82 — 23232 vertheilt, ebenſo das Erträgniß jeglicher Arbeit. Telegramm⸗Adreſſe: Journal Maunheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2958. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, Durch die Poſt bez. inel Poſt⸗ aufſchlag M..40 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25 Die Reklamen⸗Zeile 60 (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. (110. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Expedition: Nr. 218. Filiale: Nr. 815. Verantwortlich für Polttif: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Eruſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das Maunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) annheimer Journal. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Druckerei: Nr. 341. Einzel⸗Nummern. 5„ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſämllich br Aann Montag, 17. Dezember 1900.(Abendblatt) Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 17. Dezember. Bülotv in Süddeuſchland. Nachdem die parlamentariſchen Verhandlungen über den Reichshaushalt in erſter Leſung zum Abſchluß gelangt ſind, ge⸗ denkt der Reichskanzler Graf v. Bülow, ſich noch vor Weihnachten den Regenten der größeren Bundesſtaaten vorzuſtellen, und wird zu dieſem Zweck heute in München eintreffen, um vom Prinz⸗ kegenten von Bayern empfangen zu werden. Von München wird ſich Graf Bülow nach Stuttgart und Karlsruhe begeben. Dieſe Beſuche werden dem Reichskanzler auch die gewünſchte Gelegen⸗ heit bieten, mit den Miniſtern der auf der Reiſe berührten Bun⸗ desſtaaten perſönlich in Fühlung zu treten. So lautet eine offi⸗ ziöſe Mittheilung der„Nordd. Allg. Ztg.“: Wir bringen dazu zwei Aeußerungen des Reichskanzlers in Erinnerung. Die erſte datirt bom 26. Oktober. Es war die erſte Plenarſitzung des Bundesrathes, die Graf Bülow mit dem Bekenntniß eröffnete, er werde alle Kräfte daran ſetzen, im Sinne des erſten großen Kanzlers das gute Einvernehmen unter den Regierungen der einzelnen Bundesſtaaten unverminderk zu erhalten; er entſpreche damit nur den Intentionen des Kaiſers, der überzeugt ſei, daß in dem einmüthigen Zuſammenwirken aller Glieder des Reiches die Stärke unſeres geliebten Vaterlandes begründet liege. Die zweite Erklärung gab der Reichskanzler vor wenigen Tagen ſim Reichskag ab vor der Berathung des vom Centrum eingebrachten ſogenannten Toleranzantrags.„Ich muß mir,“ ſo ſagte er, „als Reichskanzler doch vor Allem vor Augen halten, daß meine erſte Aufgabe dahin geht, den bundesſtaaklichen Charakter des Reiches und die Autonomie der Bundesglieder, ſoweit die Reichs⸗ en dieſelbe gewährleiſtet, nicht ohne willige Zuſtimmung Fer Einzelſtaaten beeinträchtigen zu laſſen. Darin wurzelt das Vertrauen, auf welches die Reichsgewalt bei den Bundesſtaaten zählen muß; dieſes Vertrauen ungemindert und ungeſchmälert zu erhalten, iſt meine vornehmſte Pflicht.“ In Süddeutſchland haben dieſe Erklärungen ein freundliches Echo gefunden. Ein Wahlkurioſum. Von den württembergiſchen Landtagswahlen berichtet der „Staatsanzeiger“ eine merkwürdige Geſchichte aus Münſingen. Im dortigen Bezirke iſt als Höchſtbeſtimmter der Volksparteiler Rath aus der Wahlurne hervorgegangen, während der Cen⸗ rumsmann Götz 1192 und der Bauernbündler Scholl 1191 Stimmen erhielt; Götz kommt in Stichwahl mit Rath. Nun ſtellt ſich aber heraus, daß in dem Ort Hütten(wo 40 Stimmen für Götz, 8 Stimmen für Rath und eine für Scholl) abgegeben wur⸗ den) ein zur Abſtimmung nicht berechtigter Einwohner eigen⸗ mächtig ſeinen Zettel im Wahlcouvert in die Urne gelegt hatte. Dieſe Stimme iſt ungiltig, aber auf ſie kommt es an, denn wenn ſie auf Götz abgegeben iſt, ſo hat dieſer nur 1191 Stimmen, alſo genau ſo viel wie Scholl erhalten, und beide müſſen dann um die Stichwahl loſen. Wie nun aber herauskriegen, ob die ungiltige Stimme für Götz oder für Scholl gelautet hat? Denn die Wahl iſt geheim! Nun braucht freilich einem Nichtwahlberechtigten gegenüber das Wahlgeheimniß inſofern nicht berückſichtigt zu werden, als er darüber vernommen werden könnte, aber es fehlt UEF—Gm————r PPPb—..—..... Tagesneuigkeiten. — Ueber aufregende Ueberfälle auf Eiſenbahnzüge, ſchreibt man uns aus Newyork: Der Luxus⸗ und Schnellzug, der zwiſchen Chicago und New⸗Orleans berkehrt, wurde in der Nacht zum Donnerſtag von Banditen faſt innerhalb des Stadtkreiſes New⸗Orleans angehalten und ausgeplündert. Die Deſperados, die maskirt waren, zeigten ein Gefahrſignal, und als der Loko⸗ motipführer die Fahrt verlangſamte, ſprangen ſie auf die Maſchine, überwältigten den Führer und ſchoſſen den Zugführer, der ihnen den Eintritt in den Poſtwagen verwehrte, über den Haufen. Dann ſprengten ſie den Geldſchrank im Poſtwagen mit Dynamit, brachen Kiſten und Kaſten auf, und ſtahlen, was ihnen gefiel Der Geldſchrank enthielt nur eine geringe Baar⸗ ſumme und an den Packeten ſollen die Spitzbuben ebenfalls nicht viel profitirt haben. Zur ſelben Zeit faſt hielten die Deſperados im benachbarten Staake Texas einen Schnellzug an, ſchoſſen den Poſtbeamten, der ihnen entgegentrat, todt, und machten dann die Runde durch die Wagen. Die Paſſagiere mußten die Hände hoch halten, und während zwei Mann ihre Taſchen viſitirten, ſtanden je zwei andere mit Revolvern im Anſchlage an den Durchgangs⸗ thüren, bereit, Jeden niederzuſchießen, der nicht gutwillig den Tribut entrichten wollte. 8 — Den Ruhm, die unbeſchränkteſte Portofreiheit zu ge⸗ währen, kann die kleine Kolonie Kosme in Paraguay für ſich in Anſpruch nehmen. Dort genügt es, einen Brief in den Kaſten zu legen. Für die Frankirung ſorgt der Poſtmeiſter auf Koſten der Gemeinde. Kosme iſt eine Niederlaſſung von engliſchen Sozialiſten, im Jahre 1894 gegründet und ganz auf genoſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage aufgebaut. Der Grund und Boden gehört allen Koloniſten gemeinſam; die Arbeit wird gleichm f Kosme ein Poſtamt. Die Poſtgeſchäfte ſind von der Gemeinde m einzigen Kaufmann am Orte übertragen. In dem Laden befindet ſich auch der einzige Poſtbriefkaſten. Die Regierung hat —— N an einer Behörde, der eine geſetzliche Befugniß zugeſtanden wer⸗ den könnte, den Betreffenden in einer ſolchen Angelegenheit ver⸗ antworklich zu vernehmen. Kurz und gut, der Fall liegt ſo ver⸗ zwickt, wie nur möglich. In dieſer Verlegenheit iſt einſtweilen die Stichwahl zwiſchen Rath und Götz zum 20. Dezember an⸗ geſetzt, aber man muß natürlich darauf gefaßt ſein, daß das Ergebniß mit Erfolg beanſtandet wird. Die Weinernte in Frankreich, bezifferte ſich nach amtlichen franzöſiſchen Mittheilungen auf 47,9 Millionen Hektoliter und einſchließlich der Weinernte von Corſica, Tunis und Algier auf mehr als 53 Mill. Hektoliter. Die Ausfuhr von Wein aus Frankreich betrug 1899 rund 1,8 Mill. Hektoliter. Nach Deutſchland wurden 1899 im Ganz n 594,689 Doppelzentner Wein in Fäſſern eingeführt, darunter 294,320 Doppelzentner, alſo faſt die Hälfte, aus Frankreich. Zu⸗ meiſt ſind es rothe Weine von 10 bis 12 Grad, welche Deutſch⸗ land aus Frankreich bezieht. An rothen Verſchnittweinen lieferte 1899 Frankreich nach Deutſchland 19 498 Doppelztr., und an Weinen zur Cognacbereitung 6573 Doppelztr. Von den 1899 nach Deutſchland eingeführten 27 891 Doppelztr. Schaumwein ſtammten 27 644 Doppelztr. und von den in Flaſchen ein⸗ geführten 6697 Doppelztr. ſtillen Weinen 4336 Doppelztr. aus Frankreich. Sehr bedeutend iſt die franzöſiſche Weinausfuhr nach Großbritannien. Dieſes Land bezog 1898 aus Frankreich 290 181 Hektoliter, und zwar 182 192 Hektoltr. in Fäſſern und 107 989 Hektoltr. in