2F5. 3 2* — 1 — elegiu um⸗Adreſſe: „ottrne Maunheim.“ adiſche Volkszeitung.) Na u der Poſtliſtt eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: oſt bez. inel Poſtau .40 pro Quartal Junſerate: Telephon: Nedaktion: Nr. der Stabt Mannheim und Umgebung. 377. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. nheimer Journal. (110. Jahrgang.) Erxpedition: Nr. 9 75 Verantwortlich fütr Politik: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: J..: Dr. Paul Harms, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ (Mannheimer Volksblatt.) Druckerei: Nr. 341. ch Ceberſicht. „Mannheim, 27. November. Budgetkommiſſien contra Seniorenkouvent. Der Seniorenkonvent des Reichstags, der am Sonnabend über die Geſchäftslage berathen und den Beginn der erſten Etats⸗ berathung bereits für den 3. Dezember in Ausſicht genommen hatte, hatte es gewiß ſehr gut gemeint, indeß„kühn war das Wort, weil es die That nicht war.“ Die Budgetkommiſſion des Reichstages, auf die der Wechſel gezogen war, lehnte es geſtern ah, ihn einzulöſen. Auf der Tagesordnung der Budgetkommiſſion ſtand der China⸗Nachtragsetat. Von den verbünde⸗ zen Regierungen waren drei Staatsſekretäre und der preußiſche riegsminiſter mit einer großen Menge von Kommiſſarien pünkt⸗ ſich zur Stelle; von den 28 Mitgliedern der Budgetkommiſſion dagegen nur 16. Zunächſt verkündete der Vorſitzende der Kom⸗ miſſion, der Abg. v. Kardorff, daß eine Anzahl von Mitgliedern der Rechten nach Hauſe gefahren ſei, um an Kreistagswahlen cheilzunehmen, und daß es auch urſprünglich ſeine Abſicht geweſen, die Kommiſſion erſt in der nächſten Woche einzuberufen. Aber Graf Balleſtrem habe im Seniorenkonvent durchgeſetzt, daß die Rommiſſion ſchon für heute einberufen werden ſolle. Der Centrumsabgeordnete Dr. Lieber ſekundirte und zwar auffallend lategoriſch, daß der Seniorenkonvent der Budgetkommiſſion nicht die Tagesordnung vorzuſchreiben habe und plaidirte dafür, daß die wichtige Vorlage„gründlich und ohne Unterbrechung“ be⸗ kathen werde. Auch er machte geſchickt aus der Noth eine Tugend, denn auch von den zum Centrum gehörigen Kommiſſionsmit⸗ gliedern waren piele bereits nach der Heimath gefahren, um dort dringende Geſchäfte“ zu erledigen, und ſtellte ſchließlich den Antrag, die Berathungen der Budgetkommiſſion bis zum 45 Dezember zu vertagen. Darüber gab es nun eine langwierige Vebakte, in deren Verlauf die ſozialdemokratiſchen Wortführer iige große Eile bekundeten und ſchon an dieſem Mittwoch berathen wollten. Von den Nationalliberalen drang auch der Abg. Paaſche auf Beſchleunigung der Berathung, weil dies auch der Mißbilli⸗ gung der verſpäteten Einberufung des Reichstags in der China⸗ ſtage entſpreche. Schließlich aber forderte auch der Abg. Richter eine Vertagung; in Rückſicht auf die, ſeiner Anſicht nach vor⸗ handene Anzahl ſchwieriger etatsrechtlicher Geſichtspunkte der Vorlage, gebraucht er noch einige Zeit, um entſprechende Anträge borzubereiten. Das Ende war, daß der Beginn der Kommiſſions⸗ herathungen bis in die nächſte Woche, auf den 4. Dezember, ver⸗ ſchoben und der Beginn der erſten Etatsdebatte auf den 10. Dezbr. in Ausſicht genommen wurde— vorbehaltlich der Zuſtimmung des Präſidenten Graf Balleſtrem, dem wieder die Budgetkom⸗ Riſſton„nicht die Ordnung der Geſchäfte vorzuſchreiben hat.“ Da ein weiterer Beſchluß des Seniorenkonvents dahin geht, am 14. Dezember bereits die Weihnachtsferien beginnen zu laſſen Ind dem Reichstag bis zum 8. Januar eine— sit venia verbo „Erholungspauſe“ zu gewähren, ſo blieben zur erſten Etats⸗ berakhung immer noch vier Tage Zeit, und das würde reichen. Damit iſt aber der Budgetkommiſſion nicht geholfen, deren geſtrige Entſchließung auf Außenſtehende den Eindruck macht, ſie habe damit keineswegs auf der Höhe der Situation geſtanden. Der Werth der„Hunnenbriefe“. Der Werth der durch die letzten Reichstags⸗Debatten über⸗ mäßig in den Vordergrund des Intereſſes gerückten Hunnenbriefe ——— 128525 rrr 5 iſt Eigenthum des katholiſchen E.2 Gtcleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſüämmtlaßz r Meaſine Dienſtag, 27. November 1900.(Abendblatt) erhält ſeine beſte Beleuchtung durch den Auszug aus zwei Be⸗ fehlen des deutſchen Oberkommandos in Oſt⸗ aſfen, die vor 6 und 7 Wochen erlaſſen und mit der letzten Poſt inzwiſchen in Berlin eingetroffen ſind. In dem Befehl, den Graf Walderſee zur Einleitung der Operation nach Paotingfu am 12. Oktober in Tientſin erlaſſen hat, findet ſich ausdrücklich folgende Anordnung: Der Herr Feldmarſchall hat rückſichtsloſes Vorgehen gegen alle Boxer und ſeindſelig auftretenden Einwohner, unter Schonung der Perſon und des Eigenthums der friedfertigen Bebölkerung, angeordnet; um die Letzteren vor dem Terrorismus ihrer eigenen aufrühreriſchen Landsleute zu ſchützen, ſoll außerdem durch Entſendung kleiner, be⸗ weglicher Kolonnen in berſchiedene Richtungen für die Sicherheit der Bewohner des ſchon beſetzten Gebietes vor den Boxern und für die Aufrechterhaltung der Ordnung geſorgt werden. Wenn demnach ſelbſtverſtändlich gegen die Aufrührer mit aller Strenge rückſichtslos vorgegangen wird, ſo werden die fried⸗ fertigen Einwohner nicht nur geſchont, ſondern ſogar geſchützt, wie dies beiſpielsweiſe auch aus dem Schlußſatz desſelben Operationsbefehls hervorgeht: In Paokinchhng, 20 Kilometer weſtlich Dantzung, war nach den Berichten der Munizipalbehörden von Tienſin eine rene chriſt⸗ liche Familie ermordet worden. Auf Befehl des Feldmarſchalls iſt eine Strafexpedition, beſtehend aus einem Bataillon Berſaglieri, dort⸗ hin gemacht worden. Es wurde einer der Hauptthäter gefaßt, und nach Vernehmung vor der ganzen Dorfbevölkerung ſtandrechtlich erſchoſſen. Außerdem ſei auf den Garniſonbefehl für die deutſche Orts⸗ unterkunft in Tientſin hingewieſen, in dem die„Veröffentlichung von Privatbriefen über Kriegsereigniſſe“ ausdrücklich unter⸗ ſagt wird. gez. b. ma Dieſe Sorge iſt nun für die Briefſchreiber eine nicht ganz leichte Sache. Daher würden die Empfänger ſalcher Briefe gut thun, ihnen zu Hülfe zu kommen, und etwaige renomiſtiſche oder humoriſtiſche Uebertreibungen nicht als ernſte Kriegsberichte an die Preſſe weiter zu geben. Deutſches Reich. * Berlin, 26. Nob.(Die Interpellation wegen der Kohlennoth) wird, wie zuverläſſig verlautet, vor dem Freitag, den 30. d.., im Reichstage nicht eingebracht werden können. Die Einbringung hat ſich hauptſächlich deshalb ver⸗ zögert, weil reichhaltiges Material zur Beleuchtung der Ver⸗ hältniſſe auf dem Kohlenmarkt herbeigeſchafft werden ſoll. Nicht nur das Centrum, ſondern auch die Konſervativen wollen Material für die Beſprechung beibringen. —(Ein Ausſtand) iſt in der ſozialdemokratiſchen „Leipziger Volkszeitung“ ausgebrochen. Die ausſtändigen Setzer erklären, daß ſie nicht, wie die Redaktion des Blattes mittheilte, wegen der Einführung der Setzmaſchinen, auch nicht wegen der dadurch erforderlich gewordenen Entlaſſungen ſtreiken, ſondern weil den Entlaſſenen gegenüber erklärt wurde: gegen ihre lechmiſche Tüchtigkeit ſei nichts einzuwenden, aber ſie arbeiteten nicht ge⸗ nügend für die Partei. Beide Entlaſſenen ſeien bereits ſechs Feuilleton. Aus Bismarcks Briefen an ſeine Braut und Gattin, die demnächſt bef Cotta erſcheinen ſollen, wird ſchon jetzt mancherlei bekannt. So die folgenden: Schönhauſen, 17. Febr. 1847. Einzig geliebte Jeanette, Friederike, Charlotte, Eleonore, Dorothea! Ich will Dir auch einmal des Morgens ſchreiben, und zwar an einem trüben, regnenden Morgen, will ich die Sonne wenigſtens in mir ſcheinen laſſen, indem ich nur an Dich denke. Es iſt halb neun, und hier 16 Fuß vom Fenſter ſo dunkel, daß ich kaum ſchreiben kann. Da mußt Du, ſchwarze Sonne, von innen ſehr hell ſcheinen, wenn's gehen ſoll. Wie kann Schwarz leuchten? nur in Geſtalt von polirtem Ebenholz, geſchliffener Lava; ſo glatt und hart biſt Du nicht; mein Bild mit der ſchwarzen Sonne iſt alſo falſch. Biſt Du nicht eher eine dunkle warme Sommernacht, mit Blüthenduft und Wetterleuchten? Denn ſtern⸗ und mondhell möchte ich kaum ſagen, das Bild dſt zig ruhig.