r Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der eingetragen unter r. 295 2958. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..40 pro Quartal, der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. Verantwortlich für Polittk: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchuer, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſcheu Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheimer (Mannheimer Volksblatt.) 37 Juſerate: 1 4 18 377 erei, 0 die Colonels 95 Telephon: Redaktion: Nr. 877.(110. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341.(865 Kal⸗ 2. n ee 55 5 75 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. iſt Eigenthum des katholiſchen Fine Aee,. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 wee e Nr.(Mittagblatt) Dienſtag, 18. Dezember 1900. 3 2—. Zur Wahlrechtsfrage hat am Sonntag auch der nationalliberale Bezirksberein Wein⸗ heim Stellung genommen. Wie der Vorſtand mittheilt, wurde in der ſtark beſuchten Verſammlung mit großer Mehrheit folgende Reſolution angenommen: Der nationalliberale Bezirksverein Weinheim erklärt ſich mit der von dem engeren Parteiausſchuſſe in deſſen Rundſchreiben vom 12. November d. I. befürworteten Stellung zur Wehlrechtsfrage nicht einverſtanden; auch die von der nationalliberalen Fraktion während der letzten Landtagstagung gemachten Vorſchläge entſprechen nicht dem Bedürfniß des Landes, weil ſie keine genügende Bürgſchaft für die Erreichung des damit beabſichtigten Zweckes ge⸗ währen. Der Verein iſt zwar der Anſicht, daß die Erſetzung des indirekten durch das direkte Wahberfahren wünſchenswerth ſei, er hält aber daran feſt, daß das allgemeine, gleiche Wahlrecht nicht ausſchließlich für die Zu⸗ ſammenſetzung der 2ten badiſchen Kammer maßgebend ſein ſolle. Was uns an dieſer Reſolution am Beſten gefällt, iſt ihre Ehrlichkeit. Die Weinheimer ſagens doch gerade heraus, daß ihnen am Erſatz des inditekten durch das direkte Wahlverfahren nichts bedenklich erſcheint, daß ſie aber dieſe Gelegenheit benutzen möchten, um das allgemeine gleiche Wohlrecht ein wenig rückwärts indeformiren. Offen und ehrlich iſt dies Bekenntniß zur Reaktiyn, liberal aber iſt der Standpunkt, den die Weinheimer eingenommen haben, natürlich nicht mehr.— Auch von iten ber Regierung liegt eine weitere Kundgebung zur Wahlrechtsfrage bor. Der Rhein. Courier iſt in die Lage geſetzt, von einem vertraulichen Rundſchreiben Kenntniß zu geben, das in dieſen Tagen Miniſter Schenk el an die Großherzoglichen Amtsvorſtände gerichtet hat. In dieſer Verfügung betont der Miniſter aufs Neue, daß die Re⸗ gierung nur dann der Einführung des direkten, allge⸗ meinen und geheimen Wahlrechts zuſtimmen wird, wenn die bon einer unbeſchränkten direkten gleichen Wahl zu erwartenden Gefahren durch beſtimmte Zuſätze verhütet oder doch weſentlich abgeſchwächt werden. Als ſolche Zuſätze führt der Miniſter insbefondere an, daß den direkt gewählten Abgeordneten der zweiten Kammer ein kleinerer Bruchtheil bon Abgeordneten beigegeben wird, welcher entweder von den Vertretungen der Kreisberbände der größeren Städte, oder von den Ver⸗ tretungen der wirthſchafilichen Intereſſenver⸗ bände gewählt werden. Der Miniſter wünſcht, daß hierüber, als ein Ergebniß reiflicher Erwägungen, keinerlei w eifel gelaſſen wird und im Volke ſelbſt auf dieſe Weiſe die Ueber⸗ zeugung zum Durchbruch gelangt, daß in abſehbarer Zeit die Einführung des direkten Landtagswahlrechts nur verwirklicht werden kann, falls durch Ergänzungen der genannten Art eine Gewähr für die ruhige Entwickelung des öffentlichen Lebens ge⸗ geben wird. Der Miniſter konſtatirt mit Befriedigung, daß die Amtsvorſtände ſich allen Beſtrebungen, die auf Ein⸗ hielten und erwartet, daß ſie auch in Zukunft z u r ſreifſter Staatskunſt; die Auf⸗ klärung über die Abſichten der Groß h. Re⸗ gierung beitragen. Namentlich ſei von ihnen hierbei hervorzuheben, daß die Regierung keineswegs einer Aenderung des indirekten Verfahrens und Einführung des direkten Wahl⸗ rechts abgeneigt ſei, ſondern allein dem Verlangen ſich widerſezze, daß das direkte gleiche Wahlrecht unter Vorausſetzungen einge⸗ führt werde, welche für den Fortgang eines geſunden, konſti⸗ tutionellen Lebens weſentliche Gefahren in ſich bergen. Alſo auch die Regierung erblickt nicht in der direkten Mahl jene Gefahren, die kürzlich wieder mit beſonderm Eifer die Köln. Ztg. an die Wand malte; ihr erſcheint in erſter Linie die Gleichheit der Wahl gefährlich. Es iſt doch gut, wenn man weiß, woran man iſt. Bemerkenswerth iſt an der Kundgebung noch, daß die Bürgerausſchüſſe als Wahlkörper fallen gelaſſen werden. Gefühlspolitiker. (Von unſerem Korreſpondenten.) )+( Berlin, 17. Dezember. Wer am letzten Mittwoch die Rede mitanhörte, mit der Graf Bülow den Profeſſor Haſſe zurückwies, der hatte den Eindruck eines vollendeten kanzleriſchen Triumphs.„Sehr richtig“ riefen ſie bald von rechts, bald von links, bald aus der Mitte und da der Reichskanzler unter einmükhigem Beifall ſchloß, ſchien es faſt, als hätte er— ein großer Seelenkünder— den Abgeordneten die Worte von den Lippen genommen und ihre eigene Herzens⸗ meinung verkündet. Das war freilich nur Schein. Wie ſich hinterher erwies, mochten ſich nicht alle Reichsboten von des Kanzlers blendender Argumentalion überzeugen laſſen— die Preſſe war diesmal ohnehin etwas ſkeptiſch geweſen— und jetzt dürften Lobredner ſich und Tadler wohl ſo ziemlich die Waage halten. Den einen dünkt die Mittwochsrede eine Offenbarung rade die ſpringenden, Ausſchlag gebenden Punkte außer Acht ließ. Wer hat Recht? Die Begeiſterung oder der Mißmuth? Wir meinen: beide. Das heißt, auch die Spender lieblicher An⸗ erkennung haben ſo unrecht nicht und wenn wir bei uns den fran⸗ zöſiſchen Brauch kennten und übten— wir würden unbedenklich dafür ſtimmen, daß die Anſprache des Reichskanzlers durch Maueranſchläge der Nation zu beſonderer Beachtung empfohlen würde. Das ſoll um ſo mehr hervorgehoben werden, als wir nicht alle Anſchauungen jener Rede zu theilen vermochten. So lange Graf Bülow von der Affäre Krüger ſprach, fühlten wir uns nicht bezwungen; da er mit beredlem Munde die Gefahren deut⸗ ſcher Gefühlspolitik ſchilderte, die allemal um die weltentfernſten Dinge in Feuer und Flamme gerälh, hätten wir freudig jedes ein⸗ zelne Wort unterſchrieben. Das war das wirklich Staats⸗ männiſche an jener Darlegung; dieſe Sätze wird man als un⸗ erſchütterliche politiſche Weisheit auch dann noch verehren dürfen, wenn eine fpätere Zeit— wer mag's wiſſen— in dem einen oder anderen Stück ihn längſt vielleicht widerlegte.„Sich für die Intereſſen fremder Bölker,“ ſo ſagte Graf Bülow,„einzuſetzen und zu erhitzen bis zur Gefährdung deutſcher Intereſſen, das iſt ein menſchlich ſchöner Zug des deutſchen Volkes, politiſch jedoch ein Fehler, der ſich in der Vergangenheit oft genug an uns gerächt anderen moniren unwillig, daß ſie ge⸗ Kirche und die Religion zeitigen werde. Indeſſen betrübten ihn 277 eeeeee damentalſatz, der klar und ſcharf eine der herbſten deutſchen Sünden umſchreibt. Freilich, Graf Bülow war nicht der erſte, der ſolche Klagen führte; höchſtens, daß er die alte Lehre in eine neue und anſprechendere Form prägte. Aber immer noch war es das gute Recht des Politikers, ſich zu wiederholen— nur durch unabläſſige Wiederholung kann er bei der trägen Widerſtand entgegenſetzenden Maſſe wirken— und gewiß kam die Be⸗ haupkung des Kanzlers, die ebenſo gut eine Mahnung ſein könnte, nicht zur Unzeit. Zu tief ſitzt uns die Schwarmgeiſterei, das böſe Erbtheil ſtaatsloſer Epochen, im Blute. Iſt es nicht eigent⸗ lich ein Unding, daß die glückliche Generation, die zu Füßen unſeres unvergeßlichen Treitſchke ſaß und in ſeinen Hörſälen über Polenverhimmelung und Griechenträumerei zu lächeln lernte, in die nämlichen Fehler, genau die nämlichen, verfiele Und doch geſchah's. Das war deutſche Gefühlspolitik, wie ſie leibt und lebt und wenn Graf Bülow vor ihr warnt, recht häufig ſogar warnt, ſoll er dafür von Herzen bedankt ſein. Sie kann unter Umſtänden ſehr gefährlich werden und die öffentliche Meinung, die auf ſolchem Strome ſchwimmt, nicht minder. Darin alſo hat der Kanzler ohne jeden Zweifel und in allen Punkten recht. Anders möchte am Ende die Frage des nichtempfangenen Präſidenlen Krüger ſtehen. Gefühlspolitik gibt es nicht nur in den Nie⸗ derungen der deutſchen Geſellſchaft; ſie kann es auch auf den Höhen geben und was in dieſen Wochen von den allerlohalſten Alldeutſchen und den Kreiſen der Adelsgenoſſenſchaft big auf Bebel die buntſchichtige Oppoſition zuſammenſchweißte, das enk⸗ ſprang ſolchen Erwägungen. Und dieſen Verdacht hat Graf Bülow im Grunde noch nicht entkräftet. Hoffen wir, daß es ihm noch gelingt. Oder zum Mindeſten, daß ſein künftiges Wirken ihn immer nur als Reulpolftiker zeigt. Nie als Geſchäftspolitiker, ſelbſt wenn der„menſchlich ſchöne Zug“ von oben kommen ſollte. Deutſches Reich. * Berlin, 17. Dez.(Dem Bundes Entwurf einer Bekanntmachung über die A pper Arzt zu, deren§ 2 lautet: Die Approbatfon wi ertheilt, welcher die ärzkliche Prüfung vollſtändig beſtande den Beſtimmungen über das praktiſche Jahr entſprochen hat; der ärztlichen Prüfung hat die Ablegung einer Vorprüfung vorherzugehen; die Zulaſſung zu den Prüfungen und zu dem praktiſchen Jahre ſowie die Ertheilung der Approbation ſind zu verſagen, wenn ſchwere ſtrafrechtliche oder ſittliche Verfehlungen vorliegen. Die Begründung hebt hervor: Nach Ablegung der ärztlichen Prüfung ſollen die Kandidaten unter den Augen er⸗ fahrener bewährter Aerzte noch einen praktiſchen Vorbereitungs⸗ dienſt durchmachen, von deſſen ordnungsmäßiger Zurücklegung die Ertheilung der Approbation abhängig iſt. Die Begründung ſpricht ausdrücklich die Zulaſſung der Abiturienten der Real⸗ gymnaſien und Oberrealſchulen zu mediziniſchen Prüfungen unter beſtimmten Vorausſetzungen aus. 85 Italien. * Rom, 17. Dez.(Der Papſt) ſagte heute im Kon⸗ ſiſtorium, er freue ſich und danke Gott, daß er das heilige Jahr habe erleben können und daß ſo große Schaaren von Pilgern nach Rom gekommen ſeien. Er hoffe, daß das gute Früchte für die führung des unbeſchränkten direkten Wahlrechts hinzielten, fern eeeeeee hat.“ Dagegen iſt gar nichts einzuwenden; das iſt ein Fun⸗ N— „Mira“. Roman von H. von Schreibershofen. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung) Hatte die Ausſicht auf die baldige Trennung von der Stief⸗ tochter die ſonſt ſo kühle, gleichmüthige Frau ſo tief erſchüttert, war ſie deshalb ſo faſſungslos? Saldop redete es ſich ein. Was hätte ſonſt Valeskas Ruhe trüben können! An eine wirkliche Abweiſung dachte er nicht. Sie hatte den Riegel vor die Thür geſchoben und ſtarrte wie geiſtesabweſend um ſich, ſank dann nieder und ſchlug die Hände über den Kopf. Regungslos blieb ſie liegen. Dieſes Kind, dieſes halberwachſene Mädchen, das noch in ein Inſtitut gepaßt hätte, riß an ſich, wofür ſie, die reife, er⸗ fahrene Frau, ihr Herzblut hingegeben hätte! Das war der Dank für alle Güte, alle Aufopferung! Was ging ſie denn im Grunde dieſes fremde Mädchen an, daß ſie ihm dieſen Mann, um den ihr Herz zitterte und bangte, abtreten ſollte!.. Mußte ſie ihn denn gleich aufgeben? Konnte ſte nicht verſuchen, ihn 40 einer Valeska und einer Mira bemerken Geſicht, ſie kieß die Jaulouſten herunter, das Licht that ihr weh. Konnte ſie nicht um ihn kämpfen? Nein. Saldow war durch keine Koketterie, keine Künſte der wieder zu gewinnen? Er mußte doch den Unterſchied zwiſchen Sie erhob ſich und ging an die Balkonthür; ſte haſchte nach Luft, ihr war zum Erſticken. Aber die Sonne brannte ihr in's Schmeichelei, durch keine Verlockung zu gewinnen. Ein Charakter wie er— und gerade deshalb liebte ſie ihn und hatte Rodbert Was ſie zur Leidenſchaft entflammt, ſie zu Saldows Sklavin gemacht, entzog ihn ihr auf immer.. Blinde Thörin, die ſie geweſen!.. Ob es Alle gewußt, ſich über ſich luſtig gemacht? Wie ein Feuerſtrom ſchoß der Verdacht durch ihren Kopf — und in dieſem Augenblicke pochte es, Miras Stimme bat um Einlaß. Valeska preßte ihre Hände auf ihre ſchmerzenden Augen, ein lautes Aechzen brach aus ihrer Bruſt. In ihrem Kopfe war es wüſt, die Füße waren ihr ſchwer, ſie fühlte ſich krank und ſchwach, aber ſie mußte ſich beherrſchen. Lieber alle Qualen der Hölle dulden, als zeigen, was in ihr vorging! Sie ordnete haſtig ihr Haar, kühlte ihre Augen und öffnete dann. Die Jalouſien ließ ſie niedergezogen, die Dämmerung war ihr wohlthätig. Es blieb dennoch hell genug, um Mira ſo anzuſehen, als ſei ſie ihr fremd, als ruhe ihr Blick zum erſten Mal auf ihr. Wie ſah denn das Kind aus, das einen Mann wie Saldow ſo verblendete, daß er ſie, Valeska, keines Gedankens werth hielt? Blinde Thörin, die ſie geweſen, ſie wiederholte es ſich. Aus der zarten, unſcheinbaren Knoſpe neben ihr hatte ſich die be⸗ zaubernſte Roſe entfaltet. Seit wann chatte ſich dieſe Um⸗ wandlung vollzogen? Welche Anmuth in den Bewegungen, welche bezaubernde Jugendfriſche! Wie weſch und rund die noch vor Kurzem ſo kindlichen Formen! Und welch' ſtrahlender Glanz in den ſanften braunen Augen, welches hinreißende Lächeln um den reizenden Mund! Valeska konnte ein leiſes Zittern nicht unterdrücken, als ſich Mira ihr in die Arme warf. Es war gut, daß die junge Braut in ihrer unbefangenen Seligkeit für Valeskas ſeltſames nicht geliebt, weil er ſchwach und widerſtandslos geweſen war. „Wie gern hätte ich Dit ſchon geſtern Abend erzählf, wie ſehr glücklich ich war! Ich ging deßhalb mit herein, aber Du warſt müde und— Du biſt doch nicht böſe, liebe Mama, daß ich es Saldow, meinem Willibald,“ verbeſſerte ſich Mira mit lieb⸗ lichem, verſchämtem Erröthen,„überließ, mit Dir zu ſprecheng Er wollte durchaus nicht länger warten und meinte, Du hätkeſt ſeine Abſicht ja längſt bemerkt, Du hätteſt ihm wieder Gelegenh gegeben, mich zu ſehen und zu ſprechen. O, er iſt Dir ſo dank⸗ bar und verehrt Dich, wie nur ein Sohn ſeine Muſter verehren kann!