pr. age⸗ der und die deit⸗ nen, Klingel an ſeiner Hausthür.„Iſt der Herr Profeſſor zu Hauſe?“ 1Iis FTelegramm⸗ Adreſſe: „Idurnal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958 Abouuement: 80 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez, incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal. Inſerate: Dir Kolonel⸗zeile 20 Pfis. Die Reklamen ⸗Zeile 60 Pig (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. Telephon: Redaktion: Nr. 377. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Verantwortlich für Politik; J..: Eruſt Müller. für Theater, Kunſt u. Feuilleton; Dr. Friedrich Walter. für den lok. und prov. Theil; Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notattionsdruck und Verlag der Dr. H. Haasſchen Buch⸗ deuckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Jeng Das,„Maunheimer Jousnal“ ſt Sigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) 3 218. Druckerei: Nr. 341 Sae e 8 E 6. 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 känamuiſch nn Raumde e Nr. 451. Freitag, 28. September 1900.(Abendblatt.) Rußlaud und Frankreich. Von unſerem Londoner§⸗Korreſpondenten. London, 26. Seßpk. Der„Daily Expreß“ läßt ſich von einem gelegentlichen Mit⸗ arbeiter aus Paris eine Zuſammenfaſſung der Punkte ſchreiben, in denen die Anſichten und Prinzipien der ruſſiſchen und der franzöſiſchen politiſchen Anſchauung ſich ſchroff gegenüberſtehen und zieht daraus Schlußfolgerungen über die mögliche Ent⸗ fremdung zwiſchen den beiden Reichen. Es heißt in der Zuſchrift unter Anderem:„Die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Ruß⸗ land erfahren jetzt, wie ich auf Grund von Informationen, die aus einer Quelle kommen, an deren Zuverläſſigkeit nicht zu zweifeln iſt, eine tiefgehende Aenderung. Dieſer Wechſel iſt an der Ober⸗ fläche allerdings weniger oder gar nicht ſichtbar, es werden auch alle Anſtrengungen gemacht, um ihn zu verbergen, aber der Prozeß vollzieht ſich nichtsdeſtoweniger mit mathematiſcher Sicherheit und die Folgen werden ſich bald im fernen Oſten zeigen. Die Thatſache beſteht, und läßt ſich nicht länger ignoriren, daß zwiſchen Paris und St. Petersburg in mehr als einer Kar⸗ dinalfrage eine ſo vollſtändige Meinungsverſchiedenheit beſteht, daß heute khatſächlich die Maßregeln, die die Regierung des Zaren trifft, mit entſchiedenem Mißtrauen vom Quay'Orſay aus ver⸗ folgt werden.„Wohin will Rußland uns ziehen?“ iſt die Frage, die jetzt überall in den höheren politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen Frankreichs fortwährend geſtellt wird, und zwar be⸗ ſonders ſeitdem ſich zeigt, daß der übermächtige Verbündete nicht nur in Angelegenheiten, bei denen ftanzöſtſche Intereſſen bethei⸗ ligt ſind, vollſtändig unabhängige Entſcheidungen trifft, ſondern ſogar dieſelben offen zur Ausführung bringt, ohne überhaupt nur ſeinen Verbündeten um deſſen Anſicht zu fragen. Gegen⸗ über der tiefen Mißſtimmung, die durch dieſe Vorgänge erzeugt de, ſind ſolche oberflächliche Höflichkeiten, wie die Dekoration 5 Loubet und der Brief des Zaren, der ſie begleitet hat, unwirkſame Beſchwichtigungsmittel. Man hat in icht vergeſſen, daß der Zar vor einigen Jahren ſeine Vorſchläge für die Friedenskonferenz erließ, ohne vorher Frank⸗ reich auch nur andeutungsweiſe davon zu verſtändigen und nach dieſer Zeit ſind zu verſchiedenen Malen von der ruſſiſchen Regie⸗ rung Maßregeln getroffen, die den Anſchein hatten, als ob ſte in vollem Einverſtändniß mit Frankreich geſchähen, von denen aber in Wirklichkeit das franzöſiſche Kabinet keine Ahnung hatte. Das letzte Beiſpiel für dieſe Unzuverläſſigkeit iſt der Vorſchlag Ruß⸗ lands, Peking zu räumen. Herr Delcaſſé hatte vorher keine Ahnung davon, und dieſe Mißachtung franzöſiſcher Anſichten und Empfindlichkeit hat ſehr verſtimmt. Die religibſe Pro⸗ paganda iſt weiterhin eine Quelle fortwährenden Mißtrauens zwiſchen den beiden Mächten. Im Frühjahr vorigen Jahres er⸗ langte Herr Pichon ein kaiſerliches Edikt aus Peking, durch das die franzöſiſchen katholiſchen Miſſionare die Stellung und den Rang von Mandarinen erhielten und überhaupt die Stellung chineſiſcher Beamten einnahmen. Hiermit war der Zar, der wie Lord Salisbury der Anſicht iſt, daß der gegenwärtige Ausbruch der Unruhen zum Theil auf den Uebereifer von Miſſionaren zurückzuführen iſt, durchaus nicht einverſtanden. Der Zar wünſcht ſogar, daß einige der Konzeſſionen, die dem Klerus ge⸗ macht wurden, jetzt zurückgezogen werden, während die franzö⸗ ſiſche Regierung entſchloſſen iſt, die Aufrechterhaltung derſelben mit aller Macht durchzuſetzen. Die franzöſiſche Regierung kann in dieler Hinſicht Allerdings nicht unabhängig handeln, da ſie Sklave der Traditionen der franzöſiſchen Nation iſt. Der Schutz der katholiſchen Miſſionare im fernen Oſten iſt ein ſo eminent wichtiger Faktor, daß die franzöſtſche Regierung demſelben jede Anſtrengung widmen muß. Und wenn ſich nur der leiſeſte Ver⸗ dacht ergibt, daß die Regterung dieſe Aufgabe vernachläſſigt, würde ſie ſich ſofort einer ultramontan⸗radikalen Coalition gegenüberſehen, der kein Miniſterium 24 Stunden widerſtehen könnte. Aus dieſen und ähnlichen Gründen ſind die verſtändigſten Politiker Frankreichs allmählich zu der Ueberzeugung gekommen, daß die ruſſtſch⸗franzöſiſche Allianz nur noch ein Schein iſt, und wenn morgen die Symptome einer neuen Gruppirung der Mächte ſich zeigen würden, würde in Paris keinerlei Ueberraſchung herrſchen.“ Politiſche Ueberſicht. Manunheim, 28. September, Regelung des Apothekerweſens. Einem pharmazeutiſchen Fachblatte zufolge ſoll eine Ent⸗ ſcheidung des Bundesraths in Sachen der reichsgeſetz⸗ lichen Regelung des Apothekerweſens in der Richtung ergangen ſein, daß die preußiſchen Vorſchläge in dieſer Angelegenheit, welche die allmähliche Ablöſung der Apotheken⸗ berechtigung zur Vorausſetzung der einheitlichen Regelung des Konzeſſionsweſens machten, abgelehnt worden ſeien. Wie wir erfahren, entſpricht dieſe Meldung nicht den thatſächlichen Ver⸗ hältniſſen. Die Frage der reichsgeſetzlichen Regelung des Apo⸗ thekenweſens iſt vielmehr noch immer in der Schwebe, und die auf Grund des 1896 im Reichsamt des Innern ausgearbeiteten Ent⸗ wurfs eines Reichs⸗Apothekengeſetzes zwiſchen dem genannten Reichsamt und den einzelnen Bundesregierungen, ſpeziell der preußiſchen, eingeleiteten Verhandlungen ſind noch nicht zu Ende geführt. Erſt dann wird eine Entſcheidung des Bundesrathes erfolgen. SWouverneur von Liebert. In der„Deutſchen Kolonialzeitung“ nimmt der Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika, Generalmajor von Liebert, das Wort zu einer längeren Darlegung über die Grundſätze, von denen er ſich bei der Verwaltung der Kolonie hat leiten laſſen. Ueber die vom Gouverneur ſeit jeher mit beſonderer Energie verkretene Zen⸗ traleiſenbahnfrage ſchreibt er:„Aber alle dieſe Mühe⸗ waltung kann nur einen Tropfen auf einen heißen Stein bedeuten, ſo lange der Kolonie das große moderne Verkehrsmittel, die Eiſenbahn, und zwar eine Hauptader quer durch das Land, fehlt. Ich kann mich hier nicht über dieſe weitſchichtige Angelegenheit berbreiten, ſondern habe nur zu erklären, daß mit dem Bahnbau die Kolonie ſteht und fällt, ſie ohne ihn wirthſchaftlich nicht be⸗ ſtehen kann. Der Handel muß immer tiefer ſinken, die moraliſche Depreſſion der Kaufleute draußen iſt ſchon ſchlimm genug. Das Ueberſiedeln deutſcher Firmen nach Mombaſſa und Nairobi ſowie nach Chinde, die Wendung des Verkehrs von Tabora nach Nai⸗ robi ſtatt nach Dar⸗es⸗Salaam ſind verhängnißvolle Anzeichen für die Zukunft. Sollte der Reichstag die jetzt bis in kleinſte ausgearbeitete Bahnvorlage wiederum ablehnen, ſo iſt aller deutſcher Fleiß und das ganze bisher dort angelegte Kapital ver⸗ loren.