der Stadt Mannheim und Umgebung. 7 (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Expedition: Nr. 218. 9 hei Verantwortlich für Polltik: (Mannheimer Volksblakt) J. B. Eruſt Mäller. * für Theater, Kunſt u. Feuilletone ö Dr. Friedrich Walter. für den lok. und vrov. Theil: Eruſt Müller, für den Junſerazentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannhbeimer Typographiſche Anftalt). (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmitlich in Nannheim. Druckerei: Nr. 341. E 6, 2 Freitag, 14. September 1900. (Mittagblatt.) PFPFw!!.bbbbobbbbbbbTbTbTTTbTTbTT———————— — ing 636 ele U 2. K e 1281 10(Badiſche Volkszeitung.) zlt In der Poſtliſte eingetragen unter 01 Nr. 2058. M᷑ 15 25 Abonnement: 30 Pfa. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, ann dusch die Poſt bez. incl. Voſtanf⸗ g ichkag M..40 uro Quartal. 5 Teleph.: Redaktion: Nr. 377. fid⸗ Pfs. ial⸗ nzel. Nummern 3 Pfg. 115„ 7 55 E 65 2 1 Nr. 426. 5 Deutſchlands Aufgabe in Südweſtafrika. . MKG. Profeſſor Rehbock, der ſchon wiederholt auf 15 die Wichtigkeit der Beſiedelung Deutſch⸗ 038 Südweſtafrikas mit Deutſchen, namentlich mit um deutſchen Bauern hingewieſen hat, wenn Deutſchland durch die 5 Steigerung des Bodenwerthes, durch die Hebung von Handel und 90 Verkehr und durch die Erlangung einer politiſchen Machtſtellung 1 in Südafrika einen Erſatz für die dieſem Schutzgebiete gebrachten gel Opfer finden wolle, tritt in der„Deutſchen Kolonialzeitung“ 52 nochmals für eine in großem Stile betriebene Beſtedelung Deutſch⸗ Südweſtafrikas mit Deutſchen ein, da die Entwickelung der Ver⸗ 1 hältniſſe in Südafrika die Gefahr naherückt, daß das Schutz⸗ 351 gebiet ſeinen Charakter als deutſche Kolonie verliert, wenn nicht 58 in thatkräftiger Weiſe für eine Vermehrung der deutſchen Be⸗ bölkerung Sorge getragen wird. Scheint doch ſchon in allernächſter Zeit die ſeitherige lang⸗ ſame Entwicklung des Schutzgebietes durch die Einwanderung 1. zahlreicher Buren in den Süden, durch ein großes, vorwiegend 791 engliſches Bergunternehmen im Norden in neue Bahnen gelenkt zu werden. 5 Der ſüdafrikaniſche Krieg, der ſeinem Ende entgegengeht, mt bat eine ſo erbitterte Stimmung zwiſchen der engliſchen und der an. holländiſchen Bevölkerung Südafrikas wachgerufen, daß eine b große Zahl von Buren auch ſchon aus dem Grunde britiſches Gebiet verlaſſen müſſen oder wollen, weil die Bevölkerung ganzer ih] Diſtritte der Kapkolonie, welche die Waffen gegen das eigene 11 Mutterland erhoben haben, und Tauſende von Buren aus den 0 Republiken, die den Neutralitätseid gebrochen haben, ſchwerer e⸗ Strafe entgegenſehen; weil endlich den Buren bei ihrem ſtark entwickelten Freiheitsdrange die Unterwerfung unter die ver⸗ ſchärften engliſchen Geſetze, die nach dem Kriege zu erwarten ſteht, in hohem Grade widerſtrebt. Für die Niederlaſſung der Buren außerhalb des engliſchen Machkbereiches kommt aber in Südafrika neben dem zum größten Theil für die Beſiedelung durch Weiße wenig geeigneten und auf die Dauer wohl kaum dor dem britiſchen Einfluſſe geſchützten portugieſiſchen Gebiete nur Deurſch⸗Südweſtafrika in Betracht. Die Einwanderung von Buren in das deutſche Schutzgebiet hat denn auch bereits begonnen und dürfte bei dem Ende des Krieges große Dimenſionen annehmen. Rehbock betrachtet dieſe Einwanderung der landeskundigen Buren für die wirthſchaft⸗ liche Erſchließung des Landes für ſegensreich und daher als freudig zu begrüßen. rungsgemäß viele zweifelhafte Elemente aus aller Herren Länder anlockt, dürfte auch die Beſiedelung des Nordens des Schutz⸗ gebietes mit einer Bevölkerung erfolgen, unter der ſich das deutſche Element jedenfalls in der Minderheit befindet, wenn nicht durch rein deutſche Minenunternehmungen und durch die Beſiedelung mit deutſchen Bauern dem Vorherrſchen der aus⸗ ländiſchen Bevölkerung entgegengewirkt wird.— Die kEntwickelung Deutſch⸗Südweſtafrikas zu einer blühen⸗ den deutſchen Kolonie erfordert demnach ſowohl im Süden wie im Norden eine ſchnelle Beſiedelung mit Deutſchen, und zwar in erſter Linie mit deutſchen Bauern, die im Stande ſind, trotz des zu erwartenden ſtarken Zuzuges der Buren und der ausländi⸗ ſchen Minenbevölkerung dem Schutzgebiete ſeinen deutſchen Charakter zu wahren und es vor dem Vorherrſchen der nicht ſeßhaften Minenbevölkerung zu ſchützen. Iſt ſchon ganz allgemein die Beſiedelung mit Angehörigen des Mutterlandes als die bei Weitem wichtigſte, grundlegende Aufgabe für die Erſchließung jeder ſubtropiſchen Kolonie zu bezeichnen, ſo iſt für Deutſch⸗Südweſtafrika, wenn dieſes Land ein wahrhaft deutſches Schutzgebiet bleiben ſoll, heute eine in großem Stile betriebene Beſiedelung mit Deutſchen geradezu eine Lebensfrage geworden. Dieſer Aufgabe müſſen alle betheiliglen Faktoren ihre ganze Kraft widmen. Deutſchland, deſſen Söhne ſich in allen Weltktheilen als hervorragende Koloniſten erwieſen haben, das Millionen ſeiner Bewohner an fremde Kolonien ab⸗ gegeben hat, muß Mittel und Wege finden, ſeine einzige eigene, gemäßigte Kolonie ſelbſt zu beſiedeln, darf dieſe Aufgabe nicht den Buren und Engländern überlaſſen. Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 14. September. Gouverneur von Liebert. Dem heimgekehrten Gouverneur von Liebert widmet ſein Vorgänger, Major Dr. Hermann von Wiſſmann, in der ſoeben erſchienenen Nummer der Deutſchen Kolonialzeitung warme Begrüßungsworte. Indem er auf die Angriffe, die in letzter Zeit von mancher Seite gegen Herrn von Liebert unter⸗ nommen wurden, Bezug nimmt, betont er dem gegenüber, daß man jedenfalls das Eine dem gegenwärtigen Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika zuerkennen müſſe, nämlich glühende Begeiſte⸗ rung für ſein Vaterland und ſeine Aufgabe ſowie raſkloſe Thätig⸗ keit. Herr von Wiſſmann führt dann weiter aus:„Ein Mann wie General von Liebert bietet uns alle Garantien, ſeiner Auf⸗ gabe voll gerecht zu werden, wenn man ihm die Zeit gibt, ſeine Erfahrungen zu verwerihen. Soll in Oſtafrika wieder ein neuer Wechſel ſtattfinden, wieder ein neuer Gouverneur ſich Er⸗ fahrungen auf Koſten der Kolonie erwerben müſſen? Wir haben noch nicht viele Beamte, die in den Kolonien erfahren ſind. Nirgends iſt man bedenklicher als in Deutſchland, von dem ge⸗ wohnten Dienſtalter, von dem in der Heimath bewährten Schema abzuſehen. Statt eine zu ſcharfe Kritik anzulegep, ſollten wir unſere Landsleute draußen auf exponirten Poſten nach Möglich⸗ keit ſtützen, um ihre Stellung, ihr Selbſtgefühl zu heben. In Deutkſchland ſind erſt wenige Leute ſo weit mit den Verhältniſſen bekannt, daß ſie den richtigen Maßſtab für Männer, die draußen in den Kolonien arbeiten, anlegen können. Bismarcks Aeußerung, daß uns unſer Rock noch zu weit ſei, daß wir erſt allmählich in Da außerdem das Aufblühen einer Mineninduſtrie erfah⸗ Tſchilſchen Lefengluh iſt in Folge der übrigens etwas reichlich ihn hineinwachſen müſſen, findet auch hier einen Beleg. Nie⸗ mandem, der in unſeren Kolonien für ſein Vaterland ſein Beſtes hergibt, werden bittere Stunden durch harte Angriffe erſpark. Doch weg mit dieſen trüben Beobachtungen! Wir begrüßen den in ſeine Heimath zurückgekehrten Gouverneur von Liebert als einen Landsmann, der mit aufopferndem Fleiß und Eifer für uns gearbeitet hat unter gewiß nicht leichlen Verhültniſſen. Wir begrüßen ihn, nämlich die, die ihn von früher kennen, als einen Mann, der auch für ſeine Untergebenen khat, was in ſeinen Kräften ſtand. Wir begrüßen ihn als einen guten Kameraden. Daß Viele, ja die Meſſten, die den Gouverneur von Liebert kennen, in dieſen Gruß einſtimmen, weiß ich. Dies und das Bewußtſein, ſeine volle Pflicht gethan zu haben, ſeine volle Kraft eingeſetzt zu haben, wird und muß ihn erheben über Schweres, was ihm nicht erſpart zu ſein ſcheint. Sollte aus irgend welchem Grunde der Gouberneur von Liebert nicht wieder hinausgehen in die Kolonie, in der er ſich Erfahrungen geſammelt hat, ſo halte ich bange Umſchau nach einem Erſatzmann. Möchten ſich doch die Parteien, die mit der Amtsführung des zurückgekehrten Gouverneurs nicht voll einverſtanden ſind, mit ihm verſtändigen, möchten ihm des Weitern Mittel geſichert werden, ohne die auch ein Halbgott in den Kolonien nichts zu ſchaffen im Stande iſt!h Dann würde er gewiß mit dem Schatze ſeiner geſammelten Er⸗ fahrungen und mit friſchem Muthe ſeine Arbeit wieder auf⸗ nehmen. In dieſem Sinne und mit dieſen Wünſchen? Willkommen! Der chineſiſche Geſandte in London über den deutſchen Kaiſer, Von unſerem Londoner§⸗Korreſpondenten wird ung unterm 12. ds. geſchrieben: Der chineſiſche Geſandte, Excellenz tendentibſen Depeſche des Times⸗Korreſpondenten aus Peking jetzt ſelbſtverſtändlich, wenn man ſich ſo ausdrücken kann, dex Held d ages geworden, und das einfache graue Haus am Portland Placo, in welchem der Sohn des Himmels durch einige gelbe Herren in bunter Seibe vertreten wird, iſt der Wallfahrts⸗ Ort von Journaliſten aller Nationalitäten geworden. Der Ge⸗ ſandte beehrte die Herren mit einer kleinen Anſprache, in der er ſeine privaten Anſichten über die Lage, über den Kaiſer von Deutſchland, die drohende Hungersnoth in Peking und Dieſes und Jenes ſonſt noch einweihte. Seine Excellenz produeirten dabei ungefähr Folgendes: Es wäre am Beſten, wenn England die Führung unter den Großmächten einnähme und zwar noch ehe Rußland mit ſeinen Vorſchlägen herausgerückt käme⸗ Ver⸗ antwortliche Perſonen hätten ihm zwax geſagt, England käme gegen Deutſchland nicht an, aber das ſei ja Alles Blech. Lord Salisbury„iſt ein Staatsmann beſten Kalibers und hat mehr Erfahrung in der Staatskunſt, als Wilhelm II.; er müßte mik ſein, dieſen jungen Mann zu lenken, aber Sicherheit im Stande Nickolaus II. ſcheint das jetzt zu verſuchen.“ Die Kaiſerin⸗Wittwe denke gar nicht daran, von den Ruſſen bei Johol gefangen ge⸗ nommen zu ſein, ſondern befände ſich in Taihuenfu, und werde von da aus weiter gehen, wohin ſagt er nicht, dagegen verſicherte er, daß Die außerordentlich ſchlecht unterrichtet wären, die an nähmen, es gäbe heute keine chineſtſche Regierung mehr. Die Kaiſerin⸗Wittwe und der Kaiſer hätten Peking zwei Tage von dem Eintreffen der Alliirten verlaſſen und befänden ſich in boll⸗ kommenſter Sicherheit. Sie hielten die Zügel der Regierung nach wie vor in Händen und hätten ſoviel Autorität, als ſie ſe während ihres Hoflagers in Peking beſeſſen hätten. 