— Ich werde geſtört. Ich habe den dehandel getrieben, und es gemacht wie die Damen bei Stegmund oder Nogge; nachdem ich mir von dem Händler einige 20 im tollſten Regen auf glattem Eis habe vor⸗ führen laſſen, kaufte ich nichts, obſchon es lauter Dänenroſſe waren. Bei Pferden übrigens fällt mir gleich ein, reiten mußt Du, und wenn ich mich ſelbſt in ein Pferd verwandeln ſollte, um Dich zu tragen. Habt Ihr denn keinen Arzt dort, der Deinem Vater die Nothwendigkeit davon einleuchtend macht? Steck Dich hinter den, daß er erklärt, Du müßteſt blind werben, wenn Du nicht reiten ſollteſt, oder etwas ſonſt; er kann ohne zu kigen ſagen. daß es im Intereſfe Deiner Geſundbeit nötbia iſt. Im lebrigen hak mir Dein Brief vom 12. ganz beſonders Freude gemacht. Pro primo, weil ich nicht ein ſo verwöhntes Menſchenkind bin wie Du, und kaum zu hoffen wagte, daß ich auf den meinigen, den Du nach dortiger Poſteinrichtung erſt am Donnerſtag Ubend erhalten konnteſt, obſchon er den Mittwoch in Stolp eintraf, daß ich auf den am Sonntag ſchon Antwork haben würde, meinen herzlichſten Dank dafür, und bleibe ſo bei; ferner bemerke ich mit beſonderer Genugthuung, daß Dein Brief an mich in den Jahren des Wachsthums iſt. Als ich ihn das erſte Mal ſah, war er 1 Blatt groß, das nächſte Mal 2, jetzt 3. Laß ihn immer wachſen, bis er Bände ſtark zu mir kommt. Du haſt wohl recht, mein Herz, Mißtrauen iſt die bitterſte, ſchrecklichſte Qual, es iſt nichts Anderes, als der Zweifel, die erſte Saat alles Böſen, angewandt auf den Verkehr der Men⸗ ſchen unter ſich, die Quelle faſt jeder Bitterkeit und Feindſchaft. Es ſteht irgendwo geſchrieben: Wer ſeinen Nächſten nicht liebt, den er ſieht, wie ſoll er Gott lieben, den er nicht ſieht; ich möchte dasſelbe in Bezug auf das Vertrauen ſtatt der Liebe ſagen. Wir haben ſogar in der argwöhniſchen Juſtiz das Sprichwort quivis bonus habetus, donee malus probetur, Jeder wird für gut gehalten, bis ſeine Schlechtigkeit bewieſen iſt. Alſo wenn Du nichts als ein unbarmherziger Richter gegen mich ſein wollteſt, ſollſt Du mir ſchon vertrauen, bis Du die Erfahrung gemacht haſt, daß ich Mißtrauen verdiene. Wenn Du mich aber liebſt, ſo ſollteſt Du mir ſiebenmal ſiebzigmal vergeben, wenn ich auch wirklich gegen Dich gefündigt habe. Wirſt Du das können? 490 Mal, ich werde es ſo oft, wenigſtens für grobe Vergehen, nicht verlangen. Wenn Du übrigens in der That zu Mißtrauen geneigt biſt, ſo brauchſt Du Dich meinet⸗ halben darin nicht übernatürlich zu bekämpfen, die Zeit wird das heilen, und wenn Dir meine Vergangenheit vielleicht kein Ver⸗ trauen zu meiner Beſtändiakeit einflößt. ſo wirſt Du Dich bald heute einen der andere Jahre im Geſchäft, und einer von ihnen bekleide noch Vertrauenspoſten in der ſozialdemokratiſchen Partei: iſt aus der ſozialdemokratiſchen Partei ausg ſſen worden, weil er ſich ſeiner Zeit gegen die Angriffe der ſozialdemokratiſchen „Volksztg.“ an den Buchdruckerverband gewandt hatte. Die Streikenden erklaren, daß ſie„in der Motivirung und der ganzen Art und Weiſe der Entlaſſungen nichts Anderes erblicken als die Anwendung der Stummſchen Praxis auf die Arbeiter in einem Arbeitergeſchäft.“ Frankreich. p. Paris, 26. Nov.(Die Konzeſſionäre der Weltausſtellung) werden mit dem Spruche des Schieds⸗ gerichts, dem ſie ihre Intereſſen anvertrauten, ſchwerlich zu⸗ frieden ſein. Sie hatten Entſchädigungen in einem Geſammk⸗ betrage von 3½ Millionen gefordert, und das Schiedsgericht ſpricht ihnen nicht eine volle halbe Million, nämlich 458 500 Franken, zu. Die großen Reſtaurants, die bis 300 Franken verlangt hatten, ſollen zwiſchen 25 000 und 80 000 erhalten, da Stereorama 15 000 Franken; zwei Kioske 5000 7500 Fr. Mehrere große Reſtaurants: Ducaſtaing, das 91380 Franken, die Belle Meuniere, die 300 000 Franken und das Reſtaurant Americain, das 219 612 Franken verlangt hatte, ſollen ganz leer ausgehen. ——— Harmloſen⸗Prozeß. Am Montag wird die Beweisaufnahme fort eine Anzahl Briefe zur? dg, die ekl den Zeugen Lindemann gerichte ſchuld von 300% um Nach m ſchildert, wie unangene Angeklagten b. K ſetzt. Es gelangk 9 8 E lagte au Erklärung für ſein Verhalten an, daß er vorher mehrere Br Zeugen Lindemann geſchrieben habe, ohne Antwort zu erhalten. Es folgt die Vernehmung des Grafen vonundzgu Egloff⸗ ſtein, der aus der Geſangenenanſtalt Plötzenſee vorgefühet wirbe Der Zeuge hat ſeit dem Jahre 1897 in Spielerkreiſen verkehrt. Er ſſt bereits nach kurzer Zeit wieder aus dem Vorſtande des Klubs der Harmloſen und dann in Folge einer Aufforderung der Vorſtands⸗ mitglieder w. Kahſer, v. Kröcher und von Schachtmeher gang aus dem Klub ausgeſchieden. Ueber die Urſache dieſes Vorkommniſſes macht der Zeuge folgende Angaben: Ein Herr Eberl hatte an v. Kayſer im Spiel 4000% verloren. Dieſer Bekrag ſei ihm nach einiger Zeit bog dem Schuldner übergeben worden mit dem Auftrage, ihn an Herrn v. Kayſer abzuführen. Der Zeuge ſei erkrankt und dadurch habe ſich die Ablieferung des Geldes an Herrn v. Kayſer verzögert. Richlig ſei es, daß er inzwiſchen über das ihm nicht gehörige Geld verfügt hatle, er ſei aber jeden Augenblick in der Lage geweſen, Erſatz zu leiſten, ſo daß von einer Unterſchlagung nicht die Rede ſein könne. Die Geſchichte habe aber doch zu einer Verſtimmung und zu ſeinem Ausſcheiven ge⸗ führt.— Bei der Vernehmung des Grafen o. Egloffſtein kam es zu einem kleinen Intermezzo. Der Zeuge hatte erwiähnt, daß zu den⸗ jenigen Perſonen, die er ausgeſchieden wünſchte, außer Dr. Kornblum auch der ihm nicht ſympathiſche Aſſeſſor von M 9 Der Letztere trat vor und gab die Urſache der Verſtümmt Herr b. Egloffſtein habe zu ſeinem, des Zeugen v.., N lautere Geſchäftspraxis des Herrn v. Kriegsheim angewendet. Dief halb habe er ihm den Standpunkt klar gemacht und ihn des Betrugs bezichtigt. zeugen, daß Du wenigſtens an meiner Ehrlſchkeit nicht zweiflen darfſt. Außerdem wird Dein etwaiges Mißtrauen des⸗ halb immer unſchädlich ſein zwiſchen uns, weil mich(ich könnte Dir die pfychologiſchen Gründe, wenn die Poſt nicht drängte, auseinanderſetzen) Dein Mißtrauen nicht im Mindeſten kränken wird, der ich ſonſt faſt Keinen ohne die ſchlagendſten Beweiſe traute, zu Dir ein unerſchütterliches und unerſchöpfliches Ver⸗ trauen habe. Der Satz„Treue iſt das Feuer ſelber, welches den Kern der Exiſtenz ewig belebt und erhält“, iſt übrigens eine jener nebligen, ſchweblichten Phraſen, bei denen es ſchwer iſt, ſich eine beſtimmte Vorſtellung zu machen, und die nicht ſelten Böſes wirken, wenn ſie, namentlich von Frauen, die als Mädchen das Leben farſt nur durch die Brille der Dichter geſchaut haben(das Leben der weiteren Welt meine ich), aus der Poeſte als Maßſtab in die Wirklichleit übertragen werden. Doch verzeih' mir, der graue Regem üßt ſeinen Einfluß auf mich, daß ich unwillkürlich in den grämlichen doktrinären Ton eines alten Onkels verfalle; ich will Dich weder belehren, noch beſſern, bleibe wie Du biſt; es iſt nur ſo ein Ergehen meiner Gedanken, was ich ausſpreche. Daß es nicht bis zum 11. April Schnee und— 102 bleibt, zeigt der Augenſchein, und vermuthlich vom Freitag an, kannſt Du, wenn Du Ahends warm im Sopha ſitzeſt oder des Nachts durch Mama erweckt wirſt, daran denken, wie das zerfetzte