“ Er, nur er! Für Mira gab es nur noch dieſen einen Man auf der Welt. Valeskas Hände zerriſſen ihr feines Spitzentaſchen⸗ tuch vor unbezähmbarer Erregung, indeß ſich Mira die Löckche die ihr einen ſo kindlichen Ausdruck verliehen, von der Stirne ſtrich und ſich ſchmeichelnd enger an Valeska ſchmiegke. Wie klang ihre Stimme ſo weich und ſüß, als ſie ſagte: 8 „Willibald läßt Dich durch mich bitten, unſere Verlobung noch heute auszuſprechen, damit wir unbefangen mit ihm ber⸗ kehren können. Nicht wahr, Du thuſt uns den Gefallen, liehe Mama?“ Sie küßte ihrer Stiefmutter die Hand. Valeska zuckte zuſammen, ſie haßte die Ahnungsloſe bei— dieſem Augenblicke. Natürlich wollte Saldow den Herren, welche die beiden Damen umſchwärmten, jede fernere An⸗ näherung verbieten. Mira ſollte ihm ſchon jetzt ganz angehören, er wollte jeder Möglichkeit einer Unſicherheit, eines Zweifels vor⸗ beugen. Welchen Grund hätte die Baronin wohl dagegen anf können? Sie wußte keinen, und dann war es ihr, als am beſten, die Sache ſo ſchnell wie möglich zu Ende zu bringen. Warum die Qualen verlängern? Schon Abends ſtellte Valeska das Brautpgar dem kleinen Weſen kein Auge hatte. Kreiſe der Wintergäſte im Hotel Rogal vor, und Graf Sa! 2. Seite. viele ſchmerzliche Dinge, ſo namentlich der Konflikt wiſchen Italien und der Kirche, aus dem, wie er fürchtete, noch Schlimmeres ſich ergeben werde, in Folge des Er⸗ laſſes feindſeliger Geſetze. Denn es ſei wahrhaft verhängnißvoll, haß der Pontifex durch Gewalt ſeiner gerechten und legitimen deltlichen Herrſchaft beraubt ſei, die eng mit der Frei⸗ heft ſeines Amtes verknüpft ſei, das nun der Gewalt eines Andern unterſtellt und der Willkür eines Andern preisgegeben ſei. Dieſe Härte ſei noch verſchärft worden, als man bor Kurzem die Herrſchaft Roms in eine andere Hand habe übergehen ſehen, gerade als wenn dies von Rechts wegen geſchehen und nicht eine Frucht der Ungerechtigkeit ſei. Er ver⸗ lange, daß das Recht des Papſtthums ungeſchmälert und un⸗ angetaſtet bleibe, und erkläre, daß dieſes Recht weder durch Ver⸗ jährung noch durch einen Wechſel in der Perſon des Regenten unterdrückt oder beeinträchtigt werden könne. Aus Stadt und Land. Maunheim, 18. Dezember 1900. Die Handhabung des Weinſteuergeſetzes in Baden. Ein in Mannheim wohnender Kaufmann erhielt im September dieſes Jahres aus Berncaſtel eine an ſeine Frau adreſſirte Probe⸗ ſendung Wein, welche durch den Fuhrmann eines Manuheimer Spe⸗ diteurs in Abweſenheit des Betreffenden dem Dieuſtmädchen zuge⸗ ſtellt wurde. Nachdem der betreffende Kaufmann Abends von ſeinen Geſchäften nach Hauſe kam und von dem Eintreffen der Weinſendung erfuhr, bemerkle er ſofort das Fehlen der Steuerpapiere und da er ſowohl mit dem bad. Weinſteuergeſetz als duch mit der bürokratiſchen Haldhabung desſelben ziemlich genau bekannt war, ſo fandte er gleich am nächſten Morgen ſeinen Zureaudiener mit dem Frachtbriefe, auf welchem genau die Auzahl der in der Kiſte enthaltenen Flaſchen augegeben war, nach der zuſtändigen Steuereinnehmerei mit dem Auftrage, die Steuer zu bezahlen und Anzeige zu machen, daß der Wein ohne Steuerpapiere eingelroffen iſt. Dem Bureaudiener wurde bedeutet, er ſolle die Steuerpapiere beibringen, obwohl doch zugegeben werden muß, daß dieſes Suchen nach den irgendwie verloren gegangenen Sleuerpapieren nicht Sache des Emfängers, ſondern Sache der Steuerbe⸗ Hörde iſt. Der Bureaudiener begab ſich zu dem Spediteur, der aber auch nichts von den Steuerpapieren wußke, deshalb ging der Bureaudiener am andeven Tag nochmals auf die Steuereinnehmerei, um die Sache zu melden. Er erhielt aber wieder keinen ordentlichen Beſcheid. An⸗ ſtatt vaß nun die Steuerbehörde, die jetzt über den Vorfall ganz genau Unterrichtet war, bei dem Empfänger der Weinſendung die Steuer ein⸗ diehen ließ, erließ ſie gegen denſelben eine Strafperfügung im Betrage Von 8 el und beſtvafte gleichzeitig den Fuhrmann ebenfalls mit 3 l. Obwoßl nun der Empfänger in einem Schriftſatze der Steuerbehörde den Thatbeſtand nochmals genau und deutlich darlegte, und Zurück⸗ zlehung der Straſverfügung oder ſchöffengerichtliche Entſcheidung ver⸗ langte, ſo ließ es doch die Behörde auf eine gerichkliche Entſcheidung un⸗ kommen. Wie von dem geſunden Rechtsgefühl unſeres Richterſtandes nicht anders zu erwarten war, erfolgte Freiſprechung des Angeklagten unter Ueberbürdung ſämmtlicher Koſten auf die Staatskaſſe. Aller⸗ dings wunde das Urtheil damit begründet, daß der Angeklagte die An⸗ nahme der Weinſendung nach dem Geſetze hätte verweigern müſſen, weil derſelben keine Steuerpapiere beigegeben waren, da er aber nicht Hauſe war und nachdem er von der Sache erfuhr, Alles that, um zie Sache wiedet gut zu machen, ſo erfolgte Freiſprechung, weil der Angeblagte für die That einer anderen Perſon, hier das Dienſt⸗ Rädchen, die die Kiſte von dem Fuhrmann in Empfang mahm, nicht eſtraft werden konnte. Von einem Dienſtmädchen kann man doch un⸗ Zöglich verlangen, daß dasſelbe hier vollkommen korrekt handeln kann. zan ſollte denken, daß nun mit der Freiſprechung des betreffenden Herrn dieſe Sache beendigt ſein würde, zumal der ſchi Fuhrmann 3 6 blt 0 von gefehlt; di hörde legte ſchöffengerichtliche Urtheil ein. Sie det dieſe Berufung damit, daß der Empfänger ſchon vor der Einkage des Weins Anzeige an die Steuerbehörde hätte machen ſollen. Da aber unter Einlage die Steuerbehörde ſchon die Verbringung des Weins in die Wohnung des Empfängers durch den Fuhrmann verſteht, ſo iſt ein ſolches Verlangen doch vollkommen unausführbar, da Niemand weiß, wann eine auswärts beſtellte Weinſendung eintrifft. Da bei der ſchöffengerichtlichen Verhandlung der Beamte der Stbeuereinnehmerei als Zeuge eidlich beſtätigte, daß der Empfänger ſofort am andern Tage, Alſo ſobald es ihm möglich war, den Wein zur Steuer anmeldete, ſo hätte doch die Steuerbehönde von einer Straſverfügung Abſtand nehmen unnd die Verſteuerung am anderen Tage vornehmen ſollen.“ Denn Niemand, der nicht Steurbeamter iſt, wird ein ſolches Vorgehen einer Behörde verſtshen, zumal ein guswärtiger höherer Steuerbeamter dem Angeklagten völlig Recht gab und ihm die Freiſprechung vorausſagte. Es wird dadurch nur Unzufriedenheit geſchaffen. 5 Dieſe Zeilen ſollen dazu dienen, weiteren Kreiſen insbeſondere den Miniſterien und den Landtagsabgeordneten Kenntniß von dieſem Vor⸗ kommniß zu geben und Betheiligle zu warnen. Karlsruher Handwerkskammer. Karlsruhe, 17. Dezember. Zum erſten Male war heute die durch Geſetz geſchaffene Hand⸗ werkskammer Karlsruhe, die die Kreiſe Karlsruhe und Baden umfaßt, Aleegerufen worben. Namens der Großh. Negierung begrüßte e be⸗ Genernl⸗Anzeiger. Herr Landeskommiſſär Geh. Oberregferungsrath Braun die KHammer⸗ mitglieder durch eine Anſprache, in der er u. M. ausführte: Durch die Schaffung der Handwerkskammern iſt ein Schritt auf dem Gebiete der Gewerbepflege vorwärts gethan worden. Wir haben eine das ganze Vaterland umfaſſende Organiſation, die eine ihrem Einfluß enk⸗ ſprechende Stellung erhalten hat. Wenn in den Kammern mach Recht und Pflicht gearbeitet wird, dann ſind ſie eine Einrichtung, die dem Handwerk Segen bringt. Ich habe die Anſicht und Sie wevden dieſelbe mit mir kheilen, daß das Handwerk nicht dem Niedergang geweiht iſt. Allein es befindet ſich in einer bedrängten Lage und hat zu kämpfem. Wenn nun auch dem Handwerk das Wort geſagt werden muß, das Finanzminiſter Buchenberger der Landwirthſchaft zurief:„Hilf dir ſelbſt“, ſo iſt es doch unſere Pflicht, da wo es nothwendig iſt, dem Handwerk helfend beizuſtehen. Eine Einrichtung hierzu iſt die Hand⸗ werkskammer, die aufklärend und rathend wirken und zur Pflege der Handwerkerſchaft beitragen kann. Zwei Fragen ſind es, denen die Kammer ihre Aufmerkſamkeit hauptſächlich zuwenden ſollte. Zunächſt der Regelung des Lehrlingsweſens. Die Ausbildung des Lehrlings muß eine gute ſein, damit er ein tüchtiger Meiſter wird, denn heute noch iſt die Anſicht zutreffend, daß es dem küchtigen und geſchickten Meiſter möglich iſt, ſich ſein Forttkommen zu ſchaffen. Die zweite Frage iſt die, dem Handwerkerſtand die Vortheile des Großbetriebs durch genoſſen⸗ ſchaftlichen Zuſammenſchluß zu verſchaffen. Gerade auf dieſem Gebiete iſt man in letzter Zeit erfreulich vorgegangen. Die Aufgaben, die Ihrer harren, ſind große und ſchwere. Aber Sie werden ſie löſen, wenn Sie zuſammenhalten und immer das gleiche Ziel im Auge haben. Vergeſſen Sie daher die früheren Differenzen und laſſen Sie die Waffen ruhen. Tragen Sie leine politiſchen Tendenzen in die Kammer und jagen Sie keinen uferloſen Zielen nach. Gehen Sie in Eintracht und Frieden an's Werk, denn Sie berfolgen ja Alle das gleiche Ziel, das Handwerk zu heben und zu fördern. Wenn Sie unter dieſen Geſichtspunkten an die Arbeit gehen, dann wird dieſelbe eime erſprießliche ſein. Die Unter⸗ ſtützung der Regierung wird Ihnen bei Ihrer Arbeit nicht fehlen. (Lobhafter Beifall.) Es wurde hierauf in die Tagesordnung eingetreten, deren erſter Gegenſtand die Zuwahl von vier Mitglieder betraf. Die Herren Klein⸗Baden und Jſemann⸗Bruchſal ver⸗ langten die Berückſichtigung aller in der Kammer vertretenen Intereſſen⸗ gruppen bei der Wahl. Es wurden gewählt: Blechnermeiſter Kiby⸗ Karlsruhe, Buchbindermeiſter Schick⸗ HKarlsruhe, Blechnermeiſter Bogt⸗Pforzheim und Buchbindermeiſter Wagner⸗ Pforzheim. Als Erſatzmänner wurden gewählt: Schuhmachermeiſter Klein⸗Ottenau, Glasmaler Drinneberg⸗Karlsruhe, Steinbruchbeſitzer Kohl⸗ becker⸗Biſchweier und Metzger Maſer⸗Baden. Zum Vorſitzenden wurde Wagenbauer Walz⸗Karlsruhe mit 12 Stimmen gewählt. In einer längeren Anſprache, in der er ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog ausbrachte, dankte Herr Walz für das ihm durch die Wahl bewieſene Vertrauen. Er dankte ferner der Regierung für was reiche Wohlwollen, das ſie jeder⸗ zeit gegenüber dem Handwerk bethätigt habe, und ſchloß ſeine Dar⸗ legungen mit einem Hoch auf die Regienung und das Handwerk. Es erfolgte hierauf durch die anweſenden Geſellenausſchußmit⸗ glisder die Wahl eines Vorſitzenden und Schriftführers für den Ge⸗ ſellenausſchuß. Es wurden gewählt: Glaſer Auguſt Friedrich hier, Vorſttender; Kübler Otto Rinſchler in Bühl, ſtellvertretender Vor⸗ ſttzender; Blechner Albin Dietrich hier, Schriftführer; Zimmermann Karl Lorenz in Raſtatt, Stellvertreter. Der nächſte Punkt der Tagesordnung betraf die Wahl der Vor⸗ ſtandsmitglieder für die Handwerkskammer. Baumeiſter Klein⸗ Baden rügt es, daß von anderer Seite für dieſe Wahl eine Liſte aufgeſtellt worden ſei, die nicht allen Münſchen Rechnung trägt. Es iſt kein Verkreter der Gruppe IV, Gewerbeverefne, in dieſen Vorſchlag aufgenommen worden. Bei jeder gewählten Körper⸗ ſchaft iſt es Uebung, daß auch die kleineren Parteien im Vorſtand ver⸗ treten ſtwd. Ueberlegen Ste es ſich, meine Herren, was Sie mit Ihrem Vorſchlage thun. Uns we Sie die Vertretung verſagen. In den anderen Kammern, in denen nicht wie hier die Handwerkervereine und Innungen die Mehrheit haben, wollen dieſe auch im Vorſtande vertreten ſein. Man wird es dort verſtehen, wie Sie gegen uns vopgehen. Sie können dieſen Schritt nicht verantworten. Der Vorſitzende Walz verwahrte ſich dagegen, als ob hier irgend etwas geſchehe, was nicht zuläſſig ſei. Er ſchlug vor zur nochmaligen Beſprechung des gemachten Vorſchlags die Sitzung auf kurze Zeit zu unberbrechen. Geh. Oberregierungsrath Braun hüielt es für billig, daß die verſchiedenen Gruppen, wie ſie in der Kammer ihre Vertretung gefunden hätten, auch im Vorſtande dertreten ſeien. Es wurde hierauf die Sitzung unterbrochen. Nach Wiedereintritt in die Berathungen erklärte der Vor⸗ ſitzende, daß ein Namen auf dem Vorſchlag zurückgezogen und an deſſen Stelle der Name Hofbäcker Wilſer geſetzt worden ſei. Die Herren Klein und Iſemann erklärten, daß trotz dieſer Aenderung die Gruppe IV, Gewerbevereine, nicht berüchſichtigt ſeien. Gewählt wupden ſodann Hofbäcker Wilſer⸗ Karlsruhe, Friſeur Moſetr⸗Karlsruhe, Malermeiſter Oberle⸗ Karlsruhe, Uhrmacher Odenwald⸗Brekten und Schieferdecker Pfo ff⸗Pforzheim. Es wurde hierauf beſchloſſen, die Stelle eines Kammerſekretärs auszu⸗ ſchreiben und Malermeiſter Oberle probiforiſch die Rechnungs⸗ führung zu übertragen. Nachdem noch Geh. Oberregierungsrath Braun mitgetheilt hatte, daß er erſt bei der nächſten Zuſammenkunft der Kammer den Vertreter ber Auſſichtsbehödde, den ſtaatlichen Kommiſſar, werde vorſtellen können, en. Mannheim, 18. Dezember⸗ Der Mannheimer Lehrerturnuverein veranſtaltete geſtern Abend in der K 6⸗Turnhalle anläßlich ſeines 20jährigen Beſtehens ein vorzüglich gelungenes Schauturnen. Von wenigen Lehrern vor 20 Jahren gegründet, iſt der Verein im Laufe der Zeit immer mehr und mehr gewachſen und an Leiſtungsfähigkeit in hocherfreulicher Weiſe erſtarkt; ſeine Mitgliederzahl beträgt nahezu 200, Einen glänzenden Beweis ſeiner Leiſtungsfähigkeit lieferte der Verein bei der hier an Pfingſten im Vorjahre ſtattgehabten 8. Oberrheiniſchen Turnlehrerverſammlung. Zu der geſtrigen Vorführung waren als Gäſte erſchienen: Herr Hofrath A. Maul aus Karlsruhe, Direktor der Großh. Turnlehrerbildungsanſtalt, ſein techniſcher Aſſiſtent, Herr Turnlehrer A. Leonhardt, ferner Herr Turninſpektor Schmuck aus Darmſtadt, Gymnaſtalturnlehrer Hochler aus Darmſtadt, Turn⸗ lehrer Büttner aus Kreuznach, Heer Hauptlehrer Nepple, der Vertreter des Heidelberger Lehrerturnvereins, Herr Lehrer A. Bur⸗ kard, der 1. Vorſitzende des Lehrerturnvereins in Ludwigshafen a. Rh., Herr Stadtſchulrath Prof. Dr. Sickinger, Herr Kreisturnrath Wilhelm Rub von hier, ſowie Herr Turnwart Kormas und ver⸗ ſchiedene Mitglieder des hieſigen Turnvereins; außerdem wohnte ein großer Theil des hieſigen Lehrerkollegiums den Uebungen bei An dem Schauturnen betheiligte ſich