63197 4 Telegramm ⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragau unter Nr. 2958. Abonnement: 80 Pfg. monatlich. durch die. 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Hale 60 55 Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Verantwortlich für Politik: J..: Ernſt Müller für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. Friedrich Walter, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. (Mannheimer Volksblatt.) Druckerei: Nr. 341. E 6, 2 Nr. 431. Montag, 17. September 1900. Die Arbeiterwohnungsfrage. Nicht weniger als ſechzehn Mal ſind in der letzten Reichs⸗ tagsſeſſion die„Wohnungsnoth“ und die Miß⸗ ſtände der Wohnungsberhältniſſe der Arbei⸗ ter zur Sprache gekommen. Das Ergebniß dieſer Berathungen war der im November v. J. gefaßte Beſchluß, an den Reichs⸗ kanzler das Erſuchen zu richten, eine Kommiſſion einzuberufen, an welcher auch Mitglieder des Reichstags betheiligt ſind, mit der Aufgabe, durch Unterſuchung der beſtehenden Wohnungs⸗ verhältniſſe und der auf dieſelben bezüglichen Geſetzes⸗ und Ver⸗ waltungsbeſtimmungen feſtzuſtellen, ob und in welcher Weiſe ein Eingreifen des Reiches zur Beſeitigung der Wohnungsnoth an⸗ gezeigt ſei. Einen neuen Antrieb hatte die Behandlung dieſer Frage in der verfloſſenen Seſſion dadurch erhalten, daß durch die Neu⸗ formulirung des§ 129 des Alters⸗ und Invalfdenverſicherungs⸗ geſetzes die Möglichkeit geſchaffen wurde, die großen Kapitalien der Verſicherungsanſtalten in noch weit umfaſſenderem Maße als bisher zur Beſchaffung billiger und guter Arbeiter⸗ wohnungen zu verwenden. Ferner haben zahlreiche Vereine für innere Miſſion und Spezialbereine, wie der Verein„Arbeiter⸗ heim“ in Bielefeld und namentlich der in Frankfurt a. M. be⸗ gründete Verein„Reichswohnungsgeſetz“ eine ſozialpolitiſche Initiative auf dieſem Gebiete eifrig befürwortet. Mit anderen Fraktionen hat, ihrer in früheren Jahren eingenommenen Stellung entſprechend, die nationalliberale Fraktion im Reichstag erklärt, daß ſie von der Noth auf dem Gebiete des Wohnungsweſens tief durchdrungen iſt und den lebhaften Wunſch hat, auf dieſem Gebiete zu einer Reform zu gelangen. Auf dem Wege zu dieſem Ziel ſteht als erſtes Hinderniß, wie die oben mitgetheilte Reſolution andeutet, die bisher noch⸗ ungelöſte Frage der Kompetenz: ob und inwieweit Reich, Einzelſtaat und Gemeinde dafür Normen aufzuſtellen berechtigt ſind. Vielfach wird angenommen, daß das Reich in ausreichen⸗ dem Maße zuſtändig ſei, theils zu Folge Artikel 4 Abſ. 15 der Verfaſſung, die dem Reiche die Medizinalpolizei zuweiſt, theils zu Folge Artikel 78 der Reichsverfaſſung, worin die Möglichkeit geboten iſt, mit Zuſtimmung der Bundesſtaaten die Kompetenz des Reiches zu erweitern. Dieſe Auffaſſung begegnete ſich mit der von dem Vizepräſidenten des preußiſchen Staats⸗ miniſteriums, Dr. b. Miquel, als Abgegeordneten ſeiner Zeit entwickelten Anſicht, daß ein ſolches Reichswohnungsgeſetz, wenn es ſich auf gewiſſe Minimalforderungen beſchränke, im ganzen Reiche durchführbar ſei. Dieſe Anſicht aber hat im verfloſſenen Jahre eine Korektur erhalten, des Inhalts, daß in der förderaliſti⸗ ſchen Verfaſſung Deutſchlands ſehr große und faſt unüberwind⸗ liche Schwierigkeiten zur Zeit noch vorhanden ſind, die ſolche Geſetze als Reichsgeſetze zu erlaſſen erſchweren. Die Reichsregierung hat die Quinteſſenz der Wohnungs⸗ reform zutreffend dahin umſchrieben, daß man auseinander zu halten hat die Wohnungspolizei, das Verbot ungeeigneter Wohnungen, und die Wohnungsfürſorge, die Beſchaffung allen geſundheitlichen Anforderungen entſprechender Wohnungen für die minder bemittelten Schichten, und auf beiden Linien gleichmäßig vorgehen muß, wenn nicht die Wohlthat zur Plage werden ſoll. Ferner hängt die Wohnungspolizei auf's Engſte mit der Baupolizei zuſammen, die Sache der Feuilleton. Londoner Brief. (Von unſerem Korreſpondenten.) §London, 15. Sept. Der beabſichtigte Beſuch der alten Königin Victoria bei hrer kranken Tochter, der Kaiſerin Friedrich, in Friedrichshof, ſoll, wie aus Hofkreiſen verlautet, jetzt wieder aufgegeben worden ſein, da das Befinden der Kaiſerin ihrer hohen Mutter kein Grund zu ſchlimmen Befürchtungen mehr bieten ſoll. Dagegen heißt es jetzt, daß Kaiſer Wilhelm und der Kronprinz Anfangs Oktober für ein paar Tage nach England kommen, um der Großmutter und Urgroßmutter einen mehrtägigen„Privat“⸗Beſuch in ihrem Reſidenz⸗Schloſſe Balmoral in den ſchottiſchen Hochlanden abzu⸗ ſtatten. Dieſe Familien⸗Viſite ſoll durch den Prinzen Heinrich und ſeine Gemahlin mit der Königin Victoria bereits feſt arrangirt worden ſein und hat auch viel Wahrſcheinlichkeit für ſich, zumal Englands Herrſcherin ſich vorbehalten hat, ihrem Urenkel, dem deutſchen Kronprinzen perſönlich den Hoſenband⸗ Orden zu überreichen und ihn ſelbſt zum engliſchen Ritter zu ſchlagen. Es wirkt immer wieder amuſant, wenn bei ſolcher Gelegen⸗ heit die engliſche Preſſe ihr Beſtes thut, um über den deutſchen Kaiſer, an dem ſie ſonſt Hunderterlei auszuſetzen und zu be⸗ nörgeln hat, allerlei Schmeichelhaftes zuſammenzutragen und dem britiſchen Publikum mit dem üblichen Vorbehalt und der gebräuchlichen Schluß⸗Tendenz aufzutiſchen, daß The Em⸗ peror ja der Enkel der Königin Victoria ſei und ſeine Tugenden natürlich nur ſeiner engliſchen Abſtammung(2) berdanke. Das iſt jedes Jahr dasſelbe Lied, und man iſt ja auch bereits ge⸗ nügend an dieſe britiſche Beſcheidenheit gewöhnt.— Umſo lächer⸗ Einzelſtaaten iſt. Schließlich aber kommen nirgends me gerade in der Anlage menſchlicher Wohnungen die Beſonderheit des Klimas und die ſonſtigen örtlichen Eigenheiten erſchwerend für eine einheitliche Regelung in Betracht. Immerhin verdient anerkannt zu werden, daß die Reichsregierung es bei dieſen Be⸗ denken nicht hat bewenden laſſen, ſondern die Wohnungsfrage als eine der wichtigſten der Gegenwart anerkannt und die ernſteſte Aufmerkſamkeit der verbündeten Regierungen dafür zu⸗ geſagt hat. Ihre weiteren Entſchließungen aber hat die Reichsregierung von der Auffaſſung der Einzelſtaaten abhängig gemacht und deren Meinungsäußerung erbeten, inwieweit der Reſolution entſprochen werden könne. Insbeſondere ſind Verhandlungen mit der preußiſchen Staatsregierung gepflogen worden, die ihrerſeits dieſelbe Frage Ende vorigen Jahres bereits ein⸗ gehender erwogen hal. Inzwiſchen iſt die Reichstagsſeſſion geſchloſſen und hat die Sache mitten im„Stadium der Er⸗ wägungen“ zurückgelaſſen, indem die Reichsregierung auf das Material aus den Bundesſtaaten wartete, um ſich über eine Unterſuchung der Wohnungsfrage durch die angeregte Kom⸗ miſſion ſchlüſſig zu machen. Seither hat man nichts mehr von der Stellungnahme insbeſondere der preußiſchen Staatsregierung vernommen: erſt die ſoeben vom Miniſterium für Handel und Gewerbe herausgegebenen Gewerbeaufſichtsberichte laſſen, ver⸗ möge der zwiſchen den Berichten herlaufenden Urtheile, ver⸗ muthen, wie die preußiſche Regierung darüber denkt. Zwei Aeußerungen ſcheinen uns in dieſer Beziehung be⸗ ſonders bedeutſam, die eine geht dahin, daß eine durchgreifende Beſſerung der Wohnungsverhältniſſe zu den allerdringlichſten ſozialpolitiſchen Aufgaben gezählt werden muß. Sie ſtammk aus dem Aufſichtsbericht für Düſſeldorf, einem Bezirk, in welchem zur Beſſerung der Arbeiterwohnungsverhältniſſe, wie anerkannt wird, zu einem weſentlichen Theil Dank der Initiative des gegen⸗ wärtigen preußiſchen Miniſters des Innern, Frhrn. v. Rhein⸗ baben, in ſeiner dermaligen Amtsſtellung als Regierungs⸗ präſident, viel geſchieht. Die zweite Aeußerung geht dahin, daß eine gründliche Beſeitigung der Wohnungsnoth, überhaupt die Löſung der Wohnungsfrage, ohne ein khatkräftiges Ein⸗ greifen der Gemeinden kaum möglich ſein werde. Im Uebrigen bringen die Berichte aus faſt allen Bezirken Material in Hülle und Fülle dafür, wie ſehr gerade in Folge des Anwachſens der induſtriellen Arbeiterbevölkerung der Bedarf an kleinen Woh⸗ nungen weit mehr wächſt als das Angebot und allerorts gerade durch das Steigen der