“ Bezüglich ſeiner Stellung zu dem vielgenannten Deuß⸗ ſchen Transportunternehmen, wobei ihm Zweideutigkleit vor⸗ geworfen wurde, ſtellt Herr von Liebert feſt, daß drei Herren von jener Firma ihn in liebenswürdiger Weiſe aufgeſucht, ihm ihr Bedauern über die Veröffentlichung ſeiner Privatbriefe aus⸗ gedrückt und beſtimmt erklärt haben, daß ſie und ihre Firma den taktloſen Angriffen auf Herrn von Liebert gänzlich fernſtänden. Herr von Liebert ſchließt ſeine Ausführungen folgender⸗ maßen:„Vier Jahre hindurch habe ich dem Reichsfiscus einen Vizegouberneur und einen Kommandeur der Schutztruppe er⸗ ſpart. Die Arbeit dreier Aemter ruhte auf meinen Schultern. Ich habe alle Konzepte durchgeſehen und gezeichnet und alle Rein⸗ ſchriften unterſchreiben müſſen. Meine Reiſen habe ich mit höch⸗ ſtem Rekord ausgeführt, um möglichſt viel vom Lande ſelbſt zu ſehen und andererſeits nicht zu lange meine ſchriftlichen Arbeiten 1 zu unterbrechen. Nur wenige Tage bin ich krant geweſen. Wenn mir jetzt bei der Rückkehr in die Heimath von einigen Seiten 1 Undank entgegentritt, ſo muß ich mich mit Gleichmuth darüber tröſten. Mir genügen ein gutes Gewiſſen treuer Pflichterfüllung und die volle Zuſtimmung meiner afrikaniſchen Mitarbeiter.“ Kamerun im Gtat für 1901. Die neue Nummer der„Deutſchen Kolonalzeitung“ ver⸗ öffentlicht eine Antwort der Kolonialberwaltung auf eine Ein⸗ gabe der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, betreffend die kulturelle Hebung der Kolonie Kamerun. Die Kolonialverwaltung erkennt darin an, daß Kamerun Dank ſeiner günſtigen Vorbedingungen vor jeder anderen deutſchen Kolonie befähigt iſt, in der Zukunft noch eine hervorragende wirthſchaftliche Rolle für das Mutter⸗ land zu ſpielen, und verſichert, daß ſie der wirthſchaftlichen Er⸗ ſchließung und Hebung des Landes fortgeſetzt ihre volle Aufmerk⸗ ſamkeit zuwendet. Ferner wird mitgetheilt, daß in den nächſten Etat wiederum Mittel für eine erhebliche Verſtärkung der Schutz⸗ und Polizeitruppe eingeſtellt worden ſind; auch die Bildung einer berittenen Schutztruppe zur beſſeren Beherrſchung des Hinter⸗ landes von Kamerun ſoll durch den Kommandeur der Schuß⸗ truppe verſucht werden. Desgleichen iſt die Anlage eines Straßen⸗ netzes in Ausſicht genommen und der Betrag von 130000 Mark dafür in dem diesjährigen Etat ausgeworfen. Auch die übrigen hei der Koblenzer Hauptperſammlung zum Ausdruck gekommeſten Wünſche der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſollen im Rähmen der verfügbaren Mittel thunlichſte Berückſichtigung finden. 5 Franzöſiſche Manöver in engliſcher Beleuchtung. 1+5 London, 26. Sepk. 5 Die Londoner„Times“ läßt ſich von ihrem Spezialkorre⸗ ſpondenten aus Chartres unter dem 20. September Fol⸗ gendes berichten: 15 5 „Ich habe abſichtlich bis zum Schluſſe der Manbver mit meinem Urtheil über das franzöſiſche Heeresſyſtem gewartet, im der Hoffnung, daß ich in den letzten Phaſen der Operationen einige Gründe finden würde, um meine bereits gefaßte Meinung zu modifiziren. Jetzt habe ich Diviſton gegen Divfſton, Corps gegen Corps, und Armee gegen Armee operiren ſehen, und habe mich überzeugt, daß meine erſte Kritik leider richtig iſt. Es iſh' natürlich nicht meine Abſicht, hier eine Spezialbeſchreibung deng einzelnen Gefechte und Schlachten zu geben, ſondern ich möcht nur Beiſpiele anführen, um die gewonnenen Eindrücke zu e läutern. Ich ritt am Morgen des erſten Manövertages mit der Avantgarde des zehnten Corps, einer Dragoner⸗Schwadron, und mußte konſtatiren, daß dieſe allerdings eine Spitze vorſchickte, die aber wie die ganze Schwadron ſelbſt gar nicht daran dachte, ſich irgendwie zu decken und eine wirkliche kriegsmäßige Recog⸗ noscirung vorzunehmen. Dabei hatte die Avantgarde nicht einmal —... ᷣͤ—— Bei Eduard von Gebhardt. (Nachdruck verboten.) Düſſeldorf. Roſenſtraße. Die Hausnummer? Saperment — vergeſſen! Was nun? Ich trete in den nächſten Laden und frage. Die Leute hinter der Theke lächeln. Zum Profeſſor wollen Sie? SGleich drüben wohnt er. Sie, das iſt ein netter Herk. So ſpaſſig und ſo leutſelig. Immer zum Scherzen bereit. Er kommt häufig her. Geſtern noch haben wir ihm Geld wech⸗ ſeln müſſen. Zu drollig war das.„Liebe Leut',“ ſagt' er,„könnt Ihr mir das Holz da nicht klein machen? Meine Töchter haben mich wieber rein gebrandſchatzt. Wißt Ihr keine Feuerverſicherung gegen Töchter?“ Und lachend breitet er ſeinen Hundertmarkſchein auf den Tiſch, ſtreicht die klingende Münze in die hohle Hand und ſchiebt vergnügt über die Straße, in ſein Haus, zu ſeinen lebens⸗ luſtigen Mädeln Na, ich werde mein Erſtaunen über ſolche Reden nicht erſt zu ſchildern brauchen. Wie? Er, der ernſte, ſtrenge, fromme, proteſtantiſch nüchterne, er, Eduard von Gebhardt—— Nein! Aber nein, nein, nein!! Es iſt ja ganz und gar undenkbar— es tſt—. Und ch, zerre mit aller Ungeduld eines Verblüfften die Crola uns Gebhardt geſchildert hat. weßhalb an der Lehne des Stuhles, auf welchem der Porträtirte ſitzt, eine ganz gewöhnliche Fuhrmannspfeife hängt. Jetzt iſt mfir das auf einmal vollkommen klar. Es ſoll damit auf die un⸗ gewöhnliche Anſpruchsloſigkeit und Einfachheit des Künſtlers hingewieſen werden. Der Maler der volksmäßigſten prote⸗ ſtantiſchen Religionsbilder ſoll als ein Mann von wahrhaft volks⸗ mäßiger Lebenshaltung vor uns erſcheinen. Soll! Denn der Mann, der angeblich die Fuhrmannspfeife raucht, hat ganz und gar nichts Volksmäßiges in ſeiner Erſcheinung. So wie ihn Crola gemalt hat, muß man in ihm einen ſtreitbaren Ritter vom Geiſte, einen leidenſchaftlichen Parteigänger der höchſten Kultur⸗ ideale erblicken. Eine ungeheure, exploſive Spannkraft von ganz unvolksthümlicher Rückſichtsloſigkeit und Konſequenz ſcheint in ihm zu arbeiten. Er iſt ein Schwarmgeiſt. Es koſtet ihm offen⸗ ſichtlich Mühe, einen Moment lang ruhig auf ſeinem Stuhle ſitzen zu bleiben, ſo arbeiten in ihm die Gedanken. Schon hat er die Stahlbrille vom Geſicht heruntergeriſſen und bohrt das klare Blauauge in irgend ein fernes Etwas, auf das er wie ein Adler losſtürzen zu wollen ſcheint. Man erwartet nichts Anderes, als daß er im nächſten Augenblick aufſpringen und eine fulminante Rede vom Stapel laſſen werde, eine Philippika oder ein Plaidoyer Bedaure, er malt zur Zeit in der Friedenskirche draußen bei der Flora. Kann man ihn dort beſuchene? Ja, wenn Sie ſich beim Küſter den Kirchenſchlüſſel holen. Und wann krifft man ihne Den ganzen Tag. Er nimmt ſich ſein Mittageſſen mit und bleibt bis zum Abend an der Arbeit Himmel, nun läuft der Mann mit dem Butterbrod unter'm Arm an ſein Geſchäft! So ſehen die Meiſter deutſcher Kunſt in der Nähe aus! Mir kommt ein Portsät in den Sinn, in welchem der Maler 4 3 das Wort fiel mir zur guten Stunde ein! 151 5 0 „In Catilinam“ oder eine Donnerpredigt, wie ſie der Eiferer Paulus unter die Epheſer geſchmettert. Paulus— wahrhaftig, Es läßt das ganze, heimliche hitzige Apoſtelthum des Meiſters hellauflodern. Und es zeigt auch den Weg zu jener evangeliſchen Anſpruchsloſigkeit zurlck, die den extatiſchen Künſtler mit dem Manne aus dem Volke verbindet Wie wird vor einem ſolchen Apoſtel ein Monſieur mit nſter Erapatte, tadelloſen Hoſenfalten und gelbencheyraux⸗ en beſtehen? Ich bekenne, ich habe mich ein wenig gefürchtet, er Ler 57 Ne Es wär immer räthſelhaft, ſchon an und für ſich ein bängliches Geſchäft für profane Men⸗ ſchen ſein— und in der weiten, menſchenleeren, myſtiſch däm⸗ mernden Halle nach dem Unbekannten ſuchte, den ich mir irgendwo hoch oben am Gewölbe auf ſchwindelndem Gerüſt bermuthete Aber ich hatte mich ohne Grund geängſtet. Ein Gerüſt gibt es in der heiligen Halle überhaupt nicht, und ſtatt des ſtreit⸗ baren Bekehrers ungläubiger Griechen tritt mir der leutſelige Hausvater entgegen, der in der Boudique„Holz“ klein machen läßt und ſein Mittageſſen in der Taſche mitnimmt. Ich lerne einem wahrhaft charmanten Menſchen kennen. Einen Mann bon ſo ungekünſtelter, freier, natürlicher Höflichkeit wie wentge. Ei unendlich anſpruchsloſen, unendlich beweglichen und ein ganz klein wenig confuſen deutſchen Profeſſor. Und das iſt vorläufig das Auffälligſte an ihm: ſein Temperament ſteht mit der Peitſche hinter Allem, was er thut und redet. Er iſt über ſechzig Jahre alt, hat viele, viele graue Haare in der blonden Künſtlermähne die ihm über den Nacken hängt, und in dem falben Bart, der ihm das Geſicht umrahmt; aber wie er die Rollleiter, auf welcher er malt, hinauf und herunterklettert, die Skizzen am Boden um⸗ und umwühlt, mich von einer Seite der Kirche auf die ander ſchleppt, über die Kirchenbänke turnt— das dürfte ihm wohl der Jüngſte kaum mit ſolcher Behendigkeit und Leichtigkeit nach⸗ machen. Vollends nun gar ſeine Rede⸗ Leiſe, lehrhaft, eindring⸗ lich, im Anfang taſtend und ſuchend, dann aber allmählich von einem Ungeſtüm, einer vorwärtsdrängenden