Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Maunheimer Jon Verantwortlich für Polittk: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Thellt Ernſt Müller, für Theater, Runſt u. feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: (Mannheimer Volksblatt.) rudl. — durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ Natattensralt uſh Beglag der ſchlag M..40 pro Quartal. Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ 525 uſerate: 125 druckerei,(Erſte Maunheimer — Die 5 85 20 Pfg Telephon: Redaktion: Nr. 577.(110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. 75 Anſtalt.) 1 25 9 1—5 2172 e 80 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. 5 enhu de acelice 7 ee„ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fümmllith un. Deahne, 9 1 n Nr. 530 Donnerſtag, 13. Dezember 1900.(Abendblatt) Politiſche Ueberſicht. Manuheim. 13. Dezember. Bülows Rede in der geſtrigen Sitzung des Reichstags muß, ſo ſcheint uns, bor Allem betrachtet werden unter dem Geſichtswinkel unſeres Ver⸗ hältniſſes zu Frankreich. Die franzöſtſche Republik hat in der Transvaalfrage eine ſehr zweifelhafte Rolle geſpielt. Als Kaiſer Wilhelm Anfangs 1896 ſein Glückwunſchtelegramm an Krüger richtete und die Erregung in England auf einen hohen Grad ſtieg, ließ Frankreich in London wiſſen, man könne für den Fall eines Krieges gegen Deutſchland auf ſeine Hülfe rechnen. Während ſpäter Holland und Deutſchland in Pretoria zur fried⸗ lichen Verſtändigung riethen, ſcheint Frankreich die Buren, durch die zweideutige Ausſicht auf„materielle Unterſtützung“ geradezu in den Krieg gehetzt zu haben. Und jetzt, wo es den unglücklichen Präſidenten von Transvaal nicht gut mehr abweiſen konnte, hätte ts ſeine moraliſchen Verpflichlungen am Liebſten auf Deutſchland übgeladen. Dazu hätte der glänzende Empfang, der Krüger in Deutſchland zweifellos bereitet worden wäre, eine nicht unbrauch⸗ bare Handhabe liefern können. Daß der verantwortliche Leiter unſrer Politik ſich dagegen wehrt, daß er ſich von Herrn Delcaſſe nicht in eine ungünſtige Poſition drängen laſſen will und aber⸗ maligen franzöſiſchen Ränken die Wege lieber gründlich ver⸗ mauert, das kann man ihm vom deutſchen Slandpunkte aus doch nicht wohl verargen. Man gewinnt aus Bülows letzter Rede den Eindruck, die Abweiſung Krügers ſei weit eher als ein Schach⸗ zug gegen Frankreich zu deuten, nicht als eine Ver⸗ feugung vor England. Daß Bülow dem franzöſiſchen Miniſter, den er eben matt geſetzt hat, ein blähendes Lob ſpendet, entſpricht durchaus ſeiner überlegen⸗ironiſchen Art. Von dieſer Seite be⸗ krachtet, erſcheint manches an den Vorgängen der letzten Tage in milderem Lichte. In eine einſeitige Betrachtungsweiſe aber ſoll man ſich nicht verrennen, am Allerwenigſten in der hohen Politik, hinter deren Kouliſſen frühzeitig zu ſchauen nur Wenigen ver⸗ gönnt iſt. Die Getränkeſteuer iſt von der franzöſiſchen Kammer endlich unter Dach gebracht worden. Das Geſetz wurde mit 378 gegen 181 Stimmen an⸗ genommen, nachdem ſich noch am letzten Tage ein heftiger Kampf wiſchen dem Alkohol brennenden Norden und dem Wein keltern⸗ jen Süden des Landes entſponnen hatte. Der Sieg blieb in der Hauptſache dem Süden, da die Verbrauchſteuer auf Wein bedeutend vermindert wurde und der Alkohol für das Defizit uufkommen muß. Es iſt aber den Schnapsbrennern gelungen, das koſtbare Privileg der ihr eigenes Gewächs brennenden Land⸗ wirthe zu retten, und da die Kontrolle über die Privatbrennerei immer unvollſtändig bleiben wird, ſo wird ſich die ländliche Be⸗ völkerung mehr als je durch Betrug der erhöhten Alkoholſteuer zu entziehen wiſſen. Im Laufe der Debatte war allerdings ein Beſchluß zu Stande gekommen, der das Privileg der Eigenbrenner abſchaffte. Aber weil dadurch das ganze Geſetz in Frage kam, wurde der Beſchluß wieder rückgängig gemacht und einer beſſeren Zeit vorbehalten. Das Gleiche geſchah mit einem Antrag, der alle Getränke verbot, die die Academie de Medicine für ſchädlich erlläxen ſollte. Dieſer gegen den Abſinth gerichtete Antrag wurbe cbenfalls zuerſt angenommen und wieder verworfen, Eeil er im — eeeeeee Grunde nicht in ein Steuergeſez gehört. Troß ſeiner Mängel wird das neue Geſetz ſowohl dem Weinhandel Südfrankreichs aufhelfen, als der Schnapspeſt einigen Einhalt thun, zumal gleichzeitig den Städten verboten wird, Abgaben von den geſund⸗ heitlichen Getränken zu erheben. Eine Geſellſchaft für ſoziale Reform. Nachſtehender Aufruf zur Bildung einer Geſellſchaft für ſoziale Reform geht uns zur Veröffentlichung zu: Voranlaßt durch die Verſuche, eine internationale Geſellſchaft für Arbeiterſchutz zu gründen, und von dem Wunſche geleitet, daß die nationalen Beſtrebungen zur Beſſerung der Lage der Lohnarbeiter in Deulſchland kräftigen Fortgang nehmen, ſind die Unterzeichneten zu⸗ ſammengetreten, um die Bildung einer deutſchen Geſellſchaft vorzu⸗ bereiten, die ſich die Aufgabe ſtellt: 1. als Glied der Internationalen Vereinigung für geſetz⸗ lichen Arbeiterſchutz, im Zuſammenwirken mit den Vertretern anderer Staaten, die Hinderniſſe zu beſeitigen, die der Förderung des Arbeiter⸗ ſchutzes mit Rückſicht auf die Konkurrenzfähigkeit der Induſtrie auf dem Weltmarkt entgegengeſtellt werden; 2, als nationale Vereinigung der verſchiedenen Beſtrebungen, welche in Drutſchland für die ſoziale Neform auf dem Gebiet der Arbeiterfrage thälig ſind, dieſe zu ſtärken, durch Aufklärung in Wort und Schrift Verſtändniß für die ſoziale Reform zu wecken und zu kthätiger Mitarbeit anzuregen. Als nächſte Aufgaben dieſer Reform betrachten ſte namentlich: den Ausbau des Arbefterſchutzes und der Gawerbeaufſicht, die Förde⸗ rung des Arbeitsnachweiſes— die Fortbildung der Einrichtungen zur Verhütung und Beilegung von Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhält⸗ niß,— den Ausbau der Arbeiterverſicherung im weiteſten Sinne,— die Förderung der Beſtrebungen der Arbeiter, in Berufsvereinen und Genoſſenſchaften ihre Lage zu verbeſſern. zten erkennen an, daß ſeit dem Erlaß des erſten Arbeiterverſicherungsgeſetzes erhebliche Fortſchritte auf dem Gebiet der Lohnarbeiterfrage gemacht worden ſind, ſie find aber der Meinung, daß die oben bezeichneten Ziele, die auch im Sinne der Kaiſerlichen Eulaſſe vom 4. Februar 1890 kiegen, ſchneller und wirkſamer hätten erteickt werden können, wenn Diejenigen, welche für die ſozjale Reform eintreten, chre Anſtrengungen vereinigt hätten, um die Hinderniſſe zu beſeitigen, die faſt naturgemäß ſich einem in feſtgewurzelte Gewohn⸗ heiten und Mißhräuche einſchneidenden Reformwerk entgegenſtellen. In dieſer Ueberzeugung richten ſie die Bitte an ihre Lands⸗ leute, ſich mit ihnen zu einer„Geſellſchaft für ſoziale Reform“ zu vereinigen, ihre Bereitwilligkeit hierzu einem der Unter⸗ zeichneten mitzutheilen und zur Errichtung dieſer Geſollſchaft an einer Verſammlung Theil zu nehmen, die am 6. Januar 1901, Abends 7 Uhr, zu Berlin, im Architektenhauſe Saal 6(Wilhelm⸗ ſtraße 9298 Hochparterre) ſtattfinden wird.— Soweit der Auf⸗ ruf, den namhafte Gelehrte, Volkswirthe und Parlamentarier und in der ſozialen Friedensarbeit erprobte Männer unterzeichnet haben, u. A. Frhr. von Berlepſch; Prof. Dr. E. Francke; Prof. Fr. Kalle; Prof. Dr. Lexis; Landesökonomierath Nobbe; Prof. Dr. Schäffle; Prof. Dr. Schmoller; und von nationalliberalen Reichstagsmitgliedern die Abgg. Baſſermann, Dr. Hieber, Th. Möller und Dr. Paaſche. Deutſches Reich. Berlin, 12. Dez.(Der Vorſitz in der Budget⸗ kommiſſion.) Nicht wegen Differenzen mit dem Reichstags⸗ präſidenten, ſondern„um auf die Angriſſe der Sozialdemokratie auf Frhrn. v. Stumm mit größerer Friſche im Plenum antworten zu können, hat Abg. v. Kardorff, wie er der„Poſt“ ſchreibt, ſeinen Vorſitz in der Budgetkommiſſion niedergelegt.„Nach einer mehr⸗ ſtündigen Leitung der Verhandlungen der Budgetkommiſſton iſt man doch abgeſpannter, als dies für die Plenar⸗Verhandlungen des Reichstags wünſchenwerth iſt.“ — Beim Setzerausſtand) in der ſozialdemokra⸗ tiſchen„Leipziger Volkszeitung“ haben die Ausgleichsverhand⸗ lungen unter Betheiligung der Leipziger Parteileitung und der Vertreter des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes ſtattgehabt. Sie ſind vorerſt zu keinem Ergebniß gediehen. Nußland. K. Odeſſa, 5. Dez. Die Krankheit des Zaren. Die Fürbitten, die bis jetzt täglich in allen Kirchen Ruß⸗ lands für die Geneſung des Zaren abgehalten wurden, ſind nun durch Dankgottesdienſte für die Wiederherſtellung des hohen Patienten erſetzt worden, obwohl der Zar, wie es heißt, eben erſt in das Stadium der Rekonvaleszens eintritt. Die kaiſerlichen Leibärzte haben, wie aus Livadia mitgetheilt wird, keine Be⸗ ſorgniß vor einem Rückfall oder unglücklichen Komplikationen und die Behandlung des Zaren beſchränkt ſich auf ſorgfälligſte Pflege. Der kaiſerliche Patient genießt ſeit Kurzem längere und erfriſchendere Schlafintervalle als bevor, aber ſeine Temperatur iſt in den letzten Tagen ungewöhnlich kief geweſen, was indeſfen von den Aerztan als belanglos und natürliche Folge der Er⸗ ſchöpfung und der Fieberreaktion angeſehen wird. Die Kräfte⸗ zunahme vollzieht ſich zwar langſam, aber ſtetig. Immerhin wer⸗ den noch manche Wochen vergehen, ehe die Leihärzte dem Kaiſer erlauben werden, ſich mit Staatsgeſchäften abzugeben. Er kann jetzt ſchon das Bett für einige Stunden am Tage mit dem Lehn⸗ ſeſſel vertauſchen, und befindet ſich in guter Stimmung.