auch die Turnvereinigung Mann⸗ heimer Lehrerinnen mit 2 Uebungsgruppen und zwar einer Gruppe Stab⸗ übungen und eine Gruppe Hüpfübungen unter der trefflichen Leitung des Herrn Reallehrer K. Leutz zeigten die Damen⸗Leiſtungen, welche an Grazie und Eleganz nichts zu wünfchen übrig ließen und welche Leiſtungen den wackeren Hehrerinnen reichlichen Beifall brachten. Die Lehrer brachten unter der läugſt bewährten Leitung des Herrn Reallehrer Leutz, ſowie der ebenſo vorzüglichen Führung der Herren Oberlebrer Bruder, L. Berg und R. Schmidt je eine Gruppe von Uebungen mit Keulen, Langſtäben, ſowie am Reck und Barken zur prächtigſten Darſtellung. Hatten die Uebungen der Damen ſich durch Anmuth und Zierlichkeit ausgezeichnet, ſo imponirten die vor⸗ züglieben Leiſtungen der Herren durch Schneidigkeit, Kraft und Ge⸗ wandtheit. Sämmtliche Uebungen waren dem Gebiet des Schul⸗ kurnens entnommen und wurden in ihrer Gipfelſtufe mit Muſlibe⸗ gleitung ausgeführt. Wer dieſes Schauturnen geſehen hat, der wird begreifen, daß eine derartige Vorbereitung auf den Unterricht die allerbeſte Früchte bringen muß und wie es gekommen iſt, daß das Turnen der Mannheimer Schulen auf einer ſo hohen Stufe ſieht. Das Turnen der Lehrer erntete gleichfalls den lebhafteſten Beifall. — Dem Schauturnen folgte ein Bankett. Dasſelbe wurde durch ſehr ſchöne muſikaliſche Vorträge eingeleitet. Der derzeitige 1. Vor⸗ ſitzende des Vereins, Herr Oberlehrer L. Berg, hielt eine intereſſante, mit köſtlichem Humor gewürzte Feſtrede, die mit einem dreiſachen Gut Heil auf das deutſche Vaterland und das deulſche Turnen ſchloß. Herr Stadtſchulrath Profeſſor Dr. Sickinger begrüßte in ſeiner Rede die von auswärts erſchienenen Feſtgaͤſte, Herr Turninſpektor Schmuck aus Darmſtadt brachte ſeinen Trink⸗ ſpruch auf Herrn Hofrath Maul, den geiſtigen Vater des badiſchen Schulturnweſens, den erſten Turnmethodiker der Jetztzeit. Herr Hofrath Maul gedachte in ſeiner humorvollen Erwiderung des noch in dieſem Jahre entſtehenden heſſiſchen Landesturnlehrervereins und trank auf die turneriſche Verbrüderung der heſſiſchen und ober⸗ rheiniſchen Lehrer. Herr Reallehrer Kabus feierte in einem Toaſte die jetzt noch lebenden Gründer des Lehrerturnvereins, die derzeitige Vorſtandſchaft, ſowie die ausgezeichnete Leitung des Schautarnens. Es folgten dann noch 2 weitere Trinkſprüche von Herrn Kreisturn⸗ rath W. Ruf, ſowie des Turnlehrers Burkar dLudwigshafen. Mit der Reihe der Trinkſprüche alternirte eine zweite Reihe von guten Darbietungen in Inſtrumental⸗ und Vokalmuſik, ſowie von humoriſtiſchen Vorträgen dem ſtrebſamen Verein ein kräftiges pivat, floreat, erescat! * Badiſche Rothe Kreuz⸗Lotterie. Der Badiſche Landes⸗ verein des Rothen Kreuzes hat in letzter Zeit wiederholt Gelegenheit gehabt, durch ſeine Sanitätskolonnen bei ſchweren Unglücksfällen er⸗ folgreich Hülfe zu bringen und die auswärtigen Krieger durch Zu⸗ ſendung von Material, wie durch Geldbeiträge die Verwundeten⸗ und Krankenpflege zu unterſtützen. Wie manchet Kämpfer im Transvaal⸗ kriege und auf dem aſtatiſchen Kriegsſchauplatz hat den Segen des Rokhen Kreuzes und bar die ihm dr dasſelbe gebrachte Hülfe kennen gelernt! Das Rolhe Kreuz kann aber den ihm geſtellten hohen Aufgaben nur dann gerecht werden, wenn die ihm zur Ausbildung geeigneter Leute und zur Beſchaffung bon Material erfonderlichen Mittel zur Verfügung ſtehen. Ein Jeder, der die edlen Beſtrebungen des Rothen Kreuzes unterſtützen will, kann ſeine Mithülfe durch An⸗ kauf von Looſen der Dritten Badiſchen Rothen Kreuz⸗Lotterie be⸗ thätigen; die Lotterie bietet Ausſicht auf Geldgewinne bis zu 20,000 Mark. Auf keinem Weihnachtstiſch, unter deinem Chriſtbaum follten die Rothen Kreuz⸗Looſe fehlen; unterſtützt doch der Käufer, der Beſitzer ſolcher Looſe ein Werk der Wohlthätigkeit und der Barmherzigkeit. * Allgemeine Radfahrer⸗Union D..⸗Cl. Haupteon⸗ ſulat Männheim. Wie wir hören, findet das große Winter⸗ fe ſt der A..⸗U. zu Anfang Januar in den Sälen des Apollothenters ſtatt. Das Feſt, das zu den beltebteſten Winterveranſtaltungen Mann⸗ heims gehört, ſoll in dieſem Jahre beſonders glanzvoll geſtaltet werben. In liebenswürdiger Weiſe hal das unermüdliche Unions⸗Mitglied, Herr Hofſchauſpteſer Kökert, das Arrangement übernommen und haben, wie uns mitgekheilt wird, wiederum eine ganze Reihe der erſten Künſtler unſeres Hoftheaters ihre Kräfte in den Dienſt der Union geſtellt, was wohl um ſo dankenswerther erſcheint, wenn man der in dieſem Jahre ſo überaus anſtrengenden beruflichen Thätigteit derſelben gedenkt. Neben den ſchönen Künſten wird aber auch det Radſport ſich glänzend entfalten. Ein flotter Reigen iſt z. Zt. in Vorbereitung, ferner werden ſich zwei kleine hieſige Kunſtfahrer mit ihrem Können zeigen. Vor⸗ bereitungen aller Art werden noch getroffen, ſo für eine wunderbare Polonaiſe ete. ete. Doch wozu ſollen wir denn fetzt ſchon mehr ver⸗ wurde die Sitzung geſchloſſen. halte die Genugthuung, daß ſich Niemand mehr zwiſchen ihn und Mira zu drängen verſuchte. Man gratulirte und wunderte ſich, hütete ſich aber, Bemerkungen zu machen, die Valeska dennoch ahnte. Zum erſten Mal ſtand ſie mit Bewußtſein der kränkenden gegenüber, durch Mira völlig in den Schatten geſtellt au ſein. Der Abend ſchien ihr endlos. Als ſie dann allein mit Maruſchka war, ſank ſte auf einen Stuhl und ſchlug die Hände vor die Augen. Maruſchka hatte ſie mit verſtörtem Geſicht angeſehen und kntete jetzt neben ihr. Leiſe Troſtworte murmelnd, ſtreichelte ſie fanft Baleskas Arm. Als die Herrin aufblickte, ſagte die Alte mit einer zornigen, drohenden Handbewegung:„Er verdtent es Aicht er iſt blind! Er hat nach der Grasblüthe gegriffen und der Roſe nicht geachtet; er wird es bereuen!“ Valeska bedeutete ſie heftig, zu ſchweigen. Die Wunde war noch zu friſch und zu tief, ſie vertrug noch keine Berüührung. Aber weder Vorhänge noch Jaluſten durften offen bleiben, es ſollte dunkel ſein um Valeska, die mit ihrem Herzen den Kampf auf⸗ nehmen mußte. Fortſetzung folgk.) Rund um Weſtmiuſter. (Schluß.) Zum Aktuellen übergehend, ſei ſtatt deſſen berichtet, daß der Beſuch des Unterhauſes nicht allein in Folge Fehlens aller triſchen Parlamentsmitglieder, ſondern auch im Allgemeinen ſehr ſchwach war, und daß auch das Oberhaus, trotz der Anweſenheit mehrerer Prinzeſſinnen und Herzoginnen in den Logen, nicht den faſhionablen Eindruck machte, den man von früheren Pre⸗ mieren des Weſtminſter Theaters her gewohnt iſt. Nicht un⸗ rathen! Mögen alle jungen Unions⸗Damen ſich zu Weihnachten ein 5 77FFC((. erwähnt bleiben ſoll eine kleine Verlegenheilsſzene, die ſich im Oberhauſe abſpielte: Als die Lords Rothſchild und Pirbright (Lord Pirbright iſt der dritte Sohn des in Oeſterreich baroni⸗ ſirten Salomon Benedikt Worms und der Tochter von Samuell Moſes Samuell, ſowie Gatte Sabra's, der Tochter von Benjamin Samuell Philipps), als dieſe beiden„nobel Lords“ den Eid leiſten ſollten, ſtellte ſich heraus, daß nur ein neues Teſtament zur Stelle war und das benöthtgte alte mußte aus der be⸗ nachbarten Weſtminſter⸗Abtei geborgt werden. Was den Eides⸗ leiſtungen und ſonſtigen Formalitäten folgte, wie Lord Salis⸗ burh füür ſeinen Nepotismus, Herr Chamberlain für ſeine Be⸗ theiligung an allerlei Aktiengeſellſchaften und Regterungs⸗ kontrakten angegriffen wurde, und manches andere, mehr oder minder Ergötzliche, das über und nicht unter den Strich gehört, — das Alles haben die geſchwätzigen Drühte ſchon Über den Kanal hinübergemeldet. Aber eine der beſten Charakteriſtrungen des britiſchen Weltreiches und ſeiner jetzigen Regierung hat der dem Feuilletoniſten brodneidige Telegraph doch der deutſchen Leſerwelt vorenthalten: Ein geiſtreicher Londoner Schriftſteller — man kann ausnahmsweiſe im Londoner Nebel auch geiſtreich bleiben— ſprach es gelaſſen aus:„The more the British Empixe expands, the more the family Chamberlain con- tracts“, was ſich wegen des Doppelſinns von„Jo contract“ zwar nicht wörtlich überſetzen, aber doch annähernd damit wie⸗ dergeben läßt:„Je mehr ſich das britiſche Weltreich ausdehnt, deſto mehr kontrahirt(zuſammenziehen oder Kontrakte ab⸗ ſchließen) die Familie Chamberlain“. Wer übrigens aus diefen, wie aus anderen im Parlamente gefallenen(oder verbrochenen) Wortſpielen und ſchlechten wie guten Witzen ſchließen wollte, daß den Statkſten des Weſtminſter Theaters oder den Bewohnern von London überhaupt ſehr wohl au Muthe iſt, daß England im Allgemetnen ſich in lachluſtiger Lage und Stimmung befindet,— der irrt ſich gewaltig. Vom gewohnten Nebel und den noch gewohnteren Spleen abgeſehen, ſind die Zuſtände in London alleſammt nicht dazu angethan, den Engländer in roſige Laune zu verſetzen. Der kurze— und notabene nicht allein durch Siege, ſondern mehr noch durch an⸗ dere geiſtige Genüſſe erzeugte— Rauſch bei der Heimkehr der Freiwilligen aus dem Feldzuge hat wieder dem ſchweren Katzen⸗ jammer Platz gemacht, der nun ſchon ſeit mehr als einem Jahre die Gemüther belaſtet. Die ſtarrköpfigen Buren„dort unten“ wollen eben noch immer nicht— wie Vernunft und Höflichkeit es diktiren ſollten— den Widerſtand aufgeben, damit England ſeinen unterbrochenen Export nach Südafrika wieder aufnehmen und ſeinen Verdienſt an den Gold⸗ und Diamanten⸗Gruben wieder einſtecken könne. Dazu kommt noch der kleine Trübel in China, bei dem unter den obwaltenden Umſtänden für England nicht nur nichts zu fiſchen iſt, der aber noch dazu die Ausfuhr ins Reich der Mitte ſchädigt und auch den Profit am Opium⸗ Handel ſchmälert. Ueberdies noch die Hungersnoth in Indien, aus dem man, da es ſchon vorher beinahe ganz ausgeſogen war, jetzt noch weniger als früher herauspreſſen kann. Kurz: der Handel und die Induſtrie Englands und beſonders Londons haben ſehr ſtark gelitten und befinden ſich keineswegs in blühen⸗ dem Zuſtande. Die einzigen Branchen, die aus dem Kriege Nutzen gezogen haben und noch jetzt mit voller Kraft arbeiten, ſind die Erzeuger von Kriegsmaterial und die Lieferanten von Proviant, doch iſt der hieraus entſpringende Nutzen mehr in der Prodinz und in den Eiſencentren zu ſpüren als in London. Die Hauptſtadt leidet auch ſonſt noch an den Folgen des Krieges. Der Hof und viele adeligen Familien ſind in Trauer und infolgedeſſen finden größere Geſellſchaften, Luſtbarkeiten und Aehnliches faſt gar nicht ſtatt, was wieder lähmend auf viele Ge⸗ ſchäftszweige, beſonders die der Bekleidung und dem Lurus ae⸗ —— Fii Ab. dri unk 501 aus mi r eeeenn 123 r eereee Mannheim' 18. Dezember“ General Anzeiger. 3. Seite. Feftleid wünſchen der Papa wird dafür gerne zu haben ſein, iſt es doch für das ſchönſte Feſt in Mannheim: das Winterfeſt der Union. Apollotheater. Die Direktion theilt mit, daß in Folge die Vorſtellungen erſt um„½ 9 Uhr“ beginnen und iſt ſohin Jedermann Gelegenheit geboten das vorzügliche Möller⸗Enſemble zu beſuchen. Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 19. Diz Der Luft⸗ wirbel von 745 wmm über der oberen Nordſee wandert langſam gegen junland weiter. Ueber ganz Frankreich, Mitteldeutſchland und der Fördlichen Hälfte von Oeſterreich⸗Ungarn liegt noch iumer ein Hoch⸗ druck von 770 wm, über dem ganzen Alpengebiet, Süddeutſchland und der ſüdlichen Hälfte von Oeſterreich⸗Ungarn ſogar ein ſolcher von 775 mm. Demgemäß wird das vorwiegend bewölkte, aber faſt ausnahmslos trockene und auch zeitweilig aufheiternde und ziemlich milde Wetter am Mittwoch und Donnerfſtag ſich fortſetzen. Polizeibericht vom 18. Dezember. 1. Geſtern Abend 6½ Uhr wurde der Landwirth Michael Münch zon Waldmichelbach auf dem Gontardplatz dahier von einer Herr⸗ ſchaftskutſche überfahren, wodurch derſelbe mehrere leichte Queiſch⸗ ungen davongetragen hat. 2. In dem Kohlenlager der Firma Stachelhaus und Buch⸗ loh brach durch Selbſtentzündung einer größeren Quantität Flamm⸗ nußkohlen Feuer aus, welches heute früh 9 Uhr durch die Berufs⸗ ſeuerwehr wieder gelöſcht wurde. 3. Zwei kleine Zimmerbrände ſind in den Häuſern L 15, 1 und Seckenheimerſtraße Nr. 62 durch Unvorſichtigkeit bezw. durch Exploſion einer Petroleumlampe entſtanden, konnten jedoch ſofort wieder ge⸗ löſcht werden 4. Zwei ſchwer Betrunkene wurden im Laufe des geſtrigen Tages in polizeilichen Gewahrſam verbracht. 5. Der levige Taglöhner Hermaun Ehrbrecht wurde geſtern Abend in der Wirthſchaft Dierolf, Riedfeldſtraße Nr. 100, mittelſt Stellmeſſer durch einen Stich in den Unterleib ſo ſchwer verletzt, daß ihm die Gedärme austraten und er in das Krankenhaus über⸗ führt werden mußte. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Der Thäter Taglöhner Philipp Germann von Worms und ſein Begänſtiger der Dreber Wilhelm Reuß von hier wurden verhaftet. 6. Weitere Körperverletzungen wurden in Neckarau, vor dem Hauſe D 5, 4 und E 4, 1 verübt. 7, Veihaftet wurden: a, der vom Gr. Amtsgericht Mainz zur Straferſtehung aus⸗ geſchriebene Speugler Jofef Franz Kubſicek von Mozlam; b. 9 weitere Perſonen wegen verſchiedener Uebertretungen. Aus dem Großllerzogthunt. B. C. Karlsruhe, 17. Dez. Der bei Großh. Eiſenbahnver⸗ waltung als Verladeobmann angeſtellte 88 Jahre alte Johann Greiner verübte ſeit Jahren Kupferdiebſtähle im Großen, zuletzt, Ende v. Mis., einen ſolchen im Werthe von 14000 Mk., indem er einen für hier beſtimmten Waggon Kupfer durch Aufſchrift einer anderen Adreſſe in die Pfalz dirigirte und dort verkaufte. Greiner in flüchtig gegangen. Unter dem Verdacht der Beihilfe bezw. Hehlerei wurden zwei jüdiſche Händler, die den Abſatz vermittelten und ſechs Verladearbeiter, die feit Jahren dem Greiner zugegeben waren verhaftet. BC. Ettlingen, 17. Dez. Der Bürgerausſchuß lehnte den Antrag des Stadtraths, für die Bismarckſäule, die von der Karlsruher Studentenſchaft auf hieſiger Gemarkung errichtet wird, 1000 Mik, zu ſpenden, ab.