rhnumrrersn., IDeeee ee ne. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter tr. 2958 — (Badiſche Volkszeitung.) Ma Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 1* Auswärtige Inſerate der Stadt Maunheim und Umgebung. unheimer Journal. Telephon: Redaktion: Nr. 877. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815. Verantwortlich für Poltttk;: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Thekl: Eruſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: J..: Dr. Paul Harms, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Aunſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) Die Reklamen⸗Zeile 60 52 kath Enel Aunmerfen.s„ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſeammeeh e Peaanhe Nr. 525 Dienſtag, 13. November 1900.(Abendblatt.) — A——— Die Gefahren des Reichstagswahlrechts. In der„Straßburger Poſt“ erſcheint, unter wechſelndem Zeichen, noch ſo ziemlich jeden Tag ein Artikel, der die badiſchen kationalliberalen vor den ſchaurigen Gefahren des gleichen, all⸗ gemeinen und direkten Wahlrechts warnt. Auf dieſe tragiſchen Monologe einzugehen, liegt kein Anlaß vor, da wir ja in der „Straßburger Poſt“ ſelbſt darüber belehrt worden ſind, es handle ſich hier um private Meinungsäußerungen, denen keine amtliche Stelle nahe ſtehe. Neuerdings aber iſt der„Straßburger Poſt“ ein Bundesgenoſſe erſtanden im Konſervativen Partei⸗ borſtand, der der Regierung beiſtehen will,„unſere Verfaſſung gegen demokratiſche Vergewaltigung zu ſchützen“. Unter„demo⸗ kratiſcher Vergewaltigung“ iſt natürlich die— als vorhanden aͤngenommene— Abſicht der Nationalliberalen zu verſtehen, ſich für direktes Wahlperfahren zu erklären. Nun, wenn der Vor⸗ wurf des Verraths in den Spalten der„Karlsruher Zeitung“ eine liebevolle Aufnahme findet, dann brauchen die Nationalliberalen ſich nicht mehr darüber zu wundern, daß die„Landpoſt“ die Aus⸗ Übung ihrer verfaſſungsmäßigen Rechte und Pflichten mit dem Ehrentitel„Vergewaltigung“ belegt. Ihre Vergangenheit erlaubt es der nationalliberalen Partei, dieſe Beſchimpfungen einfach zu regiſtriren. Was nun das Reichstagswahlrecht angeht, ſo haben wir keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß es unſer Ideal nicht iſt. Hauptſächlich deshalb nicht, weil die Allgemeinheit des Wählens kein illuſoriſch bleibt; in Rinteln⸗Hofgeismar wählten nicht 80 Prozent der Berechtigten! Wir meinen alſo, man müßte dem Reichstagswahlrecht erſt einmal zur vollen, ihm innewohnenden Wirkſamkeit verhelfen, ehe man ſich über ſeine Wirkungen beklagt. Zum mindeſten aber müßte man doch mit Thatſachen auf⸗ warten, die die Gefahren der geltenden Reichstagswahlpraxis er⸗ läutern. Darnach haben wir in all den Artikeln auswärtiger Blätter, die mit vielen tönenden Worten die„Herrſchaft der Maſſen“ und die„Radikaliſtrung der Parteien“ abwandeln, bis⸗ her vergebens geſucht. Daher möchten wir unſrerſeits eine Reihe bon Thatſachen anführen, die unter einer dreißigjährigen Herr⸗ ſchaft des Reichstagswahlrecht geſchichtliches Gut unſeres Volkes geworden ſind; und an die auswärtigen Blätter, die unſern badi⸗ ſchen Verhältniſſen ſo viel ängſtliche Aufmerkſamkeit widmen, ergeht die freundliche Bitte, uns an dieſen Thatſachen, ſtatt an ihren Schlagworten, die Gefahren des gleichen, allgemeinen und direkten Wahlrechts zu demonſtriren. Das Produkt dieſes angeblich ſo gefährlichen Wahlrechts, der Reichstag, hat zunächſt, in Uebereinſtimmung mit dem leiten⸗ den Staatsmann, das Reich ausbauen helfen. Beſonders hat er, in einer langen Folge von Heeresvorlagen, ſo ziemlich Alles bewilligt, was die Regierung zur Stärkung unſrer Wehrkraft für nothwendig hielt. Der Reichstag hat dann in jüngſter Zeit, lurz nach einander, zwei große Flottenverſtärkungen hinzugefügt, die die Regierung für nothwendig hielt. Als die Regierung den Entſchluß faßte, vom Freihandel zur Politik des Schutz⸗ zolls überzugehen, iſt der Reichstag ihr willig gefolgt; als ſie den Getreidezoll wieder zu ermäßigen wünſchte, hat der Reichs⸗ lag ſich auch damit einverſtanden erklärteeund jetzt, wo die Re⸗ gierung einen höhern Zoll für erforderlich hält, wird der Reichs⸗ kag ihr nicht im Wege ſein. Der Reichstag hat der Regierung Iegar ein Ausnahmegeſetz gegen eine beſtimmte Klaſſe von Staats⸗ fallen laſſen, als ſie es für zeitgemäß erklärte, darauf zu ver⸗ zichten. Der Reichstag hat die ſozialpolitiſche Geſetzgebung ſchaffen helfen, worauf wir ſo ſtolz ſind, und er hat das Bürger⸗ liche Geſetzbuch durchgepeitſcht, nur weil die Regierung es vor Jahrhundertſchluß unter Dach und Fach haben wollte. Der Reichstag hat— Doch das genügt wohl. Kleinigkeiten ſinds ja nicht, die die Reichsregierung da, geſtützt und unterſtützt vom allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht, zu Stande gebracht hat. Nun bitte, wo ſind die Gefahren? Es ſieht doch ſo aus, als ließe ſich mit dem Reichstagswahlrecht zur Noth regieren, auch gut regieren ſogar. Oder wollen die Konſervativen Heeres⸗ und Flottenverſtärkungen, Arbeitergeſetze und Schutzzölle auch unter die Rubrik„demokratiſche Vergewaltigungen“ einreihen? *.*.* Im Ortenauer Boten finden wir den Wunſch ausgedrückt, die Regierung möchte der herrſchenden Unklarheit und Ver⸗ wirrung ein Ende machen. Wir entnehmen dem Artikel Folgendes: Merkwürdig iſt und unſeres Erachtens nicht gerade ein Zeichen be⸗ ſonders vertrauensvoller Verhältniſſe zwiſchen Land und Regierung, daß letztere noch mit keinem Worte offiziell oder auch nur unzwei⸗ deutig ofſiziös ihre Meinung kund gibt— immer noch das Verſtecken⸗ ſpiel hinter Herrn Julius Katz und den verſchiedenen außerbadiſchen Zeitungen. Es wird ja wohl ſo ſein, wie Herr Katz ſagt— aber warum kann denn nicht über eine Angelegenheit, die, wie jetzt auch ſein neueſter Artekel in der„Straßb. Poſt“ zugtbt, den Angelpunkt der inneren Politik bildet, in der„Karlsr. Ztg.“ klipp und klar geſagt werden, welches der Standpunkt der Regierung in ührer jetzigen Zu⸗ ſammenſetzung iſt?— Herr Katz iſt ſehr glück langen Artitkel der„Kehler Zeitung“ einen Bundesgenoſſen gefunden zu haben. Wir gaben erſt letzthin zu, daß unfraglich in der nat.⸗lib. Partei ſelbſt noch keine vollſtändige Einmüthigkeit über die brennende frage f. Weshalb a wie ſchon geſagt, eine eren Dis⸗ beſtehe. ſlizibſe Erklärung dringend erwünſcht wäre, die der w kuſſton eine poſitive Grundlage geben könnte. Red. d. Gen.⸗Anz.) Wir ſind daher inſofern über den Kehler Artikel nicht überraſcht. Ge⸗ wundert hat uns nur einigermaßen, daß da ein Mann den politiſchen Lehrſtuhl beſteigt, der ſich gröblichſter geſchichtlicher Irr⸗ thümer ſchuldig macht. Gelaſſen ſpricht er das große Wort aus: „Allerdings beſteht in Baden das allgemeine und gleiche Wahlrecht ſchon ſeit dem Inkvafttreten der Verfaſſung.“(!) Der Herr weiß dem⸗ nach offenbar nicht, daß die Verfaſſung von 1818 das akttive Wahlrecht auf Bekenner der chriſtlichen Konfeſſionen und Ortsbürger, das paſſive außerdem noch durch einen Zenſus beſchränkte.— Sodann behauptet er:„Das in unſerer Verfaſſung begründete allgemeine gleiche und indirekte Wahlſyſtem iſt ein einheitliches, unlösbares Ganze, das als ſolches ſteht und fällt; man kann nicht ein Stück davon wegnehmen und mit den übrigen Beſtandtheilen weiter regieren. Wird die in⸗ direkte Wahl aufgehoben, ſo iſt das bisher geſetzlich beſtehende Wahl⸗ ſyſtem als ganzes und damit auch in allen ſeinen Theilen, alſo auch das gleiche und allgemeine Wahlrecht beſeitigt, und es kann ſich nur darum handeln, unter Abänderung der Verfaſſung etwas Neues an ſeine Stelle zu ſetzen.— Dieſe Sätze— nicht auch der erſtkritiſirte — haben Herrn Katz ſo gut gefallen, daß er ſie in die„Karlsr. Ztg.“ übernahm und auch in der„Straßb. Poſt“ abdrucken läßt. Wir fragen: Als man hinter einander 1849— 1867— 1869 und 1876 die doch viel wichligeren, materiell rechtlichen Beſchränkungen hinſicht⸗ lich der Konfeſſion, des Zenſus und des Orksbürgerrechts aufhob, ſowie die ebenfalls ſehr wichtige Umwandlung der öffentlichen in die geheime Abſtimmungsform vornahm— hat man da auch das ganze Wahlſhſtem als ein untheilbares Ganzes betrachtet? Antwort: Nein! Man hat, wie ſich Jedermann aus ch, in einem überaus 57 bürgern bewilligt, als ſie es für unumgänglich hielt, und er hat es den betr. Regferungslättern überzeugen kann, einſach geſagt: die und die Beſtimmungen der Verfaſſung werden entweder ſchlechthin auf⸗ gehoben oder durch folgende andere erſetzt. Und jetzt wollen Herr Kutz und ſeine Kehler Eideshelfer kommen und die verhältnißmäßig wenig bedeutende Erſetzung der indirekten durch die direkte Wahlform an die Bedingung der Aufhebung des ganzen Wahlſyſtems knüpfen Sehen ſte nicht ein, welch' ſchlimmem Verdachte ſte hiermit ſich und die Regierung ausſetzen?— Doch genug! Uns muthet es bei det Nampfesweiſe unſerer Gegner an, als gingen wir allerdings ſchweren, mindeſtens ſehr unerquicklichen Zeiten entgegen, wo im Liberalismus die Spreu vom Weizen geſondert werden wird. Nur noch eine Frage: Warum ſucht man denn die„Kautelen“ nicht auf dem Wege einer zeitgemäßen Reform der Erſten Kammere Deutſches Reich. [] Berlin, 12. Nov.