ichn 3 im Dialekt bauen. Muſeum ein Städter. mmt om Lande? Spricht nicht auch et ſeinen Dialekt? Man höre Telegramm ⸗Adreſſe: „„Journal Mannheim.“ der Poſtliſte eingetragen unter ̃ Nr. 2988. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern s Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Stadt Mannheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Expedition: Nr. 218. Verautwortlich für Politik; Dr. Waul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: DOtto Weber, Efür den Inſeratentheil: Karl Apfel. 7 Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ 8 175 druckerei,(Erſte Mannheiſner ner Typograph. Auſtalt.) cht⸗ (Das„Mannheimer Journal“ zner iſt Eigenthum des katholiſchen pf⸗ Deürgerhoſpitals in. (Mannheimer Volksblatt.) Nl 3„ Druckerei: Nr. 341. E 6, 2 Nr. 455. eeeeeeeee Montag, 1. Oktober 1900. n T rtN 7222 ͤ fämmtlich in Mannherin. en 9 (Abendblatt) Die parlamentariſche Erörterung über die Chingexpedition. Während in China die Politik, die eine befriedigende Löſung der chineſiſchen Wirren anſtrebt, mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen hat, um die Maßnahmen durchzuſetzen, die zur Sühnung der begangenen Frevel und zur Sicherung eines fried⸗ lichen Verkehrs zwiſchen den betheiligten Nationen und zur Ver⸗ gütung ähnlicher Barbareien dringend geboten ſind, wird in ver⸗ ſchiedenen Blättern mit vielem Eifer die Frage erörtert, wie ſich der Reichstag zu dieſen Wirren, inſonderheit zu der deutſchen Chingexpedition, wohl ſtellen werde. Erwägt man, daß der eeichstag in ſechs Wochen zuſammentreten wird und eben erſt der von den Mächten anerkannte Oberkommandirende in Petſchili Auf dem Schauplatz der Wirren eingetroffen iſt; zrner, daß die Anterſuchungen über die Ermordung des deutſchen Geſandten und pdie Nachforſchungen nach den nachweislichen ÜUrhebern der Frevel Eben erſt begonnen haben, dann liegt auf der Hand, daß die auf⸗ geworfene Frage ohne reichlichen Aufwand von Wahrſcheinlich⸗ kkeiten überhaupt nicht zu behandeln iſt, in anderen Worten, daß Die Frage, wie oben geſtellt, in dieſem Stadium von wirklichen Politikern“ weder im Ernſte geſtellt, noch hinreichend beant⸗ bpoxtet werden kann— womit auch die Beklemmung eines weſt⸗ zgeutſchen Demokratenorgans abgethan ſei, das nicht von der Meinung laſſen will,„die bevorſtehende Chinadebatte im Reichs⸗ kage müßte unſeren Nationalen erſichtlich Unbehagen bereiten.“ Will man dagegen die Frage aufwerfen, wie ſich ein vor zwei Monaten auf die Kunde von der Ermordung des deutſchen Geſandten in Peking und dem völkerrechtswidrigen, ſchmachvollen Berhalten der chineſiſchen Machthaber einberufener Reichskag zu der Chinafrage geſtellt haben würde, dann iſt eine einigermaßen hefriedigende Antwort ungleich leichter gegeben. Soweit die damaligen Preßſtimmen ſich überſehen laſſen, war die Enl⸗ küſtung über die Pekinger Greuel allgemein bis in die Organe des Radikalismus hinein. Sogar jetzt von den Sorgen über die künftige Haltung der„Nationalen“ ſchwer heimgeſuchte Demo⸗ kratenblätter waren damals der Meinung, daß die Stellung zutſchlands unter den Weltmächten eine hinreichende Genug⸗ kung gebieteriſch verlange, und daß demgemäß die deutſche Re⸗ rung in China mit dem gehörigen Nachdruck vorgehen müſſe, weil andernfalls das politiſche Anſehen des Reiches in Oſtaſten inen ſchweren Schaden erleide und dieſe Einbuße an politiſchem Anfehen auch wirthſchaftlich bedenkliche Folgen und Rückſchläge Rach Europa haben müſſe. Von einer kleinen Minderheit unver⸗ ſſerlicher„Boxerfreunde“ abgeſehen, würde die deutſche Regie⸗ nng zweifellos damals die Zuſtimmung einer erdrückenden Mehrheit der deutſchen Volksvertretung auf ihrer Seite gehabt aben und binnen wenigen Stunden einen ausreichenden Kredit. AUmſtände würden eine ſo bedeutſame moraliſche Wirkung iht haben, daß die Verſchleppung der Boxer⸗Tiraden des oztaldemokratiſchen Zentralorgans auf die Reichstagstribüne üweder wirkungslos geblieben oder eine Verlegenheit für den rigen Radikalismus geworden wäre, ſoweit deſſen Hinterſaſſen ſich in nationalen Fragen noch nicht zu der Anſtandsloſigkeit durchgerungen haben, wie ſie in der ſozialdemokratiſchen Partei⸗ führung ſo herrliche Blüthen treibt. Dagegen, was die übrigen Parteien ſonſt noch zu ſagen und zu thun ein dringendes Bedürfniß gehabt hätten, läßt ſich aus den damaligen Stimmen nur mit ſehr geringer Sicherheit Lektellen Was von nationalliberaler Seite hinzugefügt worden worden ſind. wir etwa dahin zuſammenfaſſen zu können: Bei der Aktion in China iſt, was die völkerrechtliche Seite anlangt, das deutſche Reich nicht weniger aber auch nicht mehr engagirt, als die anderen Mächte, deren Geſandte in China eingeſchloſſen und wochenlang beſchoſſen und ſonſtigen Gefahrniſſen ausgeſetzt Bei einer ſo ungewöhnlichen Mißachtung des Völkerrechts macht es kaum noch einen großen Unterſchied, ob der Schritt, völkerrechtliche Vertreter umzubringen, mit oder ohne Erfolg unternommen wird. Die ernſte Abſicht beſtand in beiden Fällen, desgleichen der Verfuch. So iſt es keine Frage der Sühne und Beſtrafung, ſondern des Grades der Sühne und Genugthuung, wie ſich Deutſchland zu dem Falle zu ſtellen hat, daß gerade ſeinem Geſandten das Schickſal zu Theil wurde, das den Verkretern der übrigen Mächte zugedacht war. Ferner würden die realen Intereſſen Deutſchlands in China gebührend in Betracht gezogen worden, und die volle moraliſche Unterſtützung der Regierung in vorſtehendem Falle auf den dringenden Wunſch geſtützt worden ſein: daß Deutſchland in China ſich nicht mehr engagirt, weder mit Koſten noch mit Menſchen, als es ſeine realen Bedürfniſſe und ſeine Intereſſen in Oſtaſien rechtfertigen. Wie die bisherigen Aktionen dieſen ſelbſtverſtändlichen Zielen entſprochen haben— wir verſtehen unter Aktionen die diplomatiſchen Schritte, das Aufgebot an Streitkräften und die Maßnahmen auf dem Schguplatz der Wirren ſelbſt—, läßt ſich zur Stunde nicht überſehe. Es iſt aber keine Straußenpolitik, ſondern Politit nationalen Ehrgefühls, darüber nicht eher ab⸗ ſchließend zu urtheilen, als bis wirklich hinreichende poſttive und einwandsfreie Unterlagen dafür vorliegen. Dieſe ſind auch bis⸗ her wicht in ausreichendem Maße vorhanden. Tritt der Reichs⸗ tag zuſammen, dann kann der Reichstag ſie verlangen. Aber ſelbſt dann können wir von einem Grundſatze der nationalen Selbſt⸗ achtung nicht abgehen. Selbſt wenn in der Durchführung des Programms, das den verbündeten Regierungen unterbreitet wor⸗ den iſt, Schritte der verantwortlichen Slellen zu konſtakften wären, die nicht als glücklich erachtet werden könnten, ſo würde doch das nationale Pflichtbewußtſein gebieten, die Kritik in ge⸗ meſſenen Grenzen zu halten. Das deutſche Volk und ſeine Ver⸗ tretung hat die Pflicht, die Wahrnehmung der deutſchen In⸗ tereſſen und des deutſchen Anſehens in Oſtaſten zu ſtärken, aber nicht zu ſchwächen— und wir wüßten nicht, warum ſelbſt in einem ſolchen Falle die künftigen Chinadebatten verſtändigen und wirklich national geſinnten Politikern eine„Verlegenheit“ ſein ſollten. Ferner würde der Regierung aus der Mitte einer Körper⸗ ſchaft, die an der Verfaſſung des Reiches mitgewirkt hat, eindringlich nahegelegt worden ſein, den auf dem Auswärtigen Gebiete jählings erwachſenen Schwierigkeiten gegenüber alle die Momente zu beachten, die ein gehöriges Funkkioniren des Ver⸗ faſſungs⸗ und Verwaltungsapparates und der in den früheren Traditionen des Reiches bewährten Faktoren des Staatslebens verbürgen. Im Reiche iſt Einer nach der Verfaſſung der ver⸗ antwortliche Staatsmann; der Reichskanzler, der einzige Reichs⸗ miniſter, in deſſen Hand alle Fäden der Reichsverwaltung zu⸗ ſammenlaufen und der einzige, an den ſich nach der Verfaſſung das deutſche Volk halten kann. Unzweifelhaft würde bei den zuvor mitunter beobachteten Tendenzen der Abſchwächung der Vollmachten dieſes wichtigen Amtes dringend der Wunſch aus⸗ geſprochen worden ſein, daß der einzige verantwortliche Beamte des Reiches ſichtbarlich alle Fäden in der Hand behält und, in der Fülle ſeines berantwortungsſchweren Amtes in jedem Momente wirkend auch nach außen erſcheine. Wäre es auf de Gebiete der inneren Politik bedenklich, wenn jenes Amt auch n' vorübergehend abgeſchwächt oder gar nullifizirt erſchiene,— bald das ganze Schwergewicht dieſes Amtes in einer internatt nalen Streitfrage nach auswärts ſich geltend zu machen he iſt es eine Stärkung und nicht eine Schwächung der Poſitit des Reiches vor dem Auslande, wenn dann darauf dringef hingewirkt wird, daß ein ſolches Manko ſchleunigſt begliche( wird. 7 Einmal angenommen, es tritt eine ſolche Frage diesme vor das ſtaatsbürgerliche Gewiſſen aller Patrioten, bildet ſich eiw wirklich der Radikalismus ein, daß eine Antwort auch darau verſtändigen und nationalgeſinnten Patrioten eine„Verlegen heit“ ſein würde? Wir glauben nicht. Politiſche Ueberſicht. *Mannheim, 1. Oktober Zur Einberufung des Reichstages. Eine Meldung der„Köln. Volkszig.“ will wiſſen, der Reichs⸗ tag werde erſt für Ende November einberufen werden. Wenn auch, wie wir wiederholt betonen möchten, ein Beſchluß oder ei beſtimmter Vorſchlag über den Termin für die Eröffnung des Parlaments noch nicht vorliegt, ſo können wir doch auf Grund zuverläſſiger Informationen mittheilen, daß ein ſo ſpäter Zeit⸗ punkt, wie ihn die„Köln. Volkszig.“ annimmt, von keiner Seite ins Auge gefaßt iſt. Wir möchten an dem 6. November als Er⸗ öffnungstermin feſthalten. 