— Genehmigt wurde u. a. das beim Allgemeinen Ver⸗ ſicherungsverein in Stuttgart auſzunehmende 4½„oige Anlehen im Betrag von 400000., ferner die vorgeſchlagene Erhöhung des Wohnungsgeldes der Lehrer, die im nächſten Jahr, ſofern es die Etilingens geſtattet, auch eine Zulage erhalten ſollen.— er verheirathete Handelsmann Max Bär aus Malſch hat ſich bei Oos ertränkt; vorgeſtern wurde die Leiche aufgeſunden. Geldange⸗ ſegenheiten haben den Mann in den Tod getrieben.— Unterbalb des Schlachthauſes wurde eine Frau tot aufgefunden. Ob ein Uufall oder Verbrechen vorliegt ſteht noch nicht feſt. BN. Mosbach, 15. Dez. Geſtern Mittag, ſtürzte Blechnermeiſter Hch. Pippig, der auf dem Dache Magazingebäu des Kaufmanns Orth ar, in Folge Bruchs einer Leiterſproſſe in den Winkel zwiſche 1 Magazin und den angrenzenden Scheuerbau des L. Link und erlitt ſo ſtarke Ver⸗ blutungen und zweifellos auch innere Verletzungen, daß die zu Hilfe gerufenen Aerzte das Schlimmſte befürchten. Der Berunglückte iſt Ernährer einer zahlreichen Familie. Die allgemeine Theilnahme an dieſem bedenklichen Unfall iſt um ſo größer, als erſt vor Kurzem dieſer Familie ein Glied, Tochter von 21 Jahren, durch den Tod entriſſen wurde. BN. Emmendingen, 16. Dez. Geſtern wurde bor der Straf⸗ kammer in Freiburg Rechtsagent Weiler von hier, welcher wegen mehr⸗ fachen Unterſchlagungen von ca. 6000/ angeklagt war, zu einem Jahr Gefängniß berurtheilt, wovon 2 Monate Unterſuchungshaft abge⸗ kechnek werden. Der Staatsanwalt beantragte 2 Jahre Gefängniß. Triberg, 17. Dez Geſtern war ein Unterlehrer on Furt⸗ wangen bei Hauptlehrer Diemer in Schonach auf Beſuch. Beide 150 mit einem Jagdgewehre in der Wohnung des Herrn Diemer. Das Gewehr ging los, die ganz Schrotladung kraf den Unterlehrer in den Unterleib, ſo daß derſelbe nach 1½ Skunden ſtarb. Diemer iſt verhaſtet. *Freiburg, 17. Dez. Geſtern ſtarb im Mutterhauſe die Schweſter Fabiola, die 17 Jahre lang Oberin im Marienhauſe in Konſtanz war.— Rechtsagenk Weiler aus Emmendingen wurde wegen Unterſchlagungen im Geſammtbetrag von 6000 M. zu 1 Jahr Ge⸗ fängniß verurtheilt. kurz vor 12 Uhr, he des weiſtöckigen Pfalz, Heſſen und Umgebung. Kaiſerslaute u, 16. Dez. In der Nacht vom Samſtag zum Sonntag wurde hier der 30jährige Zimmermann Frisdrich Krick hier erſtochen aufgefunden. Der Verlebte, ſein Bruder Chriſtian und der Steinhauer Jakob Kiſſel, drei Eckenſteher ſchlimmſter Art, hatten vorher Streit mit dem 20jährigen Jakob Heſch vo. Ols⸗ brücken, dem 18jährigen Jakob Reuder aus Schallodenbach und dem 20jäbrigen Friedrich Diehl von hier, wobei auch Chriſtian Krick ſchlimm zugerichtet wurde. Friedrich Krick hat zwei Stiche in der Bruſt, Alle Betheiligten wurden verhaftet. Widmeten, wirkt. Die jüngeren Söhne des Landadels, die ſonſt die faſhionablen Clubs, den Piccadilly und die Muſichalls beleben, die jedoch im Vorjahre wohl ausgerüſtet mit Parfumes, ſeidenen Pigamas u. ſ. w. zu dem Vergnügungsmarſche nach Pretoria ausgerückt ſind, werden von den unzuvorkommenden Buren nech immer davon abgehalten, ihren Beruf als Lebemänner Londons u erfüllen. Die Theater ſind ſchwach beſucht oder nur durch reikartenbeſitzer gefüllt. Das Weihnachtsgeſchäft ſtockt im All⸗ gemeinen und das in Pelzwaaren liegt infolge des ganz und gar nicht winterlichen Wetters gänzlich darnieder. Viele Läden des eleganten Geſchäftsviertels der Bondſtreet und ihrer Nachbar⸗ ſchaft bedecken ihre Schaufenſter mit grellen Plakaten, die einen mehr oder minder freiwilligen Ausberkauf ankündigen. Die Zahl der Stellen⸗ und Arbeitsloſen wächſt, ſtatt wie erwartet abzunehmen. Kurz: die Lage iſt düſter. Es darf alſo nicht Wunder nehmen, wenn man in London zur Zeit wenig lachen hört, wenig wirkliche Fröhlichkeit Hemerkt. Zwar wird in den nächſten Wochen der althergebrachte Zuruf: „Fröhliche Weihnacht“! wieder allgemein ausgetauſcht werden, aber es wird diesmal mehr denn je ein Wunſch ſein und bleiben. Und wenn der Thürmer von Weſtminſter in der Heiligen Nacht der Welt rundum verkünden wird: „Friede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen,“ ſo wird daz, wie ſo vieles Andere im heuchleriſchen Brittenreiche, ſchlagener, Gezeichneter. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National Theater in Mauuheim. Zum erſten Male: „Nosmersholm“. Schauſpiel in 4 Aufzügen von H. Fbſen. Man hat oft geſagt, daß jedes Drama Idſens der fünfte Akt eines großen, viel größeren Werkes ſet„Rosmersholm“ macht keine Ausnahme. Ibſen zieht nur die Conſequenzen einer langen folgen⸗ ſchweren Entwicklung, ihn beſchäfligt nur der Augenblick, da die Frucht in ihrer Ueberreife vom Baume fällt und er ſieht hmweg über die Zeit des Keimes, der Blüte, der Befruchtung. Gerhart Hauptmanus„Einſame Menſchen“ mögen wohl in dem oder jenem Punkt an„Rosmersholm“ exinnern; der Vergleich iſt nicht unnütz, deun er zeigt uns, was wir an Ibſen haben, wie viel höher ſeine Kunſt ſteht als die unſeres deutſchen Dramatikers. Wie viel weiler die Horizonte, wie viel tiefer die Tragk! Wollte man eine Ueberſchrift finden, die den Inhalt erſchöpfen könnte ſo wäre es nur die: Eine Tragödie des ſchwachen Menſchen Das iſt das Entſchetdende. Die Schwäche kann mancherlei Geſtalt annehmen. Sie zeigt ſich in der Abhängigkeit von einzelnen Perſön⸗ lichteiten, von der Ungebung, auch von der Vergangenheit. Und das iſt in„Rosmersholm“ der Fall. Frau Helſeth ſagt:„Ich glaube, es ſind die Toten, die ſo lange an Rosmersvolm hängen?— aber Rebekka weiß es, ſie weiß es anders, beſſer:„Hier auf Rosmersholm hängt man lange an den Toten.“ Ein Kampf zwiſchen Toten und Lebenden, das iſt das Drama„Rosmersholm“. Rebekka iſt ſtark, ſie wehrt ſich mit aller Kraft gegen dieſe Macht, die in ihr liegt und außer ihr zu liegen ſcheint. Doch für ſie iſt es mehr als eine Erinnerung, als ein weiches Gefühl, eine ſchwermüthig bedauernde Theilnahme, für ſie iſt der Gedanke an die Tote, die nach eignem Willen das Opfer des Mühlbachs geworden war, zugleich das Bewußtſein einer ſchweren Schuld, die ſie nie aus ihrem Leben tilgen kann. Rebekka, die ſeit dem Tode Beatens, der Gattin Rosmers, die Herrin auf Rosmersholm iſt, die ktreue reine Freundin Rosmers— bis zum dritten Akt bleibt ſie uns ein Rälhſel, bis zum Bekenntniß ihrer Schuld. Rebekla die Reine beichtet und büßt, was Rebekka die Dirne, das ſchamloſe Weib, die Friedensſtörerin geſündigt hat. Hier liegt der Zuſammenhang, der alle die wirren Ereigniſſe und Charaktere umſchließt, Kein Zufall Beatens Tod, keine leere Verleumdung die Beſchuldigung eines Kroll; Rebekka brachte all ihre Hoffnungen nach Rosmersholm, ſie liebte Rosmer, ſie begehrte den Mann, der einer anudern gehörte und gehören ſollte, ſie wollte, ſie mußte Beate vernichteu, wenn ſie a ihr Ziel gelangen ſollte. So handelte ſte, und ihre Thaten, ihe wilder Wille war ihr Stolz. Keine Bedenken, keine Gewiſſens⸗ biſſe trübten ihr Empfinden, ſie fühlte in ſich die Berechtigung ihres Thuns, denn„ſie war der Anſicht, daß hier zwiſchen zwei Leben zu wählen ſei.“ Dann geſchah das Wunderbare. Das ſinnliche Verlangen wurde zur Freundſchaft, und die Freundſchaft brachte die Möglichteit einer geiſtigen Beeinfluſſung mit ſich, die ihr Weſen, ihre Nakur von Grund auf umwandeln mußke. Der„Rasmer'ſche Familien⸗ gedanke“, wie es Rektor Kroll ſo ſchön nennt, begann auf ſie zu wirken. Wer iſt Rosmer? Kein Held, kein großer, bedeutender Menſch. Und doch was liegt daran, wieviel man hat, wieviel man iſt! Werth⸗ voller iſt, daß man das Theuerſte, das Einzige, was man hat, hingeben kann und hingeben will. Ulrik Brendel thut es, auch Rosmer will es thun. Seine Reinheit will er der Welt, den Menſchen ſchenzen, ſeine Schuldloſigkeit; denn in ihr und in ihr allein liegt das Glück, das Ghück für Alle. So will er die Menſchen befreien, ihnen einen Adel geben, den ſie noch nicht kennen, ihr Streben, ihr Arbeiten und Schaffen in dieſem Geiſte läutern und verklären. Und er ſetzt ſein Alles daran, er ſcheut ſich nicht, ſich der Volkspartei anzuſchließen, bei der er ähnliche Ziele, ähnliche Tendenzen zu erkennen glaubt und damit ſeinen Ruf, das Anſehen ſeines Hauſes und Namens auf's Spiel zu ſetzen, auf ſeinen Kinderglauben, auf Freundſchaft und Achtung der ihm zunächſt Sein Leben ein Kampf für die gute n Kampf eintritt bricht er zuſammen. Er ühl ſeines eigenen Adels, ſeiner eigenen hen Anſchuldigungen Krolls, er ahnt Immer das ſich in den unſeligen Tagen zwiſchen ihm, Beate und Rebekka abgeſpielt hat. Er ſpielte die leidende Nolle darin, doch er ſpielte eine Rolle und das genügt. Sein ganzes Leben ſtürzt in ſich zuſammen, er zweifelt an der Wahrheit ſeiner Freundſchaft zu Rebekka, er zweiſelt an ſeiner eſgenen Reinheit. und nun irrt er unſtät wie Kain umher, ein von ſeinem Gewiſſen Ge⸗ Nur eine Möglichkeit gibt es, eine einzige Möglichkeit der Erlöſung: eine neue lebendige Wirklichkeit. Nur dann wird die Todte ihre Macht verlieren, dur dann wird das„weiße Pferd“ Rosmersholm verlaſſen. Ein tröſtendes Vergeſſen muß ſich über die raſtloſe Unruhe und Qual fruchkloſer Grübelejen breiten. Rebekka muß ſein Weib werden. Robekta Weſt ſteht am Ziel ihrer Münſche. Sie jubelt ührem Glück entgegen, ſie will es greifen, freudig wie es geboten wird. Doch die Hand finkt zurück. Sie iſt nicht mehr was ſie war. Auch ihre Wünſche, ihre Ziele ſind andere geworden. Der Familiengedanke von Rosmersholm! Was ihr einſt als Glück erſchien, iſt nun für ſie zum Verbrechen geworden. Und beichten muß ſie, Rosmer Alles beichten, weil nur ihr Geſtändniß ihn entlaſten, ihm Frieden geben kann. Rosmer iſt zu ſchwach um Laſten zu tragen, er iſt zu ſchwach an Rebekka's„Auferſtehung“ zu glauben und zu ſchwach ſich mit ihrer Schuld auseinanderzuſetzen. Er wird vepſinken, ſeine Lebensaufgabe von ſich ſtoßen, er woird und muß untergehen. Und doch lebt eine letzte Hoffnung in ihm— wenn ihm Rebekka den äußerſten Beweis ihrer Sinneswandlung gäbe, ſo wollte er darin die Beſtätigung ſeines Schaffens, ſeines Lebenswillens erkennen. Rebelka ſoll den Weg gehen, den Beate gegangen iſt. Halb iſt der Gedanke Ernſt, halb iſt er Schergz, ein gefährliches Spiel! Er weiß es, ſie wird es nicht wagen, ſie wiro es nicht können. Und als ſie es dennoch kthun will, ſo iſt es nicht Grauen, das ihn bewegt— eine heilige 1 1 9 gisht in ſein Herz— die Nichtigleit des Todes erkennt er in dem Augenblick, da ihm die Augen darüber geöffnet werden daß ſein Leben, Rebekkas Leben nicht verloren war. Ülrik Brendel hat alle ſeine Ideale verloren, und doch ziehl er, wenn auch hoffnungslos, in die Nacht hinaus, neuen Kämpfen, neuen Qualen entgegen. Rosmer geht in der Kraft neuer Ideale mit Rebella, die nun in kiefſtem Sinne ſein Weib geworden iſt, in den Tod. Eins ſind ſie geworden, eins wenn nicht in der reinen unſchulvigen Liebe, wie ſie es gewünſcht, ſo doch eins in der Sühne der Schuld der Vergangenheit.„Frohen Muths“, das iſt das letzte Wort, das Rebekka ſpricht. Man kann ſopieles einwenden, man kann die dialektiſche Form allmählicher, mühſamer und gekünſtelter Entwicklung abweiſen, man kann auch den Todezidealismus des Ausgangs verlachen. Krttiſtren darf man Ibſen nicht. Denn man muß hineinwachſen in die ihm eigenthümliche Art kragiſcher Nokhwendigkeit, die ſtets konſequent aus den individuellen Vorausſetzungen ſeines Stückes entwickelt iſt. Seine Tragik entſpringt ſeiner Charakteriſtik, und das iſt bemerkenswerkh; denn in der Regel gilt der umgetehrte Weg. Der tiefſte Sinn, die Ueber⸗ windung unreiner, eigenwilliger Kraft durch geiſtigen Adel eines reinen, wenn auch haltloſen und ſchwachen Menſchen konnde nicht er⸗ greifender ausgeſtaltet werden. Der Sieg von Nosmersholm! Der außere Ausgang fällt auf Rechnung bon Rosmers Schſpäche, die innere Löſung erwächſt aus Rosmers Schuldloſigkeit Beide Momente gehen ſo in einander über, daß keine Disharmonie zwiſchen ihnen entſteht und ein einheitlicher Eindruck erzielt werden kann. Die Darſtellung war recht befriedigend. Frl. Liſſi entſprach als Rebekta allen Anſprüchen deß Dichters; ihre dramatiſchen Accente waren nicht übertrieben, wirkten echt und natürlich. Etwas mehr Zurückhaltung in den erſten Akten hätte wohl auf die Räthſellöſung des Schluſſes beſſer vorbereiten können; doch kann der Künſtlerin dar⸗ aus kein Vorwuürf gemacht werden, da die Dichtung ſelbſt pieſe Seite des Charakters nicht betont. Vorzüglich war Herr Eckelmann als Mortensgord, Herr Godeck als Rektor Kroll, auch Herr Kökert als Ulrik Brendel. Johannes Rosmer(Herr Er nſt) hätten wir uns tren nicts ſein, ols eine leere Phraſe lebhafter, feuriger gewünſcht, beweglicher, aufbrauſender, momentanen Einffüſſen und Sindrückn mehr ünterworfen. ruhig, zu beſonnen, oft zu müde. HBert Ernſt war 70 Eberhard Buchner Theater⸗Notiz. Die Intendanz theilt mit: Die Kindervorſtel⸗ lung„Beerenlieschen“ und„Die Puppenfee“, welche Donners⸗ tag, 20. Dezember, im Abonnement B wiederholt wird, beginnt einem vielfach geäußerten Wunſche zufolge ſchon um 6 Uhr.