Miethspreiſe für kleine Wohnungen die Lohnerhöhung ausgeglichen und die ſo ſehr wünſchenswerthe Hebung der Lebenshaltung der Arbeiter aufgehalten wird. Die Aufſichtsberichte bringen zwar auch zahlreiche und er⸗ freuliche Nachweiſe dafür, wie Arbeitgeber um die Beſchaffung von Arbeiterwohnungen ſich bemühen, Gemeinden eine rührige Initiative entwickeln; wie mit Hilfe der Gelder der Landes⸗ verſicherungsanſtalten ſchon bisher viel geleiſtet worden, und eine nicht geringe Anzahl von Arbeitern mit Unterſtützung der Arbeitgeber ein behagliches Heim ſich ſchafft. Aber es ſind bisher immer noch Tropfen im Eimer in Anbetracht des vorhandenen und ſtändig ſteigenden Bedarfs. Da indeß wie die preußiſche Gewerbeberichte auch die der übrigen Bundesſtaaten zu ähnlichen Feſtſetzungen gelangt ſind, ſo geben wir der Hoffnung Ausdruck, daß die Umfrage bei den Bundesregierungen ein Ergebniß zeitige, r als (Abendblatt) vermöge deſſen auch auf dem Gebiete der Wohnungsfürſorge Staat und Geſellſchaft im Dienſte ſozialer Friedensarbeit ſich ruchbar erweiſen können. Politiſche Ueberſicht. * Mauuheim, 17. September, Die deutſche Anleihe in Amerika. Zu der Mittheilung daß 80 Millionen Mark vierprozentiger Schatzanweiſungen in den Vereinigten Staaten auf den Markz gebracht worden ſeien, wird von beſtunterrichteter Seite mit⸗ getheilt, daß es nicht 80 Mill. Schatzanweiſungen ſeien, ſondern etatsmäßig bereits bewilligter und zur Verfügung ſtehender Credite, wie denn auch die letzten Mittheilungen aus Newyort korrekter Weiſe von einer deutſchen„Anleihe“ in den Vereinigten Staaten ſprechen. Nach der dem Reichstag in der letzten Seſſion vorgelegten Denkſchrift über die Ausführung der ſeit 1875 er⸗ laſſenen Anleihegeſetze bezifferten ſich Ende Oktober 1899 die Anleihekredite insgeſammt auf 2 2836 226 744,57, davon waren realiſirt 2 168 647 742,80„. Für das Jahr 1900 ſind nach Maßgabe des Etatsgeſetzes hinzugekommen, 72 620 029% die der Reichskanzler ermächtigt iſt, zur Beſtreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben der Verwaltungen des Reichsheeres, der Marine und der Reichseiſenbahnen im Wege des Creditg flüſſig zu machen. Zur Kohlenfrage ſchreibt die„Deutſche Induſtriezeitung“: Die in weiten Kreiſen der Bevölkerung herrſchenden falſchen Anſchauungen über die Lage des Kohlenmarktes mögen durch die Erörterungen der letzten Tage zum Theil berichtigt worden ſein. Der kleine Abnehmen wird nun nicht mehr blindlings an die Nothwendigkeit beltebiger Preiſe glauben und zur Vorſicht ge f. amiß allein iſt ihm nicht geholfen. Es iſt de mpfoh den Kohlenbezug mehr und mehr ſo zu organiſiren, fähige Genoſſenſchaften, Gemeinden und andere größere Körper“ ſchaften für ihre Mitglieder den Kohlenbezug im Großen und direkt von den Produktionsſtätten in die Hand nehmen und durch Vertheilung des Bedarfes an die Einzelnen den Zwiſchenhandel ausſchalten. Es wird alſo die gemeinnützige Thätigkeit als Retterin aus der Noth angerufen. Wir hegen indeſſen Zweifel, ob dieſelbe genügen werde; bisher hat ſie ſich nicht als beſonders und allgemein zuverläſſig erwieſen. Dagegen erſcheint es uns als eine Aufgabe und Pflicht des Syndikats, des Staates als Zechenbeſitzer und des Großhandels, die Frage der wirihſchaft⸗ licheren Vertheilung der Kohle in ihre verſchiedenen Abſatzwege zu löſen. Die allgemeine Einführung des Rohſtofftarifs für Kohlen in Preußen wird ja geeignet ſein, ausländiſche Kohlen für den deutſchen Verbrauch in höherem Maße als bisher herau⸗ zu ziehen. Aber dieſe Maßregel trifft das Uebel erſt dann an der Wurzel, wenn gleichzeitig der Kohlenhandel wirthſchaftlicher eingerichtet wird; denn darüber darf man ſich nicht täuſchen, daß nirgends ein Ueberfluß an Kohlen vorhanden iſt und daß die Hoffnungen auf engliſche oder gar amerikaniſche Kohlen nicht überſpannt werden dürfen. Da außerdem an eine Erſchwerung oder gar ein Verbot der Ausfuhr deutſcher Kohlen aus allge⸗ meinen wirthſchaftlichen ſowie aus handelspolitiſchen Gründen nicht zu denken iſt, ſo werden wir um ſo eher gezwungen, bei dem ſtets ſteigenden Bedarf an Kohlen und der immer größeren licher wirkt es dann aber, wenn eine ſonſt ziemlich bernünftige Londoner Wochenſchrift gelegentlich einer Beſprechung des Ver⸗ haltens der verſchiedenen Truppentheile in China ſich von ihren Berliner Correſpondenten berichten läßt, wie„in ganz Deutſch⸗ land und in der ganzen deutſchen Preſſe auch nicht ein ein⸗ ziges Wort des Lobes oder der Anerkennung für die eng⸗ liſchen, franzöſiſchen, ruſſiſchen oder japaniſchen Soldaten zu finden iſt, während die deutſchen Krieger in geradezu ekelhafter Weiſe bis in den Himmel gehoben und auf Koſten der anderen Nationalitäten vergöttert werden. „Keine andere Nation könnte die Teutonen in Eigenliebe und Selbſtperherrlichung übertreffen, und keine andere Raſſe auf der ganzen Welt iſt ſo fürchterlich von ſich ſelbſt eingenommen, ſo egoiſtiſch, ſo ſelbſtſüchtig eitel, wie die deutſche“.— In dieſer liebenswürdigen Schilderung ſchließt der Engländer natürlich ganz einfach von ſich auf Andere und ſieht nur den Splitter im Auge des Bruders(reſp. des Vetters), während er den großen Balken im eigenen Auge wohl abſichtlich vergißt. So eitel der Prinz bon Wales auch ſein mag, ſo iſt er doch ein abgeſagter Feind des Photographirtwerdens, vielleicht ſchon deshalb, weil er genau weiß, daß er mit ſeiner kurzen dicken Figur nur ſelten ein dankbares und ſchmeichelhaftes Sujet für ein Bild abgeben kann.— Als er in voriger Woche dem St. Leger⸗ Rennen beiwohnte und, wie es ſeine Gewohnheit iſt, ſich ganz ungenirt und zwanglos für eine Viertelſtunde in der Journa⸗ liſten⸗Einfriedigung bewegte, gelang es einem übereifrigen Berichterſtatter mit ſeiner Kamera eine beſonders günſtige Ge⸗ legenheitsaufnahme von dem Prinzen zu machen. Sobald Albert Eduard das fatale„Klick“ des Apparates hörte, verließ er haſtig und nervös die Geſellſchaft der Preßleute, während ein militäriſch ausſehender Herr ſeiner Gefolgſchaft„verſehentlich“ derartig gegen den böſen Photographen anrannte, daß der Apparat des⸗ g. * ſelben zu Boden fiel, und dort durch einen ebenfalls verſehenk⸗ lichen Fußtritt des genannten Militärs vollſtändig zerſchmetteng wurde. Der Letztere offerirte natürlich unter ernſthaften Enk⸗ ſchuldigungen pekuniäre Entſchädigung, und der photographirende Zeitungsmann konnte aus dem Grinſen ſeiner boshaften Kollegen zur Genüge erſehen, was es mit dieſem„fatalen Verſehen“ auf ſich hatte.— Der Prinz ſoll beſonders deshalb ſo nervös gegen photographiſche Apparate geworden ſein, weil die Damen ſeiner Familie ſämmtlich ohne Ausnahme wüthende„Snapſhotters“ ſind und mit der Gutmüthigkeit ſeiner königlichen Hoheit bereits zupiel Mißbrauch getrieben haben. In letzter Zeit beſchäftigen ſich einzelne Blätter und zwar beſonders ſolche, die den engliſchen Geſellſchaftskreiſen nahe⸗ ſtehen, häufig mit der delikaten Frage von der Spirituoſen⸗ liebhaberei unter den Damen der oberen Zehntauſende. Dieſe Liebhaberei ſoll leider längſt einen viel ſchlimmeren Namen ver⸗ dienen und bielfach in offenkundige Trunkſucht ausgeartet ſein. Der Anfang hierzu in der Damenwelt iſt leicht gemacht. Dit⸗ ungeheure körperliche und geiſtige Anſtrengung, welche die Hoch⸗ fluth der geſellſchaftlichen Pflichten für die Ladies mit ſich bringt, machen es erklärlich, daß auch die weibliche Konſtitution ab und zu ſtimulirender Mittel bedarf, die ſpeziell in dem ſchweren Londoner Klima mehr Anreiz mit ſich bringen, als der ewige Thee. Auf die Ark wird aus dem gelegentlichen Bedürfniß nur zu leicht eine liebe Gewohnheit, ganz wie beim ſtärtsren Geſchlecht, und wenn Eau de Cologne und Lavendel⸗Waſſer auf die Dauer ihren Reiz verlteren, ſo bleibt es eben offen oder im Geheimen beim Whisky, Brandy, und was viel ſchlimmer iſt, auch beim„ungeſüßten“ Gin. Es iſt leider Thatſache, daß dieſe Spirituoſen in geradezu unglaublicher Weiſe bei engliſc Damen eine große Rolle ſpielen. Es iſt dann immer ſo leicht, wenn die üblichen Folgen des Uebergenuſſes eintreten, Kopf⸗ eite. General⸗ Anzeiger. Schwierigkeit, 1rr dieſen Bedarf zu decken, mit der Kohle zugehen. Während eine ſorgfältigere? zehen. 