Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abounement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſt⸗ aufſchlag M..40 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklamen⸗Zeile 60„ Einzel⸗Nummern 5 (Badiſche Volkszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. E 6, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. aunheimer Journal. 377.(110. Jahrgang.) Erſcheint wöcheutlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815 Verantwortlich für Pollkike Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: J..: Dr. Paul Harms, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Manuheimer Typographiſche Anſtalt). (Das Mannheimer Jvurnal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6,. 2 Nr. 570. Freitag, 7. Dezember 1900. (Abendblatt.) r Die neueſten Marinezeichnungen des Kaiſers. Der Kaiſer hat bekannt⸗ lich dem Reichstage wiederum mehrere neue Marinetafeln Iziugeſandt, auf denen die Krtegs ſchiffe nachgetragen ſind, die ſeit dem Jahre 1897 zu den Flotten Englands und Frank⸗ teichs und zu der ruſſiſchen Oſtſee⸗Flotte hinzugekommen for Idlable den oſtaſtatiſchen Gewäſſern lagen. Alle Tafeln tragen die Kaiſerliche Unterſchrift: Nach⸗ getragen und kolrigirt. Sep⸗ lenber 1900. Wiühelm I. R.—ů—— Die Tafeln ſind eingerahmt und mit der Kroue geſchmückt 7 8 in der Kuppelhalle des Reichs⸗ 15 kagsgebäudes ausgeſtellt. 12700.K8 Wir ſind nun in der Lage, unſern Leſern beiſtehend eine ſolche ka ſerliche Handzeichnung im Faeſimiledruck und ent⸗ ßſprechender Verkleinerung vor⸗ Ifähren, und zwar jeue Tafel, ſind. Drei weitere Taſeln veranſchaulichen die Stärke 72 5 und Zuſammenſetzung jener feſessv. fuSSLAND Ross Flotten, die im Sept mber in 126 be viate LNAND 1328K Jea n ne d. Arc FRANHREIUCH helche die neuſten Typen von Sghlachtſchiffen und Panzer⸗ kteuzern der Marine, Eng⸗ länds, Rußlands und Frank rechs darſtellt. Die Art der Zeichnung, bei welcher in unſerer Y mn anerung. andheUAnuee Aabbund: 00 f Gecel Wiedergabe die im Original 2 Ta ut, Sesete ei hlau markirten Schiffsgezeugen ſchwarz dargeſtellh iſt, ſpricht ſo deutlich, daß es weiterer Erläuterung kaum bedarf. Im Ganzen ſind 7 Tafeln vorhanden. Auf drei dieſer Tafeln zeigt der Kaiſer den Stand unſerer Flotte und der Flotten der anderen Mächte in den oſtaſtatiſchen Gewäſſern und vier Nachtragstafeln deuten die Stärte Englands, Frankreichs(2 Tafeln) und Rußlands an. Politiſche Ueberſicht. — »Mauuheim, 7 Im Reichstag wurde auch geſtern die Berathung über die Kohlen⸗Interpellation des Centums trotz einer nahezu fünfſtündigen Debatte nicht zu Ende geführt. Zu Beginn der Sitzung theilte der preußiſche Han⸗ delsminiſter Brefeld mit, daß auf den ſtaatlichen Kohlenberg⸗ werken vielfach bereits ſtaatliche Verkaufsſtellen eingerichtet ſind und daß die ſtgatlichen Kohlengruben die Preiſe ſo lange als möglich niedrig halten und erſt dann in die Höhe gehen, wenn die Preiſe ſich befeſtigt haben. Der Eiſenbahnminiſter von Thielen ———. R——— Dezember. ſhob insbeſondere hervor, daß keineswegs nach der Schweiz zu billigeren Tarifen wie nach Bayern Kohlen geliefert worden ſeien, und daß der Vorſchlag des Grafen Konitz, nur den Händ⸗ lern Ausfuhrtarife zu gewähren, die ſich auf einen beſtimmten Verdienſt verpflichten, ſich nicht durchführen laſſe. Nach einer längeren Rede des ſozialdemokraliſchen Abgeordneten Sachſe und des reichsparteilchen Abgeordneten Gamp, des Polen von Czar⸗ linski und des Abg. Dr. Pachnicke von der freiſinnigen Ver⸗ einigung und mehreren Erwiderungen vom Bundesrathstiſch, konnte, da das Haus nur ſehr bedürfkig beſetzt war, die Berathung nicht geſchloſſen werden. So wird anſcheinend noch der heutige Tag damit ausgefüllt. Am Samſtag fällt wegen katholiſchen Feiertags die Plenarſitzung aus; am Monlag beginnt die erſte Etatsberathung. Der Fall Schnäbele. Aus Naneh meldet der Draht, daß der frühere Grenz⸗ kommiſſar zu Pagny, Schnäbele, geſtorben iſt. Sein Name iſt mit der Geſchichte der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich aus der Verwaltung Boulangers verknüpft. In Deutſchland hatten die Septennatskämpfe ſtattgefunden. Fürſt Bismarck ſtellte in Ausſicht, man werde das franzöſiſche Volk, wenn es abermals muthwillig einen Krieg heraufbeſchwöre, „saigner à blanc“; die„Poſt“ veröffentlichte ihren viel er⸗ örterten Artikel„Auf des Meſſers Schneide“. Da wurde am 20. April 1887 der franzöſiſche Spion Schnäbele verhaftet. Ein Architekt Klein, ein Fabrikant Grebert und ein Kaffeewirth Ehr⸗ hardt waren unter dem Verdacht des Landesverralhs verhaftet worden, und Klein geſtand, in Schnäbeles Dienſten geſtanden zu haben. Zwei Geheimpoliziſten wurden beauftragt, Schnäbele, wenn er deutſchen Boden betrete, dingfeſt zu machen. Das ge⸗ ſchah bei einer zwiſchen Schnäbele und dem deutſchen Polizeikom⸗ miſſar Gautſch verabredet geweſenen geſchäfllichen Zuſammen⸗ kunft an der Grenze. An Schnäbeles Schuld konnte kein Zweifel ſein; er mußte die ihn überführenden Briefe als von ihm her⸗ rührend anerkennen. Nach den gerichklichen Feſtſtellungen halte er deutſche Reichsangehörige für Geld zu verbrecheriſchen Hand⸗ lungen gegen ihr Vaterland verleitet. Die franzöſtſche Preſſe ſchlug alsbald Lärm. Nach ihrer Darſtellung ſollte die Ver⸗ haftung auf franzöſiſchem Boden erfolgt ſein. Im Miniſterraß zu Paris wurde der Antrag auf Mobilmachung geſtelkt und nur mit ſechs gegen fünf Stimmen durch den Einfluß des Präſidenten Greévy abgelehnt. Fürſt Bismarck aber ſäumte nicht, den Streit⸗ fall aus der Welt zu ſchaffen. Schon am 30. April veröffentlichte er eine Note an den franzöſiſchen Botſchafter, worin er den Sach⸗ verhalt darlegte und die Strafbarkeit Schnäbeles betonte für den Fall, daß er ſich auf deutſchem Boden treffen laſſe,„ohne durch borgängige amtliche Verabredung gegen Verhaftung gedeckt zu ſein“. Weiter ſagte Fürſt Bismarck: „Wenn der Unierzeichnete für ſeine Pflich zur Freilaſſung Schnäbeles von dem Ke Herrn, zu erbitten, ſo öſt er dabei von der w geleitet worden, daß Grenzüberſchreitun klichen Auffaſſung grund dienſt⸗ arber Sdaaten ls unter der ſtill erſolg öert leites ſtehend anzuſehen ſeien.“ Demgemäß erfolgte die Freilaſſung Schnäbeles. zöſiſchen Blättern waren bereits Sammlungen für legionskreuz mit Diamanten für Schnäbele eröffnet, in Kirchen Predigten für Elſaß⸗Lothringen gehalten, hundertſä der Ruf ausgeſtoßen worden: Nieder mit Deutſchland!? weiſen Mäßigung des Fürſten Bismarck war die Erhaltung des Friedens zu danken. 