ll —— 1 eee— 1 — Telegramm⸗Adreſſe: ournal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſtauſ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zelle. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25 (Badiſche Volkszeitung.) — Telephon: Redaktion: Nr. 577. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Anzeiger (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Filiale: Nr. 815. Verantwortlich für Polttik⸗ Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Druckerei,(Erſte Rannheimer Typograph. Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) Druckerei: Nr. 341. Se ee Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſammülch ae Nr. 42. Freitag, 25. Januar 1903.(Abendblatt.) Das Pantheon⸗Projekt. (Von unſerm Korreſpondenten.) )4( Berlin, 24. Januar. Inm Auguſt war's— wer Zeit und das nöthige Kleingeld hatte, weilte noch an der See oder im Gebirge und was ſich ſo innere Politik nennt, ruhte tief im Sommerſchlaf— da brachte das Blatt des kürzlich ahermals dekorirten Herrn Auguſt Scherl die folgende artige Notiz: „Ein Pantheon für Berlin. Ein Pantheon für die großen Todten Deutſchlands. Wie Paris ſein Pantheon und London ſeine Weſtminſterabtei beſitzt, ſo beſteht der Plan nunmehr auch der Reichshauptſtadt einen Tempel zu ſchaffen, in welchem(man beachte die köſtliche Ausdrucksweiſe) nach ihrem Tode Deutſch⸗ lands größte Männer ruhen ſollen. Auf zwanzig Millionen Mark haben die Kreiſe, denen der Gedanke entſtammt und die ihn auch auszuführen hoffen, die Koſten für das Terrain ver⸗ anſchlagt. Wie zur Beſeitigung der Schloßfreiheit will man auch hier die Summe durch eine Lotterie aufbringen. Für die Be⸗ bauung müßte das deutſche Volk durch ſeine Vertreter Sorge tragen laſſen, d. h. der Reichstag würde den Bau in ſeine Hand zu nehmen haben Es war unheimlich heiß um jene Zeit; auf ſonnendurch⸗ ſengte Tage folgten dumpfſchwüle Nächte und umgekehrt. Müh⸗ ſelig kroch man im Schatten der Häuſer an ſeine tägliche Han⸗ tirung; ſich zu erregen, politiſche Leidenſchaften zu entfalten be⸗ zeugte Niemand die geringſte Luſt. Aber das ſchlug doch ein. Mit einer Einmüthigkeit, wie ſie in unſerem öffentlichen Leben leider nur zu ſelten iſt, wurde der tolle Plan von allen Seiten zurückgewieſen und übereinſtimmend hob man hervor, wie un⸗ deutſch das Alles ſei; wie es deutſche Männer immer darnach berlangt haben, den letzten Schlaf an einem Lieblingsplätzchen in⸗ mitten ihrer Angehörigen zu thun und wie das Projekt unweiger⸗ lich kaltem Hohn oder ſchneidender Verachtung begegnen müßte, wenn man wirklich damit das Parlament behelligen ſollte. Nach ſo deutlicher Abſage iſt es denn auch ſtill geworden damals und es ſchien faſt, als ob die Väter der ſauberen Idee auf ihre Aus⸗ führung verzichtet hätten. Aber es ſchien nur ſo; insgeheim arbeiteten ſie fort und vor ein paar Tagen konnte das Blatt des Ritters Scherl, der ſich im Geiſt ſchon im kühlen Marmor⸗ ſarkophag, Walderſee zur Linken und Joſef Lauff zur Rechten, im Pantheon ruhen ſah, die Mittheilung von der förmlichen Konſtitufrung des ausführenden Komitees bringen, alſo an⸗ ſcheinend auf guten Wegen, und als eine Angelegenheit, die ſich vortrefflicher Protektion erfreut, auch ichon im Abgeordneten⸗ hauſe behandelt. Graf Limburg⸗Stirum und Herr Otto Arendt— zwei Herren, von denen der eine über ſehr gute, der andere über nicht ſchlechte Beziehungen verfügt— haben beide durchblicken laſſen, daß der Plan an einflußreichen Stellen Unterſtützung finde, daß er weit mehr ſei als ein ballon'essal den eine ordenslüſterne Cumpanei in ſtiller ereignißloſer Zeit zum Vergnügen der Einwohner in die Lüfte entſandte, und des⸗ halb vor ihm warnen zu müſſen geglaubt. Dabei haben ſie ſich auf das Thema von der Lotterie beſchrünkt und was ſie gegen die Unmoralität vorbrachten, der verberblichen volkszerrrüttenden Spielwuth ein patriotiſches Mäntelchen umzuhängen und ſie noch obendrein behördlich oder halbamtlich zu fördern, das iſt jeden Lobes würdig. Aber das iſt doch nur eine Seite der Sache; ſie t noch eine andere. Die iſt noch ernſter faſt und eminent Tagesneuigkeiten. — Die Braut in Flammen. Ein aufregender Vorfall, der zur Vorſicht mahnt, ereignete ſich gelegentlich eines Maskenballes im„Fränkiſchen Hof“ zu Köln a. Rh. Ein junges Mädchen ſaß in leichtem Coſtüm von Tüll und Gaze in Geſellſchaft ſeines Bräutigams unter der Gallerie, als ein gegenüberſitzender junger Mann ein Streichholz an dem Porzellanbehälter entzündete, um ſich eine Cigarre anzubrennen. Hierbei ſprang von der Zünd⸗ maſſe des Streichholzes ein Theilchen brennenden Phosphors ab und ſofort ſtand das leichte Obergewand des Mädchens in hellen Flammen. Ueber und über brennend ſtürzte die Unglückliche in ihrer Angſt dem Ausgange des Saales zu, wo ſich ihr ein Herr aus der Geſellſchaft entgegenwarf, ſie