5 Im Intereſſe des Deutſchthums hält er es indeſſen für er⸗ forderlich, der Burenbevölkerung eine an Kopfzahl wenigſtens gleichſtarke deutſche Bevölkerung entgegenzsſtellen, die ſich mit den be⸗ Buren zu einer Bevölkerung verſchmelzen werde, die dem Deut⸗ in ſchen Reiche und Deutſch⸗Südweſtafrika in gleicher Weiſe zum Vortheile gereichen würde. 522 Wie die Einwanderung der Buren in das Namaland, ſo — lenkt das geplante große Bergbauunternehmen bei Otavi im IHererolande die Aufmerkſamkeit in erhöhtem Maße der Beſiede⸗ 38 lung Südweſtafrikas mit Deutſchen zu. g, Hat doch die Entſendung einer ausſchließlich engliſchen Expedition zur Ausführung der Vorarbeiten für den Bergbau bei Otavi und der Bahn zur Tigerbai darüber keinen Zweifel gelaſſen, daß trotz der Betheiligung großer deutſcher Kapitalien e ein überwiegend engliſches Bergunternehmen und eine engliſche 615 Bahn entſtehen werden. uer— uch 5 1 9 JSlonka. Roman von C. Deutſch. (Nachdruck verboten.) 88)(Fortſetzung⸗) ler XXI. 50 Wochen waren vergangen, der Jult kam und mit ihm die al 8 Ernte. Das Feld ertönte vom Geſang der Schnitter und Schnitterinnen, und die garbenbeladenen Wagen ſchwankten auf 45 der Landſtraße, dem Dorfe und den Scheuern zu, die vereinzelt ſüir auf der Ebene ſtanden. nit Es war ein wonniger Morgen, als Ilonka, die Eimer über 23 die Schultern geworfen, aus dem Hauſe trat, um Waſſer vom 1 Brunnen zu holen, der gerade gegenüber am andern Ende der Straße ſtand. ne Das Haus des Richters lag von der Straße ein wenig 5 zurückgedrängt, ein Garten trennte es don ihr. Die Straße lief 35 dann in weitem Bogen weiter, mit dichtem Gebüſch und hohen 5 Bäumen beſetzt; ſie führte nach Füred. Die Welt war ſo lachend — 1 Ilonka, ſo hell ſchien die Sonne, ſo durchſichtig war das dar lau des Himmels, ſo glänzend das Grün der Bäume, daß un⸗ 5 willkürlich eine leichte Melodie auf ihre Lippen trat, da fielen als Begleitung zwei kräftige Stimmen ein und ſansen die Strophe . Ende, Überraſcht blickte ſie auf; aus der Biegung der Straßen aten zwei Herren auf ſie zu. „Das war ein ſchönes Lied und ein noch ſchönerer Mund, der es geſungen,“ ſprach der Eine, ſtehen bleibend.„Wie heißt dies Dorf, mein ſchönes Kind?“ „Tyhany,“ verſetzte ſie. 85 ſhei dem Namen, den das Mädchen ausſprach, trat der wieder. Sie bejahte. „Habt Ihr ein helles freundliches Zimmer zu vermiethen? Das Haus gefällt uns und noch mehr ſeine Bewohnerin.“ „Wir haben weder ein freundliches noch ein unfreundliches,“ verſetzte ſie kurz und wollte an ihnen vorüber auf die andere Seite der Straße, wo der Brunnen ſtand. „Wer wird Fremde ſo ſchnöde abfertigen oder— beſſer ge⸗ ſagt— wer wird ſich von einem ſolch ſchönen Mädchen ſo ſchnöde abfertigen laſſen?“ rief jetzt der andere Herr und vertrat ihr lachend den Weg. Bei dem Ton dieſer Stimme fuhr Ilonka zufammen, ein jäher Schreck kam über ſie, eine tödtliche Beſtürzung. Sie ſah auf und dem Manne ins Geſicht. Es war ein Herr in den dreißiger Jahren, wenigſtens ſah er ſo alt aus. Das Geſicht mochte früher ſchön geweſen ſei, das bewies der Schnitt des⸗ ſelben und das Ebenmaß der Züge; was jetzt die Schönheit be⸗ einträchtigte, war das Matte, Abgelebte, Kränkliche darin. Spuren heftiger Leidenſchaften lagen auf dieſen Zügen und ſprachen aus den frühentſtandenen Linien um Mund und Augen. Ilonka wußte, wer der Veränderung erkannt, erkannt bei dem⸗ erſten Tone ſeiner Stimme. Sie wendete ſich ab, den tiefen Schrecken zu verbergen, den dies unerwartete Wiederſehen in ihr hervorrief. Sie wurde nicht erkannt. Der Mann vor ihr hatte en zu bewegtes Leben geführt, zu oft hatten die Eindrücke gewechſelt, als daß ſein Gedächtniß Raum gehabt hätte für eine Erſcheinung, die ſo weit ab von ihm kag. Er hatte in Paris gelebt, wo ihm von einem Verwandten ein reiches Erbe zugefallen war, und hatte, leichtſinnig und ver⸗ ſchwenderiſch wie er war, ein wildes und wüſtes Leben geführt. anbere Herr betroffen zurück und blickte um ſich · Nach einigen Jahren war die Lebenskraft halb und das Ver⸗ „Wohnk Ihr in dieſem Hauſe, mein Kinde“ fragte der Erſteſ mögen ganz aufgezehrk, auch die Kunſt war unkergegängen Mann vor ihr war; ſie hatte ihn trotz der diefem wilden Strudel. Er kehrte nach Peſt zurück. Die Aergte riethen ihm zur Erholung und Kräftigung die Bäder von Füred an. Er war mit einem Freunde dahin gegangen, da er aber einige Zeit allein leben und jedem Geräuſch und Gewühl, die das Badeleben mit ſich bringen, ſich entziehen wollte, beſchloß er, in einem der nahegelegenen Dörfer zu wohnen. Heute war er auf gut Glück, ohne ein vorher beſtimmtes Ziel, aufgebrochen und der Zufall hatte ihn nach Tyhany geführt. Henri Lion vertrat dem Mädchen lachend den Weg, ohne zu ahnen, wen er vor ſich hatte, ſie aber wendete ſich ſchweigend ab und trat raſch über die Straße. Sie machte ſich ziemlich lan am Brunnen zu ſchaffen und doch hatte ſie ſchon längſt die Eimer gefüllt und noch immer ſtanden die Beiden an den Zaun des Gartens gelehnt und blickten zu dem Hauſe hinauf. Sie war der peinlichſten Verlegenheit. Sollte ſie wieder an ihm vorbel und ſich ſeinen Blicken ausſetzen?—— Wenn er ſie erkannte! „Das iſt wirklich ein bildſchönes Mädchem und ich gehe nicht von hier, bis ſie freundlicher geworden iſt,“ ſagte Lion zu ſeinem Begleiter.„Sie macht mir einen ganz beſonderen Appetit durch ihre Sprödigkeit.“ „Das thut jedes neue Geſicht, wenn es ſchön iſt,“ verſetzbe dieſer lachend. 85 „Sei ein bißchen freundlicher, liebes Kind,“ ſagte Lion, ark das junge Mädchen wieder zur Gartenthüre trat.„Wir ſind ganz harmloſe, friedliche Leute und würden ein Zimmer recht guk bezahlen.“ So ſprechend legte er den Arm um ſie. Sie krat f jäh zurück, daß die waſſergefüllten Gefäſe ins Schwanken ge⸗ riethen. „Ich hab' den Herren ſchon geſagt, wir haben kein Zimmer, perſetzte ſie, ganz bleich vor Erregung.„Und jetzt laſſen Sie mich durch, ich hab' was Anderes zu khun, als hier auf der Straß' z ſtehn und müßige Reden anzuhören.“ 5 Denerhr Anfeiger 224.2 Mänſden 14 Septenbez Vom Kriege in Südafrika. Die Flucht des Präſidenten Krüger ſſteht nunmehr feſt. getroffen. ſſekretär für Auditeur J befanden ſich auch iheiten, Piet Grobler auch alle ſeine gebracht h kretär Reitz Der Gene chatzmeiſter Malherbe am Abend des 12. ebenfalls erwartet. In Depeſchen heißt es zwar, daß Kr n laſſen, um nach Europa zu f zu einer Intervention zu b en, jedoch ſcheinen dieſe nur ein Mäntelchen zu ſein, mit welchem man die n will. Nach den bis in die letzten Dage wiederholten ſicherungen, daß die Transbaalregierung bis zum Aeußerſten aus⸗ halten werde, kam dieſe Flucht ſelbſt in den engliſchen Blättern über⸗ kerſchend. Man findet vielleicht eine Erklärung dafür in dem Geſund⸗ he de Krügers, der bei ſeinen 75 Jahren unter den Schlägen Der letzten Zeit ſehr gelitten zu haben ſcheint. Man ſoll dem alten die körperlichen und ſeeliſchen An trengungen, die er überſtanden at, an b der K berichterſtatter der„Dallh News“ aus Belfaſt vom 10. Sept. nach den Ausſagen eines Flüchtlings. Danach ſoll Krüger, der damals noch in der Station Nelſpruit, umgeben vom Präſidenten Steijn, von Bflioen, Chriſtian Botha, Fouries, Delarey und Lukas Meher weilte, ſehr ſchwach ſein und offenbar kein großes Intereſſe an den mili⸗ täriſchen Operationen nehmen. Er ſaß den ganzen Tag in ſeinem Eiſenbahnwagen und las Pſalmen. Man gewinnt daraus den Ein⸗ bruck, daß Krüger geiſtig völlig gebrochen und keines ſelbſtſtändigen mehr fähig iſt. Das mag der pſychologiſche Grund der k ſein, und man wird, wenn man ſich das bergegenwärtigt, ſich §tiefen Mitleids nicht erwehren können. Es iſt ein tragiſches Schickſal, wenn ein Mann, der ein hohes Alter im Dienſte ſeines Volkes erreicht und, ſolange er glücklich war, ſich großen Anſehens erfreut hat, auf ſeine alten Tage alle ſeine Hoffnungen zu nichte werden und den ganzen Bau zuſammenbrechen ſieht, an deſſen Er⸗ richtung er ſo emſig, und wenn auch vielleicht nicht ganz uneigennützig, ſo doch auf der Grundlage eines warmen Patriotismus gearbeitet hat. Wenn nun auch in Transbaal ein Vicepräſtdent vorhanden iſt, ſo zeigen doch die begleitenden Umſtände, die Miinahme der Regierungs⸗ akten und ⸗Beamten, daß er nicht in die vollen Rechte des Präſtdenken kingetreten iſt, daß vielmehr der ganze Regierungsapparat ſich gleich⸗ falls außer Landes befindet, mit andern Worten, daß es ſich bei der Uebernahme der Regierung durch den Vicepräſtdenten um eine Fiktion Handelt. Das Urtheil der Weltgeſchichte wird alſo lauten: Transvaal hat aufgehört, eine regelrechte Regierung zu haben, d. h. ein Stagt zu ſein. Der Jubel der engliſchen Blätter iſt natürlich groß. Sie erklären, der Krieg habe jetzt aufgehört und man habe es nur noch mit einem Aufruhr zu thun. Die Kämpfe Pauern zwar noch fort, jedoch hat es thatſächlich jetzt den An⸗ ſchein, daß die Kampfeswuth der Buren dem Ende zugeht, wenn ſie auch hier und da noch hartnäckigen Widerſtang leiſten. Die Erfolge Bullers bei Lydenbure haben anſcheinend entmuthigend 9 g der Unter zer ſich auf hren und dort ken. Ein noch bollſtändigeres Bild ſeiner Gebrochenheit auf die Buren gewirkt und dürften auch die Urſache ſein, daß Krüger das unglückliche Land verlaſſen hat. Eine engliſche Erfindung dürfte allerdings die Nachricht des Korreſpondenten des„Standard“ ſein, daß die Bürger von Lydenburg von den Buren gewaltſam zur Heeresfolge gezwungen worden ſeien und die auf Vorpoſten geſtellten Buren deſertirten. Aus Stadt und Jand. Maunheim, 14. September 1900. Verſetzungen. Dor Großherzog hat die nachſtehend genannten Aimtmänner in gleicher Gigenſchaft, und zwar den Amtmann Otto Sternberg in Mannheim nach Lörrach, den Amtmann Karl Giehne in Lörrach nach Offenburg und Amtmann Dr. Karl Heintze in Offenburg nach Mannheim verſetzt. “ Nach eiuer Mittheilung der Königlichen Inſpektion der Infauterie⸗Schulen ſind für die diesjährige Herbſteinſtellung bei den Unteroffizier⸗ und Unteroffiziervorſchulen noch eine größere Anzahl von Stellen offen. Bewerber müſſen 17—20 Jahr alt(für die Vor⸗ ſchule 14½—17), vollkommen geſund, frei von körperlichen Gebrechen und wahrnehmbaren Anlagen zu chroniſchen Krankheiten und noch nicht beſtraft ſein. Anmeldungen in nächſter Zeit dem Bezirkskom⸗ mando Mannheim, bei welchem auch Alles nähere in Erfahrung zu bringen iſt. Perfonenſchifffahrt auf dem Nerkar. In Folze anhaltender „Trockenheit mußten die Fahrten vorerſt eingsſtellt werden, nachdem der Waſſerſtand in den ketzten Dagen ſo weit zurückging, daß an pielen Stellen eine Waſſertiefe von kaum 40—45 Centimeter vor⸗ handen iſt. Kommt kein Regen, ſo muß auch die übrige Schifffahrt den Betrieb einſtellen. FTruppen⸗Einſchiffung. Am 31. Auguſt gelangten in Bremerhaven abermals etwa 4000 Mann Truppen nach China zur Einſchiffung. Die Abfertigung der Dampfer lag wie die der früheren Transporte auch dieſes Mal wieder in Händen des Norddeutſchen Lloyd. Vor der Einſchiffung der Truppen auf dem Norddeutſchen Floyddampfer„Darmſtadt“ ſind einige höchſt intereſſaute Aufnahmen hergeſtellt worden, welche in den Schaufenſter der hieſigen Agentur 8 2 „Wir berlangen doch nür eine Gefälligkei Iprach der Andere beglültigend. immer bekommen könnken.