Telegrumm⸗Adxreſſe: „Journal Mannheim.⸗ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abouuement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt vez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Qnuartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Mummern 3 Pfg. Doppel Nummern 5 Pfg⸗ (Badiſche Volkszeitung.) E G. 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. kannheimer Journ Telephon: Redaktion: Nr. 377.(110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Expedition: Nr. 218. Verantwortlich für Poltlttk: Dr. Paul Harms, vrov. Theil: (Mannheimer Volksblatt.) fl. Druckerei: Nr. 341. den lok Karl Apfel. ind Verlag der Dr. H. d ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer graphiſche Anſtalt) )„ Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Nannheim E 6, 2 Nr. 491. Montag, 22. Oktober 1900. (Abendblatt.) Zur Verlobung der Königin Wilhelming. Wie in vielen Verfaſſungsſtaaten verlangt auch das nieder⸗ ländiſche Grundgeſetz bei einer königlichen Vermählung die Z u⸗ ſtimmung der Volksvertretung, damit die Ehe rechtsgiltig und die ihr entſtammenden Kinder thronberechtigt ſeien. Die niederländiſche Verfaſſung geht in dieſer Hinſicht aber noch einen Schritt weiter. Anderswo wird ein thronberechtigter Prinz, der eine ſtaatsrechtlich nicht giltige Ehe ſchließt, von der Thronfolge nicht aus ſen, nur ſeine Kinder verlieren das Nachfolgerecht; in der nieberländiſchen Verfaſſung aber heißt es ausdrücklich, daß„ er Thronfolge ſowohl für ſich ſelbſt, wie für ihre Nachkomme Kinder aus einer von einem König oder einer Königin ohne vorherige Vereinbarung mit den Ge⸗ heralſtaaten eingegangenen Ehe ausgeſchloſſen ſind, und daß eine regierende Königin, wenn ſie eine ſolche Ehe eingeht, damit von ſelbſt dem Throne entſagt, während eine Prinzeſſin ein Recht auf dieſen verliert.“ Als eine weitere Eigenthümlichkeit der nie⸗ derländiſchen Verfaſſung iſt hervorzuheben, daß ſie die For⸗ derung der Ebenbürtigkeit nicht kennt. Es mag ſein, daß vielleicht ein Hausgeſetz des oraniſchen Hauſes, ſofern ein ſolches überhaupt vorhanden iſt, in dieſer Hinſicht gewiſſe Vor⸗ ſchriften enthält, allein die Frage iſt niemals praktiſch geworden, da bis jetzt alle Mitglieder des oraniſchen Hauſes nur„ſtandes⸗ gemäße“ Ehen eingegangen ſind. Vom Standpunkt der nieder⸗ ländiſchen Verfaſſung aus wären auch die einer ſogen. uneben⸗ bürtigen Ehe entſproſſenen Kinder thronberechligt, ſofern nur die Volksvertretung die Zuſtimmung zu der betreffenden Ehe ge⸗ geben hätte. Selbſtverſtändlich aber iſt im vorliegenden Falle überhaupt kein Zweifel an der Genehmigung durch die General⸗ ſtaaten möglich, dagegen wird es deren erſte Aufgabe ſein, die Beſtimmung des bürgerlichen Eherechts, daß die Frau ſtets der Nationalität des Mannes zu folgen hat, mit der Forderung des Staatsrechts dadurch in Einklang zu bringen, daß Prinz Hein⸗ lich als Niederländer naturaliſirt wird, ehe ſeine Ehe mit der Königin geſchloſſen wird. Auch dafür hat das Geſetz Vorforge getroffen, indem es die Beſtimmung enthält, daß, wenn es das Intereſſe des Staats erfordert, auch auf die Erfüllung einzelner für die Naturaliſation vorgeſchriebener Bedingungen, namentlich eines längeren Domizils in den Niederlanden verzichtet wer⸗ den kann. 1* Kaiſer Wilhelm hat an den Herzog Heinrich von Mecklenburg⸗Schwerin folgendes Telegramm gerichtet: Empfange aus kreu mitfühlendem Herzen Meinen innigen Glück wunſch. Die Aufgabe, welche Du übernommen, iſt ſchwer, entſagt boll und reich an Arbeit. An der Seite der zielbewußt ihres Mit klarem Blick waltenden Oranierin wird es Dir mit Gottes H gelingen, das kernige Volk der Niederländer zu beglücken. ſchicken ließ. der Kaiſer nach dem Stande eines geſetzge 9 5 ihm Vor⸗ ollen, daß Als Projekts, für das er ſich intereſſirte, fragte, antwortete der trag haltende Miniſter, deſſen Namen wir nicht nennen die Akten ſich ſeit mehreren Monaten in Friedrichsruh bon dort noch nicht zurückgekommen ſeien. Schnell in ſeinen ſchlüſſen, wie der Kaiſer iſt, befahl er dem Miniſter, nach Friedrichs⸗ ruh zu reiſen und darüber Erkundigung einzuziehen, warum die Sache noch nicht veiter vorgeſchritten ſei. Dies geſchah, und als der Miniſter zurückkehrte, erklärte er, er habe Bismarck im höchſten Grade leidend gefunden, und wenn er nicht arbeiten könne, ſo erkläre er ſich dies daraus, daß er gegen Schlafloſigkeit Morphium zu nehmen ſich angewöhnt und dadurch ſeine Geſundheit völlig untergraben habe. i Tages erfuhr auch Herbert Bismarck von dieſer Legende, machte und e darüber ſeinem Vater. Dieſer bat nun den h. Rath Schweninger, beim Kaiſer eine Audienz zu erbitten und as Lügengewebe zu vernichten. Schweninger und Graf Herbert eiſten noch an demſelben Tage nach Berlin und erſterer eilte ſporn⸗ treichs zum Kaiſer, um ſich ſeines Auftrages zu entledigen. Der Monarch beſtätigte, was ihm berichtet war, nannte aber nicht den „ worauf Schweninger mit echt baju⸗ chem Teutonenzorn erregt herausplatzte:„Maje wer Ihnen berichtet hat, iſt ein ganz gemeiner Kerl gewefen.“ Nach einer anderen Verſion ſoll die Charakteriſtrung noch ſtärker ge⸗ lautet haben. Später hat man erfahren, wie dieſe Intrigue entſtanden Auf 8 8 Namen ſeines Gewährsmann ba iſt. Der betreffende Gewährsmann des Kaiſers ſoll auf dem Nacht⸗ kiſch Fürſten ein Fläſchchen bemerkt haben, das er für Morphium hielt. So bildete ſich die Meinung von der Morphiumſucht des Für⸗ ſten. Ob ſich der Kaiſer von ſeinem Irrthum durch Schweninger hat bekehren laſſen, iſt nicht bekannt. Später hat er jedenfalls erkennen müſſen, daß die Angabe durchaus unbegründet war. Politiſche Ueberſicht. *Mannheim, 22. Oktober, Abg. Obkircher über die Wahlrechtsfrage. Im natlib. Verein in Freiburg ve tete ſich kürzlich Land⸗ gerichtsrath Abg. Obkircher über den verfloſſenen Landtag und die politiſche Lage in Baden, wobei er u. A. auch auf den Miniſter⸗ wechſel und die Wahlrechtsfrage zu ſprechen kam. Er perſönlich, erklärte Obkircher, würde ſich freuen, wenn durch Annahme des Vorſchlags, das direkte Wahlrecht einzuführen und die großen Städte in mehrere Wahlbezirke zu zerlegen, der vieljährige Kampf und die Zwietracht in der natlib. Partei beſeitigt werden könnte. Wenn die Landesverſammlung ſich auf dieſe Vorſchläge vereinigte, dürfte man nicht ſagen: die Nationalliberalen rückten nach links, denn es handle ſich nicht um Prinzipien, ſondern um Zweckmäßigkeitsfragen; nur die Form des Wahl⸗ rechts komme in Frage. Die natlib. Partei werde immer bleiben, was ſie geweſen ſei: Vertreterin eines geſunden und gemäßigten Fortſchritts. Deee erung von Gendarmen di Man fand die Eiſenröh körnigen P illt war, und es ſtellte ſi Inhalt ein außerordentlich ſtarkes E ſt Die Röhre wurde in Gegenwart der h behörden auf einem freie in! Exploſton gebracht und Sach gedrückt, daß die B wenn ſie nicht nur den kaiſerlichen Hofzug, Tunnel zerſtört S Kapitäns haben ſtattgefu denklichſte, um Form, wie ſie in den be Nachricht außerort ich verd der Student die Röhre vergraben haben ſoll, klingt ſehr unwahr⸗ ſcheinlich, denn zu dieſer Arbeit hätte er kaum vieler Stunden bedurft, und es lag keine Veranlaſſung vor, das am hellen Tage zu thun. Die ganze Sache ſieht beinahe ſo aus, als ob auf dem Umwege über London eine Beunruhigung des Zarem bewirkt wer⸗ den ſolle. und„Telegraph“( en ſeit einiger Zeik bald aus dieſem, bald aus jenem Platze in Rußland ſenſationelle Nachrichten, die, trotzdem der äußere Anſchein in geſuchter Weiſe bermieden wird, doch auf ein und dieſelbe Perſon als Urheber hin⸗ weiſen. bei der Anr ſich berdäch einem fein⸗ „daß der 1 4 gen uen das Er⸗ In der , Dden den 0 g. Die Art und! + 3 Times „Aimes Die indiſche Hungersnoth