r Telegramm⸗Adreſſe: Journal Maunheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Auswärtige Inſerate 25„ Die Retlamen⸗Zelle 0 Einzel⸗Nummernm 5„ E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Maunhbeim und Umgebung. Maunheimer Journa Filiale: Nr. 815. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Perantwortlich für Politik: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller (Mannheimer Volksblatt.) el. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheimer Typvograph. Auſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. * Druckerei: Nr. 341. E 6, 2 Nr 556 Donnerſtag, 29. November 1900. Präſident Krüger inte viewt. Man ſchreibt uns aus London unter dem 28. Nov.: Die „Daily Mail“ hat die geſegnete Unverfrorenheit gehabt, Präſident kfkrüger um eine Unterredung zu bitten, und dieſe auch richtig ge⸗ habt. Der alte Krüger konſtatirte dabei, daß die Mail ein„gott⸗ ſoſes Skandalblatt“ iſt, und äußerte ſich im Uebrigen dem Ver⸗ lreter des edlen Hintertreppenblattes gegenüber in vecht be⸗ merkenswerther Weiſe über ſeine Anſichten und Hoffnungen. Das Geſpräch drehte ſich um die Frage, ob England ſich an Ab⸗ ſatz 3 der Haager Konvention, nach welchem der Verſuch, eine Intervention herbeizuführen, von keiner der kriegsführenden Par⸗ eien als Akt der Unfreundlichkeit angeſehen werden darf, worauf rüger heftig erwiderte, daß Chamberlain(den er übrigens kon⸗ ſtant Kimberlin nennt) den Haager Vertrag Unterzeichnet habe. Der Interviewer warf ein, daß Transvaal und Oranjeſtaat an der Konferenz nicht theilgenommen haben, und hierauf wurde krüger ſehr erregt: Chamberlains Intriguen hätten es zu Wege gebracht, daß die beiden ſüdafrikaniſchen Stagten von der Kon⸗ ſerenz, an der ſie theilnehmen wollten, ausgeſchloſſen wurden. Der Engländer meinte, England werde eher gegen jede Kombination kämpfen, als die annektirten Staaten wieder aufgeben, worauf ffrüger ſagte: Dann laßt England die ganze Welt bekämpfen. Das paßt uns ſut. England wird geſchlagen werden, Gott wird es ſtrafen. Wenn zir mit unſeren 30,000 einfachen Bauern England im Schach halten bunen, was ſoll es gegen irgend eine ſtarke Macht ausrichten? Eng⸗ zand hat nur gerechte Strafe erlitten und Gott wird es weiter ſtrafen. Pharao brachte erſt die Peſt über ſich und wurde dann auf der See hernichte. Warum? Weil Gott ſagte, er ſei ungerecht und ſeine Thaten waren ungerecht. Sehen Sie die gedrängten Maſſen da draußen, ſehen Sie, wie ſie da im Regen ſtehen. Hören Sie, wie ſie kufen. Sie(werden ſagen, das ſei nichts als Neugier, aber auf dem ontinent gehen tiefere Strömungen als nur das Hurrahrufen der Bölker. Dioſe tieferen Strömungen der Sympathie beſtätigen meine Handlungen und die Gerechtigkeit dieſes Krieges gegen einen gokkloſen Feind, der Frauen und Kinder hungrig und ohne Obdach auf das Veldt hinausjagt. Dieſe Sympathie rechtfertigt mich vor der Welt nud mein Gewiſſen wor Gott. Chamberlain muß jetzt heimlich ſeinen Weg nach England zurückmachen; wen habe ich zu fürchten? Welche 8 ich zu vermeiden außer dem ewigen Feind meines andes Krüger ſchien erfreut über die Nachricht, daß die Unruhe am Fap ſelbſt immer größer wird, ſowie darüber, daß es dem eng⸗ liſchen War⸗Office ſchwer, wenn nicht unmöglich iſt, weitere 0 20000 Mann aufzubringen, wie General Roberts verlangt hatte. Ich habe das voraus geſehen,“ ſagte er, und dann mit Bezug zuf die Uitlanders, die ſich jetzt immer prononcirter gegen Eng⸗ ſand wenden,„die Uitlanders lernen jetzt erſt wirklichen Grund ſu Beſchwerden zu bekommen.“ Gefragt, ob er nach Deutſch⸗ land gehen werde, lehnte Präſident Krüger es ah, zu antworten, dägegen erklärte er, daß er direkt nach Holland gehen werde, um der Königin Wilhelmina für die Ueberſendung der„Gelder⸗ land“ zu danken. 5 *. Von geſchätzter Seite, die wohl unkerrichtet ſein kann, geht uns, als aus untrüglicher Quelle ſtammend, ſoeben folgende, hoch⸗ intereſſante Nachricht zu: Präſident Krüger gedenkt Dienſtag in Berlin einzutreffen, woſelbſt er im Palaſt⸗Hotel Wohnung nimmt. Von Sonnabend auf Sonntag wird er in Köln, Montag in Magdeburg ſein. Nach dem pahren Triumphzug, zu dem ſeine Reiſe durch Frankreich ſich ge⸗ ſtaltete, iſt von Herzen zu hoffen, daß er auch in Deutſchland kine ſeiner und der an den Tag gelegten deutſchen Burenbegeiſte⸗ jung würdigen Empfang finden wird, der dem ſchwergeprüften Staatsoberhaupte beweiſt, wie das Herz des deukſchen Voltes goch immer für die gerechte Burenſache ſchlägt und ihm ein auf⸗ klichtiges„Willkommen auf deutſcher Erde“! entgegenruft. In eigener Sache. Der Badiſche Beobachter bringt in ſeiner Nr. 272 vom 29. November, mit den zwei Sternen des Herrn W 0 cker herſehen, einen Artikel unter der Ueberſchrift:„Wie ein national⸗ ſheraler Amtsbverkündiger die gleiche hochwichtige Sache am Rittag und dann am Abend des gleichen Tages behandelt.“ Wgedruckt und gloſſitt werden dann die beiden Leitarttkel aus dem Miktags⸗ und dem Abendblatte des Mannh. Gen.⸗Anzeigers bom 26. November. Der erſte behandelte ganz ſpeziell die Inter⸗ ßellation über die 12 000 Mark⸗Angelegenheit, der andere ganz algemein das Auftreten des Reichskanzlets im Reichstage, pährend der erſten Berathungswoche. Das iſt die„gleiche Sache“ sHerrn Wacker, der ſeinen Artikel mit den Worten ſchließt: Es ſpringt in die Augen, daß die beiden Außlaſſungen ſehr ver⸗ ſchieden von einander ſind. Der letzteren kſt beigefügt:„won unſerem Korteſpondenten“. Statt„Korreſpondenten ſollte es wohl heißen: Jezugsquelle“, Es müſſen ſehr genügſame und anſpruchsſoſe Parteiabanennten ln die ſolche Leiſtungen hinnehmen und doch zufrisden bleiben Darauf ſollen Sie eine deutliche Antwort haben, Herr Pfarrer Wacker: Ihren geiſtlichen Stand in allen Ehren, aber als Sie die Herkunft eines unſerer Artikel verdächtigen, auf keinen anderen Anhaltspunkt hin als Ihre eigene Denkweiſe, der es unbegreiflich iſt, wie Jemand mit blanken Waffen fechten kann. Oder ſind Sie bereit, den Wahrheitsbeweis dafür anzutreten, daß der Artikel„Die Bülow⸗Woche“ nicht von einem unabhängigen, in Berlin anſäſſigen, ſtändigen Mitarbeiter unſeres Blattes, und zwar einem Journaliſten von Beruf geſchrieben iſt? Wenn er Ihnen gelingt, dürfen Sie uns den Vorwurf zurückgeben. Deulſ hes Reich. * Verlin, 28. Nov.(Die Kohlen⸗Interpel⸗ lation) des Centrums kſt am Dienſtag im Reichstag ein⸗ gegangen. Sie lautet:„Was gedenken die verbündeten Regie⸗ rungen zu thun, um der beſtehenden, weite Volkskreiſe ſchwer bedrückenden Kohlentheuerung wirkſam abzuhelfen und für die Zukunft die Wiederkehr ſolcher Mißſtände zu verhüten?“— Wie verlautet, ſoll die Interpellation für nächſten Montag guf dus Tagesordnung geſetzt werden. Frankreich. p. Paris, 28. Nov.