(In⸗ zwiſchen iſt die Geneſung ſoweit vorgeſchritten, daß keine Be richte mehr ausgegeben werden. D..) Die enorme ahl Glückwunſch⸗ und Sympathiedepeſchen, die von allen Theilen Reiches und Europas in Livadia eingetroffen ſind, haben nothwendig gemacht, daß zwei Extratelegraphenlinien, die eine von Livadia via Sharkow nach St. Petersburg, die andere von Jalta via Sebaſtopol nach Odeſſa, eingerichtet worden ſind. Die Geſundheit der Kaiſerin iſt weiterhin vorzüglich; das Ereigniß, dem ſie entgegenſieht, wird für die Mitte oder Ende Dezember Alten Stiles erwartet, fällt alſo nach europäiſcher Zeitrechnung vorausſichtlich in dieſe oder die nächſte Woche. *** Der Zar wird, wie die„Daily Mafl“ aus Rom evfährt, den Winter in Taormina auf Sicklien zubringen und Beumte des Hofes ſind bereits dort eingetroffen, um eine Billa für den Zaren zu miether. Die Abveiſe von Rußland ſoll via Odeſſa auf der Kaiſerlichen Pacht „Standard“ geſchehen, ſowie der Kafſer reiſefähig iſt. Der König von Italien hat ihm den Königlichen Palaſt zu Palermo als Reſidenz an⸗ geboten, die Aerzte des Zaren hätten indeſſen das Anerbieten ablehnen laſſen, da das Klima der Umgebung Palermas nicht geeignet fülr den kaiſerlichen Rekonvaleszenten ſei. Tagesnenigkeiten —Der im Sternbergprozeß vielfach genannte Zeuge Ehlert, der Vater der 16 Jahre alten Ehlert, die im Verlaufe der Ver⸗ ndlungen ihre anfänglichen, Sternberg ſchwer belaſtenden Aus⸗ agen widerrufen hat, iſt von Kriminalbeamten im Kriminal⸗ richtsgebäude wegen mehrfacher Erpreſſungen verhaftet und ins dabiter Unterſuchungsgefängniß abgeführt worden. Die dem Ehlert zur Laſt gelegten Vergehen ſtehen in keinem unmittelbaren Zuſammenhang mit der Sternberg⸗Affäre. Gegen Ehlert, der früher Magiſtratsſekretär war und ſich jetzt als Privatſekretär dusgibt, waren alsbald nach ſeinen Vernehmungen als Zeuge im Sternberprozeß eine Anzahl Anzeigen wegen Erpreſſungen bei 15 Kriminalpolizei eingezufen, die jetzt zu ſeiner Verhaftung ührten. 5— 5— Ueber einen Ausbruch des Veſuv wird aus Neapel be⸗ richtet: Seit ungefähr zwei Wochen bemerkte man am Veſur wieder einen ſchwachen Ausbruch, nachdem der Vulkan ſeit ver⸗ gangenem Mai ſeine Thätigkeit ganz eingeſtellt hatte. In den lezten drei Tagen hat ſich der Ausbruch erheblich geſteigert, und der Feuerſchein, der den Gipfel krönt, bietet allabendlich ein herr⸗ liches Schauſpiel. Der reichliche Aſchen⸗Auswurf macht ſich ſogar bis Neapel bemerkbar, da der jetzt herrſchende Oſtwind den feinen Aſchenregen bis in die Stadt trieb. Am Tage gibt ſich di⸗ Thälg⸗ leit des Veſuvs von Zeit zu Zeit durch ein dumpfes Grollen kund, das man auch in der Stadt bernimmt. Doch iſt nach Anſicht der Gelehrten keinerlei Gefahr von dem gegenwärtigen Ausbruch zu befürchten.„„ — Ueber das tragiſche Ende einer Hochzeitsreiſe wird aus Rom berichtet:„Der Maurermeiſter Celeſtino di Romualdo nus dem Städichen Fiano Romano war mit ſeiner jungen Frau auf der Hochzeitsreiſe nach Rom gekommen. Geſtern wollte er bis Monterotondo. Um in ihr Heimathſtädtchen zu gelangen, mußten ſie noch den Grillo, einen Nebenfluß des Tiber, über⸗ ſchreiten. Ueber dieſes Flüßchen führt zwar eine Brücke, doch war dieſe wegen des Hochwaſſers geſperrt. Zwei Brückenwärter er⸗ boten ſich, das junge Paar auf einem Floſſe über den Ffluß zu ſetzen. Das Floß gerieth durch die Strömung ins Schwanken, und die junge Frau berlor vor Angſt die Beſinnung. Ihr Mann wollte ſie halten, aber das Floß gerieth dadurch ſo ſehr ins Schwanken, daß die vier Perſonen, die auf dem Floſſe ſtanden, alleſammt in den Fluß ſtürzten. Nur der eine Brückenwärter konnte ſich durch Schwimmen retten. Die Anderen ertranken. Man hat ihre Leichen noch nicht gefunden, wohl aber den Hand⸗ koffer, den das junge Paar bei ſich gehabt hatte. Der Koffer ent⸗ hielt unter Anderem das Brautkleid der jungen Frau. Der über⸗ lebhende Brückenwärter wurde verhaftet.“ — Die Geliebte eines Kaiſers. In ihrer ärmlichen kleinen Dachkammer in der Rue Montreuil wurde, wie aus Paris be⸗ richtet wird, die 72jährige Eſther Chennouard, die unter dem Namen„Mere Eſther“ eine ſtadtbekannte Figur war, vor einigen Tagen todt aufgefunden. Sie war erfroren. Man erinnert ſich jetzt an den früheren Glanz, der einſt das Leben dieſer armen alten Frau umgeben hat; im Jahre 1855 war ſie nämlich Napoleons III. Maitreſſe. Eſther war zwar nur eine Waſchfrau, aber damals gefiel ſich der Kaiſer anſcheinend darin, ſich auf dieſem Wege„volksthümlich“ zu machen. Als der Druck widriger Verhälkniſſe die frühere Maitreſſe des Herrſchers gezwungen hatte, ſich einen Lebensunterhalt zu ſuchen, war ſie zu alt, um ihre frühere Beſchäftigung wieder aufzunehmen. In glücklicheren Tagen war ſie eine treue Kundin aller Chiromanten und Wahr⸗ ſagerinnen in Paris geweſen. Dabei hatte ſie ſich ſelbſt im Kartenleſen geübt, und ſo ſchritt ſie jetzt dazu, in allen Waſch⸗ nach Hauſe zurückkehren. Das junge Paar benußte die Eiſenbahn küchen die Runde zu machen und für einſge Sous jeder Waſchfrau, die ſich nur bereit fand, ihre Zukunft vorherzuſagen. Wenn „Mere Eſther“ ihre ſentimentalen Augenblicke hatte, pflegte ſte die Geſchichte ihrer Liebſchaft mit einem Kaiſer zu erzählen, un bei großen Gelegenheiten brachte ſte ein vom Wetter arg mitge⸗ nommenes Dagnerrotypbild eines Mannes mit ſchmalem Geſicht und gewichſtem Schnurrbart zum Vorſchein, ein Bild Napoleons, das ſie nach ihrer Behauptung eigenhändig von ihm erhalten halle. — Eine chineſiſche Hinrichtung. In der Chineſenſtadt bon Shanghai fand eine Hinrichtung nach der bekannten Art ſtatt, die daraus ein Schauſpiel für das Volk macht. Der Unglückliche war ein ſogenannber„Reformator“, ein Mitglied der Kalas⸗Huf⸗ Geſellſchaft, welche ſich neuerdings der beſonderen Aufmerkſamkeit der chineſiſchen Behörden im Panglſethal erfreut. Er hieß Shi⸗ Chie⸗chang und war erſt einen Tag vorher in die ummauerte Stadt gekommen, wo ihn Detektivs bald aufgeſpürt hatten. Man nahm ihn nach chineſiſcher Manier„ins Verhör“ und preßte ihm angeblich mühelos das Geſtändniß ab, er habe Reform⸗Abſichten gehabt und ſei Vicepräſident des Komitees für Ceremonien. Das Ergebniß wurde telegraphiſch nach Nanking berichtet; das Urtheil von dort lautete auf„Tod!“ Noch am ſelben Nachmittag, um halb drei Uhr ſchleppte man den Unglücklichen, der ſich in Folge der ausgeſtandenen Folterqualen kaum noch rühren konnte, durch die Stadt auf den chineſiſchen Paradeplatz hinaus. Hier ſtanden 150 Soldaten unter Gewehr, eine rieſige Volksmenge hatte ſich zu dem blutigen Schauſpiele eingefunden. Der arme Sünder kniete inmitten des freien Platzes nieder, General Den gab das Zeichen und der Scharfrichter ſchlug ihm den Kopf aoß. — Ibfſen und die Buren. Ibſen iſt kein Freund der Buren. Dem Mitarbeiter eines in Chriſtiania erſcheinenden Blattes er⸗ klärte er dieſer Tage, daß er ſeit einiger Zeit von Holländern und anderen Burenfreunden zahlreiche Briefe erhalte, in welchen er

A. Ort. General⸗Anzeiger. ln A —** 120. ＋ 1. 1 d us Hladt und Land. Maunheim, 18. Dezember 1900. Stelle des zum Landeskommiſſ rungsraths Ma niſterium des J Aerzte, Thierärzte dens bei der Centrallomuſſſion 2 im zugelaſſen. Die Gebühr ägt 1 Mark., zon der Mannheim⸗Weinheimer Nebenbahn. Es wi rilben: A der Nebenbahn DThatſache, daß nicht der fahr! inheim eintreffen ankommt län dieſer Zug Bt denen eine Gibt es denn für glaubt man ſich ein⸗ zeſtimmungen hinwegſetzen zu können? Bis ſunden Verhältniſſe eine Aende vung er⸗ immer weitere Kreiſe davon unterrichtet werden, dazu berſteht, Abhilfe zu ſchaffen? Das ein Recht zu verlangen, daß hier ſo bald ffen wird und nicht wie bisher ſolche Zu⸗ Ein täglich Mitreiſender. das Patent⸗ und techniſche nheim n⸗Wei faſt k ublikum hat Mitgetheilt durch *Patentliſte. Bureau von Paul Müller, Civil⸗Ingenieur und Patent⸗Anwalt in Berlin NW., Luiſenſtr. Vertreter: Joh. Biſchoff, Civyil⸗ Ingenieur, Mannheim „II 8, 7.— Patent⸗Anmeldungen. a zur 5 0 zur Herſtellung von Metallſpänen aus endloſem Freiburg i. B.— W. 16,478. Wieder⸗ für die Rechenbewegung; Zuf, Freiburg i. B.— A. 7107. denthal, Rheinpf.— Patent⸗ Materialträger für Vorrſchtungen mit kreiſenden Flüſſigkeiten und Im ſalte un und des rbeitende F. A. Haſelwander, Mannheim⸗Neckarau.— bank mit Kettenantrieb für den Support. Q. Lorenz, Gebrauchsmuſter⸗Eintragungen. e ohne Aermel, an welchem die Pelerime nd in eine Radfahrerpelerine um⸗ 44,050. Befeſtigung 5 Yt. wandelbar iſt. der nach Kettenrad genen Transportbandſchaufeln mittels Zwiſchenſtücks auf dem horkzontalen Steg der inneren Kektenglieder. — 144,027. Aus einzelnen Ketten tztes Armband. Adolf Kümmerle, an Strohpreſſen zum ſelbſt⸗ durch den Preßraum, beſtehend bewegten Nadelbügel mit Rollen. — 144,197. Milchkannenperſchluß Ühren dom Ein an 3z, M annheim. mit haken er je eine Naſe an den Enden des Deckelſteges greifent ßhügel. Annweiler Emaillinwerke vormals Franz Ullrich Annweiler.— 143,909. Thürſchließer mit an der Spannfederachſe befeſtigtem Flügelkolben. Philipp Brunnemer, Mannheim. Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 48. Woche vom 25. Novbr. bis 1, Dezember 1900. An Todesurſachen für die Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkan ichnet das kaiſer⸗ liche Geſundhe fN Kr ei le Maf le Maſern rie und venfteber), in— f 6 Fälle Lungenſchwind⸗ Erkrankung der Athmungsorgane, in 4 Fälle akute Darmkrankheiten,(in 1 Falle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr 1) In 23 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten, In— Jälle gewaltſamer Tod. Jad * Ludwigshafener Straßenbahnſchmerzen. Dem Lud⸗ wigshafener Generalanzetiger“ wird geſchrieben: Zur Werth⸗ ſchätzung der Stadt Ludwigshafen durch Mannheim haben wir es, wenn man den Aufdruck auf den neuen in Ludf igshafen zum Verkauf gelangenden Fahrkarten der Trambahn anſieht, ſhon recht weit 5 Früher hieß es„Trambahn Mannhe m⸗ Ludwigshafen“, mit dem aufgepruckten Wappen der beiden Städte. Später hieß es: Städt, Straßenbahn Mannheim⸗ Ludwigshafen mit den Wappen beider Städte. Heute heißt es: Städtiſche Straßenbahn in Mannheim und findet ſich auf den Fahrkarten nur noch das Wappen der Stadt Mannheim. Die Frage liegt nicht zu ferne, ob Mannheim nicht mit der Zeit die Verwaltung der Vorſtadt Ludwigshafen wohl mit übernehmen und dieſe Vorſtadt einverleiben wills(Wäre das für Ludwigs⸗ hafen ein Unglück?? R. d..⸗Anz.) Abgeſtürzt iſt in Ludwigshafen von einem im Bau begriffenen, bereits 45 Meter hohen Fabrik Kamin der Badiſchen Anilin, und Sodafabrik der 19 Jahre alte Kaminbauergehilſe Hermann Mittendorf aus Eſſen. Der Tod erfolgte augenblicklich. 9 nach ſeiner Meinung über den ſüdafrikaniſchen Krieg gefragt werde. Er müſſe geſtehen, daß die Burenagitation in verſchiedenen Ländern„in welchen man auf dem Burenſteckenpferd herumreite, um nationale Stimmungen zu wecken, ihm ein Bischen lächerlich porkomme. Daß die Holländer die Sache ihrer Blutsverwandten vertheidigen, ſei ganz natürlich, aber die Kulturfrage in der Sache der Buren ſei es, worauf es vor Allem ankomme. Dieſe Aeuße⸗ rungen des großen norwegiſchen Dramatfkers haben in Holland eine tiefe Verſtimmung hervorgerufen; ſie werden aber auch in Schweden und in Dänemark belächelt und beſpöttelt. So bringt ein in Kopenhagen erſcheinendes humoriſtiſches Blatt in ſeiner lezten Nummer zwei Karikaturen, welche Krüger und Ibſen dar⸗ ſtellen. Unter den Bildern ſteht ein kleines Gedicht: Ibſen ſagt zu Krüger, daß die Buren den verdienten Lohn bekommen, weil ſie„Die Wilde„Nora“ und„Hedda Gabler“ nicht geleſen haben. Krüger antwortet darauf, daß die Helden ſeines Landes Nicht, wie die Ibſen'ſchen„Helden“, ſich ſelbſt das Leben nehmen, über kroßdem einen„Tod in Schönheit“ zu finden wiſſen. — Entdeckung einer Maſia⸗Geſellſchaft. Aus Palermo wird unter dem 9. Dezember gemeldet: In unſerer Nachbarſtadt Bagheria hat die Polizei eine große Mafia⸗Geſellſchaft entdeckt. Es wurden in Folge deſſen ungefähr fünfzig Haftbefehle erlaſſen. Geſtern Abend trafen von Palermo zahlreiche Carabinieri und Poliziſten in Bagheria ein und beſetzten ſehr raſch etwa fünfzig Häuſer. Es wurden darauf 35 Mafia⸗Miiglieder verhaftet und viele Waffen nebſt dazu gehöriger Munftion in Beſchlag genom⸗ men. Die Verhafteten wurden heute früh hierher gebracht. Die Polizei ſucht jetzt eifrig die anderen Mitglieder der Verbrecher⸗ Geſellſchaft. Aus dem Großherzogthum. * Neckargemünd, 12. Dez. Hier gelangt demnächſt das elek⸗ triſche Licht zur Einführung. Ein diesbezüglicher Vertrag iſt bereits mit den Herren Gebr. Schmitt, Kunſtmüller dahier, abgeſchloſſen. Waltersweier, 12. Dez. Geſtern Vormittag wurde der levige ge Streckenarbeiter Kempf b der Station Riegel, von Waltersweier bei Offenburg, vom Schnellzug erfaßt und ſofort getodtet. * Karlsruhe, 12. irde die irdiſche H des ve K 5 Hülle verſt hnlich zahlreicher Betl fe zu Grabe örzer die kirchlichen Funktionen vor⸗ rn Dr. Nokk, Dr. Buchenberger und nahmen Geh. Nath Frhr eneral v. Bülow und zahlr ſowie die vier D auf dem farrer Geiſtlicher 9 Au zer den Herren Min uſchall, der komma höhere Offiziere der h kemmandanten der G enebſt vielen ſonſtigen Beamten theil. Das Leibdragonerregiment, dem der jetzt Verſtorbene früher ge⸗ ſtanden hatte, entſandte eine Schwadron mit der Kapelle. * Pforzheim, 12. Dez. Ein recht anſehnliches Weihnachts⸗ geſchenk kann die Frau eines Spezereihändlers in der Neuſtadt⸗ Brötzingen ihrem Mann machen. Sie ſpielte hinter deſſen Rücken in der Lotterie und gewann dabei 18 000. * Lahr, 12. Dez. Die Maurer⸗ und Zimmerarbeiten für das zu erbauende Proviantamt ſind heute vergeben worden. Für die Maurer⸗ arbeiten wurden dem Angebot des Herrn Baumerſter Leſer hier mit 4 994% 89 J und für die Zimmerarbeiten dem Angebot des Herrn e Weiß in Lahr mit 14 574 60& der Zuſchlag ertheilt. Vfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 12. Dez. Geheimrath von Lavale hat als⸗ bald nach ſeiner Verlobung dem Prinz⸗Regenten hiervon Mittheilung dorauf ihm noch am gleichen Tage folgendes Telegramm g:„Geheimer Rath v. Lavale, Ludwigshafen. Ich bitte Sie, Geheimer Rath, zu Ihrer heute ſtattgefundenen Verlobung meine herzlichſten Glüd⸗ und Segenswünſche freundlich entgegenzunehmen. Luitpold, Prinz⸗Regent.“ * Aus der Pfalz, 11. Dez. Moltke das pfi E Bismarckſtein ein ſoll auch der geplante großen, aus weißem Sandſtein b Durch die Opferwilligleit verſchiedener Moltteverehrer ſind die Mittel größtentheils ſchon aufgebracht. * Aus der Pfalz, 12. Dez. In der verfloſſenen Nacht wurde das in der Nähe von Schaidt im Bienwald gelegene Petroleum⸗ bohrwerk von einem vernichtenden Brande heimgeſucht. Die Urſache des Fe iſt die während des Betriebes eingetvelene Aus⸗ ſtrömung en. Sofort loderten die Flammen meterhoch empor, die ganze ichtung zerſtörend. Auch die Exploſton rick Schaden an. Man hofft beſtimmt auf einen Erfolg bei Wiederaufnahme der ten Dem großen deutſchen Heerführer ſoll auf dem Ghrenberg bei Gdenkoben, in deſſen Nähe bereits ilziſche S nud Friedesdenkmal ſich erhebt, neben dem gerungszeichen errichtet werden. Wie letzterer Gedenkſtein das Bild des Feldherrn in einen, beſtehenden Block eingemeißelt zeigen. ＋ 2 Bohrberſuche. Gerichtszeitung. Mannheim, 11. Dez.(Strafkammer II.) Voff.: Herr Landgerichtsdirektor Walz. Vertr. der Großh. Staatsbehörde: Herr Referendar Dr. Kampp. 1) Wegen unerlaubter Ausſpielung wurde gegen den Hauſirer Anton Kreuzer aus Seckenheim eine Geldſtrafe von 8, event. 1 Tag Gefängniß ausgsſprochen. 2) Ei gemeinen Vertrauensmißbra Heinrich Blitkowsky z zu ſchulden kommen. Dienſtmagd Anng Wieand ich ließ ſich der 32 ammen mit dem Se 1 Sie nahmen der Blikowsty e De aus dem Schließkorb einmal 5 el, ein andermal die Uhr weg. Blilowsky wurde zu 6 Wochen Ge⸗ fängniß, der ſchon mi Zuchthaus vorbeſtrafte Haas zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt. 3) Auf die Berufung des Schloſſers Jakob Petry, der vom Schöffengericht wegen Körperverletzung und unerlaubten Schießens zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt war, wurde heute das Urtheil auf⸗ gehoben, Petry von der Anklage der Körperperletzung freigeſprochen, da Nothwehr nachgewieſen wurde, dagegen bſieb nygen unerlaubten Schießens eine Gefängnißſtrafe von 8 Tagen beſtehen. Verth.:.⸗A. 4) Unter Ausſchluß der. Oeffentlichteit wurde gegen den 33 Jahre alten Lithographen Ludwig Stahl aus Heidesheim verhandelt, der wegen Verführung eines unbeſcholtenen Mädchens unter 16 Jahren angeklagt war. Der Angeklagte, ein ver ratheter Mamn, hat ſich das Vergehen zu ſchulden kommen laſſen, während ſeine Frau eine Badetur durchmachte. Die Sache kam erſt heraus, als ſſich bei dem Opfer eine anſteckende Krankheit zeigte, doch konnte heute nicht dfrekt nachgewieſen we daß dieſe durch Stahl übertragen worden war. Die heutige Ve nachte einen geradezu orderwär druck. Er ſich als den Verführten hinzuſtellen und be⸗ das Ma ſich gera! gegen ihn benommen z be Das Gericht gab ſeiner Anſicht von der Sache in dem Urthefl Ausdruck. Es exkannte auf 8 Monate Gefängniß. Verkh.:.⸗A. Dr. Wit lme 5 5) Der Schloſſer Philipp Martin, der mit noch einem Andern ſeinen Haust den Wirth Reinert, mißhandelt und dabei Haus⸗ dt haben ſollte, war vom Schöffengericht zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt worden. Seine Berufung erzielte den Erfolg, daß der Appelant won der Anklage des Hausfriedensbruchs frei⸗ geſprochen und die Strafe wegen Körperverletzung auf 20/ an Geld feſtgeſetzt wurde. Verkh.:.⸗A. Dr. Katz. * Maunheim, 12. Dez.(Strafkammer.) Vorſ.: Herr Landgerichtsrath Kekterer. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Stagtsanwalt Groſſelfinger, 1) Der 17jährige Taglöhner Valentin Hartmann aus Neu⸗ ſtoldt hat in der Herberge„Zum Weißen Elefanten“ einem Schlaf⸗ kameraden 4/ geſtohl Urtheil: 8 Wochen Gefängniß, ab 3 Wochen der Unterſuchu 2) Am 31. Ott. ds. Is. kam ein Mann in die Löwenkellerbrauerei und holte die Kupferröhren, wobei er dem Braumeiſter ſagte, die Röhren kämen zum Spengler, wo ſie gelöthet würden. Der Mann, es war der 26 Jahre alte Spengler Georg Stickel aus Stuttgart, hatte gelogen, er war ein Spitzbube und verwandelte die Röhren in Münze; heute ſaget er, ein Unterbeamter, den er auf der Rheinbrücke getroffen, habe ihn veranlaßt, mit ihm zu gehen und die Röhren aus der Brauerei zu holen. Er und der Unbekannte haben die Röhren nach der Mühlau getragen, wo ſie ſie auf einen Wagen verladen hätten. Die dumme Ausrede half dem heutigen Angeklagten umſo wenfiger, als er ſchon ythausſtrafen von 2 und 4 Juhren überſtanden hat. Er wurde zu Jahren Zuchthaus verurtheilt und ihm die Ehrenrechte auf 10 Jahre aberkannt. 