9 V ufmann bafür ſorgt, daß jedes Partikelchen e und bollſtändigere Ausnutzung unſerer Auf dieſem Gebiete iſt noch manche Aufg öſen, Welt zu ſchaffen. Der Herzog der Abbruzzen, erthe den Verbrauch angeſtrebt wird, während alſb f wirkh⸗ 9 ozu⸗ Kohle an Ort und Stelle des Verbtauchs gebracht chniker die Aufgabe, auch fiüür eine techniſch Kohle abe zu elche geeignet iſt, das Geſpenſt der„Kohlennoth“ aus der deſſen Bewerbung um die Hand der Prinzeſſin von Aſturien von dieſer mit der Bemerkung„ein Prinz— ſonſt nichts“ zurück⸗ gewieſen worden, hat derzeit größere Chancen, als der Sohn des Caſ Grafen Ca In politiſchen Kreiſen Frankreichs findet die neue Combi ernſteſte Erwägung. Der Abruzzenherzog wurde, ſerta, Schwager des ſpaniſchen Königs zu werden. nation während Amadeus König von Spanien war, in Madrid geboren, brauchte alſo die ſpaniſche Staatsbürgerſchaft nicht erſt zu erwerben. Es bliebe nur die Frage, ob der italieniſche Hof dareinwilligen daß der Her verzichte. Man berſichert, darltber ſehr ernſte Verhandlungen gepflogen werden. würde, zog auf ſeine Anſprüche an die Thronfolge in Italien daß zwjſchen Rom und Madrid Am Madrider Hofe beſteht ſeit Jahren eine kleine aber rührige Partei, welche jedem Verſuche der ſtciliſchen Bourbonenen, Familien⸗ Politik zu treiben, ſcharf entgegenarbeitet. Von dieſer Seit das Heirabhsprojekt am Alleteifrigſten gefordert. e wird Die Vertiefung des Nationalitätenkampfes in Oeſterreich ritt ſe Hat Pe on bor dem Beginne des Wahlkampfes hervor. Der on Kaiſer lich dem Erzbiſchof von Serajewo, Städler, eine Rüge er⸗ ktheilt wegen eines Tvinkſpruchs, der, in Agram ausgebracht, dem er⸗ hofften Anſchluſſe Bosniens und der Herzegowina an Kroatien galt und beſonderen Charakter durch die notoriſche Stellungnahme de biſchofs zu Gunſten der Wiederherſtellung des Königreichs Illy Der Verweis erinnert an den ungleich den der Kaiſer 1888 dem Biſchof von Diakovar, Stroß⸗ ilt hat, weil er anläßlich der Jubelfeier der Einführung thums in Rußland, die in Wilna begangen wurde, die Pber Großkroatien erhielt. ſchärferen, maher, erth des Chriſten E en n Weltmiſſion Rußlands und den Zaren gefeiert haktte. Stroßmaher iſt ſchon 1870 wegen ſeiner ausdauernden Oppoſttion auf dem vati⸗ kaniſchen Coneil beargwöhnt worden, daß er der griechiſch⸗orkhodoxen Nirche zuneige; er zühlt 85 Jahre und hat ſoeben ſein 50jähriges Biſchofsjubiltum gefeiert; die Kroaten tragen ihn auf den Händen. Beim Empfang der Deputationen in Jaslo äußerte ſich K Franz Joſef in einem Geſpräch mit dem Obmann des kluhs, R. b. Jaworski, dahin, die Auflöſung des Reichsraths 1 Ausſchreihung der Neuwaßlen Mittel, welches die Regierun g zur Antvendung bringt. Dieſe aiſer Polen⸗ ind die ſeien das letzte berfaſſungsmäßige kaiſer⸗ lichen Worte haben begveffliches Aufſehen erregt, da hierin vom höch⸗ ſten der Dinge in Oeſterreich angedeutet iſt, Scheitern des Verſuchs, die Obſtruktion aus dem Parlament ſeitigen, folgen würde. Die öſterreichiſchen Wählerſchaften ketzt mit aller Beſtimmtheit, daß ſie durch ihre Wahl endgülti Henn Weiterbeſtand oder das Aufhören des Könſtituttonalism Reich zu entſchelden haben. Ob dieſe katſerliche Warnung nu die gewünſchte Wirkung haben werde, bleibt freilich recht fragl Frankreich. bolttiſchen Faktor in nicht mißzuverſtehender Weiſe die Wendung welche einem abermaligen zu be⸗ wiſſen g über us im n auch ich. P. Paris, 16. Sept. Dem internationalen Sozialiſtenkongreſſe, welcher demnächſt in Paris zuſammentreten wird, zeichnet Urbain Gohier die Pflicht bor, dem Militarismus einen terten Krieg zu erklären. erbit⸗ Der Militarismus iſt der Schlußſtein des kapitaliſtiſchen Gebäudes: man reiße den Stein heraus und das Gebäude wird zu „Aurore“, Alle anderen Streiche, die man berurſachen nur unbedeutende Breſchen. lerenden und darum nehmen ſie geduldig alle Angriffe ihre Politit, ihre Literatur, ihre Sitten, ſogat gegen gegen den Bau ſammenſtürgen, ſchreibt Gohier in der fühtt, Das wiſſen die Re⸗ gegen ihren Gott hin und werden erſt böſe, wenn man an dem Schlußſtein rührt. Wenn d den Militarism Schfecken welche ihn führen. as Volk die hohe Bedeutung des Feldzugs us erfaſſen will, ſo merke es Dem Miniſterium Maldeck⸗Rouffeau Gohier den Vorwurf, es ſtelle überall den Soldaten dem A entgegen, bald bewaffnet, bald, wie hei den Hapvre und Marſeille, als Konkurrenten, der die nakionale hemmen muß.„Deſſenungeachtet Volte, es ſei ſouverän. Die Kirche, das Schloß erdrücken e äimmer und die Kaſerne permehrt noch die Laſt. Es gibt würſte, welche die Republit verherrlichen, indem ſie Samos mit dem Schah von Pe Zaren aller Sibtrier krinken.“ Jeſuitismus im franzöſiſchen Ofſizterkorps. In Verſailles wird gegenwärtig ein Haut m der eine geſchiedene FFP gegen wohl auf den und die Erbitterung ſeiner Ausbeuter gegen die, macht kbeiter jüngſten Streits in Arbeit erzählen Poſſenreißer dem 8 aber Hans⸗ ⸗Wein rſten, dem König von Belgien und dem ann, Frau geheikathet hat, und mit ihr nur eine Cipilche einging, weil die Kirche die Scheidung nicht anerkennt, folglich einem zweiten Bunde der Geſchiedenen ihten Segen nicht ertheilt, von ſeinen Kameraden, ſeinen Unter⸗ gebenen und Vorgeſetzten nicht mehr gegrüßt. Der Abg. Camille Pelletan will überdies in Erfahrung gebracht haben, daß der Korpsbefehlshaber, der Diviſtonsgenetal und der Brigadegeneral, welche ihr Gutachten in der Angelegenheit abzugeben hatten, die Anſicht äußerten, man könne den Offtzieren nicht Unrecht geben, da der Verkehr mit einer geſchiedenen Frau unzuläſſig ſei. Pelletan dringt auf die Nothtendigkeit, mit einer ſolchen Je⸗ ſuitenmoral, wie er ſagt, welche die Landesgeſetze nicht anerkennt, aber über die Unſittlichkeit den Schleier der Nachſicht wirft, energiſch aufzurkumen. Als Symptom erſcheint ihm der Handel in Verſailles höchſt bedenklich. Man denkt dabei, ſchreibt er, an die letzten Regierungsjahre Ludwigs XIV., als der alte König ſich von ſeinen Baſtarden leiten ließ und blindlings ſeinem Beicht⸗ bater, einem fanatiſchen Jeſuiten gehorchte. Aehnliche Zeiten würden anbrechen, wenn die von Mönchen erzogenen Offiziere hundert Jahre nach der Repolution in gewiſſen Regimentern die Oberhand erlangten. Das Unerhörte dabei iſt, daß dieſe Leute die Republikaner der Unduldſamkeit und der Verfolgungswuth beſchuldigen. Gegen ſolche Zuſtände bedarf es kräftiger Heil⸗ mittel, und wir wiſſen, daß der Kriegsminiſter ſich ernſtlich damit beſchäftigt. Er verdient Lob, weil er den Zöglingen der Mönche keine Stipendien für die Offtztersſchule Saint⸗Chr mehr be⸗ willigt, weil er ſich bei den Beförderungen nicht mehr an die Em⸗ pfehlungen hält, und er verdient namefttlich deßhalb Lob, weil er hegreift, daß es damit noch nicht gethan iſt. So lange die Generalſtäbe auf Kriegsfuß gegen Geſeg und Regierung ſtehen, ſo lange ſie in den Truppen einen religiöſen Deſpotismus unter⸗ halten, den man unter dem alten Regime nicht geduldet hätte, ſo lange ſie ſich gegen den Laiengeiſt unſerer Einrichtungen auf⸗ lehnen und aus dem Heere eine Art Paraguay im Herzen des modernen Frankreich machen, werden alle Regierungen, denen am Wohle des Vaterlandes gelegen iſt, die gebieteriſche Pflicht haben, eine Auflehnung zu zermalmen, die noch einen mehr mönchiſchen als militärtſchen Charakter hat. —— Aus Stadt und Land. Mannheim, 17. September 1900. * Perſonalnachrichten. Verſetzt: Hedwig Andröe in Karlsruhe, nach Ma Philipp Stoch in Mannheim, nach Manftheim, nach Konſtanz; berger in Karlsruhe, nach nach Mannheim, heim; der W Scha die Expeditionsgehilfin nheim; Bureaugehilfen die Reſerveführer Joſef Milden⸗ Mannheim; Karl W5! f in Offenburg, Joſef Berlinghof in Heidelberg, nach Mann⸗ 75 agenwärter Franz Bilz in Baſel, nach Mannheim; der ffner Chriſtof Klein in Mannheim, nach Wertheim. Der Sprechverkehr mit Altrahlſtedt iſt zugelaſſen. Die Gebühr bekrägt 1%. * Verband deutſcher Militäranwärter und Juvaliden. Um eine einheitliche Vertretung der Intereſſen der badiſchen Militär⸗ anwärter und Inbalfden herbeizuführen, haben die babiſchen Zweig⸗ Vereine des Verbandes deulſcher Militäranwärter und Indal en (Sitz Berlin) beſchloſſen, ſich zu einem Landesverband Baden mit dem Sitze in Karlsruhe zuſammen zu ſchließen. Wie aus dem heutigen Inſeratentheil erſichtlich, findet azu dieſem Zwecke am Sonn⸗ bac 1. Oktober ds. Is. in Karlsruhe eine Landesberſammlung der ba iſchen Zweigvereine Anb Ortsgruppen, verbunden mit einem all⸗ gemefnen Lanbestag fämmtlicher badiſcher Mililäranwärtek und Inbaliden ſtatt. An alle im Großherzogthum Baden, ſowie in Hohen⸗ zolle anſäſſigen Militäranwärler Und Inpaliden ergeht die Auf⸗ forderung, ſich an dieſer erſten allgemeinen Landesverſammlung 3u bethekligen und damit zu zeigen, daß die gute bei der Trußppe gepflegle Kameradſchaft nicht erſtorben iſt und Jeder noch das Bedürfniß hat, wieder einmal Schulter an Schulter mit den ehemaligen Waffen⸗ kameraden ulte liebe Erinnerungen an die Dienſtzeit im Kaiſerrock aufzuftiſchen. Für die Brandbeſchädigten in Plankſtadt gingen bei uns ein Transport M. 90.78. Jacob Hirſch& Söhne M. 50.