— Sonntag, 28. Dezember, wird„Dou Juan“ im Abonnement B wiederholt werd n. Aufang ½7 Uhr. Das Elfäſſer Schauſpiel⸗Enſemble wird Anfang Januar hier eine Vorſtellung geben. Das Conzert Albert Levi, von dem wir bereits an die ſer Stelle berichtet haben, wird nun am Donnerſtag, 3. Januar 1901 im Caſino⸗Saale hier ſtattfinden. Frau Hofopernſängerin Fiora hat ihre Ritwirkung in freundlichſter Weiſe zugeſagt. Die Kladierbegleitung hat Herr Rianiſt Jung von Luvwigshafen übernommen, welchen wir ja ſchon öfters in unſeren Conzertſälen als tüchtigen Klavierſpieler kennen zu lernen Gelegenheit hatten. Das Programm des Abends werden wir ſpäter bekannt geben. Repertoire der vereinigten a. M. Opernhaus: Dienſtag, 18. Dezember: Mittwoch, 19.:„Der Freiſchütz“; Donnerſtag, 20.:„Die Jüdin“; Samſtag, 22.:„Rothkäppchen“ hierauf„Cavalleria ruſtieana“; Sonntag, 23.: Nachm.:„Sneewittchen und die ſteben Zwerge“; Abends:„Die Hugenotten“; Dienſtag, 25.: Nachm.:„Sneewittchen und die ſteben Zwerge“; Abends:„Die Opernprobe“ hierauf„Die Regimentstochter“. Schauſpielhaus: Dienſtag, 18. Dezember:„Roſenmontag“; Mittwoch, 19.:„Im weißen Rößl“; Donnerſtag, 20.:„Roſenmontag“; Freitag, 21.:„Frau Königin“ hierauf„Cyprienne“! Samſtag, 22.5 „Johannisfeuer“; Sonntag, 28.:„Flachsmann als Erzieher“. Eine interuationale Kunſteneſtellung in Petersburtz wird nach ruffiſchen Meldungen um die Mitte dieſes Monats eröffnet werden. Sie bat in den Räumen der„Geſellſchaft zur Förderung der Künſte“ ihr Heim aufgeſchlagen und bietet Kunſtobjecte aus allen europäiſchen Ländern mit alleiniger Ausnahme Frankreichs, deſſen Werke in einer Specialausſtellung vorgeführt werden ſollen, Die internationale Kunſtausſtellung wird 450 Nummern aufweifen⸗ zumeiſt Gemälde, die bereits auf der diesjährigen Pariſer Weltaus⸗ ſtellung ausgeſtellt geweſen ſind. Fräulein VBarkauy wird, wie wir hören im Frühjahr ihr Enſemble⸗Gaſtſpiel in Paris erneuern. Der Abſchluß war geſchäft⸗ lich keineswegs ungünſtig und auf Grund ihrer bisherigen Erfahr⸗ ungen, mit einer langen Zeit zu ſorgſamer Vorbereitung vor ſich, hofft Fräulein Barkauy dei der Erneuerung ihres Gaſtſpiels in einem größeren Theater auch deutſche Auforderungen an die Dar⸗ ſlellung großer klaſſiſcher Werke völlig zu befriedigen. Mit den Sympäthien, die ihnen ſeitens der franzöſiſchen Preſſe und des franzöſiſchen Publikums enlgegengebracht wurden, ſind die deutſchen Künſtler in hohem Grade zufrieden. Gabriele'Aununzio hat ſeine Tragödie„Franceseg da Rimini“ faſt vollendet; die Titelrolle iſt für die Duſe geſchriehen. — Sein nächſter Roman„Trionfa dell' Uomo“ ſoll die Gegenſätze des lateiniſchen und teutoniſchen Charakters ſchildern. d' Aununzio foll mit Karl Skraup, früherem Direktor des Züricher Stadttheaters, einen Vertrag abgeſchloſſen haben, wonach dieſer mit einer deutſchen Truppe reiſt und während dreier Jahre nur des Italieners Eitta Morta, Gloria und Francesca da Rimini aufführt.— Zu gleicher Zeit ſchreibt'Annunzio zwei Dramen mit Hauptrollen für den vom Barytoniſten auf Gabriele's Veranlaſſung zum Schauſpieler ge⸗ wordenen Leo Fumagalli. Daß man ein werthvolles Gemälde auf der Straßze findet, das dürfte auch nicht alle Tage vorkommen. In Paris iſt dieſer ſeltene Fall vor einigen Jahren paſſirt. Auf der„Place Saint⸗Germain⸗ 'Auxerrois“ fand ein Paſſant ein wunderbares Bild, das„Die Jung⸗ frau mit dem Jeſusknaben“ darſtellt und Philippe de Champaigne zus geſchrieben wird. Da ſich der Eigenthümer des Bildes bis jetzt nicht gemeldet hat, wird es in den nächſten Tagen zum Beſten des Staats⸗ ſchatzes öffenklich verſteigert werden. Die Jungfrau iſt ſitzend dargeſtellt; ſie trägt ein rothes Gewand und einen blauen Mantel; ihren Kopf be⸗ deckt ein weißer Schleier; auf den Knien hält ſie das ſchlafeude Jeſus⸗ kind, das den Kopf gegen die Bruſt ſeiner Mutter lehnt. Im Hinter⸗ grunde ſieht man eine Landſchaft mit Sonnenuntergangs⸗Skimmung. Das Bild iſt 84 Centimeter hoch und 61 Centimeter breit. Goethe als Kommandeur des Leopolds⸗Ordens. nicht allgemein bekannte Thatſache aus dem Leben Goe er bom Kaiſer Franz I. das Kommandeurkreuz des Le Orden erhalten hat. Die Verleihung erfolgte, wie die„Wiener Abendpoſt mittheilt, in der Kongreßzeit und war offenbar bei der perſbmlſchen Begegnung des Kaiſers Franz mit dem Souperän Goekhes, Herzog Karl Auguſt von Sachſen⸗Weimar, im Jahre 1813 bon dieſem be⸗ gefſterten Freunde des Dichters angeregt worden. Kaiſer Franz nahnm dieſe Anregung des Herzogs freundlich entgegen, und Rarl Auguſt ber⸗ gaß nicht, dem Fürſten Metternich ſeinen Herzenswunſch im nächſten Jahre beſonders dringend und wiederholt in Erinnerung zu bringen. Davauf bezieht ſich der allerunterthänigſte Antrag des Stagtaminiſters an Se. Majeſtät vom 15. November 1818, welcher, eigenhänvig ge⸗ ſchriaben, im k. und k. Haus⸗ Hof⸗ und Staatsarchle cuf bewahrt iſt und den die„Abendpoſt“ mittheilt. Er lautet: „Euer Majeſtät haben dey Allerhöchſt Ihrem vorigfährigen Aufenthalte in Weimar dem Herzog die Verleihung eines Ihrer Ordenszeichen an den geh. Rath von Göthe zu berſprechen geruh Seitdem drängt der Herzog täglich auf die Erfüllung dieſer Aus⸗ ſicht. Ich unkerfange mich unterthänigſt auf die Verleihung des Kommandeur⸗Kreuzes des Leopold⸗Ordens anzutragen, welches ich dem Ex. v. Göthe im Falle der gnädigſten Gewährung des An⸗ trages mit einem angemeſſenen Schreiben im Allerhöchſten Namen zuſchicken würde. Wien den 15. Nov. 1814. Mekternich!? Einige Zeit ſpäter, am 28. Juni 1815, erfolgte die nachſtehende d. h. Reſolution: „Ich verleihe dem gehetmen Nathe d. Göthe das Tomman⸗ deurkreuz des Leopold⸗Ordens, welches Sie demſelben in Meinem Namen mit einem angemeſſenen Schreiben übermachen werden und erlaſſe hiermit unter Einem an Hofralkh Oßwalder den Befehl, Ihnen ſolches zu überſchicken. Speher den 28. Junh 18185. Stadttheater zu Frankfurt „Margarethe“; Franz m... Arueſte Nuchrichten und Celegramme. * München, 17. Dez. Graf Bülow wurde heute Vormittag vom Prinz⸗Regenten in beſonderer Audienz empfangen. Bülow wurde der St. Hubertus⸗Orden berliehen, deſſen Inſignien ihm der Prinz⸗Regent perſönlich überveichte. Demnächſt hat der Reichskanzler eine Audienz bei dem Prinzen Ludwig. Bülow ſtattete dem Miniſter Crailsheir einen längeren Beſuch ab. Der Prinzregent erwiderle im Laufe des Vormittags den Beſuch des Reichskanzlers in deſſen Hotel. Zu Ehren des Reichskanzlers fand heute Nachmittag um 4 Uh bei dem Prinzregenten im Reſidenzſchloſſe eine größere Tafel ſtatt, woran die Erzherzogin Adelgunde von Modena, di Prinzeſſin Thereſe von Bayern und ſämmtliche Miniſter theil nahmen. Nach der Tafel beſuchte der Reichskanzler das Rath haus und beſichtigte mit Profeſſor Lenbach das Künſtlerhaus Abends gibt Miniſter Crailsheim zu Ehren des Reichs kanzlers eine größere Soiree. * Antwerpen, 17. Dez. Heute früh verſuchken die Schiffsrheder die Hafenarbeiter zu zwingen, bis 6 Uhr Abend ſtatt bis 5 Uhr zu arbeiten. In Folge deſſen legten ſäm mt liche Hafenarbeiter die Arbeit nieder. Di Rheder ſchlagen den Hafenarbeitern 50 Prozent Lohnerhöhun für die Nachtarbeit vor. Wenn die Arbeiter den Vorſchlag im reie⸗ General⸗Anzeige, Mannheim, 18. Dezember. Prinzibe annehmen, werben die Nheder die Verhundlungen wegen des Lohnes für die Tagarbeiter fortſetzen. Außerdem beab⸗ ſichtigen die Rheder, die Sonntagsarbeit abzuſchaffen. Seit Samſtag haben 50 Dampfer den Hafen verlaſſen, um Ver⸗ dögerungen wegen des bevorſtehenden Ausſtandes zu dermeiden. 2 8 2 Zum Untergang der Gneiſenau. Die Gneiſenau war 1879 vom Stapel gelaufen. 1884 war ſie mit Bismarck, Eliſabeth, Stoſch und Habicht an der Kund⸗ ebung betheiligt, die zur Erwerbung von Deutſch⸗Oſtafrika führte Ihr Gefechtswerth kommt nicht in Betracht, allein Hunderte von Offizieren haben auf⸗ihr ihre Kadettenausbildung erhalten. Nach der Rangliſte waren 49 Kadetten auf der gegen⸗ wärtigen Winterfahrt begriffen, die im üblichen Turnus die ſüd⸗ ſpaniſchen Gewäſſer berührte. Außer dem Kommandanten und dem Erſten Offizier befanden ſich weiter an Bord: 11 See⸗ offiztere, 1 Leutnant der Marine⸗Infanterie, 1 Maſchinen⸗ ingenieur, 2 Aerzte, 1 Zahlmeiſter und 1 Pfarrer, ſowie 375 bis 400 Deckoffiziere, Mannſchaften und Schiffsjungen. Die Gneiſenau und das Schweſterſchiff Moltke haben einen Tiefgang von 6,8 Meter— was die Einfahrt in den Hafen von Malaga ausſchließt. Der Bau iſt aus Eiſen. Als Schulſchiff führt die Gneiſenau ſelbſtverſtändlich volle Segeltakelung. Der Verluſt des Schiffes an ſich iſt unerheblich; es iſt veraltet, und wird ſich leicht durch andere ältere Schiffe erſetzen laſſen. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß die Gneiſenau während der letzten Tage Schieß⸗ übungen vorgenommen hat und dann wegen des Sonntags auf der Außenreede lag, um die Uebungen am Montag wieder aufzunehmen. Allem Anſcheine nach liegt eine gewiſſe Aehnlichkeit mit dem Unglück vor Samoa vor, wo wir Adler und Eber verloren, weil dieſe beim Herannahen eines Wirbelſturmes nicht raſch genug Dampf aufmachen konnten, um ſich auf hohe See zu retten. Jedenfalls ſtehen wir vor einem der größten Verluſte, die unſere Marine, was Menſchenleben betrifft, erlitten hat. Der Unter⸗ gang der Gneiſenau vermehrt die Zahl der Unfälle, die unſere Marine ſeit ihrem jungen Beſtehen zu erleiden hatte, um einen neuen und ſchmerzlichen. Das erſte Schiff, das wir verloren, war der Segelſchuner Frauenlob, der bei einem Taifun in den japaniſchen Gewäſſern mit voller Beſatzung untergegangen iſt. Dann kam der Verluſt des Kadettenſchulſchiffs Amazone, die auf der Fahrt nach England ſpurlos verſchwunden und in der Nord⸗ ſee untergegangen iſt. Dieſe Unglücksfälle betrafen noch die preußiſche Marine. Der erſte große Verluſt der Reichsmarine war der des Großen Kurfürſten, der 1878 im Kanal in Folge eines unglücklichen Zufalls bei Folkeſtone vom Panzer Katſer Wilhelm gerammt und in Grund gebohrt wurde. Im Jahre 1889 verloren wir vor Samoa die ſchon erwähnten kleinen Kreuzer Adler und Eber, während es dem Schulſchiff Olga gelang, noch im letzten Augenblicke Dampf aufzubekommen und ſich aus der gefahrdrohenden Nähe des Hafens zu retten. Ein beſonders durch die Zahl der geforderten Opfer ſchmerzlicher Verluſt war der der Auguſta, die im Jahre 1885 ͤ am Ausgang des Rothen Meeres verſchollen iſt. Das Schiff trug außer der eigenen Beſatzung auch noch eine große Anzahl Ablöſungsmann⸗ ſchaften für andere in ausländiſchen Meeren weilende Kriegs⸗ ſchiffe; über den Untergang iſt nie etwas bekannt geworden, doch Unterliegt es keinem Zweifel, daß die Auguſta einem furchtbaren Sturm erlegen iſt, zuſammen mit dem franzöſiſchen Kriegsſchiff Renard, das zur gleichen Zeit die gleiche Strecke fuhr und von dem einige Schiffstrümmer ſpäter antrieben. Das Unglück, das alten Ilkis an der chineſiſchen Küſte betraf und bei dem der konrmandant und der größere Theil der Beſatzung ſo helden⸗ müthig zu Grunde gingen, iſt noch in aller Erinnerung. Von Heinern Schiffsunfällen ſind die der Undine zu„zeichnen, die in der Jammerbucht an der däniſchen Küſte ſcheiterte, ſowie der Verluſt zweier Tropedoboote, von denen das letzte in der Elbe⸗ mündung mit ſeinem Kommandanten Herzog Friedrich Wilhelm don Mecklenburg durch Kentern verloren ging. ** 8 Wilhelmshaven, 17. Dez. Nach hier eingetroffenem Telegramm des Kapitänleutnants Werner an das Stationskom⸗ mando iſt das Schulſchiff Gueiſenau völlig verloren. Die Gneiſenau hatte am 10. Dezember Tanger verlaſſen und war am 18 Dezember in Malaga eingetroffen. Die Beſatzung war 470 Köpfe ſtark, dar⸗ unter 49 Seecadetten, 210 Schiffsjungen, 111 Matroſen und 72 Maſchinen⸗ und Handwerkerperſonal. Der Schiffsſtab beſtand aus Kapftän z. S. Kreiſchmann, den Kapitänleutnants Berninghaus und Werner, den Oberleutnauts Lüdecke, Boland(Max), Brehmer, Krah (Bruno) Höbuer, Möller, Leutnant im Seebataillon Niemöller, Marine⸗Ingenieur Prüfer, Stabsarzt Dr. Ratz, Aſſiſtenzarzt Dr. Gvers, Zahlmeiſter Arndt, Pfarrer Kramm(gerettet).— Kapitän Kretſchmann, Kommandant der Gneiſenau, wurde 1654 in Magde⸗ burg geboren, iſt Wittwer und hinterläßt zwei Töchter und einen Sohn.— Kretſchmann wollte das Schiff nur als letzter ver⸗ laſſen, vier Offtziere hielten bei ihm aus und theilten ſein Schickſal. Alle kamen um, andere improviſirten ein Floß, aber vergeblich. Vielen Verwundeten müſſen Arme und Beine amputirt werden, Einer der Geretteten foll den Verſtand verloren haben, 38 ſind im Hoſpital Noble, 140 in der Levantkaſerne, 82 im Rathhaus unter⸗ gebracht und gegen 100 in Privathäuſern, namentlich der dentſchen Nolonie. Der Reſt iſt wahr ſcheinlich todt, Madrid, 17. Dez. In allen Kreiſen gibt ſich lebhafte Theilnahme für das Schickſal der Schiffbrüchigen kund. Die Königin fandte mehrfach zur Botſchaft und beauftragte ſoeben den Miniſter des Aeußern, nach Berlin zu telegraphiren, um in ihrem Namen Beileid auszudrücken. Alle Behörden, ſowie die Vertreter der fremden Mächte und die Mitglieder der deutſchen Colonie gaben auf der Botſchaft ihre Karte ab. Ein Botſchaſtsbeamter und der Botſchaftsattache Leutnaut Riepenhauſen gehen heute nach Malaga gab, der Geſammtverluſt beträgt über bundert,. Berlin, 17. Dezbr. Der kaiſerliche Konſul in Malaga meldet amtlich unter dem 17. Dezbr. d..: Die„Gneiſenau“ lag außerhalb des Hafens wegen Schießü ungen. Das Wetter war bis 10 Uhr Morgens ruhig, kurz darauf trat ein ſtarker Südoſt ein; ein Anker wuürde gebrochen. Die Maſchine verſagte und das Schi wurde gegen die Außenmole geſchmettert. Vermufblich ſind 38 Mani umgekommen, darunter Kommandant Kretſchmauyn, der erſte Offtzier Berninghaus und der erſte Ingenteur Prüfer, Sämmiliche Geretteten 0 gut untergebracht und beſtens verpflegt. Seit 9 Uhr wird die uſterung vorgenommen, um die Namen der Verlorenen ſeſtzuſtellen, die telegraphiſch gemeldet werden ſollen. Dies iſt ſchwierig, weil die Mannſchaften in durch die ganze Stadt verſtreuten Quartieren unter⸗ gebracht ſind. Berlin, 18. Dez. Nach einem dem Reichsmarineamt zuge⸗ gangenen Telegramm werden von der Beſatzung der„Gneiſenau“ vermißt: Kapitän Kretſchmann, Kapitänleutnant Berninghaus, Ingenieur Prüfer, Maſchiniſt Seher, Seekadett Berndt, Maſchlniſten⸗ maat Grewe, Feuermeiſtermaate Marten, Rühe und Vierling, die Heizer Werſchoer und Witzler, die Schiffsjungen Riemer, Heiſel, Richard, Jaſerich, Schreck, Hamert, Becker, Petz, Delitz. Philiwpfen, Johannſen, Moeller, Friedrich, Beehs, Scharf, Kahl, von Sperl, Groll, die Matroſen Herwangen, Meyer, Wilhelm Weiß, Gieſe, Rimiermannsmaat Detlehſen, Verwaltersapplitant Nappe, Steward Matroſen beſtätigt ſich glücklicherweiſe nicht. Schröder und Barbier Rudloff. Bezeg der Namen Meyer Wilhelm Weiß iſt es zweifelhaft, ob Wilhelm zu Meyer oder Weiß gehört. Kiel, 17. Dez. Von zuſtändiger Seite wird gemeldet: Dem deutſchen Schulſchiffe„Charlotte,“ das ſich gegenwärtig im Hafen von Corfu befindet, iſt telegraphiſch der Befehl zugegangen, ſich ſo⸗ fort nach Malaga zu begeben, um bei den Rettungsarbeiten Hilfe zu letſten Die gerettete Mannſchaft der„Gneiſenau“ ſoll mit dem nächſten erreichbaren Dampfer in die Heimath geſchickt werden. »Madrid, 17. Dezbr. Uunter den bei der Strandung der „Gneiſenau“ Ertrunkenen befinden ſich der erſte Maſchiniſt, der Schiffsingenteur und einige Bootsmänner. Der Ort, wo die„Gneiſenau“ fank, iſt ſo gelegen, daß die Artillerie, die Geldkaſſe und vielleicht ein Theil des Schiffsrumpfes zu retten iſt. London, 17. Dez. Das„Reuterſche Bureau“ meldet aus Malta: Der Kreuzer„Pioneer“ ging nach Malaga ab zur Hilfe⸗ leiſtung für die„Gneiſenau“, Madrid, 17. Dez. Im Sitzungsſaal des Rathhauſes ſind Betten für die Schiffbrüchigen aufgeſchlagen. Das Hotel Ingles liefert auf ſtädtiſche Koſten Speiſen. Vorher wurden Kleider und Unterzeug vertheilt. Alle Vereine und Körperſchaften, Aerzte, viele Damen, Irz, die ganze Einwohnerſchaft bieten ihre Hülfe an. Das heroiſche Verhalten der ſpaniſchen Lootſen wird ſehr gerühmt; zwölf derſelben kamen beim Rettungswerke um. Ihre An⸗ gehörigen, die Augenzeugen der Schreckensſeene waren, lagen händeringend am Boden, den Himmel um Gnade anflehend; ſie ver⸗ dienen ſofortige Unterſtützung,. Alle Konſulate haben halbmaſt ge⸗ flaggt. Der letzte der Geretteten hielt ſich fünf Stunden über Waſſer. Erſt heute kann eine vollſtändige Verluſtliſte feſt⸗ geſtellt werden. 