—— — OSeeeseseseseseseesseseesessessesesess lr. 279 SSSoo Telegramm ⸗Adreſſe: Journal Mannheim.⸗ In der Poſtliſte eingetrageu unter Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. liPoftan GBadiſche Volkszeitung.) durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pf Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Telephon: Redaktion: Nr. der Stadt Maunheim und Umgebung. annheimer Journal. 377. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. kiger Verantwortlich für Politik J..: Eruſt Müller für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Dr. drich Walter, für den lokalen und prov. Thetl: Ernſt Müller für den Inſeratentheil: Katl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 Nr. 433. Dienſtag, 18. September 1900. (Abendblatt.) Prinz Tuan unterhandelt. Von unſerem Londoner§⸗Korreſpondenten. Prinz Tuan, von dem man ſeit längerer Zeit nichts mehr gehört hatte, d. h. ſeit Li Hung Tſchang ſeine Friedensverhand⸗ lungen begonnen, iſt jetzt, im entſcheidenden Augenblicke, wieder guf dem Schauplatze der chineſiſchen Wirren erſchienen, die danach verſprechen, auch in ihrem diplomatiſchen Gewande, ja mehr denn je, den Namen„Wirren“ zu verdienen. Er beſtätigt was wir bereits bermuthet,— daß er nach wie vor Herr der Situation und der eigentliche Drahtzieher hinter den Kuliſſen iſt. Wie weit Li Hung Tſchang mit ihm unter einer Decke ſpielt, oder aber, vielleicht widerwillig aus politiſcher Klugheit, ſeinen Einfluß erduldet, iſt ſchwer zu beurtheilen. Li hat einmal, vor etwa vier Wochen, eigener Angabe nach in einer Eingabe an die Kaiſerin⸗Wittwe dieſe beſchworen, den Mann, welcher für den Führer der Boxer⸗Bewegung gilt, zu degradiren und vom Hofe zu entfernen, um dann ganz kürzlich zu behaupten, er breche die Unterhandlungen ab, welche den Weg zum Waffenſtillſtande ebnen ſollten, weil Prinz Tuan von keinem Kompromiß und leinen Friedensverhandlungen etwas wiſſen wolle. Es ſieht faſt ſo aus, als wären dieſe beiden Erklärungen lediglich Schachzüge des greiſen aſtatiſchen Diplomaten geweſen, denn er iſt nun end⸗ lich nach mehrerem zweimonatlichen Schwanken und Abwarten nach Taku abgegangen und zwar in dem Augenblicke, wo er es glücklich dahin gebracht, von dem neuen deutſchen Geſandten, Baron Mumm von Schwartzenſtein, offtziell im Yamen des deutſchen General⸗Koſulats empfangen zu werden und damit die offizielle Anerkennung zu finden, deren er offenbar bedurfte, ehe er ſelbſt das ſchwierige Unternehmen wagen zu können glaubte. Man darf wohl annehmen, daß dem ruſſiſcherſeits eine noch ſtärkere Ermuthigung vorangegangen und daß die Geſammt⸗ heit der Großmächte heute bereit iſt, ihre Geſandten in Vor⸗ beſprechungen mit Li und ſeinem Kollegen Prinzen Tſching ein⸗ reten zu laſſen, Vunglu ſcheint als inopportun auf Lis Dringen ſchieden zu ſein, wenn anders Sir Lohfengluh(der chine⸗ ſiſche Geſandte in London) gut unterrichtet iſt. Nimmt man zu alledem den Abzug eines Theils der ruſſiſchen Truppen aus Peking(allerdings bleiben immer noch 8000 Mann dort) und den geplanten Abzug von 15 000 Japanern, ſo ſcheint Alles einem kaſchen und befriedigenden Gange der Friedensunterhandlungen günſtig. Aber dieſer Schein könnte ſich als ſehr trügeriſch er⸗ pdwpeiſen, wenn jene Nachrichten engliſcher Quelle Beſtätigung finden, nach denen dieſe Friedensunterhandlungen von Niemand anders in letzter Inſtanz geleitet reſp. beeinflußt werden, als don Prinz Tuan ſelbſt. Dieſer hat nach dem Vorbilde des Convents zur Ueberwachung und Kontrole Li Hung Tſchangs dieſem ſeinen eigenen Neffen nach Shanghai geſandt und Li hat ch thatſächlich in Begleitung dieſer gelben Eminenz eingeſchifft. as geſchah auf dem engliſchen Schiffe„Amping“. Die Ruſſen wollten, um nicht als unbetheiligte Zuſchauer in den Schatten en. zu werden, Li durch ein ruſſiſches Kriegsſchiff escortiren aſſen, aber die Engländer proteſtirten und ſo liegt Li noch immer auf der Rhede von Shanghai. Der in ſo optimiſtiſchem Lichte erſcheinende Rückzug eines Theiles der z. Zt. in Peking liegenden Trupen bleibt ein recht bedingter, denn ſelbſt die Ruſſen laſſen eine nicht unbedeutende Theil⸗Garniſon zurück, die Japaner richten Winterquartiere, wie alle übrigen Alliirten, und zwar für 7000 Mann ein(ſie ziehen 15 000 von 22000 zurück) und nach dieſen Abzügen bleiben immer noch 50—60 000 Mann in der chineſiſchen Hauptſtadt. Selbſt die Amerikaner ſcheinen nach den heutigen letzten Nach⸗ richten aus Waſhington noch keineswegs zur Räumung Pekings entſchloſſen zu ſein, und es bleibt General Chaffee überlaſſen, an der Hand militäriſcher Erwägungen das Nöthige zu thun. Auch die Engländer haben übrigens einige Truppen(die Marine⸗ Soldaten, welche ihre Geſandtſchaft vertheidigten) aus Peking fortgeſchickt, ſodaß die ganze Abzugsbewegung ihren urſprüng⸗ lichen politiſchen Charakter größtentheils verloren hat. Wie nöthig übrigens die Verminderung der Pekinger Garniſon war, zeigt das enorme Steigen der Korn⸗ und Reis⸗Preiſe in der Stadt, deren ärmere Bewohner bereits dem Hunger preisgegeben ſind. Die Ernte in der Provinz Petſchili iſt gut, aber Niemand da, um ſie einzuheimſen. Auch die Ruſſen denken offenbar nicht an einen völligen Abzug, haben vielmehr jetzt— etwas plötzlich und unvorhergeſehen— den Wiederbau der Eiſenbahn von dem Pekinger Ende derſelben aus begonnen und ſind dadurch ge⸗ zwungen, mindeſtens in allernächſter Nähe Pekings Truppen und größere Truppenmaſſen auf der ganzen Bahnlinie Peking⸗ Tientſin zu belaſſen. Der Korreſpondent der„Morning Poſt“ begleitet das, was er den in Ausſicht genommenen Abzug der ruſſiſchen Truppen nennt, mit für dieſe wenig ſchmeichelhaften Abſchiedsworten hoher Genugthuung, welche nach ihm von allen übrigen Nationalitäten außer denChineſen getheilk werden:„Man hofft,“ ſchließt derſelbe,„daß die Abweſenheit der ruſſiſchen Truppen zu größerer Sicherheit in der Stadt führen werde.“ „Auch die Operationen von Peking aus nehmen ihren Fort⸗ gang: Am 10. September ging eine weitere Kolonne von Tau⸗ ſend Mann ab, um das Hauptquartier der Boxer in Tſchaotſchau zu zerſtören. Am 12. September zog eine amerikaniſche Expe⸗ dition aus, um die Boxer von den Gebirgskämmen im Weſten zu vertreiben, und ihnen ein Arſenal wegzunehmen, deſſen ſte ſich als Stützpunkt bedienen. Eine dritte weit ſtärkere Kolonne ſollte am Sonnabend in gerader Richtung nach Süden vorgehen, um dieſen Theil der Provinz von den Boxern zu reinigen und dort angeblich belagerte chineſiſche Konvertiten zu befreien. Außer⸗ dem ſollen eine Anzahl engliſcher, franzöſiſcher und amerfkaniſcher Bürger ca. 300 Kilometer ſüdweſtlich von Peking belagert ſein, und auch zu deren Entſatz wird eine Expedition ausgerüſtet. Die Engländer verſtärken ihre Truppen am Golf von Petſchili ihrerſeits mit auffälliger Haſt und Energie. Die in Hongkong liegende dritte Brigade erhielt am 15. September telegraphiſchen Befehl, ſich ſofort nach Petſchili einzuſchiffen; ihr folgt die vierte indiſche Brigade. Und nun kommt gar noch der ſonſt ſo opti⸗ miſtiſche und chineſenfreundliche Sir Robert Hart und erklärt, er fürchte, daß neue größere militäriſche Operationen im Novem⸗ ber nothwendig werden würden. Es zeigt ſich immer offener, daß der Widerſtreit der In⸗ tereſſen Englands und Rußlands und der Diplomatie der beiden großen Rivalen nur mühſam verdeckt wird, und daß alle aus Oſtaſien kommenden Nachrichten in dieſem Lichte geleſen und interpretirt werden müſſen. Die engliſche Preſſe fährt fort, nicht nur in ihren eigenen Blättern, ſondern auch durch alle ihr zur Verfügung ſtehenden Kanäle auf dem Kontinente Li als ver⸗ dächtig hinzuſtellen, ſchlechthin ein Werkzeug Rußlands und deshalb ein den übrigen Großmächten unannehmbarer Friedens⸗ unterhändler zu ſein, Politiſche Ueberſicht. *Maunheim, 18. September. Die Einberufung des Reichstags fordern jetzt anläßlich der Begebung einer deutſchen Anleihe in Amerika die Blätter der verſchiedenſten Parteirichtungen. Auch die„Nationallib. Korreſp.