—. Zuſammen M. 140.76 8 Hirſch& Söhn Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gern bereit Die Expedition. *Der Stüdtetag der mittleren Städte Badens, dem jetzt 48 Städte angehören, wind am 17. und 18. Dezember in Donau⸗ eſchingen tagen. Der Hauptgegenſtand daſelbſt wird die Unfallver⸗ ſicherung der ſtäbtiſchen Beamlen und Bedienſteten ſein. Weitete Anträge betteffen eine Erweiterung des Beglaubigungsrechts der Bürgermeiſter, der Aenderung det Beſtimmungen über den Beizug der Angrenzer zu den Straßenkoſten und das neue Grundbuchweſen. Die Arbeiten der geſchäftsfüthrenden Kommiſſion des Städtetages galten u. A, einer Erweiterung der politiſchen Rechte der kleineren Skädte der Milderung der Nothlage der mittleten und kleinen Handels⸗ nühlen, der Begutachtung der neuen Geſetzentwürfe zur Reform der birekten Steuerß und der Einſchätzung der land⸗ und forſtwirihſchaft⸗ lichen Betriebe bis zu 180 Arheitstagen für die Unfalloerſicherung. Der Städtetag hat eine Sammlung ſtädtiſcher Druckſachen angelegl. ſchtterg oder fonſtiges Unwohlſein vorzugeben und ſt lange Sieſta zu leiſten, oder auf deu ch dann eine iſch geſagt, den Rauſch aus⸗ zuſchlafen. Die Anzahl faſhionabler Frauen und Mädchen, der britiſchen Society, weſche jährl auffucht, iſt enorm; man hört, daß b“ ſich für längete Zeit nach dem Kontinent ihre„Nerven“ in Unordnung ſind. In Wirklichkeit ab finbet ſie ſich für 6 ober 12 Monate in ich die kontinentalen Kaltwaſſer⸗ „Laby So und begeben hat, weil er be⸗ dem vornehmen Etabliſſe⸗ ment des Dr.., wo ſie entweder freiwillig, oder durch ihre Famflie gezwungen, ſich einer ſcharfen Kur unterzieht, um dann ſpäter mit neuen Kräften zuril den bodenloſen Strudel des L ckzutkehren und ſich von Neuem in ondoner Geſellſchaftslebens zu ſtürzen. Alles dieſes iſt ein offenes Geheimniß, und ſo hat das brk„Kontinent“ in der hieſigen Damenwelt unter eine ganz beſonders omineuſe Bedeutung. Zum Kapitel„Londoner ſchmußige Piſtige Verrohung, über welche bernünftige Engländer beider Geſchlechter ſchon ſeit lan wenn bon den Geſchmacksrich der breiten Bürgerkreiſe mit Bezug auf Kunſt, Lte Die Rede iſt. Ein ſchlagender Beweisf Kumal wieder in den lezten paar Tagen geboten. Ber be Sporkmaler Clarke hat in pattfotiſcher Aufwallung na Annexions⸗Proklamation des Lord Roberts auf einem faſhionablen„Cartons“ den Präſtdenten Krüger verewigt, E nach dem berühmten Dorsſchen Motiv„Das verlorene dies den Lord Roberts mit flammend am Eingange des Paradieſes, in welchem eine Flagge gehißt iſt, dargeſtellt, wie er Krüger nebſt ſeiner die Beide in unförmlicher häßlicher Nacktheit wehklagen dannen ziehen, aus dem Transvaal⸗Paradieſe fortweist. ebenſo rohe wie geſchmackloſe Malerei iſt in Großformat o Und einſich gem Klage f ratur u ür dieſe Verirrunger mſtänden Wäſche“ gehört auch die tsbolle ühren, kungen der oberen Zehntauſend und u wird kannte ch der ſeiner indem Pata⸗ em Schwerte als Erzengel roße britiſche Frau, d von Dieſe fältigt worden, ſteht in allen Schaufenſtern als patriotiſches Kunſtwerk aus und wird raſend gekauft. Derartige Widerlich⸗ keiten bilden zum großen Theile das Niveau des gefellſchaftlichen und artiſtiſchen Pattiotismus in der Haupt⸗ und Weltſtadt London. Die Frage der wirklichen ſchmutzigen Wäſche von London odet England hat ein unternehmender Spekulant im Whitechapel⸗ Viertel inſofern energiſch in die Hand genommen, als er eine Aktien⸗Geſellſchaft gegründet hat, welche eine rieſige Dampf⸗ wäſcherei errichtet und hierfür die ſämmtlichen Arbeiter aus— China beſtellt hat. John Chtnaman iſt bekannklich ein unüber⸗ troffener Expert am Waſchtrog und am Bügeltiſch und iſt bei ſeiner bedürfnißloſen Lebensweiſe mit einem Lohne zufrieden, den ſelbſt das füngſte Londonet Wäſcher⸗Mädchen mit Hohn zurückweiſen würde. Der Unternehmer hat bereits durch ſeine Agenten in San Francisco und in China ſelbſt Contrackte ab⸗ geſchloſſen, wonach über tauſend Chineſen bis Ende dieſes Jahres in England eintreffen werden, um hier in London und in den Provpinzen in den Filialen der Geſellſchaft angeſtellt zu werden. Zweihundert Arbeiker ſind bereits in dem Londonet Betriebe vor⸗ handen, und die angeſtellten Verſuche ſollen ein geradezu glänzen⸗ des Reſultat ergeben haben, zumal hekanntlich die Londoner Wäſcherinnen iht Gewerbe nur zu betreiben ſcheinen, um die ihnen anvertrauten Wäſcheſtlicke ſo ſchnell und ſo gründlich als möglich zu ruintren. Es iſt nur natürlich, daß die engliſche Preſſe auf dieſe neue„gelbe Gefahr“ aufmerkſam macht und daran erinnerk, daß, wo der Chineſe ſich einmal feſtgeſetzt hat, er nuür zu leicht jeden anderen Arbeiter aus dem Felde ſchlägt und ſomit ein Konkurrent von geradezu vernichtender Gefährlichkeit iſt, San Francisko und Auſtralien können davon ein Lied ſingen, — dürn; Richard Velter in werden jeden Leſer überraſchen. Mannheim, 17. September. * Ein Waldbrand kam geſtern Nachmiſtag in Hei gegen Neckargemünd oberhalb des erer Hof im ſog. L zum Ausbruch. Das Feuet, welches wohl durch Fahrl ſtanden iſt, zerſtörte ca. 5 Morgen Waldung. Aus dem Großherzogthun. * Baden⸗Baden, 15. Sept. Die„Frankf. Ztg.“ ſch einem ihrer letzten Feuilletons: An Abend⸗Amüſemer Zeit hier außer den Kurkonzerten ein Gaſtſpiel der deren Eröffnungsvorſtellung hat ſich übrigens ein hübfe chen zugetragen. Eine Dame, die an jenem Tage von aust kommen war, hatte am Bahnhof ihren Gepäckſchein verloren. eini ung, da die Erlangung des Gepäcks mit den Toil nunmehr hwierigkeiten machte, begab ſie ſich ins Hotel und Abend ins Theater. Von ihrem Plat aus bemerkte ſte plötzli Dame, die ein Koſtüm trug, das dem Prachtſtück in ihrem Gepäck auffallend glich. h ſchärfer hin—„um Gottes das iſt ja mein Kleid!“ ſofort veranlaßte ſte das Nöthige, und ſie da— eine Hochſtablerin hatte den Schein gefunden, das Gepäck er⸗ hoben, ſofort ihre Toflette mit deſſen Inhalt berbeſſert und Abendg im Theater ſtolz das Beuteſtück zur Schau geſtellt. * Kehl, 15. Sept. Wozu die weiten Radlerhoſen unſerer Damen gut ſind, konnte man vor einigen Tagen erfahren, als eine ſolche die⸗ ſelbe mit— Aepfeln, die ſie an der Landſtzaße aufgeleſen hatte, an⸗ lo 10 E füllte; aber mit des Geſchickes Mächten iſt kein ewiger Bund zu flechten. Der Feldhüter kam dahinter und arretirte die praktiſche Radlerin. Ueberhaupt kommen dieſes Jahr viele Obſtdiebſtähle vo⸗ Meiſt ſind es Leute aus den Vororten Straßburgs. Einer weidlich auf die nachläſſige F ihn dieſelbe beim— Obſtdiebſtahl. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Mutterſtadt, 16. Geſtern Vormittag fuhr Philigg Magin mit ſeinem n 1 Wagen nach Ellenſtein hei Fran⸗ kenſtein, um Holz zu Auf dem Rücktvege jedoch ging das Pfeig plötzlich rückwärts, der ſehr ſchwer beladene Wagen kippte um un Magin kam leider unter das Holgz zu liegen und wurde, da im Augen⸗ blick keine Hilfe da war, erdrückt. 