3) Der Spengler Franz Bertram hatte gegen den Spengler Joſef Leonhardt Beleidigungsklage erhoben. Das Schöffen⸗ gericht hat den Beklagten freigeſprochen. Heute war über die Berufung Berkrams zu befinden. Leonhardt wurden zwei Punkte zur Laft ge⸗ legt. Et hat 1. behauptet, Bertram habe ihn mit 100% zu beſtechen geſucht, als Leonhardt in ſeiner Eigenſchaft als Vorſtand der Spengler⸗ innung ein Gutachten über Arbeiten abgeben ſollte, die Berkram für die Aheiniſche Gummi⸗ und Celluloidfabrik geliefert hatte; 2. ſoll er zu Tünchermeiſter Fritz öwenhau pit geſagt haben, Verkram habe bei Kaufmann Gund, als er für dieſen ein Dach herſtellte, Hochſchulnachrichten. Univerſität Heidelberg. Dr. Friedrich Gottl hat ſich bei der philoſophiſchen Fakultät haßbilitirt. — Univerſität Freiburg. Vor einigen T ſchrieb der Bad. Beob.“, es hänge lediglich von der philoſophfſchen Fatultät in Freiburg ab, ob Prof. Baumgarkner der Freſburger Univerſiſe Mannheim, 13. Dezember b5 e d gſam e* ＋ während hinſichtlich 1 überführt werden konnte, daß er das ihm zur Laſt 8 in der That geäußert habe. Das Gericht kam heute zur gleichen be Auffaſſung der Sache, lpie das Schöff 91 die Be⸗- 2 ruſung. Vertreter des An. ers.⸗A. de wohnte der Verhandlung bei, da Bertram 8 wegen Meineids angezeigt hat. ie Staa m Erhebung einer Anklage abgelehnt und die Oberſte deshalb erhobene Bef 5. Oberlandesgerichts gewandt, Le gründen auf Grund der bei der Anzeige nichts Erheb * Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. In der Donecker'ſchen Kunſthandlung, die gegenwärtig eine li Fülle hervorragender Werke auf dem Gebiete der Malerei beherbergt, hat neuerdings der Kar her M. arl Plock eine Collection des von Oelgemälden zur Ausſtellung gebracht, die geeignet iſt, das all⸗ ſeh gemeine Intereſſe auf ſich zu lenken. In den etwa zwanzig Bildern, in haup lich Landſchaften, Thierſtücken und Marinen, die mit flottem Pinſel gemalt ſind und reize ottpve aufweiſen, offenbart ſich ein du emporſtrebendes Talent von liebenswürdiger Begabung. Mit freu⸗ ge digem Behagen wird der Kenner vor den beiden Thierftücken„Vieh⸗ un tränte“ und„Viehweide bei Dordrecht“ verweilen, mit Wohlgefaſlen na⸗ wird ſein Auge auf der Idylle„Mühle im Schwarzwalde“ ruhen. ſa liebſt präſentirt ſich ein Motiv gus einem badiſchen Landſtädte ˖ 1 ſogenannte Baslerthor in Durl in dem Vorwurf 10 an der norwegif üſte“ iſt die immung ausg 85 . Der Künſtle brigens i i mic ines ren gom gel hieſigen Kunſtpere re iſt der Ruf prt ſeiner ſchönen Kunſt gedrungen, unler n hat er ſich auf der vor Londoner Kunſtausſtellung eine Medaille errußgen, und der bekannte Ve Schriftſteller E. M. Vacano äußert ſich in verſchiedenen eingehenden Eit Beſprechungen äußerſt günſtig über die Plock'ſchen Gemälde. llel igens am zeichnen ſich die Bilder, was ein nich zu unkerſchäßender Vorzug ſſt, daneben, daß ſie künſtleriſch vollauf der Beachtung werth erſcheinen, 05 auch durch nicht allzu übermäßige Preiſe aus, und ſind daher doppel Me geeignet, als wünſchenswerthe Weihnachtsgabe geſchätzt und begehrt zu 1 werden. U Jugendliteratur bietet. In ungemein feſſelnder Weiſe führt uns der Verfaſſer in den Mittelpunkt des gegenwärtigen Intereſſes— abgängiges Material ſich widerrechtlich angeeignet. Die übrigen Streitpunkte zwiſchen Bertram und Leonhardt ſind ſchon ge⸗ nach China. Er verſetzt uns zunächſt an Bord des Iltis“ nach erhalten blefbe, oder dem Ruf der Br er Univerſttät Folge leiſten wa werde. Die Freiburger Philoſophen haben dieſen Wink mit dom Zaun⸗ E pfahl nicht verſtanden oder vielmehr nicht ſtehen wollen, denn Prof. 0 Baumgartner, der bekannte Dozent der Phjloſophie in der theologif 7. Fakultät, theilte geſtern ſeinen Hörern mit, daß er nach Schluß des 1 hin Semeſters m Rufe nach Breslau folgen werde, um dort in der St philoſophiſchen Fazultät zu wirken. Die 8 iburger philoſoßphiſche Fakultät hat alſo auf dem ſeit Jahren von ihr ei enen Stand⸗ Lu punkt verharrt und den Eintrikt Baumgartners in ihre Mitle aß⸗ Ge gelehnt. Die Angelegenheit kam bekanntlich auch im Landtag wieder⸗ holt zur Sprache, wobei Staatsminiſter Nokk ſtets betonte, er könne ge der philoſophiſchen Fakultät keinen Dozenten aufoktroiren, den ſie nicht ſelbſt wolle. Die Freiburger Theologen ſehen übrigens den beliebten ere Lehrer nur ungern ſcheiden. neb Gut! Nacht, Gordon! Die Grazer Theater⸗Habiluss haben Da vergangenen Samſtag ein ungemein ausgiebiges Theatervergnügen fta gehabt. Sie bekamen die„Wallenſtein“⸗Tril gie auf einmal vorgeſetzt. Theaterbeginn war 2 Uhr Nachmi Als Max Piccolomini der ber Ausdruck gab, daß, ehe der Tag ſich neige, es ſich er⸗ An! müſſe, ob er den Freund oder den Vater entbehren ſolle, war es zu Uhr geworden. Er behielt nicht Recht. Der Tag hatte ſich längſt chon g t, als Oberſt Gordon den kaiſerlichen Brief dem Fürſten Ve Octavi iccolomini übergab.... Es war 10 Uhr Nachts, als des grauſen Spiels genug war und auch„Wallenſtein's Tod“ zu 4 Ende war.. Gut' Nacht, Gordon! Ki Ich denke, einen langen Schlaf zu khun! de! Dieſen Wallenſtein'ſchen Ausſpruch mag wohl mehr als ein 101 Grazer Theaterbeſucher voll echter Ueb rzeugung wiederholt haben, „denn dieſer letzten— Stunden Qual war groß“. Uebrigens ver⸗ be dienen Schauſpieler und Publikum ihrer Lei ingsfähigkeit wegen in in chem Maße angeſtaunt zu werden, und der Brager Dheater⸗Dauer⸗ rekord wird ſicherlich von bühnenhiſtoriſchem Intereſſe bleiben. Jetzt fehlt nur noch, daß die„Nibelungen“⸗Tetralogie auch an einem Tage zur Aufführung gelange er Deutſche Kunſt in Frankreich. Es liegen uns heute die Pariſer Blätter vor, die in längeren Artikeln und nebenbei in vielerlei Bu Notizen von der Ausſtellung der Frau Hermione von Pire u⸗ Vi ſchen(Wittwe des bekannten Romanſchriftſtellers Konrad Telmann) in Paris ſprechen. Selten oder nie iſt eine deutſche Künſtlerin in N. Paris von der Preſſe und Geſellſchaft ſo r gefejert worden. Die 1 vornehmſten Mitarbeiter des„Figaro“, des„Sofr“, des„Journal des 1 Döbats“, der„Fronde ete. widmen den Bildern der Frau d. Preuſchen af eingehende Stupien, der intereſſanten Schriftſtellerin und Malerin du längere Charakteriſtiken und Schilderungen. Für die veränderte de⸗ Stimmung in Frankreich den Deutſchen gegenüber herrſcht, mag es charakteriſtiſch ſein, daß dieſe Artikel von den franzöſiſchen Provinz⸗ de blättern eifrig abgedruckt werden. da Agnes Sorma in Bukareſt. Für das geringe Intereſſe in 5 Konſtantinopel wurde Agnes Sorma durch ganz außergewöhnliche ſti Ehrungen und Ovationen in Bukareſt ent ädigt. Königin Eliſabelh von Rumänien, die unter dem Namen Carmen Sylvg hekannbe Dich⸗ au terin, empfing Agnes Sorma in zweiſtündiger Audfenz. Sie drückte S ihr Bedauern aus, daß ſie wegen der Hoftrauer der Vorſtelung nicht Be beiwohnen könne.— Der Aufführung von„Eva“ mit Agnes Sorma folgte eine großarkige Manifeſtation. Ein Fackelzug gelettete die Künſtlerin zum Hotel Capuſcha, wo eine begeiſterte Menge wartete und Agnes Sorma mit Hochrufen begrüßte.. zu Literariſches. an * Die Jugend⸗ und Volksſchriften pon C. Falkenhorſt, namentlich ſeine zehnbändige Bibliolhzt„Jung⸗Deulſchland in K Afrika“ erfreuen ſich ſeit lange des Beeaalls der Pädagogen. Der 8 Verfaſſer zeigt ſtets das Beſtreben, an der Hand einer ſpannenden A Erzählung den Kreis des Wiſſens ſeiner Leſer zu erweitern. Dieſe Tendenz hat auch ſeine neueſte Erzählung„Die Helden vom Vaal“(Verlag von Alexander Köhler in Dresden, Preis /%. Der tragiſche Kampf des kleinen Burenvolks gegen die engliſche de Uebermacht iſt der große Hintergrund, auf dem ſich eine frei⸗ ˖ erfundene Geſchichte abſpielt. Viele Abſchnitte ſind ſo tief em⸗ 2 pfunden, einzelne Geſtalten, namentlich die des alten Pieter Dyck d· ſo markig gezeichnet, daß die Erzählung ohne Zweifel auch unter 9 Erwachſenen Leſer finden wird. ei * Der Verlag von Alexander Köhler in Dresden bringt ung eine Jugenderzählung„Boxer und Blaujacke“ von Heinr, 6 Meſchwitz(Preis/), die ſicher zu dem Intereſſanteſten gehört, was uns der diesfährige Weihnachtsmarkt auf dem Gebiete der 9 50

Er⸗ ag aſt 90⸗ er⸗ alt rdt dit die 8 ls⸗ ine gt, ll⸗ n, m ein u h⸗ len en. en, n⸗ ge⸗ tet eE ite en n5 ſt, 1 neeenreeeeeee eeeeeeekeee ern 32— zahlreiche Plakate angeſchlagen, die die Mannbeim, 13. Dezember Ffinglau. Wir lernen in ſcharfen Umriſſen die emporſtrebende, deutſche Kolonie kennen, fahren über den Golf von Petſchili nach Taku und nehmen an der Beſchießung der dortigen Forts kheil. In wahrhaft packender Weiſe ſchildert der Verfaſſer die einzelnen Ezenen dieſes Gefechtes. Wir fühlen uns mitten in den Kampf berſetzt und glauben den heldenmüthigen Kapitän Lans perſönlich bor uns zu ſehen. Eine höchſt ſympathiſche Geſtalt, abenſo wie die Hauptperſon der Erzählung„der junge Leutnant Hans Bernau“, deſſen Erlebniſſe als Ordonnanzoffizier den Haupttheil des Buches bilden. Trotz der Schlichtheit der Erzählung iſt dieſelbe mit feinem dichteriſchen Empfinden abgefaßt, und wir können ſie nicht allein der reiferen Jugend als lehrreiche und unterhaltende Lektüre, ſondern auch Erwachſenen aufs wärmſte empfehlen. Atueſte Nachrichten und Celegramme. * Heidelberg, 12. Dez. Ueber die national⸗ liberale Verſammlung zur Wahlrechtsfrage wird der Bad. Ldsztg. noch geſchrieben: Die beiden Hauptredner des Abends, die Herren Wilckens und Rohrhurſt, ſprachen ſehr entſchieden. In der Debatte, die ſich an ihre Ausführungen knüpfte, wurde von ihnen namentlich die Unterſtellung energiſch zurückgewieſen, als ob der Engere Ausſchuß ſich von vorüber⸗ gehenden Stimmungen leiten laſſe. Nachdrücklich und unter dem Beifall der Verſammlung wurde betont, daß die nationalliberale Partei eine ſelbſtſtändige ſei und den Gegen⸗ ſatz zur Regierung in der Wahlrechtsfrage durchaus nicht ſcheue. Es könne der Partei durchaus nicht ſchaden, wenn ſie dem Volk an dieſem Beiſpiel zeige, daß nicht die Regierung ſondern ihre eigenen Gedanken für ſie maß⸗ gebend ſind. Die akademiſchen Bedenken, welche zwei Univerſttäfs⸗ profeſſoren gegen die Stellungnahme des Engeren Ausſchuſſ 3 vorbrachten, wurden achtungsvoll angehört, machten aber auf die Verſammlung, wie die nachfolgende Abſtimmung zeigte, keinen Eindruck. Die Verſammlung war ſo ſtark beſucht, wie man dies im hieſigen nationalliberalen Verein ſchon längere Zeit nicht ge⸗ ehen hat. Die Zahl der Diſſidenten betrug nur ſieben. Die jeſige Partei hat ſich ſo mit überwältigender Mehrheit und in ſehr zuverſichtlicher Stimmung auf den Standpunkt des Engeren Ausſchuſſes geſtellt. 1** Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Frankfurt a.., 18. Dez.(Frkf. Ztg.) Zwiſchen Gol d⸗ ſtein und Niederrad entgleiſte in der vergangenen Nacht während der Fahrt der Tender der Maſchine des Orient⸗ Erpreßzuges OſtendeWien. Es gelang, den Zug zum Stehen zu bringen und ſo eine Entgleiſung von weiteren Wagen zu ver⸗ hindern. Das Geleiſe iſt ſtark beſchüdigt. Infolge deſſen wird die Strecke eingeleiſig befahren. * Stuttgart, 13. Dez. Die Geſellſchaft zur Förderung der Luftſchifffahrt„Zeppelin⸗Ballon“ hat ſich durch Beſchluß der Generalverſammlung aufgelöſt und iſt in Liquidation getreten. Saargemünd, 13. Dezbr. Ein ſchwerer Unglücksfall keignete ſich heute Vormittag beim Legen einer Gasleitung in dem neben dem Cafe Wilbelm gelegenen Hauſe durch eine Gasexploſſon. Das ganze Haus wurde zerſtört, ebenſo wurden die Nebenhäufer ark beſchädigt. 5 Perſonen erlitten Verletzungen, 2 davon ſind bereits geſtorben. Die Urſache der Exploſion iſt wahrſcheinlich im unvorſichtigen Umgehen mit offenen Feuer in der Nähe der Leitung zu ſuchen. * München, 13. Dez. Fürſt Hohenlohe iſt heute Vormittag nach Meran abgereiſt. * Berlin, 13. Dez. Wie das„Militärwochenblatt“ meldet iſt Prinz Max von Baden, Major à ia suite des Garde⸗ Küraſſier⸗Regimenks, auf ein Jahr zur Dienſtleiſtung beim Stabe des General⸗Kommandos des 14. Armeetorps in Karksruhe kommandirt worden. * Hamburg, 13. Dez.(Frkf. Ztg.) Eine ſehr zahlreich beſuchte deutſchnationale Verſammlung ſprach ſich geſtern Abend im ſehr ſcharfer Weiſe über die Burenpolitik der Re⸗ jerung aus. An Krüger und den Reichskanzler wur den elegramme geſandt und von Letzterem kategoviſch verlangt, daß er auf ein Schiedsgericht hindränge. * Bern, 13. Dez. Die Bundesverſammlung wählte zum Bundespräſidenten für 1901 Brenner Baſel(radikal), zum Vizepräſidenten Bundesrath Zemp⸗Luzern(ultramontan). * Bern, 13. Dez.(Frkf. ZItg.) Die Abgeordneten des Nationalrathes, welche einen Appell an das engliſche Parlament für eine ſchiedsgerichtliche Erledigung der ſüd⸗ afrikaniſchen Angelegenheit beantragten, werden ihren Ant az zurücknehmen, da der Nationalrath den Antrag, welchem ſich auch der Bundesrath widerſetzt, zweifellos ablehnen würde. * Konſtantinopel, 13. Dez.(Wiener.⸗B.) Das deutſche Schulſchiff„Moltke“, mit dem vom deutſchen Kaiſer für das Grab des Sultans Saladin in Damaskus be⸗ ſtimmten Kranz, iſt in Beyrut eingetroffen. Madrid 13. Dez. Die„Korreſpondencig Espania“ meldet aus Tanger: Die Stämme in der Gegend 9 85 Tanger und Sec haben ſich empört und plündern die Karawanen. Die Bewegung ſcheint ſich nordweſtlich auszudehmen. ** Der Burenkrieg. Kapftadt, 18. Dez. Die Ernennung Sir Alfred Milners zum Adminiſtrator der Oranjekolonie und Transvaals iſt heute amtlich publizirt worden. *Adelaide, 13. Dez. Die Regie rung erhielt ein Telegramm Kitcheners, worin dieſer erſucht, daß ſich die verwundeten Buſchjäger, welche jetzt geneſen ſeien, zur Rückkehr nach Afrika bereit halten follen. 1* 2* Zur Lage in China. Konſtantinopel, 13. Dez. Der Sultan ſoll dem ruſſiſchen Botſchafter von der Abſicht der Entſendung einer türkiſchen Miſſion nach China geſprochen haben. Der Bolſchafter hat aber widerrathen. Auch in letzter Zeit ſoll der Sultan von ſeinem Vorhaben zu einem anderen Votſchafter geſprochen haben. Wie verlautet, wird es ſich um die Abſendung einer Miſſion handeln, welche auf die in China lebenden Muham⸗ medaner im Sinne friedlicher Unterwerfung unter den Kaiſer von China einzuwirken hätte. * Hongkong, 13. Dez.(Reuter.) In der Stadt ſind Bevpölkerung auf⸗ 1 General; Auzeigel ——* 981 keizen und erkläten, die geheimen Geſellſchaften würden ſch ſm Januar zuſammenſchließen und die Fremden verjagen. * Waſhington, 13. Dez.(Reuter.) Der deutſche Botſchafter v. Holleben ſagte heute in einer Unte redung, die Hauptpunkie der chinefiſchen Frage lönnten als gelöſt betrachtet werden. Es bliebe nichts übrig, als das Recht der einzelnen Parteien ſorgfältig zu ſichern. Deutſcher Reichstag. (19. Sitzung vom 13. Dezember.) Präſtdent Graf Balleſtrem eröffnet 12 Uhr 20. Am Bundesrakhstiſche der Reichskanzler, Richthofen und Poſadowsky. Hug(Centr.) ſpricht für größere Sparſamkeit und Erhöhung der Matritularbeiträge, aber gegen eine Reichseinkommenſteuer, die einen Eingriff in die Finanzhoheit der Einzelſtaaten bedeute. Die Angriffe der Sozialdemokraten gegen das Cenkrum ſeien wirkungslos bei dem feſten Kitt, der das Cenfrum mit ſeinen Wählern verbinde. Redner tadelt die Angriffe auf Poſadowsky, der mit ungeheurer Arbeltskraft ſich in ſeim Reſſort eingearbeitet habe. Hodenberg(Welfe): Der Nichtempfang Krügers war ein Fehler, nicht würdig des deutſchen Reiches. Es hat uns mehr ge⸗ ſchadet, als ſelbſt der Empfang es hätte thun können. Der Reichs⸗ kanzler hat über den Abg. Haſſe geſtern nur einen Pyrrhusſteg er⸗ fochten. Es war intereſfant, wie der Reichskanzler ſich auch ärgern kann, und dann auch in der Form aus der Rolle fällt. Eine Politik ohne Herz iſt auch eine Politik ohne Treue, und unter Umſtänden auch ohne richtiges Ehrgefühl. Vertrauen werden wir mit ſolchen Grundſätzen bei unſeren Nachbarn nicht erwerben. Diedrich Hahn(Bd. d..): Wir müſſen uns hüten, Eng⸗ land allzuſehr zum wirthſchaftlichen Vorbild zu nehmen. Die All⸗ deutſchen brauche der Reichskanzler vielleicht noch einmal. Der Empfang Krügers hätte wenigſtens die Meinung nicht auflommen laſſen, daß wir uns fürchten. Werner(Rfp.): Das Fundament, worauf der Staat aufgebaut ſei, würde untergraben, wenn man die Bauern und den Mittelſtand verarmen ließe. Jedenfalls ſei es nöthig, dem Handwerk zu helfen und demſelben keine Konkurrenz zu ſchaffen. Graf Roon(konſ.) polemiſirt gegen Bebel. Stöcker führt gegenüber Bebel aus, daß das Verderbliche der gegenwärtigen geſellſchaftlichen Zuſtände neben der Herrſchaft des Mammon, dem ehrliche Leute durch Beſtechung zum Opfer fislen und welchem durch Glücksſpiel, Spekulation, Betrügereien nachgejagt würde, Verachtung der religidſen Geſinnung ſei.(Zurufe der Sozialdemo⸗ kraten, welche der Präſtdent zu unterlaſſen bittet.) Er würde es für beſſer gehalten haben, wenn Poſadowsky nicht verſucht hätte, die 12,000 Mark⸗Affaire ſchöner darzuſtellen, als ſie iſt. Jedenfalls herrſcht im Reichsamt des Innern die beſte Abſicht. Redner beiont, er habe auch für die Weltpolftik geſtimmt, jetzt habe er Briefe aus China erhalten, woraus hervorgeht, daß der Grund, weshabb die Kaiſerin⸗Wittwe dem regierenden Kaiſer ſo feindlich geſinnt ſei, darin liege, daß dieſer dem Chriſtenthum zugängig ſei. Der Reichstag habe neulich vom Gegenſatz zwiſchen Herz und Kopf geſprochen, ein Gegen⸗ ſatz beſteht weit mehr zwiſchen Verſtand und Gewiſſen. Es wäre gut, wenn trotz der Formfehler, die Krüger begangen hat, man die Sache ſo arvangirt hätte, ihn doch zu empfangen. Das halte er für un⸗ bedenklich und nützlich für den Zuſammenhalt von Volk und Regie⸗ 12 189.28 81.25 77.02 20 30 20.87 Amſterdam Belgien Italien London* lang kurz kürz Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fabrik Chem. Werke Albert Accumul.⸗F. Hagen Allg. Elek.⸗Geſellſch Helios„ 5 Schuckert 5 Allg.E⸗G. Stemens Lederw. St, Ingbert Parkakt. Zweibr, 70.75 181.30 397 50 245.30 354.50 180.— 169.50 125.— 199— 98.80 175.10 158.— 97* 141.20 181 50 112.40 281.— Bochumer Buderus Coucordia Gelſenkirchner 188 50 Harpener 174.80 Aktien deutſcher und Ludwh.⸗Bexbacher 229.70 Marienburg⸗Mlw.“—.— Pfälz. Maxbahn Pfälz. Nordbahn Hamburger Packet Nordd. Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 142.60 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 26.80 „ Nordweſtb!—.— „dmi 129 20 129.60 117.40 99.— 99.60 91.50 90.20 101.— 91.85 4% Frk. Hyp.⸗Pfob. 4% Pf. HypB. Pfdb. 97—7 0 2. 1 3½%% Pr. Bod.⸗Er. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 3½% Pf. B. Pr.⸗O. Pfandbriefe, Wechſel. 18. 169.20 81 11 77.02 20.39 20.87 71— 181.20 399.— 246.— 853.70 188.— 169 80 128— 189 50 99.70 175.— 158.— 57 110.70 180.70 112.30 280.— 188.50 174 50 280.— 01 129.20 130— 117.60 142.30 26.10 —.— 99.— 99.80 91.50 90.20 101.05 91.85 Pariz Schweiz. Plätze„ Wien 5 Napoleonsdor Lederw. Spichartz Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Klein Maſch. Arm. Maſchinf. Gritzuer Maſchiuf. Hemmer Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Bwllſp Lampertsm. Spin. Web.Hüttenh Featof Waldhof ementf. Kallſtadt Friedrichsh. Bergb. BVergwerks⸗Aktien. Weſterr, Alkali⸗ A. Oberſchl. Eiſenakt Ver. Königs⸗Laura Alpine Montan Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb. Schweiz. Nordoſtb. Ver. Schwz.Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Northern preſer. La Veloce Prioritäts⸗Obligationen. 4% Rh. Pf. Br. 1902 4%% 8% Sttsgar. It.Eiſ. 4Pr. Pf.⸗B.Pfbl909 8½% Pr. Pfdbr. Bk. Pfobr. 1908 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. Badiſche Bank Berliner Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Distonto⸗Commd. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf Hyr.⸗Creditv. Mannheimer Bank Nationalbank 148.— 121.— 106— 147.90 182.40 196.60 175.80 145.80 177.30 127.— 122 75 180.50 115.50 148.50 121.— 106.80 148.70 182.90 196 60 175.90 146.30 177.— 127.— 122.75 181.80 115.50 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Mhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Vank Bank Ottomane Mannh. Verſ.⸗Geſ. 84.87 16.26 58.— 125.— 141.70 187.— 171 50 110.— 178.— 106.50 143.50 219.40 124.— 200.80 224.— ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. 148.— 90 4³ 156.— 102.10 93.80 182.65 88.20 46 6⁰0 99.50 90.60 57.85 99.50 90.50 104.60 210 50 185.20 161.— 142.20 161.50 128.90 109.70 117 80 114.20 109.10 420.— 0 108.20 84.98 16286 58.— 125.— 141.50 188.50 171.59 110.— 178.— 106.50 94— .— 231.20 143.50 220.— 123.50 199.50 22.— 158.80 97.20 158.69 104.— 94.90 100.— 182.98 82.80 48.,50 99.4⁰ 90.60 57.85 98.— 89.— rung, Kaiſer und Nation. handelte, darf kein ſittlicher Zwieſpalt durch das Volk gehen. Wo es ſich um große ſittliche Fragen (Sehr richtig.) Der ganze Kampf iſt ein Spott auf die große Politik der chriſtlichen Weltmacht und auf die Haager Konferenz. Er wlnſche, daß Gott dem Reichskanzler die Kraft geben möge, etwas von der chriſtlichen Harmonie in das Konzert der Großmächte zu bringen. Mannheimer Handelsblatt. Coursviatt der Naunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 13. Dezember. Weizen pfälz.—.—17.—]Hafer, württb. Alp—.——.— „ norddeutſcher—.——17.—„ amerik. weißer—.——14.25 „ ruſſ. Azima 17.50—18.50] Mais amer.Mixed—.——12.50 „ Theodoſia 18.50—18.75„Donau 13.——13.25 „ Saxsnska 17.75—18.—„ La Plata—.—12.75 „ Girka 17.25—18.— Kohlreps, d. neuer—.——31.— „ Taganrog 17.50—18.—[Wicken 18.50—19.— „ rumäniſcher 17.50—18.—Kleeſamen deutſch. 1 120.—130.— „ am. Winter—.——18.— 45„ II 100.—110.— „ Chicago lI—.—.—„ amerik. 100.—110.— „ Manitobal———.—„ neuerpPfälzer——-——.— „ Walla Walla———175„ Luzerne 87.——95.— „ Kauſas I1—.— 18.—„ Provenc. 105.—115.— „ Californier—..„Eſparſette 30.——81.— „ La Plata 17.75—18.— Leinöl mit Faß—.—68.— Kernen—.——17.— Rübölk„„—.—70.— Roggen, pfälz.—.—15.10„ bei Waggon—.——68.— „ ruſſiſcher 15.——15.25] Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.——.— fr. mit 20 Tara—.—— 22.75 „ norddeutſcher—.—.— Am. Petrol. Wagg.—.——21.90 „ amerik.—.———.— Am. Peirol. in Ciſt. Gerſte, hierländ.—.—16.— p100ko netto verzollt.——18.20 „ Pfälzer 16.——16.50 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——21.75 „ Ungariſche 18.——18.25 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——29.90 Futler—.—13.—[Rufſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Brau——— ſſternen p. 100ko netto—.——17.20 Hafer, bad. 13.50—14.50 Rohſprit, verſteuert—.— 116.— „ ruſſiſcher 14.50—15.— 70er Sprit—.—47.— „norddeutſchen-———.— goer do. unverſt.—.——34.— Nr. 00 0 1 2 3 4 mehl—— e 28.— 286.— 24.— 23.— 22.— 20.— Roggenmebl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Weizen und Roggen etwas feſter. Gerſte, Hafer und Mais unverändert. Frautfurt a.., 18. Dezhr. (Effektenbörſe), Anfangscourſe. Kreditaktien 210.40, Staatsbahn 142 30, Lombarden 26.10, Eſypter —.— 4% ungar. Goldrente 98.10. Gotthardbahn 150 50, Discouto⸗ Commandit 176.—, Laura 201.—, Gelſenkirchen 188 50, Darmſtädter 182.90, Handelsgeſellſchaft 148.50. Tendenz: ſchwach. Berlin, 13. Dez.(Telegr.) Effektenvörſe. Die Börſe eröff⸗ nete in ſchwacher Haltung bei wenig Unternehmungsluſt der Platz⸗ ſpekalanten, zumal es hieß, daß große Poſten von Pfandbriefen der Hypothekenbanken zum Verkapf vorliegen ſollen. Feſt lagen nur Fonds. Von Bahnen ſchweizeriſche ſehr feſt. Beim Uebergang in die 2. Börſenſtunde Banken ſtetig, Montanwerthe weichend, ſpäter ungelmäßig. Privatdiskont; 4%%0. Frankfurter Börſe. Schlufz⸗Kurſe. Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Oſch. Reichsanl.] 95.35 95.80 J 4 Oeſterr. Goldr. 100.30 100.30 5„„„ 95.50 96.—4½ Oeſt. Silberr. 98.— 98.— 87.45] 88.25 4½ Oeſt. Papierr. 98.40 98.30 3½ Pr. Stadts⸗Anl. 95.30 96— 4½ Portg. St.⸗Anl. 36.85 36 70 3½„„ 55.30 86.208 dio. äuß. 25.— 25.20 3 8 3 87 25 88.39 4 Ruſſen von 1880 89.20 99.10 3½ Bad. St.⸗Obl.fl 94.20 94.45 Kruſſ. Staatsr. 1894 96.60 96.60 59 5 93.90] 94.604 ſpan, ausl. Rente 69.40 69.60 8 71900, 33.45 98.50 1 Türken Lit D. 22.80 22.90 3½ Bayern„„ 92.95 93.50 4 Ungar. Goldrente 90.20 88.20 8 5„82.45 84.80 5 Arg. innere Gold⸗ 4 Heſſen 102.50 102.75 Anleihe 1887 5 8 Gr. Heſſ. St.⸗A. 4 Egypter unifieirte———.— von 1896 88 45 83.90 5 Mexikaner äuß. 98.90 98.80 3 Sachſen 83.95 84.40 5 inn. 25.50 25.60 4 Mh. St⸗A. 18999————4½ Chineſen 1898 76.— 76.50 B. Ausländiſche, Verziusl. Looſe. 5 Hoer Griechen 88.50—.—3 Oeſt, Looſe v. 18600 136.60 136.20 5 italien. Rente 94.90] 95.10] 3 Türkiſche Looſe 110.60 110.— Oberrhein. Bank Oeſterr.⸗Ung. Bank 121.60 Privat⸗Discont 4¼%. Reichsbank⸗Discont—, Nachbörſe. Kreditaktien 211.—, Staatsbahn 142.30, Lombarden 26.—, Disconto⸗Commandit 176.20, Pariſer Aufangskurſe.“% Rente 102 30, Italiener 95.75. Spanier 70.—, Türken D. 23.32, Türk. Looſe 113.50, Banque Ottomane 542.—, Rio Tinto 14.07. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 18. Dezember. Obligationen. 121.60 Staatspapiere. WPfandbriele. Badiſche Obligat. e 4. Mzein. 59p.⸗B. unk. 1902 31%„(abgeſt.) 94.40 63 905 7. 3½%„ Oblig. Marz 64 60 G 293 ee 6%%„ 18806 95.95 b%„„„ CGommune!“ 30%/» Leg 9980 5b Städie⸗Aulehen, „ 84.80 b5 15 leikanſe Wg 780 euher v. J. 4.„% T. 100 Looſe 141.— 5 4% Zudulgehaſen 55 190⁰ 95 Bayer. Opligatlonen 5 5 10 Zubwigshafen M. 92 Deutſcht Reichsanlelhe 8. 10 0 Manühelmer Oßt. 15 —* 1 55 3%„ 38 25 55 5 2 1805 977 Wreuß, Geufets 29 91% 1 188.8 4* Induſtrie⸗Dollgstionen N„* 5. 0 5 155525 e 25 rauerei Kleinlein Siſfenbahn⸗Milehen. 1 85 N enzmühle 4 Pfälg. udw. War Norb) 108.80 5 4½ Sreherer Jlegelwerke E0„ 5 91.60 53 4½ Berein ahr 957„ 8 cenbertirt, ös%8 Beſtſtofffabult Wald Aktien. u Pfalzbrau. v. Geiſel u. Moßr[94.— Babiſche 5155 120.60 G Brauerei 65 Gewerbebank Speper 80% ß 12.50 0 Se 22.— Maunheimer Ban 12 8 Schwetzingen 69.— Pflſce Bant 121 4„Sonne Welg Speyer 149.80 75 4 e Ban 8 5 10. Pfalz, Oop.-Baut 106.— 7 Beige ſftz, Spaten Edb. Landan 158.60 Wormſer Braugadns v. Dertge. ee, ee ee e, Südbd. Bank 106.70 C Trausport Süddeutſche Vank Gunge) Akt.. und Berſicherung⸗ Kitenvabnen. Gutſahr⸗Aktlen 126 1. 3 Waunb. Damofſchlepsſcß 1847 , dedoen 12. Beb' Aück⸗ b. kilgerſec N Hellbronner Straßenbahnen 87.— Schifffahrt⸗A ecuranz 586.— Chemiſche Juduſtrle. Cont nentale Ve erung 310. 5 -⸗G. f. chem. Juduſteie 118 2⁵ U Manubelmer Verſſcherung 400.— Badiſche Aniliu⸗ u. Sodag 395.— 55— 3 5 junge——* rausportverfich.— Ebem. Fabrit Glweſheie 12n 1 8 5 geſt der eee ene beeee ee eg Derein B. Oelſabriten 100 G Dlugler ſche Maſchluenfabeik We. 5 Weſteregeln Alkal. Stamm 229.— G EmalUrfabrit fir weiler 8 Borzug 104. Emaillirwerke Mafkammer 102.— 8 7 85 Fttlinger Spinnerei 110.— 4 Brauereien. Lüttenheimer Splnnerei 91.— Bad. Brauerei 148.— Karlsr. Nähmf. Hald u. Nen 1809. 8 Binger Aktienbierbraueret 95. 5 e eee 85.— Durlacher Hof vorm. Hagen 200. ekbheimer vinneret Sbae 10 174.— Sfädlz. Nahm. u. Fahrräberk 80.— Elefantenbräu Rühl, Worms 106. 8 Portl.⸗Gementwl. Heſdelberg 184.— K Arauereil Ganter, Freidurg 107. 8 Fereinig. Freiburger Ziegelw. 1¹.— Kleinleiu, Heibelberg 148.— Verein Speyerer Zlegelwerke 99.— 8 Homburger Meſſerſchmitt 98.— ellſtofffabrit 1 431.50&0 Jubwigshafener Braueret— uckerfabrik Waghäuſel 70.75 5 Maunb. Aktienbrauerei 164.— uckerraffinerie Mannhelen 146.— Maunheimer Effektenbörſe vom 18. Dez. An der heuligen Börſe wurden die Aktien der Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik zum Courſe von 85% um eſetzt. Sonſtige Coursveränderungen erfuhren: Pfälz. Spar⸗ und Creditbank, Landau 135.50., Rhein. Creditbank 142., Chem. Fabrit Goldenberg 188., Verein chem. Fabriken 185., Brauerei Ganter, Freiburg 107 B. Pans Lee bert Aessebüget billigst bei Curt Siegfr. Rosenhain, Juwelier, Sgzteabe Telephon 2160. Fis--vis dem Kaufhaus. Telephen 2160. 11806 Brillautſchmuck, goldene Uhren und Kettn. Hochaparte Weihnachtsgeſchenke in entzückender Auswahl, Schaufenſter⸗Auslage mit ſichtbaren Preiſen.

