FEFEFPFrͤ˙¹w¹uAʃz Ann.....ß Telegramm ⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte unter Nr. 2958. Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. 377. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. ˖ Ver etlich für Politik (Mannheimer Volksblatt.) Weunenen Fege für Theater, Kunſt 1 Dr. Friedrich Walter⸗ für den Maaen und prov. Theil Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas' ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 435. Mittwoch, 19. September 1900. (Abendblatt.) Präſident Krüger interviewt. Von unſerem Londoner§⸗Korreſpondenten. Ein Berichterſtatter des Daily Telegraph hat Gelegenheit gehabt, Präſident Krüger zu interviewen, d. h. er hat nicht direkt mit ihm geſprochen, aber doch in ſeiner Gegenwart und mit Hülfe eines Mittelmannes die Anſichten des Präſidenten über einige Fragen erfahren können. Das Interview iſt aus mancherlei Gründen pfychologiſch außerordentlich intereſſant. Zunächſt geht aus der ganzen Schreibweiſe des Korreſpondenten des Dailhy Telegraph, der, weit vom Schuß, ſtets in der inſolenteſten Weiſe von Krüger ſprach, hervor, daß auch er Angeſichts eines Mannes wie Krüger doch ſeinen überlegenen und ſelbſtbewußten Ton etwas verliert, und außerdem läßt ſich erkennen, daß Krüger, obwohl es ihm in Bezug auf ſeine Geſundheit offenbar ſehr ſchlecht geht, und obwohl die bitteren Leiden und ſchweren Ent⸗ käuſchungen der letzten Monate ihn furchtbar angegriffen haben, doch die Hoffnung und den Muth noch nicht verloren hat. Der Korreſpondent wandte ſich an den portugieſiſchen Gouverneur mit der Anfrage, ob er dem Präſidenten, oder wie der Korreſpondent ſich ausdrückt,„ſeinem vornehmen Gaſte“, einen Beſuch machen könne, und nachdem der Gouverneur ſich über die Art der Fragen, die der Berichterſtatter zu ſtellen wünſchte, vergewiſſerte, wurde ihm die Erlaubniß, Krüger zu ſehen, und in ſeiner Gegenwart einige Fragen an Mr. Berdell, den Vertrauten Krügers zu richten. Berdell beantwortete die Fragen, ließ aber ein direktes Geſpräch zwiſchen dem Präſtdenten und den Korreſpondenten nicht zu.„Als ich mich dem Zimmer näherte“ ſchreibt der Korreſpondent, ſah ich den alten Mann in kinem Lehnſtuhl ſitzen; er war ganz ſchwarz gekleidet und trug kine Brille, deren eines Glas zum Schutz ſeiner ſehr ſchwachen Augen gefärbt iſt. Der Bart des Ex⸗Präſidenten iſt ganz weiß und er krägt das Kinn nicht mehr ausraſirt wie früher, Er ſah be werth und doch imponirend aus, als er dort als Flüchtling wenn nicht als Gefangener, jedenfalls aber als die Verkörperung grauſamer Enttäuſchung und verwehter Hoff⸗ nungen daſaß. Als ich in das Zimmer trat, hörte ich Krügers tiefe ſonore Sprache, wie er ſich mit Mr. Berbell, dem oberſten Polizeibeamten des Transvaal, unterhielt. Ich fragte Mr. Berbell, mit dem ich von früher bekannt bin, ob ich einige Fragen mit dem Präſidenten wechſeln könnte, worauf er erwiderte, daß dies unter den Umſtänden nicht möglich ſei, daß er aber beauf⸗ tragt ſei, meine Fragen zu beantworten. Der Präſident ſelbſt ſaß in Hörweite. Auf die Frage nach der Geſundheit Krügers erwiderte Berdell dieſelbe ſei gut, er leide nur an den Augen. Hat Herr Krüger die Proklamgtion Lord Roberts geleſen? Ja. Iſt es wahr, daß Herr Krüger beabſichtigt, bald nach Europa zu fahren? Ja und nein, der Präſident hat den Transvaal auf unbeſtimmte Dauer verlaſſen. Hier unterdrückte ich, ſagte der Korreſpondent, ein Lächeln. Hat Se. Ehren, ſeine Stellung als Präſident der Republik aufgegeben? Nein, er hat einen Stell⸗ vertreter ernannt, Herrn Schalk Burger. Glauben die Burghers noch, daß ſie Hoffnung haben, oder weshalb ſetzen Sie den Krieg fort? Wir fechten für das Recht, in unſerem Lande geboren zu werden, und wir werden deshalb bis zu unſeren letzten Bluts⸗ tropfen aushalten. Es iſt nichts zwecklos für uns fortzufahren. Wir müſſen bis zum bitteren Ende fechten, wenn wir nach⸗ laſſen, ſehen wir St. Helena und Ceylon vor uns. Wir werden weiter echten und hoffen. Die Proklamation Lord Roberts iſt nicht ernſt zu nehmen, und er hat uns noch lange nicht nieder⸗ gezwungen. Lord Roberts hat offen und ehrlich gefochten? Ja, aber Dinge ſind geſchehen, die Eure Armee ſchänden. Mr. Berdell erwähnt eine Anzahl Grauſamkeiten, die von Eng⸗ ländern und Kaffern unter engliſcher Führung geſchehen waren. Dann:„nehmen Sie den Fall, in dem Lord Roberts die Frauen und Kinder von Pretoria fortſchickte, das war gewiß ein Akt großer Ungerechtigkeit“. Mr. Berdell ſagte, daß er perſönlich den größten Reſpekt vor Lord Roberts habe, daß er aber in weitere Details nicht eingehen könne. Die Proklamation Robert's ſei durchaus verkehrt und unter ganz falſchen Voraus⸗ ſetzungen geſchehen. Die Zeit wird beweiſen, ſagte er, daß wir noch lange nicht geſchlagen ſind; Sie können uns erobern, aber niemals uns unterwerfen. Werden die beiden Raſſen ſich jemals aſſimiliren und die Vergangenheit vergeſſen?— Der Präſidentt kann darauf jetzt keine Antwort geben. Es iſt nicht wahr, daß Schalk Burger hier war, um Krüger zu ſehen. Damit endigte die Unterredung. Der Korreſpondent wollte Krüger die Hand reichen, kam aber nicht dazu. * 4* Zum Tode des Burengenerals Joubert geht der Düſſeldorfer„Bürgerztg.“ von einem mit dem deutſchen Kommando aus Transvaal zurückgekehrten Landsmanne eine überraſchende Meldung zu. Dieſelbe beſagt, es ſei in Trans⸗ vaal ein offenes Geheimniß geweſen, daß General Joubert keines natürlichen Todes geſtorben ſei. Man entdeckte bei ſeinem Sekretär 25 000 Pf. St., über die dieſer keinen Ausweis geben konnte. Man nahm daher an, daß ſich Joubert hatte von den Engländern beſtechen laſſen. Seine Frau war bekanntlich eine Engländerin, er ſelbſt war der Führer der Gegenpartei Krügers. Als ſeinVerrath denBuren nicht mehr verheimlicht werden konnte, zitirte man ihn vor den Kriegsrath, und da ſein Verrath, wie es ſcheint,() erwieſen wurde, machte man kurzen Prozeß und vergiftete ihn, damit er ohne viel Aufſehen verſchwand. In den Zeitungen habe es geheißen, er ſei an einem Magenleiden ge⸗ ſtorben. So ſchnell aber entwickelten ſich Magenleiden nicht, denn zuvor wäre er noch ganz rüſtig geweſen. Die Mittheilungen werden nicht verfehlen, berechtigtes Aufſehen zu erregen, denn wenn ſie ſich bewahrheiten, würde damit dem ehrenvollen An⸗ denken eines um ſeiner Verdienſte für ſein Vaterland willen viel gefeierten Mannes der Todesſtoß verſetzt. Gerade darum aber ſcheint es geboten, dieſe Anklage gegen einen früher wegen ſeiner rechtlichen Denkart geprieſenen Mann mit Vorſicht aufzunehmen, um ſo eher, als es ſich mehr um Vermuthungen und Gerüchte als um greifbare Thatſachen handelt. Wäre Joubert des Ver⸗ ralhes überführt, ſo würde man ihn wahrſcheinlich erſchoſſen oder auf andere Weiſe als durch ein langſam wirkendes Gift beſeitigt haben. Er kränkelte bekanntlich längere Zeit, bevor er ſtarb. Daß ſich ein Magenleiden bei der veränderten Lebensweiſe des bejahrten Generals im Felde ſchnell entwickeln konnte, iſt nicht ausgeſchloſſen. Es iſt ſehr wohl denkbar, daß ein bereits lange vorhandenes, aber nicht merklich ſtörend empfundenes Uebel unter Einwirkung der Kriegsſtrapazen zum akuten Ausbruche kam. Jedenfalls iſt dieſes auf Gerüchten und Vermuthungen fußende Anklagematerial doch zu dürftig, um den guten Ruf des Generals Joubert zu vernichten. Detailkenntniß zeigt. Politiſche Ueberſicht. «„ Maunheim, 19. September. Auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitage in Mainz wurde die ſchon in der vorigen Nummer erwähnte Singerſche Reſolution zur Weltpolitik nach einigen Verſchärfungen des Wortlauts einſtimmig angenommen. Außerdem gelangte eine Reſolution des Genoſſen Müller⸗München zur Annahme, in welcher das Vorgehen Englands in Südafrika ſowie der ganze ſüdafrikaniſche Krieg ſcharf verurkheilt werden. Gründung einer Handelshochſchule in Heſſen. Die heſſiſchen Landtagsabgeordneten Molthan, Dr. Frenah, Dr. Schmitt und Schlenger haben in der heſſiſchen zweiten Kam⸗ mer der Stände folgende Interpellation