Energie, einer ſich an ſich ſelbſt erhitzenden Leidenſchaftlichkeit, daß man aus dem Staunen gar nicht herauskommt und nur immerfort dieſe kleinen, bohrenden, ſcharfumränderten Augen beobachtet, die die vehemtg Rede mit ihrem Sprühen und Rollen und Funkeln umblitzen. Die Unterhaltung beginnt bei den gleichgiltigſten Höflichkeits⸗ phraſen und endet mit einem zornigen Pereat auf die pfſeudo⸗ moderne Afterkunſt. Aus dem harmlos menſchenfreundlichem als ich die Kirchenkhür aufſchloß— das Kirchenaufſchließen mag * Profeſſor im grauen B iedermaier⸗Bratenrock reckt ſich der großs — 22 Selte! Genebul 8 Anzeiger! Mäffäheln 28. Sepkender: Seilenpatroufflen ausgeſchick, und auf dieſe Weiſe war Das Ganze nichts als eine Farce. Bis zum Mittage hatten ſich die gegneriſchen Corps in ihren einzelnen Truppentheilen derartig gruppirt, daß die Situation außerordentlich lehrreich war und in der Hauptſache ſehr klar und deutlich die Art und Weiſe demonſtrirte, in welcher franzöſiſche Generäle einen Infanterieangriff ausführen werden. Als General de Negrier„das Ganze Halt“ blaſen ließ, konnte General Son⸗ nois, welcher die„rothe Armee“ kommandirte, kaum irgend welche Information über die Stärke des ihm opponirenden Feindes haben, da ſeine Kavallerie in dieſer Hinſicht ganz hoffnungsloſe Mißerfolge zu verzeichnen hatte. Als am Nachmittag die Operationen wieder aufgenommen wurden, nahm ſich der kommandirende General des 4. Armee⸗ corps gar nicht erſt die Mühe, ſeine Abſichten und Pläne zu be⸗ mänteln. Seine Truppen debouchirten in Kompagnie⸗Kolonnen in einer Entfernung von nur 3000 Metern von der Poſition des Feindes in die offene Ebene und ſeine Artillerie fuhr in einer allerdings brillant gewählten Stellung auf, die aber, wie ſich ſofort herausſtellte, von den feindlichen Schützenlinien ſeit einigen Stunden vollſtändig beherrſcht wurde. Sobald die Artillerie dieſe Poſition eingenommen hatte, avancirte auch die rothe Kavallerie in die offene Ebene und wurde ſofort von den weißen Batterien auf 2000 Meter mit einem Shrapnelhagel begrüßt. Da die Franzoſen behaupten, daß eine ihrer neuen Batterien bereits auf 4000 Meter in einer einzigen Minute ein Truppencarré von 400 Quadratmetern tout annihilé geſtalten kann, ſo ſollten die Herren Schiedsrichter mit der rothen Kavallerie ſchleunigſt kurzen Prozeß gemacht haben. Aber trotz der unmöglichen Situation wurde ein Regiment Chaſſeurs auseinander gezogen und in ſchneidiger Carriere gegen die weiße Infanterie geſchickt, welche natürlich ein raſendes Schnellfeuer eröffnete, ſodaß ſich ſchließlich doch ein unparteiiſcher Schiedsrichter fand, der die ganze Ka⸗ vallerie als vernichtet zurückſchickte. Inzwiſchen avancirte die rothe Infanterie in Kompagnie⸗ Kolonnen bis auf 1200 und ſchließlich ſogar auf 800 Meter Ent⸗ fernung an die Stellung ihres Gegners heran, bevor ſie überhaupt in die aufgelöſte Gefechtsordnung hineinging. Der letzte Angriff wurde dann ſtaffelförmig in Bataillonsfronten ausgeführt, und Bataillon auf Bataillon im Laufſchritt gegen die Stellung der Weißen geſandt, ſodaß es den Anſchein hatte, als wenn der Er⸗ folg einer derartigen Operation auf Seiten desjenigen Generals ſein ſoll, der die größten Infanteriemaſſen in der kürzeſten Zeit gegend en Feind werfen kann. Mit einer ſolchen Taktik mögen J. Zt. Napoleons Schlachten gewonnen worden ſein, aber in der modernen Kriegsführung gehört ſie einfach zu den Unmöglich⸗ keiten. Ich war im Großen und Ganzen ſo überraſcht, über das, was ich ſah, daß ich ſofort einige franzöſiſche Offiziere über ihr Syſtem auszufragen ſuchte. Dieſe Herren waren natürlich ſehr vorſichtig in ihren Aeußerungen, aber nach und nach erfuhr ich doch von ihnen, worauf ſie trotz der Lektionen moderner Kriege ihre augenblickliche Infanterieausbildung baſiren.„Wir üben, ſo ſagten ſie, unſere ſämmtlichen Angriffsformationen während Anſerer kleinen Bataillons⸗Manöver“. Als ich dann andeutete, daß es unmöglich ſei, zwei Angriffs⸗Syſteme zu gleicher Zeit aus⸗ zuüben, ſtimmten ſie mir eifrigſt zu, erklärten jedoch, wahrſchein⸗ lich nur um ſich zu entſchuldigen, daß die Mannſchaften in den größen Mannbvern zu wenig Deckung nähmen. Ich verſtand erſt nach eingehenderen Beſprechungen am Abend, was ſie eigent⸗ lich meinten. Trotz der Lektionen des ſüdafrikaniſchen Krieges die Ipee in der franzöſiſchen Armee Überwiegend, daß es nur einen entſcheidenden Faktor im Felde gibt, und dies iſt der Infanterieangriff. Hiernach werden die Schlachten der Zukunft wie diejenigen der Vergangenheit im Verhältniß der Infanteriemaſſen, die man zum Angriff vorwärts ſchleudern kann, gewonnen und verloren werden, während Artillerie⸗ und Infanteriefeuer und Kapallerie⸗Operationen nur Mittel zu dem Zwecke ſind, daß die Infanterie in die verlangte Poſition kommen kann. Nach der in den letzten vierzehn Tagen während der fran⸗ zöſiſchen Manöver beobachteten Strategie und Taktik wird es alſo Iie Pflicht des Truppenführers ſein, eine ſolche Lawine von In⸗ fanterie gegen ſeinen Feind zu werfen, daß der letztere einfach durch das Gewicht der Ueberzahl zurückgetrieben wird, wobei es gleichgiltig iſt, ob Bataillone, Regimenter und Brigaden bei dem Verſuche zu Grunde gehen. Dies iſt natürlich eine durchaus falſche Theorie. Auf eine entſprechende Bemerkung, in der ich auch auf die fürchterlichen Verluſte hinwies, die dabei unvermeid⸗ lich wären, erhielt ich die Antwort:„Dieſe werden nicht ſo ſchwer ſein, als Sie anticipiren. Wenn der Feind unſere Linien heran⸗ ſtürmen ſieht, wird er durch den Glanz unſerer Bajonette, durch —— ʃʃt———— Künſtler hervor, der mit allen Faſern ſeines Weſens in die Kunſt verwachſen iſt und ein Recht darauf hat, die Tafeln des Geſetzes zu zerſchmettern, wenn er, vom Sinai herabſteigend, die Kunſtgenoſſen beim Tanz um Götzenbilder betrifft. Ich werde mich natürlich hüten, dies Preat nachzudonnern. Der Jorn iſt nur dann äſthetiſch, wenn er echt iſt; in der Copie wird er zum Theaterdonner. Dagegen glaube ich von dem, was mir der Meiſter in Bezug auf ſeine eigene Kunſt ſagte, ohne Ge⸗ fahr einige Mittheilungen machen zu dürfen. Seine Malereien in der Friedenskirche beſchränken ſich in der Hauptſache auf zwei große Wandgemälde, die Taufe im Jordan und die Himmelfahrt Ehriſti. Beide Darſtellungen ſind mit bewundernswerkher Ge⸗ ſchicklichkeit den komplizirten räumlichen Verhältniſſen angepaßt und unterſcheiden ſich von den Tafelgemälden des Künſtlers durch eine beträchtliche Helligkeit und Farbigkeit des Colorits. Die Figuren ſind wie immer von frappanter Charakteriſtik und die Männer in ihrer reſoluten Behandlung beſſer als die ein wenig getüftelten Frauengeſtalten gerathen. Als ich zu malen anfing, erklärt der Meiſter, regierten gerade die Nazarener. Ich habe damals abſolut nichts ſchaffen können, weil ich in der nazare⸗ niſchen Formenſprache nichts auszudrücken vermochte. Ich ſuchte alſo mit Eifer und Leidenſchaft nach einer Form, in welcher ich mich ausdrücken könnte. Was will man ohne eine ſolche Form machen? Es iſt nichts anders, als ob man ſprechen wollte ohne Worte zu haben, gehen ohne Füße zu beſitzen. Drei unfruchtbare Jahre berbrachte ſch an der Akademie zu St. Petersburg. Dann keiſte ich in Belgien, Holland, am Rhein, in Tirol. Und auf dieſen Fahrten fand ich, was ich ſuchte. Die alten Niederländer und die alten Deutſchen brachten mich auf den rechten Weg. Aber auch in Italten habe ich viel gelernt. Ich habe dort, was Ihnen viel⸗ leicht kaum bekannt ſein wird, im Kollegienſaal des Ciſterzien⸗ Loccum einen Cyclus von Wandgemälden geſchaffen. einen erſten Erfolg erzielte ich 1863 mit einem Einzug in Jeruſalem, der auf der Ausſtellung des Rheiniſchen Kunſtvereins berkauft wurde. Drei Jahre ſpäter entſtand der Chriſtus am Kreuz, der ſich im Dom zu Reval befindet. In den ſtebenziger Jahre wandte ich mich längere Zeit dem religiöſen Genrebild und der Hiſtorie zu, malte ein Religionsgeſpräch in der Reformations⸗ Pert Schalf unferer Trompeten und durch die Wucht unſeres Anz ſte für die griffes derarkig verwirrt werden, daß er über die Köpfe der An⸗ greifer hinwegfeuern und nicht Stand halten wird.“ fahrungen von Omdurman und von Südafrika widerſprechen natürlich einem ſolchen veralteten Prinzip, und ich fürchte, die Franzoſen werden ihren ſchweren Irrthum einſehen, wenn ſie eines Tages ihr gegenwärtiges Syſtem gegen einen ebenbürtigen Feind auf dr Probe zu ſtellen haben.