41 1. Telegramm⸗Adreſſe: Journal Mannheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſt⸗ aufſchlag M..40 pro Quartal, JInſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklamen⸗Zeile 60„ (Badiſche Volkszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Maunheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filtale: Nr. 815. Verantwortlich für Polktik: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Thell: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton; J..: Dr. Paul Harms, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotattonsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Büch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) Mannheimer Journal. Einzel⸗Rummern 5„ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fündntlſg in eüeen Ar. 538. Montag, 19. November 1900.(Abendblatt) Erzbiſchof v. Stablewski. 1J Im Wahlkreis Bomſt⸗Meſeritz hat nunmehr eine Stich⸗ wahl ſtattzufinden. Aus dem Vorgehen des Erzbiſchofs b. Stablewski zu Gunſten des polniſchen Kandidaten gegen den bon den deutſchen Katholiken aufgeſtellten Probſt v. Krzeſinski werden wohl auch die deutſchen Katholiken jetzt hinreichend wiſſen, was die Glocke geſchlagen hat. Im Uebrigen ſorgt der Herr Erzbiſchof ſelbſt weiter dafür, daß über die Tragweite ſeines Eingreifens in den Wahlkampf jeder Zweifel zerſtört iſt. Am Freitag, den 16. November, hat er an den Klerus der Diözeſen von Gneſen und Poſen ein Rundſchreiben erlaſſen, das den That⸗ beſtand klarſtellt und ſein Vorgehen in volle Oeffentlichkeit rückt. Zur Beleuchtung dieſes Schreibens ſei der Brief in Er⸗ innerung gebracht, den der Erzbiſchof v. Stablewski unmittelbar vor der Wahl an den Probſt v. Krzeſinski gerichtet hal und den am 10. November die polniſche Preſſe veröffentlichen mußte. In dieſem Schreiben machte der Erzbiſchof dem Pfarrer zum Vorwurf, daß er„die geiſtliche Behörde in einer ungehörigen in einer öffentlichen Wählerverſammlung zu provoziren geſucht“; daß er„durch falſche Folgerungen aus dem Verhalten der geiſt⸗ lichen Behörde zu Gunſten ſeiner Kandidatur einen Druck aus⸗ geübt“, und ſchließlich,„daß das Verhalten des Pfarrers den Wählern gegenüber unloyal und in Rückſicht auf ſeine kirchlichen Pflichten bedauernswerth und unkorrekt ſei“. Demgegenüber er⸗ gibt ſich aus dem vorliegenden Rundſchreiben des Erzbiſchofs, daß die ganze Schuld des Pfarrers b. Krzeſinski aus Folgendem heſteht: in einem am 12. November an den Erzbiſchof gerichteten Schreiben habe er„zugeſtanden“: „Ich ſagte, daß ich bis jetzt ſeitens der geiſtlichen Behörde kein Zeichen der Mißbilligung erhalten habe— und das iſt richtig. Dieſe Aeußerung that ich, als ich die deutſchen Katholiken vor den Anti⸗ ſemiten und den Sozialdemokraten, welche hier faſt iventiſch ſind, warnte. Ich hoffe, ja, ich bin ſicher, daß ich hierbei in dieſer Be⸗ ziehung auf kirchliche Zuſtimmung rechnen darf.“ Und dieſem„Eingeſtändniſſe“ gegenüber beginnt das erz⸗ hiſchöfliche Schreiben:„Die Kirche muß ſchon in ihrem eigenen Intereſſe die durch die Verfaſſung garantirte Wahlfreiheit ver⸗ theidigen und ſchützen. Sie verbietet auch deßhalb ihren Prieſtern nicht, ſich um ein Mandat zu bewerben, oder die Wahl ſolcher Kandidaten zu unterſtützen, die ſie für angemeſſen erachten, ſo⸗ fern dies nur in einer würdigen, ihrer Stellung entſprechenden Weiſe geſchieht.“ So die Einleitung und nun mag im Wortlaut das Schlußwort folgen: Ohne Zweifel nimmt die ganze Diößzeſe Antheil an meinem Schmerz über den Fehltritt eines meiner Prieſter und eueren Mit⸗ bruders. Ich bin zwar gegen dieſes gefährliche Präzedenz ſofort ein⸗ geſchritten, um jedoch für die Zukunft der Wiederholung ähnlicher Verirrungen vorzubeugen, richte ich hiermit an akle Prieſter die War⸗ gung und das Verbot, jemals ſich zu geſtatten, bei der Wahlagitation ſür einen Kandivaten, welcher Partei, Religion oder Nationalität dieſer auch angehören mag, ſich auf ſeine geiſtliche Behörde, die grund⸗ ſätlich jeglichem politiſchen Wahlgetriebe fernſteht, zu berufen und ſie zur Agitation zu mißbrauchen. Die geiſtliche Behörde verwehrt es kuch Prieſtern nicht, alle aus der verfaſſungsmäßigen, bürgerlichen Freiheit fließenden Rechte auszuüben zu Gunſten einer Sache, für die ihr euch im Gewiſſen verpflichtet haltet, einzutreten; die geiſtliche Behörde jedoch hierbei als Deckmantel zu gebrauchen, iſt in Rückſicht auf die ihr gebührende Achtung und auf ihre Autorität unangemeſſen. Jeden Verſtoß gegen dieſe euch klar gezogene Grenze und vorgehaltene — werde ich in Zukunft zu ſchwerer Verantwortung tehen. Dagesneuigkeiten — Zu dem Doppelſelbſtmord eines Arztes und ſeiner Braut in München erfährt die„Allgem. Zig.“ folgende Deilcils: Dr. Väutl wohnte ſeit 2. November mit ſeiner Braut, Frl. Schweyer, einer früheren Lehrerin, die er als ſeine Frau aus⸗ gegeben hatte, in einem Penſionat in der Schommerſtraße. Den Mittwoch⸗Abend hatte er noch in fröhlicher Geſellſchaft zu⸗ gebracht; nach ſeiner Heimkehr um 11 Uhr kam es jedoch, wie Zimmernachbarn hörten, zu erregten Auseinanderſetzungen zwiſchen ihm und ſeiner Braut. Am Donnerſtag früh 5 Uhr ertönte aus dem Zimmer des Doktors die Glocke, worauf ſich die Penſionsinhaberin ſelbſt in das betreffende Zimmer begab. Hier fand ſie den Dr. Väutl in ſeinem Bette mit dem Tode ringend bor, während ſeine Braut ſich laut jammernd über ihn gebeugt hatte, und dem Sterbenden Waſſer einzuflößen verſuchte. Sie gah auf die Frage der beſtürzten Frau, die anfangs glaubte, daß es ſich um einen Schlaganfall handle, zur Antwork:„Gift, Gift“ Ein ſofort herbeigeholter Art konnte nur mehr den inzwiſchen eingetretenen Tod und als Todesurſache Vergiftung durch Cyan⸗ kali feſtſtellen. Die vermeintliche Frau Doktor begab ſich um 6 Uhr mit der Erklärung, vor Aufregung krank zu ſein, zu Bett, und obwohl man ſie fortwährend im Auge behielt, gelang es ihr doch gegen 8 Uhr Morgens, aus einer in ihrer Taſche befindlichen Phiole ebenfalls Cyankali zu ſich zu nehmen, an deſſen Wirkung ſie krotz ſofort angewendeter Gegenmittel bald darauf verſchied. Auf die Motive dieſes Dramas dürften vielleicht folgende That⸗ achen einiges Licht werfen: Dr.., aus einer angeſehenen und wohlhabenden Familie ſtammend, hatte die genannte Lehreri die ſich durch große Schönheit auszeichnete, bereits als Student lennen gelernt, ſeit dieſer Zeit ein Verhältniß mit ihr unterhalten, ud ibr da ße ſeinetwillen ihre Stellung aufgab. die Ebe ver⸗ liche Rundſchreiben aus dem Rechtfertigungsbriefe des Pfarrers b. Krzeſinski den ihm bequemſten Paſſus aus dem Zuſammen⸗ hang reißt, aber die vorangegangenen Sätze unterdrückt, die an⸗ ſcheinend darlegen, welche äußeren Vorgänge den Pfarrer ge⸗ nölhigt haben, der vorgeſetzten geiſtlichen Behörde das Zeugniß auszuſtellen, daß ſie ſich neutral derhalten. Ferner ergibt ſich aus den Daten, daß der erſte und mit ſo ſtarken Ausdrücken gewürzte erzbiſchöfliche Ukas gegen den Wahlkandidaten der deutſchen Katholiken erlaſſen worden iſt, ehe dieſer Gelegenheit gehabt hat, ſich über die thatſächlichen Vorgänge auch nur zu äußern, und daß ſomft das jetzt veröffentlichte Rundſchreiben des Erz⸗ biſchofs an den Klerus auf den vergeblichen Verſuch hinausläuft: eine weder formell noch ſachlich zu rechtfertigende erzbiſchöfliche Einwirkung in die Wahl nachträglich vor der Oeffentlichkeit in der Weiſe zu rechtfertigen, daß der ganze erzbiſchöfliche Ver⸗ waltungsapparat mit einem Paſtorale in Bewegung geſetzt wird. Herr v. Stablewski wird mit dieſem Schachzug kein Glück haben. Wir wollen ihm bereitwillig das Zeugniß ausſtellen, daß ihn jetzt zum erſten Male in den langen Jahren ſeiner Diözeſanverwaltung die Geſchicklichteit ſo völlig im Stich ge⸗ laſſen, womit er bisher den äußeren Anſchein des national⸗ neutralen Biſchofs halbwegs zu wahren gewußt hat. Sein jetziger Schritt aber reißt die Hüllen unbarmherzig herunter. Gerade das, was der Probſt v. Krzeſinski geſagt, hat der Erz⸗ biſchof ſelbſt als die Quinteſſenz ſeiner politiſchen Auffaſſung ge⸗ legentlich ausgegeben, die Abwehr von Sozialdemokratie und Antiſemitismus, freilich mit dem Unterſchied, daß er nicht dieſe beiden„für faſt identiſch“ zu erklären beliebte, ſondern es vorzog, mit beiden die politiſche Bethätigung im Deutſchthum, ins⸗ beſondere den Oſtmarkenverein in Verbindung zu bringen. Deut⸗ licher ſpricht die endloſe Kette der Fälle, in denen die großpolniſche Agitation ſich hinter Kirche und Klerus verſchanzte und nachher mit dem erzbiſchöflichen Segen gegen das Deutſchthum hauſtren gegangen iſt; deutlicher ſpricht die Thatſache, daß auch nicht ein Wort der Mißbilligung bisher darüber vernehmbar geworden, daß der dem Probſt v. Krzeſinski gegenüberſtehende polniſche Kandidat über ſeine deutſchen Glaubensgenoſſen den gewerblichen Boykott verhängt und darüber das Banner der Jungfrau Maria als„Königin Polens“ aufgepflanzt hat. Gleich der„Königin Polens“ iſt jetzt der polniſche Primas dem großpolniſchen Agitator zu Hilfe gekommen; als interrex regni Polniae iſt der Erzbiſchof von Poſen und Gneſen den bedrängten Seinen im Wahlkampf mit dem Schwert der Kirche zur Seite getreten gegen den Vertrauensmann der deutſchen Katholiken. Dieſe Thatſachen werden eine dauernde Lehre ſein: daß niemals wieder die preußiſche Regierung auf dieſem Biſchofsſitz noch einmal einen Nationalpolen zuläßt. Das Uebrige wird zunächſt die Skichwahl zu erweiſen haben. ** N Der Wahlausſchuß der deutſch⸗ſozialen Refor m⸗ partei für Bomſt⸗Meſeritz erläßt im„Meſeritzer Lokalanz.