1* Beileids⸗ſtundgebungen. „Wien, 17. Dez. Die„Wiener Abendpoſt“ ſchreibt zu der Schiffskataſtrophe bei Malaga: Mit tiefer Trauer und inniger Theilnahme vernimmt man in unſerer Kriegsmarine und in weiten Bevölkerungskreiſen Oeſterreich⸗Ungarns die Schrecke sbotſchaft. Man weiß ſehr wohl, wie die raſch emporgeblühte Kriegsmarine dem erhabenen Herrſcher des verbündeten Nachbarreiches und dem deutſchen Volke am Herzen liegt, und erſährt mit Bewunderung aufs Neue, wie heldenmüthig Kapitän und Mannſchaft auch bei dieſer neuen Kataſtrophe, wie bei dem Uuntergange des„Iltis“, ihre Pflicht bis zum Tode erfüllt haben. Den Offizieren und der Mannſchaft der„Gneiſenau“ wird deshalb in Deutſchland und allen echte todes⸗ muthige Pflichttreue ſchätzenden Kreiſen ein wehmuthsvolles dank⸗ bares Gedächtniß gewahrt bleiben. Paris, 17. Dez. Der Marineminiſter entfandte einen Ordonnanzofftzier in die deutſche Botſchaft, um ſeine Theilnahme anläßlich des Unterganges der„Gneiſenau“ auszudrücken. *Madrid, 17. Dez. Die Königin⸗Regentign drückte anläßlich des Unterganges der„Gneiſenau? dem deutſchen Kaiſer ihr Beileid aus. Malaga, 17. Dez. Der Bürgermeiſter richtete an den deutſchen Botſchafter in Madrid ein Telegramm, worin er im Namen der ganzen Stadt ſein Beileid ausdrückte und bittet, das Telegramm der devtſchen Regierung mitzutheilen. Berlin, 17. Dez. Dem Staatsſekretär des Reichsmarine⸗ amtes iſt nachſtehendes Telegramm zugegangen: Tief erſchutert von dem Unglück, welches unſere deutſche Marine durch den Untergang der Fregatte Gneiſenau an dem Tage betroffen hat, wo wir die aus Oſtaſten heimkehrenden Marinetruppen in Berlin freudig begrüßen kounten, ſpreche ich Ew. Exeellenz und der geſammten Marine Namens der ſtädtiſchen Behörden und der Bürgerſchaft Berlins die innigſte Theilnahme aus. Kürſchner, Oberbürgermeiſter München, 17. Dez. Der Prinzregent richtete anläßlich des Unterganges der„Gneiſenau“ an den Kaiſer nachſtehendes Telegramm: Soeben erhalte ich die Nachricht von der ſchrecklichen Kataſtrophe, welcher die„Gneiſenau“ zum Opfer ſiel, Ich beklage mit Dir den Tod des waäckeren Kapitäus Kretſchmann, ſowie den Verluſt ſo vieler jungen blühenden Menſchenleben und iunigen Antheil an dem ſchweren Schlage, welcher die deut che Marimne bedarf. Madrid, 17. Dez. Im Senale gedachte Polaneo mit Worten ehrender Anerkennung der ſpauiſchen Seeleute, die bei dem aus Aulaß des Unterganges des deutſchen Schulſchiffes„Gueiſenau“ unternommenen Rettungswerks ihr Leben einbüßten, ſowie der übrigen Sceleute, die ſich an dem Rettungswerke betheiligten. Redner brachte einen Antrag ein, in dem er den Miniſter des Auswärtigen auf⸗ fordert, der deutſchen Regierung die Geſühle des Senates anläßlich der ſchrecklichen Kataſtrophe zum Ausdruck zu bringen. Der Miniſter des Aeußern erwiderte, die Regierung habe bereits ein entſprechendes Telegramm nach Deutſchland geſandt, und fügte hinzu, die Regier⸗ ung werde bei den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Malaga ſich ver⸗ treten laſſen. Der Antrag Polaneo wurde hierauf einſtimmig an⸗ genommen. Telegramme. Berlin, 18. Dez. Das„Berl. Tagebl.“ meldet aus Madrid: Die deutſche Colonie von Malaga beabſichtigt eine große Todtenfeier, Der„Circulo Malagueno“ hat ſeinen Balkon mit Trauerflor ausgeſchlagen. * Berlin, 18. Dez. Nachſtehendes amtliche Telegramm iſt dieſe Nacht im Reichsmarineamt angekommen: Als die„Gnei⸗ ſenau“ bei ſchwerem Südoſt den Ankerplat verließ, verſa gie die Maſchine. Der Anker war gekippt und hielt nicht. Das Schiff trieb ſchnell auf die Oſtmole, ſtieß mehrmals auf und ging unter. Die Maſten ragen bis zur Gaffelhöhe aus dem Waſſer. Bezüglich der Namen Meier und Weiß iſt bele⸗ graphiſch angefragt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß einzelne Namen nicht vollſtändig und richtig wiedergegeben ſind. *Madrid, 18. Dez. Aus Malaga wird gemeldet: Der Kommandant der„Gneiſenau“ erlitt den Ehrentod auf ſeinem Poſten. Er lehnte jede Hilfe ab; als es einem ſpaniſchen Matroſen gelungen war, an die Fregatte heran⸗ zukommen, und ein Tau herüberzuwerfen, warf ihm Kretſchmann ſeinen Degen zu. Der Schiffsingenieur ſtarb an der Seite des Kommandanten, der erſte Offizier kämpfte eine Stunde mit den Wellen, an eine Holzplanke ge⸗ klammert, ging aber vollſtändig erſchöpft, dann unter, Seekadett b. Bülo w wurde gegen einen Felſen geſchleudert, an Kopf und Armen verletzt. Er lehnte jeden ärztlichen Beiſtand ab. Im deutſchen Konſulate fand geſtern eine Muſterung der Schiffbrüchigen ſtatt, wobei ſich herausſtellte, daß mehrfach kodtgehaltene gerettet ſind. Der Tod von 12 ſpaniſchen Ein ſpaniſches Kanonenboot ging heute von Cadix zur Hilfeleiſtung ab. Der Stoß, den die„Gneiſenau“ beim Auffahren auf die Felſen erlitt, war furchtbar. Das Waſſer drang ſofort an vielen Stellen ein. Binnen zehn Minuten ſank das Schiff und ſchien heute früh auf dem Felſen feſtzuliegen. Ein Dampfer des Nordd. Llohd traf auf Gibraltar ein, um von dem Reſt der „Gneiſenau“ ſo viel als möglich zu bergen, aber angeſichts des aufgeregten Meeres konnten die Taucher noch nicht arbeiten. Die Zahl der Verwundeten und Verletzten, die im Hoſpital ver⸗ pflegt werden, beträgt 150. Die meiſten Verletzungen befinden ſich am Kopf, aber auch viele an en en und Füßen. ** 1 Der Bur ttg. London, 17. Dezbr.„Eoening Ela rd“ zu FKolge ſoll in London eine Depeſche eingetroffen ſenn die beſagt: Heute hat ein mehrere Stunden dauerndes Gefe chet ſtattgefunden gegen eine Burenmacht von etwa 1500 bis 2000 Mann, die kürzlich auf dem Marſche nach Süden aufgehalten wurden. Der Feind wurde am Oranje⸗Fluſſe umzingelt und vollſtändig geſchlagen. Die Verluſte der Buren an Todten und Verwundeten ſind ſehr ſchwer, London, 17. Dezor. Amtlich wird gemeldet: Milner ſchickt ſich an, ſeinen Wohnſitz in Johannisburg zu nehmen. Dis iſt nur auf Gefundheitsrückſichten zurückzuführen und ſoll nicht als dauernde Regelung der Frage der Hauptſtadt Transvaals angeſehen werden, Maſeru, 16. Dez. Dewet iſt mit 2000—3000 Mann wieder in der Umgegend von Tabanchu erſchienen, griff Lapberg und Warringhamceture an und unternahm drei entſchloſſene An⸗ griffe auf die engliſchen Linien. Den dritten Sturm leitete Dewet perſönlich. Er drang mit dem Reſte ſeiner Truppen durch. Die Engländer erbenteten einen Fünfzehnpfünder und fünf⸗ zehn Wagen, die mit Munition, Dynamit und Lebensmitteln beladen waren. Ein anderes Burenkommando, das den Thabanchupaß nehmen wollte, wurde abgeſchlagen. Kommandant Haasbroek, der ſich mit ſeinem Kommando durch den Springkautspaß bei Thabanchu freie Bahn erzwingen wollte und zwei Geſchütze mitführte, wurde ebenfalls geſchlagen und verlor 40 Mann, ** 4 Zur Lage in China. Berlin, 17. Dez. Aus Peking wird vom 16. Dezember ge⸗ meldet: Li⸗Hung⸗Tſchang iſt an Influenza erkrankt und be⸗ findet ſich in der Behandlung des deutſchen Geſandtſchaftsarztes Velde. Das in Shanghaj verbreitete Gerücht, die Kaiſerin⸗Wittwe breche nach Cbenfuſioutu(2) auf, wird hier von chineſiſchen Beamten für falſch erklärt. „Kiel, 17. Dez. Amtlich wird aus Tientſin gemeldet: Ge⸗ freiter Römer, die Seeſoldaten Liſchka und Schüler vom. Srebataillon und der Sergeant Marſchner von der Pionierab⸗ theilung ſind geſtorben. New⸗Nork, 17. Dez. Aus Peking wird unter dem 16. De⸗ zember gemeldet: Der engliſche Geſandie Satow verlangte die Ab⸗ änderung eines Punktes der gemeinſamen Note an China, den die Geſandten als wichtig betrachten. Dies bedeutet einen weiteren Verzug, da die Gefandten mit ihren Regierungen ſich ins Benehmen ſetzen müſſen. 1**— Privat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) Berlin, 18. Dez. Der„Lokalanzeiger“ meldet: Wegen einer vor 15 Jahren verübten Mordthat wurden zwei wohlhabende Eigenthümer in der Altmark verhaftet. Sie ſind verdächtigt, im Jahre 1885 in Carow ein Dienſt mädchen ermordet zu haben. Der eine erhängte ſich nach ſeiner Feſtnahme im Gefängniß. *Berlin, 18. Dez. Dem Vernehmen der„Poſt“ zufolge if der Geſetzentwurf betr. die Schaumweinbeſteuerung ſoweit fertiggeſtellt, daß er demnächſt an den Bundesrath gelangt. * Berlin, 18. Dez. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet aus Rom: Der Papſt überſandte dem Präſidenten Krüger ein Moſaikbild vom Atrium des Petersdomes mit einem herzlichen Schreiben. Coursvlatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 17. Dezember. Weizen pfälz.—.——17.—][Hafer, württb. Alp——— „ norddeutſcher—.——17.—„ amerik. weißer—.——14.25 „ ruſſ. Azima 17.50—18.50 Maisamer. Mixed—.——12.85 „ Theodoſia 18.50—18.75„Donau—.—13.— „ Saxonska 171„ La Plata—.— 260 „ Girka 17.25—18— Kohlreps, d. neuer—31.— „ Taganrog 17.50—18.— Wicken 18.50—19.— „ rumäniſcher 17.50—18.— Kleeſanien deutſch. 1 120.—125.— „ am. Winter 17.75—18.— 15„ II 100.—105.— „ Chicago IlI—.—„ amerik. 100.—105.— „ Manitoba!„ neuerpPfälzer- „ Walla Walla—.——117.75„Luzerne 87.——95.— „ Kanſas II 17 7EI8..„ Provenc. 105.—115.— „ Californier—.—.„Eſparſette 30.—— 81.— „ La Plata 17.,75—18.—[Leinöl mit Faß—.— 70.— Kernen Mihn,—.—70.— Roggen, pfälz.—.—15.—„ bei Waggon—.——68.— „ ruſſiſcher 15.——15.25 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20 Tara—.——29.78 „ norddeutſcher—.——.— Am. Petrol. Wagg.—.——21.90 „ amerik.—.———.—Am. Petrol, in Ciſt. Gerſte, hierländ. 15.75—16.—p 100ko netto verzollt.18.20 „ Pfälzer 15.75—18.50 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——91.75 „ Ungariſche 18.——18.25 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.—— 20.90 Futter—.——18.— Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100konetto170 Hafer, bad. 18.50—14.50 Rohſprit, verſteuert—.— 115 80 „ruſſiſcher 14.50—15.— 7oer Sprit—.—46 50 „Uorddeutſcher—.———.—]ooer do. unverſt.——33.50 f Nr. 00 0 1 2 3 4 — Meneeeme FC7CCCC0 Roggenmehl Nr, 0) 23.50 1) 20.50. Welzen und Roggen ruhig. Gerſte, Hafer, Mais, ziemlich unver⸗ ändert. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Dezember. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 13. 14.[15.16.17.18. Bemerkungen. Konſtanz J3,½10 Waldshut..28 2,212,162,14 2,112,02 Hüningen 2,001,92.84 1,82 1,77 Abds. 6 Uhr Aehi! N967 24/2.89 2,34 2,29 N. 6 Uhr Lauterburg.18 4,00 3,90 3,76 3,68 Abds. 6 Uhr Magauu J4,28 3,93 3,79 8,72 8,66 uhr Germersheim 44,264,08 3,75 8,56.-P. 12 Uhr Maunheim 44,43 4,10 ,88 3,70 3,56 3,43 Morg. 7 Uhr Wainz 2,24 0,95 1,87 J,50 18g7.-P. 12 Uhr Bingen22.90 2,25 2,15 10 Uhr Kaulbb„3,38.962,66 2,47 2,84 2 Uhr Koblenz.89 8,43 2,86 2,71 10 Uhr „„4,56 3,98 3,58 3,20 2,98 2 Uhr Rubrort J4,46 3,00 2,68 6 Uhr vom Neckar: Mannheim„4,56 4,21 3,98 3,78 3,62 8,58 V. 7 Uhr Heilbronnn 1,40 1,28 1,28.15 0,99 V. 7 Uhr Großes Lager von Roth⸗ und Weigßweinen. Preisliſten u. Proben auf Verlangen, Rudolf Rücker, Weinheim a. d. B. Planas Eee erbart Mefsebösgeß Pians beste Fabrikate 68432 pilligst(M. 420.— an) K. Ferd. Heckel. Georg Hartmann, D 8, 12 Schuhwaarenhaus an den Planken D 3, 12 Alleinverkauf der Fabrikate von Otto Herz 4 Cie, in Frankfurt a/ Main.(Telephon 443) Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk wahl, auch in ganz billigen Artikeln, bei uden die reichſte Aus⸗ f 120 67889 ——— — Is88 Stadt autra 1890 Steaß Bahn! zuhebe eren Die Straß Stelle und Wir 2des! Anfüg Miß, d 14 Ta abe t ſchiuß. Bürge gelten Die ac Rathh durch Ma G — (587 gerimei kchalte Bedarf Aueeiſch Schlac ſchlach fgung die Fle ſelben Verwe beſond fahren da E polizei! April! hof, u nöthi der Vi J1901 z ſenten: Donn Wieweil, Lat Spuzf phitze ände Füche garrei W. Im. Mittn Nee 215 0 ege 15 5 0 Schreib apler pit edreht eler 15000 Man Mannheim, 18. Dezember. Amts Stkanutmachung. Die Pianlegung der weſtlichen Bahnhof⸗ ſtraßein Waldhof betr. (587). No. 1240441 Der Stadtrath Mannheim hat be⸗ antragt, die unterm 6. November 1890 feſtgeſtelllen Bau⸗ und Steaßenflüchten an der weſtlichen Bahnhofſtraße in Waldhof auf⸗ zuheben und neue Fluchten an deren Stelle ſeſtzuſtellen. Die neu projektirten Bau⸗ und Straßenfluchten ſind an Ort und Stelle durch ausgeſteckte Pfähle und Profile anſchaulich gemacht. Wir bringen dies gemäß Axt. 2des Ortsſtraßengeſetzes mit dem Aufügen zur allgemeinen Keunt⸗ Uiß, daß Einwendungen binnen 14 Tagen vom Tage der Aus⸗ gabe dieſes Blattes an bei Aus⸗ ſchußvermeiden hier oder deim Bürgermeiſteramt Mannheim geltend zu machen ſind. Die Pläne liegen während 7515 Zeit auf dem hieſigen Rathhaus zur Einſichtnahme dürch die Betheiligten auf. Mannheim, den 18. Dez. 1900. Großh. Bezirksamt: Dr. Strauß. 