(Der Trinkſpruch auf den Kaiſer), den Abgeordneter Baſſermann auf dem Eſſen im Kaiſerhofe ausbrachte, verwies mit beſonderer Befriedigung auf den Beſchluß, der am Vormittag in voller Einmüthigkeit be⸗ züglich des Vorgehens der deutſchen Regierung in China gefaßt worden, und fuhr dann fort: Dieſer Beſchluß entſpreche der Auffaſſung der nationalgeſinnten Kreiſe im Lande, die es mit Freude und Zuverſicht erfülle, daß mit Energie, Pflichttreue und heißer Vaterlandsliebe der Kaiſer auch dies⸗ mal wieder ſeines ſchweren Berufes, nach dem Beiſpiel ſeiner großen Vorfahren, gewaltet und dafür geſorgt habe, daß Ching für die der deubſchen Ehre widerfahrene Schmach und die Ermordung des deutſchen Geſandten und die Schädigung der deutſchen Intereſſen, die gebührende Genugthuung zu leiſten habe. Mit dem klaren Verſtand und dem weiten Blick, der ſeine Vorfahren ausgezeichnet, habe er rechtzeitig die Anforderungen erkannt, die an das deutſche Reich durch ſeine Stellung in der Welt geſtellt ſind. Seiner Initiative vor Allem ſei nicht genug zu danden, daß wir jetzt daran ſind, eine große ſchaffen, und daß durch die bereits jetzt erf nde Mach 1 See Tauſende von braven deu werden können, um dort in er für des Vaterlandes Ehre zu kämpfen. Das zwiſchen Einſt und Jetzt. Vor kaum noch fünfzig Jahren wurde der deutſche Name in der Welt mißachtet und der Deutſche mißgünſtig in den Winkel geſchoben; jetzt ſei jeder in die Welt hinausziehende Deufſche boll Zuverſicht in dem Bewußtſein, Glied eines großen aufſtrebenden Volkes zu ſein. Auf den Fundamenten, die der große Kaiſer gemein⸗ ſam mit dem großen Kanzler und Moltke geſchaffen, habe Kaſſer Wilhelm II. alſo weiter gebaut. 5 Mit dem Wunſche, daß eine gütige Vorſehung dem Kafſer die volle Bethätigung ſeiner hervorragenden Eigenſchaften zum Glücke und zur Größe des deutſchen Vaterlandes gewähre, ſchloß der Trinkſpruch und begeiſtert ſtimmte die Verſammlung dreimal in das Kaiſerhoch ein. Das Telegramm an Herrn v. Bennig⸗ ſen lautete: Die ſoeben durch einen Trinkſpruch gefeierte nationalliberale Jugend hat ihre Ideale gewonnen durch ihre hiſtoriſchen Führer; in Gemeinſchaft mit ihr ſendet der Central⸗ vorſtand der Geſammtpartei dem alten lieben Freunde ber⸗ ehrungsvoll die beſten Grüße. J..: Baſſermann. Frankreich. P. Paris, 12. Nov.(Ausſtellungsſchluß.) Am geſtrigen Sonntag, dem letzten der Weltausſtellung, erreichte die Beſucherzahl das Maximum, 589 448. Heute, am Schluß⸗ tage war der Beſuch kaum geringer, möglicherweiſe noch ſtärker. Trotz der plötzlich hereingebrochenen Kälte— der 12. November kann thatſächlich als der erſte Wintertag bezeichnet werden— e Feuilleton. Von neuer berliniſcher Kunſt. II. (Von unſerem Korreſpondenten.) Eröffnet haben ſie die Seceſſionsbühne mit Ibſens Romödie der Liebe“; da war ich juſt abgefahren. Dann gaben ſie Knut Hamſuns„An des Reiches Pforten“; davon habe ich in Wien geleſen. Aber was ich las, das machte mich ſtutzig. Das war ein langſames Zergliedern des bislang Gebotenen und zum Schluß die unerbittliche Folgerung:„Es iſt ja alles Unſinn, was Ihr da anſtrebt. Ihr wollt uns was vormachen. Schließt die Bude heute und Ihr werdet ſehen, daß Niemand einen Verluſt ite. Niemand; am Allerwenigſten die Kunſt.“ In der Ferne habe ich mich damals über dieſe kühle Logik und das feindſelig Abſprechende geärgert. Seit ich die Dinge in der Nähe ſah, gebe ich dem Mann recht; es iſt wirklich Unſinn. Noch mehr: Dieſe Sereſſionsbühne iſt ſo ziemlich das zweckloſeſte Inſtitut, das mir auf dem Gebiet der Theaterunternehmungen vorgekommen iſt. So harte Behauptungen ſoll man nicht ausſprechen, wenn man e nicht begründen kann. Alſo bitte: hier der Beweis. Neben den beiden Werken der nordiſchen Dramatiker hat die Seceſſions⸗ zühne an zwei Abenden im Ganzen fünf Stücke herausgebracht. avon habe ich zwei nicht verſtanden, zwei andere waren blitz⸗ dumm und nur eines übte als die gemeinverſtändliche Schöpfung kines talentvollen Poeten eine tiefere Wirkung. Das war des teners Carl Schönherr Einakter„Die Bildſchnitzer“, den er ein wenig geſchraubt eine„Tragödie braver Leute“ nennt. Aber ſchließlich hat er doch auch wieder recht; was hier in dem welt⸗ zutlegenen Gebirgsdörfchen durch die armſelige Holzſchnitzerhütte käkreftet. das wird erſt durch die Brapheit ihrer Inſaſſen er⸗ ſchütternd; erſt dadurch zum tragiſchen Schickſal. Der Friedl Sonnleitner und der Gebhart Perathoner ſind Freunde und gute Kameraden in geſunden Tagen geweſen; ſie bleiben's auch, da den Friedl ein tückiſcher Unfall trifft. Er hat ſich bei der Arbeit ver⸗ letzt; hernach iſt's ſchlimm geworden und nun gibt es nur noch die traurige Wahl: entweder den Arm abnehmen laſſen oder den Tod zu erwarten, den die ſchnell zugreifende Blutvergiftung bringen muß. Friedl entſchließt ſich zum erſten; er wird leben und er wird auch nicht verderben. Sein Weib, das ihn eben ſo herzig getröſtet hat, wird bei ihm ſein und für ihn und die Kinder ſchaffen. Und der Gebhart Perathoner wird's auch thun; ſchaffen für den Friedl und die Seinen und den eigenen Vater. Aber dieſer Vater iſt ein Haderlump und da ihm der Gebhart die eben geſchenkten Gulden wieder wegnimmt, weil des Friedls Töchter⸗ chen in dem kalten Winter nicht ohne Schuh ſein ſoll, will der Alte rachſüchtig verrathen, was er längſt lauernd beobachtete: daß es den Gebhart zur Sonnleitnerin zieht und die Sonn⸗ leitnerin zum Gebhart. Mit Mühe ſchiebt der Sohn den Vater zur Thür hinaus; dann ſind ſie gerettet und ihrer ſelbſt nicht mehr mächtig ſinken ſie einander in die Arme. Aber der Friedl ſchläft nicht; mit großen, todtwunden Augen hat ers geſehen und Alles verſtanden. Und nun will er auch nicht länger leben. Nicht länger denen im Wege ſtehen, die er liebt und die ihn auch lieben und die es dennoch eines zum anderen treibt, unwillkürlich, un⸗ bezwinglich, unwiderſtehlich... Dieſe große Tragödie in dem engen Rahmen eines Armeleutelebens iſt von Schönherr ſchlicht und mit einfachen Mitteln erzählt worden; aber gerade das Schlichte und Einfache hob ſeine Arbeit hoch hinaus über die Künſteleien und den geſchraubten Myſticismus, dem wir ſonſt auf dem Seceſſionstheater begegneten. Da war ein wunderlicher Einakter von Maurice Maeterlink, der dem Nicht⸗Eingeſchworenen und cliquenmäßig Verzückten lediglich wie eine Art lebendes Bild die Binſenwahrheit illuſtrirte, daß was man nicht weiß, einen nicht macht heiß. Und da war ein faſt noch wunderlicherer Ein⸗ akter bon Hugo von Hoffmansthal, der in zum Theil allerdings ſehr ſchönen Verſen, aber gerade darum reichlich prätentiös die gleichfalls nicht ganz neue Beobachtung wiedergab, daß Manchem ſchon in ſeiner Scheideſtunde das Leben als ſchaal und inhalts⸗ los erſchien, als ein„Lebenstraum“, don dem er„im Todes⸗ wachen“ zu erwachen hoffte. Ihre keckſten Sprünge aber verübten die Leiter der Seceſſionsbühne bei den letzten Darbietungen. Da ſie partout und in allen Stücken ihre Extrawurſt haben müſſen, nannten ſie die eine fürnehmthuend„eine Grotesque“ und die andere prahleriſch eine„Lügencomödie“. Wir aber, die wir alten, liebgewordenen Bezeichnungen nicht ohne Grund untreu werden wollten, ſahen in dem„Bär“ des Herrn Anton Tſchechow nur einen harmloſen Schwank für Dilettantenbühnen und in dem „Hockenjos“ des Herrn Waſſermann eine leidliche Biermimik für Commerſe und Stiftungsfeſte. Und nun fragen wir, obzwar noch immer gläubig, aber doch ſchon ein wenig zweifelnd: wozu das Alles? Weshalb dieſe mühſelig gequälte„Einheit des Stils“, wo ihr doch nichts Ein⸗ heitliches und Ganzes vor uns hinſtellen könnt? Zu was Ende dies unglaublich Geſuchte, dieſe Manierirtheit, die bis auf die Theaterzettel mit ihren manchmal tiefſinnigen, manchmal blos blödwitzigen Zeichnungen in Allem und Jedem etwas beſonderes haben will, da Euch das wirklich Beſondere, das durch ſeine Eigenart Imponirende doch augenſcheinlich fehlt? Kommt Ihr Euch in ſtillen, von keinem Lauſcher bewachten, Stunden eigentlich nicht etwas lächerlich vorn? Eine höhere Gattung ſoll Euer Theaterchen darſtellen neben den anderen Schaubühnen; eine höhere Artung unter den Berliner Direktoren auch Ihr. Habt Ihr denn auch ſchon darüber nachgedacht, worguf ſich dieſer Euer ſonderbarer Anſpruch gründet? Etwa weil Ihr Mgeierlink auf⸗ 5 45 5 2. Selte! wimmelfe es draußen in der blaſſen Winkerfonne von Menſchen, die noch einmal einen Blick auf alle Herrlichkeiten werfen wollten. Un vielen Orten ſchaute man ſchon die erſten Vorbereitungen zum Aufbruche. In den inneren Höfen der Gebäude an der Invaliden⸗ eſplanade wurden ſchon die Bahngeletſe, welche verdeckt waren, bloßgelegt. In den Gewächshäuſern an der Seine räumten die Gärtner ſchleunigſt auf, und im japaniſchen Pavillon am Troca⸗ dero, gelangten die Chryſanthemen zur Vertheilung an die Behendeſ id vor den Thoren wurden die Titets von armen Teuf ren noch die Hände voll hatten, gegen vier Uhr für 5 Ce euft Um die Mittagsſtunde hatten ſie noch 5 Centimes gegolten. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 13. November 1900. Vom Offenbacher Eiſenbahnunglück. Anläßlich des Offenbacher Eiſenbahnunglücks werden zahlreiche Vorſchläge, 85 55 Abänderungen in der Konſtruktion der D⸗Wagen gemacht. wird der„Frankf. Ztg.“ geſchrieben: 18 Auglüc neuerdings zur Reform der D⸗Wagen. Publikum, Preſſe, Parlament ſollen nicht ruhen(wenn ſchon die ganze Aunglüchſelige Erfindung nicht fort Fuſchaffen iſt), bis die Einkerkerung der Paſſagiere zwiſchen zwei armſelige Thüren am„langen Ende“ be⸗ hoben iſt. Alle o fftziellen und offiziöſen Anpreiſur igen der herrlichen Ausſtiege durch's Fenſter können nicht überzeugen! Ich habe ſchon boriges Jahr an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß in Belgien und Frantreich gleichfalls? mit Seitengängen verkehren, daß aher Por jedem Abtheil vom ng aus eine Thüre angebracht iſt. Es iſt nicht einzuſehen, we noch nicht exöſtirt.“ Ein Fachmne ann Etter Oelgas er ſiſt. In den letzten Wwie der bei Offen von Potsdam, wo ſind auf den öſterreichiſchen ſtangen aller Wagen durch Nothfalle sicherheits⸗A⸗B⸗C bei uns immer der„N. Fr. Pr.