“ Der internationale Sozialiſtenkongreß. P. Paris, 27. Sept. In der heutigen Vormittagsſitzung des internationalen Sozialiſtenkongreſſes wurde darüber abgeſtimmt, wo und wann der nächſte Kongreß ſtattfinden ſoll. Die Verſammlung entſchied ſich für Amſterdam und für das Jahr 1903. Die Deutſchen hätten 1905, die Engländer und Belgier 1902 vorgezogen. Ein holländiſcher Delegirter, Wibaut, dankte darauf für die ſeiner Vaterſtadt erwieſene Ehre in franzöſiſcher, engliſcher und deut⸗ ſcher Sprache. Als dann Jules Guesde das Wort ergriff, um ſeine Meinung über die Allianz des Sozialismus mit den Bour⸗ gebisparteien und namentlich über den Eintritt Millerand's in das Kabinet Waldeck⸗Rouſſeau abzugeben, erklärten die Eng⸗ länder, ſie hätten nun ſchon genug über Millerand gehört und verzichteten auf die Ueberſetzung aller diesbezüglichen weiteren Aeußerungen. Guesde verfocht ſeinen Standpunkt mit viel Ge⸗ ſchick. Ein Sozialiſt darf nicht Miniſter an der Seite von Bour⸗ geois werden, aber er muß immer und überall nach den Wahl⸗ ämtern ſtreben. Seines Erachtens macht der Wunſch nach der Regierungsgewalt die Köpfe ſeicht und die Herzen kalt. Er kleidete dieſe Auffaſſung in die Worte:„Früher war man ſeiner Partei treu bis zur Mauer der Föderirten, heute hört die Hin⸗ gebung vom Portefeuille auf.“ Der Kongreß gelangt heute zum Abſchluß. Aus Stadt und Land. Manuheim, 28. September 1900. * Das Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts hat für dieſes Spätjahr wiederum die Abhaltung eines kheoretiſch⸗praktiſchen Lehrkurſes für richterliche Beamte über Ge⸗ fängnißweſen und Gefüngnißverwaltung, Schutzfürſorge und Ver⸗ brechenverhütung angeordnet. Es iſt dies ſeit der erſtmals im Groß⸗ herzogthum Baden, im Jahre 1886 erfolgten Einführung ſolcher Kurſe, deren hohe Bedeutung inzwiſchen allenthalben Anerkennung und in mehreren Bundesſtaaten auch bereits Nachahmung gefunden hat, nunmehr der elfte dgl. an der Zahl, an welchen insgeſammt ſchon 70 richterliche Beamte theilgenommen haben. Der Lehrkurs, welcher am 15. Oktober d. J. beginnen und mit dem 27. gl. Mts. ſchließen wird, findet, wie bisher, bei Großh. Direktion des Landes⸗ gefängniſſes Freiburg ſtatt. Es ſind 10 Gr. Amtsrichter, die ſich freiwillig dazu gemeldet haben, zur Theilnahme einberufen worden. * Sonderzug zur Cirkusvorſtellung. Aus Anlaß der Vor⸗ ſtellungen des Eirkus Barnum und Bafley in Mannheim läßt die Nebenbahn Mannheim—Weinheim nächſten Samſtag den 29. und Sonntag den 30. September d. J. zur Rückfahrt von Mannheim bis Weinheim jeweils 15 Minuten nach Schluß der Abendvorſtellung einen Sonderzug berkehren.— Desgleichen läßt die Main⸗Neckarbahn an⸗ läßlich der am 28. l. Mts. in Heidelberg und am 29. in Mannheim ſtattfindenden Straßenumzüge des Cirkus Barnum und Bailey an beiden Tagen Vormittags 9,4 einen Extrazug von Weinheim abgehen, der auf ſämmtlichen Zwiſchenſtationen hält. * Die Erzeugung von Steinkohle zu den gegenwärtigen Verhältniſſen äußerſt nothwendig. Darum iſt ſehr erfreulich eine Mittheilung der miniſteriellen„Berl. Korx.“, wonach in den verſchiedenen Kohlenbezirken gegenwärtig 72 neue Kohlengruben angelegt werden. Die Mittheilung muß als zuverläſſig angeſehen werden, denn ſie entſtammt ſtaatlichen Erhebungen, die auf mini⸗ ſterielle Anordnung hin vorgenommen wurden. Man rechnet, daß aus dieſen neuen Anlagen im bevorſtehenden Jahre 1901 etwa 2½ Mill., und im Jahre 1905 etwa 12 Millionen Tonnen Steinkohlen hefördert werben können. Das iſt gut. Aber alle Vertröſtungen auf das Jahr 1905 helfen uns im Augenblicke herzlich wenig, und leider zeigt es ſich immer wieder, daß allen den ſchönen Worten und Verſprechungen, die gemacht worden ſind in dem Sinne, als bemühe ſich auch die ſtaat⸗ liche Bergwerksverwaltung um das Wohl der Kohlenverbraucher, nicht die entſprechenden Thaten folgen. Ausdrücklich hat man die Ver⸗ braucher aufgefordert, ſich genoſſenſchaftlich zufammenzuthun und in Wagenladungen die Kohle unmittelbar von den Bergwerken zu be⸗ ziehen; und nun kommen ſchon jetzt Klagen über Klagen aus dem oberſchleſtſchen Kohlenrevier, daß die Vetwaltungen der ſtaatlichen Bergwerke ſolche Geſuche um die Abgabe von Kohle einfach mit dem Bemerken abweſſen, es gebe keine Kohle mehr! Und was nitzt ſchließ⸗ lich alle Steigerung der Kohlenerzeugung, wenn die ermäßigten Fracht⸗ —. ĩ˙—rnMꝛMIIĨ ⁊è 7ꝓ ͤ 7—— Jahre aber erkannte ich meine wahre Lebensaufgabe: den Deut⸗ ſchen— der Meiſter drückte ſich weit beſcheidener aus— eine zu⸗ gleich deutſche und proteſtantiſche Religionsmalerei zu ſchaffen. Gerade mit Rückſicht auf dieſe Lebensaufgabe freut es mich ſo ſehr, daß man mir endlich Gelegenheit gegeben hat, in einer Kirche zu malen. Der Proteſtantismus iſt ja leider noch immer ein wenig bilderfeindlich. Denken Sie nur, er hat auch hier in der Friedenskirche anfangs Widerſpruch gegen die bildliche Aus⸗ ſchmückung erhoben! Aber zuletzt hat er dann doch mit ſich reden laſſen. Und das macht meine Freude an dieſem kirchlichen Auf⸗ trag natürlich doppelt groß. Eine ſeltſame Weihe kommt über ihn, während er das ſagt. Seine Stimme nimmt jenen beklommenen Tonfall an, in welchem man ein Bekenntniß ablegt. Und wenn ich bisher noch im Un⸗ klaren geweſen, ob er zu ſeinen bibliſchen Schilderungen bloß ein formelles oder zugleich auch ein konfeſſionelles Verhältniß habe, ſo weiß ich jetzt: der Meiſter glaubt was er malt. Er gibt das übrigens auch im Laufe der weiteren Unterredung unumwunden zu. Seine Gemälde ſind ihm ungefähr dasſelbe, was einem une ſeine Predigten ſind. Es iſt ihm nicht genug, ein Stück einwand zum Ergößen des Auges bemalt zu haben; die Malerei ſoll auch das Gemüth ergreifen und den Glauben preiſen. Soll ſte vielleicht auch, da ſie ſich ſo gerne mit den Mühſeligen und Beladenen beſchäftigt, ſoziale Tendenzen vertreten? Ich hätte darauf geſchwoten, daß dem ſo wäre, aber der Meiſter lehnt es ſchlankweg ab. Seine Aeußerungen über das ſoziale Problem unſerer Zeit ſind von beinahe rührender Naivetät. Er hat ſich offenbar nie mit dieſen Dingen beſchäftigt. Oder wenn er es ge⸗ than, ſo folgte er auch hier der Bibel: Die ſoziale Frage blieb ihm, was ſie dem Evangelium zſt, eine religiöſe Frage. Ich habe oben geſchrieben, daß ihm ſeine Bilder ungefähr dasſelbe ſeien, was einem Prediger ſeine Predigten. Das muß ich jetzt ein wenig modiftziren. Es muß heißen: was einem kunſt⸗ begeiſterten, einem für die Schönheit der Sprache empfänglichen Prediger ſeine Predigten ſind. Denn ob er gleich ein wenig pre⸗ digen will, ſo will er doch noch leidenſchaftlicher„ſchön“ predigen. Man iſt ganz ſprachlos vor Erſtaunen, wenn man den Meiſter tiefinnerlichſter Charakteriſtik und Seelenoffenbarung über ſeine vermehren, iſt unter zeit, Kloſterſchüler und ähnliche Dinge. Zu Beginn der achtziger Art und Weiſe zu malen reden hört. Man könnte glauben, einen Die Er⸗ Nusfuß von Köhle nach dem Auslande beſtehen blebens Damit iſt ja dem Zwiſchenhandel der Weg gebahnt auch bei geſtel⸗ gerter Kohlenförderung ſo viele Kohle nach dem Auslande zu w 7 4 fe a, daß die Rieſenpreiſe im Inlande auf ihrer unerträglichen Höhe er⸗ halten werden. Der Großhändler wird reich, der Verbraucher muß bluten und leidet dennoch Noth an der nothwendigen Kohle; iſt das auch eine geſunde Wirthſchaftspolitit? * Der Petroleumbedarf Deutſchlands beträgt rund Kilogramm auf den Kopf der Bevölkerung; für dieſe Menge ſind wir dem Auslande kributpflichtig. Zum Erſaß des Petroleums wären i gamz Deutſchland, wie auf dem Düſſelvorfer Verhandlungst 8 deutſchen Acetylenvereins mitgetheilt wurde, 600,000 Tonnen Carbis erforderlich, und zur Erzeugung dieſer Carbidmengen hätten wir 50 bis 600,000 Pferdeſtärken nöthig. Neben ſeiner Verwendung zur Acetylenerzeugung, alſo für Beleuchtungszwecke, könnte das Calcium⸗ garbid auch noch in anderen Gebieten der Technik Anwendung finden, z. B. zur Herſtellung von Cementſtahl, zum Härten von Panzer⸗ platten, zur Herſtellung von Buchdruckerſchwärze und endlich auch zum Betrieb von Mokoren und Automobilen. In einem Kilogramm Caubid iſt ſoviel Kraft aufgeſpeichert, um damit 2 Pferdeſtärken er⸗ zeugen zu können. „Das Offenhalten der Meßbuden