eingebracht: Die Unterzeichneten richten hiermit an die Großherzogliche Regierung folgende Anfrage: Iſt die Großherzogliche Re⸗ gierung willens, demnächſt der Gründung einer Handels⸗ hochſchule in Heſſen näher zu treten? Wird die Großherzog⸗ liche Regierung für den Fall der Errichtung einer ſolchen Handelshochſchule als Sitz derſelben Mainz, die bedeutendſte Handelsſtadt des Landes, wählen? Peinliche Vorkommniſſe. Aus Kamerun ſind Nachrichten in Berlin eingetroffen, die einen nicht angenehmen Eindruck machen. Gegen den Hauptmann v. Beſſer ſind beim Oberkommando Klagen einiger Offiziere eingegangen. Der Major v. Kamptz, der jetzt auch den Gouver⸗ neur vertritt, hat ſich dadurch veranlaßt geſehen, den Hauptmann ſofort von ſeiner Stellung abzuberufen. Welche Vorgänge und welche Beſchwerden der Sache zu Grunde liegen, iſt noch nicht bekannt, der Bericht des Majors v. Kamptz iſt erſt in einigen Wochen zu erwarten. Der Hauptmann v. Beſſer iſt ſeit einer Reihe von Jahren in Kamerun thätig, im Norden und Süden hat er ksaftvoll eingegriffen. Zuletzt hat er die aufſtändigen Ekot unterworfen, und in der Nähe der Croßſchnellen eine Station errichtet. Seine Abberufung konnte alſo nur durch ganz be⸗ ſondere Umſtände und Thaten hervorgerufen worden ſei, da man ohne ſehr gewichtige Gründe einen ſolchen raſtloſen Offtzier nicht von ſeinem Poſten wegnimmt, wo er anfing, eine feſte Grundlage für unſere Herrſchaft herzuſtellen. Die ganze Angelegenheit macht auf alle betheiligten Kreiſe einen niederdrückenden Ein⸗ druck. Ueberall und immer Streitigkeiten meiſt kleinlicher Natur, Reibungen und Anklagen. Ueber den neuen König von Italien ſchreibt ein römiſcher Korreſpondent: Alle Leute, die den König ſehen oder mit ihm zu thun haben, ſind voll des Lobes üher die wahrhaft ſpartaniſche Einfachheit und die Aufopferung in ſeinem hohen Amt, die Viktor Emanuel bethätigt. Sein Arbeitszimmer im Schloß von Capodimonte(Neapel) iſt ſo ſchmucklos, daß es in nichts von dem Bureau eines Generals verſchieden iſt— im Gegentheil iſt der Raum ſo karg eingerichtet, daß zum Beiſpiel kein Bild oder dergleichen in die Augen fällt. An den Wänden hängen Karten Italiens, des Mittelmeeres u. ſ. lo. und ein Porträt der Königin⸗Mutter— auf dem Schreibtiſch enplich ſteht eine kleine Photographie der Königin Eleng: voils tout. Seine Beſucher empfängt der König mit der ausgeſuchteſten Liebenswürdigkeit, läßt ſie ſofort Platz nehmen und unterhält ſich mit ihnen über alle Tagesfragen, wobei er eine verblüffende Zuweilen fährt der König auch Abends Feuilleton. Berliner Novitäten. (Von unſerem Korreſpondenten.) Berlin, 18. Sepk. Sezeſſton! Zwar ein altes römiſches Wort, aber durchaus modern, oder beſſer noch: Mode. Glauben Sie wirk⸗ lich, daß die Dämchen aus dem Weſten aus wahrer Kunſt⸗ begeiſterung die Ausſtellung der Sezeſſion beſuchen, oder die Protzen in der Thiergartenſtraße in ihren Villen neben den Chippendal⸗Möbeln jetzt ſolche im ſezeſſioniſtiſchen Stile auf⸗ ſtellen: Es gehört eben zum guten Ton, vulgo Mode. Was Wunder, daß zwei jugendliche moderne Stürmer und Dränger, die Herren Martin und Zickel, ſich des Wortes als Firma für ein modernes Theaterunternehmen bemächtigten und kühnen Muthes auch in der althergebrachten Theaterwelt eine Revo⸗ lution hervorrufen wollen. Die Idee fand viel Anklang und mit großen Erwartungen ſah man der am letzten Sonnabend erfolgten Eröffnung entgegen. Der Plan der Unternehmer geht dahin, alle modernen Richtungen, das, was heute die Geiſter bewegt, zum Ausdruck zu bringen. Das leitende Prinzip ſei Einheit des Stils, die Ausſtattung genau der Zeit entſprechend, die Dekorationen werden von Künſtlern entworfen, der Zu⸗ ſchauerraum iſt natürlich in ſtreng ſezeſſioniſtiſchem Stile ge⸗ halten, um die„Stimmung“ nicht zu ſtören; auch befindet man ſich nicht vor einem traditionellen Vorhang, ſondern vor einer ziehbaren Aſtbeſtwand, welche in demſelben Tone wie die übrigen Wände gehalten iſt. Sehr verdienſtlich iſt die Schaffung eines Leſeraumes ſtatt des bisherigen Foyers, ſowie in einem Neben⸗ taum die Ausſtellung von modernen Gemälden, welche— in Wahrung des Einheitsprinzipes,— dem Lande des jeweilig zur Aufführung kommenden Dichters entſtammen ſollen. Ernſtes Streben ſoll die Deviſe ſein und der Kaſſe ſollen keine Con⸗ zeſſionen gemacht werden! Nun, das Leſſing⸗Theater wurde einſt mit dem„Nathan“ eröffnet, und nährt ſich heute an der Krippe der„Weißen Röſſel“, an Gaſtſpielen der Duſe und hohen Conventionalſtrafen engagirter Mitglieder, die bon ihrem Contrakt zurücktraten. Die Herren Geldgeber wollen nicht ewig das Portemonnaie offenhalten. Am Sonnabend ging nun vor einem auserwählten Volke, Pardon Publikum, die Eröffnung vor ſich und— brachte eine ziemliche Enttäuſchung. Aus einer Kohle kann man durch äußeren Putz keinen Diamanten machen, und ſo konnte der ſcheunenartige Zuſchauerraum des früheren Alexanderplatz⸗ theaters trotz aller ſtiliſirten Tapeten und Vorhänge nichts bon der vielgerühmten Stimmung hervorbringen, das Publikum blieb ziemlich kühl und konnte ſich auch an Ibſens„Komödie der Liebe“ nicht recht erwärmen. Die Wahl des Stückes war ein Mißgriff, das Ibſenſche Jugendwerk kann keinerlei Bühnenwirkſamkeit bieten, der übergeiſtreiche Dialog mit ſeinen weitausgeſponnenen Gleichniſſen iſt wohl für ein Leſedrama geſchaffen, für das Licht der Rampen aber ſchwerlich geeignet. Dazu kam, daß die Dar⸗ ſtellung durchaus kein Muſter der„Einheitlichkeit“ bildete und den Anforderungen des Werkes wenig gerecht wurde. Trotz des erſten Mißerfolges ſollten die jungen Direktoren aber den Muth nicht verlieren, ihr Streben iſt— wenn ſie es durchzuführen vermögen— ein durchaus anerkennenswerthes, pielleicht wird es ihnen gelingen, nach einigem Hin⸗ und Hertappen den richtigen Pfad zu finden. In dieſen Tagen Theaterkritiker zu ſein, iſt wahrlich kein Vergnügen, an manchem Abend 4 Premiéren, und man kann ſich— obwohl mancher Dichterling oder heruntergeriſſene Akteur dies wünſchen mag,— nicht gerade viertheilen laſſen; das iſt nur in Ehina Mode, und ſoll für den Betheiligten keine ſehr ange⸗ nehme Prozedur ſein. So gab es am Sonnabend Premiére im Schauſpielhaus, im„Centraltheater“, im Cirkus Buſch— bitte nicht zu lächeln, für den Berliner ſteht die Cirkuskunſt in nicht geringerer Achtung wie das Theater— und Neueinſtudirung des„Fauſt“ im„Deutſchen Theater“, am Freitag Eröffnung des Friedrich⸗Wilhelmſtädtiſchen Theaters, wo Direktor Fritzſche wieder ſein Szepter ſchwingt, am Sonnabend das„Berliner Theater“ mit einem neuen Volksſtück— man konnte alſo nicht in Verlegenheit kommen, die Abende todtzuſchlagen, zumal die Liſte noch nicht einmal vollſtändig iſt! Vom Königlichen Schauſpielhauſe etwas Rühmliches berichten zu können, hat man ſich hier ſchon längſt abgewöhnt. Der letzte Einackter⸗ Abend:„Johannisnacht“ von Möller,„J love you“ von Herzl und„Bei Buchholzens“ von Stinde war nur ein Beweis mehr; nicht einmal Frau Schramm als Madame Buchholtz vermochte zu„ziehen“. Im„Centraltheater“ iſt endlich das Lebens⸗ licht der„Geisha“ nach einer Exiſtenz von über 500 Abenden erloſchen, aber ihr Geiſt ſpukt auch in der neuen Jones' ſchen Operette„Der griechiſche Sklave“, wenn auch dies Ausſtattungs⸗ ſtück 60 Jahre vor Chr. Geb. ſpielt. Es iſt ſogar etwas wie Handlung vorhanden: Eine ſchwermüthige Prinzeſſin hat ſich in eine Statue des Eros verliebt und beſtellt eine ſolche, ſtatt deſſen wird ihr der Sklave, der Modell geſtanden, geſandt und das Uebrige kann ſich der geneigte Leſer denken. Dazu eine glänzende Ausſtattung, hübſche Aufzüge jüngerer oder älterer Choriſtinnen, Coſtüme ſelbſtverſtändlich von Baruch, der jüngſt für ſeine Verdienſte um die Hebung der Kunſt den Kronenorden vierter Jüte erhalten— dazu eine nette, flüſſige Muſik 2 la Geisha, was will man mehr für einen Bombenerfolg?