Flaſchen, ſowohl ſtillen wie auch Schaum⸗ weifnt. Ueber eine Niederlage Mac Kinley's. berichket man uns aus Waſhington unterm 15.: Präſident Mac Kinley und ſein Kabinet haben durch die Abſtimmung im Senat nicht nur eine ſchwere parlamentariſche Niederlage er⸗ litten, ſie haben dadurch auch einen deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl erhalten, der ſie überzeugen ſollte, daß nicht nur die Durchführung des von ihnen gewünſchten Nicaragua⸗Kanal⸗ Projektes, ſondern auch ihre ganze englandfreundliche Politik von der Mehrheit des amerikaniſchen Volkes mißbilligt wird. Trotzdem der Senat eine in allen anderen Fragen dem Präſt⸗ denten ergebene republikaniſche Mehrheit aufweiſt, hat er doch den ihm zur Beſtätigung vorgelegten, zwiſchen dem Staats⸗ ſelretär der Union, Hah, und dem engliſchen Botſchafter Paunce⸗ forte abgeſchloſſenen Vertrag mit 65 gegen 17 Stimmen ab⸗ gelehnt. Hätte ſich ein ſolcher Fall in irgend einem anderen kon⸗ ſtitutionellen parlamentariſchen Staate ereignet, ſo müßte ent⸗ weder der betroffene Miniſter des Auswärtigen oder— falls ſeine Kollegen ſich mit ihm ſolidariſch erklären würden— das ge⸗ ſammte Kabinet zurücktreten. In England würde das in einem ähnlichen Falle ſicher geſchehen. In England jedoch ſind die Miniſter nicht allein nothwendigerweiſe Mitglieder des Par⸗ lamentes, ſondern auch dem Parlamente direkt verantwortlich; während in den Vereinigten Staaten das Kabinet, deſſen Mitglieder dem Kongreß überhaupt nicht angehören, nur dem Präſidenten gegenüber verantwortlich iſt, und dieſer allein trägt wiederum die Verantwortlichkeit für alle Handlungen und Unter⸗ dem Ladeninhaber den Titel Poſtmeiſter verliehen und zahlt ihm für die Beſorgung des Poſtdienſtes ſowie die Beförderung der Poſtſachen, die zweimal wöchtenlich durch einen zwölfjährigen Jungen nach der nächſten, 13 engliſche Meilen entfernten Poſt⸗ ſtation ſtattfindet, ein Gehalt von monatlich 30 im Poſtwerth⸗ zeichen. So gering die Summe auch erſcheint, ſo hat ſie bisher ſtets gereicht, um die geſammte Korreſpondenz der Gemeinde zu frankiren. — Ein Geſchenk für die Königin Wilhelmine. Auf Be⸗ treiben des„Petit Bleu“ in Brüſſel iſt eine Subſeription eröffnet worden, die den Zweck hat, Gelder für ein der Königin Wil⸗ helmine von Holland zu überreichendes Hochzeitsgeſchenk aufzu⸗ bringen, weil die Königin„den edlen Muth gehabt habe dem alten Krüger bei ſeiner traurigen Wanderung durch Europa“ ihren Schutz angedeihen zu laſſen.“ Für die künſtleriſche Form dieſer Hochzeitsgabe ſind bereits zahlreiche Vorſchläge gemacht worden. Einen„intereſſanten“ Entwurf hat der Bildhauer Leroy eingereicht. Er ſtellt die Königin Wilhelmine dar, die mit einem Oelzweige in der Hand, den Präſtdenten der ſüdafrika⸗ niſchen Republik beſchützt, während die Kriegsfurie, die hinter der Königin ſteht, mit einer Hand den Degen und mit der anderen die Brandfackel ſchwingt. Königin Wilhelmine, die ein antikes Gewand trägt, ſteht auf einem Schiffsrumphe, der die Inſchrift „Gelderland“ aufweiſt; eine Hand legt ſie auf die Schulter des neben ihr(aber etwas niedriger) ſtehenden Präſidenten Krüger, der in der Rechten den Hut, in der Linken eine Pergamentrolle hält. Da noch andre Entwürfe vorliegen, iſt es noch nicht ſicher, ob Leroh's Entwurf gewählt werden wird. — Ein zweitauſend Mark⸗Pantoffel. Aſchenbrödels Pan⸗ toffel aus Gold und Silber, den ſie auf dem Balle ver f wohl das Wunder aller Kinder g en, die ſich nicht wie Jemand in einem metallenen Schuh ſchweige denn tanzen kann. Dief ffel wird jet don auf die Bühne gebracht bei der 2 hrung des Melodramas „Einderella“, unter welchem Namen die Engländer unſer Aſchen⸗ leſſungen gegenüber der Volksvertretung. Die Senatsabſtim⸗ mung bedeutet alſo eine direkte Desavouirung Mac Kinleys, und iſt um ſo bezeichnender und folgenſchwerer als ſie ſo kurze Zeit nach ſeiner Wiederwahl erfolgte. Wie ich aus verläßlicher Quelle mitzutheilen in der Lage bin, fand geſtern, nachdem das Senats⸗ komitee unter Führung des Senators Lodge mit dem Präſidenten konferirt hatte, eine außerordentliche Kabinetsberathung ſtatt, bei der Sekretär Hay ſeine Entlaſſung anbot, die jedoch vom Präſt⸗ denten nicht angenommen wurde. Vom Auswärtigen Amte wird halb offiziös ausgeſtreut: Der Präſident beabſichtige den vom Senat abgeänderten Vertrag England prokorma vorzulegen. Doch ein ſolcher Schritt des Präſidenten iſt ausgeſchloſſen, weil die unter allen Umſtänden zu erwartende Ablehnung des ab⸗ geänderten Vertrages ſeitens England den Zwieſpalt auf die Spitze treiben würde und eventuell zu einem Konflikte führen müßte. Ebenſowenig iſt anzunehmen, daß der Präſident gegen den Senatsbeſchluß ſein Veto einlegen würde, denn das würde wieder die Differenz zwiſchen ihm und dem Volkswillen ver⸗ ſchärfen. Es kann alſo mit Beſtimmtheit vorausgeſagt werden, daß Mac Kinley den Senatsbeſchluß einfach ac acta legen wird, um entweder vom neu zuſammentretenden Senate einen ihm genehmeren Beſchluß durchzuſetzen, oder die ganze Frage„ad Calendas geraecas“ zu vertagen. Das aber wäre ein Macht⸗ mittel, mit dem weder die intereſſirten Kreiſe, noch auch der Kongreß, und am allerwenigſten das amerikaniſche Volk ſich zu⸗ frieden geben würden. Die von der Mehrheit der Preſſe leb⸗ haft angefachte Agitation zu Gunſten des Baues eines in jeder Hinſicht amerikaniſchen Kanals wird nicht eher ruhen, bebor der Kongreß die diesbezüglichen Geſetze erläßt, und dann wird der zräſident vor der Wahl ſtehen, entweder die Sache nach dem Willen des Volkes auszuführen, oder ſich ſelbſt und die repuhlt⸗ kaniſche Partei beim Volke abſolut unmöglich zu machen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 17. Dezember 1900. Wünſche zu unſerer Straßenbahn. Es gehen uns folgende zwei Zuſchriften zu: In hohen und tiefen Akkorden hat man nun die Eröffnung der elektriſchen Straßenbahn begrüßt und die Mannemer freuen ſich des Fortſchrittes und ſind des Jubels voll. Nach dem bibliſchen Worte iſt aber michts Vollkommenes auf dieſer Welt! Der Vollkommenheit ſich möglichſt zu nähern, iſt erreichbar in der Beherzigung wohl⸗ begründeter Kritik, und Kritik iſt insbeſondere in ſolchen Fällen am Platze, wo ſtatt der Erfüllung lang gehegter Wünſche Enttäuſchung, ſtatt Fortſchritt ein Rückſchritt zu konſtatiren iſt. Was wurde nicht Alles über die Geſchwindigkeit der„Elektriſchen“ gefabelt! Leider iſt es wirklich Fabel geblieben; zwar führt die Glek⸗ triſche ſchneller, aber die Pferdebahn fuhr langſamer und kam doch eher an's Ziel! Thatſachen beweiſen: So lange der Gaul an die Trambahn ge⸗ ſchirrt wurde, fuhr der erſte Wagen ab Jungbuſch früh 6,30 Uhr und war mit wirklich nie verſagender Pünktlichkeit um 6,45 am Bahnhof, ſo daß der Reiſende, welcher z. B. den um 6,50 abgehenden, ſehr ſtart benützten Zug nach Schwetzingen—Graben—Karlsruhe beſteigen wollte, dieſen ficher erreichte. brödel kennen. Er iſt aus Silber und ganz bedeckt mit gegen 1000 abeſſiniſchen Brillanten von gleicher Größe. Der Gold⸗ ſchmied, der hier dem Schuhmacher ins Handwerk gepfuſcht hat, erhält für dieſes Kunſtwerk 100 Pfund Sterling. — Die elektriſchen Kraftwerke am Niagara⸗Fall werden gegenwärtig bedeutend vergrößert, damit ſie in der Lage ſind, der panamerikaniſchen Ausſtellung in Buffalo im nächſten Jahre genügenden Strom für die Beleuchtung und für Maſchinen⸗ betrieb zu liefern. Bisher verfügte die Krafkſtation über zehn Stromerzeuger von je 5000 Pferdeſtärken, zur Lieferung eines Dreiphaſenſtromes von 2200 Volt Spannung, der durch Um⸗ former in einen Gleichſtrom