betr. veröffentlicht das Bezirksamt eine Verfügung, wonach auch die Meßbuden an den Werktagen um 9 Uhr Abends zu ſchließen ſind. Dieſe Vorſchrift bezieht ſich auch auf ſämmtliche in der Schaubudenmeſſe aufgeſtellten offenen Verkaufsſtände wie Zuckerwaarenſtände, Waffelbuden und dergleichen. An Sonn⸗ und Feiertagen dürfen die offenen Verkaufs⸗ ſtellen von Vormittags 11 bis Abends 7 Uhr geöffnet ſein. Der hauſirweiſe Verkauf von Wagren auf öffentlichen Straßen und Plätzen, wie auch in Wirthſchaften iſt ebenfalls nur bis Abends 9 Uhr erlaubt. * Zirkus Barnum& Bailey. Die für heute Freitag Abend in Heidelberg vorgeſehene Vorſtellung des amerikaniſchen Zirkus Barnum ce Bailey findet nicht ſtatt, vielmehr wird der Zirkus direkt nach Mannheim überſiedeln. Es ſind in Folge deſſen die verſchiedenen Extrazüge, welche die Nebenbahn Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg nach der letztgenannten Stadt gehen laſſen wollte, in letzter Stunde abgeſagt worden. Die Ankunft des Zirkus erfolgt in Mannheim in 3 GBahnzügef, die heute Abend 10 Uhr 6 Min., 12 Uhr 7 Min. und 1 Uhr 8 Min., von Heidelberg kommend, hier eintreffen. Aus dem Groffherfogthum. * Gernsbach(Murgthal), 27. Sept. Unſer landwirthſchaft⸗ licher Bezirksverein hat zur Hebung des Obſtabſatzes im Rathhauſe zu Gernsbach eine Obſtauskunftſtelle errichtet, die auch aus⸗ wärtigen Intereſſenten auf ſchriftliche Anfrage jede gewünſchte Aus⸗ kunft über Obſtpreiſe u. ſ. w. ertheilt und den Ankauf und Verſandt direkt vermittelt. Da das Murgthäler Obſt bekanntlich von hervor⸗ ragender Güte iſt und das Erträgniß in dieſem Jahre ein gußer⸗ ordentlich reiches wird, iſt Obſtkonſumenten und Händlern Gelegenheit geboten, durch die Auskunftſtelle billiges, gutes Obſt zu beziehen. Es iſt nur zu wünſchen, daß dieſe Einrichtung recht vielen Zuſpruch finden möge. * Baden, 27. Sept. In einem hieſigen Luftkurhotel entleibte ſich geſtern Abend eine dort zur Kur weilende ca. 80 Jahre alte Dame, welche ſich unter einem falſchen Namen eingemiethet hatte, indem ſie ſich mit einem Revolver einen Schuß in die Herzgegend beibvachte⸗ Aus dem hinterlaſſenen Schreiben geht ihr richtiger Name hervor, auch hinterließ ſie eine größer Geldſumme zur Regelung der erwachſenen Unkoſten. Die Dame, welche ſich als Ungarin gusgab, in Wirklich⸗ keit aber aus der Schweiz ſtammte, war in Begleitung einer Kammer⸗ frau und vermuthet man, daß ſie die That aus Liebesgram begangen hat, weil ein beſtandenes Verhältniß aufgelöſt werden ſollte. Waldshut, 27. Sept. Dieſes Jahr gibt es eine Unmenge von Holzäpfeln im ſüdlichen Schwarzwald. Man benützt ſie zur Bereitung von Eſſig. Früßher hat man bei uns nur H gekannt, der weit beſſer iſt als die Flüſſigkeit, die man heute auß Eſſig⸗Subſtanzen bereitet. *Vom Bodenſee, 27. Sept. Der Felchenfang beſchäftigt ur Zeit, namentlich zwiſchen Konſtanz und Meersburg, alle Fiſcher. Der Fang iſt dieſes Jahr ganz beſonders me nußbringend und beträgt an manchen Tagen viele Zentner. e Fiſcher halten ſich beſonders im Kurs der Dampfer auf, weil die Felchen bei der An⸗ näherung der Dampfboote von dieſen weg gegen die im See gelegenen großen Netze gedrängt werden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Rhein⸗Dürkheim, 27. Sept. Auf dem Gute Mückenhauſen gerieih heute Morgen an der enee der Einleger mit dem rechten Beine in die Trommel des Dreſchtagens, ſodaß ihm das Bein bis zum Kniegelenk abgeriſſen wurde. Der Bedauernswerthe wurde ſofort ins Krankenhaus nach Worms verbracht. * Frei⸗Weinheim, 27. Sept. Infolge des niedrigen Waſſer⸗ ſtandes iſt die Schifffahrt durchs Rheingau recht gefährdet und müſſen ſämmtliche mit voller Laſt fahrenden Schiffe, wenn ſie nicht feſt⸗ kommen wollen, beträchtlich gelichtet werden. An einer der gefähr⸗ lichſten Sandſchwellen, dicht bei unſerem Orte, wird ſeit einigen — rKKt Coloriſten vom reinſten Waſſer zu hören, ſo erpicht zeigt er ſich auf die Farbe und ihre Toilettengeheimniſſe. Wenn ich ein Biſd beginne, ſagt er, ſo nehme ich mir zunächſt ein großes Stück Tapete, zu welcher das Bild paſſen ſoll. Dann hefte ich auf die Tapete ein Papier oder ein Stück Leinwand und verſuche, die allgemeine Farbenſtimmung zu finden. Habe ich dieſe gefunden, ſo bemühe ich mich, die einzelnen Töne derſelben in die ent⸗ ſprechenden farbigen Accorde aufzulöſen. Und aus dieſen far⸗ bigen Accorden baue ich dann zuletzt mein Bild auf. Sie müſſen nämlich wiſſen: ich möchte eine Malmethode erfinden, die es uns ermöglicht, wie die Alten zu malen. Ich bin überzeugt, der jüngere van Eyck und ſeine Nachfolger haben ihre Bilder an einem Ende angefangen und am anderen aufgehört. Sie haben mit den Farben nur 0 drauf losgewirthſchaftet. Und ſte konnten ſich das leiſten, weil ſte ein abſolut zuverläſſiges koloriſtiſche Syſtem beſaßen. Wir beſitzen ein ſolches Syſtem leider nicht und ſind infolgedeſſen auf Experimente angewieſen. Und wiſſen Sie, wo wir lernen ſollten? Bei den alten orientaliſchen Tep, pichen(bei denen auch die Niederländer und Venezianer gelernt) und bei den alten Glasgemälden. Ich war neulich mit einigen Freunden im Kölner Dom. Darüber ſind wir uns ſa Alle einig, ſagte ein Herr., daß alle dieſe neuen Glasgemälde abſcheulich und alle dieſe alten ſehr ſchön ſind; aber woran liegt das? Ja, antwortete ein Herr., zählen wir einmal die Farben! Dies neue Fenſter hat zwanzig Stücke blau, dreizehn Stücke roth, elf Stüche gelb. Jenes alte dort aber— ei zum Kuckuck, da kann man es ja gar nicht zählen.— Sehen Sie: da haben wir alſd einen Weg zur Sicherheit in koloriſtiſchen Dingen: Harmonie durch Farben⸗ vielheit An die zwei Stunden durfte ich den intereſſanten Künſtler ſo reden hören. Mir ſelbſt ſteht leider nur die übliche Feuflleton⸗ Viertelſtunde zur Verfügung, das Gehörte nachzuerzählen. Aber ich will nicht ſchließen, ehe ich noch zwei intereſſante Aeußerungen des Meiſters verzeichnet: Wir ſprachen hon Düſeldorf und München als Kunſtſtädten.„Das einzige Kunſt⸗ Leben“, ſagte er,„das es in München gibt, iſt der Simpliziſſimus“. Und Düſſeldorf? Ich ſetze meine Hoffnungen auf Willy Spatz. Das iſt ein wirklicher Künſtler.“ Eduard Engels⸗München 4 —„* — n Anordnungen der 1 Mannheim, 28. September. General? Anzeiger. Sei!! Tagen gebaggert und hofft man hierdurch einigermaßen beſſere Ver⸗ kehrsverhältniſſe zu ſchaffen. Durch die nothwendig gewordene lang⸗ ſame Fahrt gibt es vielfach Stockungen und konnte man heute mehr⸗ mals 40—50 Schiffe in langer Reihe unterhalb Frei⸗Weinheim vor der gefürchteten, ſeichten Stelle halten ſehen. * Worms, 27. Sept. Geſtern ſtürzte ſich die etwa 55 Jahre alte Ehefrau des Taglöhners U. in ſelbſtmörderfſcher Abſicht auf der rechtsſeitigen Rheinſeite von der neuen Rheinbrücke in den Rhein, ſchlug dabei mit dem Kopfe auf den ſteinernen Pfeiler auf und fiel dann auf das am Fuße des letzteren liegende Steingeröll auf, woſelbſt ſie als Leiche liegen blieb. Ueber die Beweggründe zu dem Selbſt⸗ mord iſt nichts Beſtimmtes bekannt.— Frau Sarah Guggenheimer, geb. Mannheimer, von deren eiſernen Hochzeit wir vor Kurzem be⸗ richteten, iſt am Mittwoch im Alter von 95 Jahren geſtorben. * Augsburg, 27. Sept. Die Strafkammer hat den 46 Jahre alten katholiſchen Pfarrer Auguſtin Weber aus Schwabmünchen zu 7 Monaten Gefängniß verurtheilt. Er hat eine ihm vor drei Jahren von einer ſtebzigjährigen Wittwe zur Aufbewahrung übergebene Geld⸗ ſumme von 7700% widerrechtlich theils für ſich, theils zu anderen Zwecken verwendet. Gerichtszeitung. * Mannheim, 27. Sept.(Strafkammer III.) Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Ref. Kraus. 1) Ein verwickelter Fall war Gegenſtand der Verhandlung gegen den 43 Jahre alten Former Peter Schuck aus Mehlingen, der wegen Verleitung zum Meineid angeklagt war. Gelegentlich des Streiks der im letzten Winter in der Gießerei von Gebr. Reuling ausgebrochen war, ſoll Schuck, der Streikpoſten ſtand, dem weiterarbeitenden Maurer Joſef Schmitt, als dieſer am 11. Dez. v. Is. Mittags nach der Fabrik ging, zugerufen haben:„Schämſt Du Dich nicht, den Arbeitern in den Rücken zu fallen. Du weißt doch, daß wir ſtreiken, Du Lumpenſeckel!“ Außerdem wurde Schmitt mit Schlägen bedroht, wenn er nicht die Arbeit einſtelle. Schmitt wagte darauf auch khatſächlich micht, weiterzuarbeiten. Schuck hatte ſich wegen dieſes Vorgangs, der ein Vergehen gegen 8 158 Gew.