“ „Das weiß ich nicht,“ verſetzte ſie mit ſanfterem Tone, wenn auch nicht minder haſtig. Der Boden brannte unter ihr und ſie ſ ſich nicht geborgen, bis ſie im Hauſe war.„Das Dorf t, mein Kind, „Ihr ſollt uns ſagen, wo wir ein t nicht groß und die Herren können Nachfrag halten. Sie Haben nur eine ſchlechte Zeit gewählt; es iſt Ernketag und Alles Auf den Feldern draußen.“ „Wo wohnt der Richter?“ Hier, er iſt aber nicht daheim und wird vor Abend nicht nach Hauſe kommen. (Fortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — In den Palaſt des Königs Minos von Kreta führt Aus ein Amerikaner, Namens Evans. Man hatte bisher nur eine dunkle Ahnung von dem Platze, auf welchem ſich das Laby⸗ Auth befand, und hielt überdies die ganze Erzählung von Minos And dem Labyrinth für eine Sage; man wird jetzt ſeine Anſichten Gündlich ändern müſſen, denn die Mythe wird Wahrheit und die Fabel Geſchichte. Schon Schliemann wollte auf einem Hügel in Kreta, wo er wichtige Funde witterte, Ausgrabungen machen. Schliemann war ein Starrkopf, der Alles, was er ſich bornahm, Quch durchführte; aber die Beſitzer des in Ausſicht genommenen Terrains, Türken ohne jede Litteraturkenntniß, die für Ariadne, Paſiphäs, Minos und Theſeus nicht das geringſte Intereſſe hbatten, waren noch ſtarrköpfiger und eigenſinniger als er und beigerten ſich ihr Feld zu verkaufen. Der Amerikaner Evans ſtieß Anfangs auf denſelben Widerſtand, aber er leiſtete einen Er iſt am II. Sept. in Lourenco Marquez ein⸗ auf die wir hiermit unſere Lef möchte werkerverbandes eine Genoſſenſchaftsbank am hieſtgen richten. Das Bedürfniß nach können. In der Freitag ſtattfindenden das Weſen der Bank erſtattet werden, dieſer Verſammlung, zu der jeder Intereſſent eingeladen iſt. der kurzen Zeit ihres Hierſeins ſo viel von ſich reden in dieſer Abſchiedsvorſtellung„die 4 Madcaps“ Theil des Programms auftreten werden. Coloſſeumtheater. Durch die Vermittlung des Bühnen⸗ verlegers Entſch in Berlin bringt Herr Direktor Kerſebaum heute Freitag, 14. Sept., erſtmals hier das Stück von Dr. Arthur Lipp⸗ ſchon im erſten Aufführung. * Der Spar⸗ und Bauverein Mannheim, E. G. m. b., iſt unabläſſtg thätig, ſeinem vorgeſteckten Ziel immer näher zu kommen, d. h. dr Erbauung von geſunde und billige Wohnungen zu verſchaffen, die ihnen ſtatuten⸗ gemäß weder gekündigt, noch deren Miethpreiſe erhöht werden können. Es werden meiſt Wohnungen von Zimmern— nebſt Küche und Zubehör— erſtellt, die alle zeikgemäßen Einrichtungen— ſeparaten Abſchluß— ete. beſitzen. Solche werden gegen ſehr mäßige Miethe, in der Regel an minder bemittelte Leute abgegeben, die ſich denn dauernd deren ungeſtörten Beſitzes und Ge⸗ nuſſes erfreuen können. Nachdem der Verein in den letzten drei Jahren bereits 32 Mitglieder in ſeinen vier neuen Häuſern unter⸗ brachte, hat er in dieſem Jahre wieder 17 neue Wohnungen erbaut, welche am Sonntag, unter den refl. 9. September, im„Bremer Eck“ Genoſſen zur Verlooſung kamen. Viele Mitglieder harren jedoch Die Erbauung noch der Unterkunft in Genoſſenſchaftswohnungen. derſelben könnte aber viel raſcher von Statten gehen, wenn recht viele — insbeſondere bemittelte— neue Mitglieder dem Verein beitreten würden; wobei letztere durch Uebernahme und Einzahlung eines oder mehrerer Geſchäftsantheile die gute Sache ſehr unterſtützen, die kleinen Leute aber kleine Theilzahlungen leiſten und ſo ebenfalls ihr Scherf⸗ lein beitragen könnten. Die Gelder werden ſelbſtredend verzinſt, wie bei Banken und Sparkaſſen. Es liegt insbeſondere im Intereſſe ſolcher Firmen, die ſich ihre guten Arbeiter zu erhalten wünſchen, daß ſie der Genoſſenſchaft durch ihren Beitritt nützen; es iſt dabei gar nichts riskirt, da der Verein gut ſteht und ſtets amtlicher Reviſion und Auſſicht unterſtellt iſt. Anmeldungen nimmt der Geſchäftsführer der Genoſſenſchaft, Herr Kratz, I. 14, 7, der auch über alle Fragen gerne Auslkunft ertheilt, entgegen. * Auch eine Feuerwehr! Wegen Diebſtahls hatte ſich dieſer Tage die Feuerwehr von Netſtal(Kanton Glarus) vor Gericht zu berantworten, Bei einem Brand hatte ſich dieſelbe an die„Rettung“ von gefährdeten Weinvorräthen gemacht. 15 Angeklagte wurden des sgezeichneten, 7 des einfachen Diebſtahls, ſowie der Gehülſenſchaft deim Diebſtahl ſchuldig erklärt; die übrigen 27, darunter ſämmtliche Ehefs, wurden freigeſprochen. Die höchſte Gefängnißſtrafe betrug 7 Tage; der 230 Franes betragende Schaden iſt von den 23 Ver⸗ urtheilten den Geſchädigten zu erſetzen. * 190 Gegenſtände bietet in Krakau für lumpige 3,50% eine jener bekannten Firmen an, die von der Dummheit der Menſchen leben, welche nie alle werden. Man glaubt ordentlich, die Firma ſchenke d iufern etwas, wenn man ihre Annoncen lieſt. Wir warnen A Ffdi he zu gehen, wenn auch das Waarenhaus ö ich often und Herein⸗ ethvollen Gegenſtände. ganz werthlo hen, ſo z. B. Haar⸗ Steck⸗ und Nähnadeln ete. Die ſtets an erſter Stelle figu⸗ rirende„prachtpoll vergoldete“ Uhr iſt eine ganz minderwerthige Wanduhr mit ſchweren Gewichten, die bei der Steuerbehörde gewogen und unter Uhrentheile mit ca. 200% per 100 Kilo verzollt werden müſſen. Außer den 3,50/ ſind für Nachnahme, Porto und Zoll über 2% zu bezahlen, während der ganze Kram keine 2 0% werth iſt. — Alſo Taſchen zu gegenüber dieſen„edlen und uneigennützigen Menſchenfreunden!“ Siltzerne Hochzeit. Am Samſtag, den 15. ds. Mts. feiert Mathias Vogt und ſeine Ehefrau Dorothea geb. Müller das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Ueber Barnum Bailey's Größte Schauſtellung der Erde. Die geſammte Preſſe iſt einig in dem günſtigen Urtheil über die rieſenhafte Schauſtellung, welche hier am 29. Sept eintreffen wird. Wir entnehmen Folgendes aus einem langen Artikel in einer hervorragenden Zeitung über dieſes großartige Unternehmen, denn die darin enthaltenen Worte ſcheinen die Meinungen aller Zeitungen wiederzugeben.„Die Herren Barnum& Bailey ſind keineswegs beſcheiden in ihren Reklame⸗Annoncen, betreffs der von ihnen ge⸗ gebenen Vorſtellungen, und dennoch iſt es keine Unwahrheit, wenn ſie behaupten, daß ſie die größte Schauſtellung der Erde beſitzen. Die ungeheure Größe des Unternehmens kann nur gründlich ver⸗ ſtanden werden, wenn man Gelegenheit bekommt, die innere Organi⸗ ſati des Ganzen kennen zu kernen. Aber immerhin ſieht der dazu, um ſeinen Hügel Joll für Zoll zu erobern;, Geld und Proceſſe waren ſeine Waffen. Die erſten Schläge und Stiche der Spitzhaue belohnten ihn mit Zins und Zinſeszins für ſeine Opfer und ſeine Mühen. Sie förderten die Reſte eines prächtigen Palaſtes aus dem 14. oder 15. Jahrhundert v. Chr. an's Tages⸗ licht; Evans verſichert, daß man es hier mit dem Palaſte des Königs Minos zu thun habe. Das Erdgeſchoß war aus kunſt⸗ poll behauenen Steinen erbaut und mit Säulen aus Holz ge⸗ ſchmückt. Man gelangt zuerſt in einen langen Gang, der die Nebenräume von der eigentlichen Wohnung trennte. Die Neben⸗ räume lagen zur Linken; ſie beſtanden aus einer ganzen Anzahl Vorrathskammern, die labyrinthartig angelegt waren. Man hrauchte den Faden der Ariadne, um ſich hier nicht zu verirren. Auf der rechten Seite des Ganges führt eine Treppe von einigen Stufen zu einer großen Vorhalle, von wo man durch eine breite Thürniſche zu dem Berathungsſaale, wo Minos Gericht zu halten pflegte. In dieſem Saale iſt Alles auf ſeinem Platze geblieben. Der Seſſel des Königs Minos und ſein Schemel ſind aus Stein. Der Seſſel iſt mit fein ausgeführten Skulpturen geſchmückt; ſeine hohe Rücklehne ſtellt ein Eichenblatt dar. Zu beiden Seiten des Königsthrones ſtanden ſteinerne Bänke für die Mitglieder des Rathes. Die Mitte des Saales lag unter freiem Himmel, und ſeine Wände weiſen noch die Spuren von Fresken auf, welche Blumen und phantaſtiſche Thiere darſtellten. Dem Throne gegen⸗ über befand ſich eine offene Ciſterne, die durch ein Dach geſchützt wurde. Sie lag fünf bis ſechs Fuß unter dem Fußboden⸗ Niveau; eine Treppe führte zu ihr hinunter. Auch die Bibliothek des Palaſtes iſt noch vorhanden, ja ſelbſt die„Bücher“ Es ſind Thontäfelchen von verſchiedenem Format; als Griffel diente eine Nadel. Die Täfelchen waren Urſprünglich unbe⸗ arbeitet und hätten eigentlich nach wenigen Jahren zu Staub ver⸗ heiligen Eid, daß er das letzte Wort haben werde, und er hatte kEzz; man iſt nicht umſonſt Pankee. Vier lange Jahre brauchte er —.— fallen müſſen; aber es gibt eine Vorſehung für die Archeologen. des Slohd, Ph. Jac. Eglinger 0 7. 