“ mit, daß ein Wagen 2100 das auf chs Atmoſphären zufammengepreßt Jahre n haben ſich me chrere ähnliche Unfälle ereignet ngefähr anif Jahren in der Nähe n verbrannten. Seit jenem Unfalle nen die 1 ingenen Fenſterſchußz⸗ ene erſetzt worden, damit man ſie im gewar nt. Rur ſehr füllt, und au ſchloſſenen Cor ſoſen oder Bre der Wagen ſich ſam entleeren, Pani k, we mmtl llichen für ſch 5805 abge⸗ iner eneleerg oder Aae; Zuſammen⸗ gewöhnlichen Verhältniſſen u nur ſchr lang⸗ en eins zu wetten, daß im Fall einer gegeneinander laufen und es vielleicht 555 faſt keiner von den Paſſagieren recht⸗ geilfg den Aus Sgang ins gewinnt. Man muß ſich einmal Fälle vorſtellel ung geplatzt iſt und die Paſſa⸗ giere in Gefahr ſint zu werden. Iſt bei einem Zuſammen⸗ ſtoß etwa der Gang d nolirt und dadurch vollſtändig unpaſſirbar ge⸗ macht worden, während die 5 es zum Theil unverfehrt geblieben ſind, ſo ſiten ſämmtliche Paſſagiere auch in den unverſehrten Coupees 8 wie in einer Mauſe falle. Der Weg durchs Fenſter(könnte man meinen) würde ihnen offen ſtehen; aber die Fenſter ſind ja in bieſen breiten Wagen, um das lebensgefährliche Hinauslehnen zu er⸗ ſchweren, enkweder nicht ganz herunterzulaſſen oder durch vorgelegte Stangen unpaſſirbar gemacht worden, wenigſtens für Leute, die ſich Kicht einer ganz beſonderen turneriſchen Gewandtheft und eines un⸗ gemöhnlich ſchlanken Körperbaues erfreuen. Es wäre unbedingt noth⸗ wendig, jedem Coupee eine Noththür zu geben, die für gawöhnlich nicht benutzt wird-und durch eine Bleiplompe(ähnlich wie die Nothbremſe) wäre.“ mit im Zuge war, ſ deibt W5 0 gegen mräuchliche Benützung geſichert Ein tra iger aus Berlin, der N* 1 7 U Wagen verb rennen. unglück i Die Dame hatte ein b 8 Geſicht, war ſehr kräftig gebaut und trug das Haar faſt g doch ebwas gelräuſelt Ich hörte das Schreien, lief zu den n Wagen und ſah, daß die betreffende Dame bicht am Fenſter ſaß; ich ſagte ihr, ſie möcht e doch aus dem Ffenſter kommen, doch ſie gaß die Antwort, daß f ie feſt ſei, auch konnte ich nicht mehr in den Wagen gehen, weil die Flammen wie raſend um ſich Irtſfen, und ſo mußte ich es mit anſehen, wie die Dame den Flammen⸗ kod erlitt, es war herzzerreißend. Die Stunde werde ich im Leben nie dergeſſen. Vorſchläge zur Verhütung ähnlicher Unglüchsfälle werden natür⸗ lichin Zuſchriften gemacht. Ein Leſer ſchreibt: Welche Neiſeinden werden jetzt noch in die vorderſten oder hinderſten Wagen eines Zuges einſteigen wollen, und iſt es nicht endlich Zeit, daß bas reiſende Publitum ſich wie ein Mann erhebe, und Davauf beſtehe, baß in jedem Zuge, die zwei erſten und zwei letzten Wagen, andere als Perſonenwagen ſeien? Alſo eine dringende Eingabe an den Eiſen⸗ bahn⸗Miniſter! Sollten durch die Neuerung die Fahrpreiſe erhöht werden müſſen, ſo wird man die paat Pfennige anehr ſchließlich gerne —— entrichten, da man dann e Genernl⸗ Gliedmaßen an ſeinen Weſbnmungsrt zu gelangen etwas werth iſt! GEine andere Zu Zuſchrift des Frankf. Generalanz. enthält Folgen des: Die ſchauer liche Eiſenbahntataſtrophe k iſt kurz aufeinanderfolgend das dwelte ſchreckliche Unglück, das durch Auffahren auf einen auf einen auf offener zaltenden Zug berurſacht wurde. Da drängt ſich eum auch dem Laien die Frage auf, warum ſich ein Zug, der aus m Grunde auf der Stretke liegen bleiben muß, nicht ſichert 5 bei Nacht gar b ſtarkem Nebel, noch dazu, wenn ein nach Zug z ten iſt— indem vie eicht je ein Mann vom Zugsperſonal einige Schritte vor und h hinker dem boſtiet 0 ünde, der mit einer rothen Flagge, Nachts mit einer ent⸗ ſprechenden Laterne und außerdem elwa mit einem E Signalhorn— die zu dieſem Zwecke auf jedem Zuge mitzuführen wären— oder auch durch Anruf einen herankommenden Zug warnt und zum Stehen bringt; die beiden Poſten könnten durch ein einfaches Signal— Pfiff — raſch beigerufen werden, ſobald der Zug wieder weiterfahren will. Wenn eine derartige Vorſchrift beſtünde und ſtrikte durchgeführt würde, wätre ein Unglück, wie die beiden füngſt bei Heidelberg und hier paſſirten doch ſicher, auch bei Nacht und Nebel, ausgeſchloſſen. Die leichte Durchführbarkeit einer ſolchen Sicherheitsmaßregel ſteht außer Fvage und welch Jammer und Unglück wäre ſchon dadurch verhütet worden! Vielleicht ließen ſich überhaupt für den geſammten Dienſt akuſtiſche Nebelſignale einführen. Jedenfalls iſt keine Vorſichtsmaß⸗ regel zu viel, wo es ſich um koſtbare Menſchenleben handelt. Zug * Ernennungen und Verſetzuagen. Der Großherzog hat dem Bureauvorſteher Rechnungsrath Ludwig Weeber bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen den Titel„Oberrechnungs⸗ rath“ berliehen, den Betriebskontroleur Anton Metzger in Walds⸗ hut zum Bahnverwalter und den Stationsverwalter Wilhelm Weiß in Biberach⸗Zell zum Stationskontrolleur ernannt, dem Bahnver⸗ walter Anton Metzger das Stationsamt Waldsh ut übertragen und Stationskontroleur Wilhelm Weiß dem Stationsamt Baden zu⸗ getheilt. Amtsaktuar Rudolf Chriſtmann wurde in Breiſach zum Amtsregiſtrator ernannt, die Eiſenbahn⸗Expeditionsaſſiſtenten Wilh. Blank in Tauberbiſchofsheim nach Mannheim und Karl Krieg in Dinglingen nach Tauberbiſchofsheim verſetzt. * Die Geſellſchaft Clauſe bot ihren Freunden am„Samſtag Abend im Saale zum Scheffeleck einen ſchönen gelungenen Famidien⸗ 15 end. Ein zahlreich erſchtenenes Publitum lohnte die einzelnen Dar⸗ bietungen mit 1 Beifall. Wir waren erſtaunt, ſo viel des Guten zu finden. Geradezu Vorzügliches wurde in Geſang Rleſſtet und haben ſick hier die Herren Peterz, Müller und Haſſelbaum in die Ehre des Abends getheilt. Bei Herrn Müller wundert es uns, daß wir dieſer prächtigen, echten Tenorſtimme von ſelten ſchönem Rlang und Umfang noch nicht begegnet ſind. Dieſe Stimme gehört auf die Bühne. Fräulein Grabenſtein Lerfreute mit zwei chie und graziös vorgetragenen Liedern. Herr Sprenger bot mit dem Vor⸗ trage des Beriot'ſchen Violinkonzertes eine ſehr anerkennenswerthe Leiſtung. Dem humoriſtiſchen Theil gaben die Herren Arndt, Brandt, Lobertz und Diem durch äußerſt gelungene Vorträge großen Erfolg und war es beſonders Herr Arndt, der durch neue wirkungsvolle Couplets ſtürmiſchen Beifall fand. Bei all den Vor⸗ trägen des Abends war Derr Mayer immer am Clavier thärig und errang ſich 8 0 ſeine geſchmacko volle, ſichere Begleitung den lebhaften Dank der Vortragenden und die Aner kennung der Anweſenden. Der C a für dieſen Abend unſere Anerkennung. * Konkurſe in Mannheim. Ueber das Vermögen des händlers Joſef Fleckenſtein, T 1, 16. Konkursverwalter mann Friedrich Bühler. Prüfungstermin: 5. Januar 1901.— das Vermögen der Karl Heller Ehefrau, Eba geb. Neſdig. kursverwalter Rechtsanwalt Dr. Alt. Prüfungstermin: 4. Jan. Aus dem Großherzogthum. * Karlsruhe, 12. Nob. Die Ehefrau eines Meßbudenbeſttzers Mainz wurde zur Anzeige gebracht, weil ſte von Bad⸗Tölz, Bayern, drei ihrer Arbeiter in den W zohnwagen, der amit der Bahn trans⸗ · chloß und dieſelben auf dieſem Wege über Pfullen! dorf, Singen, Wa behnt und Baſel nach Freiburg transportiren ließ, wo⸗ d durch ſie die aen der bad. Staatsbuhnen um den Betrag von 23 0 70 5 ſchäd igte.— Am Samſtag wurde am Lauterſee ein Ueber⸗ zieher mit einer Brieftaſche und einem Arbeitsbuch eines 20 Jahre alten Tapeziers aus Pfaffenwefler, ſowie ein Looſun 77 desſelben und ein geſchloſſener Brief gefunden mit der e üft:„Bild meiner Ge⸗ liebten etc. Blos dieſe iſt Schuld an meinem Tode. Ich ſuchte meinen Tod wegen Liebeskummer.“ Der junge Mann hat ſich zweifellos im Lauterſee ertränkt. * Karlsruhe, 12. Nov. Von der wirthſchaftlichen Kriſis, die manche Kreiſe ern ſtlich bedroht, geben nachf ſtehende Thatſachen beredtes Zeugniß. In unſerer S Stadt' ſtehen nach einer Mittheilung des Statiſtiſchen Amtes gegenwärtig nicht zweniger als 410 Stockwerks⸗ und 110 Manſard denwohnungen, im Ganzen 520 Wohnungen leer, deren Geſam mtmiethzins im Jaßre 290 000% beträgt— ein unge⸗ heurer Zin rluſt! Ein noch trüberes Bild aber für die nächſte Zukunft gibt eine Bekanntmachung der hieſigen Stelle für unentgel lichen Arbeitsnachweis, die auf den Umſtand zurückgeht, daß im ab⸗ gelaufenen Monat von 3669 Arbeitſuchenden nur 1047 untergebracht Leder⸗ Kauf⸗ Ueber Kon⸗ 1901. aus Mont iheim, 13. Novende e ſchoß in drei aufei Schb 0ff 9 1 Geldſtrafe bon 70 A, auch wurde a¹ 1f Eir des Jagdhundes erkannt. ſchichte auf über 400% tommen. ———— Pfalz, Heſſen und * Werh 12. Nob. Die Met Strafkammer verurkheilte den Banbier und Weinhändler Georg C t Fray⸗Deitſche aus Hayingen wegen einfachen Betri ne und Urkunden fälſchung zu anderthalb Jahren Gefängniß. Fray⸗Deitſche hatte das Vertrauen einer großen Anzahl klei ter Leute in Hayingen und Um gegend mißbraucht, indem er die ihm anvertrauten Depots unterſchlug wegen Beihilfe angeklagte Buchhalter des Fray⸗Deilſche, Franz Bidinger von Ha hingen, wurde freigeſprochen. Mport. — Mainz, 12. Nob. Unſer Landsmann Anton Haffner, zur 115 in Paris bei den im„Kaſino de Paris“ ſtattfindenden Berufs ringkämpfer die Meiſter 50 ſft der Welt engagirt, hatte bis ſezt ſchon ein iege zu verzeichnen; ſeinen beſten jedoch hatte er am Freit bend, wo er einen ſeiner ſchärfſten 77 den beſten fran⸗ chen Leichlgewichtringer Leon Le Tonnelier, in 2 Min. 47 Sei urch einen ſehr ſchön angeſetzten Fallgriff 6 eſegte In Konkurtenz O R ger darunter die beſten der Welt, und wird es unſerem der das erſte Mal in ſo großer ee arbeitel, ſgabe ſein, einen Preis zu erringen. Wie wir noch er⸗ fuhre n, iſt Haffner in Paris ſchon mit ſehr ſchönen Gogen für Ring⸗ kämpfe in Deutſchland engagirk worden, ein Beweis, daß er in ſeiner neuen Laufbahn als Profeſſional etwas leiſtet. —— Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Liederkranz⸗Konzert. Es uns mitgetheilt, daß der in dieſem Konzert vendete Konz zer. ügel, der ſich durch ſchönen, vollen Ton ausz e, aus der en Hof⸗Pianofortefabrik von 1 Rud. 85 Sohn Garmer n⸗Schwelm) ſtammt, und dem Lager der Finma Curt Merſeburger, hier, entnommen worden war. Mannheimer Handelsblatt. Frankfurter Börſe. Schluß⸗Kurſe. Wechſel. 