⸗O. involvirte, vor dem Schöffengericht zu berantworten. Vor dieſer Verhandlung ſoll nun der Angeklagte in der Wirthſchaft„Zum Storchen“ in Neckarau den 17 Jahre alten Kernmacher Valentin Ohmer, der in der gleichen Sache als Zeuge ge⸗ laden war, bearbeitet haben, zu ſeinen Gunſten auszuſagen:„Wir kommen nächſtens vor dem Schöffengericht mit einander vor. Es iſt bloß wegen des Wortes„Lumpenkerl“. Wenn Du gefragt wirſt, ſo kannſt Du ruhig ſagen, Du hätteſt es geſagt. Du bekommſt höchſtens 4 Tage Gefängniß. Es iſt nur wegen der Gewerbeordnung.“ In der Schöffengerichtsſttzung wurde dieſer Vorgang durch die Beweis⸗ aufnahme zur Sprache gebracht und Schuch wurde wegen Verleitung zum Meineid von der Sitzung weg in Unterſuchungshaft abgeführt. Der Angeklagte behauptete heute, er habe Schmitt nicht beleidigt, der Former Ph. Grimm habe ihm mitgetheilt, der Kernmacher Valentin Ohmer habe jene Aeußerung gethan und er habe Ohmer nur beſtimmen wollen, die Wahrheit zu ſagen. Die Beweisaufnahme ſchuf keine ganz klare Lage. Schmitt blieb bei ſeiner Ausſage, daß Schuck es geweſen, der ihn beſchimpft habe. Schmitts Frau ſagte, daß Schmitt am Abend jenes Tages erregt nach Hauſe gekommen ſei und ihr gleich erzählt habe, wie ihn Schuck beſchimpfte. Der Taglöhner Vetterolf heſtätigte ebenfalls Schmitts Angabe. Ohmer war in ſeinen Angaben ſehr unſicher, man hörte aus ihnen das Beſtreben heraus, den Ange⸗ klagten möglichſt zu ſchonen. Der Reiſende Händle bekundete, er habe in der Schleich'ſchen Wirthſchaft gehört, wie Ohmer ſagte, er ſei bei ſeiner erſten eidlichen Einvernahme durch das Amtsgericht Pforzheim ſo berwirrt geweſen, daß er nicht gewußt habe, was er ſage. Die 12 Jahre alte Anng Stahl hat geſehen, wie Ohmer an dem kritiſchen Tage auf Schmitt zuging und ihn an der Bruſt packte. Dabei habe Schuch, der für ihre Mutter, eine Flaſchenbierverkäuferin, Bier ver⸗ Akaufte, bemertt:„Jegt läuft der doch hin!“(d. h. er handle reikleitung zuwider). Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten für völlig überführt und beantragte eine empfindliche Zuchthausſtrafe. Die Vertheidigung(.⸗A. Dr. Köhler) zog die Glaubwürdigkeit der Zeugen Vetterolf, Schmitt und Ohmer in Zweifel. Jedenfalls ſei in dubio proxeo auf Freiſprechung zu er⸗ kennen. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei. Nach dem Er⸗ gebniß der Hauptverhandlung liege allerdings ſchwerer Verdacht gegen den Angeklagten vor. Indeſſen ſei die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß Ohmer am kritiſchen Tag bhatſächlich mit Schmitt in Berührung gekommen ſei. Wollte man eine ſolche objektive Möglichkeit nicht zu⸗ laſſen, ſo bleihe die ſubjektive Möglichkeit übrig, daß der Angeklagte glaubte, Ohmer habe eine Aeußerung der Art gethan. Das Gericht 18 ſomit die volle Ueberzeugung der Schuld des Angeklagten nicht erlangt. 2) Der 22 Jahre alte Maurer Heinrich Harktmann aus Feudenheim, der einem Maurerlehrling einen unbedeutenden Geld⸗ betvag entwendete, erhielt als rückfälliger Dieb 3 Monate Gefüängniß. 8) Dieſeles Strafe traf den 17 Jahre alten Taglöhner Adam Horn von Schriesheim, der in der Nacht vom 22. zum 23. v. Mts. in die Wirkhſchaft der Wib. Ludwig Kraft in Schriesheim einbrach und einen Betrag von 7% 50 J aus der Kaſſe entwendete. 4) Der 21 Jahre alte Maurer Ludwig Guldmer aus Sand⸗ hofen war vom Schöffengericht wegen Körperverlezung zu 10 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Auf ſeine Berufung hin wurde er heute freigeſprochen. Vertheidiger:.⸗A. Dr. Ka tz. Reneſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) * München, 28. Sept. In Gegenwart des Prinz⸗ regenten, ſämmtlicher Prinzen und Prinzeſſinnen fand heute Vormittag die feierliche Grundſteinlegung zu dem von dem verſtorbenen Rentier Matthias Pſchorr geſtifteten Denk⸗ mal Kaiſer Ludwigs von Baiern ſtatt. Bürger⸗ meiſter Dr. Boſt hielt die Feſtrede, die in ein Hoch auf den Prinzregenten ausklang. Letzterer gedachte in kurzer Anſprache des berſtorbenen Stifters. Berlin, 28. Septbr. Der„Volkszeitung“ zu Folge iſt der 0 eſchäftsführer der Seklion 10 der Steinbruchsberufsgenoſſenſchaft plötzlich aus dem Amte entlaſſen worden. Es ſind ihm Unter⸗ ſchlagungen in Höhe von eirca 3000 Mark nach⸗ gewieſen worden. Wildparkſtation, 28. Sept. früh 7 Uhr begeben. *Kiel, 28. Sept. Fünf Matroſen der Kriegsmarine unter⸗ nahmen heute Nacht eine Segelfahrt auf der Kieler Föhrde. Das Boot kenterle. Laut„Kieler Ztg.“ ſind 4 Matroſen er⸗ trunken. Drei davon waren Reſerbiſten, die heute entlaſſen werden ſonten. Paris, 28. Sept. Dem„Echo de Paris“ zu Folge, ſteht bei der Po lĩtechniſchen Hochſchule eine ähnliche Reorganiſation bevor, wie in der Militairſchule von St. Cyr. Insbeſondere ſollen jene militäriſchen Inſtructoren der politechniſchen Schule, welche nicht als verläßliche Republikaner gelten, entfernt werden. „ Rom 28. Sept. Der Herzog der Abruzzen iſt mit dem Corpetten⸗Capitän Zagni nach Norwegen abgereiſt. 55 Petersburg, 28. Sept. Das Kaiſerpaar reiſte mit Jamilie geſtern von Spatg nach dem Süden der Krim ab. Die Kakiſerin iſt heute hier eingetroffen und hat ſich nach dem Neuen Palais Konſtantfnopel, 28. Sept. Wiener Corr.⸗Bureau. Mehrere deutſche, italieniſche, griechiſche, engliſche und amerikaniſche Grundbeſttzer in Beiruth richteten an den Sultan, den Großvezier, ſo⸗ wie an den Miniſter des Auswärtigen eine Eingabe, worin ſie gegen die Erhöhung der Grundſteuer Klage führen, und zugleich den Sultan um ſofortige Abhilfe bitten. * Hazleton, 28. Sept. Reuter. Der Präſident des Berg⸗ arbeiterverbandes erklärt, er glaube, daß die Minenbeſitzer übereingekommen ſeien, eine Lohnerhöhung von 10% zu gewähren. *New⸗York, 28. Sept. Kardinal Gibben wurde gebeten, daß er das Schiedsrichteramt zwiſchen den Auf⸗ ſtändiſchen und den Minenbeſitzern übernehme. Die„World“ meldet, der Streik ſei thatſächlich beigelegt. Die Be⸗ dingungen der Beilegung ſchlöſſen dazu alle Forderungen der Streikenden ein. Die Grundlage des Abkommens ſei eine Lohnerhöhung von 10 Prozent und ein Schiedsgericht über die verſchiedenen Beſchwerden, * 4 4 Großfeuer in Hamburg. * Hamburg, 28. Sept. Seit 12 Uhr wüthet in der Hafen⸗ ſtraße ein bedeutendes Großfeuer. Der Speicher und das Holzlager der Firma Pfleugk und der Speicher von Tielgens ch Robert⸗ ſon ſind total ausgebrannt. Das Feuer iſt auf die Vorderhäuſer übergeſprungen, die in vollen Flammen ſtehen. Da die auf der anderen Seite, auf einem Berge ſtehenden Häuſer in größter Gefahr ſind, wurden die Häuſer geräumt, auch der Circus Buſch iſt gefährdet. Alle Züge der Feuerwehr ſind auf den Schutz dieſer hochgelegenen Häuſer gerichtet. Der Wind weht von der Elbe gegen die Stadt. 4* 1 Der Burenkrieg. “ London, 28. Sept. Wie ein Telegramm aus Pretoria vom 27. meldet, haben die Engländer Heilbronn, Lindley und Wright wieder beſetzt, und eine Abtheilung der Buren bei Cienarſtation angegriffen, wurden aber zurück⸗ geſchlagen. *Pretorig, 28. Sept. Reutermeldung vom 26.: Wie gemeldet wird, rüſten ſich die Eingeborenen in den Diſtrikten Zantbansberg und Pietersburg, um beim Vorrücken in dieſem Gebiete Widerſtand zu leiſten. ** 1. Zur Lage in China. * London, 28. Sept. Dem Bureau Laffan wird aus Peking gemeldet, daß die Chineſen behaupten, viele Boxer gehen in Verkleidung nach Peking zurück. Sie ſagen, daß ſie ihre Zeit abwarten, und dann doch gewinnen würden. Die Kriegsgerichte verhängen Strafen von 50 Schlägen und harte Arbeit bis zur Todesſtrafe; alle gefangenen Boxer werden hin⸗ gerichtet. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunhetmer Effektenbörſe vom 28. September. Obligationen., Stgatspapiere, Pfaudbrieſe. abiſche 71 85 bz 555 Rhein. Hyp.⸗G. unk, 79 97 %% Oblig. Mart—— 55„%„„„„„ 186% 6070 6 12„ 93.10 ö5 3½%„„„Communalſ 91.20 bz „ 92.95 bz Städte⸗Anlehen. „%„ 84.— bz 15 Farterng 1. 25 885 0 Sruher v. J. 1 55 4.„ T. 100 Looſe 141.— 5 5 101.— 1 Baher. Obligationen 6780% Ludwigsdafen R. 98.50 5 1 83.60 bz 31% 5 25—.— 5 Deutſche Reichsanleſhe 2 63 37 Manühelmer Oßl. 1888 7125 8 8%„ 0 80 50 55 305 5 Preuß. Gonfols 93 70 5 81%„„1898 91— 5 20 b Indufteie⸗Obligationen reſ Keelnt 10 Held rauerei Kleinlein Heldelb.“—.— Eiſenbahn⸗Anulehen. 15 u. Co.