8 zum Aushang gebracht ſind und a er beſonders aufmerkſam machen Gründung einer Handwerkerbauk. Wie aus dem Anonden⸗Tauf theil unſeres Blattes erſichtlich, beabſichtigt eine Anzahl hieſiger Ge⸗ werbetreibender, auf Veranlaſſung des Gewerbevereins und Hand⸗ Platze zu er⸗ b 5 einem ſolchen Unternehmen liegt bei den derzeitigen Verhältniſſen hier zweifellos vor, ſoll der Handwerker⸗ und Gewerbeſtand den an ihn herantretenden Anſprüchen gerecht werden Abend ½9 Uhr in der„Gambrinushalle“ iſt Verſammlung wird ein Referat über die Ziele und woran ſich ſogleich die Kon⸗ ſtituirung derſelben anreihen ſoll. Wir empfehlen dringend den Beſuch Saalbau. Morgen Samſtag Abend findet im Saalbau⸗Theater eine große Gala⸗Abſchieds⸗Vorſtellung der z. Z. auftretenden Künſtler⸗ Spezialitäten ſtatt, deren Beſuch wir aufs angelegentlichſte empfehlen. Sämmtliche Künſtler und Künſtlerinnen, die alle ohne Ausnahme in machten, werden heute Abend noch einmal ihr Beſtes bieten, bemerkt ſei, daß ſchitz leines geb. Mannheimers)„Hinter Papa's Rücken“ zur Wohnhäuſern ſeinen Mitgliedern zwei— jedoch auch ſolche von drei 91 nicht geſehen worden iſt. Es iſt keines⸗ Zahl der Beſucher nicht bloß in die ſende, ſondern ſogar in die Zehntauſende geht, wenn man die ungeheure Menge von Wunderdin en, welche dort zu ſehen ſind, in Betracht zieht. In erſter Reihe kommt die Sammlung der Natur⸗ Abnormitäten zur Beſprechung. Da ſieht man z. B. den arm⸗ loſen Menſchen, die bärtige Frau, Rieſen, Zwerge„Midgets“, Lande etwas Aehnliches noch überraſchend, daß die * ſowie den Hindu mit doppeltem Körper, den Dis den menſchlichen Strauß, das menſchliche Nadelk nur ein kleiner Theil von all' den men Ferner giebt es Jongleure, Schlangen⸗Z 5 und vieles andere, um die Aufmerkſamkeit und Bewunderun noch mehr zu erregen.„Nachdem der Zuſchauer dieſe Abtheilung durchwandert und die zoologiſche Ausſtellung, ſowie das einzig in Gefangenſchaft lebende Gorilla⸗Weibchen bewundert hat, begibt er ſich auf einen Sitz in der Arena und ſeine Augen und Gedanken beſchäftigen ſich unaufhörlich mit einer unerſchöpflichen Reihenfolge von Kunſtſtücken aller Art. Wenn ſein Sitz im Centrum des Amphitheaters ſich befindet, dann hat er Ausſicht nach drei ver⸗ ſchiedenen Richtungen, ein zwar angenehmer, aber zugleich verwirrender Zuſtand, wenn man die Mannigfaltigkeit des Programms in Betracht zieht; denn er iſt vor die Frage geſtelltt, ob er ſeine Aufmerkſamkeit zu der Gruppe intelligenter, krainirter Thiere zur Linken, oder den überraſchenden Kunſtſtücken der Alaska⸗Seehunde zur Rechten, oder gexadeaus den graziöſen Haute Gcole⸗Leiſtungen hinlenken ſoll. Es gibt mehr als ein Dutzend ſolcher dreifgchen Aufführungen und die aerobatiſche Kunſt wird in vortheilhafteſtem Lichte gezeigt. Athleten und Gymnaſtiker führen die wunderbarſten Kunſtſtücke aus und ſcheinen ſich in der freien Luft eben ſo heimiſch zu fühlen, wie der Fiſch im Waſſer. Schöne Reiterinnen zeigen ihre Grazie und Ge⸗ wandtheit und gleichzeitig fällt die faſt menſchliche Klugheit des Pferdes auf. 70 dreſſirte Pferde treten in einer Manege zu gleicher Zeit auf und ihre Bewegungen ſind ſo exakt und ta tmäßig, daß derjenige, der an Seelenwanderung glaubt, unter der glänzenden Haut der Thiere die ſchattenhaften Seelen verſtorbener Balleteuſen vermuthen könnte. Dreſſirte Elefanten führen feierlich ihre beſtimmten Akte mit angeborener Klugheit aus. Rennen aller Art und unter ſchwierigen Bedingungen vermehren das Intereſſe, bis in paſſender Weiſe der Schußakt der koloſſalen Schauſtellung die Zuſchauer verabſchiedet.“ Die Hanptverſammlung des Guſtav Adolph⸗BVereins beſchloß, die diesjährige große Liebesgabe von 20,000 Mark der Gemeinde Mundenheim in der bayriſchen Rheinpfalz zuzuwenden, Zum Ort der nächſten Verſammlung wurde in Folge von dort ergangener Einladung Köln gewählt, Erhängt. Der verh, Wirth Georg Montag hat ſich in der vergangenen Nucht in ſeinem Schuppen hinterm Hauſe Katharinen⸗ ſtraße Nr. 383 in Neckarau erhängt. Das Motiv iſt unbekannt. *Muthmaßliches Wetter am Samſtag, 15. Sept. Von Weſten her hat der mitteleuropätſche Hochdruck eine beträchtliche Verſtärkung erfahren, wodurch die Depreffion im Nordweſten nach Südſkandinavien verdrängt wurde. Für Samſtag und Sonntag iſt morgens mehrfach nebliges, tagsüber krockenes und auch zeitweilig heiteres Wetter bei ziemlich kühler Temperatur zu erwarken. Aus dem Großherzogthum. 9 Käferthal, 14. Sept. Der frühere Stadtverordnete und ehemalige Vorſtand des Militärvereins, Friedrich Geis II., wurde vor einigen Tagen feſtgenommen und nach Mannheim abgeführt Derſelbe ſoll verdächtig ſein, daß er ſich Eingriffe in das Militär, vereinsvermögen habe zu Schulden kommen laſſen. »Rettigheim, 18. Sept. Von einem ſchweren Unglück wurde geſtern Nachmittag der Landwirth Robert Bender von hier be⸗ troffen. Beim Einbringen ſeines Oehmdgraſes warf das Geſpann den geladenen Wagen um, wobei Bender ſo unglücklich ſtel, daß er das Rückgrat brach. Seine Frau und ein Junge, die ebenfalls auf dem Wagen waren, kamen mit dem Schrecken davon. Der Schwer⸗ verletzte wurde ins akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg ver⸗ bracht, doch wird an ſeinem Aufkommen gezweifelt. B. C. Karlsrußhe, 28. April. Prof. Dr. Le Blanc in Frank⸗ furt, der früher in elpzig dozirte und ſeit einigen Jahren in den Höchſter Farbwerken thäkig war, hat einen Ruf als ordentlicher Profeſſor und Direktor des neu zu ſchaffenden Inſtituts für phyſika⸗ liſche Chemie, insveſondere Elektru⸗Chemie an der hieſtgen Techniſchen Hochſehule erhalten und wird demfelben vorausſichtlich Folge leiſten. — Der verdiente erſte Vorſttzende des hieſigen Gewer hegerichts Herr Oſtertag hat eine Wiederwahl entſchieden abgelehnt; an ſeiner Stelle iſt Stadtrath Schlebach in Vorſchlag gebracht und dürfte auch bei der am 20. September ſtattfindenden Generalverſamm⸗ lung mit großer Mehrheit gewählt werden. Mühlbach, 12. Sept. Ein Kurioſum von einem Apfel pflückte dieſer Tage Herr Bierbrauereibeſitzer Rudy. Derſelbe hat einen Umfang von 31 Centimeter und ein Gewicht bon 251 Gramm Die Sorte heißt im Voltsmund grüner Backäpfel. * Pforzheim, 12. Sept. Seit letzten Montag hat Pforzheim auch ſeinen Ausſtand. Von den Fuhrunternehmern für die Stadtper⸗ waltung ſtreiten 14, weil letztere die von den Fuhrbwerksbeſitzern ge⸗ fouderten 10 Tagelohn pro nicht bezahlen will. Bie Stadt will ſich nur zu 9 a ver ehen. *Kehl, 12. Sept. In den letzten Tagen ſind hier Fälle von Diphtherie und Scharlach aufgetreten. * Vom See, 12. Sept. Am Zeppelin'ſchen Luftſchiff iſt ſeit ſeinem erſten verſuchsweiſen Aufſtieg emſtg gearbeitet, reparirt und berbeſſert worden. Ende dieſes Monats oder Anfang Oktober ſoll nun ein neuer Aufſtieg verſucht werden. Man erwartet dazu das württembergiſche Königspaar. ) Meuſtadt, 18. Sept. Ende. Gaſtw Die Brandſtiftungen nehmen kein Geſtern Nachmittag halb 4 Uhr ging der Heuſchober des ths Gebhard lch letzterem bereits 2 Henſchober binnen das Feuer gab den Thonkäfelchen Feſtigkeik und bewahrte ſie für Herrn Evans auf, der bereits mehr als tauſend ſolcher Täfelchen ausgegraben hat. Die Schrift iſt aber leider unbekannt, und man wird Mühe haben, ſie zu entziffern. Evans glaußt be⸗ haupten zu können, daß die meiſten dieſer Täfelchen Haushalts⸗ rechnungen enthalten. Ueber die Sitten der Bewohner des Laby⸗ tinths, ihre Toiletten und ihr geſellſchafkliches Leben geben die 1 Funde in dem ausgegrabenen Königspalaſt ziemlich genaue Aus⸗ kunft. Die Mauern waren mit Portrait⸗Fresken bedeckt, die gleichfalls erhalten ſind, da die Wände beim Einſturz des Palaſtes nicht zerbröckelten, ſondern wunderbarer Weiſe ganz ſind. In dem Palaſte des Minotaurus fand man natürlich auch mehrere Stierbilder; ſpielten doch die Stiere in der Geſchichte von Minos und ſeinem Labyrinth eine ſehr große Rolle. Ein Stier befindet ſich als Freskobild auf einer Mauer d. groß. Halle. Ein zweiter iſt in Hochrelief und in Farben dargeſtellt, ein drittet in Email auf Kryſtallglas, die beiden letzteren zeugen von einer weit vorgeſchrittenen Kunſt. Der Fresko⸗Stier befindet ſich mitten in einem feierlichen Aufzuge junger Männer und Frauen. Auf der gegenüberliegenden Wand ſteht man noch einen feierlichen Aufzug und in einem andern Saale des Palaſtes Genrebilder. Dieſe Materien zeigen deutlich, wie hoch entwickelt die Civpiliſation in Kreta zur Zeit des Köngs war. Man ſieht auf den Fresko⸗ bildern neben halbnackten Dienern und Sklaven Männer in präch⸗ kigen Koſtümen und von ariſtokratiſcher Haltung. Man ſieht wunderbar friſtrte und gekleidete Frauen, deren vornehmes Weſen darauf ſchließen läßt, daß die Frauen damals noch nicht oder nicht mehr wie Sklavinnen behandelt wurden. Die ganze Art, wie ſie ſich unter den Männern bewegen und an ihren Ver⸗ gnülgungen und Feierlichkeiten theilnehmen, weiſt darauf hin, daß man noch weit von der Zeit entfernt iſt, wo die Frauen unter Der Palaſt des Minos wurde durch eine Feuersbrunſt zerſtört; orientaliſchen Einflüſſen in die Frauengemächer verbannt wurden. 5 Purchſchnſttszuſchauer ſchön genug, um währzunehmen, daß in pſeſemt K — ecb A AN * rr — —— Man hemn, 14. ptember Geueral Anzeiger. 8 3. Seite. ſer Zeit eingeäſchert würden, in Flammen auf. s derbrannten e Heuvorräthe. Natürlich liegt Brandſtiftung vor. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „Ludwigshafen, 13. Sept. Die Direktion der pfälziſchen Eiſendahnen gibt ihren Dienſtesſtellen bekannt, daß zur möglichſten Behebung des in Folge des ſtarken Verkehrsandranges eingetretenen empfindlichen Wagenmangels die Friſten für die Verladung, Ent⸗ ladung und Abfuhr aller Wagenladungsgüter von heute, Donnerſtag Ig er, an, auf 6 Tagesſtunden herabgeſetzt werde. * Böbingen, 12. Sept. Heute Nacht brach hier ein großes Schadenfeuer aus. Es brannten die Scheuer und die angrenzenden Nebengebäude von Adjunkt Jakob Brauch und die Doppelſcheuer mit Nebengebäuden von Konrad Bergdolt und Peter Sauerbrunn voll⸗ ſtändig nieder. Da der hieſige Bach ganz ausgetrocknet iſt, mußte das Waſſer aus Brünnen geholt und mit Fuhrwerk herbeigefahren werden. Bis dahin waren die drei Scheuern ein Flammenmeer. Zweibrücken, 13. Sept. Bei Ausgrabungen, die ſoeben am ktreuzberg, durch die Parkbrauerei gemacht werden, wurden heute zwei Statuen zu Tage gefördert. EGine derſelben ſtellte eine männ⸗ liche Figur dar. Kopf und Rumpf ſind noch ziemlich erhalten. Ihre Höhe beträgt etwa 80 em. Ferner wurde eine Figur, eine weibliche Perſon darſtellend gefunden, die etwa 1 m Höhe hat. Die Figuren ſtammen aus dem vorigen Jahrhundert.— Dieſer Tage kam ein Stück Akt⸗Zweibrücken zum Abriß. Es iſt das Wangleriſche Haus, Ecke der Poſtſtraße. Das Haus diente zu Herzogszeiten als Wachtlokal für das Gefängniß. Es iſt Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, Bei Abtragung des Hauſes fand man Schädel und Skelett⸗ zeſte. Möglich, daß ein Friedhof hiebei ſich einſtmals befand. Worms, 13. Sept. Ju der Nähe des Salzſteines oberhalb Worms wurde geſtern gegen Abend am Rheinufer von Schulkindern ein Zettel mit folgender Aufſchrift gefunden:„An dieſer Stelle habe ich in den Fluthen des Rheines meinem Leben ein Ende gemacht. Tüut, wer mich findet, meine Leiche nach Neuhauſen. Achtungsvoll N.