(Der Miniſterrath) beſchloß bekanntlich, die Interpellation des Abg. Denis über die Möglichkeit eines Schiedsgerichtes zu Gunſten der ſüdafrika⸗ niſchen Republik zurückzuweiſen. Miniſter Delcaſſés wird bei dieſer Gelegenheit der fammer erklären, daß er ihr ſpäter die ausführlichſten Mittheilungen über die Haltung der Regierung in dieſer Frage machen werde. Der„Petit Son“ glaubt zu wiſſen, daß Denis dieſe ausweichende Antwort nicht annehmen, ſondern Alles thun werde, um die Kammer zu einem Votum zu ver⸗ Sl anlaſſen, daß die Sympathie für die Sache der Buren und für eine ſchiedsgerichtliche Entſcheidung ausdrücken ſoll. Die Beſetzung von Shanhaikwan. (Kriegbdericht der Nachrichtenerpeditſon den deutſchen Flotten⸗Veteins.) Auf der„Straßburg“. A. M. C. Am 1. Oktober, einem Sonntag, ſaßen wir ge⸗ müthlich beim Mittageſſen, als Oberleutnant z. S. Petzel mit der Nachricht an Bord kam, morgen ginge es nun endgiltig los auf Shanhalkwan. Dieſe Nachricht war in den letzten Wochen ſchon mehrmals aufgtaucht. aber diesmal klang die Mär ſo poſitiv und überzeugend, daß ich mir im ſelben Moment ſagte, diesmal gehſt Du mit, und zwar beſchloß ich, den Verſuch zu machen, auf dem„Fürſten Bismarck“, von wo aus Admiral Bendemann die deutſche Aktion leiten wollte, mitzumachen. Die Forts bei Shanhaikwan und die Befeſtigungen des 8 Kilometer ſikdlich gelegenen Shintnangtau's ſind von außerordentlicher Wichtigkeit. Die Gebirge der inneren Mongolei treten hier bis auf 6 Kilometer an die Küſte heran und bewachen ein verhältniß⸗ mäßig ſchmales Defilee, durch welches noch dazu die wichtige Eiſenbahn Tonku—Niutſchwang führt. Shanhalkwan, ſowohl wie Shinwangtau ſind dabei äußerſt nützliche Rheden, auf denen die größten Schtffe bis auf wenige Kilometer ſich dem Lande nähern können, während ſie bei Tatu 7 bis 8 Kilometer entfernt liegen und nur bei günſtigem Waſſer ihre Landung über die Sandbarren des Peiho löſchen können; dabei bleiben die Häfen ſelbſt in ziemlich ſtrengen Wintern eisfrei, und die allerdings ſehr unangenshme Brandung am Lande, die daßs Ausbooten ziemlich erſchwert, könnte durch Anbringung von Molen beſeitigt werden. Daß die Forts, beſonders bei Shanghai⸗ kwan ſehr ſtark waren, wußte man. Hier war der Grenzpunkt zwiſchen Inner⸗China und der Mandſchuret, hier lief die chine⸗ ſtſche Mauer hoch von den Gebirgen kommend, bis ans Meer heran, hier galt es für China, alle Kräfte einzuſetzen, um Ruß⸗ land nicht eine offene Thür zwiſchen der Mandſchurei und Petſchili zu belaſſen, um den anderen Mächten und ihren Trup⸗ pen für einen etwaigen Winter die Zufuhr abzuſchneiden; hier erwartete man Widerſtand. Als ich an unſerem Panzer⸗ geſchwader, das Dampf auf hatte, vorüber zum„Fürſt Bismarck“ hinkam, war das erſte Wort, welches ich vernahm: Die Shanhai⸗ kwan⸗Forts ſind bereits genommen, der engliſche Admiral hat ſte, ohne Widerſtand zu finden, beſetzt. Dieſe Nachricht erweckte auf dem„Fürſt Bismarck“ eine ziemlich deprimirte Stimmung. Es war überhaupt fraglich, ob der„Fürſt Bismarck“ und die Panzerdiviſton bei der Beſetzung der Forts noch mitmachen würde; jedenfalls war fürs Erſte, nachdem anderthalb Stunden vorher das Kommando„Dampf auf“ und„Klar zum Gefecht“ gekommen war, das Signal„Feuer löſchen“ gefolgt. Es wurde mir denn auch mitgetheilt, daß es wenig Zweck für mich hätte, auf dem„Fürſt Bismarck“ zu warten, und daß es viel intereſſan⸗ ter für mich ſei, auf dem Transportdampfer„Straßburg“, der gercde Anker aufmachte, die Fahrt nach Shanhaikwan mit⸗ umachen. Die„Straßburg“ ſollte das 1. Bataillon des 2. oſtaſtatiſchen Infanterie⸗Regiments nach Shinwangtau und Shanhaikwan be⸗ fördern. Ich begab mich akſo auf der arg ſchaukelnden Pinaſſe an Bord der„Straßburg“, wo ich von Herrn Major o. Schönberg, dem Kommandeur des Bataillons, und ſeinen Offizieren aufs Politiker ſind Sie ein gemeiner Verläumder, wenn Liebenswürd (Abendblatt) — 08. igſte empfangen wurde. Kurz nach meiner Ankunft machte die„Straßburg“ Anker auf, aber wir waren kaum im Bewegung, als plötzlich wie drei wilde Schwäne die„Hanſa“ „Hertha“ und„Hela“ an uns vorüberſauſten. Die Schiffe waren gefechtsbereit, Railings, Ventilatoren und Alles, was die freis Beweglichkeit der Geſchütze hindern konnte, und überhaupt an Deck entbehrlich war, hatte man entfernt, dicker Rauch entſtieg den Schornſteinen, und ſo ging es in windender Fahrt an uns vorüber, die wir ihnen neidiſch nachſchauten. Ach, wenn wir doch auch ſo fliegen könnten! Aber die„Straßburg“ hakte ein rühiges Gemüth, außerdem noch ſeit Colombo Maſchinenſchaden, irgend eine Schraube war bei ihr nicht richtig, und ſo ſchlichen wir denn mit 8 Knoten Schnelligkeit zu unſerem Ziele und wurden des Nachmitkags noch des Oefteren von deutſchen und fremden Kriegs⸗ ſchiffen überholt. Ein allgemeiner Wettlauf nach Shanhaikwan hatte begonnen und Jeder wollte dort der Erſte ſein; wir kröſteten uns jedoch mit dem Bewußtſein, daß Alle erſt bei eingebrochener Duntelheit ankommen konnten, und daß in der Nacht doch nicht viel zu machen ſei. Auf der„Straßburg“ lag nur ein Bataillon unter Major von Schönberg, drei Kompagnien Sachſen, ein Schleſier. Da der Raum außerordentlich beſchränkt war, mußte ich die Nacht in der Apotheke zubringen. Viel Nachkruhe gab es freilich überhaupk nicht, die bevorſtehende Landung machte die Leute, die nun fünf Wochen an Deck zugebracht hatten, nervös. Um 12 Uhr kamen wir vor Shinwangtau an, und hier ſollte Major v. Schönberg Befehle von der„Hanſa“ erhalten. Vielleicht konnte der Befehl lauten:„Alles ſofort landen!“ und ſo ſtand um 11 Uhr Alles landungsbereit in den Gängen des Schiffes. In Shinwangtau kam dann der Befehl, daß am anderen Morgen um 5 Uhr eine kompagnie gelandet werden ſollte. dann weiter, zaikwan ſowohl wie Shinwang geräumt ſeien, daß aber noch geſtern 800 bis 1000 Chineſen Bahnhof Shinwangtau vorübergezogen ſeien. Die Landung. Darauf war ein Landungskorps an Land geſchickt worden, welches die Forts und den Bahnhof beſetzen ſollte. Da di Brandung äußerſt heftig war und ſchon die Landung der Ses⸗ ſoldaten viele Stunden gedauert hatte, erfolgte die Landung der Mannſchaften von der„Straßburg“ erſt bei Morgendämmerung. Vor uns lag die Bucht von Shinwangtau und wir konnten deud⸗ lich die chineſiſchen Forts und in dem Dorfe einige große Namen unterſcheiden, zwiſchen uns und dem Lande lagen die„Hertha“, „Hanſa“ und die„Hela“, im Hintergrunde erhoben ſich, noch in Nebel eingetaucht, die Gebirge der inneren Mongolei. Das Herübernehmen der Kompagnie in die Boote ging außerordentlich ſchnell und ſofort nach der Ausbootung machte die„Straßburg“ wieder Anker auf. Immer tiefer ſanken die Morgennebel, immet weiter ſteckten die Gebirge ihre zackigen Häupter empor, und mit der aufgehenden Sonne enthüllte ſich ein Landſchaftsbild von grandioſer und grotesker Schönheit. Bis auf 8 Kilometer treten die Gebirge der inneren Mongolei an das Meer heran. Alte, gänzlich ausgewaſchene Bergblöcke ſtrecken ihre kahlen, ſpiten Zacken gen Himmel. Wochenlang haben wir nichts geſehen wie das ſchlammige, gelbe Waſſer des Peiho, wie ſeine flachen, lehmigen Ufern und die weiten, charakterloſen Ebenen zu ſeinen Seiten, und nun waren wir in einer Landſchaft, die an Schönheit getroſt mit der Küſte füdlich Neapels wetteifern kann; oder ſollte mir da mein jeßzt ſchönheitentwöhntes Auge zu viel vorreden? Ich glaube es nicht, es war wirklich ſchön und wir Alle ſchauten heimathbewegt guf dieſe bergigen Klüfte und athmeten, wie von einem Alpe befreit, mit voller Bruſt die klare, reine Morgenluft ein. Und dann zeigten wir uns gegenſeitig, wie es Kinder mit ihren Weihnachts⸗ geſchenken khun, das erhabene Menſchenwerk, das dort hoch über dem Gebirge thront und ſich hier bei Shanhaikwan zum Meere hinabſenkt. Die chineſiſche Mauer! Wie Märchen aus dem Morgenlande, wie Sagen aus alter Zeit klingt es uns ins Ohr⸗ Nickende Pagodenköpfe, dicke würdige Mandarinen in ſeidenen Gewändern, kleine geſchminkte Porzellanfigürchen mit winzigen Füßchen, in den kleinen Händen ſchillernde Fächer, ſeltſam ver⸗ ſchnörkelte Tempel und Gebäude mit vielen bunten Laternen und Glöckchengebimmel und rund um Alles herum— die chineſiſche Mauer. Wir ſahen Alle ſtaunend zu den Bergen hin; dort über die ſteilſten Klippen, über Grate, die, von Ferne geſehen, ſchwin⸗ delnd ſcharf ſcheinen, zieht ſie ſich hin, verſchwindet in Thälern, um plötzlich hinter einer Bergesſpitze wieder aufzutauchen, überall in gleichen Abſtänden mit Thürmen verſehen. Was nützen heute Mauern dem ohnmächtigen Chinga gegen die Rächer aus dem fernen Europa? Ein Bild der gefallenen Größe ſteht heule die chineſiſche Mauer da, ohnmächtig, wie das große völkerreiche China, und doch noch gewaltig in ſeiner Eigenart.