“ ſtimmt nunmehr in dieſes berechtigte Verlangen ein, indem ſie ſchreibt:„Wir ſind die Letzten, die die Zwangslage des Reiches nicht begriffen, aber gerade zu einer Zeit, in der man andere Faktoren des Verfaſſungslebens ſo ſtreng auf ihre Prärogatibe halten ſieht, hat die Volksvertretung um ſo peinlicher darauf zu halten, daß in Fragen des Budgetrechts die verbündeten Regierungen die größte Vorſicht anwenden und namentlich, wenn, wie jetzt ſo ſehr bedauert wird, die Ein⸗ berufung des Reichstags nicht erfolgt iſt, als ſie mit Erfolg ge⸗ ſchehen konnte, nämlich: als die Mittheilung von der Ermordung des Geſandten eintraf und das deutſche Reich verpflichtete, unter Aufwendung entſprechender militäriſchenr Macht in Peking Sühne zu verlangen und Garantien für die Sicherung von Frei⸗ heit und Leben deutſcher Reichsangehöriger in China zu ſchaffen. Jedenfalls ſprechen dieſe Vorkommniſſe dafür, daß die Ein⸗ berufung des Reichstags thunlichſt beſchleunigt wird.“ Ueber die Lage des Arbeitsmarkts bringt die Halbmonatsſchrift„Der Arbeitsmarkt“ folgende Mik⸗ theilung: In langſamem Tempo, aber unaufhaltſam vollzieht ſich die Ver⸗ ſchlechterung auf dem Arbeitsmarkte. In der Eiſeninduſtrie hatten bisher hauptſächlich kleine Betriebe über den Mangel an Beſchäftigung zu klagen gehabt, nunmehr ſind auch die großen Etabliſſements theil⸗ weiſe genöthigt, aus Mangel an Aufträgen den Betrieb einzu⸗ ſchränken(). Von Seiten der Former wird lebhaft über Geſchäfts⸗ ſtockungen geklagt. Im Textilgewerbe nimmt die Geſchäftsloſigkeit überhand. Wie erheblich das Bargewerbe in dieſem Sommer einge⸗ ſchränkt war, geht daraus hervor, daß die Ziegelinduſtrie in Weſtfalen ſeit längerer Zeit ſchon bedeutend eingeſchränkt arbeitete, neuerdings aber einige Unternehmer die Produktion gänzlich einſtellten. Mit dem Rückgang im Baugewerbe tritt auch die gewaltige Ueberprobduktion in der Cementinduſtrie immer mehr zu Tage. Für den kommenden Winter iſt im Baugewerbe eine außerordentlich lange todte Saiſon zu erwarten, da in Folge einer Reihe von Umſtänden die Bauluſt, wie ſeit Jahren nicht, vermindert iſt. Sowohl an den Arbeitsnachweiſen wie an der Bewegung der Mitgliederzahl der Krankenkaſſen zeigt ſich die zunehmende Verſchlechterung des Arbeitsmarktes. An den Arbeits⸗ nachweiſen kommen auf 100 offene Stellen im Auguſt dieſes Jahres ſchon 107,3 Arbeitſuchende gegen 94,1 im gleichen Monat des Vor⸗ jahres. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter iſt gleichfalls zurück⸗ gegangen. Deutlich ſpringt die zunehmende Verſchlechterung des Arbeitsmarktes durch einen Vergleich der Ziffern der Arbeitsnachweife während einer Reihe von Monaten in die Augen. Es kamen nämlich auf 100 offene Stellen Arbeitſuchende im Monat: 1899 1900 März 87,7 94,8 April 99,0 96,7 Mai 10¹,3 10¹,2 Juni 93,0 103,4 Juli 100,5 144,2 Auguſt 94,1 107,3 Vom Mai dieſes Jahres ab iſt die Verſchlechterung eine unter⸗ brochen zunehmende. Ihre Beſtätigung findet ſte in dem gleichzeitigen Rückgang der Zahl der beſchäfkigten Arbeiter. Im Mai fand noch eine Zunahme ſtatt. Im Juni dagegen betrug gegen den Vormonat die Abnahme 0,6, im Juli 1,4 und im Auguft 0,05 Proz. Nicht nur ſteigt alſo das Angebot bon Arbeitskräften ſeit Mai von Monat zu Monat, An der holländiſchen Seeküſte. Ein Reiſebrief. Wer um der See willen an die See geht, verſuche ihre Be⸗ kanntſchaft wenn möglich ohne die Vermiktlung eines Seebades 5 machen. Wozu der Vermittler? Warum ſich vorſtellen laſſen? elber hingehen und ſich verbeugen und ſagen: Mein Name iſt Hans Badenmöchlich; könnte ich Ew. Majeſtät nicht unter vier Augen ſprechen? Man hat mir zwar geſagt, daß Ew. Majeſtät in Zandpoort, Scheveningen u. ſ. w. Audienz ertheilen; aber dort nd Ew. Majeſtät jedenfalls von Allerhöchſt dero Hofſtaat und adepolizei umgeben und ich habe, weiß Gott, weder Talent zum Hofſchranzen noch Vorliebe für den— Ozean unter Polizei⸗ aufſicht. Wie ich das Meer kenne, wird es eine ſolche Anrede zwar nicht beſonders höflich beantworten— wer hätte je das Meer anders als im Knurr⸗ und Brummton reden hören?— Aber es wird auch nicht ablehnen, die Bekanntſchaft eines ſtrammen Naturburſchen zu machen und bereitwilligſt in irgend einem ab⸗ gelegenen Fiſcherdorf Quartier für ihn beſtellen laſſen. Draußen in der Einſamkeit, unter vier Augen mit dem Ge⸗ waltigen, mag nun der irreguläte Badegaſt ſein Weſen treiben, 0 gut er es verſteht. Er mag mit dem Sänger der Nordſeelieder en Pegaſus am Ufer tummeln: Sternlos und kalt iſt die Nacht. Es gähnt das Meer; Und über dem Meer, platt auf dem Bauch, Liegt der ungeſtalte Nordwird, Und heimlich mit ächzend gedämpfter Stimme, Wie'n ſtörriger Griesgram, der gut gelaunt wird, Schwatzt er ins Waſſer hinein, Und erzählt wiel' tolle Geſchichten, Rieſenmärchen, todtſchlaglaunig, Uralte Sagen aus Norweg Oder er mag mit den Kindern des Meeres in den bunken Fiſcherſtuben hocken, vom kleinen Fenſter der ſauberen Schlaf⸗ kammer über rothe Geranien hinweg nach den fahlgrünen Dünen ſpähen, tagelang im einſamen Geſtade die ſtarke, leuchtende Salz⸗ luft kneipen, mit den theerduftenden Männern in den ſchwarzen Pinken hinausfahren zum übelriechenden Fiſchfang— und wohl auch am Abend, wenn der ſanfte Mond über den unermeßlichen, blinkenden Waſſern emporturnt, einer braunen Fiſchermaid in die räthſelhaften Nixenaugen gaffen Es geht nichts über dieſe holländiſchen Fiſcherdörfer. Ein berühmter Kunſtgelehrter hat einmal geſagt, man könne die Kunſt eines Landes nur in ihrer natürlichen Umgebung ver⸗ ſtehen lernen; mir ſcheint, es verhält ſich mit dem Meere nicht viel anders. Ich kann und kann mich nicht in dieſe„comfortablen“ Strandpaläſte und Kurhäuſer und Reſtaurants der„Seebäder“ ſchicken. Die allerſchönſten Strandtoiletten können mich zur Verzweiflung bringen. Iſt denn hier wirklich noch die See? Ich übernehme keinerlei Gewähr dafür, daß die Landkarte und Bädeker Recht haben. Ich mißtraue dieſer„See“. Vielleicht iſt es bloß eine Badewanne? Vielleicht ein Aquarium für— heirathsfähige Goldfiſche? Iſt das Waſſer nicht ein wenig parfümirt? Ach, ſelbſt das große gewaltige Meer wird klein und kokett und affektirt, ſobald ihm das kleine kokette und affek⸗ tirte Ding: Geſellſchaft zu nahe kommt. Die frechſte Briſe lernt Komplimente flüſtern, die gröbſte Welle verſucht zu flirten, ja, die Farbenſtimmungen des Himmels befleißigen ſich, die je⸗ weilige Modefarbe zu tragen und den üblichen dreimaltäglichen Wechſel der Strandgarderobe nicht verſäumen Wer die See um der See willen beſucht, gehe in die Fiſcher⸗ dörfer. Die Häuſer, die man dort baut, ſind die ſtilpollſte Architektur des Meeres, die Kleider, die man hier trägt, die neueſte Mode des Meeres, das Leben, das man hier führt, der beſte„gute Ton“ des Meeres. Wo ſoll ich nur anfangen, wo enden, dieſe köſtlichen Dinge zu ſchildern? Ich begreife nur zu wohl, daß die Maler alljährlich wie die Fliegenſchwärme darüber hergefallen kommen. So viel Farbe wie hier iſt nirgends. Wie bunt ſind dieſe Häuschen! Hellroth die Dächer, braun die Mauern, weiß die Steinfugen, grün oder blau die Fenſter⸗ läden, ſchwarz die Thüren, gelb und lilla und ſcharlachfarben die kleinen, grünumzäunten Hausgärtchen. Dazwiſchen nun die Menſchen! Die Männer meiſt ſchwarz oder braungrau gekleidet mit weißen Holzſchuhen. Die Frauen in bunten Kattunkleidern, die Arme nackt, um den entblößten Hals die rothe Korallenſchnur, auf dem Kopf die leuchtendweiße Leinenhaube mit dem gleißenden Goldblech im Nacken und den baumelnden Schmuckgehängen an den Schläfen. Es iſt wahr, ſo viel Farbe müßte unbedingt zur Farbenkirmeß entarten, wenn ſie anderwärts aufträte. Hier aber, in dieſer feuchten, alle Gegenſätze verſöhnenden Atmoſphäre, unter dieſem eintönigen, immer ein wenig grau⸗ geſtimmten Himmel, im Rahmen dieſer fahlen Dünen und des beinahe horizontloſen