125 General Mercier 75 hat im franzöſiſchen Senat, bei Berathung der Flotten⸗ Landung in England erörtert. Dabei beging er dis Indiskretion, daß er den Inhalt geheimer Schriftſtücke aus⸗ ſchwatzte, die er nicht als Kriegsminiſter, ſondern als Befehls⸗ haber des 4. Armeekorps, nachdem er ſchon Kriegsminiſter ge⸗ weſen, ausarbeitete, und dem Kriegsminiſterium einreichte. Natür⸗ lich wird in Paris viel hin⸗ und hergeſtritten über die Tragweits dieſer Rede. Die Einen ſprechen davon, als ob General Mercien Frankreich mit England abermals ſo verfeindet hätte, daß daraus früher oder ſpäter ein Krieg entſtehen könnte, während Andere den mufhigen Patrioten loben, aber beſtreiten, daß England ſich durch das Landungsprojekt, das im franzöſiſchen Oberhauſe an dis große Glocke gehängt wurde, irgendwie verletzt fühlen könnte⸗ Der„Tems“ vergleicht eiwas reſpektwidrig den General Mercier mit dem General Bum in der Großherzogin von Gerolſtein, und Wilhelm Leibl k. Einem unſerer Größten haben wir die letzten Ehren zu er⸗ werſen: Wilhelm Leibl iſt zu Mürzburg, wo er ſich vor⸗ übergehend aufhielt, von einem Schlaganfall dahingerafft worden. Wir verlieren in ihm Alles und gar nichts. Alles: denn wer könnte uns ihn erſetzen!! Seine Erbſchaft antreten?! Und gar⸗ nichts: denn er hat uns immer gemieden, ſich ſein Lebtag barſch und unzugänglich in der Einſamkeit verſchloſſen. Er war einer jener Einſam⸗Großen, die das Treiben der Welt an ſich vorüber⸗ plärren laſſen wie der Granitkoloß den lärmenden Regenbach. Nun er in das Grab ſinkt, kann es kaum ſtiller um ihn werden, als es bisher um ihn geweſen. Seine ganze Wirkſamkeit geſchah gleichſam jenſeit des Grabes. Eine eiſtge, unnahbare, beinahe unmenſchliche Ruhe witterte um ſein Leben und ſeine Werke. Der Menſch, welcher hinter ſeinen Vildern ſtand, ſchien an die Men⸗ ſchen, die ſich betrachtend und genießend vor dieſe Bilder ſtellten, nicht mehr zu denken, als etwa ein Verſtorbener an den Friedhof⸗ pilger, der ſeine Grabſteine betrachtet. Die Einſamkeit, welche er liebte, malte er auch. Nie iſt Jemand ſo unbekümmert ſeinen eigenen Weg gegangen wie Leibl. Deßhalb iſt auch nie viel von ihm geredet worden. Selten daß ein Leiblſches Bild auf einer Ausſtellung erſchien, noch ſel⸗ dener, daß es irgend einem Kunſtſchriftſteller gelang, Perſönliches von ihm zu erfahren. Mehr als im Lexikon ſteht, dürfte daher laum Jemand von ſeinem Leben wiſſen. Im Lexikon aber ſteht, daß er ein Kölner Kind ſei, als Sohn des Domorganiſten am 23. Okt. 1844 das Licht erblickt habe und zunächſt das Schickſal des Quinlen Maſſys getheilt, nämlich zum Schloſſer erzogen wor⸗ den ſei. Was dann weiter aus ihm wurde, muß man, wenn man zufällig nicht mit dabei war, mehr errathen als erfahren. Er ſcheint in verhältnißmäßig jungen Jahren nach München zu Piloty und Ramberg in die Schule gekommen zu ſein und ſich dort frühzeitig hervorgethan zu haben. Auf der Münchener Aus⸗ ſtellung von 1869 trat er zum erſten Mal vor die Oeffentlichkeit. Man war, wie Cornelius Gurlitt erzählt, allgemein der Anſicht, daß ihm und ſeinem Doppelbildniſſe die höchſte Auszeichnung, die goldene Medaille gebühre. Konnte man ſie aber einem jungen Akademiter geben? In Paris khat man es im folgenden Jahre; man kannte ihn dort nicht ſeinem Alter, ſondern nur ſeiner Kunſt nach. Und Momme Niſſen hat unlängſt über jene Anfänge ge⸗ urtheilt: Er ſcheint das Auge van Eycks vom Niederrhein an die Iſar mitgenommen zu haben. Schon ſeine erſten Münchener Werke zeigen den Meiſter der Malerei: ſeine Darſtellung eines die Rolle recitirenden Schauſpielers iſt von Hamletſchem Geiſte beſeelt, an Güte der Malerei Meiſſonier weit übertreffend, weil nrinutiös und breit zugleich. Ein tuchumhüllter Todtenkopf von ihm überragt faſt Velasquez. Das Bildniß einer Blinden iſt wahrhaft grandios erfaßt, dabei koloriſtiſch ein Bravourſtück erſten Ranges. Die Werke bei Gurlitt 1900 aus dieſer Zeit Leibls beweiſen, daß er bereits in ſechsziger Jahren ein Phänomen der Malerei genannt werden konnte. Dann kam die Beziehung zu Courbet. Leibl ließ ſich an⸗ regen— ohne zu imitiren oder ſich zu verleugnen: er malte nun breit und dunkel und ſchwer, düſtere ſtarke, frappante Harmonien voll Lebensgefühl— vollendete Bildniſſe, eine Pariſerin, ein Familenbild. Bald aber ward dann Leibl im bayeriſchen Gebirge ein Ge⸗ noſſe und Freund von Bauern, ein Jäger und Schiffer— und malte die Bauern. So entſtand der typiſche„Leibl“, der größte Eremit der heutigen Kunſt, der untadelige Maler, der die ſchlech⸗ ten Künſtler und Künſteleien— ſo vor Allem die Laſuren der „geſelchten“ Malerei— von jeher bekämpfte, ja haßte. Das eigentliche Problem des Leibl'ſchen Künſtlerthums liegt wohl in der Frage beſchloſſen: wie konnte der Mheisländer dahin gelangen, der unerreichte Schilderer der bayeriſchen Bauern zu werden? Aus der bloßen Thatſache, daß er ſein Domizil in einem bayeriſchen Dorfe(Aibling) aufſchlug, dürfte da kaum etwas zu folgern ſein. Ich kann mir vorſtellen, daß Leibl in Mecklenburg ein ebenſo unerreichter Schilderer des nieder⸗ ſächſiſchen, wie in Aibling des oberbayeriſchen Bauern geworden wäre. Nach meinem Dafürhalten iſt ihm eben der bayeriſche Bauer als ſolcher überhaupt gleichgiltig geweſen. Worauf es ihm ankam, das war ganz allein das Malobjekt, das ihm der Bauer bot. Nichts konnte der verſchloſſenen und ſtarrköpfigen Ark des Künſtlers ſo ſehr entſprechen, wie das verſchloſſene und ſtarrs köpfige Weſen des unverdorbenen Bauern. Leibls Genie hat elwasg von der herben Kraft der aufgeriſſenen Ackerſcholle und dem züähen, alle Hinderniſſe überwindenden Trotz der knorrigen Baumwurzel, So mußte er ſich nolhwendig zu jenen Menſchen hingezogen fühlen, die noch„mit feſten, markigen Knochen auf der wohl⸗ gegründeten, dauernden Erde“ ſtehen. Er war ein Naturaliſt durch und durch. Ein Naturaliſt der Geſinnung und ein Naturaliſt des Styls. Als eine unglaublich„ganze“ Perſönlichkeit empfand er inſtinktiv, daß für ihn in der Stadt oder gar in der Geſell⸗ ſchaft nichts zu ſuchen ſei. Man darf Luxus und Eleganz nicht naturaliſtiſch ſchildern. Der Naturalismus kann nur da gedeſhen, wo die Natur gedeiht. In der Stadt muß er im Schmuß der Verkommenheit und im Elend der Armuth— die Thakſachen beweiſen es— ein Unterkommen ſuchen und darin zu Grunde gehen. Aber es war nicht blos die Sympathie des„Styls“, welchg Leibl in die Geſellſchaft der Bauern führte. Es war auch die Sympathie des maleriſchen Vortrags. Leibls Vortrag hat eiwass unſäglich Geduldiges, Unermüdliches, gelaſſen Fleißiges. Nicht die kleinſte Einzelheit läßt er ſich entgehen. Er will nicht geiſt⸗ »— 4 —5 III krinnerk an ein Wort Galliffets, die Generäle, die gut reden, reden gewöhnlich zu viel. Dann lieſt man: Es liegt nicht in der Macht des Herrn Generals Mercier, uns mit England zu ver⸗ feinden. Seine eigenen Vorbehalte, die Worte des Senatspräſi⸗ denten und die Weigerung des Marineminiſters, auf die Ideen des Generals Mercier einzugehen, benehmen dem Zwiſchenfalle jede weitere Bedeutung. Der Redner hat jedoch, ohne es zu wollen, f ſenfeindlichen Engländern, die Alles entſtellen, waß eſagt wird, Argumente und Vorwände geboten. Das engliſche Publikum wird ſich nicht die Mühe geben, die Rede des Generals Mercier im Amtsblatle zu leſen, aber man wird ihm auf perfide Weiſe beibringen, die Möglichkeit einer Landung in England ſei im Senat erörtert worden. Daraus wird es ſchließen, wir ſeien von einer wenig freundnachbarlichen Ge⸗ ſinnung beſeelt. Das wird ein Irrthum ſein, für den General Mercier verantwortlich iſt. Gewiß, er hat es nicht abſichtlich gethan; aber wie manche Dinge, die eine ſchlimme Wendung nahmen, hat dieſer Mann in ſeiner Laufbahn nichh abſichtlich gethan! Er iſt nicht geheilt und nichts wird ihn belehren, daß man mit Dummheiten Unheil ſtiften kann. Sollte es aber je zum Kriege mit England kommen, und dieſer Krieg organiſtrt ſein, wie die Madagaskar⸗Expedition, ſo haben unſere Nachbarn nichts zu befürchten. Deutſches Reich. Gerlin, 6. Dez.(Graf Bülow) wird die Weihnachis⸗ ferien benutzen, um ſich den deutſchen Bundesfürſten als Reichs⸗ banzler vorzuſtellen. In München wird er nach der„Rhein.⸗ Weſtf. Zig.