zum Betrieb der elektriſchen Bahnen an den Niagara⸗Fällen und in der Umgebung umgewandelt wurde, zum Theil wurde der Strom auch mit einer Spannung von 11 000 Volt nach Tonawanda und Buffalo zur Abgabe von Maſchinenkraft und zur Beleuchtung hinüber geleitet. Ein großer Theil der elektriſchen Energie wird aber für die chemiſchen Werke am Niagara⸗Fall ſelbſt aufgebraucht. Das Uebrig⸗ bleibende reicht für die Bedürfniſſe der Ausſtellung nicht aus, da in dem großen Elektrizitätspalaſt daſelbſt allein 10 Trans⸗ formatoren aufgeſtellt werden ſollen, die den Strom in der Spannung von 10 000 Volt vom Niagara⸗Fall empfangen. Nicht weniger als 80 000 Pferdeſtärken ſind der Berechnung nach für die Ausſtellung nöthig, um zum Betrieb von Maſchinen und zur Beleuchtung zu dienen. Demgemäß müſſen noch 11 Anlagen von je 5000 Pferdekräften am Niagara⸗Fall beſchafft werden, ſo daß ſie zu den verfügbaren 30 000 Pferdekräften noch 55 000 hinzl liefern können. Es wird dazu ein neuer Tunnel durch das Geſtein geſprengt, durch den das Waſſer oberhalb des großen Waſſerſturzes hinabſchießt und die Turbinen treibt. An der Vollendung der 152 Meter langen Rinnen wird gegemwärtig gearbeitet, da die Anlage ſonſt nicht fertig werden würde, die Arbeiter löſen ſich Tag und Nacht ab und erhalten während der Nachtarbeit die nöthige Beleuchtung durch mächtige elektriſche Scheinwerfer. an ſo früh am Bahn zu ſein, daß! 25 ſich eine Taſf e Kaffee gönnen dürfe. Weit gefehlt! Zwar paſ⸗ frren 2 Aetteiſchg Wagen um die gleiche Zeit die Jungbuſchſtraße, der Ring, der andere vis Planken zum Bahnhof fahrend, aber ſie Bahnhof der eine um 6,50, der andere gar um 6,88, und h müchtetne Reiſende freilich die ſchönſte Zeit, gemüthlich en, Rachdem der Zug ihm gerade vor der Naſe weg⸗ Ironie, als ein Herr, den dieſes Schickſals Tücke die funkenſprühenden Drähte betrachtete und rief: zfeurd! Ein K ligreich für ein Pferb! ich den Einwand: man fahre mit einem früßeren zewiß, der vorher laufende Wagen fährt gegen 6,20 Uhr, ß man f etzt, um dem Fortſchritt gerecht zu werden,„früher Und wenn man ſchon um 6,20 Uhr an der Halteſtelle des is warten ſoll, der kommen muß, ſo iſt es am allerſicherſten, gle ich gã zlich per p edes zu bleiben, ſo erreicht man ſächer den Zug, de pete und part ſein Geld! 8 Uebel ticht in mangelnder Schmelligkeit der Wagen, en 15 1 eberfl uß der Halteſtellen. Vom Jungbuſch via Planken zahnhof 10, 5 zehm Halteſtellen! Das iſt zu viel des Guten! bequem braucht man es dem Publikum doch nicht zu machen! 3. B. die Halteſtelle bei der Poſt, da am Pfälzer Hof und am ehalten ide Und nun gar am neuen Pfälzer Hof, Eeaßendahn ſoll der Wegnengate, vorzüglich aber der 5 dienen, dafür leben wir im Zeitalter des Verkehrs. Jetzt iſſen wir leider von unſerer„E lektriſchen“ noch ſagen, daß ſie eich zur biherigen Pferdebahn noch nicht einmal die Ge⸗ ſchwin digkeit einer„Pferdekraft“ überflügelt. X. ** 1 Offene Aufrage an die Direktion der elektriſchen Straßenbahn Mannheim. Warum iſt der verkehrsreichſte und Kreuzungs⸗ punkt der Neckarvorſtadt, Waldhofſtraße—1. Quer⸗ ſtraße—Mittelſtraße, ohne Halteſtelle“ Nach eigenen Wahr⸗ nehmungen ſind die bis jetzt noch kurſivenden Pferdebahnwagen öfters gezwu freiwillig 81 zu machen wegen dem Wagenverkeh r von unld Waldhofſtraße—1. Querſtraße. Daß ein ſo wichtiger und gefährlicher Knotenpunkt ohne Halteſtelle, iſt nach den Anſchauungen den Einſender einfach unbegreiflich. Hoffentlich genügt unſere An⸗ frage, um die Direktion zu veranlaſſen, dieſem Uebelſtande abzuhelfen, und nicht erſt den Brunnen zuzudecken, wenn das Kind bereits er⸗ trunben iſt. 1 * Die 2. Konferenz der ſozialdemokratiſchen Bürgerausſchußmitglieder Badens fand geſtern in Karlsvuhe ſtatt. Dieſelbe war von 160 Delegirten beſchickt, welche cd. 33 Orte vertraten. Der Vorſitzende, Herr Pfeiffle aus Mann⸗ heim, konſtatirte zum Eingang der Verhandlungen, daß die Sozial⸗ demokratie in Baden in ca. 40 Orten durch insgeſammt über 500 Bürgerausſchußmiiglieder vertreten ſei. Den heutigen Verhandlungen lagen 3 Programmentwürfe zu Grunde. Das einleitende Referat er⸗ ſtaltete Herr Stadtrath und Abgeordneter Drreesbach aus Mann⸗ heim. Redner ſkizzirte in allgemeinen Umriſſen die Stellung der Sozialdemokratie in den Gemeindevertretungen. Ein ſozialdemokra⸗ kiſches Gemeindeprogramm müſſe ſelbſtverſtändlich auf den Grund⸗ ſätzen des Parteiprogramms baſiren. Dabei dürfe man die ſpezifiſchen Verhältniſſe der einzelnen Länder ebenſowenig außer Acht laſſen, als man ſich davon hüten müſſe, die einzelnen Forderungen zu ſehr zu ſpezialiſiren. Redner beſpricht die haupkſächlichſten Forderungen der einzelnen Programmenkwürfe und kommt zu dem Schluß, die 3 vor⸗ gelegten Entwürfe an die Kommiſſion behufs Feſtſtellung eines end⸗ giltigen Programms zurückzuvenwpeiſen und die Kommiſſion zu beauf⸗ kragen, den fertiggeſtellten Entwurf der kommenden Landesverſamm⸗ 11 der badiſchen Sozialdemokrakie borzulegen. Die beiden Mit⸗ rſtatter, Redakteur Eichhorn und Art ſekretär K 1 5 n aus Mannheim, ſchließen ſich im Allg inen dieſen Aus führungen an. Letzterer wünſcht, ein beſonderes Augenmerk auf die Wohnungsfrage zu richten. Nach längerer Diskuſſion wurde der Be⸗ ſchluß gefaßt, die 3 vorgelegten Entwürfe eines an die beſtehende Kommiſſton zurückzuverweiſen. Die Kommiſſion hat den ausgearbeiteten Entwurf dem bevorſtehenden badiſchen Parteikag Vorgulegen. Die Konferenz tagte von Vormittags 11 Uhr bis Abends 5 Uhr. Zur Erhaltung des Deutſchthums im Auslande, zur Stärkung und Ermuthigung unſrer treuen Stammesgenoſſen, die namentlich in Oeſterreich⸗Ungarn durch das rückſichtsloſe, vielfach geradezu fanatiſchr Vorgehen der Tſchechen, Magharen und Slobenen auf das Härteſte bedrängt find, ſucht auch die hieſige Ortsgeuppe des Allg. Deutſchen Schulvereins nach ihren Kräften beizu⸗ kagen, und ſo ſendet ſie an beſonders bedürftige deutſche Gemeinden guch jetzt wieder ihre Weihnachtsgaben. Erfreulſcher Weiſe ſtehen für dieſen guten Zweck diesmal etwas mehr Mittel zur Verfügung, als in den letzten Jahren, da die Mitgliederzahl des Vereins geſtiegen iſt und nunmehr auch die Stadtgemeinde Mannheim— was kut aufrichtigem Danke erwähnt werden muß— gleich zahlreichen Anderen Städten im Reiche einen Zuſchuß bewilligt hat. Trotz alle⸗ pem aber enkſprechen die Mittel nicht annähernd dem Bedürfmiſſe, und ummer wieder iſt der Verein genöthigt, Geſuche, die von den Ver⸗ krauensmännern aufs Wärmſte befürwortet ſind, abzuweiſen und damit den wacker kämpfenden Volksgenaſſen eine bittere Enttäuſchung bereiten. Helfen Sie uns doch,“ heißt es in einem Schreiben,„daß Wir den ärmſten unſerer Schulkinder wenigſtens ein Paar Schuhe zu Weihnachten beſcheeren können, während ihre Kamergden von dem Gabentiſch des iſchechiſchen Kindergartens reich beſchenkt hinweggehen.