18.9. Amſterdam kurz 169.58 169.40 Paris kurz 81.38 81.42 Belgien„ 81.30 8180 Schweiz. Plätze„ 81.07 81413 Italien kürz 76.90 70.33 Wien„ S84.88 84.95 London„ 20.45 20.43 Napoleonsd'or 16.27 16.27 lang] 20.40 20.40 Staatspapiere. A. Deutſche. 9½ Dſch. Reichsanl.] 95.30] 95.70] 4 Oeſterr. Goldr. 97.85] 9745 95.30 95.55 4¼ Oeft. Silberr. 67.50 97½ „„„ 86.60 87.10 4½ Oeſt. Popierr. 97.85 97 80 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 94.80 95.45 4½ Portg. St.⸗Anl. 37.30 38.75 3½%„„„ 95.25 95.658 dio. äuß. 25.10] 24.60 3„„„ 8635 88.804 Ruſſen von 1880 98.40 98.30 94.40 94.40 Aruſſ. Staatsr. 1894 96.—-— 0„.] 93.80 93.704 ſpan. ausl. Rente 69.— 67.8 8½„1900, 98.15 93.20 1 Türken Lit. D. 22.50 22. 3½ Bayern„„92.70 98.10 4 Ungar. Goldrente 86.75 96,80 8 7„„84.50 84.75 5 Arg. innere Gold⸗ 4 Heſſen 102.30 102.,40 Anleihe 1887—.—— 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 4 Egypter uniſieirte 100. von 1896 83.30 83.20 5 Mexikaner äuß. 97.30 97% 3 Sachſen. 88 800 88.45 3 inn. 25.50 25.40 4 Mh. St⸗A. 1899 99.80——4½ Chineſen 1898 76.— 76.40 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 Hoer Griechen 37.60 87.60 3 Oeſt. Looſe v. 1860 188.70, 188.60 5 italien. Rente 94.70 94.60 8 Türkiſche Looſe 109.—110.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 70.— 68.— Lederw. Spichartz 158.— 58.— Heidelb, Cementw. 142.— 140.— Walzmühle Zudw. 125— 125.— Anilin⸗Aktien 400.—897.— Fahrradw. Kleyer 148.— 142.— Ch. Fbr. Griesheim 245.— 245.— Klein Maſch. Arm. 136.50 186.— Höchſter Farbwerk 358.10 358.—' Maſchinf. Gritzner 169.— 169.— Verein chem. Fabrik 174 50 175.— Maſchinf. Hemmerſ 118.— 118.— ChemWerke Albert 106.30 166.30 Schnellprf. Frkthl. 176.— 176 50 Accumul.⸗F. Hagen 129.50 129— Oelfabrik⸗Aktien 106.90 106.90 Allg.Elek.⸗Geſellſch 223 50 221 50 Bwllſp Lampertsm. 100.— 100.— Helios„ 5 115.— 118.50 Spm. Web. Hüttenh] 87.— 87.— Schuckert 70 184.— 190.10 Zellſtoff Waldhof 229.80 230.10 Allg..⸗G. Siemens 161.50 162.50 Tementf. Kallſtadt 110.— 110.20 Lederw. St.Ingbertſ—.— 93.—Friedrichsh. Bergb.] 145.50 146.— Parkakt. Zweibr. 112.—112.80 führt und die anderen Bühnen nicht oder doch nur gelegentlich Dafür ſind wir denen ausnehmend dankbar. Maeterlink gehört eben nicht aufs Theater, es ſei denn als intereſſantes Experiment vor einer eigens zu dem Zweck zuſammengeladenen Geſellſchaft von literariſchen Feinſchmeckern. Oder weil Ihr ſo naiv wart, Euer Theaterchen— ich komme von dem Diminativ nicht ab— mit einem Germaniſtenſeminar zu verwechſeln und einem zahlenden Sonntagspublikum Komödien des alten Andreas Geyphius vorzuſetzen? Bis ſich aus allgemeinem Tumult ein Beherzter erhob und— unus pro multis, wie's ehedem daheim ſo ſchön im Wochenblättchen hieß— ſich eine ſolche Mißhandlung für ſein ſchweres Geld verbat? Ja, wo iſt denn nur bei Euch das Miedageweſene? Das, was Euch die Anderen nicht nachmachen können oder wollen? Geht, geht, die Anderen ſind gar nicht ſo engherzig. Sie verſchließen ſich— die königliche Intendanz und Frau Nuſcha Butze ausgenommen— auch gar nicht der„neuen „Kunſt.“ 555 was die Herren Tſchechow und Waſſermann uns in thren Scherzſpielen boken, das iſt keine neue, das iſt überhaupt keine Kunſt und Hugo v. Hoffmannsthal„Thor und Tod“ mag wohl Kunſt geweſen ſein, aber wenn ſie's war, dann gewiß keine rr von Hoffmannsthal gehört zu jenen für die Menge. Auch He Prolligen Autoren, die nur geprieſen, nicht geleſen ſein wollen. In der Buchausgabe ſeines im Inſelverl lage erſchienenen Dramas Peißt es ausdrücklich auf der erſten bedruckten Seite, die nebenbei Bie 8 des Bändchens iſt:„Gedruckt in der Officin W. Drugulin, Veipzig, in 510 Exemplaren.“ Der bei den Herren ſonſt übliche Vermerk, daß die Platten vernichtet wurden, fehlt zwar diesmal; aber ich nehme an, daß das nur aus Verſehen geſchah und dann iſt dieſer feine und erleſene Geiſt bereits am Premierenabend proſtituirt worden: Mehr als 510 Leute werden es nun gewiß ſchon ſein, die den Thor und den Tod“ kennen lernten. Und wieviel Unwürdige darunter! ich wage den Gedanken gar nicht nuszudenken 'der haben die Direktoren der Seceſſionsbühne ſich am Ende vorgeſetzt, ihrem Schnörkelwerk, ihren dramatiſchen und maleriſchen Zieraten, mit ihrer Manierirtheit ein manier⸗ lices Nublitum zu erziehenz O dann laßt Euch umarmen, Ihr herzlichen glaubensſtarken Jünglinge Ihr Idealiſten in dieſer Sternbergzeit! Aber kehrt um— Euer Fall liegt hoffnungslos! Vor acht Tagen haben ſie im„Deutſchen Theater“— zum erſten Mal auf einer deutſchen Bühne Tolſtois„Macht der Finſterniß“ aufgeführt, das den beſten Geiſtern aller Nationen ſeit zehn Jahren ein heiliges Beſitzthum iſt. Und was geſchah? Kalt ſind ſie geblieben, ſtumpf, gleichgültig und kalt und hernach haben ſie gekichert, in die furchtbar ernſten, gewaltigen Scenen gefühllos hineingelacht. Bis ein brauſendes Bravo von der Stubentengalierte ſie belehrte, daß man den Leo Tolſtoi doch nicht anziſchen dürfe wie irgend ein beliebiges Literatlein. Wer das miterlebt hat, wird begreifen, warum ich an die Zukunft der neuen Kunſt und die Möglichkeit ihr ein Publikum zu erziehen nicht glaube. Hier in Berlin nicht; hier in Berlin herrſcht in den Theatern der Kunſtpöbel. Rr. — Der blinde Eifer einer Königin. Als die Verlobung von„Ons Willemintje“ und„Hertog Hendrik“ proklamirt war, und die Wogen der erſten freudigen Erregung ſich gelegt hatten, da fand die liebreizende, leutſelige Königin von Holland auch wieder Zeit, an andere Menſchenkinder zu denken. Sie erinnerte ſich, daß zwei junge von hohem holländiſchen Adel, die ſchon als Kinder mit der kleinen Prinzeſſin von Oranien geſpielt haben und ſich jetzt rühmen dürfen, die vertrauteſten Freundinnen Ihrer Majeſtät zu ſein, ſeit Kurzem aufallend blaß und ſtill geworden waren.„Sicher ſind ſie liebeskrank,“ ſagte Wilhelmina zu ihrem Auserwählten;„ich kenne auch die beiden Cavaliere, die 8 ihnen angethan haben und die es wohl nicht recht wagen, ihre Augen ſo hoch zu erheben. Doch wir wollen das ſchon in Ord⸗ nung bringen.“ Hollands impulſive Königin lud dann bei der nächſten paſſenden Gelegenheit die betreffenden Ariſtokratinnen und zwei beſti—5 junge Offiziere zu einem Dejeuner im Schloß Lee ein. Die erröthenden Mädchen 1 benfalls ein wenig verwirrten Jünger des Mars waren beteits vom Herzog Heinrich von Mecklenburg⸗Schwerin empfangen worden, als die erlauchte Braut mit ſtrahlendem Lächeln erſchien. Ehe man ſich zur Tafel Lekie, begann die Königin einen eindrucksvollen kleinen Speech je den ſte mit folgenden Worten ſchloß:„Nun iſt es das Prwilegium einer glücklichen Fürſtin, ſhre Frein⸗ nach Möglichkeit glücklich zu machen. Ich habe wohl die vielſagenden Blicke bemerkt, die gewiſſe junge Leute mit einander austauſchen,“ fügte ſie lachen hinzu,„und ſo glaube ich, annehmen zu dürfen, daß Ihr innigſter Wunſch, Mynheer van K., darin gipfelt, die Hand der reizen⸗ den Maria van L.. zu beſitzen. Und wenn ich mich nicht irre, würden Sie, Margarete van M. kaum—— Erſchrocken hielt die Königin inne. Sie hatte einen tiefen Seufzer vernom⸗ men und ſah nun, wie die letztgenannte junge Dame erblaßte und ohnmächtig umgefunken wäre, hätte der andere Offizier ſie nicht aufgefangen und zu einem Divan getragen. An den verlegene! Geſichtern ihrer Gäſte erkannte Wilhelmina, daß ſie Unheil an⸗ gerichtet hatte. Sie blieb auch nicht lange im Unklaren über die Urſache der ſeltſamen Scene. Die Liebe beider Mädchen gehörle eben ein und demſelben Manne. Bekümmert ſah die erlauchte hätte, den Dingen ihren Lauf zu laſſen. — Gezähmte Beſtieu. Die Zeitſchrift„Le mois pittoresgue bringt in ihrer letzten Nummer die Bilder von zwei niedlichen kleinen Leoparden, welche die Freunde eines britiſchen Offtziers in Indien ſind.„König“ und„Königin“ wurden mittels Cloro⸗ form eingeſchl äfert, dann feilte man die Zähne ab und verbrannte ihnen die Krallen, jetzt ſind es die reizendſten Thiere, die man ſich denken kann. ibe h iſt ein großer Freund von kalten Bädern und unterſcheidet ſich darin von unſeren Kaßen, Er ſitzt auf dem Lehnſtuhl ſeines Herrn und liebkoſt den in der zärtlichſten Weiſe.„Königin“ iſt nicht ganz ſo geb i Die Tigerzucht geht, wie dieſelbe Zeitſchrift darlegt, in den Menagerien ganz leicht von ſtatten. Man legt die jungen Tiger in Käſtchen, die mit Wolle vollgeſtopft ſind und läßt ſie von Ziegen, die ihre Pfleglinge meiſt mit Entſetzen betrachten, auf⸗ ziehen. Auch die Bären können ganz angenehme Thiere we Das 17. engliſche Lanzenreiter⸗ Regiment hat einen gezähmbe Bären aus dem Himalaya. Und in Petersburg kann man oſt eine hübſche Frau in einer von drei niedlichen Bärchen gezogenen Troita ſpaziexen fahren ſehen. Eheſtifterin ein, daß ſte unter dieſen Umſtänden beſſer gethan —5 —— ———— 1 ——— ö I] Maunheim, 12. Nob. Männheim, 13. Novemser⸗ General Anzeiger. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Weſterr. Alkali⸗A. 218.75 218.— Buderus 5 Oberſchl. Eiſenakt 131.80 128.70 Concordia 287.K Ver. Königs⸗Laura 215.— 208.— Gelſenkirchner 88 1018 Alpine Montan 214.— 214.— Harpener 186.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 231 232.50 Gotthardbahr 144.70 145.70 Marienbur— Jura⸗Simplon 94 800 35.20 Pfälz. Maxbe iß. Centralb. 15410 154.70 Pfälz. Nordbahn veiz rdoſtb. 