1* — ——— 1 Telegramm ⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.“ eeeeee ee In der Poſtliſte unter Nr. 2958. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. durth bie d 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗ eile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Ma Telephon: Redaktion: Nr. 577. der Stadt Mannheim und Umgebung. unheimer Journal. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. eeee ee ee. bi (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich für Polttik: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theilk Eruſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Otto Weber, für den Inſeratentheil: Katl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas' ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.)] (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen „% de Nr. 464 Bippec Nüen ß. 1 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſütee n. ee Samſtag, 6. Oktober 1900.(Mittagblatt.) Frankreichs Chinaprogramm. Die mehrfach ſchon erwähnte franzöſiſche Circu⸗ larnote iſt den in China operirenden Mächten nunmehr zu⸗ gegangen. Sie lautet: „Indem die Mächte ihre Truppen nach China entſandten, hatten ſie vor Allem die Befreiung der Geſandtſchaften im Auge, die dank der Einigkeit und Tapferkeit ihrer Truppen erreicht worden iſt. Es handelt ſich nun darum, von der chineſiſchen Regierung, die dem Prinzen Tſching und 3 Lihungtſchang Vollmachten für die Friedensunterhand⸗ 3 lungen ertheilt hat, angemeſſene Genugthuung für das Begangene, ernſthafte Bürgſchaften für die Zukunft zu erlangen. Durchdrungen von dem Geiſt, den die früheren Erklärungen der verſchiedenen Regierungen eingeflößt haben, glaubt die Regierung der franzöſiſchen Repu⸗ blik, die Gefühle der Mächte in folgenden Punkten zuſammen⸗ zufaſſen, die ſie als Grundlage der nach Prüfung der Voll⸗ machten einzuleitenden Verhandlungen den Mächten unter⸗ breitet: 1. Beſtrafung der Hauptſchuldigen, die von den Vertretern der Mächte in Peking bezeichnet werden ſollen; 2. Verbot der Waffeneinfuhr; 3. der Billigkeit entſprechender Schadenerſatz für die Staaten, 5 55 Geſellſchaften und Privatperſonen; 4. Bildung einer ſtän⸗ 9 digen Wache für die Geſandtſchaften in Peking; 5. Schleifung der Feſtungen von Taku; 6. militäriſche N Beſetzung von zwei oder drei Punkten auf der Straße 9 6 von Tientſin nach Peking. Dieſer Weg wird auf dieſe Weiſe den Geſandkſchaften, wenn ſie ſich nach dem Meere, oder wenn ſich Truppen von der Küſte nach Peking be⸗ geben ſollen, immer offen bleiben. Wenn dieſe legitimen Be⸗ dingungen von den Vertretern der Mächte unterſtützt durch die Anweſenheit der internationalen Truppen gemeinſchaftlich vor⸗ gebracht werden, ſo wird es unmöglich ſein, daß ihre Annahme lich der heimiſchen Regierung nicht von ſelbſt gufdrängt.“ 1 Die franzöſiſche Note geht über die deutſche inſofern hinaus, als ſie neben der Sühne für die Vergangenheit auch ſchon die Bürgſchaften für die Zukunft ins Auge faßt und formulirt. Die franzöſiſchen Vorſchläge hierzu ſind beachtens⸗ werth und wohl geeignet, als Grundlage der Verhandlungen zu dienen, wenn es ſich auch empfehlen dürfte, zunächſt die Vor⸗ bedingung, Beſtrafung der Schuldigen zu erledigen, um den chineſiſchen Unterhändlern keine Gelegenheit zu Abſchweifungen zu geben. Dies ſcheint auch die Meinung in Berlin zu ſein, e wenn von dort offiziös bemerkt wird:„Die Donnerſtag Abend übergebene franzöſiſche Note geht von derſelben Grundlage aus, „%% wie die deutſchen Rundſchreiben, nämlich von der Beſtrafung der „ de Hauptſchuldigen. Sie enthält eine Reihe weiterer Forderungen, 5 die auch von anderen Mächten geltend gemacht wurden o. und die in der gegenwärtigen allgemein gehaltenen Form zu keinen Bedenken Anlaß geben.“ Das klingt im Telegrammſtil vielleicht noch etwas kühler, als es gemeint iſt. Die deutſche Note iſt der Morning Poſt zufolge von Lord Salisbury be⸗ reits angenommen worden. ——. en—— 11 Ueber die Einnahme von Peking. 55 und den denkwürdigen Marſch dorthin bringt die„Times“ einen Um 15 ausführlichen Bericht, der zwar nicht frei von Tendenz aber doch intereſſant genug iſt, um Folgendes daraus wiederzugeben: Eine beſtimmte ——— nd 71 1 5 Die Augen der Liebe. Roman von L. Haidheim. en⸗(Nachdruck verboten.) 155 8)(Fortſetzung.) 18„Ein merkwürdiger Menſch!“ dachte ſein Freund wieder. 5„Im Allgemeinen findet man Fräulein Brontha doch höchſt 86 gehrenswerth!“ ſagte er trocken.„Sie iſt umſchwärmt von glühenden Verehrern— man ſpricht von täglichen Heiraths⸗ anträgen.“ „Sie hat davon wahrſcheinlich dieſe kaltklugen Augen!“ meinte Hermsdorff mitleidig. ken,„Natürlich wirſt Du dort Deinen Beſuch machen?“ un⸗„Selbſtverſtändlich! Es iſt mir eine rührende Ueber⸗ ge. daſchung, die alte Dame ſo voll Liebe und Dankbarkeit von meiner ind armen Mutter reden zu hören. Ich bin nie in Erlichsroda ge⸗ bar, weſen; Großvater war ſchon todt und die Pachtung in fremden us Händen, als ich mir meiner ſelbſt klar bewußt wurde, aber die ten⸗ Mama erzählte mir ſo viel von dem Taubenhauſe, von all ihren lek⸗ weißen Täubchen und ihrer Eſelequipage, daß meine Kinder⸗ Rel⸗ phantaſie ganz voll war von derartigen Bildern, und nun, als tock. Mann erinnert mich dieſe treue Freundin der Mutter an ſo längſt 1465 bergangene Zeiten!“ 3 das„Ein Gemüthsmenſch! Im Ganzen wenig verändert, aſes, ſagte ſich Brandſtein wiedero. lich Hermsdorff kam auch auf den Miniſter zu ſprechen und auf 7750 den neuen Wirkungskreis, den er ſelbſt ſich erwählt hatte. Vor⸗„Es heimelt mich hier Alles mehr an, als je ein Ort ſeit daß meinen Knabenjahren! Vielleicht, weil dies ſtille, weltenklegene 8 mich an die Kinderzeit erinnert. Die Straßen ſind hier Webenſo ſauber wie bei uns damals in., ſo wenig belebt— die Marſchordnung wurde in einem Kriegsrath zu Yangtſun beſchloſſen. Die Ordnung war: Japaner, Ruſſen, Amerikaner, Briten. Die Franzoſen ſollten in Pangkſun verbleiben. Eine politiſche Be⸗ deutung ſollte dieſe Eintheilung nicht haben, indes wurde dieſe Eintheilung von den Einen oder Andern als eine unangenehme Nothwendigkeit empfunden. Die leichtfüßigen, mit geringem Troß beſchwerten Japaner ließen eine Lücke vor den Ruſſen, die ſchläfrig langſam marſchirten, kaum mehr als 1½ Kilometer in der Stunde zurücklegten, ſchwer beladen waren und jeden Augenblick ſtillſtanden, um ſich im Schatten auszuruhen. Dies wirkte ſtauend auf die Amerikaner, die im Sande unter ſengender Hitze Halt machen mußten und iſt die Urſache der vielen Sonnenſtiche, die ſie und die Briten trafen. Beim Vorbeireiten an den berſchiedenen Truppentheilen ergab ſich die offenkundige Ueberlegenheit der japaniſchen Organi⸗ ſation: Raum für Alles, und Alles und Jedes am rechten Platz. Munitionsfuhren, Ambulanzwagen, Gepäcktrains, alles handlich, erreichbar, keine Verwirrung, kein Lärm. Die Beweg⸗ lichkeit der Japaner übertraf die aller Uebrigen. Sie marſchirten wohl doppelt ſo raſch wie die Ruſſen, brachen ſtets zur gegebenen Zeit auf und machten nach Vorſchrift Halt. Von der Marſch⸗ fähigkeit der Briten und Amerikaner läßt ſich nichts ſagen, da ſie durch die Ruſſen aufgeſtaut wurden. Wenn die hart von der Sonne mitgenommenen Amerikaner in ſchattiges Gelände kamen, marſchirten ſie flott, und die Maroden erholten ſich bald. Die Art, wie die Briten marſchirten, ſchien die beſte zu ſein. Die indiſchen Truppen zeigten Schwung und Spann⸗ kraft auch bei der größten Hitze und Anſtrengung. Auch hier war der Gegenſatz zu den Ruſſen auffällig. Letztere ſind ſtark gebaut, mit breitem Bruſtkaſten und breiten Schultern, die ſchönſten Soldaten, nur langſam, rohes Material, aber gut⸗ müthige, heitere Menſchen. Die Franzoſen ſahen auf dem Marſch nicht gut aus; die Truppen kamen eben erſt aus Tonking, waren vom Fieber und ſonſtigen Einwirkungen mitgenommen und den Anſtrengungen nicht gewachſen. Ein Vergleich der Uni⸗ formen fällt weitaus zu Gunſten der Briten aus. Die alleſammt in Weiß gekleideten Japaner waren meilenweit erkenntlich, wenn man die Khaki⸗Uniform kaum noch unterſcheiden konnte. Dieſem Fehler müßte ſchleunigſt nachgeholfen werden. Auch die Ruſſen trugen weiß, allein ihre Uniformen waren ſtets beſchmutzt, ſodaß der Nachtheil der Farbe ſich weniger geltend machte. Die Ameri⸗ kaner hatten ihren Khakirock meiſt aufgerollt und marſchirten im blauen Hemd und blauen Beinkleidern; das ſah gut aus, doch waren die Leute auf weite Entfernungen beſſer erkenntlich als die Khaki tragenden. Die Franzoſen trugen blau, und zwar eine wenig dunkle und auch wenigſtens in dieſem Klima nicht ſehr gute Farbe. Khaki erwies ſich als das Zweckmäßigſte, und die Unerkenntlichkeit der Briten wird allen Beobachtern klar ge⸗ worden ſein. Der Marſch bis Peking. Am Morgen des 9. rückten die Japaner auf Hoſchiwu vor und bombardirten die Stellung der Chineſen, die nach einem kleinen Scharmützel eiligſt davonliefen. Die Japaner konnten den Ort bequem beſetzen. Am 10. gingen die Japaner wieder voraus, wobei ihre Vorpoſten auf 1½ Kilometer an den fliehenden Feind herankamen. General Fukumiſcha, der leitende Geiſt des Vormarſches, antwortete am Abend auf die Frage, ob ſeine Truppen ermüdet ſeien: „Ja, der Feind aber auch.“ Sein Plan war, ſeine Leute fortwährend jeden Preis in Bewegung zu halten⸗ Seine Cavballerie und be⸗ rittene Infanterie war gewöhnlich der Haupkkolonne der Infanterfe um 5 Kilometer boraus. Kam ſie in Berührung mit dem Feind, ſo ritt ſie zunächſt zurück, um ſich auf die Infanferie zu ſtützen, und wiederholte dann ihre Angriffe zur größten Beſtürzung des Feindes, Am 11. war der Himmel bewölkt, und es regnete ein wenig. Die Truppen wurden friſcher. Das Ziel des Tages war Tſchang⸗ tſchiawan. Die japaniſchen Generäle, die noch vor 11 Uhr in Tſchangtſchiawan eingetroffen waren, ſandten eine ſtärkere Er⸗ kundungsabtheilung von Cavallerie, Infanterie und Artillerie aus, um den Feind aufzuſpüren. Sie fanden ihn in einer Stellung ſüdlich von Tungtſchou. Gegen 2 Uhr fuhren die Japaner Artillerie auf und ver⸗ trieben durch ihr Feuer die Chineſen, die ſich nach Tungtſchou zurück⸗ zogen. Tungtſchou iſt von einer gewaltigen Mauer umgeben. Es wäre leicht geweſen, den Eingang zu derwehren. Als die Japaner indeß am Morgen des 12. eintrafen und zum Sturm auf das Südthor jübergingen, fanden ſie den Platz von den chineſiſchen Truppen geräumt und zogen ohne Widerſtand ein. Die Verbündeten raſteten am 12, in Tungtſchou. Der Ort liegt nur 21 Kilometer von Peking. Die Colonne wurde in vier parallel marſchirende Abtheilungen getrennt, Die Japaner gingen auf der mit altem Pflaſter belegten Tunglſchouer Straße vor, die nach dem Oſtthor(Tſekwamen) der Tatarenſtadt führt; die Ruſſen hielten ſich ſüdlich an die Japaner, aber nördlich von dem Canal von Dungbſchou nach Peking auf der nach dem Nordthor(Tung⸗ pienmen) der Chineſenſtadt führt. Südlich vom Canal marſchirte die amerikaniſche Colonne und ſüdlich von dieſer die britiſche. Die Generäle hatten in Tungtſchou vereinbart, daß die vier Colonnen etwa 5 Kilometer vor Peking halten ſollten und dann eine weitere Berathung ſtattfinden ſollte. Letztere fiel aus, da die Ruſſen in der Nacht zum 13., anſtatt in der gegebenen Entfernung Halt zu machen, bis hart an die Stadtmauern rückten, und da ſie an der Brücke über den Canal keinen Widerſtand fanden, eine Ueberrumpe⸗ lung für angezeigt hielten. Sie gingen dann bis zum Thore vor, wo ein heftiges Gewehrfeuer ſtie empfing und ihnen zahlreiche Verluſte verurſachte. Nach einer andern Lesart hätte der ruſſiſche General eine weiße Fahne auf der Mauer bemerkt u. ſei daraufhin vorgegangen, um die Uebergabe der Stadt entgegenzunehmen. Jedenfalls konnten die Ruſſen nicht mehr zurück, ſie mußten kämpfen, und durch die Meldereiter, die Verſtärkung erbaten, erfuhr man erſt, was vorging. Später wurde berbreitet, den Ruſſen ſei der Einmarſch gelungen, und jede Colonne ging nun unabhängig ohne Vereinbarung mit den übrigen vor und ſuchte ſo raſch wie möglich nach dem ihr angewieſenen Thor⸗ zu gelangen. Die Japaner vor Peking. 