— Vor dem ungemein ſtarken Fort von Shanhaikwan lagen Kriegsſchiffe und Transporter aller Nationen, die ruhig ihre Mannſchaften ausbooteten, und gemüthlich fuhren wir über die ſcharfen Steine an das felſige Ufer. Die See lag ruhig, leiſe rauſchte die klare, blaue Welle gegen die Steine. So ſtiegen wir denn, ohne naß zu werden, ans Ufer, und klommen den Strand empor; rechts von uns ragte faſt ſenkrecht auf einer hohen Büne das Seefort mit ſeinen Betonwällen hervor, links lag ein chine⸗ ſiſcher Jamen. De gang zum Fort lag auf der hinteren Seite, und ein aut gehaltener Weg mit Bäumen an beiden Seiten 2. Seite: GBeneral⸗ Anzeiger, filhrie um das Fort herum an Gemüſegärten und Chineſenhükten borbei in das Fort hinein.„Vor Flatterminen wird gewarnt, beſondere Kennzeichen friſch aufgeworfener Raſen“, wurde als Looſung ausgegeben. Es waren aber ſcheinbar keine da, wenig⸗ ſtens ging keine auf und ganz unangefochten gelangten wir in das Port, deſſen Inneres viel moderner war, wie die kürzlich ge⸗ Kommenen Peitangforts. In den Forts. Die 2lam-⸗Geſchütze ſtanden alle in ſchönſter Ordnung da, kein Verſchluß war entfernt, im Gegentheil, bei den meiſten war der Verſchlußüberzug fein ſäuberlich darübergezogen; Granaten und Stahlgußgeſchoſſe waren in achtbarer Entfernung ſymmetriſch aufgeſtellt. In Fort 1, dem Seefort, war ein buntes Völkergewimmel; nicht weniger wie acht Nationen hatten ihre Flaggen auf den Baſtionen gehißt, und man einigte ſich nachher dahin, daß von jeder Nation eine Ehrenwache in der Stärke einer halben Kompagnie in Fort 1 bleiben ſolle. Uns, den Oeſter⸗ reichern und Italienern wurde das Fort 2, mehr landeinwärts, en, das auch ſehr gut armirt, deſſen Inneres aber echt chineſiſch ſchmutzig war. Dann ging es auf der chineſtſchen Mauer weiter nach der Stadt und dem Bahnhofe Shanhaikwan's, der ſchon von dem um 2 Uhr Nachts ausgebootenen Landungskorps des„Fürſt Bismarck“ und anderen Nationen beſetzt war. Unſere Seeſoldaten unter Korvettenkapitän Caeſar hatten noch aus einem chineſiſchen Lager Feuer erhalten, da ſie den ausrückenden Chineſen wahrſcheinlich ein bischen zu ſchnell auf die Hacken kamen. Jedoch waren keine Verluſte zu beklagen. Dagegen kamen gegen 9 Uhr Morgens die Berſaglieri zu einem kleinen Gefecht, in dem ſte drei Chineſen tödteten und ſechs gefangen nahmen. Die ſämmtlichen Admirale, ſieben an der Zahl, begaben ſich dem Bahnhofe Shanhaikwan, der 8 Kilometer landeinwärts liegt. ezogener Lokomotippfiff ertönte und auf einem unendlich langen 185 3000 Ruſſen ankamen. Wir ſtanden Alle ſtaunend da, bis ſich das Räthſel löſte. Die Ruſſen waren von den genommenen Lutai⸗Forts weiter nach Norden vorgedrungen, hatten die reich⸗ halkigen Kohlenlager bei Kafping, die bis jetzt ihre Arbeit fort⸗ geſetzt haben, beſetzt und hatten durch weiteres raſches Vor⸗ dringen der Koſaken das geſammte rollende Material der Strecke Tonku— Shanhaikwan abgefangen. 20 Lokomotiven und über 200 Wagen. Sie befanden ſich auf dem Wege nach Mukden, das von den Ruſſen am 24. September genommen war, und wo ſich die ruſſiſchen Streitkräfte ſammeln, um den heftigen Widerſtand, der in der Mandſchurei noch geleiſtet wird, zu brechen. An der Küſte hatte ſich, als wir zurückkamen, ein buntes Leben entwickelt und fortwährend wurde noch ausgebootet, überall lagen Kiſten und Fäſſer für die Truppen, die in Shanhajtkwan bleiben ſollten. Am Abend fuhr ich auf einer Pinaſſe zu den Kriegsſchiffen, um mich von irgend einem nach Taku mit zurück⸗ bringen zu laſſen. Das Bataillon v. Schönberg ſollze vorläufig in Shanhaikwan bleiben, die eine Kompagnie in Shinwangtau. Sie haben es entſchieden beſſer, als die Truppen in Tongku und Tienkſin. Wo hohe Berge, grüne Ebenen und blaues Meer, da üts nicht ſo leicht Heimweh und Langeweile. Ich hoffe, ich lomme noch einmal nach Shanhaikwan zurück. Rückkehr auf der„Hela“. Die Berge ſehen zu verlockend aus, da muß ich noch einmal aufkraxeln. Jüngſt aber ging's mit der„Hela“ zurück, die Alſt Abend noch wieder nach Taku ſollte, während der„Fürſt Bismarck“ erſt am yſten Tage die Fahrt nach dort antreten wollte, und der„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“ vorläufig in Shan⸗ hafkwan, die„Brandenburg“ vorläufig in Shinwangktau bleiben ſollten. Der liebenswürdige Kapitän Rampold nahm uns äußerſt freundlich auf— als zweiter Gaſt war noch ein öſterreichiſcher Hauptmann vom Stabe des Generalfeldmarſchalls erſchienen—, und perſprach, uns ſo zeitig nach Taku zu bringen, daß wir noch Morgens vor 9 Uhr mit Hochwaſſer über die Barre kommen würden. Wir mußten aber noch auf den Beſehl vom Flaggſchiff warten, und ſtatt deſſen klang luſtige Tiſchmuſtk vom„Fürſt Bismarck“ zu uns herüber. Unſer freundlicher Gaſtgeber hatte zwei mülde Gäſte ſich geladen. Wir waren den ganzen Tag auf den Beinen geweſen, und ſo ſaßen wir Beide mit dem Schlafe kämpfend und verſuchten mit zweifelhaftem Erfolg über den kopten Punkt hinwegzukommen. Endlich, um 10 Uhr kam der Befehl; der Kapitän hatte, um zur rechten Zeit zu kommen, zwei Keſſelchen mehr heizen laſſen, und nun ging's ab, wie ein geölter Blitz. Die Waſſer ſtoben nur ſo vor dem Steven davon. Am andern Morgen waren wir rechtzeikig vor Taku und Kapitän Rampold hatte es ſogar noch fertig bekommen, daß wir ruhig bei ihm frühſtücken konnten. E. Cohnitz. Tagesneuigkeiten — Ueber den Falſchſpieler Dr. Schröder, der im Harm⸗ oſenprozeß wiederholt genannt worden iſt, kann das mit Spieler⸗ kreiſen gute Fühlung haltende„Kl. Journal“ Folgendes mit⸗ kheilen. Schröder war Korpsſtudent und Reſerpeoffizier in einem Arkillerie⸗Regiment. Als Sohn eines ziemlich unbemit⸗ kelten Poſtbeamten konnte er natürlich mit dem väterlichen Gelde ſeine noblen Paſſionen nicht befriedigen, er ſah ſich daher nach kiner paſſenden Erwerbsquelle um und fand dieſelbe zunächſt im Spiel, dann im— Falſchſpiel. Zuerſt begann ſeine Thätigkeit, als die„Harmloſen“ noch im Viktoria⸗Hotel tagten; dies war Mitte der 90er Jahre, und dort wurde er auch eines Tages dom Fürſten S. und einem Herrn von Z. beim Betrügen abgefaßt. Er geſtand Alles ein und mußte einen Revers unterſchreiben, in dem er ſein Ehrenwort gab, nie mehr zu ſpielen. Nur unter dieſer Bedingung verzichteten die Herren auf weitere Schritte, und ſo Blie Herr Schröder nach außen hin Ehrenmann und Reſerpe⸗ Iffizier, Kaum halien aber die beiden Herren, welche ihn entlarpt Hatten, Berlin den Rücken gewendet, ſo hatte Herr Schröder den aurigen Muth, ſein verbrecheriſches Handwerk fortzuſetzen. Es gelang ſhm, ſich in die beſten Kreiſe Eingang zu verſchaffen; in den vornehmen Klubs in Heiligendamm, in Baden⸗Baden und in Hamburg(in nöchſter Nähe dieſer Stadt war er als Regierungs⸗ keferendar im Jahre 1897 beſchäftigt) trieb er ſein Weſen und Niemand ging beim Geldeintreiben gegen ſeine Spielſchuldner rigoroſer zu Werke, als er. Zur Charakteriſtik der ganzen Per⸗ ſönlichkeit diene noch der Umſtand, daß Herr Schröder, wie er bei ſeiner erſten Entlarvung gebeichtet, am Sterbebette ſeines Vaters geſchworen hatte, nie mehr zu ſpielen. Die