“ Möchten wir darum guch in dieſem Jahre keine Fehlbitte thun, wenn Wwir uns an die Miſpthätigkeit und den nakionalen Sinn unſerer Mit⸗ Eürger wenden und ſie herzlich erſuchen, die aut Sache durch Geld⸗ penden mikzufördern. Gütige Gaben nehmen ent gegen Geh. Hofrath Daug(Gymnaſium), Oberlehrer Iſchler(G 7,), Profeſſor A. Bgumann(L 10, 10 * Die Bayernkämpfe um Orleaus, lautet das Thema, üher Welches der bekannte Militärſchriftſteller Haußtmann a. D. Tanera Aufangs Januar im Kaufmänniſchen Verein ſprechen wird. Tanera, ein Speyerer Bürgerſohn, iſt uns kein Fremdling mehr, denn ab⸗ geſehen von ſeinem früheren intereſſanten Vortrag über ſeine Reiſen Furch Indien, iſt Tanera's Namen durch ſeine vielen Schriften und Kriegsſchilderungen ernſten und heitern Inhaltes, welche nur in wenigen Haus⸗ oder Vereinsbibliotheten fehlen dürften, derart populär daß es zum empfehlenden Beſuche erwähnten Vortrages ines weitern Wortbes mehr bedürfte. Anfänglich als Linienoffizier, ſpäter als Ordonnanzoffizier nahm Tanera beinahe an allen bedeu⸗ kendeven Kämpfen und Schlachten, bei denen die bayerfſchen Armee⸗ korps ins Treffen kamen, bheil und zeichnete ſich ſpeziell bei den harten ſen um und in Orleans gus. Hauptſächlich aus letzteren will anera eingehende pf ychologiſche Beobachtungen ſchildern und ver⸗ Fpuäch Dieſer Vortrag zweifellos einer der intereſſanteſten und beſt⸗ Feſuchteſten des Winterprogramms zu werden. Zum beſſeren Ver⸗ ſtändniß und leichteren Erfaſſen der uns vorzuführenden Epiſoden bürfte es ſich zweifellos empfehlen, zuvor nochmals eine Beſichtigung des zur Zeit noch im hieſigen Panorama ausgeſtellten Koloſſalrund⸗ gemäldes„Schlacht bei Orleans“ worzunehmen, wir ſind überzeugt, daß wir unſere Leſer für dieſen Hinweis zu Dank verpflichten.— Die elek⸗ kriſche Straßenbahn führt uns direkt ans Panorama, ſo daß ſich deſſen Heſuch von nun an mit aller Bequemlichbeit bewerkſtelligen läßt. Wie uns noch zuſtändigerſeits mitgekheilt wird, ſollte auch Tanera als Ordonnanzoffizier auf erwähntem Schlachtengemälde verewigt werden, doch verweigerte derſelbe in allzugroßer Beſcheidenheit ſeine Ein⸗ willigung hierzu, desgleichen auch bei dem nüchſten hier zur gelangenden Rundgemälde„Erſtürmung von Bazeilles(Sedan), bei 8 General⸗ Anzeiger ſc ah einen erſönlichen Erlebniſſen als kämpfer und Sasdehelweten Kenntniß der Kriegsgeſchichte hilfreich zur Seite ſtand, wie er auch die Malet bei Bereifung der Schlachtfelder Iwecks Naburaufnahme begleitete. * Colsſſeumtheater. Die heſden geſtrigen Aufführungen von „Die beiden Waiſen“ waren ſoigl ausverkauft. Auf die heutige letzte Aufführung des ſenſationellen Stückes machen wir beſonders auf⸗ en „Taſchendiebſtähle. In den beiden Waarenhäuſern Schmoller und Kander ſind im Laufe des geſtrigen Tages nicht weniger als 26 Taſchendiebſtähle verübt worden. Alſo Vorſicht! Aus dem Großherzogthum. I] Schwetzingen, 17. Dez. In einer hieſigen Wirkhſchaft kam es geſtern Abend zu Dhätlichkeiten, wobei einige Verhaftungen vor⸗ genommen werden mußten. Am kommenden Sannag, Nachmittags 3 Uhr, findet in Plankſtadt für den von ſeinem Amte zurück⸗ tretenden Bürgermeiſter, Herrn Treibet, eine Neuwahl ſtatt. BN. Walldorf bei Heidelberg, 16. Dez. Unter entſetzlichen Umſtänden kam dieſer Tage der 13 Jahre alte Knabe des Schuh⸗ machers Georg Heß ums Leben. Der Junge zielte im Scherz mit einem weed ee Terzerol, welches er für ungeladen hielt, auf ſeine Mutter. Der Aufforderung der Letzteren, die Waffe wegzulegen, leiſtete er keine Folge. Um derſelben die Ungefährl ichkeit zu zeigen, ſteckte er den Lauf in den Mund und drückte ab. Der Schuß ging los und zer⸗ ſchmekterte dem Unglücklichen den Kopf. BN. Unterſchüpf, 15. Dez. Auf Anordnung der Großh. Staats⸗ Amdalt ſchaft Mosbach wurde der Heſtge Unterlehrer K. Vetter in Unterſuchungshaft nach Boxberg abgeführt. BN. Sedsbach, 18. Dez. Der am letzten Dienſtag werunglückte Landwirth Anton Seſter iſt nunmehr der erlittenen Gehirnerſchütterung en Er iſt 29 Jahre alt und hinterläßt eine junge Wittwe mit 3 Kindern. BN. Freiburg, 16. Dez. Am Freitag Mittag brach in der Brannkweinbrenneref der Gebr. Weil ein Brand aus, wodur ch das ganze zweiſtöckige Anweſen vollſtändig ausbrannte und auch ein er⸗ heblicher Vorrath von Branntwein und Kirſchwaſſer mit vernichtet wurde. Der Schaden kſt bedeutend. Enkſtehungsurſache: Ueberkochen befindlichen Keſſels, wodurch der ſogenannte Lutter — eines im Betrieb in Brand gerieth. BN. Stockach, 16. Dez. Im Walde bei Stahringen wurde der Briefträger König guf ſeinem Dienſtgange von 2 Strolchen überfallen und zu berauben W König wehrte ſich aber mit 1 15 Stock und ſchlug die frechen Gauner in die Flucht. Verdächtig ſind 2 Maler aus dem Vovalberg. henter, Runſt und Wilſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Samſtag zum erſten Male: Das Beerenlieschen oder die güldene Kette. Weihnachtsmärchen von Auguſte Danne. Muſik von K. Göpfert. Es war im Himmel. Ein funkelnder, ſchimmernder Saal, koſt⸗ bare Perlen und Edelſteine an Wänden und Decke und goldgewirkte Teppiche am Boden. In der Mitte der Halle ein Chriſtbaum, erleuchtet von tauſend Kerzen und überſpielt vom Glanz des üppig herabfluthen⸗ den Silberhaars. Ihm zur Seite Chriſtkinds Thron. Chriſtkind war nachdenklich und ernſt, und auch die Engel, die rings umherſtanden in feierlichem weißen Gewand, ſchlugen hin und wieder bekümmert mit den Flügeln und ihre Augen irrten rathlos vom Chriſtkind zum Chriſt⸗ baum, vom Chriſtbaum zum Chriſtſtern, der über Chriſtkinds Phron funkelte, und von ihm zu Knecht Rupprecht; und dort verweilten ſie ſich, denn er war es ſo recht eigentlich, der hier das löſende Wort 8. ſollte. Knecht Rupprechk hatte den Pelzmantel noch ümgethan, Pelzmütze noch auf dem Kopf, und große Eiszapfen hingen in zmächtigen Bart; nur ab und zu, wenn er den Kerzen des achtsbaumes zu nathe kam, thaute das Eis und ein dicker Waſſer⸗ tropfen fiel lautlos auf den weichen Teppich nieder. Auch ſeinen Sack hatte Niklas noch auf dem Rücken, doch war er leer; er mochte die Pfeffernüſſe und Aepfel und auch die Ruthen und Stecken bei ſeiner Wanderung alle guf der Erde gelaſſen haben; es gibt ſo viele Kinder drunten, die ſich das Eine oder Andere wünſchen oder verdienen.„Was weiß ich,“ brummte er ärgerlich in ſeinen Bart.„Das Märchen von Schneewittchen wäre nicht ſo übel und könnte den Kleinen ſchon Spaß machen.“„Sie kennen es ja alle,“ meinte Chriſtkind traurig.„Und weißt Du, Niklas, ich wollte ihnen ſo gern etwas ganz Neues gönnen, ſo etwas, was ſie noch nie gehört haben. Gerade den Mannheimern. Etwas, auf das ſie ſtolz ſein können. Und nun läßt Du mich im Stich. Und Weihnachten kommt immer näher, Du ſſehft ja, die großen Kerzen, die wir am erſten Advent angeſteckt haben, ſind ſchon zur Hälfte runtergebrannt, und ich weiß es, das kleine Volk drunten wird ſchon ungeduldig und— kurz und gut, Du mußt helfen.“ Da huſchte ein Lächeln über Rupprechts Geſicht:„Vielleicht Rothkäppchen, das iſt ganz neu, ganz unbekannt, ganz—“ Er wurde unterbrochen von dem höhwiſchen Gekicher der Engel; Rupprecht ſchaute ſich verwundert, faſt verlegen um. Endlich neckte Chriſtkindchen:„Wie alt Du geworden biſt, Niklas. Es iſt doch recht ſchlimm beſtellt um Dein Gedächtniß. Da weißt Du nun nicht mehr, daß alle Kinder Robhkäppchen kennen und lieben, daß jede Mutter ihrem Liebling von ihm erzählt, zu aller⸗ alleverſt von Rothkäppchen— und Du, Chriſtkindchens Freund, weißt nichts davon. Rupprecht, Rupprecht, wann es ein einziges Kind da drunten gibt, das Mein Beerenlieschen weiß ſicher nichts davon,“ erwiderte der Gehöhnte ſchmollend.„Dein Beerenlieschen, ja, wer iſt denn das?“ Einer ſprach es dem andern nach und wie ein Lauffeuer ging es von Mund zu Mund„Dein Beerenlieschen, Rup⸗ prechts Beevenlieschen?“ Nun war die Reihe an Niklas, er machte ein wichtiges, halb pfiffiges Geſicht:„Nun ſeht ihr's ja; nun wollt ihr was von meinem Beerenlieschen wiſſen; ja, Knecht Rupprecht hat halt auch ſeine Geheimniſſe und ſeine Geſchichten.“„So erzähle doch!