“ am 28. Dezember eintreffen. Vereinigte Staaten. Waſſerfolter auf den Philippinen. Folgenden amerikaniſchen Soldatenbrief veröffentlicht die in Marſhfield, Wisconſin, erſcheinende„News“: La Lamboy Coavent, 10. Sept. 1900. Lieber alter Kamerad! Laß mich Dir eine Geſchichte erzählen, die Dir die Augen öffnen wird. Kürzlich nahmen unſere beiden Leut⸗ mants eine kleine Truppe Soldaten hinauf auf das Land nach einem kHeinen Dorf, das etwa 50 Einwohner aufweiſt. Als wir angekommen waren, erboten ſich dortige Eingeborene, Gier gegen achs einzutauſchen. Man fragte ſie, was ſie von den Inſurgenten wüßten und ob Waffen in der Nachbarſchaft vergraben ſeien. Sie ſagten, daß ſie nichts davon wüßten. Was geſchah nun? Zwei junge Philippiner, die intellögenter Uls die übrigen ausſahen, wurden vorgerufen und zur Rede geſtellt. Sie wußten ebenſo wenig wie die Uebrigen. Darauf wurden ſie ſeſt⸗ mommen und einer ſogenannten Waſſerkur unterworfen. Dieſe be⸗ ſtcht darin, daß dem Opfer ein Stück Holz in den Mund zwiſchen Unter⸗ und Oberkiefer möglichſt tief hineingeſteckt wird. Iſt dies ge⸗ ſchehen, ſo wird ähm ſo lange Waſſer in den offenen Mund gegoſſen, Bis er Alles ſagt, was er weiß. Etwas Grauſameres als dieſe Waſſer⸗ folter habe ich nie geſehen. Selbſt manche Soldaten konnten den An⸗ Hlick nicht ertragen. Die Röthe der Scham trat ihnen ins Geſicht und ſie wandten ſich ab. Als die zwei Männer die Folterung überſtanden haften, waren ſie dem Tode nahe. Die Weichtheile im Munde waren gerriſſen und die Zähne gelockert. Die Philippiner wurden ſodann als Gefangene gehalten. Es kam nun ein Greis an die Reihe. Er wurde ergrüffen und mit Waſſer der gleichen Folterung unterworfen, bis er Fanz angefüllt war. Nicht zufrieden damit, verſetzten ſie ihm Hiebe auf den Magen, aber es war kein Geſtändniß von ihm zu bekommen. Es kam ſodann eine Frau an die Reihe. Sie wurnde ebenſo behandelt. Glaubſt Du oder irgend ein anderer weißer Mann mit Menſchenblut in den Adern, daß dies Gerechtigkeit iſt? Ich ſage nein. Es üſt höl⸗ kiſche i, die der Menſchenſchlächterei gleicht und eingeſtellt Ich verbleibe Dein alter Kamerad.“ Das Schreiben befindet ſich im Beſitze des Herausgebers der vben genannten Zeitung, der den Namen des Briefſchreibers aus Rahe liegenden Gründen nicht mittheilen kann. Aus Stadt und Land. Mannheim, 7. Dezember 1900. Verſetzungen und Ernennungen. Der Großherzog hat ben Direktionsſekretär bei der Direktion der Main⸗Neckar⸗Eiſenbahn, Inſpektor Ferdinand Scheyrer, auf ſein Anſuchen unter An⸗ Erkennung ſeiner langjährigen kreuen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt. Ingenſeur Friedrich Büchle bei der Eiſenbahnbauinſpektion Neu⸗ ſtadt! i. Schw. wurde zum Eiſenbahningenieur ernannt, Eiſenbahn⸗ Betriebga ſiſiſtent Heinrich Schmidt in Heidelberg wurde nach Frei⸗ kuerg, Eiſenbahn⸗Expeditionsaſſiſtent Karl Harder in Baſel zur Verſehung einer Betriebsaſſiſtentenſtelle nach Bruchſal und die Expe⸗ bitionsaſſſtſtenten Hermann Waldvogel in Immendingen nach Haſel und Max Ernſt in Singen nach Immendingen verſetzt. * Bezirksrathsſitzung vom 6. Dez. Genehmigt werden ſolgende Schankwirthſchaftsgeſuche: a. ohne Brannt⸗ wein: des Johann Auguſt Hutter, Traitteurſtraße 22, des Georg Erle, Rheinzaiſtr. 10a(Rheinmikhlenwerke), des Edmund Hof⸗ mann in Neckarau, Ecke der Schul⸗ und Landſtraße 93⸗94, des Wilh. —— rere 22 reich, nicht graziös, nicht blendend, nicht intereſſant ſein; er will blos ſtill und ſachlich und ſolid verzeichnen, was ſein ſcharfes Auge ſieht. Er will das rein Zuſtändliche, ruhig Bleibende feſt⸗ halten. Was aber hätte eine ſolche Malweiſe unter den nervöſen, umruhigen, zappelnden Stadtmenſchen zu thun? Nur der Bauer hat jene Ruhe des Daſeins, welche Leibls Kunſt vorausſetzt. In all dem zeigt ſich, wie Gurlitt treffend bemerkt hat, der Handwerker. Was die Künſtler von dem erſten Bilde an fülk Veibl begeiſterte, das war die handwerkliche Meiſterſchaft. Er iſt Maler von Geburt, nicht von Erziehung. Jeder Strich ſitzt, wo er hin ſoll; jeder ſpricht das aus, was er zu ſagen hat; jede Farbe, die er von der Palette aufnimmt, iſt recht ins Bild geſtimmt. Er üngt ſein Bild an einem Ende an und hört am anderen auf und damit iſt es fertig. Was das heißt, weiß nur der Künſtler. Es bedeutet ſo viel, daß er das ganze Bild als Farbenwirkung völlig im Kopfe hat; daß er ſeinen Ton ſo einſetzt, wie er ſpäter neben der Nachbarfarbe richtig wirkt. Natürlich hat es auch nicht an ſolchen gefehlt, die dem Künſtler aus ſeiner, zuweilen allerdings übertrieben hartknochigen und krockenen Handwerklichkeit einen Vorwurf machten. Ludwig Pecht, der bekannte Ehroniſt der Münchener Kunſt, ſchrieb noch im Jahre 1887 über ein Leibl'ſches Gemälde, es ſei„von einer ſolchen Warrheit in Allem und Jedem, daß man über der um⸗ e bedeutenden Charakterſchilderung faſt die Armuth einer Modellmalerei vergeſſen hätte, die ſo ganz Abſchrift der Natur ſei, daß ſie nicht einmal einen Nagel ſelbſtſtändig produziren könne oder wolle“. Es iſt vielleicht gerade heute, wo dieſer alte Vor⸗ wurf in tauſend Bariakionen von Neuem auftauchen wird, von Intereſſe, die Verdienſte eben jener ſo verachteten„Handwerklich⸗ keit“ in das rechte Licht zu rücken. Kein Geringerer als der hochfahrende Ariſtokrat Nietzſche hat dem„Ernſt des Handwerks“ Pfeifer, Mitelſtr. 112 des Joh Heß in Nheinau, Schwetzinger⸗ ** Landſtraße 11, der Karl Braun Ehefrau, O 8, 8, des Wilhelm Schütz, Schwetzingerſtraße 173, des Emil Straub, Seckenheimer⸗ ſtraße 100; b. mit Branntwein: des Hermann Bohrmann in Feudenheim, Neckarſtraße 65; abgeſetzt wurde das Schankwirth⸗ ſchaftsgeſuch des Friedrich Schüßler in Käferkhal, Riedfeldſtraße 1416; nicht genehmigt wurde das Schankwirthſchaftsgeſuch des Gg. Hertel Il in Sandhofen, Ecke der Mannheimer⸗ und Soffenſtraße, ſowie das Gaſtwirthſchaftsgeſuch des Richard Strohbach, Ecke der 16. Querſtraße 40 und Riedfeldſtr. 95, ſowie das Wirthſchaftsüber⸗ tragungsgeſuch des Franz Schweier in Sandhofen nach Ecke der Monnheimer⸗ und Thereſienſtraße, ſowie das Geſuch des Jakob Ulmer um Erlaubniß zum Branntweinſchank in ſeiner Schankwirth⸗ ſchaft Lindenhofſtraße 55.— Genehmigt werden folgende Ga ſt⸗ wärthſchaftsgeſuche: des Friedrich Scherer in Seckenheim⸗ Rheinau, Ecke der Schwetzinger⸗Landſtr. und Hafenſtraße, des Karl Haſelbacher in Feudenheim, Heckenwegſtr. 307, das Realgaſt⸗ wirthſchaftsgeſuch des Heinrich Kinna zum„Pflug“ in Käferthal, das' Wirthſchaftsübertragungsgeſuch des Gottl. Schilpp, ohne Branntwein, von Mittelſtraße 106 nach Langſtraße 82, das Branntweinausſchunkgeſuch des Wirths Jakob Hauert, Mittelſtraße 144.