hat, wie der Vizekönig Lord Curzon in einer Rede mittheilte, bis jetzt einen Geſammtſchaden an Ernteausfällen in von einer Milliarde Mark, neben dem Verluſt von vielen lionen Skück Vieh, zur Folge oſten für Unterſtützung beliefen ſich auf über 1 f In eſtorben eien 500 000 Me über zwanzig Millionen Mar 8 en, d reichen Indier ſelbſt am wenigſten geneigt waren, ſich an dem Reltungswerk aktio oder mit Geldſpenden zu betheiligen. Die Ausſichten ſeien jetzt recht ermuthigend, die Preiſe für Lebens⸗ mittel ſind ſchnell gefallen, die Baumwollernte verſpricht gut zu ſein, und der Regen hat Alles neu belebt. Lord Curzon ſagt, die Hungersnoth ſei eine ſchwere Lehre geweſen, und müſſe Finger⸗ zeige für die Zukunft geben. Das iſt ſchon oft geſagt worden, aber bald iſt die Amtszeit Curzons vorüber, und er wenigſtens wird kaum etwas Nennenswerthes zur Vermeidung der Wieder⸗ kehr ſolcher Kataſtrophen thun können. Dazu kann nur eine boll⸗ kommene Aenderung des„Raubbaus“, den die Verwaltung bis jetzt in Indien krieb, helfen. Zur Kriſis in China. Der deutſche Nachrichtendienſt, HSedanken und MWünſche begleiten Dich und die theure Königin. gez. 5 VVVN Wilhelm.“ 9 geg Zum angeblichen Attentat auf den Zaren 1 ſchreibt man uns aus London:Aus Sebaſtopol erhalten„Daily Eine Jutrigue gegen Bismarck? Unter den Fragen, die nach einer durch die Preſſe gehenden Mit⸗ ſheilung an den Geheimrath Schweninger im letzten Harden⸗Prozeß gerichtek wurden, befand ſich an letzter Stelle auch eine deren Beantwortung Herr Dr. Schweninger ablehnte. Zu dieſer Frage, die den angeblichen Morphinismus des Fürſten Bismarck betraf, erzählt die„Braunſchw. Landeszig.“ Folgendes: Im Winter von 1889.90 befand ſich der Fürſt infolge ſeines angegriffenen Geſund⸗ eitszuſtandes in Friedrichsruh, wohin er ſich die Akten regelmäßig R Telegraph“ und„Times“ einen beinahe gleichlautenden Bericht über ein mißglücktes Attentat auf den Zaren. Die Meldung be⸗ ſagt, daß ein Student der Univerſität Moskau, von deſſen Namen nur der Anfangsbuchſtabe„.“ gegeben wird, in einem der Tunnel, die der kaiſerliche Hofzug auf der Reiſe nach der Krim zwiſchen Loſſowa und Sebaſtopol paſſiren mußte, eine 1½ Meter lange eiſerne Röhre unter den Schienen vergrub. Das war, bevor die übliche militäriſche Beſetzung erfolgte. Es fiel auf, daß der junge Mann tagtäglich in der Nähe des Tunnels grub, und da er Warum erhalten wir keine deutſchen Depeſchen?— Wir haben 20 000 deulſche Landsleute nach dem fernen Oſtaſien geſandt, wir haben 100 Millionen für die Expedition verausgabt, wir haben einen deutſchen General als Führer der verbüt Heere nach Peking geſchickt. Aber ſobald die Transportſchiffe der deutſchen Dampferlinien China erreicht hatten und damit auch die Telegramme über den Verbleib der beförderten Mannſchaften auf⸗ hörten, weiß der offiziöſe Draht nichts mehr von ihnen. Sie könnten vom Erdboden verſchlungen ſein, wenn nicht engliſche Wagesneuigkeiten — Wie Chopin ſpielte und komponirte. Anläßlich der Enthüllung des Chopin⸗Denkmals in Paris ſchreibt ein franzö⸗ iſches Blatt: Seit einigen Jahren ſehen wir auf den Pariſer lätzen, die ehemals für die Statuen unſerer großen Franzoſen teſervirt waren, ein ganzes Völkchen von kosmopolitiſchen Bild⸗ ſäulen erſtehen: hier ein Dante⸗Denkmal, dort ein Shakeſpeare⸗ And ſeiner Phankaſte hin und entfaltete den ganzen Zauber ſeines Spiels; nur hier wurde ſein Genie verſtanden und geliebt, geliebt bis zur Anbetung. Chopin's Liebesabenteuer ſind zu oft erzählt worden, als daß ſie hier noch einmal erzählt werden müßten. Weit intereſſanter iſt es, daran zu erinnern, daß die Leidenſchaft, mit welcher er ſich ſeiner Kunſt widmete, nicht weniger als die Leiden ſeines Herzens dazu beitrug, ſeine Lebenstage zu kürzen. Es gab und gibt vielleicht keinen zweiten Komponiſten, der in demſelben Grade die„Spontancktät der Inſpiration“ und die man im Luxembourg⸗Park, während der trübe ſtimmende Regen eines erſten Herbſttages herniederrieſelte, das Denkmal des melancholiſchen Schöpfers der„Nocturnen“ und des„Trauer⸗ marſches“ enthüllt. — Ein neues Gaſtſpiel deutſcher Künſtler in Paris wird in einigen Wochen ſtattfinden. Fräulein Marie Barkany, die frühere Heroine des Berliner königlichen Schauſpielhauſes, hat das hübſche Marigny⸗Theater in den Champs Elyſées für die Zeit vom 24. November bis zum 10. Dezember gepachtet, um konument, dort wieder eine Waſhington⸗Statue u. ſ. w. Von all dieſen Monumenten ausländiſcher Berühmtheiten iſt leines mit größerem Rechte errichtet worden, als das geſtern im Luxem⸗ bourg⸗Park enthüllte Chopin⸗Dentmal. Wenn der große Kom⸗ boniſt auch nicht mehr unter uns geboren wurde, wenn auch ſeine gange Kunſt das Gepräge ſeiner politiſchen Heimath trägt, ſo Ehört er doch ein ganz klein wenig zu uns. Vor allem durch ſeine Herkunft, da ſein Vater, der in Warſchau als franzöſiſcher Sprachlehrer lebte, aus einer franzöſiſchen Familie ſtammte; vor Allem aber durch ſein Leben, das er faſt ganz in Frankreich ver⸗ brachte. Er war noch nicht zwanzig Jahre alt, als er Polen ver⸗ ließ, um in der weiten Welt und Glück zu ſuchen. Sein dort mit einer eigenen Geſellſchaft deutſche Vorſtellungen zu geben. Der Eröffnungsabend bringt eine Aufführung der „Jungfrau von Orleans“, welche Herr Wilhelm Arndt im Sinne der Meininger, deren Enſemble der treffliche Berliner Hofſchau⸗ ſpieler bekanntlich eine Reihe von Jahren angehört hal, inſzeniren wird. Auch ſpielt er darin den Burgund. Die weiteren Vor⸗ ſtellungen werden dann„Maria Stuart“, den erſten Theil des „Fauſt“ und der„Widerſpänſtigen Zähmung“ brin Um auch Proben der modernen Kunſt zu geben, gedenkt d rſchaar, der noch Herr Schreiner von Wiesbaden, Herr Karl Grube von Meiningen, ſowie der füngere Herr Arndt von der Berliner königlichen Bühne angehören,„Heimath“ und„Die verſun kene Glocke“ zur Aufführung zu bringen. graf Hochberg hak den Berliner Darſtellern den nöthig ligſt er⸗ theilt.— Wenn auch die etwas manirirte T Fräulein Barkany den Franzoſen keine richtige Vorſtellung unſerer moder⸗ nen Schauſpielkunſt geben kann, ſo iſt es doch immerhin freudig zu begrüßen, wenn deutſche Poſie und deutſche Kunſt in ernſter Weiſe den Franzoſen vorgeführt werden, und ſo wünſchen wir der Künſtlerſchaar viel Glück zu ihrem intereffanten Unter⸗ nehmen. — Pietro Mascagni hat wieder einmal einen gewalkigen Federkrieg ſiegreich durchfochten. Feinde wollten ihn dies⸗ mal zu einem bluttriekenden reaktionären Mütberich ſtemveln „Schbwierigkeit der Realiſation“ in ſich vereinigte. Die Rhythmen und die Ideen tauchten in ſeinem Geiſte ganz plötzlich und in be⸗ wundernswerther Fülle auf; aber die Unvollkommenheit ſeiner techniſchen Studien machten ihm die ganze übrige Arbeit mühevoll bis zu körperlichem und ſeeliſchem Schmerz. George Sand zeigt uns in einer berühmt gewordenen Stelle eines ihrer Bücher, wie der unglückliche Komponiſt nach einem Spaziergange in größter Eile nach Hauſe kommt, um eine Idee, die ihm plötzlich, ohne daß er ſie ſuchte, gekommen war, feſtzuhalten.„Jetzt erſt begann die entſetzliche Aubeit. Die thematiſche Gliederung war ſeinem Geiſte nicht mehr deutlich erkennbar; der arme Komponiſt ſchrieb, erſte Ernle wollte er in London einheimſen; Paris war auf ſei⸗ radirte, fügte hinzu, ſtrich aus, fand ſchließlich ſeine Arbeit gräß⸗ zem Reiſeplane nur als 0 tion bezeichnet, und doch lich und berfiel in dumpfe Verzweiflung. Tagelang ſchloß er ſich hielten ihn Erfolge is zurück. Die ein, lief auf und ab, weinte, raufte ſich die Haare, zerriß die be⸗ i ſchriebenen Blätter, zerbrach die Federn, änderte zwanzig Mal einen Takt, einen Accord, eine Note. Oft arbeitete er ſechs Wochen an einer Seite herum, ohne mit ſeiner Arbeit zufrieden zu ſein.