1 Die Mitſchuld der chineſiſchen Regierung. Wie nicht anders zu erwarten war, kommt jetzt allmählich eine ganze Menge Schriftwerk zu Tage, das über die Stellunge welche die chineſiſche Regierung, insbeſondere die Kaiſerin per⸗ ſönlich der Boxerbewegung gegenüber dauernd eingenommen hat, einiges Licht verbreitet. So iſt die in Shanghaf erſcheinende engliſche Zeitung„North Chine Daily News“, pie uns von do unter dem 24. Auguſt mitgetheilt wird, in der Lage, aus dem Briefe, den ein eingeborener Paſtor aus Tientſin an chineſiſchz Freunde in Shanghai ſchreibt, folgende auffälligen Stellen z itiren. Am 6. Juli kam hier(Tientſin) ein kaiſerlicher Oberkommi,; der in außerordentlicher Miſſion der Kaiſerin funktionirte, von Pes an und nahm im Direktions⸗Gebäude der kaiſerlichen Telegtaphe ſtalt innerhalb des Oſtthors der Eingeborenen⸗Stadt Wohnung 53 Kommiſſar nannke ſich Liu En⸗piu, ſandte ſofort nach ſeiner A 5 Läufer mit ſeiner offiziellen Viſitenkarte an die verſchiedenen Bore führer und erſuchte ſie, zu einer Konferenz mit ihm zuſammenzutreffen Er erklärte, daß er in perſönlichem Auftrage der Kaiſerin Wiftwe m Tientſin gekommen ſei, um den Boxerführern die Zufriedenheit d Kaiſerin über ihre Führung auszudrücken, und ihnen Belohnunge dafür zu bringen. Das Dekret der Kaiſerin, welches Lin En⸗peu 9 der Kaiſerin mit auf den Weg bekommen hatte, lautete ungefähr folgen⸗ dermaßen:„Es kommt mir als eine Ueberraſchung, zu erfahren, daß ſich in China doch noch eine ſo einmüthige und pakriotiſche Menge ers gebener Männer gefunden hat, die ſich jetzt vereinigt, um für ihre Regierung zu kämpfen, und die Fremden zu vertreiben. Ich bin waß haft erfreut über ihre Führung und befehle deshalb hiermit, daß aus der Privatſchatulle 100 000 Taels als beſondere Belohnung an d Boxer gezahlt werden ſollen. Die Vertheilung des Geldes foll dut Nue⸗Lu geſchehen.“ Der als perſönlicher Bote der Kaiſerin in dieſem Briefe er⸗ wähnte Liu⸗En'pu iſt, wie unſer Berichterſtatter inShanghai Imi Feuilleton. Das nene Nationalmuſeum in München. (Eröffnet am Samſtag, 29. Sept. (Von unſerem Korrefpondenten., München, 29. September. Wir haben viel Kunſt in München. O ja. Aber die Wohnungsverhältniſſe unſerer vielen Kunſt ſind erbarmungs⸗ hürdig. Ich bitte: wo wohnt unſere Kunſt? Im Glaspalaſt? Brrr, Scheune! Im Maximilianeum? Fragwürdige Kurioſttät! n den Pinakotheken? Schon Wilhelm von Kaulbach hat dieſe Kiſten“ verulkt. In der Schackgalerie? Ein Privathaus mit möblirten Zimmern für obbachloſe Muſen! Bliebe alſo mutter⸗ eelenallein noch die Glypothek. Und die will unſeren Geſchmack nd unſere Wohnbegriffe Griechiſch lehren! Ei der Tauſend, ind wir denn eine griechiſche Kunſtſtadt? Können wir nicht bdeutſch bauen?? O, wir können es. Können ſogar ganz außer⸗ gewöhnlich deutſch bauen. Haben unſeren eigenen, eingeborenen, müncheneriſchen Lokalbauſtyl. Unſere Baukunſt mindeſtens zehn Jahren Dialekt ſprechen. Und nun handelt es ſich heute, nachdem unſer bisheriges Nationalmuſeum an der Maximilianſtraße zu enge geworden, m ein neues Domizil für unſer altes bayeriſches Kunſtgewerbe. Es handelt ſich um ein Muſeum, deſſen ganzer Inhalt Dialekt geſchnitzter, geſchmiedeter, gewebter, gemeißelter Dialekt werden kann ſeit ſoll. Wie wollen wir das bauene Sovpiel ſteht feſt: ein Muſeum kann man nicht unmittelbar Der Dialekt iſt ein Bauernburſche und das Aber ſtammt nicht auch der Städter , wie der Münchener redet! Man ſehe bloß, wie er ſeine Häuſer baut! Das ſog. Münchener Barock iſt nichts Anderes, als ein zur Urbanität erzogener Sprößling jenes derberen Bauernrococo, das wir an den Faſſadenmalereien und Bauern⸗ möbeln im bayeriſchen Hochland kennen lernen. Es iſt noch kein Schriftdeutſch der bayeriſchen Architektur, aber beinahe Schrift⸗ deutſch. Man müßte es noch ein wenig in die Schule nehmen und von gröberen dialektiſchen Seltſamkeiten reinigen. Man müßte es mit ſanfter Ueberredung zur ſüddeutſchen Hoch⸗ renaiſſance bekehren Die ſüddeutſche Hochrenaiſſance, das iſt das Schriftdeutſch unſerer nationalbayeriſchen Architektur. Man kann ſich darin vor der ganzen gebildeten Welt verſtändlich machen. Und wenn man ein rechter Sprachkünſtler iſt, ſo kann man darin wohl auch noch etwas mehr leiſten. Man kann in heimlichhalben Lauten, ich möchte ſagen zwiſchen den Zeilen, den Heimathgenoſſen aller⸗ hand Zeichen machen, die dem Fremden entgehen, von den Freun⸗ den aber wie verſtohlene Händedrücke empfunden werden.—— Und nun haben wir in München einen Architekten, heißt Gabriel Seidl. Der iſt ein verkappter Poet und Sprachkünſtler von vielen Graden. Was er baut, iſt Lyrik. Ihm iſt das Bau⸗ werk Mittel zum Zweck, nicht Selbſtzweck, Er will Stimmungen mauern, nicht den Raum bändigen. Er iſt ſolch ein vom Geiſte der Heimath beſeſſener Schönheitſucher, der das ganze, treu⸗ herzige, barock⸗gemüthvolle Künſtlerthum, das dem bayeriſchen Stamme eignet, in ſeiner Bruſt lebendig fühlt und, da er zufällig bauen gelernt hat, Architektur daraus machen möchte. Er kennt den unendlich maleriſchen Sinn ſeiner Landsleute, ihre herzliche Freude an ſinnigem Schmuückwerk, ihre Dankbarkeit für jedes Wort, das ſich an's Gemüth wendet, ihre geſunde Natürlichteit und Freiheitsliebe, die ſich allem Regelzwang und aller ſchnur⸗ geraden Korrektheit widerſetz— und ſo dichtete er aus allen deſen Elementen die unendlich maleriſche, unendlich regelloſe, muſeum Räume mit antiken Moſaikböden, Räuen unendlich ſtimmungsvolle, unendlich freiheitfrohe ſinnige ſchmucke, künſtleriſche Anlage des neuen Nationalmuſeums. Les grandes pensées viennent du coeur, hat Rouſſegu geſagt. Der große Gedanke dieſes Bauwerks iſt, wie a Schöne, das ja von bayeriſcher Hand bereitet wurde, aus Herzen geboren. Ich empfinde ihn wie eine überſchwängliche Huldigung an die bayeriſche Heimathkunſt und wittere in manchen Einzelheiten geradezu die Laune des Verliebten. Sollte da leicht ein zärtlicher Bräutigam ſeiner Prinzeſſin Bram Märchenſchloß errichtet habene In der That, dies Muſeum gleicht mehr einem Schloſſe einem Muſeum. Was man gemeinhin ſo Muſeum nennt, iſt großer Kaſten mit Giebeln und Säulen; was man hier ſteht, eine kleine Stadt mit unzähligen Paläſten, Thürmen, Häufer und Häuschen. Es iſt eine Reſidenz der Kunſt mit allgemeine Anbauten, in denen man einen Hofſtaat unterbringt. Und e iſt unmöglich, dieſes unvergeßliche Conglomerat von Bau individuen, deſſen Hauptwirkung in der wechſelvollen Silhouett des Gruppenbildes beruht, in Worten plaſtiſch aufzubauen. Mat ſtelle ſich im Weſentlichen einen mächtigen viereckigen Thurm m ſtumpfem Helm und aufgeſetzter Laterne vor und laſſe ſich a dieſen Thurm nach Links und Rechts je eine langgedehnte halle anſchließen, die ſich in unzählige Riſalien, Flügel bauten auflöſt und mit Thürmen, Niſchen, Loggien, Kuppe Gaubenfenſtern, Erkern, Giebeln maleriſch herausgeputßt Das Ganze iſt 250 Meter lang und wurde mit einem Keo aufwand von 4½ Millionen Mark in etwa acht Jahren er Wie mir Profeſſor Seidl ſelbſt erklärte, iſt der Plan von Innen heraus geſtaltet worden. Ich hatte, ſagte einer ganz beſtimmten Anzahl Zimmer von ganz Größe zu rechnen und mußte um dieſe herum gewi Gehäuſe ſchaffen. Da waren zum Beiſpiel im al .2. Selte: Seneral Anzeiger! Mannheim, 1. Oktober. „ein Privalbeamter des kafſerlichen Hofes, und zwar ber⸗ ſet er die kaiſerlichen Kornkammern in Peking und Tung, in n der Viktualien⸗Tribut der Provinzen aufgeſpeichert wird; Kimmt alſo eine Vertrauensſtellung als Kontrolleur der kaiſer⸗ zn Finanzen ein. Daß er zu einer vertraulichen Miſſion ver⸗ det wird, erſcheint durchaus logiſch; Pue⸗Lu iſt bekanntlich Vizekönig von Chili, und in ſeinem Archip wurden nach „Beſetzung von Tientſin die Quittungen über an Boper ge⸗ ſlte Summen gefunden. Dieſe Quittungen waren Mitte und ſide Juli datirt, die Zahlungen an die Boxer waren alſo an⸗ heinend von den 100 000 Taels die Liu⸗En⸗p'u am 6. Juli ach Tientſin brachte, gemacht. Zu erinnern bleibt noch, daß der geſuch Liu⸗En⸗p''s und die Behändigung der 100 000 Taels n Mue⸗Lu zu einer Zeit erfolgt iſt, zu der Baron v. Ketteler be⸗ eits ermordet war und die Geſandtſchaften nahe daran Aren, zu unterliegen. Mädchen⸗Handel nach Südamerika. Man ſchreibt uns aus Buenos Aires, den 8. September: It welcher Hartnäckigkeit die Seelenverkäufer noch immer ihr 5 koliches Gewerbe treiben, beweiſt die geſtern erfolgte Ver⸗ ung zweier Individuen, die mit nicht weniger als acht jungen Jädchen von Europa eintrafen, beim Landen aber Dank der von r Polizet getroffenen Maßregeln rechtzeitig feſtgenommen wur⸗ n. Seit mehreren Tagen war die hieſige Behörde davon unter⸗ (gchtet, daß an Bord des engliſchen Dampfers„Oriſſa“ ie beiden Mädchenhändler mit den acht betrogenen Geſchöpfen Intreffen würden, und ſo wurde ein höherer Polizeibeamter damit kauftragt, die Verhaftung bei der Ausſchiffung vorzunehmen. ie beiden ſauberen Burſchen verfuhren mit größter Vorſicht; ach ihrer Ankunft trennten ſie ſich, d. h. jeder übernahm vier Nädchen, und während der Eine ſich mit ſeiner Begleitung auf Jem Flußdampfer„Eolo“ einſchiffte, ging der Andere an Bord es Montevidev“, von welchem Manöber aber die hieſige Hafen⸗ Hräfektur rechtzeitig benachrichtigt wurde. Beide Gruppen wurden zaher bei der Landung prompt in Empfang genommen, und vährend die ſchlauen Händler im Polizei⸗Departement feſtgeſetzt end unterſucht wurden, hielt die Hafen⸗Präfektur die acht jungen Mädchen zurück, da bereits konſulariſche Reklamationen vor⸗ Kagen. Dieſer Vorfall zeigt wieder, daß das ſchauderhafte Ge⸗ werbe des Mädchenhandels nach hier noch weit davon entfernt iſt, gründlich unterdrückt werden zu können, und obwohl die Polizei⸗ Behörden, wie dieſer glückliche Fang beweiſt, ihr Möglichſtes thun, ſe mangelt es doch an einer exemplariſchen Beſtrafung der See⸗ lenverkäufer ſelbſt, denn man hat von einer Verurtheilung dieſer Schandbuben bis jetztnochenie etwas gehört. Die Hauptſache aber bleiht, daß man drüben in Europa die entſprechenden War⸗ Kungen verbreitet, damit ſolchen Elenden ſchon dort der Boden Eentzogen wird, und unerfahrene junge Mädchen ſich nicht leicht⸗ 5 in Gefahr begeben. Aus Stadt und Land. Maunheim, 1. Oktober 1900. Generalverſammlung des badiſchen Lehrervereins. 