-— enzmühle 4 Pfälz. Gudw. Max Nord) 99. b3z 4½ Speyerer Ziegelwerke 108.40 B E„ 1 98. b 4½ Verein Chem. Fabriken 101— bz 8½„„ convertirt, 93.80 bz 4½% Zellſtofffabrik Waldhof 100.10 G Aktien. Banken. Pfalzbrqu, v. Geiſel u. Mohr 94.— Bablſche Bank 119.50 G Brauerei Grünwinkel 9 Gewerbebank Speyer 50% 128.50 G 8 Hiree Pe es 12⁵ 75 Mannheimer Bauf 116.50„ Schwarg, Sveher 9 Oberrbeln Bank 116. Schw⸗ igen 8 fälziſche Bank ee e, 115 Opp.⸗Bant 160.— 8„% · 475 W7 5 5 Jandau 0 15 Wormſer Brauhaus v. Oertge 150.— 5z 161.%% Pfülz. Preßh. u. Spritſabr. 128.— 8 Südd. Bank 110.— G Trausport e Akt.“— und Verſichernitg. Feee⸗ Gutlahr⸗Aktien 20.— N ee Mannh. Dampfſchleppſchlf, 111.50 G „ Nordbahn 125.50 b3 Bad. Nic A. 85 Heilbronner Straßenbahnen 87.—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 535.— G ane g, e ee eee G. f. f 129.— aunheln 9 2 Babiſche Anilin⸗ u. Sodg 585.— Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 250.— G Chem. Fabelt Werusheim 30.— Induſtrie. Berein chem. Fabriken 170. Act.⸗Geſellſch. f. Seilinduſtrie 150.— 5 Berein D. Oekfabriken 104. bf Dingler'ſche Maſchinenfabrit 164. Weſteregeln Alkal. Stamm 205.— Emaillirfabrik Kirrweller 121.— 8 75„ Vorzug 104,. G Emaillirwerke Maikammer 122.— Sttlinger Spinnerei 110.— Sen ad. Brauere— rlsr. Haid u. Neu Binger Aktienblerbrauerel 99.— 8 Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 88.— B Duxlacher Hof vorm. Hagen 195.— G Oggersgeimer Spinnerei— Eichbaum⸗Brauerei 168.50 G Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf 79.— bz Elefantenbräu Rühl Worms 106. G Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 188.— Brauerei Ganter, Freiburg 109. G Berefnig, Freiburger Ziegelw. 120.— B Kleintein, Heidelderg 148. G Verein Speyerer Slegelwerke 101.50 8 omburger Meſſerſchmitt 100. ellſtofffabrit 92 214. G Lub Brauerel—.— uckerfabrit 1e W uſel 79.20 bz Mannh. Aktienbrauerei 168.— uckerraffinerie Mannheim 139.— G Maunheimer Effektenbörſe vom 28. Sept, Die Börſe verlief heute äußerſt ſtill und haben die Courſe keinerlei Veränderung erfahren. Frankfurt a.., 28. Sept.(Effektenbörſe), Anfangscourſe. Kreditaktien 208.50, Staatsbahn 141.30, Lombarden 25.30, Egypter —.—, 4% ungar. Goldrente 95.20, Gotthardbahn 139.50, Disconto⸗ Commandit 167.90, Laura 190.70, Gelſenkirchen 187.10, Darmſtädter —.—, Handelsgeſellſchaft 140.—, Tendenz; feſt. Berlin, 28. Sept.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe zeigte bei Beginn ein feſteres Gepräge, da Banken und Montan⸗ werthe höher einſetzten. Weiterhin ſchwankte der Montanmarkt auf widerſtreitende Nachrichten über die Beilegung des Streiks in Amerika, Auch Banken ermatteten ſpäter. Fonds ſehr ſtill. Bahnen voll⸗ ſtändig ſtagnirend. Trausvaal matt. Privatdiskont: 4% pCt. Berlin, 28. Sept,(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 203 10, Staatsbahn—.—, Lombarden 25.—, Diskonto⸗Commandit 168.10, Laurahütte 191.—, Harpener 176.25, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz: feſt. Schlußecourſe. Raſſen⸗Noten ept. 218.05, 3½% Reichsanleihe 92.75, 3% Reichsanleihe 85.—, 4% Heſſen 100.50, 8% Heſſen 81.50, Italiener 93.70, 1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener 181.40, Marien⸗ burger 71.—, Oſtpreuß, Südbahn 89.—, Staatsbahn 141.—, Lom⸗ barden 285 10, Canada Paelſie⸗Bahn 85 60, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 201.60, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 139.40, Darmſtädter Bank 126.70, Deutſche Bankaktien 181.90. Disconto⸗Commandit 167.70, Dresdner Bank 139.50, Leipziger Bank 159.20, Berg.⸗Märk. Bank 146.50, Dynamit Truſt 148.50, Bochumer 162.50, Conſolidation 386.50, Dortmunder 83.80, Gelſenkirchener 187.50, Harpener 156.50, Hibernia 194.40, Laurahütte 192.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 204.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 142.—, Deutſche Steinzeugwerke—.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 149.60, Wollkämmerei⸗Aktien 180.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.60, 3% Sachſen 81.50, Stettiner Vulkan 188.—, Mannheim Rheinau 112.50, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 92,25. Privatdiscont: 4¾%, London, 28. Septbr. 3 Reichsanleihe 85¼, 2% Conſols 98%, 5 Italiener 92¼, Griechen 41½, 3 Portugieſen 23—, Spanier 71½, Türken 22¼,q Argentinier 91¼, 3 Mexikaner 26—, 6 Mexikaner 99—, beh., 3½ Rupeen 73¼ Ottomanbank 11¼, Rio Tinto 58¼, Southern Paeiſiec 33—, Chicago Milwaukee 113¼, Denver Pr. 68%, Atchiſon Pr. 71½, Louisville u. Naſhv. 73¾,ͤ Northern Pacifie Pref, 69¾, Union Paeifte 57¾, Chineſen 89¼, Atchiſon—, Erie—, Central Paeifie——, Chartered——. Tendenz; feſt. London, 28. Sept.(Südafrikaniſche Minen.) Deberes 28¼, Chartered 3½, Goldftelds 7¼ Randmines 41¾8, Eastrand%, Tendenz: behauptet. Frankfurter Börſe. Schluß:⸗Kurſe,. Wechſel. 27. 2⁰ 27 28 Amſterdam kurz 168.97 169.02 Paris kurzſ 81.360 81.32 Belgien„ 81.150 81.15 Schweiz. Plätze„81.06 81.07 Italien kurzſ 76.22 76.20 Wien„ 84.37 84d.48 London„ 20.44] 20.44 Napoleonsd'or 16.29 16.29 * lang] 20.42 20.41 17255 Staatspapiere. A. Deutſche. 5½ Dſch.Reichsanl.“ 98.60 93.— 4 Oeſterr. Goldr.] 97.150 86.90 3½%„„„ 88.55 98.15 4½ Oeſt. Silberr. 95.75 96.— 5„„ 85,25 85.—4½ Oeſt. Papierr.—.— 96.30 3½ Pr. Staats⸗Anl. 98 10 92.85 4½ Portg. St.⸗Anl.“—.—36.— „„ e ee dto. äuß. 23.45 28.45 3„„„ 855.65 85 254 Ruſſen von 1880 97.— 97.— 5½ Bad.St.⸗Obl. fl. 93.80 93.80 Aruſf. Staatsr. 1894 97.50 95.70 3½„„ M. 92.75 92.754 ſpan. ausl. Rente 71.60 71.70 5½%„„1900, 92.60 92.50 1 Tärken Lit, D. 22 10—.— 3½ Bayern„„ 92.30] 92.05 4 Ungar. Goldrente 95.20 95.20 3 5 88.30 83.405 Arg. innere Gold⸗ 3 Heſſen—.— 101.05 Anleihe 1887———.— 8 Gr. Heſſ. St.⸗A. 4 Egypter unifieirteſf———.— von 1896 81.50 8140[5 Mexikaner äuß. 97 20 97.— 4 Sachſen. 81.60 81 508 inn. 25.10 28.15 4 Mh. St⸗A. 1899 98 80 98.60 4½ Chineſen 18988—.— 72.80 .Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 90er Griechen 37.40] 37.40 3 Oeſt. Looſe v. 1860 131.50 181.60 5 italien. Rente 93.70 93.60] 3 Türkiſche Looſe 106.— 106.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 78.500 77.50 Lederw. Spichartz. 67.— 65.— Heidelb. Cementw. 134.— 133.— Walzmühle Ludw. 128.— 128.— Anilin⸗Aktien 384.—381.50 Fahrradw. Kleyer 153.— 152.50 Ch. Fbr. Griesheim 239.50 239.— Klein Maſch. Arm, 129,50 129.50 Höchſter Farbwerk 364.50 364.50] Maſchinf. Gritzner 159.50 158.— Verein chem. Fabrik 169.— 169.— Maſchinf. Hemmer 118.— 118.— Chem. Werke Albert 154 95 154.20 Schnellprf. Frkthl. 179.— 179.— Accumul.⸗F. ach 119.— 122.30 Oelfabrik⸗Aktien 103.70 103.70 Allg.Elek.⸗Geſellſch 201— 201.60 Bwllſp Lampertsm. 100.— 100.— elios„ 7 124.— 124.50 Spin. Web.Hüttenh 87.50 87.50 chuckert 5 177.20175.— Zellſtoff Waldhof 215.— 215.50 Allg. G⸗G. Siemens158.50 158.75 Cementf. Kallſtadt 105,50 15.— Lederw. St. Ingbertſ 99.—] 99.— Friedrichsh. Bergb. 145,.— 147½— 115.90 115.90 Parkakt. Zweibr. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 174.—170.—] Weſterr, Alkali⸗A. 204.50 118— Buderus 96.— 95.— Sberſchl. Eiſenakt 120.70 118.— Concordia 260.—259.— Ver. Königs⸗Laura191.50 190.50 Gelſenkirchner 186.50 187.10 Alpine Montan 233.— 238.— Harpener 176 700 176.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 219.10 219.10 Gotthardbahn 139.50 139.50 Marienburg,⸗Mlw.]—.——.— Jura⸗Simplon 89.45 43— Pfälz. Maxbahn 139.— 139.— Schweiz. Centralb, 146.— 14% Pfälz. Nordbahn 125.85 125.40 Schweiz. Nordoſtb. 88,60 88.80 Hamburger Packet 117.30 117 30 Ver. Schwz. Bahnen 81.— Sl. Nordd. Lloyd 106.— 105.90 Ital. Mittelmeerb.——— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 141.20 140.90]„Meridionalbahn 181.80 18130 Oeſterr, Süd⸗Lomb.] 25.30 25.50 Northern prefer. 68.20 68.80 5—.——.—La Veloce 49,20 47.50 „—.——.— Pfaudbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk.Hyp.⸗Pfdb.“ 99.— 99.— 4% Rh. Pf. Br. 1902 4% Pf. HypB. Pfdb. 99.700 99.70 3½„„„1904 8½%½%„„„ 91.70 91.70 3% Sttsgar. It. Gif. 3½% Pr. Bod.⸗Cr. 90.70] 90.70 4Pr. Pf.⸗B. Pfb1909 100.— 100.— 4% Pf. B. Pr.⸗Obl.] 99.— 99.10 3½% Pr. Pfdbr. Bk. g 3½% Pf..Pr.⸗O.] 91.10] 91.10 Pfobr. 1908 90,90] 90,80 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 148.700 148.90 Oeſt, Länderbank 105.—104— Badiſche Bank 119.10 119.70„Kredit⸗Anſtalt 208.50 202— Berliner Bank 104.20 104 20 Pfälziſche Bank 181 40 181.— Berl. Handels⸗Geſ. 139.50 139.20 fälz. Hyp.