— Feſtgeſetzt wurden die Tage der Bezirksvalhsſitzungen im Jahre 1901, feſtgeſetzt ferner die Straßen⸗ und Baufluchten für die 19. Querſtraße ſüdlich der Mittelſtraße in den Neckargärten; die Zu⸗ ſtimmung ertheilt der Erlaſſung einer bezirkspolkzeilichen Vorſchrift, betreffend die Sicherung des regelmäßigen Waſſerlaufs im Kanzelbach und im Loosgraben auf den Gemarkungen Schriesheim und Laden⸗ burg; genehmigt die Abänderung des Statuts der Ortskrankenkaſſe der Dienſtboten in Mannheim und die Statuten der Betriebstrankenkaſſe des Porphyrwerks„Edelſtein“ in Schriesheim; beſtätigt die Neuwuhl des Vorſitzenden und eines weiteren Stellpertreters des Gewerbegerichts in Mannheim. In Sachen des Rechtsanwalts B. Baumſtark in Karlsruhe gegen die Stadtgemeinde Mannheim, Anerkennung eines Rechtsverhältniſſes und Aufhebung einer Pfändung betr., beruht die Angelegenheit. * Zur Fuſion der Rheiniſchen Ereditbank mit der Mann⸗ heimer Bank erfahren wir noch, daß die Geſchäfte der Mannheimer Bank in der ſeitherigen Weiſe weiterbeſtehen bleiben. Die Fortexiſtenz eines derartigen, dem Gewerbetreibenden und dem mittleren Kauf⸗ mann Credit gewährenden Inſtituts, das ſeit Dezennien mit dieſen Leuten verwachſen iſt, bildet auch eine dringende Nothwendigkert und kann es nur freudig begrüßt werden, daß ihr Rechnung getragen wird. Wie wir weiter aus unterrichteter Quelle hören, legt die Rheimiſche Creditbank ſogar großen Werth darauf, daß der Geſchäftsbetrieb der Mannheimer Bank in ſeiner ſeitherigen Anlage weitergeführt wird, aus welchem Grunde, ſoweit dies die Fuſton zuläßt, auch die Organi⸗ ſation der Mannheimer Bant beibehalten wird. Es iſt ſogar beab⸗ ſichtigt, die Geſchäfte in der ſeitherigen Bahn möglichſt auszudehnen und ſweiter auszubauen und zu dieſem Zwecke der Mannheimer Bank größere Geldmittel zur Verfügung zu ſtellen. * Deutſche Maſchinen⸗Induſtrie im Auslande. Die rühmlichſt bekannte Webtfirma Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert& Cie. Akt.⸗Geſ. in Frankenthal (Rheinbayern) hat beim internationalen Wetkkampfe um ausländiſche Aufträge mehrere hervorragende Siege davongetragen. Dieſelbe lieſerte an die Nederlandſche Landesdruckerei in Batapia(Holl.⸗Indien) 1 Rodbakionsmaſchine für peränderliche Formate für Tabellen und Werkdruck, ferner an„Porodzu Choho“ in Tokio(Japan) 1 Doppel⸗ Motation für Zeitungsdruck, ſowie an die„Tribung Popular“ an Montevideo(Uruguay) 1 achlſeitige Zeitungs⸗Rotationsmaſchine größten Formats. Die beiden erſteren Maſchinen ſind ſchon auf⸗ geſtellt, während für Montevideo ſich der Monkeur auf hoher See be⸗ findet und in den nächſten Tagen daſelbſt eintreffen wind. Für Tolio befindet ſich eine zweite gleiche Maſchine im Bau, welche in—3 Monaten ebenfalls durch Franbenthaler Monteure aufgeſtellt wird. * Hochwaſſer. Der Neckar iſt ſeit zwei Tagen derart geſtiegen, daß er bereits ſein ganzes Vorland, ſowie die Bleiche und die diefer liegenden Theile der Feudenheimer Landſtraße unker Waſſer geſetzt hal. Die Feudenheimer Bahn kann deshalb ähren Betrieb nur durch Umſteigen an den in der Nähe des Friedhofs gelegenen über⸗ ſchwemmten Stellen aufrecht erhalten. Rhein und Neckar ſteigen hier noch, dagegen wird vom obern Lauf der beiden Flüſſe Fallen gemeldet. Die Kinzig ſteigt neuerdings. *Ein größeres Uuglück trug ſich heute Vormittag im Indu⸗ ſtriehafen zu. An der einen Seite der über den Induſtriehafen nach der Bonadiesinſel, woſelbſt Auffüllungsarbeiten ſtattfinden, führenden propiſoriſchen Brücke ſtürzten in Folge eines durch das Hochwaſſer verurſachten Dammrutſches 9 Wagen eines gefüllten Materialzuges der Firma Grün& Bilfinger den Damm hinunter. 3 Wagen ſielen ins Waſſer, die anderen 6 Wagen blieben auf dem Lande.—8 Arbeiter ſtürzten mit herunter und ſtelen theils ins Waſſer, konnten aber gerettet werden. Sie erlitten nur geringe Verletzungen. Ein Arbeiter wurde verſchüttet. Er konnte bis jetzt noch nicht an das Tageslicht befördert werden. Singverein. Die zur Eröffnung des diesfährigen Winter⸗ programms am Sonniag Abend im Vereinslokal veranſtaltete Bie r⸗ probe hakte ſich eines überaus zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Dieſelbe wurde eingeleitet mit dem Chor„In den Alpen“(von Friedr. Hegar) und fand wie Tags zuvor bei dem Konzerte auch hier wieder ſtürmiſchen Beifall. Alsdann warf der erſte Vorſitzende in ſeiner Begrüßungsrede einen kleinen Rückblick auf das nun zu Ende gehende Jahr, gedachte auch der im Laufe desſelben verſtorbenen Mitglieder, zu deren Andenken ſich die Anweſenden von ihren Plätzen erhoben. Sein Hoch galt dem„Singverein“, in welches die Anweſenden begeiſtert in der Kunſt das Wort geredet. Sprecht nur nicht von Begabung angeborenen Talenten! heißt es in„Menſchliches, Allzumenſch⸗ liches“, es ſind große Männer aller Art zu nennen, welche wenig begabt waren. Aber ſie bekamen Größe, wurden„Genie s“ (wie man ſagt), durch Eigenſchaften, von deren Mangel Niemand gern redet, der ſich ihrer bewußt iſt: ſie hatten alle jenen tüchtigen Handwerkerernſt, welcher erſt lernt, die Theile vollkommen zu bilden, bis er es wagt, ein großes Ganzes zu machen; ſie gaben ſich Zeit dazu, weil ſie mehr Luſt am Gutmachen des Kleinen, Nebenſächlichen hatten, als am Effekte eines blendenden Ganzen. Leibl iſt ſein ganzes Lebenlang nicht über dieſe Luſt am Gutmachen des Kleinen hinausgekommen. Er hat nie nach dem Effekte eines blenden Ganzen geſtrebt. Er hat das vollendete Können des Meiſters an die Aufgaben des Lehrlings geſetzt. Und eben dadurch iſt er, glaub ich, für Gegenwart und Zukunft vorbildlich geworden. Nachahmen kann ihn Keiner. Sein Beſtes, ſein Perſönlichſtes, jene Miſchung höchſter Solidifät und Ruhe der Ausführung mit behendeſter, beinche verblüffender Schnellig⸗ keit im Ergreifen des momentanen Ausdrucks, das wird mit ihm zu Grabe getragen und von keinem Nachfahren geerbt werden. Aber ſo zu arbeiten wie er, ſo demüthig um die Natur zu werben, ſo unermüdlich die Hand und das Auge zu ſchulen, ſo raſtlos nach Gediegenheit des Könnens zu ringen, ein ſolcher Meiſter des Mal⸗ gewerbes, ein ſolcher Handwerks meiſter wie er zu werden, das kann auch der Kleinſte ſich angelegen ſein laſſen, und das muß uns am offenen Sarge des Dahingegangenen als ſein theuerſtes, werbhvollſtes, unvergänglichſtes Vermächtniß erſcheinen. Wohl der deutlſchen Kunſt, wenn ſie viele ſolche Handwerker gewänne, wie den großen Einödbauern der Malerei, den wir be⸗ trauern. Eduard Eugels. funäächſt betral nun Hert Wefde die inem ſehr ſchönen Tenorſolo. Ferner hört Leininger, ſo erren Jean de Lank, mit vorzüglichen Stimmmitteln au it üſtet ſind und die 7 völlig hinriſſen. Auch die Herren Fr. Jungmack Heſſe fanden mit ihrem Dueit ſtürmiſchen Beifall. Den humoriſtiſchen Theil hatten die Herren Jacob Frank, Carl Wöllner, Joſ. Bieber und Böſer übernommen und waren die Anweſen deren meiſt neuen Couplets ſehr angenehm überraſcht. ſitzt auf dieſem Gebiete wirklich beneidenswerthe Kräfte. genußreich in jeder Beziehung und vollauf be Theilnehmer nach dieſer erſten gut verlaufenen Der 8 Ver nten ſich die ierprobe. KAus dem Großherfzogthum. Weinheim, 5. Dez. Der Singverein Weinheim veranſtaltele am Sonntag eine Sängerfahrt nach Ladenburg, um ſeinem verdienten Mitgliede, Herrn Reallehrer Kägy und gleichzeitig auch dem dortigen Geſangverein einen Beſuch abzuſtatten. Die Aufnahme Seitens der Ladenburger Sangesfreunde war eine überaus herzliche. Der Ausflug brachte den Weinheimer Gäſten unerwartet viele und ſchöne Ueber⸗ raſchungen. Nachdem der Vorſtand des dortigen Vereins, Herr Kraus die Gäſte in warmen, freundlichen Worden im Namen ſeines Vereinz begrüßt hatte, entbot Herr Bürgermeiſter Petermann namens der Stadt herzlichen Willkommgruß, dem ſich Herr Kägy mit Worten des Dankes für die ihm durch den Beſuch erwieſene Aufmerkſamkeit amſchloß. Den Reden folgten in angenehmem Wechſel trefflich geſchulte Männerchöre der Ladenburger Sänger und prächtige Solovorträge der Daunen Hoch ſtedter(Sopran) und Diehl(Klavier), ſowie des Herrn Voyſtagdes Profeſſor Metzger(Tenor) und