zu Boden drückte, und ſich dort ſo lange mit ihr umherwälzte, bis die Flammen erſtickt waren. Dem Mädchen ſind zwar die Kleider völlig vom Leibe derbrannt, doch hat es außer dem Verluſt des Haarſchmuckes keinen körperlichen Schaden genommen. Nur der muthige Retter hatte ſich die Hände arg verbrannt. — Ein Club geſchiedener Frauen hat ſich in Wien kon⸗ ſtituirt. Es hatten ſich zur Vorbeſprechung etwa 38 Frauen ein⸗ gefunden. Eine der Einberuferinnen eröffnete die Verſammlung mit einer kurzen Anſprache, die über die Ziele des Klubs Auf⸗ kärung gab: Geſelligkeitspflege, feſtliche Veranſtaltungen, Arbeits⸗ und Stellenvermittelung und Darlehensgewährung heißen die Prinzipien. Es folgte die Debatte. Zum Schluſſe llte eine Rednerin die Frage, ob auch die„verlaſſenen“ Frauen, die nicht geſchieden ſind, in den Verein eintreten können. Sie erhielt von autoritatiber Seite die Antwort, daß die verlaſſenen rauen dem Verein als—„Ehrenmitglieder“ beitreten können. — Ein echt amerikaniſches Gaunerſtückchen wird aus Newyork berichtet. Ein Farmer in der Nähe von Minneapolis hatte ſein Tagewerk eben vollendet, als in leichtem Gefährt ein politiſch. Hier ſind rückſichtsloſe Burſchen wieder einmal drauf und dran, zwiſchen Volk und Kaiſer einen Keil zu treiben. Man erzählt ſich ſchon lange, daß dem Kaiſer, der durchſchnittlich vier Monate im Jahr in der alten Hohenzollernburg reſidirte, die rückſeitige Nachbarſchaft nicht gefalle. Mag ſchon ſein; uns gefällt ſie auch nicht. In den letzten Jahren iſt es zwar erheblich beſſer geworden; immerhin bieten die niedrigen windſchiefen Baracken, die ſich am Schloßplatz an einander zwängen, einen wenig erfreulichen Anblick. An dieſem Punkt gedenken Liebe⸗ dienerei und Geſchäfshuberei einzuſetzen. Die Glieder des Komitees ſind indifferente, in weiteſten Kreiſen unbekannte Leute; ein Oberleutnant a.., ein ſogenannter Baumeiſter, der vielleicht als ehrſamer Maurerpolier begann und ſonſt noch wer. Wir kalkultren: zwei von ihnen wollen verdienen, der Dritte will einen Orden haben. Wenn ihr Zweck erreicht iſt, treten ſie mehr oder weniger dekorirt, mit mehr oder weniger gefülltem Beutel, ihren wohlgeordneten Rückzug an und verſchwinden im Dunkel. Das ganze Odium aber bleibt dem Kaiſer, dem hämiſche Scheelſucht dann nachreden wird, ihm zu Gefallen ſei der tolle Spuk voll⸗ führt worden. Das wird kein Patriot— und wer Patriot iſt, wird heute auch Monarchiſt ſein müſſen— wünſchen dürfen und darum thut es Noth, bei Zeiten abzumahnen. Wir wollen keine Ruhmeshalle; wir brauchen auch keine. Wenn Se. Majeſtät aber für ſeine nach dem Schloßplatz hinausbelegenen Berliniſchen Wohnräume eine beſſere Ausſicht wünſcht, dann wird er, falls nicht einer unſerer Milliardäre ſpontane Aushülfe bringt, es machen müſſen, wie andere Sterbliche es in ſolchen Fällen auch machen: auf die Zeit und die nimmer ruhende Bauthätigkeit vertrauen. Allzulange wird die Spekulation die alten Jammerkäſten wohl nicht mehr ſtehen laſſen. Inzwiſchen kann man ſich ja damit tröſten, daß auch an die Hofburg, da wo ſie auf den Graben hinausmündet, niedrige, dürftige Nachbarn herankriechen. Und die Wiener Hofburg iſt ſozuſagen auch ein hiſtoriſcher Bau und in ihr wohnt, wenn wir recht berichtet ſind, auch ein Herr von kaiſerlichem Rang. Politiſche Ueberſicht. *Maunheim, 28. Januar, Der Offenbacher D⸗Zug⸗Braud war bekanntlich vor Kurzem Gegenſtand einer Interpellation im preußiſchen Abgeordnetenhauſe. Die Beſprechung darüber wurde geſtern zu Ende geführt. Der Reihe der Abgeordneten, die das Sparſyſtem der preußiſchen Eiſenbahnverwaltung verurtheilten, ſchloß ſich auch der nat.⸗lib. Abg. Macco an, er ſuchte die Wurzel des Uebels in der Abhängigkeit der Eiſenbahnverwaltung vom Finanzminiſterium und empfahl die Einſetzung einer beſonderen Eiſenbahnkommiſſion, um eine gründliche Prüfung des Eiſen⸗ bahnweſens zu ermöglichen. Den Vorwurf der Profitmacherei, den der Abg. Sgenger erhoben hatte, bemühte ſich der Eiſenbahn⸗ miniſter v. Thielen zu entkräften, und hierbei kamen ihm die Abgg. Feliſch(konſ.) und Daub(nat.⸗lib.) zu Hilfe, während der Abg. Fritzen(Ctr.) auf die Gefahren des elektriſchen Straßen⸗ bahnbetriebes hinwies. Damit war die Beſprechung der Inter⸗ wellation beendet. Zur Veröffentlichung des zweiten Bueckſchen Brieſes bemerkt die dem früheren Miniſter v. Berlepſch naheſtende Sociale Praxis: Wir verurtheilen im Verein mit allen anſtändigen Leuten dieſe Veröffentlichung vertraulicher Privatbriefe, die ſicher nicht auf redlichem Wege in den Beſitz des Vorwärts gekommen, aufs Schärfſte, können uns aber der Wiedergabe ſolcher Akten⸗ ſtücke, die zweiffelos die politiſche Diskuſſion beſchäftigen, eben⸗ ſowenig wie die anderen Zeitungen der nichtſozialiſtiſchen Parteien entziehen. Was den Inhalt betrifft, ſo bringt er für unterrichtete