General-Anzeiger. 18. Dezembere⸗ Amts⸗ und Kreis Ver 2 Kindigungsblalt Hieſt 91 die Bekauntmachung. No. 317751 Da die ſtädtiſche Feuermeldeanlage ihrem Zweck in jeder Hinſicht nur dann entſprechen kann, wenn möglichſt zahlreiche Perſonen im Beſitze von Feuermelder⸗ ſchlüſſeln ſinp, ſo erlauben wir uns die verehrliche hieſige Einwohnerſchaft zur Beſchaffung ſolcher Schlüſſel wieder⸗ holt und driagend aufzufordern. Es ſollte in jedem Hauſe mindeſtens ein Feuermelder⸗ chlüſſel vorhanden und derart aufbewahrt ſein, daß er ei einem etwaigen Brandfalle für Jedermann leicht zu⸗ gänglich iſt. Die Schlüſſel ſind auf dem ſtädtiſchen Feuermelde⸗ bureau im Kaufhaus zum Preiſe von 35 Pfg. pro Stück erhältlich. Gleichzeitig bringen wir nachſtehende Beſtimmungen der ortspolizeilichen Vorſchrift über Handhabung der öffent⸗ lichen Feuermelder vom 24. September 1890 in Erinnerung. Dieſelben lauten: 52. Die Handhabung des in den roth lackirten Käſtchen angebrachten Meldeapparats iſt nur nach Oeffnung der Thüre mittelſt eines beſonders conſtruirten Schlüſſels möglich. Der Schlüſſel wird an die Mitglieder der Feuer⸗ wehr, die Schutzmannſchaft und an Perſonen ausge⸗ geben, welche in unmittelbarer Nähe der Befeſtigungs⸗ orte der Meldeapparate wohnen. Außerdem iſt Jeder⸗ mann fre geſtellt ſich auf ſeine Koſten auf der Central⸗ ftelle im Kaufhaus(frühere Polizeihauptwache) einen ſolchen Schlüſſel zu kaufen. Jeder Schlüſſel iſt mit einer in ein Verzeichniß der Centralſtelle einzutragenden Nummer verſehen. Die Inhaber der Schlüſſel haften für etwaigen Mißbrauch derſelben. Verluſt des Schlüſſels iſt ſofort auf der Central⸗ ſtelle anzuzeigen. 8 8 Um eine Ffeuermelduſig abzugeben, öffnet man die Thüre des Apparats mit dem Schlüſſel durch eine halbe Umdrehung nach rechts. Alsdann dreht man die im obern Theile des Apparats angebrachte Kurbel in der Pfeilrichtung nach rechts im Kreis herum. Ein ſchnelles Zurückſpringen der Kurbel bedeutet, daß die volle Umdrehung der Kurbel nicht vollendet war und muß dieſelbe wiederholt werden. Kurze Zeit nach Zurücklaufen der Kurbel ertönt eine im Junern des Apparats angebrachte Glocke zum Zeichen, daß die Meldung auf der Centralſtelle verſtanden iſt. Sollte das Glockenſignal nicht ertönen, was der Fall iſt, wenn gleichzeitig ein anderer Apparat Meldung macht, ſo wartet man einige Sekunden und gibt die Meldung dann nochmals in derſelben Weiſe ab. 4 Sobald das Glockeyſignal ertönt iſt, muß die Thüre geſchloſſen werden. Der Schlüſſel bleibt ſtecken und kann nur mittelſt eines beſonderen Auslöſeſchlüſſels, welchen die Feuerwehr und die Schutzmannſchaft mit ſich führt, entfernt werden. Der Schlüſſel gelangt nach ſeiner Auslöſung an den Inhaber zurück. 8 5 Zum Feuermelden iſt nur Derjenige be⸗ techtigt, der die Brandſtelle genau augeben kaun. Zur Meldung ſoll möglichſt ein in der Nähe der Brandſtelle befindlichex Apparat benützt werden. Wenn jedoch von Lelner vom Brandplatze ent⸗ eteren Stene das Feuer gemeldet wird, ſo hat der And keldende bei dem Feuermelder ſtehen zu bleiben, die Feuerwache oder die Feuerwehr bezw. die Schutzmannſchaft eingetroffen iſt, oder, falls er hieran unbedingt verhindert iſt, die Brandſtelle auf die im Kaſten des Melders beſtudliche Tafel zu ſchreiben. * rolis § 7. Außer der Kurbel darf kein anderer Theil des Meldeapparats berührt werden. Ohne dringenden Grund darf der Melder nicht in Betrieb geſetzt werden. Das Probieren mit dem Schlüſſel und jede unbe⸗ ſugte Aenderung und Beſchädigung des Meldeapparats und der Zuleitungsdrähte iſt verboten. 8 8 8. Wegen vorſätzlicher oder fahrläſſiger Störung des Betriebs der Anlage, ſowie wegen Beſchädigung oder Zerſtörung derſelben tritt Beſtrafung nach§ 3817, 818, 804 Reichsſtrafgeſetzbuch ein. Muthbwillige oder böswillige Alarmirung der Polizei oder der Feuerwehr wird gemäߧ 360 II..St.B. mit Geldſtraſe bis zu 150 M. oder mit Haft beſtraft, Endlich bemerken wir bei dieſem Anlaß, daß die Be⸗ amten des ſtädtiſchen Feuermeldebureaux angewieſen ſind, jeden Intereſſenten auf Wunſch in der Handhabung der ſtädiiſchen Feuermelder perſönlich und mündlich zu unter⸗ weiſen. 68378 Mannheim, den 19. Oktober 1900. Bürgermeiſteramt: Ritter. ＋ Paul Masskow, Optiker, Q 2, 22. empfiehlt als Weihnachtsgeſchenke: Wampfmaschinen und 2510 Modelle, 1 Laterna magiea, Neißzieuge, pernglaser. Feldstecher. Brillen und Zwieker in Gold und Double. EBarometer und Thermometer. Reparaturen gut und billig. Schiruska. 65547 Ichte Amerikanische Ein Geschenk, das für jede Gelegen- heit passt und Jung und Alt will-⸗ kommen ist. Es bietet Jedermann Unterhaltung und Belehrung. Singt, Meur u, splelt mit entzüekender Naturtreue. Preis von Mk..— aufwärts, Golumbia Phonograph Company m. b. fH. Berlin., Frledieh Strasse 682. Auf Wunsch Katalog Paris 1900. „Gräand Prix““ 84 gratis und franco. e 955 2 Iternationaſes Reiseburgau Mannheim Fritz Bopp Telephon 584. —2 B 2, 7. 9 e uſammenſtellbaren Fahrſcheinheften eeer 9 1 5 8 ſc0 Seckenheimerſtraße 28, 11. 71887 (Rundreiſebillets), eige Einwohnerſchaft! hahnen, Mit Gilligkeit vom 15. Dez. J. Js. wird die Station Nm burg in den Ausnahmetarif Nr. 18 Abth. III für Kleeſaaten (mit Mannheim) und die Stauon Reichenau a. Kn. in den Aus⸗ nahmetarif Nr. 8 Abth. 1 für Kunſtwolle(mit Heidelberg) des Gütertarifs Theil Ul Heft 7 für den ſüddeutſch⸗öſterreich-ungari⸗ ſchen Verband aufgenommen. Näheres iſt bet den Verbands⸗ ſtationen zu erfahren. 72068 Karlsruhe, 11. Dezbr. 1900. r. Generaldirektion. Vergebung von Hauseutwäſerungs⸗ Arbeiten. Nr. 14849. Die Ausführung der Entwäſſerungsanlage für den Neubau des Realgylmtnaſtums an der Tullaſtraße ſoll öffentlich vergeben werden. Vie Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefbaſl amt, Litra L 2, 9 zur Eiuſicht auf und können Angebotsformu⸗ lare und Maſſenverzeichuiſſe gegen gebührfreie Ennſendung von 1,00 Mark von dort bezogen werden. 1HAngebote ſind verſiegelt und mit ent prechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Mittwoch, 19. Dezbr. 1900, Vormittags 11 uhr, einzullefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwakt der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende An⸗ gebote werden nicht mehr ange⸗ nommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. 71748 Mannheim. 8. Dezember 1900. Tiefbanamt. Abtheilung Sielbant Berger. Zu vermiethen. In dem ſtädtiſchen Gebäude Lit. L 2, 9 iſt ein 9 Ladenlokal an der Bahnhofſtraße mit ca 45 qm Grundflache, drei großen Schaufenſtern, mit oder ohne Magazin und Kellerantheil auf 23. Januar 1901 zu vermiethen. Das im Hinterhof gelegene Ma⸗ gazin iſt 1½ſtöckig mit einer nutz⸗ baren Grundfläche von ea. 40 qm. Wegen Beſichtigung des Mieth⸗ objekts und weiterer Auskunft wolle man ſich an die unter⸗ fertigte Stelle wenden. 69631 Mannheim, is Novbr. 1900. Hochbauamt, Abtheilung II. Hauſer. Der Bedarf an Waſſerweckkn, Ileiſch, Burſ, Millch und Rahm für 1901 foll im Wege des An gebotes vergeben werden. Preiſe wollen ſchriftlich, verſchloſſen und mit geeigneter Ueberſchrift ver⸗ ſehen, bes ſpätenens Freitag, den 14. Dezember, Abends 5 Uhr eingereicht werden. Die Liefer ungsbedingungen liegen in un⸗ ſerer Kanzlei zur Einſicht auf. Großh. Landesgelänugniß⸗ Diretiien. 71910 „Das Ergebniß an 8— Spügt u. Kuochen vom Jahr 1901 wird Samſtag, den 15. Deze mber, Vormittags 10 Uhr in der Anſtalt einer Verſteigerung ausgeſetzt, wozu wir Liebhaber mit dem Bemerken einladen, daß die Bedingun en in unſerem Geſchäftszim ſer aufltegen. Großh. Laudesgefangniß⸗ Direktion. 71909 Gehilfen⸗Geſuch. Nr. 86891J. Bei der Stadt⸗ verwaltung Mannheim ſind thunlichſt bald folgende Stellen zu beſetzen: Zwei Schreibſtellen durch jüngere Gehllfen; Gehalt 340 bis 1200 Mark je nach Alter und Leiſtungsfählgkeit; ferner eine Bukeaugehilfenſtelle durch einen im Bukaudienſt durchaus bewanderen Gehilfen: Gehalt 1200—1500 Mark, je nach Be⸗ ſähigung. Bei Bewährung im Dientte iſt ſpäter Enreihung des Inhabers leßtterer Stelle in den Gehaltstarif nicht ausgeſchloſſen. „Für ſämtliche Stellen gefällige Handſchrift unerläßlich Gehalts⸗ anſprüche ſind anzugeben und die Bewerbungen mit Lebenslauf ſowie Zeugniſſen, von ncht im öffentlichen Dienſte Befind chen auch mit Leumundszeugniß zu belegen. 71972 Mannbeim, 10. Dezbr. 1900. Bürgermeiſteramt. Lelſtigenng von kugliſce Herrenanzugſtoffen., Mittwoch, den 12., Donnerſtag, den 13. Dezbr. und folgende Tage, jeweils von 2 Uuhr ab, werden in F 2, 4, eine große Parthie engl. Herren⸗Anzug⸗ und Ueberzieherſtoffe, Kinder⸗ Anzüge u. Kinderüberzieher gegen Baarzah ung verſteigert. 2 7 Futwürfe u. Zeichnunzen fur Stickerelen, ſowie Ma erelen auf Stoffe jeder Art fertigt J. Fleischmann, Sroſſ Fadiſche Aaalo⸗ Belauntmachung. Die Benützung von Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas betr. Bei einer Neviſion der Koch⸗, Heiz⸗ und M ugas Einrich⸗ kungen hat ſich ergeben, daß in zahlreſchen Fällen von den Gas⸗ meſſern für Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas a euchtflammen geſpeiſt wurden, deren Auſchluß theils überhaupt nicht, theils nicht in der vorhandenen Anzahl geſtaltet war, Ju den meiſten Fällen ſcheinen die Conſumenten durch die die Gaseinrichtungen ausführenden Privatinſtallateure irrig belehrt worden zu ſein, weshalb wir davon abgeſehen haben, wegen mißbräuchlicher Verwendung von Gas im Sinne des 8 18 der „Vertragsbeſtimmungen für die Abgabe von Gas“ vorzugehen. Zur Vermeidung von Miß⸗ verſtänduiſſen machen wir darauf aufmerkſam, daß die Verwendung von Koch⸗, Heiz⸗ und Motoren⸗ gas zu Beleuchkungszwecken nur geſtaltet iſt: 1. Zur Speiſung,„einer Flamme zur Beleuchtung des Küchenraumes, indem mit Gas gekocht wird. Wird zum Kochen kein Gas verwendet, ſo iſt ſelbſt⸗ redend auch die Anbringung einer Leuchtflamme im Küchenraumuichtgeſtattet. benſo iſt der Anſchluß einer Leuchtflamme an den Koch⸗ und Heizgasmeſſer unter⸗ ſagt, wein das Gas ledig⸗ lich Heizzwecken dient(Gas⸗ öfen, Badeöfen, Bügelappa⸗ rate) Der Auſchluß mehrerer Flammen oder eines Doppel⸗ armes oder von Flammen in anderen Räumlichkeiten iſt verboten. Als„Küchenraum“ iſt derſenige Raum zu be trachten, in dem der Koch⸗ herd aufgeſtellt iſt. Soweit hiernach die An⸗ bringung einer Leuchtflamme an den Kochgasmeſſer nicht geſtattet iſt, muß ein beſon⸗ derer Leuchtgasmeſſer geſetzt werden. Zur Speifung„einer“ Flamwe zur Beleuchtung des Raumes, in dem der Gasmotor beuntzt wird. Der Auſchluß mehrerei Flammen oder von Doppel⸗ armen iſt auch hier nicht geſtattet. Wir bitten unſere Gasabneh mer, alle mit dieſen Beſtim⸗ mungen in Widerſpruch ſtehen den Beleuchtungseinrichtungen alsbald enifernen oder abändern zu laſſen. Im Uebrigen verweiſen wir auf die nachſtehenden Beſtimm⸗ ungen des Gasabgabe⸗Statuts: 9 18. Es ſteht der Gasanſtalt das Recht zu, die Gasmeſſer und Röhren⸗Leitungen, fowie die Räume, welche mit Gaseinrich tung verſehen ſind, von Zeit zu Zeit zu unterſuchen, und, wenn es erforderlich iſt, Waſſer in den Gasnieſſer zu füllen, insbeſondere auch zu koutrolliren, ob die (Zwiſchen⸗) Gasmeſſer für das zu Koch⸗ Heiz⸗ und Motoren⸗ zwecken beulitzte Gas richtig funk tioniren und kein Mißbrauch dadurch erſolgt, daß das nur zu Koch⸗, Heiz⸗& Mstoren⸗ zwecken beſtimmte Gas etwa auch zu Beleuchtungszwecken beuützt wird. Es iſt daher jeder Gascon⸗ ſument ver unden, den Bedien⸗ ſteten der Gasanſtalt nicht nur den Zutritt unbehindert zu ge ſtatten, ſondern auch denſelben die geforderte Auskunft zu geben. 