des Herrn Fabrkkanten Meſſinger (Cello), die ſtürmiſchſten Beifall hervorriefen. Dem Geſangderein Ladenburg und dem Bürgermeiſter, Herrn Pebermann, dankte det Vorſtand des Singvereins, Herr Profeſſor Rohrſchneider, für die über⸗ aus freundliche Aufnahme und ſprach den Wunſch aus, daß dieſer Abend mit ſeinen erhebenden Augenblicken die Bande der Freunpſchaft gwiſchen den beiden Vereinen feſter und inniger knüpfen möchte. Zur äfkigung dieſer freundſch Batkr ftlichen Beziehungen forderte er die Mitglieder beider Vereine auf, den„Grüß ans Badner Land“ als ber⸗ einigten Geſammtchor zu ſin ſtimmung und bald durch mehr denn 100 Männer mehrere Einzelchöre und Lieder ernſter und heiterer ergriff im Laufe Der Vorſchlag fand begeiſterte Zu⸗ ſte in wuchtigen Akkorden das Vied aus n Saal. Auch die Weinheimer ſangen r Hauptlehrer Bayer gab verſchſeden Nabur zum Beſten. Herr Profeſſor Meßzger ds das Wort, um in zündender Rede das deutſche Lied zu f Dr. Heckmann brachte in äußerſt humo⸗ riſtiſchen Weiſe, indem er u. A. die Verdienſte der Mitwirkenden her⸗ worhob, ein Hoch auf d den ſchlug die Stunde des 2 gab dem Singverein das Geleite bis zur Bahn, wo man ſich mit einem herzlichen„auf Wiederſehen im Weinheim“ verabſchiedete. Dieſe Sängerfahrt nach Ladenburg mit ährem originellen Verlauf wird noch recht lange in den Herzen der Weinheimer lebendig bleiben. * Karlsruhe, 5. Dez. Zu den Unterſchlagungen des verſtorbenen geiſtl. Berwalters und Stadtraths Ludin bemerkt die Badiſche Landes⸗ zeitung“ Folgendes:„Größere Unterſchlagungen, als man Anfangs gemeint hatte, hat ſich, wie ſich jetzt herausſtellt, der vor Kurzem ver⸗ ſtorbene Geiſtliche Verwalter zu Schulden kommen laſſen. Mit unz bedauern zahlreiche Freunde des Verſtorbenen, daß ſie ſich in der Be⸗ Urkheilung ſeines Charakters ſo ſchwer getäuſcht haben.“ * Karlsruhe, 6. Dez. Heute wurde dem jüngſten Ehrenbürger der Reſidenz, Herrn Maler Kloſe der Ehrenbürgerbrief feierlich Überreicht. Nach dem Feſtakt fand die Enkhüllung der voß Kloſe der Stat ükten Gewandfiguren vor dem Rathhaus ſtalt, Die Koloſſalſtatuen(Badenia und Fidelitas darſtellend) wiegen je 40 Zentner und koften 40 000. * Buchen, 6. Dez. Medizinalrarh Brenzinger, welchet als Bezirksarzt ſeit 25 Jahren in Stadt und Bezirk ſegensreich wirkt, wurde zum Ehrenbürger ernannt. Im nahen Hundsbach fand man BN. Bühlerthal, 6. Dez. einen Sohn des Ignatz Schnurr von dort fodt auf. Derſelbe ſchaff⸗ Holz vom Weg und dürfte dabei verunglückt ſein. * Offenburg, 6. Dez. Kreisſchulrath Peter Schen wirnde an Stelle Gutmanns zum Domkapitular in Freiburg ernamm, * Konſtanz, 6. Dez. Am 13. Dezember kwerd hier das neu er⸗ baute Offizierstaſtno des 6. Bad. Inf.⸗Reg. Kaiſer Friedrich Nr. 114 feierlich eingeweiht. Das alte Kaſino brannle am 27. April 1898 * SJJJE ͤ ͤKÄTTT nieder und wurde das meue an gleicher Sielle, gegenüber der allen Kaſerne, vergrößert und ſchön eingerichtet erbaut. * Vom Rhein, 8. Dez. Die nach der ſchreckſichen Nachen⸗ kataſtrophe aufgetauchte Abſicht, die Trajektverbindung zwiſchen Bingen und Rüdesheim an einen Privatunternehmer zu verpachben, iſt ſeht von der Eiſenbahnverwaltung aufgegeben worden und wird dorten der Verkehr nach wie vor durch die Bahnverwaltung bethätigt werden. Ez würd nur inſofern eine Aenderung eintreten, als der Gütertrafekwerkehr ganz eingeſtellt werden und ein zweites Boot in den Dienſt genommen 5 mittelſt welchem der Perſonenverkehr eine Beſſerung er⸗ ahren ſoll. Gerichtszeitung. * Mannheim, 5. Dez.(Straflammer.) Vorſitzender Herr Landgerichtsrath Ketterer. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Staatsanwalt Groſſelfinger. 1) Die ſddalieniſchen Arbetter haben alle Urſache, ſich vor Lands⸗ leuten zu hüten; denn wenn ſie beſtohlen oder betrogen werden, ſo ge⸗ ſchieht es in der Regel durch Landsleute. So iſt auch der ün Haufe 15. Querſtraße Nr. 25 wohnende Pontefico Formentin durch einen ebenfalls aus dem Lande der Citronen ſtammenden Schlafkanmeraden, den Arbeiter Conſtankini Baldaſſare aus Angera, um den größten Theil ſeiner Habſeligkeiten beſtohlen worden, wobef ſich der Dieb eines falſchen Schlüſſels bediente. Das Gericht erkannte gegen Baldaſſar⸗ auf 3 Monate Gefängniß, abzüglich 1 Monat der Unterſuchungshaft, Weinend erklärte der Verurtheilbe auf die Fruge des Vorſitzenden, 9b er die Strafe annehme: Nein. Obwohl Baldaſſare gut deutſch ſpricht, glaubte der als Dolmetſch anweſende Sekretär des hieſigen ſtal ſeniſchen Konſulats, Dr. Gau ß, daß der Angeklagte die Frage mißverſtehe und machte dieſen in ſeiner Mutterſprache mit dem Urtheil und den Konſequenzen ſeiner Erklärung des Näheren bekannt. Baldaſſare änderte alsdann in der Wat ſeinen Standpunkt zu dem Urtheil und bequemte ſich zur Ammahme der Strafe. 2) Eine rohe Mißhandlung ließ ſich der Bäckermeiſter Marm Wafſer von hier einem Mielher gegenüber zu Schulden kommen. Der Mietkher, ein gewiſſer Schrenk, zog aus, ohne ſeine letzte Monalk⸗ rate mit 39 o bezahlt zu haben. Waſſer begab ſich in die Wohnung Schrenks und verbot das weitere Fortſchaffen von Möbeln, bevor die Mielhsſchuld getilgt ſei. Schrenk ließ ſich von feiner Frau zwei Zwanzig markſtücke geben und forderte Waſſer auf, mit ihm zu kommeg, er werde ihn befriedigen. Er wollte mit dem Hausherrn in eine nahe Mirihſchaft gehen und dort die Goldſtücke wechſeln laſſen. Auf der Stiege verſetzte nun Waſſer ſeinem Schuldner hinterrücks einen Tvilf, der Schrenk die Treppe hinabwarf. Dann packte er ihn am Kopf und ſtieß ihm dieſen ein halbdutzendmal gegen die Kante einer der Seein⸗ ſtufen. Die Verletzungen waren nicht erhebbich, doch hielt das Schöffen⸗ gericht in Anbetracht der gezeigten Rohheit eine Gefängnißſtrafe bon 1 Monat für angemeſſen. Die Berufung Waſſers wurde heute ber⸗ worfen und dabei hervorgehoben, daß, wenn auch die Staaldamvalt, ſchaft Berufung eingelegt hätte, die Strafe eher noch bche worden wäre. 3) Wegen Widerſtands gegen die Staatsgewall und Verſuchs der Gefangenenbefreiung waren die Eheleute Friedrich Botſch ſchöffen⸗ gerichtlich verurtheilt worden, er zu 14 Tagen, ſie zu 8 Tagen fängniß. Auf die Berufung des Ehepaares wurde die Frau fen gel ſprochen, die Strafe des Miannes jedoch beſtäligt. + —5 8 0ſ0 ²˙ ÄA „„„FFͥͥßꝓ.—— — 11 1 get in der er⸗ ſer aft ur dle bdie Herren Dr. von Kayſer und von Schachtmeher HFontafneblecu, Melons und anderen Garniſonen ausgebrochenen dortigen Bewohner. * Ausgaben. Mannheim, 7. Dezember. General⸗ Anzeiger. iegenſchaftsagent Jalob Klein wur dom Bepfttzamt Wegen Aebertretung der Gewerbeordnung ler hatte die Verlegung ſeines Bureaus nicht angemeldet) mit einer Geldſtrafe von 3 all belegt wor⸗ den, Auf ſeinen Einſpruch hatte das Schöffengericht die Strafe be⸗ ſtätigt. Klein legte Berufung ein und erhob den Einwand der Ver⸗ 5 Das Landgericht wies die Berufung zurück. Es handle ſich elikt, das ſo lange mit Strafe bedroht ſei, als die An⸗ icht erfolge. Ohne Anmeldung des Geſchäftslotals ſei es t möglich, eine Aufſicht über die Geſchäftsführung der ühren. Vertheidiger:.⸗A. v. Harder. Theater, KHunſt und Wiſſenſchaft. Das Gaſtſpiel der Frau Sorma in Konſtautinopel ſtand unter einem böſen Stern. Ihr Impreſario Schürmann ſcheint ſch großer Taktloſt keiten ſchuldig gemacht zu haben, ſo daß der er⸗ hoffte Erfolg ausblieb. Dem Lok.