“ an die Reichstagswähler des Wahlkreiſes folgenden Aufruf: „Durch einen Wahlſchwindel der gemeinſten Art ſind wir bei der Reichstagswahl am 14. d. Mts. unterlegen. Der Bund der Landwirthe hat am Tage vor der Wahl und am Wahltage ſelbſt ein Flugblatt verbreiten laſſen, welches die Lüge ent⸗ hielt, unſer Kandidat Bruhn ſei von der Kandidatur zurückgetreten. Das Flugblatt ſck den Worten: Der alleinige Kandidat iſt ſprochen. In einer Ortſchaft in der Nähe don Moosburg in Oberbayern, wo Dr. V. ſich als praktiſcher Arzt niederließ, ſtand ſie ſeinem Haushalte vor. Infolge der ſchlechten Praxis ſah ſich der junge Arzt aber gezwungen, den dortigen Wohnſitz aufzu⸗ geben. Seine Angehörigen drängten ihn, ſein Verhältniß mit der Lehrerin zu löſen und eine reiche Frau zu heirathen, in welchem Falle ihm auch eine Stelle als Anſtaltsarzt in einer auswärtigen Stadt verſchafft werden würde. Ob nun, als es zur Ent⸗ ſcheidung kommen ſollte, der Mann ſich ſelbſt den Tod gab oder ob— was angeſichts der wiederholt erregten Szenen zwiſchen Beiden nicht ausgeſchloſſen iſt— die Braut ihm das Gift bei⸗ gebracht hat, wird wohl unaufgetlärt bleiben. — Der Harmloſenprozeß in zweiter Auflage. Noch iſt der Prozeß Sternberg in vollem Gange und ſchon rüſtet man ſich im Kriminalgerichtsgebäude in Moabit auf's Neue zu einer „großen Aktion“, die das allgemeine Intereſſe ſchon einmal in hervorragendem Maße in Anſpruch genommen hat. Vor der dritten Strafkammer des Berliner Landgerichts 1 ſoll heute der vielerörterte„Harmloſenprozeß“ in zweiter, zwar nicht ver⸗ beſſerter, aber vermehrter Auflage ſeinen Anfang nehmen. Dies⸗ mal ſind es vier Perſonen, gegen welche ſich die auf gewerbs⸗ mäßiges Glücksſpiel lautende Anklage richtet: 1. der frühere Regierungsreferendar und ehemalige Leutnant der Re⸗ ſerve im 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiment Bruno von Kayſer, der jetzt 31 Jahre alt iſt und ſeiner Zeit in dieſer Strafſache über konate in Unterſuchungshaft zugebracht hat; 2. der jetzt 24 hre alte Leutnant der Reſerve im 2. Garde⸗Feldartillerie⸗ ans Bernhard von Kröcher, Sohn des General⸗ Kröcher. Auch er hat ſeiner Zeit über 8 Monate in Unterſuchungshaft geſeſſen; 3. der Kaufmann Alexander Paul v. Schachtmeher jetzt 28 Jahre Zur Sache ſelbſt ſei zunächſt bemerkt, daß das erzbiſchöf⸗ in Folge deſſen nunmehr Herr v. Gersdorff⸗Bauchwitz. Uns war es nicht mehr möglich, allenthalben im Wahlkreiſe dieſem Schwindel entgegenzutreten, in Folge deſſen haben diefenigen Landbezirke, die der konſervativen Lüge Glauben ſchenkten, Herrn v. Gersdorff ge⸗ wählt. Ein Wahlreſultat, welches durch ſolche niederträchtige Lüge zu Stande gekommen iſt, gereicht Herrn v. Gersdorff und ſeiner Parkei wahrlich nicht zur Ehre. Es muß deshalb unſere Aufgabe ſein, be der Stichwahl zu zeigen, daß wir ſolchem Wahlſchwindel gegenüber die richtige Antwort geben können. Pflicht unſerer Parteigenoſſen iſt es, am Tage der Stichwahl dem konſervativen Kandidaten v. Gers⸗ dorff ihren Unwillen über das ſchwindelhafte Zuſtandekommen bei der Hauptwahl dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß ſie Herrn v. Gersdorff ihre Stimme nicht geben. „Dieſer Aufruf iſt, falls er bei den antiſemitiſchen Wählern Gehör findet, gleichbedeutend mit der Auslieferung des Wahl⸗ kreiſes an die Polen. Um ihrer Zänkereien mit dem Bunde der Landwirthe willen fordern die Antiſemiten zum Verrath an der deutſchen Sache auf! Wahrlich ein ſchönes Bild. Deutſches Reich. *Berlin, 18. Nob.(Die jüng ſte 80 Millionen⸗ Anleihe), welche nach Amerika begeben worden iſt, hat für dis Reichskaſſe 79 392 060/ ergeben. Die jetzt dem Reichstag bor⸗ gelegte Denkſchrift über die erlaſſenen Anleihegeſetze theilt üben die Einzelheiten der Begebung dieſer Anleihe Folgendes mit: Die Schatzanweiſungen ſind unterm 14. September 1900 von der Diskonto⸗Geſellſchaft zu Berlin und der Norddeutſchen Bank zu Hamburg im Auftrage der Bankfirma Kuhn, Loeb u. Co zu Newyork zum Preiſe von 100 J, abzüglich 7 für Kommiſſion und Speſen, für je 100% Nennbetrag und gegen Zahlung der Hälfte des Schlußſcheinſtempels übernommen worden mit den Verpflichtung, ſie mit Ausnahme eines Betrages von 5 000 000% in Newyork erikaniſchen Geldmarkt zu bringen. he des Betrages von 5 000 000/ blieb die Einführung und Kursnotirung der Schaz⸗ anweiſungen an der Berliner Börſe vorbehalten. Die Abnahme der Schatzanweiſungen erfolgte vertragsmäßig in der Zeit vom 26. September bis 30. Oktober 1900 gegen Einzahlung des Ueber⸗ nahmepreiſes und entſprechende Vergütung der Stlückzinſen. Frankreich. P. Paris, 18. Nob. Luzarches d Azaſh) ſchlugen ſich geſtern Nachmittag auf Degen. Das Duell fand auf der Seine⸗Inſel unterhalb Paris, la Grande⸗Jatte, ſtatt. Die Zeugen des Beleidigten waren der Artilleriehauptmann Pujol, die des Schwagers von Lebandy, der konſervative Pariſer Abgeordnete Denys Cochin und der Sportsmann Graf de Ganayh. Hauptmann Coblentz wurde drei⸗ mal am rechten Unterarm verletzt, das letzte Mal ſo, daß der Kampf eingeſtellt wurde. —(Die Gerichtsvollzieher in der Aus ſtellung.) Die Entrüſtung darüber, daß die Gerichtsvoll⸗ zieher ſich an einige der großen Konzeſſtonäre der Ausſtellung deren Sache vor dem Schiedsgerichte ſchwebt, im Auftrage des Generalkommiſſars Piccard heranmachen, iſt in Paris allgemein. Nach dem Wortlaute des Pfändungs befehls, den dieſe Ge⸗ richtsleute zurückließen, ſollen die verſchiedenen Etabliff am 30. November verſteigert werden. Einer der Bedrohten theilt mit, er habe 112 000 Franken an die Konzeſſionskoſten bezahlt Dieſen drei Angeklagten, die ſ. Zt. die erſte gerichtliche Harm⸗ loſen“⸗Kampagne gemeinſam durchgemacht haben, geſellt ſich dies⸗ mal 4. der in Spielerkreiſen ſehr bekannte und wegen gewerhs⸗ mäßigen Glücksſpiels vorbeſtrafte Rentner Hermann Wolff hinzu, zu deſſen„Ruhmesthaten“ ein in den achtziger Jahren von ihm und dem Spieler Reuter ausgeführter Coup gehört, bei welchem dem Fabrikbeſitzer Arthur⸗Prins⸗Reichenheim in einer Nacht die Kleinigkeit von 100 000% im Spiel abgenommen worden iſt. Er war, als der Harmloſen⸗Prozeß am 2. Oktober v. J. ſeinen Anfang nahm, ſo vorſichtig geweſen, nicht auffindbar zu ſein und hat ſich der Staatsanwaltſchaft erſt zur Verfügung geſtellt, nachdem am 21. Oktober v. J. der Gerichtshof unter Vorſitz des Landgerichtsdirektors Denſo die Angeklagten frei⸗ geſprochen hatte, weil er die Thatbeſtandsmerkmale des„gewerbs⸗ mäßigen“ Glücksſpiels nicht für erfüllt anſah. Das Reichsgericht iſt zur Aufhebung des erſten Urtheils gekommen. Daraus ergibt ſich die Nothwendigkeit, den geſammten Rieſenprozeß noch einmal zu verhandeln. Unter den Angeklagten wird die Figur des Wolff diesmal die intereſſanteſte ſein. Er iſt ſ. Z. durch v. Kröcher in die vornehmen Spielerkreiſe eingeführt worden, wurde„ſehr anſtändiger und reicher Rentier“ ausgegeben und hat ſich unlen den jungen adligen Offizieren und ſonſtigen Spielern wie ein vollkommener„Gentleman“ bewegt— wenigſtens wurde ihm in der vorigen Verhandlung dieſes Zeugniß von den verſchiedenſten Seiten ausgeſtellt. Auf Betreiben v. Kröchers, des Grafen Königsmark, des bekannten Frhrn. von und zu Egloffſtein u.. wurde bekanntlich der ſpäter unter dieſem Namen bekannt ge⸗ wordene„Klub der Harmloſen“ begründet, für den im Tentral⸗ hotel ein Saal und zwei Zimmer zur Verfügung ſtanden, bis en ſpäter in das Minerva⸗Hotel überſtedelte. Er wurde am 15. Oktober 1898 durch ein glänzendes Diner eröffnet, nachdem 138 44² alt. Unteroffizier der Reſerve im Fel dartillerie⸗Regiment Nr. 3. mehrere Hundert Einladungen an die Offiziere aller wohlhaben⸗ 1 (Hauptmann Coblentz und * Hahresbetrag von 180 gewährt. N Selte! Senernl⸗ Aügelger! Manunheim, 19. November Aind fef jetzt noch 54 500 Franken ſchuldig, Mer deren Enirichtung das Schiedsgericht zu befinden habe. Er und ſeine Leidens⸗ gefährden haben ſich nun an den Handelsminiſter Millerand ge⸗ wandt und ſeien von ihm mit größter Zuvorkommenheit auf⸗ penommen worden. Herr Millerand ſage, die Pfändung ſei nur eine Vorſichtsmaßregel der Direktion der Ausſtellung geweſen; die Auktion werde nicht ſtattfinden, wenn das Schiedsgericht, de wahrſcheinlich, die Forderung der Konzeſſionäre unterſtütze. Unter den fändeten der Rue de Paris wird auch der Waffel⸗ päcker genannt, deſſen Thätigkeit im Freien ſich ſchon von Weitem durch den eigenthümlichen Duft bekundete. Der arme Mann hat mit ſeinen Waffeln zu 15 Centimes nicht die Tauſende von Franken verdient, die er noch ſchuldig iſt. ——— Aus Stadt und CLand. Mannheim, 19. November 1900. Dem Deutſchen Hilfskomitee für Oſtaſten fließen, ſo wird uns von der Geſchäf ing des Komitees geſchrieben, weiter erhebliche Mittel zu. Die Landes⸗ und Provinzial⸗Vereine vom Rothen Kreuz unterſtützen die Beſtrebungen des Komitees in nach⸗ drücklichſter Weiſe. Der Vorſitzende des Provinzial⸗Komitees von Weſtphalen, Oberpräſident Staatsminiſter von der Recke, hat für den dorkigen Provinzial⸗Verein vom Rothen Kreuz wieder 20,000, der Oberpräſident von Bitter für das Komitee Poſen weitere 15,000 Aberwieſen. Der Reichsbankpräſident Koch, dem das Komitee für ſeine ſo wichtige und umfangreiche Unterſtützung den wärmſten Dank ſchuldet, hat bereits 115,000 durch die Reichsbank⸗Haupt⸗ und Nebenſtellen, denen das Komitee für die mühevollen Arbeiten den Ferzlichſten Dank zum Ausdruck bringt, dem Komftee zugeführt. Das flädtiſche Kurkomitee Wiesbaden hat als Ergebniß eines Wohlthätig⸗ keitsfeſtes den bedeutenden Erkrag von 10,000 zur Verfügung ellen können. Frau Ellen Bogler Brachvogel konnte durch ein von hr grarngirtes Konzert unter eigener Mitwirkung einen erfreulichen Betrag zufi, Auch die Krieger⸗ und Turnvereine unterſtützen in die Beſtrebungen des Komitees, ebenſo hilft die ugend wa So haben die Schüler der oberſten Klaſſen des Uymnaſtums zu Stade durch eine Feſtvorſtellung zu Gunſten des Romitees erfreuliche Reſultate erzielt. Bei den bedeutenden Aufgaben, Weiche dem Komitee infolge der großen Ausgaben des Central⸗Komitees pom Rothen Kreuz, durch die umfangreichen Unterſtützungen für Ver⸗ wundete, Erkrantte und Geneſende, ſowie der Hinterbliebenen bevor⸗ fehen, wird dringend um weitere gütige Einſendung von Gaben ge⸗ beten, da die vorhandenen Mittel bei Weitem nicht den Anſprüchen genügen werden. Alle Mittheilungen ſind zu richten an den General⸗ Sekretär Herrn Emil Selberg, Wilhelmſtr. 