5. Die Generalberſammlung des badiſchen Lehrervereins, welche in Anſeren Mauern tagt, wurde heute Vormittag gegen ½11 Uhr im großen Saalbauſgale eröffnet, nachdem bereils geſtern Abend im Ballhaus ein gemüthliches Beiſammenſein ſtattgefunden. Bei der heutigen offtziellen Eröffnung des Lehrertages wohnten ka. 1500 Lehrer aus allen Gauen des badiſchen Landes bei. Als „Verkreter des Oberſchulraths waren Herr Weygoldt⸗Karlsruhe, N der Großh. Staatsbehörde Herr Geh. Regierungsrath Ing erſchienen. Die Stadt Mannheim hatte als Vertreter die 5 Bürgermeiſter v. Hollander, Stadtrath Härſchhorn, ralh Vogel und Stv.⸗B. Harder entſandt. Ferner waren in rren Landtagsabgeordneter Rohrhur ſt⸗Heldelberg, der auf Netzten badiſchen Landtag Berichterſtatter über die Petition des D rbereins geweſen war, und Landtagsabgeordneter Müller⸗ Weinheim erſchienen. Decken aus der Renaiſſancezeit, Räume mit weißgoldenen Wand⸗ bekleidungen aus der Roccocozeit, kurz, da waren unveränderliche Maße für beinahe feden Innenraum, und mehr als das: Da war eine ganz beſtimmte hiſtoriſche Reihenfolge dieſer Innen⸗ rüume. Konnte ein ſo mannigfach bedingtes Interieur anders als in einem ſehr mannigfach geſtalteten Exterieur einen ſinn⸗ gemäßen Ausdruck finden? Die Vieltheiligkeit der Anlage war geines Erachtens ſchon in der geſtellten Aufgabe gegeben und es lam nur darauf an, den Reichthum an Baumotiven zu einem harmoniſchen Ganzen zu verarbeiten. War dies einmal geglückt, ſdo erledigte ſich alles Uebrige beinahe ohne Zuthun der Architekten. ging die ſonſt ſo ſchwierige Lichtzufuhr in die einzelnen Ausſtellungsräume bequem von Staaten. Je mehr ich ein Zickzack baue und Höfe anlege, um ſo mehr Gelegenheit habe ich Fenſter anzubringen und die Helligkeit abzufaſſen. Nun meinen die Leute freilich, ich hätte dieſe vielen Höfe gegen die Straße zu offen laſſen und das Ganze nicht mit einer Mauer umzingeln ſollen. Aber ich bitte Sie, wo kämen wir denn da hin, wenn das Leben der Straße bis dicht unter die Fenſter des Muſfeums vordringen dürfte?! Warum anders übt denn das Clugny⸗Muſeum in Paris ſolch einen Zauber auf den Beſucher weil durch den Kreuzgang, den man paſſirt, dafür geſorgt iſt, daß man den Lärm der Welt bergißt, ehe man zu den Kunſt⸗ ſchätzen vordringt? Ein Muſeum kann gar nicht weltabgeſchieden und heimlich genug ſein. Die Stimmung, das iſt Alles.— Ja, ich glaube es wohl, daß die Stimmung Alles iſt. Man kann das nicht mehr in Abrede ſtellen, wenn man einmal dies kuſeum durchwandelt hat. Ich habe viel zum Preiſe der äußeren iiome des Baues geſagt, aber ich muß beinahe noch größeren jesaufwand für das Innere machen. Hier durfte der Architekt ine ganze poetiſche Begabung entfalten. Draußen vor der fenklichteit ein wenig ſcheu und linkiſch, hat er drinnen, wo ch unbeobachtet fühlte, mit vollen Händen von ſeinem Beſten gegeben. Das Interieur und ſeine lyriſche Begabung haben Linander gar zu gut verſtanden. 0 Profeſſor Rudolph Seitz, der die Aufſtellung der Samm⸗ lungen beſorgt hat, erklärte mir eingehend den Plan und die Ab⸗ chten der ganzen Anlage. Nach langen Streitigkeiten mit den Herren von der Wiſſenſchaft, die eine ſtreng ſyſtematiſche An⸗ rdnung verlangten, haben die beiden Künſtler ihre Abſicht einer weitheilung der Sammlung in eine kulturhiſtoriſche und yſtematiſche Hälfte durchgeſetzt. Und zwar haben ſie dieſe Zwei⸗ flung in der Weiſe durchgeführt, daß ſie die ganze kultur⸗ ſtoriſche Abtheilung im Erdgeſchoß, die ganze ſoftenmatiſche im bergeſchoß des Hauſes unterbrachten. Im Einzelnen wurde in die ſhſtematiſche Sammlung nach Materialien, die kultur⸗ koriſche nach Stglen in Unterabtheilungen zerlegt. Unterſchied Der Obmann des Badiſchen Lehtervereins, Herr Haupklehrer Grimm⸗Achern eröffnete die Verſammlung und begrüßte die Anpeſenden. Im Namen des Mannheimer vorbereitenden Komitees begrüßte Herr Hauptlehret Ihrig die ſtattliche Verſammlung, ſeiner Freude darüber Ausdruck gebend, die Kollegen ſo zahlreich in der Stadt am Rhein und Neckar begrüßen zu können. Herr Bürgermeiſter 9. Hollander begrüßte die Verſammlung im Namen der Stadt mit folgenden Worten: Hochgeehrte Herren! Der freudigen Begrüßung, die Ihnen durch den Mund meines Herrn Vorredners Seitens der Lehrer Mannheim's zu Theil geworden iſt, ſchließt ſich die Vertretung der Stadt Mannheim gerne an. Als wir bernahmen, daß die in dieſem Jahre fällige Generalverſammlung des Badiſchen Lehrervereins möglicherweiſe nach Mannheim zuſammenberufen werden könnte, haben wir im Verein mit unſerer Lehrerſchaft mit großer Freude die Einladung an Sie ergehen laſſen, und wir empfinden es als eine hohe Ehre, daß Sie dieſer Ein⸗ ladung aus allen Theilen des Lundes ſo zahlreich Folge geleiſtet haben. Sind wir uns doch deſſen bewußt, daß weder die Lage Mann⸗ heims am äußerſten Ende des badiſchen Landes, noch die Reize der uns umgebenden Natur Mannheim im Vergleich zu den Orten, in denen Sie bisher getagt haben, als einen geeigneten Ort für Ihre Zu⸗ ſammenkunft erſcheinen laſſen. Wenn Sie dennoch Mannheim ge⸗ wählt haben, ſo dürfen wir das wohl dem Umſtande zuſchreiben, daß Ste geglaubt haben, in Mannheim einen verſtändnißvollen Boden für die Beſtrebungen zu finden, denen Ihre diesjährige Tagung vorzugs⸗ weiſe gilt, daß Sie in Mannheim, der größten Stadt des Landes, dasſelbe gaſtliche Entgegenkommen erhofft haben, daß Ste in den Städten, in denen Sie bisher getagt haben, in ſo angenehmer Welſe wahrgenommen haben. Dieſe Hoffnung, meine hochverehrten Herren und Damen, ſoll Sie— das kann ich Ihnen Namens der Bürger⸗ ſchaft Mannheims verſichern— nicht getäuſcht haben! An der Wende zweier Jahrhunderte wollen Sie in dieſen Tagen ernſte Berathung pflegen darüber, was der Volksſchule unſeres Hei⸗ mathlandes Noth thut und wie ihre Leiſtungen und unſerer Lehrer Stellung verbeſſert werden können. Wir ſtehen in Mannheim allen Beſtrebungen nach dieſer Richtung hin aufrichtig ſympathiſch gegen⸗ über. Wiſſen wir doch, daß von der ſozialen und materiellen Stellung der Lehrer das Gedeſhen der Schule in hohem Grade abhängig iſt, und daß mit dem Gedeihen unſerer Volksſchule das geiſtige und lelb⸗ liche Wohl unſerer Kinder und damit die Zukunft unſeres Volles in dem engſten Zuſammenhange ſteht. Wenn Sie ſich bei einem Gange durch unſere Straßen, im Verkehr mit Ihren Mannheimer Kollegen und bei Beſichtigung der neuen Schulhäuſer, die Ihnen hheute gezeigt werden ſollen, davon Überzeugen werden, daß die Stadt Mannheim keine Opfer geſcheut hat, um unſerer Volksſchule die ihr zukommende wülrdige Stellung einzuräumen, ſo werden Sie es uns auch glauben, daß wvir 0 auf Hebung der Volksſchule und des Lehrerſtandes ge⸗ richteten Beſtrebungen Ihres Vereins vollen und baldigen Erfolg wünſchen! Wir hoffen, ſehr geehrte Herren, daß der kurze Aufenthalt in unſerer Stadt Ihnen Gelegenheit geben wird, einen Hauch dieſes Geiſtes zu verſpüren, und daß Ihnen das gaſtfreundliche Entgegen⸗ kommen unſerer Lehrer und unferer e den Aufenthalt zu einem angenehmen geſtalten wird, ſo daß Sie freundliche Erinner⸗ ungen auß unſerer Stadt in die Heimath mitnehmen mögen. Wir hoffen zuperſichtlich, daß die ernſten Berathungen, die Sie hier pflegen wollen, unſerer Volksſchule und dem Lehrerſtande und damit dem ganzen Heimathlande zum Segen gereſchen werden und daß die heiteren Stunden, zu denen Ihnen Gelegenheit gegeben iſt, nicht nur das Band unter Ihnen als Kollegen, ſondern auch das Band zwiſchen Ihnen und der Stadt Mannheim feſter knüpfen möge. In dieſem Sinne heiße ich Sie in der Stadti Mannheim herzlich willkommen. Herr Oberſchulrath Dr. Weygoldt von Karlsruhe ergriff ſodann das Wort, um Folgendes guszuführen: Hochgeehrte Anweſende] Der berehrliche Vorſtand des badiſchen Lehrervereins hat die Freundlichkeit gehabt, wie in früheren Jahren, ſo auch diesmal den Großh. Oberſchulrath zu den Verhandlungen einzuladen. Infolgedeſſen bin ich beauftragt worden, im Namen der Großh. Regierung und des Großh. Oberſchulraths die heutige General⸗ verſammlung herzlich zu begrüßen und für Ihre Berathungen die beſten Wünſche zu überbringen. Sſe haben, hochgeehrte Herren, eine außerordentlich große und reichhaltige Tagesordnung vor ſich und inſonderheit nehmen die Fragen, die Sie heute am erſten Tage be⸗ handeln, ein hervorragendes Intereſſe in Anſpruch. Es handelt ich um die Anſchauungen, um die Hoffnungen und Wünſche der badiſchen Lehrerſchaft in Bezug auf die Schulpflicht, in Bezug auf die Schul⸗ zeit, in Bezug auf die Pflichten und Rechte der Ortsbehörden, in Bezug auf die Seminarbildung, auf die Verhältniſſe der kirchlichen ————————*—ͤ— man dort die Arbeiten aus Holz, Eiſen, Edelmetall, Leder, Elfen⸗ bein u. ſ.., ſo trennte man hier die prähiſtoriſchen, römiſchen, romaniſchen, gothiſchen u. ſ. w. Stücke. Damit aber noch nicht zufrieden, beſchritt man jenen Weg, der neuerdings vom Züricher und einer Menge anderer Muſeen beſchritten worden iſt: Man ſtellte die Erzeugniſſe jeder Stylepoche in eine entſprechende archi⸗ tektoniſche Umrahmung und verſuchte, aus den mannigfachen Einzelheiten ein ſtimmungsvolles Ganze, etwa einen Mohnraum, einen Waffenſaal, eine Kapelle herzurichten. Dadurch gewann man Kulturbilder von verblüffender Anſchaulichkeit. Es wurde dem Beſchauer thatſächlich ermöglicht,„ſich in den Geiſt der Zeiten zu verſetzen.