“ Immer drängender, immer ungeduldiger! Aber Niklas ließ ſich heube lange bitten; er ſpielte gar zu gern ein wenig den Gekräntten. Doch endlich! Lieschen war das einzige Kind von Frau Sorge, ihr Glück, ihr Sonnenſchein! War ſie arm, ſo kümmerte ſie das nicht, doch die Krankheit der Mutter laſtete ſchwer auf ihrem kindlich reinen Herzen. Da geſchah etwas ſehr Ver! wunderliches, wie es ſonſt nur im Märchen zu Waen pflegt. Lieschen fand eine goldene Kette, die der König guf der Jagd verloren hatte. Als Niklas an dieſe Stelle ſeiner Er⸗ Waeung gekommen war, klatſchte Chriſttind in die Hände in über⸗ müthiger Freude.„Ja, das iſt ja unſer Märchen, wie wir's brauchen — wir nennen's„Das Beerenlieschen“ oder„Die güldene Kette“ und dann— dann ſind wir ja aus aller Nokh. Ja, aber wie geht denn die Geſchichte aus?“„Gut, ſehr gut“, meinte Niklas im vollen Eifer des Erzählers,„das iſt ne lange Sache; Lieschen ſieht allerlei Herrlich⸗ keiten, den Schneekönig und ſein Gefolge, die Waldfrau, viele ſchöne Märchen⸗ und Traumbilder,— pielleicht auch Rothkäppchen,“ fügte er lächelnd hinzu; und als ſie dem König die Kette zurückgibt, macht er ſie reich und glücklich und ſchenkt ahr ein ſchönes Haus miften im Wald — die Mutter wird geſund und Lieschen bleibt ein braves Kind und alle Menſchen und Waldgeiſter haben ſie lieb und mögen ſie gern leiden.“„Herrlich, herrlich,“ jubelten die Engel;„und nun gleich an's Werk!“„Gemach, gemach“, mahnte jetzt aber Chriſtkind;„wie wäre es denn, Du ſtiegeſ ſelbſt wieder herab auf die Erde und zeigteſt Dich einmal wirklich auf der Bühne. Es iſt ohnedies an der Zeit, denn es gibt böſe Zungen, die ſagen, es gibt in Wirklichkeit gar kein Chriſt⸗ kind und gar keinen Knecht Rupprecht— die ſollen doch einmal ſehen, wie weit ſie dann mit ährem läſterlichen Gerede kommen. Und meinen ſchönſten und liebſten Engel ſollſt Du auch mit herabnehmen und Ehriſtbäume, wunderſchöne Ehriſtbäume, wie ſie im Walde drunten nicht zu finden ſind, und wenn Du dann Alles ſo recht ſchön vorbereitet eich im rechten Augenblick den freut die Kinder Und ſo es am Sonnabend. Das liebe, liebe Lieschen, daß ſo reigend ausſah und mit ſolch kindlicher Ehrlichleit und Reinheit den Verſuchungen zum Böſen widerſtand, deſſen höchſte Luſt es war, der armen kranken Mutter Freude zu machen, hatte all das ſonnig Weihnachtsglück auch verdient. Und Groß und Klein freute ihr darüber. Das Cghriſtkind aber ſchaute aus einer Himmel all das herab, und als Knecht Rupprecht ihm ſpäter Alles wollte, hat es ihn ausgela t. denn wußle ſchon Ales, n als Niklas ſelbſt, der doch mit der Zeit wirklich älter wird und ſein Gedächtniß mehr und mehr verliert— Eberhard Buchne Die Intendanz des Hoftheaters kheilt mit: Am erſten 5 ei nachtsfeierkag findet Nachmittags 3 Uhr eine Aufführung von„Hänſel und Gretel“ von Humperdink zu ermäßigten Preiſen ſtatt. Abends ½7 Uhr kommt im Abonnement A„Julius Cäſar“ von Shaleſpea zur Aufführung. Am zweiten Weihnachtsfelertag wird bei aufge⸗ hobenem Abonnement— Vorrecht B— die Oper„Die Meiſterſinger don Nürnberg“ von Richard Wagner zur Aufführung kommen. Zu den erſtgenannten Vorſtellungen erfolgt der Billetverkauf von Mikt⸗ woch, 19. ds Mts. ab. Zur„Meiſterſinger“⸗Aufführung werden Be⸗ ſtellungen auf feſte Plätze von heute ab ſchriftlich per Beſtelltarte er⸗ beten. Den B⸗Abonnenten bleibt das Vorkaufsrecht bis Samſtag, 22. ds. Mts., Mittags 5 Uhr, geſ Sbenter r⸗Notiz. Die Intendang theilt mit: Der Inktendant des ter Hoftheat ers, Herr von Putlitz, hat auf die wiederholten Frä ulein Liffl in die Löſung ihr 50 mit der dortigen Hof⸗ ne eſchloſſenen Vertrags eingewilligt. Die Künſtlerin iſt nun⸗ 1 05 1900 nach ihrem bis Herbſt 1902 abl aufenden Vertrage auf weitere Jahre, alſo bis Herbſt 1906, für das hieſige Hoftheater verpflichtet.— 8 muſtkaliſche Märchen„Das Streichholzmädel“ von Auguſt Enna, welches hier am 21. Dezember erſtmalig zur Aufführung gelangt, iſt nach dem Märchen von Anderſen deutſch von E. von Enzberg und Th⸗ Rehbaum bearbeitet Eine hiſtoriſche Ausſtellung in Berlin. Auf Befehl des Kaiſers Wilhelm wird die Akademie der Künſte in Berlin, wie von dort berichtet wird, zur zweihundertjährigen Inbelfeier des König⸗ reiches Preußen eine Ausſtellung hiſtoriſchen Charakters veranſtalten, die vom 15. Januar 1901 bis zum Ende des Monats dauern ſoll. Der Kaiſer gibt ſelbſt dazu eine Reihe von Werken aus ſeinem Beſitze. So⸗ weit bis jetzt verlautet, handelt es ſich bei dieſer Ausſtellung im Weſenk⸗ lichen um Werke, welche die Könige von Preußen und die ihnen nahe⸗ ſtehenden Perſönlichkeiten zum Gegenſtande haben. Bildniſſe der Königinnen dürften dem Vernehmen nach unberückſichtigt bleiben. Nach dem Tode Goethe's(1832) wurde der Orden im Wege der Staatskanzlei der Ordenskanzlei zurückgeſtellt. Es wäre intereſſant, zu erfahren, ob dieſer Ouden Goethe's aufbewahrt worden iſt. Hinter den Couliſſen. Eine theatergeſchichtlich wie für Die Geſchichte des Meininger Hofes gleich mer kwürdige Aufführung hat geſtern im Hoftheater zu Meiningen ſtattgefunden. Zur Vorfeter des hundertſten Geburtstages von Herzog Bernhard Erich von Sachſen⸗ Meiningen hatte man eine Feſtworſtellung veranſtaltet, die den heim⸗ gegangenen Souverain in ſeiner ganzen Liebe zur Kunſt erbennen ließ, jener Liebe, die auf ſeinen Sohn, den regierenden Herzog Georg, ſich vererbte. Die Vorſtellung brachte zunächſt einen Feſtmarſch von Spon⸗ kini; einem Prolog folgte dann eine„Meininger Hymne“, komponirt von Herzog Be ernhard, geſungen vom dortigen Münnergeſangverein. Es folgte ein viergktiges Luſtſpiel aus dem Framzöſtſchen„Gefalhr im Verzuge“, überſetzt von Herzog Bernhard. n Schluß Hildete die einaktige Poſſe„Die Zerſtreuten“ von A. v. Kotzebue. In dieſem Stücke hat Herzog Bernhard im Jahre 1826 in ſeinem Hofkheater einwal die komiſche Hauptrolle, den Major Staubwirbel, geſpielt. Die Aufführung zeigte alſo den Herzog als Komponiſten, als Bühnen⸗ ſchrüftſteller und Ueberſetzer reſp. Bearbeiter und brachte ihn endlich auch als Darſteller wieder in die Erinnerung ſeiner Landeskinder. Atueſte Nachrichten und Celegramme. * Karlsruhe, 17. Dez. Der Reichskanzler wird dem Großherzog ſeine Aufwartung in Schloß Baden machen, wo er am Donnerstag eintreffen und auf höchſte Einladung mit dem ihn begleitenden Chef der Reichs⸗ kanzlei Wohnung nehmen wird. In Karlsruhe wird ſich der Reichskanzler vorausſichtlich nicht aufhalten. Eine Kopferenz der badiſchen Oberbürgermeiſter findet der Bad. Edsztg. zu Folge nächſten Donnerstag in Baden⸗Baden ſtatt. *** Zum Untergang der Gneiſenan. * Madrid, 16. Dez. Trotz des Sturmes fand ſich in Malagg eine ungeheure Menſchenmenge auf der Mole ein und ver⸗ folgte die ſchrecklichen Einzelheiten des Schiffsuntergangs mit Entſetzen, Der Oſtſturm äm Hafen von Malaga begann heute Vormittag kurz nach 10 Uhr und wuchs raſch zu einer Heftigkeit an, wie ſte ſelten erlebt worden iſt. Dem Heraldo zu Folge hatte ſich der Kommandeur Krekſchmann, der durz vorher das Handgelenk gebrochen hatte, mit mehreren Kameraden in ein Boot geretlet, das jedoch kenterte ſodaß er und faß alle Inſaſſen ertranken. Von der Werftmauer warf das Perſonal der Marine⸗Kommandantur Seile herab und rettete zahlreiche Schiffbrüchige. Zwei Offiziere hielten ſich mit großer Geiſtesgegen⸗ wart an einem Breit feſt und warteten Hilfe ab. Sie wurden unter dem lauten Beifall der rieſigen Menſchenmaſſen gerettet. Auch im Leuchtthurſm fanden 30 Verwundete Aufnahme. Der General⸗ gouverneur ſtellte eine Kaſerne als Unterkunft für zweihundert Seeleule zur Verfügung. Der zweite Kommandant des Gneiſenau wird, der Köln. Zig. zu Folge, auch todigeſagt. Telegramme. Karlsruhe, 17. Dez. Unter den Geretteten der„Gneifenau? befindet ſich auch ein Sohn des kommandirenden Generals des 14. Armeekorps, von Bülow, welcher bereits Sonntag Abend ſeinen Eltern Mittheilung über das Unglück und ſeine Rettung zu⸗ gehen ließ. * Berlin, 17. Dezember. Ueber den Untergang der „Gneiſenau“ gingen nachſtehende amtliche Meldungen ein: Der deutſche Konſul Prics in Malaga telegraphirt am 16.: Ich erfülle die traurige Pflicht mitzutheilen, daß das Schulſchiff „Gneiſenau“, welches wegen Schießübungen außerhalb des Hafens weilte, heute Vormittag 10 Uhr in Folge eines heftigen Sturmes gegen die Oſtmole des Außenhafens geſchleu⸗ dert wurde. Ich befürchte zahlreiche Unfälle, darunter Kom⸗ mandant Kretſchmann. Kapitänleutnant Werner, an⸗ ſcheinend der älteſte Überlebende Offizier, meldet:„Gneiſenau“ in der Bucht von Malaga geſtrandet. Schiff total verloren. Beſatzung zum größten Theil gerettet. Rettungsarbeiten werden fortgeſetzt. Kapitänleutnant Werner iſt ſofort aufgefordert, die Namen der Verunglückten telegraphiſch zu melden. * Berlin, 17. Dez.