68. * Statiſtik der Invalidenverſicherung in Mannheim. Im Mongt September 1900 erhielten nach der Zufammenſtellung des Statiſtiſchen Amtes hieſige Verſicherte 21 Inbalidenrenten und zwar 14 männliche und 7 weibliche. Es waren davon unter 30 Jahren 2, zwiſchen 30—40 Jahren 5, 40—50 5, 50—60 2, 60—70 7, über 70 Jahre 0 Perſonen. Der Geſammt⸗Jahresbetrag dieſer Invaliden⸗ kenten ſtellte ſich auf„ 8450. Bis Ende des obigen Monats waren n laufenden Jahre insgeſammt von der Landesbverſicherungsanſtalt Baben in Karlsruhe bewilligt worden 208 Invalidenrenten im Ge⸗ ſammt⸗Jahresbetrag von, 33,551.60.— Die Zahl der Alters⸗ genten⸗ Empfänger iſt eine bedeutend geringere. Sie wurde in genantem Monat in Mannheim an 1 männliche Perſon im Geſammt⸗ Bis Ende des Berichtsmonats waren im laufenvden Jahre insgeſammt bewilligt worden 12 Alters⸗ renlen im Geſammt⸗Jahresbetrag von/ 2232. Während die In⸗ palivenrenten in jedem Lebensalter bei dauernder Erwerbs⸗ unfähigteit vom erſten Tage an oder bei vorübergehenden * Kralnkheiten, dann aber erſt nach 26 Wochen, zahlbar ſind, wird die Altersrente mit dem Eintritt des 70. Lebensjahres gegeben ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob der Rentenberechtigte geſund oder krank iſt. * Was lehrt das Eiſenbahnunglück bei Offenbach? Der „Berliner Lokalanz.“ hat bei hervorragenden Berliner Fachleuten eine Umfrage gehalten, in wie weit Vorkehrungen getroffen werden können, um ähnliche Eiſenbahnkataſtrophen wie dieſenige von Offenbach zu vermeiben. Wir entnehmen den auf dieſe Umfrage eingelaufenen Untworten Folgendes; Herr Wirkl. Geh. Ober.⸗Reg.⸗Rath Kranold, Präſident der Eiſenbahndirektion in Berlin, ſagt u..: Eine un⸗ Praktiſche Einrichtung an den Fenſtern der P⸗Züge ſind die kräftigen, gegen das Hinauslehnen angebrachten, meſſingenen Querſtangen, welche die Fenſteröffnung in zwei Theile theilen und das Heraus⸗ Hettern bei Gefahr erſchweren. Ich würde vorſchlagen, ſie durch dünnere Stangen, die auch eine ſchwächliche Frau ſchließlich zerbrechen Zann, zu erſetzen. Für eine Umänderung der Gasbeleuchtung in elek⸗ Fiſche bin ich nicht. Das elektriſche Licht iſt unzuverläſſiger und weniger hell als das neue Acetylen⸗Fettgasgemiſch.“ Die Einführung des elektriſchen an Stelle des Gaslichts hält auch Herr Regierungsbau⸗ Meiſter Pfeil, Abtheilungschef der Firma Siemens& Halske, nicht 1 wünſchenswerth. Er ſagt:„Die mit elektriſcher Beleuchtung der lige gemachten Erfahrungen ſind nicht gerade ermuthigend; in merita iſt man ſogar vom elektriſchen Glühlicht theilweiſe wieder Üge, lleine Bahngruppen und ſolche Wagen, die wie die Poſtwagen de beſtimmten Touren machen, iſt das elektriſche Licht ganz gut, aber bei Zügen mit von Überall her zuſammengewürfelten Waggons werben ſich Lichtſtockungen und Klagen häufen. Dagegen iſt die Ver⸗ legung der jetzt unter den Wagen ſich befindenden Gasbehälter nach oben kecht wünſchenswerth, da die Behälter dann bei Zuſammenſtößen 11 1 alten Pintſch'ſchen Gasbeleuchtung zurückgekehrt. Für beſtimmte ——————— ̃—— den Regimenter ergangen waren. Bald nach dem Eröffnungsdiner ſchieden Graf Königsmark und Frhr. v. Egloffſtein aus dem Vor⸗ ſtaude aus und der Angeklagte v. Schachtmeher wurde in den⸗ ſelben gewählt. Aus dem ganzen Auftreten und der Lebens⸗ baltung der Angeklagten, insbeſondere der Angeklagten v. Kayſer und v. Kröcher folgert die Anklagebehörde, daß ſie aus dem Wlücksſpiel geradezu ein Gewerbe machten. Dem Vernehmen nach wird der im Auslande weilende v. Kröcher nicht an Gerichtsſtelle erſcheinen. — Ein Familiendrama liefert den Pariſern reichlichen Weſprächsſtoff. Samſtag Nachmittag paßte ein ehemaliger Offi⸗ ſer, Graf de Cornulier, ſeiner Gattin auf, als ſie ſich zu ihrem echtsanwalte begab, und feuerte auf der Treppe von deſſen Woßhnung drei Revolverſchüſſe auf ſie ab. Die Herbeieflenden pen die aus mehreren Wunden Blutende röchelnd auf dem en liegen, ihren Gatten neben ihr. Bitte Gott um Ver⸗ eihung ſagte er, ich verzeihe Dir. Er ſchickte die Leute zu einem Kieſter aber dieſe kamen mit zwei Schutzleuten zurück, die den Irder berhafteten. Die Gräfin de Cornulier ſtarb in einem Amnbulanzwagen, der ſie nach dem Hoſpital Lariboiſtere bringen Tollte. Die Ehe war eine ſehr unglückliche geweſen; die Frau hatte eine Teennungsklage anhängig gemacht, und der Mann be⸗ hauptete, der Rechtsanwalt, zu dem ſie ſich regelmäßig begab, ſei ihr Liebhaber. — Keine Reviſion im Prozeß Masloff. Nach dem Grau⸗ denzer„Geſelligen“, der durch den Draht an zuſtändiger Stelle ungefragt hatte, iſt in dem Meineidsprozeſſe Masloff und Ge⸗ noſſen— entgegen der von einem Magdeburger Blatt gebrachten Meldung— weder von der Verkheidigung, noch von der Staalk⸗ anwaltſchaft Reviſion eingelegt worden. in wefenklich geringeter Gefahr der Zertrümmerung ſchweben. Auch im gegenwärtigen Falle hat der ſtarke Behälter nur ein kleines Loch an der Stirnſeite bekommen, und die Kataſtrophe, bei der allerdings eine Reihe ganz außergewöhnlich widriger Umſtände mitwirkten, war fertig. Um bequem in dem für die Eiſenbahnwagen vorgeſchriebenen Normalprofil zu bleiben, kann man die runden Behälter in eine ſehr dünne, lange Rohrſchlange auflöſen, wodurch die Wagen ihre frühere Höhe nur wenig überſchreiten werden. Auf einem entgegengeſetzten Standpunkte ſteht man im Generalſekretariat vom Verband deut⸗ ſcher Elektrotechniſcher. Hier hält man die elektriſche Be⸗ leuchtung für bedeutend praktiſcher und ſeuerſicherer als diejenige mit Gas. Man erklärt:„Die Einführung des elektriſchen Lichtes bei etwa 2000 Bahnpoſtwagen auf einer ganzen Reihe von Zugſtrecken beweiſt hinlänglich ihre Tauglichkeit. In Amerika und England iſt ſie viel⸗ fach verbreitet. Hier in Deutſchland kommt ſie jetzt mehr und mehr in Aufnahme. Man verwendet dazu zwei Syſteme: das reine Akku⸗ mulatorenſyſtem und das Stone'ſche. Das letztere iſt auf der Strecke Berlin—Hildesheim—Köln bei zwei Wagen neuerdings eingeführt und bewährt ſich bis jetzt gut. Bei dieſem gemiſchten Syſtem werden Dynamomaſchinen, die gleichzeitig auf Akkumulatoren arbeiten, von der Wagenachſe aus betrieben. Bei Stillſtand des Zuges kreten die Akkumulatoren für die Lichtabgabe in Funktion. Wenn wirklich bei der elektriſchen Beleuchtung der Eiſenbahnwagen einmal Kurzſchluß entſteht, dann kann der entſtehende Brand ſich niemals ſo rapive wie bei einem geborſtenen Gasbehälter entwickeln. Außerdem hat die elek⸗ triſche Beleuchtung noch den nicht gering anzuſchlagenden Vortheil, daß ſie krotz der Alkumulatoren weniger wiegt, als die ſchweren Gas⸗ behälter, was bei Zügen mit großer Achſenzahl immerhin ins Gewicht fällt. Die Koſten der Umänderung würden ja nicht unerheblich, aber durch das ſchrittweiſe Vorgehen bei der Aenderung nicht ſo ſchwer aufzubringen ſein, da die Mittel ja nicht auf einmal gebraucht wer⸗ den.“ Der an der techniſchen Hochſchule in Charlottenburg prakti⸗ zirende Chemiker und Ingenieur Dozent Dr. Frank ſagt:„Die elektriſche Beleuchtung iſt für die Eiſenbahnwaggons vollkommen ver⸗ wendbar, wenn auch die Birnen der Glühlampen erheblich zittern, was auf die Dauer allerdings den Augen ſchavet. Immerhin aber wäre es höchlichſt zu bedauern, wenn durch das letzte Unglück die jetzige gute Beleuchtungsart verdrängt oder beeinträchtigt werden würde. Man ſoll das Kind nicht mit dem Bade ausſchütten. Freilich trifft die Eiſenbahnverwaltung der ſchwere Vorwurf, daß ſie trotz der dem Offenbacher Unglück analogen Kataſtrophe bei Wannſee im Jahre 1893 die Gasbehälter an der alten Stelle, nämlich untet dem Wagen, belaſſen hat. Auch in dem Falle, daß der Behälter bei einem Zu⸗ ſammenſtoß beſchädigt wird, kann das Gas mit ſeinem Beſtreben, nach oben zu entweichen, nur äußerſt ſchwierig durch die Keſſelfeuerung entzündet werden, wenn die Gasbehälter auf der Decke der Wagen ihr Auflager finden. Daß elektriſche Beleuchtung durchaus noch keine volle Sicherheit gegen Feuersgefahr bietet, beweiſen die vielen Brände durch Kurzſchlüſſe, die auch im Eiſenbahnzuge und beſonders bei Zu⸗ ſammenſtößen eintreten können.