“ Derartige Beklemmungen, verbunden mit allen anderen Leiden einer außerordentlich argwöhniſchen Eigenliebe und einer krank⸗ haften Empfindlichkeit, mußten eine gebrech Geſundheit ganz zerſtören. Im Jahre 1848 entſchloß ſich Chopin endlich, jene Reiſe nach London zu machen, die er ſchon zwanzig Jahre früher hatte machen wollen. Dann kam er wieder nach Frankreich zurück, doch nur, um hier zu ſterben. Am Jahrestage dieſes Todes hat 6+ 75 ner in Par lernte er alle Ernen; ſeine reſerbirte und ſchüchterne Natur, ſein nuan ches biel, ſeine Muſik, die weniger imponirend als originell, weniger anzend als leidenſchaftlich war, waren nicht dazu geſchaffen, großen Konzerten zu brilliren und die Menge mit ſich fortzu⸗ 0 keißen. Er erſchien nur ein einziges Mal vor einem größeren Zu⸗ Hveörerkreife; für ihn war dieſes Auftreten ein furchühares Leiden, uind für ſein Publikum, das einen Virtuoſen zu finden hoffte, 1110 F eine ſehr große Täuſchung. Im vertraulichen Salon aber, vor un einem Elite⸗Publikum, gab er ſich ohne Furcht ſeiner Inſpitation W Sein 2. eſie. Zeitungskorreſpondenten hier und da etwas von einem deutſchen tonsk üßten. Wir haben gehört, daß die in mit der Küſte htleitungen. melden? r für die Expedit Ord hes, de ſteuert, bewerk Operationen klickhaltung k amklichen Depe öffentlicht faf rüfſiſchen aber ſein Stab iſt jetzt mehrere A Thätigleit be berichten mehr oder weni gehalten; das iſt Alles, was w Allg. Ztg.“ theilt den Oper Woher ſtammt er? Iſt e dem größten Appa ſollten den anderen Na miſſen nun froh ſein, Dandsleute aus zweiter, dritt 1 f die militäriſche e zu wahrende PDor 7 „Or Jabtingfu mi 1 1 Der Schwarze Adle Der„Daily Mail“ Auf einem Schiff von Kapitän Potts von der Dieſer hatte von ruſſiſchen S halten, einen Schwarzen eigenhändige S kauft, das vom Pri lich überreicht work verlangte er die ing geplün ten und helms Fhina pe L= Kapitän Potts eine lfte ö Fichtete ſofort nach Berlin, von wo die Antwort noch aus * 18 ente— 5 22. Oktober 1900. Manunheim, ht immer mehr zurück, imum beſchränkt iſt. nur ein Thal⸗ und woduvch der 6 Von den Köln⸗Düſſe Ein Bergboot, alle ar Die Zahl der ſtaatlichen Pflanzſchulen ich im Laufe bes Jahres 1899 von 25 auf 24 vermindert, die e der Saat⸗ ſchulen dagegen von 17,29 auf 18,10 Hektar vergrößert. Anlagen f ſweuer Saalſchulen bezw. die Vergrößerung beſtehender fanden ſtatt in den Forſtbezirken Wolfach und Mosbach; eingezogen wurde die Pflanz⸗ chule im Forſtbezirk Blumberg und die Saatſchule bei Kinzigthal im Heſteezirk Wolfach; für die letztere wurde jedoch bei Wolfach eine Reue 0,72 Hektar große S icht i 7 im FJaß 1899 aus ˖ im Ga ſanun 0 während der Pflanzende ein lös von 8356, Aufforſtungsthätigkeit ſowohl der Gemeinden als der Privaten iſt wegen des ſteigenden Werkhs der Wälder und wegen des Rückgangs ber Landtoirühſchaft in den ſchwach bevölkerten Gegenden des Landes zim Wachſen begriffen. * Der Schutzverein der deutſchen Seifeninduſtrie hat, ſo ſchreibt man uns, 34,000 Doppelſtücke deutſcher Einheitsſeife dem egsminiſterium für unſere Truppen in Oſtaſten zur Verfügung geſtellt. Die Sendung im Reingewicht von 27,792 Pfund iſt bereits über Bremen abgegangen und wird unſeren wackeren Truppen ſchon Heshabb hochwilllommen ſein, weil ſie dazu berufen iſt, unter dem chineſiſchen Schmutze gründlich aufzuräumen. Die deutſche Einheits⸗ feife, eines der beſten Erzeugniſſe der deutſchen Induſtrie, wird von den Mitgliedern des Schutzvereins hergeſtellt. und hatten ihm eine Zeitungsnummer mit der Adreſſe„Al Koreginolo Pietro Mascagni“ zugeſchickt. Das Wort Foresinolo hängt mit korca(Galgen) zuſammen und iſt vor zwei Jahren, nach den Theuerungstumulten, aufgekommen. Man begeichnet damit Reaktionäre, die zum Schutze der öffentlichen Ordnung angeblich Galgen, Feuer und Schwert zur Anwendung bringen wollen. Herrn Mascagni einen korcainolo zu nennen, iſt allerdings eine ſchwere Beleidigung, denn er war auf politi⸗ ſchem Gebiet immer ſehr radikal angehaucht u. hat eine Schwüche Für Revolutionäre. Schlimmer aber noch als die Adreſſe des in Rede ſtehenden Zeitungsblattes war ſein Inhalt. Es enthielt Kämlich einen zwei Spalten langen Artikel, in dem haarſcharf bewieſen wurde, daß Pietro Mascagni einen ſozialdemokratiſch gefinnten Schüler des Conſervatoriums Roſſini zu Peſaro aus politfſchen Gründen vom Examen zurückgewieſen habe! Um dieſe Anklage zu entkräften hat Mascagni eine Reihe von Zeitungs⸗ Artikeln veröffentlicht, deren Geſammtumfang erheblich größer ſiſt als ein normales Opernlibretto, und als das Alles nichts half, gab er ſogar das entſcheidende Sitzungsprotokoll des Profeſſoren⸗ kollegfums des Konſervatoriums Roſſini der öffentlichen Neugier preis. Aus dem Protokoll erhellt, daß zweiundzwanzig Pro⸗ feſſoren gegen die Zulaſſung des jungen Sozialdemokraten zum Eramen waren und drei für die Zulaſſung. Ageagni befand ſich unter den Letzteren. Und trotzdem ein „orcainolo!“ Angehende Schriftſteller. Sohr ergötzliche Stil⸗ und Meisheitsproben aus den Aufſatzheften ſeiner Schüler theilt Noef Wichner im Oktoberheft von Roſeggers„Heimgarten“ mit. Mif zitiren folgende:„Niobe wurde in Stein verwandelt und auf kinen Berg verſetzt, wo ſie heute noch träufelt.— Die Sagen von den Nibelungen waren zuerſt aus einzelnen Liedern zuſammen⸗ das Pibelungenlied zerfällt in drei größere und mehrere kleinere Handſchriften.— Der König war ſehr grauſam, ſowohl gegen ſeine Unterthanen, als auch gegen ſeine Mitmenſchen.— Die Bepölkerungszahl verdankt ihre Größe hauptſächlich dem Militär.— Am Morgen iſt der Geiſt, ſowie alle anderen Körper⸗ theile zur Arbeit am Geeignetſten.— In Aulis warteten die Griechen vergebens auf einen guten Wind, da ihn Diana zurück⸗ hielt.— Die Götter des Himmels aßen Ambroſia und tranken aus dem Neckar.— Der Jagdhund des Odyſſeus lag ſterbend denn ſo ein edles Tröpfchen, wie der diesj 8begonnen werden, ſobald die ſtaatliche Genehmigüng eingetroffen iſt. heim⸗Seckenheim und Mannheim⸗Käferthal einige mit Elektri⸗ Beneral⸗ Anzeiger: Mannheim, 22. Oktober. * Wie ſoll der Neue heißen? Noch iſt der Neue nicht im Faß und ſchon iſt man auf der Suche nach dieſem oder jenem„Tauf⸗ namen“. Allerhand Namen ſchwirren durch die Luft, wie„Jahr⸗ hundert“,„Boxer“,„Bur“ u. ſ. w. Wir halten es mit dem letzteren, ihrige werden wird, ver⸗ dient auch den Namen eines ſo edlen Völkchens, alſo ein Glas„Bur“! Ohne Zweifel wird er aber beſſer munden wie in den ſtebziger Jahren ürkos“, oder„Zulu“, die den wichtigen„Grüneberger“ ima Dabgeben. Für einen„Rachenputzer“ der Zu⸗ pfehlen wir dann die Etiquette„Chamberlain“. Augenlicht! Jetzt, wie die Abende immer länger hereinbricht, liegt für Viele yr nahe, ſich das Augenlicht zu verderben. Die Abende ſind ereits zu kühl, als daß man ſich im Freien aufhalten könnte, ſo bleibt man im Zimmer und verkürzt ſich die Zeit durch Handarbeit oder Leſen. Um nun die Lampe anzuſtecken, iſt es in dieſen Dämmer⸗ ſtunden noch zu hell, zum Leſen und Arbeiten aber wieder zu dunkel. Deſſenungeachtet können ſich aber doch Viele von ihrer Beſchäftigung nicht trennen und leſen, nähen, häkeln oder ſticken ſo lange noch fort, als es nur irgend angeht. Natürlich rächt ſich ſolche Unvernunft. Die Folgen ſtellen ſich in einer Weiſe ein, daß der Schaden nie mehr tzu machen iſt. Wem alſo ſein Augenlicht lieb iſt, der vermeide Dämmerzeiten jede Beſchäftigung, welche beſonders die Sehkraft pruch Auch mit dem Anſtecken der Lampe iſt in der Dämmerung durchaus nichts gebeſſert; im Gegentheil, das hadet noch mehr. Das Vernünftigſte iſt eben, die Dämmer⸗ eine Ruheſtunde zu betrachten. Wer übrigens den Tag re Zeit in zweckmäßiger Weiſe angewendet hat, der