⸗Anz. wird darüber gemeldet: Geſtern Abend fand die zweite u nd letzte Vorſtellung von Frau Sorma ſtatt. Sie ſpielte in„Johannisfeuer“ vor kaum zu einem Viertel beſetzten Hauſe. Heute früh iſt Frau Sorma mit ihrer Truppe nach Bukareſt abgereiſt, ohne daß ſich die Verſprechungen des Impreſario Schür⸗ mann, daß Frau Sorma eine Vorſtellung wor dem Sultan geben würde, erfüllt hätte. Frau Sorma hat hier bittere Erfahrungen gemacht. Die hieſigen Zeitungen zollen ihr als Künſtlerin Beifall, machen ihr aber ſcharfe Vorwürfe wegen des ungeſchickten Arrangements und der Takt⸗ hoſigkett gegen das Publikum Seitens ihres Impreſario. Auch die Wahl der aufgeführten Stücke wird getadelt und die Eintrittspreiſe werden als abnorm bezeichnet. Gegen die großen Erfolge Matkowskys im vorigen Jalhre hat Frau Sorma einen gänzlichen Mißerfolg zu berzeichnen. Der Cäeilien⸗Verein der unteren Pfarrkirche bringt am Sonn⸗ ug, 16. Dezember, Nachmiktags ½4 Uhr, im großen Saale des neuen Vereinshauſes K 1, 5, das Oratorium der heiligen Eliſabeth, geiſtliches Feſtſpiel in 7 Bildern bon Heinrich Fidelis Müller zur Aufführung. Heberall, wo das ſchöne, ſympathiſche Werk aufgeführt worden iſt, hat es die vollſte Anerkennung und beſte Beurtheilung gefunden. So zuletzt in Coblenz bei Anweſenheit JJ. KK. HH. des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin von Baden. Der Cäcilienverein, durch ſeime all⸗ jährliche muſtergiltige Leiſtungen ſehr bekannt, bürgt uns für einen genußreichen Nachmittag. Eintrittskarten ſind zu haben, bei Herrn Hettler, unteres Pfarrhaus; Herrn Hollerbach, Kirchendiener, F 1, 8; Herrn Binnmöller, Buchbinder, Q 2, 6; Herrn Kremer, Kaufhaus. Herrn Gremm, Neues Mannh. Voltsblatt und den Mitgliedern des Vereins. Nummerirter Sperrſitzplatz im Saale.50%. Nummerirter Sipplatz im Saale und auf der Gallerie 1. Stehplatz 50 Aeueſte Nachrichten und Celegramme. * Berlin, 6. Dez. Gönczis Todesurtheil iſt beſtätigt und dem Angeklagten am Donnerstag zugeſtellt worden. Im Laufe des Nachmittags wurde Gönczi nach Plötzenſee gebracht.— Im Harmloſen⸗Prozeß haben gegen das letzte Urtheil Reviſion beim Reichsgericht ein⸗ gelegt. 75 e 4—* rivat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) * Frankfurt, 7. Dez. Frankfurt hat 287817 Ein⸗ ner. 885 Stuttgart, 7. Dez.(Frkf. Zig.) Die Stichwahl kudet ſpäteſtens am 18. Dezember ſtatt. Für Stuttgart iſt die Stichwahl bereits auf dieſen Tag feſtgeſetzt. Berlin, 7. Dez. Der Mörder Goenoezi iſt heute früh im Strafgefüngniß zu Plötzenſee hingerichtet worden. * Schwerin, 7. Dez. Der Abgeordnete Büſing wird mit dem Schluſſe des Jahres ſein Amt als Direklor der Mecklenburger Hypolhekenbant niederlegen, um ſich ganz der parlamentariſchen Thätigkeit zu widmen. * Paris, 7. Dez. Die nationaliſtiſchen Bläkter wollen wiſſen, Pelletan ſei vom Kriegsminiſter erſucht worden, eine Interpellation über die unter den Offizieren von Zwiſtigkeiten einzubringen.—„Siecle“ erklärt, die Rede Mereiers habe die Burenſchwärmerei vieler Republikaner erheblich abgekühlt, da ſie zu der Einſicht gekommen ſind, in welch gefährlicher Weiſe Krügers Sache von den Nationaliſten aus⸗ gebeuſet werde. Die„Aurore“ nennt Mercier einen Agenten Chamberlains und hebt hervor, Mercier ſei mit einer Engländerin und beſitze Güter in England.(Vergl. Ueberſicht. N. ondon, 7. Dez. Die Times bemerkt, da es vielleicht nöthig wird, daß die Regierung noch vor dem im Februar er⸗ folgenden Wiederzuſammentritt des Parlamentes weitere Summen aufbringt, wird ſie wahrſcheinlich bei dem Parla⸗ mente noch in der gegenwärtigen Tagung um die Ermächtigung zu weiteren Geldaufnahmen nachſuchen. Das Kriegsamt dürfte im Laufe des Januar alles Geld aufbrauchen, das ihm zur Ver⸗ ausgabung noch zur Verfügung ſteht. * London, 7. Dez. Die Oppoſttionsführer ſind für die Einbringung eines Amendements zur Antwort⸗ udreſſe auf die Thronrede, worin erklärt wird: Zur Paciftztrung der eroberten ſüdafrikaniſchen Gebiete und zur Herbeiführung künfkiger guter Beziehungen zwiſchen den euro⸗ päiſchen Völkerſtämmen in ganz Südafrika würde es dienen⸗ wenn balpmöglichſt Maßnahmen angekündigt würden, durch die Freiheit und Eigenthum derjenigen, die jetzt noch gegen England unter Waffen ſind, nunmehr ſich aber unterwerfen wollen, ge⸗ ſſchert werden; ferner Maßnahmen zur Regelung der Verhältniſſe der eroberten Gebiete und zur Ausſöhnung und Wohlfahrt der »Konſtantinopel, 7. Dezbr.„Frankf. Ztg.“ Ein heute ergangenes Prade des Sultans beſiehlt, bei Krupp 16 Batterien zu je 6 Geſchützen der neuen Schnellfeuergeſchützen zu beſtellen und zwar nach Modellen, wie Kaiſer Wilhelm eines dem Sultan zum Geſchenke machte. Der Preis beträgt ungefähr 1000 türkiſche Pfund. ** 45 Der Ghinakredit in der Budgetkommiſſion. Berlin, 7. Dez. In der Budgetkommiſſion des Reichstags erklärt der Reichskanzler, dringende Amtsgeſchäfte hielten ihn von der Theunahme an der geſtrigen Sitzung ab. Angeſichts der Zweifel hinſichtlich des Umfangs der von ihm erbetenen ITdemnität erkläre er daher folgend: Wie er im Reichstage erklärt habe, ſuche er Idemnität nach und zwar ſowohl für die Aufſtellung der nach Oſtaſten entſandten in der Reichsverfaſſung und den Militärgeſetzen nicht vorgeſehenen Truppenkörper wie auch für alle durch bie China⸗ expedition entſtandenen, im Reichshaushalt nicht vorgeſehene Es könne auch keinem Zweifel unterliegen, ſeien, ſobalſd Hre Miſſion in China erfüllt ſei. Müller⸗Fulda bringt einen Antrag ein, wonach die Indemnität zu gewähren iſt für die Aufſtellung der Truppenkörper und für die Ausgaben. Der Reichskanzler erklärt: Er könne ſich mit dem Antrag einver⸗ ſtanden erklären, da er nichts enthielte, was nicht ſeinen früher abge⸗ gebenen Erklärungen wie ſeinen ſtaatsrechtlichen Auffaſſungen ent⸗ ſpreche. Die Kommiſſion nimmt darauf den Antrag Müller⸗Fulda an. Im Laufe der Beralhung bemerkt Richte r,wenn der Vortrag mit China dem Reiche die Pflicht zur Unterhaltung der Schutzwachen in Petſchilf auferlege, würde dieſe Beſtimmung der Zuſtimmung des Reichstags bedürfen. Staatsſekretär Richthofen erwidert: Der Verträg mit China werde vorausſichtlich dem Reiche Reine derartige Verpflichtung auferlegen, ſondern lediglich das Recht gewähren, Schutz⸗ wachen zu halten. Soweit für dieſen Dienſt Neuformationen von Truppentheilen in Frage kommen würden, wäre geſetzliche Regelung er⸗ forderlich; würde er dagegen durch die vorhandenen Truppentheile ver⸗ ſehen, ſo wäre ſelbſtverſtändlich die Bereitſtellung der Mittel durch den Reichshaushalt angebracht. Im Laufe der Berathung erklärt Müller⸗Fulda: Nachdem er verſchiedene Male geäußert habe, er werde das Referat nicht übernehmen, müſſe er nunmehr den Grund für die Weigerung angeben: Bei dem Gartenfeſte Hohenloßhes wurde einer ſeiner politiſchen Freunde unfreiwilliger Zeuge, wie ein Beamter des Reichsmarineamts erklärte, den ganzen ſogenannten Bericht Müller⸗Fulda über das Flottengeſetz habe er, der Beamke, machen müſſen, von Müller⸗Fulda ſelbſt ſeien nur zwei Zeilen hinzugeſchrieben, die ſpäter bei der Vor⸗ leſung des Berichtes wieder geſtrichen worden ſeien. An dieſer ganzen Behauptung dieſes Beamten ſei kein wahres Wort. Den ganzen Bericht habe er allein berfaßt. Gegenüber einer ſolchen Verdächtigung könne er das Amteines Referenten nichtüäbernehmen, ſo lange der betreffende Regierungskommiſſär der Kommiſſion bei⸗ wohne. Staatsſekretär