93 70 84.40 Hamburger Packet Ver. Schwz. Bahnen 91.30] 90.20 Nordd. Lloyd Ital. Mittelmeerb. 99.10 100.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb.„Meridionalbahn 131.90 132.25 Oeſterr. Süd⸗Lomb. Northern prefer. 77.200 76.80 Nordweſtb La Veloce 47.— 47.— „ Lit. B. 119.50—.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. % Frk. Hyp.⸗Pfdb. 99.— 39.— 4% Rh. Pf. Br. 1902] 99.50] 99.50 40% Pf. HypWB. Pfdb. 99.— 99.— 3½„„„ 1904 90.80 90.60 5ſo„91.40 91.40 3% Sktsgar It Eif[—.— 58.10 5½% Pr. Bod.⸗Cr.] 90.— 90.20 4Pr. Pf.⸗B.Pfb1909] 99.50 99.50 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.80 100.E0 3¼% Pr. Pfdbr. Bk. 3½% Pf..Pr.⸗O.] 91.95] 91.90 Pfobr. 1908] 90.50 90.50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk 148.15 Oeſt. Länderbank 104.50 104.50 Badiſche Bank 12 120.20„Kredit⸗Anſtalt 208 50 208.50 Berliner Bank 105 50 105.80 Pfälziſche Bank 133.50134 30 Berl. Handels⸗Geſ. 151.80 152.70 Pfälz. Hyp.⸗Bank 161.50 161.50 Darmſtädter Bank 135.90 135.60 Rhein. Kreditbank 141.20 141.— Deutſche Bank 197.80197 90] Rhein. Hyp.⸗B. M. 162.50 162.50 Diskonto⸗Commd. 180.40 180.20 Schaaffh. Bankver. 129.70 128.90 Dresdener Bank 150.— 150.30 Südd. Bank Mhm. 108.80 108.50 Frankf. Hyp.⸗Bank 179.— 179.— Wiener Bankver. 119.50 119.60 Frkf Hyp.⸗Creditv. 127.70127.60 D. Effekten⸗Bank 119.79 119.— Mannheimer Bank 116 80 118.— Bank Ottomane 107.75108.10 Nationalbank 133.80, 134.20 Mannh. Verſ.⸗Geſ. 420.— 420.— Oberrhein. Bauk 115.— 115.50 Deſterr.⸗Ung. Bank 121.20 121.— Privat⸗Discont 4½— ¼%,. Reichsbank⸗Discont—. Nachbörſe. Kreditaktien 208.50, Staatsbahn 141.40, Lombarden 26.50, Disconto⸗Commandit 180.—. Pariſer Aufaugskurſe. 3% Rente 100 52, Italiener 94.70, Spanier 68.10, Türken D. 22.67, Türk. Looſe 111.—, Banque Ottomane 533.—, Rio Tinto 14.43. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 13. November⸗ Obligationen. Staatspapiere. Pfaudbriefe. 1Badiſche Obligat. 4 Rhein. Hyp.⸗B. unk. 1902 99.50 5z 5, labgeſt.) 0 3½%„„„ M. 91.90 b3 %% Oblig. Mark B%„„„ 1904.60 bz 5½%%„ 13886„„ Communalf 91.— bz ,„ 1802½04 Städte⸗Aulehen. 3½ Freiburg i. B. 92.— 1 ̃ 3 Karlsruher v. J. 1896 88.— 974 755 e 4% Ludwigsbhaben von 1900 167.— 8 5 5 gati 7 Ludwigshaſen M. 9850 G % Deutſche Reichsanleihe 3½ Mannheimer Obl. 1885 92.— G 5 37 1888 92.— G 90%%„ 15 3177 2 1895 91.25 G 15 Preuß. Confols 312%„ 2898 91— 5 1„.80 58 Induſtrie⸗Oollgationen 2 0 N„ 80 80 bs N Bad A 6ch f. Ahſchiff. 100. 4 Brauerei Kleinleln Heldelb. Eiſenbahn⸗Aulehen. 4½ 9% Gebr. Hemmer 100. B 4 Genzmühle .Pfälz. Gudw. Max Nord) 100.25 G 4½ Speyerer Ziegelwerke 101 G Eilt 5 91.50 bz 4½ Verein Chent. Fabriken 101.— bz e„„ conbpertirt,, 98. G 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 100.10 G Aktien. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr[94.— B aen⸗, 5 Brauerel Sinner, Grünwinkel] 220.— G Badiſche Bauk 120.25 G Schroehl Helbelberg 14— 8 Hetverbeßank Speyer 50% 129.50 G 5 eyer 122.— G Mannheimer Bank 116. G 27 Schwetzingen 70.50 bz Oberrhein. Bant 145.50 0„Sonne Wels Speyer 149.50 2 Ffälziſche Bank 135. 0„ z. Storch, Sick„ 105.— 6 Pfätz. Hyp.⸗Bank 164.40 B„ Gerger, Worms 90.— G Ne 17785 Laudau 12 1 Wormſer Brauhdus v. Oertge 155 G heſuiſche Creditbant 45— fälz. Preß i 118.— Rhein, Oyp.⸗Bank 165. 5 Pfälz. Preßh. 95 Spritſabr. Sldd. Bank 108.50 B Trausport Süddeutſche Bank gunge) Ak. und Verſicherung. Giſenbahnen. Gutjahr⸗Aktien 121¹ Pfälziſche Zudwigsbahn 280.— G Maa Dampfſchleppſchiff 112.— 8 „ Marbahn 142. 8„ Lagerhaus 101.25 5, 11.„ Nordbahn 180.— G Bad. Rück⸗ u. Mitverſich.—.— beilbronuer Straßenbahnen—.—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 536.— Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung 320. B .. f. chem. Induſtrie 120 0 Mannheimer Verſicherung 400.— G Badiſche Anilin⸗ u. Soda 400.— Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 250.— G 1„ junge 3255 Württ, Transportverſich. 700.— B Chem. abrlk Goldenberg 184. 5 Them. Fabrit Gernsheim 30.— 8 Juduſtrie. Verein chem. Fabriten 78.— G Act.⸗Geſellſch. f. Sellinduſtrie 150.— 88 Verein D. Oelfabriten 106. G Dingler'ſche Maſchinenfabrik 169. Weſteregeln Alkal. Stamm 219.50 C fabrik Kirrweller 117.— 8 8 Vorzug 104.— 0 werke Maikammer 122.— 8 f Ettlinger Spinnerei 110.— Brauereien. Hüttenheimer Spennerei 89.— G Bad. Brauerei 145.— Karlsr. Nähmf Haid u. Neu 100. G düuſer Aktlenbierbrauerel 95.— B Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 86.— B ürkacher Hof vorm. Hagen 190.— W Oggersheimer Spinnerei 2 Sachbaum⸗Brauerei 2 166. G Pfch Nähm u. Fahrräderf 80.— G Elefantenbräu Nühl, Worms 106. Portl.⸗Lementwk. He delberg 135.— G rauerel Ganter, Freiburg 107. G Vereinig. Freiburger Zlegelw. 117. Aleinlein, Oeidelberg 14750 G Vereln Speyerer Zlegelwerte 10.50 5 domburger Meſſerſchmitt 95.— Zellſtofffabrit Waldhof 290.— G üdwigshafener Brauerei— Zuckerfabrik Waghäuſel 79.— G Mannh. Aktienbrauerei 164.— G ückerrafſinerie Mannbeim 142.— G Maunheimer Effekteubörſe vom 18. Nov. Für Brauerei⸗ Aktien hält das Animo an und waren heute wieder begehrt: Eich⸗ baum zu 166%, Kleinlein zu 147.50%, Storchenbräu zu 105%; miedriger notirten Binger Aktienbrauerei Cours 95 B. Von Banken verzeichnen Coursveränderungen: Pfälziſche 135 G, Pfälz. Hypoth.⸗ Bank 161.40., Spar⸗ und Credikbank, Landau 135 G. 135.50 B. Erheblich höber geſucht waren Zuckerfabrik Waghäuſel zu 70%, und Akt⸗Geſ. für chem. Induſtrie zu 120%. Frantfurt a.., 183. Nopbr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 208.70, Staatsbahn 141.70, Lombarden 26.50, Egypter . e ungar. Goldrente 96.70, Gotthardbahn 144.70, Disconto⸗ Commandit 180.70, Laura 215.80, Gelſenkirchen 193.—, Darmſtädter 186.80, Handelsgefellſchaft 152.25. Tendenz: ſchwächer. Berlin, 18. Nov.(Telegr.) Gffektenbörſe Bei Eröffnung ſanden Realiſirungen am Montan⸗ und Bankenmarkte ſtatt. Die altung der Börſe war im allgemeinen ſchwächer auf Newyork und dondon Fonds im allgemeinen behauptet, Eiſenbahnen uneingeitlich. Schweizer Bahnen ſchwächer. Bas Geſchäft in der zweiien Börſen⸗ huude zeigte weitere Schwankungen am Montanmarkte und Behaup⸗ uung in Banken. Privatdiscont: 4% Prozent. Berlin, 13. Nov.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 75, Staatsbahn 141.60, Lombarden 26.40, Diskonto⸗Commandit 180.70, Laurahütte 216.—, Harpener 186.70, Ruſſiſche Noten—.—. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.65, 3½% Reichsanleihe .20, 3% Reichsanleihe 86.50 4% Heſſen—.—, 3% Heſſen 82.80, Ftaliener 94 70, 1860er Looſe 133.30, Lübeck⸗Büchener 186.50, Marien⸗ durger 73.—, Oſtpreuß. Südbahn 39.—, Staatsbahn 141.25, Lom⸗ barden 26 30, Canada Paeifie⸗Bahn 87.30, Heidelberger Straßen⸗ und ergbahn⸗Aktien 154 70, Kreditaktien 208.20, Berliner Handelsgeſell⸗ Waft 152.10, Darmſtädler Bank 135 90, Deutſche Bankaktien 197.20, lsconto⸗Commandit 179 70, Dresdner Bank 149.70, Leipziger Bank 165J0, Berg.⸗Märk. Bank 148.—, Dynamit Truſt 150.—, Bochumer 109.30, Confolidation 338.—, Dortmunder 92.50. Gelfenkirchener uttee, Harpener 184.50, Htbernta 208 50, Laurahütte 214.—, Licht⸗ uund Kraft⸗Anlage 102.—, Weſteregeln Alkaliw 219.—, Aſcherslebener Akalt⸗ Werke 146.70, Deutſche Steinzeugwerke 281.—, Hanſa Dampf⸗ giff 158.80, Wollkämmerei⸗Attien 135.30, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bani von 1908 99.50, 3% Sachſen 83.30, Stettiner Vulkan Mannbeim Rheinau 108.—, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 , Privatdiscont: 4½%, Tabak. Der Reſt der 1900er Ernte wird nur in großen Zwiſchenräumen aufgekauft. Letzte Woche kamen in der 3. Sekke baheriſchen Vorderpfalz die Orkte Haardthauſen zu ca. 26 /, heim und Waldſee zu hofen zu 20%/ zum Verk Baden wurden Sandhofen und einige Orte der Bergſtraße g Die Preife dewegten ſich zwiſchen 20 und 26. Ganz ſtill blieb der Verkauf in der Oberpfalz, wo verſchiedene Orte in großen Poſten noch unperkauft liegen, in ihren Forderungen aber ſo feſt geblieben ſind, daß Abſchlüſſe bis jetzt nicht bewerkſtelligt werden konnten. Das Wetter war dem Tabak am Dach auch weiter günſtig, und zeigen die ieferungen von Sandblatt Herbſttabaken und den Tabalen der aardt ein Produkt, das im Wachsthum und in vorzüglicher Enk⸗ wickelung am Dach den beſten Jahrgängen gleichgeſtellt werden kann. Die Verwiegung vollzieht ſich unter dieſen Umſtänden ſehr glatt. In alten Tabaken niment das Geſchäft einen normalen Fortgang. Die Lager von 189ger Tabaken, welche faſt allein für den Bedarf an alten Tabaken aufzukommen haben, ſind kleiner, als in ſonſtigen Ihren die Vorräthe älterer Waaren zu ſein pflegten. Erfreulicherweiſe hält der größere Theil unſerer Fabrikanten an der Verwendung inländiſcher Tabake feſt, trotz der faſt erdrückenden Konkurrenz der Javatabake, welche zu Preiſen realiſtrt wurden, die weit unter den Produktions⸗ koſten ſtehen. Inländiſche Rippen vernachläſſigt, amerikaniſche Rippen zu.50% gekauft. Konkurſe in Baden. Mosbach. Ueber den Nachlaß des zu Oberſchefflenz ver⸗ ſtorbenen und daſelbſt wohnhaft geweſenen Schreiners Ludwig Geiger; Konkursverwalter: Recht Anmeldetermin 29. November. agent K. Ladenburg in Mosbach. Seitens des Vorſtandes des Gemeinnützigen Vereins der Schwetzinger⸗Vorſtadt wird uns geſchrieben: Als Ergänzung des kurzen Berichtes über die letzte Sitzung des Stadtrathes, wonach ſich Großh. Domänen⸗Direktion in Karlsruhe geneigt zeige, weiteres Entgegenkommen zu gewähren bezüglich der ſo oft ſchon behandelten Frage der Erwerbung des ſog. Zuchthausgartens zu einem öffentlichen Zwecke, ſei hier mit freudiger Genug⸗ thuung hervorgehoben, daß dieſes günſtige Ereigniß auf perſönlichen Einfluß Sr. Kgl. Hoheit unſeres allverehrten Ger oß herzogs zurückzuführen iſt, an welchen ſeitens genannten Vereins im Früh⸗ fahr ein betreffendes Bittgeſuch eingereicht wurde. Aeueſte Nachrichten und Celegramme. * Heidelberg, 13. Nov. In Folge Entgleiſung eines Güterzuges erlitten, wie dem Beob. gemeldet wird, geſtern Abend alle einlaufenden und ausfahrenden Züge Ver⸗ ſpätungen. Menſchenleben ſind diesmal nicht zu Schaden ge⸗ kommen. *Wien, 12. Nov. Im Mordprozeß Hilsner plai⸗ dirte der Staatsanwalt für Schuldig aus ſpeziellen Beweg⸗ gründen, tadelt jedoch die leichtfertigen Ritualmordanſchuldigungen, von denen die Maſſen ſich heute noch beherrſchen ließen. Nach dem Staatsanwalt tritt der radikale Tſcheche Dr. Baxa wiederum als Vertreter der privatbetheiligten Familie der ermordeten Hruza mit einer antiſemitiſchen Hetzrede auf und erneuert die Behaupkung, dem rmen Opfer ſei Blut zu rituellen Zwecken abgezapft worden. Das Licht dieſes Prozeſſes werde die ganze Welt erhellen und verhindern, daß arme Chriſtenmädchen abgeſchlachtet würden, um vielle ct den Zwecken einer geheimen Sekte der Juden zu dienen. *** Grivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Berlin, 13. Nov. Mittwoch, 14., Nachmittags 2 Uhr, findet eine Plenarſitzung des Reichstags ſtatt. * Berlin, 13. Nov. Der Kaiſer ſagte ſich für heute Abend beim Reichskanzler zum Diner an. * Greifenhagen, 13. Nov.