“ Das alte Wort, daß ein Kunſtgewerbemuſeum ein ſteinernes Bilderbuch ſein müſſe, wurde thatſächlich erfüllt. Man wandert durch die achtundvierzig Säle des Erdgeſchoſſes nicht anders, als ſäße man daheim in einem traulſchen Studio und blätterte in dem herrlichſten Illuſtrationswerke. Die Tage der Römer in bayeriſchen Landen, das ganze, bunte, vielgeſtalte Mittelalter, die Renaiſſance mit all ihrer Städteblüthe und Bürgerherrlichkeit, das ſtrotzende Barock des Kurfürſten Max Emanuel, das feine galante Roccoco der Kölniſchen Kurfürſten aus dem Wittelsbacher Hauſe, der zierliche, kokette Zopf unſerer Schlöſſer bis zur Zeit Karl Theodors, das bleiche, am Klaſſizis⸗ mus kränkelnde Empire des Königs Max, die verſchüchterte, haushälteriſche empfindſame Biedermaierzeit des jungen Lud⸗ wigs., das goldprunkende, mit franzbſtſchen Anlehen ſich blähende Sonnenkönigthum Ludwigs II... alles das kritt mit der Deutlichkeit eines perſönlichen Erlebniſſes dem Beſucher vor die Augen. Und was beſonders intereſſant iſt: man lernt da zum erſten Male, daß ſich die bayeriſchen Gewerbeſtyle ganz gut nach den Epochen der einzelnen Regenten unterſcheiden laſſen. Profeffor Seitz hat dieſe Thatſache mit feinem Spürſinn für bisher un⸗ beachtete Charakteriſtika an einer Reihe von Exemplaren definitiv erhärtet. Des Weiteren verdient die Einrichtung eines Atelier⸗ hauſes Beachtung, in welchem verſchiedene Schmiede⸗, Modellir⸗ und Zeichenwerkſtätten Gelegenheit zum Copiren der Samm⸗ lungsobjekte bieten. Auch die wundervollen Höfe, in denen man uns ſtylgerechte Barock⸗, Roccoco⸗ und Renaiſſancegärten vor⸗ führt, dürfen nicht vergeſſen werden. Und ſchließlich muß man der oberbayeriſchen Bauernſtuben gedenken, auf deren Schönheit man erſt jetzt aufmerkſam wird, wo die alten Bauernmöbel zu verſchwinden anfangen, Das Muſeum ſoll ihrer im Laufe der Jahre eine ganze Collektion erhalten. Vorläufig iſt mit einer einzigen der Anfang gemacht. Was den feierlichen Akt der Eröffnung anbetrifft, ſo hat man zu demſelben all jene geniale Veranlagung zu repräſentatiber Feſtlichkeit aufgeboten, an welcher die Münchener Künſtlerſchaft ſe keich iſt. Bis an das Dach kinauf prangte das Gebäude im 15 8 8 5 Dienſte ete. Das ſind lauter Fragen, m.., die ſchon ſeit ſan Jahren nicht nur die Lehrerſchaft, ſondern auch— ich muß dies a drücklich betonen— die ſtaatliche Unterrichtsverwaltung lebhs intereſſirten und nur deshalb noch nicht einer genügenden Löſuß entgegengeführt worden ſind, weil viel mehr Schwerigkeiten und di mehr Faktoren in Betracht kommen, als man da gewöhnlich anzü⸗ nehmen geneigt iſt. Aber eben deshalb, weil es ſich um alte, noch nicht erfüllte Forderungen handelt, erſcheint es mir angemeſſen zu ſein, daß auch die heutige Generalverſammlung abermals ihre Anſchauungenm Und ich gebe mich der Hoffnung hin, daß das Erreichbare dieſer Wünſche und Forderungen umſs eher zur Erfüllung kommt, je maßvoller und ſachlicher dieſe Wünſche und Wünſche darüber ausſpricht. und Anſchauungen zum Ausdruck gelangen. Ich meinerſeits halte, und zwar in Uebereinſtimmung mit der Großh. Regierung und des Oberſchulraths, feſt an der Hoffnung auf eine fortſchreitende Beſſeruß; im Schulweſen und im badiſchen Lehrerſtande und ich möchte meinez⸗ ſeits heute gewiſſermaßen eine günſtige Vorbedeutung äußerlich darin erblicken, daß dieſe impoſante Verſammlung in einer Stadt ſtalle⸗ findet, die ſeit Langem her ſich durch Schul⸗ und Lehrerfreundlichkeik ausgezeichnet hat, des Oefteren in Gehaltsfragen bahnbrechend bor⸗ gegangen iſt und ein Vorbild für andere Gemeinden geworden iſt⸗ Alſo noch einmal die beſten Grüße und herzlichen Wünſche für Ihe Verhandlungen. gendes aus: Hochgeehrte Feſtverſammlung! Wie Seitens der Mannheimer Lehrerſchaft und der ſtädtiſchen Behörde, ſo ſei Ihnen zu Beginn Ihrer feſtlichen Tagung auch von der Mannheimer Volksſchule, deren Leiter zu ſein ich die Ehre habe, ein herzlicher Willkommgruß entboten. Tritt doch wohl Niemandem deutlicher und überzeugender ins Bewußtſein, wie eng Schule und Lehrer, Lehrerintereſſen und Schulintereſſen mit einander verwachſen ſind, als dem Leiter eines weitausgedehnten, vielgeſtaltigen Schulweſens. Ihm bietet ſich fort und fort Gelegenheit, die Wirkungen jener engen Wechſel⸗ beziehung in den mannigfachſten Erſcheinungsformen wahrzu⸗ nehmen, ja man darf faſt ſagen, täglich und ſtündlich am eigenen Leibe zu erleben. Aus einer Fülle von Erfahrungen heraus vermag er auch dafür zu zeugen, daß die Forderung der wahren Intereſſen der Lehrer, wenn auch nicht als die einzige, ſo do ſicherlich als eine der wichtigſten Vorausſetzungen für das Gz⸗ deihen der Schule und ihrer bedeutungsvollen Arbeit zu Belkaß hat. Aus dieſem Grunde wünſche ich Ihren Berathungen, die auf das Wohl der Schule und der Lehrer zugleich, auf das u trennbare Ganze, gerichtet ſind, gedeihlichen Verlauf und g⸗ ſegneten Erfolg. Zu den Worten der Begrüßung mag ſich indeſſen aus meinen Munde noch ein Wort der Entſchuldigung geſellen. Hochgeehrte Herren! Sie ſind alle bei Feſtwetter in feſttägiger Stimmung zu uns nach Mannheim gekommen, in der ſichere Erwartung, in unſerer Stadt Stunden geiſtiger Erhebung körperlicher Erfriſchung genjeßen zu dürfen, auf eine kur Spanne Zeit entrückt der werktägigen Berufsſtätte und der of beengenden Schulluft. Da mag wohl mancher von Ihnen, als das Feſtprogramm zur Hand bekommen, enttäuſcht deftog darüber geſchüttelt haben, daß man ihm und zwar gleich am erſßz und nach üppigem Mahle zutraute, auch in der Feſtſta chul luft zu genießen. Für ein ſolches Anſinnen ſei deßha von vornherein um Ihre gütige Entſchuldigung gebeten. Indeß, machen Sie immerhin einen Verſuch. So biel kann ich Ihnen; Ihrer Ermuthigung verſichern: in den beiden Schulhäuſe die Sie beſtchtigen ſollen, werden Sie von der ſogenannten Sch luft nicht pfel verſpüren. Ja ich darf— ohne den Vorwi lokalpatriotiſcher Uebertretbung befürchten zu müſſen— es auz ſprechen: Mögen Ihnen, hochgeehrte Herren, bei Ihrer Ausſch von der Schwelle des neuen Jahrhundert die beiden Gebäude 1. ihren lichten, luftigen Räumen und mit ihrer zeit⸗ und ſe⸗ gemäßen Ausſtattung eine freudige, verheißungsvolle Gewähr für eine gedeihliche Weiterentwickelung unſerer Geſammtvol ſchule und für eine ſeiner hohen Bedeutung entſprechende, ſi und glückliche Zukunft unſeres Lehrerſtandes! In dieſem Si und in dieſer Zuverſicht Ihnen und Ihrer feſtlichen Arbeit mals ein herzliches Glückauf! Schmuck von Lorbeebäumen und Laubfeſtons. Der ganz Platz vor der Hauptfaſſade war mit fröhlichbunten architekturen, Flaggenmaſten und Wimpeln geputzt. Un München, der Regent, der Hof, die Staats⸗ und Kir Stadt⸗Würdenträger, die Künſtler, Gelehrten und L kurz Alles, was Rang, Namen, Stand oder Geld hat, kam die Weihe der Häuſer mitzubegehen. Es war ein Gedränge von Uniformen, Toiletten, Orden, Farben, von Fürſtlichkeiten, Exzellenzen, Hochwürden, Berühmtheiten der Kunſt und der Wiſſenſchaft, wie man es in ſo e etiketteloſen, ge⸗ müthlichen Durcheinander nur in München ſehen kann. Pünkt⸗ lich wie immer erſchien Glock 11 Uhr unſer alter Herr, der Regent. Feede aus einem Torneo von Pietro Torri, die von det eranda der Hauptfaſſade erſchallen, ſchmettern ihm den Will kommengruß entgegen. Ein im Veſtibül aufgeſtelltes Trompeter⸗ corps nimmt die Weiſe auf und führt ſie ſchwungvoll zu Ende. Dann Reverenzen, eine Rede des Cultusminiſters, ein Hoch auf 2 den Regenten, die allerhöchſte Erlaubniß zur Eröffnung de Palaſtes. Man ordnet ſich zum Rundgang und ein Frauenchot intonirt das Händel'ſche„Seht, er kömmt mit Preis gekrönt Langſam bewegt ſich der Zug von Saal zu Saal. Erſt durch die kulturhiſtoriſche, dann durch die Fachſammlung. Und nun muß ich von dem höchſten Trumpf dieſer köſtlichen Veranſtaltung reden; man trägt in einzelnen, für die kulturhiſtoriſche Ent⸗ wicklung beſonders bedeutenden Räumen Muſikſtücke vor, die m alten Schnitzaltäre ſtehen, ſingen Frauen ein geiſtliches Volksli aus dem Lochamer(1450—60)„Almechtger Got, Her Jef Chriſt.“ Im Dachauer Saal, worin die Werke des Uebergang von der mittelalterlichen Kunſt zur Renaiſſance vereinigt ſin kommt Orlando di Laſſo zu Wort mit einem zehnſtimmige Jubelhymnus auf Herzog Albrecht V. und ſeine Gemahlin. Und ſo geht es fort und fort in den Saal Max Emanuels, der mit einer Gavotte von Evariſto Felice dall Abaco geweiht wird, in die Säle Karl Alberts und Max Joſephs III., aus welchem Mozart mit der Ouvertüre der Oper La finta giardinierg zu uns redet, bis der Zug endlich in der Krippenſammlung des Dachgeſchoſſes anlangt, wo man rührende Weihnachtslieder von Praetovius und Hahdn zu Gehör bringt. Fanfaren aus der Egloga paſtorale von J. Bernabi(1726) begleiten die Abfahrk des Regenten, der beim Cercle im Leſeſaal den am Bau betheilig⸗ ten Künſtlern und Gelehrten ſeinen huldvollen Dank ausſprach, Gabriel Seidl und Rudolph Seitz verließen das Haus Herren von Seitz und von Seidl. Dem Verdienſte gebüß⸗ ſein— Kronenorden. Herr Stadtſchulrath Dr. Sichinger führte Fol, de SSS Gainhelm, A. Oriöber. — SGeneral Anzeiger — . Seite. Weiter Iprachen Begrüßungsworte; Herr Hildebrand⸗ Kaiſerslautern im Namen des bayeriſchen Lehrerpereins und des pfälziſchen Kreislehrerverbandes, Herr Wink⸗Stuttgart im Namen der Lehrer Württembergs, Herr Baß⸗Stuttgart im Namen des deutſchen Lehrervereins für Naturkunde, gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck gebend, daß auf der diesjährigen Generalverſammlung eine Sektion des Vereins zu Stande komme, Herr Hauptlehrer Eltel⸗ Edingen im Namen des badiſchen Lehrer⸗Wittwen⸗ und Waiſenſtifts. Herr Hauptlehrer F. Thum⸗Karlsruhe theilte mit, daß Herr Stadt⸗ ſchulrath Specht in Karlsruhe wegen der heute ſtattfindenden Ein⸗ weihung einer Schule leider verhindert ſei, den Verhandlungen von Anbeginn an beizuwohnen, er werde jedoch noch im Laufe des Nach⸗ mittags eintreffen. Herr Obmann Grimm theilte ſodann mit, daß Begrüßungen eingelaufen ſind vom heſſiſchen Lehrerberein, ferner von Herrn Pro⸗ feſſor Heimburger in Karlsruhe, eine Nachricht, die von der Verſamm⸗ lung mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurde, ſowie von Herrn De. Meuſer, der leider durch Krankheit an der Theilnahme an den Verhandlungen verhindert ſei. Herr Grimm dankte ſodann den Herren Vorrednern für ihre herzlichen Begrüßungsworte, namentlich Herrn Dr. Weygoldt für die in Ausſicht geſtellte fortſchreitende Ent⸗ wickelung„unſerer Verhältniſſe“. Die badiſchen Lehrer wollten Steuerleute ſein und keine Ruderknechte. Möge im neuen Jahrhundert auch über Baden die Sonne aufgehen. Hierauf erhielt Herr Haußtlehrer V. Thum⸗Karlsrußhe das Wort zu ſeinem Vortrage:„An der Wende des Jahrhunderts.