⸗Bank 159.50 159.50 Darmſtädter Bank 127.50 127.— Rhein. Kreditbank 140.70 140,50 Deutſche Bank 182.— 181.30] Rhein. Hyp.⸗B. M. 161.— 159.80 Diskonto⸗Commd. 168.10167.20 Schaaffh. Bankver. 127,70 12770 Dresdener Bank 140.— 139.30 Südd. Bank Mhm. 109.80 109,80 Hyp.⸗Bank182.— 182.— Wiener Bankver. 122.50 122.50 rkf. Hyp.⸗Creditv. 127.40 127,40 D. Effekten⸗Bank 115.— 11480 Mannheimer Bank 116.50 116 50 Bank Ottomane 107.— 106,85 Nationalbank 128.— 128.— Mannh. Verſ.⸗Geſ./——. Oberrhein. Bank 116.—118.— Oeſterr.⸗Ung, Bank 121.30 121.30 Privat⸗Discont 4¼%, Reichsbank⸗Discont Nachbörſe. Kreditaktien 201.80, Staatsbahn 140.80, Lombarden 25,50, Disconto⸗Commandit 167.80, 99.50 90.70 56.75 56,70 r ee Schifffahrts⸗Nachrichten, „Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 27. September, S bei. Schiffer ev, Kap. Schl Kommt von Labung Air, J. b. Eicken Wiltzelmine Duisburg Kohlen 12000 Kaſt D. A. P. G. 6 Düſſelborf Petroleum 10000 Staab 3„ Rotterdam 7 25583 Hütting Vereinigung 23 Antwerpen Getr Stückg, 16026 Hafenbezirk FV. Klee Friedrich Eugen Duisburg. Kohlen 7500 Orchler Anna Catharina 5 5 980⁰0 Link Honora Porentes 17 5 87⁰0 Abrgen Eliſabetha 5 5 1 12090 Meibel Karl Wilhelm 75 1 14800 Specht Vater Jahn 15 760⁰ Kohlbecher Arminius Rotterdam engl. Kohlen 1800⁰ 3 Hafenbezirk VI. 1 Baumann s Altrip Hackſteine 750 1r 77„* Schneiber Marr 2 8 1 800 Derrmann Okto ndwig Speyer*. 800 Weſck Barbara Falſerwörth 1 1110 Haucr rey Mheingönh. 13 780 Schmitt erẽ ſia Brühl— 8³⁰ Brech legelwerke 5 Speyer 870 Herklotz offnung Spehyer 830 Bauer Kaiſerwörth 3 31 1000 Brech 20 Pheinpfalz 25 1 430 Rieſenacker ne Brühl 87⁰ Weneral⸗Anzeiger. Mannheim,. September. Seite. Berkanutmachung. Das Offenhalten der in den Meßbuden befindlichen Verkaufs⸗ ſtellen betr. (481) No. 968151. Wir ſehen Uns veranlaßt vor Beginn der Herbſtmeſſe noch ausdrücklich Darauf hinzuweiſen, daß gemäß der am 1 ber ds. Is. in Kraft tretenden rſchrift des 189 6 Gew.⸗O. ſämmtliche in den Meßbuden befindlichen Sler Verkaufsſtellen an den erktagen um 9 uhr Abends in ſchließen ſind. 65184 Dieſe Vorſchrift bezieht ſich auch guf ſämmtliche in der Schau⸗ budennieſſe aufgeſtellten offenen Verkaufsſtände,wie Zuckerwaaren⸗ ſtände, Waffelbuden und der⸗ leichen. An Sonn⸗ und dürfen gemäß 8 3 Abſ. 1 der Meßordnung die offenen Verkaufsſtellen von Vormit⸗ tags 11 uhr bis Abends 7 Uhr geöſſnet ſein. Der hauſir⸗ weiſe Verkauf von Waaren aller Art öffentlichen Straf, auf mund Plätzen, wie auch in Wirihſchaften iſt ebenfalls nur bis 9 uht Abends erlaubt Zuwiderhandlungen werder Beſtraft. Maunheim, 28. Septbr. 1900. Großh. Bezirksamt: Frech. Sroßh. Badiſche Staaks⸗ Eiſenbahnen. Durch die mit Bekanntmachung Dom 14. ds. Pets. ausgeſprochene Aufhebung der Sätze für den Kohlenverkehr von Mannheim x. nach Bayern vom 1. Mai 1900 treten im Verkehre von Mann⸗ Heim, Mannheim⸗Induſtriehafen Und Rheinau nach gewiſſen nord⸗ Dayeriſchen Stationen Fracht⸗ erhöhungen von 0,01—0,02 Mk. für 100 Kilogr. ein. Es werden daher die bisherigen nach der Ermäßigungsüberſicht ſich erge⸗ benden Frachtſätze, ſoweit ſie bil⸗ liger ſind, als nigen des Rohſtofftarifs, ne bis Ende Nop l. Is. gewährt. Nähere Muskunft ertheilen die genannten badiſchen Stationen. 65090 Karlsruhe, 24. Sept. 1900. Gr., Generaldirektion. Großh. Vadiſche Staats⸗ Eiſenbahuen. Mit Giltigkeit vom 1. Okt. 1900 wird die Ziffer 3 des Artikelverzeichniſſes zum Aus⸗ nahmetarif Nr. 1 für Eiſen u. w. des ſüddeutſchen Donau⸗ mſchlagtarifs über Paſſau, Regensburg und Deggendorf Donauländer tranſit, Theil II vom 1. Januar 1899, wie folgt geündert: 65089 „Delegraphenkabel und Kabel für electriſche Leitungen.“ Karlsruhe, 25. Sept. 1900 Großh. Generaldirektion. 2* Arbeits⸗Hergebung. Die Dachdeckerarbeiten für den Neubau ver Remiſen und Werk⸗ ülten der elektriſchen Straßen⸗ ſahn an ver Colliniſtraße ſollen im Wege des öffentlichen Ange⸗ bots vergeben werden. Pläne und Bedingungen können von dem bauleitenden Architekten Herrn V. Lindner, 12, 16, bezogen werden. Angebote fiud mit entſprechen⸗ Der Aufſchrift verſehen bis zum .Oktober, Vormittags 11½ Uhr, dem Straßenbahnamt, Luiſen⸗ Aing 49, einzureichen, woſelbſt die Eröffnung in Gegenwart eiwg erſchienener Bieter erfolgt. Mannheim, 26. Septbr. 1900. Städt. Straßenbahnamt: Löwͤlt. 565004 Dergebung von Lielban⸗ Arbriten. Nr. 10627. Die Ausführung Bon etwa 170,00 fom. Stein⸗ engrohrſiel, 5,00 ffom. Back⸗ ſee einſchließlich der terzu erforderlichen Spezial⸗ Bauten und Straßenſink⸗ Taſten in der Pflügersgrund⸗ ſtraße im Riedſelv der Neckar⸗ Vorſtadt ſoll öffentlich vergeben werden. 64817 Die Zeichnungen und Beding⸗ Angen liegen auf dem Tiefbau⸗ Kint Litira I. 2, Nr. 9 zur Einſichtgufundkönnen Angebots⸗ gegen gehührfreier Einſendung Fon einer Mark von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und Mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum onnabend, 6. Okt. 1900, Bormittags 11 uhr Anzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ Nung der eingelaufenen Angebote Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ Angsverhandlung eingehende An⸗ Febote werden nicht mehr auge⸗ Rommen. Zuſchlagsfriſt6Wochen. Mannheim, 22. Septbr. 1900. Tiefbauamt: Abtheilung Sielbau: Berger. Dung⸗Verſteigerung. Montag, 1. Okt, d. Is., Vormttags 10 Uhr Perſteigern wir auf unſerem Büreall im ſtädtiſchen Bauhofe 2 Nr. 5 das Düngerergebniß von 186 Pferden vom 1. Oktober Dis inel, 28. Oktober d. Is. in Wochenabtheilungen. Mannheint, 24. Sept. 1900. Stäptiſche Fuhr⸗ und Guts⸗ verwaltung, 684750 1 9 U Amkts⸗ Bekanntmachung. In der Gemeinde Mannheim ſind Zuchtziegenböcke an folgenden Plätzen aufgeſtellt: Neckarvorſtadt 1 Stück bei Stefau Fucke, 19. Querſtr. 10. Neckarſpitze 2„„Nikol. Aſſian, Neckarſpitze, Bau 14. Lindenhof 2„„Pet.Welcker, Rangirbahnhof2. Schwetzingervorſtadt 2„„ Wilh. Schwan, Unterhellung 2. Waldhof 3„„Peter Bitſch, Frankfurterſtr. 52. Käferthal 4„„Johann Schweickert, Farren⸗ haltung. Die tägliche Sprungzeit wird auf die Zeit von 6 bis 8 Uhr Morgens und von 5 bis 7 uhr Nachmittags feſtgeſetzt. „Der Bockhalter erhält als Vergütung für jedes zum Bocke geführte weibliche Thier ſeitens des Beſitzers deſſelben ein Sprung⸗ geld von 10 Pfg. Mannheim, den 27. September 1900 Prebs. (E. 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Jeweils von 8½ bis 10%½½ Uhr Anmeldungen zur Auf⸗ nahme in den Verein beliebe man in der Turnhalle an den Turnwart oder ſchriftlich an den Vorſtand gelangen zu laſſen. 1724¹1 Der Vorſtand. Wöchnerinnen ⸗Aſhl. Anläßlich eines frohen Familien⸗ ereigniſſes erhielt ünſere Anſtalt von einem nicht genaunt ſein wollenden Wohlthäter 500 Mark. Für dieſe reiche Zuwendung ſpiicht wärmſten Dank aus Maunheim, 27. Septbr. 1900. Der Vorſtand. * 80 25 7 Atbeiter⸗Jokth.⸗Vekein O 5, I. Laut Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 4. Auguſt ds. Is. werden die Mitglieder der eingeſchriebenen Hilfs⸗ und Medieinal⸗Kaſſe gebeten ihre Beiträge im Lokal zu bezahlen. 64811 Der Vorſtand. itte. Der Hausvater der badiſchen Arbeiter⸗Kolonie Ankenhuck berichtet, daß ſich daſelbſt wieder ein großer Mangel an Hemden aller Art, Socken, Hoſen, Uuterhoſen, Joppen und Röcken, Stieſeln u. Schuhen demerkbar macht. Wir richten deshalb andie Herren Vertrauens⸗ männer und alle Freunde unſeres Vereins die herzliche Bitte, wie⸗ der Sammlungen der bezeichneten und anderer für die Zwecke der Anſtalt noch brauchbarer Be⸗ kleidungs⸗Gegenſtände gefälligſt veranſtalten zu wollen. Die eingehenden Kleidungsſtücke können ſowohl an Herrn Haus⸗ vater Wernigk in Ankenbuck Poſt Dürrheim bezw. Station Klengen—, als 11 5 an die Hauptſammelſtelle in Karlsruhe, (Softenſtraße 25 II) jederzeit ab⸗ geliefert werden. Beim Wechſel der Jahreszeit ergeben ſich ſtets Abgänge an Kleidungsſtücken, welche durch Ueberlaſſung an unſere Anſtalt zweckmäßige und nützliche Ver⸗ wendung finden können. Karlskuhe, im April 1900. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Großher⸗ zogthum Baden. kerordt. Heirath! Staatsangeſtellter, Anfang 50. Jahre, mit einenjährlichen Einkommen von ca. 2000 Mk., ſucht ſich mit einer älteren, kinderloſen Dame oder Wittwe nicht unter 40 Jahre, kath. zu verehlichen. Strengſte Diskretion. 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