(Frkf. Zig.) Im Reichsmarineamk lient bis jetzt nur die Meldung vor, daß der größere Theil e e Münnheim, 17. Dezender⸗ eene. 5 der B ng der„Gneiſenau“ gerefſet ſe. Namen von Ge⸗ ketteten und Umgekommenen ſind noch nicht gemeldet. Es iſt aber dringend darum erſucht worden. Die zahlreichen An⸗ fragen von Angehörigen der Beſatzung, die ſich zum Theil perſüönlich im Reichsmarineamt einfinden, konnten bisher nicht beantwortet werben. gtiel, 17. Dez. Die Namen der Ertrunkenen ſind noch nicht bekannt, außer Kapitän Kretzmann und wahrſcheinlich der 1. Offizier Berninghaus. * Malaga, 17. Dez. Die„Gneiſenau“ hatte 4 50 Mann Beſatzung. 39 Verwundete liegen in Hoſpitälern, von den Übrigen Geretteten ſind 125 in der Militärkaſerne, 150 Mann im Rathhauſe untergebracht. * Malaga, 17. Dez. Die ganze Bevölkerung wett⸗ eifert mit der deutſchen Kolonie in Bemühung um die Pflege der geretteten Mannſchaften der„Gneiſenau“. Alle Kon⸗ ſulate flaggten auf Halbmaſt. * Madrid, 17. Dez. Nach einer Depeſche aus Malaga war das deutſche Schulſchiff Gneiſenau von Mogador kommend, wohin es die deutſche Geſandtſchaft aus Tanger gebracht hatte, in ber Bucht von Malaga eingetroffen und war mit Schießübungen Morgens 10 Uhr erhob ſich, während der Kommandant Der beſchäftigt. eine Parade über die Seekadetten abnahm, ein heftiger Sturm. Kommandant gab Befehl, ſo ſchnell als möglich die Keſſel zu heizen. Die wüthende See riß den Anker der Gneiſenau fort. Sie verlor Anker und die Ankertaue und ſtrandete gegen den Hafeneingang. Die Be⸗ ſatzung ſtürzte ſich ins Meer und klammerte ſich an die Schiffstrümmer. Sie wurde aber von den Wogen bedeckt und verſchwand zum größten Theil. Das Schiff blieb bis Mitte des Maſtenwerkes unter Waſſer. Viele Seekadetten und Offiziere, auch der Kommandant der Gneiſenau zamen ums Leben. Eine mit Seeleuten aus Malaga bemannte Schaluppe eilte der Gneiſenau zu Hilfe. Als es nach heldenmüthigen Anſtrengungen gelungen war, 18 Schiffbrüchige an Bord zu nehmen, ſchlug ſie um, 12 ertranten, viele Andere wurden gerettet. Den von den Marinebehörden aufgebotenen Mannſchaften gelang es, viele Schiff⸗ brüchige zu retten. Die Marinebehörde begab ſich an Bord des Dampfers Cabo de Ortegal nach der Strandungsſtelle. Der Bürgermeiſter ließ die geretteten Seekadetten nach dem Rathhauſe bringen und mit Kleidung und Bettzeug verſehen. Madrid, 17. Dez. Ageneig Fabra. Der Präfekt in Malaga telegraphirt: Der deutſche Konſul rief heute die Ueberlebenden aus dem Schiffbruch der Gneiſenau auf. Die Behörden ſtellten Quartier für 120 Verletzte und mehr als 100 Betten im Hospital für Kranke zur Verfügung. In Privatwohnungen ſind mehr als 100 Perfonen untergebracht. Man rechnet, daß 100 etrunken ſind. Die Behörden ſprechen dem deutſchen Konſul ihr Beileid aus. Die Vorſtellungen in den Theatern wurden abgeſagt. *Madrid, 17. Dez.(Meldung der Agence Fabrg.) Die Stran⸗ dung der„Gneiſenau“ erfolgte am Sonntag Vormittag. In Folge plötzlichen Sturmes befahl der Kommandant ſchleunigſt den Dampf aufzumachen. Die Sturmgewalt riß die Ankerkette los. Die „Gneiſenau“ ſtrandete ankerlos am Hafeneingang und ſank bis zur Mitte des Maſtwerkes. Die Mannſchaft ſprang in die Fluthen⸗ Trotz des heldenmüthigen Rettungswerkes ſind etwa 100 Mann, darunter Kapitän Kretzſchmann, ertrunken. Die Behörden brachten die Geretteten im Stadthauſe und im Joſpital unter. Die Zahl der Opfer der * Madrid, 17. Dez. „Gneiſenau“ iſt noch fraglich. Privat⸗Meldungen geben ſie auf 100 an, dazu 30 Schwerverletzte. Bei der Rettung ſind 12 Spanier ert runken, deren Hinterbliebene im größten Elend In ſind. Ganz Malfaga wetteifert, um die Schiffhrüchigen zu kröſten und zu berpflegen. *** Privat⸗Celegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Karlsruhe, 17. Dez. Wie die Ferkf. Zig. meldet, hat die badiſche Regierung die Aufnahme einer größeren Anleihe beſchloſſen. Die Angaben über den Betrag der An⸗ leihe bewegen ſich zwiſchen 40 und 50 Millionen l. Zur Uebernahme iſt ein größeres Konſortium in Bildung be⸗ griffen. Ob die Anleihe zu 40% oder zu 3½% Zinſen aufgelegt werden ſoll, ſteht noch nicht endgültig feſt. Eronberg, 16. Dez. Profeſſor Renvers iſt heute früh zur Conſultation der Kaiſerin Friedrich, deren Allgemeinbefinden in letzter Zeit ſehr befriedigend iſt, hier eingetroffen.— Die Gräfin Bülow trifft eute Abend zu eintägigem Beſuche in Friedrichs⸗ hof ein. * München, 17. Dez. Der Reichskanzler Graf Bül o w traf heute früh hier ein, in Begleitung des Geh.⸗Raths von Wilmowsky und ſtieg im Bayriſchen Hof ab. Er wurde am Bahnhofe vom preußiſchen Geſandten und den Mitgliedern der Geſandtſchaft empfangen. * Berlin, 11. Dez.(Frankf. Zig.) Die Anſprache, welche der Kaäſer geſtern im Zeughauſe an die Matroſen und Marine⸗ ſoldaten hielt: lautet ungefähr wie folgt: Mit banger Ahnung und ſchwerem Herzen ſah Euch das Vaterland ſcheiden. Die Anſtrengungen, die Eurer warleten, ließen ſich vorausſehen. Ich ſpreche Euch für das, was Ihr geleiſtet, im Namen des geſammten Vaterlandes und des ganzen deutſchen Volkes meinen Dank aus. Ihr habt vor allen Dingen Eueren Fahneneid gehalten, und ich bin feſt überzeugt, daß ein Jeder in ſchwerer Stunde ſeine Schuldigkeit gethan hat, das Auge hat nicht ge⸗ zuckt, die Hand hat nicht gezittert und ſo wurden die Siege errungen. Niemand unter Euch kann wiſſen, mit welch hoher Freude die Nach⸗ richten von Eueren Siegen aufgenommen wurden, an denen Armee ſund Marine gemeinſam bekheiligt geweſen. Die Augen des großen Kaiſers und Königs, an deſſen Denkmal Ihr heute vorbei marſchirt ſeid, werden heute auf Euch herabſehen und Gottes Hilfe, die bisher mit uns geweſen, wird uns auch ferner beiſtehen. Wie noch gemeldet wird, ſchloß der Kaiſer ſeine Anſprache mit den Worten:„Wo ich meine blauen Jungen hinſetze, da ſoll ſich kein Anderer hinſetzen.“ Von den Matroſen und Marineſoldaten, die geſtern in Berlin einzogen, erhielten 7 Mann des Marine⸗Infanterie⸗Detachements, die unter dem Grafen Soden die Geſandtſchaft in Peking vertheidigt haben, das Militär⸗Ehrenzeichen erſter, 40 Mann der„Iltis“ das Militär⸗Ehren⸗ zeichen zweiter Klaſſe. * Berlin, 17. Dez. In der Sitzung des Geſammtaus⸗ ſchuſſes für die Errichtung einer Reichshandelsſtelle wurde mit⸗ getheilt, die Mehrzahl der deutſchen Handelskammern ſprechen ſich auch dem Stimmenverhältniß nach für die Errichtung einer Reichshandelsſtelle aus und kündigen Jahresbeiträge einſtweilen von 35 000, an. *** Zur Lage in China. * London, 17. Dez. Die Times meldet vom 16. ds.: Lihungtſchang richtete auf Drängen des Fürſten Uchtomsky ein Telegramm an den Kaiſer von Rußland, worin er der Dankbarkeit Chinas Ausdruck gibt rufſiſchem Protektorat die Civilverwaltung in der Mandſchurel⸗ wieder übernehmen dürfe. Wie eine frühere Depeſche an den Deutſchen Kaiſer beſagt auch dieſes Telegramm, daß es vom Kafſer von China herrühre, der indeſſen von beiden Botſchaften nichts wiſſen ſoll.