Fähnlein Deines Ritters und Knechtes im nächtlichen Sturm und Regen am Rande der aufrühreriſchen Fluthen flattert; auf einem braunen Pferde, das ohrſpitzend und ſchnarchend ſeinen Schrecken über den donnernden Lärm der Schlacht zu erkennen gibt, die ſich die rieſigen Eisfelder unter einander liefern, wenn ſie ſich in Zwietracht gelöſt haben, und ihre mächtigen Trümmer ſich im Strudel aufthürmen und zerſchlittern. Haſt Du nie den Eisgang eines aroßen Stromes geſeben e Es iſt eins ner 2. Seite! *weiden dann mehrere Jen gehmungen in Betreff des Faltens der Angeklagten mit Eindruck gewonnen, daß die A auch gemeinſchaftlich an dem Zeugen, der im Ganzen im Harmloſen⸗Klub 15⸗ bis loren hat, hatte an einem Spielabende ſeine ganze Baarf koren. Er berſuchte vergebens bei ſeinen Bekannten Darlehen zu er⸗ Halten, man wies ihn an Herrn Wolff,„der habe Geld und gäbe gern“ habe ihm auf ſeine Bitte auch nac 1 35 5500 geborgt, die am folgenden Tage zurlückbezahlt wo Wolff habe ihm dann noch einmal 2000 gelishen, von bis⸗ Her 1500% abbezahlt worden ſeien. Dann ſeien die Arrikel erſchienen und Wolff ſei geflüchtet. Der Zeuge iſt nicht im Stande anzugeben, in weſſen Taſchen die von ihm verlorenen Summen geffloſſen ſind, die Angeklagten hätten zumeiſt eine ſogenannte„Seeſchlangen⸗ dank“ gehalten, wodurch es ſchwer werde, das Ergebniß des Spiels feſüzuſtellen. Oberleutnant der Landwehr v. Prillwitz hat an einem Abend 12⸗ bis 18 000% verloven. Zeuge hat auch den mehrfach er⸗ wäßhnten Regierungs⸗Referendar Dr. Schröder, und zwar im Union⸗ Klub in Hamburg, kennen gelernt. Als dann der von Dr. Leipziger berfaßte Roman„Die Ballhaus⸗Anna“ erſchien, ſei ein darin ge⸗ ſchilderter Falſchſpieler dem Zeugen als Dr. Schröder bezeichnet worden, der in einem Hotel beim Falſchſpiel erdappt worden ſei. Der Zeuge meint, daß Dr. Schröder nach Amerika ausgewandert ſei. Mehrere Zeugen bekunden, daß der Angeklagte v. Schachtmeher zumeiſt ſehr„flein“ geſpielt habe. Hätten die Angeklagten zuſammen die Bank gehalten, ſo hätten ſte vorwiegend gewonnen, zumeiſt hätten 9. Kröcher und Wolff zuſammen die Bank gehalten. Einer der Zeugen tte von dem Angeklagten v. Kayſer einen hohen Betrag gewonnen. Zeuge hat ſeit Oktober 1898 keine Abſchlagszahlungen von dem Angeklagten v. Kayſer erhalten können und noch eine Forderung von 10 000. Nachdem das freiſprechende Erkenntniß der erſten Ver⸗ Handlung vom Reichsgericht aufgehoben war, hat der Zeuge von der Mutter des Angeklagten v. Kayſer die Mittheilung erhalten, daß ſie ebent. bereit ſein würde, für die Schulden ihres Sohnes mach Be⸗ endigung des Prozeſſes aufzukommen. Der Oberſtaatsanwalt meint, Daß das Wort„eventuell“ wohl bedeuten ſolle„im Falle einer Frei⸗ ſprechung“, wenigſtens liege dieſe Annahme ſahr nahhe. Die Zeugin Ulrich, die Geliebte v. Schachtmeyers, hat den An⸗ geblagten bor einer Reihe von Jahren in der„Hopfenblüthe“ bennen Fuee wo ſie als Kellnerin thätig war. Er habe gerade keine großen ufwendaut ür ſie gemacht, aber vielleicht doch außer der Kleidung gegen 100% monatlich für ſie verausgabt. Im Jahre 1897 habe b. Sch. eine gemeinſchaftliche Wohnung für 1000/ gemiethet und Möbel zum Betrage von 8000% auf Abzahlung entnommen. Wenn auffäillig erſcheine, daß dieſes ganze Inventar mit 18 800 ver⸗ ſichert war, ſo dies darauf zurückzufüthren, daß ſte ſelbſt viel Mäſche und Kleidungsſtücke beſeſſen habe. onatlich 150% Wirth⸗ ſchaftsgeld erhalten. Sie müſſe daß ſte manche Ver⸗ gnügungen mitgemacht und wiederholt längere Ausfahrten in der Egufpage unternommen habe. 9. Schachtmeher habe ſich auch ein MReitpferd gehalten. Später habe der Angeklagbe ihr eine Bar in der Franzöſiſchen Straße eingerichtet, die ſte nach ſechs Monaten wieder Herkauft habe. In der gemeinſchaftlichen Wohnung ſei(wieberholt Molulette geſpielt worden. Es hätten ſich 2 ßer v. Schachtmeyer Roch v. Kayſer und v. Kröcher betheiligt. v. Schachtmeher habe 1100/ von v. Kayſer gewonnen. Die Zeugin evnährt ſich jetzt als Himmerbermietherin. Die VBerhandlung wird bis Dienſtag Vormittag 9½ Uhr vertagt. Aus Stadt und CLand. Maunheim, 27. November 1900. OHas Hochzeitsgeſchenk der Labiſchen Stäbte den Stöädteordnung filr den Prinzen Max und ſeine Gemahlin wurde am Samſtag Nachmittag in Karlsruhe durch die Herren Ober⸗ 1 eiſter Schnetzler umd Direktor Götz von der Kunſtgewenbeſchule Di in ve m gen vernom einſchaf eilen ſollen. Die Hagten durch Eir winn beth Wahr⸗ lichen Bank⸗ igen halben In N. DOUde 104 2 in reichſter polychromer Einlegearbeit; die Truhe ruht auf einem in gleicher Aubeit hergeſtellten Unterſatztiſch. Truhe und Tiſch wurden auf der Pariſer Weltaus⸗ ſtellung mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. * Die Begründerin der Volksküchen und pieler anderer humanitärer Einrichtung in Berlin, Frau Lina Morgenſtern feierte in Berlin ihren 70. Geburtsbag und er⸗ hielt aus dieſem Anlaß zahlloſe Beweiſe ſchätzung und Ver⸗ ehrung. Von in Koblenz weklenden Großherzogin von Baden traf ein Glückwunſchtelegramm ein, ebenſo liefen aus zahlreichen Städten Deutſchlands, Frankreichs, Englands, Norwegens und Amerikas im Laufe des Tages belegraphiſche Glückwünſche der dortigen Frauenvereine ein. “ Bilder und Beiträge aus und zu der kirchlichen Ge⸗ ſchichte der Stadt Mannheim in den Jahren 1652—1689. Man ſchreibt uns: Von Herrn Deckan Nüßle in Ilvesheim, der ſchon in den von dem hieſigen Alterthumsverein herausgegebenen Geſchichtsblättern(Nr. 7) einen„Blick auf die äußeren und inneren Zuftände der Stadt Mannheim in den Jahren 1652—1689“ peröffent⸗ licht, iſt nun eine Serie won„Bildern und Beiträgen aus und zu der kirchlichen Geſchichte der Stadt Mannheim von 1652—1689“ im Gvangeliſchen Verlag in Heidelberg erſchienen. Es liegt uns das erſte Haft der Broſchürform vor, Preis 80 J. Dieſem werden im kommen⸗ den Jahre zwei weitere folgen. Aus den bisherigen Publikationen iſt ſchon jetzt erſichtlich, daß Herr Dekan Nüßle in ſeltener Weiſe zum Ehroniſten begabt iſt. Mit einem eiſernen Sammlerfleiß, der alten Quellen eifrig nachgeht, ſie eingehend beurtheilt und ſichtet, verbindet ſich die wohlthuende Begabung ſtiliſtiſcher Gewandtheit, eine Dar⸗ ſtellungsgabe, die mit Humor und Gemüthlichbeit gewürzt, den trockenen Stoff kirchlicher und ſtädtiſcher Protokolle in die anmuthigſte Form zu kleiden weiß. Das vorliegende Büchlein lieſt ſich überaus ange⸗ nehm, und wer ein Freund reizender Kleinzeichnung iſt, zumal, wenn ſie, die hier auf einen großen, geſchichtlichen Hintergrund aufgetragen iſt, wer außerdem noch etwas Lokalpatriotismus zur Lektüre mitbringt, der wird mit Spannung und Freude den noch kommenden Veröffent⸗ lichungen entgegenſehen. Es ſind wirklich„Bilder“, wie der Titel ſagt, die uns hier entgegentreten, Zeit⸗ und Charakterbilder. Manches muthet uns fremd an und erinnert an zurückgebliebene Zeiten, an ſpießbürger⸗ liches Weſen, wieder aber auch an eine geſunde und fromme Ehren⸗ haftigteit, deren wir in unſeren fortgeſchrittenen Tagen wieder ein reicheres Maß brauchen könnten. Die einflußreichen Geſtalten jener Tage treten uns plaſtiſch entgegen. Wir glauben mit ihnen gelebt zu haben, der Stadtdirektor Clignet, der ſo vielſeitige, unermüpliche Dr. la Roſe, die ſo verſchieden gearteten Geiſtlichen der deubſch und fran⸗ zöſiſch reformirten Gemeinden, Neuſpitzer und Dr. du Vivier, Braylet und Gehim u. A. Es iſt ein eigenartiges Vergnügen, ſich in einer ſo anſprechen Beiſe in eine ſerne, ſo ganz anders geartete Vergangen⸗ heit des eigenen Heimathsortes zurückverſetzt zu ſehen und auf dem Boden, auf dem man ſich heute noch täglich bewegt, ein ferneres Ge⸗ ſchlecht zu bachben. Dieſes Vergnügen werden die„Bilder und Bei⸗ träge aus und zur kirchlichen Geſchichte der Stadt Mannheim jedem vorurtheilsfreien Leſer und guten Mannheimer bereiten und dieſen möchten wir ſie angelegenklichſt empfehlen. * GEine Poſtanekdote wird aus einem Schwarzwaldſtädtchen „Ort. Boten“ berichtet. Dort trat ein höherer Poſtbeamter, der de kbeamten des Bezirks noch unbekannt iſt, auf einer Inſpektions⸗ velſe an den Poſtſchalter und erklärt dem dienſtthuenden Beamten, er möchte gern ein efeldpoſtpacket an einen Soldaten der Chinatruppe ſenden, ob er nicht die näheren Beſtimmungen darüber erfahren könne. Der Schalterbeamte eröffnete dem fremden Herrn ganz freimüthi daß derartige Sendungen in T. noch nicht vorgekommen und daß ihm die Beſtimmungen über Feldpoſtpackete nach Ching unbekannt ſeien. Der Fremde meinte, dann werde ihm jedenfalls der Vorſteher des Poſtamts die gewünſchte Auskunft geben können.