5 Neuſtadt, 17. Sept. Der Einbrecher, welcher unlängſt au hier in einer hieſigen Apolheke eine Probe ſeiner Kunſt ablegte, iſt in Lohr a. M. vperhaftet worden. Derſelbe iſt ein internationaler Gaun mit Namen Munz und gelernter Apotheker, welcher ganz Unter franken unſicher machte. * Dürkheim, 18. Sept. Aus den Weinbet — Ungſteiner Spielberg— wurden Port welche ein Moſtgewicht von 88—89 Grad näch De artig hohe Moſtgewichte wurden von dieſer in dem bekanntlich dafür ſo hervorrage lt; ein Beweis für die Vorzüglichteit der d * Kaiſerslautern, 18. Seßt. In einem hieſtgen Geſchüft⸗ haus wurde heute ein Einbruch verübt. Hier Hundertmarkſchei 600 in Gold, 400% in Silber und ein Koupon über 10.50 ſwurden geſtohlen, bei einem zweiten Einbruch 80% Silbet. * Mainz, 18. Sept. Wie wir vernehmen, ſtehen die Unterhanb⸗ en zwiſchen der Leitung der Mainzer Lederwerke und den Nus⸗ gen ſo, daß vorau ich am Mittwoch die Arbeit wieder auß genommen werden wird. *Bingen, 15. Sept. Ein koſtſpielſges Schläfchen machte geſtern Abend ein Handelsmann auf der Eiſenbahnfahrt von Koblenz nat hier in einem Abtheil III. Klaſſe. Hier angekommen, mußte et z ſeinem Schrecken die Wahrnehmung machen, daß ihm unterwegs ſeiſſe geſammte Baarſchaft im Betrage von ra. 300% geſtohlen war. Der Verdacht des Diebſtahl fällt auf drei im Abthell hefindlichen Burſcheſ, anſcheinend Schiffer, welche jedoch während des gefunden Schlafes Neulich ſchimpft eldpolizei, und Nachts ertapple Herrn J. Fitz ergi Staube zu machen. Theater, unſt und Wifſenſchaft Repertoire der vereinigten Stadttheater zu Fraukfur MM. Opernhäus: Dienſtag, 18. September:„Mignon“ Mittwoch, 19.:„Triſtan u. Iſolbe“; Donnerſtag, 20.„Ebangelimaun Freitag, 21:„Geisha“; Samſtäg, 22.:„Barbier von Sevillg“ Sonntäg, 23. Nachm.:„Geisha“; Abends:„Amelia“ oder„Dek Maskenball“; Montag, 24.:„Puppe“, Dienſtag, 25.:„Das Rheingold“ Schauſpielhaus: Dienſtag, 18. Sept.:„Baumetſter So lteß Mittwoch, 19.:„Falliſſement,; Donnerſtag, 20.:„Maädame Saus Gene“; Freitag, 21.: Torcuate Taſſo“; Samſtäg, 22.: Cyklus nordiſcher Dramen:„Ein Volksfeind“; Sonntäg, 29.: Naschun! „Heimath“; Abends:„Falliſſement“; Montag, 24.:„Großſtabtluft“ Prof, Karl Becker, der Ehrenpräſident der Königlichen Alg⸗ demie der Künſte in Berlin, vollendet am 18. Dezembet das achgigſte Lebensjahr. Zur Feier des Meiſters werden in der Berliner Künſtler⸗ ſchaft große Feſtlichkei plant. Die Ehrungen ſind im Umfange etwa der borjährigen Knaus⸗Feier gedacht. 55 Wildenbruchs Schauſpiel„Die Tochter des Grasmus trug am Leipziger Stadttheater einen kheilweiſen Erfolg davon. Alt beſten geftelen der zweite und dritte Akt, während det Schlußakt einen weniger ſtarken Beifall errung. Die Darſtellung war durchweg gut Carl Sontag hat in ſeinem unter dem 16. März 1895 erri teten Teſtament der Penſions⸗Anſtalt der deutſchen Bühnen⸗Genoſſenſchaft ein Legat von 5000 Mark ausgeſetzt. Nach Abzug der Erbſchafts⸗ ſteuet iſt der Centralkaſſe der Bühnen⸗Genoſſenſchaft vor einigen Tagen die Summe von 4600 Mark ausgehändigt worden. 5 Georg Engel's neue Kombdie„Der Ausflug ins Sittliche iſ der Cenſur zum Opfer gefallen. Der Direktion des Leſſing⸗Theateng wurde heute bom Polizei⸗Präſidium mitgetheilt, daß ſich das Luſt⸗ ſpiel„ſeinem Geſammt⸗Inhalte nach nicht zur öffentlichen Aufführung eigne.“ Verfaſſer und Direktor beabſichtigen nicht, ſich bei dieſem En! ſcheide zu beruhigen, ſondern werden den Beſchwerde⸗ und Klageweg betreten. Literariſches. * In berfüngter Geſtalt eröffnen die„Jl! uſtrirten Oktat⸗ Hefte von Ueber Land und Meer“ jhren neuen, den 17. Jährgang(Stuttgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt). Man braucht 50 ſtattlichen Band nur zu durchblättern, um ſofort zu erkennen, daz der Reichkhum der Abbildungen ſich gegen früher noch bedeutennd bet⸗ mehrt hat, ohne daß dadurch der erzählende Text Einbuße erlitten hätte. Finden wir doch im erſten Hefte nicht weniger denn füuf Erzählungen, die in mannigfacher Weiſe den Leſer anregen, ihn er⸗ greifen oder zu fröhlicher Heiterkeit ſtimmen. Zu dieſen erzählenden Beiträgen geſellt ſich ein außerordenklich reichhaltiges, von vielen Ab⸗ bildungen begleitetes Feuilleton, aus dem iwir vor Allem die Berichte aus der Pariſer Welkausſtellung und die Marknebelder herborheben, welch letztere gerade jetzt, wo Deutſchland zu einer fühvenden über See berufen iſt, auf beſondere Beachtung Anſpruch haben. Auf kunſtgewerblichem Gebiete finden wir einen ebenfo Ehrkeiiken Unterhaltenden Aufſatz über das Meißener Porzellan, der durch 2 reiche farbige Abbildungen ſeine nühere Veranſchaulichung en Auch ſonſt offenbaren ſich in überraſchender, Auge und Herz er 18 den Weiſe die großartigen Fortſchritte, deren die Technik ich Farbendruck kühmen kann. Als Meiſterwerke der Holzſchnefbekun ſind ferner die zahlreichen ganz⸗ oder doppelſeitigen Abbildungen 110 Gemälden erſter deutſcher und ausländiſcher Künſtler zu und auch an der Wiedergabe bedeutender Stulpturen fehlt es mi 115 So haben die„Illuſtrirten Oktab⸗Hefte von Ueber Land und 4 den neuen Jahrgang auf das glänzendſte eröffnet. Die Reichhal ig⸗ keit und Vielſeitigkeit dieſer im Vergleich zu ihrem Inhalt und 1 Ausſtattung billigſten deutſchen Monatsſchrift(Abonnementspreis 99 1% für jedes vierwöchentliche, ungefähr 120 Seiten ſtarke Heft) ˖ Jede Sorkfments⸗ oder folporkag: Buchhanplung ſendet auf Wunſch das erſte Heft der„Illuſtrierlen rechtzeitige Vorbeugungsmaßregeln ſind daher ſicherlich am Platze. + Oktap⸗Hefte don Ueber Land und Meer“ zur Anſicht. des Beſtohlenen auf einer Zwiſchenſtation Zeit haklen, ſich aus dem n Anee M S SSer See 2 22 Dr 5 · 8 — X—— rr A.* ö.——— * — Mäunheim, 17. Septemher SGeneral Anzeiger. 3. Sekte. 3 113˙5 C. 161 11 Aeuete Muchrichten und Celegramnme. (Privnt⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) * Därmſtadt, 17. Sept. Der Großherzog kehrte infolge des Todes ſeines Oheims, des Prinzen Heinrich von Heſſen, kekeits heute aus dem Manbovergelände zurück, * Mainz, 17. Sept. Der ſozialdemokratiſche Jarteitag wurde heute in der Stadthalle eröffnet. Zu Vorſitzen⸗ zen wurden die Abgeordneten Singer und M. Ullrich gewählt. Bebel iſt ktankheitshalber nicht erſchienen. f * Frank fen rt, 17. Sept. Zu dem bereits gemeldeten Selbſt⸗ morde des Fraft furter Rechtsanwalts Marx melden die Frankfurter Abendblätter, daß ſich der Rechtsanwalt Unterſchlagungen zu Schulden kommen ließ. Er hatte ſich an Spekulationen, namenklich an auſtra⸗ iſchen Goldſcheres betheiligt, durch die er nicht nur ſein Vermögen gerlor, ſondern auch die ihm anvertrauten Gelder einbüßte. Die Unterſchlagungen ſollen ſich auf die enorme Summe von 600,000 bis 1,000,000 belaufen. Genaues über die Summe ſteht noch 17. Sept. Der Allgemeine deutſche Verein für Geſundheitspflege, welcher geſtern hier tagte, beſchloß, an die Bundesregierungen eine Petition um ſofortige Abſchaffung der ſogenannten Abſchlußprüfung für den einzährig⸗ ſteiwilligen Militärdienſt zu richten. Graf Douglas⸗Stilger burde zum Ehrenpräſidenten, Prof. Virchow und Oberbürger⸗ meiſtek Veltmann zu Ehrenmitgliedern ernannt. * Eſſen, 17. Sept.(Frankf. Zig.) Auf der Zeche, Vik⸗ ihkſfa iſt im Mathiasſchachte die Guſtabſtrecke in Bruch gegangen. 2 Arbeiker wurden verſchüttet, einer ſchwer verletzt, der ander iſt todt. Berlin, 17, Sept. Die„Nordd. Allg. Stg.