— Uchtomsty verläßt Peking in wenigen Tagen. Seine Aufgabe iſt erledigt. *London, 17. Dez. Die Times meldet aus Shang⸗ hai vom 15.: Telegramme aus dem Norden melden die Er⸗ neuerung der Thätigkeit der Boxer in der Nähe von Peking und Tientſin. Man glaubt, daß gewiſſe Ausländer den heimlichen Handel mit Waffen im ſtillſchweigenden Einver⸗ ſtändniß mit dem Taotei von Shanghai fortſetzen— Daily News melden aus Shanghai vom 16.: Der Kaiſer ordnete die Ausfertigung neuer Vollmachten für Li⸗ hungtſchang und Tſching an, als Kommiſſare Chinas, fodaß ſie mit den Verbündeten verhandeln können, mit der Be⸗ rechtigung, ſein Siegel zu verwenden, das er in Peking zurück⸗ gelaffen habe.— Reuter meldet aus Peking: Eine engliſche Kolonne unter Oberſt Tulloch fand Boxer in der Ortſchafk Kaolging verſchanzt. Nachdem ſie Verſtärkungen erhalben, griff Tulloch ſie am 11. an und nahm die Ortſchaft. 40 Boxer wurden getödtet. Mannheimer Handelsblatt. Preußiſche Pfandbrief⸗Bauk. Nach der im Inſeratentheir veröffentlichten Bekanntmachung werden die am 2. Januar 1901 faͤlligen Zinsſcheine der Emiſſionspapiere der Bank bereits vom 15. Dezember ab koſtenfrei eingelöſt. Die Einlöſung erfolgt außer bei der Bank ſelbſt, bei der Mehrzahl der deutſchen Bankfirmen und Bankinſtilute, die den Verkauf der Pfandbriefe, Kommunal⸗ und Kleinbahn⸗Obligationen übernommen haben. Ebendaſelbſt wird eine Broſchüre unentgeltlich verabreicht, welche über die durch die neue Geſetzgebung erhöhte Sicherheit der Pfandbriefe Aufſchluß giebt. Manunheimer Effektenbörſe vom 17. Dez. Die Börſe ver⸗ kehrte ziemlich ſtill. Kleineres Geſchäft war in Aktien der Binger Aktienbrauerei zu 90%. Sonſt notirten: Mannheimer Lagerbaus⸗ Aktien 100., Anilin Aktien 390., Weſteregeln Stamm Altien 220 G. 5 Telegr.) Effektenbörſe. Die Börſe eröff⸗ en 11 Enthüllungen über die Vor⸗ nete in abgeſchwächter Tendenz auf die gänge der Grundſchuldbank. Banken im weiteren Verlauf behauptet. Montanwerthe verkehrten uneinheitlich und in Kohlen⸗ aktien etwas zur Schwäche neigend. Fonds ſeſt, beſonders Chineſen. Bahnen gut gehalten. Privitdiskont 4ù%% Berlin, 17. Dez. Ruſſen⸗Noten ept. 216.50, 81 Reichsanleibe 96.40,%% Reichsanleihe 87.80. 4% Heſſen 102 60, 3% Heſſen 88 90, Italiener 95 30, 1860er Looſe 186.20, Lübeck⸗Büchener 138 90, Marien⸗ burger 76.—, Oſtpreuß. Südbahn 81 20, Staatsbahn 142 60, Lom⸗ barden 25.70, Canada Pacifte⸗Babn 88.70, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien——, Kreditaktien 211.20, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 148 90, Darmſtädter Bank 132 75. Deutſche Bankaktien 197.40 Disconto⸗Commandit 177.—, Dresdner Bank 146.—, Leipziger Ban 164.50, Berg.⸗Märk. Bank 149.20, Dynamit Truſt 150.60, Bochumer 181.50, Conſolidation 353.—, Dortmunder 88.40. Gelſenkirchener 189.10, Harpener 174.30, Hibernia 199 50, Laurahütte 201.50 Licht⸗ und Krafk⸗Anlage 97.—, Weſteregeln Alkaliw 222.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 145.10, Deutſche Steinzeugwerke 275.50, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 157.20, Wollkämmerei⸗Aktien 187.50, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 98.70, 3% Sachſen 84.40, Stettiner Bulkan 221.50, Mannbeim Rheinau 107.—, 3½%% Badiſche St.⸗Obl, 1900 93.70, Privatdiscont: 4¼ 9% Londo„ 17. Dez.(Südafritaniſche Minen.) Debeers 29½, Chartered 3/, Goldfields 7¼, Randmines 39—, Eastrand 9½ Mannheim, C l, 16, für die von Rußland ertheilte Erlaubniß, daß China unter elegantem Carton mit Ausputz. pacds ſfersebüngen. billigst bei Curt Robe II 6 mreinwollener Cheiiet Robe Mk..“ Robe I 6 m Loden doppeltbreit Robe Mk..“e RobellII 5 m Loden solides Hauskleid 115 em breit Robe Mk..““ Robe IV 6 m reinwoll. Diagonal in 18 neuen Farben vorräth. Robe Mk..“ Robe VI 6 m schwarze Stoſfſe In Cheviot, Crepe u. Fantasie Robe Mk..— Robe V 5 m Homespun, melirt 115 em breit Robe Mk. 8. Sämmtlichs Mouveautes der Salson: Tuch, Hlomespun, Cover Coating sind im Preise bedeutend herabgesetzt. en UbgCHx. sberg Kunststrasse, 0O 2, 8. ee 1 Sete General⸗Auzeiger. ramcem, II. Dezmbr; Gebr. 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Zum Güterrechtsregiſter Band! würde eingetragen: 171⁴⁰⁰ 1. Seite 424: Glimpf, Karl, Kaufmann in Mannheim und Eliſabetha geb. Lodholz: Nr. 1. Durch Vertrag vom 6. Dezember 1900 iſt Errungenſchaftsgemein⸗ ſchaft vereinbartt. 2. Seite 425: Schäfer, Theodor, Metzger und Wirth in Mann⸗ heim und Eliſab tha geb Dörfer: Nr 1. Durch Verträg vom 7. Deſember 1900 iſt Gütertrenn⸗ ung v reinbart. 3. Seite 426. Bauer, Johann, Fuhrmann in Mannheim und Marie geb. Steeb: Ni. 1. Durch Vertrag vour 5. Dezember 19˙00 iſt Gütertrennung vereinbart. 4. Seite 427. Böhm, Johannes, Zuſchneider in Mannheim und daß die Aufſchriften auf den] Mathilde Ottill Nein 5 f 3 f1 Mathilde ttilie geb. Zern: Packeten in durchaus ſicherer Nr. Durch Vertrag voß 22 Weiſe befeſtigt werden. Vone 5 Fahnen darf nur daun Gebrauch geilnacht werden, wenn die Auf⸗ aßt nicht unmittelbar auf der mhüllung oder auf einem an dieſer der ganzen Flä unlösbar bergef wenn Pappe hergeſtellt u. mit Metall⸗ öſen verſehen ſind. Packeiſendungen mit unzu⸗ reichend befeſligten Aufſchriften dürfen zur Vermeidung von Störungen der Ordnung im Dienſtbetrieb auch nicht auf Hefahr der Abſender zur Be fſörderung angenommen werden Maunheim, 14. Dezbr. 1900. Haiſerliches Poſtamt I. Leuthner. Hau delsregiſter. Zum Handelsregiſter wurde eingetragen: 72666 1. Zum Handelsregiſter Abth , Band IV.,.-Z. 75, Firma: Farl Kraze Negrographiſches Inſtitut, Mannheim. Juhaber iſt Karl Friedrich Auguſt Moritz Adolf Kraze, Kaufmann, Mannheim. Ge⸗ ſchäftszweig: Lichtpauſeanſtalt. 2. Zum Handelsreg ſter Abth. 4,% Bd. III.,.Z. 182, Firma: L. Huber& Co. in Mannhe m. Die Firma iſt geändert in„L Huber& Co. Juh. Friedrich lſter.“ Die Geſellſchaft iſt auſ⸗ gelöſt; Friedrich Piſter führt das Geſchäft unter der Firina L. Pilter& Co. Inh. Fri Ziſter as alleiſüger Iuhaber weiter. 5. Zum Firmenregiſter Band IV..Z. 176, Fuima„Carl in Maunheim. Das eſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma uf die zwi chen Carl Zieglwaluer Witwe und Sigmünd Adolf Eckſtein in Mannheim errichtete offene Handelsgeſellſchaft über⸗ gegangen. 4. Jum Handelsregiſter Abth. 4, Bd IV.,.⸗Z. 76, Firma: Carl Zieglwalnet, Mannheim. Geſellſchaſter ſind: Carl Ziegl⸗ walner Wittwe, Eliſe geb.Gunzert, Maunheim Sig mundAdolf Eck⸗ ſtein, Kaufmann, Mannheim. Offene Haudelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. November 1900 begonnen. 5, Zum Haudelsregiſter Abth. Bd. IV.,.⸗Z. 77, Firma: S, Fries Sohn, Mannheim. weigniederlaſſung, Hauptſitz: Frankfurt a. M, J Fries NTaufmann Ehefrau, Anna geb. Dondorf, Frankfurta., Philipo Maul in Fraukfurt a. M. iſt als Einzelprokuriſt beſtellt. Offene audelsgeſellſchaft. Die Geſell⸗ chaft hat am 1. Januar 1873 egonnen, Geſchäftsgang: Ma⸗ ſchinenban⸗ und Eiſengochbau⸗ Sachen. 6. Zum Handelsregiſter Abth. A. Bänd II.,.. 