8 Die Japaner hatten nur 5 Kilometer von dem Oſtthor der Takarenſtadt biwakirt und gingen bald auf dem ſchön gewölbten Stein⸗ damm auf der breiten Straße vor. Am 14., um 8 Uhr früh, befanden ſie ſich etwa 1000 Meter vor dem Thor. Ob die Chineſen Widerſtand leiſten würden, war aus keinem Anzeichen zu erſehen, es ſei denn, daß auf dem Wall links vom Thor eine rothe, rechts dagegen einige weißz Fahnen flatterten. In den Schießſcharten bemerkten wir, als wir nähen herankamen, einige Köpfe. Die japaniſche Infanterie war bis auff 450 Meter vor dem Thor, als die Chineſen plötzlich das Feuer vom Wall herab eröffneten. Die vorrückende Infanterie wurde auf beiven Seiten der Straße formirt und ging nun unter lautem Rufen vor, wobei ſie ſich an Straßenecken deckte, und kam ſo bis an die Häuſer dicht vor dem Thore. Es war beabſichtigt, das Thor in der Schanze mittels Dynamit zu ſprengen, dafür erwies ſich jedoch das Feuer vom Wall her zu ſtark. Nach mehreren fruchtloſen Verſuchen, wobei die Angreifer ſchwere Verluſte erlitten, wurde beſchloſſen, den Wall auf der ganzen Länge nördlich vom Tſekwaman zu beſchießen. Die Ge⸗ ſchütze traten um 10 Uhr in Thätigkeit und feuerten kräftig bis nach der Mittagsſtunde, doch erreichten ſte wenig, ſoweit das Tſekwamen in Betracht kam. Der Wachtthurm und das Thürmerhaus wurden hart mitgenommen, auf der Schanzmauer indeß hätte nur die aller⸗ Die Abſicht, das Thor zu die meiſt mit den 3 ſchwerſte Artillerie wirkſam ſein können, ſprengen, wurde durch die chineſiſchen Scharfſchützen, Häuſer ſo niedrig und traulich; nirgend dieſe ſchrecklichen Mieths⸗ kaſernen, und alle Menſchen kennen einander! Dazu dieſe Art, wie ſie ihren Hof als den Mittelpunkt alles Lebens anſehen! Die Fürſtlichkeiten ſind mit all ihren Intereſſen ſozuſagen ein Gemeingut für Alle; ſchon der Ton, worin die Leute hier von Sr. Durchlaucht reden, iſt ein reſpektvoll zärtlicher.“ „Ja, hätt' er nur nicht wieder geheirathet! Die Fürſtin iſt an den großen Hof und das Weltleben gewöhnt, ſie paßt nicht in dieſe kleinen Verhältniſſe und fühlt das mit einer Verſtimmung, „Das hörte ich ſchon an der Table'höte andeuten; ſie iſt eine erbitterte Gegnerin von Tauberfels?“ unterbrach Hermsdorff den Freund. „Das auch! Und ſie und ihr Bruder werden ihm das Leben nächſtens ſauer genug machen!“ Der Ton Brandſteins berührte Hermsdorff hefremdend. Es ſprach keine perſönliche Theilnahme daraus. Dann fuhr dieſer aber ohne weitere Anregung fort, wie Jemand, dem es Bedürfniß iſt, ſich zu äußern: „Wenn Einer den höchſten Gipfel erreicht hat, muß er nach dem Naturgeſetz wieder herab— es fragt ſich nur: wann? und wie?“ „Er wird ſich nicht leicht aus dem Sattel heben laſſen!“ meinte Hermsdorff. „O, ſicher nicht. Eine ſo herrſchſüchtige Natur!“ „Iſt er kein angenehmer Chef?“ „Nein! Er will Alles ſelbſt machen. Man darf niemals die geringſte eigene Anſicht haben, ſie wenigſtens nicht äußern. Und kommt man ihm gar damit, eigene Ideen zu entwickeln, eine Selbſtſtändigkeit zu beanſpruchen, die nicht zu Allem ja! ſagt—“ „So wird er ungemüthlich?“ ergänzte Hermsdorff lachend. Im Stillen wunderte er ſich, daß Brandſtein ſo ſprach. Er kannte ihn als mittelmäßigen Schüler, als keineswegs hervorragend be⸗ gäbt, dabei aber immer mehr ſcheinend als alle ſeine fleißigen Kameraden. Im Laufe der Zeit war es Hermsdorff eingefallen, daß Eddo von Brandſtein ihn in der Schule eigentlich ausgenutzt und daß er ſtets bereit geweſen, ihm die Eſelsbrücken zu bauen. Darüber lacht man aber ſpäter, und wenn ſich aus dem trägen Schüler ein tüchtiger Mann entwickelt, ſo erkennt man ihn gern an. So nahm ihn Hermsdorff, ſeit neulich der Zufall ſie 2n.. ander in Berlin begegnen ließ. 55 Auch da feſſelte ihn ſofort wieder dieſe glänzende Unterhal⸗ tungsgabe, dies ſichere Urtheil, dieſe Art, von Allem und Jedem mit dem Anſchein vollen Verſtändniſſes zu reden, während er doch immer nur das Oberflächliche gab. Aber dies Geben geſchah ſtets mit Anmuth, mit Geiſt und mit blendendem Witz. Jetzt galt es nun, das innere Weſen des Freundes von Neuem kennen zu lernen, und dabei hatte Hermsdorff ſchon mehr⸗ fach in dieſen Tagen mit Unbehagen mepfunden, daß Brandſteins Charakter ihm fremder geworden, als er gedacht hatte. 8 Hatte er ſich ſo weſentlich anders entwickelt? Oder war das Urtheil des Knaben über ihn richtig geweſen? Oder legte er ſelbſt zu viel Werth auf dieſe kleinen, unbewachten Aeußerungen, die ihm ſchon mehrfach ein unerfreuliches Licht auf Brandſteins Charakter zu werfen ſchienen? Sie waren unter dieſen Reden und Gedanken bei Herms⸗ dorffs Miethswohnung angekommen und ſtiegen die Treppe zum erſten Stock hinan. Brandſtein hatte ſie ihm beſorgt; es waren drei hübſche, neu eingerichtete Räume, die ihm der Damen⸗ ſchneidermeiſter Bothe gegen mäßigen Preis überließ. Frau Bothe verſicherte dabei, daß ſie ſelbſt die Bedienung des Herrn Aſſeſſors und die Inſtandhaltung der Zimmer über⸗ nehmen würde und erzählte in ihrer geſchwätzigen Weiſe ſofort, ihre Schweſter Minette, die als Kammerfrau bei Ihrer Erzellenz 2n Seite. err — Senerul Anzeiger: Manngeim 8. Oktober. ſchweren Donnerbüchſen feuerken, den Wall bei der Schanze beſetzt hielten und auf Alle, die ſich dem Thore nähern wollten, ein wohl⸗ gezieltes Feuer unterhielten, völlig vereitelt. Dieſes Feuer wäre wohl durch gutgezielte Salven auf 500 Meter oder beſſer durch Maſchinen⸗ gewehre zum Schweigen gebracht worden. Das Bombardement aber war nutzlos, da die Granaten entweder den Wachthurm ſtreiften und nur Ziegel in Staub verwandelten, oder zu hoch gingen und über den Wall in die Stadt einſchlugen. Hätte man die chineſiſchen Scharf⸗ ſchützen richtig angegriffen, ſo wären die Japaner wohl zuerſt in die Stadt gerückt, wie wir Alle ertvarteten, anſtatt daß ſie über 1000 Granaten verſchwendeten und den ganzen Tag verloren. Am Tung⸗ pienmen hatten die NRuſſen währenddem harte Arbeit ohne Erfolg, denn die Nachricht vom Morgen, daß ſie eingerückt ſeien, erwies ſich als unrichtig. Die Einnahme der Stadt. Die britiſche Colonne wurde jetzt vom Glück begünſtigt. Als ſie gegen Mittag nach dem Schawomen, dem Oſtthor in dem Walle der Chineſenſtadt, vorrückte, ſand die Cavallerie das davorliegende Dorf bom Feinde beſetzt. Die Feldbatterie trat daher ohne Verzug in Thätig⸗ keit auf eine Entfernung won 1300 Meter, das 24. Pendſchab⸗Regiment links von der Straße und das 7. Radſhputen⸗Regiment auf der Rechten gingen feuernd vor, durch den hohen Saatenſtand gedeckt. Das Dorf ſwar bald ohne Verluſt für uns erobert, worauf die ganze Colonne vor dem OThor vereinigt wurde, das Thor wurde gleich erbrochen. Auf dem Walle ſtieg der Union Jack auf, es wurde eine Bedeckung zurückgelaſſen. Das 24. Pendſchab⸗Regiment erhielt Befehl, den Himmelstempel zu beſetzen, der Reſt der Eolonne ging über die mit der ſüdlichen Um⸗ wallung der Tatarenſtadt gleichlaufenden Straße nach einem Punkte gegenüder der Geſandtſchaften, ſchwenkte dann rechts ab zu der ſüd⸗ lichen Umwallung. Man ſah ruſſiſche, britiſche und amerikaniſche Fahnen über letzterer aufſteigen. Ein Signalmaſt der Marine bedeutete, daß man durch das Schleuſenthor hindurch könne. Eine kleine Gruppe ſtürmte daher durch den offenen Zwiſchenraum unter heftigem, aber ſchlecht gezieltem Feuer und erreichte das Waſſerthor, das von einigen amerikaniſchen Marine⸗Infanteriſten eröffnet wurde. Dieſe Gruppe beſtand aus Mafor Scott und fünf ſeiner Leute vom 1. Sithsregiment, Hauptmann Pell und Leutnant Keys, Adjutanten des Generals Gaſelee. Letzterer und ſein Skab folgten ihnen auf den Ferſen purch das Waſſerthor, einen Durchgang unker dem Wall, der zu einem tiefen Einſchnitt führt, von wo man gradenwegs⸗bis über die britiſche Geſandtſchaft hinausgelangt; letztere liegt etwa 600 Meter mehr nach Innen. Als General Gaſelee durch den Einſchnitt und über die Straße kitt, erhielt er überall Huldigungen, die zwar nicht lärmten oder hoch 15 gingen, aber aus innerſter Seele kamen. Die Belagerung war auf⸗ gehoben. Es war ein feierlicher Augenblick für alle Betheiligten. Die Briten wandten ſich der Geſandtſchaft zu, die, wie ſeltſam es auch ſcheinen mag, nun das Ziel eines ſehr heftigen Feuers wurde. Dabei kam die einzige Verwundung einer Dame während der ganzen Be⸗ lagerung vor; die Dame erhielt eine Kugel, als ſie auf dem Raſenplatze ſtand. General Gaſelee erreichte die Geſandtſchaft gegen ½3 Uhr, General Chaffee folgte um 5 Uhr, kurz nach 8 kamen die Ruſſen und eine japaniſche Brigade, die Alle durch das Tungpiemnen eingezogen waren. Das Tſekwamen hielt noch Stand gegen die Japaner, die ihren Angriff nach Einkritt der Dunkelheit erneuerten. Das Thor wurde geſprengt, der Waſſerthurm in Brand geſteckt und die Truppen ſtürzten unter gewaltigem Andrang und großer Begeiſterung hindurch, trotz des ſbarken Gewehrfeuers der Chineſen von dem Wall her. Die Japaner erklommen deſſen Wand und trieben die Chineſen im Mondſchein auf 85 einher und nahmen Rache für die am Morgen erlittenen erluſte. eeee, pPeking befand ſich nun in der Gewalt der Verbündeten und der Kriegszug war am Ziel. Er war von Anfang bis zu Ende vom Glück begünſtigt geweſen. Wenn ſchwerer Regen nieder⸗ gegangen oder der Waſſerſtand des Peiho gefallen wäre, hätten leicht einige Tage unterwegs verloren gehen können. So waren alle Umſtände den Verbündeten günſtig und die für die Jahres⸗ zeit unvermeidliche Hitze hielt ſie von ihrem Werke nicht ab. gechenn wir auf den Marſch zurückblicken, müſſen wir zugeben, daß die Japaner das Meiſte in den Gefechten auszuhalten hatten, daß ſie durch ihre fortwährende Bedrängung des Feindes wenigſtens zwei Gefechte erſparten und dadurch zwei koſtbare Tage gewannen. Es müſſen daher ihnen die Ehren erwieſen wperden für dieſen in der Geſchichte ſicherlich denkwürdig er⸗ ſcheinenden Kriegszug. Deutſches Reich. Gerlin, 5. Okt.(VDer Kaiſer) traf heute um 9½% Uhr aum Bahnhof Eberswalde mit der Kaiſerin zuſammen. Er ſetzte mit ihr gemeinſam die Reiſe nach Hubertusſtock fort. —(Die Berliner Stadtverordneten) haben in geheimer Sitzung beſchloſſen, zum Geburtstage der Kaiſerin(22. Otkt.) diesmal nicht zu gratuliren. Es unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß dieſer Beſchluß eine Folge des Antwort⸗ auf den ſtädtiſchen Glückwunſch iſt, das im vorigen Jahre der Hofmarſchall Frhr. v. Mirbach im allerhöchſten Auf⸗ krage an die Stadtverordneten gerichtet hat. Darin kam folgende Stelle vor:„Um ſo ſchmerzlicher ſind daher Ihre Majeſtät davon Hberührt, daß der durch die entgegenkommende und verſöhnliche Haltung der kirchlichen Behörden und des Magiſtrats zum Segen der Einwohner endlich angebahnte Ausgleich zur Beſeitigung der möchte man die Sache nicht zur Anzeige bringen. Man fürchtet näm⸗ zwiſchen ihnen ſeit bielen Jahren beſtehenden kirchlichen Schwie⸗ rigkeiten von einer großen Zahl der Stadtverordneten nicht ge⸗ fördert, ſondern verhindert worden iſt. Auch hat Ihre Majeſtät mit tiefem Schmerze davon Kenntniß genommen, daß vor Kurzem in Euer Hochwohlgeboren Abweſenheit in der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung ein Lehrer der kgl. Univerſität, ohne in gebührender Weiſe zurückgewieſen zu werden, heilige evangel. und bibliſche Troſtesworte in einer Weiſe zum Spott benutzte, welche jede Sitte, vor Allem aber das chriſtliche Gefühl aufs Tiefſte verletzen mußte.“ Frankreich. * Paris, 5. Okt.(prinz Jukhantor von Kam⸗ bodſcha), einer der Renommirgeiſter der Weltausſtellung, hat eine Denkſchrift, angeblich im Namen ſeines Vaters an die fran⸗ zöſtſche Regierung gerichtet. Der Prinz beklagt ſich darin, daß die franzöſiſche Schutzherrſchaft über Kambodſcha zu einer völligen und tyranniſchen Verwaltung durch das franzöſtſche Be⸗ amtenthum geworden ſei. Den König beſtehlen gelte als einꝑEhren⸗ titel und gebe Anſpruch auf Begünſtigung. Ein ſolcher Kolonial⸗ beamter habe dem König Kupfer für Gold und ſchlechte auſtra⸗ liſche Pferde für gute franzöſiſche verkauft. Jukhantor ſchließt: „Ich verlange, daß die franzöſiſche Regierung thatkräftig vor⸗ gehe, mein Vater wartet ſchon lange darauf,“ Die Regierung iſt in der Weiſe vorgegangen, daß ſie dem Prinzen einen Platz auf einem zur Abfahrt bereiten Dampfer angeboten hat. Der Prinz flüchtete dann nach Brüſſel, von wo aus er ſeine Anklage ver⸗ öffentlicht. Italien. Ueber den Diebſtahl im Vatikan ſchreibt man uns aus Rom unter dem 2. Oktober: Seit vier Tagen ſind aus dem Vatikan ungefähr 400,000 Lire verſchwunden. Es gibt im Vatikan einen Verwaltungszweig der„Verwaltung der heiligen apoſtoliſchen Paläſte“ heißt. Die Dienſträume liegen neben dem Moſaikſgale im zweiten Stock der apoſtoliſchen Paläſte; in einem Zimmer befindet ſich ein Geldſchrank. Als Sonnabend früh der Unterfourier Ritter Federico Mannuci, der die Aufſicht über die päpſtlichen Pferde und Equipagen hat, das Zimmer öffnete, in welchem der Geldſchrank ſteht und in welchem Mannucci ſein Bureau hat, fand er den Geldſchrank geöffnet und leer; auf der Erde lagen zwei Brecheiſen. Die Thür des Zimmers war mittels eines Nach⸗ ſchlüſſels geöffnet worden, denn das Schloß wies nicht die geringſte Beſchädigung auf. Von dem Geſchehenen wurde ſofort Mfſgr. Contini⸗ Riccardi, der den oben erwähnten vatikaniſchen Verwaltungszweig leitet, in Kenntniß geſetzt. Die Einbrecher müſſen außer den Brech⸗ eiſen noch andere, eigens