kann d ein ſolches Erholungsſtündchen, das ſeinem Körper zeiſt nur zum Beſten dient, mit gutem Gewiſſen gönnen. * Fernſprech⸗Verkehr. Walldorf(Baden) iſt zum Sprech⸗ verkehr mit Mannheim zugelaſſen. Die Gebühr beträgt 20 Pfg. »Elektriſche Vorortbahnen. Zwiſchen Vertretern der Stadt Mannheim und der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft hat geſtern eine Konferenz ſtattgefunden, welche die Erſtellung von Vorortsbahnen zum Gegenſtand hatte. Es wird geplant, die Linien Feudenheim⸗ Ilvesheim⸗Ladenburg⸗Schriesheim und Käferthal⸗ Wallſtadt⸗Heddesheim auf Koſten der Stadt Mannheim durch die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft anlegen zu laſſen und hierauf den gemeinſamen Betrieb dieſer Strecken und der beſtehenden Linien Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg⸗Mannheim einzuführen. Die Verwaltungs⸗ und Betriebskoſten würden dadurch weſentlich vermindert und ſomit der Reingewinn, von dem die Stadt Mannheim einen entſprechenden Antheil bekäme, erheblich erhöht. Der Bahnbau ſoll Auch ſollen ſchon in der allernächſten Zeit auf den Strecken Mann⸗ zität betriebene Züge eingelegt werden. Mit Rückſicht auf den zu erwartenden Güterverkehr wird die Strecke Mannheim⸗Ladenburg⸗ Schriesheim wahrſcheinlich auch für den Dampfbetrieb eingerichtet werden. * Ginen Stich in die Naſe verſetzte der Konditor Konrad Schuſter aus Frankenthal mit einem Dolchmeſſer dem Häuſer⸗ abwaſcher AIdam Hohenberger, mit dem er in Streit gerathen war. Das fengericht erkannte auf 3 Wochen Gefängniß, außer⸗ dem erhielt Schuſter wegen unerlaubten Waffentragens 3 Tage Haft. Aus dem Großherzogthum. BN. Seidelberg, 22. Oktober. Die neue Staatsbahnſtrecke Eppin zteinsfurth, deren Eröffnung für den allgemeinen Ver⸗ kehr a bember d. J. in Ausſicht genommen iſt, wird bezüg⸗ lich de i ienſtes dem Bezirke Betriebsinſpektors in Heidel⸗ berg, bezüglich des maſchinentechniſchen Dienſtes dem Bezirke des Maſchineninſpektors in Heidelberg und bezüglich des bahnbautechniſchen Dienſtes einſtweilen dem Eiſenbahnbaubureau in Eppingen zu⸗ gekheilt. Auf der genannten Bahnſtrecke werden folgende neue Be⸗ kriebsſtellen errichtet: die Stationsämter V. Klaſſe(Perſonen⸗ und Güterverkehr) Reihen, Ittlingen und Richen und das Stationsamt V. Klaſſe(nur für Perſonenverkehr) Stebbach. An allen vier Orten telegraphenſtationen für den allgemeinen Verkehr mit be⸗ ienſt eröffnet. ich, 22. Okt. Laut Bekanntmachung der Großh. re er Oberbehörde iſt auf Grund des Berg⸗ geſetzes vom 22. Juni 1890 der Firma„Steinkohlenbergwerk Berg⸗ haupten Karl Ringwald in Berghaupten“ die Berechtigung verliehen worden, zur Gewinnung von Steinkohlen in den Gemarkungen Berg⸗ haupten, Reichenbach und Gengenbach ein Bergwerk unter dem Namen „Großherzog Friedrich“ zu betreiben. Der Flächeninhalt des ver⸗ liehenen Grubenfeldes umfaßt etwas mehr als 199 Hektar. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Mainz, 22. Okt. Bei einem Einbruch in Frankfurt wurden eine große Anzahl Taſchenuhren, heetten, Medaillons und ſonſtige Schmuckſachen geſtohlen. Die Einbrecher haben die Gegenſtände als⸗ bald nach Mainz verbracht, theilwpeiſe auf dem Pfandhauſe verſetzt, theils in Wirthſchaften und Privathäuſern verkauft.— Vorſtand und Ausſchuß des Vereins Mainzer Kaufleute beſchloſſen, zur Frage des B Achtuhr⸗Ladenſchluſſes vorerſt eine abwartende Stellung einzunehmen, bis über die Wirkungen des Geſetzes einige Erfahrungen vorliegen und über die Stellung der benachbarten Skädte in dieſer Angelegen⸗ heit entſchieden worden iſt. * Wiesbaden, 22. Okt. Ein gemüthlicher Aufſeher, der noch erheblich weiter geht wie der berühmte Nordhäuſerfreund und Ge⸗ fängnißwärter Froſch in der„Fledermaus“, ſcheint der Mann zu ſein, der dieſer Tage mit einem ſeiner Obhut anvertrauten Kranken aus der Irrenanſtalt Eichberg auf und davon ging. Der Letztere, ein gewiſſer Müller von hier, war vor einigen Monaten zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in beſagte Irrenanſtalt verbracht worden, Am Dienſtag Abend krat Müller mit ſeinem Aufſeher eine Wanderung nach Hattenheim an, wo man ſich an einem guten„Tropfen“ recht gütlich that. In total betrunkenem Zuſtande fuhren die beiden Aus reißer nach Wiesbaden. Der Aufſeher wurde hier von Müller im Stich gelaſſen; in ſeinem hilfloſen Zuſtand blieb er ſchließlich auf der Straße liegen und fiel der Polizei in die Hände, die ihn zunächſt 71 — in Gewahrſam nahm. Nachdem der pflichtvergeſſene Aufſeher ſeinen ie Rauſch im Polizeigewahrſam ausgeſchlafen, geſtand er reumüthig ſei 0 Vergehen; er wurde in polizeilicher Begleitung nach Eichberg zurück, durch d geſchickt, wo man weiter über ihn befinden wird. Der entwiſchte] zber in Müller iſt eine ſtadtbekannte Perſönlichkeit. Bet ſeiner letzten Kolli⸗ ſeſſeln. ſion mit den Strafgeſetzen, beziehentlich bei deren Verhandlung vor] Darſtel der hieſigen Strafkammer machte er einen derarkig unwirſchen Ein⸗ Glück druck, daß ſeine Ueberführung in die Irrenanſtalt Eichberg verfügt beutſche wurde. ſind nur für die Herren beſtimmt, damit aber die Damen auch eig Vergnügen haben, ſo wurde angevegt, daß Sonntag Abend im Hole National die Unioniſtinnen und Unioniſten ſich treffen ſollen. Die Wintermonate werden demnach für die hieſigen Mitglieder der Uniog recht unterh Oper Nport. beſonde * Das Hauptkonſulat Mannheim der Allgemeinen Rad⸗ Aeer fahrer⸗Union, D..⸗Cl., veranſtaltet in den Wintermonalen en wöchentlich eine zwangloſe Zuſammenkunft, um den Unioniſten zur Zeit des„Nichtradelns“ auch eine Ausſprache mit Sportskameraden 5 zu ermöglichen. Die erſte Zuſammenkunft fand am Donnerſtag Ronkra Abend im„Wilden Mann“ ſtatt und war recht gut beſucht. Uebet mehr 30 Unioniſten hatten ſich eingefunden und verbrachten den Abend 55 9 fidel und munter miteinander. Ein gutes Faß.⸗B wurde ſeine P Beſtimmung zugeführt, Klaviervorträge erhöhten die Stimmung und Bons manches Scherzwort wurde gewechſelt. Nächſten Mittwoch findet der ne 2. Unionsabend ſtatt und ſo fort alle Mittwoch. Die Lokalfrage wird Großen bis Mittwoch vom Vorſtand geregelt ſein. Hoffentlich findet ſich eins d S recht große Anzahl Unioniſten ein, damit die verſchiedenen Fäſſeg Vrrein .⸗B., weſche in Ausſicht ſind, nicht weggegoſſen werden müſſen! Daßg wähl Lokal wird in den Tageszeitungen genannt werden. Dieſe Abende man hi 4 ltend werden und wünſchen wir, daß ſich recht vielt Sportskameraden nebſt verehrten Damen an den Veranſtaltungen be⸗ theiligen.„All Heil!“ * Füßzball. Es dürfte eine in weiteren Kreiſen, namentlich in Sportskreiſen intereſſtrende, doch vielleicht wenig beachtet gebliebene * Nachricht ſein, die die Magdeburger Zeitung in ihrer Morgenausgahe Nr. 413 vom 16. Auguſt in einem Bericht über die„Kaiſertage in d. n Altengrabow“ hir ich der Pflege eines neuen Sportes durch unſerg und di Kaiſer bringt, wenn ſie ſchreibt: Ganz eigenartig berührte ein neuer e o Zug in unſerem Solda ben, nämlich das in den Nachmittags⸗ ſtunden auf grüner Raſer he unter Theilnahme des Schwadrons, anläng chefs betriebene Fußbo lder Mannſchaften, das erſt jüngſt auß mord perſönliche Initiative Kaiſers bei den Truppen eingeführt und Sug hier in Altengrabow, weſtlich der Barackenlager, zum erſtenmal und anlaßt zwar von den Soldaten gern betrieben wurde. Um die körperliche Kder und geiſtige Spannkraft der Männer auch nach der erſchlaffend wirken, den Mahlzeit zu erhalten, führt der Kaiſer ſelbſt den Ballſport ih ſofort das Heer ein; wie berichtet, geht er dabei perſönlich mit gutem Beſ⸗ Die 0 ſpiel voran.