Kreiſe wenig Neues. Die Vorgänge, die zum Rück⸗ tritt des Frhr. v. Berlepſch führten, und die Rolle, die der Centralberband durch Benutzung parlamentariſcher und gußer⸗ parlamentariſcher Mittel dabei ſpielte, ſind ebenſo bekannt wie die Thatſache, daß ſich der neue Handelsminiſter der warmen Gunſt des Verbandes erfreute. Immerhin iſt der Brief ein ſprechendes Dokument für die Bedeutung und den Einfluß, den der Centralverband deutſcher Induſtrieller auf unſere Politik auszuüben ſich bemüht. Er rühmt ſich, ihm unbequeme Miniſter klein zu kriegen, und verſucht, ihm genehme Miniſter auf ſein ſozialpolitiſches Programm zu verpflichten. Ja er greift über die Miniſter hinaus: hat doch Hr. Bueck im Herbſt 1890 auf der Generalverſammlung des Vereins für Sozialpolitit in Frantfurt a. M. rundweg erklärt, er, der Vertreter eines mächtigen Arbeit⸗ geberverbandes, werde niemals die Gleichberechtigung der Arbeiter anerkennen, die der Kaiſer kurz zuvor wiederholt prokla⸗ mirt hatte. Der Centralverband kann allerdings Angeſichts mancher Thatſachen mit ſeiner Macht prunken. Den Regierungen müßte aber doch bei einem ſolchen Bundesgenoſſen, der ſich als Herrn aufſpielt, eigentlich ſchwül und unheimlich werden. Eine Abſchüttelung mit Worten hilft da gar nichts. Nur Thaten ſind da am Platz. Und dieſe können die Regierungen ſehr leicht ſchaffen, wenn ſie die vom Reichstage dargebotene Hand ergreifen und gemeinſam mit ihm den Weg ſozialpolitiſchen Fortſchritts einſchlagen. Wir ſollten meinen, für die Miniſter würde die Bundesgenoſſenſchaft der Volksvertretung erheblich wichtiger und angenehmer ſein als die anmaßende Gönnerſchaft einer über⸗ mächtigen Intereſſentengruppe. Im Sterbezimmer der Nönigin Viktorla, (Von unſerm Korreſpondenten.) § Cowes, 24. Januar⸗ Gegen ein Uhr begaben ſich alle im Schloſſe anweſenden Fürſtlichkehiten zuſammen nach dem ſtillen Raume, in welchem die ytodte Königin auf dem Sterbebette weiß gekleidet und unter einer weiß⸗ſeidenen Decke ruht. Ein dünner Schleier bedeckt das Geſicht, ohne jedoch die Züge zu verhüllen und einige weiße Blumen liegen auf dem Bette zerſtreut umher. Da außerdem das ganze Gemach in ſeinen Möbeln, Tapeten, Vorhängen u. ſ. w. weiß gehalten iſt, und jeden Prunkes entbehrt, ſo macht die ganze Szene einen überaus friedlichen Eindruck, während die ruhigen wachsbleichen Geſichtszüge der Fürſtin von dem ſchmerzloſen Dahinſcheiden Zeugniß ablegen. Ueber dem Bette hängt am Kopfende ein großes vergoldetes Kreuz, das jetzt mit einem Immortellenſtrauß geſchmückt iſt. An der gegenüberliegenden Wand, ſo, daß die Augen der Königin bei Lebzeiten immer darauf ruhen konnten, hängt das Bild des früh verſtorbenen Prinz⸗Gemahls Albert und ein großes Oelgemälde„Der gute Samariter“, während zahlreiche Photographien von Mitgliebern der königlichen Familie im Zimmer vertheilt ſind. Die drei indiſchen Leibtrabanten, welche die Königin auf all ihren Reiſen und Ausfahrten abwechſelnd zu begleiten pflegten, ſtehen unbe⸗ weglich wie Statuen an der Thür und an den Enden des Beltes Geiſtlicher bei ihm vorfuhr und um Unterkommen für die Nacht bat. Man räumte ihm die gute Stube ein. Der Prediger be⸗ theiligte ſich an der Abendmahlzeit, erzählte, daß er einen Sterbenden beſucht, forderte die Familie zum Gebet auf und begab ſich zur Ruhe. Noch ehe man ihn Morgens geweckt hatte, fuhr wiederum ein Wagen vor. Dieſer barg ein Liebespärchen, das heirathen wollte und nach dem Hauſe des nächſten Geiſtlichen fragte.(Bekanntlich wird man in Amerika ohne Aufgebot von einem Paſtor irgend welcher Konfeſſion getraut.) Der Farmer ſchmunzelte, bat die beiden auszuſteigen und rief den Geiſtlichen. Dann verſammelte ſich die Familie mit ihren Gäſten am Klavier. Eine Tochter, die in der Stadt erzogen war, ſpielte den Hochzeits⸗ marſch, die zu Vermählenden zeigten viel Rührung, und der Pre⸗ diger waltete ſeines Amtes. Der Farmer und ſeine Frau aber⸗ zeichneten als Zeugen den Trauſchein. Nach einem ſchnell improvi⸗ ſirten Feſtmahle begab ſich das junge Paar auf die Hochzeitsreiſe, und auch der Geiſtliche verſchwand, nicht ohne dem gaſtfreien Hauſe ſeinen Dank geſagt zu haben. Unſer Landmann aber empfing zwei Tage ſpäter von ſeiner Bank in Carver die Mit⸗ theilung, daß ein von ihm gezeichneter und ſeiner Frau indoſſirter Wechſel auf 2000 Mark dem Ueberbringer ausbezahlt worden ſei. Schleunigſt fuhr er zur Stadt und ſtellte nun feſt, daß der Wechſel die Signaturen trug, die man glaubte unter einen Trau⸗ ſchein geſetzt zu haben. — Unter der Tabaknoth leiden, wie Baron Binder aus Peking der„Kreuzztg.