“ * Saalbau⸗Theater. Man ſollte meinen, auf dem Gebiete der Spezialitäten müßte der Umfang menſchenmöglicher Leiſtungen nach⸗ gerade erſchöpft ſein. Aber die Künſtler, denen der Kampf ums Daſein und die Gunſt des Publikums auch immer ſchwerer wird, über⸗ raſchen uns doch immer wieder mit neuen Trics. In dem neuen Pro⸗ gramm des Saalbaus iſt es Mlle. Selima, die die Kunſt des Varietee's bereichert hat. Nachdem ſie ſich mit erſtaunlicher Sicherheft auf dem Drahtſeil produzirt hat, verblüffte ſie das Publikum geradezu durch einen Saltemortale nach rückwärts, der ihr mehrmals hinter⸗ einander tadellos gelang. Die Ueberraſchung der Zuſchauer löſte ſich in donnernden Beifall auf, wofür Mlle. Selima, eine eigenartige Schönheit, mit bezauberndem Lächeln dankend quittirte. Sie gehört einer„Perſerkarawane“ an, Mirza Gohlems genannt, die durch⸗ weg aus Turnern und Equilibriſten erſten Ranges beſteht. Neben fremden Tänzen und Geſängen führt dieſe vielſeitige Truppe auch— zwei leibhaftige Kamele vor, die ſich bei den Produktionen mit viel Geduld und Verſtändniß verwenden laſſen. Außerdem macht man noch die Bekanntſchaft von dreffirten Kakadus, die Miß Viola in beluſtigender Weiſe vorführt. Als hervorragende Kräfte ſind noch die Milanis, komiſche Jongleure von nicht gewöhnlicher Kunſtfertig⸗ keit, das pikante Duett Paul und Vrginia, ſowie die Siſters Maude genannt, deren Spiegeltanz zu den hübſcheſten Ueber⸗ raſchungen des reichhaltigen Programms gehört. Wie gern Tyroler Weiſen immer noch gehört werden, bewies der ſtarke Erfolg der Pontilla⸗Truppe. Man kann der Direktion des Saalbaus nur das Zeugniß ausſtellen, daß ſie beſtrebt geweſen iſt, das Beſte zu bieten, was auf dieſem Gebiete müheloſer Unterhaltung zu haben iſ. *„Urſache, Weſen und Ziele des Zionismus“ war, ſo ſchreibt man uns, das Thema des Vortrags, den Herr Dr. med. Edelſtein aus Bonn geſtern Abend im Saale des Logenxeſtaurants hielt. In der Einleitung wies der Redner auf die innere Zerſetzung des Judenthums hin, das in einer falſchen Aſſtmitationsſucht ſeine edelſten Güter, Religion, häusliche Sitten und Bräuche, aufgegeben habe. Das jüdiſche Volk ſei daher ideallos geworden und könne mit ſeinem Indifferentismus ebenſowenig die Sympathieen des Chriſten⸗ thums gewinnen, wie ein getaufter Jude ein Gewinn für das Chriſten⸗ thum ſei. Der Antiſemitismus richte ſich gegen die jüdiſche Raſſe. Rettung bringe dem Judenthum allein der Zionismus, der innerhalb der Kulturländer eine geiſtige und ideelle Regeneration des Juden⸗ thums und für die in unſäglich phyſtſcher Noth befindlichen ruſſiſchen rumäniſchen und galiziſchen Juden eine, wie das Baſeler Programm“ ſich ausbrückt, öffentlich rechklich geſſcherte Heimſtätte erſtrebe, wo alle die Jupen, die ſich aus ſtttlicher Noth in ihrer alten Heimath nicht wohlfühlten, eine Zuflucht finden könnten. Energiſch wies der Redner den Vorwurf des Unpatriotismus, der dem Zionismus gemacht werde, zurück, ſein Hinweis auf die Deuiſch⸗Amerikaner muß als kreffendes und ſtarkes Argumenk betrachtet werden.— Die in Form und Inhalt gleich großartigen Ausführungen des Redners lohnte koſender Beifall des über Erwarten zahlreich erſchienenen Publikums. Der Erfolg dieſes Vortrages wird der hieſigen Ortsgruppe ein Anſporn zu wei⸗ terer unermüdlicher Arbeit für die Neubeledung des Judenthums ſein. * Ein neues Brennmaterial. Angeſichts der enormen und für unſere armen Leute kaum erſchwingbaren Kohlenpreiſe hat man in London u. ſ. w. ein billiges Brennmaterial für die nothleidende Bevölkerung aus Schlamm, Straßenunrath und Goſſenwaſſer herzu⸗ ſtellen verſucht. Wie das techniſche Bureau von A. Rohrbach u. Co. in Berlin berichtet, hat man mit Hilfe eines neuen chemiſchen Ver⸗ fahrens alle dieſe Stoffe ſo behandelt, daß ſie ein brennbares Ma⸗ terial ergaben. Schlamm wurde der Themſe entnommen, chemiſch behandelt und in Britettsform gepreßt, welche leicht brennen, wenig Rauch und nur 28 pCt. feſte Aſche hinterlaſſen. Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abtheilung Mannheim. Mit Bezug auf eine im Mittagsblatt enthaltene Notiz machen wir darauf aufmerkſam, daß der Vortrag von Fräulein Pappritz erſt Mittwoch Abend im Saale der Loge, L 8, 8, ſtattfindet. Aus dem Grofherzogthum. BN. Heidelberg, 18. Noy. Die hieſige Freie Vereinigung für Volks⸗ und Arbeiterbildung, in der die Gewerkſchaften, Gewerkverein, Arbeiterbildungsvereine, Kathol. Geſellenverein und Kathol. Arbeiter⸗ verein vertreten ſind, hat an die ſtädtiſche Theaterkommiſſion das Er⸗ ſuchen um Veranſtaltung von Volksvorſtellungen im Stadttheater ge⸗ richtet. Der Theaterdirektor hat ſich nun hiezu bereit erklärt und ſoll anfangs Dezember die erſte Vorſtellung(Maria Stuart) ſtattfinden. Die Preiſe ſind für dieſe Vorſtellungen auf die Hälfte herabgeſetzt. Die Wünſche der Vereinigung von Volkshochſchulkurſen ſollen leider in dieſem Jahre noch nicht in Erfüllung gehen. * Heidelberg, 18. Nov. Freitag Abend fand im Saale des „Prinz Max“ eine Verſammlung von Geſchäftsinhabern ſtatt, in der Kaufmann R. H. Müßig über den Achtuhr⸗Ladenſchluß referirte. Die Mehrheit der Verſammlung erklärte ſich nach lebhafter 8 Deßalſe gegen der Achtußt⸗Ladenſchluß, da dieſer in Heidelßerg, iner Fremdenſtadt, für viele Branchen, namentlich im Sommer un⸗ möglich ſei. B0. Pforzheim, 18. Nop. Ein altes Pforzheimer Ehepagr, der ehemalige Bijouteriefabrikant Chriſtoph G eiger und ſeine Frau, beging geſtern in Heilbronn das Feſt der goldenen Hochzeit. Eit Sohn des Jubelpaares iſt der Leiter der Mosbacher Idiotenanſtall, Pfarrer Geiger. BN. Trieberg, 18. Nov. Da die Strohflechterei wegen zu großer Konkurrenz bon China und Japan auf dem Schwarzwalde zi wenig einträchtlich iſt, ſo iſt nun auch die Flechtſchule in dem benach barten Schönwald eingegangen. Dieſer einſt während der 70er und 80er Jahre ſo lohnende Induſtriezweig der Hausinduſtrie dürfte in nicht mehr zu langer Zeit auf dem Schwarzwalde ganz verſchwinden. BN. Emmendingen, 18. Nov. In der hieſigen Großh. Heil⸗ und Pflegeanſtalt iſt der Typhus ausgebrochen. Da die Epidemie raſche Fortſchritte macht, ſind ſtrenge Maßregeln ergriffen, die Krank heit auf ihren Herd zu beſchränken. 30 Perſonen ſollen bereits er⸗ krankt, einige davon geſtorben ſein. * Freiburg, 15. Nov. Das Schwurgericht verurtheilte wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode den Michael Schneiver aus Eßthal zu 4 Jahren Gefängniß und den Friedrich Federlof aus Heſſel⸗ bronn zu 3 Monaten Gefängniß. BN. Schopfheim, 18. Nov. Fabrikarbeiter Emil Grether von Haſel, wohnhaft in Hauſen, der wegen Verdachts des Sittlich keitsverbrechens an ſeiner eigenen Tochter am 2. d. Mts. verhafte! wurde, iſt heute auf freien Fuß geſetzt worden. Grether konnte nicht mit Sicherheit beſchuldigt werden, zumal ſeine Tochter jetzt gegenüber den unterſuchenden Behörden Schweigen beobachtet. BO. Konſtanz, 18. Nov. Der Fremdenverkehr iſt in Konſtanz in erfreulichem Wachſen begriffen. Während die polizeiliche Statiſtit im Jahre 1892 vom 1. Mai bis Ende September 82,882 in Konſtan; übernachtende Fremde verzeichnete, iſt die Zahl im Jahre 1900 auf 49,578 geſtiegen. Zu dieſer Steigerung trägt nicht wenig der rührige Kur⸗ und Verkehrsverein bei, der jetzt ca. 1000 Mitglieder zählt. „Konſtanz, 19. Nov. Bei der Wahl von 16 Stadverordneten ſiegte am Samſtag in der Klaſſe der Niederbeſteuerten die von den Nationalliberalen und dem Centrum aufgeſtellte gemeinſame Liſte mit 818 Stimmen. Die demokratiſche Partei hatte Wahlenthaltung proklamirt, während die Sozialdemokraten 286 Stimmen auf ihre Liſte vereinigten. 83 Stimmen zerſplitterten ſich. Am Dlenſtag wählt die zweite und am Donnerſtag die erſte Klaſſe. Mfalz, Heſſen und Umgebung. Zeiskam, 18. Nov. Ein ſchreckliches Unglück hatte die in „Herrſchaftswald“ pon Dr. Wack und Lederle gus Hambach veran⸗ ſtaltete Treibjagd im Gefolge, indem einer der Treiber, der 16 Jahre alte Sohn des Viktualienhändlers Johannes Meidler von hier er⸗ ſchoſſen wurde. Der unglückliche Schütze war der hochbetagte Wald⸗ hüter Georg Hoffmann aus Niederluſtadt, der ſich zum erſten Male bei einer Treibjagd betheiligte. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Henri Marteau, der Soliſt der nächſten muſikaliſchen Ala⸗ demie, ſtellte ſich vor Jahren in jugendlichem Alter in Berlin alz koffnungsvolles Geigentalent vor. Ueber ein ſpäteres Konzert ſchreſbt der„Lok.⸗Anz.