82, Firma: Gehlich Wachenheim& Co. f0 Paul Aie un Hamburg iſt als Einzelpro⸗ kud. deſtellt Mannheim, 15. Dezbr 1900. Sroßh. Amtsgericht I. November 1900 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 5. Seite 428: Loeb, Alfred Kaufmann in Maunheim und Auguſte geb. Hanover: Nr. 1. Durch Vertrag vom 24. Mai 18983 iſt bedungene Gütergemein ſchaft vereinbart, wonach jeder Theil 100 M. zur Gemeinſchaft, während alles übrige, gegen wäftige und künftige, bewegliche nd unbewegliche, aktſve und naſſive Eheeinbringen von der Gemeinſchaft ausgeichloſſen und verliegenſchaftet wird. 6. Seite 429: Veſter, Georg, Gypfer und Stukateur in Maun⸗ heuin und Anna geb. Willmaum Nr. 1. Durch Vertrag vom 12. Februar 1806 iſt bedüngene Gütergemeinſchaft vereinbart, wo⸗ nach ſeder Theil 50 Mſin die Geſneinſchaft einwirft und alles übrige jetzige und künftigefahrende Vermögen und die hierauf ha⸗ tenden Schulden von der Ge meinſchaft ausſchließt.(.⸗R.⸗S. 1500-1504.) Mannheim, 15. Dezbr. 1900. Or. Amtsgerimt I. Handels egiſter. Nr. 39900. Zum Handels⸗ regiſter Abth. B, Bd. I,.⸗Z. 11, Firma„Rheiniſche Creditbank“ in Mannheim wurde eingetragen: Die Prokura des Oskar Ries in Straßburg iſt erloſchen. 852 Mannheim, 18. Dez. 1900. Großh. Amtsgericht I. 5 JIwangsverſteigerung. Dienſtag, 13. Dezbr. 1900, Nachmittags e Uhr, werde ich im hieſigen Verſteiger⸗ ungslokal G 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffeutlich verſteigern: Möbel aller Art, 1 Piano, Albums und Schulheftpapier, 1 Viktoriawagen, 1 Zweirad, 1 Sopha, 2 neue Laudauer, Safſtanjeder und Pferdeteppiche, 2 Breaks, 1 Jagdwagen, 1 Schlit⸗ ten, 1 neuer Wagen(xis--vis). Mannheim, 17 Dezbr. 1900. Danquard, Oerichtsvollzieher⸗ Mfälziſche Preſſe Zeitung für Süb⸗ und Weſtdeutſchland. Zmal täglich erſcheinend. Wöchentlich 2 Unterhaltungs⸗ dlätter„Feierſtunde, die illuſtr⸗ Sountagsbeilage„Zeitbilder“ u. des„Landmanns Sonntagsblatt“. Biertel⸗ jährlich Uut Ml..28. 4 72394 Bureandiener zum Eintritt per 1 Jan. geſucht. Schrijftliche Angebote sub Mheinau⸗Stengelhof Nr. 72883 an die Exped. d Bl. Dorterrſer, auf den Namen 7 Fox hörend, entlaufen. 72395 4, 5, 1 Treppe. Electromotoren für einzelne Singer Enthebung von Neujahrsgratulatjonen Wie alljährlich, ſo werdey auch für das Jahr 1901 wiederum Karten zur Enthebung von Neujahrs⸗ gratulationen gegen Entrichtung von wenigſtens Einer Mark ausgegeben. 9 Die Namen der Perſonen, welche Karten gelöſt haben, werden in den hieſigen Zeitungen, auch in den Zeitungen in Neckarau und Käferthal veröffent⸗ licht und zwar werden in der am 31. Dezember er⸗ ſcheinenden Hauptliſte alle Diejenigen bekannt ge⸗ geben, welche bis zum 28. Dezember Mittags Karten gelöſt haben. In einer nach Neujahr erſcheinenden Nachtragsliſte werden die Namen Derzjeuigen veröffent⸗ licht, welche nach dem 28. Dezember Mittags ſich ent⸗ heben laſſen. Mit der Ausgabe der Karten wird am 15. De⸗ zember begonnen. Karten Wwerden abgegeben: im Bureau der Armenkommiſſion R 1, Zimmer No. 2 im Ralhhaus hier Zimmer No, 5(parterre) in den ee in den Muſikalienhandlungen K. Ferd. Heckel, O 3, 10, und Th. Sohler, O 2 1, ſowie in den Buchhandlungen und Cigarrenläden dahier, welche durch Aushängen dieſer Anzeige in den Schaufeuſtern kenntlich gemacht ſind, ferner: in Käferthal: im Rathhaus daſelbſt, Zimmer No. 5, in Waldhof: in der Reſtauration Erbrecht, bei Herrn Hauptlehrer Emil Hauck, Langeſtr. 45 (parterre), ſowie beim Portier der Spiegelfabrik, in Neckarau: im Rathhaus daſelbſt, Zimmer No. 3. Indem wir mittheilen, daß der Erlös der Karten dem Geſchenkefond der Armenkammiſſion zufließt, appelliren wir ſicher nicht vergeblich an die bewährte Opferwilligkeit und den Gemeinſiun der Einwohner unſerer Stadt, wenn wir bitten, von der Einrichtung der Euthebungskarten recht zahlreich Gebrauch zu machen. Neben dem perſönlichen Nutzen der Veröffentlichung der Enthebungsaßzeige wird ein jeder unſerer Mitbürger das Bewußtſein in ſich tragen, durch Hergabe ſeines Scherfleins die Armenkommiſſion in die Lage verſetzt zu haben, den mit der Vergrößerung der Stadt auch immer zahlreicher werdenden Vittgeſuchen zu eutſprechen. Die gütigen Schenkgeber werden ſich des warmen Dankes Derjenigen verſichern, deren Noth ſie zu lindern mitgeholfen und benen ſie mit itrer Gabe eine Weihnachts⸗ freude bereitet haben 14, III. Maunheim, 1. Dezember 1900. 71860 Armenßommiſſton von Hollander. Köbele. Freußiſche Pfandhrief⸗Bank 2 Preußiſche Pfandbrief⸗Bank. Die am 2. Jaunar 1901 fälligen Zinsſcheine unſerer Hypothekeu⸗Pfandpriefe, Kommunal Obligationen, Kleinbahn⸗Obligationen werden bereits vom 15. Dezember er. ab in Berlin an unſerer Kaſſe und auswärls bei deuſenigen Bankfirmen und Bankinſtituten koſtenfre eingelöſt, die den Verkauf unſerer Emiſſionspapiere über⸗ nommen haben. Stücke zur Kapitalaulage konnen daſelbſt be⸗ zogen, und Broſchüren über Weſen und Sicherheit der Pfandbriefe in Empfang genommen werden. Berlin, im Dezember 1800. Preußziſche Pfandbrief⸗Bank. SGSGOGedeeeeeesse Scharf& Hauk. Plauo's Fabrikate bester Construktion und vorzüglieh im Ton in grosser Auswahl zu billigsten Preisen am Lager. 71712 Vortheilhafteste Kaufgelegenheit direct aus der Fabrih. Laget: C 4, 4. Fabtik: Langsrötterweg. SSSessssbsssssss RBeisszenge empfehle in reichster Auswahl 71549 72335 Vor Ankguf wird gewarnt. Co. Nähmaſchin Kreis⸗Verkün Maſchinen zum Hausgebrauch. Fraukfurter Erklärung. zu erklären: bankgeſetz und die Statuten ausſchließlich erſtſtellige Hypotheken beſitzen; 4000 Objekten repfäſentirt wird. irgend welcher Beunruhigung. Frankfurt a.., den 15. Dezember 1900. Greß. Act.⸗Geſ. Dem Vorgehen anderer Hypothekenbanken uns anſchließend, nehmen wir U2 uns 72986 Mannheim, 18880 Hypotheken Kredit⸗Verein. Veranlaſſung 1. daß wir in unſerem Geſchäftsbetriebe nur ſtreng nach den durch das Hypotheken⸗ vorgeſchriebenen Grundſätzen verfahren und 2. daß wir in keinerlei Weiſe mit irgend welchen Grunderwerbs⸗„ Bau⸗ oder ähn⸗ lichen Geſellſchaften verquſckt, noch ſonſt an ſpekulativen Unternehmungen be⸗ theiligt ſind, daß wir weder direkt noch indirekt bebaute oder unbebaute Grundſtücke beſitzen und Terrains grundſätzlich nicht beleihen; daß die zur Deckung unſeres Pfandbriefumlaufes nach geſetzlicher Vorſchrift in das Hypothekenregiſter eingetragenen fämmtlich auf Gruudſtücken innerhalb des Deutſchen Reiches haften, daß ſich unter dieſen Grundſtücken keine im Bau begriffenen Ge⸗ bäulichkeiten, keine Bauplätze, keine Fabriken oder ſonſtige indu⸗ ſtrielle Anweſen beſinden, vielmehr die ſämmtlichen Pypotheken erſt⸗ ſtellig auf fertiggeſtelten Hausgrundſtücken ruhen Die Vertbeilung des Riſikos bei unſeren hypothekariſchen Aulagen erhellt am Beſten daraus, daß unſer Hypothekenbeſtand in Höhe von ca. 186 Millionen von nahezu Hypotheken Die innere Lage unſeres Inſtitutes bietet ſonach knicht den geringſten Anlaß zu Frankfurter Hypotheken-Kredit. Verein. Dr. Schmidt⸗Knatz. Mannheim. Samſtag, den 5. Januar 1903, Abends präcis 8 Uhr findet in den Sälen des„Ballhaufes“ eine werden. Mannheim, den 19. Dezember 1900. Farbenkasten Wasserfarben, Oelfarben, Pastellfarben, Porzellan- farben, Vorlagen, Blendrahmen, Leinwand, Mal- und Zeichenulensilien, Reisszeuge eto. bei 71639 Jos. Samsreither, 4, 2, nüchſt den Prei Glocken. Große Preisermäßigung auf 72390 Modlelle und ferlige Oamenſiille. 0 1, 7, Wilh. Richter. Breitestt. beste Harke. A. Sexabef achl., Mannheim, 9 2, 6. — Um pünktliches und liges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Sänger-Riege. Heute Abend präcis ½9 uhr Hauptprobe im Lokal„Rodenſteiner,“ vollzäh⸗ 78320 Das Vergnügungskomits. Fränlein, geſetzten Alters (Rheinländerin) ſucht bei beſſerer altere Dame od. Herrn Stelle als Haushälterin. Off. u. 153 F än d. Erp. z Alwine Hanf, b l, 2. 1 gut u. 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