“ ſchreibt, die deutſchen Truppen in Ching. Was in China ſchon im Oktober und zwar von Offtzieren ge⸗ raucht wurde, beſchreibt Baron Binder folgendermaßen:„Wir haben uns zwar, nachdem unſere letzte CEigarette verduftet war, herbeigelaſſen, chineſiſchen feingeſchnittenen Tabal in Kloſett⸗ papier gedreht zu ſmoken, und damit den Qualen des Tabak⸗ mangels die Qualen der Ueblichkeit paralyſirend entgegengeſetzt, ober dieſe Mängel haben ſelbſt in Peking noch nicht aufgehört, und eine annehmbare Cigarette wird mit Silber aufgewogen — Wie mag da erſt der Tabak der Soldaten beſchaffen ſein?— Nicht beſſer als mit Tabak ſieht es mit dem Thee aus. Baron Binder ſchreibt:„Wenn es Leute geben ſollte, die uns darum beneiden, daß wir hier echten, unverfälſchten Thee zu krinken bekommen, ſo antworten wir bitterlich im Chorus:„Thee, o du chineſtſcher, der du ein fades parfümirtes Spülwaſſer ohne Saft und Kraft biſt, ſei verdammt auf ewig.“ Was wollten wir nicht um eine Schale indiſchen oder Ceylonthees geben..“ — Das Recht eines Königs, Menſch zu ſein, hat kein Geringerer ſo draſtiſch beanſprucht, wie der jetzige König Alberk von England. Zu Lord Rothſchild machte der damalige Prinz von Wales kürzlich folgende Aeußerungen:„Ihr Leben, lieber Rothſchild, mag gewiß manchmal mühevoll ſein, aber es iſt leicht, wenn Sie es mit dem meinen vergleichen. Ich ſehne mich nach dem Leben eines Privatmannes, und ich weiß, daß das mein Leben nie ſein kann. Jeder Blick, jede meiner Bewegungen, wird beobachtet. Wenn ich mich öffentlich zeige, ohne ein Lächeln im Geſicht, ſo verkünden die Zeitungen:„Seine Königl. Hoheit ſieht müde und traurig aus, und wir fürchten, daß bedeutſame Ent⸗ hüllungen bald ans Tageslicht kommen werden.“ Wenn ich im Gegentheil mit einem Lächeln erſcheine, ſo heißt es in den Zei⸗ tungen:„Der Prinz von Wales ſah befriedigt und glücklich aus und befindet ſich bei beſtem Wohlſein, während ich mich vielleicht ganz miſerabel fühle. Das Muſter meiner Kleider, die Farbe meiner Cravatten, ob ich dem Herrn Soundſo die Hand geſchüttelt habe, oder ihn nur grüßte, und der Grund, weßhalb ich ihn nur grüßte— alle dieſe Kleinigkeiten werden beobachtet und bekannt Zu dieſem mündlichen Herzenserguß geſellt ſich nioch ein ſchriftlicher. Die Herzogin von Fife beſitzt ein Album, in dem faſt alle Mitglieder des engliſchen Königshauf re per⸗ ſöulichen Meinungen, Geſchmacksrichtungen und Eindrücke auf⸗ gezeichnet haben. ieb i gemacht.“— Seneral⸗Anzeiger. „Kaffar⸗⸗Hindar die Todfenwachk. Sie r von Kopf bis zu Fuß in ſchnee⸗ gekleidet und laſſen ſich nur wider⸗ n ablöſen. Außerdem befindet ſich lten Hofdamen der Königin ſowie eine der dem Raume, von denen die Leiche bald nach hen und gekleidet worden iſt.— Die Verwandten der hohen Entſchlafenen blieben eine edam Todtenbette verſammelt, verrichteten ein ſtilles chten dann Raum für die Offiziere der beiden Wachttkommandos der Garde⸗ Letzteren ſtellten auch die Ehrenpoſten an den loß und an der Thür des Sterbezimmers, ſigen Gardiſten nach engliſchem militäriſchen Zeichen der Trauer mit umgekehrten Gewehren, dung und das aufgepflanzte Seitengewehr nach dem enkt und die Hände über dem Kolben gefaltet, da⸗ ffizieren wi die geſammte Dienerſchaft en Haushaltes vom höchſten Beamten bis zur igſten Scheuermagd hereingeführt und durfte zum letzten lale ihrer todten Königin und Herrin huldigen. Ein alter , der über vierzig Jahre zur perſönlichen Aufwartung hat, verſichert mir, daß Königin Victoria auf dem Todten⸗ zwanzig Jahre jünger und viel friedlicher und freund⸗ h, als er ſie ſeit langer Zeit gekannt habe. e feierliche Aufbahrung der königlichen Leiche wird heute gen in dem großen Speiſeſaal des Schloſſes vor ſich 5 der vollſtändig in einec Kapelle umgewandelt wird. Hier bll Königin Victoria, wie es heißt, dann noch ſechs bis acht Tage rühen, bis die Vorbereitungen zur Aufnahme ihrer ſterb⸗ lichen Hülle im Mauſoleum zu Frogmore bei Windſor voll⸗ ſink Soweit bis jetzt verlautet, wird die Ueber⸗ üdſor direkt und nicht über London ſtatt⸗ noch nicht bekannt geworden, welche Wünſche in d ſer Einſicht hinterlaſſen hat, und welche Ent⸗ t König Edward treffen wird. Die königliche Pacht ſoll die Leiche über den Solent tragen und wird hier⸗ große Eskorte von allen verfügbaren engliſchen Kriegs⸗ ſchiffen haben, ſodaß die britiſche Flokte bei dieſer Gelegenheit ebenfalls den letzten Ehrendienſt bei Ihrer Majeſtät verrichten kann. Alle ſonſtigen Ceremonien und Anordnungen hängen noch von der Entſcheidung des Königs ab, der heute nach Osborne⸗ Houſe zurückkehrt, nachdem er in London die Nachfolge in der Regierung angetreten hat. un 98 und des finden; es die Köni ſcheidung „Alberta bei eine gr ** 4 Taktloſe engliſche Journaliſten. Der Korreſpondent der„Times“ Ver Korreſpondent der„Times ſchreibt ſeinem Blatte von Ea ſt⸗ — wes ünter dem 23.:„Ich muß leider noch über eine ſehr peinliche Szene beri„ der ich geſtern Abend ſelbſt beiwohnte, und deren Bekanntgabe aus? flichtgefühl und im Intereſſe des journaliſtiſchen Selbſtſchutzes erfolgen ſollte.