Meeres— hier iſt die Buntheit ſogar noth⸗ wendig, um den Menſchen in der unermeßlichen Monotonſe der Landſchaft nicht ganz verſchwinden zu laſſen. Und doch verſchwindet er noch, der Menſch! Trotz aller Farben. Wie könnte er ſich auch gegen den Ozean behaupteng Der Ozean liegt ſchwer auf ſeinen Kindern. Schwer. Es ge⸗ währt immer einen ſeltſam melancholiſchen Reiz, wenn man durch die Dünen ſtreift und plötzlich zwiſchen den Sandhügeln irgend⸗ wo eines jener bunten Neſter gewahrt, welche der Küſtenbewohner ſich baut. Woher dieſe Melancholie? Man weiß es nicht. Aber wenn man ins Dorf hinabkommt und den Leuten in die Augen ſchaut, ſo findet man ſie auch dort. Dieſe ſonderbaren, ruhigen, ins Grenzenloſe verlorenen Augen kommen mir nicht aus dem Sinn. Wenn einer dieſer alten Fiſcher oder eines dieſer kleinen Kinder, die ich auf den Knieen ſchaukele, mich anſieht, ſo iſt es nicht anders, als ſtände ich auf einer weltentlegenen Düne. — 2 elte Wenerul Anzeiger. auch für die jer beſchäftigten Arbeiter iſt nicht Arbeit vorhanden— ſicherlich ein Konſtellation, die hoher Arbeitsloſenziffer ſignaliſirt. Daß die Hochkonjunktur in der Induſtrie ihr Ende erreicht hat, iſt eine Thatſache, welche auch durch die vorſtehenden Zahlen beſtätigt wird. Gleichwohl tritt in dem obigen Bericht ſtark ein gewiſſer tendenziöſer Reſſimismus hervor, den die Er⸗ örterungen der zirtirten Zeitſchrift ſchon ſeit einigen Monaten erkennen laſſen. Wenn in einzelnen Induſtriezweigen Arbeiter entbehrlich werden, ſo fehlt es in anderen doch an ſolchen, z. B. im Kohlenbergbau, und ein Rückfluß von Arbeitern aus der Induſtrie zur Landwirthſchaft würde ſehr nützlich wirken. Der Bedarf dieſer an Arbeitskräften kommt in den mitgetheilten ſtatiſtiſchen Zahlen wohl kaum zum Ausdruck. Japaniſche Kritik über die deutſchen Soldaten. Der in Tokio erſcheinende„Nechi Nichi“ ſagt in einer Beſprechung über die verſchiedenen jetzt in China kämpfenden Soldaten:„Die deutſchen Truppen ſind außerordentlich vorſichtig und marſchiren ſelten haſtig auf einen Feind los, einerlei wie ſchwach er iſt, aber wenn ſie ſich einmal entſchloſſen haben, vorzugehen, ſo avanciren ſie mit der Kühnheit von Löwen. Defenſive ſcheint ihnen mehr zu liegen, als Offenſive, und wenn ſie ſich einmal entſchieden haben, eine Poſition zu vertheidigen, ſo kann keine chineſiſche Macht, wie ſtark ſie auch immer⸗ hin ſein mag, Hoffnung haben, ſie zu nehmen. Soldaten, die im Stande ſind, zu attackiren, wie die Japaner, und die Defenſive zu halten, wie die Deutſchen, können durch nichts in der Welt aufgehalten werden. mehr genügend n Winter mit Dem Gouverneur Generalmajor von Liebert iſt die Abreiſe von Deutſchoſtafrika ſehr ſchwer gefallen; er hatte die an der ſeſtlich geſchmückten Brücke in Dar⸗es⸗Salaam zum Abſchied verſammelten Oberbeamten gebeten, ihn nicht zum Schiff zu begleiten, da ihm der Abſchied dann noch ſchwerer würde. In Tanga, wo der Dampfer„König“ anlief, hat er dann Gelegenheit genommen, ſich Etwas über die Zukunft auszulaſſen. Die Weiſen des Suaheli⸗Knaben⸗ Orcheſters waren verklungen, Leutnant Abel, der Kommandeur der Tanga⸗Kompagnie, nahm das Wort; ſein Hoch auf den Gouverneur b, Liebert gipfelte darin, daß die Kolonie ſich freuen würde, ihn bald wieder als Lenker in der Mitte zu ſehen. Liebert betonte, daß ſein Herz ſehr an Deutſchoſtafrita hünge, er ſei aber vom Reichskanzler brufen, um Deutſchoſtafrika im Reichstag zu vertreten, und hoffe, in Berlin zur Zeit der Kolonie beſſer dienen zu können, als in Dar⸗es⸗ Salgam. Er kam dann zum Schluß auf die gegen ihn erhobenen gehäſſigen Angriffe zu ſprechen und betonte, daß er Alles thun werde, um den Wunſch„Auf Wiederſehen auf oſtafrikaniſchem Boden“ wahr zu machen. Man hat dem Gouverneur, ehe er abreiſte, noch eine Freude dadurch bereitet, daß man eine Straße in Dar⸗es⸗Salgam nach ihm benannte. Die 500 Meter lange und 20 Meter breite Liebert⸗ ſtraße verhindet den Bismarckplatz mit der Stuhlmannſtraße und iſt 19 0 mit Meliabäumen, welche den Akazien ſehr ähneln, be⸗ Pflanzt. Frankreich. p. Paris, 17. Sept. In den großſen Manövern der franzöſiſchen Armee, die ſich gegenwärtig in der Beauce abſpielen, kam eine neue Er⸗ findung zur Verwendung, welche den Generälen ſehr eingeleuchtet haben ſoll. Es iſt ein Automobil, das mit einem kleinen Leuchtthurm verſehen iſt und Nachts auf drei Kilometer im Umkreis das Land erhellt. Der Erfinder Marcel Renault benutzte ein dreiplätziges Automobil und ſetzte an den Hinterplatz eine kleine Säule. Unter ihr brachte er ein Dynamo don ſieben Pferdekräften und auf dem Gipfel eine elektriſche Bogenlampe von gleicher Stärke an. Die Dynamomaſchine wird durch einen Hebel getrieben, welcher ihr die Kraft des Motors übermittelt. Der Generaliſſimus Brugere machte kürzlich eine Nachtfahrt auf dem Leuchtthurmwagen und ließ bald da, bald dort plötzlich die Landſchaft erhellen. Die neue Vorrichtung beeinträchtigt die Nanmnheim, 18. September. Schnelligkeit die Fahrt nicht. Das Automobil kann auch mit dem Leuchtthurm fünfzig Kilometer in der Stunde zurücklegen. Weltausſtellung. Es wird immer weniger wahrſcheinlich, daß die Weltaus⸗ ſtellung über den geſetzlichen Termin des 5. November verlängert wird. Die Generaldirektion hat die Vorſtände mehrerer Aus⸗ ſtellergruppen um ihre Meinung befragt. Guüfllotin, der Präſt⸗ dent der wichtigen Gruppe 28(Material und Verfahren des Eivilgenies), führt in einem ausführlichen Bericht ſechs Gründe an, welche eine Verlängerung der Ausſtellung verbieten. Die Gefahr eines Streiks eines großen Theiles der Unternehmer von Attraktionen und Wirthſchaften der Weltausſtellung darf für überwunden gelten. Die Unzufriedenen haben ſich vom Miniſter Millerand über⸗ zeugen laſſen, daß ſie durch einen Streik nichts gewinnen, als einen langwierigen Prozeß von zweifelhaftem Ausgange. Auf der anderen Seite anerkannte der Miniſter, daß ein Theil ihrer Klagen berechtigt ſei und verſprach, ſein Möglichſtes zu thun, um die drückenden Verpflichtungen der Unternehmer zu er⸗ leichtern. Dieſe verzichteten hierauf auf ihren Plan, vom 19. September an ihre Lokale zu ſchließen. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 18. September 1900. Die zur Ableiſtung ihrer Militärpflicht demnüchſt ein⸗ rückenden Rekruten werden gut thun, ihre Quittungskarten über die gezahlten Beiträge zur Alters⸗ und Invaliditäts⸗Verſicherung, ſoweit ſie ſolche beſitzen, ſorgfältig aufzubewahren, da dieſelben nach der Ent⸗ laſſung und bei Wiedereintritt in verſicherungspflichtige Beſchäftigung abzugeben ſind. Die Militärdienſtzeit wird den Verſicherten ſo an⸗ gerechnet, als hätten ſie während dieſer Zeit ihre Beiträge bezahlt. * Eine zweite Feldpoſt nach Ehina geht dieſe Woche von Berlin am nächſten Freitag, 21. Sept., über München⸗Kufſtein⸗ Brindiſt mit einem Dampfer der Peninſular and Oriental Steam Navigation Company bis Port Said, von da mit einem Dampfer der Meſſageries maritimes bis Shanghal. Sie trifft in Hangkong am 20.—22. Oktober, in Shanghai am 22.—24. Oktober, in Yingtau am 29. Oktober ein. Briefe und Poſtkarten müſſen ſo zeitig zur Poſt gegeben werden, daß ſie Freitag Vormittag 10 Uhr dem Marinepoſt⸗ bureau zugeſtellt werden können. * Neue D⸗Wagen werden gegenwärtig hergeſtellt. Bei dieſen befinden ſich auch an den Längsſeiten Thüren, um den Reiſenden in Nothfällen einen direkten und ſchnellen Ausgang zu ermöglichen. Die neuen Thüren werden durch Plomben geſperrt, ſind nur von innen zu öffnen und ſollen nicht dem gewöhnlichen Verkehr dienen. Die jetzt im Gebrauch befindlichen D⸗Wagen ſollen allmählich ebenfalls die neue Einrichtung erhalten. Für die Brandbeſchädigten in Plankſtadt ingen bei uns ein: Transport M. 140.78. Von S. B. M..