Tirpitz bedauert, daß einer ſeiner Beamten ſſoſche Behauptungen aufgeſtellt habe. * Prozeß Sternberg. * Berlfn, 7. Dez. Zwiſchen dem Vorſißenden und den Ver⸗ theivigern findet eine lebhafte Controverſe ſtatt, in Folge der vbom Vor⸗ ſitzenden auf Grund des Geſtändniſſes des verhafteten Kriminal⸗ kommiſſars Thiel gemachten Bemerbung: Thiel habe Berichte an Luppa geliefert, und dieſe ſeien wohl an die Vertheidigung gelangt⸗ Eine an den Zeugen Deteklivdirekkor Schulze gerichtete Frage lautet, oh ihm michts bekannt ſei, ob und wie Thiel die Vertheidigung bedient habe. Die Vertheidigung verwahrt ſich ganz enkſchieden gegenüber dem in dieſer Frage enkhaltenen Vorwurf. Alle Vertheidiger erklärten, daß ſie niemals von Berichten Thiels Kenntniß erhalten hätten. Mit der Erklärung des Vorſitzenden, er habe gar keinen Vorwuryf erhoben, ſondern nur ſeine Pflicht evfüllt, um dieſe Dinge möglichſt aufzuklären, wird dieſer Zwiſchenfall geſchloſſen. * 2 6 Der Burenkrieg. * Alival⸗North, 8. Dez. Reuter. In der verfloſſenen Nacht ſtieß eine von Alival⸗North entſandte Patrouille nahe bei der Stadt auf die Vorpoſten von Deweks Hauptmacht, welche dort lagerte. Die Patrouille machte einen Gefangenen. Dewet iſt hart bedrängt; er ſcheint unter dem fortgeſetzten Treeken zu leiden. Der Gefangene berichtet, Dewet habe nahe bei dem Südufer des Kalganfluſſes ein Kruppgeſchütz zurücklaſſen müſſen. Alle gefangenen Engländer, die mach Dewetsdorp gebracht worden waren, ſind befreit, mit Ausnahme der Offiziere. Der Kommandant von Alival⸗North traf Maß⸗ regeln zur Vertheidigung im Falle eines Angriffes. * Worceſter(Kapkolonte), 6. Dez. Der Afrikander⸗ Congreß hat heute hier ſtattgefunden. Etwa 3000 Delegirte pertraten 120 000 Afrikander. Auf den die Stadt umgebenden Bergen waren 8000 Soldaten mit Kanonen poſtirt. Es fanden beine Ruheſtörungen ſtakt. Der Bruder des Ober⸗ richters der Kapkolonie, de Bilkiers, führte den Vorſitz. Einer der nach England entſendet geweſenen Delegirten theilte mit, daß von den britiſchen Liberalen, wie ſie jetzt ſeien, nichts zu erwarten ſei. Dem Congreſſe wurden ſodann 3 Reſolutionen vorgelegt. Die eine verlangt die Beendigung des Krieges. Sie nimmt Bezug auf die Verwüſtung des Landes und Ausrottung des einen weißen Stammes, erklärt dies und die Behandlung, welcher Frauen und Kinder der Buren ausgeſetzt ſeien, würden ſtändig das Gefühl der Erbitterung weitervererben. Sie ſpricht aus, daß die Unabhängigkeit der Republiken allein den Frieden in Süd⸗ ufrika ſichern könne. Die zweite Reſolution kritiſirt die Politik und die Haltung des Gouverneurs der Kapkolonie Milner und tritt für das Recht der Kolonien ein, ihre Angelegenheiten ſelbſt zu verwalten. Die dritte Reſolution beſtimmt, daß eine Ab⸗ ordnung abgeſandt werde, welche der Reichsregierung die An⸗ ſchauungen des Congreſſes zur Kenntniß bringen ſolle. Nachdem eine Anzahl Reden gehalten wuren, worin eine ſehr heftige Sprache geführt wurde, alle Redner aber jeden Gedanken an einen Aufſtand von ſich wieſen, wurden die 3 Reſolutionen unter utem Beifall angenommen. Der Congreß wurde geſchloſſen. *Bern, 7. Dez. 40 Mitglieder des Nationalrathes ſtellten den Antrag, der Nationalrath wolle folgenden Wunſch aus⸗ drücken: Der Natfonalrath richtet den dringenden Appell an die Bebölkerung und das Parlament Englands, ſowie an die übrigen europäfſchen Parlamente, dahin zu wirken, daß die Transvaalfrage durch Schiedsgerichte nach den Vorſchriften des internationalen Rechtes erledigt werde. * Zur Lage in China. „ Köln, 7. Dez. Die Kölnſſche Zeitung meldek aus Peking vom.: Heute kehrt die Kalganexpedition zurück. Sie zerſtörte 4 Boxerdörfer, und erſchoß 6 Boxrerführer, welche ein von katholiſchen Chriſten bewohntes Dorf eingeäſchert und die Chriſten niedergemacht hatten. Der Zuſtand der Truppen iſt vorzüglich. „London, 7. Dez. Der Daily News wird aus Nagaſaki wom 4. telegraphirt: Der Befehl zum Rücktransport von 5000 Mann rufſiſcher Truppen nach Odeſſa iſt widerrufen worden. Die Truppen ſollen bis auf Weiteres in Oſtaſien bleiben. daß die nach China entſandten Truppentörper, für welche eine geſez⸗ lice Balts nicht beſent ader nicht geſchaffen würd. auzAulBfen Deutſcher Reichstag. (15. Sitzung vom 7. Dezember.) Das Haus iſt ſchwach beſucht. Präſtdent Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung 1 Uhr? Am Bundesrathstiſche: Miniſter Thielen. Der G fend die Kontrole des Reichshaus⸗ halts und des Land Lothringen und der Schutz⸗ gebiete für 1900 we e Debatte angenommen, der Bericht der Reic rwaltung des Reichsſchulder Reiches über ihre Thäkigkeit betr. den! zalidenfond und den F richtung des Rei 1 des, über den Reichskriegsſchatz ete. in 1. Berathung. Der Entwurf betr. Ausübung derf gen Gerichts⸗ barkeit, Leiſtungen von Rechtshilfe im Heer wird auf Antrag Gröber nach kurzer Debatte eine Kommiſſion überwieſen. Böckel(Aytiſ.). Der Staat ſolle eine Kontrole über die Bodenſchätze ausüben. Wozu müßten 10 pCt. fiskaliſche Kohlen in das Ausland gehen? Müller⸗Fulda(Ctr.) vertheidigt die chriſtliche Gewerkſchaften gegen Angriffe. Pofſadowsky. Das Reichsamt übernehme es, alles Material, welches ſie über die Syndikate, Kartelle ꝛc beſitze, überſichtlich zu⸗ ſammenzuſtellen und Fragebogen auszuarbeiten über die Bewegung und den Umfang der Kartelle im deutſchen Reiche. Miniſter Brefeld wendet ſich gegen die beiſpielloſen, gegen ihn gegichteten Angriffe der Agrarkoxreſpondenz. Röſicke⸗Kaiſerslautern: Die Miniſter hätten ſich früher um die Kohlennoth kümmern müſſen, ſchöne Redensarten nützten nichts. Warum erfolgt denn eine ofſizielle Erklärung nicht früher, wenn die Regierung glaubt, daß die Preſſe die Kohlenangſt unnöthig ſteigert? en und des deutſcher Weßhalb behalten wir unſere Kohlen nicht für uns, ſondern geben ſie ans Ausland? Aber die Furcht vor dem Auslande nimmt bei uns immer mehr zu. Tiefer Schmerz geht durch die deutſche Volksſeele, daß das Oberhaupt eines um ſeine Unabhängigkeit kämpfenden Volkes von den Thüren Deutſchlands fortgewieſen wurde, aus Rückſicht auf eine andere Macht. Ich kann dem Kanzler den Vorwurf nicht erſparen, daß er den Kaiſer in dieſer Sache über die Stim⸗ mung des Volkes nicht richtig unterrichtet hat, ſonſt wäre das Geſchehene nicht möglich geweſen. Poſadowskßy: Er bedauere, daß Röſicke ihm nicht vorher eine Andeutung zukommen ließ, daß er auf die äußere Politik einzugehen beabſichtige, ſonſt würde er den Reichskanzler um Beantwortung der ſchwierigen Frage gebeten haben. Für einen unverantwortlichen Reichstagsabgeordnelen ſei es leicht, einer gewiſſen populären Stim⸗ mung Ausdruck zu geben, aber für einen Mann, der ſich in ſo ver⸗ antwortlicher Stelle befinde, wie der Reichskanzler, der die Verank⸗ wortung trägt nicht nur für den Frieden Deukſchlands, ſondern auch unter Umſtänden der ganzen Welt, dürfen populäre und ſentimentale Strömungen unter keinen Umſtänden den Ausſchlag geben. Er jſt ver⸗ antwortlich ſür die Ruhe, Sicherheit, Wohlfahrt und das Intereſſe des eigenen Vaterlandes.