“: Henri Marteau iſt ein ausgezeichneter Geiger ge⸗ worden und ein ebenſo guter Muſiker wie Geiger, mit einem Work ein ganzer Künſtler. Von Virkuoſenallüren, von äußerlichem Firle⸗ fanz iſt bei ihm keine Rede. Anſpruchslos, beſcheiden wie er guftril, führt er auch den Bogen. Und wenn er ihn führt, ſo führt er ihn nicht anders als ſchlicht und vornehm im Sinne des Kunſtwerks; es iſt nicht der Geigenvirtuos Henri Marteau, der ſich ſelben vorträg, ſondern Bach, Mozart, Brahms haben das Wort. Das iſt der größl Ehrentitel, den ein ausübender Künſtler ſich erwerben kann. Herr Marteau iſt ein noch junger Mann; aber die Art und Weiſe, wie en jeden Komponiſten zu Gehör bringt, zeigt bereits die Klarheit, Sicher⸗ heit und Größe der Meiſterſchaft. Ja, es liegt ein Zug von Größt in Marteaus Spiel, den man im Allgemeinen nur bei den Aus⸗ erwählten der Kunſt antrifft. Und ſein Ton, ſeine Technik? Ich ver⸗ gaß ganz, davon zu reden, wie man an dieſe Aeußerlichketten zu denlen vergißt, wenn man ihn ſpielen hört. Wer übrigens ſo Bach ſee wer auf der Violine ſo ſchmiegſam Bach'ſche Mittelſtimmen heraus⸗ holen kann, der hat Inſtrumenf und Finger in der Gewalt und weiß ſich Herr des Mechaniſchen. „Nanſikaa“, Auguſt Bungerts Muſikdrama, iſt nunmehr dom Dichterkomponiſten vollendet worden, und wird bereits im Dezember im Dresdener Hofthegter zum erſten Mal in Szene gehen. Nanſtkag“ 11 5 den dritten Abend der fünf Abende umfaſſenden Fomeriſchen elt.* Stimmen aus dem Publikum. Berechtigte Klagen. Es iſt etwas Schönes um das Enteignungsverfahren, beſonders wenn man mit ihm nichts zu thun hat; Gnade aber dem, der in ſeinen Fängen ſich verwickeln muß. Ein draſtiſches Beiſpiel haben unſer Mitbürger in Neckgrau am eigenen Leibe zu verſpüren, deren Aecker in Kaſtenfeld Seitens der Bahnverwalkung geſperrt ſind, weil ſie die Bahnverwaltung für den neuen Rangierbahnhof gebrauchen ſoll. Die Angelegenheit ſpielt ſchon mit unglaublicher Geſchtwindigkeil ſeit 1½ Jahren, ohne daß die Beſitzer trotz verſchiedener Anfragen irgend welche beſtimmte Auskunft erhalten hätten. Zu Anfang 1900 zolurde berſichert, daß ſpäteſtens am 1. Oktober d. J. Alles ſeine Gr⸗ bedigung fände, und daß, ſoweit ein freihändiger Antauf nicht ſtakt⸗ finde, das Enteignungsberfahren eingeleitet würde. Jetzt ſchreſben wir bald Ende November und Nichts rührt ſich, gegentheils verlautel daß wwieder einmal Alles auf die lange Bank geſchoben werden ſolel Die Beſiter und Pächter der Grundſtücke, zum großen Theil unbe⸗ mittelte Leute, ſind in einer üblen Lage; der Winter iſt vor der Wüüre ſie können ihve Aecker nicht beſtellen, was ſollen ſie Arbeitslohn und Dünger verwenden, wenn doch nicht mehr geerntet wird?e Wer kann von ihnen pachten, wenn ſie bei der Ungewißheit der Lage leige längeren Friſten gewähren könnend Allerdings ſollen die Leute ja ſchließlich einmal entſchädigt werden. Wer entſchädigt ſie aber für den mittelbaren Verluſt, den ſchon en e ungkücklicher Zuſtand mit ſich bringt und was nüßtt ihnen die Ausſicl auf ſpätere Einnahmen, wenn ſte jetzt ihre Gläubiger nicht befrievigen können? Mit Verſprechungen kann man nicht zahlen! Auf Weiſe ſind ſchon reiche Leute zu Grunde gegangen. 5 Oder, was wir gar nicht zu denten wagen, ſollte die gange Hinanz zieherei in Szene geſetzt werden, um die Eigenthümer mürbe i machen? Da hat auch wieder der Unbemittelte die Folgen zu tragen, Wahrhaftig dem ruhigſten. Mann jann daber die Geduld reißen ſud wegen ein paar Mark hin und her wird die Exiſtenz einer nicht m⸗ erheblichen Anzahl unſerer Mitbürger aufs Spiel geſetzt, werden Uu⸗ zufriedenheit und Aerger gegen den Staat erzeugt und großgezogen. Das Geringſte, was die Eigenthümer verlangen könmen, iſt, daß ſich die Bahn ſofort erklärt, ob ſie das Gelände nimmt oder nich und in erſterem Falle iſt es ein unbedingtes Gebot der Billigkeit, daß die Bahn ſich verpflichtet, vom 1. Januar 1901 ab ſämmtlichen Eigen thümern den Kaufſchilling zu verzinſen. Wenn die Geſchichte ſo weiter geht, wird eher die Zufßerſe trockengelegt und Holland um eine Probinz reicher, als der hieſtge Rangirbahnhof ferkig und das im Angeſicht all der Unglüczſule die, berſchuldet oder nicht, auf unſern Bahnen in der letzten Zeit vas⸗ gekommen ſind. Trotz aller Lobherichte der Handelskammer ſcheint uns nicht rut das„Ideal“ noch in nebelhafter Ferne zu kreiſen, ſondern auch N Wahrſpruch für dieſe Verwaltung am Platze zu ſein:„Nur imm langſam voran, daß der öſterreichiſche Landſturm nachkommen kann, ftatt ves ſtolzen„Volldampf voraus“ einer anderen Höheren S —0 S Pr 9 beſt auf ant An ung beg r erre * Munngem, 18. Kobrmper. ——— Mehr Licht in der Wörthſtraße in Neckarau. Während jetzt nahezu der ganze Stadttheil Neckarau eine gute Straßenbeleuchtung erhalten hat, herrſcht in dem die Roſenſtraße mit der Friedrichſtraße verbindenden Theile der Wörthſtraße noch ägypliſche Finſterniß. Von den vielen Paſſanten, welche dieſe Straße benützen, wird dieſer vollſtändige Mangel an Licht, zumal bei der jetzt früh hereinbrechenden Dunkelheit, ſchwer empfunden. Im Intereſſe Aller wäre hier dringend Abhilfe nöthig. Eiſender glaubt, daß obige Zeilen genügen dürften, um di indige ſtädt. Behörde zu veran⸗ ſaſſen, baldmöglichſt die geſchilderten Mängel zu beheben. Einer für Viele. Reueſte Nachrichten und CTelegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Berlin, 19. Nov. Der Staatsſekretär des Reichspoſt⸗ amts erließ eine vom 1. Januar ab geltende neue Verfügung betr. die außergewöhnlichen Zeitungsbeilagen, welche Vorſchriften über deren äußere Beſchaffenheit trifft und die vor⸗ herige Anmeldung der Verſendung vorſchreibt, unler Entrichtung emer Gebühr, welche Pfennig für je 25 Gramm jedes einzelnen Beilageexemplars beträgt. Regelmäßige Nebenblätter gelten als gewöhnliche Beilagen.— In Tonku wurde ein deutſches Poſt⸗ amt errichtet. * Berlin, 19. Nov. Die mit Hilfe von Tauchern vor⸗ genommene Unterſuchung der Panzerſchiffe „Kaiſer Friedrich III.“ und„Kaiſer Wilhelm II.“ ergab, daß die bei der Berührung am Sonnabend erlittenen Beſchädigungen bedeutungslos ſind. Bei„Kaiſer Friedrich III.“ handelt es ſich um eine Stelle am Bug, an der tropfenweiſe Waſſer eintritt, bei „Kafſer Wilhelm II.“ um eine Beule der Außenhaut, die jedoch nicht geriſſen iſt. Beide Schiffe ſind voll verwendungsbereit. Docken iſt nicht erforderlich. Dresden, 19. Nov. Der Schriftſteller Ernſt Eckſtein iſt geſtern Abend geſtorben.(Eckſtein war 1845 zu Gießen geboren. Er hat ſich in Vers und Proſa an den verſchiedenſten dichteriſchen Gegenſtänden verſucht, insbeſondere auch eine Reihe hiſtoriſcher Romane verfaßt. Nichts aber hat ſeinen Namen ſo populär gemacht, wie die Schulhumoreske„Der Beſuch in Karzer“, die über 50 Auf⸗ lagen erlebt hat. Seit 1886 lebte Eckſtein in Dresden. D. R) * Brüſſel, 19. Nov. Frankf. Ztg. Die Hochzeit der Königin Wilhelmine wird höchſt wahrſcheinlich am 31. Januar ſtaktfinden. * Brüſſel, 19. Nov. Frankf. Ztg. Profeſſor von Hamel in Groningen erhielt eine Einladung bei dem Empfange Krügers in Marſeille, als Dolmetſcher zu fungiren. * Livadia, 19. Nov. verbrachte den geſtrigen Tag gut. ſind vollkommen befriedigend, **. Der Harmloſen⸗Prozeßt. Berlin, 19. Nov. Vor dem Landgerichte 1 begann der Prozeß gegen die Harmloſen. Die Angeklagten Kayſer und Schachtmeyer, ſowie Wolff ſind erſchienen. Der Angeklagte Vorm. 11 Uhr. Der Kaiſer Befinden und Kräftezuſtand v. Kröcher ſendet ein ärztliches Zeugniß aus Wien ein, worin beſcheinigt wird, ein Herzleiden verbiete ihm die Theilnahme an der aufregenden Verhandlung. Der Gerichtshof lehnte ein Vertagungs⸗ antrag des Vertheidigers des v. Kröcher ab und beſchloß nach dem Antrage des Staatsanwalts, gegen Kröcher, deſſen Entſchuldigung ungenügend ſei, einen Haftbefehl zu erlaſſen. Die Verhandlung begann mit dem Verhör des von Kayſer.(Vergl. Tagesneuigk. D..) *.** Zur Lage in China. Herlin, 18. Nov. Das Armee⸗Oberkommando meldet aus Peking: Die Kolonne des Oberſten York hat am 14. Nob. Tſchakau, nordweſtlich von Peking an der Großen Mauer, erreicht, wo Abends vorher chineſiſche Kavallerie, geſtützt auf die Nachhut ſtärkerer Streitkräfte geweſen iſt. * Paris, 19. Novy. Deputirtenkammer. Zur Be⸗ rathung ſteht das Budget des Miniſteriums des Aeußeren. Destournelle fragt, wie die chineſiſche Angelegenheit ausgehen werde, wie lange die Expedition dauern und wieviel ſie koſten werde. Man kechnet zur Erſtattung der Ausgaben auf die von Seiten Chinas zu zahlende Entſchädigung. Man wiſſe aber nicht, ob China werde zahlen können. Deutſchland ſchötzt ſeine erſten Ausgaben auf 200 Millionen Mark. Wenn jede Macht ebenſoviel verlange, müßten die chineſiſchen Zöllen erhöht werden, was den europäiſchen Handel lahm legen würde. Gewiſſe Nationen müßten ſich vielleicht in Natura be⸗ zahlt machen; das aber würde zu einem Weltkrieg führen. Frankreich möge nicht gierig nach einer Entſchädigung verlangen. Man könne die ſtöpfe der Schulpigen verlangen, aber nicht ihr Geld.(Beifall.) Sembat(ſoz.) führt Beſchwerde darüber, daß man Krieg führte, ohne die Genehmigung des Parlaments. Er bedauert, daß der ruſſiſche Vorſchlag, Peking zu räumen, nicht angenommen worden ſei. Redner wirft den Miſſionaren vor, daß ſie eine Urſache zum Kriege ſeien. Redner verlangt ſchließlich Aufklärung über Grauſamkeiten, die nach den Zeitungen von europäiſchen Soldaten in China begangen ſein ſollen und ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß Graf Walderſee i zum Oberſtkommandirenden ernannt worden ſei. Die Berathung wird hierauf vertagt, die Sitzung aufgehoben. *Petersburg, 19. Nov. Der„Nowoje Wremja“ wird dus Wladiwoſtok vom 15. gemeldet: Auf der ſüdlichen Strecke mandſchuriſchen Bahn haben die Chineſen die Bahnlinien in einer Ausdehnung von 300 Werſt zerſtört. lle Stationsgebäude wurden berbrannt; eine große Anzahl Lokomotiven und Wagen wurden beſchädigt. Der Geſammt⸗ derluſt beträgt gegen 10 Millionen. Die Ausbeſſerung der Bahn⸗ knien dürfte 5000 Rubel pro Werft koſten. * London, 19. Nob. Times meldet aus Peking dom 18.: Li Hung Ttſchang theilt mit, daß Prinz Tuan, um ſich in Sicherheit zu bringen, nach Ninghſtahſien deflohen ſei. Aus den ſüdlichen Propinzen kommen be⸗ tuhigende Nachrichten. *London, 19. Nov. Nach einer Waſhingtoner Depeſche des Standard wurde Con ger geſtern von der amerikaniſchen Regierung die Vollmacht ertheilt, darüber zu befinden, welche Beſtrafungen der ſchuldigen chineſiſchen. Beamten den Unionsſtaaten entſprechen werden. Tſchifu, 19. Nob. Frankf. Zig. Der Vizekönig von Nanting, Stiukungi, bat dem Gdikt des Kaiſers, ſwelches Srnerai⸗ Anzetzes. 