Sonne brachte ſein verbrecheriſches Treiben durch einen Zufall an den Tag. Schröder hatte die Frechheit gehabt, ſich in einen erſten Berliner Klub zur Kaum waren ſie dort eingetroffen, als plötzlich ein lang⸗ Fabrilanten es? bei gawöhnlichen Packeiſendungen wirklich erlittenen Schadens feſt und Aufnahme zu melden. Ein Nitg Aus Stadt und Land. Mannheim, 29. November 1900. * Zum Vorſitzenden des Schiedsgerichts in Mannheim, das an Stelle des bisherigen von den Berufsgenoſſenſchaften geſtellten Schiedsgerichts zur Entſcheidung von Streitigkeiten aus der Unfall⸗ verſicherung errichtet werden muß und welches am 1. Januar 1901 in Kraft treten wird, ſoll Herr Geh. Regierungsrath Brecht in Schwetzingen ernannt werden. * Die neuen Riviera⸗Expreßzüge. Der Eröffnungstermin der neuen Riviera⸗Expreßzüge iſt nunmehr auf Montag, 3. Dez. ds. Is., feſtgeſetzt. Die Züge fahren dreimal in der Woche und zwar: an jedem Montag, Mittwoch und Samſtag. Sie gehen von Berlin, Hamburg und Bremen ab. Von Frankfurt a. M. erfolgt die Abfahrt jeweils 11 Uhr 55 Min. Nachts. Der Riviera Expreß berührt in der Nacht zum Dienſtag bezw. Donnerſtag oder Sonntag die Städte Worms 12.57, Ludwigshafen.20, Lauterburg.28, Straßburg.30, Kolmar.29, Mülhauſen.15, Alkmünſterol.54, Petit Croix.50, Belfort.15 Morgens. Die Zollrepiſion erfolgt im Zuge während der Fahrt zwiſchen den beiden letztgenannten Städten. Die Endſtationen erreicht der Riviera⸗Expreß am Abend des Dienſtag bezw. Donnerſtag oder Sonntag und zwar Nizza um.30 und Mentone um.30 Abends. Die Rückfahrt von der Riviera nach dem Norden erfolgt analog und zwar jeden Montag, Mittwoch und Sonnabend von Mentone.30, Nizza ab 10.30 Vormittags. Die Fahrtdauer von Bremen, Altona⸗ Hamburg, Berlin, Amſterdam nach der Riviera und umgekehrt iſt durch den Ripiera⸗Expreß auf wenig über dreißig Stunden verkürzt. Der neue Luxuszug verringert außerdem nicht blos zwiſchen den einzelnen deutſchen Städten, z. B. Berlin—Jrankfurt a. M. 8 Stunden, um ein Bedeutendes die Entfernungen, ürft durch den Umſtand, daß er von den Hafenſtädten ausgeht, dazu bei⸗ au ſet einen großen Strom von reichen Ausländern nach Deutſchland zu führen. * Erſatzpflicht der Poſt. Eine neue, für Geſchäftsleute und Fabrikanten wichtige Entſcheidung des Poſtamts ſtellt den Begröff des beſtimmt, daß dem Abſender einer beſchädigten Sendung als Schaden⸗ erſatz derſenige Geldbetrag zu gewähren ſei, der ihm den früheren Zu⸗ ſtand der Waare herzuſtellen geſtattet, alſo den Zuſtand, in dem ſich die Waare vor der Beſchädigung des Packets befunden hat. Nach dieſer Entſcheidung hat ſoweit ein Fabrikant alle Koſten zu beanſpruchen, die ihm, einſchließlich der an die Arbeiter gezahlten Löhne etc., zur Her⸗ ſtellung ſeines Arlikels erwachſen ſind. Der bei der Sendung erhoffte Gewinn iſt aber von der Entſchädigungspflicht der Poſtverwaltung auszuſchlteßen. Die nationalliberale Parteiverſammlung, die über die Stellung zur Wahlrechtsfrage entſcheiden ſoll, iſt auf Sonntag, 9. Dezember, Nachmittags ½4 Uhr verſchoben worden, da am 16. das Lokal nicht frei iſt. Sie wird im Ballhaus abgehalten. * Das Braunwerden des Weines iſt dieſes Jahr in Folge der vielen faulen Trauben keine Seltenheit. Um dem abzuhelfen rälh die„Deubſche Weinzeitung“, den Wein mit der Hefe eines ge⸗ ſunden Weines zu miſchen, dieſelbe öfter darin aufzurühren und nachdem ſich ſolche abgeſetzt hat, mittelſt Abſtich wieder zu entfernen. Hierbei iſt zu beachten, daß nach dieſem Abſtich der Wein in ein normal ge⸗ ſchwefeltes Faß kommt. Für den weiteren Ausbau des Weines wird überhaupt der Schwefel eine beſondere Rolle ſpielen, jedenfalls empfiehlt es ſich, den betr. Wein unter ſtändiger Beaufſichtigung durch öfteres Probtren etc. zu halten. * Schnee auf dem Schwarzwald. Wie aus St. Blaſten be⸗ richtet wird, ſteckt die ganze dortige Gegend im tiefſten Winterkleide. Auf den höchſtgelegenen Orten ſind die Schneefälle ganz bedeutend. * Beſchaffung billiger Kohlen. Aus Mainz wird gemeldet: Der Antrag auf Beſchaffung billiger Kohlen iſt vom ſtädtiſchen Finanz⸗ 7 nachſtehender Form einſtimmig angenommen worden: Die O hr en wäre, unter pro echung offerirt, Kohlen an Unbemittelte zu war der Bezug von 10 000 Centnern Kohlen meiſterei gepflogenen c.30 abzugeben. Es projekkirt. Die Differenz zwiſchen beiden Preiſen beträgt demnach 1900 4. Es wurde der Vorſchlag unterbreitet, vorläufig einen Kredit von 1900% bei der Stadtverordnetenverſammlung antzufordern, an den Oktroierhebeſtellen und anderen noch zu bezelchnenden Orden Kohlenkarten für Unbemittelte bis zum Quantum von zwei Centnern zum Preiſe von.11 zum Verkauf zu bringen, auf Grund deren die Kohlenhändler die Kohlen an die Beſitzer der Karten abgeben. Die Differenz zwiſchen dem Karten⸗ und Kohlenpreis wird durch den Kredit von 1900 gedeckt. In dem bleinen Quantum bis zu zwei Centnern wird die Garanttie erblickt, daß nur Unbemittelte dieſe Ver⸗ günſtigung in Anſpruch nehmen.(Sollte ſich ein ähnliches Vorgehen nicht auch für die Stadt Mannheim empfehlen. D. Red.) Aus dem Großherzogthum. * Karlsruhe, 28. Nov. Das Reſtaurant zum„Merkur“, Ecke der Kreuz⸗ und Kriegſtraße, ſeither dem Freiherrn Wilh. von Selden⸗ eck gehörend, iſt zum Preiſe von 286 000% an Herrn Gottlieb Ehret, ſeilher Reſtaurateur vom„Löwenrachen“ käuflich übergegangen. Das „Park⸗Hotel“(Kreuzſtraße) iſt zum Preis von 235 000/ an einen auswärkigen Herrn verbauft worden; ebenſo das Gaſthaus zum„Kaiſer Friedrich“(Kriegſtraße 36) zum Preis von 213 000 an zwei Herren aus Ulm. Mannheim 29. Novembor, SEttlingen, 28. Nod. Aus Efferſucht ſauerte ein Irafſeger ſeiner Geliebten, welche mit anderen Landsleuten ſpazieren gegangen war, auf und ſtieß ihr einen Dolch in den Leib. Das Mädchen iſf lebensgefährlich verletzt. Der Thäter wurde verhaftet. BN. Uleberlingen, 28. Nov. Der letzte Bürgerausſchuß faßte folgende Beſchlüſſe: Es wurde die Aufnahme eines Anleihens von 850 000 Mk. bewilligt zur Deckung ſämmtlicher Schulden der Stadt, die z. Z. rund 180 000 Mk. betragen. Ferner ſollen von der Anleihe eine Reihe dringender Bedürfniſſe getilgt werden. U. A. der Beitrag der Stadt zur Geländeerwerbung für die Bodenſeegürtelbahn mit 89 825 Mk., wovon 20000 Mk. vom Spitalfond übernommen werden. Weiter ſind in Ausſicht genommen 30 000 Mk. für den Umbuu des Schlachthauſes, 30 000 Mk. zur Erſtellung zeitgemäß eingerichteter Warmbäder im Badhotel und 85 000 Mk. zur Anlage von Straßen, 15 000 Mk. ſollen endlich der Stadtrechnung zur Bildung eines Betriebsfonds dienen Genehmigt wurde ferner der Voranſchlag pro 1900 für das neulich von der Stadt übernommene Elektrizitätswerk Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Königsbach, 28. Nov. In der geſtrigen Sitzung des Aus⸗ ſchuſſes vom Pfälzer Winzerbund wurde beſchloſſen, eine Petition an den Reichstag zu ſenden betr. Verbot der Weinfabrikation und Ein⸗ führung einer ſcharfen Kellerkontrolle. * Edenkoben, 28. Nov. Der vor einigen Wochen in Newhork verſtorbene Bankier Abraham Wolff, geborener Edenkobener, haf teſtamentariſch dem hieſigen Hoſpital die Summe von 10 000/ ver⸗ macht. Wolff, der vor 40 Jahren von hier nach Amerika auswanderte, gründete in Newyork mit einem kleinen Kapital ein Importgeſchäft und brachte es im Laufe der Jahre ſo weit, daß ſeine Bankfirma heute eine der bedeutendſten in Newhork iſt. Der Verſtorbene erreichte ein Alter von 62 Jahren. * Hochſtein, 28. Nov. Der Bahnarbeiter Karl Wolf auz Katzenbach bei Rockenhauſen fiel von einer ſchwer