8 10. Der Gasauſtalt ſteht das Recht zu, in jenen Fällen, in welchen der Gasabonment ſich willkürlicher Aenderungen der Einrichtung er laubt(8—10) oder den Bedien⸗ ſteten der Anſtalt den Zutritt zu den Gasmeſſern und den niit Gas verſehenen Räumen ver⸗ weigert, ferner wenn eine Täuſchung(3. B. die Ver⸗ wendung des Koch⸗, Heiz⸗ & Motorengaſes zu Beleuch⸗ tungs⸗Zwecken) feſtgeſtellt würde(§ 18) oder die zur Auf⸗ bebung der Druckſchwankungen getroſſene Einrichtung ſich ſpäter als unwirkſam erweiſen(8§), usbeſondere aber in dem Falle, wozdie in 8 15 ſeſtgeſetzten Zahl⸗ ungen nicht pünftlich geleiſtet werden, ohne vorherige richter liche Entſcheidung, ſowie auch ohnes orausgegangene Verzugs ſenung ſofort die Zuleitungs⸗ röhren abſperren und ab ſchnelden zu laſſen; auch ſtehi der Gasanſtalt in vieſen Fällen das Recht zu, darüber zu ent ſcheiden, ob die Gasabgabe auch für ſpäter entzogen we'den ſoll Ene etwaige ſtrafrechtliche VBerantwortlichkeindes Abon⸗ neuten wird hierdurch nicht berührt. 71427 Mannheim, 29. Novobr. 1900. Die Direction der ſtädt, Gas⸗ u. Maſſerwerke. Hekauutmachung. Materiallieferung betr. Wir erſuchen unſere Lieferanten höflichſt, die Rechnungen über Lieſerungen und Arbeitsausführ ungen jeweils raſch nach Been digung derſelben an uns einſen⸗ den zu wollen. 6894 Mannheim, 25. Oct. 1900. Die Direction der Städt. Was- und Waſſerwerke. Mädchen 6 Waſchen und Putzen. T 6, 11, part. 7l92s ———-¼——2 Bekaunkmachung. Wir bitten die Inhaber von Monats⸗, Halbjahres⸗ und Jahreskarten, den Schaffnern, insbeſondere den neuangeſtellten, bei Benützung der Straßen⸗ bahnwagen die Karten vorzuweiſen, da nur die Vorzeigung dieſer Fahrt⸗ ausweiſe zur Mitfahrt be⸗ rechtigt. 7202ů Mannheim, 12. Dez. 1900. Hit Dirrttion.s ſtädt. Straßenb hnamleg. Löwit Vetkauf von alten Crambahnſchienen. Die beim Panorama und beim Tatterſall liegenden alten Pferde⸗ bahuſchtenen gelangen im Wege des öfſentlichen Angebots zum Verkauf. Preisangebote für 100 kg. ſind verſchlo en und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis ſpä⸗ teſtens 72030 Dieuſtag, den 18. ds. Mis., Bormittags 11 Uhr dem unterzeichneten Amte einzu⸗ reichen. Mannheim, 12. Dez. 1900. Die Dir ction des Städt. Straßenbahnamtes: Löwit. Erklärung. Uunterzeichneter gibt hiermit mie Herren Anton Kuchen meiſter In P 3, 5, Baruch Nothſchild, Rilchhändter in Gs, 3, Hinter⸗ haus, und Joſeph Jungkend, Bellenſtraße, Lindenhof, hier, über mich verbreiteten Unwahr⸗ heiten und Verleumdungen heute ein gerichtliches Nachſpiel vor hieſigem Schöffengericht hatten, wodel Herr J. Jungkind zu 40 Mk. Geldſtrafe u. Koſten verurtheilt wurde. Die beiden anderen Herren ſtanden leider nicht unter Anklage, föndern waren als Zeugen anweſend. Ich erkläre hiert daß ich u, der die von obengenaunten Herren ausgeſprengten Unwahr⸗ eiten weiter verbreitet, rückſichis los belangeß werde 721¹4 Mannheim, 12. Dez. 1900 lohann Haupt, P3,0 Vorſtand des eingetr. Vereins der ſelbſt Milchhändler in Maunheim. Kleinkinderſchule N8, 9. 70385 Die Bitte um Weihnahts⸗ gaben richten wir auch dieſes Jahr wieder an die edlen Gönner und Freunde der armen Kleinen, um eine Chriſtbeſcheerung ver⸗ anſtalten zu können. Zu dank⸗ baxer Entgegennahme ſind bereit: Die Vorſtandsmitglieder: Frau M. Bender, N 4. 15. Frl. E Gärtner, M 5. 8. Fau M. Gloecklen, N 5, 110. Frau Conſul Hafter, L 8, Ta. Frl. M. Heckel, 0 8, 10. Fri. M. Kopfer, Vorſitzende, Bismarckplatz 8. Frau L 1 Frl. A. Mohr, B 1, 12. Frau Oberſtabsarzt Müller, O 8, 12 Frl. M. Rothpletz. O 7, 18a. Frl. E. Thorbecke, B 6, 25, Frau Commerzienrath Zeiler, B 7, 6 7 Herr Stad⸗pfarrer Bauer, 4 3,4. err O. Gloecklen, N 8, 1lo, Herr Aug. Scheubiy. L 8, 2 ünd Schwe er Eliſe Brauch N6,9. Iſrael. Waiſenperein Zurffeier des Tempelweihefeſtes (Cbanuka) findet Mittwoch, 19. Dezber. 1900 5 Abends 5 ur in unſerem Vereinshauſe R 7, 24 eine 71159 Beſchenkung unſerer Pfleglinge ſtatt, wozu wir all Freunde und Gönuerergebenſt elnäden. Kindern iſt der Jutritt nur in Begleitung Erwachſener genattet. Der unterzeichnete Frauenvorſtand iſt bereit, freund⸗ liche Gaben zu dieſem Zwecke ent⸗ gegen zu nehmen Frau Aberle. Henriette, B 2, 9. „ Darmſtädſer, Anna, M 7, 12 „ Dreyfnuß. Emma, O 1, 3. „ Hirſch, Emilie, D 7, 14. „ Jordan, Helene. O 7, 4. „ Lefo, Juſtine. M 1, 5. „ RNeumann, Nanni, B 6, 82. „Wachenheim, Bertha, Kaizerring 38. „Zimmern, Henriette, EE 6, 8. Manunheim, 3. Deibr. 1900. ein 1 45 20 Itut, ſey. Eing. an 1 beſſ. Herrn z. v. 71965 NCrienlalische Fegpidbe J. Sexauler Machl, Erklärung ab, daß die von den in aſlen Dimensionon. 78 Hannheim, 2,6. Todes-Anzeige. Wir erfüllen hlermit die traurige Pflicht, unſere ver⸗ ehrl. Mitglieder von dem geſtern Abend erfolgten uner⸗ warteten Ableben unſeres braven Vereinskollegen Herrn Karl Becker in Kenntniß zu ſetzen. Wir werden dem dahingeſchiedenen Mitgliede ſtets ein ehrendes Andenken bewahren u. bitten unſere Mitglieder, ſich an dem morgen, Freitag, Nach⸗ nittags ½3 Uhr, vom Trauerhaus, k 3, 1, aus ſtatt⸗ findenden Beerdigung recht zabie zu betheiligen. 72187 der 4 leder lesen! Streng reelll Weltberühmt! (Geſeglich Nur 3 Mark ben, Polardaunen Weltberühmte Spezlalltat erſten Ranges! Uebertrifft an dauernder Füll⸗ kraft, Weichbeit u. Haltbarkeit alle and. Sorten Daunen zu gleichen Preiſen! In Farbe den Eiderdannen ähnllch! Garantirt neu! Beſte Reinl⸗ gung! Vollſtändig gebrauchsfertig! Für bürgertiche u feinſte Ausſtattungen. ; cbenſe für Hatel⸗ U. Anſtalts⸗Elnkichtungen ganz vorzüglich geeignet! Jedes beliebige Quantum zollfrei geg. Nachnahme! Nichtgefällenbes auf unſere Koſten zurücgenommen. Pecher& Co. in Herford Nr. 40 in Weſtfalen. 2 Prohen(auch Muſter geelgneter Bettstoſſe) umſouſt u. purtofrei! reltwllligſt Juange⸗Verfltigtrung Freitag, 14. 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Glücklich ſind die Kinder, welche ſich der Fürſorge liebender Eltern erfreuen und hoffnungsvoll dem ſchönen Feſte entgegenſehen dür⸗ fen. Doppelt ſchwer würden aber bedauernsweithe Waiſen⸗ knaben ihre Lage empfinden, ſollte ihnen am allgemeinen Freudentage nicht ebenſalls ein Weihnachtsbäumchen erglänzen. Uin ſo freudiger berührt der Ge⸗ danke, daß bisher niemals ver⸗ geblich an die Opferwilligkeit Unſerer werthen Mitbürger appe⸗ lirt wor en iſt. Wir ſind da⸗ her auch heute wiederum der frohen Hoffnung, daß ſich gewiß zahlreiche Gönner des Waiſen⸗ hauſes finden werden, welche uns in den Stand ſetzen werden, den allezelt dankbaren Wiiſenknaben unſerer Anſtalt eine Weihnachts⸗ freude zu bereiten. 71330 Die unterzeichneten Mitglleder des Stiftungsraths, ſowie der Berwaller find gerne bereit, Ga⸗ ben an Spielzeug, Natuxalien oder Geld in Empfang zu nehmen. Maunheim, 29. Nopbr. 1900. von Hollander, Bürgermeiſter. Groß, Tarl. Stadtrath, D 4, 13. 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Beim Herannahen des Weih⸗ nachtsfeſtes bitten wir die Freunde und Gönner unſerer Anſtalt auch in dieſem Jahre der Waiſen zu gedenken, damit wir in den Stand geſetzt wer⸗ den Kindern ein frohes Feſt bereiten zu können. 70638 Im Namen des Vorſtandes werden gütige Gaben dankbar entgegen genommen von Fräu⸗ lein Eliſe Gantner,. M 5, 3. Bitt Ae. An die Freunde und Gönner Anſerei Kleinkinderſchule richten wir auch in dieſem Jahre wieder die herzliche Bitte, uns durch güttge Zuwendung' von Gaben den ihnachtsbaum für die Kleinen ſchmücken zu helfen. Für die nen, welche ſich während des Winters oft hilfe⸗ ſuchend an uns wenden, nehmen wirauch Naturalienu.Kleidungs⸗ ſlücke an. Die Unterzeichneten ſind gerne bereit, jede Gabe mit herzlichem Dant 3¹¹ nehmen. 70348 Der Vorſtand bder Kleinkinderſchule des Evangel Vereins(Stadtmiſſion): Th. Achtnich, Stadtpfarrer, F 7, 26b; W. Hauß, Kaufm., 27, 15; Fran M. Bender Wwe., N4, 14; Frau G. Cleß, Kaiſ⸗ r⸗ ring 50; Frau O. Dörflinger [Wwe., L 148; Frau Kirchenta h Greiner, 5. 7, 26b; Frau W. Heidenreich, 8. 95 Frau Hof⸗ juwelier Heisler Wwe., N 1, 2; Fräul. E. Nüßeler, E 5, 8; Frau Direklor Poſt, Kaiſer⸗ ung is; Frau Bauinſpektor Rülmelin W Lwe., L 11,28; Frau O. Schmidlin, Jungbuſchſtr. 18. Weih achten der Herberge zur Heimalh⸗ Hundert Wanderern der Land⸗ ſtraße, ſowie Arbeitern aller Art wird alljährlich bei uns eine Be⸗ ſcheerung in angemeſſener Form zu Theil. Wir bitten edle! Men⸗ ſchenfreunde um Gaben von wolleuen Sachen, Stiefeln, Klei⸗ dern, Hüten, Hemden, Cigarren und Buüchern. Des freundlichen Daukes der Empfänger ſei jeder Geber gewiß. zur Heimath, , 12. Der Vorſtand Ahles, Baſſermaun, Bouquet, Engel⸗ harb, Egelhanf, Heidenreich, Kreit⸗ mair, Leinhas, Ludwig, Mohr, Schnei der, Schrader. Bei Benachrichtigung erfolgt Abholung der Gaben. Große Vorhänge werden zum Waſchen u. 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