(Amtlich.) Bei der am 9. in Rande⸗Greifenhagen ſtattgehabten Reichstagserſatz⸗ wahl wurden 27 838 Stimmen abgegeben. Auf Pretorius⸗ Berlin(konſ.) entfielen 14 583, auf Körſten⸗Berlin(ſoz.) 11 756, Stadtrath Dohrn⸗Stettin(freiſ. Ver.) 1487 Stimmen. Pre⸗ torius iſt ſomit gewählt. * Paris, 13. Nov. Dem„Siecle“ zufolge, wird der Finanzminiſter der Kammer einen Bericht über das Ergebniß der Enquste vorlegen, welche die Steuerämter betr. der unbeweg⸗ lichen Güter der Kloſtergenoſſenſchaften ver⸗ anſtalteten. Dieſem Berichte zufolge beträgt der Werth der un⸗ beweglichen Güter eine Milliarde. Der Werth der beweglichen Güter der Kongregationen konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, doch wird ihr Werth auf mindeſtens eine Milliarde geſchätzt.— Der ſozialiſtiſche Deputirte Mirman brachte in der Kammer einen Geſetzentwurf ein, wodurch der Terminhandel mit Schafwolle gänzlich unterſagt werden ſoll.— Der„Gau⸗ lois“ weiſt darauf hin, daß das Dekret über die Maßregelung des Generals Perboyre, des früheren Kommandanten der Artillerieſchule in Fontainebleau, im Amtsblatt noch nicht ver⸗ öffentlicht iſt und deutet an, daß Loubet ſich weigere, das Dekret zu unterzeichnen. * London, 13. Nov. Den Morgenblättern zufolge ver⸗ lautet, das Parlament trete am 3. Dezember zuſammen, um über die Ausgaben für Kriegszwecke abzuſtimmen. * London, 13. Nov. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington vom 12.: Der Chef des Marine⸗Artillerie⸗ Departements erklärt, er werde den Kongreß für das laufende Jahr um die Bewilligung von 7,500,000 Doll. für ſein Departement erſuchen. Das Marineamt beabſichtigt, den Kongreß um die Be⸗ willtgung eines beſonderen Poſtens von etwa 500,000 Doll. anzugehen, die für Verſuche mit unterſeeiſchen Booten beſtimmt ſind. * Waſhington, 13. Nov. Reutermeldung. Marokko hat es wiederum abgelehnt, ſich auf die Forderung der Vereinigten Staaten, für die Ermordung der naturaliſirten Bürger der Ver⸗ einigten Staaten eine Entſchädigungsſumme zu zahlen, einzulaſſen. *** Zum Eiſenbahnunfall in Offenbach. Darmſtadt, 13. Novbr.(Frkf. Ztg.). Die bisher einge⸗ laufenen Akten über das Offenbacher Eiſenbahnunglück ſind nun⸗ mehr von der Staatsanwaltſchaft an den Unterſuchungsrichter des Landgerichts Starkenburg abgegeben worden. Man iſt der Anſicht, daß ſich eine ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit irgend eines der in Betracht kommenden Beamten ſchwerlich wird nachweiſen laſſen, daß vielmehr eine Verkettung ungewöhnlicher Zu⸗ fälle das Unglück herbeigeführt hat. Die Anklagebehörde fürchtet, daß die Zahl der Opfer die bisher konſtatirte Zahl von 10 ütber⸗ ſteigt, hält jedoch ſichere Feſtſtellungen für unmöglich. Die nächſte Aufgabe der Unterſuchung wird es nunmehr ſein, über dieſen Punkt Klarheit zu ſchaffen. Man rechnet dabei auf die Mitwirkung der Oeffentlichkeit, in erſter Linie der Preſſe. * Franfurt, 13. Nov. Die„Frkf. Ztg.“ erhielt von dem hieſigen ruſſiſchen Generalkonſulat die Meldung, daß dort geſtern die Wittwe des bei dem Eiſenbahnunfalle ge⸗ Idfeten Nufſen erſchien, deſſen Perfönlichkeit ſich durch r und Hemdenknöpfe feſtgeſtellt hat. Es iſt der Staatsrath ter Dimitriewitſch von Kodorow, Mitglied des Tambopſchen der ſich zu ſeiner Frau nach Heidelberg begeben Berlin, 13. Nod. Der Kaiſer empfing heute Mittag den Eiſenbahnminiſter Thielen. *Berlin, 13. Nob. Den„Berl. Polit. Nachr.“ zufolge befahl der Kaiſer, einen Immediatbericht über den Offen⸗ bacher Eiſenbahn⸗Unfall einzureichen. ** 4* Der Burenkrieg. *Kapſtadt, 13. Nov. General Rundle hakte in den letzten Tagen mehrere Gefechte in den Diſtrikten von Harry⸗ ſmith, Vrede und Neitz. General Douglas beſetzte Vendersdorp, wo die Buren ihre Operationsbaſis und ihr Vorrathslager hatten. 21 Buren wurden gefangen genommen. Eine Anzahl Rinder und Schafe wurden erbeutet. Cradock, 13. Nov. In der Nähe von Petrusberg wurde eine Polizeipatrouille nach heftigem Kampfe von den Buren gefangen. Nachdem den Leuten die Gewehre und ſonſtige werthvolle Gegenſtände abgenommen waren, wurden ſte freigslaſſen. * ** Zur Lage in China. * Berlin, 13. Nov. Das Wolff'ſche Bureau meldet aus Peking vom 12.: In der letzten Sitzung der Vertreter der Mächte in Peking wurden die Punkte, über die eine end gültige Einägung erzielt iſt, vorbehaltlich genauer Redaktion, folgender⸗ maßen feſtgeſtellt: Der Eingang der Note ſoll den Charakter derſelben als Deeision irrévocable(unwiderrufliche Entſcheidung) feſtſtellen. Sodann erhält unter den an die Chineſen zu ſtellenden Anſprüchen denlerſten Platz die Forderung: einer nach Berlin zu entſendenden, bon einem chineſiſchen Prinzen anzuführenden Kommiſſion, welche das Bedauern des Kaiſers von China und der chineſtſchen Regierung über die Ermordung Kettelers ausſprechen ſoll. Außerdem ſei auf dem Schauplatz der Unthat ein entſprechendes Denkmal mit lateiniſcher, deutſcher und chineſtſcher Inſchrift zu errichten, welche ebenfalls dem Bedauern über die geſchehene Frevel⸗ that Ausdruck gibt. Demnächſt ſoll China die Rädelsführer wie zum Theil bereits in dem chineſiſchen Edikt vom 28. September, zum Theil von den Vertretern genannt ſind und event. moch genannt werden, mit dem Tode beſtrafen. Die chineſtſche Regierung ſoll weiter zwei Jahre lang in allen Unterpräfekturen eine kaiſerliche Ver⸗ ordnung anſchlagen, die die Mitgliedſchaft an der Boxerſekte mit dem Tode bedroht, die über die Schuldigen verhängten Strafen be⸗ kannt gibt, die Vicekönige und Provinzialbeamten für die Ordnung in ihren Bezirken verantwortlich macht und die Beſtimmung trifft, daß ſolche Beamte, die neue Vertragsverletzungen und Beläſtigungen der Fremden zulaſſen, ſofort abgeſetzt werden und niemals andere Stellen erhalten dürfen. Auf jeder fremden oder internationalen Begräbnißſtätte, deren Gräber während der Wirren profanirt wurden, muß die chineſiſche Regierung ein Sühnedenkmal er⸗ richten. Das Tſungliyamen ſoll vollkommen reformirt und auch der Verkehr der Geſandten mit dem Hofe in einer Weiſe weu geregelt werden, die von den Mächten des Näheren zu beſtimmen ſt. China muß den Mächten für Staat und Pribate entſprechende Emt⸗ ſchädigungen leiſten. Die zu zahlende Summe greift, wie aus⸗ drücklich hervorgehoben wird, auch die Beträge in ſich, welche ſolchen Chineſen gezahlt werden ſollen, die im Dienſte der Fremden Schaden erlitten haben. Das Verbot der Einfuhr von Waffen nach China wird bis auf Weiteres aufrecht erhalten. Jede eingelne Macht erhält das Recht, für ühre Goſandiſchaft eine bermanent Schutzwache zu halten. Das Geſandtſchaftsviertel, wo die Chineſen nicht wohnen dürfen, wird in Vertheidigungszuſtand geſeßt. Die Befeſtigungen von Taku und etwaige andere, welche die freie Verbindung Pelings mit dem Meere hindern könnten, ſollen ge⸗ ſchleift werden. Die Mächte werden einzelne Punkte zwiſchen der Hauptſtadt und dem Moere beſtimmen, die militäriſch beſetzt werden, um jederzeit eine unbehinderte Kommunkkatjon zwiſchen dem Sitze der Geſandtſchaften und der See zu gewährleiſten. Petersburg, 13. Nov. Die„Nowoje Wremja“ meldel aus Mergen in der Mandſchurei vom 10.: Eine 3000 Köpfe zählende Abtheilung Bahnarbeiter, ſowie 150 Mann von der Schußwache der mandſchuriſchen Eiſen⸗ bahn wurden am 4. November von Tunguſen angegriffen Die Tunguſen ſchoſſen aus den Bogen auf die Ruſſen. Als die Schützen einige Salven abgegeben hatten, zogen ſich die Angreifer zurück. Auf ruſſiſcher Seite wurde Niemand getödtet oder ver⸗ wundet. Mandſchuren in Mergen erzählen, in den Wäldern halten ſich ſtarke Tunguſenbanden auf, welche ſich an den Ruſſen rächen wollen. * London, 13. Nov. Die Abendblätter melden auß Tientſin vom 10.: Die Ruſſen haben das Arſenal nordöſtlich von Yangtſun mit unbedeutenden Verluſten ge⸗ nommen. Eine bedeutende Geldſumme, eine Anzahl Waffen er⸗ beutet und 200 Chineſen getödtet. *London, 13. Nov. Zu der Meldung von der Au s⸗ lleferung der Bahn Taku⸗Shanhaikpan an die Engländer, ſagt die„Morning⸗Poſt“: Wenn die Meldung wahr iſt, würde ſte einen Beweis von der Loyalität und Einſichk der ruſſiſchen Regierung ſein. Wäre es einem ruſſiſchen Truppen⸗ führer geſtattet, ſich britiſchen Eigenthums mit Gewalt zu be⸗ mächtigen, ſo wäre ein Zuſammengehen Englands mit Rußland eine Abſurdität, und England müßte nothwendigerweiſe Schritte thun, um ſein reguläres Eigenthumsrecht ſicher zu ſtellen. Die Zurückgabe der Bahn iſt ein gutes Omen für die Wahrung der Einträchtigkeit der Verbündeten, Hausens 5 basssher Hatg.