—. Bafauumien M. 142.78 Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gern bereit Die Exvedition. * Ein intereſſanter Fall von Steuerhinterziehung kam in der ſamſtägigen Sitzung der Ferienſtrafkammer in Karlsruhe zur Verhandlung. Der Kaufmann Fritz Schumacher aus Pforzheim hatte ſein volles Einkommen der Steuerbehörde nicht angemeldet, indem er die Tantiemen, die ihm vertragsmäßig aus dem Geſchäfte, bei dem er angeſtellt war, zuſtanden, nicht angab. Das Finanzamt Pforzheim hatte, als es davon Kenntniß erhielt, gegen Schumacher eine Straf⸗ verfügung erlaffen, nach welcher derſelbe wegen Steuerdefraudation eine Geldſtrafe von 2775 und den vorenthaltenen Betrag von 250% zahlen ſollte. Der ſo Betroffene verlangte gegen dieſe Verfügung die gerichtliche Entſcheidung durch die Strafkfammer. Er machte heute geltend, daß er wohl Tantiemen zu beanſpruchen gehabt, daß er ſie aber in den letzten Jahren nicht bezogen habe. Er ſef deshalb der An⸗ ſicht geweſen, ſie auch nicht zur Steuer anmelden zu müſſen. Das Gericht war jedoch der Auffaſſu daß nach den geſetzlichen B ſtimmu Schumacher ſeine Tantiemen, auch wenn ſie ihm nich baar ausbeze urden, ſondern ihm buchmäßig gutgeſchrieben worde ſind, zur Ein Es verurtheilte dahe den Angeſchuldigten zu 2775/ Geldſtrafe. * Apollotheater. Elſie Leslie, die bekannte Sängerin, iſt wieder im Apollotheater eingekehrt, wo ſie i Jahr bereits ihre Triumphe feierte und das n Sie iſt auch der Stern des jetzigen Enſembles. Wie in mit ihren pikanten engliſchen und deutſchen Liedervorträg Beifall. Ihr Geſang, ihre überaus gra⸗ bewegungen und ihre prächtigen Phankaſie⸗Toiletten, das Alles vereinigt ſich zu einen bezaubernden Eindruck. Elſie Leslin iſt eine Varietee⸗Sängerin aller⸗ erſten Ranges und man kann dem Apollotheater zu dieſer Aequiſition aufrichtig Glück wünſchen. Auch das übrige Programm weiſt vie Schönes und Intereſſantes auf. Da iſt an erſter Stelle herv die Original Frank⸗Grigory⸗Truppe, die auf dem Gebie der Akrobatik Hervorragendes, zum Theil mit neuen und überraſchen⸗ den Tries, leiſtet. Ihre ikariſchen Spiele, ausgeführt von drei Herren, einer Dame und zwei Kindern, zum Theil mit lebendem Piedeſtahl, bilden einen Glanzpunkt des Programms. Einen ganz beſonderen Effekt erzielen ſie auch durch ihre Schlußproduktton, die wie a Andere in ruhiger, ſicherer Arbeit vor ſich geht: ein Herr der Tru liegt auf dem Rücken und dreht eine ſchwere Stange, die er auf den Sohlen balancirt und an der zwei weitere Mitglieder der Truppe hängen, mit ſchwindelnder Schnelligkeit im Kreiſe herum. Anderes von ihren abwechslungsreichen Darbietungen zu ſchildern, würde hier zu weit führen. Aber ſoviel ſei geſagt, daß ſchon die Frank⸗Grigory⸗ Truppe und Elſie Leslin einen Beſuch des Apollotheaters reichlich 1 f lohnen. Einen ſehr guten Eindruck macht auch die Hübele⸗ Truppe, die an ſchwebenden Ringen ſchwierige Epolutionen mit beſtem Gelingen vollführt. Weiterhin erwähnen wir: Madame Fokoſhima, die als japaniſche Gauklerin ſehr hübſch und ſehr unterhaltend zu zaubern verſteht, ferner die unter dem Namen„The Firm Burlesque Comödfianten“ auftretenden beiden muſikaliſchen Clowens, die ſich auf allen möglichen und unmöglichen Inſtrumenten produciren und in ihrer Art Vorzügliches und ſehr Er⸗ heiterndes leiſten, Eduard Marra, der als Bauchredner mit einer ganzen Geſellſchaft kleiner und großer Puppen erſcheint und dieſe zum Ergötzen des Publikums ſprechen, ſingen, tanzen, rauchen und— die Folgen ungewohnten Tabakgenuſſes vbordemonſtriren läßt. Originell ſind die kühnen Kraftleiſtungen des Monſieur Canon an der das Trapez erſetzenden aſiatiſchen Luftlyra, und ebenfalls vielen Beifgll findet Frankloffs ruſſiſch⸗akrobatiſches Potpourri. Da ferner auch die Liederſängerin(Frl. Roſa Spentoſſi) und der Humoriſt (Carl Laydeh nicht fehlt, ſo kann das Programm als ſehr geſchickt und wirkungsvoll zuſammengeſtellt bezeichnet und der Beſuch des Efg⸗ bliſſements, welches neben dem Theaterſaal nunmehr auch eine Wintergartenreſtauration eröffnet hat, beſtens empfohlen werden. * Briefe nach dem Ausland. Viele Leute ſind der Meinung daß Briefe nach dem Ausland ebenfalls wie im Inland jetzt bis 20 Gramm wiegen dürfen zum einfachen Portoſatze. Das iſt ein Irrthum! Nur nach und von der Schweiz und innerhalb Deutſchland iſt das zuläſſige Gewicht eines einfachen Briefes bis zu 20 Gramm geſtattet, nach allen anderen Ländern aber nur bis 15 Gramm. n Üeber den Begriff„Vollmilch“ im Sinne des Geſeßes, betr. den Verkehr mit Nahrungsmitteln, hat ſich das Reichsgericht anz 21. Dezember 1899 wie folgt ausgeſprochen:„Unter Vollmilch iſt Milch zu verſtehen in ihrer urſprünglichen vollen Zuſammenſetzung, Milch, die nichts von ihren natüürlichen Beſtandtheilen entzogen und az der nichts durch Zuſätze oder weitere künſtliche oder natürliche Ein⸗ wirkungen verändert iſt, alſo im Gegenſatz z. B. zu Rahm, zu Mager⸗ Butter⸗, ſaurer Milch und dergleichen— kurz— wenn von Kuhmilch die Rede iſt— wie ſie von der Kuh kommt. * China und der Straßenkehrer. Der als Original ſtadt⸗ bekannte Straßenkehrer Riemann hier, kommt zum Telegraphenbureau, um folgende Depeſche aufzugeben:„Capitän Schulze, Bremerhaben Für Kaiſer und Reich gefochten, komme morgen..“ Auf die erſtaun Frage des Beamten vom Dienſt, was der Inhalt des Telegramms zu bedeuten habe, weiſt R. eine Poſtkarte vor:„Lieber.! Komme binnen 8 Tagen nach hier; bringe Schippe, Schaufel und Beſen mil, Du ſollſt mit nach China! Dein alter Kriegskamerad Sch., Kapitön, ———'————— mutterſeelenallein, und das Meer ſelber ſchaute mich an mit ſeinem Unendlichkeitsblick. Geht das mit rechten Dingen zue Iſt irgendwie ein Hexenſpuk im Spiels Ja, wenn zur Abend⸗ gelt, als der ſanfte Mond über der blinkenden Fluth empor⸗ ktürnte, eine braune Seemannsmaid mit ihren Nixenaugen mir's angethan—— dann vielleicht— wer weiß? So aber, wo auch Richt ein Bischen Romantik.... Holla, kein Bischen? Iſt es wirklich bloß die phyſiologiſche Thatſache, daß das Auge dieſer Leute, durch keine Berge noch ſonſtige Hinderniſſe in der Aus⸗ dehnung des Blickes beengt, allmählich jene ganze Weite und Grenzenloſigkeit des Schauens angenommen hat, zu welcher der Anblick des Meeres es zwingte Es iſt wahr, dieſe Menſchen können ſtundenlang am Strande ſitzen und in ſtummer Ver⸗ ſunkenheit in's Unermeßliche hinausſtarren. Aber ſollten dieſe Stunden der Verſunkenheit wirklich blos dem Schauen gewidmet ſein? Sollte das allmächtige Meer der verſunkenen Seele ſo gar nicht Herr zu werden trachten? Sollte es nicht in ſie hinein⸗ ſtrömen und ſte anfüllen mit ſeinem Tang und ſeinen Muſcheln, 15050 Ebb' und Fluth, ſeinem Sturm und ſeinen unerforſch⸗ ichen Geheimniſſen? Ich glaube, ich glaube, das Meer ſelber iſt in dieſen ſonverbaren, ruhigen, ins Grenzenloſe verlorenen Augen der Kinder des Meeres Trifft man die Kinder des Meeres auch in den Seebädern? Zandvoort war einmal ein Fiſcherdorf. Scheveningen war ein⸗ mal ein Fiſcherdorf. Scheveningen Fiſcher ſtellen noch heute bis an die ſchoßkiſche Küſte hinauf dem Hurieng nach. Aber, du lieber Gott, iſt der Häring noch ein Seefiſch? Er iſt ſchon ſo oft maxinttt worden, daß man ihn nachgerade als einen Feſtländer, einen Stammperwandten von kelis dommunis bezeichnen könnte. Und ſo iſt es auch mit der Bevölkerung von Zandvoort und von Scheveningen ergangen. Kein Menſch, der in dieſe Badeorte kommt, kümmert ſich um ſie. Und mit Recht. Denn das Buch der Natur lieſt man entweder im Urtert oder gar nicht. Ueber⸗ ſetzungen und Bearbeitungen, ſonderlich wenn ſte mit Goldſchnitt bekſehen ſind, haben keinen Werth Ich ſtreite Schebeningen jeden, Zandvoort zwei Drittel ſeines angeblichen Seecharakters ab. Zandvoort hat wenigſtens das eine Verdienſt, den Beſucher auf eine überaus wirkungsvolle Weiſe auf den Anblick des Meeres vorzubereiten. Man beſucht es meiſt von Hagrlem aus. Da fährt man nun mit der Straßen⸗ Dahn zunächſt durch die berühmten Haarlemer Hyazinthengärten in. Wie in deutſchen Landen das Getreide, ſo wachſen hier die lumen. Gegenwärtig ſieht man breite Aecker rother Gladiolen. Dann folgt ein