konſtruirte, Diebesinſtrumente gehabt haben, da ſich der Geldſchrank ſonſt nicht hätte öffnen laſſen. Das würde aber beweiſen, daß die Spitzbuben nicht nur die topographiſche Lage der vatikaniſchen Dienſträume genau gekannt haben, ſondern daß ſie auch im Staude waren, den geplanten Einbruch mit aller Ruhe und mit den geeignetſten Mitteln vorzubereiten. Der Einbruch muß in der Nacht auf Sonnabend voriger Woche verübt worden ſein, denn als die Beamten Freitag ihre Dienſträume verließen, war dort noch Alles vollſtändig in Ordnung. Durch eine Kaſſenreviſion wurde feſt⸗ geſtellt, daß Werkhpapiere zum Betrage von 357,000 Lire und 3000 Lite in baarem Gelde fehlen. Der Vatikan erſuchte ſofort auf kele⸗ graphiſchem Wege mehrere Banquiers, die Werthpapiere anzuhalten, wenn ſte zum Kauf angeboten werden ſollten. Der Vatikan ſcheint mämlich in der ganzen Angelegenheit auf eigene Fauſt handeln zu wollen. Der Advokat Zingarelli, Unterſuchungsrichter des Vatikans, leitet die Nachforſchungen, die zur Entdeckung der Einbrecher führen ſollen; bis jetzt hat man aber noch keine Spur von ihnen oder von den geſtohlenen Werkhpapieren. Der Vatikan befindet ſich infolge dieſes Diebſtahls in einer eigenthümlichen Zwangslage. Am liebſten lich, daß die italieniſchen Juſtizbehörden Zutritt zu den in Frage kommenden Räumen des Vatikans verlangen könnten, um an Ort und Stelle die Unterſuchung zu leiten; der Batikan wünſcht aber nur, daß auf ſeine Anzeige hin die ſtaaklichen Behörden die etwa im Umlauf befindlichen Werthpapiere anhalten und die berdächtigen Perſonen ver⸗ haften ſollen, wenn ſie ſich außerhal b des Vatikans befinden; ſollte ſich aber der Verdacht auf Perſonen lenken, die noch im Vatikan ſind, ſo würden ſie am bronzenen Thore den Behörden übergeben werden. Als Unterſuchungsakten ſollen nur die von den Unterſuchungsrichtern der Curie zuſammengeſtellten Geltung haben, mit andern Worten: die italieniſchen Behörden ſollen verurtheilen, ohne zu unterſuchen; das iſt aber nicht möglich. Man könnte nicht einmal Zeugenvorladungen nach dem Vatikan gelangen laſſen; in Anbetracht dieſer ſchwierigen Rechtslage hält man den Triumph der intranſtgenten Partei, die über⸗ haupt keine Anzeige machen will, für ziemlich wahrſcheinlich.(Wie bereits gemeldet, iſt der Vatikan inzwiſchen doch in Beziehungen zur ſtaatlichen Polizei getreten. D..) Aus Stadt und Land. *Maunheim, 6. Oktober 1900, Feruſprechverkehr. Großkarben, Lich, Sennheim und Albis⸗ heim ſind zum Sprechberkehr mit Mannheim zugelaſſen. Die Sprech⸗ gebühr nach Albisheim beträgt 20 Pfg., nach Großkarben 80 Pfg.) nach den übrigen Orten 1 Mark. * Heilverfahren der Invalidenverſicherung. Die Orts⸗ krankenkaſſe Maunheim I. hatte im Monat September 1900 44 ihrer Mitglieder der Landesverſicherungsanſtalt Baden(Invaliden⸗ verſicherung) in Karlsruhe zur Einleitung von Heilverfahren über⸗ wieſen(gegen 41 im Monat Auguſt). Es waren davon 41 männlich, 3 weiblich; 25 ledig, 19 verheirathet. Lungenkranke befanden ſich darunter 34, Rheumattsmus und Ilchias 6, Nierenleiden 1, Blei⸗ krank 1, Nervoſttät 1, Magenkatarrh(chroniſch) 1. Im Ganzen hat“ bis jetzt die genannte Kaſſe im Jahre 1900 470 Perſonen nach Karlsruhe weikergegeben gegen 254 im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres und 93 in denjenigen vom Jahre 1898. * Zum 9 Ühr⸗Ladenſchluß. Man ſchreibt uns; In Ihrer Nummer vom 5. Oktober iſt ein Eingeſandt enthalten, welches vor⸗ ſchlägt, mit dem Schließen des Ladens nicht ſchärfer vorzugehen, als das Geſetz es will und jeder Denkende kann dies nur ünterſtützen. Auch das allgemeine Publikum hat die Pflicht, gegen ein zu frühes Schließen der Geſchäfte zu proteſtiren, während man don einem eou⸗ lanten Geſchäftsmann verlangen kann, daß er ſeinen Kun⸗ den ſo weit, als es das Geſetz vorſchreibt, entgegenkommt. Kann man es nun Coulanz nennen, wenn ein kleiner Theil des ver kaufen⸗ den Publikums dem weitaus größeren Theil des kaufen den Publikums vorſchreibt, ſo, jetzt kannſt Du Dich nach mir richten, ich mache um 8 Uhr, ſtatt wie das Geſetz vorſchreibt, um 9 Uhr, meinen Laden zu und wenn Du bis dahin Dir noch nichts zu eſſen oder zu rauchen gekauft haſt, oder wenn Du durch irgend einen Zufall oder durch ein Mißverſtändniß noch einen reinen Kragen, eine Cravatte, einen Hut u. f. w. ſehr nöthig gebrauchſt, ſo iſt Beine Saumſeligkeik oder Deine Lükderlichkeit ſchuld, wenn Du das Nöthige nicht zu Hauſe haſt; warum haſt Du nicht vorher dafür geſorgt? Iſt das die Coulanz, mit der ſich ſo piele Geſchäftsleute brüſten, deſſen Geſchäft es erlaubt, hat bisher ſchon immer um 8 Uhr ge⸗ ſchloſſen und er wird auch nicht geſtraft, wenn er es fernerhin thut; weshalb nun andere Leute zwingen wollen, die gezwungen oder unge⸗ kaufende Publikum hat alſo entſchieden Recht, wenn es gegen das Vor⸗ gehen einzelner Geſchäftsleute proteſtirt. Wie ſteht es aber mit der immer erwähnten 23⸗Mehrheit? Soviel ich den Gang der Sache ver⸗ folgt habe, hat der Vorſitzende der betreffenden Verſammlung gau⸗ nicht feſtgeſtellt, wie viel Beſitzer offener Ladengeſchäfte eigentlich in der Verſammlung ampeſend waren. Es kann von einer 23⸗Mehrheit, wie es das Geſetz vorſchreibt, gar keine Rede ſein. Jedenfalls müſſe⸗ die ausführenden Organe des Geſetzes direkt bei den einzelnen Mehrheit ergibt, kann der 8 Uhr⸗Ladenſchluß eingeführt werden. Daß ich überzeugt, denn wohldaſſelbe hat ebenſogut die Intereſſen des kaufenden, wie des verkaufenden Publikums zu wahren. „ Pferdelotteri. Bei der geſtern unter amt⸗ licher Aufſicht in Zweibrücken ſtattgefundenen Ziehung der L. Pfälz“ Pferdelotterei entſielen auf Nummern Haupttreffer: Nr. 46 739 1. Haupttreffer: ein eleganter Landauer mit 2 Pferden und Geſchirr, und ferner auf Nr. 3887, 7491, 12814, 16280, 17070, 31531, 33983, 34818, 36835, 40858, 44719, 50632, 50973, 55095 57370 950 — Die offtzielle Ziehungsliſte iſt in einigen Tagen bei allen bekannten um ein tolles Treiben und Johlen zu vollführen, das Jedermann zu enthuſtaſtiſchem Beifall hinreißen muß. Mit einem Wort, das Progamm unterhält von Nummer zu Nummer mehr, Alles iſt höch der Frau Miniſter b. Tauberfels in Dienſt ſtehe, habe mit ihr all dieſe ſchönen Sachen ausgeſucht. di biſt alſo zufrieden?“ fragte Brandſtein, als ſie durch das Vorzimmer in die große Wohnſtube traten. Das klang wieder einmal ſo gönnerhaft, als ob Hermsdorff ihm eigentlich das Glück zu verdanken habe, ein ſolches Zimmer zu bewohnen. Während Hermsdorff ihm daraufhin aber noch einmal ſeinen Hank ausſprach, veränderten ſich Brandſteins Mienen und ein aufrichtiges, großes Erſtaunen malte ſich darin. (Fortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Ein Burenlager. Ein in Calcutta wohnender deutſcher Landsmann, der vor einigen Wochen auf der Inſel Ceylon zu Beſuch weilte, ſendet der„Tgl. Rundſch.“ von dort(Bandara⸗ wela⸗Hotel, 3. September) eine anſchauliche Schilderung des Burenlagers. Er ſchreibt: Das Lager liegt in dem trockenſten und geſündeſten Theil taralla, Nuwara Eklja und Bandarawella. und Geräthe täglich in großen Maſſen befördert werden. 15 Kommandanten erfolgen. Cehlons, 4200 Fuß über dem Meeresſpiegel, auf einer Art Hoch⸗ ebene mit durchweg europäiſchem Sommerklima, umrahmt von den mit üppigem Pflanzenwuchs beſtandenen Hügeln von Diya⸗ Eine Eiſenbahn fährt von Colombo in etwa elf Stunden herauf; die Verbindung zwiſchen Station und Lager iſt durch eine Schwebebahn hergeſtellt, auf der Gepäck, Nahrungsmittel Die Erlaubniß zum Beſuch des Lagers kann nur gegen Paß des 795 Ein mir befreundeter Theepflanzer verwandte ſich liebenswürdig in dieſer Angelegenheit für mich und ſo wurde die erſte Schwierigkeit leicht erledigt. Das Lager plätze in der Senne und Döberitzer Haide, nur daß die doppelte Stacheldrahtumzäunung und die von zehn zu zehn Schritt auf⸗ geſtellten Wachen davon zeugen, daß man hier mit etwas gefähr⸗ licherem, als„markirten“ Dörfern zu rechnen hat. Die Baracken (120: 20) enthalten je 64 Gefangene, die— bei einer Kaſernen⸗ ausſtattung von Bett, Schemel, Tiſch und Spind und dem⸗ entſprechend einfacher, aber guter Verpflegung— Zeit haben, 1585 das langſame, traurige Ende ihres Vaterlandes nachzu⸗ denken. Der ganze Platz iſt für 4000 Gefangene eingerichtet, doch enthalten die Baracken bis jetzt erſt etwa 2000 Mann, und auf meine Frage betreffs der freiſtehenden Räume erhielt ich bon dem mich begleitenden Regierungsbeamten die mit engliſcher Selbſtüberhebung hervorgebrachte Antwort:„Auf Zuwachs be⸗ rechnet.“ In den Baracken ſind die verſchiedenen Nationalitäten möglichſt zuſammen untergebracht. Die Offiziersmeſſe mit ihrer beſſeren Einrichtung machte einen erfreulicheren Eindruck, wenn auch Luxus und Bequemlichkeit ſchließlich keine Eniſchädigung für die Trauer und den Kummer bringen können, die ich gerade an dieſem Platz vorfand. Von allen Nationen ſind, außer den holländiſch ſprechenden, am meiſten die Deutſchen vertreten, und ich nahm naturgemäß auch an dieſen die lebhafteſte Theilnahme. Die große Erleichterung in der Sprache ermöglichte mir eine unmittelbare Annäherung, obwohl dieſe nach der herrſchenden Lagerordnung nicht erlaubt war. Ich fand unter meinen Lands⸗ leuten alle Klaſſen der Geſellſchaft vertreten, vom wohlhabenden Rentner, der am Kriege aus wirklicher Sympathie für das kleine Volk theilgenommen hatte, bis herunter zum gewöhnlichen Aben⸗ 5 der fechten und kämpfen wollte, um Blut und Geld zu ſehen. Anter den Leuten, mit denen ich ſprach, war mir namentlich ein Kommandant eine maßgebende Perſönlichkeit, und ich nahm den letzten Mann vernichtet oder gefangen ſind, iſt an einen Frte⸗ densſchluß nicht zu denken; dies kann noch Jahre dauern. Mit der für jeden Menſchen ſtels glaubt, was man wünſcht und hofft, vertraut auch er noch auf eine dauernd günſtige Wendung des Krieges, doch fürchte ich⸗ daß dieſe ausgeſchloſſen iſt. Unter den Kommandanten waren! verſchiedene ehemalige deutſche Offiztere, die ich flüchtig kennen Klang haben. Die Franzoſen machten ebenfalls einen beſonders guten Ein⸗ druck; ſte ſcheinen, nach ihren fidelen Geſängen zu urtheilen, über alle Enttäuſchungen hinweggekommen zu ſein. Trotz der gewiſſe„Schick“, den ſich der Boulevard⸗Pariſer zu geben weiß. a Rielet mit ſeinen nummerirten Wellblechbaracken ganz den⸗ ſlelen frießlichen Eindruc, wie unſere großen Truppen⸗llebungs⸗ e daher die Gelegenheit wahr, mich mit ihm ausfuͤhrlich zu unter⸗ ——— Beſonders gehaßt— mit einer gewiſſen— werden von den Engländern die zur„riſh⸗Amerlcan Brigade ge⸗ ihrem Perſonal als Haupttugend gegen Publikum pre⸗ digen und die das Perſonal immer andächtig nachbetet? Derjenige, unſer tit. Bezirksamt nur auf dieſem Wege vorgehen wird, davon 15 erſcheinen zuerſt im Gigerlkoſtüm, dann als ausgelaſſene Gaſſenbuben, 1 rit berechtigten Eigenthümlichkeit, daß man ſchin Schwierigkeit der Tollette fehlte bei keinem von ihnen jene 1 ell ng ta CI. führ Her ſön ral 84 öt. Vaf ber aud Wit und emp auch jede 12 — 95 0 Die auch Tele die Arb män lung Nacd des ſchie abg. in 9 hein zeht Min in d SEin zwungen länger arbeiten, um 8 Uhr ebenfalls aufzuhören? Das dan gem Kire 17. ſich eine Aad Arm 5 e ſchäftsinhabern Umfrage halten und erſt wenn ſich dann die geſetzlicyh Fſitzt 63920, 65404, 68434, 68464, 73768 fe ein Pferd.— Ohne Gewühr e Lint die Looſeverkaufsſtellen zu haben. Mitgetheilt von der Generalagentun der Peter Rixius in Ludwigshafen a. Rh. hohe *Apollotheater. Die z. 1 im Apollotheater gaſtirende Bog⸗ blau dani Truppe erntet geradezu ſtürmiſchen Erfolg. Wir ſahen noch Ma nie ein Damenenſemble, welches mit ſo vollendeter Akurateſſe ihre gefl. Darbietngen zum Vortrag bringt, Bogdani ſind eine Attraktion im der vollſten Sinne des Wortes. Den gleichen großen Erfolg erringt denk und Original⸗Humoriſt A. mit ſeinen ſatyriſch⸗aktuellen Couplets, gefl. nichk enden wollender Applaus erfolgt von Nummer zu Nummer⸗ zwei und ungern ſieht man den vorzüglichſten Humoriſten von der Bühnes krom ſcheiden. Die„Fidelen Geiſter“ 8 junge keizende Mädchengeſtalten, drit; 78 decent, und jede Frivolltät wird vermieden. Der Beſuch unſeress ieſe wirklich erſtklaſſigen Varietees iſt deshalb jeder Familie auf das Beſte on zu empfehlen. chohe „Saalbau⸗Theater. In der hier morgen Nachmittag an⸗ wede geſetzten hauptfächlich die von Herrn Perging 19155 vorgeführten dreſſirten Affen unſeren lieben Kleinen gefallen; die⸗ Niet ſelben enthalten in ihren gelungenen poſſirlichen Produktionen einen geſte urwüchſigen Humor, dei dem jeder Kinderherz in Entzücken gerathen Reie muß; deshalb wird wohl bei der Vorführung von Aertgeus Miniaturs, von Theater der Fall ſein. Dieſe Vorſtellung findet, ſiehe die heute der Annonce, bei ermäßigten Eintrittspreiſen ſtatt, um auch den wenigſt Bemittelten mit ſeinen Kindern Gelegenheit zu geben, ſich die groß⸗ der artige Künſtlerſchaar anzuſehen. Abends 8 Uhr findet dann eine gin roße Elitevorſtellung ſtatt. halten. Neu war mir die Mittheilung, daß die meiſten Ges 195 fangenen— mit Ausnahme der nach St. Helena geſchickten ſoda Cronje⸗Brigade— durch Vorſpiegelungen falſcher Thatſachen und nicht im wirklichen Kampfe gefangen wurden. Nach Lord Luft Roberts bekannter Proklamation bei Beſetzung von Bloem⸗ fontein lieferte ein großer Theil der Oranje⸗Freiſtaater die höre Waffen ab, und dieſe wurden dann einzeln auf ihren Farmen und gefangen genommen, um geſammelt nach Ceylon geſchickt zu Sie werden. Dies wurde mir von einer vertrauenswürdigen Per⸗ eiget ſönlichkeit mitgetheilt, und ich zweifle nicht daran, daß dieſes den eir Thatſachen auch zum Theil entſpricht, da den Engländern natür⸗ Scht lich ſehr daran lag, keine Feinde im Rücken zu behalten. Das Gege Urtheil über dieſes eigenthümliche Vorgehen überlaſſe ich mili⸗ Tag täriſchen und juriſtiſchen Fachleuten. Weiter fragte ich meinen wur! Gewährsmann, wie er über die Fortſetzung des Krieges dächte,, und er ſagte mir: Es geht bis aufs Meſſer und wird den Eng⸗“ ländern noch manch theures Leben koſten; ehe nicht Alle dis auf, um änd lang wild lernte, unter ihnen Namen, die in Deutſchland einen recht guten a Miannheim, 6. Oktober. en 5 General⸗ Anzeiger. 