„Der— erwidert uhm lächelnd der Schalterbeamte— der weiß noch weniger wie ich.“ Gleichwohl beſtand der Unbebannte darauf, den Vorſteher perſönlich zu prachtvollen 8 18 Der ig, * ,„ und 2 g taxirt hatte. den Herren in der beim Poſtamt ein Sch höflichen, hörden eigen zu ſe ſtimmungen gzu ma vorher war. * Bei einer Schläg Auguſt in Wallſtadt ſtatfa Peter Rudolf und der mit einer Gabel dem Georg Peter Bär fſ 9e ve die beiden erhellden gu je age Gefäng Großherzogthum. Sonntag, 16. Dez., findet hier die en glieder 111 d bertraut en. wer der Fremde vom Tagz 9. der Nacht vom 18. auf 19. ſich der Tagl Püile Rudolf löhner niß. Aus dem BN. Karlsruhe, 26. 2. Konferenz der ſozial Badens ſtatt. Auf der Te Yee Nob. Stadtraths Dreesbach⸗Mannheim: Unſere Gemeindevertretung. Abänderung unſeres gramms.“ BN. Mosbach, 26. Nov. Im benachbarten Dallau fiel vor etwa 8 Tagen der hieſige Zimme ſter und Gemeinderalh Haaf beim Bauholzführen vom Wagen. Dabei werletzte er ſich die Wirbelſäule, Vorgeſtern iſt Haaf ſeinen Verletzungen erlegen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Frankfurt, 26. Nov. Ein Monteur des hieſigen Fernſprech⸗ amts war heute Vormittag in einem Kabelbrunnen der Hochſtraße mit Reparaturen beſchäftigt, wobei er ſich einer Löbhlampe bedienke. Plötzlich erfolgte eine heftige Detonation; zu gleicher Zeit flogen dir ſchweren Verſchlußdeckel der nächſten beiden Kabelbrunnen an der Eckt der Hochſtraße und des Opernplatzes und auf letzterem ſelbſt, beim Droſchbenhalteplatz, heraus und ſchlugen krachend zu Boden. Dit Gewalt des explodirenden Gaſes iſt recht erheblich geweſen, denn dit zentnerſchweren Verſchlußdeckel flogen mannshoch in die Luft. Ver⸗ letzungen von Perſonen ſind nicht vorgekommen; um dieſe Zeit iſt der Straßenverkehr nicht bedeutend. Zwei Herren, die ſich im Momen der Exploſion in der Nähe des einen Deckels befanden, 1 men mit dem Schrecken davon, der allerdings nicht gering war. Auch der Montem hat merkwürdiger Weiſe keine Verletzungen davongetragen; er konnte ganz unverſehrt den Kabelbrunnen verlaſſen, die Gewalt des Druckes richtete ſich nach Unten im Lauf der Kabelleitung. Undichtigleit in der Gasleitung dürfte die Urſache der Exploſton ſein, deren Knall einem Kanonenſchuß glich und weithin bernehmbar war. Ein Material⸗ ſchaden iſt nicht zu verzeichnen. e Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Lieder⸗ Das Programm zu dem morgigen Li e von Tereſa und Julie Derba au; zen künſtleriſchen Genuß in Ausſicht. Lieder von Mozar ns, Schumann, Hugo Wolf und Grieg wechſeln mit D kendelsſohn, Schumann, Brahms, Dporak und Kahn. Theil des Programms beſteht aus⸗ ſchließlich aus franzöſiſchen und ktalieniſchen Kompoſttionen Im Kunſtſalon A. Donecker ſind neu ausgeſtellt: Profeſſor Paul Hoecker(Rom)„Das Bild des Herrn“, Prof. Paul Mepyerheim „Gute Freunde“, Prof. Otto Piltz„Frühling“, Prof. Franz Stul „Weibliche Halbfigur“, Prof. Hermann Kaulbach„Der kleine Hirtes, Prof. Ed. Grützner„Falſtaff“ und„Falſtaff und Dörtchen“, Prof. Fvranz von Lenbach„Des Meiſters Kinder“, Prof. Joſef b. Brandt „Recognoscirung“ und„Kriegsgefangene“, Prof. Joſe Gallegos„Bei Sr. Eminenz“, Prof. Pablo Salinas„Die Dorfſchöne und„Flir⸗ tabion“, Prof. Aug. Salinas„Der erſte Unterricht“, Prof. A. von Kowalsti„Luſtige Fahrt“ und„Ein heiterer Tag“, Prof. W. b. Cza⸗ chorski„Blondköpfchen“, Prof. Gabriel v. Max„Wehmulh Prof, J. Wopfner„Am Chiemſee Prof. Carl Ludwig„Landſchaft Rob. Schleich„Heuernte“, Stanislaus Bohusg„Aufbruch zur Jagd“, W. Velten„Vor der Jagd“, W. v. Szerner„Markt in Polen“, 0 Kauffmann„Tändelei“, A. Müller⸗Lingte„Ein friſcher Trun„ Fritz Beinke„Fruchtſtillloben“, W. Haſſelbach„Ungebetene Gäſte“, Adam Kunz„Stillleben“, Bela Königsmann„Nach Sonnenuntergang, Paul Müller⸗Kaempf„Im tiefen Winker“, Hans Licht„Altes Fährt an — Ampoſanteſten Schauſpiele in der Natur. Du wirſt Dich ferner aus meinem letzten Briefe überzeugt haben, daß der Ruf des maje⸗ ſtätiſchen Königs zum April uns wahrſcheinlich keine neue Scheibewand errichtet, deren Fallen wir abwarten müßten. Das Land und der König verlieren ohne Zweifel dabei einen der aus⸗ ezeichnetſten Vertreter, und eine Stütze des Thrones im Reichs⸗ kage, unſere Liebe aber gewinnt. Wie danke ich Dir, daß Du Dich des Franzöſiſchen etwas annimmſt, und daß Du es gethan, che ich Dich bat, iſt eine neue Bürgſchaft unſeres gegenſeitigen Verſtehens, wenn es deren bedarf. Wenn Du jetzt traurige Dichtungen, Lenau u. ſ. w. liebſt, ſo ſehe ich darin nicht ſowohl eine Umwandlung Deiner ehemals heiteren Stimmung, noch weniger einen Widerſpruch mit der Geſundheit Deines Herzens, ſondern einen Fortſchritt in der Empfänglichkeit für und im Verſtändniß der Poeſie. Unſchul⸗ dige Frühlingslieder ſind die Dichtungen der Kindheit und der Zwölffährigkeit, Lerchen, und Lämmer. Tief in der menſchlichen Natur, ich möchte ſagen in der unbewußten Erkenntniß des rdiſchen Elends und Jammers und der unklaren aber mächtigen Sehnſucht nach beſſern edlern Zuſtänden liegt es wohl, daß bei wicht ganz leichtfertigen oberflächlichen Menſchen das Hervor⸗ heben der Zerriſſenheit, der Nichtigkeit, des Schmerzes, die unſer hieſiges Leben beherrſchen, mehr Anklang findet, als eine Be⸗ rührung der minder mächkigen Elemente, welche die leicht wel⸗ kende Blume ungetrübter Heiterkeit, deren heimiſcher Boden nur die Kindheit iſt, in uns vorübergehend hervortreiben. Jeder an Verſtand und Herz gebildete Menſch wird von Allem was Trauerſpiel in Bühne und Wirklichkeit heißt, auf eine Weiſe er⸗ griffen und bewegt, die das idyllen⸗ und luſtſpielartige, in der pollkommenſten Form nie erreichen kann. Auf dem Boden der Heiterkeit(in höherem Sinde) und Zufriedenheit erhaben zu ſein, gibt den Begriff der Majeſtät, des Göttlichen, das der Menſch nur in ſeltnen bevorzugten Zeiten und Geſtalten widerſtrahlt, das ärdiſch Imponirende und Ergreifende, was mit menſchlichen Mitteln für gewöhnlich dargeſtellt werden kann, ſteht immer in Verwandtſchaft mit dem gefallenen Engel, der ſchön iſt, aber ohne beude, groß in ſeinen Plänen und Anſtrengungen, aber ohne Ge⸗ ingen, ſtolz und traurig. Darum kann das, was es außerhalb des Gebtetes der Religion für uns Ergrekfendes gibt, nicht heiter und zufrieden ſein, ſondern uns ſtets nur als Wegweiſer dahin Pienen, wo wir Frieden finden. Wenn Dein Sinn für die Poeſte des Herbſtes, des Reifs in der Maiennacht, und alles deſſen, was n Menſchen dahin gehört, empfänglich geworden iſt, ſo beweiſt Das nur, daß Du nicht mehr zwölfjährig biſt. Ueber die Kinder, kußere und innere, wie über die kleinen Bäume im Wald, geht der Sturm hinweg, der in den Kronen der alten brauſt und ſie beugt und bricht; wenn ſie größer werden, wachſen ſie in die Sturmſchichte hinein, und ihre