— J. Schricker, der bekannte internationale Fußballſpielek Bedau und Captain des Akad. Sportklubs Berlin, begrüßt mit Recht mii Gefüh hoher Freude und ſtolzer Genugthuung, daß uns von allerhöchſten Nalu Seite in Sr. Maf. dem deutſchen Kaiſer ſelbſt ein Förderer erſtanden wird, iſt. Er ſchreibt: Hierdurch iſt unſerer Beſtrebung, den Fußballſponf abzuhe in die weiteſten Kreiſe einzuführen, ein neuer Ankrieb und eine gun leich, ſtige Ausſicht auf Gelingen geworden. Sr. Majeſtät gebührt dahe Großf unſer heißeſter Dank, daß er mit alten Vorurtheilen gebrochen und Pen unſerm edlen Sport die Ausſicht auf eine glänzende Entwicklung er⸗ ra öffnet hat. ſurber Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. umſere In Bromberg fand am 18. Oktober in Gegenwart des Regie Rähe rungspräſidenten und von Vertretern der Stadt und des hiſtorkſchen Vereins auf dem evangeliſchen Kürchhofe die Enthüllung eines Grah, denkmals für Goktliebvon Hippel, den Verfaſſer des Aufruf „An mein Volk“ vom Jahre 1813, ſtatt. Das Lortzing⸗Denkmal für Pyrmont iſt dem Berliner Bild⸗ —— trius iſt das letzte Bruchſtück des großen Dichters Schiller.— Der Thron von Schottland war dem Leiceſter zu klein, darum wollte er ſich auf den von England ſetzen.“ —Madein Germanpy. Einen hübſchen Beitrag zur Geſchichte des geflügelten Wortes„Made in Germany“ liefert Graf Hans v. Königsmarck in ſeinem füngſt veröffentlichten Buche„Japan und die Japaner“. Eines Tages kehrte der deutſche Offtzier bei einem Manöver im Lande der aufgehenden Sonne mit den übrigen fremdländiſchen Offizieren aus dem Manöbver⸗ gelände in einem Sonderzug nach dem Hauptquartier zurück. Während einige der Herren eifrig Notizen zu ihren Berichten machten, zeigte ſich ein chineſiſcher General wenig ehrgeizig— er war bald in einer Ecke ſanft entſchlummert. Neben ihm ruhte das treue Schwert, eine Sarazenerklinge, phantaſtiſch ver⸗ ziert. Wie ritterlich mochte der alte Krieger es im Feldzuge gegen Japan geſchwungen haben! Namentlich dem engliſchen Militär⸗ attachee, einem leidenſchaftlichen Sammler orientaliſcher Waffen, gefiel der Säbel außerordentlich. Als die chineſiſche Exzellenz endlich erwachte, bat der Oberſt, den Gegenſtand ſeiner Bewunde⸗ rung näher beaugenſcheinigen zu dürfen.„Prachtvoll, eigenartig, offenbar, recht orientaliſch!“ äußerte der Engländer.—„Made in Germany“ gab der General trocken zur Antwort, indem er erläuternd hinzufügte:„Als mich vor Kurzem der Kaiſer zwecks Entſendung zu dieſen Manövern in den mjlitäriſchen Stand be⸗ rief, kaufte ich mir den Säbel in einem engliſchen Laden in Tientſin. Sehen Sie, hier auf der Scheide iſt Bismarcks Bild. Nicht wahr, das Schwert iſt ſchön?—„Made in Germany“, ſeufzte der engliſche Oberſt. — Epigrammatiſche Streifzüge durch die Berliner Muſikſaiſon veranſtaltet der witzige Alexander Moszkowskr in der Königsb. Allgem. Ztg. Einige dieſer Epigramme ſeien hier mitgetheilt: „Alſo ſprach Zarathuſtra.“ Längſt hatte man komponirte Geſchichte, Heute komponirt man die Philoſophie, Bertont wird Kant, Spinoza und Fichte, Und Nietzſche wird eine Symphonie. Und immer häufiger bringt die Kohorte Der Neuen die Species:„Gedankenſtück“, Und immer ſeltener wird leider die Sorte guf dem Miſthaufen, welcher mit dem Schweife wedelte.— Deme⸗ * hauer Prof. J. Uphues zur Ausführung übertragen worden. Der dauert Künſtler hat zunächſt eine reizvolle Skizze hergeſtellt. Auf einem vier, Ew. eckigen, hohen pyloninartigen Poſtament erhebt ſich die Büſte des er⸗ ſobald findungsreichen Komponiſten; ſie zeigt in lebendiger Auffaſſung den ſchluff feinen, echten Muſikerkopf Lortzings. Die Büſte ſoll in Bronze ge unſere ————: ͤ—..—* gereich Hervorruf und Zugabe. Ew. Die Nummer iſt beendet, bald danach werde: Erſcheint er wieder an des Podiums Stufen; 3 9 Warume wehalbe der Beifall war doch ſchwach, Und dennoch kommt er vor, kommt wie gerufen. autet Er ſetzt ſich wieder hin, was fällt ihm ein?— Er gibt was zu, man ächzt im ganzen Saale: in wel Das ſoll die Strafe für die Hörer ſein, in wel Die nicht genug geklatſcht beim erſtenmale! Akita 4**.* 1 Ang Subjektive und objektive Vortragskunſtler. wußte 10 Der eine ſpielt uns die Sonate, 3 55 Indem er ſie aufs Neue„dichtet“, 13* Der andre liefert Reſultate, baben, Durch biefes Studium hergerichtet. Taels Der eine führt uns, neu belebend Sekret Der Stücke Kern, zur innern Wahrheit, Tiank Der andere, an Strukturen klebend, 20 Läßt uns ganz kalt mit ſeiner Klarheit. ande Indem ſie beide Führung bieten wir n In einem bveiten Paradieſe, mit J Zeigt uns der eine alle Blüthen— Ew. Erklärt der andere das Gemüſe! nun d 5 8 nur de Debut. i Erfüllt war der Künſtlerin eifriges Streben, 4 ufric Nachdem ſie ſtudirt bei Tag und bei Nacht: ſo mö Sie hat ihr erſtes Konzert gegeben Fu erl Und nachher hat ſie Kaſſe gemacht. drückli Nun, für den Anfang war es ganz nett, per Denkt dieſe Klara Schumann in spe: 13 Der eine Eckplatz vorn im Parkett 13 War ausverkauft in der Soirse! wie ir *.** Janz Der Verkrachte. ferner Und wenn es nichts mit Konzertiren war, nach Und wenn man endlich merkt, ſo geht's nicht weiter, Ihrer Begründet man ein Konſervatoire Bewef Und wird daſelbſt„geſchätzter Anſtaltsleiter“. empft Vergoldet ſcheint des Lebens Horizont 1 5 Man kreibt Dreſſur mit andrer Leute Fingern, Und Alles, was man ſelber nicht gekonnt, Der Tontunſt: die„lomponirte Muſik“. Das bringt man jetzo ſpielend bei den Jüngern! och . f cſt ick⸗ hle lli⸗ bor in⸗ ügt 78 ild⸗ Det et⸗ er⸗ den — * Wrnheln 22 Orober. Generars Anzeiger Fſſen, das ſchlante Poſtament, an deſſen Borderſeite ſich eine Inſchrift, bpon Lorbeerzweigen umrankt, befindet, in Granit ausgeführt werden. Das Denkmal erhält ſeinen Platz in den Kuranlagen mit dem Blick ufs Theater, deſſen Kapellmeiſter Lortzing eine Reihe von Jahren ge⸗ peſen iſt. Der Freskenfund in Boscoreale, von dem wir füngſt be⸗ kichtet, erhält ein peinliches Nachſpiel. Es iſt jetzt erwieſen, aß der Abgeordnete Deprisco gar kein Recht hatte, die Fresken von den Wänden loszulöſen und ſie zu verkaufen. Die ſtegierung wird um gegen die Direktion der Ausgrabungen, die Deprisco gewähren ließ, ja ſogar ihm half, energiſche Maßnahmen ergreifen. Vom Verkauf ins Ausland iſt keine Rede mehr. Demnach iſt alſo auch das Gerücht, der deutſche Kaiſer habe die Fresken angekauft, endgültig dementirt. Kleine Notizen.„König Arthur“, Trauerſpiel in vier Akten bon Fritz Lienhardt⸗Charlottenburg, erzielte bei der Premiere am Neuen Stadttheater in Leipzig einen mittleren Erfolg. Das Dranka ſchildert die tragiſche Vernichtung des alten Britenxeiches durch die Angelſachſen in dichteriſch gehobener Sprache, vermochte aber infolge ſeiner epiſchen Breite das Publikum nicht beſonders zu feſſeln. Am beſten gefielen der zweite und der dritte Akt. Der Darſtellung iſt uneingeſchränkte Anerkennung zu zollen.—„Das Glück“. Rudolph Freiherrn Prochäzkas im Repertoire des Neutſchen Landestheaters erfolgreich ſich behauptende allegoriſche per„Das Glück“ hat, wie aus Paris gemeldet wird, das beſondere Intereſſe des Archivars der Großen Oper, Herrn Malherbe, etweckt, der das Werk überſetzen läßt, um es der Aufführung in Paris entgegenzuführen. Die nüchſte Premisre des„Glück“ findet in Düſſel⸗ borf ſtatt.— Irene Trieſch, welche gegenwärtig in London ein Gaſtſpiel abſolvirt, hat die wiederholt erbetene Annulirung ihres Kontraktes mit München bei Herrn von Poſſart erlangt und iſt nun⸗ mehr für ein Engagement am Deutſchen Theater in Berlin frei geworden. Sie ſoll daſelbſt im Februar gaſtiren und in erſter 12 dazu auserſehen ſein, die durch den Austritt der Frau Agnes [Sorma enkſtandene Lücke auszufüllen.