mit Steinen beladenen Traiſine; dieſelbe ging über ihn hinweg und riß dem Verunglückten den Leib auf. * Darmſtadt, 28. Nob. In der Dampfkeſſelfabrik von Rodberg hier flog dem 19jährigen Arbeiter Mertens, der beim Gießen be⸗ ſchäftigt war, heute Nachmittag ein ſſog. Schuß(Keſſeltheil) an den Kopf und bereitete dem Mertens ein jähes Ende. Vor einigen Wochen wurden zwei Arbeiter derſelben Fabrit ſchwer verletzt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ueber das Barkauy⸗Gaſtſpiel ſchreibt unſer Pariſen P⸗Korreſpondent: In dem kleinen Theater der Folies⸗Marigny, daß gowöhnlich nur für Pantomimen und Ballette dient, eröffnete Marie Barkany am 27. November mit einer deulſchen Truppe ein gehn⸗ tägiges Gaſtſpiel als J eans. Obſchon ſich die Bühne und das Haus w 7 Drama eignen und die Aus⸗ ſtattung ſehr ſo feſſelte die ungariſche Tragödin doch ihr Publikum durch ihre ne Erſcheinung, ihre ſprechenden Blicke und ihr einfaches und würdiges Spiel. Der deutſche Botſchafter Fürſt von Münſter, der Generalkommiſſar der Ausſtellung Richter und der Kommiſſar Lewald, ſowie die wichtigſten Vertreber der deutſchen Kolonie in Paris wohnten der Vorſtellung bei. Trotz des ſchlechten Wetters, das den Gang nach den Champs⸗Elyſses unbehaglich machte, war das Haus gut beſucht und der Beifall an den W ſſen lebhaft, (Marie Barkanhy ſpielte die Jungfrau, den König Pitſchau(Berlin), Dunois Kirſch(Hamburg), den (Cobun Dieſe Künſtler, ſo berichtet man dem Lok.⸗Anzeiger noch, mögen an ihrem Platze Tüchtiges leiſten, in der haſtigen Zuſammenwürfelung des Gaſtſpiels konnten ſie nur eine ſtilloſe Darſtellung liefern, bei deſ leider auch der ungariſche Accent der Barkany ſtörend wirkte, Die⸗ Morgenblätter nehmen, mit Ausnahme von zweien, von der Auf⸗ führung keine Notiz. Dieſe Ausnahmen ſind ganz höflich. Henr Fouquier ſchreibt im Figaro:„Frl Barkanh gab die Rolle mit Glüc und Feuer wieder und untermiſchte die Deklamation mit nakürlichen 7 Hergog von Burgund Schreſbes ), Talbot Schreiner(Wiesbaben), Agnes Sorel Lola Vely, Lauten. Wenigſtens ſchien mir dies ſo, denn ich verſtehe kein Wor deukſch.— Cakulle Mendss(Journal) findet, daß die Truppe di nationale m, eine nationale Tragödie darzuſtellen, gut getroffen habe; ſo würden in Deubſchland die Klaſſiker überall geſpielt, denn der deubſche Künſtler ermangele, im Allgemeinen geſprochen, des Genik und ſſelbſt des Talents, hingegen berdiene er wegen ſeines Eifers, ſeine Ueberzeugung und pietätvollen Unterordnung unter das Dichte wwor Achtung. Dieſe Vorzüge habe auch die Barkanytruppe mitgebracht, Im Uebrigen wolle er der Verſicherung vieler im Theater anweſendef Deubſcher, daß die Barkanh nichts Außergewöhnliches ſei, krotz ihre ſchönen Stimme und der tragiſchen Heftigkeit ihrer Attituden, gern glauben.) Sarah in Newyork. Aus Newyork, 27. Nob., wird uns be⸗ richtet: Sarah Bernhardt erſchien, wie angekündigt, am Monkag zum erſten Male in'Aiglon vor den Newyorkern, und hatte nafürlich einen ſenſationellen Erfolg, der durch die Mitwirkung Coquelins als Grenadier Flambeau noch geſteigert wurde. Das Garden⸗Theater war bis auf den letzten Platz gefüllt, und Tauſende, die geglaubt hatten, an dem Tage der Auffüßrung noch ein Billet kaufen zu können, mußlen enkkäuſcht abziehen. Was in Newhork Reichihum und Faſhion reprä⸗ ſentirt, war anweſend und klakſchte ſich die Hande wund. Sarah und Coquelin wurden unzählige Male enthuſiaſtiſch vor den Vorhang ge— rufen und thatſüchlich hat die amerikaniſchen Theaterwelt eine der⸗ artige„Craze“ noch nicht erlebt. Die Zeibungen finden kaum Wort⸗ für ihre Begeiſterung und der Herald erklärt, etwas Vollendeteres ſei überhaupt noch nicht auf der Bühne aller Zeiten geſehen. Die Vork ſtellung brachte Sarah allein gegen 10,000 Francs ein, und daran liegt ihr mehr, als an der Kritlk. lied deſſelben hielt ſich zu jener Zeit in London auf und erhielt dorthin die bezügliche Benachrich⸗ tigung. Auch Herr von Z. weilte damals an der Themſe, und ein gelegentliches Zuſammentreffen der beiden Herren brachte die Geſchichte zur Sprache und die Bombe zum Platzen; denn Herr von Z. beſaß den eigenhändigen Revers des Herrn Schröder, in welchem er ſein Verbrechen ſelbſt beſcheinigt hatte. Ein Ritt⸗ meiſter, der Herrn Schröder auch Geld vom Spiel her ſchuldete, wurde benachrichtigt, und dieſer gab dem Vorſtande des Klubs von der Sache Kenntniß. Gerade an jenem Abend war Dr. Schrö⸗ der, deſſen Aufnahme als Mitglied jenes Klubs ſchon geſichert ſchien, als Gaſt daſelbſt anweſend. Die Vorſtandsmitglieder nahmen ihn ſofort ins Verhör— und er geſtand wiederum Alles ein. Auch in dieſem Fall ließ man ihn einfach laufen, ohne von der Sache weiteres Aufheben zu machen. Kurze Zeit darauf enk⸗ ſtand der Skandal der„Harmloſen“. Dr. Schröder— ver⸗ ſchwand. Er ſoll jetzt in Amerika weilen und ſich dort verheirathet aben. — Der Prozeß v. Kriegsheim beſchäftigt in der neuen Auf⸗ lage ſeit Montag die dritte Strafkammer des Berliner Land⸗ gerichts I. Der Hauptangeklagte iſt der ehemalige Bankdirektor Erich Gottfried Leo v. Kriegsheim, der ſich ſeit dem 1. Juli 1898 in Unterſuchungshaft befindet. Neben ihm haben ſich noch der Agent Arthur Johannes Wißmann und in einem Falle der Beihilfe der Verſicherungs⸗Agent Jacob zu verantworten. Im Weſentlichen ſtehen die Transaktionen in Frage, die Angeklagter v. Kriegsheim mit Hilfe der von ihm begründeten„Indernatio⸗ nalen Diskonto⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ gus⸗ geführt hat. In den erſten beiden To ſich die Ver⸗ handlung im Weſentlichen um die allg ehmu Angeklagten und um die Erörterung eine valier⸗Falles“. Der Angeklagte hatte zur Behebu Der ——TTTTTTTTc berlegenheit eines Leutnants Hennings ſeine Beihilfe gewährk und ſoll ſich dabei der Untreue ſchuldig gemacht haben. Das Reichs⸗ gericht hat dieſen Theil des Urtheils aufgehoben, weil die Thätig⸗ keit des Angeklagten denſelben als Bevollmächtigten im geſeß⸗ lichen Sinne nicht erſcheinen laſſe. Die Beweisaufnahme übel dieſen Punkt fiel nicht zu Ungunſten des Angeklagten aus. Seht viel Zeit nimmt der Fall Egloffſtein in Anſpruch, der bei der vorigen Verhandlung zurückgeſtellt worden iſt. Der jetz 28jährige Graf Claus von und zu Egloffſtein, der zur Zeit den Reſt einer ihm in einer anderen Sache zudiktirten Gefängnißſtrafe in Plötzenſee verbüßt, hat früher einmal zwei Semeſter Jura i Greifswald ſtudirt, iſt Offizier beim 10. Ulanen⸗Regiment Züllichau geweſen und durch allzu flotten Lebenswandel tief in Schulden gergthen. Letztere bezifferten ſich auf 150 000. Et war damals mit einer vermögenden Dame verlobt und es war ſein höchſtes Streben, gegenüber den ihn bedrückenden Schuldverbind⸗ lichleiten, ſich bis zu ſeiner Verheirakhung über Waſſer zu halten, Da ſchien ihm die Rettung durch Herrn v. Kriegsheim zu kommen, Graf Egloffſtein behauptet, daß er ein ſolches Vertrauen zu Kriegsheim gefaßt hatte, daß er ſich blindlings allen den Schritlen gefügt habe, die dieſer bei der Regulirung ſeiner Finanzen füt nothwendig hielt. Er ertheilte ihm eine generelle Vollmach, Für die Regulirung der Angelegenheit ſollte v. Kriegsheim ein Propiſton von 7500/ erhalten, wofür ihm Graf Egloffſtein ſſel ausſtellte. Außerdem erwarb er 10 000% Bankantheil⸗ ſcheine von der Internationalen Diskontobank gegen Hingabe von ten in gleicher Höhe. Dem Angeklagten wird nun vor⸗ fen, daß er nicht nur die 7500% Propiſtonswechſel ſchen llendeten Regulirung, ſondern auch die Depolwechſel tzt habe. Graf Egloffſtein hat dem Angeklagten außen; 050% baar zur Abfindung von Gläubigern und eine groß' 2 el Menge von Wechſeln, die zum Arrangement verwandt werden ⸗ —— G S ˖2 Dee S. N A Aeueſte Nachrich Mannheim, 29 Novemher General⸗ Anuzeiger. 