— Herr Fritzſche hat in dreijähriger Muße etwas zugelernt: Wenn heute ein Poſſentheater reuſſiren will, bedarf man guter Kräfte und glänzender Ausſtattung, alles Uebrige wird ſich ſchon machen. Drum ging er zu genanntem Baruch, beſtellte ſich das Letztere, engagirte allerorten die Erſteren und beauftragte ſeinen früheren ſchid zu er⸗ teulich ein 18 Volk 0 eſchichtchen: Ein neapolitaniſcher Kutſcher, der ſich nbekannten König gegenüber etwas allzu frei aus⸗ ile den Monurchen, als er ausſtieg, am Gruße zebens wollte der König und ſein Adjutant dem ker einen Zehnfranesſchein aushändigen— der 05 verblüfft, ſo niedergedonnert, daß er eilends Er glaubte, der König werde ihn wegen ſeiner frei⸗ müthigen Aeußerungen verhaften und gar erſchießen laſſen. Frankreich. P. Paris, 19. Sept. Die deutſche Marine in franzöſiſcher Beleuchtung. Der ehemalige Marineminiſter Lockroy veröffentlicht im Temps ſehr intereſſante Briefe über die deutſche Marine, die er an Ort und Stelle genau unterſucht hat. Er wurde in Berlin, Kiel, Stettin von allen Behörden und Offizieren aufs Beſte empfangen und in die neueſten Errungenſchaften der deutſchen Marine eingeweiht. Sein erſter Eindruck war überall die Bewunderung der ſtrengen Ordnung und tadelloſen Sauber⸗ keit in den Bureaux aller Beamten, die freilich in Frankreich nicht immer zu treffen ſind. Er findet auch nicht die unnütze Geheim⸗ thuerei, die in Frankreich in militäriſchen Dingen noch immer üblich iſt. Die neuen Torpedos werden in Berlin in einer offenen Werkſtätte hergeſtellt, wo ſelbſt der Fremde leicht Zutritt findet, während in Toulon in ähnlichen Fällen ſogar die Offiziere ausgeſchloſſen werden. Lockroy lernte hier und nachher bei einem praktiſchen Verſuche in Kiel die Erfindung von Schwartztopff kennen, wodurch das Torpedogeſchoß gezwungen wird, die gerade Linie beizubehalten, nachdem es in einer Entfernung von 30 Meter einen Winkel von 90 Grad beſchrieben hat. In Kiel konſtatirte Lockroh, daß das neue Geſchoß auf 1000 Meter Diſtanz das Ziel erreichte. Im Allgemeinen fand er ferner in Deutſchland mehr jüngere Offiziere in wichtigen Stellungen der Marine, als in Frankreich, wo die Anciennetät ſtrenge beobachtet wird. Sehr praktiſch findet Lockroy die in Kiel und anderwärts getroffene Einrichtung, daß jedes Kriegsſchiff auf dem Lande ſein eigenes Vorrathshaus beſttzt, ſtatt aus einem gemeinſamen Arſenal ſchöpfen zu müſſen. Im Kriegsfalle werde das die Mobiliſtrung bedeutend erleichtern. Aus Stadt und Cand. *Mannheim, 19. September 1900. VI. Städtetag der mittleren Städte Badens. B0. Donaueſchingen, 17. Sept. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſter Dr. Weiß⸗Eberbach trat heute ber Städtetag der mittleren Städte Badens zu einer ordentlichen Sitzung zuſammen. Im Namen ber Stadt Donaueſchingen entbot Bügetmeiſter Fiſcher den Theilnehmern einen herzlichen Willkomm⸗ ruß. Der Aufruf ergab die Anweſenheit der Vertreter von 20 Städten. Nach dem Jahresbericht hat ſich die Zahl der zum Verband gehzrigen Städte durch den Beitritt von Neckargemünd auf 48 erhüht. In der Verfaſſungsreviſtonsfrage, die der Städtetag ſchon ſeit mehreren Jahren im Inddreſſe einer angemeſſenen Vertretung der Mittleren Städte im Lanptag verfolgt, hatte die geſchäftsführende Kommiſſion nur Vranlaffung, dem Großh. Minſterfum des Innern darzulegen, daß die von der Regierungsdenkſchrift vorgeſchlagene Eöſung den Wünſchen der Städie wi cht entſprechen würde. Die bon den Parteien auf Dem letzten Landtag gemachten Vorſchläge konnten ebenſowenig befriedigen, gaben aber in Anbetracht ihrer Ausſichts⸗ loſigkeit zu irgend welchen Schritten keinen Anlaß. Die beim Großh. Mimiſterſum des Innern unternommenen Schritte wegen Abänderung der Vollzugsverordnung zum Fahrnißverſicherungsgeſetz ſcheinen nicht ohne Epfolg zu bleiben. Auf eine Vorſtellung wegen des direklen Ver⸗ kehrs der Städte mit fachlichen Staatsbehörden gab das Miniſterium des Innern einen entgegenkommenden Beſcheid. Im Anſchluß an den Jahresbericht wurde beſchloſſen, darauf hinzuwirken, daß das vom Minſterjum des Innern in Ausſicht geſtellte Entgegenkommen in Bezug auf die Führung des Fahrnißverſicherungsbuches auf alle Städte aus⸗ edehnt werde. Bezüglich der Unfallverficherung der ſtädt. B. amten und Bedienſteten wurde der Vertragsentwurf mit kiner kleinen Aenderung des 8 7b genehmigt und der Zuſchlag der Frankfurker Transport⸗, Unfall⸗ und Glasverſicherungsaktien⸗ geſellſchaft ertheilt. Ein Antrag der Stadt Bretten, der Städtetag möge nochmals mit der Bitte um Errichtung einer Unfallver icherung der Feuerwehren herantreten, wurde ange⸗ nommen; ein weiterer Antrag Gretten, der Städtetag wolle vor⸗ fellig werden, damit das Beglaubigungsrecht der Bürgermeiſter auf Urkunden in Grundbuchſachen ausgedehnt werde, die außerhalb Badens gebraucht werden, wurde abgelehnt. Ein Antrag der Stadt Eberbach ging dahin, es möchte eine Geſezesänderung erſtrebt Werden, nach der die Straßenkoſtenbeiträge nicht erſt dann fällig wikrden, wenn ein Angvenzer auf ſeinem Grundſtück einen Bau er⸗ kichtet, ſondern ſchon dann, wenn er das Grundſtück verkauft. Der Ankrag wurde nach kurzer Diskuſſton angenommen in bem Sinne, daß zunächſt mit den Städteordnungsſtädten Fühlung zu ſuchen ſei. Als Ort für den nächſten Städtetag wurde Ettlingen beſtimmt und in die 297 245 Mittelſchulprüfungen. Inſtitut Schöne Erfolge Sigmund, Mannheim, boi nahmeprüfungen an den badiſchen und bay Albert Blum aus Mannheim wurde nach be die Unter⸗Prim a Gymnaſiu zu Gerhardt aus Frankenthal in die Ober⸗ Präma des naſiums zu Neuſtadt a. H. aufgenommen. Zum erſten Male das Inſtitut eine Vorbereftung zu dieſer Klaſſe übernommen und er⸗ folgreich durchgeführt. So reihen ſich an die glänzenden Erfolge im letzten Frühjahr bei der Einjährig⸗Freiwilligen⸗ und Eiſe prüfung noch h rgendere im Herbſte, und das Inſtitut ud hat auch dieſes Jahr wieder bewieſen, daß es ſeiner Auf⸗ fleißige und ſtrebſame Schüler zu den berſchiedenen Examen bereiten, vollſtändig gewachſen iſt. ie badiſchen Stationsmeiſter beabſichtigen ebenfalls ſich zu bereinjgen behufs gemeinſamer Vertretung ihrer Standesintereſſen. In einer k ich im„Adler“ in Offenburg ſtgttgehabten Verſammlung von 24 S m erein ge⸗ gründet und Herr S Borſtand, Herr Stationsmeiſter Mei Die nächſte Verſammlung ſoll wieder in O finden. lt ſtatt⸗ ffenburg im„Adler Auszeichnung. Die auch in Mannheim beſtens bekannte igroßhandlung Wilhelm Mahler in Worms a. R h. wu auf der heſſiſchen Landwirthſchaftlichen Le ides⸗Ausſtellung in Darmſtadt bei großer Konkurrenz, für 1897er Liebfrauenmilch, eigenes Gewächs, mit hohem Ehrenpreis und für 1897er Herrnsheimer Anna⸗ berg mit der großen ſilberne Medaille ausgezeichnet. * Der Verband von Fabrikanten und Händlern photo⸗ graphiſcher Artikel, welcher die bedeutendſten Handlungen und Fabriken der Branche⸗umfaßt, hielt worgeſtern in Frankfurt ſeine jähr⸗ liche Verſammlung ab. Jahren, ſo war auch di mal der Verbands Mitglieder beſuch Verkreter dieſes Silomon(Ver. 7 (Frankfurt a. (b. H. O. Pe Auch die beiden Mannheimer Firmen, welche Mitglieder des Ver⸗ handes ſind, die Herren Th. Matter(Trockenplaktenfabrith, ſowie M. Petzoldt und H. Kloos(in Firma Petztoldt& Kloos) waren zugegen. Nachdem im Saal des Hotels„Zum Schwan“ die Tages⸗ ordnung(mit der wichtigſten Poſ. No. 7:„Handelsvertrag und neuer Zolltarif“) eine ei de Beſprechung gefunden hatte, folgte die Ver⸗ 2 3 eträchtlichen Anzahl(nahezu 60) bemerkten wir darunter die hervorragendſten enden Induſtriezweiges, wie Commerzienrath 0, C. P. Goerz(Berlin), Dr. Krügener leußner(Frankfurt a..), Mahyerhofer Sch hen), Ottomar Anſchütz(Berlin), u. A. m. ſamm zen Einladung des Lokalkomitees zu einem Au Ad, welcher in ſchönſter Weif ief. Als Vorort für die nächſtjährige Verſammlung wurde* gewählt. * Vierteljährliche Rechnungsanszüge ſind allgeme Mode gekommen, daß kein vernünftiger Menſch ſich beleidigt fühlt, wenn er zu Beginn des Quartals von ſeir Handwerler und Liefe⸗ ranten Rechnungsauszüge erhäl Wenn man auch in einzelnen Kreiſen anfänglich über dies Verfahren die Naſe rümpfte, ſo hat ſich doch bald die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß d i Rechnungsſendung für beide Theile, für den Geſchäftsmann wie für den Kunden von gleich großem Vortheil iſt. Man ſieht mittlerweile ein, daß es ein ganz unbilliges Verlangen iſt, den Geſchäftsmann, ſei er Handwerker oder Kaufmann, ein ganzes Jahr auf Bezählung ſeiner Forderungen wart laſſen. Die unſelige Pumperei von Jahr zu lich war, hät manchem braben und fleißigen et:„ſein tand 183 83 ie bierteljährlich Verd ht in der Lage, ukommen und das natürliche Reſultat des langen Kreditirens war fortwährende Geldnoth. Es iſt daher freudig zu begrüßen, daß die pierteljährliche Rechnungsſendung immer mehr Ein⸗ gang findet. Der viertelfährliche Rechnungsauszug nützt freilich auch nichts, wenn die Hauptſache, die vierteljährliche Bezahlung ausbleibt. * Ausſtellung von Amateurphotographien. Im April nächſten Jahres findet in Mannheim und Ludwigshafen eine Aus⸗ ſtellung von Amateurphotographien der Amateure beider Städte ſtatt. Die Ausſtellung wird veranſtaltet von der photographiſchen Geſellſchaft Mannheim und dem photographiſchen Club in Ludwigshafen. Beide Vereine haben einen diesbezüglichen gemeinſamen Proſpekt für die Herren Amateure herausgegeben, Dieſelben ſind zu haben: in Mann⸗ heim: bei Herren Petzold& Kloos, O 1, 1, und bei Herrn Kropp Nach⸗ folger, N 2, 7; in Ludwigshafen bei Herrn Ph. Conſtanz. Die Vereine hoffen auf eine recht zahlreiche Betheiligung. * Die Schützen⸗Abtheilung des Militärvereins hielt am vergangenen Sonntag zu Ehren des Geburtsfeſtes des Großherzogs ein großes Preisſchießen auf den Schießſtänden des hieſigen Regiments ab. Die Betheiligung war eine ſehr gute, ſowohl bon Seiten der Schützen, als auch von Freunden und Gönnern. Außer den Preiſen, welche von der Abtheklung geſtiftet waren, konnte, auch jedem Schützen noch ein Ehrenpreis verabfolgt werden, die von den Damen und Freunden der Abtheilung geſtiftet waren. Vor Beginn des Schießens hielt der Oberſchützenmeiſter Conrads eine Anſprache an die Mit⸗ glieder, worin auf die Bedeutung des Tages hingewieſen wurde, und welche mit einem begeiſterten Hoch auf unſern hohen Protektor aus⸗ klang. Die Preisverkheilung fand im Lokal des er Club ſtatt und war in den Büchern“, pflichtungen nachz Capellmeiſter Roth, eine Muſtk zu ſchreiben, zu der Hirſchel das Textbuch lieferte. So entſtand der„Tugendring“, und als das Publikum erſchien, fand es, daß Alles gut war. Man iſt in Bezug auf die Poſſe ja heute auch ſo beſcheiden geworden, und ehenſo milde denkt man gegenüber dem, zu dem heutigen Zeitgeiſt wenig paſſenden Volksſtück mit ſeinen abwechſelnd ſentimentalen und draſtiſchen Szenen. Auch wenn ſich Paul Lindau ſeiner annimmt und im„Berliner Theater“ die„Lieben Kinder“ von Léon zur Aufführung brachte, ſo wird er doch dies Genre nicht zu neuem Leben erwecken können. Im Leſſing⸗ theater hat— last not least— Frau Duſe wieder ihren Einzug gehalten und begeiſtert durch ihre Virtuoſttät die lieben Berliner. Was thut's, wenn die Meiſten auch das italieniſche Idiom nicht verſtehen, man thut ſo und erzählt ſtolz, daß man zauch da war“. So ſaß vor mir eine ſtiernackige, mit Brillanten Überſäte Madame(Herkunft Fleiſcherladen), die pathetiſch zu Wrer Nachbarin ausrief: 8˙ Franzöſtſche is doch zu ſcheene. — Bienen als Erſatz für Brieftauben. Ein engliſcher Furmer und Bienenzüchter hat ſeit einiger Zeit mit ſeinen Lieb⸗ Ungen Verſuche angeſtellt, die ebenſo intereſſant wie überraſchend nd und eine ganz neue Perſpektive im civilen und militäriſchen Nachrichtendienſt eröffnen. Die Bienen werden in kleinen Schäch⸗ kelchen von ihrem Korbe fortgenommen und auf weite Ent⸗ ſernungen mitgeführt, worauf man winzige Stückchen Papier mit Briefen oder Nachrichten in mierp⸗photographiſcher Verklei⸗ nerung mit einem beſonderen Klebeſtoff auf ihren Rücken be⸗ feſtigt und ſie dann wieder fliegen läßt. Die Thierchen eilen natürlich gerade wie Brieftauben direkt ihrem heimathlichen „Schlage“ zu, wo ihre Ankunft genau kontrolirt und ihre Bot⸗ ſchaft ſorgfältig abgelöſt wird. Die Biene hat natürlich den —— gut wie unſichtbar und der Kugel des feindlichen Scharfſchützen im Kriegsfalle nicht ausgeſetzt iſt. Was ſagen die Kriegsminifter und Generalſtabschefs der großen europäiſchen Heere zu dieſem neuen Hilfsmittel im Meldedienſte — Der Erfinder des Nickelſtahhls, Octave Le Chesne, iſt, 59 Jahre alt, in der Fabrik zu Lizy⸗ſur⸗Oureg, deren Direktor er war, von einem plötzlichen Tode ereilt worden. Außer dem Nickelſtahl hat Le Chesne auch noch das Metall erfunden, das die Decke der Kugeln des Lebelgewehrs bildet. Der Erfinder, der ein ſehr beſcheidener Mann war, trat erſt in den letzten Jahren aus ſeiner Reſerve heraus, um in einer kleinen Denk⸗ ſchrift die Priorität der ſchönen Erfindung des Nickelſtahls, die ihm von mehreren Seiten ſtreitig gemacht wurde, für ſich in Anſpruch zu nehmen. Le Chesne war ein geſchätzter Sammler von Kunſtgegenſtänden und ein vorzüglicher Kenner der Erzeug⸗ niſſe der antiken Keramik. — Der Kaiſer und ſein ehemaliger Wachtmeiſter. Ein liebenswürdiger Zug des Kaiſers wird nachträglich von der Kaiſerparade auf dem Exerzirplatze in Kreckow bei Stettin be⸗ kannt. Unter dem Publikum am Paradefelde ſtand als Zuſchauer in der Uniform der Leibgarde⸗Huſaren, und geſchmückt mit den Ehrenzeichen der drei Feldzüge der frühere Gendarmerie⸗Wacht⸗ meiſter Grabert aus Berlinchen. Dieſer war, als Prinz Wilhelm, unſer jetziger Kaiſer, eine Schwadron der Gardehuſaren führte, deſſen Wachtmeiſter. Als nun der Kaiſer den ordengeſchmückten alten Krieger beim Vorbeireiten bemerkte, winkte er ihn ſofort zu ſich heran, reichte ihm die Hand und unterhielt ſich im Weiter⸗ reiten in der leutſeligſten Weiſe mit ihm. Am Schluß der Unter⸗ haltung ließ der Monarch ſeinem ehemaligen Wachtmeiſter eines ſeiner Pferde vorführen, wodurch es dem alten Herrn ermöglicht wurde, in aller Bequemlichkeit, hoch zu Roß, dem militäriſchen großen Vortheil von ihrer„Rollegin“, der Brieftaube, daß ſie ſo — Malinßelm, 19. Septemder? nmeiſt P mit entſprechender Den erſten Pre uch dies bi 8 Jak, Kuh endule 17*1 5 tal wied Hor) aus; alsdann hob in ſchwungvollen W 0 fgenommenen Hoch auf denſelben. den unterhalten e in liebenswürdiger Weiſe die Geſ Abtheilun unter der Direktion des Herrn lehrers Leodegar er, ſowie die Herren W. Müller, G und Mantel. Nicht unerwähnt ſeien die Leiſtungen des Doppel⸗ quartetts des Turnvereins, welches einige ſchöne Lieder zum Vortrag 12 Mit ſchönen Worten des Dankes an Alle, welche zum Ge⸗ Ungen des Feſtes beigetragen haben, ſchloß der Ober enmeiſter in ſpäter e die Unterhaltung. Statiſtik der Juvalidenverſicherung in Maunheim. Im Monat Juli 1900 erhielten nach der Zuſammenſtellung des Statiſtiſchen Amtes hieſige Verſtcherte 21 Invalidenrente und zwar 18 männliche und 3 weibliche. Es waren davon unter 30 Jahren 3, zwiſchen 30—40 Jahren 4, 40—50 Jahren 3, 50—60 Jahren 7, 60—70 Jahren 4, über 70 Jahren 0 Perſonen. dieſer Invalidenrenken ſtellte ſich auf obigen Monats waren im laufenden Landesverſicherungsanſtalt Baden in 168 Invalidenrenten im Geſammtjahresbetrag von Mk 26 964,80, Die Zahl der Altersrentenempfänger iſt eine bedeutend geringere, So wurden im genannten Monat in Mannheim an Niemand Alkers renten gegeben.— ide des Berichtsmonats waren im laufenden Jahre insgeſammt bewilligt worden 11 Altersrenten im Geſammi⸗ jahresbetrag von Mk. ährend die Invalidenrenten in jedem Lebensalter bei dau t vom 1. Tage an oder Der Geſammt⸗Jahresbetrag Mk. 3434,40. Bis Ende des Jahre insgeſammt von der Karlsruhe bewilligt wordeg li 52 0 W̃ bei vorübergehenden en, dann aber erſt nach 26 Wochen, zahlbar ſind, wird die Srente mit dem Gintritt des 70. Lebens⸗ l. ohne Rückſicht darauf, ob der Rentenberechtigte geſund iſt. in Magazinbrand entſtand heute Nachmittag in dem Hauſe des Herrn Birkhofer K 1 Feuer war in dem im Hofe gelegenen Magazin ausgebrochen und ſtel ein beträchtlicher Theil des Inhalts den Flammen zum Opfer. Der Materialſchaden beträgt 4000 Mk., der Gebäudeſchaden eg., 200 Mk. Der Branbd konnte durch die raſch herbeigeeilte Berufsfeuerwehr gelöſcht werden. Aus dein Grofßherzogthum. * Karlsruhe, 18. Sept. Der Großh. Oberſchulrath hat, wie wir ſeiner Zeit berichteten, die Mittelſchulabiturienten aufgefordert, an einem Seminarkurſus kheilzunehmen, um ſich als Lehrer auszu bilden. Da ſich zu dem Kurſus nur ſechs Abiturienten gemeldet haben, ſo findet derſelbe wahrſcheinlich nicht ſtatt. Der Zugang zum Lehrer⸗ beruf iſt gegenwärtig überhaupt ein ſehr geringer; in die Präpavanden⸗ 88 8 ſchule Tauberbiſch haben ſich, er„Konſt. Zig.