— Als ich am geſtrigen Abend nach der Verkündigung der traurigen Botſchaft vom Dahinſcheiven Ihnen Majeſtät vom Osborne⸗Houſe die Pork⸗Avenue hinabfuhr, bot ſich mir eine Szene, die mit ihrem Lärm und in ihrer unwürdigen Wildheit mich geradezu entſetzte.— Man hörte lautes Gebrüll in der Ent⸗ fernung,— eine Menge Wagen aller Art, Radfahrer, Reiter und Fuß⸗ gänger kamen wie die wilde Jagd unter toſendem Lärm die Anhöhe Hinab, und die meiſten der in dieſem Durcheinander befindlichen Menſchen.— Journaliſten in der Mehrzahl,— ſchrieen und heulten Anaufhörlich:„Königin todt!— Königin todt!“—, wie es in Her City don London nicht ſchlimmer von den Zeitungsverkäufern geſchehen kann. an eine Fuchsjagd erinnerk und würde kaum An die ſchmerzliche Veranlaſſung zu dieſem beſchämenden Spektakel geglaubt haben, wenn man ſie nicht getannt hätte. Das Ganze war ein Skandal, und zwar um ſo mehr, als viele zur Preſſe gehörige Perſonen an dem unwürdigen Schauſpiel betheiligt waren.— ODerartige Vor⸗ fälle, ebenſo wie die verſchiedenen ſenſationshungrigen, erlogenen und entſtellten Meldungen die von Cowes aus mit Bezug auf die Krank⸗ heit und den Tod der Königin in die Welt geſetzt wurden, bilden eine wirkliche Gefahr für die beſſere Klaſſe von Jvurnaliſten und damit auch für das große Publikum. Wie können Preßleute erwarten, bei beſonderen Gelegenheiten beſondere Rückſichten zu finden, wenn ſie bei einer ſo überaus traurigen Veranlaſſung ſich in einer Weiſe betragen, die inm entſetzlichſten Gegenſatze zum allergewöhnlichſten Anſtande ſtehte — Schon an den Thoren des Schloſſes, in dem die alte, gute Königin ſpeben ausgerungen hatte, begann diefer füurchterliche Lärm, und ſo Hildete dieſe erbärmliche Szene thatſächlich einen Rekord in ſchlechtem Geſchmack und in geradezu unmenſchlicher Unanſtändigkeit. Aus Stadt und CLand. »Maunheim, 25. Januar 1901, Regierungsjubiläum des Großherzogs. In Karlsruhe fſand geſtern im Stadtrathsſaale eine Verſammlung von Verkretern verſchiedener Korporationen, Vereine, Intereſſenverbände, der gerößeren und mittleren Städte, der Präſidien der Kammern des letzten Landtags u. ſ. w. ſtatt, um über die Feier des 50⸗jährigen Megierungsjubiläums des Großherzogs(26. April 1902) vorbereitende Berathung zu pflegen. Es wurde einmüthig beſchloſſen, zur gedachten Feier eine Landes⸗Sammlung zu veranſtalten, deren Ergebniß dem Oroßherzog am 23. April k. Is. zur Beſtimmung für einen wohl⸗ thätigen Zweck überreicht werden ſoll. Der Aufruf zur Sammlung wird am 23. April d. Js. veröffentlicht werden. Man wurd Die Armee⸗Trauer w am 27 Janftar aßgelegt und findet deßhalb das Wecken und Wachparade ſtatt. Fernſprechverkehr. In Endingen iſt eine Stadt⸗Fern⸗ ſprechemrichtung in Belrteb genommen und zum Sprechverkeht mit Maunheim zugelaſſen Die Gebühr beträgt 1 Mark. An Spenden zur Unterſtützung der deutſchen Truppen im Oſtaſten und ihrer Augehbrigen gingen ſeit dem 18. November 1900 ein: dei dem Katſerlichen Poſtamte, hier: M. 10.— von Dr. von Duſch, M..— von Roth, Hechinger Karl, M..25 von Klaſſe Ville Mollſchule, M. 0,40 von Karl Miehm; dei der Rheiniſchen Ereditbank: M. 20.— von Eberhard Rub, M. 20.— von Paul Eichner's Nachfolger. Zur Entgegennahme weiterer Spenden ſind die bekannten Sammelſtellen gerne bereit. Chorſängerverbands⸗Maskenball. Der diesjährige Maskenball zum Beſten der Penſionskaſſe des„Allgemeinen Deutſchen Chorſänger⸗Verbandes“ findet am Samſtag, 16. Februar, in ſämmtlichen Lokalitäten des Apollo⸗Etabliſſements(Badner Hof) ſtatt Das nächſte badiſche Säugerbundesfeſt wird nunmehr beſtimmt Pfingſten 1902 in Mannheim abgehalten, nachdem der Er⸗ bauer der hieſigen Feſthalle, Herr Profeſſor Bruno Schmitz,in einer dieſer Tage im hieſigen Rathhauſe ſtattgefundenen Beſprechung er⸗ klärt hat, die Feſthalle werde im April 1902 und die damit verbundene Konzerthalle ſchon einige Monate vorher, wahrſcheinlich im Janaar, fertiggeſtellt ſein. * Rheinſchifffahrt. Die Niederländiſche Dampfſchiff⸗ Rhederei hat den Dienſt auf der geſammten Rheinſtrecke wieder aufgenommen. * Eisgang auf dem Neckar. Das Eis des Neckars hat ſich heute hier in Bewegung geſetzt und iſt abgegangen. Im mittleren und oberen Laufe ſteht das Neckareis noch, da es infolge des niedrigen Waſſerſtandes nicht abtreiben kann. * Eine raffinirt eingefädelte Erbſchaftsgeſchichte wurde in Ludwigshafen aufgeklärt. Die etwa 27 Jahre alte Ehefrau des Schloſſers Matthias Ziegler dahier ſchwindelte ſchon ſeit etwa 7½ Jahren einer größeren Anzahl von Ludwigshafener Leuten vor, es ſtehe ihr eine Erbſchaft von 100 000 in Ausſicht zu deren Erhebung ihr jedoch das Geld zur Bezahlung der Staats⸗ und Erbſchaftsſteuer fehle. Sie zeigte hierbei bei ihren einzelnen Opfern gefälſchte Popiere vor, die von großer Raffinirtheit dieſer Frau zeugen. So lautete 3. B. ein ſolches Schriftſtück:„Pfälziſche Bank Ludwigshafen. Wir benachrichtigen Sie, daß Sie nach Bezahlung der Erbſchaftsſteuer im Betrage von. Mark Ihre Erbſchaft bei uns erheben können.