3. Seite. 1 Coloſſeumtheater. Mit Sonntag, den 7. Oktbr, Nachmittags 1 Uhr und Abends 8 Uhr beginnen wieder die regelmäßigen Vor⸗ 4 ſellungen im Coloſſeum. Herr Direktor Kerſebaum hat eine nzahl neuer Kräfte engagirt, welche bereits am Sonntag zum erſten !kale auftreten. Zur Aufführung gelangt die vorzügliche Geſangs⸗ + Aa„Dr. Fauſt's Zauberkäppchen“, oder„Die Räuberherberge im Walde“. 15 Tonuriſtiſches! Morgen macht die hieſige Odenwald⸗ Club⸗Section ihren vorletzten Ausflug in dieſem Jahre und führt derſelbe in die vordere Rheinpfalz mit ihren ausſichtsreichen Hergen. Er beginnt in Neuſtadt a.., und wird etwa in der önigsmühle das Frühſtück eingenommen werden. Das romantiſche 5 zaltenbrunner Thal wird hierauf durchſchritten und aufgeſtiegen zur 5 84 Meter hohen Kalmit. Es ſchließt ſich an der Abſtieg zum 4 t. Martiner Felſenmeer mit ſeinem Ausſichtstempel. In der 15 Bappenſchmiede, die hierauf beſucht wird, wird kurze Raſt gehalten 11 derden, worauf die Krobsburg, das Siegesdenkmal bei Edenkoben and die Villa Ludwigshöhe beſichtigt wird. Das gemeinſame Eſſen 9 ſt im„Goldenen Schaf“ in Edenkoben vorgeſehen. Die prächtige 15 Witterung, wie die wunderbaren Waldpfade, die ſchöne Ausſicht at ünd die klare Gebirgsluft laſſen dieſen vorletzten Ausflug ſehr ch empfehlenswerth erſcheinen. Die kurze Marſchzeit 57¼ Stunden läßt auch die Betheiligung ungeübter Wanderer zu. Das Nähere findet jeder Interefſent in den Anzeigen der hieſigen Blätter. 5 Maunheimer Alterthumsverein. Wir machen auf den en ſeut Abend halb 9 Uhr im Harmonie⸗Gebäude ſtattfindenden Vor⸗ r„Irag des Herrn Dr. Friedrich Walter, der das intereſſante ls hema:„Ein Freund Voltaires am Hofe Karl Theodors“ 28 Die Mitglieder mit ihren Angehörigen ſind freundlichſt eingeladen, . ee und Collini) behandelt, auch an dieſer Stelle aufmerkſam. 5 auch Nichtmitglieder haben freien Zutritt. 155 Central⸗Anſtaltfür Arbeits⸗Nachweis. Mannheim, 81, 17, 13 Telephon 818. Im Laufe des Monats September wurden durch am die Anſtalt 2480 Vermittlungsgeſuche befriedigt, und zwar 919 n⸗ Arbeitgeber und 1561 Arbeitnehmer. Von Letzteren waren es 1287 männlichen und 274 weiblichen Geſchlechts. In aus wärtige Stel⸗ ich lungen wurden 169 Perſonen eingewieſen. ent Das Deftzit des deutſchen Schützenfeſtes in Dresden. zu Nach näherer Berechnung hat ſich herausgeſtellt, daß das Defizit en des in Dresden im vorigen Sommer abgehaltenen Deutſchen Bundes⸗ te⸗ ſchießens nicht 100 000 Mk., ſondern 150 000 Mk. beträgt. Die hier eik abgehaltene Deutſche Bauausſtellung ſoll 100 000 Mk. Defizit haben. dſe* Kirchweihfeſt Neckarhauſen. Anläßlich des Kirchweihfeſtes ie in Neckarhauſen am 7. Oktober verkehren auf der Nebenbahn Mann⸗ n„ heim⸗Heidelberg nach dieſem Orte Sonderzüge. Die Abfahrt des etzten Zuges von Neckarhauſen nach Mannheim findet 11 Uhr 30 Min. Nachts ſtatt. Des Näheren verweiſen wir auf den Inſeratentheil. *Reichenauer Gemäldefunde. In den letzten Wochen wurde in der Pfarrzerche zu Niederzell eine wichtige Entdeckung gemacht. Eine kunſthiſtoriſche Unterſuchung hatte das überraſchende Ergebniß, daß die genannte Kirche gleich St. Georg in Oberzell alte Wand⸗ gemälde unter der Tünche barg. So war ſchon die Vorhalle der Kirche mit einem in großen Bildern ausgeführten Kreuzweg aus dem 17. Jahrhundert bedeckt. Hinter den beiden Seitenaltären fanden ſich hochintereſſante frühgothiſche Malereien. Rechts erblickte man Finen hl. Martinus, wie er mit dem Schwerle ſeinen Mantel theilt inz und das abgetrennte Stück einem auf Krücken daherhinkenden t, Armen reicht. Außerdem befinden ſich an derſelben Wand eine e Katharina, mit Palme und Rad, darunter ein knieend 7 Hlender Benediktinermönch mit aufgehobenen Armen, ſowie che eſte einer älteren Uebermalung, vorab eine Maria mit dem aß kinde. Die Wandfläche hinter dem linken Seitenaltar ſchmückt in ſeine Darſtellung des Todes Mariens aus hochgotiſcher Zeit, weiter 9 Feine hl. Maria Magdalena mit dem Gewürzgefäß als Rauchfaß, es, endlich einige ältere Scenen aus einem Heiligenleben, Päpſte und Benediktineräbte darſtellend. Als wichtigſtes Ergebniß der Unterſuchung ite erſcheint aber ein großes frühromaniſches Wandgemälde in der den ls Hauptchor abſchließenden runden, oben eingewölbten Apſis. Dasſelbe deckt die ganze Wandfläche und iſt nur bis jetzt noch durch den 8 wulſtigen Hochalter des 18. Jahrhunders zum Theile verſtellt. Die 07— dere Partie des Bildes ſtellt Chriſtus in der Glorie dar. Chriſtus 0, Fſitzt auf einem Sternenkranze, die Rechte iſt ſegnend erhoben. Die f Linke hält auf dem Knie ein aufgeſchlagenes Evangelienbuch, auf welchem en die Worte der Schrift in lateiniſcher Sprache ſtehen:„Ich bin ur der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Die rothgekleidete, drei Meter hoghe Chriſtusfigur hebt ſich von einem mit weißen Sternen überſäeten, bblauen Hintergrund ab und iſt von einer großen Spitzellipſe, einer ſog. Mandorla, umrahmt. Außerhalb der letzteren ſolgen zunächſt die geflügelten Symbole der vier Evangeliſten, ſodann die beiden Patrone der Kirche, St. Petrus und St. Paulus. Den Abſchluß bilden rechts und links zwei ſechsgeflügelte Seraphe, die mit ihren Fußſpitzen auf geflügelten Rädern aufſtehen. Unter dieſem Hauptbild öffnen ſich zwei Rundbogenſtellungen untereinander. Zwiſchen den zierlichen tomaniſchen Säulchen der oberen Reihe erſcheinen die Apoſtel in Zwei⸗ drittel⸗Lebensgröße, auf romaniſchen Thronſeſſeln ſitzend. Die untere Arkadenſtellung iſt mit ſtehenden Prophetenfiguren ausgefüllt, die ſich durch den iypiſchen, ſpitzen Judenhut des Mittelalters, ſowie durch die in ihren Händen befindlichen Schriftrollen kennzeichnen. Der Fund e ieſes vermuthlich noch dem 11. Jahrhundert angehörenden Bildes iſt weſter, da der Pochdruck im Süden und Südweſten Curopas zuge⸗ nommen hat und auch in Süddeutſchland das Barometer etwas geſtiegen iſt. Für Sonntag und Montag iſt abwechſelnd bewöktes und dann wieder heiteres Wetter ohne größere Niederſchläge in Ausſicht zu nehmen. Polizeibericht vom 6. Okt. 1) Bei R 7, 12 wurde geſtern Nachmittag 5 Uhr die Ehefrau Becker von einem Radfahrer umgefahren und uabedeutend verletzt, 7 gelangte zur Anzeige, weil er kein Glockenzeichen abgegeben atte. 2) Geſtern Nachmittag 4 Uhr ſchlugen ſich die Taglöhner Greß und Pfaffmann in der Wirthſchaft K 1, 10 mit Biergläſern, ſo daß polizeiliche Hilfe requirirt werden mußte. 3) Drei weitere jedoch unbedeutende Körperverletzungen(auf der Straße zwiſchen R 4 und 5, auf der Waldhofſtraße und im neuen Gaswerk beim Luzienberg verübt) gelangten zur Anzeige. 4) Die Taglöhner Hohl und Griesheimer gelangten zur Anzeige, weil ſie in einer Halle bei Waldhof den Keſſelſchmied Walter mit einem Hammer geſchlagen und bedroht haben. 5) Verhaftet wurden: a. Der ledige Fabrikarbeiter Wladislaus Olasz aus Kaliſch wegen mehrfacher Geldiebſtähle, verübt in der Zellſtofffabrik Waldhof. ., Wegen Fahrraddiebſtahls 5 Individuen, der ſechste Dieb iſt noch flüchtig, jedoch bekannt. Der Polizei iſt es gelungen, 9 geſtohlene Räder wieder beizubringen. Dieſelben können von ihren rechtmäßigen Eigenkhümern auf dem Bureau der Kriminalpolizei agnoszirt werden. c. Vier Leichenfledderer, welche mehreren auf Anlagebänken hier ſchlafenden und betrunkenen Perſonen Uhren und Börſen ſtahlen. Der fünfte Dieb iſt noch flüchtig, man iſt ihm auf der Spur. d. Zwei 18jährige Burſchen wegen mehrfachen Einbruchs⸗ diebſtahls. e. Der vom Kaiſ. Landgericht Colmar ſteckbrieflich verfolgte Steinhauer Joſef Rehm von Althauſen. f. Wegen Nothzucht, verübt an einem 15jährigen Mädchen hier, der verheirathete Lithograph Ludwig Stahl von Heidelsheim. g. Der Taglöhner Max Koch von Freiburg wegen Sittlichteits⸗ vergehen. h. Außerdem ſind ſeſtgenommen 11 Perſonen wegen Unzucht, Landſtreicherei und ſonſtiger Uebertretungen. Aus dem roßherzogthum. .N. Wieblingen, 5. Okt. Beim Eichhörnchenfangen ſtürzte der lojährige Sohn des Landwirthes Treiber vom Baume und trug eine Gehirnerſchütterung davon, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. BN. Walldorf, 5. Okt. Von ſeinem in betrunkenem Zuſtande nach Hauſe kehrenden Vater, dem Schreiner Wilhelm Kunz, mit der Fauſt bedroht, verſetzte der 19jährige Kunz demſelben in der Abwehr einen leichten Stoß. Der Alte verlor das Gleichgewicht und ſchlug mit dem Hinterkopf auf den Boden ſo ſchwer auf, daß er infolge der erlittenen Verletzung geſtern ſtarb. * Plankſtadt, 6. Okt. Der ledige 19 Jahre alte Maurer Georg Diehm von Nicklashauſen bei Wertheim, beſchäftigt am kath. Kirchen⸗ bau hier, ſtürzte geſtern als er mit noch anderen Arbeiten mit Abräumen des Thurmgerüſtes beſchäftigt war, aus einer ganz beträchtlichen Höhe ab und blieb auf der Stelle todt. B0. Sinsheim, 5. Oktober. In Haſſelbach ſind mehrere Typhusfälle vorgekommen, was der„Heid. Ztg.“ zu Folge vielfach zu vertuſchen geſucht wird. Hoffentlich ſorgt die zuſtändige Behörde für energiſche Maßregeln zur Verhinderung der Weiter⸗ verbreitung dieſer tückiſchen Krankheit. BC. Karlsruhe, 5. Okt. Der Markgräfliche Domänendirektor Helmle iſt am 2 d. M. in Salem plötzlich an einem erzſchlag geſtorben. Helmle iſt 1847 zu Schopfheim geboren und ſtand nahezu 30 Jahre in Markgräfl. Dienſten. BO. Achern, 5. Okt. Im hieſigen Spital ſtarb ein Italiener, der vor einigen Tagen von einer Spinne gebiſſen worden war, an Blutvergiftung. B0. Freiburg, 5. Okt. In einer Verſammlung ſelbſtſtändiger Kaufleute erklärte ſich die große Mehrheit der Anweſeuden für den 8 Uhr⸗Ladenſchluß. Snort. „Fußballmatch. Der Fußballklub„Viktoria“ Mannheim wird kommenden Sonntag, 7, Oktober mit der II. Mannſchaft der Mann⸗ heimer Fußball⸗Geſ.„Germanig“, Nachmittags ½3 Uhr auf dem hieſigen Exerzierplatze, ein Wettſpiel ausfechten. * Radrennen. Zum Herbſt⸗Wettfahren, das morgen Sonntag auf der Rennbahn im Luiſenpark zum Austrag kommt, ſind insge⸗ ſammt 69 Rennfahrer und 9 Vereine gemeldet. Beſonders letztere Meldungen ſind erfreulich, es iſt doch ein Beweis dafür, daß in den Vereinen aufs Neue das Intereſſe am Sport erwacht. Was die Mel⸗ dungen der Rennfahrer betrifft, ſo werden wir neben den alten Be⸗ kannten wie Willy Koch, Mainz; Oscar Breitling, Ludwigshafen; Carl Jörns, Ludwigshafen; Mich. Herty, Kleinſteinheim; die Leiſtungen neuer Rennfahrer von Ceratto, Turin; Schilling, Amſter⸗ dam; Kedela, Teplitz(Böhmen), denen der Ruf als erſtklaſſige Fahrer vorausgeht, kennen lernen. Von den Amateurfahrern ſeien noch Bettinger, Ludwigshafen; Alexander von Zaſtrow, Mainz; Dörflinger, Baſel; Haſemann, Kaiſerslautern; Schneider, Pirmaſens; Hörtel u. Ritter, Neckarau, erwähnt. Die beiden letztgenannten Fahrer beab⸗ ſichtigen übrigens beim morgigen Rennen ihr erſtes Deput als Berufs⸗ fahrer zu geben. Zu dem Rennen ſelbſt übergehend iſt zu bemerken, daß die Vorläufe für Endfahren, Vorgabe⸗ und Mannſchaftsfahren ſchon Vormitlags 10 Uhr ausgefahren werden müſſen, da die Nennungen zu zahlreich eingelaufen ſind. Wie immer wird das hier gerne geſehene 10 Kilometerfahren mit Schrittmacher das Interref⸗ ſanteſte werden, denn faſt alle Fahrer haben Zwei⸗ oder Dreirad⸗ Motore zur Führung. Sehr ſchwer dürfte über den Ausgang zu Tipen ſein, doch halten wir Schilling, Kedela und Jörns für die Favoriten. Selbſtverſtändlich dürfte Otto Meyer, Ludwigshafen, der ſeit längerer Zeit auf ſeinen Lorbeeren ruhte, in der Lage ſein, Ueber⸗ raſchungen zu bringen. Beide Tandemfahren für Amateure, wie für Berufsfahrer, ſind nach neuem Muſter ausgeſchrieben und dürften ſtatt abwartendem Bummeltempo nur ſcharf gefahrene Runden zu be⸗ wundern ſein, denn nur dieſenigen Paare kommen in die Enſſcheidung, die die ſchnellſten Zeiten gefahren. Alle Anzeigen, daß das ſonntägige Rennen eines der intereſſanteſten werden wird, die der Sportplatz je abgehalten, ſind gegeben und dürfte dieſerhalb der Beſuch des Rennens nur empfohlen werden. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Das Rheingold. Vorſpiel zum„Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner. W. Richard Wagners wunderbares Lebenswerk, den„Ring des Nibelungen“, zur Aufführung zu bringen, iſt der Stolz jeder halbwegs großen Bühne. Da ſcheuen die„Herrſcher des Spiels“, Intendanz, Kapellmeiſter, Regie, Künſtler und Künſtlerinnen, nicht Koſten noch Mühe, um eine unſeres großen Bayreuther Meiſters würdige Dar⸗ ſtellung zu erzielen. Welch' ungeheure. Arbeit eine derartige Auf⸗ führung erfordert, wieviel Schwierigkeiten ſie nach jeder Richtung hin mit ſich bringt, davon kann derjenige ein Liedlein ſingen, der einmal in Partitur und Regiebuch hineingeſchaut hat, der weiß, welche Un⸗ zahl Proben ſelbſt in Bayreuth,— wo die Elite des deutſchen Künſtler⸗ volkes zuſammenſtrömen—„Zelte, nun, zum guten Theil auch zuſammenſtrömt,— welch' unſagbare Mühe es ſelbſt dort koſtet, das große Werk des Meiſters würdig herauszubringen. Es ſteht unter dieſem Geſichtswinkel dem Kritiker unſeres Hoftheaters nicht an, Ver⸗ gleiche zu ziehen zwiſchen dem, was geleiſtet iſt und dem, was Wagner ſelbſt ſich erträumt hat. Denn ein Traum iſt es bis jetzt geblieben, was der große Geiſt in Bahreuth zu ſchaffen gedachte: einen deut⸗ ſchen National⸗Kunſttempel, dem deutſche Kräfte Fähigkeit und Fleiß widmen ſollten füt das deutſche Volk. Und ein Bild dieſes Traumes iſt mit ihm ſelbſt für unabſehbare Zeit ins Dunkle ver⸗ ſunken: eine Schule für Künſtler, die großen Werke ganz und voll den Intentionen des Meiſters gemäß zur Geltung zu bringen. So müſſen wir denn nehmen, was uns geboten wird an größeren Bühnen, und müſſen im Allgemeinen dankbar ſein auch für das„Wie“, in Anerkennung des Strebens der vorerwähnten„Herrſcher des Spiels“, ſei es auch nicht ganz vollkommen.— Die geſtrige Auf⸗ führung des„Rheingold“ darf im Großen und Ganzen als wohl⸗ gelungen bezeichnet werden unter dem vorgedeuteten Geſichtspunkt. Beſonderes Lob ernteten die Herren Mohwinkel(Wotan), Erl (Loge), welcher allerdings mehr ſprach als ſang, und Rüdiger Marx(Faſolt und Fafner), Kromer(Alberich), welcher die Ver⸗ fluchung des Rings prächtig zum Ausdruck prachte, und Rüdiger (Mime). Den„Donner“ des Herrn Voiſin fand ich etwas nüchtern, zu beſcheiden für den Gott des Blitzes. Auch der Fricka der Frau Rocke⸗Heindl, welche übrigens geſanglich vollkommen auf der Höhe ſtand, hätte ich etwas mehr Majeſtät gewünſcht. Eine hoch anzuerkennende Leiſtung bot Frl. Kofler als Erda. Frl. Dima(Freia) wermochte mich, offen geſtanden, wenig zu erwärmen, ſie ließ kalt. Muß doch Alles an der Freia blühendes, warm pulſiren⸗ des Leben ſein!— Die drei Partieen der Rheintöchter waren bei den Damen Frau Fiora(Woglinde), Frl. Fladnitzer(Welgunde) und Frl. Kofler(Floßhilde) in guten Händen. Was das Mämiſche der Darſtellung anlangt, ſo bermißte ich im Allgemeinen den hinreißenden Schwung, der im„Rheingold“ umſo unerläßlicher iſt, als es wenig treibende Handlung bietet. Die Künſtler können überhaupt im„Ring“ nicht genug Feuer und Begeiſterung verſchwenden an ihre Partieen. Fortreißendes Pathos muß bei Göttern und Halb⸗ göttern grandioſer Majeſtät, bezw. ſtrahlender, heiterer Lieblichkeit die Waage halten.— Das Orcheſter unter Leitung des Herrn Hof⸗ kapellmeiſters Kähler wurde ſeiner Aufgabe im Allgemeinen gerecht. Auch die Regie that das Ihre. Nur am Schluſſe der zweiten Abthei⸗ kung wurde ſie nicht ganz illuſtonsgerecht. Die Bühne blieb beim Niedergang der Wolken zu lange belichtet, infolgebeſſen der ab⸗ ſchließende dunkle Vorhang uns allzu überraſchend herniederrauſchte. Dies und noch eins möchte ich Regie und Intendanz im Falle einern 0 9 5 Wiederholung als der Beſeitigung recht werth ans Herz legen. Das andere Eine iſt der ſchwarze Gazevorhang in der erſten Ab⸗ theilung. Etwas Lokalpatriotismus iſt ja ganz ſchön und anerkennens⸗ werth. Aber am Gaze⸗Vorhang? Und er wies ihn ſichtbar in ganzer Pracht, nämlich beziehentlich ſeiner— Eintheilung in„Quadrate“ Das iſt ein Uebelſtand, den ich nicht einmal an den mir bekannten kleineren Bühnen gefunden habe, und der im Intereſſe der Ge⸗ ſammtwirkung entſchieden beſeitigt werden muß. Vater Rhein mag ein ſchönes Geſicht ziehen, wenn er erfährt, daß auch er„guadrirk⸗ wird in Mannheim! Sehr ſwpünſchenswerth wäre es auch, wonn das Orcheſter kiefer gelegt werden könnte. Wagner ſelbſt mit der Verdeckung des Orcheſters einſteht, bei des Meiſters und faſt all' der modernen Maſſeninſtrumentirung dem Sänger kaum möglich, über die erſten Reihen des Parquetts hinaus bernehmlich zu werden, und es wäre, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, durchaus keine Unehre für das Mann⸗ heimer Hoftheater, auch hier den modernen Be⸗ ſtrebungen bei nächſter Gelegenheit gern und willig zu folgen. Zum Schluſſe alſo noch einmal, im Großen und Ganzen war die Aufführung des„Rheingold“ wohlbefriedigend, und wir dürfen der Fortſetzung des Ringeyklus mit berechtigtem, wohlwollendem Intereſſe entgegenſehen. Joſef Hofmanu, der am Dienſtag in der I. Muſikal. Akademie als Soliſt mitgewirkt, iſt jedenfalls einer der allererſten Pianiſten der Gegenwart. Schon als achtjähriger Knabe trat er öffentlich als ſog. Wunderkind auf und verſetzte ſeine Zuhörer in helle Be⸗ geiſterung. Jetzt iſt der Künſtler 18 Jahre; er hat die 10 Jahre, welche ſeit ſeinem erſten Auftreten vergangen ſind, nicht— wie leider ſo Viele— nur dem Gelderwerb gewidmet, ſondern als echter Künſtler fortwährend an ſeiner muſikaliſchen Ausbildung und Vol⸗ lendung unermüdlich gearbeitet, um dann als Berufener und Aus. erwählter vor uns zu ſtehen.— Nachdem Hofmann ſchon einen hohen Grad pianiſtiſchen Könnens erreicht hatte, zog er ſich während zweier Jahre von der Oeffentlichkeit zurück und ging wöchentlich zweimal von Dresden, wo er damals ſeinen Wohnſitz hatte, nach Berlin zu A. Rubinſtein, um bei dieſem Meiſter ſeine Studien zu vollenden. Einem Reporter, der ihn frug, mit wem er nachher noch ſtudiert —— r ſte don umſo größerer Wichtigkeit, als ein ähnliches Gemälde von ſo chohem Alter, von ſolcher Ausdehnung und von ſo guter Erhaltung ſich n weder auf der Inſel Reichenau, noch ſonſtwo in Deutſchland wieder⸗ na findet. Gegenüber den Fresken von St. Georg in Oberzell legt das ie⸗ Niederzeller Bild Zeugniß von einer noch höheren Kunſtblühte ab und e geſtattet ſo recht eigentlich erſt einen Einblick in die Entwickelung der en, Reichenauer Malerſchule. In Zukunft wird die Kirche von Niederzell rebvon jedem Kunſtkenner und Kunſtliebhaber aufgeſucht werden müſſen, 15 der die Reichenauer Kunſt in ihren Üeberreſten kennen lernen will. . Die empfiudliche Strafe von 11 Wochen Gefängniß erhielt ie der Schloſſer Wilhelm Guſtax Kelſch aus Metz!. Ohne jeden Anlaß ging er in der Schwetzingerſtraße Nachts zwiſchen 11 und 12 Uhr mit gezücktem Meſſer auf den Maſchinenſchloſſer Alexander Ratzen⸗ Je! berger los. Dieſer barirte den auf ihn gemünzten Schlag ab n wobei er einen Stich in den Handballen der linken Hand erhielt, en ſodaß er 4 Wochen arbeitsunfähig wurde. ent Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 7. Okt. Der neue rLuftwirbel wandert von Großbritannien nunmehr nordoſtwärts die börenden Gefangenen. Zum größten Theil ſind es Irländer den und Skotten, ja ſogar einige Engländer befinden ſich darunter. zu Sie machten duchweg einen ganz verwegenen Eindruck. Die er⸗“ eigentlichen Freiſtaater und Transvaal⸗Buren ſind ruhige und en ſehr geſetzte Leute, die, ohne auch nur in der geringſten Weiſe ir Schwierigkeiten zu machen, allen Befehlen nachkommen— im as Gegenſatz zu drei Deutſchen, die wegen Widerſetzlichkeit zu 56 li“ Tagen„hard labour“ nach Kandy ins Gefängniß gebracht tent wurden. pte Ich hatte bei Ankunft eines neuen Zuzugs von Gefangenen, 18.% dem Bahnhof des kleinen Fleckens Dihatawalla, ſo recht Ge⸗ wuf mheit, die verſchiedenen Nationen im Kaleidoſkop zu be⸗ e⸗ ſchten. Die Deutſchen kamen unter dem Geſange:„Als die Niu Kſniten frech geworden.. ſimſerim, ſim, ſim.., die Franzoſen an ſchimpften, die Irländer und Amerikaner machten faule Witze, och um ihre guten engliſchen Sprachkenntniſſe zu zeigen, die Hol⸗ ichſ känder und Buren waren ſtumm. Alle machten natürlich nach der ten langen Seereiſe in ihrem Anzug und Ausſehen einen recht ver⸗ gen wilderten Eindruck und der ſelige Baſſermann hätte unter ihnen ten kreffliche Typen zur Vervollſtändigung ſeiner Sammlung ge⸗ funden; umſomehr muß man aber bewundern, daß dieſe Leute in⸗ ferkiggebracht haben, eine Armee ſo lange in Schach zu halten. en Damen iſt der Beſuch des Lagers nicht erlaubt. Die uns der begleitende ſehr energiſche Mrs. Scott durfte zu ihrem Leidweſen nei nut die äußeren leerſtehenden Baracken für die noch zu machen⸗ i en Gefangenen und die Quartiere der bewachenden Soldaten den heſichtigen, in das eigentliche Lager wurde ſie nicht hineingelaſſen. 4 99% 1 Ich fand dieſe Vorſchrift bald ſehr berechtigt, da einzelne der Buren ihre„Unausſprechlichen“ wuſchen und inzwiſchen die be⸗ queme Kleidung der Firma Adam und Eva tragen mußten. Ein kleiner Troſt wurde ihr durch Vorſtellung eines deutſcheſt Ge⸗ fangenen zu Theil, der außerhalb mit mehreren ſeiner Kameraden als Freiwillige gegen einen Arbeitslohn von.80/ täglich bei der Ausgrabung von Waſſerbecken beſchäftigt war. Ich konnte wirklich ſtolz auf meinen Landsmann ſein, der trotz des nicht ſchändenden friſchen Schmutzes und der entſprechenden mangel⸗ haften Kleidung die Formen eines vollendeten Kavaliers zu wahren wußte. Dieſe Erdarbeiten werden hauptſächlich von Deutſchen gemacht, die mir verſicherten, lieber Alles zu thun, als unthätig die Tage zu verbringen. Den Offizieren iſt unter Ehrenwort das Verlaſſen des Lagers bis zu einer ziemlich weiten Entfernung geſtattet, die mit weißen Fahnen ausgeſteckt iſt, auch ſteht ihnen ein Cricket⸗ und Tennis⸗Platz zur Verfügung, ſo daß ſie ſich wenigſtens für einen Theil des Tages über die gleichförmige Langeweile hinweg⸗ helfen können. Sonſt bildet im Lager ein Klavier und ein Bil⸗ lard eine gewiſſe Zerſtreuung, und dieſe ſtehen auch den anderen Gefangenen zur Verfügung. Am 31. Auguſt wurde der Ge⸗ burtstag der Königin Wilhelmina mit großem Trubel gefeiert; ich ſah noch die wirklich künſtleriſch aufgemachten Draperien in der Wilhelmina⸗Baracke, dem Hauptgebäude der Buren. Kan⸗ tinen ſind gleichmäßig über den Platz vertheilt und es kann dort Alles gekauft werden. Einige der Leute haben große Summen mit ſich, ſo ſchleppt z. B. einer von ihnen ſein Baarvermögen von 100 000% in Gold mit ſich herum und beweiſt dadurch ſchon, daß er wenigſtens über etwas Muskelkraft verfügen muß. Die Regierung thut für Verpflegung das Beſte: ein Beweis dafür iſt der Umſtand, daß im Lazareth nur zwei Kranke vorhanden waren. Man muß wirklich die Umſicht und die Energie der leitenden Perſönlichkeiten bewundern, die es berſtanden haben, bei den ſchwierigen Verhältniſſen innerhalb ſechs Wochen eine voll⸗ ſtändige kleine Stadt mit Straßen, Waſſerleitung und allen erforderlichen Bedürfniſſen aus dem freien Feld zu ſtampfen. Für die Unterhaltung der Gefangenen ſollte nach meinem Dafürhalten mehr geſorgt werden, da ich fürchte, daß die töd⸗ tende Langeweile Einen oder den Anderen zu Fluchtverſuchen veranlaſſen und ihm bei der Ausſichtsloſigkeit, von der Inſel zu entkommen, eine härtere Strafe zuziehen wird. Außerdem iſt ein ſolcher Verſuch ſtets mit Lebensgefahr ver⸗ bunden, da alle Poſten auf dreimaligen Anruf ſchießen müſſen; im Uebrigen ſind vier auf das Lager gerichtete Maxim⸗Kanonen, die wiederum einzeln mit Stacheldraht umzäunt ſind, in der Lage, eine Revolte im Keim zu unterdrücken. Die Beleuchtung wird durch große elektriſche Bogenlampen bewirkt. Ich ſehe von dem Fenſter, an dem ich dieſe Zeilen ſchreibe, herunter auf das Lichtmeer, das viele kapfere, für Freiheit und Recht ſtrebende Männer und ſo manchen Abenteurer und Auswurf der Nationen umſchließt. Bei der Rückerinnerung an die alten, graubärtigen Helden kommen mir immer wieder die Gedanken, ob die Welt⸗ geſchichte es durchaus will, daß ſo viele Lebensexiſtenzen eingehen müſſen, weil Gold und Macht ſtärker ſind als Recht. Es iſt, wofür ja auch 7 Sdte 5 Weneral Anzeiger. 