“ ſchreibt: Der Kaiſer eichtete nach den letzken Wirbelſtürmen in Texas an den bräſidenten Mac Kinley ein in herzlichen Worten gehaltenes Telegramm, worauf von Mac Kinley ein Danktelegramm einlief. Lignitz, 17. Sept. In eine Soldatenabtheilung fuhr Bahn; ein Füſilier wurde getödtet, mehrere ſchwer verletzt. Swinemünde, 17. Sept. Der Kaſifer ging Morgens mit der Yacht„Iduna“ in See. „„Budapeſt, 17. Sept. Wie heute bekannt wird, konnten alle bel Dung Földbat durch Umſchlagen eines Kahnes in die Donau ge⸗ fallenen Arbeiter bis auf einen ſich retten. * Dun a fölvar(Ungarn), 16. Sept. Auf der Donau ſchlugein Kahn mit 14 Arbeitern um. 10 da⸗ bon entkamen. London, 17 Septbr. Wie das Reuterſche Buteau erfährt, ſind heute in Glasgow 5 weitere Peſtfälle vorgekommen, Petersburg, 17. Septbr. Der ſtellvertretende General⸗ Gouverneur von Finland verbot das Erſcheinen der eitung„Borgad Bladet“ wegen des Artikelst„In den Tugen der Peheungen, und der Zeitung„Kotka Nyheter“ wegen des Artikels:„Die Schulen“, aüf die Dauer von 2 Monaten. Newhork, 16. Sept. Der große Ausſtand im Ankthraecitkohlengebiet hat geſtern begonnen. Die Zahl der Ausſtändigen kann erſt norgen feſtgeſtellt werden. Die Gruben wurden mit Stacheldraht umzäunt und von den Gruben⸗ beſitzern Detektivs angeſtellt. Galverſton, 16. Sept. Die Aufräumungs⸗ atbeiten nehmen guten Fortgang, die geſchäftliche Thätig⸗ keit wird wieder aufgenommen. *. 1.** Der Tod des Prinzen Albert von Sachſen. 17. Sept. die Nachricht N. e tinzen ert in der Nacht in ſchönender Wiiſe Abrbaglet doer König 1 die Könt in das tiefſte erſchüttert. Die Prinzen Friedrich Auguſt und Johann⸗ eorg eilten ebenfalls an die To Wn des Bluders Von deulſchen und fremden aagefen liefen Beileidstelegramme in Hoſterwſt und im Palafs an dek Zingendorferſtraße ein. In ganz Dresden herrſcht in Folge des Bekanntwerdens der Nachricht vom Tode des allgemein beliebten Prinzen tiefſte Ergriffenheit. Das heutige Schlußmanöver fiel in Folge des Todes des Prinzen aus. ** 55 72. Verſammlung dentſcher Nuturforſcher und Aerzte. Aachen, 17. Septbr. Die Vormittag ſtattgehabte erſte all⸗ gemeine Sitzung der 72. Vùaerſammlung deutſcher Natur⸗ forſcher und Aerzte wurde vom Geh. Ober⸗Regierungsrath Wüllner mit einem Hoch auf den Kaiſer eröffnet, welchem ein Huldigungstelegramm geſandt wurde. Es ſprachen als Vertreter der Regierung Ober⸗Regierungsrath Böhme, als Vertreter der Stadt Oberbürgermeiſter Feldmann und als Vertreter der hieſigen techniſchen Hochſchule Rektor Mangold, * 1* 4* Die öſterreichiſchen Katſermanöver, * FJaslo, 16. Sept. In Anweſenheit des Kalſers, der Etzherzöge, der Truppenkommandanten und Schledsrichtet ent⸗ wickelte Generalſtabschef Beck in Zſtündiger Darlegung ein inſtruk⸗ ibes Bild der durchgeführten Manöper und ſchloß! Wenn es den an den Mansvern Bekheiligten gelungen iſt, die Zu⸗ feiedenheit des Kaiſers zu erwerben, ſo ſei dies der höchſte Lohn, den in gemeinſamer Arbeit zu erwerben wir beſtrebt geweſen ſind. Der Kalfer erwiderte, es ſei ihm Bedürfniß, ſeine Freuve wie Zufrieden⸗ hett über die Durchführung der diesjährigen Manöver auszuſprechen, Er dante vor Allem ſeinem alten Freunde und kreuen Mitarbeſtet Beck für die unermüdliche Hingebung, mit der er die Mandvet ein⸗ 85 und geleitet habe. Er ſpreche allen Kommandeuren, anöveroberſten und Schiedsrichtern wärmſten Dank und ſeine An⸗ kikennung aus fllr die Durchführung der Manbver und die Haltung And den Zuſtand der Trupppen. Der Kaiſer reichte hlerauf Beck zum Zeſchen des Dankes die Hand. Erzherzog Raimer dankte im Natnen der anweſenden Offiziere dem Kafſer für die ausgeſprochene An⸗ etkennung und ſprach im Namen der geſammten bewwaffneten Macht Oeſtetreich⸗Ungatns den Wunſch aus, Gokt möge den falſer noch diele Jahre in der gleichen geiſtigen und körperlichen Friſche erhalten zum Wohle ſeiner Bölker und zum Beſten des ihm treuergebenen Heetes. Die Anbpeſenden brachen in ein dreimaliges begeiſtertes Hoch aus. Der Kaiſer bankte dem Erzherzog als ſeinem lieben Alkers⸗ tiefbewegt für dieſe Kundgebung. Um 5 Uhr reiſte der aiſer unter dem Jubel der Bevölkerung nach Wien ab. 11 1** Ein Gefecht der Deutſchen. Berlin, 17. Sept. Wolffs Bureau meldet aus Shanghai: Nach amtlicher deutſcher Meldung aus Tientſin wurde am 11. Liango von den Truppen der Seehataillone erobert und niedergebraunt. 40 engliſche Lanzenreiter hatten ſich den Deutſchen augeſchloſſen. 510 Boxer würden getödtet. Auf deulſcher Seite 1 Todter und 5 Verwundete. In der Stadt Kango geweſene chineſiſche reguläre Truppen, etwa 100 an der Zahl, waren vorher geflohen. * 4 Der Burenkrieg. gaag, 17. Sept. Reuter erfährt, vaß die nie der⸗ 91 che R egtexung ihten Konful in Lourenzo Mar⸗ haben.„Der 77 ſei nur durch die Etmordung ſques beauffragte, Krüger mitzüthelen, die niederländiſche Re⸗ gierung ſei bekeit, ihm ein Kriegsſchiff für die Ueberfahrt nach Holland zur Verfügung zu ſtellen. Wenn Krüger dieſes Aner⸗ bieten annimmt, kann das holländiſche Schiff in—6 Tagen in Lourenzo Marques ankommen. *London, 17. Sept. Die„Times“ meldet aus Ca p⸗ ſtadt, 16..: Präſident Krüger erklärt die letzte Proklamation Roberks für ungiltig und ſagt, die beiden Republiken ſeien nicht erobert. Er weigere ſich, die britiſche Herrſchaft anzuerkennen, da die Mächte die Unabhängigkeit der Republiken anerkannt hätten.— Der Korreſpondent des Cape Argus in Lourenzo Marques Iheilt mit, daß die Frau Krüger und viele Buren mit ihren Frauen und Kindern an der Delagoabai angekommen ſetien. * London, 18. Sept. Reuter meldet aus Pretorta: Die niederländiſche Eiſenbahn wurde offiziell von den Militär⸗ behörden übernommen. »Lourenzo Marques, 17. Sept. Reuter. Kleine Ak⸗ thetlungen Buren kommen fortwährend an. Sie ſagen, ein weiterer Kampf ſei ausſichtslos und wünſchen das Gnde des Krieges herbei. 5** Zur Lage in China. * Köln, 17. Sept. Die Köln. Ztg. meldet aus London vom 16..: Gegen die wie es ſcheint nachträglich von China be⸗ abſichtigte Ernenn ung Punglus zum 3. Bevoll⸗ mächtigten werden ſehr ſchwerwiegende Bedenken geltend gemacht. Wie ſich jetzt herausſtellt, haben nämlich die Truppen Munglus ſich nicht nur an dem Angriff auf die Geſandtſchaften betheiligt, ſondern es iſt das auch auf Weiſung Punglus erfolgt, der ſich allerdings ſpäter den Fremden günſtiger zeigte. An dem Angriff auf die Geſandtſchaften waren auch Truppen Tſchings bekheiligt, die ſein Banner trugen. Doch fehlt in dieſem Fall ein beſtimmter Anhalt, ob dies mit oder ohne Einwilligung Tſchings geſchehen iſt. Bei der ſonſt fremdenfreundlichen Hal⸗ tung des Prinzen wird das Letztere angenommen. * Berlin, 17. Sept.„Fürſt Bismarck“ mit dem Chef des Kreuzergeſchwaders Bendemann iſt am 18. in Taku angekommen. * London, 17. Sepl. Die„Times“ meldet aus Shanghai von geſtern: Vor ſeiner Abreiſe richtete Lihung⸗ tſchang telegraphiſch an den Thron eine Denkſchrift, worin er Tauns, ſowie Kanhji und Tſchaoſchutſchinsk Anklage erhebt. Unter die Denkſchrift ſetzte er auch die Namen der Vizekönige von Nanking und Wutſan und den Muanſchtkas, die aber wegen Zeit⸗ mangels vorher darum nicht befragt wurden. Der Vizekönig von Nanking willigte nachträglich ein, während der Vizekönig von Wutſan Einſpruch erhob. Der amerikaniſche Geſandte Rockhill überzeugte Lihungtſchang, daß jeweilige Erörterungen zur Re⸗ gelunng der Chinafrage nutzlos ſeien, bis daß die Beſtrafung der Schuldigen durch die Kaiſerin⸗Regentin und ihrer erſten Rath⸗ geber abgeſchloſſen ſei. * London, 17. Sept. Die„Times“ meldet aus Peking vom 7. Die ruſſiſche Geſandtſchaft hat die Abreiſe aus Peking um einige Tage berſchoben. Die ruſſiſchen Truppen erhielten Befehl, alle Vorbereitungen für eine Ueberwinterung in Peking einzuſtellen. Zeugniſſe hoher Beamter weiſen un⸗ zweifelhaft nach, daß die Kaiſerin⸗Wittwe und Tungfuſtan die Ermordung aller Fremden und fremden Geſandtſchaften geplant des Frei⸗ herrn v. Ketteler bereilelt worden, die verfrüht war.