— Für den Park von 8 N 0 Sansſousci wird im Auftrage des Kaiſers eine Wiederholung der meiſterlichen, in der Siegesallee befindlichen Figur Friedrichs des Großen von Prof. Uphues hergeſtellt. Auch hier werden Poſtament und Standbild in Marmor ausgeführt. Der Kaiſer hat bereits im Verein mit dem Künſtler einen geeigneten Platz für das Werk aus⸗ gewählt; der Standort wird rechts von der Bildergalerie ſein. Wie man hört, iſt die Vollendung dieſer Figur im Mai 1901 zu erwarten. Neueſte Nachrichten und Telegramme. Zur Lage in China. Der Mikado und der Kaiſer von China. *Tokio, 18. Okt. Das Schreiben, welches der Kaiſer und die Antwort des Letzteren, die vom 9. Okt. datirt iſt, lauten die 0 1 n China am 26. Sept. an den Kaiſer von Japan richtete, folgt: Der Kaiſer von China ſchrieb: In Befürchtung, daß die Aunlängſt außerhalb des Jungtung⸗Thores ſtattgehabte Er⸗ mordung des Kanzlers Ew. Majeſtät Geſandtſchaft, [Sugihyama Akira, welche durch gewiſſe Differenzen ver⸗ anlaßt wurde, die Gefährdung der freundſchaftlichen Beziehungen zu der benachbarten Macht zur Folge haben könnte, hatten wir ſofort Befehl ertheilt, den Mörder der Juſtiz zu überliefern. Die Erinnerung an das Verbrechen hat nun unſer tiefſtes Edauern wieder erweckt. Wir haben in Bethätigung dieſer Afühle am heutigen Tage ein Dekret erlaſſen, durch welches Nalung, der Vieepräſtdent des Ceremonien⸗Amtes beauftragt bird, eine religiöſe Ceremonie für den Verſtorbenen abzuhalten und 5000 Taels für die Begräbnißkoſten anzubieten. Gleichzeitig haben wie Liſchangtoh, den Unterkanzler des Großſekretariats des chineſiſchen Geſandten in Tokio befohlen, einen ſeiner Sekretäre zu beauftragen, das Zeremoniell der DTrankopfer bei der Ankunft des Sarges mit dem Ver⸗ ſtorbenen in Ew. Majeſtät Lande nochmals vorzunehmen. Da umſere Reiche dieſelbe Schriftſprache beſitzen, in unmittelbarer Mähe von einander liegen und langjährige Beziehungen gegen⸗ ęſeitiger Achtung und gute Nachbarſchaft unterhalten haben und nachdem Ew Majeſtät, auch als unſere Unterthanen die gegen die befreundeten Mächte obliegenden Verpflichtungen verletzt batten, und behülflich zu ſein verſuchte und uns dadurch zu dauernder Dankbarkeit verpflichteten, erſuchen wir nunmehr Ew. Majeſtät, auch jetzt die anderen Mächte zu veranlaſſen, fſobald wie möglich mit uns die Verhandlungen behufs Friedens⸗ ſchluſſes zu beginnen, welche wie wir hoffen, die Integrität unſerer Beſitzungen achten und unſerem Reiche zu großem Nutzen Fgereichen möge. Wir geben uns der erneuten Hoffnung hin, daß Ew. Majeſtät dieſes Erſuchen in geneigte Erwägung ziehen werden. Die Antwort des Japan lautet: Mit Befrievigung haben wir Ew. Majeſtät Telegramm erhalten, in welchem Sie Ihr tiefes Leidweſen über die Ereigniſſe ausſprechen, m welchem der Kanzler der kaiſerlichen Geſandtſchaft, Sugihama Alira, in Folge graufamer und barbariſcher Hand⸗ langen von Soldaten Ew. Majeſtät, ſein Leben verlieren mußte. Ew. Majeſtät theilen uns ferner mit, daß Sie zum Beweiſe Ihres Bedauerns den Vicepräſtdenten des Ceremonien⸗Amtes befohlen haben, religiöſe Ceremonien für den Verſtorbenen abzuhalten und 5000 Taels für die Begräbnißkoſten anzubieten und daß Sie ferner den Sekretär der Geſandtſchaft Ew. Majeſtät in Tokio angewieſen haben, Trankopfer bei der Ankunft der Leiche des Verſtorbenen in unſeren Landen darzubringen. Ew. Majeſtät haben auch den Wunſch geäußert, wir möchten verſuchen, die betheiligten Mächte zu veranlaſſen, bald mit Ihnen Frieden zu ſchließen, um dadurch die Sicherheit des Reiches Ew. Majeſtät zu befeſtigen und andere Vorthelle zu erzielen. Was nun die Wiederherſtellung des Friedens anbetrifft, ſo iſt dieſe nicht nur der Wunſch Ew. Majeſtät, ſondern auch wir wünſchen den Frieden aufrichtig und wenn Ew. Majeſtät in der That den Wunſch hegen, ſo möchten wir Ihnen den weiſen Ralh geben, ſofort eine Verordnung zu erlaſſen, durch welche alle bigotten rückſchrittlichen Perſonen aus⸗ Lrücklich vom Amte zu entfernen ſind und ſtatt ihrer nur ſolche bPerſonen zu Miniſtern berufen werden, welche die erforderlichen Fähigkeiten beſitzen und die in China wie im Auslande Hochachtung genießen. Auf dieſe Weiſe müßte eine Fganz neue Regierung geſchaffen werden. Wenn Ew. Majeſtät ſich ſerner entſchlöſſen, bald nach Peking zurückzukehren, ſtatt nach Schenſt zu gehen, ſo dürfte auch dies erheblich zur Beruhigung Ihrer Unterthanen beitragen, während die genannten Maßregeln den Beweis liefern würden, daß Ew. Majeſtät auch wirklich Reue enpfinden über die den fremden Mächten zugefügten Verletzungen. Unter ſolchen Umſtänden glauben wir, würde ſich keine der fremden Müchte gegen den Friedensſchluß erklären und wir hoffen daher, daß Ew. Mafeſtät unſern gut gemeinten Ralhſchlag beherzigen werden. Kaiſers von aupee (Dieſe Antwort des Kaiſers von Japan iſt in jeder Beziehung aner⸗ kennenswerth. D. Red.) Zum deutſch⸗engliſchen Abkommen. Shanghai, 22. Okt. Die hieſige deutſche Ver⸗ einigung drückte telegraphiſch dem Reichskanzler Grafen Bülow die größte Befriedigung der deutſchen kaufmänniſchen Kreiſe Shanghais deutſch⸗engliſchen Notenwechſel. * Paris, 22. Okt. In dem am Samſtag auf Grund einer Londoner Depeſche den Blättern mitgetheiltem Text des deutſch⸗ engliſchen Notenwechſels war vor dem letzten Abſatz bei der Aufzählung der Mächte, die zum Beitritt eingeladen werden ſollen, das Wort Rußland weggeblieben. Dieſe Thatſache hat verſchiedenen Blättern Veranlaſſung gegeben, ihr Kommenktar auf eine vermeint⸗ liche Uebergehung Rußlands zuzuſpitzen. So ſchreibt der„Temps“: „Das deutſch⸗engliſche Abkommen enthält auf den erſten Blick nichts, was nicht allgemeine Zuſtimmung verdienen würde, aber die Umſtände, daß unter den Mächten, denen der Vertrag mitgetheilt werden ſoll, Rußland nicht aufgeführt iſt, muß faſt den Anſchein erwecken, daß das Uebereinkommen gegen den letztgenannten Staat gerichtet ſei.“ Nun⸗ mehr iſt ein weiteres Telegramm aus London veröffentlicht worden, in dem mitgetheilt wird, daß der Name Rußland aus Verſehen weggeblieben ſei. *London, 22. Okt. Das deutſch⸗engliſche Abkommen be⸗ ſprechend, ſchreibt die Morning Poſt“: Der Grund für die in den deutſchen Blättern ausgedrückte Freude iſt, daß die beiden erſten Beſtimmungen auf einen Verzicht der engliſchen Regierung auf alle Sondervorkheile im Pangtſekhal hinauslaufen(). Es iſt zu hoffen, daß dieſe Haltung der deutſchen Preſſe in England wohl verſtanden wird. Die„Times“ ſchreibt: Es iſt nichts beunruhigendes oder ſen⸗ ſationelles in unſerem formellen Abkommen mit Deutſchland. Wir ſind ſtets bereit, mit ihm zuſammen vorzugehen, wenn wir es ohne Schädigung der eigenen Intereſſen khun können. Wie das Blatt aus Newyork meldet, war das Abkommen für Amerkka und die übrige Welt eine Ueberraſchung und zwar eine nicht überall angenehme. Der„Daily Telegr.“ ſchreibt: Die moraliſche Wirkung des Abkommens könne nicht überſchätzt, dürfe aber auch nicht mißverſtanden werden. Dasſelbe habe keinen aggreſiven Charakter und ſei nicht nur eine immerwährende Urkunde der offenen Thür, ſondern ſeine Erklärungen zu Gunſten der Integrität Chinas ſeien derart, daß eine Sonder⸗ politik in China beträchtlich gefährlicher wäre, als das Zuſammen⸗ gehen mit den übrigen Mächten. 5 *** * Berlin, 22. Okt. Die„Nordd. Allg. Itg.