“ Ob Selbſtmord vorliegt, oder ſich Jemand„Achtungsvoll?“ gur einen Scherz erlaubt hat, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. * Roſeugarten, 13. Sept. Durch die Fertigſtellung der neuen Rheinbrücke kommt die hieſige Station, wie bekannt in Wegfall. Die Eröffnung ſoll am 1. Dezember erfolgen. Es wurde ſchon ver⸗ ſchiedenen Beamten eröffnet, daß dieſelben ihre ſeither inne gehabten Wohnungen kündigen ſollen. *Mainz, 13. Sept. Vor einigen Tagen ſtürzte hier der Handels⸗ mann Heymann von Nieder⸗Saulheim in einer Reſtauration in einen Keller und verletzte ſich ſtark am Kopfe. Der Verunglückte kam in das Hoſpital. Nachdem er daſelbſt verbunden war, wurde er wieder entlaſſen. Heute kam die Nachricht, daß Heymann geſtorben ſei. Bei der Sekkion der Leiche ſtellte es ſich heraus, daß der Verunglückte bei dem Sturze einen— Schädelbruch davongetragen hatte.— Heute Abend fand wieder ein großer Volksauflauf vor den„Mainzer Leder⸗ werken“ ſtatt. Die Polizei ſchritt gegen die Renitenten energiſch ein und nahm mehrere Verhaftungen vor. * Mainz, 13. Sept. In der Lohnkommiſſion der ſtreikenden Arbeiter und der Direktion der Mainzer Lederwerke findet heute Nach⸗ mittag Verhandlung auf Beilegung des Streiks ſtatt. * Niederſaulheim, 12. Sept. Geſtern Mittag trug ſich hier ein äußerſt aufregender Vorfall bei der Verhaftung des Müllers Melchior Thomas zu. Er und ſein Vater pflügten ihren Acker, als drei berittene Gendarmen erſchinen, um die ſchon vor Monaten vom Landgericht Mainz beſchloſſene Verhaftung des Melchior, der zu einem Termin nicht erſchienen war, auszuführen. Als Melchior die Gen⸗ darmen ſah, ſpannte er das Pferd vom Pfluge und ritt davon. Zwei Gendarmen gelang es jedoch, ihn einzuholen. Er richtete nun den geſpannten Revolvber auf die Gendarmen, während dieſe ebenfalls ſchußbereit auf ihren Pferden vor ihm hielten. Endlich lieferte Melchior den Revolver ab und begab ſich mit den Gendarmen zum Amtsgericht nach Nieberolm. Dort entſtand noch einmal ein heftiger Auftritt, der damit endete, daß man dem Verhafteten Feſſeln anlegte. Auch der Vater Thomas, ein achtzigjähriger Mann, widerſetzte ſich dem dritten Gendarmen und bedrohte ihn mit einer Hacke, ſodaß der Beamte ſein Gewehr ſchußberit hielt. Erſt als ſein Sohn feſtge⸗ nommen war, beruhigte ſich der Greis. Gerichtszeitung. * Mannheim, 13. Sept.(Ferienſtrafkammer.) Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Wakz. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr 1. Staatsanwalt Dr. Mühling. 8 1) Der 17 Jahre alte Schiffsjunge Heinrich Eſſewein von Sennfeld entwendete ſeinem Prinzipal, dem Schiffer Glöckler unter erſchwerenden Umſtänden einen Geldbetrag von 13. Weiter hatte er ſich mit einem Altersgenoſſen, dem Taglöhner Friedrich Seiffert, zuſammengethan und einem Bauunternehmer Schienen im Werthe bon 13—15% weggeſchleppt. Eſſewein wurde zu 6 Monaten, Seiffert zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt. 2) Der Taglöhner Ernſt Schorb aus Frieſenheim nahm dem Steinhauer Theobald Kinder Werkzeug im Werthe von 12%, und dem Taglöhner Wilhelm Scheich verſchiedene Kleidungsſtücke weg. Urtheil: 5 Monate Gefängniß. 3) Der Taglöhner Philipp Kohler von Ladenburg war wegen verſuchter Nöthigung angeklagt. Im Auftrage ſeiner Schweſter ſollte er bei dem Trödler Belitz 26/ eintreiben. Er ſoll dabei mehr als energiſch vorgegangen ſein und dem Belitz zugerufen haben:„Wenn Du das Geld nicht herausgibſt, ſchlag' ich Dich todt!“ Nach der heutigen Beweisaufnahme kann die Drohung auch nur gelautet haben: „Wenn etc....„ ſo ſpritz' ich Dir eine.“ Das Gericht erkannte des⸗ halb auf Freiſprechung. J) Als kürzlich ein Eckenſteher am Markt wegen groben Unfugs verhaftet wurde, legten ſich die Taglöhner Andreas Hering und Guſtav Hurrle für ihn ins Mittel. Beide ſollen dem Häftling zu⸗ gerufen haben:„Hannes, Du gehſt nicht mit!“ Das Schöffengericht derfällte den Angeklagten Hering in eine Gefängnißſtrafe von 3 Wochen, Hurrle in eine ſolche von 4 Wochen. Auf die Berufung der Beiden — Der Fremdenbuch⸗Humor treibt die ſeltſamſten Blüthen. Wir leſen in der„Ausb. Abdztg.“: In dem zwiſchen dem Zuger und Vierwaldſtätter See gelegenen Lowerzer See liegt die von Fremden viel beſuchte Inſel Schwanau, auf welcher die Zwingburg des Landvogts Geßler ſtand, von deren Thurm ſich einſt die Jungfrau Gemma von Arth in den See ſtürzte, weil ſie den Tod der Schande vorzog. Zu den berühmten Beſuchern der Inſel gehörten Goethe und König Ludwig II. von Bahern. Das Fremdenbuch der trefflichen Herberge iſt gefüllt mit poeti⸗ ſchen Ergüſſen, welche meiſt die landſchaftliche Schönheit der Inſel und des Sees zum Gegenſtand haben. Aber auch einige fuſtige Einfälle finden ſich darin. Zwei Jungfern Klara und 55 finden es auf der Schwanau ſchön ohne Bräutigam, denn ie rufen: „Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen, Den läßt er durch die Welten reiſen, Doch ohne Bräutigam.“ Dazu bemerkt indeß ein Berliner Spottvogel: „O, liebe Klara und Helene, Ihr reiſt blos, weil ihr müßt, alleen⸗ 85 Der Mann bürfte nicht ſo ganz unrecht haben.— Heinrich Buch⸗ mann aus Stäffa jubelt: „Wer nicht liebt Wein, Weib und Geſang, Der bleibt ein Narr ſein Leben lang.“ Ein geplagter Ehegatte läßt Heinrichen aber eine kleine Ab⸗ kühlung zu Theil werden, indem er ſeufzt: „Hätt'ſt Du meinen Apfelwein gekannt, Mein Weib auch dein Eigen genannt, Wär dir ihr Lied ins Ohr gedrungen, Bei Gott! Du hätt'ſt nicht ſo geſungen.“ wurde Hering heute freigeſprochen, die Strafe Hurrle's auf 2 Wochen ermäßigt. 5) Die Sypſer Paul Acker mann und Georg Mangold waden ſchöffengerichtlich wegen Körperverletzung zu 10 und 14 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. In der heutigen durch ihre Berufung peranlaßten wiederholten Beweisaufnahme ergab ſich, daß die Haupt⸗ thäter zwei andere Arbeiter und die Thätigkeit der Angeklagten nicht ſehr hervortretend war. Eine Geldſtrafe von 5/ wurde daher als genügende Sühne erachtet. 6) Der 62 Jahre alte Handelsmann Herrmann Kaiſer von Holz iſt jener berüchtigte Einbrecher, der im letzten Frühjahr in verſchiedenen Städten Badens, der Pfalz und des Elſaß vorzugs⸗ weiſe die Bureaus von Rechtsanwälten heimſuchte und ausplünderte. Der Angeklagte, deſſen nähere Charakteriſirung erübrigt, wenn man erwähnt, daß er abgeſehen von zahlreichen Gefängnißſtrafen, 24 Jahre im Zuchthaus zugebracht hat, pflegte ſeine Einbrüche haupt⸗ ſächlich in den Mittagsſtunden zu verüben, wenn die Bureaus vom Perſonal verlaſſen waren. In guter Kleidung, eine Taſche unterm Arm, welche ein reiches Arſenal von Dietrichen und anderem Diebs⸗ werkzeug enthielt, trat er, ohne auf dieſe Weiſe aufzufallen, in die Häufer und begann mit der größten Dreiſtheit ſeine Thätigkeit. Kürzlich iſt er in Frankenthal zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden und er wurde dann an die hieſigen Behörden ausgeliefert, um ſich wegen ſeiner hier begangenen Strafthaten zu verautworten, Am 4. April ſoll er die Schreibſtube des Rechtsanwalts Or. Stern uuter Anwendung falſcher Schlüſſel beſucht und aus dem Schreib⸗ tiſch die Summe von 128 Mk. entwendet haben. Tags vorher war er im Flur des Hauſes B 4, 1 dabei überraſcht worden, wie er an der Thüre zu den Buregus des Rechtsanwalts Dr. v. Harder einen um den andern Schlüſſel probirte. Er konnte ſich noch entfernen. Am 5. Mai drang er in der Mittagszeit in das Bureau des Rechts⸗ anwalts Dr. Nauen A 2, 2 ein und ſtahl dort 88 Mark in Baar, verſchiedene Briefmarken ꝛc. In das Bureau des Kaufmanns Otto Mechler in M 4 verſchaffte er ſich zweimal mittelſt Nachſchlüſſels Eingang, öffnete auf die gleiche Weiſe einen Schreibpult und ſtahl das erſte Mal Briefmarken, das andere Mal einen Betrag von 13—15 Mark. Kaiſer ſtellte nur den Diebſtahl bei Dr. Stern in Abrede, obwohl er auch hier ſtark belaſtet war. Von dieſem Fall wurde er dann auch freigeſprochen, im Uebrigen zu einer Geſammt⸗ Zuchthausſtrafe von 14 Jahren verurtheilt. 7) Der Notariatsgehilfe Adolf Kiehnle von Pforzheim, der hier und in Heidelberg je ein Fahrrad von der Straße wegſtahl, wurde zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. 8) Freigeſprochen wurde der Schneider Wendelin Horn von hier von der Ankkage eines Sittlichkeitsverbrechens. Vertheidiger: .⸗A. Dr. Gbertsheim. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Muſikverein verſendet ſoeben ſein dieswinterliches Pro⸗ gramm, das von dem ernſten Streben dieſes Vereins zeugt. Wie in den letzten Jahren, werden auch in dieſem Winter 3 Konzerte abge⸗ halten, wobei die modernen Komponiſten zu Worte kommen ſollen. Für das erſte in der Trinitatiskirche am 16. Oktober ſtattfindende Konzert iſt, um vielſeitigen Wünſchen zu begegnen, eine Wieder⸗ holung der hier am letzten Charfreitag mit ſo außerordentlichem Er⸗ folge aufgenommenen„Seligkeiten“ von Céſar Franck ge⸗ plant. Für das zweite Konzert, das in den Räumen unſeres Hof⸗ theaters in Ausſicht genommen iſt, ſoll eine Aufführung der„änie“ von Hermann Götz, Mahomet's Geſang“ von Rob. Kahn und das„Triumphlied“ von Brahms bvorbereitet werden. Das dritte Konzert, das wie alljährlich am Charfreitag ſtattfindet, wird uns das lange nicht mehr hier gehörte eqiem“ von Verdi bringen.— Die Proben nehmen bereits nächſten Dienſtag, wie aus dem Inſeratentheil erſichtlich, ihren Anfang und es iſt wünſchens⸗ werth, daß ſämmtliche Damen und Herven, die bei der Charfreitags⸗ Aufführung mitgewirkt haben, auch bei der Wiederholung des intereſſanten Werkes ſich betheiligen, um eine wenn möglich noch ab⸗ gerundetere Wiedergabe zu Stande zu bringen. Um dieſes Ziel zu erreichen, iſt es bei der Kürze der für die Einſtudi Zeit unbedingt ig, daß der Prol hvon Beg ab ein v zähliger iſt.