3. Sekte. welches die Abrüſtung der Flokte anbefohl, ſich ernſtlich wider⸗ ſetzt und der Kaiſer hat nachgegeben, weil er wegen der Geld⸗ ſendungen von Liukunyi abhängig iſt. Dieſer Vorgang beweiſt, daß die Macht des Kaiſers raſch abnimmt. ***. Der Burenkrieg. London, 19. Nov. Frankf. Ztg. Der Daily Mail wird aus Lourenzo Marques gemeldet: Abel Eras⸗ mus iſt im Olivantfluſſe mit etwa 2000 Buren. Er hat 1000 Wagen und 12 000 Stück Vieh. Die Buren auf portu⸗ gieſiſchem Gebiete verſuchen Alles, um auf das Gebiet von Transvaal zurückzukehren, um ſich dem Commando von Abel Erasmus im Swaſtland anzuſchließen. Nach einer Meldung der Morning Poſt aus Pretoriag ſollen die Buren verſchiedene Burencentren organiſirt haben, um den Widerſtand gegen die Engländer fortzuſetzen. Die Buren ſollen gut mit Geld verſehen ſein und den Bürgern 5 Schillinge pro Tag bezahlen. Brothas Centrum iſt Roſenthal, nördlich von Middelburg, wo er 150 000 Pfund haben ſoll. Dem„Standard“ wird aus Kapſtadt berichtet, daß am 15. November die Eiſenbahn zwiſchen Bloem⸗ fontein und dem Modderriver an 20 Stellen unterbrochen worden ſei. Die Kimberley⸗Linie wurde am 16. November bei Belmont unterbrochen. Nach einem Telegramm des Standard aus Durban ſollen ſogar in den Straßen von Pretoria die Wacht⸗ poſten beſchoſſen worden ſein. Es heißt Lord Kitchener wolle die bewohnteren Diſtrikte von Transvaal entpölkern, weil die Anweſenheit von Civiliſten das Fertigwerden mit den Buren erſchwere. Deutſcher Reichstag. (8. Sitzung vom 19. Novbr.) Am Bundesrathstiſche Reichskanzler v. Bülo w, die Staats⸗ ſekretäre Poſadowsky, Thielmann, Nieberding, Tir⸗ pitz, b. Podbielski, Unterſtgatsſekretär v. Richthofen, die preußiſchen Miniſter v. Goßler, Schönſtedt und Kultusminiſter Studt. Das Haus iſt ſehr gut beſucht, die Tribünen ſind gefüllt, auch die Hofloge iſt beſucht. Präſtdent Graf Balleſtrem theilt das bereits bekannte Er⸗ gebniß der Schriftführerwahl mit. Sodann wird der Antrag Albrecht wegen Einſtellung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Fiſcher⸗ Sachſen angenommen. Es folgt die Interpellation Albrecht und Genoſſen über die 12,000 Mark⸗Angelegenheit. Der Reichskanzler erklärt ſich auf Anfrage des Präſidenten bereit, die Interpellation am Donnerſtag zu beantworten. Es folgt die 1. Berathung des 3. Nachtragekats für 1900. Der Reichskanzler erklärt, er wolle heute nicht etwa ſagen, was die gemeinſamen Abſichten der Mächte mit China beeinträchtigen könne, er fühle gleichwohl das Bedürfniß mit der Nation Fühlung zu nehmen. Redner beſpricht die Vorgeſchichte der Wirren und weiſt die ausländiſchen Behauptungen zurück, die chineſiſchen Wirren ſeien auf die Erwerbung von Kiautſchou zurückzuführen.(Zurufe bei den Sozialdemokraten: Richtig!) Redner bedauert, daß ſolches in dieſem Saale gerufen werde. Betreffend die Vorgeſchichte der chineſiſchen Wirren bezieht er ſich auf das Rundſchreiben der Bundesregierungen, in welchem er ſchon die Gründe der Wirren dargelegt und die Ziele be⸗ zeichnet habe, die ſich die deutſche Politit in China geſteckt habe und woran ſie nach wie vor feſthalten werde. In der publiziſtiſchen Dis⸗ kuſſton des Inlands, noch mehr vielleicht in der des Auslandes, ſei geſagt, daß wir die chineſiſche Kriſis nicht vorherſahen. Die meiſten übrigen Nationen nahmen gleich uns im vergangenen Frühjahr nicht an, daß das oſtaſtatiſche Gewitter ſo heftig und raſch eintreten werde. die vorhergehenden Anzeichen entgingen gerade uns nicht. Wir wieſen die anderen Kabinette wiederholt auf dieſe Anzeichen und bewilligten ſofort Alles, was unſere Ver⸗ treter in China als nothwendig bezeichneten, trafen Schutzmaß nahmen, ſtellten Schutzdetachements und boten ſogar mehr, als gefordert wurde. Er wolle gegen Niemand Vorwürfe erheben, am allerwenigſten gegen Ketteler, der in treueſter Pflichterfüllung, bei dem Verſuch, die chineſtſche Centralgewalt zur Beſinnung zu bringen, unerſchrocken in den Tod gegangen ſei, wie ein Offizier in der Front, würdig des Landes, das er vertrat, würdig des Namens, den er trug.(Lauter allgemeiner Beifall.) Die europäiſchen Regierungen zeigten ſich faſt alle in der Beurtheilung der Tragweite der Bewegung, wir werden demgemäß künftig für ein ſchnelle Nachrichtenübermitte⸗ lung zu ſorgen haben. Deutſchland hat weder in diplomatiſcher noch militäriſcher Beziehung etwas verſäumt, was den Ereigniſſen irgend⸗ wie eine andere Wendung geben könnte. Im Auslande wurde geſagt, daß wir die Schuld trügen an den Ereigniſſen in China durch die Feſt⸗ ſetzung in Kiautſchou.(Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) I ch bedaure einen ſolchen Zuruf in dieſem Hauſe zu hören.(Beifall rechts und im Centrum.) Der Reichskanzler weiſt auf die vorhergehende Erwerbung anderer Mächte in China hin, ſowie darauf, daß lange vor der Beſetzung von Kiautſchou Ausſchreitungen gegen die Fremden in China vorgekommen ſeien. Mannheimer Handelsblatt. Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 19. November. Weizen pfälz.—.——17.25 J Hafer, württb. Alp—.———. „ norddeutſcher 17.——17.25„ amerik. weißer—.——14.25 „ ruſſ. Azima 17.75—18.50] Mais amer. Mixed—.——12.40 75 Theodoſta 18.50—19.—„Donau—.—13.50 „ Saxonska—.—18.25„La Plata—.—12.75 „ Girka 17.75—18.—][Kohlreps, d. neuer—.——31.— „ Tagaurog 17.75—18.— Wicken————.— „ rumäniſcher 17.50—18.50 Kleeſamen deutſch. 1 125.—130.— „ am. Winter 18.——18.25 5„ II 100.—110.— „ Chicago II—.——18.25„amerik. 100.—110.— „ Manikoba—.———.—„neuerPfälzer—.———.— „ Walla Walla—.——18.—„Luzerne 87.——95.— „ Kanſas II—.——18.25„Provenc. 105.—115.— „ Californier————-.„Eſparſette 29.——30.— „ La Plata—.—18.—[Leinöl mit Faß—.—78.— Kernen—.——17.25 Rüböl„„—.— 70.— Roggen, pfälz. 15.——15.25„ bei Waggon—.——68.— „ ruſſiſcher 15.——15.25 Am. Petroleum Faß „ rumäniſchen—.——.— fr. mit 20% Tara—.——22.75 „ norddeutſcher—.———.— Am, Petrol. Wagg.—.——21.80 „ amerik..—Am. Petrol, in Ciſt. Gerſte, hierländ.—.——16.— p. 100ko netto verzollt.18.10 „ Pfälzer 16.——18.75 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——21.75 „ ungariſche 18.——18.25 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——20.80 Futter 183.——13.25Ruſfſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum, Brau—.———.— ſternen p. 100ko netto—.——17.10 Hafer, bad. 14.——15.— Rohſprit, verſteuert—.— 116.— „ kuſſiſcher 14.25—15.25 7er Sprit—.—.— „norddeutſcher———.—— do, unperſt. f 1Nr. 00 0 2 Weienmeht— 8 8. 28.25. 2725. 2528 22.28 20.25 Roggenmebl Nr. 0) 23.75 1) 20.75. Weizen, Hafer und Roggen unverändert; Gerſig ruhig; Mais greifbare Waare gut gefragt. Bayeriſche Bierbrauerei⸗Geſellſchaft dorm. H. Schwartz in Speyer a. Rh. In der am Samſtag ſtattgehabten 15. ordentlichen Generalverſammlung waren 604 Aktien durch 12 Aktionäre ver⸗ treten. Die Bilanz ſowſe die vorgeſchlagene Gewinn⸗Vertheilung wurden einſtimmig genehmiet end Direktiog und Aufſichtsrath De⸗ charge ertheilt. Außer Den gewö znlichen Abſchreibungen von Mk. 63 784 werden zu Extra⸗Abſchreibungen Mk. 41 500 verwendet⸗ dem Deleredere⸗Conto Mk. 10 000 zugewieſen und für Erneuerungen Mk. 10 000 vorgetragen. Als Dividende gelangten 8 /¾= Mk. 80 600 wie im Vorjahre zur Vertheilung. Die Tantiesmen und Remunerag⸗ tion betragen Mk. 28 130 Für gemeinnützige Zwecke werden Mk. 800 verwendet und Mk. 28 016 auf neue Rechuung vorgetragen. Frankfurt a.., 19. Novbr.(Effettenbörſe), Aufangseourſe. Kreditaktien 206.90, Staatsbahn 140 50, Lombarden 26.80, Egypter —.—, 4% ungar. Goldrente 96.90, Gotthardbahn 145 80, Disconto⸗ Commandit 180.10, Laurg 212.—, Gelſenkirchen 191.70, Darmſtädter 135.50, Handelsgeſellſchaft 152.30. Tendenz: ſchwach. Berlin, 19. Nov.(Telegr.) Effektenbörſe. In den markt⸗ gängigſten Werthen des Montanmarktes trat heute bei Eröffnung ein anſehnlicher Coursrückgang ein. Die Haltung der Börſe geſtaltete ſich im allgemeinen matk. Auch Banken waren zumeiſt ſchwächer,. Fonds ſtill. Spanier feſter. Bahnen rahig. In der zweiten Börſen⸗ ſtunde Montangctien unregelmäßig. Privatdiskont 4,25 Proz. Berliu, 19. Nov.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien —.—, Staatsbahn Lombarden 26.90, Diskonto⸗Commandit —.—, Laurahütte—.—, Harpener 187,10, Ruſſiſche Noten—.— Tendenz: ſchwach. Schlußcourſe. Ruſſen⸗Noten ept. 216.35, 3˙%% Reichsanleihe 95.20, 3% Reichsanleihe 86.70. 4% Heſſen 102.50, 3% Heſſen 88.40, Italiener 94 70, 1860er Looſe 184.50, Lübeck⸗Büchener 186.50, Marien⸗ burger 74.—, Oſtpreuß. Südbahn 88.70, Staatsbahn 140.20, Lom⸗ barden 27—, Canada Pacifie⸗Bahn 87.— Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 154 70, Kreditaktien 206.60, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 152.40, Darmſtädter Bank 135 10, Deutſche Bankaktien 197.40 Disconto⸗Commandit 179.50, Dresdner Bank 148.70, Leipziger Bank 165.70, Berg.