8. Seite. Lieder⸗ und Duettenabend von Frl. Tereſa und Julie Terba. Aus Liebe zur Kunſt, nicht des Erwerbs wegen, reiſen die Schweſtern Terba, zwei junge Damen aus Stuttgart, welche geſtern Abend auf dem Podium des Caſinoſaales ſtanden und deren anmuthig⸗vornehme Erſcheinung bei den Zuhörern ſofort eine günſtige Stimmung hervorbrachte. Dem Gebotenen, wenn es auch das Maaß en nicht erreicht, was man im Concertſaale zu beanſpruchen gewohnt iſt, bereitete dieſe Stimmung eine freundlicht Aufnahme. In einer ganzen Reihe der verſchiedenſten Lieder und Duette von endelsſohn, Brahms, Schumann, Kahn ꝛe. bekundete ſich die kaliſche Begabung der beiden Säugerinnen, deren eine über eine ch ſympathiſche, wenn auch nicht ſehr ſtarke und umfangreiche uſtimme verfügt; die andere, Frl. Tereſa hat in der mittleren und in der tiefen Lage weiche, volle Töne, welche auf den Zuhörer ſehr anſprechend wirken. Der Vortrag war im Allgemeinen etwas eintönig und die Ausſprache ließ ein wenig an Deutlichkeit zu wünſchen übrig, jedoch war das Ganze ſchon durch die Mannig⸗ faltigkeit der gewählten Lieder intereſſant, wenn auch manche Nummer, wie z. B. Crucifix von Faure eigentlich nicht berechtigt ſt, auf dem Programm einer ernſten Aufführung zu ſtehen.„Le coeur de ma mie gab uns Gelegenheit, Eleganz und Feinfühligkeit im Vortrag wahrzunehmen, Woglwollenden Beifall ernteten die iden Concertgeberinnen im Verein mit ihrem vortrefflichen Clavier⸗ begleiter, Herrn A. Benſinger. ten und Celegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) *Berlin, 29. Nov. Zum Nachfolger des Fürſten Münſter auf den Botſchafterpoſten in Paris, iſt, wie die „Nordb. Allg. Ztg.“ hört, der Botſchafter in Petersburg, Für ſt Radolin ernannt worden. * Berlin, 29. Nov. Der Seniorenkonvent des Reichstages beſchloß, den Beginn der erſten Etats⸗ berathungen auf den 10. Dezember feſtzuſetzen. * Berlin, 29. Nov. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Bei den kommiſſariſchen Berathungen, welche, wie itgetheilt, auf Veranlaſſung des Reichskanzlers nächſtens im Reichseiſenbahnamt ſtattfinden, wird es ſich haupt⸗ chlich um die Einrichtungen zur Sicherung der Züge auf Strecken mit großem Verkehr, Bauart der Durchgangswagen und um die Wagenbeleuchtung handeln. Zur Förderung der An⸗ gelegenheit und Klarſtellung der ſchwierig zu erörternden Punkte ind die betheiligten Bundesregierungen erſucht worden, ſich noch zor der Konferenz über eine Reihe techniſcher Vorfragen zu äußern. Außerdem ſoll über zwei ſchon früher vom Reichseiſen⸗ hahnamt angeregte Fragen verhandelt werden: Verringerung der Gefahren, die dem Fahrperſonal durch Anſtoßen an feſte, neben 7* Berlin, 29. Noy. 1 den Geleiſen ſtehende Gegenſtände drohen und Einführung einer eelbſtthätigen Wagenkuppelung. (Protzeß Sternberg) Bei Er⸗ öffnung der Verhandlung nimmt Oberſtaatsanwalt Jſenbiel das Wort zu einer Erklärung, worin er die EGinleitung in einem geſtern erſchienenen Aktikel der Staatsbürgerzettung, als ob nach dem erſten Prozeſſe behufs Herbeiführung einer günſtigen Reichsgerichtsentſchei⸗ dung im Sternbergiſchen Prozeſſe auf ihn eingewirkt worden ſei, als infame Lüge charakteriſtrt. Die Behauptung jenes Artikels be⸗ züglich des Oberſtaatsanwaltſchaftsrathes Romen ſei ebenſo erlogen. Er, Iſenbiel, und ſein höchſter Vorgeſetzter haben gegen den Urheber und Beybreiter der niederträchtigen Verleumdungen Strafantrag geſtellt. Das Verfahren ſſei bereits anhängig gemacht. Rechtsanwalt Werthauer erklärt den Artikel, ſoweſt er ihn inkräminire, für bollſtändig unrichtig.(Vergl. Tagesneuigkeiten. D..) * München, 29. Nov. Der frühere Direktor der Bayeriſchen Hhpolheken⸗ und Wechſelbank, ſowie der Bayeriſchen Notenbank, Fan ben e Kaiſer Karls IV. iſt eine große Menſchen⸗ Kommerzienralh Puhn, iſt heute geſtorben. Tangermünde, 29. Nov. Aus Anlaß der feierlichen Euthüllung des vom Kaiſer der Stadt Tangermünde geſchenkten menge hier zuſammengeſtrömt. Das Denkmal erhebt ſich auf dem äutzeren Burghof zwiſchen den Reſten der hoch am Elbufer glegenen Burg, mi der Front nach dem Fluſſe. Lipadfa, 29. Nov. Der Kaiſer venbrachte den geſtrigen Tag gut, ſchlief während des Tages eine Stunde. Abends betrug die Lemperatur 36,4, Puls 68. In der Nacht ſchlief der Kaiſer ſehr —— ſollten, übergeben, und behauptet, daß nur ganz minimale Be⸗ kräge zur Abtragung der Schuld Verwendung gefunden hätten. Schließlich ſah ſich Graf v. Egloffſtein in Folge hiervon, wie er Hecguptet, veranlaßt, ſeinen Abſchied zu nehmen und die Straf⸗ unzeige gegen den Angeklagten zu erſtatten. Letzterer tritt den Heſchuldigdngen des Grafen Egloffſtein mit großer Entſchieden⸗ heit entgegen. Der(Egloffſtein wird den Gerichtshof noch mehrere Tage beſchäfligen. Im Ganzen ſind 50 Zeugen zu ver⸗ uuhmen. Donnerſtag fällt die Sißung aus. — Neue„Enthüllungen“ zum Steruberg⸗Prozeſt bringt um Mittwoch Morgen die„Staatsb. Zig.“ Ein Fräulein., das ſchon ſekt Jahren in freundſchaftlichen Beziehungen zur Familie Sternberg ſtand, ſoll, ſo ſchreibt das Blatt, im Juni d. N. mit einem Herrn in Verbindung getreten ſein, der angeblich durch ſeine vorzüglichen Beziehungen zu hohen Kreiſen in der dage geweſen wäre, eine Begnadigung Sternbergs zu erwirken, det bekanntlich im erſten Verfahren zu zwei Jahren Gefängniß berurtheilt worden war. Das Fräulein ſoll dabei haben durch⸗ blicken laſſen, daß Sternberg gern bereit ſei, für wohlthätige Arecke 500 000 zu ſpenden. Der Herr habe ſich zur Vermitte⸗ Aung bereit erklärt, wenn der Tenor des Urkheils Zweifel an der Schuld Sternbergs laſſe, ſo daß ein„Gnadenakt“ am Plaße ſei. Er iſt dann angeblich zum Rechtsanwalt Dr. Werthauer gegangen und hat ihm die Geſchichte vorgetragen. Bei dieſem Geſpräch ſoll det Verkheidiger ſich folgendermaßen geäußert haben:„Sie glau⸗ ben, die Begnadigung für Sternberg erzielen zu können; dieſe hat cber für uns einſtweilen keinen Zweck, uns kommt es zunächſt doch darauf an, die Reviſion durchzuſetzen. Mit der Begnadigung haben wir immer noch Zeit. Wenn Sie aber ſo gute Beziehungen d hohen Kreiſen haben, ſo können Sie doch vielleicht bei den Oberſtaatsanwälten Wachler oder Iſenbiel etwas machen, damit de Repiſion Erfolg hat, und damit vor allen Dingen Staats⸗ auwalt Romen perfetzt werde.“ Der Herr ſoll ſich darauf nicht fagelaſſen, aber für einen Gnadenakt ſeine Dienſte angeboten ſauben. Der Artikel läßt dann durchblicken, daß obiges Fräulein Imit der Familie des Oberſtaalsauwalles Iſenbiel auf um⸗ degen ſich in Verbindung geſetzt habe, und daß der ſchließliche Er⸗ ſalg aller dieſer Bemühungen die Aufhebung des erſten Urtheils und die Verſetzung des Staatsanwalls Romen geweſen ſei.— Aie das„Berl. Tageblatt“ mittheilt, hat Rechtsanwalt Or. Werthaner ſofort gegen daselatt Strafankrag geſtellt, henſo hat bereits die Sta atsanwalkſchaft die einleitenden Schritte A gut, er füßlte ſich munſerer, die Kräfte nahmen zu⸗ 9 Uhr betrug die Temperatur 36,2, der Puls 60. * Newyork, 29. Nov. Ueber den Taifun der Inſel Guam wird aus Manilla weiter gemeldet, daß derſelbe vom 11. bis 13. Nov. dauerte, und tauſend Häuſer, darunter die⸗ jenigen des militäriſchen Hauptquartiers zerſtörte, deßgleichen die Stadt Indraham und Terraforo. Hunderte von Eingeborenen wurden getödtet. In verſchiedenen Theilen der Inſel iſt die Ernte vernichtet. Kapſtadt,(28.) 