5 Monnbeim, 6. Oktober⸗ —— 5— habe, gab er lachend zur Antwork:„Mit Herrn Joſef Hofmann.“ Antwort Kaiſer Wilhelms auf das Schreiben des Telegramme. n Petersburg, wo der junge Künſtler im vorigen Winter concertierte, Kaiſers 9 10 50 hren 1 9* 1955 ſeine Klavier⸗Abeude und Concerte ſtets ausverkauft.— Auch e 85 55 11 Sn ae 55 aufrühreriſchen*London, 6. Okt.„Daily Chronicle“ meldet au 6 als Komponiſt hat Joſef Hofmann ſich einen geachteten Namen er⸗ El 9 dageg Waſhington vom.: Die Reglerung der Vereinigt(“ worben, denn ſeine Klavier⸗Kompoſitionen ſind geiſtreich und originell. ementen. Siac 1 1 — Es ſteht ſomit den Beſuchern der Muſikal. Akademie ein genuß⸗ Ueber die deutſche Strafexpedition aaten ſchlug den Müchten vor, den Kaiſer von Chin“ e reicher Abend bevor. Saiſonſchluß in Oberammergau. Am letzten Dienſtag ging die Oberammergauer Spielzeit zu Ende. Die letzten drei aufeinander folgenden Paſſionsſpiele waren, nach der„Fr..“ noch von 11000 Perſonen beſucht; unter dieſen waren Amerikaner, Engländer, Fran⸗ zoſen, die ſonſt das Hauptkontingent bildeten, nur noch ſpärlich ver⸗ ſreten; die Landbevölkerung, die in Maſſen zum Oktoberfeſt und von dort nach Oberammergau gereiſt war, überwog. Rund 200 000 Be⸗ ſucher haben ſich zu den 48 Aufführungen eingefunden, die in der Zeit dom 20. Mai bis 2. Oktober ſtattfanden; unter dieſen 48 Aufführungen (wor zehn Jahren gab es nur 40) waren 20 Nachſpiele. Die Eintritts⸗ gelder werden auf 1,200 000%/, der ſonſtige Verdienſt der Ober⸗ ammergauer auf drei bis vier Milltonen geſchätzt. Noch größeren Vor⸗ theil hatte die Stadt München, die wegen der Oberammergauer Paſſionsſpiele von außerordentlich vielen Fremden aus allen Welt⸗ gegenden beſucht wurde. Die Einnahmen der bayeriſchen Staats⸗ hahnen haben ſich ungemein erhöht; das Plus beträgt von Ende Mai bis Anfang Oktober rund ſechs Millionen Mark. Von dem Saiſon⸗ 0 ſchluß in Oberammergau werd natürlich auch die Bahn Murnau⸗ Oberammergau beeinflußt. Sie hat von ihren 250 Beamten und Be⸗ dienſteten ungefähr zweihundert enklaſſen, ſo daß nur noch fünfzig für den Winterdienſt übrig bleiben. Kleine Notizen. Prof. Rudolf Virchow ſoll, wie die Nowoſti mittheilen, Ende Oktober nach Petersburg kommen. Die Petersburger Aerzte und Anthropologen wollen dem greiſen Gelehrten 5 einen glänzenden Empfang bereiten.— Die Bewerber um das 1 Kölner Stadttheater. Um die Direkton des neuen Kölner Stadttheaters haben ſich beworben: Direktor Schröder(Augsburg), Direkter Gregor(Elberfeld), Direktor Simons(früher Mainz), die Oberregiſſeure Savits und Fuchs(vom königlichen Hoftheater in München), Intendant Praſch(Berlin) und Direktor Richards(Halle). Es heißt, daß die Wahl bereits Ende Oktober ſtattfinden ſoll. Wie ſich die betreffenden Bewerber zu den Bedingungen ſtellen, darüber perlautet zur Zeit noch nichts.—„Der Ausflug ins Sitt⸗ liche“ iſt bereits durch den Verlag Entſch von den Stadttheatern in Breslau, Bremen, Poſen, den Reſidenz⸗Theatern in Hannover und Wiesbaden, ſowie von dem Thalia⸗Theater in Halle a. S. und dem Schiller⸗Theater in Kiel angenommen worden.— Wir entnehmen der „Frankf. Ztg.“ folgenden Bericht über die Aufführung von Suder⸗ manns„FJohannisfeuer“: Wieder ein beſonders lebhafter Theaterſieg nach den erſten Abten und wieder zum erklügelten, falſch ktragiſchen Ende ein Bruch, ſo ging's heute im Leſſingtheater mit Supbermanns„Johannisfeuer“, einem Genregemälde aus Lithauen. 0 Wenn die heibniſchen Johunnisfeuer brennen, ſo erwachen auch wilde Münſche in jungen begehrlichen Herzen. Nach dem Glück einer ein⸗ zigen Nacht fällt dieſen Wünſchen ein armes Müdchen zum Opfer. Zum Schluß ſetzte eine deutliche Oppoſition ein.— JIrene Trieſch vom Frankfurter Schauſpielhauſe gaſtirte geſtern in London mit großem Eyfolge als Nora in der gut beſetzten St. Georges Hall in der zweiten der von der deutſchen dramatiſchen Geſellſchaft ver⸗ anſtalteten Aufführungen. leueſte Ragrichten und Etlegramme. 1 55 Kiel, 5. Okt. Prinz Heinrich iſt Nachmittags von Loangfuhr zurückgekehrt. Das Erbgroßherzogspaar von Baden iſt heule Abend eingetroffen. Hamburg, 5. Okt. Die„Hamb. Börſenhalle“ ſchreibt: Auf die Meldung einiger Berliner Blätter, auf der letzten Reiſe des Schnelldampfers„Kaiſer Friedrich“ ſeien vier Seeleute über Vord geſpült worden und ertrunken, theilt uns infolge eingeholter Information die Hamburg⸗Amerika⸗Linie folgendes mik: e Kapitän Bauer vom Dampfer„Kaiſer Friedrich“ berichtet aus New⸗ — da Vork vom 21. September: Am 17. September erlitten mehrere Leute von der Beſatzung, als ſie auf dem Promenadendeck die Schutz⸗ hs kleidung feſtmachten, durch eine überkommende See erhebliche Ver⸗ letzungen, Der Matroſe Horſt brach mehrere Rippen. Der Leicht⸗ matroſe Bolle erlitt einen Schenkelbruch und einen Armbruch, und der zweite Bootsmann wurde nicht unerheblich am Kopfe verletzt. Der Kochsmaat Känzlein erlitt eine Gehirnerſchütterung. Die Schwerverletzten wurden dem Hoſpital in Hoboken überwieſen. London, 5. Okt. Heute früh brach in der Webeck⸗Abtei, dem Schloſſe des Herzogs von Portland Feuer aus. Die oberen Zimmer des ſogenannten Oxfordflügels, etwa 30, ſind gänzlich zer⸗ ſtört, die unteren bedeutend beſchädigt. Um 8 Uhr Morgens war das Feuer bewältigt. Der Schaden wird auf 100,000 Pf. geſchätzt. Bukareſt, 5. Okt. Die Meldung, als ob die Abreiſe der Königin von Rumänien aus Neuwied mit einem gegen ſie geplanten Anſchlage in Zuſammenhang ſtände, wird von der„Ag. roum.“ als vollſtändig unbegründet bezeichnet. Soffa, 5. Okt. Der Schah traf Nachmittags auf dem Bahnhofe ein. Fürſt Ferdinand und die Miniſter waren zum Enmpfäng erſchienen. *** Zur Lage in Ching. Ueber Walderſee's Thätigkeit meldet der„Berl. Lok.⸗Anz.“ aus Shanghai, 5. Oktober: Graf Walderſee geht in der Säuberung des Weges zwiſchen Tientſin und Peking von Boxern und anderen rebelliſchen Elementen ganz ſyſtematiſch vor. Lihungtſchang reiſte in ſehr gedrückter Stimmung nach Peking ab. Graf Walderſee pdatte es abgelehnt, ihn zuempfangen. Lihungtſchang wird auf der Reiſe von einer ruſſiſchen Eskorte begleitet., Die F 2, 4. F 2, 4. Ferkauf von Concurswaaren. werden dem genannten Blatte aus Peking, 26. Sept., noch fol⸗ gende Einzelhetten gemeldet: Bei der geſtrigen Strafexpedition unter General v. Hoepffner, die ſich bis 30 Kilometer ſüdlich von Peking erſtreckte, fanden wir ein Boxer⸗Neſt in Sei⸗Jung, wohin uns 50 Japaner geführt hatten, bereits leer. Bei unſerem ohne Führer unternommenen Weitermarſch nach Nanhungmen em⸗ pfingen uns um 5 Uhr Nachmittags beim vorgelegenen Dorf Peijitſchang, ſowie von der daran anſtoßenden Umfaſſungsmauer des kaiſerlichen Wildparks aus größere Boxerhaufen mit hef⸗ tigem Gewehrfeuer. Sie hielten auch eine kurze Weile unſerem Gewehr⸗ und Granatfeuer ſtand; ein Boxerhaufen ver⸗ ſuchte ſogar einen Flankenangriff, wurde aber von der vierten Kompagnie des zweiten Seebataillons mit Schnellfeuer und dann mit dem Bajonett niedergemacht; dabei entriß Leutnant Poland einem feindlichen Fahnenträger eigenhändig eine Boxerfahne. Die eintretende Dunkelheit verhinderte die Verfolgung der nach allen Seiten zurückweichenden Boxer. Bei unſerem Vorgehen ſtießen wir auf ein Merkmal haarſträu⸗ bender Rohheit der Boxer. Unſerer Schützenlinie war nämlich ganz beſonders ein Boxer aufgefallen, welcher, halbgedeckt hinter einem Erdaufwurf, permanent eine rothe Fahne ſchwenkte. Sie konzentrirte dorthin ihr Feuer. Die Fahne ſank, ihr Träger war getroffen. Unſere Leute fanden daſelbſt ſpäter einen kaum zehnjährigen, in nagelneue Boxertracht gekleideten Chineſen⸗ knaben, dem ein kleiner Kinderſäbel umgeſchnallt war, auf der rothen Fahne liegend erſchoſſen vor. Das Expeditionskorps übernachtete in den gänzlich verlaſſenen Dörfern Peißitſchang und Nanhungmen, wo viele Waffen und Munition gefunden wurden. Beide Ortſchaften wurden heute niedergebrannt, worauf die Truppen nach Peking zurückkehrten. Unſer Verluſt beträgt vier Verwundete, die Boxer hatten 150 Todte. Letzte Nachrichten. * Berlin, 5. Okt. Das„Wolff'ſche Bureau“ meldet aus Petersburg: Die ruſſiſche Regierung hat den in dem Circulartelegramm Bülow's vom 1. Oktober formulirten Vor⸗ ſchlägen zugeſtimmt. Der ruſſiſche Geſandte in China iſt mit dementſprechender Weiſung verſehen.— Die vor einigen Tagen verbreitete Meldung, die chineſiſche Flotte ſei vom Yangtſe verſchwunden und in die offene See gegangen, iſt nach Mittheilungen von unterrichteter Stelle unbegründet. Das chineſiſche Geſchwader ankert nach wie vor auf dem Pangtſe und kann nicht entſchlüpfen. *Rom, 4. Okt. In einer Depeſche der„Tribuna“ aus Taku wird vom 4. Oktober die tapfere Haltung der ita⸗ lieniſchen Berſaglieri bei dem Angriff auf Shanhai⸗ kwan betont. Hier iſt ferner von dem Zwiſchenfall die Rede, der die franzöſiſchen und ruſſiſchen Truppen betrifft. Die Ruſſen hätten hiernach die Franzoſen für Boxer gehalten und auf ſie gefeuert, worauf die Franzoſen erwiderten. Auf beiden Seiten ſeien etwa 12 Mann getödtet und mehrere verwundet. * Newhork, 5. Okt. Eine Depeſche aus Peking vom 1. Okt. beſagt: Eine kleine Abtheilung chineſiſcher Trup⸗ pen erſchien geſtern vor Patachu. Sie hatte, wie ſie der dorkigen britiſchen Truppenabtheilung mittheilte, die Aufgabe, die Boxer zu zerſprengen. Ihr wurde von den Engländern kein Hinderniß in den Weg gelegt.— Einer Depeſche aus Tienſin vom 3. Okt. zufolge hatte Lihungtſchang, bevor er ſeine Abreiſe nach Peking ankündigte, eine längere Unterredung mit dem ruſſiſchen Geſandten Giers. * Shanghai, 5. Okt.(Reuter.) Der Arſenal⸗Taotai kheilte nach einer Unterredung mit dem Vicekönig den untergebenen Beamten mit, daß der auswärtige Druck die jüngſte Degradirung herborragender Mitglieder der Hofpartei er⸗ zwungen habe. * Tientſin, 5. Okt.(Reuter.) Junglu hatte Weiſungen erhalten, ſich nach Tientſin zu begeben, um Li⸗Hung⸗Tſchang nach Peking zu begleiten. Dieſe Befehle wurden indeſſen zurück⸗ gezogen.— Eine Landungstruppe von dem britiſchen Kreuzer„Au⸗ rora“ hat Tſchingwantao beſetzt. Nach Shanghai iſt der Befehl ergangen, ſofort Material zu ſenden zur Errichtung einer Zweigbahn von un nach Iſchingwantao, ferner zur Anlage einer proviſoriſchen Landungsbrücke, an der die Schiffe feſtgemacht werden können. Man hofft die Arbeit binnen zwei Monaten beenden zu können, wo auch alle Maßnahmen, die zu einem bequemeren Ueber⸗ wintern der Schiffe erforderlich ſind, getroffen ſein werden.— Es verlautet, daß die Ruſſen von Shanhaikwan auf Kinſchou marſchiren. * Petershurg, 5. Okt. Berichte vom Generalſtab bom 3. Oktober melden: Der Mongole Lagolde, ein einflußreicher Be⸗ wohner Chailars, theilte dem Kommandanten Chailars, Oberſt Woro⸗ biew, mit, die Mongolen des Chailar'ſchen Kreiſes ernannten in einer Zuſammenkunft Lagolde zu ihrem Bevollmächtigten, um die ruſſiſchen Behörden zu fragen, ob nun Friede ſei und wie die Ruſſen ſich den Mongolen gegenüber berhalten würden. Worobiew theilte Lagolde mit, was die Regierung bereits für Aenderungen vorgeſchlagen habe, ud ſchlug ihm die Rückkehr der Mongolen in ihre alten Ort⸗ ſchaften bor. Lagolde erklärte, in 15 Tagen überſtedeln zu wollen; andere Mongolen würden folgen. Die Mongolen bitten um Unter⸗ ſtützung von Kleidung, Lebensmitteln und Geldern, wogegen ſie Rind⸗ vieh kauſchen wollen. Die Mongolen berſichern, daß die Chineſen bei ihnen viele Räubereien begingen. zu bewegen, nach Peking zurückzukehren und ſich mit inen Kabinet zu umgeben, welches von Reformern und Fortſchrittler!“ zuſammengeſetzt iſt. Der Kaiſer ſoll dann ein Edikt erlaſſen, 51 wodurch die Kaiſerin⸗Wittwe aller Würden fün verluſtig erklärt wird. Vor den Umtrieben der!⸗ Kaiſerin⸗Wittwe ſoll der Kaiſer durch die Bafonette der civili⸗ pe ſirten Welt geſchützt werden. Die Regierung der Vereinigten ni Staaten beſteht darauf, daß den Prinzen Tuan die di Todesſtrafe treffen müſſe.— Die„Times“ meldet aus ſa Shanghai vom.: Ein vom 29. datirtes Edikt kündet die ve Abreiſe des kaiſerlichen Hofes von Taiyenfu nach ge Singanfu an. K8. 5 5 (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers.) * Budapeſt, 6. Okt. Der Großindnſtrielle Sigmund Kosz. berg iſt infolge Schlaganfalls geſtorben. 1 London, 6. Okt. Bis 11½ Uhr Nachts waren gewählte 205 Miniſterielle, 759iberale, ö9 üriſche Natiof naliſten. Briefkaſten der Redaktion. A. E. hier. Haben Sie die Güte, uns die Adreſſe oder poſt⸗ lagernde Chiffre des„netten Mädele“ anzugeben, da unſer Unter⸗ haltungsblatt für heute vollſtändig gefüllt iſt. Wir ſind dann gern bereit, Ihnen das Gewünſchte mitzutheilen. W. Getreide. Mannheim, 3. Okt. Die Stimmung war ruhig, die Kaufkuſt wenig angeregt.