“ Es wäre ein pietätsvoller Akt, wenn die Mächle ein internationales Denk⸗ mal an der Stelle des Mordes ekrichten würden, da durch die Aufopferung des einen Leben die Uebrigen gerettet wurden. Als Ptinz Tſching heute die Geſandtſchaften beſuchte, empfing ihn der italieniſche Geſandte in der Ahnenhalle der Dynaſtie, einem geheiligten Gebäude, das bisher nie von einem Fremden betreten wurde und in bem ſich jetzt die italieniſche Geſandtſchaft befindet. Prinz Tſching ſchien unfähig, ſich die Lage ſeines Landes klar zu machen und bat um die Erlaubniß, daß die chineſtſchen Be⸗ amten in Peking ihre Thätigkeit wieder aufnehmen dürften. Er iſt der Anſicht, alle betheiligten Mächte ſeien durch Schabenerſatz⸗ leiſtungen zu befriedigen. * London, 17. Sept. Reuter meldet aus Peking vom 11.: Der japaniſche Geſandte glaubt nicht, daß der Mann, der ſich als Mörder Kettelers bekennt, wirklich der Schuldige ſei. Er glaubt vielmeht, daß er von Leuten bezahlt iſt, die darauf ausgehen, den Peinzen Tſching zu verdächtigen. Die Japaner begünſtigen den n nh die Ruſſen Lihungtſchang. London, 17. Sept. Es wurde eine bom 28. Auguſt datirte Proklamation entpeckt, worin der Militärkom⸗ mändant bon Peking mitkheilt, alle Miſſtonsanſtalten von Peking ſeien zerſtört, die Ausländer hätten keine Verſtecke mehr übrig, und Jeder, der einen Ausländer verbergen werde, würde mit dem Tode belegt. Es wurde rner eine Belohnung von 50 Tuels für jeden fanſe Ausländer, 40 Taels für jede Aus⸗ länderin und 30 Taels für jedes ausländiſche Kind, das ge⸗ fangen wird, geboten. Dieſe Proklamation wurde auf kaiſer⸗ lichen Befehl an allen Polizeiſtationen angeſchlagen. * London, 17. Sept. Die„Morning Poſt“ meldet von geſtern: Lihungtſchang befindet ſich noch immer an Bord des britiſchen Dampfers„Anping“, da die Abreiſe ſich wegen ſchlechten Wetters verzögerte. Nachdem der Vorſchlag, Lihung⸗ tſchang auf einem rufftſchen Kriegsſchiffe nach Taku zu bringen, nicht durchgedrungen war, ſchlugen die Ruſſen vor, der„Anping“ ein ruſſiſches Begleitſchiff zu ſtellen. Sehmour lehnte es ab, ein brittſches Schiff von einem ruſſtſchen begleiten zu laſſen. Die Ruſſen beſtreiten entſchieden, ſolche Vorſchläge gemacht zu haben. * London, 17. Sept. Reuter meldet unter dem 13. d. aus Tientſin: Die nach Tiliu entſandte Expevitſon iſt zu⸗ rückgekehrt. Sie iſt auf keinen Widerſtand geſtoßen. Die Ruffen ſtellken zur Zeit die Arbeiten an der Eiſenbahn nach Peking ein. Unterm 14. meldet Reuter aus Tientſin: eine Compagnie ameri⸗ kaniſche Infanterie gerieth in ein heftiges Gefecht mit 2000 Boxern bei Maſou, weſtlich von Tungſchou. Die Amerikaner leiſteten tapferen Widerſtand, bis eine Abtheilung bengaliſcher Lanzenreiter zu Hilfe kam. Dieſe zerſprengten den Feind und griffen den Nachtrab an und tödteten 2000 Borer. * Petersburg, 17. Sept. Der„Nowoje Wremja“ zu⸗ folge wervden die ruſſiſchen Truppen Peking ſo⸗ bald als möglech verlaſſen. Der Geſandte Giers ſbird in Tientſin Wohnung nehmen, jeboch als einziger Vertreter Rußlands bei den chineſiſchen Verhandlungen theilnehmen Wenn erfordetlich, wird Giers ſich zu dieſem Zwecke nach Peking be⸗ eben. * Peking, 17. Sepk. Reutermelvung vom.: Die fremben 1 hielten heute eine Verſammlung ab, in der ſie ſich da ahin ſchlülſta mackten, daß ſie keine Vallmacht bätten, mit dem( Prinzen Tſching zu petl andeln, auch die Generäle der Ver⸗ bündeten ſeien der Anſicht, daß ſie nicht mit ihm verhandeln können. Die ruſſiſche Geſandtſchaft iſt angewieſen, Peking zu verlaſſen. Sir Robert Hart theilte den Generälen mit, ſte ſollten ſich auf bevorſtehende Feindſeligkeiten vorbereiten, die chineſiſchen Truppen zögen ſich zuſammen und bedrohten die Verbindungs⸗ linien. Ergloube, daß im Laufe des Novembet weitere Zuſammenſtöße zu erwarten ſeien. Peking, 16. Sept. Ein amerikaniſches Kavallerie⸗ Regiment geht morgen nach den Bergen im Weſten ab, wo die Sommerwohnungen der Geſandten liegen. Die Truppen⸗ befehlshaber hielten eine vierſtündige Berathung ab, hauptſächlich über die zu ergreifenden Maßregeln, um die Chineſen zu bewegen, wieder an die Arbeit zu gehen. Es wurde beſchloſſen, daß der Plünderung Einhalt geboten, und daß die Fouragier⸗Abthellungen von einem Offizier begleitet werden ſollen, welcher fuͤr alle Feuragt die genommen wirb, Empfangsſcheine aushändigen ſoll. eneral Lenewitſch thellte den übrigen Truppenbefehlshabern mit, daß der größte Theil ſeiner Truppen in Tienkſin über⸗ wintern werde. General Shikisme trifft Vorbereitungen für die Winterquatiere der Japaner. Die Englander haben elnen Befehl erlaſſen, wodurch der Verkauf oder die Vermiethung von Häuſern in der britiſchen Konzeſſion verboten wird. 200 auſtraltſche Truppen ſind eingetroffen.— Aus Shanghai, 16. Sept., meldet Reuler: Nach Berichten aus Toinaufu ſind die Prieſter und chriſtlichen Convertilen, welche in Kikien, in der Provinz Petſchili, von den Boxern ſeit Juni belagert wurden, am 29. Auguſt belagert wurden, von den regulären chineſiſchen Truppen des ſtellvertretenden Vizekönigs befreit worden.— Genfiergl Voyron iſt geſtern Abend abgereiſt und begibt ſich über Naga⸗ ſaki nach Taku. * Tientſin, 15. Sept. Der dißlomatiſche Vertreter der Vereinigten Staaten Rockhill iſt nach Peking abgereiſt. * Tjentſin, 17. Sept. Reuter. b e befindet ſich in Taku an Bord eines ruſſtſchen Kriegsſchiffes⸗ * Newhork, 17. Sept. Eine vom„Newhork Heralv“ beröffentlichte Depeſche aus Waſhington meldet: General Chaffee habe Befehl erhalten, keiner Entſcheidung über dig Lage in Peking zuzuſtimmen, wodurch nicht die Sicherheil in den Hauptſtabt und die unter dem Schutze der amerikaniſchen Mif⸗ ſion befindlichen eingeborenen Chriſten gewährleiſtet werde. Mannheimer Handelsblatt. Coursdfalt der Maunbelmer Börſeſ(Produkten⸗Börſe) vom 17., September⸗ Hafer, württh. Aly Weizen pfälz.—.—17.50 1 e— 1780„amerik. weißer 14.50 „ ruſf. Azimum— 18.50 Mais amer Mixed———188 „ Theodoſia———19.—„Donau———— „ Saxonska——18.50[„La Plata 12.50—12.78 „ Girka—18Koöhlreps, d. neuer—— 28.50 „ Tagankog 18.28—18.60 Wicken———u— „ kumäniſcher 18.5019.— Kleeſamen beutſch. 1 426.—440. „ üin, Winte18,50„ II 90— 100. „ Chieago II——18.50„ämerik. 98.—114.— „ Manilobak!l„ leuerpfälzer „ Walla Walla——18.50„uzerne N „ Kanſas II—.—.18.50„ Provene..— N. „ Californier—.„Eſparſette 28.——98.— „ La Plata.50Leindl mit Jaß 4. Kernen eeee Rüböl Roggen, pfälz.—.—15.50 11 e aggon—68.— üfſ 1.——15.60 Am, Petroleun Faß „ kümdniſchek.———.— ft. ſalt 20% Tära—.28. „ norddeutſcher—.— Ain. Petrol. 1555——222. „ amerik.——.An. Petrol, in Eiſt. Gerſte hierläud. 16.— 16,25.100ko netto verzollt18.90 „ Pfälzer 16.——17.—[Ruſſ. Petrol, fr. Faß— 22.25 „ Ungariſche 16.——18.50 Ruff, Petrol. Wagg.—29.60 Futter—— 14— Muff etrol, in Ei⸗ Gerſte rum. Brau—.———.— ſterhen p. J00ko getto17.90 Haäfer, bad. 14.5015.50 Rohſprit, verſteuert—— 120.— „ bufſiſcher 14.25—15.25 l90er do, unverſt.—.—6,50 „norddeutſcher i 4 5 4 30 f Nr. 00 5 29— 27— 25ͤ— 4— 23.—.— Roggenmehl Nr. 0) 24.— I 21 Weizen und Roggen feſt. Gerſte eutiger. Hafer unverändert⸗ Mais feſt. 155 Courszettel der Wtaunheimer Effektenbörſe vom 17. September. ee 8 5 Staatspapiere Pfandbeiefe. 4 55 4 Mhein HypeeB. unk. J902 99.50 5; 3½„ che 1 8 94.10 55 5 5 11 5 8 1067 1 1 1 5 1—5 9 62% 5 5 1 Gokmunal] 91. 7½%% 4892/9 9 1 Sde aanlehen. 115 14eh̃ 5 Freißpurg ii B. 88. 8 3 arskußek b. J. 1890 505 5 34, T. 100 Looſe 160.—+ 63 4˙05 Ludwigdhafen M. 1055 ahef, Obiigationen M„ 15 1— 15 1 310 5 1 3½ Deutſche Reichsaulelte Seee o 8005 Manhbimter Os, 1888 975 „% —⁰0 17 55 315* 15 575 15 Preuk. Couſols 13 10 31 20% 8 il 91—· 15 1 5 1 30%„ 88 85 bz 15 Nae 10 1 Bräuere! 75 8 N%E.8 ſet uCo. Eiſenbahn⸗Antehen. 4 Sae de — 11x erer Zletzelwe 255 55 40 eeee abriken 107 31%„„ nbeptirt.! i8e di Sen fperff Weißeef ben. 0 A Maunhelmer Efektenbörſe vom 17. Seht. An der ede Börſe wurdein Nhelg. Ereditbank⸗Aktien zu 144,50 ge Uiigeſ t. Sonſtiges unverändert. Schifffahrts⸗Nach richten. Maunheiiner Pufen⸗Merkehr vom 15 September Hafenbezirk Schſffer„o, Kap, Scht Kon bon Vadun Helſherh 5 19 8 Notterbam Sitaenk 4% böhriager Männhelm 1 1 ö 300% lter Induſtrie 22 Ruhkort augmaniz Aulig 5 Rohlen 10 bb ab Nheberel 17 Antwerpen Saat Vom 15. September, 55 Ereß 0 11 Kößten 475 7 r Stiune uhror 1 18 riebrich Hellbronn Sbeinſalz 1 Koch utoking 10 11 11518 9. 55 1 1 ügig Arkir 158— 7 72 Adelheld Rußrort Eiſenwagren Badenie 6 Stllekgüter Eegcorg abes 0 f Concorbia 0 1 Feirderile eilbronn Steipfalz 11 Kräuth Slſſabeih. Stückgütet 4400 Banspach Wilhelm 75 5 1020 Nepere 75 15 710 Mäßi NMi Merker Martih 7 881 Ueberſeeiſche Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dämpfer„Koblenz“ unm 15. Sept, wohlbehalten in Baltimore angekommen Mitgethellt durch Ph. Jak. Eglinger in Manunhe alleiniger für's Großherzogthum Baden konzeſſionitter Generglagenz Nordpeutſchen Lloon in Bieten. 