Wurzeln müſſen kräftiger werden, wenn ſte nicht untergehen wollen. Unſer kleines Annchen ſcheint auch in Wachſen zu kommen. Wenn Bäume im Sturm Riſſe er⸗ keiden, ſo quillt das Harz wie lindernde Thränen aus ihnen und heilt; wenn ſie aber gegen derlei Riſſe nicht Schutz in eigner Eſtigteit, ſondern immer wieder das Heilmittel der Hargthräne (welcher zufällige Doppelſinn) ſuchen, ſo erſchöpfen ſie den Quell und trocknen aus. Worte, Worte, Worte wirſt Du ſagen. *. Berlin, 4. July 47. Jeanina! Schönhauſen habe ich glücklich hinter mir, und denke es ohne Dich, mon ange, nicht wieder zu betreten. Hier halten mich nur einige Geſchäfte, die ich heute, weil es Sonntag iſt, nicht abſolviren kann, ich ſehe aber mit Sicherheit voraus, daß ich morgen um 4 nach Angermünde werde abgehen, und alſo, wenn nicht der unwahrſcheinliche Fall eintritt, daß ich in Kniephof über Gebühr aufgehalten werde, am Donnerſtag, ſo wie ich Dir von Magdeburg aus ſchrieb, in Schlawe eintreffe; der Vater wird wohl ſo gut ſein, mir Pferde dorthin zu ſchicken und den Kutſcher zu inſtruiren, daß er bis Freitag Morgen wartet, wenn ich durch etwas nicht Vorherzuſehendes verſpätet werden ſollte. Ueber 4 Tage von jetzt ab ſitzen wir 15 ſchon in Reinfeld zuſammen. Daß Du Sovolbäder gebrauchſt, iſt mir eine wahre Beruhigung, ich habe ein ſehr günſtiges Vorurtheil von ihrer Wirkung auf Dich. Ich werde eben abgeholt, um nach Potsdam zu fahren, wozu ich eigenklich wenig Luſt habe, aber halb und habb zugeſagt. Leb wohl mein Herz; dies iſt wohl das letzte Papier, was Du von Deinem Bräutigam(1 bate the expression) mit Poſtſtempel erhältſt. Heut ſind wir in Schönhauſen zum erſten Mal aufgeboten worden. Iſt Dix das nicht wunderbar? Deine Vornamen hatte ich aber doch ſchlecht gelernt, ich wußte nur Johanna Eleonore anzugeben, die anderen 6 mußt Du mich noch beſſer lernen laſſen. Leb wohl mein Herz. Viele Grüße an die Eltern. Dein treueſter B. An Herrn v. Puttkamer Hochwohlgeboren auf Reinfeld bei Zuckers Pommern. Schönhauſen 21. 8. 48. 8½ Abends. Lieber Vater! Soeben biſt Du mit Gottes gnädiger Hilfe der Großvater eines geſunden und wohlgebildeten Mädchens geworden, welches Johanna nach ſchweren, aber kurzen Leiden mir geſchenkt hat. Für den Augenblick ſteht es mit Mutter und Kind ſo geht als man wünſchen kann. Johanna liegt ſtill und matt, aber doch heiter und beruhigt hinter dem Vorhang; das kleine Weſen einſtweilen unter Tüchern auf dem Sopha und quarrt ab und zu. Ich bin vecht froh geweſen, daß das erſte eine Tochter iſt, aber wenn es auch eine Katze geweſen wäre, ſo hätte ich Gott gedankt, in dem Augenblick, wo Johanna davon befreit war; es iſt doch eine arge verzweifelte Sache. Ich kam geſtern Nacht von Brelin und wir hatten heute früh noch keine Ahnung von dem, was kommen ſollte. Um 10 Uhr früh nach dem Eſſen einer Traube wurde Johanng von heftigen Schmerzen befallen, und die begleitenden Erſchein⸗ ungen veranlaßten mich, ſie ſofort zu Bett zu bringen und eiligſt nach Tangermünde zu ſchicken, von wo trotz der Elbe bald nach 12 Dr. Fricke eintraf. Um 8 Uhr war meine Tochter mit ſonorer Stimme zu hören. Ich habe heute Mittag ſchon Hildebrand ab⸗ geſandt um die Pflegerin Boldt aus Berlin eiligſt herzubeſorgen. Ich hoffe, Ihr ſchiebt nun Eure Reiſe auch nicht auf; bitte aber die liebe Mutter dringend, ihre Reiſe nicht in auſtrengender Weiſe zu machen; ich weiß zwar, daß ſie auf ihre eigene Geſundheit wenig Rückſicht nimmt, aber ſchon um Johannas willen mußt Du Dich ſchonen, liebe Mutter, daß ſte ſich nicht Deinetwegen ängſtet. Fricke gefällt uns ſehr, erfahren und ſorgſam. Beſuche laſſe ich keine zu, die Bellin“), der Doktor und ich beſorgen Alles. Fricke taxirt das Kleine auf etwa 9 Pfund Gewicht. Bisher gung alſo Alles in Ordnung, und dafür ſei dem Herrn Preis und Dank. Wenn Ihr Annchenen) mitbringen könntet, ſo würde Johanna ſehr glücklich darüber ſein. Am 22. früh. Alles iſt ſehr wohl; nur die Wiege fehlt noch, und das kleine Fräulein müſſen einſtweilen in einer Futter⸗ ſchwinge campiren. Gott behüte Euch und ung, liebe Eltern. »Auf baldiges Wiederſehen.. Die andern Annoncen in dortiger Gegend, außer Verſin und Reddentin ſeid Ihr wohl ſo gut zu beſorgen, Seehof, Gatz u. ſ. w. Johanna grüßt herzlich; ſte klagt über die dicke Naſe ihrer Tochter; ich finde ſie nicht dicker, als ſte von Rechtswegen ſein ſollte. **.— An Frau v. Puftkamer, geb. von Glaſenap Hochwohlgeboren Reinfeld bei Zuckers Schönhauſen, 24. Auguſt 48,. Liebe Mutterl Ich bin zwar ungewiß, ob Dich dieſer Brief noch in Rein⸗ feld trifft, und ſchreibe aufs Gerathewohl; will aber doch die beruhigende Verſicherung in ihm niederlegen, daß Johannas, Be⸗ finden noch immer gut iſt. Nur ein Huſten, den ſie ſich eimge Tage vor der Entbindung zugezogen hatte, beläſtigt ſie einiger⸗ maßen durch ſeine Erſchütterungen, beſonders heute Morgen. Das kleine Weſen brüllt gerade, als ſollte es geſchlachtet werden, und trägt überhaupt niemals Bedenken, ſeine Stimme kräfttg erſchallen zu laſſen, wenn es aufwacht und nicht Alles in Ordnung findet. Mit der Nahrung geht es noch ſchlecht; das Balg will mit einem Eigenſtnn, den ſie von mir nicht haben kann, durch⸗ aus nicht anſaugen, wie ein ſchlechter Blutigel, nur daß ſie ihre Abneigung auch ſehn vernehmlich zu erkennen gibt. Bis jetzt ſchläft die Bold in Deiner Stube, und ich noch hinter dem Vor⸗ hang, damit ich, in der erſten Zeit wenigſtens, in der Nähe bleibe, denn mir traut ſie doch am meiſten, und ich bin auch der Vor⸗ ſichtigſte. So wechſle ich den ganzen Tag wie Schiller's Johan⸗ nitterritter zwiſchen politiſchen Kämpfen und Plänen am Schretb⸗ tiſch und der Wärterſchürze am Krankenbett. Ich komme mir ſeht nett vor bei dem Vergleich. Die Poſtſtunde naht. Leb 1 5 wohl, liebe Mutter. Dein treuer Sohn. *) Frau des Inſpektors in Schönhauſen. ) Fräulein v. Blumentha., ſpätere Frau von Böhn⸗ 1 N Afmbeim, 97. Nopember. —General Anzeiger. der Elbe“, Alexander Koeſter„Herbſtgold“ andſchaf aus dem Effack⸗ w. Konzert des Vereins für klaſſiſche Kirchenmuſtk Lud⸗ wigshafen a. Rh. Die öffenklichen Produttionen dieſes Vereins, welche regelmäßig in der obern proteſt. Kirche ſtattfinden, bilden im ſchen Leben der Stadt Ludwigshafen einen weſentlichen, hoch⸗ i Die ernſte Schönheit der klaſſtſchen Kirchen⸗ erehrer und Freunde, namentlich, wenn her Kunſtvollendung zu ſeinen ruhmwollen dern und ſonſtigen 5 ſtk⸗S Der Zu⸗ drang zu den beliebten und in hohem Anſehen ſtehenden Veranſtal⸗ tungen iſt demgemäß ein ſehr beträchklicher und ſo ſah man denn auch bei dem geſtrigen Konzert das ſtattliche, geräumige Gotteshaus mit andächtig lauſchenden Zuhörern gefüllt. Herr Muſtkdirebtor Bieling, in deſſen bewährter, kunſtgeübter Hand ſchon ſeit Jahren die muſtkaliſche Leitung des Vereins ruht, hatte mit feinſinnigſtem Kunſtverſtändniß ein muſikaliſch werthvolles Programm aufgeſtellt, deſſen Durchführung in allen Theilen eine durchaus würdige und hoch⸗ lünſtleriſche war. Die beiden gemiſchten Chöre„Tag des Zgornes“ von A. Lotti(1660—1740) und„Selig ſind die Lodten“, Motette von Finſterbuſch, kamen fein ſchattirt, mit vhylh⸗ miſcher Exaktheit und ſchöner, edler Tongebung zum Vortrag. Die wunderbare Kompoſttion von Lotti„Tag des Zornes“ aus dem be⸗ rühmten„Dies irae“ des italieniſchen Meiſters war von er⸗ gtelfender Wirkung. Auch in den Zſtimmigen Frauenchören„Hier bän ich Herr“ und„Preis ſei dem Vater“ von M. Haupt⸗ mann, bei welchen es namentlich bei den Sopraniſtinnen bedeutende kechniſche Schwierigkeiten zu überwinden galt, trat die ktreffliche Schulung der Stimmen und das ganz bedeutende Direktionstalent des Herrn Bieling markant