“ mitgetheilt wird, ſtatt wie fr 100, nur 28 8 ige gemeldet. Dieſem nkundigen Mißſtand wird ein Mittel günſtig abhelfen: Beſſer⸗ ellung der Lehrer. * Pforzheim, 19. Sept. Heute Vormittag ſtürzte der Pfeiler eines Neubaues in der Tunnelſtraße ein. 11 Arbeiter wurden verletzt, davon 2 lebensgefährlich; einer wird vermißt. * Müllheim, 18. Sept. Bei der geſtern ſtattgehabten zweiten Bürgermeiſterwahl wurde Herr Dr. K. Nicolaus mit 48 von 61 ab⸗ gegebenen Stimmen zum Bürgermeiſter hieſiger Stadt gewählt. * Freiburg, 18. Sept. Ein 19 Jahre alter mem 9 gerielh fedoch ten im ſelben enb daherfahrenden er Kopf und Rücken ging. Der Bedauerns⸗ ſchwere innere und äußere Verletzungen. Pfalz, Hehſen und Umgebung. * Speier, 18. Sept. Aus Königsberg, wo gegenwärtig daßz Hauptfeſt des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins gefeiert wird, kommt die Nach⸗ richt, daß von Seiten genannten Vereins eine 108 Ztr. ſchwere Guſtab⸗ Adolf⸗Glocke für die Gedächtnißkirche in Speier geſtiftet wurde.— Möchten auch ferner die Gaben reichlich fließen. * Dackenheim, 18. Sept. Geſtern Nachmittag wurde unſer Ork durch ein größeres Schadenfeuer heimgeſucht. Es brach nämlich in einem der Gemeinde gehörigen Wohnhaus Feuer aus, das ſich raſch perbreitet. Trotz der eifrigen Bemühungen unſerer Feuerwehr äſcherte es ſowohl den Dachſtuhl des obigen Hauſes, als auch das Nachbargebäude theilweiſe ein. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht aufgeklärt. *Nackenheim, 18. Sept. Geſtern Vormittag fuhr ein mit einer Kuh beſpannter Karren längs des Wegs zwiſchen Rhein und Bahn⸗ damm nach den Mühlen zu. Als der Perſonenzug von Mainz heran⸗ kam, ſcheute die Kuh und ſprang in den Strom. Ein auf dem Fuhr⸗ werk ſitzendes Kind wurde durch die Streckenarbeiter der Bahn, welche eine Kette gebildet hakten, aus dem Waſſer gerettet, während die Kuh ſich ſelbſt nach dem Ufer arbeitete und mit menſchlicher Hilfe aufs Trockene kam. Auf dem Karren befanden ſich 7 Säche Frucht, welche berloren ſind. 7* Gerichtszeitung. Mannheim. 18. Sept.(Strafkammer.) Vorf.: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr Erſter Staatsanwalt Dr. Mühling. 1. Die Berufung des Taglöhners Gotthilf Straſſer von Fluorn, den das Schöffengericht wegen Körperverletzung in eine Gefängnißſtrafe von 2 Wochen verhüllt hatte, wurde als unbegründet verworfen. 2, Der 32 Jahre alte Laternenanzünder Michael Schweizer aus Harthauſen nahm im„Vorbeigehen“ ein im Hausgang der „Rothen Roſe“ am Markt ſtehendes Fahrrad im Werthe von 210 Mark, das dem Schreiner Aug. Ackermann gehörte, mit. Der diebiſche Laternenmann wurde zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt. 3. Im Neubau Mittelſtraße 18 fielen am 8. Juni d. J. zwei große Stücke aus der Cementdecke des dritten Stocks, durchſchlugen die Decke des erſten Stocks und einzelne Stücke trafen die im Erd⸗ geſchoß arbeitenden Maurer Mich. Gauſch und Georg Wiegand. Jener war 14 Tage, dieſer 8 Tage arbeitsunfähig. Das Unglück war durch den Maurer Samuel Hoock von Feudenheim verurſacht worden, der mit den Maurern Heinrich Dexler und Heinrich e die Maurerarbeiten an dem genannten Bau übernommen hatte. 8010 ließ die Verſchalung der Betondecke abnehmen, obwohl der Beton erſt am Tage vorher eingelegt wordenwar. Als ihn Drexler warnte, ſagte er:„Nur runter damit, wenns auch bricht.“ n Anbetracht dieſes unverantwortlichen Leichtſinnes und ſeiner Vorſtraſen wurde 1 7 heute wegen fahrläfſtger Körperverletzung im Sinne des 8230 .⸗St.⸗G.⸗B zu einer Gefängnißſtrafe von 2 Monaten verurtheilt. 4) Wegen Sittlichkeitsvergehens im Sinne des§ 176 Ziffer 3 .⸗St.⸗G. B. wurde der 40 Jahre alte Dienſtmann Leopold Weg⸗ mann aus Mainwangen zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Auf Antrag der Vertheidigung(.⸗A, Dr. Köhler) wurde Wegmann auf freien Fuß geſetzt. Gelchäftliches. * Auszeichnung. Wir werden von der Direktion der hleſigen Berliß⸗Schule, D 2, 15, darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich in unſerer Mittheilung über genanntes Inſtitut vom 12. ds. Mts., betr. Auszeichnung der Berlitz⸗Sprachlehrmethode auf der Pariſer Welt⸗ ausſtellung mit zwei goldenen Medaillen, ein ſinnſtörender Druckfehler befindet, inſofern die Berliz⸗Schulen nicht Sprechſchulen, wie es in jener Miktheilung heißt, ſind, ſondern Sprachſchulen und zwar, wie Schauſpiel in ſeinen Einzelheiten zu folgen. wir gern wiederholen, Sprachſchulen, in denen Erwachſenen, Herren ter Die Schreiner woflte ffß — 2 Vet lich He als Mu ſpet nac 2— g A ——— WEZTeZUU 0s er en e e der noch nicht abgeſchloſſenen Expedition zu erſtrecken haben, und rrſchlechten Geſchäftslage geſchloſſen Mänth. 19“ September. SGeneal Anzeiger S Damen, fremdſprachlicher Unterricht am Tage und Abends von lsländiſchen Lehrern ertheilt wird. „ Wie erklärt ſich die ſehr bemerkenswerthe Thatſache, daß innerhalb einer ſtatklichen Reihe von Jahrzehnten eit ſeiner Erfindung durch Juſtus von Liebig das echte Liebig Com⸗ bagnie's Fleiſch⸗Extract immer in einer und denſelben vortrefflichen, ſch ſtets gleich bleibenden Qualität zum Verkauf gebracht worden iſt, ſodaß dießetwegen noch niemals auch nur die geringſte Klage vor⸗ amgd— Die Antwort lautet: Dies unentbehrliche Hilfsmittel der modernen Küche unterſteht jahraus jahrein der ſtrengſten Kontrolle ftliche Autoritäten erſten Ranges, der Herren Prof. burch wiſſenſchaftliche Dr. M. von Pettenkofer und Prof. Carl von Dn in München. Aeueſte Nachrichten und Telegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) * Darmſtadt, 19. Sept. Der morgigen Beiſetzung des Prinzen Heinrich von Heſſen wohnt laut„Darmſt. Ztg.“ als Fertreter des Kaiſers der kommandirende General v. Linde⸗ quiſt bei. * München, 19. Sept. Heute Vormittag fand die kirch⸗ liche Einſegnung der Leiche des Prinzen Heinrich von heſſen ſtatt. Den Feierlichkeiten wohnte Prinz Rupprecht als Vertreter des Prinzregenten bei; ferner ſämmtliche in Nünchen anweſende Prinzen. Von allen Seiten waren Kranz⸗ ſbenden eingetroffen. Die Leiche des Prinzen wird heute Abend nach Darmſtadt überführt. * München, 18. Sept. Die„Münch. N. Nachr.“ ſchreiben: Unliebſame Vorkommniſſe auf dem bayeriſchen Manöbverfelde, bei genen es ſich im Weſentlichen um die Gefangennahme eines Prinzen des könkgl. Hauſes und um einen ſich daran anſchließenden Wort⸗ bechſel zwiſchen zwei höheren Offizieren hanbelt, beſchäftigen zur geit die öffentliche Meinung der Hauptſtadt. So lange jedoch die Herichte über die erwähnten Vorgänge eine genaue Darſtellung wich⸗ liger Einzelheiten, auf die es in erſter Linie ankommt, vermiſſen laſſen, widerſtrebt es uns, ein Urkheil darüber abzugeben. Es wird ſich alſo zunächſt darum handeln, authentiſche Unterlagen für ein Urkheil, das weder beſchönigen noch gehäſſig übertreiben ſoll, zu gewinnen. (Es handelt ſich um den Prinzen Ru pprechtz den zukünftigen König von Bayern, der im Manbver von einem Offizier gefangen genommen worden war. D..) * Bamberg, 19. Sept. Die Conferenz der De⸗ putirten der Mainuferſtaaten iſt geſtern eröffnet worden. Die Verhandlungen dürften auch den heutigen ganzen Tag in Anſpruch nehmen. * Dresden, 19. Sept. Erzherzog Otto, welcher im Auf⸗ trage des Kaiſers von Oeſterreich der Beiſetzung des Prinzen Albert beiwohnt, traf heute früh hier ein und wurde auf dem Bahnhofe vom Prinzen Friedrich Auguſt empfangen. Auf dem Bahnſteige war eine Ehrenkompagnie aufgeſtellt, welche jedoch nicht das Spiel rührte. *„ Dresden, 19. Sept. Die Subſkription auf 5 Mill. Mark Aproz. Dresdener Stadtanleihe wurde wegen bedeutender Ueberzeichnung heute Mittag an allen Stellen geſchloſſen. *Elbing, 19. Sepk. Um 1 Uhr traf das Torpedo⸗ boot s 1 gegenüber Toltewit mit der Pinaſſe im Hafen zu⸗ ſammen. Der Kaiſer beſtieg die Pinaſſe und fuhr nach Kartin, wo er um 19½ Uhr ankam. Die Kaiſerin erwartete den Kaiſer an der Landungsſtelle. * Berlin, 19. Sept. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Die in Stuttgart erſcheinende Deutſche Reichspoſt berichtete über grobe Ausſchreitungen, welche die Strafexpedi⸗ kion des Hauptmanns Beſſer in Kamerun ſich angeblich zu ſchulden kommen ließ. Aus den amtlichen Berichten iſt über die betreffenden Vorgänge in Berlin nichts bekannt, doch traf aus Kamerun kürzlich die kelegraphiſche Meldung ein, daß der ſtellvertretende Gouverneur den Hauptmann Beſſer von ſeiner Stellung abberufen hat. Die hiernach unumgängliche Unter⸗ ſuchung wird ſich auf das geſammte Verhalten Beſſers während damtt auch über die behaupteten Ausſchreitungen die nöthige Klarheit ſchaffen. Bkrau nſchweig, 19. Sept. Heute früh iſt das Ge⸗ bäude der Zuckerraffinerie Braunſchweiger Aktiengeſellſchaft mit Maſchinen und Zuckervorräthen vollſtändigniedergebrannt. Der mehrere Millionen hetpagende Schaden iſt durch Verſicherungen gedeckt. Notrderney, 19. Sept. Bülow verließ heute Nor⸗ derney, um ſich für einige Tage nach Flottbeck in Holſtein zu be⸗ geben. In der nächſten Woche kehrt Bülow nach Berlin zurück. Wien, 19. Sept. Die Wiener Zeitung veröffentlicht eine kafſerl. Verordnung auf Grund des§ 14 vom 16. d. betr. die Ge⸗ währung von 5 Millionen Kronen aus Staatsmitteln als Noth⸗ ſtandsunterſtützung, von denen bis 2 750 000 für die durch Hoch⸗ waſſer dieſes Jahres in Galizien Geſchädigten berwandt werden können. Eine weitere Verordnung vom 15. d. betrifft die Ab⸗ änderung einiger Beſtimmungen der kaiſerl. Verordnung vom 2. Mai 1899 über die Abwehr und Tilgung der Schweinepeſt. * Barcelona, 19. Sept. Der Ausſtand der Hafen⸗ arbeiter iſt beendet.— Verſchiedene neue Minen wurden wegen *Sofia, 19. Sept. 5 Fürſt Ferdinand iſt hierher zurückgekehrt. 2«253* Zeitungsſtimmen zum Rücktritt des Miniſters Eiſenlohr, Die„Bad. Landesztg.“ in Karlsruhe beſtätigt unſere Ver? muthung, daß in der Verfaſſungsfrage eine Aenderung der Stellung der Regierung bevorſteht. Sie ſchreibt:„Herr Eiſenlohr geht, um in der Verfaſſungsfrage einem Miniſter Platz zu machen, der den Parteien gegenüber noch in keiner Weiſe engagirt iſt. Das iſt der Grund der Veränderung im Geſammtminiſterium, die einen Wechſel der Perſon, nicht aber des Syſtems bedeutet.“ Wer den Charakter S. K. H. des Großherzogs kennt, wird hierüber keinen Au gen⸗ blick im Zweifel ſein. Die„Bad. Pr.“ ſagt über den neuen Miniſter: Der bis⸗ berige Präſtdent des Verwaltungsgerichtshofs, Geheimrath Dr. Schenkel, welchem der Großherzog nunmehr die Präſidentſchaft des Miniſteriums des Innern übertragen, zählt zu den erſten Mitarbeitern Dr. Eiſenlohrs, unter dem er bis vor 2 Jahren als Miniſterialdirektor thätig war. Und die Oppoſition, welche ſe ſehnlichſt den Sturz Eiſenlohrs herbeigewünſcht, ſie erinnert ſich des energiſchen Auftretens von Geheimrath Schenkel auf dem letzten Landiag zu genau, um ſelbſt zu wiſſen, wie wenig ſich die heimrafßh Schenkel iſt weft davon enkfernt, ein Parteiminfſter u ſein, aber er iſt ein Mann von echt bürgerlich⸗liberaler Geſinnung, von hervorragenden Kenntniſſen, vielſeitigſter Bildung und nicht geringer Arbeitskraft. So dürfen wir hoffen, daß auch auf die weitere Zeit die Geſchäfte des Miniſteriums des Innern von dem Großherzog in die rechten Hände gelegt wurden. Das Hauptorgan des badiſchen Centrums, der„Bad. Beob.“ ſchreibb: Der Weggang Eiſenlohr's bedeutet„keinen Syſtemwechſel“. Dieſer Meinung ſind wir auch. Dr. Schenkel iſt in der Eiſenlohr⸗ ſchen Schule aufgewachſen. Es geht ihm der Ruf eines küchtigen, kennknißreichen Beamten voraus, der eine überaus ſchnelle Karriere gemacht hat. Ob er dem Verbande der nationalliberalen Partei äußerlich angehört, wiſſen wir nicht, es thut auch nichts zur Sache. Dagegen iſt ſicher, daß er gerade ſo gut wie Eiſenlohr im national⸗ liberalen Sinne regieren wird. Sein Auftreten am Regierungstiſch im Landtag war nicht derart, daß es ihm beſondere Sympathte bei den einzelnen Parteien eingetragen hätte. Und was er als Mitglied der Erſten Kammer während der letzten Tagung ſich gegen die Volks⸗ vertretung herausgenommen hat, iſt allerſeits übel vermerkt worden. Indeß wird die Oppoſttion ohne Voreingenommenheit dem künftigen Miniſter des Innern gegenübertreten. Seine Thaten werden den Maßſtab zu bilden haben für das Vertrauen, welches er anzuſprechen das Recht hat. 1 Die Note des Grafen Bülow und die ausländiſche Preſſe. * Wien, 19. Sept. Diejenigen Wiener Blätter, die das Rundſchreiben des Grafen v. Bülow beſprechen, äußern ſich aus⸗ nahmslos in zuſtimmendem Sinne. Die„Neue Freie Preſſe“ ſagt, es frage ſich, ob die oſtentatiw zur Schau getragene chineſtſche Freund⸗ lichkeit der Ruſſen und Nordameritaner nicht auch dieſesmal die Durchführung der deutſchen Anregung erſchweren werde. Das Blatt meint, die Publitation ſollte Deutſchlands unerſchütterliches Beharren auf ſeiner Forderung klarſtellen. An der Berechtigung der Forderung ſei nicht zu zweifeln. Der Schritt Deutſchlands ſei ein energiſcher, der einzig zum Ziel führen werde. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt: Deubſchland als der Staat, deſſen Geſandter ermordet wurde, muß auf ſtrengſter Sühne beſtehen. Analoge Anſchauungen machten ſich auch ſchon in England geltend und namentlich Lord Hamilton ſchlug kürzlich in einer Rede ähnliche Töne an. Es iſt nun die Frage, welche Haltung Rußland einnehmen wird. Es hängt viel davon ab, welche Perſonen als Anſtifter des Gemetzels bezeichnet werden. In gleichem Sinne äußert ſich die„Oeſterr. Bolkszeitung!. Das„Neue Wiener Journal“ wirft vie Frage auf, ob es möglich ſein werde, allen In⸗ tereſſirten klar zu machen, daß ſie mindeſtens in dieſer Frage an der Seite Deutſchland bleiben müßten. Die„Deutſche Zeitung“ billigt die Forderung Deutſchlands, denn nur durch ein abſchreckendes Beiſpiel könne eine Wiederholung des Geſchehenen vermieden werden. Das „Wiener Tageblatt“ ſagt, die Cirkularnote der deutſchen Regierung ſwerde nicht berfehlen, übevall lebhafte Zuſtimmung wachzurufen⸗ * London, 19. Sept. Die Morgenbläkter beſprechen die geſtern von der„Nordd. Allg. Ztg.“ veröffentlichte Cirkularnote Bülows. Die„Morning Poſt“ führt aus: Deutſchlands Stellung⸗ nahme ſei vom logiſchen Standpunkte unanfechtbar.„Daily News“ bemerkt, die Regierung wird unſchwer, wie wir denken, dem Vorſchlag Deutſchlands zuſtimmen.„Standard“ ſchreibt: Wir glauben, daß Deutſchlands Haltung die Billigung des engliſchen Volkes hat. Wir dürfen die Hand nicht von China wegnehmen, bis die Strafe voll⸗ zogen iſt. ** ** Die deutſche Anleihe in Amerika. *London, 19. Sept. Der„Standard“ meldet aus New⸗Hork: Die deutſche Anleihe iſt überzeichnet worden, ungerechnet der Anmeldungen aus der Provinz, welche noch nicht vollſtändig vorliegen, und obwohl beträchtliche Zeichnungen, welche Zwecks Weilerverkaufs erfolgten, zurückgewieſen wurden · 2 Der Burenkrieg. Eiue neue Schlacht. » London, 19. Sept.„Daily Telegraph“ meldet aus Lourenzo Marques vom 18. Sept.: Zwiſchen Kaapmuiden und Hektorſpruit fand eine regelrechte Schlacht ſtatt. Die Verluſte der Buren ſind ſchwer.