— Anmeldungen zum Beitritt in den Verein als paſſives Mitglied nehmen die Hofmuſikalienhandlung von K. Ferd. Heckel, di Muſikalienhandlung von Th. Sohler ſowie der Vorſtand entgegen. Neu eintretende aktive Mitglieder wollen ſich bei Herrn Hofkapell⸗ meiſter Langer, beim Vorſtand oder in den am nächſten Dienſtag ſtattfindenden Spezfalproben anmelden. Aus Düſſeldorf wird uns geſchrieben: Im hieſigen Kunſtgewerbe⸗ Muſeum findet gegen Mitte November ds. Is. für die Dauer von ca. drei Monaten die zweite große Aquarell⸗Ausſtellung ſtatt, zu der die hervorragendſten Aquarelliſten Deutſchlands ihre Theilnahme zugeſagt haben. Es liegt in der Abſicht, durch dieſe Ausſtellung wieder einen Geſammtüberblick des gegenwärtigen Standes der deutſchen Aquarellmalerei zu gebeu. Außerdem werden erſte belgiſche und holländiſche Aquarelliſten ſieh an der Ausſtellung betheiligen. Den illuſtrirten Katalog wird die Hofkunſthandlung von Bismeyer und Kraus, welche die Veranſtaltung ins Leben gerufen hat und die Leitung übernehmen wird, herausgeben. Die künſtleriſche Anordnung der Ausſtellung liegt in den Händen der Herren; Profeſſor Julius Bergmann, Profeſſor G. v. Bochmann, Profeſſor E. Dücker, Hch. Hermanns, Eugen Kampf, Profeſſor Ehr. Kröner, Profeſſor Hugo 2 Profeſſor G. Oeder, Profeſſor Fritz Roeber und Profeſſor Schi Aus München wird berichtet: Die auswärts verbreiteten Gerüchte, daß der Kammerſänger Gura einen Schlaganfall erlitten habe, ſind unbegründet. Aus Hamburg wird der„Frkf. Ztg.“ depeſchirt: Das Deutſche Schauſpielhaus hier wurde geſtern Abend mit einer Generalprobe der „Iphigenie auf Tauris“ vor geladenen Gäſten eröffnet. Das neue elegante Haus, das in ſeinen Formen ſehr an das Deutſche Volks⸗ theater in Wien erinnert, war mit einer glänzenden Geſellſchaft ge⸗ füllt, wie ſie in ſolcher Zahl hier ſelten zuſammenkommt. Anweſend waren die Senatoren, Mitglieder der verſchiedenen Verwaltungen des — Das Bürgerliche Geſetzbuch war Schuld daran. Ein juriſtiſcher Meinungsſtreit, der mit Hilfe des Bürgerlichen Geſetz⸗ buches nicht zu ſchlichten war, hat in München zwei Freunden er⸗ hebliche Geldſtrafen eingebracht. Der Privatier Ludwig H. und der Schlächtermeiſter Johann M. geriethen in ihrem Stamm⸗ lokal eines Abends über die Geſetzbeſtimmungen bezüglich Mieths⸗ ſtreitigkeiten in Meinungsverſchiedenhetten. Um über die ſtreiti⸗ gen Fragen Klarheit herbeizuführen, ließen ſie ſich vom Wirth ein Exemplar des Bürgerlichen Geſetzbuches bringen und begannen die einſchlägigen Paragraphen zu ſtudiren. Je weiter ſie aber laſen, deſto verwirrter wurden ſie. Schließlich einigte man ſich dahin, über den Meinungsſtreit eine Wette einzugehen, die von dem Reſtaurateur antſchieden werden ſollte. Als aber der Gaſt⸗ wirth ſein Urtheil abgegeben hatte, wollten ſich Beide nicht damit einverſtanden erklären. Der Wortſtreit nahm einen heftigen Charakter an, es fielen Beleidigungen, und das Ende war, daß die beiden Freunde ſich gegenſeitig wegen Beleidigung verklagten. Da ein Vergleich abgelehnt wurde, belegte der Gerichtshof Beide mit größeren Geldſtrafen. Dem Bürgerlichen Geſetzbuch aber ſind zwei ernſte Widerſacher erſtanden. Ehineſiſche und amerikaniſche Sittlichkeit. Aus New⸗ Vork wird berichtet: Ein Zwiſchenfall mit Wutingfang, dem chineſtſchen Geſandten in den Vereinigten Staaten, verurſachte am vorigen Donnerſtag in der eleganten Welt in Cape Mah großes Aufſehen. Einige junge Herren und Damen zogen ſich von dem chineſiſchen Würdenträger einen ſcharfen Tadel zu. Wu ließ ſich beſtimmen, an einem ihrer ſonderbaren Vergnügen bheil⸗ zunehmen, an einer Fahrt aufs Land in einem hoch mit Heu beladenen Wagen. Sein achtzehnjähriger Neffe begleitete ihn. Als Wu jedoch ſah, daß die jungen Amerikaner und Ameri⸗ hambutgiſchen Staates, der Gerichte und des Offizierkorps. VBon auswärkigen Bühnenleitern waren die Intendanten der Hoftheater in Dresden und Stuttgart hergekommen, ferner u. A. die Direktoren Lautenburg und Neumann⸗Hofer aus Berlin. Eine ganze Reihe Schriftſteller folgte gleichfalls Baron Bergers Einladung. Wir be⸗ merkten Ludwig Fulda, der mit ſeiner Frau der Vorſtellung bei⸗ wohnte, Max Halbe, Hermann Bahr, Otto Erich Hartleben und Hans Hopfen. Anweſend waren auch die Vertreter einer Anzahl großer aus⸗ wärtiger Zeitungen. Nachdem mit einer kurzen Anſprache Baron von Berger den Erſchienenen gedankt hatte, begann die Vorſtellung. Stella von Hohenfels und Karl Wagner hatten die Hauptrollen inne. Die Darſtellung, insbeſondere die Titelrolle, die man zuſammenfaſſend dahin charakteriſtren kann, daß ſie mehr das Menſchliche als das Heroiſche in Iphigenie herborhob, fand ſehr reichen Beifall. Nach der Vorſtellung vereinigte ſich ein engerer Kreis geladener Gäſte mit den Mitgliedern der neuen Bühne zu einer Feier im„Hamburger Hof!“. Zur Eröffnung des deutſchen Schauſpielhauſes ſandte Staats⸗ ſekretär Graf Bülow an Baron v. Berger folgendes Telegramm: „Die Wahl der„Iphigenie“ zur Gröffnung des deutſchen Schauſpiel⸗ hauſes in Hamburg bezeichnet die Richtung, welche Sie ihrem Unternehmen geben wollen. Möge es Ihnen gelingen, im Zeichen dieſes großen Dichters durch treue Pflege der unvergänglichen Ueber⸗ lieferung der Vergangenheit mit verſtändnißvollem Sinn für die Forderungen der Neuzeit die Ziele zu erreichen, welche Göthe der deutſchen Kunſt geſteckt hat. Mit dieſem Wunſche begleite ich die heutige Feier, welcher theilzunehmen ich mir mit Rückſicht auf mein körperliches Erholungsbedürfniß leider verſagen muß.“ Die Königliche Akademie der Künſte zu Berlin ſchreibt für das Jahr 1901 einen doppelten großen Staatspreis aus auf dem Gebiete der Architektur und dem der Malerei. Der Preis beſteht in einem Stipendium von 3000% zu einer einjährigen, nach Maßgabe eines beſonderen Reglements auszuführenden Studienreiſe Rebſt 300% Reiſekoſtenentſchädigung. Die weiteren Beſtimmungen enk⸗ halten die von dem Bureau der königlichen Akademie der Künſte, Berlin NW., Univerſitätsſtraße 6, zu erfragenden„Nachrichten für die Gewinner des großen Staatspreiſes“. Die Zuerkennung der Preiſe erfolgt im März 1901. Nach getroffener Entſcheidung findet eine öffentliche Ausſtellung der Konkurrenzarbeiten ſtatt. Wiener Theaternachrichten. Frau Katharing Schratt iſt zum Beſuche der Ausſtellung in Paris eingetroffen. Der Geſund⸗ heitszuſtand der Künſtlerin legt ihr größte Ruhe und Schonung auf. Es iſt noch nicht entſchieben, ob Frau Schratt vom Burgtheater deft⸗ nitiv ſcheiden oder nur um einen längeren Urlaub anſuchen wird, keinesfalls wird ſie in nächſter Zeit auf den Brettern des Burgthegters erſcheinen.— Der„N. Fr. Pr.“ zufolge bewahrheitet ſich das Gerücht, daß die Direktion des Burgtheaters das neue Schauſpiel Arkhur Schnitzlers:„Der Schleier der Beatrice“ vor einigen Tagen abgelehnt hat. Dieſe Nachricht kommt umſo überraſchender, als das Burg⸗ theater das Stück im Februar dieſes Jahres zur Aufführung ange⸗ nommen haben ſoll. Demolirung des Grillparzer⸗Hauſes. Ein Haus, das für Wien unſtreitig von hiſtoriſcher Bedeutung iſt, fällt nach dem„Wiener Fremdenblatt“ demnächſt der Demolirung zum Opfer, um einem modernen Neubau Platz zu machen. Es iſt dies das fünfſtöckige Ge⸗ bäude Nr. 21 in der Spiegelgaſſe. In dem Hauſe, mit deſſen Demo⸗ lirung im November d. J. begonnen wird, wohnte und ſtarb der Dichter Franz Grillparzer als„Zimmerherr“ bei den durch den Dichter be⸗ kannt gewordenen Schweſtern Kathi, Anna und Betti Fröhlich, von denen Kathi als die— Braut Grillparzers bezeichnet wurde. Bekannt⸗ lich iſt das Räthſel des Verhältniſſes noch ungelöſt. Fräulein Anna Fröhlich zog im Jahre 1836 in dieſes Haus mit ihren drei Schweſten ein, von denen nur eine Schweſter einen Herrn Bogner heirakhele, indeß die anderen drei Schweſtern, die bekannklich Alle ſchon geſtorben ſind, ledig blieben. Die Wohnung, die ſie im Hauſe inne hatte, liegt im vierten Stock und führt die Bhürnummer 40. Sie beſtand aus drei Gaſſen⸗ und einem Hofzimmer und zwei Hofkabinetten. Davon be⸗ nützte Grillparzer ein Gaſſenzimmer als Studir⸗ und Schlafzimmer und eines„Kabinette“ als Bibliothe. Im Hofzimmer wurden gemeinſchaftlich die Mahlzeiten eingenommen. Von allen Bewohnern dieſer hier beſchriebenen Wohnung iſt nur noch die Wirkhſchafterin Suſanna Kirſch eine ungefähr 60jährige Frau, am Leben, Oberhal des Hausthores befindet ſich eine Gedenkkafel, die folgende Inſchrift trägt:„In dieſem Hauſe ſtarb Franz Grillparzer am 21. Jänner 1872 im 82. Lebensjahre.— Dem Andenken des Dichters. Die Gemeinde Wien am 3. Jänner 1873.“ In dem Hauſe befindet ſich eine Reſtauration, in der Grillparzer täglich ſein Glas Bier zu ttinken pflegte. Der frühere Wirth ließ in dem betreffenden Zimmerchen eine Gedenktafel anbringen, die auf dieſe in den Jahren 1852 bis 1872 erfolgten Beſuche hinweiſt. 75 Paris wird im nächſten Winter eine neue Art von Theater⸗ unternehmen erhalten, nämlich ein Volkstheater mit zwei Häu⸗ ſern für Drama und Oper. Der Unternehmer Duret, der bisherige Generalſekretär der Komiſchen Oper, miethete nämlich zugleich das Theéatre de la République und die Folies Dramatigues. Der Matin, der ſich mit der Finanzirung des Unternehmens abgibt, hat bereiks 68,000 Fr. am erſten Tage der Subſkription dafür aufgebracht. Vom Theatre Frangais. Da die Fertigſtellung des Thestre Frangais zum 1. Januar geſichert erſcheint, werden auch ſchon die Vorbereitungen für den Spielplan im neuen Hauſe getroffen. Zu⸗ nächſt ſoll Sardous Drama„Patrie“ in Scene gehen, das vollkommen neu einſtudirt iſt und nur noch weniger Proben bedarf. Als erſt Novpitäten ſollen an einem Abend zwei Dichtungen der jungen Schule auf die Bühne kommen:„Das Räthſel“, Schauſpiel in zwei Akten von Paul Hervieu, und„Die zwei Vergangenheiten“, Komödie in zwei Akten von Guſtav Guiches.— Alle anderen Autoren, welche der Comédie Frangais Stücke eingereicht haben, werden wohl noch längere Zeit auf die Entſcheidung warten müſſen. In einem Brieße an den Figaro erklärt Jules Claxetie, daß es unter den jeßigen Berhältni kanerinnen ſich in Paaren anordneten und die Arme umeinandt ſchlangen, nahm er ſeinen Neffen an die Hand und ging mit ihm die drei Meilen zurück in die Stadt. Dort erklärte er einem Interviewer, daß er keinenfalls ſeinen Neffen ſolche Vertraulich⸗ keiten anſehen laſſen könne, wie ſie zwiſchen jungen Leuten in Amerika üblich zu ſein ſcheinen. 