ſchöner, dichter Eichenwald. Die Eiche, der Baum Der Stärke, ſcheint zugleich der Verwegenſte zu ſein: er wagt ſich bis an die Grenze des feindlichen Gebietes. Aber lange der⸗ Wag auch er ſich nicht zu behaupten. Die Stämme werden kleiner And kleiner, zuletzt trotzen nur noch etliche berkrüppelte Zwerg⸗ kträucher dem beißenden Salzwind und dem kreuloſen Sande. Und nun giſch edn etwas Wunderbares. Es iſt, als hieße die Natur plbzlich alle Inſtrumente ihres Orcheſters verſtummen, um uns in Spannun harren wir, was geſo zu berſetzen. Mit angehaltenem Athem 4. en möge. So weit das Auge ſchwwelft, nichts als Sand und bleiches, wie von Angſt gelähmtes Ried⸗ gras. Am Horizont, da wölbt ſich's ſandfarben und grüngrau. Die Dünen. Und man denkt an einen Wall, eine Nothwehr, hinter welchem der Feind lauert. Was wird hinter der Ver⸗ ſchanzung ſein? Die Dünen wachſen und wachſen. Wollen ſte ſich zu Bergeshöhe erheben? Iſt der Feind dahinter ſo furchtbar? Was iſt es für ein Feinde Warum iſt die ganze Gegend ſo leichenfahl? Rauſcht es nicht in der Ferne? Was wird man erleben? Und mit Eins iſt man hoch oben auf den Sandhügeln, läuft eine kurze Dorfſtraße hinan— ſteht vor ſich das blaue, endloſe Gewäſſer, das in weiten Schaumkreiſen den Uferſand herauf⸗ gekrochen kommt— Thalatta, Thalatta! Sei mir gegrüßt, Du ewiges Meer! Sei mir gegrüßt, zehntauſendmal Aus jauchzendem Herzen, Wie einſt Dich begrüßten Unglückbekämpfende, heimathverlangende, Weltberühmte Griechenherzen. (Heinrich Heine.) —— Aber am Strand wimmelt das Badeleben. Ich muß an jene kleinen, aberwitzigen Vögel denken, die, wie man ſagt, den im Nilſande ſchlafenden Krokodilen die Ueberreſte des Mittagsmahles zwiſchen den fürchterlichen Zähnen herauspicken. Wie dieſe Vögel, muthen mich die Menſchlein an, die da dem Ozean am Rand des Rachens herumſtochern... Na, das Bade⸗ leben kennt man ja. Es iſt in Scheveningen, das ſich das theuerſte Nordſeebad nächſt Oſtende nennen darf, weit lebhafter als in Zandvoort. An die dreißigtauſend Badegäſte gehen hier jährlich aus und ein. Die reichſten Leute des reichen Holland geben ſich hier ein Stelldichein. Iſt es darum beſonders„vornehm“ in Scheveningen? Ich glaube, daß der Holländer jener Vornehm⸗ heit, die wir Deutſchen, von Paris beeinflußt, ſo nennen, über⸗ haupt nicht fähig iſt. Er iſt ganz einfach zu plump dazu. Er kann ſich das Leben ſehr viel koſten laſſen, ohne die, geringſte Spur von Eleganz zu erreichen. Die Damen können die theuer⸗ ſten Stoffe und den koſtbarſten Goldſchmuck zur Schau kragen, ohne dadurch den Reiz ihrer Perſönlichkeit zu ſteigern. Man vermißt hier, hat Georg Forſter vor vielen Jahren geſchrieben, jene leichte, ſpielende Flamme des Geiſtes, die in den feinen Fältchen der Stirne lauſcht und des Mundes gedankenreiche Stille umgaukelt. Jenen leichten Lebensathem, der Alles durch⸗ haucht, jenen Blitz, der in einem Augenblick zehn entfernte Ideen zündet. Hier iſt der Geiſt in der Maſſe gebunden und mit ihr verkörpert. Das Vertrauen in eigene Kräfte, die ſelbſtzufriedene Behaglichteit gewinnt oft das Anſehen von kalter Unempfindlich⸗ keit; die langſame Gleichmüthigkeit kann zuweilen in Trägheit und Amphibienzähigkeit ausarten Alſo: und wenn zehntauſend Leſerinnen es erwartet hätten — ich ſchildere keine Toiletten. Eszähle nichts von all jenen Dingen, die mit den Toiletten in beinahe urſächlichem Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Entferne mich eiligſt von den Strand⸗ Bremerhaven.“ Aus der ſofortigen telegraphiſchen Antwort des kampf⸗ — eeetkerer Spätnachmittag. Eine milde Mesdag⸗Stimmung liegt über dem Meere. Bisweilen zuckt ein roſiger Sonnenblick durch das grauß Dunſtgewölk und übergießt die Fluth mit hauchzarten Gold⸗ pupurtinten. Die Wellen—„wandern und ſchäumen.“ Immerzu, immerzu. Sonſt Alles ſtill. In endloſen Reihen von Strand⸗ körben ſitzen die Badegäſte am Ufer und leſen. Andere liegen am Boden und laſſen ſich von den Kindern ringsum mit Sand ummauern. Da und dort hüpft eines der rothbehuteten Püppchen auf nackten Beinchen durch die Brandung. Plitſch, platſch, klitſch, klatſch macht das Waſſer. Und dort iſt ein Fiſcher, der die kleinen Salzkrebſe fängt. Er nimmt das Seil ſeines Netzes über die Schulter, geht bis an die Bruſt in See, kehrt wieder um und ſchüttelt die Beute in den Sand. Nun raſſeln Ketten, Was iſt das? Ein Fuhrmann kutſchirt geradewegs in's Meer hinein, öffnet einen Deckel im Boden ſeines Fuhrwerks, wartet bis das Behältniß ſich mit Seewaſſer gefüllt, fährt den Abhang hinauf in eines der benachbarten Hotels. Und abermals Pferde⸗ getrampel! Einer der weißen Badewagen wird in See gefahren Eine Frau, die ihre Röcke ſorglos durch das Waſſer ſchleift, be⸗ gleitet ihn. Jetzt hält das Vehikel. Eine Dame in Badekoſtüm und ein kleines, goldlockiges Buberl ſteigen in die Fluth. Aber nein, das Knirpslein weigert ſich. Es ſchreit. Wie Vogelpießen klingt das arme, dünne Stimmchen durch den Grundbaß der Brandung. Man verſucht gute Worte. Vergebens. Man ver⸗ ſucht Gewalt. Noch ſchlimmer. So kehrt man unverrichtete Dinge wieder um. Ein paar Schifferkinder, die mit„Kiepen am Rücken den Strand nach Schwemmholz abſuchen, möchten ſich ſchter ausſchütten vor Lachen. Ich begebe mich auf eine der Molen, weit in's Meer hinaus, und ſetze mich auf einen der bielen Pfähle, die hier aufragen. Um mich her iſt Alles mit ſchwarzen Muſcheln bekleidet. Es koſtet Mühe, eines dieſer kleinen Dinger loszulzſen, ſo feſt ſind ſie angeheftet. Sie wachſen hier. Kaum nadelknopfgroße ſind darunter. Und die Kreuz die Quer krab⸗ beln kleine, ſpinnenartige Krebſe darüber. Wie verzwetfelt ge⸗ berden ſich die Krabben, welche die Brandung ausſpeit. Stumpf⸗ ſinnig, wie todte Gallertmaſſen, liegen die geſtrandeten Quallen und Amöben da. Die gelben, rothen, grauen Schneckenhäuſer und Muſcheln, die jede Welle ans Land trügt, zählt kein Menſch. Und ich ſitze, bis es dunkelt, auf meiner Mole, und ſchaut bald auf's Meer hinaus, bald auf das Geſtade. In den Dünen reitet man auf Eſeln herum. Am Leuchtthurm ſitzen die Frauen der Fiſcher und ſchauen nach den heimkehrenden Männern aus. In der endloſen Reihe der Jahrmarktsbuden unter dem Boule⸗ vard, worin man Alles kaufen kann, was man nicht braucht, werden die Lampen angezündet. Auch in den Hotels, deren Stockwerke ſich alle mit Loggien gegen die See öffnen, erhellen ſich die dunklen Fenſter. aen ſäubern den entpölkerten Strand von Papierfetzen. In unermeßlicher Ferne zieht ein großer Dampfer vorüber. Möbvenſchwärme kommen landwärts. Am Himmel leuchten die erſten Sterne auf. Immer noch brandei das Meer. Wenn ich nur wußte, was die Brandung mit ihren unermüdlichen Arbeitsleiſtung im bonlkends und kaie mich unten an laſſer derun, Es ſl giten et Eduand Enaels Haushalte der Natur er⸗ — ‚ ee CC enn ind len! er⸗ ion e⸗ m E* er 2 i Munnheim, 18. September General Anzeiger. 8. Sette. fuſtigen R. kann man entnehmen, wie ernſt bei uns die Chinafrage ſelbſt in den unterſten Schichten der Bürgerſchaft behandelt wird. Umſo betrübter war., als er von dem Beamten darüber gufgeklärt würde, daß er zum Gegenſtand eines Ulkes gemacht worden ſei. * Nur geſchältes Obſt. Man ſchreibt uns: An der Schale pieler Aepfel machen ſich gerade in dieſem Jahre zahlreiche„Roſtflecke“ bemerkbar. Dieſelben bergen eine Menge kleiner Pilze, die als Erreger des nicht ungefährlichen Brechdurchfalles gelten. Man geſtatte alſo den Genuß nur geſchälten Obſtes. Neueſte Nachrichten d Celegraume. Der Burenkrieg. De Wet todt? Aus London kommt die Kunde, Johannesburger Telegrammen zufolge ſei der im letzten Halbjahre des Krieges durch ſeine außer⸗ ordentliche Kühnheit und Gewandtheit rühmlichſt bekannt gewordene Burenheld Chriſtian De Wet am 7. d. Mts. unweit Potchef⸗ ſtrvom gefallen. Sein Kafferndiener ſei in Vereenigung angekommen und habe erzählt, daß de Wet einen Schuß durch die Lunge erhielt und nach wenigen Stunden ſtarb. An welche Adreſſe das Telegramm gerichtet iſt und von welcher Stelle es ausgeht, iſt nicht geſagt. Daher bleibt die Meldung bis zu eventueller anderweitiger Beſtätigung vecht fraglich. Telegramme. London, 18. September. Daily Mail meldet aus Piletermaritzburg 17. Sept.: Es wird verſichert, Lord Roberts reiſe gegen den 3. Oktober von Pretoria nach England ab. Daily Mail meldet aus Lourenzo Marques 17. Sept.: Komatipoodt wurde geſtern durch ausländiſche Söldner geplündert und in Brand geſteckt, da man die demnächſtige Beſetzung der Stadt durch die Engländer vorausſah. Die Buren ziehen ſich in der Richtung auf die Zoutpansberge zurück. Lourenzo Marques, 18. Sept. Die Züge verkehren jetzt nur noch in den Grenzſtationen Reſſanoga Rica, wo portugteſiſche Patrouillen die Grenzen ſcharf bewachen. Niemand erhält die Erlaubniß, die Grenze zu überſchreiten, welche Gründe auch vorgebracht werden. **.