— An der Grenze wurde ein Portu⸗ gieſe von Plänklern der Buren getödtet. Eine portugieſiſche Batterie iſt geſtern an die Grenze abgegangen, jedoch bei Kilo⸗ meter 63 von Kaffern überrumpelt worden. Das Gefecht mit denſelben dauert noch an. „Haag, 19. Sept. Eine Depeſche bes niederländiſchen Conſuls aus Lourenzo Marques beſagt, daß Präſident Krüger das Anerbieten der Niederländiſchen Regierung, ihn auf einem Kriegsſchiffe nach Holland zu bringen, angenommen habe. ** Zur Lage in China. Petersburg, 19. Sept. Das 3. Sappeurbataillon, welches aus Wilna in Obdeſſa eingetroffen iſt, um nach Oſtaſien abzugehen, erhielt Befehl, nach Wilna zurückzukehren. Geſtern Abend gingen aus Odeſſa an Bord des engliſchen Dampfers „Sicilian“ die kombinirten Bataillone der drei neu gebildeten iriſchen Schützenregimenter nach Oſtaſien ab. „Waſhington, 19. Sept. Neuter. Es iſt gemeldet worden, daß jetzt in Berlin über den angeblich amerikaniſchen Vorſchlag berathen werde, die Occupationstruppen in China auf 1000 Mann in Peking, 2000 außerhalb der Mauer der Hauptſtadt und 20 000 an anderen Orten zu beſchränken. Dieſem angeblichen Vorſchlag liegt kein vom Staatsdepartement angeregter Plan zu Grunde. Es kann auf das Beſtimmteſte erklärt werden, daß über einen derartigen Plan keine diplo⸗ matiſchen Verhandlungen ſtaltfinden. *Hongkong, 19. Sept. Reuter. Der deutſche Conſul äußerte ſich, Graf Walderſee habe ſich, bevor er Hongkong verließ, dahin ausgeſprochen, daß er von dem herzlichen Empfange, den ihm die Colonialbevölkerung und die Bevölkerung von Hongkong bereitete, ſehr gerührt ſel. „Shanghai, 19. Sept.(Frkf. Zig.) Der Kampf der befden deulſchen Seebatgillone bei Tſchangſintjen, 20 Kilometer ſüdweſtlich von Peking, beweiſt, Haß ſich in der Umgebung von Peking noch immer feindliche Streitkräfte befinden. Es waren jedoch nicht reguläre Truppen. Von dieſen wird kein Widerſtand gefürchtet.— Aus Hongkong wird dem„Expreß“ gemeldet, daß in Kanton ein aus Tahuenfſu datirtes ſogenanntes kaiſerliches Edikt verbreitet wird, in welchem es heißt, die Tapferkeit der kaiſerlichen Truppen und Boxer ſei ſo groß geweſen, daß nut noch wenige ausländiſche Sol⸗ 1. Hoffnungen auf einen Syſtemwechſel jetzt erfüllen werden. Ge⸗ daten am Leben ſeien, und dieſe wenigen habe China in Händen. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 19. September⸗ bligationen. 5 Staatspapiere. Piapvontelgt 1608 50 2 Babiſche Obligat. 93.85 b5 4. Mhbein. Hyp.⸗B. unk..50 2½, 1(abgeſt) 92.90 55 8%„.„„ M. 90.70 b 3½„ Oblig. Mart 98.10 b 3/„„„„e 1904] 80.20 55 93.10 b3„„ Communalf 91.20 b3 57 5I 92.98 ö3 Stäpte⸗Aulehen. „% 84.— b 31% Freiburg(. B. 3 seuher v. J. 1 2 4. 4 L. 100 goote 14 5 J 4% Audwigshaſen M. 104. 8 31 Baher. Obligatſonen 92.50 bz 1 98.50 0 1 98.60 bz 3½ 5 1 91.— 81% Deutſche Reichzanlelde 98.50 0 ½% Manäbelgter Obl. 1885 30%0„ 05„ Ae 95 Preuß. Conſolz 15 51 31%„„ 18898 91— 9%„ 6][ Juduſtrie-⸗Obiſgationen 5 65 80 b N Bab. N ⸗ f. Abſchiffl. 101.— 4 Brauerei Kleinlein Heidelb. 7 Gifendahn · Anlehen ee 5 4 enzmühle 4 Pfälz,(Ludw. Max Nord) 99.— b05 4½ Speyerer Zlegelwerke 1 8ë2„ 91.40 ö3[½ Verein Chem. Fabrlken 101— 857 8%„„conbertirt, 91.80 b8 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 103.— 50 Aktien. Banken. Pfalzbrau, p. Geiſel u. Mohr 94.— Babiſche Bank 119.50 G Brauerei S 1 3 Gewerbebank Speher 500% 129.50 G Schware, Sorhes 25.— 8 Maunheimer Bant 118.— 5 4 Schwetzinlgen 9 Banuk 146. 0„ Sonne Welg Speyer 482 50 lat, Saeene i, ee, Pfls Sparzu Edb. gandau 188.50 b. Wormſer Bannn v. Bertge 180.— 55 Aee en 1185 5 Pfülz. Preßh. u. Spritlabr. 128.— 8 Südd. Bank 110.— Trausport Süddeutſche Bank(unge) Akt.—.— und Verſicherung⸗ „„SEtſenbahnen. Gutjahr⸗Aktien 120—8 Wfälziſche Fudwigsbahn 218.460 bb Mannh. Dampfſchleppſchift 111.28 0⸗ 70 Maxbahn 189. bſ Lagerhaus 103.50 U Norbbahn 125.50 bz Bad. Rück⸗. Milverſich.—.— Hellbronner Straßenbahnen 87. 5 10 Schifffahrt⸗Aſſecuranz 535.— Chemiſche Induſtrie, Continentale Verſicherung 50. 8 .sG, f. chem. Induſtrie 120.25 G Maunheimer Verſicherung 420.— Badiſche Anilin⸗ u. Sodg 390.— G Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 359.— 1 de Gsldend junge 108. WMürtt, Transportberſich. 700.— 8 em. Fabri oldenberg 192.— 8 1 4 Chem. Fabelt Gernsheim 30.— 0 Juvuſtrie. 160.— U Vereln chem. Fabrſtken 170. G Act.⸗ Geſellſch f. Seilinduſteſe 11 Verein D. Oelfabriken 106.— bß Dinglerſſche Maſchinenfabrit 161.— 8 Weſteregeln Alkal. Stamm 210.— G Emalllirfabrik Kirkweiler 21.— 8 Vorzug 104.— Emaillirwerke Malkammer 192.— 5 5 1 Fttlinger Spinnerei 115.— G Brauereien. Hüttenheimer Splnnerel 89.— 0 Bab. Braueret 181.— Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 168. 8 Binger Aktienbierbrauerei 1 8— 8 Maung, ae eee 88.— Durlacher Hof vorm. Hagen.— Oggersgelmer Spinneret— Eichbaum⸗Branerei 170.25 Bfcie Nähm. u. Fahrräberf 79.— Elefanteubräu Nühl, Worms 106. G Portl.⸗Geinentwt. Helbelberg 188.— Brauerei Ganter, Frelburg 109. G Bereiulg. Freiburger Zlegelſd 120.— Kleinlein, Seidelberg 148.— G Verein Speyerer Zlegelwerke 102,— Homburger Meſſerſchmitt 100.— Zellſtofffabrit Waldyof 214.— G Ludwigshafener Brauerei—.— Zuckerfabrit Waghäuſel 80.95 0 Mannh. Aktienbrauerei 168.— G Zuckerrafſinerie Maunheſm 136.— Mannhelmer Effektenbörſe vom 19. Sept. An der heutigen Börſe wurden Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank⸗Aktien zu 185.50% umgeſetzt. Lebhafter Nachfrage begegueten den Aktien der Zucker⸗ deren Cours ſich um 2½ Mannheimer Bank 118 G. raffinerie Mannheim, 186 G. Sonſt notirten: 15]., Zellſtofffabrik Waldhof 214 G. Frankfurt a.., 19. Sept.(Gffektenbörſe),. Aufangscourſe. Kreditaktien 206.50, Staatsbahn 142.—, Lombarden 25.90, Egypter —.—, 4% ungar. Goldrente 95.70, Gotthardbahn 140—, Diseonto⸗ Commandit 172.50, Laura 194.—, Gelſenkirchen 188.50, Darmſtädter 161.—, Handelsgeſellſchaft 145.20. Tendenz! ruhig. Berlin, 19. Sept.(Telegr.) Effektenbörſe Die Haltung war bei der Eröffnung nicht eiuheitlich. Montanwerthe unrege mäßig. Banken lagen kräge bei iheilweiſe abbröckelnden Kurſen. Fond % erhöhte. Noti 8, Bad. anre anregungslos. Gegen Schluß der zweiten Börſenſtunde waren Kohlenaktien befeſtigt. Auch Banken theilweiſe beſſer. Privatdiskont 405%0 Berlin, 19 Sept,(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 206 70, Staatsbahn 142.20, Lombarden 25.90, Diskonto⸗Commandit 5 172.40, Laurahütte 194.60, Harpener 175.70, Ruſſiſche Noten— Tendenz: ruhig. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.15, 3½% Reichsanleihs 98.50., 3 0% Reichsanleſhe 85.70, 4½ Heſſen 101.80, 3. Heſſen 81.70, Italiener—.—, 1860er Looſe 182.— Lübeck⸗Bichener 187.50, Marien⸗ durger 72.—, Oſtpreuß. Südbahn 89.—, Staaktsbahn 142.—, Lom: barden 25 70, Canada Paelfie⸗Bahn 87.80, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 146.70, Kreditaktien 206.60, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 145.—, Darmſtädter Bank 130 70, Deutſche Bankaktien 187. Disconto⸗Commandit 173.90, Dresdner Bank lck.60, Leipziger Bant 159.50, Berg.⸗Märk. Bank 147.80, Dynamit Truſt——.—, Bochumer 178.—, Conſolidation 345.50, Dortmunder 87 70, Gelſenkirchener 188.90, Harpener 177.60, Hibernia 198.90, Laurahütte 194.40, Licht⸗ und Krafk⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw, 208.25, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 148.—, Deutſche Skeinzeugwerke—.—, Hanſa MWampf⸗ ſchiff 149.70, Wollkämmerei⸗Aktien 132.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.60, 3% Sachſen 51,70, Stettiner Vulkan 206.—, Mannheim Rheinau 112.50, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 92.75. Privatdiscont: 4%%. London, 19. Septbr. 3 Reichsanleihe 86—, 2 Conſols 98%6% 5 Italiener 98, Griechen 41½, 3 Portugieſen 28½ Spanier 71 Türken 22¼ Argentinter 92¾ 5 Mexikaner 25% 6 Mepikaner 984, behauptet, 3/ Rupeen——, Ottomanbank 11½, Rio Tinto 50%% Southern Paeifto 38¾, Chicago Milwaukee 115½, Deuver Pr. 68½ Atchiſon Pr. 71¼, Louisville u. Naſhv. 76%, Northern Paeifte Pref. 72½, Union Pacific 57¼. Chineſen 82¼, Atchiſon—, Crie—, Central Paeifte——, Chartered——. Tendenz: feſt. 5 London, 19. Sept.(Süd afrikaniſche Minen.,) Debeers 28⅜, Chartered 3¼, Goldſields 7, Randmines 4½, Gastrand 7% Tendenz: behauptet, Schifffahrts⸗Nachrichten. MNannhelmer Hafen⸗Verkehr vom 17. September. Hafenbezirk III. Schlffer ed, Rap. Schiß Nommt von Vabung Gtr Kehn! Brüde; Ambenburg Cement T0⁰⁰ ſeretzer Peter Melchers Rotterdam Bretter 104˙6 Graus Marie 5 Stückgüter 1808 Keſſel Angra Pequena Duisburg Kohlen 5000 Ponning Amſterdam 1 Amſterdam Stülekgüter 275 Heck Max Honſell Heilbronn Steinſal; Obfer Blilcher Rotterdam Holz, Kohlen 14706 +. om 18. September. „Zens Cosmopolit 2 Rotterbam igut 8955 bler Jallana Vetreſde 1 Augspurger Ruhrort 14 Anutwerpen 4.