72447 Hekaunimachung. Statiſtiſche A beiten über das Veterinär⸗ — weſen, hier die Fleiſchbeſchau betr. (587) No 128971 J1. Die Bür⸗ germeiſterämter des Landbezirks kchalten mit nächſter Poſt den Bedarf an Tagebüchern fur die Aleiſchbeſchiu für gewerbliche Schlachtungen und für Noth⸗ ſchlachtungen in einfacher Fer⸗ tigung zur Aushändigung an die Fleiſchbeichauer, wobei den⸗ ſelben zu eröffnen iſt, daß ſie bei Verwendung der Formulare mit beſonderer Sparſamkeit zu ver⸗ fahren haben. 72448 kaunheim, 14. Dezbr. 1900. Großh, Bezirksamt. Heintze. Bekauntmachung. Die Verlegung der Viehmärkte im Jahre 1901 betr. Nachſtehend bringen wir die auf Grund des§ 8 der orts⸗ polizeilichen Vorſchrift vom 27, Avril 1900„betreffend die Vieh⸗ hof und Viehmarkt Ordnung“ nbthig fallenden Verkagungen der Viehmärkte für das Jabr 1901 zur Kenntniß der Junkereſ⸗ ſenten: 72384 Der Schweinemarkt vom 1. Januar fänt aus; Der Pofftaret vom 4. April guf 8. Apfil; Der April auf 4. Aprll dom 8, April auf 9. April; Der. Kälbermarkt vom Wpril fällt aus; Der Ferkelmarkt vom 16, Mai duf 18. Mal; er Kälbermarkt vom 24. Mai guf 28. Mal; Der Groß⸗ u, Kleinviebmarkt hom 27. Mai auf 28. Mai; Der Ferkelmarkt vom 6. Junt guf 5. Juni; Der Groß⸗ und Kleinviehmark, edom 23. Sept auf 24. Septhr., Der Kälbermarkt vom 4. Okt, auf 3. Oktober; Der Kleinviehmarkt vom 1. November auf 31. Oklober; Der Kleinviehmarkt vom 25 Dezemher fällt aus; er Ferkelmarkt vom 26. Dez. auf 27, Dezember. Mannheim, den 5. Dez. 1900, Die Direction des ſtädt. Schlacht⸗Bi hhofes; Fuchs. Flüdt. Leihhaug. Sekauntmachung. ir bringen zur Kenntniß, daß Herrn ee Georg Vollath Lit. J 3, 22 eine Aintl. Pfänderfammel⸗ ſtelle fur das ſtästiſche Leih⸗ us übertragen wurde. 72436 Mannheim, 17. Dez. 1900. Skädt. Leihhausverwaltung Hofmann, Große Verſteigerung. Um das Lager raſch zu käu⸗ men, verſteigere ich im Auftrage der Frau Michard Adelma n we, im Laden 6 3, 1, Mittwoch, den 19. und Donnerſtag, 20. Dez. 1900, Pbeils Nachmittags 2 uhr, 5 Lampen, Sounenſchirme Spuzierſtöcke, Meerſchaum⸗ ſtzen, Bierkrüge, Schirm fünder, lange Pfeifen, Jächer, eine Parthie Ci⸗ garren ꝛc. ꝛc. 72361 Jakob Dann, Wa ſenrath, u 4, 9. Jwangsverfeigerung. Mittwoch, 19, Dezbr. 1900, Rachmittags 2 uhr gerſteigere ich iin Pfandlokale 10. — ½ hier im Vollſtreckungs⸗ 8 ſtreckungs⸗ pege öffeutli eger Zahlung; gegen— 55 1 Pierd, 2 Vertikowis, 1 chſelbel Kommode, 1 Tafel⸗ aer! Ovaltiſch, 1 Nachttiſch, Spiegelſchrank, 1 Tiſch mit Adrehten Füßen, 1 Spiegel, 1 Malerkonmödchen, 1 Konſol, 5000 Stück Cigarren. Mannheilm, 17. Dez. 1900. 0 Fiede ſchtsvollzieher in Mannheim. Kleinviehmarkt vom 5. Der Groß⸗ und Kleinviehmarkt 5 Folgende Recruten, welche im Oktober 1900 zur Ableiſtung ihrer geſetzlichen Dienſtpflicht ein⸗ berufen werden ſollten, haben ſich bislang micht geſtellt und ſind ſeit dieſer Zeit außer Kontrole. 1. Metzger Guſtav Rudolf Bräuchle, geboren am 5. Nov. 1879 zu Hüffenhardt, Amt Mosbach. 2. Fabrikarbeiter Georg Mich. Hunger, geboren am 30. Oktob. 1879 zu Windsbach, Amt Ans⸗ bach. 71875 3. Keſſelſchmied Johannes Spangenberg, geboren am 1s. Märß 1879 zu Ernſthofen, Amt Dieburg. 4. Schmelzarbeiter Martin Schmelzinger, geboren am 3. Juni 1880 zu Ketſch, Amt Schwetzingen. „Dieſelben werden aufgefordert, ſich ſofort bei dem unterzeichne⸗ ten Bezirkskommando zu melden, widrigenfalls ſie als Fahnen⸗ flüchtige behandelt und Entſchei⸗ dung in contumaciam erfolgen wird. Im Ermititelungsfalle ſind vorſtehende Recruten zu verhaf⸗ ten und der nächſten Militärbe⸗ hörde zuzuführen. Mannheim, 7. Dez. 1900,. Bezirkskommando. Nr. 31289 M. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öſſentlichen Kenntniß. Mauunheim, 10. Dezbr. 1900. Großh. Bezirksamt: Frech. Mfaunheimer Liederkafel Dienſtag, den 18. Dezember, Abends ½9 Uyr, Geſamm Cuorprobe 72458 MDer Vorstand. Koukutrsv kſahren. No, 39515. In dem Kon⸗ kursverfahren über das Ver⸗ mögen des Hermann Mack von Mannheim iſt zur Prüſung der nachträglich angemeldeten For⸗ derungen Termin auf Dienſtag, 15. Jaunar 1901, Vormittags 9 Uhr vor dem Großherzoglichen Amts⸗ gerichte hierſelbſt Abth. 4, Zim⸗ mer No. 5 auberaumt. 72446 Maunheim, 12. Dezbr. 1900, Stroh, 5 reiber des Großherz. lmtsgerichts. Konkuisv kfahren. Das Ftonkursver⸗ fahren über das Ver⸗ mögen des Heinrich Weinhart Neckarau betr. 72 18 verthellung ſind rund werden Großh. Amts⸗ 9 1 zur Einſicht Uiedergelegten Schlußverzeichniß Mk. 27.04 bevorrechtigte Mk. 3902.20 nicht bevorrechtigte Forderungsbeträge berückſichtigt. Mangheim, 15. Dezbr. 1900. Der Konkursverwalter:; Georg Fiſcher. Oeffenlliche Herſtrigerung. Am 72462 Donnerſtag, 20. Dez. 1900, Vormittags 11½ Uhr, werde ich im Börſenlokale, E 6 No. 1 dahier 10 Sack Weizenmehl o, 50* +*. 90„ 1 III, 18 IV, für Rechnung wen es augeht, gemaߧ 378.⸗G.⸗B. öffeutlich gegen Bgarzahlung verſleigern. Maunheim, 15. Dezbr. 1900, Schmitt, Gerichtsvoll ieher, B 2, 16. Zwangs⸗Hrfei erung Mittwoch, 19. ds. Mits., Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlocal Q 4, 5 hier gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 105 72464 1 Klavier, 1 Büfſet, Betten, Chifſonniers Kleiderſchränke, Kommoden, Waſchtiſche, Nacht⸗ tiſche, Tiſche, Stühle, Bilder, Spiegel, 1 Papierſchneidmaſchiue, 2 Kiſten Waſchſeiſe, 3 Sack Mehl, 1 Ballen Kafſee, 2½ Mill Ei⸗ garren, 2 Wagen, 2 Pferde, 1 Häckſelmaſchine und ſonſt ver⸗ ſchiedenes. Mannheim, 18. Dezbr. 1900. Sildebrandt, Gerichtsvollzieher, Gontardſtraße 20. .. Heffentliche Vekſteigerung. Mittwoch, 19. Dez. 1900, Vormittags 11 uhr werde ich im Mühlauhafen, in der Nähe von Gruber's Halle hier im Auftrage der Herren Rechtsauwälte Geißmar hier gemäßl8 878 des H..B. tiita 381 792 Kilo ſcholliſae Singles,.⸗ waſchene engl. Nuß⸗ kohlen, lagernd im Schiff„Eliſabeth“, gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 72268 Maunheim, 14. Dezember 1900. Roſter, Gerichtsvollzieher. 6 2 N.1 Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 19. Dezör, 1900, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale 24 5 hier: 72475 verſchiedenes Mobiliar gegen Baarzahlung offentlich verſteigern. Mannheim, Is. Dezbr. 1900. und Seffnlce Auferhernng. Kreis 285 50— 9 5 15 N fallen ſic die wer von ihnen die küchtigſte 55 rachtet ſt jedenfalls dieſentge dßechaftran beſitze. 85 Familie das Gute beuutzt, wo ſie Backpulver prüft und dann regeli Mannheime klt herun beſitze. Praktiſch be⸗ ſte. welche im Intereſſe ihrer es findet, Dr. Oetkers ßig verwer 5 „Amiitia“ Wir bringen 10 8 45 daß unſere diesjähritztt zur Kenntniß, Auderverein 71981 713680 General: Anzeiger. aungelalt grossb, Weihnachts-1 1 5 verbunden mit geſelliger Abend⸗Unterhaltung Abends 3½ Uhr im großen Saale des Vasin 0 ſtattfindet und laden unſere verehrl. Herren Mitglieder nebſt Freunden hierzu ergebenſt ein. Näheres durch Rundſchreiben. Der Vorſtand. Allgemeine Radfahrer⸗Union D. T.- C. 5 Hanpkro ſalat ZMauuheim. 1 8 Wir geben hierdurch bekannt, daß unſer 15 unter der Leitung unſeres Vergnügungs⸗ 72 commiſſärs Herrn Hofſchauſpieler Alex, 0 Koökert ſtehendes Winterfest e große Unterhaltung mit Ball Samſtagl, den 12. Januar 1901, Abends 8 Uhr in den Sälen des Apollotheaters ſtattfindet. Zu demſelben haben Unſere Mitg ieder mit 2 Familtenangebörigen freien Eintritt. Der Schluß der Einlaßka tenausgabe iſt auf Mittwoch. den 9. Jaunar 1901 beſtimmt und dürfen ſpäter Einlaßkarten nicht mehr ausgegeben werden. Näheres beſagen unſere Publi⸗ ka lonen im„Nadtouriſt“. Wer ſich bis ſpäteſtens zum 3. Januar 1901 zur unions⸗ mitgliedſchaft aumeldet, kann— vorausgeſetzt, daß gegen die Aufnahme Einwendungen nicht zu machen ſind— am Wintenſeſt theilnehmen. 72481 Die Hauptconſulats⸗Vorſtandſchaft. Ankike Salon⸗Einrichtung. in Paliſanderholz, reich eingelegt, wird Verhältniſſe halber zu dem Preis von 950 M. verkauft, reeller Werth unter Kunſtliebhabern 2000 M. Ferner einen Pfeilerſpiegel mit ſch. Spiegelrahmen, ein prachtvoller Kleiderſchrank, drei⸗ theiliger Weißzeugſchrank, eine einfache Polſtergarnitur, ein polirtes und ein chineſiſchzs Nähtiſchchen, 1 Kleider⸗ ſtänder, 2 Apothekerſchräukchen, 2 prachtvolle Regulator, eine Kunſtuhr, 2 ſchöne Lampen und Leuchter, I echtes Meißner Kaffee⸗Service, gemalte Platte, 2 Roßhaar⸗ matratzen und noch viel anderes. 72471 Bildhauer- u. Kunst-Tischlerei, Böckſtraße 10, früher H 10, 28, Hths., 1 Stiege. In vielen Füällen ſtein Pelicatessen-Korb das praftiſchſte Weihnachts⸗ Geſchenk Enmpfehle ſolche geſchmackvoll gefüllt in allen Preiſen. Beſtellungen bitte bald. 72477 Herm. Hauer, 0 2, 9. Große Preisermüßigung auf 72390 Modlelle und ferme Oamenſill. Alwine Hanf, B l, 2. Gratulations⸗Kurten in veichſter Aus wahl bei 71547 Wilh. Nichter, COI, 7. Paut Masskow, Optiker, Q 2, 22. empfiehlt als Weihnachtsgeſchenke: Dampfmaschinen und Modelle, Laterna magien., Meißzeuge, Operngläser. Feldstecher. Brillen und Twieker in Gold und Double. Barometer und Thermometer. Reparaturen gut und billig. 65547 Nopper, Gerichtsvollzieher. Todes Anzeige. Sott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren lieben Vaier, Herrn 72444 * Friedrich Klein, 5 7 7 Stuckateur, gnach ſchwerem Krankenlager im Alter von 58½ Jahren in ein beſeres Jenſeits abzurufen. 1285 Um ſtille Theilnahme bittet Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen: Friedrich Klein jr. Die Beerbigung findet Miitwoch, den 19. Dezember, Bormittags 11 Uhr von ber Leichenhalle aus ſtatt. Mannheim, den 18. Dezember 1900. um Samſtag, den 22. Dezember, 2 6 Luh.& cFuaruinen un] Spurg, Houlbang, 25 Geruuer Maclffoher 5 Buhuges, Senaealen Helliggenè eſusmali Soin& F. J. Skettes. Manlen 4368g 9 8 F 1, 8. . S 8 D 2 8 zild 8 55 Prompte Bedienun 85 0 aufmerkſam, woſelbſt Lehmann Spiegel und Rahmen. Gleichzeitig machen wir auf unſere neuen Lokalitäten in C 3. 9 blättern und Bilderrahmen ſtattfindet. GOOOοοοονοοο & Schmidt; O 3,.8 erumrahmungen jeder Art. 8. Mässige Preise.( ſchon von heute ab der Veikanf von Kunſt⸗ 72461 SGOGGGGGSssGsseeee SSogoggeegeeeeeeeeeeοοοοοeð Gunst Delitateß Körbchen in allen Preislagen empfiehlt Alreck Hrabowski D2, 15, Teleph. 2190. Lebend friſche 72480 Schellfische empfiehlt billigſt Georg Dietz. Teleph. 559. 2, 3, am Markt. uss-& Seefische größte Auswahl 72478 Holl. Bratbückinge Muſcheln zc. Ph. Gund, k 7 27. g. St., 1 gr. Zim. u. Küche per ſo od. ſp. z. v. Näh. 3. St. 72888 Heiraths⸗Geſuch. Junge hübſche Dame mit heiterem Gemüth, jedoch ver⸗ mögenslos, wünſcht ſich mit älter, geb. Herrn zu verheirgthen Off. unt. 154 F an die Exped. Tue Berlitz School of Lauguages D 2, 15, 3 Treppen. 69002 Institut zum Zwecke des Studiums fremder Sprachen, kür Erwaohsene, Herren und Damen, unter Oberleitung des Herrnu Professors M. D. Berlitz. Zuel goldens Medallen auf der Parser Weltausstellung. Französisch, Englisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Deutsch ete. Oonversation. Correspondenz. Litteratur, Anmeldungen für Herbst- und Winter-Hurse werden 1 jetat entgegengenommen. für jede Auaoſe nuf, Lehrer der betr. Nation, ober 100 reten den Berlitz Methode: Wührend der ganzen Stunde, selbst bei Anfängern, UDebung nur in der zu es lernenden Bprache; Kkein Wort in der Muttersprache des Schülers; Probe⸗ lektion gratis, Eiutritt jsderzeit Einsel- und Klassen- unterricht, am Tage und Al ends. Jede sonstige Auskunft im Bureau des Iustitüts von—12,—5 und 71—10 Uhr, Prospecte gratis und franko. Conſeruen. CarlWeher d. Bl. Diser. Ehreuſ. 7248208. Slellen. finden Geſucht per 1. Januar ein tüchtiger Pferdeburſche. Näheres F 5, 17/18. 72487 Mädchen inſt guſen Zeug⸗ niſſen 715 1. Jan. geſ. 71878 ameyſtkr. 16. 4. St. r. Beſs. Mädchen edſ Kinder geſucht. 72377 IL 15, 18, 2. St Eine Aushülfe⸗Köchin für Sountags geſucht. 72421 Nih. 8 8, 7, Wirthſchaft. Handarbeitslehrerim f. Penſionat, ſowie gepr. Leh erinnen, Erziehe⸗ rinnen, Kindergärtn., Kinderfrl., Bonnen] hier, ausw. uins Ausld. 180 Plgeirungs Inſtitun Beck⸗ ebinger, U6, 16, Ning. 72441 „ Fräulein, 1 55 Alters, von einem Wittwer (Iſraelit) zu ſofort. Eintritt als Haushälterin und Geſellſchafterin geſucht Offert. unter Nr. 72457 an die Expedition dſs. Bl. Eine Beiköchin ſofort geſucht. 72458 Wilder Mann, 1 Grösste Auswahl deutschen und franzüg, Champagne Heidsieck& Co., Pomery& Greno, St. Marceaux, Laurent. Perier, Burgeff, Henkell, Kupferberg, Luginsland, Müller, Hochl, Söhnlein, Deinhard, Best, Graeger, Mercier u. Schloss Vaux au Originalprsisen erhältlieh bel C. Th. Schlatter O 3, 2,— Telephon 690. N 2, 10/½11. — E. eee ee Mannheim, 18. Dezember Geueral-Anzeiger⸗* Abile scumsthenker in Maungeim. Erklärung. ckarvorttapt). Dixrektion: ö Als Vormund des Kauf Ner„Dineltion: Fritz Kerſebaum⸗ Als Vormund des Kaufmaunz Ttengeh, den 16. Segeiber N. 1 Haus Rodenberg, z. Z. hier, ſehs 4 2n ſele 2 ſember 1900: Abends 3˙/ uhrt ſich mich veraulaßt zu eiklären, Auf ligas Verlangen nochmalige Aufführung. daß vom Genaunten ohne meine ſchriftliche Einwilligung gemachte Di* id Wai Beſtellungen, Ginkä Beſtellungen, 8 52 0 5 1 Snn Aisen ſonſtige Ainäheen 5 1 (bes deux Orphelines). nicht bezahlt werden. 7224 —— Volfſchaufpiel in 8 Akten von Cormon. 72476 Mannheim, 14. Dezbr. 1909, 5 5 85 Major z D. Seubert. Belbwochen Cbter( e— 3 Gr. Bad. Hof⸗ u. Aallonaltheulct Ickuſtrirte Ha 28— 2 M 0 5 0 — 0 in Maunheim. Ildlts itrirte Feitſchrift, welche 5 di iſt eine neue reich iluſtrirt 80 U 5 Oienſtag, den 18. Dezember 1900. Ein tüchliger akademiſch — wöchentlich zweimal 9 Fweite PVorſtellung zu Einheitspreiſen. bilveter Karlsruher Künſſer 11 Tageblatt“ hoſteufrei vom 1. Zaunar 1901 5 8 6* nach Phosentepb in ſorgſel j Berliner Art 1 igſ ee als beſonderes Beiblatt dem„ ird. Mithin ſind es jetzt im Ganzen M ˖ 15 tigſter Ausführung. ab neu hinzugefügt wird. 9 6 Preis für Bruſtbind lebeusgr, 1 1 v 90 oder„Delgemälde) von 250 Mark dd Thvolle Wochenschzifter er. gg aredere. GWer V 5 Oper in 4 Abtheilungen, theilweiſe nach dem Plan von fae Latee 5 2— 5 St. Georges, von Friedrich. — 1 Muſik von Friedrich v. Flotow. Mk. 40,000 Dirigent: Herr ar ie er Nea 8 Bauhypothek nach Fortſchreiten s. ante Hat dol eenaenae Odeallen, F5eeeeer Fe 5 Ne 95 be⸗ 5 innend geger digen⸗Chronik 55 Lady Harriet Durham, Ehrenſräulein heit Reiuche Schrifkl. Off 155 1 0 3 8 8„Frau Fiora. Nr. 72432 an die Erped d. Bl. es Witzblatt Nanen, ikre Vertrauee Frl. Kofler. 