hervor. Zu den Hauptverdienſten des Diri⸗ genten rechnen wir noch die klare, ſchöne Textausſprache und ein ſartes, Aangſchönes Pianiſſtmo. Herr Organiſt Siklicb won Mann⸗ heim brachte als Einleitung eine Ciaconna von D. Buxtehude mit techniſcher Vollkommenheit und durchgeiſtigter Auffaſſung ſehr kirkungs⸗ und ſtimmungsvoll zum Vortrag. Auch in ſeiner zweiten Piece„Osanetissima“, Fantaſie für Orgel von Fr. Lux, zechtfertigte er ſeinen wohlerworbenen Ruf als trefflich geſchulter und ſeinempfindenden Organiſt. Die Kompoſition war wohl weniger wegen ihres muſikaliſchen Werthes— der ziemlich gering anzuſchlagen iſt— als vielmehr im Hinblick auf die herannahende Weihnachtsfeſt⸗ fümmung glücklich gewählt. Das in mächrigen Akkorden einher⸗ ſchreitende Finale der Fantaſte war ganz geeignet, in den Herzen der antdächtig lauſchenden Zuhörerſchaft begeifterle Weihnachtsſtimmung wachzurufen. Als Geſangsſoliſt trat Herr Konzertſänger Keller don hier auf. Der ſonore, adeltimbrirte Bartton dieſes beltebten Sängers kam hauptſächlich in den„Geiſtlichen Liedern“ zur vollſten und ſchönſten Wirkung. In der Bach'ſchen Arie: Hier in meines Vaters Stätte“ dominivten zu ſehr die begleitenden Inſtrumente— Orgel und zwei Violinen—, letztere geſpielt von Herrn Hofmuſtkus Arthur Poſt und deſſen Bruder Hermann Poſt aus Mannheim. Als Violinſolfſt glänzte Herr A. Poſt in einem einwandfrei vorgetragenen„Adagio cantabile“ von Mardini und einer„Arſe für Violine“ von Tartini. Schön entwickelter, voller Ton und gefühlvolle Vortragsweiſe ſicherten ſeiner ſchönen Leiſtung die ungetheilteſte Anerkennung aller Konzertbeſucher. Für das Largo“(F⸗dur) aus dem D⸗moll⸗Konzert von Bach konnben wir uns nicht ſonderlich begeiſtern, obgleich die techniſche Ausfühvung durch die Gebrüder Poſt und Herrn Sillib eine recht verdienſt⸗ liche war. Fr. Biörnſtjerne Björnſon wohnte am Sonnbage der Vorſtellung ſeines Dramas„Ueber unfere Kraft“ im Berliner Theater bei. Als man den nordiſchen Dichter in der Direbtionsloge neben Paul Lindau kte, wurde er mit lebhafteſten Ovationen begrüßt und mußte ſich ſchließlich, den ſtürmiſchen Beifallsbezeugungen des Publtkums folgend, auf der Bühne zeigen. Björnſon erzählte den Künſtlern des Berkiner Theaters, daß er zum erſten Male eins ſeiner Stücke auf einer Berliner Bühne ſähe und bemerkte eine ganz andere Auffaſſung ſeines Dramas und einen ganz anderen Stil, als er in ſeiner Heimath auf dem Theater zu Chriſtiania herrſchend ſei. Der Dichter vühmte beſonders die Einfachheit der Diktion, wie ſie z. B. in der Wiedergabe det Reden des Paſtors Bratt durch Arthur Wehrlin ſich zeöge, die in Nopwegen ſtets mit tönender Emphaſe geſprochen wünden. Er ſprach von folch 72 dicht dann ſchließlich allen Künſtlern ſeine Anerkennung und Baewunderung aus, daß ſie ſein Werk ohne jedes ſtörende Pathos, im echt modernen Stil zu ſpielen verſtänden. Björnſon ſpricht vortrefflich deutſch, er begleitet ſeine Reden ſtets mit äußerſt laßhaften Geberden. Beſonders hemerkte er noch, daß in Chriſtiania bedeutend in ſeinem Stück ge⸗ ſtrichen ſei, was die Wirkung ſehr beeinträchtigt. Der Konflikt zwiſchen den Wagnerſchen Erben und Areltor Hans Gregor in Elberfeld iſt beigelegt. Bekanntlich ſollten dem Elberfelder Direktor die Aufführungen aller Wagner⸗ Opern geſperrt werden, weil er einen Prozeß gegen Frau Coſima und Siegfried Wagner gewonnen hatte. Nun iſt der merkwürdige Streit durch eine Ausſprache an der Welt geſchafft und Wagner darf foptan in Elberfeld wieder geſpielt werden. Neueſte Nachrichten und Celegramme. *Berlin, 26. Nov. Ueber das Befinden der Kati⸗ ſerin Friedrich lauten die Nachrichten aus Schloß Fried⸗ kichshof neuerdings nicht ſo günſtig, wie vorher. Das Grundübel iſt nicht gehoben, ſo daß zeitweilig Komplikationen eintreten, welche der Kranken große Beſchwerden bereiten. 4* rivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) *Kronberg, 27. Nov. Morgen wird der Beſuch des badäſchen Großherzogspaares erwartet. Berlin, 27. Nov. Die Wahlprüfungskom⸗ niſſion des Reichstages erklärte die Wahl dze Abgeordneten Wrizlaff(3. Köslin), Zwick(5. Berlin) und des Baron de Smith 12. Elſaß⸗Lothringen) für giltig. Berlin, 27. Nov. Der„Nordd. Allg. Ztg.“ wird von zuſtändiger Seite die Meldung der„Rhein. Weſtf. Zig.“ als u n⸗ tichtig bezeichnet, wonach in nächſter Zeit ein Umbau der Wagen erfolge und ein größerer Betrag hierfür in den . 0 Wiern Etat eingeſtellt werde.(Das iſt ja ſehr beruhigend! Berlin, 27. Nov. Gegenüber den Wiederholungen in der Preſſe, daß die ſüddeutſchen Bundesregie⸗ tungen erſt auf Mahnung einer derſelben zur Theilnahme an ben Berathungen des wirthſchaftlichen Ausſchuſſes üngeladen ſeien, beſondere Vertreter aber nicht genehm geweſen kelen, führt die„Nordd. Allgem. Zig.“ aus, daß ihre Kommiſſare em jeder Sitzung theilgenompan hatten. *Königsberg, 27. Nov. Im Auftrage des Handels⸗ winfſters iſt der vortragende Rath im Handelsminiſterium, Geh. Oberregierungsrath Luſensky hier eingetroffen, um ſich mit Einrichtungen des hieſigen Getreidehandels bekannt uu machen. Luſensky beſuchte die geſtrige Getreidebörſe; er unter⸗ üichtete ſich Uber die Einrichtungen an der Börſe und hatte Be⸗ rechungen urit den Intereſſenten. * Erfurt, 27. Nob. Die Strafkammer des Landgerichts ver⸗ urbhefkte den ehemaligen Efſenbahnſekretär Tiemeher, welcher nach Unterſchlagung von 78,000 flüchtig geworden und ſpäter ergriffen worden war, wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu 7 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrberluſt. Die mitangeklagte Ehofrau wurde zu 4 Jahren Gefängniß verurtheilt. * Paris, 27. Nod. Prinz Georg don Griechenland, der europäiſche Kommiſſar Kretas, läßt in ber hieſigen Münze eine große Menge Kupfer⸗, Nickel⸗ und Silbermünzen prägen. Die neuen kretenſtſchen Geldſtücke werden das Bildniß des Prinzen Georg tragen. *tvadia, 27. Nov., 11 Uhr Morgens. Der Kaiſer berbrachte den geſtrigen Tag gut. Um 9 Uhr Abends war die Temperatur 36,5, der Puls 66. In der Nacht ſchlief der Kaiſer gut. Am Morgen war Befinden und allgemeiner Kräftezuſtand vollkommen befriedigend. Temperatur 36, Puls 66. * London, 27. Nov. Der„Standard“ meldet aus Pre⸗ torſa vom 25. Nov.: Die Mannſchaften Bothas und Väljoens entwickeln eine immer zunehmende Thätigbeit in dem Diſtrikt. Wie es heißt, haben ſte einen neuen Plan erſonnen oder viebmehr einen alten wieder aufgenommen. Sie beabſichttgen, den Kriegsſchauplatz mehr nach der Grenze der Capkolonie zu verlegen, wo, wie ſie glauben, viele mißvergnügte Cap⸗Holländer mit gehetmen Wafffenvorräthen bereit ſird, auf die geringſte Ermuthigung hin die Feindſeligkeiten zu erneuern. Der Feind üſt farſt überall in Trans⸗ vacl und der Oranfe⸗Kolonie zußerſt khätig. * Madrid, 27. Nov. In der Deputirtenkammer machte der Minſſter des Innern Mittheilungen, aus denen der Ernſt der kapliſtiſchen Bewegung heworgeht. * Waſthington, 27. Nov. Reutermeldung vom 26.: Der deulſche Botſchafter von Holleben hatte eine längere Beſprechung mit dem Staatsſekvetär Ha y. * 1 5 Krüger in Paris. *Partz, 27. Nov. Das Bureau des Gemeknderakhes, das Bureau des Generalrathes ſtatteten heute Vormittag Krüger einen Beſuch ab und verſicherten ihm ihre Hochachtung und der Verehrung der Pariſer Bepölkerung. Der Präſident dankte der Munizipalität. Der Empfang war ganz privat und ſehr kurz. Die Mitglieder der beiden Körperſchaften begaben ſich hierauf in das Rathhaus, wo ſie einen Beſuch Krügers erwarteten. Paris, 27. Nov. Begleitet vom Staatsſekretär Leyds, dem Burendelegirten Fiſcher und einem Dolmetſcher, begab ſich der Präſident der Südafxikaniſchen Republik, Krüger, heute