4. OSelte. Weneral⸗Anzeiger. Stkanntmachung. Die Erwerbung des Hauſes 0 2, 4, zur Ver⸗ größerung des Haupt⸗ poſtgebäudes in Mann⸗ heim, hier die Neldong der von der Reichpoſtverwaltung hierfür zu zahlenden Ent⸗ ſchädigung betreffend. Nr. 4514. Tagfahrt zur Feſt⸗ ſtellung der Entſchädigung, welche von der Reichspoſtverwaltung für die 55 des Grund⸗ ſtücks O 2, 4 im Maßgehalt von 415 ꝗm an deſſen Eigenthümerin, die Fabrikant Dr. Lorenz Gui⸗ lini Wwe. hier, zu bezahlen iſt, durch die nach§ 36 des Ent⸗ eignungsgeſetzes berufene Kom⸗ miſſion, wird auf Montag, 1. Oktober 1900, Vormittags 9 uhr, in dem genannten Haufe anbe⸗ raumt. 63962 Es wird dieſes mit der Auf⸗ forderung an etwaige unbekannte Betheiligte bekannt gemacht, 6 5 auf die Entſchädigung be⸗ züglichen Anträge ſpäteſtens in der Tagfahrt zu ſtellen, wibrigenfalls ihre Anſprüche in dem weiteren Verfahren keine Berückſichtigung finden und der Reichspoſtverwaltung gegenüber ausgeſchloſſen werden. Mannheim, 14. Septbr. 1900, Der Großh. Bad, Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heibeſberg und Mosbach: Pfiſterer. Naiützung von Joch⸗ Heiz⸗ And Motoren⸗Gas. Bei einer Reviſion der Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas⸗Einrich⸗ tungen hat ſich ergeben, daß in zahlkeichen Fällen von den Gas⸗ meſſern für Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas auch Leuchtflammen geſpeiſt wurden, deren Anſchluß ſheils überhaupt nicht, theils nicht in der vorhandenen Anzahl eſtattet war. In den meiſten Fällen ſcheinen die Conſumenten Furch die die Gaseinrichtungen ausführenden Privatinſtallateure irrig belehrt worden zu ſein, weshalb wir davon abgeſehen aben, wegen mißbräuchlicher erwendung von Gas im Sinne des 8 19 der„Vertragsbeſtim⸗ mungen für die Abgabe von Gas“ vorzugehen. Zur Vermeidung von Miß⸗ verſtändniſſen machen wir daranf aufmerkſam, daß die Berwendung von Koch⸗, Heiz⸗ und Motenor⸗ gas zu Beleuchtungszwecken nur Zeſtattet iſt: 1. Zur Speiſung,„einer Flamme zur Beleuchtung des Küchenraumes. Den Anſchluß mehrerer Flamme“ oder eines Doppelarmer oder von Flammen in ande⸗ ren Räumlichkeiten iſt ver⸗ boten. Als„Küchenraums iſt derjenige Raum zu be⸗ trachten, in dem der Koch⸗ 5 aufgeſtellt iſt. ur Speiſung„einer“ Flamme zur Beleuchtung des Raumes, in dem der Basmotor aufgeſtellt iſt. Der Anſchluß mehrerer Flammen oder von Doppel⸗ ärmen iſt auch hier nicht geſtattet. Wir bitten unſere Gasabneh⸗ mer, alle mit dieſen Beſtim⸗ mungen in Widerſpruch ſtehen⸗ den Beleuchtungseinrichtungen alsbald entfernen oder abändern zu laſſen. 48007 Mannheim, 22. März 1900. Die Direction der Adt Gas⸗ u. Waſſerwerke. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 18. Sept. 1900, Nachm. 2 Uhr, werde ich in hieſ. de lokal d 4 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich Verſteigern: 64046 1 Piano, ferner 2 Werk⸗ bänke mit Schraubſtöcken, 1 Bohrmaſchine, 1 Schmiedeſſe, Schleifſtein, Fahrradſpeichen und Fahrradbeſtandtheile, Schraubenſchlüſſel, Hämmer angen, Hen, Fahrrad⸗ aternen, Eiſen u. Meſſing, Löthkolben, Zangen, 1 Fir⸗ meuſchild, Wummireifen, Fahrradſättel, Meſſingſtaub umd noch vieles andere mehr. Mannheim, 17. Septbr. 1900. Danquard, Gerichtsvollzieher. Irkiwillige Verſteigerung. Dienstag, 18. Sept. 1900, Nachmittags 2 uhr, werde ich im hieſ. Verſteigerungs⸗ Ipkal Q 4, 5 gegen baare Zahlung im Auftrage des Herrn A. Mayer hier 64047 einige Hundert Flaſchen 1897er naturreinen Ungſteiner Rothwein eigern. tannheim, 17. Sept. 1900. Dangquard, Gerichtsvollzieher. Kartoffel (Seste Magnum Bonum) per Pfd. 3 Pfg. 100 Pfd. Mk..50 frei ins Haus. 63855 Gebr. Koch, F 5, 10 Speclalſtät nur für Herde⸗ feuerun empfiehlt 550 5 50001 MWros Große Merzelſtraße 48. Programm für den erſten algemeinen Landeskag der badiſchen Militäranwärter und Jupaliden am 7. Oet. 1900 in Karlsruhe. Vormittags: Empfang der auswärtigen Gäſte am Wahger Von 11 Uhr ab: Gemeinſchaftlicher Frühſchoppen im Reſtaurant„Friedrichshof“.„ Um 1 Uhr Mittageſſen in den verſchiedenen Lokalen. Um 2½ Uhr: Beginn der Verhandlungen im Hotel „Monopol“(gegenüber dem Bahnhof). Von 6 Uhr ab: Feſtbankett. 63956 Zur Betheiligung an dieſem Landestage werden ſämmt⸗ liche im Großherzogthum Baden und in Hohenzollern an⸗ ſäßigen Militäranwärter und Invaliden eingeladen. Auskunft durch die Geſchäftsſtelle: Gottesauerſtr. 231II. Zweigverein Karlsruhe des Verbandes Deutscher Militäranwärter und Invaliden. Oberrheinische Banz Lh 2. Contraae Uannheim, U I, 2. Niederlassungen in Basel, Freiburg i.., Heidelberg, Karlsruhe, Strassburg i. Els. Filialen in Baden-Baden, Bruchsal, Mülhausen 1/,E. u. Rastatt und Depositenkasse in Ludwigshafen a. Rh. Aktienkapital M. 20,000,000.— Reservefonds 2,600,000.— 7* An- und Verkauf von Werthpapiberen an sämmt- Uchen Börsenplätzen des In- und Auslandes. Annahme von Werthpapieren zur Aufbewahr-⸗ Uung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. Einlösung sämmtlicher Zins- und Dividenden- Scheine, sowie verlooster oder gekündigter Werthpapiere. Vermiethung von Tresorfächern Gafes), unter Selbstverschluss der Miether, in festen Gewölben neuester Construktion. Kostenfreie Kontrole von Verloosungen. Einzug von Wechseln auf die ganze Welt zu festen billigen Sätzen unserer Tarife. Ausstellung von Cheeks, Anweisungen und Reisegefdbriefen auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Eröfnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Kreditgewährung, Waarenbeleihung. Gebührenfreie Checkreehnungen und Annahme von Baareinlagen mit und ohne Kündigung zu üblichen Zinssätzen. 46954 Amts⸗ und Kreis⸗Berkündigungsblall. 25 Uuterricht im Schön⸗ ſchreiben selbst die schlechteste in 2˙3 Fochen. Auswärtige in kürz. Leit, auch briefl. und Vuchführung— B2,10½, Maunheim eree J Saalba-Theater Täglich 768847 0 90 Große Vorſtellung. Kaſſeneröffnung? Uhr. Anfang 8 Uhr. Sescgseslseesssses 0 ̃ N e e e IInännischer Ver Mitgliederzahl ca. 3000. Telephon Nr. 329. Bureau und Vereinsräume Lit. C 4, II. Der Verein bietet seinen Mitgliedern: Vorlesungen literarischen, geschichtlichen, naturwissen- schaftſichen, kunstgeschichtlichen, kaufm.-fachwissen- schaftlichen Inhalts, Reeitationen. Bibliothek mit ca. 5000 Bänden, Fachliteratur, Belle- tristik etc. Lesesaal ca. 90 in- und ausländ. Zeitungen, Illustr. Monats. schriften, Witzblätter, Atlanten, Lexica, Adressbuch der ganzen Welt(61 Bände). Unterrichtskurse: Handelsfächer, franz., engl., ital,, holl., span. und russ. Sprache. HKostenfreie Stellenvermittlung. Ermässigte Ge- bühren bei anderen grösseren Kaufm. Vereinen. Krankenkasse, eingeschr. Hilfskasse. Niedrige Beiträge Unterstützung in Nothfällen. Rechtsberathung, event. unter Mithilfe eines jurist. Beistandes. Lebens- und Unfallversicherung auf Grund von Verträgen mit verschiedenen Gesellschaften, wesentliche Vorthelle beim Abschlusse. Uebersetzungen vom Deutschen in fremde Sprachen und umgekehrt. Vergnügungen. Abendunterhaltungen, Ausflüge ete. Gegründet 1867. Freisermässigungen beim Grossh. Hof- und Nationaltheater— Saalbau-Vaxriéete Apollotheater— Fanorama— Badean- stalten— Photograph. Anstalten. Vierteljährl. Beitrag M..— Lehrlinge M..50 Nüheres im Bureau. 36132 Süddeutsche Bank D 6 Mr. 4 MANNHEIM. o 6 dr. 4 Telephon Nr. 250 und Nr. 541. Filiale in Worms. Commandite in St. Johann. Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Oreditgewährung. rovisionsfreie Check-Rechnungen und An- nahme verzinslicher Baar-Depositen. Wir vergüten zur Zeit: 3½% ohne vorherige Kündigung, %/8% bei vierteljähriger Kündigung, ſo„„ halbjähriger 5 Annahme von Werthpapieren zur Aufbe- Mahrung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. Vermiethung von Tresorfächern unter Selbst- verschluss der Miether in feuerfestem Mewölbe. An- und Verkauf von Werthpapieren, sowie Ausführung von Börsenaufträgen an der Mann⸗ heimer und allen auswärtigen Börsen. Discontirung und Einzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. 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