-Kah Pfalos tte be bart Alefsebücgeb. billigst bei Curt Grossartig in Wirkung bel allen Magen- u. Darmkrankheſten, 1 1 General⸗Anzeiger. 13. Növemßper. e aee Bekantmachung. Die Aumeldung unfallverſicherungs⸗ pflichtiger Betriebe betr. (518). Nr. 108 8851. Durch das am 1. Oktober ds. Js. an Stelle des U ſich rungsgeſetzes vom 6. Juli 1884 neu in (Reich werbeunfallverſichexungsgeſetz vom 3. Juni 1900 chs Geſetzblatt S. 578 ff.) iſt für ine Reihe von Gewerbe⸗ Areibebetrieben für die nach dem früheren Geſetz eine Verſicher⸗ Angspflicht nicht beſtand, eine ſolche eingeführt. Im Intereſſe der in Frage kommendeſt Unternehmer bringen wir flachſtehend eine Bekanntmachung des Reichsverſicherungs⸗ 15 vom 1. Oktober bs. Is, nebſt Anleitung zur öffentlichen enntniß. Die Anmeldung der hiernach neu verſicherungspflichtigen Betriebe hat durch Ausfüllung des vorgeſchriebenen Formulars in der Stadt Maunheim unmittelbar bei unterzeichneter Behörde— Kaufhaus N 1 No. 1 Zimmer No 9— in den Land⸗ Or eit des Bezirks bei den Bürgermeiſterämtern zu 80 Die Anmeldeformulare ſind bei dieſen Behörden erhältlich. Die Friſt für die Aumeldung iſt auf die Zeit bis zum 15. November 1900 feſtgeſetzt. Mannheim, den 11. November 1900. Wroßh. Bezirksamt: Neff. Bekanntmachung betreſſfend die Anmeldüng unfall⸗ verſicherungspflichtiger Betriebe. Vom 1. Oktober 1900. Nach 8 ss des Gewerbe⸗Unfallverſicherungsgeſetzes vom 30. Juni 1900(Reichs⸗Geſetzbl. S. 578) hat jeder Unternehmer eines Unter die 88 l oder 2 dieſes ſetzes falleuden, bisher der reichs⸗ geſetzlichen Unfallverſicherung nicht unterſtellten Betriebes binnen elner vöm Reichs⸗Verſicherungsamte zu beſtimmenden Friſt den 8 8885³⁵ J8pflichtigen Betrieb unter Angabe des Gegenſtan⸗ t desſeiben ſowie der Zahl der durchſchnittlich darin ſicherungspflichtigen Perſonen bei der unteren beſchäftigten Verwaltungs de anzumelden. Die Fr gum 5 15. November 1900 einſchließlich feſtgeſe 8 le nicht angemeldeten Betriebe hat die untere VB tungsbehörde die Angaben nach ihrer Kenntniß der Ve u ergänzen, dieſelbe iſt befugt, die Unternehmer nicht aug getriebe zu einer Auskunft darüber innerhälb einer zu be den Friſt durch Geldſtrafen im Betrage bis zu einhundert Mark anzuhalten. Welche Staats⸗ oder Gemeindebehörden als untere Verwal⸗ fungsbehörden im Sinne des Geſetzes anzuſehen ſind, wird von den Ceutralbehörden der Bundesſtaaten beſtimmt und öffentlich bekaunt gemacht. Im llebrigen wird wegen der Anmeldung auf die beigefügte Anleitung hingewieſen. Berlin, den 1. Oktober 1900. Das Meichs⸗Verſicherungsamt: Gaebel. Anleitung, Petreſſend die n unfallverſicherungspflichtiger Jetriebe. ( 35 des Gewerbe⸗Unfallverſicherungsgeſetzes vom 30. Juni 1900.) 1. Die Anmeldepflicht erſtreckt ſich guf die bisher der reichs⸗ geſetzlichen Unfallveiſicherung nicht unterſtellten, durch die 88! And 2 des Gewerbe⸗Unfallverſicherungsgeſetzes vom 30. Juni 1900 für verſicherungspflichtig erklärten Betriebe. Demzuſfolge ſind anzumelden, ſoweit die Betriebe nicht bereits der Ver⸗ kicher ungspflicht unterworfen ſind: a) die gewerblichen Brauereien, b) die Gewerbebetriebe, welche ſich auf vie Ausführung von Schloſſer⸗ oder Schmiedearbeiten erſtrecken, ſo⸗ wie das Fenſterputzer⸗ und das Fleiſchergewerbe, e) die gewerbsmäßigen Lagereibetriebe, d) die Lagerungs⸗, Holzfällungs⸗ oder der Beförder⸗ unng von Perſonen oder Gütern dienenden Betriebe, wenn ſie mit einem Handelsgewerbe, deſſen Inhaber eingetragen ſteht, verbunden 15, e) Betriebe jeder Art, für welche durch thieriſche Kraft bewegte Triebwerke nicht blos vorübergehend zur Auwendung kommen. 2. Als„gewerbliche“ Brauereien ſind ſolche anzuſehen, deren Erzeugniſſe zur Veräußerung an Dritte beſtimmt ſind, ohne Rück⸗ cht auf den Umſang der Erzengung und auf die Herſtellungs⸗ 5iſe des Bieres(ob obergährig oder untergährig). 3. Die Gewerbebetriebe der Schloſſer und der Schmiede ſind Verſicherungspflichtig, auch wenn ſie nür handwerksmäßig— mit Ider ohne Werkſſatt— betrieben werden. Auch die Art der aus⸗ geführten Arbeiten iſt unerheblich. 5 4. Das Gleiche gilt für das Fleiſchergewerb; insbeſondere 15 auch dieſenigen Betriebe der Verſicherung unterworfen, welche ich auf die Schlächtung fremden Viehs in freindeneHaushaltungen eſchränken. 5. Die gewerbsmäßigen Lagereibetriebe unterliegen— im Gegenſaß zu dem bisherigen Rechtszuſtande— der Verſicherungs⸗ pflicht auch dann, wenn die Lagerung der Güter ganz ober theil⸗ weiſe unter ſreiem Himmel ſtattſindet. 8 6. Die Vorausſetzung für die Verſicherungspflicht der unter Aiffer 14 angeführten Lagerungs⸗, Holzfällungs⸗ und Beſörder⸗ Augsbetriebe iſt, daß ſie mit einem Händelsgewerde verbunden find, und daß der Juhaber dieſes Gewerbes im Handelsregiſter Ungetragen ſteht. Es ſind alſo beiſpielsweiſe die von Kleinge⸗ werbelreibenden oder Handwerkern, die nicht im Handelsregiſter ingetragen ſind, ausgeübten Betriebe jener Art von der Ver⸗ icherungspflicht ausgenommen, ſofern ſie nicht Theile eines Anderen verſicherungspflichtigen Betriebes ſind. . Ein Lagerungsbetrieb im Sinue der letzterwähnten Borſchrift iſt nicht anzunehmen, wenn Waaren in geringerem Unmfange, oder nſcht für einige Dauer, ſondern mehr zufällig und gelegenllich gelagert werden. f 8. Bel den„der Beförderung von Perſonen oder Gütern ienenden Betrieben“ kommt es nicht darauf au, ob die Beförder⸗ ung guf dem Lande oder zu Waſſer erfolgt. Ebenſo iſt die Art und Größe des Fahrzeuges nud die Art der bewegenden Kraft gleichgültig, Jusbeſondere gehören hierhin die von größeren Pandelsgeſchäften zum Ausfahren von Waaren an die Kunden rwendeten Fuhrwerksbetriebe. 9. Während bisher der Verſicherungspflicht nur diejenigen Betriebe unterſtanden, in denen Dampfkeſſel oder durch elementare Fraft(auch Elektrieität) bewegte Triebwerke zur Anwendung kamen, genügt nunmehr auch ein düxch thieriſche Kraft bewegtes Trieb⸗ werk, um den Betrieb den„Fabriken“ gleichzuſtellen und damit Heſſen Verſicherungspflicht zu begründen. 10. Nichtverſicherungspflichtig und desbalb nicht an⸗ nmelden ſind alle diejenigen Betriebe, in denen der uternehmer allein, ohne Gehülfſen, Lehrlinge oder onſtige Arbeſter thätig iſt. Als Arbeiter zꝛc. gelten aber auch Amllienangehörige des Unternehmers, die in dem Betriebe be⸗ Häftigt werden, mit Ausnahme der Ehefrau, die niemals als kbeiterin ꝛc. ihres Ehemannes angeſehen werden kann. 11. Zur Anmeldung verpflichtet iſt der Unternehmer des Bekriebes oder ſein geſetzlicher Bertreter. Als Unier⸗ nehmer 55 derjenige, für deſſen Rechnung der Betrieb erfolgt. Sind mehrere Unternehmer eines Betriebes vorhanden, ſo iſt Rbder von ihnen zur Anmeldung verpflichtet. Durch die Aumeld⸗ Ang des einen wird auch der Anmeldepflicht der übrigen genügt. Fuür die Anmeldepflicht iſt es einflußlos, ob der Inhaber des Melrlebes eine natürliche oder eine juriſtiſche Perſon iſt. 18. Die unter das neue Geſetz ſallenden Betriebe ſind Daun nicht auzumelden, wenn ſie bisher vereits verſicher⸗ Kügepftichtig und angemeldet waren, ihre Verſicherungs⸗ Iflicht aber durch das neue Geſetz weiter ausgedehnt worden B. Schloſſergewerbe, die bisher nur bezüg⸗ Uch ihrer Bauſchloſſerarbeiten verſichert waren, deren Dewerbebetrieb aber jetzt im ganzen Umfauge der Ver ücherung unterworfſen iſt. Desgleichen ſind nicht auzumelden ſolche Gewerbe, die als Nebenbetriebe der Landwirthſchaft ſich darſtellen und bei einer landwirthſchaftlichen Bernfsgenoſſenſchaft bereits verſtchert ſind. 18. In der Anmeldung iſt der Gegenſtand des Betriebes genau 1 bezeichnen. Umfaßt ein Betrieb weſentliche Beſtandtheile ver⸗ chiedenattiger G ſo ſind die N Beſtand⸗ Woile anzugeben; dabei iſt der Hauptbetrieb beſonders hervorzu⸗ A1 und Kreis⸗? erkündigungshlak! 14. Iſt der Anmelduſſg iſt ferner die Zahl aller in dem Betriebe durchſchuittlich beſchäftigten verſicherungspflich⸗ tigen Perſouen anzugeben, gleichviel ob dieſelben Inländer oder Ausländer, männlichen oder wei Geſchlechts, ob ſie er⸗ wachſene oder jugendliche Arbeiter, Lehrlinge mit oder ohne Lohn ſind, ob ſie dauernd oder vorübergehend beſchäftigt werden. Be⸗ triebsbeamte, Werkmeiſter und Techniker ſind nur daun verſicherungspflichtig, wenn ihr Jahresarbeitsverdienſt an Lohn oder Gehalt dreitauſend Mark nicht überſteigt. Als Gehalt oder Lohn gelten auch Tantiemen, Naturalbezüge und ſonſtige Bezüge, welche den Verſicherten, wenn auch nur ge⸗ wohnheitsmäßig, gewährt werden und ganz oder theilweiſe an die Stelle des Gehalts oder Lohnes treten. 15. Bei Betrieben, welche regelmäßig nur eine beſemmte Zeit des Jahres arbeiten, iſt die anzumeldende„durchſchnittliche“ Nrbeiterzahl diejenige, welche ſich zur Zeit des regelmäßigen vollen Betriebes ergibt. 16. Als in dem Betriebe beſchäftigt ſind diejenigen Perſonen anzumelden, welche im Betriebsdienſte ſtehen und Arbeiten, die zum Betriebe gehören, zu verrichten haben, ohne Rückſicht darauf, ob die Verrichtung innerhalb oder außerhalb der etwa vorhan⸗ denen Betriebsanlage(Werkſtätte ꝛc.) erfolgt. 17. Für die Anmeldung wird die Benutzung des nachſtehenden Formulars empfohlen. 18. Iſt ein Unternehmer zweifelhaft, ob er ſeinen Be⸗ trieb anzumelden habe oder nicht, ſo wird er gut thun, die Anmeldung zu bewirken, um den aus der Nichtan⸗ meldung eines verſicherungspftichtigen Betriebes ſich er⸗ getbenden Nachtheilen zu entgehen. Hierbei bleibt es ihm unkenommen, in dem JFormular unler Spalte„Bemerk⸗ ungen“ die Gründe anzugeben, aus denen er die An⸗ meldepflicht bezweifelt. 