— Woher? Wohin?“ Wir haben die Theſen, die dem Vortrage zu Grunde lagen, bereits mitgetheilt. Das Referat war ein rhetoriſches Meiſterwerk. Redner begründete ſeine Pheſen in überzeugender, ſchlagender Weiſe und fanden ſeine bon geſundem Humor gewürzten Ausführungen ſtürmiſchen Beifall. Beſonders ſcharf dungsganges der Lehrer, auf Einführung der ſtaatlichen Schulaufſicht durch Schulmänner und auf Befrefung von den kirchlichen Dienſt⸗ leiſtungen. Ueberzeugend wies giedner auch nach, wie nothwendig eine finanzielle Beſſerſtellung der Lehrerſchaft iſt, um ihnen dle Nahrungsſorgen zu nehmen und ihre Freudigleit und Kraft in ihrem Berufe zu erhöhen, Dröhnender Beffall erſchallte, als Redner die Fälle Kunz in St. Roman und Brunn in Buch ſtreifte und den belden Lehrern die Hochachtung ausſprach, wie ſie den Kampf aufgenommen haben, Redner ſchloß ſeine Rede mit den Worten Dfieſterwegs:„Das Valk, ſpelches die beſte Schule beſitzt, iſt das erſte Volk, iſt es dieß nicht heute, ſo wird es dies morgen ſein.“ An das Referat knüpfte ſich eine lebhafte Debatte. Herr Haupk⸗ lehren Wiederkehr⸗Mannheim bßprach die Nothwendigkeit der Aenderung des Lehrplanes, der jetzt allzuſehr auf dem Nützlichkeits⸗ brinzip aufgebaut ſei. In dem Lehrplan müſſe das ſittliche Momen! mehr hervortreten. Herr Hauptlehrer Rödel⸗Mannheim erörterte die Nothwendigkeit der Erweiterung der Unterrichtsgeit; wenn man entzegenhalte, daß dann der Lehrermangel ja noch größer werde, dann Aigegne er, daß heute die Wege gewieſen worden ſeien, auf denen man es erreichen könne, daß ſich die Söhne des Bürgerſtandes wieder mehr dem Lehrerſtande zuwenden. Herr Haupklehrer Feigenpu.⸗Ettlingenweier beſpricht die Dheſen des Referenten vom Standpunkte eines Lehrers, der 30 Jahre lang auf dem Lande gelebt hat; er kann ſich den Ausführungen des Referenten pollinhaltlich anſchließen. Herr Hauptlehrer H Halbtagsſchule, die jetzt noch in Baden auf dem Lande habe gefunden, daß von den 26 Werkführern der 6 größten Heidel⸗ berger Fabriken nur 6 Badenſer ſeſen; der Grund liege in der unge⸗ nügenden Schulbildung. Größere Schulbildung verſchaffe größere Energie und größeres Selbſtvertrauen. Redner hält es für rathſam einmal Erhebungen im ganzen badiſchen Lande anzuſtellen, ob hier die Verhältniſſe überall ſo liegen wie in Heidelberg. Herr Lehrer Rein⸗Mannheim will die Aenderung des Lehr⸗ planes mehr in den Vordergrund gerülckt wiſſen und weniger die Frage der Ausdehnung der Schulzeit, Hiermit ſchließt die Generaldebatte und diskuſſion. Theſe 1 wird einſtimmig angenommen. macht Herr Hauptlehrer Itſchle ⸗Heidelberg Bedenken geltend wegen der Ausbildung in den Lehrerſemingren, Ber Referent, Herr Thum, enkgegnet, daß an den Seminaren nicht die Pädagogik den alleinigen Lehrplan bilden ſoll. Die Ausgeſtaltung der Lehrerſeminare werde ſeinerzeit Sache der tlichtigſten Schulmünner ſein. Herr Hauptlehrer Rödel⸗Mannheim bringt die Gefahr dei qualitativen Lehrermangels zur Sprache, Die Gefahr drohe jetzt ſchon. Ein qualitativer Lehrermangel werde ein Unglück für den Lehrerſtand für die Volksſchule und für unſer ganzes Volk ſein, Inzwiſchen iſt ein Antrag eingelaufen, daß die ührigen Theſen ohne Debatte angenommen werden ſollen. nehmigt und die Theſen des Berichterſtatterz zwar einſtimmig, mit Ausnahme von Theſe 2, Heidelberg ſtimmt. Hiermit war die Tagesordnung der heutigen öffentlichen Haupt⸗ verſammlung erledigt. Gegen 2 Uhr begann das Feſteſſen, morgen berichten werden. es erfolgt die Spezial⸗ Bei Theſe 2 werden gutgeheißen und gegen die Herr Itſchle⸗⸗ über deſſen Verlauf wie — * Anſtellung des Amtsrevidenten Valentin Buſch. Der Skadtrath hat dem Büsgerausſchuß folgende Vorlage unterbreitet: Durch Beſchluß des Stadtraths vom 4. Auguſt 1899 wurde dem Herrn Amtsreviventen Valentin Buſch in Wolfach mit Wirkung vom 1. Sept. 1899 an die probeweiſe Verſehung der erledigten Stelle eines Reviſors übertragen. Der Gehalt desſelben wurde für das Probedienſtjahr auf 3600.— feſtgeſezt mit der Maßgabe, daß derſelbe im Falle der Fortſetzung des Dienſtverhältniſſes vom 1. September 1900 ab % 8800.— und vom 1. Seßtember 1901 ab% 4000.— betragen ſoll, während von da ab die ordentlichen Zulagefriſten gelten ſollen. Nach⸗ dem ſich nach Ablauf des Probedienſtjahres, ſowohl der Stadtrath als auch Herr Reviſor Buſch zur Fortſetzung des Bienſtverhältniſſes entſchloſſen haben, fällt die endgiltige Feſtſetzung der Anſtellungs⸗ derhältniſſe des Herrn Buſch nöthig. Derſelbe hak dabei den MWunſch ausgeſprochen, daß ihm auf 1. September ds. Js, für ſich der mnſpulc auf Ruhegehalt und für ſeine Hinterbliebenen ber Anſpruch auf Sterbe⸗ und Verſorgungsgehalt zugeſichert werde und daß ihm für den An⸗ ſpruch auf Ruhegehalt gemäߧ 39 der ſtädtiſchen Dienſt und Gehaſts⸗ ordnung die gleiche Zeit wie im Staatsdienſt, d. i. vom 5. Januar 1885 an, in Anrechnung gebracht werde. Mit Rückſicht darauf, daß ſich Herr Buſch ſowohl im Staatsdienſt als auch während ſeinez Probedienſt⸗ jahres bewährt hat, trug der Stadtrath kein Bedenken, dem geſtellten Verlangen Rechnung zu tragen. Uebernahme des Krematoriums durch die Stadt. Dem Bürgerausſchuſſe iſt folgende ſtädtiſche Vorkage unterbreitet worden. In der Sitzung vom 8. März 1898 hat der Bürgerausſchuß dem Mannheim⸗Ludwigshafener Verein zur Erbauung eines Krematoriums einen Zuſchuß von/ 25 000.— hewilligt; außerdem wurde genanntem Verein Seitens der Stadigemeinde unter Vorbehalt ihres Eigenthum⸗ rechts in der 4. Sandgewann beim Friedhof dahier zur Erbauung eines Krematoriums Gelände im Maaßgehalte von 1400 Quadratmetern überlaſſen. Nachdem der Bau des Kremakoriums ſich ſeiner Vollendung näherte, ſtellte n Betrieb des Krematoriums auf die Stadtgemeinde zu übernehmen. war jedoch der Anſicht, daß der Betrieb durch die Stadt⸗ omm n könne, wenn ihr gleichzeitig uf oben bezeichnetem Gelände er⸗ vie an der geſammten Einrichtung cher Betrieb in einem fremden Gebäude wurden nach dieſer Richtung hin mit dem eines Krematoriums chluſſe des Vertrages glich ſei. Es Mannheim⸗Ludwigshafener Verein zur f „Pitere Verhandlungen geführt, welche zu dem A. errigels Heidelberg ſpricht gegen die beſtehe. Er Dieſer Antrag wird ge⸗ obengenannter Verein an den Stadtralh das Anſuchen, 1 markirte Redner die Forderung der Lehrerſchaft auf Verbeſſerung des Bil⸗ auch gute Moſtobſtſorten ausgeſtellt werden. führten; hlernach ſoll das Kremaforfum foforf nach Vollendung unſer gewiſſen Bedingungen unentgeltlich in das Eigenthum der Stadt⸗ gemeinde übergehen. * Wegen Erwerbung eines Anſchlußigeleiſes von der Mannheim⸗Weinheimer Nebenbahn nach dem ſtädtiſchen Gelände im Wallſtadter Wald hat der Stadtrath dem Bürgeraußſchuſſe eine Vor⸗ lage unterhreitet, mit dem Erſuchen um Bewilligung von 5700 ,. Aus dem Großherjogthum. BN. Eberbach, 30. Sept. In der Baugrube des Strompfeilers der hieſigen Brücke wurde heute der Felsgrund erreicht und es beſtätigt ſich anſcheinend die durch die früheren Bohrungen ermittelte, aber viel⸗ fach angezweifelte Thatſache, daß hier nicht Findlinge von Kalk, ſondern eine geſchloſſene Lage dieſer Geſteinart aufliegt. Eine nähere Unterſuchung Seitens der geologiſchen Landesanſtalt ſoll in nächſter Woche beabſichtigt ſein. Im Uebrigen iſt zu berichten, daß beide Widerlager der Brilcke fertig ſind, der rechte Landpfeiler ſeiner Vollen⸗ dung entgegengeht und mit dem linken begonnen worden iſt. Die urſprüngliche Abſicht, noch einen Theil der Eiſenkonſtruktion vor Winter zu montiren, ſoll aufgegeben ſein, da der Termin für die Fertigſtellung der ganzen Brlülcke ebenſowohl eingehalten werden kann, wenn man mit dem Montiren erſt im Frühjahr beginnt. Die wegen des niedrigen Waſſerſtandes eingeſtellte Schifffahrt auf dem Neckar wurde wieder aufgenommen und es ſind geſtern Abend wieder die erſten Schlepper zu Thal gegangen. BN. Singen, 30. Sept. Eine Obſtausſtellung ſoll demnächſt hier ſtattfinden und zwar ſollen ſowohl Tafel⸗ reſp. Schaufrüchte als Die Exöffnung findet vorausſtchtlich Sonntag, 14. Oktober ſtutt, BN. Hornberg, 30, Sept. Die 9, ordentliche Hauptperſumm⸗ lung des„Vereins Schwärzwälder Gaſtwirthe“ findet am., 9. und 10. Oktober in Freiersbach⸗Petersthal ſtatt. Auf der Tagesordnung der Hauptverſammlung am 9. Oktober ſteht u. A. der Voranſchlag pro 1900⸗1901; Statutenänderung auf Grund 8 59 des Bürgerlichen Geſetzbuches, Wahl von Zeit und Ort der nächſten Hauptperſammlung. Montag, 8. Oktober, iſt Abends 7 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthof „Zum Bären“ in Petersthal; Dienſtag Vormittag Ausflug per Wagen nach Bad Griesbach. Mittags ½1 Uhr Hauptverſammlung im Rath⸗ hauſe in Petersthal. Abends 5 Uhr Feſteſſen im Bad⸗Hokel Freiers⸗ bach. Mittwoch: Ausflug nach Oppenau⸗Autogaſt⸗Allerhefligen. BN. Waldshut, 30. Sept. Der kürzlich in Wollbach verhaftete Buchhandlungsreiſende Albert Tröndlin ſcheint viel auf dem Kerbholz zu haben. Nach dem im hieſigen„Albbote“ erfolgten Ausſchreiben der Staatsanpwaltſchaft ſoll derſelbe, 24 Jahrxe alt, ſeit etwa einem Jahre Betrügereien verübt haben, indem er durch die falſche Vorſpiegelung, es beſtehe eine Internationale Freie Schneiderinnen⸗Vereinigung“ mit dem Sitz in Wollbach, deren Vertreter er ſei, an verſchiedenen Orten Damenſchnefderinnen veranlaßt haben, ſich bei ihm als Mitglieder anzumelden und im Voraus an ihn einen Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. Zeitungen, die vor einiger Zeit auf ſeine betrügeriſchen Manipulationen aufmerkſam machten, wollte das Herrchen verklagen, wenn nicht binnen 24 Stunden ein Widerruf erfolgt ſei. 8 BN. St. Blaſten, 80. Sept. In der letzten Gemeinderaths⸗ ſitzung wurde Aktuar Velhagen, bisher beim Amisgericht hier, zum Rathſchreiber gewählt. Die Wahl erfolgte einſtimmig. Reneſte Nachrichten und Telegramme. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers.“) * München, 1. Okt. Der König von Rumänien und der Fürſt von Hohenzollern ſind zu den Hochzeitsfeierlich⸗ ketten hier eingetroffen. Eiſenach, 1. Okt. Prinz Beruhard Heinrich von Giſenach iſt heute Morgen 8 Uhr geſtorben. Berlin, 1. Okt, Die Berliner Corr, theilt mit, der Miniſter des Innern und der Handelsminifter wieſen die Regierungs⸗ präſidenten an, den Ortspolizeibehörden mitzutheilen, daß das Feilbieten von Zeitungen und anderem Peſeſtoff auf öffent⸗ lichen Wegen, Straßen und Plätzen durch das Inkrafttreten der Nopelle zur Gewerbeordnung nicht berührt wird. Das Feilbieten kann Weleehr in dem bisher üblichen Umfang nach wie vos geſtgttet werden. Berlin, 1. Okt. Bei dem geſtrigen Fahrradrennen in Friedenau um den großen Preis von Berlin ſtürzte der Franzoſe Bonhours. Ueber dieſen ſtürzten der Berliner Köcher und der Hölländer Dickentmann. Bonhours erlitt eine Gehirnerſchütterung und mehrere kiefe Kopfwunden. Er iſt lebensgefährlich verletzt und wurde beſinnungslos fortgetragen. * Rom, 1. Okt. Die„Nuova Antolagta“ veröffentlicht einen Artikel Criſpis über den Dreibund, der, wie es im Artikel heißt, keine Schöpfung Bismarcks, ſondern eher des Zufalls ſei(). Italien ſei dem im Jahre 1879 geſchloſſenen Vertrage im Jahre 1882 beigetreten. Der Beitritt Italiens zum Bündniß war begründet durch die an der Grenze Frankreichs und Rußlands drohenden Gefahren und die wachſende Unordnung im Innern. Ein Bündniß mit einer republikaniſchen Regierung, wie es die Radikalen fordern, wäre gefahrvoll für die monarchiſt⸗ iſchen Inſtitutionen. Rußland, das ſtärker als Frankreich ſei, habe dieſes in die Sphären ſeiner auswärtigen Polttik gezogen. Für Italien aber ſei der Dreibund nützlich und kein Hinderniß ſeiner auswärtigen Politik geweſen. “London, 1. Okt. Der Staatsſekretär für Indien, Lord Hamilton wurde in Ealing ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. *London, 1. Okt.„Daily News“ meldet aus Sidneh, 80. Sept.: Dem Vernehmen nach willigte die britiſche Regierung ein, die im Stillen Ocean gelegenen Inſeln Barotonga, Mani⸗ hihi, Palmerſton, Penryhn Pukapuka, Rokahanga(Hervey⸗Mani⸗ hihi⸗Unioninſeln) zu annektiren. *.* Zur Lage in China. * London, 1. Okt. Standard meldet aus Shanghai, 28. Sept.: Im hieſigen Arſenal wird Tag und Nacht an der Her⸗ ſtellung von Kriegsmaterial gearbeitet, das nach Norden und Weſten verſchifft wird. Wie verlautet, verſtärten die Vize⸗ könige am Pangtſe ſchleunigſt die Vertheidigungsmittel der Fluß⸗ häfen. Die Times meldet aus Peking, 24. v..: Wie amtlich gemeldet wird, waren die Engländer aufgefordert worden, an dem Angriffe auf Peitang theilzunehmen; da ſie zu ſpät eintrafen, fanden ſie die Forts bereits im Beſitze der Ruſſen, Franzoſen und Deutſchen. Die„Times“ meldet zus Hong⸗ kong, 28.: Die Unruhen am Oſtfluſſe breiten ſich weiter aus. Die rheiniſche Miſſion in Tungkon iſt, wie verlautet, zerſtört, eine ſtrengere Bewachung des Hinter⸗ landes von Kaulung daher nöthig. — 1 Maunheimer Handelsblatt. Fraukfurt a.., 1. Oktbr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe, Kreditaktien 200,.80, Staatsbahn 139 80, Lombarden 25.60, Egypter 4% ungar, Goldrente 94.80, Gotthardbahn 189.—, Dis conto⸗ Tommandit 168.40, Caurg 192.50, Gelſenkirchen 188.90, Darmftädrer 199,50, Handelsgeſellſchaft 139.50 Tendenz; feſt. Berlin, 1. Okt.(Telegr.) Effekten börſe. bei Eröffnung auf den glatten Verlauf der Ultimo⸗Abrechnungg Mber veranlagt. Hütten⸗ und Bergwerkspapiere ausnahmslos höher. Banken gut preishaltend. Bahnen ſtill, Fonds behauptet. Privatdiskont 4 5%, Berlin, 1 Oktör.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 7 200 70, Staatsbahn 189.75, Lombarden 25.20, Diskonto⸗Commandit 5 168.20, Laurahütte—.—, Harpener 177.—, Ruſſiſche Noten—— Tendenz; feſt. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.25, 3¼% Reichsanleſhe 92,80, 3% Reichsanleihe 84.90. 4% Heſſen 101.20,% Heſſen 81% Italiener 93,50, 1860er Looſe 131.80, Lübeck⸗Büchener 131,10, Maxien⸗ burger 71.40, Oſtpreuß. Südbahn 89,20, Staatsbahn 140.— Lom⸗ barden 24 70, Canada Paeiſie⸗Bahn 85.70, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 201.28, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 140 20. Darmſtädter Bauk 127.10, Deutſche Bankaktien 182.90, Disconto⸗Commandit 169.—, Dresdner Bank 139.,70, Letpziger Bank 159.50, Berg.⸗Märk. Bank 146,50, Dynamit Truſt 147.50, Bochumer 171.90, Conſolidation 337.70, Dortmunder 83.50. und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw 208.10, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 141.—, Deutſche Steinzeugwerke——, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 149.—, Wollkämmerei⸗Aktien 127,25, 4 /òů Pf⸗Br, der Aiheln, Weſtf. Bank von 1908 99.80, 3% Sachſen 81.30, Stettiner Vulkan 190.—, Mannheim Rheinqu 112.—, 3½ Badiſche St.⸗Obl, 1900 92.50. Privatdiscont: 4½% London, 1. Oktbr. 3 Reichsgnleſhe 84—, 2¾ Conſols 9 55 5 Italiener 92¾, Griechen 41½, 8 Portugteſen 23—, Spauier 70, Türken 23½, Argentinier 91¼ 6 Mepikaner 26—, 6 Mexikaner 87 feſt, 3¼ Rupeen 74—, Ottomanbank 11, Rio Tinto 51— Southern Paciſte 32½, Chicago Milwaukee 114—, Denver Pr. 67¾, Atchiſon Pr. 71½, Louisville u. Naſhv, 73⅜, Northern Paeifte Pref. 60¾, Unlon Pacifte 58¼, Chineſen 88—, Atchiſon—, Erie—, Central Paeiſte——, Chartered——, Tendenz: ſtill. 5 London, 1. Oktbr.(Südafrikaniſche Mine.) Deberes 28½, Chartered 3½, Goldfields 7¼, Randmines 41¾, Gastrand Tendenz: behauptet. Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 1. Oktober. —.—17.50]J Hafer, württb. Alp—— —.— 17.5⁰0„ amerik. weißer——1425 18.25—18.50[ Mais amer.Mixed—.—12,5 —.—19.—„Donau 18.50—18.75„ La Plata—.—12.75 —.——18.50] Kohlreps, d. neuer—.—28.50 18.50—18.75 Wicken 8 5 18.50—19.—[Kleeſamen deutſch. 1130.—140.— 00„I 100. 10 18.50—18.75„amerik, 100.—114.— ———.—„ neuerpPfälzer——— —.——18.50„ Luzerne 87.——95.— —.—518.60„ Provene. 95.— 110.— —.——.—„ Eſparſette 22.—26,.— .18.50Leintzͤl mit Jaß——7450 50 Rübbllk! —.—15.50„ bei Waggon—.——66.— 15,25—15.50 Am. Petroleum Faß 5 fr. mit 20%¾ Tara——23.25 Weizen pfälz. „ norddeütſcher „ ruſſ. Azima „Theodoſta „ Saxonskg „ Girka „ Taganrog „ rumäniſcher am. Winter Chicago II Manitoba 1 Walla Walla Kanſas II Californier „ La Plata Kernen Roggen, pfälz. rufſiſcher rumäntſcher „ norddeutſcher „ amerik. Gerſte, hierländ. „ Wae „ Ungariſche Futter Gerſte rum. Brau Hafer, bad. „ruſſiſcher ———— 7 11 6 1. 0 11 4 Am. Petrol. in Eiſt. „100 ko nettoperzollt—.——18.80 Ruſſ. Petrol, fr. Faß—.——22.5 Ruſſ. Petrol. Wagg. 21.50 Ruff. Petrol. in Ei⸗ ſternen p. 100konetto- 1/80 Rohſprit, verſteuert—— 120.— 90er do. unverſt.—.—.— 1 2 18.——18.25 —.— 414.— 14.50—15.— 14.25—15.25 „norddeutſcher 15.——15.25 00 0 j Nr Meizenme 5 29.— 27.— 25.— 24.— Roggenmehl Nr. 0) 24.— 1121 Tendenz; Weizen ruhiger. Roggen und Gerſte kuhig, Hgfer unverändert, Mais etwas abgeſchwächt, 4 21.— 8 28.— Tonrszettel der Maunnhetmer Effektenbörſe vom 1. Oktober. Obligationen, Pfandbriefe. 4. Mhein, OHyp.⸗B. unk, 19902 3%„„ M. 3705 5„ ͤ 3½%;„„„ Communal Städte⸗Aulehen. „ k. 84.— b5 3¼ Freiburg i. B. Farlsruher b. J. 1896 4 T. 100 Sooſe 141.— 63 4% Lubwigshafen M. 35 Baher. Obligationen 92.50 55 455 7 57 37 35 Deutſche Reichsanleſhe 7 Staatspapiere⸗ 4,Babiſche Obligat. 34%„(ab eſt.) 3½% Oblig, 95* 1¹ · 3/ 8 99.50 53 90.79 54 90.70 53 91,20 55 92.— —.—b6. 93.85 63 9290 53 96,10 bz 92.95 ö ſtark 15 1886 1892/904 7⸗ 7 3½ Mannheimer Obl. 1885 3 562 7 9 3 75 6½%9%„„ 2898 Induſtrie⸗Obligationen 4½ Bab. A ⸗G f, Ahſchlfff. 4 Brauerel Kleinlein Heldelb, 4½9% Wehr Hemmer 4 Genzmühie 4% Speherer Ziegelwerke 5 77 9%„ 1 9% Pleuß, Confolz 3⁰ë 90%„ 70 70 Eiſenbahn⸗Aulehen. 106.40 Die Börſe war 2 Gelſenkirchenen 188.70, Harpener 177.10, Hibernig 195.50, Laurahütte 191.90 Licht⸗— Am. Petrol. Wagg.2250 24 Pfalz.(Dubw. Max Norb) „ 357% 7 tonvertirt,, 67 7. Banken. Badiſche Bank Gewerbebank Speyer 50% f. Maunheimer Bank Pfabiſche Bant ilziſche Bank fälz, Hyp.⸗Bank Pflz Spar⸗ u, Cbb. Landau theiniſche Creditbant Rhein, Hyp.