29. Nov. In der letzten Nacht ging eine kleine Anzahl Flüchtlinge nach dem Norden. Kapſtadt, 29. Nov.(Reuter.) Durch einen erfolgreichen Eilmarſch gelang es General Knox, Kommandant Dewet in der Front zu faſſen und ſich zwiſchen ihn und den Oranjefluß zu ſchieben. *** Krüger in Paris. * Paris, 29. Novb. Wie verlautet, beabſichtigt Präſtdent Krüger am Samſtag von hier fortzureiſen, um ſich nach kurzem Aufenthalte in Köln und Magdebu vg nach Ber⸗ lin zu begeben. Doch iſt ein definitiver Beſchluß noch nicht ge⸗ faßt worden.(Bgl. Leitartikel. D..) Paris, 29. Nov. Präſtdent Krüger empfing heute 1 9 55 den Prinzen Heinrich von Orleans zu kurzem eſu Heute Morgen ** Zur Lage in China. *London, 29. Nov. Die„Morning Poſt“ meldet aus Peking: Fürſt Uchtomsky(der Deutſchenfeind. D..) verhandelt täglich mit Lihungtſchang und dann und wann auch mit dem Prinzen Tſching. Der Fürſt iſt dafür, China zu geſtatten, ſich ſelbſt zu regieren, und die fremden Intereſſen auf die Häfen zu beſchränken, bis China Reformen durchgeführt habe und den Schutz der Fremden übernehmen könne. London, 29. Nov.„Daily News“ berichten aus Shanghai: Taotei Sheng erklärte, Kwanſchuhſues, der zum Taotel von Shanghai deſignirt iſt, ſei ein ſehr fähiger und zugleich menſchenfreundlicher Beamter.—„Standard“ meldet aus Shanghai: Die Kaiſerin⸗Wiltwe beabſichlige, wie es jetzt heißt ihrerſeits in Singanſu zu bleiben, aber den Kaiſer, ſobald Friede ſei, nach Peking zurückkehren zu laſſen. Der Gouverneur von Frehekiang, Liutchung, unter deſſen Amts⸗ führung die Miſſionen in Tſchatſchou niedergemetzelt wurden, iſt nuter Auwartſchaft auf einen anderen Poſten abgeſetzt worden. An ſeine Stelle trat der oberſte Finanzbeamte der Provinz Tſchekiang, Guntenzi.— Ein Shanghater Telegramm der„Morning Poſt“ berichtet: Die Regierungskornhäuſer in Singanfu enthalten nur für 6 Wochen Vorräthe. Dieſe werden bereits verwendet. Es wird ſich bald Hungersnoth fühlbar machen, * London, 29. Nov. Reuter meldet aus Tientſin vom 27.: Wie verlautet, trifft in Taku eine Anzahl neuer Lokomotiven für die Ruſſen zur Verwendung auf den chineſiſchen Eiſenbahnen ein. Die ungefähre Zahl der fremden Truppen in Nordchina beträgt 7500 Engländer, aus⸗ ſchließlich derjenigen in Shanghai und Hongkong, 25 000 Deutſche, 15 000 Japaner, 15 000 Franzoſen, 3000 Ruſſen, aus⸗ ſchließlich derjenigen in der Mandſchurei, 2100 Italiener, 1800 Amerkkaner und 800 Oeſterreicher * Petersburg, 29. Nov. Nach einem Telegramm des Generals Zerpitzki vom 17. d. Mts. hat das Shanhailwa ner Detachement den von 10,000 Boxern, Tunguſen und chineſtſchen Soldaten belagerten Biſchof des Puenopoki nebſt 20 Miſſio⸗ naren und 3000 chriſtlichen Famflien befreit. Deutſcher Reichstag. (10, Sitzung vom 29. Novbr.) Dus Haus iſt ſchwach beſetzt. Am Bundesrathstiſche Graf Poſadowsky und o. Rheinbaben. Präſident Graf Balle⸗ ſtrem eröffnet die Sitzung 1 Uhr 20. Zur Berathung ſteht der Goſetzentwurf über die Privatverſicherungsanſtalten. Opfergelt(Centr., ſchwer verſtändlich) hält trotz der an⸗ erkannten Solidität des deulſchen Privabverſicherungsweſens mit Rück⸗ ſicht auf die verſchtedene Geſetzgebung der Einzelſtaaten eine einheit⸗ liche Regelung für dringend geboten. Leider beſchränke ſich die Bor⸗ lage ſtreng auf die öffenklich rechkliche Seite des Verſicherungswefens. Hoffentlich werde aber auch bald ein Geſetz über die geſetzliche Ord⸗ nung des Verſicherungsweſens folgen. Redner beantragt ſchließlich die Verweiſung an eine 21gliedrige Kommiſſton. Lehr(natl.) ſteht der Vorlage ebenfalls ſympathiſch gegenüber, hat aber gegen einzelne Beſtimmungen ſchwere Bedenken, deren Be⸗ ſeitigung er in der Kommiſſion erhofft. Redner erkennt namentlich an, daß die Aufſicht über das Verſicherungsweſen einer einzigen Reichsbehörde übertragen werden ſoll und empfiehlt Vorſicht bei der Auswahl der Stellenbeſetzungen. Trotz der Stellung unter Reichs⸗ auſſicht ſei den Verſicherungsanſtalten nicht der Charakter prwater Unternehmungen zu nehmen und ihnen dasjenige Maß von indroidueller Freiheit zu laſſen, das ſie zur Erfüllung ihrer Frefheit brauchen. Rettig(konſ.) betont, ſo berechtigk die Forderung nach einem deutſchen Geſetz über Prwatunternehmungen ſei, ſo unberechtigt ſei die Forderung, auch die öffentlichen Verſicherungsanſtalten in dieſes Geſetz einzubeziehen. Jedenfalls ſei zu prüfen, ob es angezeigt ſei, den Anſtalten zuzugeſtehen, einen Theil ihrer Reſervefonds in Hypo⸗ theben⸗Pfandbriefen anzulegen. Mannheimer Handelsblatt. Löwenbrauerei Aktien⸗Geſellſchaft vorm. J. Buſch in Annweller. In der geſtrigen Generalverſammlung wurde beſchloſſen, für das abgelaufene Geſchäftjahr eine Dividende von 7½% zu vertheilen. Das ausſcheidende Aufſfichtsrathsmitglied, Herr Direktor Vogelgeſang, Mannheim wurde wieder gewählt. Conurszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 29. November. Aktien. Baunten. an Geiſel u. Mohr 94.— 4 Badiſche Bant 120.50 G rauerei Sinner, Grünwinke! 230.— Gewerbedank Speyer 50% 123.50 G.„ Schroedl Heldeiberg 133 Maunheimer Bank 116. G„ Schwart, Sdeyer 138.— Oberrhein. Bank 115.50 6„ Schwetziugen 1980 8 Pfälziſche Bank 185.„ ne 17* Pfälz. Hyp.⸗Bane 161.40 B„ 905 Fſiz. Spar⸗u. Gbb, Saudau 189.50 K 24% Werger, Worn 83 Mheiniſche Creditbank 141.80 Wermſer maugans v. Oertge 1185 Rbein, Oyp.⸗Bank 169. b Pfälz. Preßh. u. Sprktfabr. 118.— 8 Slldd. Bank 108.80 53 Trausport Süddeutſche Bank Gunge) Akt. 8 und Verſicherung. fal lich ee Gutlahr⸗Aktien 125— 8 älziſche Lud 8 230 25 3 9 Mag bah ahr 2 5 Mannh. Dampfſchleppſchiff 8 „ Nordbahn 150. G Bad. Ni Heilbronner Straßenbahnen— 495 Schffat 536.— 6 Cyemiſche Induſtrie. Continentale lNdee 320. 8 f. cenn, Iuduſtrie 118— 0 Mannheimer Verſicherung 400. G adiſche Anilin⸗ u. 394.— 9 Obe rhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 250. Chem. abrlt 1 8 Württ, Trausportverſich. 700.— Ghem. Fabrit Gernsheim 29. 55 Induſtrie. Berein chem. Faprlken 176.— Act.⸗Geſeuſch. f. Seillnduſtrie 148.— 8 Berein B. Oelfabriken 106. G Dingleriſche Maſchinenfabrik 160. B Weſteregeln Alkal. Staum 224.— Emaillirfabrik Kirtweiler—.— 1 4 Vorzug 104.— Emaillirwerke Maikammer 112.— 8 Brauereien. Aaree e e,;, Bad. Brauerei 144.— 8 Kurlör. Nähmf. Hald u. Neu 1b0. Binger Aktienbierbrauerel 98. Mannh. Bum.⸗ u, Asbeſtfabr. 88.— 5 Durlacher Hof vorm. Hagen 190. Oggersheimer Spiunerei Eichbaum⸗Brauerei 178 8 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderk 80.— 8 Elefantenbräu Rützl, Worms 100. Portl.ssementwk. Heidelberg 188.— Brauerei Ganter. Freidurg 102. G Vereinig. Freiburger Ziegelw. 118. 8 Kleinlein, Oeldelberg 147.50 Berein Speyerer Ziegelwerke 101.50 5 Hompurger Meſſerſchmitt 98.— Zellſtofffabrit Waldyof 428. 5 Ludwigshaſener Braueret— uckerſabrit Waghäuſel 70.30 Mannß. Aktienbrauerei 164.— 0 uckerrafftnerie Manndeim 146.— Manuheimer Effektenbörſe vom 29. Nov. An der heutigen Börſe wurden die Aktien der Chemiſchen Fabrit Gernsheim zu 29% gehaudelt. Gbenſo Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien zum Courſe von — 75%. Sonſt notirten: Brauerei Eichbaum⸗Aktien 172.50 G. 9 Coursplatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börfe) vom 29. November. Weizen pfälz.—.—17.9 Hafer, württb. Apßpß „ norddeutſcher 17.——17.25„amerik. weißer—.——14.28 „ ruſſ. Azima 17.50—18.50 Mais amer. Mixed———12.40 „ Theodoſia 18.50—19.—„ Donau 13.——13.25 „ Saxonska 18.——18.25„La Plata—.—12.75 „ Girka 17.50—18.—[ Kohlreps, d. neuer———81.— „ Taganrog 17.50—18.