0 00 .„ 5. 10.000— t henſchrift fibe 1 90 Mikleford, ihr Vetter„Heri Voiſin. einige Monnz 97 Hauswirthſchaft W Herr Maikl. Sicherheil und gute Verzinſung. Pumkett, ein reicher Pächter 0 Herr Fenten. Ofſerten unter Nr. 72417 aß zochen⸗Chronik Der Nichter von Richmond Heer Starke I. de bedien ds. Bl. (CCrau Schilling. e Becker. A Frl, (Oan Schipl. den bevorſtehenden Feſttagen 75 empfehle ich meine hochfeinen Diener der Lady 5 5 58 Starke II. 5 0 Herr Peiers. 2 11. Ein Pächterr: pderr Sochz. Biere Diei Mäggtzeee Ein Pächter Herr Bongard. * 0 0 1 in Flaſchen, 5 Der Gerichtsbiener. Pächter, Mögde, Knechte, Jäger und ſs Liter Syphons und kleine und Handelszeitung—— Jäg rinnen im Gefolge der Königin, Pagen, Diener. Gebinde erhält. Im Romanfeuilleton erſcheinen im nächſten Quartal folgende zwel Scene: Theils auf dem Schloſſe der Lady, theils zu Richmond Pilſener Act Br. hochintereſſante Werke: und deſſen Umgebung. Zeit: Regierung der Könſgin Anna. Knulmbacher Export 5 üͤ ³·»mw ͤdùuke¼¾m. tein Schaukb Hermann Heiberg:„Reiche Leute von einst“. Anfang präcis 3 Uhr. Ende gegen halb 11 Uhr. Münchener Bürgerbr Uexander Treiherr von Gleichen-Russwurm:„Sebiftbrueb!“. de wee eeke ker der Eape, el Eee Lea sckasesee 5—(Tafel⸗Biet e Parlamentsberichte in einer beſonderen Ausgabe, die, noch mit den— Maunheimer Bad Brauerei 0 tachtzügen verſaudt, am Morgen des nächſten Tages den Abonnenten zugeht. 955 7 hell und dunkel, Apollo-Theater. Gei, e Gdegenwärtig mehr als 70,000 Abonnenten! Sienſtag, den 18. Dezember 1900, Porter u. Ale, deue Annoncen stets von grosser Wirkung. E Tα LVenus 64, 2p.Schöppb4 2f Lah Das„Berliner Tageblatt.“ erſcheint täglich 2 Mal, auch Montags, in einer Morgen⸗ und oder: Wie Manöverbraut. e zünd. 1807. Teleph. 209 Bälle Abendausgabe, im Ganzen 13 Mal wöchentlich. Abonnementspeeis für alle 7 Blätter 72 E 2520 75 Netz. zuſammen bei allen Poſtanſtalten des deutſchen Reiches 5 M. 75 Pf. für das Vierteljahr. 7FN Gleichzeitig bringe ich meim ae Saalbau-Theater. e Lodl Weihnachts⸗Programm. klanehen ean u. A: Emmy Neumann, früher im Leſſing⸗Theater in Pfälzer Weiß⸗ u. Rothweiſe Fu 5 Berlin. 72379 Rheinvweine 0 Velograph: Präſident Krüger u. ſ. w. Bordeaux Fuss! 5— Südweine ſüß und herb 4— des Gerliner Tagebkatts de 10 TIa FT Champagner 74 3 Oe diedenage nee Cognac, deutſch u. franzif fssl f Mageubitter u. Litöre Oe! der Firma P. E. Thueré. Utrecht, Holland zu den billigſten Preiſen. pupp 5 85 55 ee 3——5 Täglich friſch gekelterten, füßen Pupp 5 5 ee„777 õ 5 e en gros 1 en detail Apfelmoſt, 5 Lamr F 15 0l 68280 8el apierhandlung echte Amerikanische Graphophone Wanngeimer Cats-import- unc versandt- Gesehäft 4J. Rofhugller, K A, 5 1 „ II 1 Theoder Seybetl Wilh. Ri cht ET, Mannheim) Fuu kaſzanges Geschenel Teepben 2159. N 2, b. begelüber den Kanbes, Feigsten natuffeng 175 1, 7 Breitestrasse 0 1, 7 1„»! 5 e FP II empflehlt 71681⁰(2 del beest funen. Prakt. Zahn-Arzt Dietrich Onig 05 1 0 2 an bietet Jedermann üpf ö 5 orde P J · 1 U 5 H 0 2 b J II 4—* Uaterbaltung und Belehrung. ene 155 955 5 15 105 100 Lätze Singt, Iacht u. splelt mit entzückender Naturtreue. 80 Preis von Mk..— aufwärts, br. 1 Lauf bhnnken, L' 4, 16, Sormarkt, 1 Tropp.[Gebr. Impergen za Sprechstunden:—12,—7 Uhr, Sonntags—8 Uhr. Apparate eeeeee 95 Paris 1900. 13 columbia Phonograph Company m. b. k. 5 5 JSowWie Vorlagen fazu in reiehster Auswahl. 90 Berlin., Strasse gga. Telephonanschluss 2343. Pfälzer Wein Schur Auf Wunsch Kätalog 64 gratis und franso. Besondere Erfahrungen in sehmerzlosen Zahnsiehen, empfiehlt über die Straß Tisch eeeee. insbesondere in 72434per Flaſche ohne Glas fisch 7 eeeeeeeeeeee eto. eto. 440, 80, 80 Pfg., R eeee.20., ſowie Lusersteſtandd⸗ von 60 Pf, an Karl Schumm, Us 22 Auterricht 112 1 Weihnachts-Goschenke für Kinder! 10 Anaben⸗ u. Mädchen⸗Fahrräder neu u. gebraucht zu Mk. 40.— Mk. 110.— 7207“ Superbe- Fahrrad- Werk ohne Concurrenzl iſt das in der Parfumerie⸗ fabrik von eeee Ad.Arras. 2,22 ERBERBACTEBEELEIAHI auf die höchſte Concentration gebrachte[Wer eene lernen will, melde ſich l Eeole Franesise Contt de eenrerzstien.(orrespendentt Marius Ott, prof, frangais u** Ripiera⸗Veilchen⸗Parjum, anbaltend und natülrlich duftend, ver⸗ bindet es unübertroffene Feinheit. Linoleum 175 Fernsprecher 1914. 66160 5, 8, 2. St., oder außer n eleganten Carkon verpackt, repräſentirt das Riviera⸗ 387 8 ſickwa r T 14 Vellchen⸗Parfum 0 N 11 chönes Weihnachts⸗Geſchenk 71 0 e, eppiche,*5 2 N 8 violinunterricht 4 8 71„ Zum Würzen gEd. Unb, ful Stetter am HHarht.] wird ertheilt. gaßen müßigg au ex 7 Honorar. Offerten unter 8. 70689 II 058 70894 Nr. 69409 all d. Exped. d. 71 un usgie ste e in reichhaltigſter Auswahl, zu billigſten preiſen. aur augenbliexliohen Verbesser- Unterrich t nn ang jeder Art Suppen, Sausen. Stenogranbie(Seal Wachs⸗ und Ledertuche, In e ee en e ene eee e apsela zur fHlerstellung vorzüglicler Fletscbbrube. deser H 1 L du e eene Auflegerſtoffe, Gummitiſchdecken,— Bignet sich sehr als nee vüllges 85 88 Wolhnschgsgesebenk N 4ů1 II EUI M 4,7 gellnlich(4 Syſteme) ele 14 5 Friedr. Burekhardtz Glacier⸗Decoration, erſatz für Glasmalerei, (Alleinverkauf für Maunheim) Tapeten für Puppenſtuben. I Grösstes Lager Echte Liberty-Fabrikate fdeee Farnmmte u. Seidenstoffe für Blousen u. Klelder. I e mit Futter u Bänd A ekleidungen in alſen Grössen u. HRolz Nnder. 68113 reibma inel⸗ 1 Hermann Bauer, ee Anterügung von Demen-Crarattes, Pompadours, Sophakissen. 8 111157 1101 ˙¹ dapeten- und Linoleum⸗Manuſactur H feform-Sehlme unt Beziehen gebrauchter Schlmg. ertbent 66800 ü U r§ 2, 98 Eckladen Telephon 950. JLIUS KöBBER. Fortwährender Resteverkauf. Jerdinand S0 4 41 EIIl EE EE IIIIEIIL. 4, 5 Mannheim L 4, 5.——.—.. E + 5 Mannbeim, T I, 3, Breitestrase, T I. 3, Gegründet 18378. Gegründet 1878. Grösstes Jakob Kraut Damen- und Kinder- Sämmtliche . 9 Ahren-, Gold- u.— ler Silber-Waarenlager. A. Schermers? * erügetticr; 1 Grundſütze der Handlung: Strenge Rechtlichkeit bei billigſten Preiſer* e . Nickel⸗Berren⸗ und Damen⸗Remon. von 8 Mk. an.. 8 28 1500 g. 92) 15 8 Silberne Berren u. Damen⸗Remon. von 12 Mk. an. Sfend..4% 24—30. SBoldene Damen. Remon. von 20 Mk an. 5 e id 185%ñlſf Goldene Berren⸗Remon. von 40 Mk. an. 1 0 5 Großes Lager in ſtylgerechten Jimmeruhren in f dehe an be⸗ Eiche und Nußbaum. ſandt nach Auswärts prompg er⸗ ledem bel dem bel ebigen Quantum. Iu. KRegulateure mit 14 Tage Schlagwerk 1. Qualität von 0 15 Mk. an, ſowie Wecker in großer Auswahl in! Ningofenpfane“ 0 Holz⸗ und Metallgehäufen de188[O N Patent Nr. 104242 liefert ſel. 1 ie Dampfziegelei 220 15 75 Gold⸗Waaren jeder Art 82 2 8 12 Iwie Brillant⸗Ringe, Broſchen, Vorſtecknadeln, Ohr ' ringe, gold. und ſilb. Armbänder, Netten in Gold, Charnier, Doublee und Silber; Manſchetten⸗ und 15 en[KAragenknöpfe Mpyrtenkränze, Türkis⸗, Granat⸗ u. Amethiſt⸗, 1 Corall. und Aaprubin⸗Schmucks in größter Auswahl. 5 Silb. Eßz⸗ und Theelöffel, Tafelaufſätze u Menagen, Tabakdoſen in Silber und Metall zu den billigſten Concurrenzpreiſen. 0 0 4301 1 Spezialität maſſiv gold. Trau-Ringe. eeee in 8 u. 1* Pranliſch kliſche Weihna Aacht 9* Geſchen und.— Mark eine Parthie inein empfehlen: Mankkein 1 Wil zhüte ti 1 elch Mi d Nullen o 2 f ? Ta 2 5 N Kunststrasse. Telephonruf 576. ranz 1 9e t. 5 1 Itt ke 1¹ U Gummiwaarenhaus. Gn 10 1. 2, raßt. 8 IIIS Inann An-Lennis: 1 F u 1, s. II. Mannheim. HI I, S. II. 30, bälle N eihet um detze älle—— 15 eiſe 5 + 2 0 Sonlager Ir. Phelaug Fionren Heirath. Daaken⸗H. Zuobt Teölthans Schuhe Combinations- Geradehalter Fräulein, kath., angen. Aeußt, 10 55 Ereroiser Hosentra er aus angeſ. Familie, 8000 M. Spiele 5 9 Vermögen, wünſcht mangels 5 N Fussbälle laämme Herren-Anzüge Fus englische Marken Kragen 0 5 Haveloclts 19 0 ussball- Manchetten unt. H..l7 mtadlaernd 25 145 8 Wecessaire e e 72 5 1 5 een 10 00f ee ee Tosen, Hosen und Wesen. Celluloid: 25 fegenmäntel ſtehend, mii einem Ver⸗ Knahen⸗--Anzüge 50* mög von 90,000., wünſch uppenköpfe 1 geisekissen ſtandesgentaß duverheahen, 15 dzen Puppen Schuhe 0 1 Kaufmaun, auch Pri⸗ 7 0 71905 1 T 15 B.— 5 Jeifen-u. Puder- chwamm- voſtlagernd Mannheim. 50 Dosen Taschen5 Wer er E Jaclelts, 5 8 5 75 5—7 3 1 Wachs- u. Sitzkissen 18 We für Frauen und Mädchen Ledertuch, Lollaten e, geg eee 4 iner Thiere 1. bl. 1 20 71943 an die Exped. orden Tischdecken— Kleiderstoffe .20% 25 00 Latechen Muskel u. Brust-stArker Thurvorlagen Darlth 1 el, e bester, billigster und bequemster eee 190 ah 900 kttaschen 1 Urnse Uke verſich uö80 bſchluß 9* ſargorie, narzen Zimmer-Turn-Apparat. Vorhemden 4 Giaimenthal, 1I— Baukgeſchäft, Mülhauſen i.(. + 1 1 62 i raß Tischdecken Hand- u. Armstä-ker Wärmeflaschen Nk 4000— eppiche, barainen isoſnäufer zur Verhinderung von Schreſbkrampf zu leihen geſacht ge en gfache Schuhe, Stiofel, Uhren Mandschoner Saudow-IHunteln. Weit unter L. Fischer Riegel Preis. Mannheim. Telephon 1680. . 3. F ee Nangaeu Sishldi dluns FHinziges Special-Geschäft am Platze mit ausschliesslich photographischen Artikeln. 62940 Hauptvertretung der bedeutendsten Fabriken photographischer Apparate, Ohjeetive und Bedarfsartikel. O1, I. Breitestr. e 234. 9 6, 13 J. Menzemer, D6, 18. Shpothelengelder beorgt Jof ph Gutmann, in Teleph. 29. J 1, 11. Tel eph. 29. 60¹ Neſtraufſchilling auf 2ter Stelle zu fauf. geſ. ohne Ver⸗ mittlung. Off. unt. Nr. 714ʃ7 an die Expedition dſs. Bl. Händlern un d Detck lge ſchälten wäre durch den com miſſionsw iſen eines jede rzeit gangbaren Conſumar⸗ Ukels Gelegenheit zu 1 5 70 nahme 5 228 Adreſſen unter Nr. 7 85 an die Exped ds. Bl. erbeten. 17 27 1bis 2 Lageuplätze, J. Nang, abzugeben. Ofſerten unter Nr. 71857 an die Exp d. d. Bl. Verniekelung Jo281 von Gegenständen aller Art. P.& H. Edelmann Nachf., Vernickelungsanstalt D 4, 2. Stickereizeichnungen, ſowſe Gold⸗ u. Buutſtickereien werden beſtens ausgeführt. 67210 ücht. Kleiderm cherin ellt Topfiehlt ſich in u. auß. d. Hauſe K 4, 6, 8. Stock. 71505 Selenpermittlungsburral. Alle Herrſchaften und Hoteliers finden Perſonal; Stelleſuchende gute Stellen nu. freundliche Aufnahme bei 7218 Frau Lniſe Schmitt, J 2, 6. Klavierstimmen u. Reparaturen beſorgt beſteng Wiin, Salmon Riedfel ſtraſte Nr. 5 und — . Edelmann Machf. Punschessenz 1l. b A, 2. een Bassermann& Herrschel. Mannheim garantirt Glü 88 vein nur aus Arac, Rum oder Portwein bereitet uü h KK per bei: Carl Friedr. Bauer, 9 1, Ia, Adolf 75 unerrelchte 70250 Burger, S I, 5, wiin, Becker. Nittelstr 77, Theod. von 6826 rennERaTEA Bienstedt, Greullen& Herrschler, vorm. Heidenreich, rey J. G. IHManf. G 3, 16, Jacob Marter, N3, 15, veter MHerr- degen, U 3, 15, Wilh. NHorn, D 5, 12, Carl Kirenneimer, 275 ALTNAAAEI D 6, 6, M. Kropp Nachfolger. N 2, 7, Louls Leehert, Preisreduetion! R 1. 1, Tneen miehel, K 3, 17, B. Transler, Jacob lu p. St. 40 Pf. Dzd. M. 450 Unl, M 2, 9, Joh Ziegler, Praitteurstrasse 2J, ferner in „„ Aug. Jerieho.—2 2—— Aug. Keßler, O 4, 17, part, Mobel, Polererwanren lackirt und polirt, uettenn Aniegel — Vrompte Bedienung. empfehlen zu geeignet: [Spiegel u. Rahmen, [Sänlen, Staffeleientie DVilderumrahmungen jeder Art. Stets Neuheiten modernen Styls. Großartige Auswahl. 7212¹ Mäßige Preiſe. Hervorragende Neuheiten Stidenſtoffen u. Saumten. „ 5 Spitzen-Echarpes, Fantasie-Echarpes, Jilberstein seidene Schürzen, Tücher, Federn-Boas etc. etc. OC 1, 7. Breitestrasse. C I. 7. Der Ausverkauf zurüekgesetzter, Seidenstoffe danert fort. 2 Präsent-Cartons, Auet nerde ee- Hand- schuhe, schöne Farben, Gas 8 guten Sitz unld Solidität, complet Mk..00,.50,.C0. enthaltend 3 Paar 5 E Bernh. Laie 0 9 1 7 Breite Strasse 8 2 ieeeee l 7 Chrislofle- Festecke Höchste 221 empftehlt auf Weihnachten: auf weissem Metall versilbert. Auszeichnungen Nickel⸗Thee⸗ und ⸗Kaffee⸗ Waſch⸗, Mang⸗ und Wring Uf Ser viee, Maſchinen, 1 Sur& Cl auf allen Kaffee⸗ 5 Tarlspuhs- II. und eekeſſe Eismaſchinen und Schränke, and der Wale Tamen 9 8 fil Vogelkäſige und Ständer, Weinkühler, Torteuplatten, CHRISTOFLE. Einzige Niederlage in Mannheim + Blumentiſche, Ehriſtbaumhalter barantiren die Aechtnett Kirner, Kammerer& Cie: Preisermässigung. Ae 5 in großer eluswahl,f Fabrikate. atalo atis ranoo. Mieſſerpu 22 uu — ̃⁵—...—.. eeee Auminium⸗Kochgeſchirre, 67285 H Teppich⸗Kehrmaſchinen, Schlitten und Schlitiſchuhe, 880 In Gasherde, Küchenwaagen, Laubſäge⸗ u. Werzengkaſten — eee Kochgeſchire u Feſchenten eimpfehle Wuu. drletbesehwerer Das schönste ur Weahnachts-Geschenk Welhnache⸗ derlauff Cuuul 8 8 7 besie. u. gaet 9 41 0 ˖ 5 W 3 Lorſeteen u. Unterröcke geignet eee deee Adler Kettenlos Special⸗Verkauf von Falkerſtraße 10. und für die Kleinen ein Se De bei großer Preisermäßigung 8 zu M..50, M..—, M..50, M..—, M..—. Aur gute Oualitäten unter Garaukie für tadelloſen Litz. Umtauſch bereitwilligſt. Korſetts nach Maaßz in jeder Ausführung. Untertaillen-Korsett-Schoner. Neuz Fatentirte Strumpfhalter. Stein-Denninger Warenseloben, 2 80 Adler-Fahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer Paten!„—l i enn drad“. Fenteaſe g 1* Filiale: Mannbheim, F 4, 1. eeeeee Fahlräce“ öctawagentEnpe eislhasgige Schrebmeschlgf Bienenhonig 5 8 dene[Sel bplanken. Korsetten-Haus Planken E., 1. alen age den zurüchgesctle Räder in osser Auswahl.] Reizende Puppen-Korsetts gratis. 4 SOOe — 5 den billigſten Tagespreiſen empfiehlt 71462 6. 2 Ladeu. Sοοοοοοοοο οοοοοe ſſenden Geſcheulen e Smuſter⸗ und Modell⸗Korſetteng