⸗Bank Siibb. Pant Süddeutſche Bank(unge) Akt. Giſenbahnen. Pfälziſche Zudwigsbahn „ Marbahn 5 Norbbahn Heilbronner Straßenbahnen Chemiſche Induſtrie, .G, f. chem. Inbuſtrie Badiſche Anilin⸗ u. Sodg 75„„ lnge Chem. Fabrik Goldenberg Chem, Fabrik Gernsheim Verein chem. Fabhrlken Berein D. Oelfabriken Weſteregeln Alkal, Stamm Vorzug Brauereſen. Bad. Brauerei Binger Aktienblerbrauerei Durxlacher Hof vorm. Hagen Eilchbaüm⸗Brauerei Elefantenbräu Rühl, Worms Brauerei Ganter, Freiburg Kleinlein, Heidelberg d Meſſerſchmitt üdwigshafener Brauerei Mannh. Aktienbrauerei 7 7 Maunheimer Effektenbörſe vom 1. Okt. ien. 4½ Verein Chem. Jabriken 4½Zellſtofffabrit Walbhof 1 Pfalzbrau. b. Geiſel u. Mohr Brauerei Sinner, Grlinwinkel Schroebl Heſpelberg Schwartz, Speyer Schwetzingen Sonue Weltz Speyer „Storch, Sick„ 75 erger, Worms Wormſer Brauhaus v. Oertge Pfälz, Preßh. u. Spritfabr⸗ Transport und Verſicherung⸗ Wan 1 Maunh. Dampfſchleppſchiff „»Lagerhaus Bab. Rück⸗ u. Mitverſich⸗ „ Schifffahrt⸗Aſſecuranz Continentale Jer Mannheimer Ver Hesellich Sberrhein. Berſe⸗Geſellſchaft Wülrtt, Transportverſich⸗ IJnduſtvie. 1 1 1 1 7 101— 00,10 W 94— 250,560 KB 44.— 22.— 70.50 b 49.50 04.— B Act.⸗Geſellſch, f. Sellindugtrle. Dinglerſche Maſchinenfabrik. Emaillirfabrik Kirkweiler Emaſlüürwerke Malkammer Ettlinger Spinnerei Hüttenheſmer Spiunerei Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. Oggersheimer Spinnerei Pfälz. Nähm. u. Jahrräderf Poörtl.⸗Cementwk, Heibelberg Vereinig. Freiburger Ziegelſp, Verein Speyerer iegetvere aceen Walbhof 25 erxfabrik Waghäuſel uckerraffinerle Mannheim Die Börf e ver⸗ lief ruhig. Geſucht waren die Aktien der Pfälz. Spar⸗ und Exedit⸗ bank Landau zu 132% und der Zellſtofffabrik Waldhof zu 217 e. An den nachſtehenden Aktien erfolgte die Coursnotiz auf Grund der am 1. October dat. Div.⸗Coupons: Badiſche Brauerei 145., Binger Aktienbrauerei 99 B. Brauerei Durlacher Hof vorm. Hagen 187 W, Brauerei Eichbaum 161 G, Elefantenbräu v. Rühl, Vorms 105 G. 5 Brauerei Ganter Freiburg 107., Brauerei Kleinlein Heidelberg 144., Homburger.⸗B. vorm. Meſſerſchmitt 97., Mannheimes Aklienbrauerei 162., Brauerei Schroedl Heidelberg 144 B. Brauere Schwartz Speyer 122., Brauerei zur Sonne, Weltz 149.50., Storchenbrauerei 104., Brauerei Oertge 126 W. — Weiſe verwilligt werden können: von etwa 93,00 m Stein⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger. Bekanntmachung. Die Gnadengaben für Hinterbliebenevon Volks⸗ ſchulhauptlehrern betr. Unter Bezugnahme auf die landesherrliche Verordnung vom 18. Jüni 1892(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 0. XVIbezw. Schulverordnungsblatt No. IX.) undlauf die 882/8 unds der landes⸗ herrlichen Verordnung vom 14. Oktober 1889, die Gnadengaben für Hi Hinterbliebene von Beamten betreffend, wonach Gnadengaben im Falle eines dringenden Be⸗ bürfaiſſes in einmaligen Be⸗ trägen in ſtets widerruflicher 1. An Wittwen von Haupt⸗ lehrern 2. An ſolche hinterlaſſene ledige Söhne und Töchter, welche das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben oder deren Mutter nicht mehr lebt; 8. Ausnahmsweiſe auch an ütwen ſolcher Hauptlehrer, lche gegen ihren Willen ent⸗ laſſen worden ſind, wird bekannt gemacht Geſuche um Verwill Gnadengaben für das bis ſpäkeſteus 10. J3. bei der Ortsſch Wohnorts zur Weiterbef einzuxeichen ſind. Es wird noch darauf aufmerk⸗ 1 ung von Jahr 1901 örderung ſam gemacht, daß die Genehmig⸗ ausgegeben. 65422 ung einer Gnadengabe, wenn Derſelbe enthält die Ein⸗ nicht die Zurlckweiſung aus⸗ beziehung der Stationen priſcklich auf läng Zeit aus⸗ drücklich auf längere Zeit aus⸗ geſprochen iſt, alljährlich von Neuem nachgeſucht werden muß und daß in allen Fällen die Verwilligung nur mit Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs erfolgt. Karlsruhe, den 8. Sept. 1900. Groſth. J. B. (gez.) Fr. Schmidt. K. Leutz. Nr. 15290. Vorſtehende Be⸗ kanutmachung bringen wir den elwaigen in bhieſiger Stadt wohnenden Reflektanten mit dem Aufügen zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß die diesbezüglichen Ge⸗ ſuche bis ſpäteſtens 10. Novem⸗ ber ds. Is. bei unterfertigter Stelle einzureichen ſind Mannbeim, 28. Septbr. 1900. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sitkinger. Pergebung von Lielban⸗ Arbeilen. Nr. 10844. Die Ausführung zeugrohrſiel einſchließlich der Spezialbauten in der Vur⸗ ſtraßezwiſchen Schwetz uger⸗ und Aheinhäuſerſtraße ſoll öffentlich vergeben werden Die Zeichnungen und Beding⸗ Ferligen liegen auf dem Tiefbau⸗ Hut Litera. 2, Nr. 9 zur Einſichtaufundkönnen Angebots⸗ ſormu areund aſſenverzeichniſſe gegen gebührfreier Einſendung Von einer Mark von dort bezogen werden. 65409 Angebote find verſiegelt und mit elltſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Samstag, 13. Okt. 1900, Vormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattſinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ Ungsverhandlungſeingehende An⸗ gebote werden ulcht mehr ange⸗ Rommen Zuſchlagsfriſts Wochen. Mannheim, 27. Septbr. 1900. Tiefbanamt: Abtheilung Sielbau: Berger. Dankſagung. BVon einem hieſigen We 9. zaiſen⸗ ſtiftu: oßh. Hofthegters hier Or die Summe von Fünfhundert Mark zugewendet, wofür wir hiermit ben wärmſten Dauk zum Aus⸗ drlick bringen. 65376 Maunheim, 29. Sept. 1900. Der Verwaltungsrath: Freytag. Kallenberger. —— Birken⸗Kapfwaſſer hilft am beſten gegen das Dünn⸗ werden der Kopfhagare, kräf⸗ ligt die Kopfhautporen, ſo daß ſich kein Schiun wieder bildel. Iſt allein ächt zu haben à Glas M. 1,50 bei Th. von Eichstedt, N 4, 2, Medieinalbrogerie z. rothen Kreuz, gegründet 1888. 61254 Schöuschreib-⸗ u. Buchtühr.-Unterr. 37843 Tächtige fleißige Monteure UrHaustelegraphen⸗u. Telephon⸗ Ulagen finden dauernd Beſchäf⸗ kigung bei gutem Lohn. 65320 Wilhelm Müller, Teleph. 2846. Roſengartenſtr. 19. Heſucht ein möbl. Zimmer (feparat) per ſof, Preis M. 20. Ofſerten unter Nr. 65424 an die Exped. d. Bl. Beſſerer Herr ſucht per ſofort möblirtes Zimmer mit Pen⸗ ſion nahe der Börſe. Offerten mit Preisangabe unt. Nr. 65387 an die Exped. d. Bl. Ifraelſtiſche oß ſucht en Gegk. 1846. im Lokal„Zur Landkutſche“ zu Ehren der zum Militär ein⸗ rückenden u für die vom Miljtär zurückgekehrten aktiven Turner. Mitglieder theiligung 9685 ein. Grofſh. Badiſche Staaks⸗ daß die l. J. wird zum Tarif für den direkten Güterverkehrzwiſchen „Staatseiſenbahnen einerſeits und den Badiſchen Nebenbahnen im Amts⸗ Turn⸗Verein Mannheim. Eingetr. Verein Dienſtag, den 2. Oktober, Abends ½9 Uhr Feſt⸗Kneipe Wir laden unſere verehrlichen zut zahlreicher Be⸗ er Vorſtand. kiſenbahnen. Mit Giltigkeit vom 1. Okt. Stationen der Gr. Badiſchen Stationen der Privatbetrieb der Nachtrag X Elſenz, Hilsbach und Tiefen⸗ bach der Nebenbahn Bruch⸗ ſal⸗Hilsbach⸗Menzingen ſo⸗ wie Entfernungen und Fracht⸗ ſätze für den Verkehr zwiſchen Friedrichsfeld Bad. Bahn und einigen Stationen der Nebenbahn Mannheim⸗Wein⸗ heim⸗Heidelberg⸗Mannheim. Großh. Badiſche Staats⸗ Kiſenbahnen. Am 1. Oktober 1900 tritt zu den Belgiſch⸗Badiſchen Hütertarifen Hefte 6a, 6bund Kohlenausnahmetarif je ein Nachtrag in Kraft. Dadurch werden neben verſchiedenen Aenderungen direkte Fracht⸗ ſätze für die Badiſchen Stationen Immendingen, Littenweiler, Mannheim In⸗ duſtriehafen und Oos und die Belgiſchen Stationen Binche und Hamendes ſowie ein neuer Ausnahmetarif für Erze im Verkehr mit Littenweiler ein⸗ geführt; ferner werden mit Giltigkeit vom 15. November 1900 die Kohlenfrachtſätze von Charleroy(Ville Haute) um 0,01 Fr. und die Sätze des Ausnahmetarifs No. a im Heft 6b für Stearin um 0,60 Fr. f. d. t erhöht. Exemplare der Nachträge ſind von unſern Dienſtſtellen und dem Gütertarifbüregu zu beziehen. 65423 Karlsruhe, 27. Sept 1900. Generaldirektion. NA4, 10 zu vermiethen. Oberſtadt. Laden oder Comptoir per 1. Oktober event. auch ſpäter zu vermiethen 64219 große 8 Burean 54754 und Kre Foſſbibliothen. In Folge der täglich ſteigenden Inanſpruchnahme der Volksbib⸗ Hothek kann der Nachfrage in Zeitſchriften nicht mehr genügend eutſprochen werden. Wir bitten daher wohlwollende Freunde um Zuwendung entbehrlich gewor⸗ dener Zeitſchriften. 35725 Der Vorſtand Benützung pon Koch⸗ Heiz⸗ Und Motoren⸗Gas. Bei einer Reviſion der Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas⸗Einrich⸗ kungen hat ſich ergeben, daß in zahlkeichen Fällen bon den Gas⸗ meſſern für Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas auch Leuchtflammen geſpeiſt wurden, deren Anſchluß jheils überhaupt nicht, theils nicht in der vorhandenen Anzahl geſtattet war. In den meiſten Fällen ſcheinen die Conſumenten durch die die Gaseinrichtungen ausführenden Privatinſtallateure irrig belehrt worden zu ſein, weshalb wir davon abgeſehen aben, wegen mißbräuchlicher Verwendung von Gas im Sinne des§ 19 der„Vertragsbeſtim⸗ mungen für die Abgabe von Gas“ vorzugehen. Zur Vermeidung von Miß⸗ verſtändniſſen machen wir darauf aufmerkſam, daß die Verwendung von Koch⸗, Heiz⸗ und Motenor⸗ gas zu Beleüchtungszwecken nut geſtattet iſt: 1. Zur Speiſung,»einer Flamme zur Beleuchtung des Küchenraumes. Den Anſchlußmehrerer Flamme“ oder eines Doppelarmer oder von Flammen in ande⸗ ren Räumlichkeiten iſt ver⸗ boten. Als„Küchenraums iſt derjenige Raum zu be⸗ trachten, in dem der Koch⸗ herd aufgeſtellt iſt. Zur Speiſung„einer“ Flamme zur Beleuchtung des Raumes, in dem der Gasmotor aufgeſtellt iſt. Der Anſchluß mehrerer Flammen ober von Doppel⸗ armen iſt auch hier nicht geſtattet, Wir bitten unſere Gasabneh⸗ mer, alle mit dieſen Beſtim⸗ mungen in Widerſpruch ſtehen⸗ den Beleuchtungseinrichtungen alsbald entfernen oder abändern zu laſſen. 