“ So gelang es der Frau, indem ſte den Leuten eine hohe Proviſton ver⸗ ſprach, während des Zeitraumes von 1½ Jahren ſich eine Summe von ca. 7000% zu erſchwindeln. Unter den Hereingefallenen ſind die am ärgſten Bekroffenen zwei Wittwen von Ludwigshafen. Der Einen lockte Frau Ziegler nach und nach den Betrag von 4000 heraus die Andere betrog ſie um 1400. Selbſt einige Beamte wußte die Frau um erhebliche Beträge zu beſchwindeln. Die Betrügerin wurde ver⸗ haftet. Als ſie verhaftet wurde ſtellte ſie ſich plötzlich geiſteskrank, ſodaß zwei Tage ein Gendarmeriepoſten vor ihrem Hauſe Wache hielt, bis ſte ſchließlich ins Krankenhaus befördert wurde. Bei einer Haus⸗ ſuchung wurden eine ganze Reihe von ſelbſtverfertigten Dokumenten und Briefen von Banken vorgefunden. Um dieſen Papieren den An⸗ ſchein der Aechtheit zu geben, ſchnitt ſie aus den Zeitungen die Köpfe für ihre Briefe, wie z. B.„Pfälziſche Bank Ludwigshafen“ heraus und klebte ſie an den Kopf des Briefbogens. Da die Ziegler voll⸗ ſtändig unvermögend iſt, ſo iſt keine Ausſicht vorhanden, daß die Ge⸗ ſchävigten auch nur einen Pfennig erhalten. Aus dem Groſtherfogthum. *Weinheim, 24. Jan. Der Militärverband der Bergſtraße hielt Sonntag, 20. ds. Mts., eine Abgeordnetenverſammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung gevachte der 2. Vorſitzende, Herr Bürger⸗ meiſter Lehmann von Heddesheim, in warmen Worten des verſlorbenen 1. Vorſitzenden, Herrn Fabrikanten Peter Vogler.— Als Feſtort wurde für den nächſten Gaukriegertag 1901, Leutershauſen beſtimmt, Der Vorſtand des Realprogymnaſtums hier, Herr Prof. Dr. Haaß wurde per Acclamation einſtimmig als erſter Gauvorſitzender gewählt. Vorſtand Joh. Sommer berichtete noch über die von Herrn Dr. Kiſſel⸗ ſtraß ſo trefflich geleitete Sanitätskolonne. Unterdeſſen erſchien Herr Prof. Haaß, welcher von dem Vorſitzenden mit einer kernigen Anſprache und mit einem darauffolgenden Hoch begrüßt wurde. Herr Prof. Haaß dankte für die ihm ſo ehrenvoll zu Theil gewordene Wahl and die ihm treu kammeradſchaftlich entgegengebrachte Geſinnung und ſchloß mit einem Hoch auf den Kaiſer. Heidelberg, 24. Jan. Der Schutzmann Schmelcher in Schlier⸗ bach ſetzte geſtern zwei Perſonen im Nachen über den Neckar, obgleich man ihn wegen der Eisgefahr gewarnt hatte, und er ſuchte auch den Rückweg im Nachen durchzuführen, obgleich die Gefahr des Eisganges inzwiſchen noch dringender geworden war. Richtig ſetzte ſich das Eis in Bewegung, als er ſich noch auf dem Fluß befand, und ſo gerieth Schmelcher in große Gefahr. Zwei beherzte Schiffer arbeiteten ſich mit einem angeſeilten Nachen zu ihm durch und brachten ihn glücllich * Wiesloch, 24. Jan. Der Kaufmann evi, der kürzlich in Heidelberg im Neckar den Tod ſuchte und fand, hat eine Reihe falſcher Wechſel ausgeſtellt. Geſchüdigt ſind größtentheils Ge⸗ ſchäftsfreunde und eine Bank, welche die Wechſel diskontirte. Der Theilhaber Levi's iſt in Konkurs gerathen. * Karlsruhe, 24. Jan. Geſtern Abend wollten Arbeiter des ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerks Ecke der Kronen⸗ und Kriegsſtraße zwecks Abſtellung des Waſſers in den Schacht ſteigen. Nach Oeffnung des Schachtdeckels leuchtete ein Arbeiter mit der Laterne in den Schacht, um nach der Steigleiter zu ſehen. Hierbei entzündeten ſich die an⸗ geſammelten Gaſe und es entſtand eine ſtark tönende Exploſton. Der etwa zwei Zentner ſchwere Rahmen des Schachtdeckels wurde in der Mitte zerriſſen, die eine Hälfte ftel in den Schacht, die andere Hälfte dem Inſtallateur Hieſe auf die Fllße, der hierbei eine Quetſchung ſowie Brandwunden an beiden Händen und im Geſicht erlitt, ſodaß er im ſtädt. Krankenhaus verbunden werden mußte. Außerdem erlitt noch der Inſtallateur Huber Brandwunden im Geſicht und an den Händen und wurde auch im Kraäntenhaus verbunden. *Karlsruhe, (Kronenſtr. Nr. 53), H irth des Reſtaurant Herrn Wilhelm Buetſche, Preis von 146 000% berkauft worden. B0. Karlsruhe, 24. Jan. Die hieſige Han delstkam mer richtete an das Gr. Juftizminiſterium das Erfuchen, die Gerichts⸗ vollzteher thuntichſt allgemein zur Aufnahme von Wechſel⸗ en zu ermächtigen und ſte anzuweiſen, bei der P rung von Wein in Fäſſern die in der Fakt 5 er gehörer Weinfa len zum on BN. Wolfach, Armbruſter einen brenz dringen ſchien. Er ſchlug verſchl Waſchkeſſel die Wäſcherin Franzista Hauer daliegen, auf einer vollſtänwig verkohlt. Sie war, wohl in Folge von Schnapsgenuß Waſchkeſſel in Schlaf gefall während deſſen ihre Kleider 7 oſſene Thür ein und fund fingen. An ein Aufkommen der bedauernswerthen Perſon iſt kaum mehr zu denken. BN. Pforzheim, 24. Jan. Einen Boykott über die Albte