Vormittag um 9 Uhr in das Miniſterium des Innern, um den Miniſterpräſidenten zu beſuchen. Die Unter⸗ vedung dauerte zehn Minuten. Waldeck⸗Rouſſeau er⸗ widerte alsbald den Beſuch. *Paris, 27. Nov. Bei der geſtrigen Sitzung der Liga der Menſchenrechte wurde dem Präſidenten Krüger von dem ehemäligen Artillerie⸗Hauptmann Moch im Namen der Friedensliga eine mit 25 000 Unterſchriften verſehene Adreſſe überreicht, in der gegen den von England herauſbeſchworenen Krieg proteſtirt wird. 1 1 Zur Lage in China. Berlin, 27. Nov. Laut Meldungen des Grafen Wal⸗ derſee erreichte die Kolonne Pork am 19. Kalkan und trat am 28. den Rückmarſch an. Von Tientſin aus unternahm Oberſt⸗ leutnant Arnſtedt mit einem kleinen Detachement eine Straf⸗ expedition nach Wutſing und Nantſaitſun, 55 und 40 Kilometer nordweſtlich von Tientſin. Das erſte Bataillon des Infanterie⸗ regimentes Nr. 2 in Shanghafkwan iſt durch Etappentruppen abgelöſt und marſchirt direkt nach Peking. „London, 27. Nov. Die„Times“ meldet aus Peking vom 26.: Die Geſandten einſchließlich des ruſſtſchen, ſtim⸗ men 2 weiteren Vorſchlägen zu, die früher infolge Mangels an Einmüthigkeit abgelehnt waren. Der eine Vorſchlag geht vom engliſchen Geſandten aus und verlangt, daß China der Um⸗ wandlung der Generalverträge zuſtimmt. Der andere Vor⸗ ſchlag iſt vom italieniſchen Geſandten gemacht und geht dahin, daß China ſich von den Mächten als Garantie für die Bezahlung der Entſchädigung der nöthig erachteten Finanzköntrolle unter⸗ wirft, die in einem internationalen Kontrollamte, ähnlich der egyptiſchen Kaſſe der Staatsſchuld oder der Verwaltung der otto⸗ maniſchen Staatsſchuld beſteht. Die Verzögerung der Ueber⸗ reichung der gemeinſamen Note, die auf die heimiſchen Regie⸗ rungen zurückzuführen iſt, trägt viel zu den Schwferigteiten der Lage bei, und berſchlimmert die Störungen im Handel und in den Finanzen, beſonders hinſichtlich der Eintreibung der inländiſchen Steuern. Da die Finanzen jetzt ſorgſam überwacht werden, ſind die Zahlungen für die beſtehenden Anleihen für Dezember und Januar geſichert. Doch dürfte ſpäter eine zeitweiſe Einſtellung der Schuldentilgung nicht unmöglich ſein. Deutſcher Reichstag. (9. Sitzung vom 27. Novbr.) Am Bundesralhstiſche die Staatsſekretäre Graf Poſadowzgky und Thielmann. Präſident Graf Balleſtvem eröffnet 1 Uhr 20 die Sitzung. Büſing(natl.) beantragt die Abſetzung des erſten Punktes don der Tagesordnung, nämlich die Denkſchrift über die Ausführung der ſeit 1875 erlaſſenen Anleihegeſetze, da die Denkſchrift lange Er⸗ örterungen hervorrufen dürfte. Graf Kanitz(konſ!) widerſpricht dem; die Abgg. Sattler, Fritzen⸗Düſſeldorf und Singer unterſtützen den Antrag, welcher angenommen wird. Es folgt die Berathung des Geſetzentwurfs betreffend die Kon⸗ trolle des Reichshaushaltsetats, des Landeshaushaltsetats von Elſaß⸗ Lolhringen und des Haushalts der Schutzgabiete für 1900. Bachem(Centr.): Der Geſetzentwurf iſt der 25. ſeiner Art, er feiert alſo gewiſſermaßen ſein Jubiläum, gibt aber auch zu ernſten Erwägungen Anlaß. Redner fragt, ob man jedes Jahr ein ſolches Geſetz bekommen muß und ob man es nicht mit einer General⸗Ordnung abmachen könne. Skaatsſekretär Thielmann: Die Anregung käme der Reichs⸗ finanzverwaltung nicht unerwünſcht; ſie werde ſich mit der preußiſchen Finanzverwaltung zu verſtändigen ſuchen. Die allgemeine Rechnung über den Reichshaushalt Etatsjahr 1896—97 wird ohne Dobatte erledi Reichsausgaben und Einnahmen für 1895 abgeſetzt. Es folgt die Fortſetzung der ordmung. Lenzmann(freiſ. Volksp.): Der Geſetzentwurf überlaſſe dem Bundesrath zu viel. Die Kommiſſion möge unpartetiſch ihres Amtes ſpalten. De Dings auf dem Waſſer, Pauli, Bevolln igter für Bremen Verwahrung gegen die Ausführungen des 2 th rein fakn 4 werde 0 dürfniß ſei. Schwarß(ſoz.): Von den Beſchlüſſen der v keiner in das Geſetz auſgenommen worden. Wenn darin habe, daß von den Großrhedereien Bei wurden, dann thue man am beſten, wen n nung behalte. Bezüglich der Strafen ſtehe die e noch im Mittelalter. Auf die kleinen Rheedereien habe die Seemanns⸗ ordnung keine Rückſicht genommen, ſondern auf die großen. Großes Gewicht legen die Seeleute auf die Koalitionsfreſheif, die ſie bis nicht hatten. Mannheimer Hanudelsblatt. Conrszettel der Maunheimer Effekteubörſe vom 27. November. Obligationen. gemacht sord⸗ Staatspapiere. Pfandbrieſe. 3 Badlſche Obligat. Rhein. Hyp.⸗B. unk. 9099 95 12(abgeſt. 94.08 ö 1 90.69 b5 9½% Oblig. 4 81 98 70 55 9%„„„„ 1904 90460 55 3½„„ 13886 98.5% 53 3/„„„„Commnnal] 91. 63 3½/%„ 1852½4 95.45 bz Städte⸗Aulehen. 5 84.25 bz 81.2 Nle t. B. 905 25 4 T. 100 Looſe i4l. e adde 91 Baber, Obllgationen 9270 ö 16 Audwiſ deen, 8 5 9 94 89 9 4½ Ludwigshafen M. 98.50 0 10 Deutſche Relchsanlelhe Mannhelmer Obl. 1885 9 4 90%0„ 5„ 48% 1 75 Preuß. Confols 94 80 bz 810%„ 18898 91—8 „ 880 0 Induſtrie⸗Obligati 5 gationen 66 50 b Ni Bad.⸗h f. Ahſchiffl. 100. 4 Brauerei Kleinlein Heldelb.“ 199 Eiſenbahn⸗Aulehen.—8 20 VBebr. Hemmer 100.— 8 4 Genzmühle N 4 Pfälz,(udw. Max Nord) 100.60 9 4½ Speyeret egelwerke 101— 2½„ 7 91.50 bz 4½ Vereln Chem. Fabrſken 101 3„„ convertirt, 98 G 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 100,10 Aktien. Bauken. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr— rel S r„ Gr inkel 230.— Babiſche Bant 190.50 G Brauerei Sinner, 189 Gewerbebank Speyer 59%ů g 129.0 her 22. Mannheimer Bank 116. G 25 Oberrhein. Bank 115.50 W 5 Pfalg 85 Bank 135. fälz. Hyp.⸗Bank 161.40 B 7 Pflz. Spar⸗ u. Cdb. Landau 185.50 F Wormf Rhelniſche Creditbant 141.50 G Pfälz. Pr Rhein. Hyp.⸗Bank 168. b Sildd. Bank 108.80 bz Trausport Süddeutſche Bank Gunge) Akt.— und Verſicherung. Eiſenbahnen. Aktlen 1256—8 Pfälziſche Zudwigsbahn 280.— ſſchle 112.— „ Maxpahn 145.— 8 101.— „ Nordbahn 180.— G Heilbronner Straßenbahnen—.„ S 586.— Chemiſche Induſtrie. Continentale 320. .⸗G. f. chem. Induſtrie 118 Mannheimer 2 400.— Badiſche Anilin⸗ u. Sodg 894.— B Oberrhein. Verſ.—0 1, iunge Them. Fabrik Goldenberg 184. 8 Chem. Fabrik Gernsheim 29. 75 8 Berein chem. Fabrſken 176.— 8 Berein D. Oelfabriken 106.— G Weſteregeln Alkal. Stamm 224.— C—8 5 5 Vorzug 104.—.— 8 Brauereien. nnerel 91.— Bad. Brauerei 145.— ald u. Neu 189. 8 Binger Aktienblerbrauerel 95.— 88.— Durka vorm. Hagen 190.— G uerei 178.— B 9 I, Worms 106. B 5 Freiburg 107. G 147.50 G 3 chmitt 93.— 5 2 Jrauerel— 70˙⁰⁰0 1 Mannh. Akttenbrauerei 164.— Zuckerraffin um 146.— G Maunheimer Effektenbörſe vom 27, Nov. An der heutigen Börſe waren gefragt: Brauerei Kleinlein⸗Aktien zu 147.50, Mann; heimer Lagerhaus⸗Aktien zu 101%, Hüttenhetmer Spinnerei⸗Aktien zu 91 ¾(½ 2%). Ferner notirten: Chem. Fabrik Gernsheim 29.75 B. Frankfurt a.., 27. Nopbr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktien 207.50, Staatsbahn 141 90, Lombarden 26.80, Ggypter —.—, 4% ungar. Goldrente 96.80, Gotthardbahn 146 50, Disconto⸗ Commandit 178.30, Laura 207.40, Gelſenkirchen 190.60, Darmſtädter 188.—, Handelsgeſellſchaft 150.10. Tendenz: ſeſt 5 Berlin, 27. Nov.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe 0 nete mit feſter Grundtendenz, doch ohne größere Geſchäftsthätigkeit. Von Hüttenaktien Bochumer höher gefragt, Laura dagegen ſchwach auf weitere Meldungen über Feierſchichten. Banken feſt, doch um⸗ ſatzlos. Fonds gut gehalten. Babnen zumeiſt beſſer. Ultimogeld 4%. Die Prämienerklärung bis 208% gefragt, Sonſt blieb ſie einflußlos. Privatdiskont 4%, eee gor. enodet) Anfangskurſe. Kreditaktien 207 80, Staatsbahn 141./5, Lombarden 26.75, Diskonto⸗Commandit 178.40, Laurahütte 206.90, Harpener 181.—, Ruſſiſche Noten—.—. endenz: getheilt. 5 5. Ruſſen⸗Noten opt. 216.60, 3½% Reichsanleihe 94.90, 3% Reichsanleihe 87.10. 