(Beſfall.) Maunheimer Handelsblatt. Mannheimer Lagerhaus Geſellſchafſt. In unſerem geſtrigen Handelstheil meldeten wir irrthümlich, daß von der Bexrechtigung zum Umtauſch der Mannheimer Lagerbhaus Actien in junge Aetien der Mannheim⸗Rheinauer⸗Transport⸗Geſellſchaft für mehr als 5% des Aktienkapitals der erſten Gebrauch gemacht ſei. Es ſollte heißen: „für mehr als 75%“ wie auch aus der Bekanntmachung im Inſeraken⸗ theile der geſtrigen Nummer hervorging Der Umtauſch zu pari kann nur bis 15. Dezember l. Is. bewirkt werden. Maunheimer Effektenbörſe vom 7. Dez. Die heutige Börſe verlief ziemlich belebt. Ein größerer Poſten Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien wurde zu Mk. 400 pro Stück gehandelt. Ebenſo etwas Vereinigte Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 10%. Geſucht waren: Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank zu 135%%(135,30.), Aktien des Vereins chem. Fabriken zu 177.50 ſ, Weſteregeln Stamm⸗Aktien zu 222%, Brauerei Schroedl⸗Aktien zu 150%, Eichbaum zu 178% Zellſtofffabrik Waldhof zu 229%, Getreide. Mannheim, 6. Dez. Die Stimmung war ruhig bei zlemlieh unveränderten Forderungen.— Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska M. 182—133, Südruſſiſcher Weizen M. 129—141, Kanfas II M. 135, Redwinter M. 134, La Plata⸗Weizen M. 132, feinere Sorten M. 139, Rumäniſcher Weizen M. 129—142, Ruſſiſcher Roggen M 108 bis M. 108, altes Mixed.Mais M. 95, neues Mixed⸗Mais Dez.⸗ Ablog 92, La Plata⸗Mais M. 93, Ruſſiſche Futtergerſte M. 99, amerſk. Hafer M. 104, Ruſſiſcher Hafer M. 100—105, Prima Hafer M. 103 bis M. 116. Frankfurter Effekten⸗Societät vom 6. Dez. Oeſterr. Erebit 210.50, Disconto⸗Kommandit 180.50, Banque Ottomane 108.90, Lombarden 26.50, Schweizer Centralbahn 155.90, Schweizer Norboſt 98.20, Schweizer Union 91.80, Jura⸗Simplon 96.60, Anatol. Giſenbahn⸗ Geſ. 77.50, Hamburg Amerik. Packet 131.10, Zproz. Mexikaner 25.50, öproz. amort, do. 41 80, 6proz. Buenos Aires 39.90, 4½ proz. äußere Argentinier 72.40, Alkaliwerke Weſteregeln 222, Oberſchlef. Eifen⸗ Induſtrie 127, Zellſtoff Dresden 91.50, Elektriz. Allgem.(Eviſon) 209, EGlektriz. Schuckert 180, Elektriz. Helios 106.50, Köln. Glelltis Anlage 58.10, Höchſter Farbwerke 347. pfanos Lante bn 5urt Melsehuge e Nur ächt in diesen Packeten. 2 GR 0 , 4 Man hüte sloh vor Täuschungen beim Einkaufen von Quäker Oats, indem man streng darauf achte, dass Einem nur die gelben Packete mit der bekannten Quäker-Schutazmarke verabfolgt werden. Winter-Paletots, engl. Double ult Semmelkkvagan Winter-Paletots, beiner Bakme Pelerinen-Mäntel, Herren-Anzüge, ohberiot Herren-Anzüge, busin Herren-Anzüge, uzl Kammgarn Mehrock-Anzüge, warz, elegante Ausskattung Maschinisten- Anzüge, Kochjacken, Metzgerjacken, Friseurblousen, Zwirnhosen, Lederhosen für Herren Für jeden Anzug Fliek -Lappen Kratis. urpberſahren. 60. In dem ers Bermößen des oſſer⸗ mieiſters Heinrich Welnhart in Neckarau iſt Termin zur Ah Aibe der bedmung zur hebung von Einwendüngen 010 das Schlußverzeichniß ünd ia Beſchlußfaſſung der Gläu⸗ iger über die nicht verwerth⸗ baten Berbg ensſtücke vor Gr. Auntsgerſcht, Abth. VI, heſtimimt auf: 71624 Freitag, 4. Jaunar 1901, Vormittage 9 Uhr. Mannheim, 6. Dezbr. 1900. Der Berichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Stroh. eun ſiür uhepfege Für unſeſe Weihnachts⸗Be⸗ ſcheerung ſind eingegangen: Bel Frau N. Von Frau R. 10., Frau E. B. 5 Bej Herrn Sadh Dut⸗ tenhöfer: 71876 Von Herrn A. D. 6., Herrn Director F. 2., Herrn Gebr. 5., Herrn C. J. 2., errn Jac. St. 3 M. Hrn. J. . 2., Hrn. Hch. L. 2 M, rn. K. 2 N, Hrn. J. B. 2 M. örn 5 V. 2 WN, Hrn. G. 1., Tu. B. 1., Hen. Herm. B. ., 5 1 See, St. 5., 95 Hch N. 3 D. Hrn. Jac. ., Hrn. Ludw. B. 2 W eu. Val. O. 2., Hrn. Peter ., 2., 78 15 Fritz H. 5 M. En. E. E. 2., Orn. B. B. M. Bei Herrn J. Emrſch: Von 1— E. 10., 10 M. Bei Herrn Louis Hirſch: errn K. Von Bru. G. H. 20., Hrn. . N. 5., Fr. L. H. 20., Frau E H. 20., Fr. O. H. 20., Fr. Director B. 10., Fr. Dr. K. 10., Fr. L. G. 5 M. Bel Herrn Commerzienrath Venelt VBon Frau S. N. 5., Fr. s., Fr. B. L. 10., Ir M. K. 5 M. Bei Herrn Wilhelm Mayer⸗ 118 an Hrn H. St. 10 M. Hen. 5 örn. K. 5 M. ru. 9 00 1 M. Hrn. rn. M. 5., Hrn. MeM. u. L. 5 M. 8 Bei Fräulein Daneker: Von Frau H. 1., Fr. M. 1., Fan Sal H. einige Stoff⸗ reſte, Hen. J. G. F i Dutzend Sturmkappen u. 6 end 775 Hrn. E. e üitzen u. 12 P. Handſchn Außergewöhnlich billige nmEinige Beispiele— 8, 5 18,0 12.50 7,90 12,0% 22,00 355,0 Diese Abtheilung befindet sich in der dritten Etage. Mannheim, 7. Deſember⸗ 72626 ti nfektion! Loden-Jappen, gekülttert uud imprügnirt 3,80 Schlafrock, dur Herren 14.,00 Kun ben-Paletot.⁰0 Knaben-Pelerinen 2,0 Knaben-Anzüge, Schultzeon 13 Knaben-Anzüge, warnefscon 3,80 Knaben-Hosen, einzeln für das Alter—9 Jahren 0,9 Gummi-Mäntel 2 billigen Preisen-. Der Fahrstuhl steht zur Verfügung meiner Kundschaft. 2 52 7 int Welann machung. Wir bringen dem verehrlichen Publikum zur Kenntniß, daß die Eröffnung des elektriſchen Betriebes auf der Linie Rundbahn⸗Nordſchleife (Hauptbahnhof—Kaiſerring— Friedrichsring— Luiſenring Mheinſtraße—Plauken—Heidelbergerſtraße—Kaiſerring Hauptbahnhof) Montag, den 10. ds. Hts. und auf der Lnie Panorama⸗Induſtriehafen Montag, den 17. ds. Hts. fahrplaumäßig ſtattfindet. Am 10 Dezember tritt ſowohl für die elektriſche Straßen⸗ bahn, als auch für die Pferdebahn der bereits veröffentlichte neue Tarif in Kraft. Die bisherigen Abonnementskarten zu Mk..— behalten bis 31. Dezenber die Giltigkeit mit der Maßgabe, daß jeder Coupon zum Befahren einer zeln⸗ oder fünfzeun Pfeunig⸗Strecke berechtigt; für das Befahren einer 20⸗Pfg.⸗Strecke iſt ein Fahr⸗ ſchein zu 5 lg. nachzulöſen. Vom 1. Jannar 1901 ab wird gegen Rückgabe der noch nicht abgefahrenen Eine⸗Mark⸗ſtarten, der Betrag für die noch gil tigen Conpons bei der Straßenbahnkaſſe, Luiſenring Nr. 49 zurück⸗ vergütet. Wir öltten das verehrliche Publikum gegenüber den Schaffnern del Anwen dung des neuen Talifs in den erſten Tagen freundlichſt Nachſicht üben zu wollen, da anfänglich Irrthümer kaum aus⸗ bleiben dürften. Gleichzeitig nügchen wir hiermit auf die Beſtimmungen der Betriebs⸗ und Verkeßrs⸗Ordnung aufmerkſam und bitten insbe⸗ ſondere um freundliche Unterſtüßung bei ſtrenger Durchführung bes VV für elektriſche Wagen. Maunheim, den 6. Dezember 1900. Städtiſches Straßenbahnamt. Löwit 71619 Die Mülnische Unfall-Versicherungs⸗ Actien-Gesellschaft in Köln a. Rh. gewührt unter äusserst vortheil- haften und Überalen Bedingungen (insbesondere auch Wirbelwinde, Cyclone, Tornados) u. deren BHegleiterschelnungen. Die Versicherung erstreckt sich auf Ge- büude aller Art, sowie deren Inhalt als: Mobillar, Maschinen, Elnriehtungen, Waaren und Vorräthe. Nähere Auskunft ertheilen gerne die Generalvertreter: Walther 4 von Reckow, Mannheim, Bismarckstr. Paul Tillessen, Mannheim. Aug. Moll, Ludwigshafen. Hestauration Zum„grünen Winkel“ Hebelſtraße 19, Hebelſtraße 19, Morgen Samſtog Großes Schlachtfeſt wozu höflichſt einladet 71608 Otto Schwörer Wwe. 71578 ſae ſprungene Baud bekommten ung von Auerkaunt ſelbe macht nicht; à + K In. von N 4, 12 Medieinalbrogerie z. rothen Kreuz, gegründet 1888. nan nicht bei Se N 870 Stalline lernarragenũe&ualildien in allen Sreiten. übe 30 Pfg. bei möglichſt i Ofſerten die Exped. P 5 9* Zum 15. ſuche ein ſchön möbl. Sb o. Geruuer Maclfolſher 2 2, 4 Inli. G. Spohin&ꝙ F. ſ. Skelter. Manfel. ds. Mis. oder ſpäter Zimme! un der Nähe von D 6. unt. H. H. 71605 a1 ds. Bl en guüt inb. 71601 Zim. z. v. Ceuſcruen? — I— N Badische Weine von Klostergut Fremersberg bei Saden-Baden. 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