“ meldet: Nach amtlichen Meldungen weht die Flagge Walderſees ſeit dem 17. Oktober auf dem kaiſerlichen Winter⸗ palaſt in Peking. * Kiel, 22. Okt. 50 Fähnriche zur See ſind heute nach Bremerhaven abgegangen. Dieſelben ſollen von dort mit dem Lloyddampfer„Prinz Heinrich“ nach Oſtaſten befördert und auf verſchiedene Schiffe des oſtaſtatiſchen Geſchwaders ver⸗ theilt werden. * Paris, 22. Okt. Der chineſiſche Geſandte hat dem Miniſter des Aeußern einen Brief des Kaiſers von China an den Präſidenten Loubet übermittelt, in welchem der Kaiſer um die guten Dienſte Loubets zur ſchnellen Eröffnung von Friedensverhandlungen bittet. * Hongkong, 22. Okt. Reutermeldungen aus Kanton beſagen: Die Bezirke am Oſtfluſſe oberhalb Poklo ſind vom Verkehr abgeſchnitten. Es kommen daher von dort widerſprechende Nachrichten bezüglich des Fortſchritts der Un⸗ ruhen. Die Chineſen ſagen, chineſiſche Truppen hätten, obwohl ſie Anfangs erfolgreich geweſen, ſpäter zweimal Nieder⸗ lagen erlitten. Man ſei wegen der Präfekturſtadt Huitſchou in ſchwerer Sorge. Nach weiteren Meldungen ſoll dieſelbe bereits genommen ſein, während andere Berichte beſagen, ſie ſei von den kaiſerlichen Truppen zurückerobert worden. In dem Ausbleiben weiterer Nachrichten erblickt man eine ernſte Wendung. Die Stimmung in Kanton hat ſich nicht gebeſſert. Der ſtell⸗ vertretende Vicekönig bedroht zwar die Aufrührer, verhängt aber nicht die angedrohte Strafe. Seine Proklamationen werden mit Verachtung behandelt und heruntergeriſſen, ſobald ſie angeſchlagen werden. Zahlreiche Anhänger der Rebellen in Kanton würden ſich einer Erhebung willig anſchließen, wenn die⸗ ſelbe Erfolg verſpräche. * 8— (Privat Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) *k Baden⸗Baden, 22. Okt. Der Fürſt z u Hohenlohe⸗Schillingsfürſt verabſchiedete ſich heute von dem Großherzog. Er frühſtückte mit ſeinem Sohne Alexander bei den großherzoglichen Herrſchaften. Homburg, 22. Okt. Heute Vormittag empfing die Kaiſerin zu ihrem Geburtstage die Glückwünſche der kaiſerlichen Familie, ſowie der Damen und Herren der Umgebung. * Hildesheim, 22. Okt. Die Enthüllungsfeier des Denkmals Kaiſer Wilhelm J. hierſelbſt iſt vom Kaiſer auf den 31. Oktober feſtgeſetzt. * Barmen, 22. Okt. Das Kaiſerpaar trifft am 24., Vormittags 10 Uhr, von Homburg vor der Höh kommend, auf dem Bahnhofe in Rittershauſen ein und unternimmt eine Fahrt durch Barmen⸗Elberfeld mit der Schwebebahn bis Vohwinkel. Von dort erfolgt die Abreiſe nach der Villa Hügel. Die Wagenfahrt von Vohwinkel durch den Kreis Mittmann iſt wegen der vorgeſchrittenen Jahreszeit aufgegeben. * Breslau, 22. Okt. Die„Schleſiſche Zeitung“ meldet aus Kattowitz: Geſtern Nachmittag ſtürzte bei der Reckehütte in Rocdin ein in voller Fahrt befindlicher voll beſetzter Anhänge⸗ wagen der elektriſchen Kleinbahn in einer ſcharfen Curve um. 17 Fahrgäſte wurden theils ſchwer, theils leicht, ein Bahn⸗ beamter tödtlich verletzt. * Paris, 22. Okt. Aus Marſeille wird gemeldet, daß die Gemeindevertretung beſchloſſen hat, dem Präſäden⸗ ten Krüger keinerlei offiziellen Empfang zu bereiten. Es ſoll überhaupt jede Kundgebung welche einen offiziellen Charakter an ſich tragen könnte, vermieden werden. Ebenſo werden Aufzüge oder lärmende Straßenkundgebungen zu Gunſten Krügers nicht geſtattet werden. Der„Figaro“ berichtet, daß mehrere holländiſche, iriſche und deutſche Aborfnungen in Marſeille eintreffen werden, um Krüger zu begrüßen. Dr. Leyds dürfte Krüger bis Port Said entgegenfahren. * Antwerpen, 22. Okt. Der vom Kongo eingetroffene Dampfer„Ville'Anvers“ überbringt die Nachricht, der aus, über den Gerichtshof in Boma habe den Agenten Pora h, der den Häuptling Alibu im Mongolenbezirk ködtete, zu 10jähriger Zwangsarbeit, einige Mettys, die angeklagt waren, mehrere Ein⸗ geborene getödtet zu haben, zu 6jähriger Zwangsarbeit ver⸗ urtheilt. Die Verurtheilten waren geſtändig, erklärten jedoch auf mündliche Weiſungen Lothaires gehandelt zu haben. * London, 22. Oktober. Die„Times“ melden aus Rarotonge vom 8. d..: Der Gouverneur von Neuſeeland iſt an Bord des„Ranfully“ heute hier gelandet und hat auf einmüthiges Erſuchen der Häuptlinge die Cookinſeln, formell annektirt. * Petersburg, 22. Okt. Die„Nowoje Wremja“ meldet aus Wladiwoſtok vom 19.: In Japan nehme die Cholera zu. Aus Japan kommende Dampfer müſſen eine Quarantäne einhalten. Auf Dampfern, die aus Nagaſaki in der Poßjet⸗ bucht eintreffen, ſind Todesfälle an der Cholera vorgekommen. Maunheimer Handelsblatt. Coursbplatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 22. Oktober. Weizen pfälz.—.——17.25 „ norddeutſcher—.——17.— Hafer, württb. Alp—.. „amerik. weißer———14.— „ ruſſ. Azima 18.——18.50 Mais amer. Mixed—.——12.6 „ Theodoſia 18.50—19.—„Donau—.—13.25 „ Saxonska—.—18.25„La Plata— 275 „ Girka—.——18.—[Kohlreps, d. neuer—.—30.50 „ Taganrog 18.——18.25 Wicken—.—.— „ rumäniſcher 18.——18.50 Kleeſamen deutſch. 1—.—130.— „ am. Winter 18.——18.25 75„ II 100.—110.— „ Chicago II—.——138.25„ amerik. 100.—112.— „ Manitoba1—.——.—„neuerpfälzer—.——. „ Walla Walla—.——18.25„Luzerne 87.——95.— „ Kanſas II 18.——18.25„Provenc. 95.— 110 „ Californier—.———.—„Eſparſette 26.——29.50 „ La Plata—.—18.—fLeinöl mit Faß;-— Kernen—.——17.25 Rüböl„„—.—71.— Roggen, pfälz.—.—15.25„ bei Waggon———69.— „ rufſiſcher—.——15.25 Am. Petroleum Faß fr. mit 20 Tara—.——28.— Am. Petrol. Wagg.—.——22.10 Am. Petrol. in Ciſt. „„%%᷑ V⁰PWNPP—— „ norddeutſcher „ amerik. Gerſte, hierländ. 15.50—16.—.100konetto verzollt.18,40 „ Pfälzer 16.——17.— Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——22.— „ Ungariſche 18.——18.25 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——21.10 Futter—.—18.30 Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100ko netto—.——17.40 Rohſprit, verſteuert—.— 117.— Gerſte vum. Brau 14.50—15.25 Hafer, bad. „ ruſſiſcher 14.25—15.25 70er Sprit—.— 55.— „norddeutſcher—.——15.—[90er do. unverſt.—.—37.50 Nr. 00 0 1 2 3 4 Weizenmehl— 0 1 28.25 26.25 24.25 23.25 22.28 20,25 Roggenmehl Nr. 0) 23.75 1) 20.75. Weizen und Roggen preishaltend; Gerſte, Hafer, Mais zjemlich unverändert. Courszettel der Maunheimer Effekteubörſe vom 22. Oktober, Obligationen. Staatspapiere. 1 1% 1 Badiſche igat.— ein. Hyp.⸗B. unk. 19 11 —1 ig. J 1„„„ 1 175 0 1 5 6½„„„Communalſ 91.— 53 a%„ 1803/04 94.95 0 Städte⸗Aulehen. „„ 84.— G 35 i. B. 92.— f 2. 400 350 1 3 Badteie 15 5 1896 ½ T. ooſe 41.— b5 4½ Ludwigshafen M. 225 31% Baher. Obligationen 92.— bz 4 75 15 99.50 G 8 7 5 88.40 bz 31 5 5—.— 2½ Deutſche Reichsaulelhe 94.30 b5 3½ Maunheimer Obl. 1888 93— C 8%„ 51 94.80 bz 8105 5„ 1888 92.— G 30/%„ 3 85 85 bz 3178 1895 92.— 957 Preuß. Conſols 2 5 95“⁰⁸,„„ 28898 90.— 5 1 70 0 JInduſtyie⸗Obligationen 2 6 65 ö Bab, A⸗G f. Nöſchiff. 100.— 4 Brauerei Kleinlein Heidelb. ⸗ Eiſenbahn⸗Aulehen. 4%% Gebr. Hemmer 10⁰.— 0 40 Sbee gelwerke 4 8 5 N. 99.70 2 Speyerer Ziege 5 e 91.20 G 4½ Bereln Chem. Fabriren 3½„„ convertlrt, 92.80 b34¼ Zellſtofffabrir Waldhof e Gelſel u. Moh alzbrau. v. Geiſel u. Mohr— 8 Brauerel Sinner, Grünwinkel 220.— Babiſche Bank 119.50 G„ SchroeblHeidelberg 144.— 8 Gewerbebank Speyer 50% 128.80 G„ Schwartz, Speyer 122.— Mannheimer Bank 116.—„ Schwetzlügen 70.50 Oberrhein. Bank 115.50 G 55 Sonne Weltz Speyer 149.50 Pfälziſche Bant 161.— 53„ Z. Sdorch, Sick„ 94.— 68 fälz. Opp.⸗Bank 149.5 8„ Werger, Worges 90.— Pſg Spar⸗ u. Cdb. Sandau 19.50 8 Wormſer Brauhaus b. Oertge 128.— 0 e 5 Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 128.— 8 ein. Ban 3 Südd. Cank 109.80 5 Trausport Süddeutſche Bank(lunge) Aktc und Verſicherung⸗ Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Aktien 120.— 5 Pfälziſche Ludwigsbahn 216.60 55 Maunh. Dampfſchleppſchiff, 113.— „ Maxbahn 180. 3„ Jagertaus 101.— Norbbahn 125.50 bz Bab. Rück⸗ u. Mitverſich.—.— Heilbronner Straßeubahnen—.—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 585— Chemiſche Indnuſtrie. Continentale Verſicherung 350. 8 .⸗G. f. chem. Induſtrie 115.— 8 Mannheimer Berſicherung 400.— Badiſche Aullin⸗ u. Soda 578.— Sberrheln. Berſ.⸗Geſellſchaft 289.— W 15„ iuugeſ Württ, Transportverſich. 700.— Chem. abelk 175— 9 Induſtrie. Berein Sen Fabrtken.— 8 Ar⸗Geſeuſch Sellnpufrge 12—8 Verein D. Oelfabriken 104.— 5z Dinglerſſche Maſchinenfabrik] 160.—- Weſleregeln Alkal. Stamm 207.25 G Emalllirfabrik Kirrweiler 21.— Vorzug 104.