%% 5 Kohl 19955 ötenſhorſtert Kannengleßer 1 Üührort ohlen 150⁰ Slagendene Hohenzollern Hochfelb„ 18900 Wiiſ Wilhelmiue Buchloh 25 22000 Witthantz Katharing Louiſe 7 57 140 ewe St. Joſef Duisburg 175 189˙ ſcermann Bertha Paula 5 5 I00 Hafenbezirk JI. Wolz 2. Anna Milbenberg Hauſteine 1295 Weick Barbara Kaiſerwörth Backſteine 988 eleng Speyer 55 92107555 15 Masia Duisburg Rohlen 9800 Milßig Wartberg 15 1 4000 Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Southanpton, 19, Sept.(Drahtbericht der Amerikan 51 Southampkon). Der Schnelldampfer„St. Louis“, am 12. Septembes von New⸗Hork ab, iſt heute Vormittag 8 Uhr hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und, Reiſe⸗Bureau Gun b⸗ lach& Bärenklau Nachfolger in Mannheim, Heivelbergst⸗ ſtraße O 7, 18. Rudolf Rücker, Weinheim a. d. B. Großes Lager von Roth⸗ und Weißweinen. Preisliſten u. Proben auf Verlangen kem 1 Seite. General⸗Anzeiger. Mannhbeim, 19. September Amts' und Kreis⸗ ekanutmachun 0 ‚ Bekanntmachung. (432) Nr. e e Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß mit Wir⸗ eit kommen wieder häufiger kung vom 15. September ds. Is. folgende Geſchäftsabtheilung Ae en ein, daß der längs derunter den Richtern und Gerichtsſchreibern in Kraft getreten iſt. ſtädtiſchen Bleiche am Neckar 5 5 nach den Friedhoffubrende Weg. a) Gtſchüftsabtheilung unter den Richtern. von qtadfahrern benützt wird. Verkündigungsblafl. Nur noch 10 Tage werden die Lagerbeſtände Turn⸗Verein Mannbeim. Gegr. 1846. (Eingetragener Verein) a. Civilſachen der Stadt Mannheim von der Rheinbrücke bis E 8 1 0 iĩ 6, Stock, Zimmer No. 15.)— Wir ſehen uns deßhalb ver⸗ Riehterabtheilung 1 8, St ge⸗ 85 anlaßt, darauf aufmerkſam zu a. dictspolighe fich Aufſicht über jämmtliche Ge eleganter Hlerren- ll. Knaben-Garderoben E . dak ſowohl der vor⸗ d. Sämmtliche Einwendungen gegen das Vollſtreckungsver⸗“ Am Sonntag, den 23. Sept, inziehende Weg nur für Fuß⸗ 0. Civilſachen der Stadt Lit. a, B, C, D innerhalb des Ninges. 8 1 ade er dee hie Fee Feee S, Franz Rudersdorf, E 1, 34, Breitestrasse Tunſaltt nuc Heidelben beiden Wege dem ſehr ſtarken 7 9 e 2 2 2 Marf. Irzebhegerarſch ac ben 1 4 18 1 50*zu bedeutend reduzirten Preiſen geräumt. ſen- Kbiihelg pelde Sce riedhof ausſchließlich vorbe⸗ Ichterabtheilung II.(2. Stock, Zimmer o, 9. 5*„F; 15 18 1188 dalten bleiben Aaen Civilſachen der Stadt Mannheim Lit. E, F, G, u, 1 und K Dualite Ler daher Bedarf in dieſen Artikeln hat, verſäume nicht, ſich über ee ecegh Radfahrer haben bei Zuwider⸗ innerhalb des Ringes, ſowie Lindenhof. Qualitäten ꝛc. zu informiren. 6428 böft. einladen 844 andlung Beſtrafung gemäߧ 5 Großh. Amtsrichter Dr. Koelle. Abfahrt auptbahnhof 12 er Verordnung Großherzogl. Richterabtheilung III.(2. Stock, gimmer No..9 Nachm., Rückfahrt ab Ladenbug— Miniſteriums des Innern vom Civilſachen der Stadf Lit. L bis mit U innerhalb des Ringes. Abends 705, l duß 15 775 255 Verkehr Großh. Amtsrichter Dr. Ettle.— 2 Der Turnwart. wärtbaerrädern betr.— zu ge⸗ Richterabtheilung IV.(2. Stock, Zimmer No,.) 5—— emhein, 1900 a. Civilſachen der alchwe ewee und lß 85 Speclalhaus für Photographie-Bedarf fmän 15 Großßg. Bezirksaut. außerhalb der Ringſtraße(Kaiſer⸗ NM K N. 0. Alin s 0 b. Civilſachen gegen Perſonen, welche außerhalb des Gerichts⸗ 0 FTOPP 4 ¹ and Zwangs⸗Verſteigerung bezieks 990 Bayern lrechtstheiniſch), Württemberg und 5 2 Banabsras Werein ge Heſſen wohnen. 1 75 Donnerſtag, den 20. d.., Großh. Oberamtsrichter Dr. Aberle. ph 1 Hannheim. ka! Nachmittags 2 uhr öhte g V.(2. 8. f U J 0 f 9 Mfandlotale0 4 5 Richterabtheilung(2. Stock, Zimmer No..) 0 OElLap 180 9 9 fans 9 1 b unseenedehen en ba 11 im Vollſtreckungswege öffent⸗ 0 niß unſerer verehrl. Mitgli 111 zur Neckarbrücke weſtlich des Ringes, Mühlau, Neckar⸗ Alleinverkauf der rühmlichst bekannten Speclalmarken: daß 55—690 Ef ich gegen Baarzahlung meiſt⸗ vorland, Neckardamm und jenſeits des Neckars. 0 pf dietend perſteigern: 64275 d. Civilſachen gegen Perſonen, welche außerhalb des Gerichts⸗ oncurrenz- alten Bibliothek 955 Möbel uerſchiedener Art Ai ee ee in der bayr. Rheinpfalz N Concurrenz-Entwickler, Concurrenz- Papiere. von Freitag, den 21. Sept, Ne 2 Elſaß⸗Lothringen wohnen. 5— 5 8 beit. 8 und Wüſche. Großh. Amtsnichter gircher. Kodelt deneneß I Pr. R. Krügener, Frankrurt a. M. gebfpge i Stunden wießek eit Maunheim,., Septbr. 1800. Richterabtheilung VI, de. Stock. Zimmer No. 10.) 45 Trockenplattenfabrik von Otto Perutz, München. Der Vorſtand.. Baumann, Gerichtsvollzieher,. Civilſachen der Vororte Neckarau, Käferthal, Waldhof, ſowie Generaldepot von Brunn d Höfinghof, Erillant-Entwiekkler.—.— 5 Wontardſtraße 15a. 8 85 e Feudenheim, Sandhofen, Wallſtadt, Seckenheim, Grosses La ger von Uber 100 Apparaten. Specialität nur für Herde⸗ Zwangsverſteigerung. b. 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Näh, durch Friedr. Burckhardt, U1 Mannheim, L. 12, 11. 880 a. Freiwillige Gerichtsbarkelt der Vororte Käferthal, Waldhof, Feißkohl 75 Neckarau und ſämmtlicher Landorte, Gerichtsvollzieher in Mannheim. b. Etvilſachen der Orte Ladenburg, Jivesheim, Neckarhauſen ———— und Schriesheim. ieDie weltbekannte Großh. Amtsrichter Antoni. »Bettfedern-Fabrik Richterabtheilung IX.(A 4, 1, 3. St., gim. No..) Wir erfüllen hiermit die ſchmerzliche Pflicht, das geſtern Abend erfolgte Ableben unſerer lieben Frau 64259 Betty Dinkelſpiel 8 ins. Prinzen⸗ Strafſachen der Stadk Mauuheim weſtlich der breiten Straße 95 einſchließlich Schloß, Lindenhof mit dem Hauptbahnhof, geb. Kahn Lohe uwaſſer 0 e bsdlnnen 5.. e 10 Relgeeiger en eede len theil 5 den B dt 5 9 f W gbt jebem 9 5 üftlche ſ W roßh. Amtsrichter Freiherr von Duſch. allen theilnehmenden Verwandten und Freunden au ieſem Wege an⸗ n aar unverw ie Seee ait ie mienteraplkhellung K.(4 4 l. S bct, Sinn. No..) Ieigen 5 M. el c Wellenträuſe, a Glas ii 11 1 9 85 5 dee zuzeiger M..00, 61286 Von dieſen Daunen genügen Strafſachen der Stiadt Mannheln oſtlich der bleiten Straße, 5 0 Fanehne der ſſt und 35 f e mit Mannheim, 19. September 1900.— von Eichstedt, N 4, 12, 0 8 Ausnahme der Polizei⸗ und Finanzſtrafſachen. 7 12 ebicinalbrogerie z. rothen Rr„ 55 aratis. Biele Anerkennungsſchr. 0 Großh. Amtsrichter Loss. Im Aamen der tranernden Hinterbliebeuen. ere 1889. 5 +. 20 Richterabtheilung XI.(A 4, 1, 2. Stock, Zim. No..) 2 2 a. Strafſachen der Vorſſädte Neckarau, Käſerthal, Waldhof, Mar Dinkelſpiel. onun Schönschreib- gwie der Orte Sandhofen, Feudenheim und Rheinau. 5 Eine ſtaakk. geprüfte Lehrerin 12 l. bPuchführ. Unterr. f b. Polizei⸗ 10 5 ſhing nſtea ſache des Amtsbezirks. 1 40 Die 1 1 findet Donnerſtag Abend 5 Uhr vom Trauerhauſe* ‚ Gebr. 5 2 Großh. Anmtsrichter Dr. Finter. 10, 7 aus ſtatt. Sligte, 2. 8 1 N21% Leer. ene Kichgerabtheilung XII.(4 4, 1, 2. Stock, gim. N0o..) i. Nachlhein der Nar d 37843 3. Strafſachen der Neckarvorſtadt, der Landorte Ilvesheim, Zu erfr. in der Exped ds Bl 7 85 Neckarhauſen, Ladenburg, Schriesheim, Seckenheim und— f. 7 Wallſtapt, mit Ausnahme der Polizei⸗ und Finanzſtrafſachen. b. Requiſitionen in Straffachen. Hilfsrichter Referendär Dr. Gerbel. 25 Use ten 1 — b) Geſthäftsabtheilung unter den Gerichtsſchreibern. Bellen Mische Husslalfungen vorzüglich in Ton u. beſter Gerichtsschreibereiabtheilung I. 9 2 5 Conſtruction, in großer Aus⸗ 8 No. 17.) MonIE- 8 Aechtes Dalma wahl zu billigen Preiſen. 5) Führung der Handkaſſe 15 5 mit goldenen Medaillen prämiirt tötet 5 Scharf& Hauk, Eroßh. Gerichtsſchreiber Riſſel. Inhaber: Ludwig Adolf Sillib alle Inſekten wie Fliegen, Flöhe, Schnaken(Pott⸗ 0 0 Gerichtsschreibereiabtheilung II. hümmel) Schwaben, Ru en u 5 w ſo ſchnell Piano-Fabrik, CO 4, 4.(3. Stock, Zimmer No. 13.) 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