5 — Die Etabliſſementbeſitzer auf der Weltausſtellung haben kürzlich ein Syndikat gebildet, das mit der Direckton der Ausſtellung einen heftigen Streit führt. Wir haben ſchon bei früheren Anläſſen mitgetheilt, daß in den meiſten Etabliſſements der Ausſtellung die Einnahmen in keinem Verhältniſſe ſtehen zu den enorm hohen Pachtbeträgen, die von der Direkkion ſtipulirt wurden. Um nicht ganz zu Grunde zu gehen, verweigern die Geſchäftsleute die Zahlung der rückſtändigen Pachtraten. Da ihnen mit Klageführung gedroht wurde, ſie ſich nun zu einem Syndikat zuſammen und drohen jetzt auf einen Schlag alle Buden, Reſtaurants und Cafés zu ſchließen, wenn man ihnen nicht die geforderten Pachnachläſſe gewährt. Das iſt der neueſte Ausſtand„der Unternehmer“. — Eine Tragödie in einem Muſeum. Der Direktor des archäblogiſchen Muſeums zu Florenz, Ritter Guido Seifoni wurde von dem Muſeumsdiener Maglioni, den er wegen eines Vergehens im Dienſte getadelt hatte, mit einem Meſſer ſehr ſchwer verwundet. Die anderen Diener und die Beſucher des Muſeums wollten den wüthenden Menſchen entwaffnen, aber e ſchwang das Meſſer in gefahrdrohender Weiſe und zertrümmerte mehrere Kunſtgegenſtände von unſchätzbarem Werth, darunter eine ſehr berühmte griechiſche Vaſe aus dem 6. Jahrhunderk v. Chr. Maglioni wurde ſchließlich in ſeiner Wohnung feſt genommen. A. 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Sie Larques jelt ein Tel eldet aus Ri d„0,35 0,50 0,40 51 8,44 3 0 8 7 Die Garnif äglich tre mit Muniti ſiſchen t, zu rei erwiderte, ir wori elegram 1 0olF 22 43 0,37 0, 87 nür Aaun n arni treff unit reiſen rte, i vorin derſe m ih 37 0,40 0 7 U. Panf um einige T ſonen ffen gr nition u 5 ihr G elbe bi res Wei ick G„87 Ea Nanking gab nige Tauſend von Ki große M nd eſundheits ittet dortht einh Or roßes V. 7 U 105 8 ing gab Befel ſend Me Kiangyi Mengen! itszuſt orthin eim a 9 es La 01 eine gleick b Befehl z Mann ighin und n hon and d. B ger— 111 gleiche Z fehl zur A verſtärkt von Muk geſtatte i 9 und Wei von 1 deren Che Zahl wirk ushebr ärkt. Der Wuhu 7 ihr Preisliſt eiß wei Roth⸗ gel n Chef hlẽwird u hebung 9 Der Taotai en u eine Chef z unter den on drei aotai! An Probe n, 55 nannt wi Fzum Comman' er den Salzſ reitau bon I he n auf V ſi t wurd nmandeur alzſchmu uſend N m erlange 5 urde. 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Hafer M. a⸗Mais M er Rogge M. 141, R der Hygie und je wird W entlichen J gegen 2 in Berli einer T hnte es ngfu in der Fri r M. 106— 1. 104 50, Ruff 98, R n M. 110— u⸗ ſt das 8 Ernähr erth auf d ntereſſes Hil erline heiln ab, Tat er 207.80 ankfurter Eff 116 50, Rufſtſch⸗ uſſiſch—116 le Beſtreh ungsleh as Studi Tatung ecslarker Gſſerten, dier 0d Zwei hren dieſkr Wölſeuſch wee ierungskrei eutſchl gfu zu Dant! Hafer M;ß ſicherli ieſer Wif cht, ſich i egt. Uebe reiſen nicht lands an di 146.50, Ber ommandi deietät vom 15 5101—105, Leb„daß ein fri rlich ſind ſſenſchafte uͤber di rall ichts b n dieſ Deutſchland Berliner Oand Sept und friſcher, heüte u zu unterri e Grund⸗ ekannt er Aktion i hland 131.8 ner Handels 70, D„Septbr 5 wirklich zur Thäti„heiterer S nur noch nterricht 5 n iſt Portugief 31.80, 8 ndelsgeſell deutſche Ba Oeſterr. C lichung hätigkeit r Sinn h Weni en, und 4182.80 ſen 28.90, Skaatsbahn ſchaft 1 zank 188.5 Credit nach ur ing gelangen k nur in einem ſowie Liel ge darüber i 80, 90, 4 bn 141.50 46.50, N 50, Dres mſecen kann einem iebe und im v0 Elektri Harpener proz..50 50, 9 8 esdn ha ren Er Als ei geſu und Lu 1 L G 14 Sa 8 ſin ee ⸗ 550 fee Mite bern 7 2.30, uhnlich wi d Farner el hi 5 ⸗ .50, Seltos lt 200.50 ra 200.80 85 Zproz.] Kraft Cacao ſch warm em Getolſſen Dr. hierzu läßt ſi mel 181.50, Gelſenkirchen ochumer Ausdauer medkende Oieſes 5 75 15 15 en 181.20, des Geiſes günſtig ge 0 as allgemeine Wohlt⸗ n One befin nd wi finden und die gſch 8 7 0 67 1 Be0 Uund ſell; — gant mer ener icht⸗ ener npf⸗ ein. kan 900 77 .60 in n 8 * Die Planlegung des Gebiets zu beiden Seiten der Secken⸗ heimer ſtraße bet r. (426,) Nr. 885 78 1. Der Bezirks⸗ kalh hat in der S ſang⸗ vom 7. Juni d. Js, folgenden nunmehr kechtskr ig en Beſcheid erlaſſen: „Die Straßen und Bau⸗ fluchten für das Gebiet zu beiden Seiten der Seckeſ⸗ eimerſtraße werden kund der vorgele B Unter theilweiſer A ufheb des Behauungsplanes vom 27. Juli 1875 mit der Maß⸗ bahe für feſtgeſt 1 erklärt, aß für die 10 itzen Ecken an der Viehhofſtraße 5 den Grundſtücken 5766 und 5767 die Fluchten ſo feſtgeſetzt werden, daß die abgeſchrägten Ecken vier Meter Breite er⸗ halten“ ee beingen dies gemäß Art. 2 ſfer 6 des Ortsſtraßengeſetzes put allgemeinen Keuntniß mit dem Anfügen, daß der feſtge⸗ ſelte Plan während 14 Tagen auf dem Rathhaus dahier zur Einſicht aufgelegt iſt. Maunheim, 6. September 1900. Großh. Bezirksamt: gez. Dr. Strauß. des brin⸗ fentlichen 68727 1900. Ni. 27185J. Vorſteh gen wir hiermit zur ſteuntuiß. Mannheim, 11. Sept Bürgermeiſteramt: Martin. Schaum. Helaunntmachung. Die diesjährige Spät⸗ jahrs! neſſelin Mann⸗ heim betr. (Nr. 422). Nr. 94650 10). Die diesjähr. Spätjahrs nieſſe beginnt am 29. September und endet mit dem 12, Oktober, was mit dem Anfügen bekaunt gemacht wird, daß an den Sonntagen die Ver⸗ kaufsbuden erſt um 11 Uhr Vor⸗ mittags, die Schaubuden erſt um 9 Uhr Nachmittags gebffneg wer⸗ den dürfen. 63502 Orgelſpieler und Perſonen, welche Vorſtellungen auf der Sträße und öffentlichen Plätzen geben olleit erhalten hierzu ſeine Exlaubniß mehr. Muſikkapellen, die als kuinve⸗ ſteuß 8 zuſammengehörigen perſonen beſtehen müſſen, er⸗ halten nur für 3 Tage unnd zwar Sonntag, Montag und Olenstag der erſten Meßwöche Erſ laubniß zum Muſizirenin Wirthſchaften Anatomiſche Muſeen, Rieſen⸗ damen, Glücksſpiele jeder Art, wie Würfel⸗, Kugel⸗, Ring⸗ und Wee und bergl., ſowie die ſog. Neben⸗ kabinets werden überhaupt ni 925 8 Mannheim, den 8. Sept. 1900. Gro Wi Vezirksamt: Wetzleben. Hrlauntmachung. Den Beſuch der Meſſe durch Kinder ohne Begleitung betr. (422) Nr. 94051 Ul. Es wurde die Beobachtung gemacht, daß die Meſſe ſteis von einer großen Anzahl Kinder ohne die Beglei⸗ ag exwachſener Perſonen be⸗ ſuchtwird. Durch dieſelben wird 1 nur der M eßverkehr in er⸗ geblicher Weiſe beeinträchtigt, ſondern es beſteht auch die Ge⸗ fahr, daß bei dem zu erwarten⸗ ten ſtarken Perſonenzudraug Un⸗ fälle vorkommen. Wirforpern deshalb die Eltern und Fürſorger auf, Kinder unter 10 Jahren nicht ohue Begleitung erpachſener Perſonen die Meſſe beſuchen zu laſſen. Die Schutzmannſchaft hat Wei⸗ ſung erhalten, alle ohne Beglei⸗ ſung auf der fe erſcheinenden Kinder wegzuweiſen. Mannheſm, den 8. Sept. 1900. Großh, Bezirksamt: Witzleben. 63511 Pekanntaachung. Nr. 272471. Wir bringen zur Iſfentlichen Kenntuiß, daß die we e in Neckarau in der oche vom 17, bis 22. Seplember nur am 63597 Eamſtag, den 22. September don—12 Uhr Vormittags und—3 Uhr Nachmittags geöffnet ſein wird. Die Zahlung ſtädtiſcher Ge⸗ fälle ze. wolle daher in der ge⸗ nannten Zeit am oben bezeich⸗ neten Tage geleiſtet werden. Maunheim, 8. September 1900. Stadtrath: v. Hollander⸗ Winterer. Niſeigerungszurücahne. Die auf Freitag, den 14. d. M. Nachmittags 2 uhr an⸗ kaumte Verſteigerung eines 75 mit Wagen und Geſchirr det nicht ſeält. 63679 Manunheim, 18. Sept. 1900, Hildebrand, Gerich tsvollzieher. Versteigerung, Samstag, den 22. ds, Mts., Vorm, 11 Uhr verstelgere ich 20 Pferde moelst belgischer u, auch nordd. asse. Die Pferde sind jung. sicher einge fahren und für Braulersien, Fabriken, sowie zum alsendllenst gehr Aaeeae Per Ende d- Mts, werdlen auch 12 Kühe er Mllehwirthschaft geeignet) abgegeben.*66884 dad Rippolssan, Otto Goeringer, itzer der Mineralquellen und Kuranstalten. 1 0 Ge ieralverſammlung Auguſt 1900 iſt die Geſell⸗ idatoren Mannheim, 11. Septbr. 1900. Gr. Aamisgerich III. Saterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band!. würde eingetragen: 637 44 1. Seite 502= Jakob, T und Aung Plaria gehe 0 5.5 Auguſt 190 ſeee chaft Vorbehal Hahnked der F des Se huhm Oi 20. ſch rau ſind die Verkre ags bezeichneten 85 Seite 9031 Waſſer, Martin, Bäcker in Mannheinm und Maria geh. Janſon. Durch Vertrag vom 4. Sepen 1900 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 3, Seite 304; Hein⸗ Rudolph, nel in Mann⸗ hllde geb, Bauer. Noß! 189 Vertrag vom 0. Auguſt 1900 iſt Errungen⸗ einſchaft vereinbart. altsgut der Frau ſind die rag einzeln aufgeführten und eine Forderung Mann in Höhe von 4. Hermauu, Schloſſer in Mann⸗ heim und Anna geb. Staudt, Seite 805: Witzemannf, No. 1. Durch Vertrag vom 29. Auguſt 1900 iſt Gütertrenn⸗ ung vefeinbart. 5. Seite 306; Kaiſer, Ludwig Friedrich, Reſerveheizer in Maun⸗ heim und Bertha Juliana Katharina geb, Schmittus. No. 1. Durch Vertrag von 28. Auguſt 1900 iſt Exrungen⸗ ſchaftsgemelnſchaft vereinbart. Worbehaltsgut der Frau ſind die im Vertrag einzeln aufgeführten Fahrniſſe, ein Ausſtattungsprels der Freiherrlich von Hövel'ſchen Stiffung hier im Betrage von 500 Mark, ſowie alles, was 5 während det Ehe durch Erbſchaft 9950 Schenkung anerfällt. 6. Seite 307: Biedenkapp, Meſſerſchmied in Mannheim und Roſalie geb. Pretſch. No, 1“ Durch Vertrag vom 6. Auguſt 1900 iſt Gütertrenn⸗ Uing perein bart. 7. Seite 308; Irslinger, Karl Fr ranz, Oberin iſi Mann⸗ a und geb. Ge⸗ ſchwa No. 1. Dur ch Vertrag vom 6. Auguſt 1900 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. J, Seite 309; Herold, Wilhelm, Bäcker in Mannheim und rieda geb. Häffner. No, 1. Durch Vertrag vom 21. Auguſt 1900 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemteinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau ſind die im Vertrag einzeln aufge⸗ führten Fahrniſſe, ein Geldbe⸗ trag von 1349 Mark und alles, was ihr durch Erbſchaft oder Sgerüng 9, Seite 310: Seif Schne er in Ma Katharing geb. Ullrich 7 1, Durch Vertrag vom 6. Anguſt 1900 iſt Glttektrenn⸗ 3 vekeinbart, 10. Seite 611: Dröll, Wilhelm, Kaufmann in Maunheim und Katharine Chriſtine Eliſabeth geb, Brunn. Nr. 1. Durch Vertrag vom 8. Auguſt 1900 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft pexeinbark. ed, Georg, eim und 11. Seite 312 Boſſert, Joſef, Monteur in Mauheiſt und Aung geb. Hamm. Nr. 1. Burch Vertrag vom 25 Auguſt 1900 iſt Gülertren⸗ nung vereinbart. 12. Seite 613; Meyer, Karl Wilhelm, Fabrikarbelter inMann⸗ helm⸗ Waldhof und Johanna geb. Schemenau, Wittwe des verſtor⸗ beſlen Karl Schneß. Ni, 1. Durch Vertrag vom 28. Auguſt—900 iſt Errungen⸗ ſchaf tagemeinſchaft pereinbart. 