— G Emalllirwerke Maikammer 122.— 8 85 2 Ettlinger Spinnerei 110.— Brauereien. Hüttenheimer Spennerel 89.— Bab. Brauerei 145.— Karlsr. Nähmf Hald u. Neu 168.— B Binger 177. 5 Sere 87.— 8 Durlacher Hof vorm. Hagen— gershelmer f— 162.— G Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf 89.— 4 Glefantenbräu Rühl, Worms 106. Portl.⸗ßementwk. Heldelberg 58.— Brauerei Ganter, Freiburg 107. Veteinig. Freiburger Ziegelw. 120.—. 12 Kleiulein, Heidelberg 144. Verein Speyerer Ziegelwerke 101.50 6 Jomburger Meſſerſchmitt 98.50 B ellſtofffabrit 22.— 6 Ludwigshaſener Brauerel—.— uckerfabrik 1 8 Mannh. Aktienbrauerei 163.— Zuckerrafftnerle Mannheim 139.— Maunheimer Effektenbörſe vom 22. Okt. Die heutige Börſe verlief äußerſt ſtill. Eine Brauerei Eichbaum⸗Aktien, welche zu 162% Frankfurt a.., 22. Oktbr.(Effektenbörſe). Anfangscourf Kreditaktien 203.—, Staatsbahn 137.40, Lombarden 24.90, Egypter —.—, 4% ungar. Goldrente 95.50, Gotthardbahn 139.— Disconto⸗ Commandit 171.60, Laura 196.80, eee 195 Darmſtädter 180.—, Handelsgeſellſchaft 143.50. endenz: feſt. — 5 22. Oet.(Effektenbörſe Anfangskurſe. Kreditaktten 202 90, Staatsbahn 137.25, Lombarden 24.90 Diskonto⸗Commandit 171.50, Laurahütte 197.—, Harpener 177.40, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz: feſt. e Ruſſen⸗Noten ept. 216.35, 3½% Reichsanleihe 94.60, 3% Reichsanleihe 86,25. 4% Heſſen 100.20,¼ Heſſen 81.40, Italiener—.—, 1860er Looſe 181.50, Lübeck⸗Büchener 132.80, Marten⸗ burger 65.50, Oſtpreuß. Südbahn—.— Staatsbahn 137.50, Lom⸗ barden 25.—, Canada Paciſte⸗Bahn 86.10, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 146 50, Kreditaktien 202.90, Berliner Handelsgeſell? ſchaft 143.40, Darmſtädter Bank 129.70, Deutſche Bankaktien 187.10, Disconto⸗Commandit 171.60, Dresdner Bank 141.70, Leipziger Bank 163.—, Berg.⸗Märk. Bank 145.—, Dynamit Truſt 149.60, Bochumer 176.25, Conſolidation 318.25, Dortmunder 86.50, Gelſenkirchenern 185.50, Harpener 177.60, Hibernia 180.75, Laurahütte 197.—, Licht⸗ und Krafk⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 208.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 144.70, Deutſche Steinzeugwerke 259.50, Hanſa ſchiff 151.40, Wollkämmerei⸗Aktien 138.50, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weftf. Bank von 1908 99.80, 3% Sachſen 82.10, Stettiner Vulkan 208.50, Mannheim Rheinau 109.50, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 92.—. Privatdiscont: 3¼ ½, London, 22. Oktbr.(Südafrikaniſche Minen.) Debere 287/, Chartered 3⅛ Goldſields 7¼½, Randmines 40/, Gastrand 7%. Tendenz: feſt. 75 Coursveränderung erfuhren nun geſucht waren. 8 Seite. 22. Oktober. —. 1d Kreis⸗ — Vergebung von Haus⸗] Iwangsr N Dienſtag, 23. Oktober d.., 2 Uhr ch ieſigen Ve Entwüſſerungg ⸗Arbeiten. No. 11848. Die Entwäſſerung der Schuppen und Werkſtätten der ele aßenbahn an der Collin öffentlich ver⸗ zungen und Beding⸗ auf dem Ti zur auf Une 1 1 aſſenverzeichniſ ſſe gege Einſendung 10 Mark von dort bezogen werdei Augebote ſind verſiegelke und mit Haſprecheuder 0 ‚ t ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Donnerſtag, 25. Okt. 1900, Vormittags 11½½ uhr einzultefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Ange⸗ gebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtaitfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende Angebole werden nicht mehr an⸗ enommen. Zuſchlagsfriſt ſechs 'ochen. 66927 Mannheim, 18. Oktober 1900. Tiefbauamt: Abtheilung Sielbau Berger. Vergebung ber Glaftr⸗ Arbeiten zun Neubau bes Ren laymnaſtums. ile in Haupt⸗ aände obigen Neu⸗ n Wege der öffent⸗ Submiſſion vergeben ſind ver⸗ vechender lufſchrift verſehen bis längſtens Samſtag,3 Novpbr. d. Js., BVormittags 11 uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt eingeſehen, und d nebſt den Angebotsformularen gegen Erſtat der Umdruck⸗ gehühren in Empfang genommen werdenkönnen Den Submittenten ſteht es frei, an vorgenanntem Termin der Eröffnung der An⸗ gehote beizin 1. 67452 Mannheim, 19. Oktober 1900. Hochbauamt: (Gez) Uhlmann. Verſteigerung von Bauplätzen. Am 67238 Wontag, 29. Oktober 1900, Nachmittags 3 Uhr, werden im Rathhaus dahier, großer Saal, die nachbeſe riebe⸗ Nen, der Stadtgemeinde“ kaun⸗ heim ehörjgen Bauplätze: eee No. 12 im 2 aße von 469,14 qm Bau⸗ gelände und 61,5% ̃m Vorgarten⸗ gelände. Beethovenſtraße No. 14 5 7 ck⸗ Werberſt b. No. 27—29 plat) im Maaße von 468,98 qm Baugelände und 61,70 au Vör⸗ werden. Angebote chloſſen und mit entſpi hierauf Bedingungen an der Beeth hoven⸗ raße öffentlich zu Eigenthum ver⸗ ſtelgert. Ver Anſchlagspreis des Bau⸗ geländes beträgt 45 M. pro qm, während das! e ee zum feſten Preiſe von 10 M. prb qin herechnet wird. Die Bauplätze dürfen niemals als Gewerbe⸗ oder Lagerplätze benützt und es dürfen in den zu errichtenden Gebäuden keinerlei Gewerbe⸗Betrlebe eingerichtet werden. Dle Bauplätze an der Beethoven⸗ ſtraße dürfen einſchlie Flich Seiten⸗ Aund Hinterbauten nicht tiefer wie 18,00 m verbaut werden, wobei jeboch Veranden und Balkone 905 eingerechnet ſind. lumpenausgebot findet nicht att, vlelmehr werden die beiden lätze nur einzeln verſteigert. Die Verſteigerungsbedingungen und der Laf geplalt können im Rathhaus 05 95 werden. Maunheim, Oktober 1900. Großh. II. Knecht. Verſteigerung von Villenbauplätzen. 67237 Mottag, 29. Oktober 1900, Nachmittags 3 Uhr, werden im Rathhaus dahier, großer Saal, die Hachbeſchriebe⸗ nen, der Städtgemeinde Mann⸗ ebn eigenthümlich gehörigen, Dahier gelegenen Bauplätze: Lachnerſtraß No. 8 Victorlaſtr⸗ No. 14—16 platz) im Maaße von 506,00 . Victorkaſtraße Nr. Maaße von Bffentlich zu ſteigert. 755 Anſchlagspreis beträgt 85 M. pro qm und es können bie eerr ſo⸗ wie der Plan im Rathhaus Dahter eingeſehen werden. 16. Oktober 1900. Großh. Notariat 11: Knecht. (Eck⸗ m 18 im 396,00 qm Eigenthum ver⸗ Empfehle gediegene Polſter⸗ und Kaſtenmöbel zu billigſten Preiſen. os Mab Döng P 2, 8 und 9. e Zeichnungen (Weibchen) zugelaufen. erſteiger⸗ 4, 5 geg en baare im Voll fandenee itlich verſteigern: 1 Kl avier, grünes W Stahlfedern, Reißzei Dücher ulheftepap waaren, g2 groß ße Parthie agentuch, 1Nühm aſt hiir u. 2 Bilder Ferner: L 2, 9 Nachmittags 3 Uhr verſchiedene Majolika⸗ Emailherde, 1 Badſchrank mit Badewanne, verſchiedene Bade⸗ waunen, Gasbadeofeu, verſchie⸗ 5115 Kronleuchter, Schreib⸗ pult, 1 S üglanpen. Letztere Gegenf Ande ſind noch alle neu und findet die Ver⸗ ſteigerung vorausſichtlich be⸗ ſtimimt ſtatt. 67571 Mannheim, 22. Oktober 1900. Danquard, Gerichtsvollzieher. Arbeitsmarkt der Oentral-Anstalt für Arbeitsnachweis jeglicher Art. 8 1, 17. 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Wir richten deshalb an die Herren Vertrauens⸗ männer und alle Freunde unſeres Vereins die herzliche Bitte, wie⸗ der Sammlungen der bezeichneten und anderer für die Zwecke der Anſtalt noch brauchbarer Be⸗ kleidungs⸗Gegenſtände gefälligſt veranſtalten zu wollen. Die eingehenden Kleidungsſtücke können ſowohl an Herrn Haus⸗ vater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Dürrheim bezw. Station Klengen—, als auch an die Hauptſammelſtelle in Karlsruhe, (Sofienſtraße 25 II) jederzeit ab⸗ geltefert werden. Beim Wechſel der Jahreszeit ergeben ſich ſtets Deice an Kleidungsſtücken, welche durch Ueberlaſſung an unſere Anſtalt zweckmäßige und nültzliche Ver⸗ wendung finden können. Karlsruhe im Septbr. 1900. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arheiterkolonien im Großher⸗ zegtum Baden. 4n8t8 Hellbrauner Wallac, gut geritten, 170 om 150 11jährig, gut von Beinen, 11 verkaufen. Näh. Tabeerlall Altberuhmte Aae ge Handtücher, Halblein en ꝛc., dirert außs der Fabrit v. G. 8 Stein⸗ hude, in jed. 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