— Preiſe per Tonne eik Rotterdam: Saxonska M. 140 8 bis M. 146, Südruſſiſcher Weizen M. 134—151, Kanſas II. M. 131 der bis M. 140, Redwinter M. 138.50, La Plata⸗Weizen M. 188, feinere Ar Sorten M. 146, Rumäniſcher Weizen M. 137—150, Ruſſiſcher Roggen ſtel M. 106—118, Mixed⸗Mass M. 97, La Plata⸗Mais M. d8, Ruſſiſche der Juttergerſte M. 108, 9570 M. 102, Ruſſiſcher Hafer M. 100 9 bis M. 105, Prima Hafer M. 106—118. fun Frankfurter Effekten⸗Speietät vom 5. Okt. Oeſterr. Kredit⸗Whin aktien 202.80, Diskonto⸗Kommandit 172, Deutſche Bank 186.50, Ve Dresdner Bank 148.40, Berliner Handelsgeſellſchaft 148.40, Sproz. Ab amort. Mexikaner 41.80, Zproz. Mepikaner 25.90, Zproz. Portugieſen die 28.80, Monop. Griechen 42.10, öproz. Chineſen 90.30, Laura 186.10, 0 Bochumer 173, Harpener 181.30, Hibernia 198.80, Oberſchleſ. Eiſen⸗ Ab Ind. 124.50, Gelſenkirchen 191.60, Verzinkerei Hilgers 101.50, Ma⸗ nich ſchinenfabrik Faber u. Schleicher 158, Allgem. Elektriz.(Ediſon) ſche 220, Elektriz. Schuckert 190, Elektriz. Lahmeyer 187.50, Elektriz. Helios 130. Bei feſter Geſammthaltung waren Banken und Mong 15 tanwerthe gut behauptet. Mexikaner und Portugieſen anſehnlich ben höher. Elektrizitäts⸗Aktien notirten Bruchtheile niedriger. 1 Hafenbezirk III. Maunheimer Hafen⸗Berkehr vom 5. Oktober. Sif Schiffer ey, Kap. Schlff Kommt von Ladung Ctr. 1 5d Staab Badenia 18 Antwerpen Stückgüter 9500 9 Wemmers Concorbta Rotterdam 2 1700 Stringmann Themis Ruhrort Kohlen 9000 Greveſtinger Anng 25 7 7000 5— h linng Rynbeurtvaart 7 Amſterdam Stückgülter 8500 Schouwerth Hoceratin Ruhrort Rohlen 70⁰ Dahmen Hermann 5 Eiſenſchw. 9000 8 Adler Badenia 17 Rotterdam Stückgüter 7800 9 Nademakens Emmna 1 77 8400 der Schönau Nyonbeurtpaart 12] Amfterdam 17 750⁰ dal Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Oktober. n Pegelſtationen Datum: Ahre vom Rhein: LI..3. 4. 5. 6. Bemerkunge ſig Konſtauz J65,38 3,86 8,88 5,36 588 Waldshuut. J2.05 2,06 2,06 2,06 2,07 2,08 Gri Hüningen 1,611,83 1,63 1,68 1,64 Abds. 6 Uhr 2 Kehhll J2,05 2,05 2,07 2,07 2,062,07 N. 6 U. fah Lauterburg„17 3,18 3,19 8,11 3,28 Abds. 6Uu. Nee Maxaun J,30 8,81 8,328,4 8,35 3,88 2 Uhr Germersheim J2798 2,98 3,00 3,04 3,04 B. P. 12 ll. Manunheim 22,70 2,65 2,67 2,72 2,72 2,70 Mgs. 7 U. Mainz„„ J0,50 0,48 0,46 0,49 0,58.-P. 12 U. Bingen J1,24 1,20 1,19 1,24 1,27 10 U. Kaulb„11,401,39 1,361,39 1,44 1,46 2 U. Koblenz J1,56 1,58 1,57 1,59 1,64 10 U. Köln J1,201,17 1,20.211,25 2 Ruhrort J0,45 0,52 0,58 0,0 0,60 6 U. vom Neckar: Maunheim 2,722,69 2,72 2,77 2,762,76 V. 7 U Heilbronn J0,45 0,40 0,40 0,44 0,1 ,35 V. 7 U 22 Großes Lager von Roth⸗ D. Rudolf Rücker, und Weißweinen. 3 Weinheim a. d. B. nebermorgen be Ziehung der 5 IV. Mannheimer Silber-Lotterie. 05 Looſe à M..— überall zu haben, ſowie im Ausfteu e 0 0 N Heidelbergerſtraße, P 6, 28/4. Was Die Sonntagsruhe hat ſchon des Oefteren mancher Hausfrau Fah große Unannehmilchkeiten bereitet— die Läden geſchloſſen— Nichts m zu haben! Dr. Erato's Back⸗ und Puddingpulver, hergeſtellt von der Bielefelder Cakes⸗ und Biscuitfabrik Stratmann& Meyer, Bielefeld,— hilft leicht über alle Sorgen hinweg. In kürzeſter Zeit laſſen ſich In bei geringer Mühe und Koſten verſchiedene Puddingarten herſtellen Mot Preisliſten u. 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Oktbr 4900. 1 ne iſt be⸗ i rechtigt, ſich an Unternehmungen 8. 0 8 Bezirksamt: pechtigt, chaefer. Andererzu hetheiligen und Andere ro 5. Ade Gesclſ dar betheiligen. Die Geſellſchaft darf Agenturen, * Hekaunkmachung. Zweignieverlaſſungen und Com⸗ ihlt Den Vollzug der] manditen uüberall in Deutſchland 1 00 Gewerbeordnung, und im Auslande errichten. 110 hier: 14 Die übrigen Aenderungen ſind die Arbelesverhält⸗aus den mit der Aumeldung niſſe der Gehülfen, eingereichten Urkunden erſichtlich. Ne n 91 5 Das Iſaae poſt⸗ Ver a ahenen Stern wohnt jetzt in Charlotten⸗ erkaufsſtellen burg 65995 er⸗ tr. 5— betr. Mannheim, 3. Oktober 1900. Hern(4) Nr bsdes 1. Es iſt vie] Großh. Amtsgericht I. V. Wahrnehmung gemacht worden, — daß mehrfach in offenen Ver. Junge Erbſen kaufsſtellen in hieſiger Stadt die in ½ und ½ Doſen. fluſt vom 1. Okt. dſs. Js. ab durch gebpittponnc 140 8 139% der Gerderbeordnung“ Säeunittbohnen 131 den Gehülfen, Lehrlingen und Stangens pargeln nere Arbeitern in ſolchen Verkaufs⸗ Champignons ggen ſtellen zugebilligte indeſtruhe⸗ Düsseldorfer Senf f zeit von 11 Stunden nicht;: 2 00, ewübrt wied.d edois exttrafeiues Olivenöl f Wir nehmen daher Veranlaf⸗(Specialität) fſung nochmals beſonders darauf edit⸗⸗ hinzuweiſen, daß in denſenſgen neuer Krouencum m er .50, Verkaufsſtellen, die um 3 Uhr in 1 u. ½ Doſen. ſroz. Abends Ladenſchluß haben, Oelsardinen eſen Angeſtellten nicht 15 858 uhr] Salz⸗ und Eſſiggurken, Morgens, und in denjenigen ied Pie 10, Berkaufsſtelen die um 9 Uhr ſen⸗ Abends ſchließen, die Angeſtellten fieblt 45850 Ma⸗ nicht vor 3 uhr Morgens be⸗ empfieh 5 ſon) ſchäftigt werden dürfen. triz. Die Schutzmannſchaft iſt an⸗ 1 U. bll, 1. don⸗ gewieſen, die Einhaltung dleſer tlich Vorſchrift beſonders ſtreng zu und es haben Zu⸗ widerhandelnde gerichtliche Be⸗ ſtrafung gemäߧ 146 Abf. 1 Ziffer 2 Gewerbeordnung zu ge⸗ „ eiwärtigen. 8 Mannheim, 5. Oktober 1900. 9 Großh. Bezielsamt; 5 9 Frech.——-— 0 Zweite 0 2 72 0 Steigerungsankündizung ELasen Nr 1068. Auf Antrag der Erben] Braten, Ragont 60 Pfg. 5 der Michgel Schnepf Ww. Mag⸗ Rehbraten 70 l. 90 fl. dalene geborene Schmelzing in Mannheim verſteigere ich am ANontag, 15. Oktober 1900, 2* 1. Nachmittags 6 Uhr meileſt Amtszimmer Mittel⸗ Alraße 12 3 das nachbeſchriebene Uhr l. N. U. U. U. 1 5 Grundſtück. 65962 Dasſelbe iſt an der Auf⸗ fahrtsſtraße zur zweiten Neckarbrücke gelegen. Der Zuſchlag erfolgt, auch wenn der Schäßungspreis nicht geboten wied, jedoch vorbehaltlich der Genehmigung der Belheiſig⸗ ten und der Genehmigung des Vormundſchaftsgerichts. Die Verſteigexungsbedingungen können in meinem Amtszimmer Nachmittags zwiſchen 8 u. 5 Uhr Beſchee worden. Beſchreibung des Grund⸗ ſtücks: Bauplatz 14. Ouerſtraße Nr. 24 . I und 2s im Maße von 4 a 46 qm. — t h⸗ gen. 5 12 kal, 0 frau ichts der feld, ſich ellen jäſte 4 EEAEDFEEEEE E 2 Mannheim, 2. Oktober 1900. Dr. Carlebach, Gr. Notar. Iwangs⸗Perffeigerung. Montag, 3. Ottober 1900, Nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfandlokal 4,5 hier, gegen Baarzahlung im Bollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 66025 Möbel aller Art, 1 Acetylen⸗ apparat, Badewannen, Lampen, ſtloſets, 1 Parthie Sohlleder, Talbleder, Schäfte, 1 großer Wagrenſchrank 2 Theken 8 Aus⸗ lagekaſten, 1 Ballen Papier, 1 Fahrrad;(leßteres beſtimmt.) Mannheint, 5. Oktober 1900. Hibſchenberger. Gelichtsvollzieher U 6, 5. Zwangs⸗Verfeigerung. Montag, 3. Oktober d.., Nachm. 2 uhr werde ich im Pfandlokal cJ 4, 5 im Vollfireckungswege: 1 Zither, 5 Bilder u. verſch⸗ Möbel gegen Baarzahlung öffenk⸗ lich perſteigern. 66013 annheim, den 6. Okt. 1900. Intterer, Gerichtsvollzieher, G 2, 15. Keimillige Perſteigerung. Montag, 8. Okt, d.., Nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfanplokal 0 4, 5, im Auftrage bes J. Jakoby hier, gegen Baarzahlung öffentlich Verſteigern: 66014 Porzellan, Gläſer, Stelngut u. Feliahgeſchr 2 Frieſeur⸗Spiegel, 1 Kiſte Glasglocken, Lalnnpen, Leuchter, 1 Tafelwaage mit Ge⸗ wichte, 1 Pelzvorlage, gewöhn⸗ liche uu. Linoleumläufer, 1 Gäs⸗ apparat. 1 Handnähmaſchine, 1 große Kinderbettlabe mit Roſt, 1 Geldkaſſe, 1 Kaffeemaſchine, Teppich u. 1 Menge ſonfliget Gegenſtände. Manuheim, den 5. Okt. 1900. daterer, Gerigsvollzieher, 2, 15. — Histen uld Packmaterfatl in allen Jantitäten kauft 65879 oritz Amson, Waldhoſſtraze 29/81. KRagout 40 Pfg. Geflügel u. Fische in großer Auswahl. 65917 J. Knab, E, 6b, gegenüber der Sparkaſſe. Friſch vom Fang: Schellſiſche Cabliau Zander Schollen Rothzungen Bärſche Nordlachs Weſerlachs empfiehlt 65918 Louis Lochert, R I, I, am Speisemarkt. hatan ſolp. Geſchaäftskente Goldleee veeg poſtl. München. 965928 Tücht. Weißnäherin empftehlt ſich in und außer dem Hauſe. 185987 2, 22 3. Stock. „Stenographie, Syſtem Lehtel Gabelsberger geſucht. Off. u. Nr. 265940 g. d, Exp. Junger, ktüchtiger +* Anuſtreicher findet von jetzt ab den ganzen Winter über lohnende Beſchäf⸗ tigung in einer Fabrik zu Neu⸗ ſtadt a. d. Haardt. Offertten unter Nr. 66002 an die Expebition dieſes Blaftes. Hausburſche ſofort geſucht. 65970 U 5, 10. Ein fjüngerer Fausburſche ſofort geſucht. E 5, 8. 35992 Ein Mädchen auf einige Zeit zur Aushilfe geſucht zu einem Herrn. 68004 Näheres 7. Querſtr.—8. 1 t* Ein tchtiges Mädchen, welches ſelbſtſtändig kochen kann, zut einzelner Dame ſofort geſucht. 55968 Bismarckpl. 11, part. Tücht. Mädchen für häus!. Arbeit geſ. A 2, 2, 3. St. 35576 Eine Ronatsfrau od. Mädchen geſucht. M 2, 18 2. St. 981 Eine Monatsfrau für 8 St. a. Vormittag in Rheinhäuſerſtr. geſ. Off. m. Preis unt, Nr. 65950 an die Exp d. Bl. erb⸗ Eine gewandte Monatsfrau für Vormittags von d bis 12 Uhr 10. Mandhermer Federaſe Samſtag, den 6. Oktobet, Abends ½9 Uhr Geſammt⸗Chorprobe 65991 wer Vorstand. Süngerbund. Heute Samſtag Abend 9 uhr Probe. Musik-Verein Sountag, 7. Oetober 1900, Vormittags 11 uhr Geſammt⸗Probe in der Aula der eeeee Manunheimer Alterthums⸗Perein. Samſtag, den 6. ODetober, Abends halb 9 uhr im Nebenzimmer der Harmonie Vortrag des Herrn Dr. Walter: Eln Fraund Voltalres am Hofe Karl Theodors. (Voltaire und Collini). Die verehrlichen Mitglieder nebſt Angehörige werden hiezu freundlichſt eingeladen. Auch Nichtmitglieder ſind willkommen. Eintrltt frei. 65724 Der Vorſtand. Schültzen⸗Geſellſchaft Mannheim. Eingetragener Verein, Sonntag, 7. Oktober 1900, Kranzſchießen 65921 auf Feld⸗ Stand⸗1. Jagoſcheibe. Anfang 2 uhr. Schluß 6 Uhr. Der Vorstand. Helütipedigen⸗Petein Maunhelm. Sonntag, 7. Oktober 1900: Aughug Gioßſachſen—Schriesheim (Erühtour). Abfahrt präeis Morgens 7 Uhr an der Friedrichsbrücke, Um zahlreiche Bethelligung erſucht 65994 Der Fahrwart. 1 Shhwaben⸗Club „ Mannheim. Jeden Samſtag Verſamm⸗ lung im Lokal 7 2 Ilickfurs Anmeldungen zu dem am Abensg den 19. Oktober, lbends 8 uhr im R⸗Schul⸗ hauſe ſtattfindenden Flick⸗ kurs für 66025 Jrauen und Müdchen nehmen entgegen: Schuldiener Wnittel, Luiſen⸗ ſchule, Schuldiener Weß⸗ becher im R 2⸗Schulhaus, Schuldiener Karolus, Hilda⸗ ſchule, ſowie die Vorſitzende der Abtheilung 5 des Frauen⸗ vereins Frau Direktor Hoff, B 6, 20, woſelbſt jederzelt Auskunft ertheilt wird. Wittwe, mit Haus, feinem Geſchäft, wünſcht zu heirathen. Reiſender mit Baaxvermögen oder Kauf⸗ mann mit feſtem Gehalt. 8816 Fräulein, 18 Jahre alt, ſehr vermögend, will heirathen weil Stiefmuttet im Hauſe, nur Herren mit ſeſtem Gehalt wollen ſſch melden. E 7 2. Salatkartoffel ſuwie Speiſe⸗ Kartoffeln verſchiedener Sorten, liefert zu den laufenden Tagespreiſen flei aus Haus, 65990 Gräfl. v. Obernborſſeſche Okonomie Netkarhauſen b. Labenburg⸗ ſofort geſucht, 5 —— Striebich. Wir laäden hiermſt die Herren Akkionäre unſerer ſellſchaft zur auf Montag, den 29. Oktober 1900, Nächmittags 6 Uhr in's Geſchäftslokal der Fabrik Neckarau ein, Tagesordnung: 1. Berathung des Geſchäftsberichtes und der Bilanz. 2. Berathung des Aufſichtsrathsberichtes über die Heaben der Bilauz und Beſchlußfaſſung über die erwendung des Reingewinnes. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrathes. Die Herren Aktionäre wollen gefl. ihre Aktien ſpäte⸗ ſtens am 4. Werktage vor der Generalverſammlung — bis längſtens 24. Oktober 1900— an der Kaſſe unſerer Geſellſchaft oder bei der Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen./RHh., Mannheim, Fraukfurt a.., München und bei den übrigen Niederlaſſungen dieſer Bank gegen Empfangnahme der Stimmkarten hinterlegen. 65922 Mannheim, den 4. Oktober 1900. 5 5 Akkiengeſellſchaft für Heilinduſtrie vormals Ferdinand Wolff, Neckarau⸗Manuheim. Aebenbahn E Maunheim⸗Heidelberg. Aus Anlaß des Kirchweihfeſtes in Neckarhauſen verkehren Sonntag, den 7. Oktober er,, Nachmittags nach dieſem Orte und auch zur Rückfahrt Sonderzüge, Abfahrt Mannheim Stadt nach Neckarhauſen: 883, 10⁵⁰ Vorm., 12¹⁰, 200, 2⁴⁰, 32⁰, 350, 40⁰, 6255 72¹,7 84⁴ „ Für die Rückfahrt nach Mannheim verkehren folgende Züge: Abfahrt Neckarhauſen und Halteſtelle au der Hähre: 516, 691, 682, 780, 828, 1180. Sountagsfahrkarten kommen zur Ausgabe. Mannhelm, im Oktober 1900. Betriebs⸗Verwaltung. Manuheimer 6 Ke CTurngeſelſchaft. Sonntag, 7. Gktober 1000: Ausffug mit Damen nach Weinheim, Abfahrt 1 nach Großfachſen, von dort zu Fuß na Weinheim,„Hotel Brinz Wilhelm, woſeloſt eine kalne nach Tanzunterhaltung ſtattfindet. 