48007 Maunheim, März 1900. Die Direction der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Geſucht eine Monatsfrau od. Mädchen A 1, 4, part. 65402 15, 3, 4. St., gut mbl. Zim. an heſſ Herrn ſof zu v. e⸗ N21 001¹ 2. St. rechts, ein N4 11 mbl. Z. zuv. R 7, 35 mbf Zint and. 4 Grosser Laden in welchem bisher ein Colonial⸗ wagrengeſchäft mit nachweisbar großem Ugſatz betrieben wurde, in beſter Lage der Schwetzinger⸗ ſtraße per ſofort oder ſpäter zu vermiethen. Gefl. Anfragen unter G. 64894 an die Exped. ds. Bl. Schöner, großer Laden mit 3 Zimmer u. Zubeh. zu verm. 64818 Näheres Gr. Merzel⸗ 22 22. C. Werner, I, 14. ſtraße 23, 2 St. Im Tokal der in Rechts⸗ und andern 61715 erhalten jeden Moutag und Freitag von 5 bis 7 Uhr Frauen und Mädchen unentgeltlich Nath und Auskunft der Rechtsſchutzſtelle. olksküche, K 5, 6 Angelegenheiten von den Frauen Dr. C. Bah 2 Zurdakgekeehr 7, Augeharzt, B 6, — 3. 8880s 7 2 — „Für CafEé Telepho Stenhse Friedrieh Huft Retaurants 2, 12, Meidelbergerstrasse. Angenehmer Familien⸗Aufenthalt. Döchſt comfortabel ausgeſtattete Räume mit Gaxten. Deieuners, Diners, Soupers, Speisen& Ia carte, Ausſchank von Münchener u. ſowie Weine renommirter Firmen. Aus“ n Nr. 572. ilſener Bier, 54407 Albert N 2, 7. Lager und Fabrikation. Neuarbeiten, Umünde Goldarbeiter erkSstättèe— Vom Gold⸗, Silber- und Galanteriewaaren. Lorbeer N 2, 7. on Bold- und Silber-Waaren. tür 34191 rungen, u. Reparaturen Pais e fal unger Mann. Gefl. Offerten suß ⸗ a8 die Eöped. d. Bl. Haison Joseph Mäller (Brasserie Eberlbrau) 17 Rue des Petites Ecuries 17 Aünchener dier bevertwrän) Bösts Kuche Aufmerksame Daalenung 95510 S5telung Pals qu 2 880 is⸗Verkündi 2 ngsblatt. * Bekanntmachung. Die Bauordnung für die Stadt Mannheim betr. (458). Nr. 90820 1. Wir bringen zur öffentlichen Kenntniß, daß die 88 24, 29, 35, 36 der Bauordnung für die Stadt Mann⸗ heim nach Zuſtimmung des Stadtrathes und nach Vollziehbarkeits⸗ erklärung Großh. Herrn Landeskommiſſärs vom 8. d. Mts. No⸗ 4368 im Intereſſe des Betriebes der elektriſchen Straßenbahn fol⸗ gende Ergänzungen erhalten haben, welche durch geſperrten Druck kenntlich gemacht ſind. 8 24. lautet nunmehr: „Sämmtliche Arbeiten bei Bausausführungen jeder Art, insbeſondere auch an Gerüſten(vergl. ortspol. Vorſchrift „die Sicherung der Arbeiter gegen Beſchädigung bei Bau⸗ ausführungen betr.“) und andern proviſoriſchen Bauvor⸗ richtungen müſſen feſt und ſicher und den Rückſichten auf Leben und Geſundheit der Bauarbeiter entſprechend nach Maßgabe der beſtehenden Vorſchriften und elwaiger beſon⸗ derer baupolizeilicher Anordnungen ausgeführt werden. Bei allen Bauausführungen, einſchlleßlich der Abbrucharbeiten haben Bauherr, Bauleiter und Bauhandwerker auf die thun⸗ lichſte Vermeidung jeder Störung des öffentlichen Verkehrs, insbefondere des Straßenbahnbetriebs, ſowie jeglicher Beſchädigung und Beläſtigung des Publikums Und der bengchbarten Grundſtücke Bedacht zu nehmen. Dieſelben ſind verpflichtet, alle zur Erreichung dieſes Zwecks dienlichen Vorkehrungen zu treffen und alle damit nicht vereinbarlichen Handlungen zu unterlaſſen.“ Abfatz 4 Ziffer 2 erhält folgenden Zuſatz: „In denjenigen Straßen, welche von der elektriſchen Straßenbahn benützt werden, ſoll der Bauzaun 10 der Regel wenigſtens 1,50 in von der nächſten Schiene entfernt ſein.“ 8 35. 65241 Als Abſatz 3 wird eingeſchoben: „Der Abbruch von Häuſern, an welchen ſich Wand⸗ roſetten der Straßenbahn befinden, darf erſt ſtatt⸗ finden, nachdem die proviſoriſcheübfangung des Quer⸗ drahtes der Straßenbahn durch das Straßtenbahn⸗ amt erfolgt iſt. Dem Straßenbahnamt iſt von der Nothwendigkeit der Abfangung ſeitens des Ban⸗ herrn vechtzeitig Anzeige zu erſtatten.“ 8 36. Abſatz 1 erhält folgenden Zuſatz: „In Straßen, in welchen Linien der elektriſchen Straßenbahn liegen, darf Lagerung bezw. Bear⸗ beitung von Baumaterialien, ſofern ſolche über⸗ haupt zugelaſſen wird, unr in einer Gutfernung von mindeſtens 1,50 m von der nächſten Schiene ſtattſiuden. In allen Fällen, in welchen Straßen aufgegraben werden ſollen, in welchen Gleiſe liegen, muß das Straßenbahnamt vor Beginn dieſer Arbeiten vom Banherrn rechtzeitig benachrichtigt werden.“ Großh. Bezirksamt: gez. Dr. Strauß. 5 Nr. 27764 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß. Maunheim, 22. September 1900. Bürgermeiſteramt: Martin. Bekanntmachung. In der Gemeinde Mannheim ſind Zuchtziegenböcke an folgenden Plätzen aufgeſtellt: Schaum. Neckarvorſtadt 1 Stück bei Stefan Fucke, 19. Querſtr. 10. Neckarſpitze 2„„Nikol. Aſſian, Neckarſpitze, Bau 14. Lindenhof 2„Pet.Welcker, Rangirbahnhofe⸗ Schwetzingervorſtadt 2„ Wilh. Schwan, Unterhellung 2. Waldhof 3„„ Peter Bitſch, Frankfurterſtr. 52. Käferthal 4„„Johann Schweickert, Farren⸗ haltung. Die tägliche Sprungzeit wird auf die Zeit von 6 bis Juhr Morgens und von 5 bis 7 uhr Nachmittags feſtgeſetzt. Der Bockhalter erhält als Vergütung für jedes zum Bocke geführte weibliche Thier ſeitens des Beſitzers deſſelben ein Sprung⸗ geld von 10 Pfg. Mannheim, den 27. 1900, Flleinschifffahrt. Während der Dauer des Eiſenbahnwinterfahrplans ſind für die Durchfahrten von Schiffen und Flößen bei der Schiffbrücke in Speyer folgende Tageszeiten feſtgeſetzt worden. Von 4 Uhr 30 Min. Vorm. bis 5 Uhr Vorm. 65088 n 5„ 20 17 10 7 7 15 10 Min. Vorm. 1 8„ 30 71 11 20 5 Nachm. „ ise Nachm 10 75 L 6 1* 30 1** 1 7* 10 5 7 „ 1„„„„ 1 10 11 0⁰ 1 17 10 10. 30 1 Die Brücke wird jedoch von 4 Uhr 30 Min. bis 5 Uhr früh und von 10 Uhr bis 10 Uhr 30 Min. Nachts nur dann geöffnet, wenn die Schiffe dem Brückenmeiſter vor 9 Uhr Abends an⸗ gemeldet worden ſind. Mannheim, Speyer, den 29. September 1900. Gr. Rheinbau⸗Juſpektion. Königl. Straſſen⸗ u. Flußbauamt. Bekanntmachung. Stellenvermittlung für Dienſtboten betreſſend. Mit Genehmigung der Großh. Regierung baben wir vom 1. September 1900 ab die in unſerem Verwal⸗ tungsberichte in Ausſicht geſtellte Stellenvermittlung ins Leben gerufen. 68608 Für die Dienſtboten geſchieht die Vermittlung unentgeltlich. 8 Von den Dienſtherrſchaften wird als Erſatz für baare Auslagen 1 Mark pränumerando erhoben. Wir bitten von dieſer Einrichtung, wodurch die Dienſt⸗ botenfürſorge, alſo Verſicherung gegen Krankheit, gegen Invalidität, ſowie Stellenvermittelung möglichſt in eine Hand vereinigt wird, einen ausgiebigen Gebrauch zu machen, um ſie lebensfähig zu geſtalten. Nachfragen nach Stellen und Dienſtboten wollen in unſerem Geſchäftslocal O 3, 11¼12, 1 Treppe hoch, vorge⸗ bracht werden. Mannheim, im September 1900. Die Ortskrauzenkaſſe für Diruſtboken: Dettweiler. Kempf Die Herren Pferdebeſitzer mache ich darauf aufmerkſam, daß ich in wollenen Pferde⸗ decken, ſowie wollenen Deckenſtoffen Em Stück, ſtets ein großes Lager in nur guten Qual. und hübſchen Farben⸗ ſtellungen unterhalte. Die Preiſe ſind ſehr billig und bitte ich bei Bedarf um gefl. Berückſichtigung.⸗ 65132 Sss Naciſ, F, 6(Inh. F. J. Stetter) n. Markt. Hank D 2, 5, Manmheim. Vollbezahltes Aktienkapital M. 6,000,000. Reserven M. l, 280,000. Wir besorgen: 428b7 Kapitalanlagen in stets vorräthigen Staatspapieren, Pfandbriefen u. S.., An- und Verkauf von Werthpapieren an allen Börsen, Aufbewahrung von Werthpapieren in offenen und verschlossenen Depots, in feuerfestem Gewölbe, Kontrolle der Verloosung von Werthpapieren, Versicherung von Werthpapieren gegen Kursver- lust durch Verloosung, Einlösung von Kupons, Erhebung neuer Kuponsbogen, Diskontirung von Wechseln, insbesondere Ia. 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An- und Verkauf von Werthpapieren, sowie Ausführung von Börsenaufträgen an der Mann⸗ heimer und allen auswärtigen Börsen. iscontirung und HEinzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Kusstellung von Checls und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Einzug von Coupons, Dividendenscheinen und Vverloosten Effelten. Wersieherung verloosbarer Werthpapiere Coursverlust und Controle der Verloosungen. Ner Kanarien- u. Geflügelzuchtverein Weinheim u. Machbarorle hält vom 1. bis incl. 3. Dezember J. J. eine 2 Ausstellung 2 von Hühnern, Enten, Gänſe, Tanben, ſowie ſonſtiges Nutz⸗ und Ziergeftügel, als auch jzur Zucht nöthige Utenſilien in Weinheim in den Lokalitäten„zum grünen Laub“ ab. Anmeldebogen nebſt Programm ſind von dem Schriftführer des Vereins Adam Stein in Weinbeim erhältlich. Aumeldeſchluß, 15. November l. J. Kanarien- u. Geſlügelzucht⸗Verein Weinheim u. Nachbarorte. Stein. Verein ſelbſtſtändig. Milchhändler in Mannheim. Zweck des Vereins iſt, die hieſtge Einwohnerſchaft mit nur Zuter Vollmilch zu verſorgen, ſede Pantſcherei rückſichts⸗ los zu bekämpfen und gegen Unreelle Lieferanten emeinſam vorzugehen. Es können nur ganz reelle Milchhän ler in den Verein aufgenommen werden, deren Namen jede Woche in hieſigen Zeitungen im Inſeratentheil bekannt g eben werden und wolle man ſich bei Bedarf guter Vollmilch pertrauens⸗ voll an eines der nachſtehenden Mitglieder wenden. J. Braunwart, Waldhof, Martin Rinderspacher, Langſtraße 41 Schwetzingerſtr. 108 Ferdinaud Oehler, Traſt⸗ Wilh, Sauer, G2, 22 teurſtraße 62 Och. Schwarz Bellenſtr. 6 Phil. Größtle, H 8, 2 Friedr. Uhle, kl. Wallſtadt⸗ 95 Haupt, P 3, 5 ſtraße 28 gegen 58039 65351 23. Holderbach, Langſtr.11] Wilt. Vogel 1 7, 15 hriſt. Kleinknecht, R7, 12 Friedr. Weidner, H10, 24 Gregor Löffler, Gontard⸗ Balent, Willhauk, P 5, 18 ſtraße 36 Joh. Wöhrle, F 5, 8 Heinrich Nitolaus, U 1, 18 Aug. Ziegler, 12. Querſtr. Verein ſelhſtändiger Milchhändler in Maunheim. 44382 Der Vorſtand. ERAL-BRUNN SBOSSKARS EN. Preisgekrönt auf allen beſchickten Ausſtellungen. „% Hervorragendes Kur-⸗ „TAuxus bags und Tafelwasser. TAUNUS“ Unübertroſſen an Wohlgeſchmack, 77 Lieblichkeit pur od in Vermiſchung, Was Beste zu„Schorle-Moriei“. Lieferung frel ins Haus durch das döße? Hauptdepot: Gundlach& Bärenklau Nachf. Inh.: Ferdl. Bassery, G 2, 13. „Lubwig& Schüttelm, Drog. 0 Niedrrlagen: U. Fillale Montarbplatz. Cari 5 R 3, 10, deſſen Filtale B 6,6, W. Wellenreuther E 5, K W. Kern, K, 1, A. Weſtermann ir., Moltfeſtr. 7. MN