zu verhängen drohen die Arbeiter, der an derſelben gelegenen Gemei den. In mehrfacher Eingabe an die Direktion obengenannter Ba ſuchtn dieſelben der Ueberfüllung in den Arbeiterzügen abzuhelfe da ſich jedoch dieſe den berechtigten Wünſchen der Arbeiter verſchließt, ſo ſollen in den einzelnen Gemeinden Verſammlungen über weitere Schritte gehalten werden. Die Arbeiter drohen, bei günſtiger Witterung ihren Weg nach Pforzheim zu Fuß zurückzulegen und ſo durch den Einnahmeausfall die Bahn zu beſſerer Verkehrseinrichtung zu ber⸗ anlaſſen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludſvigshafen, 24. Jan. Von einem bedauerlichen Unglück wurde eine hieſige Arbeiterfamilie betroffen. Ihr 8jähriger Sohn, der die 3. Klaſſe der hieſigen Volksſchule beſucht, ſollte von ſeinem Lehrer wegen Unaufmerkſamkeit beſtraft werden. Um den Schlägen auszu⸗ weichen verkroch er ſich unter die Bank. Der betr. Lehrer beauftragte zwei Knaben, denſelben unter der Bank herauszuziehen. Dieſe zogen nun an dem Knaben, der ſich feſtklammerte, ſo ſtark, daß demſelben an⸗ ſcheinend im Innern etwas zerriß. Seit 3 Tagen liegt er darnieder ohne die geringe Nahrung zu ſich zu nehmen, und iſt er ſeit geſtern ſo ſchwach, daß man ſtündlich ſeinen Tod erwartet. Gerichtszeitung. * Maunheim, 24. Jan.(Strafkammer III.) Vorſ.: Herr Landg.⸗Direktor Wengler. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Staatsanwalt Morath. 1) Wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an einem Kind wurde der 25 Jahre alte Schuhmacher Karl Seel II. von Ladenburg zu 1½ Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurtheilt. Verth.: .⸗A. Dr. Nauen. 2) Der 66 Jahre alte, bisher noch unbeſtrafte Landwirth Leonh. Wagner aus Oftersheim machte in ſeinen alten Tagen noch einen unglaublich dummen Streich. Die Streulooſe für den Bezug von Streu aus dem Haardtwalde wurden unter den Bürgern von Ofters⸗ heim verlooſt. Dem Angeklagten fiel nun das Loos Nr. 117 zu, welches einen wenig günſtigen Streubezirk im ſog. Koſackenbuckel an⸗ wies, während auf Nr. 217 ein ſehr vortheilhafter Streubezirk im Revier Bildſtöckl gefallen war. Dieſe letztere Nummer hatte der Gigarrenmacher Jakob Gäng bekommen. Wagner war nun dreiſt genug, aus der mit Tintenſtift geſchriebenen Ziffer ſeines Looszettels — durch Ueberſchreiben der Eins mit Tinte die Zahl 117 in 217 zu verwandeln, und auf dem Rathhauſe dieſe Fälſchung geltend zu machen, um durch vieſe Schliche ein beſſeres Streuſtück zu erhalten. Natürlich wurde die Fälſchung, die ſehr plump ausgefallen war, fofort bemerkt und der alte geſchwätzige, rechthaberiſche Herr kam auf die Anklagebank. Das Gericht ſprach gegen ihn eine Gefängnißſtrafe von 2 Wochen aus. Als Sachverſtändiger über die Schriftfälſchung war Herr Hauptlehrer Dr. Meuſer einvernommen worden. 3) Der Hauſtrer Adolf Gras aus Villeneuve wurde wegen un⸗ erlaubter Ausſpielung zu 3 ⸗/ Geldſtrafe verurtheilt. 4) Die Berufung des Cigarrenmachers Konrad Frey aus Reilingen, den das Schöffengericht wegen Unterſchlagung mit 8 Tagen Gefängniß bedacht hatte, wurde als unbegründet verworfen. 5) In ebenſo roher als frivoler Weiſe ſetzte der Taglöhner Johann Greif aus Hockenheim am 9. Okt. v. Js. das Leben des Eiſenbahn⸗ ſchaffners Georg Schmitt in Gefahr⸗ Als an jenem Tage der Lokal⸗ zug ſich auf Station Hockenheim in Bewegung ſetzte, gab Greif dem auf dem Trittbrett ſtehenden Beamten einen Stoß in den Rücken, daß Schmitt um's Haar herabgeſtürzt und vermuthlich berunglückt wäre. Da die rohe Arbeiterſchaft der Umgegend von Hockenheim nicht felten das Bahnperſonal beleidigt und thäklich angreift, ſo erkannte das Schöffengericht gegen den heimtückiſchen Menſchen uuf 3 Monate Ge⸗ fängniß. Die Berufung Greifs wurde ſelbſtverſtändlich verworfen. Verth.:.⸗A. Dr. Frank. 6) Vom Schöffengericht war der Stuhlmacher Gottlteb See⸗ mann aus Eberdingen, der den Stuhlfabritanten Bayer in Weinheim und beſſen Schwager, mit einem ungeheuren Meſſer bewaffnet,„be⸗ lagert“ hatte, zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt worden. Auch dieſe Berufung blieb ohne Erfolg. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Liederabend. Der Name Wlezeck iſt den alten Theater⸗ und Muſilfreunden Mannheim's noch in beſter Erinnerung. Hocherfreulich iſt es, daß nun Gelegenheit geboten iſt, einen Enkel der Frau Wlezeck, Herrn Hofopernſänger Jäger aus Karlsruhe in einem eigenen Lieber⸗ abend hier zu hören. Herr Jäger verfügt bei einer ganz hervorragenden Schulung ſeines Organs, über einen vorzüglichen Vortrag, ſodaß bei den Beſuchen des Liederabends ein hoher künſtleriſcher Genuß bevor⸗ ſteht. Vormerkungen nehmen bereits vie Muſikalienhandlungen von K. Ferd. Heckel und Th. Sohler an. ———————— „Ich bin am glücklichſten, wenn ich keine öffentlichen Verpflich⸗ fungen zu erfüllen habe, wenn ich