** (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Berlin, 18. Sept.(Frkf. Ztg.) Die in Berliner Buchbindereien beſchäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen haben geſtern Abend in zwei ſtark beſuchten Verſamm⸗ lungen beſchloſſen, in den Generalſtreik einzutreten. Heute früh wird die letzte Aufforderung an die Arbeitgeber ge⸗ richtet, und ſodann überall dort, wo man ablehnt, die Arbeit nie⸗ dergelegt. * Elbing, 18. Sept. Die Kaiſerin iſt heute früh 7% Uhr hier eingetroffen und wurde auf dem Bahnhofe von Oberbürgermeiſter Eldett und dem Vertreter des Landraths Aſſeſſor v. Hippel empfangen. Die Kaiſerin fuhr in offenem Vierſpänner durch die Stadt nach Kadinen, überall lebhaft be⸗ grüßt. Vereine, Schulen und Arbeiter induſtrieller Etabliſſe⸗ ments bildeten Spalier. * Wien, 18. Sept. In einem Armeebefehl bom 16. d. ſpricht der Kaiſer ſeine hohe Befriedigung über die Kriegsküchtigkeit der Manöbvertruppen in Galizien aus. Er habe echte Herzensfreude empfunden, als Erz⸗ og Rei ihm Namens des Heeres die tiefempfundenen 70. Gebuetsſeſt L r Wir Anerkennung der tapferen Kriegsmarine, die um denkt in voll unter ganz beſonders ſchwierigen Verhältniſſen in Oſtaſien die öſterreichiſch⸗ungariſche Flagge ſo rühmlich führe und dankt der Wehrmacht für ihre unerſchütterliche Treue und Hingebung mit dem Wunſche, Gott möge Oeſterreich⸗Ungarns Fahnen ſegnen zum Wohle des Vaterlandes und des Kaiſerhauſes, deſſen Glück und Stolz in dem Bande ruhe, welches das feſthalten wolle, was Jahrhunderte geeint hätten. *Paris, 18. Sept. Das Kriegsminiſterium erhielt Nachrichten aus den Oaſen der Wüſte Sahara, in welchen üͤber ein Gefecht berichtet wird, welches gegen Ende Auguſt in der Gegend von Del Duel zwiſchen Beraabers und den Haupt⸗ leuten Falconetti und Pein ſtattgefunden hat. Nach den bisher noch nicht vollſtändig vorliegenden Nachrichten betrugen die Verluſte der Franzoſen 26 Todte und 7 Verwundete, darunter je 2 Offiziere. Rotter da m, 18. Sept. Der don Dakar über Liſſabon am 14. im Kanal eingetroffene franzöſiſche Dampfer„General Dodds“ erhielt nicht die Erlabniß, im hieſigen Hafen anzulaufen, weil in Dakar das gelbe Fieber herrſcht. Unter der Schiffsbeſatzung ſind einige Erkrankungsfälle vorgekommen, Ddie auf gelbes Fieber ſchließen laſſen. Das Schiff befindet ſich in Quatantäne. *Haa g, 18. Sept. Die Generalſtaaten wurde heute mit einer Thronrede eröffnek. Glasgow, 18. Sept. Hier iſt ein neuer Todesfall an Peſt zu verzeichnen. Die Zahl der Fälle beträgt jetzt 21. 110 Perſonen ſtehen unter Beobachtung. * Konſtantinopel, 18. Sept.(Wiener Korr.⸗Bureau.) In lesküb kam es zu Kundgebungen der Bevölkerung gegen den Gendarmeriekommandanten Mehmed Paſcha und zu Ruheſtörungen, wobei die Gendarmerie Schüſſe auf die Volksmenge abgab. Die an den Kundgebungen Betheiligten erwiderten die Schüſſe, ſo daß beider⸗ ſeits Berwundeke vorkamen. Es herrſcht Ruhe. * Sofia, 18. Sept. Auf Verlangen Serbiens iſt der Präſident des macedoniſchen Comitees, Sarafow, wegen ge⸗ wiſſer ihm zugeſchriebener Briefe, welche ſich auf einen gegen den König von Serbien beabſichtigten Mord beziehen ſollen, vor den Prokurator geladen worden. Sarafow, wies die Beſchuldigung zurück und verlangte Vorlegung der Briefe, die er für Fälſchungen exklärte. * Lincoln(Nebraska), 17. Sept. Bryan erklärt in einem längeren Schreiben, daß er das am 5. Juli von der demo⸗ kratiſchen Nattonalkonvention Kanſas Citt aufgeſtellte Pro⸗ Der Brief ſpricht ſich mit aller Schärfe gegen die imperialiſtiſche Politik aus. * Zur Lage in China. Berkin, 18. Sept. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: An die Botſchaften in London, Paris, Petersdurg, Rom, Waſhingkon, Wien und an die Geſandtſchaft in Tokio erging nachſtehendes Eirculartelegramm: Die Regierung des Kaiſers ekachtet es als Vorbedingung für den Eintritt in den diplo⸗ die Abſichten ihrer Regierungen bezügl. der aiſer ge⸗ in Verlehr der chineſtſchen Negietung, die Auslieferung It allener 94,10, 18 derjenigen Perfonen, die als die erſten und eigenklichen Anſtifler der gegen das Bölkerrecht in Peking begangenen Verbrechen feſtgeſtellt ſind. Die Zahl der ausführenden verbrecheriſchen Werkzeuge iſt zu groß, dem ciyiliſtrten Gewiſſen würde eine Maſſenexekution widerſprechen, auch liegt es in den Verhält⸗ niſſen, daß ſelbſt die Gruppe der Leiter nicht vollſtändig ermittelt werden kann. Die wenigen aber unter ihnen, deren Schuld notoriſch iſt, ſollen ausgeliefert und beſtraft werden. Die Ver⸗ treter der Mächte in Peking werden in der Lage ſein, in dieſer Unterſuchung vollgiltig Zeugniß abzulegen oder beizubringen. Auf die Zahl der Beſtrafungen kommt es weniger an, als auf die Eigenſchaften als Hauptanſtifter und Thäter. Die Regierung glaubt, auf die Einſtimmigkeit aller Kabinete in dieſem Punkte zählen zu können; deren Gleichgiltigkeit gegen den Gedanken einer gerechten Sühne wäre gleichbedeutend mib Gleichgiltigkeit gegen eine Wiederholung der Verbrechen. Die Regierunz ſchlägt deß⸗ halb den betheiligten Kabineten vor, ihre Verkreter in Peking zur Bezeichnung derjenigen leitenden chineſiſchen Perſönlichkeiten aufzufordern, über deren Schuld bei der Anſtiftung oder Durch⸗ führung der Verbrechen Zweifel ausgeſchloſſen ſind. (gez.) Bül o w. * Brüſſel, 18. Sept.(Frkf. Zig.) Der belgiſche Ge⸗ ſandte in Peking telegraphirt, daß in der Mongolei drei belgiſche Miſſſonare von Boxers ermordet worden ſeien. *London, 18. Sept. Standard meldet aus Waſhington dom 17..: Der ruſſiſche und franzöſiſche Geſchäftsträger, welche heute Beſuche im Staatsdepartement abſtatteten, erklärten dort, Räumung Pekings hätken keine Aenderungen erfahren. Man erwiderte, der Moment ſei nicht geignet, um eine Entſcheidung zu treffen. *Peking, 17. Sept.(Reutermeldung.) Eine Truppe von 300 Mannamerikaniſcher Kavallerie marſchirt morgen in nordöſtlicher Richtung ab, um den dort bedrängten Chriſten Ret⸗ kung zu bringen und das Terrain aufzuklären. Die Truppe wird 10 Tage unterwegs ſein. Aehnliche Expebitionen ſind geplant. Alle Nationen bildeten beſondere Standgerſchte. Die Deutſchen behandeln den Diebſtahl als Kapitalverbrechen. * Hongkong, 17. Sept. Die„Sachſen“ Graf Walderſee an Bord iſt heute hier eingetroffen. * Hongkong, 18. Sept. Reuter⸗Meldung vom 17.: Nach⸗ richten bom Weſtfluſſe zufolge ſieht man daſelbſt in jeder Stadt chineſiſche Truppen eifrig exerzieren. Chineſiſche Kanonenboote fahren wieder den Fluß auf und ab. Wahrſcheinlich iſt eine Aktion beabſichtigt, doch iſt es unmöglich, zu ſagen, welcher Art. Ein Flußdaupfer kreuzt im Fluß Delta, ein anderer ging nach Kanton ab. *»Shanghai, 18. Sept.(Frkf. Ztg.) Die hieſige en g⸗ liſche Preſſe ſpricht ſich dahin gegen Rußland aus, indem ſte erklärt, engliſche Schiffe ſeien zum Kampf gegen den ruſ⸗ ſiſchen Kreuzer bereit, der Befehl erhalten hatte, Lihungtſchang zu begleiten. Der Kreuzer iſt zurückbeordert worden. In Shan⸗ tung befinden ſich viele Boxer, und man glaubt, daß viele Monate vergehen werden, ehe eine Beruhigung des Landes möglich ſein wird. Ein kaiſerliches Edikt vom 7. ds. befiehlt den regulären Truppen, die Boxer zu bekämpfen. Prinz Tſching und Punglu haben verboten, die Fremden anzugreifen. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 18. September. mit Obligationen. 3 Sttaatspapiere. Pfandbrieſe. 4 Badiſche Obligat,—— 4. Mbeſn. Hüp.⸗B. unk. 1902] 99.50 5z ee 4 Iig. Mark 96.10 b 1„ e 3 3½„„ 189 98.10 b%„„„ Cotmunalf 91.20 5z 1„ 138929/%4 e 5 8 Feſen. 11 .*5—* Frelburg l. B. 775 3 arlsruher v. J. 1896 86.— 1„ T. 100 Looſe 141.— bz 101.— 8 35 Bayer, Obligatiouen 9560 9. 1 55 98.50 G 1 88.60 bz 3¹0 5 5 91.— 8 6½ Deütſche Neſch antele a6 b g4 Manbeimer Obl. 188 2. 8 5 5 2 50 15 55 90% 1 88 92.50 G „*7 99. 3½ Pieuß. Goufols 7 1 5180% 5 1 4— 85 „ 95.0 b Invuſtrie⸗Obligatlonen 255 es 85 b3 Bab. A ⸗G f. Ahſchifff. 101. 8 47 Brauerei Kleinlein Heldelb.—.— Eiſendahn⸗Aulehen, 4* u. Go.) 400.— f 4 Pfälz. Gubw. Max Nord) 99.— b5 4½ Speherer Zlegelwerke 103.40 2½„ 91.40 bz 4½ Verein Chem. Fabriken 101— 53 3⁹„ conbertlrt.] 91.80 bz 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 10.— b5 Aktien. Banken Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr[94.— 8 Badiſche Bauk 5 110.50 G Brauerel Staner, runwialel 254.— Gewer be er 50% f 129.50 G„ Schroedi Heidelberg 409— 8 Mannheimer Sank 118.— G Oberrhein. Bant 118. G„ Schwed ngen 385 Pfatziſche Bank 188.— 8 eee ee fälz.„„Bauk 160.— 8 5 2 90 Sten, Edd. gandan 48350 G Rheiniſche Ereditbant 141.00 55 armſer Prauhaus v. Dertge 7 Rhein. Oüp.e Bank 181. 00 Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 128.— Südd. Bank 110.— G Transport Sübdeutſche Bank Gunge) Akt. und Verſicherung. Eiſenbahnen. Gullahr⸗Aktien 120— 8 Wfälziſche Hubwigsbahn 218.60 55 Meaunh, Dampfſchleppſchiff 111.25 G 5 55„ Jagerhaus 103.50 B 15 or 25. ück⸗ U.—.— Hellbronner Straßenbahnen 87.— 8 275 Schlffahetelißſeeleen, 585.— G Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſſcherung 350. Beblſce Kullie u. Ere 8 8 Peenhen der eehen 0. 8 a e Anilln⸗ u..— errhein. Verſ.⸗Geſellſcha* A en Württ, Pransportverſich. 700.— Then. abrik Gernsheim 30.— 8 Jnduſtrie. Verein chem. 170.— Act.⸗Geſellſch. f. Sellinduſtrie 150.— Berein P. Oelfabriken 104.— 59 Dingleriſche Maſchinenfabrik 164. Meſteregeln Alkal. Staunm 210.— Emalllirfabrik Kirrweſler 121.— „ Vorzug 104.— G 5 6 ttlinger Spinnere 5— eee. Sauter 75919 7 5— 8 d. Brauere.— Karlsr. mf. Haid u. Neu Binger Aktlenblerbrauerel— B Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabhr. 88.— Durlache: Hof vorm. Hagen 195.— G Oggersheimer Spinnerei 2 EichbaumeBraueret 170.25 B Bfet Nähm. u. Fahrräderf 79. Elefantenbräu Rühl, Worms 106. G BostlSenentwt. Heidelberg 188½0 Brauerei Ganter, Freiburg 109. G Zlegelw.] 120. 8 Kleinlein, Heidelber, 148. Verein Speyerer Zlegelwerke 102. B omburger Mefferſchwütt 100.— 8 e Waldhof 218. G udwigsbafener Brauerei—.— uckerfabrik Waghäuſel 80.25 G 0 Mannh. Aktienbrauerel 168. ückerraffinerle Mannbelm 138.80 88.— G Maunheimer Effektenbörſe vom 18. Sept, Die Börſe ver⸗ lief kruhig. Kleines Geſchäft war in Mannheimer Vexſicherungs⸗ At ie! zu 420 Mk, pro Stück. Maunheimer Bank⸗Aktien notirten 118., 118.25.; die Aktien der Pfälziſchen Spar⸗ und Kreditbank 138.50 G. Fraukfurt a.., 18. Sept.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 206.10, Staatsbahn 141.50, Lombarden—.—, Egypter 95.80, 4% ungar. Goldrente 140.—, Gotthardbahn 172.60, Disconto⸗ Commandit 192.70, Laura 186.20, Gelſenkirchen 130.50, Darmſtädter 144.50, Handelsgeſellſchaft—.—. Tendenz; ſchwach. Berlin, 18. Sept.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe eröffnete in ruhiger Haltun ütten⸗ und Kohlenaktien gut erholt. Banken ſtetig gebeſſert. Ju er zweiten Börſenſtunde war die Haltung ſchwankend. Transvaal 2% beſſer. Privatdiskont 4½ d. Bertin, 18. Sept.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 206 20, Staatsbahn 141.50, Lombarden 25.80, Diskonto⸗Commandit 172.80, Laurahütte—.—, Harpener 178.0, Ruſſiſche Noten—.— Tendenz: feſt. e Ruſſen⸗Noten ept. 21.25, 3½% Reichsanlelbe burger 71.80, Oſtpreuß. Südbahn 88.90, Staatsbahn 142.—„ Lom⸗ barden 25.90, Canada Pacifie⸗Bahn 87.30, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 147.—, Kreditaktien 206.20, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 144.60, Darmſtädter Bank 130 90, Deutſche Bankaktien 172.50, Disconto⸗Commandit 144.90, Dresdner Bank 159.60, Leipziger Bank 147.50, Berg.⸗Märk. Bank 151.10, Dynamit Truſt 177.—, Bochumer 842.25, Conſolidation 86.66, Dortmunder 88—, Gelſenkirchener 175,30, Harpener 197.80, Hibernig 194.20, Laurahlltte 206.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 208.50, Weſteregeln Alkaliw. 142.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke—.—, Deutſche Steinzeugwerker 149,40, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 138.—, Wollkämmerei⸗Aktien 99.60, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 112.50, 3% Sachſen 81.70, Stettiner Vulkan 100.—, Mannheim Rheinau—.—, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 92.75. Privatdiscont: 4½%, London, 18. Septbr. 3 Reichsanleihe 86—, 2 Conſols 98 ½, 5 Italiener 93½½, Griechen 41½ 3 Portugieſen 28¼, Spanier 717/, Türken 22¾, Argentinier 92¼, 3 Mexikaner 25¼, 6 Mexikaner 98½, ſtill, 3/, Rupeen——, Ottomanbank 11½ Rio Tinto 59½, Ruſen Pacific 33—, Chicago Milwaukee 115, Denver Pr. 68¼, Atchiſon Pr. 71½, Louisville u. Naſhv. 73¼, Northern Paeifie Pref. 72½, Union Paoeifie 56¾, Thineſen 92¼, Atchiſon—, CTrie—, Central Pacifie——, Chartered——. Tendenz: feſt. London, 18. Sept.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 28, Chartered 3¼, Goldfields 7½, Randmines 41%8, Gastrand%, Tendenz: träge. Frankfurter Börſe. Schluß⸗Kurſe. Wechſel. 15. 18. 15.1 Amſterdam kurz 168.82 168.85 Paris kurz 81.28 Belgien„ 81.17 81.12 Schweiz. Plätze„ 81.98 Italien kurz 76.20] 76.20 Wien„ 84.42 London„ 20.43]0 20.42 Napoleonsd'or 16.80 lang] 20.41 20.41 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch.Reichsanl.] 94.20 94.— 4 Oeſterr. Goldr. 98.70 %„„„ 94.60 84.15 4½ Oeſt. Silberr. 96.55 85.95 85.80 4½ Oeſt. Papierr.—.— 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 94.20 98 75 4½ Portg. St.⸗Anl.] 36.70 %½%%„„„ dn8.95 5 dio. äuß. 24.— 3 1 85.900 85.80 4 Ruſſen von 1880/ 97.60 3½ Bad. St.⸗Obl. fl. 94.100 93.90 4ruſf.Staatsr. 1894—.— „ M. 98.— 92.95 4 ſpan, ausl. Rente 72.25 3½„„1900, 92.80 98.—1 Türken Lit. D. 22.50 3½ Bayern„„ 92.40 92.60 4 Ungar. Goldrente 95.90 8 5„„ 83.80]/ 83.30 5 Arg. innere Gold⸗ 4 Heſſen 102.60 102.— Anleihe 1887 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 4 Egypter unifieirteeſ— von 1896 82 050 81.50 5 Mexpikaner äuß. 97.45 8 Sachſen. 82.05 81.75 8 inn. 25.40 4 Mh. St⸗A. 18990—.— 99 20 4% Chineſen 1898 76.80 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 90er Griechen 37.200 37.50 8 Oeſt, Looſe v. 1860 181.90 5 italien. Rente 93.95 94.10 8 Türkiſche Looſe 109.60 1 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 80.50 79 90 Lederw. Spichartz Heidelb. Cementw. 187.— 187.— Walzmühle Ludw. Anilin⸗Aktien 887 80 887.80 N Kleyer Ch. Fbr. Griesheim 245.— 244.50 Klein Maſch. Arm. Höchſter Farbwerk 307.— 365.50 Maſchinf. Gritzner Vereinchem. Fabrik 170.— 172.— Maſchinf. Hemmer Chem. Werke Albert 158.800 158 80 Schnellprf. Aiacde Accumul.⸗F. Hagen 123.50 118.— Oelfabrik⸗Aktien Allg. Glek.⸗Geſellſch 216.—211— Bwllſp Lampertsm. Helios„ 5 131.20 130.50 Spin Web Hüttenh. Schuckert 188.900 183.— Feuktoff Waldhof Allg..⸗G.Siemens 159.— Cementf. Kallſtadt Lederw. St. Ingbert Parkakt. Zweibr. 67.70 128.— 161.— 129.50 174.— 118.— 179.— 1035.90 100.— 90.— 219.— 107.— 152.— 100.— 100.— 115.90 115.90 Bergwerks⸗Aktien. 181.—176.50] Weſterr, Alkali⸗A. 104.— 101.—Oberſchl. Eiſenakt 0 289.— 269.— Ver. Königs⸗Laura Gelſenkirchner 189,90 186.50 Alpine Montan Harpener 177.80 174.10 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transpork⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 218.90 219.