—Wicken „ rumäniſcher 17.75—18.50 Kleeſamen deutſch. 1 120.—180.— „ am, Winter 18.——18.25 70„ II 100.—110.— „ Chicago lIlI-———.„ amerik. 100.—110.— „ Manitobal—.——.—„neuerPfälzer—-— „ Walla Walla—.——17.75„Luzerne 87.——95.— „ Kanſas II—.——18.—„Provence. 105.—115.— „ Californier—.————.—„ Eſparſette 29.——80.— „ La Plata.—18.— Leinöl mit Faß——78. Kernen 2172] Rüböl„„—.—70.— Roggen, pfälz. 15.——15.15„ bei Waggon—.——68.— 7 rufſtſcher 15.——15.25 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20 Tara—.——22.75 „ norddeutſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.21.80 „ amerik.———.— Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ.—.——16.— Rug Wele „ Pfälzer 16.——18.75] Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.—91.78 „ ungariſche 18.——18.25 Ruff. Petrol. Wagg.—20.80 Futter 13.——18.25] Rufſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100konetto—.17.10 Hafer, bad. 18.75—14.75Rohſprit, verſteuert—.— 116.— „ vuſſiſcher 14.25—15.25 70er Sprit—.—47.— „Unorddeutſcher————.—]o0er do. unverſt.———384.— 8* 0 Weizenmehl Ar.———— 5 1 27.25 25.75 23.75 22.785 21.75 19.75 Roggenmebl Nr. 0) 28.50 1) 20.50. Sämmtliche Getreidearten unverändert ruhig. Die Ul imo⸗Abrechnung für die Zuſammenladungen pro November findet morgen Freitag, 30. Nopbr., Vormittags II. Nar im Börſenlokale ſtatt. Fraukfurt a.., 29. Nopbr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe Kreditaktien 208.40, Staatsbahn 141 70, Lombarden 26.70, Egypter —.—. 4% ungar. Goldrente 96.70, Gotthardbahn 146 50, Diseonto⸗ Commandit 179.—, Laura 206.80, Gelſenkirchen 192.—, Darmſtädter 182.70, Handelsgeſellſchaft 151.75. Tendenz: ruhig. Berlin, 29. Nopbr.(Telegr.) Effektenbörfe. Die Börſe war zu Beginn ſehr ſtill bei Neigung zu Abgaben in Banken, Hütten⸗ und Bergwerksaktien. Später führten Rückkäufe eine weſentliche Beſſerung bag Fonds feſt, beſonders heimiſche Anlagen höher. Bahnen ſtill. Privatdiskont: 4½%. Newyork, 28. November. Schlußnotirungen:. 27.28. 27.28. Weizen Januar——— Mais Dezember 44/ 43% Weizen März——— Mais Mai 42 ½ 42 Weizen Oktober—— Kaffee Januar—— Weizen Dezember 70% 76% J Kaffee Oktober—— Weizen Mai 79/ 79% Kaſſee Dezember.05.— Mais Januar——]Kaffee Maͤrz.30.20 Mais März——— Mat.40.80 Mais Oktober—— Kaffee Juli.50.40 Chicago, 28. Nonember. Schlußnotirungen. N. 28.. 28. Weizen Dezember 70½ 70— Mais Mai 36 ¼% 36¼ Weizen Mai 73¼ 78¾ Schmalz Dezember.97.98 Mais Dezember 86— 35½ Schmalz Januar 67.88 Manunheimer Hafenverkehr vom 7. November. afenbezirk J. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung 905 2905 5 Rotterdam Stückgut Schreck Nubrort 77 Antwerpen 0 90⁰8 König Wendelin RNotterdam 5 1171561 1 Manuheim 20 25 11800 oh Anna Kliſe Duis burg Kohlen 1170⁰ Nuthmann Toni 1400 Sepy Petruk Motterbam Wetreibe 4⁰⁰—ꝛ * 8 15 ar e. Zandsvater Bereinigun Antwerven Stückg. Getr. WMitter 6 3* Rotterdam Stückg. Geir. 22553 S 1 15 5 0 5 15843 Pietert Maria Duls burg Koblen 15884 Sebnert Suſanna Jagſtfelb Steinſalz 1425 Weber Doffnung ddeee 2 142 Bansbach Wi delm HOeilbronn 4 1126 Kuſſel Kuſſel 7 116 Hafenbezirk III. Bögelt Marta Ruhrort Kohlen 300⁰ Brsder Konrad Heilbronn Stetuſahz 1800 Jammersborf Margaretha ſfeld 180 ee, Wecks Carl Hermant uisburg Senftieber Doffnun Heilbronn Stetnſalz 800 Bans bach Bans ba 8 1 70⁰⁰ Kuſſel Maria 2 5 800 Oſttamp ds Grußter Ruhrort Kohlen 15⁰⁰ Schneider undermann Heilbron Steinſalz 650 lettner Chriſtina Am eneburg Cemen: 3000 offmann Rynbeurtvaart 14 Amſterbam Stlckgut 10890 deiegel Apollonia Ruhrort gien 12000 Tepper Kaiſer Friebrich Ruhrort Hohlen 30⁰0⁰ Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Southampton, 28. Novhr.(Drahtbericht der Amerikan Line, Southampton). Der Schnelldampfer„New⸗York“, am 21. November von New⸗Pork ab, iſt heute Mittag 11 Uhr hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Buxenu Gund⸗ lach& Bärenklau Nachfolger in Mannheivz, Heidelberger⸗ ſtraße O 7. 13. Obligationen. Staatspapiere. Pfaudbrieſe. 4 Badiſche Obligat. 4 Mhein. Oyp.⸗B. unk. 1902] 99.50 bz 5½ tabgeſt.) 94.05 65 s„„„ M..80 b3 97½„ Oblig. Mark 78 70 53 87„ 1„ 1904 90,60 5; 3½„„ 1886 89.5% 53 5,„„„ Communal] 91.— b5z 2¼%„ 1892/4 98.15 b5 Stäpte⸗Aulehen. 84.28 bi 87% Freiburg i. B. 92.— 8 arlsrußer v. J. 1888 86.—8 „5 T. 100 Looſe 141.— 4% Lubwigshaten bon 1900 88.50 0 3% Baher. Obligatlonen 62.70 53 4% Sudwigshafen M. 101. 8 1 84.50 ö5 5 98.50 G 8 Deutſche Reichs anlelhe 94.85 b5 S% Mannhelmer Obl. 1885 22.— 3/ Ä 755 94. 88 bz 8 7„ 1888 92.— %e%„ 7 65 81 5„ 1895 91.25 —5 Mreuß. Sonfolz 51 889⁰8˙„„ 2898 9¹— 2„* uduſtrie⸗Obligationen 8000 86 80 bi. Bad A 1. Nac 100. 5 4 Brauerei Kleinteln Heldelb.—. Eiſenbahn⸗Anlehen. 5 1 Bebr, Hemmer 100 8 Genzmüßhle 8 4. Mar Nort) 109.80 8 4% Speherer Zlegelwerke 101— rn e 3 4½ Verein Ghem, Jabriken 101—5 „ Stt d 4 Aaideneinf Nalnte%0 Pacos 2 de erte Meſgebülger Lager jetzt ganz Aussergewöhnliehes, die grossartigste Auswahl he ten, besohders billig. Wasserächte Seidenfoulards, 200 Dessins weit unter Preis, zu Weinnachsgeschenken geeignet, .—...........—— Kreis-Berk Amts⸗ und General-Anze 2 —— * 72. lind 8—— Kungsalt Mannßelm, rvorragender Neuheften in nur guten Hehauntmachung. Die Lieferung von Papier und Schreib⸗ materialien für das Jahr 1901 betr. Dis Lieferung von Papier und Schreibmatertalien für die Stadt⸗ perwaltung pro 1901 foll im Sub⸗ miſſionsweg vergeben werden. Augebote auf Lieſerung dieſer Matekialien mit ſpezieller Preis⸗ angabe ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Schreib⸗ Materialienlieſerung verſehen bis längſtens Montag, 10. Dezember l.., Vormittags 11 Uhr, auf dem ſtädtiſchen Rechnungs⸗ Fontrolbureau R 1, 14½, 2, Stock, einzureichen, woſelbſt die Lieferungsbedingungen und Angebotsformulare erhältlich und jede Auskunft ertheilt wird Mannheim, 28. Nophr. 1900. Stadttath. Ritter. 70568 Hartmann. Dung⸗Jerſteig⸗rung. Montag, den 3. Dez. d.., Vormittags 10 Uhr, verſteigern wir auf unſerem Bureau im ſtädtiſchen Bauhofe 2 Nr. 5 das Düngerergebniß pon 186 Pferden vom 3. Dez. 18 incl. 380. Dezember d. J. in ochenabtheilungen. 70626 Maunheim, 26. Nov. 1900. Städt. Fuhr⸗ und Guts⸗ verwaltung: Krebs. Holz⸗Derkauf. Eichen⸗Stammhöolz für Wag⸗ ner(eg, 18 obm), Eſchen⸗Dielen(—8 om ſtark), ca. 6 obm, Buchen Dielen(4, 7, 8, o, 10 em tark), ca. 55 obm, Forlen⸗Dielen(—6½ om atf) ea 30 obm, Akazien⸗Stammholz Wagner u billiauen Pie ſen. 70595 tunleiſten, ca. 8000. Nadſpeichen ca. 2500. Viernheim. Ferd. Müller III., Rathhausſir. 69. Jatdverpachtung. . den 3. Dez. d.., achm. 3 Uhr, wirb auf dem Rathhauſe in Laudenbach die Gemeinde⸗ jagd, beſtehend in ca. 930 Per Wald, Ackerland und leſen auf weitere ſechs Fahre öffentlich verpachtet. Hierbei wird bemerkt, daß ur ſolche Perſonen als ieter zugelaſſen werden können, welche ſich im Beſttze eines Jagdpaſſes befinden dder durch ein Zeugniß der zuftändigen Behörde nach⸗ weiſen, daß gegen die Er⸗ Iheilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Laudenbach, 27. Nov. 1900, Wemeinderath: Eberle. 70000 Wolff. Peſtalozi⸗Stiſtung Mannheim. Dankſagung. Zum ehrenden Audenken an eine theure Dahingeſchiedene em⸗ ugen wir zum Beſten unſerer tiftung ein Geſchent von 90 N fünfzig Mark, wofür wir den edlen Gebern Anſern innigſten Dauk hiermit ausſprechen. 70800 Maunheim, 28. Nopbr. 1800. Der Vorſtand. Eine geräumige Wohnung von ſechs Zimmern per 1. April zu miethen geſucht. 70702 Offerten mit Preisangabe be⸗ llebe man unter Nr. 7070e an die Expedition dſs. 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