4% Heſſen 102.70, 30½% Heſſen 83.20, Italiener 94 90, 1860er Looſe 185.20, Lübeck⸗Büchener 185.90, Marien⸗ burger 79.30, Oſtpreuß. Südbahn 88.10, Staatsbahn 14l.60, Lom⸗ varden 26 70, Canada Pacifie⸗Bahn 85.70, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien 154 70, Kreditaktien 207.90, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 150.60, Darmſtädter Bank 132 25, Deutſche Bankaktien Disconto⸗Commandit 178.—, Dresdner Bank 147.20, Leipziger Ban 164.70, Berg.⸗Märk. Bank 148.70, Dynamit Truſt 152.90, Bochumer 188.—, Conſolidation 353.20, Dortmunder 89.30, Gelſenkirchener 191.10, Harpener 180.20, Hibernia 203 20, Laurahütte 206.10 Licht⸗ und Krafk⸗Anlage 101.20, Weſteregeln Alkaliw 222.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 149.90, Deutſche Steinzeugwerke 276.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 155.30, Wollkämmerei⸗Aktien 137.— 4 Pf⸗Br. der 1 Weſtf. Bank von 1908 99.50, 8% Sachſen 83.50, Stettiner Vulkan 218.—, Mannheim Rheinau 108.—, 8½% Badiſche St⸗Obl, 1900 98.—. Privatdiscont: 4%. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. w⸗Pork, 25. Nov.(Drahtbericht der Compagnie generale Paris⸗Havre.) Der Schnelldampfer„La Lorraine“, am 17. November von Havze ab, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachfolger in Mannheim, Heidelberger⸗ ſtraße O 7, 13. Konkurſe in Baden. Offenburg. Ueber das Vermögen des Konditors Hans Schreiber in Offenburg; Konkursverwalter: Geſchäftsagent Georg Kraßz in Offenburg; Anmeldetermin: 14. Dezember. lersedurgel Mannheim, C, 16, billigst bei Curt Pfanos Unübertroffen zur Haut- und Schönbeitspflege SMTRRHOLIN-SElFE sowie als beste Kinderselfe Arztlich empfoblen. 5—8 Dinige Beispiele: Damen-Hemd 85 N1 99 Damen- Hose 99 9 Unterrock 99 Achselschluss mit Trimmingspitze Pa. Hemdentuch, Hahdlanguette, ge- 29 stiekte Passe und Achselschluss mit Stickerei-Volant 99 mit breitem Stickerei-Volant Pa. Hemdentuch, slegante Stickerei- 29 Volant und Einsats 99 Kinder-Wäsche in grösster Auswahl. Belaunkmachung. Die Anlegung des neuen Grundbuchs betr. Ueber die ſämmtlichen buch⸗ Ungspflichtigen Grundſtücke der Gemarkung Manuheim, ſowie Über dieſezügen buchzwangfreien Grunspſtücke, für welche nach 8 21 der Verordnung vom 4. Mai 1900 F ein Antrag auf Aufnahme in das Grundbuchheftgeſtellt worden iſt,indRealfolien undczrund⸗ büchhefte angelegt worden, welchen die jedes rundſtüͤck treffenden Mibe aus den bis herigen Grund⸗ und Pfand⸗ büchern aufgenommen worden ſind und welche nach Inkraft⸗ ſetzung des neuen Grundbuch⸗ rechts als das veichsrechtliche Grundbuch gelten. Dieſe Realfolien u. Prund⸗ buchheftewerden vom 15. Okt. bis 60. Nov. d. Js. zu Je⸗ dermanns Einſicht offenge⸗ legt und zwar: 8) für die Grundſtücke des Wrundbezirks(Gemarkungs⸗ theil nördlſch des Neckars, Neckar⸗ vorſtadt, Käſerthal und Waldbof) und für 1 des Grund⸗ buchbezirkts 11(Gemarkungs⸗ theil Stadt Maunhelm diesſeits des Neckars) in den Geſchäfts⸗ ränmen des Grundbuchamts hier(X 6,/6), b) für die Grundſtücke der früheren Gemarkung Neckarau (Grundbuchbezirk 1II) im Rathhaus zu Neckarau. Dieſe Of ſſenkegung ſoll allen Betheiligten die Möglichkeit zur Hung der Einträge des neuen rundbuchs auf ihre Vollſtändig⸗ keit undeichtigkeit, und nament⸗ lich denjenigen Perſonen, welche Über die angelegten Realfolien und über Grundbuchhefte noch nicht beſonders gehörg worden find, Gel egenheit zur Wahrung ihrer Intereſſen geben. ES ergeht deshalb an alle Be⸗ Nfasdea(Gründeigenthümer, fandgläubiger und ſonſtige Be⸗ rechtigte) die Auffor derung, von dem neuen Grundbuch Einſicht zu nehuten. Soweit für buchzwangfreie Grundſtücke bis letzt ein Antrag auf Aufnahme in das Grundbuch nicht geſtellt worden iſt, ſind Hauptbuch und Generalregiſter Fefertigt, die ebenfalls oſſen gelegt werden. 26790 Maunheim, 6. Oktober 1900. Der Grund⸗ und Pfandbuch⸗ ührer · Reitfüger Barchend mit Languette Piqus mit Volant und Languette —— 46 Pfg. Beitjaeke, Piqus mit Spitze 18 1, 55 45 29 3, Matiné, Garnitur 88 Garnitur, destehend .55 Hose, 2 65 9 gesteppter Passe 1,5 Damen-Corsets, 99 52 garnitur Diese Abtheilungen befinden sich in der ersten Etage. Preise Nur für diese Woche. 2INN. Beim Herannahen des Weih⸗ nachtsfeſtes bitten wir die Freunde und Gönner unſerer Anſtalt auch in dieſem Jahre der Waiſen zu gedenken, damit wir in den Stand geſetzt wer⸗ den, den Kindern ein frohes Feſt bereiten zu können. 70683 Im Namen des Vorſtandes werden gütige Gaben daukbar entgegen genommen von Fräu⸗ lein Eliſe Gantner. M 5, 3 Ohundhe Maunheim Versammlung jeden Mittwoch Abends 9 Uuhr im„Wilven Naun“, N 2,10/11. Gäſte willlommen. 22 0 Jabelsbe el. 190¹ zadel 50 787 Mittwoch, 28. November, Abends ½9 Uhr: Vereinsverſammlung im oberen Saale der„Stadt Lück“, P 2 10 70394 Um 1 Erſcheinen bittet— 5 eeee ſchmeckender Qualität. Zu haben bei 6857 M. Kropp Nachf. Central⸗Drogerie 55 aun iraße, N2, 7 51. 13 35 Un. au veemd. 70625 FDuüge Rufenn Hund zugelaufen(8 Abzuhol en gegen E gebühr. 5. Querſtr 2 111 8 1 gut 1185 Loose der Freiburger Gefd-Lolterie à fk. 3— Nalien⸗ Paſſen Nufal. Jiſlalsetnſdrdecl. Wir machen darauf aufmerkſam, daß der ſtädtiſche Umlage⸗Nach⸗ trag pro 1900 zur Zahlung ſällig iſt und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge binnen 8 Tagen anher zu entrichten. Mannheim, 27. Nov. 1900. Stadtkaſſe: Röderer. 70691 8. 1—* 2 Verſteigernngsankündigung. Montag 18. Februar 1901, Nachmittags 3 Uhr wird auf dem Bureau des Unter⸗ zdeichneten Me, 10 das dem Schlifſer Frledrich Ebelle in Lauffen a. N. Hrogte im Schiffsregiſter des roßh Aumtsgerichts Manuheim Band V, O. J. 420 unterm 17. Oktober 1896 elngetragenen Schiff nämlich„Hermann“ ein aus olz gebautes Segelſchiff ohne Maſ und mit Daäch, vermeſſen auf 186,15 Tonnen zu 1000 ke Trag⸗ fähigkeit, erbaut im Jubte 1884 mit dem Helmathsorts Mannheim, im Wege der Zwangsvollſtreckung 1 en Baarzahlung ver⸗ ſteigert. Der Zuſchlag erfolgt an das e welches in ſeinem ganzen Betrage durch Zahlung e zu berichtigen iſt. Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Schifj isregiſter nicht erſichtlich waren, ſind ſpä⸗ teſtens im Vertheilungstermin an⸗ umelden widrigenfalls die Rechte ei der Vertheilung des Verſtei⸗ gerungserlöſes nicht berückſichtigt werden. Diejenigen, die ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesgrecht haben, werden aufgefordert, vor der Ertheilung des Juſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbetzu⸗ führen, widrlgenfalls für das Necht der Verſſeigerungserlös an die Stelle des verſſeigerten Gegen⸗ ſtandes treten wird. Mannheim, 19. Noybr. 1900. Großh. Notariat V: 70227 Beßler. Eine ſtagtl. geprüfte Lehrerin ertheilt Unterricht in der labnz engl., ital. u. ſpau. Sprache, ſowie in allen deutſchen Fächern . Nachhiiſe in der Muſik. 2810 Zu erfr, in der Exped. ds. Bl. 0 8. 7 7kleinere, freundliche Wobnung an ruhige Leute zu vermiethen. 69430 Junger Metß Pinſcher zu zu kaufen geſucht. Näh i. Verlag, 70685 Hiaaitnt Bachler. 6, 4. 3. Stock. ee einf,; dopp., amerikanische, Maufm. Reehnen Gerres ondenz, Wechsel- Iehre, Schön Sechnell chreiben, Schreib- maschine, Stenographie, Moderne Sprachen. MHalb- u. Vierteljahrskurse. Vebersetzungsbureau in allen Sprachen. Ar PDarnem besendere Räurase. Prospeete kostenfrei. 66275 Eintritt täglien. Tages- und Abendkurse. eln-Restau ant Lorefeu, b7, d empfiehlt 70188 H. Mittagstisch bei billigem Abonnementspreis. Jeden Sonutag Morgen hausgemachten Zwiebel⸗Kuchen. C. Baur. Neu eröffnaet! Wein-Restaurant Zur guten Quelle' 21a. Seckenheimerſtraße 2Ia. Spezialität badischer Weine. 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