⸗Märk. Bank 148.70, Dynamit Truſt 151.20, Bochumer 190.50, Conſolidation 356.25, Dortmunder 90.80. Gelſenkirchener 190.20, Harpener 183.60, Hibernia 204.20, Laurahütte 209.75, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 101.80, Weſteregeln Alkaliw 224.— Aſcherslebener Alkali⸗Werke 148.50, Deutſche Steinzeugwerke 277.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 158.10, Wollkämmerei⸗Aktien 135.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein, Weſtf. Bank von 1908 99.50, 3% Sachſen 88.20, Stettiner Vulkan 213 50, Mannheim Rheinau 108.—, 3½% Badiſche St.⸗Obl, 1900 93.10, Privatdiscont: 4%%,. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 19, November⸗ Obligationen. Staatspapiere. Pfandbriefe. ., Badiſche Obligat.—.— 4 Rbein. Fyp.⸗B. unk. 1902 97½(abgeſt.) 94.05 öz M. 3½„ Oblig. Mark 58.— b e„„„„ 1.50 bz 37„„„ Communal 3»»„ 1662½ 92.80 bz Städte⸗Aulehen. „ 84.25 bs 5 g Raezuu i. B. Karlsruber v. J. 1896 315 6 T. 100 Vooſe 14.— b640% Sudwigs haten 18 1900 5 Bayer. Obligationen 22 11 16 Ludwigshafen M. 35 8725 77 17 95 Deutſche Reichsanlelhe 190 95 959 Mannheimer Obl. 1885 %%„ 5 80 80%/ f„ 9 7. 7— 1· Eu 275 Preuß. Couſols 94 80 bz 18898 310 15 7 N Aupetue elgacenen rauerei Kleinlein Heidelb. Eiſenbahn⸗Aulehen. 4½ 9% Jebr. ete 4 Genzmühle 4 Pfälz.(Ludw. Max Nord) 100.25 4% Speherer Ziegelwerke 7„ 8 9 4½ Verein Chem, Fabrlten 3½„„ convertirt, 8 4¼ Zellſtofffabrif Waldhof Aktien. Banten. e u. Mohr 94. Badiſche Bantk 120.50 G Schrbebl Hel 15 955 Gewerbebank Speyer 50%ů h 120.50 G Schwartz, Spehyer 7˙ D + 80 Maunheimer Bank 116. G Schwetzingen Oberrhein. Bank 115.50 8 50 Sonne Weltz Spever Pfälziſche Bank 135.„ J. Storch, Sſck Mfälz. Zyp.⸗Bank 161.40 8„ Werger, Worms“ fts Spar⸗u Cdb. Landau 185˙½00 55 Wormſer Brauhaus v. Oertge Rheiuntſche Creditbant 141. Pfälz. Preßh. u. Spritſabr Rhein. Hyp.⸗Bank 168. 5z Südd. Bank 108.80 b3 Trausport Süddeutſche Bank Gunge) Akt.“— und Verſicherung. zene Liſenbahnen. Gutjahr⸗Aktien alee ee 118. 2 Mannh. Dacufſchtevpſchiff 130.— Bad“ Rüd- d. Mitwerſich. Hellbronner Straßenbahnen—.—„Schifffahrt⸗Aſſecuran Chemiſche Induſtrie. 8 Ven .⸗G. f. chem. Juduſtrie 120—8 Mannheimer Verſtcherung Badiſche Anilin⸗ u. 9985 398.— 8 Verſ.⸗Geſellſchaft unge—— rtt. Transportverſich. Ghei, abrit Gaöldenberg 184. 8 5 1 Chem. Fabrit Gerusheim 30.— 8 Juduſtr 7 Berein chem. Fabrlken 176.— Aet.⸗Geſellſch. f. Seilinduſtrie Berein B. Oelfabrlken 106. Diugler'ſche Maſchigenfabrik Weſteregeln Alkal. Stamm 20,50& Emaillirfabelk Kirtwefler 12 2 Vorzug 104.— Enagillirwerke Malkammer 2 Fttlinger Spinnerei Brauereien. Hüttengelmer Sp nnerel Bab. Brauerei 145.— 8 Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu Binger Aktienbierbrauerei 95.— B Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfahr. Durlacher Hof vorm. Hagen 190. Oggersheimer Spinnerel Elchbaum⸗Brauerei 171. 6 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf Elefantenbräu Rühl, Worms 106. 8 Portl.⸗Kementwk. Heldelberg Brauexrei Ganter, Freiburg 10f7. G Vereinig. Freiburger Ziegelw. Kleinlein, Heidelberg 147.50 Berein Speyerer Zlegelwerke Homburger Meſſerſchmitt 98.— ellſtofffabrit Waldhof Ludwigshafener Brauerei— ückerfahrik Waghäuſel 75. 5 Mannh. Aktienbrauerei 164.— Zuckerrafſtuerie Mannheim 146.— Maunheimer Effektenbörſe vom 19. Nov. Die heutige Börſe verkehrte ziemlich lebhaft. Es fanden Umſätze ſtatt in Aktien det Spar⸗ und Creditbank, Landau zu 135.50%, der Chem. Fabrik Gernsheim zu 30%, der Dingler'ſchen Maſchinenfabrik zu 180% Zu höherem Courſe begehrt waren wiederum Brauerei Eichbaum Aktien und zwar zu 171%(+ 2%), ferner Weſteregler Stamm zu 220.50 ¾. Niedriger nokirten: Verein chem. Fabriken 176., Homburger Aktien⸗Brauerei vorm. Meſſerſchmitt 93 B. Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 16. November. Hafenbezirk J. . 5 Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung Elter Induſtrie 24 RNuhrort[Stückgut Roerſch Straßburg 14 Antwerpven Getreide Müßig Caro ina Rotterdam eugl. Kohlen Hafenbezirk III. Braun Touriſt Rotterdam] Kohlen 1500⁰ Böhringer Cäthchen Heilbronn Steinſalz Stumipf Sophig 4 Tepper R de Gruhyter Ruhvort Kohlen 16000 Sch mitz Graf Rantzan Duisburg 7 12400 Müßig Hoffnung Heilbronn Steinſalz Relumuth Nieverzagt 15 7 Krieger Keirger 75 Doſtrich Worintz Nuhrort Kohlen 15000 Heluſcheid a Beuſt 12 7 17800 Bekhaus Ernſt Lubwig Rotterdam Setreide Zimmerman Maria Jagſtfeld Steinſalz Hafenbezirk 1. Vom 17. November: Gerwy Mannheim 31 Rotterdam S eigut 2052 J Hörnemann M. Stinnes 46 Ruhrort Kohlen 1615³ oh 5 2 50 15 27 15850 Sellerbeck Guſtav 1 13280 Hafenbezirk V. Nipken Raab K. 12 Duisburg Kohlen 18000 Schöler Jobann Fuſtav 7 9 18⁰ 2 Gute Hoffnung 15 5 1000⁰ Börſch Morie Louiſe 10 +5 18000 Ritter B. Fiſcher. 36⁴⁰ Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New Mork, 14. Noobr,(Drahtbericht der White⸗Star⸗Line Liverpool)“ Der Schnelldampfer„Mafeſtie“, am 8. Nopember von Liverpool ab, iſt heute Vormittag halb 11 Uhr hier angekommen, New⸗Nork 17, Nov. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnelldampfer„New⸗Nork“, am 10. November von Soulhampton ab, iſt heute Vormittag 11 Uhr hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reſſe⸗Bureau Gun d⸗ lach e Bärenklau Nachfolger in Mannheim, Heidelbergerg ſtraße O 7. 18. piagös Mannheim, C, lesseügel billigst bei Curt 2— Weneral⸗Anzeiger; Mannhelm, 19. November we Nr. 35679. Zum Handels⸗ regiſter Abth. B, Bd. U,.⸗Z. 8 wuürde eingetragen die Firma: Pfälziſche Kalkwerke Harxheim⸗ ell, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Mannheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Ver⸗ trieb von Weiß⸗, Stück⸗ u. Sack⸗ Kalk aller Art, für Maurer⸗, Verputz⸗ und ſonſtige Zwecke, der An⸗ und Verkauf von Kalk, die Herſtellung und der Erwerb aller dieſem Zweck dienenden Gegenſtände, ſowie die Vornahme aller hiexauf bezüglichen Geſchäfte. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, zu genaunten Zwecken Immobilien und Anlagen, Patent⸗ und andere Mechle zu erwerben und zu ver⸗ werthen. 70025 Die Geſellſchaft kann ſich zur Erreichung ihrer Zwecke an gleichen oder ähnlichen Unter⸗ nehmungen betheiligen. 48 Grundkapital beträgt 100,0%% M. Vorſtand iſt: Edmund Baur, Direktor in Mannheim. Der Geſellſchaftsvertr 3. November 1900 Die Geſellſchaft iſt auf die? 0 von zehn iftsjahren abge⸗ ſchloſſen, ſie endet alſo am 31. Be⸗ zember 1910, doch muß die Mehr⸗ zahl der Geſellſchafter ſpäteſtens am 30. Juni 1910 durch ein⸗ eſchriebene Briefe von dem Kün⸗ igungsrecht Gebrauch machen. Etfolgt dieſe Kündigung nicht, ſo beſteht die Geſellſchaft auf unbeſtimmte Zeit weiter. Das⸗ ſelbe gilt, wenn nur die Minder⸗ dahl der Geſellſchafter kündigt. Die Ge jt wird durch einen Geſ ührer vertreten. Der Geſchäftsführer iſt für ſich allein berechtigt die Geſellſchuft zu vertreten und gültig für ſie zu zeichnen. Der Geſellſchafter Boerner, Kauf rt a.., ttitt das ih örige unmittelbar am Be Arxheim⸗Zell, im Banne von Jarrheim gelegene Grunbſtück, Plau No. 439 im Maßgehalte pvon 16370 Quadratmetern an die neue Geſellſchaft ab; für dieſes Grundſtück werden dem Geſellſchafter Boerner 16,000 M. vergütet, welcher Betrag auf den Stammantheil dieſes Geſellſchaf⸗ ters anzurechnen iſt. Mannheim, 16. Povbr. 1900. Großh. Amtsgericht I. Franz Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter wurde eingetragen: 70040 1. Zum Firmenregiſter Band V, O. Z. 286, Firma„H. Kaeſen“ in Mannheim: die Firma iſt erloſchen. 5 Firmenregiſter Band V,.Z. 114, Firma„Marga⸗ reiha Riehm“ in Maunheim: Die Firma und die dem Rudolf Riehm ertheilte Prokura iſt er⸗ loſchen. 3, Zum Handelsregiſter Abth. 4, 80 III.,.⸗Z. 180: Firma Hekurich Kohler, Maunheim. Juhaber iſt Valentin Heinrich Kohler, Uhrmacher in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Uhren, Bijou⸗ terle⸗ und automatiſche Muſik⸗ werke⸗Haudlung. 4. Zum Handbelsregiſter Abth. Bäud(II..⸗Z. 181: Firma Mann& Schneiver, Maunheim. Geſellſchafter ſind: Withelm Mann Ingenieur, Worms, Hans Max Theodor Schneider, Kauf⸗ mann, Maunheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat alu 9. November 1900 begonnen. Geſchäftszweig: Centralſtelle für Wiederverwerth ung benützter Brauereieinrich⸗ tungen. 5) Zum Handelsregiſter Abth. A, Bänd III,.⸗Z. 182; Firma L. Huber& Co., Mannhelm. eſellſchafter ſind: Ludwig uber, Friedrich Piſter, beide aufleute, Maunheim. Oſſene Handelsgeſellſchaft, Die Geſellſchaft hat am 1. Ok⸗ tober 1900 begonnen. Geſchäfts⸗ zweig; Bureau fur Bauartikel, verbunden mit Uebernahme von Vertretungen und Lager aller in dieſes Facheinſchlagenden Artikel. 6) Zum Handelsregiſter Abth. Baänd Ul,.Z. 188: Firma Franz Zeitz, Mannheim. Inhaber iſt Franz Zeitz, Kauf⸗ mann, Mannheim. Geſchäſts⸗ weig! Blei⸗ u. Zinnröhrenfabrik, leiwalzwerk und Bleiwaaren⸗ Abrik. 125 A. Firmenregiſter Band N,.,Z. 225, Firma„Georg Fiſcher“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma auf die zwiſchen dem ſeit⸗ erigen Firmeninhaber Georg iſcher und Carl Conz errichtete Commanspitgeſellſchaft überge⸗ gangen. 