65697 Wir laden hierzu unſere Mitglieder mit i ren Angehörigen und Freunde der Turnſache böflichſt ein. Der Vorſtand. Nachm, Nachmittags 66009 Friscurgehilfen Ferein Mannheim. Sonntag, den 7. Oktober 1900, Abends im Saale der„Centralhalle“, J 2 —Stittungsfest verbunden mit Theater und humoriſtiſchen Vorträgen, wozu wir Freunde und Gönner freundlichſt ein aden. 65972 Der Vorstend. Laug'ſcher Jither Herein Mannheim Samſtag, den 6. October ox., findet Abends 3½ uhr unſer OSomneert mit darauffolgendem Balle im Badner Hor hier ftatt. Wir laden hierzu unſete verehrlichen Mitglieder ſowie veren Sbush rigen zu zahlreichem Erſcheinen ein. ½8 Uhr Der Vorſtand. NB. Vorſchläge für Einzuführende können bei unſerem Diri⸗ geuten Herrn Jacob Laug, 3, 19, 3. St., eingereicht werden. Sportplatz Mannheim. Sonntag, 7. Gkt., Nachm. ½5 Uhr Grosses Spätjahrs-adwettfahren auf dor neuen Ronnbahn im„Lulsenpark“, Y grosse Rennen darunter Hauptfahren für Berufsfahrer, 10 000 Mtr. Mannschaftsrennen, sogen. Verfolgungsrennen. Während des Reuneus OCONCERT. Freise der Plätze: Im Vorverkauf; Am Renntage 1 an den flaſſen: Nummerlirter Tribünen⸗Platz Mk..28 Mk..50 Unnumerirter Tribünen⸗Platz uU. Sattelplatz Mk..80 Mk..— Erſter Platz Mk..90 Mk,.— Zwelter Platz Mk..40 Mk..50 Farten im Vorverkauf find P. A. Keil, 0 1, 5, Moritz Herz Ruevin, J 2, 19, Auguſt Dreesbach Nachf., K 1,. „„Nummerirte Tribünenplätze ſind im Vorverkauf nur bis Hountag Mittag 12 uhr zu haben. Mitglieder des„O..⸗B. und der„A...“ ſowie Rad⸗ fahrervereine hahen auf dem Sattelplatz Preisermäßigung. Karten à Mk..— ſind gegen Vorzeigung der„Bundeskarte“ keſp.„Mitgliedskarte der A..⸗U.) bel Herrn Haus Eichels⸗ dörfer, Fährradhandlung, P 2, 9, zu haben. 65049 haben bei den Herren erger, N 3, 17, J. M. Danksagung. Fiuür die vielen Beweiſe herzlicher Theil⸗ nahme bei dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte unſeres lieben Gatten und Schwagers, 155 Herrn Hermann Seerenberg Ingenieur ſagen wir herzlichſten Dank. 66021 Ordenklichen General⸗Verſammlung inm Eintritt. B 5 1/18. Tel. 885. Ses88888 SApollo-Theaterg 4 Samſtag, den 6. Oktober 66029 AKrosse Vorstellung. Sonntag, den 7. Oktober, Morgens ½12—1 Uhr: Frühschoppen-Concert Nachmittags 4 Uhr: Einheits⸗Vorſtellung alle Saalplätze 60 Pfg., Loge Mk..— 69 Abends 8 Uhr: Haupt- u. Gala-Vorstellung U. a. Bogdani-Truppe(0 Damen zu Pferdz. A. Barkey als Boxer. Seseseeesbeeο Gr. Bad. Hof⸗ n. Mationalthenter in Mannheim. Sonntag, den 7. Oktober 1900. 13. Vorſtellung im Ahonnement A. Gaſtſpiel der Operufüngerin Frau Bertha Peſter⸗ Prosky vom Stadttheater in Köln a/Rh. Die Walküre. Erſter Tag des Bühnenfeſtſpiels:„Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner. Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter Kähler, Regiſſeur: Herr Fiedler. 44988 333 Siegmund* Hunding 1 0.* Wotan 22 4. 5„Herr rug. Herr Marx. Herr Mohwinkek. Siegliddtt m Rocke⸗Heindl. aunhtfff! Feiicae„Frl. Kofler, Gerhilde, Frl. Fladnitzer. Ortlinde, Frl. Waguer⸗ S rl. Kofler. Schwertleite, 5 rl. Hofmann Silneuige, Walkürenn 1 55 Fiora. iegrune, Frl. van der Vyper⸗ Grimgerde, Frau Schilling. Roßweiße, rl. Bendfeld. Schauplatz der Handlung: Erſter daei Das Innere der Wohnung Hunding's. Zweiter Aufzug: Mildes Felſengebirge. Dritter Aufzug: Auf dem Gipfel eines Felſengebirges(„des Brfünnhildenſteins“). s Brünnhilde Frau Bertha Peſter⸗Prosky. Kaſſeneröffn. 5 Uhr. Anf. präc. ½ Uhr. Ende nach%½10 uhr. N deß erſten Zwiſchenacteß 15 Min,, des zweſten 20 Min, Grhöhte Eintrittspreiſe. Volverkauf von Villets bei Auguſt Kremer, Kaufhaus. Montag, den 8. Okt. 13. Vorſtellung int Abonnement. Perlorene Jiebesmüh. Komödie in 3 Akten von Shakeſpeare. In neuer Ueberſetzung und Bühnenbearbeitung von Rüdolf Gense. Anfang 7 Uhr. JSaalbau-Theater. Sonntag Nachmittag 4 uhr: Grosse Kinder-Vorstellung. Ewachſene 1 Mk., Kinder in Be Erwachſennt 1 Kind ſrei, jedes weitere Kind 50 Pfg. Pereina's dreſſirte Affen. Sountag Abend 8 uhr und a den Wochentagen Grosse Elite-Vorstellungen. Nishihama Matzui kaiſerl. japan. Hofkünſtler. Slegwart Gentes Deutſchlands beſter Humoriſt 66031 ſowie die übrigen großartigen Künſtler⸗ Spezialifäten. Wolociped-Rennen. Nit Vorläufe zum Erſtfahren u. Mann⸗ ſchaftsfahren für Vereine ſinden Sountag Pormittag 10 Ahr auf dem Sportplatz flatl. Die zum Reunen grlöſen Farten berechlige * 66013 Sportplatz Mannheim. Bom.—8. Ortober ſtelle ich einen großen Transport Ruſſicher Pferde und Ponnies auf dem Pferdemarkt in Fraukfurt 10 1 S. Neuberg, Berlin. zum Verkauf. Die frauernden Hinterhllebenen. * ⏑ ——— e 2— lae zrin ſu ch⸗ Kel: .⸗ be ſta⸗ * — b do 6. Seite! Rauhe Herbſtwinde find die Vorboten des ein⸗ kehrenden Herbſtes. Eine unſanfte Mahnung an die Anſchaffung mannigfacher Dinge im Haus⸗ und Familienweſen. Das kau⸗ pbende Publikum muß rechtzeitig Gele⸗ genheithaben, durch offene Fragen Einblick in Geſchäftsverhältniſſe zu gewinnen, die für daſſelbe beim Kauf maßgebeud ſind. vereinigt! Zu wiſſen, daß die Firma lulius Ittmann Jedermann zu den bequemſten Zahlungsbedingungen einen be⸗ liebigen Credit einräumt! Zu wiſſen, daß die Firma julius Ittmann in der Art der Geſchäftsab⸗ wickelung ausgeſprochene Coulanz beobachtet, Aufmerk⸗ ſamkeit und ſtrengſte Discretion dem Geſammtperſonal zur erſten Pflicht gemacht iſt. ein aus 20 Geſchäften beſtehen⸗ des Großunternehmen iſt, das ſämmtliche Artikel der Herren⸗ und Damen⸗Garderobe, und Haushaltungsgegenſtände lulius Ittmann in Folge ihres unerreichten Waarenabſatzes einen Maſſen⸗ conſum erzielt und ſo billig verkaufen kann, Daß die Firma julius Ittmann auf Grund ihrer Geſchäfts⸗ 4 1 1 Mannheim, 6. Oktober Möbeln Daß die Firma lulius Ittmann vermöge ihrer ungewöhnlichen Größe ihren Einkauf maſſenweiſe deckt und demzufolge weit über Geſchäften ähnlicher Art ſteht. Daß die Firma wie gegen Baar. r 8 principien zu unerreichter Po⸗ I pularität gelangte und ſelbſt* N S 0 die dem Creditweſen weniger D geneigten Kreiſe zu ihrer S 7 N Stammkundſchaft zählt. J 4 S 9 —— 65847 Geschäfts-Verlegung u. Empfehlung Meiner werthen Kundſchaft, ſowie einem titl. Publikum und einer verehrlichen Nachbarſchaft mache ich hierdurch die ergebene Mittheilung, daß ich mein Ooloniawaaren-Geschäft von Schwetzingerſtraße 90 nach G3, 16 Kirchenstrasse 3, 16 (früher Joſeph Schneider) verlegt habe. Indem ich für das mir ſeither in ſo reichem Maaße bewieſene Vertrauen beſtens danke, bitte ich, mir dafſelbe auch in meinem neuen Geſchäfte zu erhalten und ſehe ich ge⸗ neigtem Zuſpruche, beſonders auch ſeitens meiner verehrlichen Nachbarſchaft gerne entgegen. Zugleich offerire: feinſte Mehle, Hülſenfrüchte, Kaſſee, Weine und Ci⸗ garren und halte mich bei Bedarf in dieſen Artikeln beſtens empfohlen. 66666 Hochachtungsvoll 65998 J. G. Haaf G 3, 16 Kirchenstrasse G& 3, 16. E SFRR 5 8 e „„ MASGS!' MAGGSI!s MASGSIUs BSouillon-Kapseln Slufen- Gemüse-.Kraff- TKapsel 2 Porfſonen SUPPEN[KAK AO KraftbrüheſFlsischbrühe in Würfeln IWürfel⸗ 2 Portionen f fur 5 Pfg. ſur10 Pfg. Tu haben in allen Kolonial Delikatesswaaren-Geschäften und brogerfen, Von der Heise zurüecek. Dr. A. Sack, Specialarzt für Hautkrankheiten, D 2, 12. Von der Reiſe zurück. Dr. W. Mayer, prakt Arzt, P 3, l. Telephon 1358. 65978 Wohne L 10, 8. 3 Treppen. Kesel-Maier, Robes Meine Werkstätte u. Wohnung befindet ſich von heute an 65596 N 4, 23, im Hanſe des Herrn H. Gordt. 65784 64949 Berlitz-Schule D 2, 15, 3 Treppen. Sprachschule für Exwachse- ne, Herren u. Damen, unter Oberleſtung des Herrn Prof. Berlitz. Französ., Engl.,Italien,, Deutsch ete. Conversation, Litteratur, Correspondenz. Ueber 100 Zweigschulen. Für jede Sprache nux Lehrer der be- effenden Nation. arlitz-Methode: Während d. 12 80 Stunde Uebung, selbst bei Anfängern, nur in der zuerlernenden Sprache; kein Wort in der Mutter⸗ sprache des Schilers; Probelektion gratis. Eintritt jederzeit. Einzel- u. Klassenunterricht am Tage Kirchen⸗Anſagen. Evaug.⸗proteſt. Gemeinde Maunheim. Sonntag, den 7. Oktober 1900. Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt Herr Stadt⸗ vikar 9 1 Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Bekan Ruckhaber. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre. Herr Dekan Ruckhaber. oncordienkirche. Morgens ½10 Uhr 1 Fert Stadt⸗ vikar Hofheinz. Morgens 11 Uhr Kindergottesdien err Stadt⸗ 1185 Salterbrunn. Abends 6 Uhr Predigt. Herr Stadpfarrer es. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Stadtpf. Simon. Collecte. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt. Herr Stadtpf. Simon. Friedenskirche. Morgens ½10 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer von Schöpffer. Collecte. Morgens 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt. Herr Stadtpf. von Schöpffer. Nothtirche auf dem Lindenhof, Morg. ½10 Uhe Predigt. Herr Stadtvikar Kamm. Collecte. Morgens 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt. Herr Stadtvikar Kamm. Diakoniſſenhanskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt, Herr Pfarrer Achtnich. Neckarſpitze. Nachmittags 3 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer Simon. Cpang. Männer⸗u. Jünglingsverein U 3,23 Sonntag ½9 Uhr: Probe des Streichorcheſters„Haus⸗ kapelle“.— Beſuch des I. Jahresfeſtes des Brüdervereins in Verſammlung Morgens 9 Uhr am Bahnhof Ludwigs⸗ afen. Montag Abend ½9 Uhr: Bibelſtunde der älteren Abtheilung über 2. Moſ. 33,12—34,10. Stadtmiſſtonar Kraemer. Dienſtag Abend ½9 Uhr: Spielabend der Jugendabtheilung. Mittwoch Abend ½9 Uhr: Turnen in der Turnhalle der Friedrichſchule U 2. Donnerſtaa Abend /9 Uhr: Probe des Poſaunenchors. Freitag Abend ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugendabthei⸗ lung über Ap.⸗Geſch. 19. Stadtmiſſtonar Kraemer. Dienſtag, Freitag, Samſtag Abend Sprachkurſe (Engl. u. Franzöſiſch.) Dr. Weber⸗Diſerens, Q 8. 5. Geder junge Mann iſt herzlich eingeladen! Auskunft in Vereinsangelegenheiten ertheilt der Vorſitzende, Stadtvikar Hof⸗ heinz, H 7, 25. Stadtmiſſion Cuangeliſches Pereinghans, K 2, 10. Sonntag 11 Uhr Sonntagsſchule. 8 Uhr Allgemeine Er⸗ bauungsſtunde. Stadimiſſionar Krämer. ½6 Uhr Jungfrauen⸗ verein. 8 Uhr Allg. Gebetſtunde. 5 Montag—5 Uhr Frauenverein, Miſſionsarbeitsſtunde. Mittwoch /9 Uhr Allg. Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſionar Krämer. Donnerſtag, s Uhr Jungfrauenverein.(Anfertigung von Handarbeiten.) 8 Freitag ½9 Uhr Probe des Geſangvereins„Zion“. Traitteurſtraße 19. Sonntag s Uhr Morgens Sonntagsſchule. ½ Uhr Abends Allgemeine Bibelſtunde Stadtmiſſionar Schlichter. Freitag Abends ½9 Uhr allgem. Bibelſtunde. Stadtmiſſtonar Schlichter. Jedermann iſt freundlich eingeladen. Meihodiſten⸗Gemeinde, U 6, 28. Sonntag Vorm. ½10 Uhr Predigt. Sonnta Nachm. ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Sonntag Nachm. 8 Uhr Predigt Dienſtag Abend 1½9 Uhr Gebetſtunde Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 7. Oktober, 10 Uhr Gottesdienſt. In der Hauptſynagoge. Laubhüttenfeſt. 2 d Samſtag, 7 Okt., Abends 58/¼ Uhr, Montag, 8. Okt., Vorm. 5— 8 e Achtungsvoll 95— Ahr: t e 81 5 er. 80 Prospekte gratis-frankg. 1G8E Montäg, 8. Okt, Abends 6½ Uhr, Dienſtag.„Vorm. loh.Boss0,Spenglerti Ggs⸗1. Nallerleitongs⸗Geſchäft.%, Uir: Piedigr derr Rabbiſer Bi. Oepenbeme, ———————8— 3—— Zur Geſchäfts⸗Cröfnung! Samstag, den 6. Oktober Nachmittag- 765811 Mel.: Deutſchland, Deutſchland üder alles!!? Wir beehren uns ergebenſt 3 Anzuzeigen heute hier, Daß in fert'gen Herrenkleidern Ein Geſchäft eröffnet, wir. Und mit unſern Zweiggeſchäften In Karlsrußh', Pforzheim, Bruchſal, Straßburg, Köln iſt nun die hieſ'ge Unſ're ſechſte Filial'. Wir wollen auch in Maunheim bieten Jetzt nun die Gelegenheit, Billigſt, nobel ſich zu kleiden Und recht chie zu jeder Zeit. Herren, Burſchen wie auch Knaben Tretet darum freundlichſt ein, Und laßt uns in beſter Weiſe Fortan Euer„Staats“⸗Rath ſein! Aber auch Arbeiter⸗Kleider 975 ren wir hier, einzig, ſtark; nd Ihr könnt Euch equipiren Beſtens ſchon für wenige Unſere Filialen kaufen Stets gemeinſam fern und nah, Und dadurch iſt wirklich billigſt Für Euch heute„Alles da!“ Leicht wird man in Mannheim finden So als„Mann“ ein„Heim“ jetzt hier, Denn in unſern Herrn⸗Anzügen Oeffnet Lieb' Euch Thor und Thür Und wenn Ihr ein Bräutchen ſuchet, 1 zehn Ihr jedenfalls nd ſogar die—— Schwiegermütter Fallen Euch gleich um den Hals. Drum heran! in 5 Minuten Werdet Ihr zum reinſten Lord, Daß Ihr ſchneidig könnt beſtehen Ueberäall dann hier und dort. Und das Glück in jeder Weiſe Sucht es Euch und Eurer harrt's Wenn Ihr werdet treue Kunden! Nun von Ornstein Schwarz. Wir empfehlen in großer Auswahl: Herren-Anzüge Burskin u. Halbſtoff von 38, 9, 10, 12, 14, 16, 18 35 M. Herren-Anzüge Kammgarn u. Cheviot von 12, 14, 16, 13, 20— 40 M. Herren-Paletots 1 von Doubel u. 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