— Gotthardbahn 140.— 140.— Marienburg⸗Mlw.—. ura⸗Simplon 90.— 89.10 Pfälz. Maxbahn chweiz. Centralb.] 145.50 146.30 Ham Nordbahn Schweiz. Nordoftb. 89.40 89.— amburger Packet Ver.Schwz. Bahnen 81.40 81.88 Nordd. Lloyd Ital. Mittelmeerb“—. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 142.80 142.—„Meridionalbahn 132. Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 26.20 25.90 Northern prefer. 74.50 „ Nordweſtb.]—.——.— La Veloce 49.20 Vit. B. 5 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% 8508 fe 99.— 99.—%ĩ Rh. Pf. Br. 1902 99.50 4% Pf. H5pB. Pfdb.] 99.70 99.708½„„„ 1904 80.50 8½%„„„31.70 51.70 8% Stisgar. It. Gif. 58.95 3½% Pr. Bod.⸗Cr. 91.75 91.75 4Pr. Pf.⸗B. Pfb1909 100.— 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 98.— 99.— 3½% Pr. Pfobr. Bt. 5½% Pf. B. Pr.⸗O. 91.400 91.38 Pföbr. 1908 91.5 Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Friedrichsh. Bergb. 209.— 129.101 196.50 239.— Bochumer Buderus Concordia 138.80 125.80 119.— 107.50 125.50 120.— 107.70 Deutſche Reichsbk. 148.— 146.50 Oeſt. Länderbank 105.— 9 Badiſche Bank 119.90 119.20 Kredit⸗Uuſtalt 207.— 208.80 Berliner Bank 105,90 105.90 Plälziſche Bank 182.80 182.40 Berl. Handels⸗Geſ. 146,20 144.80 Pfälz. Hyp.⸗Bank 158.80 Darmſtädter Bank 181.50 180.80 Rhein. Kreditbank 141.80 141.80 Deutſche Bank 188.60 186 90 Rhein. Hyp.⸗B. M. 164.— 161.— Diskonto⸗Commd. 178.60 172.60 Schaaffh. Baukver. 129.50 189,59 Dresbener Bank 145.90144.90 Südd. Bank Mhm, 110.— 109. rankf, Hyp.⸗Bank 181.50 182.— Wiener Bankver. 124.80 188. rkf. Hyp.⸗Creditv. 127.50 127.40 D. Effekten⸗Bank 119.— 118. Mannheimer Bank 118 500 118.50 Bank Ottomane 108.98 108. Nationalbank 131.10 130.80 Mannh. Verſ.⸗Gef.“/—— Oberrhein. Bank 116.50 116.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 121.50 12180 Privat⸗Discont 4½%, Reichsbank⸗Discont Nachbörſe. Kreditaktien 206.40, Staatsbahn 142.20, Lombarben 26.90, Disconto⸗Commandit 172.80. Pariſer Aufaugskurſe. 3% Rente 100.25, Italiener 75 Spanier 72.70, Türken D. 22.95, Türk. Looſe 112.70, Banegs Ottomane 541.—, Rio Tinto 14.97,. Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 17. Septembe., Hafenbezirk J. Schiffer eb, Kap. Schiß Kommt von Ladung Ate. öveler W. Egan 15 Rotterbam Stückgut eitz Mannheim 13 1 15 Schnelber 15 0 1„ Wetreide Speicher ranziska 1 55 Schneldler elvetia 5 1 Milßig arolina 5 Heuß Ebarktas Stückgut Heserde Mhnbeurvgart 6 Arnſterbam engl. Kohlen Motim Elſe Dutsburg Rohlen Ullrich Marla Auma Maxau Bier Hafenbezirk VI. Vom 17. September. Linketwitz Borgnerts 1 Notterbam Dalp., Mais 18g6g Berthold Margaretha eilbronn Bretter Bretzel Johaun Heinrich ochfeld Kohlen 4 Hei R. Aſchenbaſt Ruhrort 15 Wruber Aage Speyer Backſteine vech legelwerke 5„ Blau* 1 75 Sthellenberger 5 2 5 7 95 ertmann Auguſt 2 5 ltt Thereſig Briſhl 0 Wäſchler Emmꝛa Clara Velmershelm 5 125 inkelbeln Berth Sonderng. 70 5 70., 3% Reichsanleithe 85.79, 4% Heſſen 101.80, 8% Heſſen 81.70, 2 28j5le184 bdel,bichen 18t 20, Wiarle 8— . General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. September; aarenhaus und Kander Mannheim HI, S, Breitestrasse. zu di la Wegen Näumung meines Lagers vor meinem Umzug nach Neubau I 1, 1 gewähre ich auf nachfehende Artikel folgenden Nabakk: Kinder⸗Anzüge 20 bgt HRöthe 20 Pe Tayiſerie 25 bg FBinder⸗Kleidchen 20%„ Stfümpfe 10%„ Damen⸗Wüäſche 10% Kinder⸗Häubchen 20%0, Handſchuhe 10%„ Herrer⸗Oberhenden 100%, Shild⸗Mützen 15%, Corſelſchoner 10%, getttichen 15%, Während der ganzen bauer des Ausverkaufes bleibt obiger Rabatt auch für die früher aufgeführten Artikel, solange der Vorrath reicht, bestehen. Der Nabatt wird beim Einkauf gleich in Abzug gebracht. 75 ———.— 5— 0———— 1 2 2 8 1 Amts und Kreis Verkündigungsblatt. 77... Ver ebn 185 usſK-Vereinſor h. Hof⸗ u. Malional⸗Cheaterſß— 2 Bekauntmachung. anung Musik-VereinGroßh. Hof⸗ u. National⸗CTheater enb Eiſenkonſtruktionen und MHannheim. Mannheim. amten betr. Zimmerarbeiten. Wied 0 Für die im Theaterjahre 1900/1901 ſtattſindenden (488) Nr. 91689 I. Nach dem] Für den Neubau des II Gas- Wikberbeginn det Pro E12 Volksvorſteuungen werden Abonnements entgegen⸗ 1˖ Ncen eeade Snah ⸗ werks ſollen Hedewö zu von genommen auf: 9 iche Aufbeſſerung de⸗ neſung von Scheidewänden in Ceſar Fran 12 ett⸗ um iſe von 15.— e Cognae ark mit der Be d be⸗Eiſenkon tionen einſchließli 8 2. daß ſolche ausſchließlich Heſerung des Eiſenwers 10„FVVVVf„U:M 2. Parterre⸗ und J. Nanglogen zum Preiſe von f 62516 115 ̃ 1 n 2 s8000 kg., ſowie die Zimmer⸗ für Sopran und Alt. 5 ae 12 Pielle ön l 15 5.. bene von eren ſogenaun⸗ arbeiten(Bohlenwände) bergeben 1. gen 5 zen Dekretangeſteuten d. h. von 1 75 66845 ee e Platz, bei Abnahme ganzer Logen. Anerkannt kanzösische 0 155 Angeſtellten, die unter Arbeitsbeſchreibungen, Beding⸗. Baf Die vorjährigen Abonnenten können die Karten für die 171* as Geſetz vom 22. Juni 1884 ungen und Zeichnungen liegen für Tenor und aßz]von ihnen innegehabten Plätze im Vorverkauf Donnerſtag, eAquisite! 1874 fallen, ſowet dieſe ſchon ufdern ibreägdeat t Casweits in der aula der Lniſenſchule den 20. und Freitag, den 21. 58. Mts. Vormittags 50e denn Jartafttretdi beg Ve. duenberg bei Walvhof zur En⸗(Eingang von der Takterſallſr 10—1 und Nachmittags—5 ÜUhr an der Ta eskaſſe er⸗ vor dem Inkrafttreten des Be⸗ ſicht offen und können von dem⸗ aus). 63654 ßeben; im Uebri 85 igt die Ausgabe z 9 Antengeſeßes, d. i. vor dem 1. ſelben bezogen werden. Ver⸗ 8 heben; im Uebrigen erfolgt is. Ausgabe der Abonnements⸗ Januar 1890 geſtorben ſind, Ver⸗ laſkene poſtfreie mit entſpk. Nebe u. Ghat⸗ karten von Samſtag, den 22. ds. Mts. ab während wendung finden ſoll. i verſehene Angebote freit 5 6 7 0 haben 5 der oben angegebenen Kaſſenſtunden an der Tageskaſſe des en deen Be geanaenendee Sroßd Hofteee le! i Sludlic datens dagndee Dongerſiag 27 Seyt 1900, Mal wieder m uwixken. Pa Mannheim, den 17. September 1900 ra f fabl. Gas, die Aufführung am 18. Ottober 8585 Die wenbezüge na etze an die Direktion der ſtädt. Gas⸗ ee 1 2 lichen Beſtimmungen vor In⸗ u. Waſſerwerke in Mannheim ſtattfinden muß und ſomit nur ie Boftheater⸗Intendanz kMafttreten des Beamtengeſezes K 7, 2 zu richten, um welche Wochen zur Einſſudrung zur 2 iedri en, Jeit di 8 0 Verfügung ſtehen, iſt vollzähliger ck! n Veſe wenger dez Beſuch der Pröben deingend 2 on der eiſe zuru —— 1 855 15 können dem Ter⸗ nothwendig. 0 N edürftigke entſprechende mſſte beiwohnen. er Vor olc dan Maerſ Maeneldee. Seaten. 100, Iwangsverfeigerun J Ulius Nen a88 P7 25.»½ e ar. 8, 6 Geſuche um Unterſtützungen. Mannheim, 14. Sepfbr. 1900, c 9 1 9. 9 7 Inh.: Gerson& Hartog. aus dieſem Fond ſind unter ge⸗ Die Direktion der Mittwoch, 19. Sept. 1900, 8 5 en e öbens. Städl. Gas⸗ u. Waſſerwerre. Nachmittags 2 Uhr, Spezialarzt für Hals-, Nasen- u. Ohrenkrankheften. Bielefelder-u. Hausmacher-Leinen in allen Breiten. Nlichen Fanilien⸗, Vermögens⸗ werde ich im Pfändlocal Q 4, 5 5 und Einkommens⸗Verhälkniſſe 5 gegen baare Zahlung im Handtächer und Tischzeuge, ſowie mit Angabe der Wittwen⸗ Vollſtre 5— lt 4 79 8 55 Aab del Todedlages bezm. 715 ungswege öffent— VOn der Reise ZUTUCE: Herren- u. Damenwäsche. 58808 — — — — — dezüge fſteigern: der 955 der Zuruheſetzung des J 5 Pferde, 3 Bordwagen, 2 Anfertigun 3 480 en be 1 r. Feuen 18 1 F. tau 1. 64167 Telephon 8 8 Telephon geen u 5 eng e en J + 1192. gadllzer Aussteuern u. Beften. te bemerlen daß Frauzöſiſche Haarfarbe letaunheien 18. Sept. 1900 ſchönen IIZ 5 0 S 1is de 1 2 19805 bee F 3 ee e 127717 oiiden endddeuc aallzeher im Saalbau ſind noch einige Herren erwünſcht. 62716 J. Pfälzische Pferde 5 Lotterie nodengaben empfangen, Ge⸗ ta 4 8 Bontardſtraße 20. 22 0 95 zeſofort braun und ſchwarz unver⸗ eſägungen aus dieſen gänglich ächt zu färben wird Ein ungenirtes, möbl. 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