8) Zum Handelsregiſter Abth. 4 Band III, O. Z. 184 Firmg Georg Flſcher, Helm, Commandt Perſönlich hafte le iſt Earl Conz Kau Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 1. Juli 1900 begonnen And hat einen Commanditiſten. 9) Zum Handesregiſter Abth 4, Band I,.⸗Z. 187, Firma 0 Th. Schlatter“ in Mann⸗ m. Nr. 2. Carl Theodor Schlat⸗ zer iſt geſtorben; das Geſchäft iſt mie Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma auf Carl Theodor Schlatter Wwe., Karo⸗ line geb. Götz in Mannheim übergegaugen. Geſchäftszweig: lung und Viqueurfabri Mannheim, 18. Nov. 1900. Wroßh. Amtsgericht 1. Manu⸗ IBefüzung don Koch⸗, Heiz Amks und Kreis-Verkündigungsblakl. In) Motoren⸗Gas. Bei einer Reviſion der Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas⸗Einrich⸗ tungen hat ſich ergeben, daß in zahlieichen Fällen von den Gas⸗ meſſern für Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas auch Leuchtflammen geſpeiſt wurden, deren Anſchluß theils überhaupt nicht, theils nicht in der vorhandenen Anzahl eſtattet war. In den meiſten Fällen ſcheinen die Conſumenten durch die die Gaseinrichtungen ausführenden Privatinſtallateure irrig belehrt worden zu ſein, weshalb wir davon abgeſehen haben, wegen mißbräuchlicher Verwendung von Gas im Sinne des§ 19 der„Vertragsbeſtim⸗ mungen für die Abgabe von Gas“ vorzugehen. Zur Vermeidung von Miß⸗ verſtändni zen wir darauf aufmerkf die Verwendung von Koe iz⸗ und Motenor⸗ gas zu Beleuchtungszwecken nut geſtattet iſt: 1. Zur Speiſung,„einer Flamme zur Beleuchtung des Küchenraumes. Den Anſchluß mehrerer Flammen oder eines Doppelarmes oder von Flammen in ande⸗ ren Räuſmlichkeiten iſt ver⸗ boten. Als„Küchenraum“ iſt derjenige Raum zu be⸗ trachten, in dem der Koch⸗ herd aufgeſtellt iſt. 2. Zur Speiſung„einer“ Flamme zur Beleuchtung des Raumes, in dem der Gasmotor aufgeſtellt iſt. Der Anſchluß mehrerer Flammen oder von Doppel⸗ armen iſt auch hier nicht geſtattet. Wir bitten unſere Gasabneh⸗ mer, alle mit dieſen Beſtim⸗ mungen in Widerſpruch ſt den Beleuchtungseinrichtl alsbald enifernen oder abä zu laſſen. 48007 Maunheim, 22. März 1900. Die Direction der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſerwerke, Kiegenſchaftsverſteigerüng Der Theilung wegen laſſen die Erben der Gaſtwirth Wilhelm Stephan Ehefrau Katharina geb. Baum von Leimen am Mittwoch, 12. Dezbr. l. Is., Vormittags 11 Uhr im Rathhauſe zu Leimen die nach⸗ beſchriebenenviegenſchaftenöffent⸗ lich verſteigern, wobei der end⸗ giltige Zuſchlag erſolgt, wenn der Schätzungspreis oder mehr, vorbehaltlich jedoch der Geneh⸗ migung der Betheiligten, erreicht wird, nämlich: 1. Kgb. Nr. 788: 9 ar 84 qm Hofraite und 12 ar 12 qm Haus⸗ garten. Auf der Hofraite ſteht: a. ein zweiſtöckiges Wohnhaus und Wirthſchaf'sgebäudemit gewölbtem Keller, „eine einſtöckige Waſchküche, eine einſtöckige Schweine⸗ ſtallung, ein einſtöckiger Stall und Remiſe, ein einſtöckiger Tanzfaal an a angebaut, f. Kegelzimmer mit Muſik bühne und Dach, g. Kegelbahn,taxirt zussogoge 2. Agb. Nr. 3683a. 1ar 72 qm Ackerlaud und Kiesgrube in der Piaffengründer Winkel⸗ gewann auf Gemarkung Heidel⸗ berg, taxirt zu 600 Mek. Bas Anweſen.⸗Z. 1 liegt gegenüber dem Portlandcement⸗ werk Heidelberg(vorm Schiffer⸗ decker und Zöhne) und wurde in demſelben bisher eine Wirihſchaft mit gutem Erfolg betrieben. Nach Faler 7 der Verſteiger⸗ ungsbedilgungen iſt dem Käufer des Anweſens.⸗Z.: das Recht eingefäumt, das Wirthſchafts⸗ inventar um einen mit den Erben zu vereinbarenden Anſchlag zu übernehmen. 700 Die übrigen Verſteigern as⸗ bedingungen können zuzwiſchen dem Geſchäftszimmer des Gr. Notariats Heidelberg V, Haupt ftraße 78, eingeſehen werden. Heidelberg, 16. Novbr. 1900. Großh. Notariat V: Becker. Zwangsverſteigerung. Dienſtag, den 20. Novbr. Nachmittags 2 uhr, werde ich im hieſigen Verſtelger⸗ ungslokal q 4, 5, gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Wagen, 1 Schlitten, 36 Stück Saffianleder und grünes Tuch, 2 Schräuke, 1 Käfig mit Kana⸗ rienvogel, 1 Sofa, 1 Bett, Waſch⸗ kommode mit Spiegel, 1 Garten⸗ ſchlauch, 1 Klavier. 70022 Mannheim, 19. Nobr. 1900. Tanquard, Gerichtsvollzieher Iwangs⸗Verſteiſerung Mittwoch, 21. Novbr. 1900, Nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Pfandlokale 4, 5 hier im Vollſtreckungs wege öffentlich gegen baare Zahlung: 70009 2 Wagenpferde, 1 Wagen, 1 Tiſch, 1 Chifſonier, 1 Kom mode, 1 Nachttiſch. Die Verſteigerung findet vorausſichtlich beſtimut ſtatt. Manuheim, 18. Nopbr. 1900. Feißkohl, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Täglich friſch gekelterten, ſüßen Apfelmoſt, Traubenmoſt ſüßer, friſch gekeltert, per Liter 60 Pfg. M. Rothweiler, K 4, 5, 1, dd ehen⸗ ngen 9* d. 6. VLergtbung nan Sielbanarbeiten. Nr. 12620. Die Herſtellung von ca. 197,00[fd. m Backſteinſiel von 2,40„ 2,40 m Lichtweite mit Schmutzwaſſerrinne, eirca 5,00 Ifd. Steinzeugrohrſiel von 0,35 m Lichtweite, einſchließlich der Spezialbauten und Straßen⸗ ſinkkaſten, ſowie der Abbruch von ca. 108,00 Ifdb. m altem Stein⸗ zeugrohrſtel von 0,35 m Licht⸗ weite in der 19. Querſtraße zwiſchen der Mittelſtraße und dem Gutemaungraben in den Neckargärten ſoll öffentlich ver⸗ geben werden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tief⸗ bauamt, Litra L 2 No. 9, zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſeu⸗ verzeichniſſe gegen gebührfreie Einſendung von zwei Mark von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Sonnabend, 3. Dez. 1900, Vormittags 11 Uhr, einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelauſenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr an⸗ genommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen! 69899 Mannheim, 15. Nov. 1900. Tiefbauamt Abtheilung Sielbau: Berger. Volontär! Junger Kaufmann, mit Oberrealſchul⸗Bildung, be⸗ reits 18 Monate bei Engros⸗ Firma gelernt, faſt mit ſämmtlichen Comptoir⸗ arbeiten vertraut, wünſcht, zwecks Erweiterung ſeiner Kenntniſſe, Volontärſtelle in einem Etabliſſement erſten Nanges zu übernehmen. Gefl. Offerten unter Nr. 69910 an die Expedition ds. Blattes. Für ein. jg. Mann(Chriſt) pr. 1. Dezbr. bei beſſ. Fam. Koſt u. Logis geſucht am liebſten bei einem Lehrer oder Profeſſor. Offerten unter Nr. 69998 an die Expedition dieſes Blattes. Eine junge Frau in ſehr be⸗ drängter Lage, bittet edle Men⸗ ſchenfreunde um ein Darlehen von 100 Mk. Offerten unter Nr. 69996 an die Exp. ds. Bl. Hanfen ein kleiner ſchwarz⸗ Cullaufen gelber 105 Gegen gute Belohn abzugeben Käſerthalerſtr. 69. 69999 Arbeitsmarkt der . 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Sohler sowie Abends an der Kasse zu haben. Logen des I. Ranges, Fremdenloge u. Parterrelogen M..— pPro Platz. Sperrsitz im Parquet(1. bis 10 Reihe), sowie in der Reserveloge des II. Ranges M..— pro Platz. Reserve- loge des III. Ranges M..50 pro Platz. Parquetstehplatze M. Parterrestehplätze M..50. Gallerdedoge M..— Gallerie 50 Pfg. 69919 Mannheimer Liedertafel. Samſtag, 23. November, Abends ½8 Uhr OoOomneert im grossen Saale des Saalbau. Mitwirkende: Fräulein Dina van der Vyver, Hofopernsängerin, Herr Joh. Stegmann, Hofmusikus(Harfe) 69888 Akademische Vorträge. I. Cyklus. Soneralfaktoren für das Volks- u. Wirthschafisleben. Dienstag, 20. November 1900, Abends 8½¼ Uhr im Casinosaale Dritter Vortrag des Herrn Universitätsprofessors Dr. S. KDinderraenmn.-Heidelberg über: „Die Entwickelung des Volks- u. Wirthschaftslebens“, Eintrittskarten zu M..— zu den noch stattfindenden 6 Vorträgen siud auf dem Bureau des Kaufmännischen Vereins, in der Hof- Musikalienhandlung Karl Ferd. Heckel, in der Musikaljenhandlung Th. Sohler und in der Buchhandlung von Brockhoff& Schwalbe zu haben. Die Saalthüren werden punkt 8½¼ Uhr geschlossen. 69818 Kaufmännischer Verein. Börsenvorstand. Handelskammer für den Kreis Mannheim. Torfbrikets! Mit dieſem Brennmaterial erzielt man in Wohnräumen Bureaus u. ſ. w. eine angenehme luftreine Heizung. Haupt-Niederlagen: Carl Schilling, Neckar⸗Vorſtadt, Dammſtraße Nr. 9. Friedr. Schmidt, ir., Schwetzinger Vorſtadt Seckenheimer⸗ ſtraße Nr. 69. Johann Trabold, Stadtheil Lindenhof, Gontardſtraße 15 b. Verkaufsstellen: In allen beſſeren Detailgeſchäften. 6585 7 ZBrueb Brikettes billigſt abzugeben. 2 Adressbuch Stadt mit den Stadttheilen Käferthal, Neckarau u. Waldhof 8 kür 1801. Nachdem das Einholen der Aufnahmebogen für das neue Adressbuch beendet ist, ersuchen wir Diejenigen der verehrlichen Selbstständigen Einwohner, welche glauben, bei der Aufnahme übersehen worden zu sein, oder welche sonst etwas zur Berichtigung zu erinnern haben, uns dies um- gehend schriftlich mitzutheilen. Gleichzeitg machen wir auf den dem Adressbuch angefügten Geschäfts-Anzeiger aufmerksam, in welchem Inserate jeder Art beste u. dauernde Verbreitung finden, da das Buch das ganze Jahr hindurch der gesammten Bevölkerung, sowie allen Aien durchreisenden Fremden ein unentbehrlicher Rathgeber ist. Avch biſden die Ge- schäfts-Anzelgen eine Ergänzung der allgemeinen Text-Angaben kür das betr. Geschäft, indem an allen Stellen, an denen das inserirende Geschäft im Texte des Adressbuchs vorkommt, Hinweise auf die Anzeigen, unentgeltlich beigedruckt werden. Diesbezügliche Aufträge bitten wir uns his spätestens 380. November à. C. zukommen zu lassen. 68907 Verlag des Mannheimer Adressbuches. 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