18. Seite 314: Schächinger, Martin, Schloſſer in Maunhein und Katharina geb, Höhn. Nr. 1. Durch Vertrag vom 4. Auguſt 1900 iſt Gütertreunung vereinbart, 14. Seite 15: Hutzler, Georg, Muſiklehrer in Mannhelm und Kegtharlſa geb, Antony. Nr, 1. Durch Vertrag vom 8, Auguſt 1900 iſt Gütertrennung verelnbart. 8 15 Seſte 916: Wigand, Auguſt, Kaufmaun in Maunheim und geb. Heunerich. Nr. Durch Vertrag vom 1. 1900 iſt Gütertrennung vereinbart. 16. Seite 317: Maier, Friebrich, Schuhmacher in Maunheim und Ellſabetha geb. Walter. Nr. 1. Durch Vertrag vom eptember 1900 iſt allgen G Ulergemeinſchaft bereinbart, 17. Seite 318: Jung, Aulgu Cbnatd, Küfer in Man und Suſae geb. Reinhardt. Nr. Durch Vertrag vom 8. Septent ber 1990 iſt Güter⸗ treunung vereinbart, Maußheim, 12. Septbr. 1900. Gr. Aumisgerſcht III. fae ſtaatt. ertheil It Unterr ch ſowie in allen! 5 1l. Nachhilfe Zu erft, in dez 1 42810 I l. Aurant Zur alten Sonne, N 3, 4. nmachm ng. Truppen Hund umverkehrs gsſchiſſe in ſelgeſell⸗ en in offener zwiſche daz u beſtimmten und s n ausget auſcht werd 0 befördert werden ſöllen. Im Einzelnen wird über die! Nue Einrichtung Folgendes beſtimm b: Für Pr twattelegramme⸗ in offener Sprach an 2510 örige der in Oſtaſten ſthenden dell Marinetheile wird fortan nur die Hälfte der t (unt er Aufrundung der Summe auf einen ch Pfennigbetrag) erhöben, ſofern der Abſ ender dil rch ben Vern terk Feldtele argmm“ vor der Aufſchrlft zum, Ausdrucke bringt, daß die Nachricht in das nächſte Sammelte gramm aufgenommen werden Jol. Su N5eh au An c des Armee⸗Oberkommandos 15 19 ditionskorps gerichteten Empfängers dienenden ben nur als ein Wort gehl; dief ſe eſimmn lig kann jedoch auf die an Augehörſge der Marine gerichteten Teleßramme erſt Anwendung finden, ſobald die Liſten über Vertheiſung der Serien⸗ buchſtaben und Telegraphennummern bei der Marine aufgeſtellt und ſowohl dem au Telegraphenamt in Berlin als auch den Schiſſen in Oſtaſten Überwieſen ſind; der Zeltpunkt wird noch e Gebüh Geneng le 700 ut gegeben werden. In den Feldtelegrammen nach Oſtaſien iſt die An igabe eines Beſtimmur is nicht erforderlich; dagegen muß in der Auſſchrift der Empfänger nach 1 5 Dienſtgrad und Truppentheil oder chiff genau bezeichnet ſein. D ieſe Augahen milſſen mit den Haupt⸗Teleg zrapheliamt in Berll Liſten Überein⸗ er in Na Liſten nich des Abſenders zur 7 0 Jetn ſlimmenn. 5 ermitteln yt zu Be⸗ Telegramme deren Em ſind, werden zwar auf förderung augenon uz; die Vergünſ g, daß die Aufſchrift als ein Wort gezählt wird, findet jedoch auf dieſe Telegramme eine Anw lug. Die Telegramme werden in Berlin geſammelt und in einem Sammeltelegramme täglich dem deutſchen Poſtamt in Sanghai oder einer anderen geeigneten Dlenſtſtelle in Sanghai übermi ſtelt, Dieſe befördert die einzelnen Nachrichten mit der Poſt oder a 1f ſonſt geeignete Weiſe an die Ey 5 weiter⸗ 2. Auch für die von den deütſchen Heeres⸗ und Marine⸗An⸗ ſü 1110 durch Vermittelung der Truppentheile und Sſchiffe leferten Feldtelegramme in oſfener Spi dache der Helmath wird nur die Hälfte der tarifmäßigen nter Aufrundung der Summe auf einen durch 5 th lbaren Pfennigb erhoben. Soll ein Feldtelegramm dieſer Art an den in die Liſten belm Haup gaeelenſee in Berlin einge⸗ tragenen Einpfänger beſtellt werden, ſo iſt in der Aufſchrift, welche in dieſem Falle als ein Wort gezählt wird, nur der Senbn und die Tel egraphegunt umer des lbſenders 8 anzugeben* 999 5 nicht mit einer Unterſchrift nhe werden. Iſt dagegen das Telegramm an eine andere, beim Haupt⸗ Telegraphenamt in Berlin nicht in die Liſten eingetragene Perſon gerichtet, ſo muß dieſe in der Aufſchrift geuan beze hniet ſein, Jedes Wort der Auf⸗ ſchriſt. t wird in dieſem Falle beſönders kaxirt. 5 Telegramme werden mit der Poſt oder auf ſonſt geeignete Weiſe zunächſt dem deutſchen Poſtamit in Sang oder einer anderen geeigneten Dienſtſtelle in Oſtaſien zugef zu einem Sammeltelegramme vereinigt und nach Be Von hier aus werden die einzelnen J richten telegr Em pſängern übermittelt; Har tpt⸗ Telegrapher 181 i wird dabei die 1 imen, welche a di mpfänger gerichlet 10 Telegraphenamt in den der 4 zarine nehmen 980 dle Mi Alde⸗ 185 nucdtig en Kranken⸗ pfes ge au den vorbeſchriebenen a Theil⸗ Auch für eſe gilt jedoch die Vorſchrift, daß int Verkehr nach Oſtaſieſ die Auſſchrift nur als ein Wort gezählt wird, erſt von einem noch zu Zeitpunkt ab. Auf den Verkehr mit den auf der Ueberfahrt nach Oſtaſien befindlichen Krlegs⸗ und Truppentransportſchiffen finden die vor⸗ ſtehenden Beſtimmungen keine Anwendung. Berlin., 8. September 1900. Ler Flagtsſekretär des Reiths⸗Poſtamts. von Podbielski. Bekauntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß etwaiger Inter⸗ eſſenten, daß am Montag, den 8. Oktober d.., in Seckeuheim eine ſtaatliche Prämürung von Zachtſchweinen ſtattfindet. An⸗ meldungen ſind bis Ende dieſes Monats beim Bürger⸗ meiſteramt W einzureichen und haben zu enthalten: Angaben über Geſchlecht, Al ter, Raſſe oder Schlag, ſelhſtgezüchtet oder zugekauft. Zügelaſten werden nur ichent 1125 Zuchlſauen der Dorkſhir Raſſe und Kreuzung. er Prämiirung liegen folgende Beſtimmungen zu Grunde: 1. Es werden folgende Geldpreiſe ausgeſetzt werden; 55 1. II. a. füür 8 bis 12 Mouate alte Zuchteber 50 40 30 b.„ ülber 0 60 50 40 e.„ 8 bis 12 1„Zuchtſauen 40 30 20 A. Abef 12 50 40 30 e,„ Mi lterſchweitle mit Sau gfebkeln 60 410— Außerdem können ſobende Anerkennungen ertheilt werden. Ueber jede Preisverwilligung wird ein Preisurkunde aus⸗ geſtellt. 63168 2. Der Gauagusſchuß hat zu beſtimmen, welches die im Gau vorherrſch enden Schweineraſſen und ⸗ chläge ſind; ihm liegt im S nit deim Miniſterilum des Innern der richtige Völlzug dieſer Beſtimmuüngen ob. 3. Unter gleichen Verhältniſſen haben die öffentlich zur Zucht a1 ifgeſtellten Cber, ſowie die ſelbſtgezüchteten vor den zugekaüften Thlene den Vorzug, 4. Die Aus zahkung der Preiſe für Zuchtſauen(Klaſſe o u, d) erfolgt erſt, wenn ſug eine Beſcheinigüng der zuſtäudigen Orts⸗ behörde oder des Bezirksarztes nachgewieſen iſt, daß die Zuchtſau geferzelt at. Eine Wlederprämtirung iſt zuläſſig, inſoweit die Thiere 9 5 Alter nach in entſprechenden Klaſſen konkurriren können. In dieſemt Falle wird aber der früher empfangene Preis an dem wiederholt zuzuerkennenden in Anxrechni ung gebracht und eventuell nur der Betrag, um die neue Pränie die früher empfangene Überſteigt, aus bez 0 6. In der gleichen Klaſſe ſollen ein und demſelben Beſitzer nicht me 10 Preſſe zuerkannt werden; jedoch iſt die Preiswürdig⸗ kelt g lelch guter Zuüchtthiere deſſelben 5 itzeis bekannt zu geben 71 Die Prelszuerkennung erfolgt auf Grund einer eingehenden ſachverſtändigen Prüfung durch eine Kommiſſion, die aus zwei vom Gauausſchuß gewählten Mitgliedern und dem vom Mini ſterlum des Innern ernannten Vorfitzenden beſteſteht, Dieſe Pilifung hat ſich neben der Zugehörigkeit der Thiere zu den im Piänſrungebezirk(Gau) vörherrſchenden Schweine⸗ ſchlägen, beſonders auf die Geſundheit, Racen d, Leiſtung, Formenentwickelſug und Haktung zu er Ueber das Ergebniß iſt von den P 16 tern ein Protokoll aufzunehmen das durch den Vorort des Gaues mit Antrag auf Auszahlung der Preiſe und unter Anſchluß der etwa erforderlichen Nachweiſe dem Miniſteriun des Inſtern vorgelegt wird. Mannheim, 5. September 1900. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. Heute Freitag 66654 Großes Schlachtfeſt, 20 anmverkehrs 9000 * 1000 1 „ 5„ 2000„ 9 2800„ edin gen auf unſerem Ge⸗ „S linker F der üblichen Sſtunden zur Einſicht auf, woſelbſt auch die Angebotsformu⸗ lare erhältlich ſind. Die Angebote ſind bis Don Vormittags 10. zun wel lung ſtatlfindet, ſehen anher la 14 Tage, Unheim, den 10. September 1900. Greßherzegl iche Bezirksbau⸗Inſpektion. Schäſer. Freiwillige Feuerwehr. 9 Die Mannſchaften der 1. und 4. Compagnie 275 Septbr. ds. Js., r Zeit die Submiſſionsverhand⸗ oſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ . verden hiermit aufgefordert, ſich behufs Abhaltung 75 Probe am 68627 Me kontag, 17. Sept., Abends ¼6 Uhr, al ichr Sprltz euße häuf ſern pünktl ich 7058 pvollzähli 8 Annden Die Hauptleute: Huhn. Nassner. Fͤtelografen⸗Pertin Stolze⸗Schrey Mannheim Hauptverein des Syſtems am Platze. Mitgliederzahl: 200. Uebungs⸗Cokal: M 4, 10. llen demnächſt mehrere 68228 — fünger-Kurse. Wer ſich 30 einem praktiſch brauchbaren 0 U heran⸗ bilden w aum hyt, ſich au einem derſelben zu bethefligen. Anmeldu igen ſind zu bichten an J. Vorſitzenden Herrn Haupt⸗ beg lehrer Krauß, Golliniſtraße 18 Ueber die Graus chbarkeit und Zweckmäßigkeit des Syſtems Vor de de Schule Herr Max Väckler, Berlin edertafel klar al isgeſprochen haben Verein der Naſſauer, Nannhein. Dienſtag, den 25. September d.., Abends 3 Uhr findet im Vereinslokal kederk Stadt Lück“ 2, 10 unſere Zerſammlung 63736 ſtatt, Srduung: des Schrlftführers. Kaſſenbericht. e e 5. Verſchiedenes. Wit laden hierzu uüßſere verehrl. Mitglieder höfl. ein mit der Bitte um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen, Der Vorſtand. September d.., Abends? Uhr, Am Sonntag, den 30. findet unſe III. Stiftungsfest inden mit im Nebenzimmer des Herrn 1 e 3, 7 ſtatt. rzu 1 0 5 e verehrlichen Mitglieder und Freunde ſlichſt ein. Der Vorſtand. 15 zur gold. Gerste, T J, 3. 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September, Abends ½9 Uhr, Verſammlung im Lokale zur„Landkutſche.“ Die Kamergden werden höfl. gebeten, recht zahlreich und pünkt⸗ lich zu erſcheinen. 66655 Der Vorſtand. Militä-E Verein Mannhein, Samſtag, 15. Septbr. 1900, Abends 3½ Uhr, Vektineverſaumlung im Lokale der Gambrinush Kameradſchaftliche Anterhaltung. Geſangsvorträge. Zu zahlrelchem Beſuch ladet ein 68714 Der Vorſtand. Arbeitsmarkt der Central-Anstalt für Arbeltsnachwels jeglicher Art. 8 1,17. Mannbeim 8 J, 17. Telephon 818. die Auſtalt iſt geöffnet au Werk⸗ 115 von 1 1 5 und von Uhr. 77 5 fiuven. Mäuulſches Perſo nal. Bäcker, Buchdrucker, Schrift⸗ ſetzer, Holzdreher, Friſeure, ar⸗ biere, Glaſer, Rähmenmacher, Gipſer, Geſchirrhafner, Kübler, Kellerküfer, Holzarbelt, An⸗ ſtreicher, Metzger Stelle ſuchen. Männliches Perſonal. Bautechniker, Gärtner, Kell⸗ ner, Maſchinenſchloſſer, Helzer. Ohne Handwerk Aufſeher, Ausläufer, Buregu⸗ aete Bureaudiener, Ein⸗ aſſterer, Portier. 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