19. Schließlich wird darauf hingewieſen, daß nach der vom Reichs⸗Berſicherungsamt erlaſſenen Bekanntmaächung die Anmeldung bis zum 15. November 1900 einſchließlich zu bewirken iſt, und daß ſäumige Unternehmer zu der Anmeldung von der unteren Verwaltungsbeh dürch Geldſtrafen im Be⸗ trage bis einhundert Wart angehalten werden können. Jormular für die Anmeldung. Staakk R igsbezirk. Kreis(Amt)) Gemeinde⸗(Guts⸗) Bezirk Straße Nr. Aumeldung an die untere Verwaltungsbehörde auf Grund des 8 35 des Ge⸗ werbe⸗Unfallverſicherungsgeſetzes vom 30. Junt 1900. Name Gegen⸗ Zahl der durch: Bemerkungen des gend des Ark(ſchnittlich des ſtand des des Be, beſchäftigten Ens beſondere Unternehmers Be⸗ 3 verſicherungs⸗ reiun eitale + 1 1 8 riebes““). flichtiger e, 75 irma) triebes').kriebes) pflichtigen einer Berufs⸗ Perſonen genoſſenſchafth. 1 2 8 4 5 1 ddi (Unterſchrift des zur Anmeldung Verpflichteten.) ). B.„Schmiede⸗ und Schloſſergewerbe“. Bei mehreren Betriebszweigen iſt der Hauptbetrieb zu un⸗ terſtreichen. ) 3 B.„Handvetrieb“, oder„Betrieb mit thieriſcher Krafl“ Itermationales fteisebufeau Mannheim Fritz Bopp 8 Telepbhon 584. Ausgabeſtelle von zuſammenſtellbaren Fahrſcheinheften (Nundreiſebillets). 596880 Rdapelle Vetermann ſellſchaften u. Vereinen bei hkeiten zu Muſik⸗Aufführ⸗ jeder gewünſchten Be⸗ 64374 ungen aller ſetzung. chätzte Aufträge nimmt entgegen C. Annweiler, 608chäftsführor, ., 3, d. Stog. Schreibmaschinen-Schule (Remington, Smith Premier, Lost und Hammond.) Kenograpkie ung kaufn. Buebführung Tageskurse nur für Damen. Abendunterrieht auoh für Herren. Diktatkurse, Stellenvermittfung. Aufnahme neuer Schülerinnen täglich, well Einzelunterrieht. Feinste Referenzen u. nachweisbar beste Unterriohtserfolge. 68812 Friedrich Zurckhardt, Cs12, 11 Ziehung am I5. November ohne Verschub. Loose der Fl. Febaldus⸗Kirche Nürnberg Loose à M..—. Zu beziehen durch die Expedition dieſes Blattes. 9 Todes⸗Anzeige. Freunden und Bekaunten mache hiermit die traurige Mitthellung, daß meine liebe Frau und gute Mutter liſabethe Jentzſch, geb. Wagner, geſtern Abend plötzlich in Folge eines Schlaganſalles geſtorben iſt. 69516 Der trauernde Gatte: Carl Jeutzſch, Obermälzer, mit ſeinem einzigen Kinde. Mannheim, den 13 November 1900. 8 Die Beerdigung findet Donnerſtag, Vormitiag 11 Uhr, vowm Trauerhauſe, Käferthalerſtraße 162, aus ſtatt, Koukursverfahten. Nr. 34925. Ueber das Ver⸗ mögen des Lederhändlers Joſef Fleckenſtein(I 1, 16) in Mannheim wurde heute Vo⸗ mittags 10 Uhr das Konkars verfahren eröffnet. 5 Zum Konkuürsverwalter iſt er⸗ nannt: Kaufmann Friedrich Bühler hier. Konkursforderungen ſind bis zum 22. Dezember 1900 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich iſt zur Beſchluß⸗ faſſüng über die Wabl eines definitlven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes ünd eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände auf Freitag, 7. Dezember 1900, Vormittags 9 Uhr, ſowie zur Prüfung der angemel⸗ eten Forderungen auf Freitag, 5. Jannar 1901, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abth. III., Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, iſt aufgegeben, nichts au den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 22. Dezember 1900 Anzeige zu machen. Mannheim, 12. November 1900,. Sroßh. Amtsgericht III. Der hisſchrelber: ro h. 69519 — Konkurgverfahren. Nr. 26624. Ueber das Ver⸗ mögen der Karl Heller Ehefrau, Evd geb. Neidig, in Mannheim wurde heute Vormittags 9 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er nannt: Rechtsanwalt Dr. Alt hier. Konkursſorderungen ſind bis zum 15. Dezember 1900 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Kon⸗ kursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dent dafür ver⸗ langten Vorrechte bis zum ge⸗ nannten Termine entweder ſchriftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberei zu Protokoll zu geben unter Beifügung der uürkuͤndlichen Beweisſtücke oder einer Abſchriſt derſelben. Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falles über die in § 132 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände auf Dienſtag, 11. Dezbr. 1900, Vormittags 9 Uhr ſowie zur Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen auf Freitag, 4. Januar 1901, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abth. V, Zimmer 8, Termin an⸗ beraumt, Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben öder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, iſt aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 11. Dezember 1900 Anzeige zu machen. 69512 Mannheim, 12. Novbr. 1900, Großh. Amtsgericht 5. Der Gerichtsſchreiber: Stroh. Großh. Sadiſche Staals⸗ Eiſenbahnen. Zum rheiniſch⸗weſtfäliſch⸗badi⸗ ſchen Kohlenausnahmetarif iſt mit Giltigkeit vom 1. November 1900 der Nachtrag IWerſchienen. Der⸗ ſelbe enthält Frachtſätzefür die neu⸗ aufgenommenen Stationen Bed⸗ burg des Direktionsbezirks Köln und der diesſeitigen Stationen Eppelheim, Ittlingen, Reihen und Richen, ferner anderweite, theil⸗ weiſe ermäßigle Frachtſätze für die Stationen Camen und Coure des Direktionsbezirks Eſſen und der Station Wellendorf des Di⸗ rektionsbezirks Münſter. Die Frachtſätze für die Statkonen It⸗ lingen, Reihen und Richen treten erſt mit dem Tage der Eröffnung dieſer Stationen für den Güter⸗ verkehr in Kraft. 69395 Karlsruhe, 10. Novbr. 1900. Gr. Generaldirektion. gekauntmachung. Zur Verhütung von Stör⸗ ungen im Bezuge von Gas und Waſſer erſuchen wir unſere verehrlichen Conſu⸗ menten, die Gas⸗ und Waſſermeſſer, ſowie die Zuführungen zu denſelben während der Wintermonate gut zu verwahren und ins⸗ beſondere die Kellerladen geſchloſſen zu halten. bosses Mannheim. 3. Nov. 1900. Die Direklion der Rädt. Gas⸗u Waſſerwerke. Scehneiderin empfiehlt ſich im Aufertigen von Damen⸗ u. Kinderklei⸗ dern außer dem Hauſe. 69050 F 7, 15, 8. St. Vethebung don Hausentwäſserungsarbeiten. Nr 12274. Die Entwäſſerung des Verwaltungsgebäu es des II. Gaswerks am Luzenberg ſoll öfſentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Bedin⸗ gungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litra L 2 Nr. 9. zur Einſich auf und können Angebotsf mulare und Maſſenverzeichniſſe gegen gebührenfreie Einſendung von.50 Mark von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auſſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Samſtag, 17. Novbr. 1900, Vormittags 1ii uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nuſig der eingelaufenen Angehote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende An⸗ gebote werden nicht mehr an⸗ geuommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. 69140 Mannheim, 7. November 1900. Tiefbauamt Abtheilung Sielbau: Berger. ————— Bekan ima uung. Materiallieferung betr. Wir erſuchen unſere Lieferaunten höflichſt, die Rechnungen ungen jeweils raſch nach Been⸗ digung derſelben an uns einſen⸗ den zu wollen. Mannheim, 25. Oct. 1900. Die Direetion der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke. 15 Ind Motoren⸗Gas. Bei einer Reviſion der Koch⸗ Heiz⸗ und Motorengas⸗Einr tungen hat ſich ergeben, daß meſſern für Koch⸗, Heiz⸗ und geſpeiſt wurden, deren Anſchli jheils überhaupt nicht, th nicht in der vorhandenen Anzah geſtattet war. In den meiſten Fällen ſcheinen die Conſumenten ausführenden Privatinſtallateure irrig belehrt worden zu f weshalb wir davon abgeſel haben, wegen mißbräuch er Verwendung von Gas im Sinne des 8 19 der„Vertragsbeſtim⸗ mungen für die Abgabe von Gas“ vorzugehen. Zur Vermeidung von Miß⸗ verſtändniſſen machen wir darauf aufmerkſam, daß die Berwendung von Koch⸗, Heiz⸗ und Motenor⸗ gas zu Beleuchtungszwecken nut geſtaktet iſt: 1. Zur Speiſung, beiner Flamme zur Beleuchtung des Küchenraumes, Den Anſchluß mehrerer Flammen oder eines Doppelarmes oder von Flammen in ande⸗ ren Räumlichkeiten iſt ver⸗ boten. Als„Küchenraum“ iſt derjenige Raum zu be⸗ trachten, in dem der Koch⸗ erd aufgeſtellt iſt. 2, Zur Speiſung seiner⸗“ Flamme zur Beleuchtung des Raumes, in dem der Gasmotor aufgeſtellt iſt. Der Anſchluß mehrerer Flammen oder von Doppel⸗ armen iſt auch hier nicht geſtattet. Wir bitten unſere Gasabneh⸗ mer, alle mit dieſen Beſtim⸗ mungen in Widerſpruch ſtehen⸗ den Beleuchtungseinrichtungen alsbald entfernen oder abändern zu laſſen. 48007 Mannheim, 22. März 1900. Die Direction der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Iwengsverſteigerung. Mittwoch, 14. Novbr. 1900, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale q 4,5 hier: 695 15⁵ 1 Pianino, Divan, Spiegel⸗ ſchrank, Schreibtiſch, Kleider⸗ chränke, Betten, Kommode, Tiſche, Stühle, Wein, Brannt⸗ wein, 1 Ladeneinrichtung, 8 Ballen Kaffee, 2 Eisſchränke, Büffet, 1Zweirad,Waſchkommode und ſonſtige Gegenſtände gegen Baarzahlung öfſentl. verſteigern. Mannheim, 13. Nov. 1900. Roſter, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Perſeigerung Mittwoch, 14. Novbr. 1900, Nachmittags 2 Uhr verſteige ich im Pfaudlokale 1, 5 hier im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich gegen baare Zahlung: 69501 1 Regulator, 2 Bilder, 17 Bände Blockhaus Converſations⸗ Lexikon 14. Auflage, 12000 Stück Cigarren. Manuheim, 12. Nov. 1900. Striegel, Gerichtsvollzieher in Mannheim Gontardſtraße 25. Hypothekengelder zu billigſtem Zinsſuß vermittelt .Gross, Ccke Riedfeldſtt, 15. Telephon ss2 54296 Schönschrelb⸗ i buchmbr-beun .210% Gebr. Gander. 1 2.——— 2787 1 2% gut möbl. Z m. L 4. 85 1. Dez. z. v. 68477 Stickereizeichnungen, ſowie Gold⸗ u. 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