eine wirklich gute Cigarre rauchen und(muß ich es beichten?) eine gute Novelle ruhig leſen kann, ohne daß die Zeitungen am nächſten Tage berichten:„Seine Königliche Hoheit det Prinz von Wales hat ſehr ernſtlich geſpielt und geſtern mehr Geld verloren, als er jemals bezahlen kann,“ wenn ich Sir Edward Clarke die Hand drücken und mit ihm ſprechen kann, ohne daß ſich ſofort das Gerücht verbreitet, daß der Prinz von Wales heftig gegen den gegenwärtigen Krieg ein⸗ enommen“ iſt, wenn ich zu Hauſe einen ruhigen Abend mit der rinzeſſin und meiner Familie verbringen kann. Am unglück⸗ lichſten bin ich, wenn ich raſende Kopfſchmerzen habe und ge⸗ ſellige Pflichten erfüllen muß, wobei ich ſo liebenswürdig lächeln muß, als ob ich nie in meinem Leben Schmerzen gehabt hätte.“ Der im verfloſ⸗ — Der Umbau des Londoner Hafens. ſenen Jahre angeregte Gedanke einer Verbeſſerung des Londoner Hafens, den der Brite mit Stolz als den größten der Welt nennt, dürſte in ausgedehnterem Maße geſchehen, als zuerſt in Ausſicht genommen war. Die Aenderungsvorſchläge ſind größten theils auf den rapiden Aufſchwung continentaler Häfen, und zwar be⸗ Jonders derfenigen von Hamburg und Antwerpen, ſowie auf die zdei der Güterablieferung hemmenden Umſtände zurückzuführen, bie ſchließlich zur Folge hatten, daß die Schiffseigner vorzogen, in einem der nördlichen Häfen Englands zu landen und das Gut ee Schiene nach London weiterbefördern zu laſſen, als in London meereen, Linie iſt die Ausbaggerung der Themſe in Erwägung gezogen, für die allein 40 Millionen Mark ſeitens eines Sachverſtändigen herausgerechnet werden. Dieſer Betrag jedoch erſcheint als eine Kleinigkeit gegenüber dem, der für den Ankauf der London⸗ und India⸗Docks, dem Millwall und der Surreh⸗Handelsgeſellſchaft benöthigt wird. Ein hierfür aufzu⸗ nehmendes Kapital ſoll in Raten während der Dauer von 100 Jahren zurückgezahlt werden. Maßgebende Kreiſe verſprechen ſich von dem neuen Projekt einen großartigen Aufſchwung für den Londoner Hafen. — Herzchirurgie. An zwei Körpertheilen, die früher dem Chirurgen ein Noli me tangere waren, Gehirn und Herz, ver⸗ ſucht die neuzeitliche Chirurgie jetzt auch ihre Kunſt. Verletzungen am Herzen werden jetzt ſo gut genäht, wie andere Wunden auch, und ſeitdem führen Herzwunden nicht immer mehr Verblutungs⸗ tob herbei. Das Herz iſt aber ſehr empfindlich gegen Infektions⸗ keime; und dieſe laſſen ſich, wenn ſie durch einen Stich u. ſ. w. miteingedrungen ſind, durch einen Eingriff nicht immer mit Sicherheit entfernen. Daraus mag es ſich erklären, daß trotz ſorg⸗ fältigſter Behandlung noch 85 v. H. der Herzverletzungen mit dem Tode enden. Einen neuen Fall dieſer Art veröffentlicht ſoeben Sanitätsrath Dr. Pagenſtecher(Elberfeld) in der„Deutſchen Med. Wochenſchrift“. Ein italieniſcher Arbeiter hatte ſich in Elberfeld mit einem dolchähnlichen Meſſer einen Stich in der Herzgegend beigebracht. Eine halbe Stunde nachher, als er ins zuführen. In erſter kinzulaufen und die Sache ber Achſe ihrem Beſtimmungsorte zu⸗ von Blut durchtränkt, und der Puls iſt nicht mehr fühlbar. Nach der Lage der Einſtichſtelle in der Haut mußte das Herz verletzt ſein. Um an dasſelbe herankommen und die Blutung ſtillen zu können, mußte die Bruſtwand geöffnet werden. Als das geſchehen war, blähte ſich der linke Lungenrand gewaltig vor, das Herz arbeitete unregelmäßig, das Operationsfeld ward mit Blut aus der Wunde des Herzbeutels überſchwemmt. Mit einiger Schwie⸗ rigkeit wird ſie zu Geſicht gebracht. Nach ihrer Erweiterung durch einen Scheerenſchnitt tritt Luft in den Herzbeutel, wodurch das in demſelben befindliche Blut durch die Herzbewegung au Schaum geſchlagen wird. Allmählich gelingt es, den 8 Operationsfeld überfluthenden Schaum aufzutupfen und das Herz zu Geſicht zu bekommen. Jetzt füllt das Herg den Herzbeutel aus, wie eine reife, platzende Frucht ihre Schale, wobei die rechte Herzklammer, die zunächſt allein ſichtbar iſt, geradezu unheimli arbeitet. Man hat das Gefühl, als ob ſie platzen wolle. Bei weiterem Nachſehen findet Dr. Pagenſtecher, daß eine Kranzaver des Herzens durchſchnitten iſt, die dann unterbunden wird. Der ganze Eingriff hatte eine kleine halbe Stunde gedauert. Puls gleich hinterher gut. Obgleich der Eingriff anſcheinend ganz gu vertragen wurde, ſtarb der Verletzte doch plötzlich, ohne daß ſich die Todesurſache ganz klar hat feſtſtellen laſſen. Trotzdem zeigt dieſer Fall, daß das Herz viel duldſamer iſt, als man allgemein glaubt. Der Chirurg kann an ihm nähen, muß ihm alſo Stiche zufügen, er kann das ganze Herz zur Seite ſchieben, ohne daß die Kranlenhaus gebracht war, ſind ſeine Kleider ſchon förmlich Herzbewegungen davon beinflußt würden. e „— ů ů——— VFFTFCVTT Mannheim, 25. Januar. General Anzeiger 3. Sekte Arnold Vöcklin's äußere Erſcheinung in keßter HSeit. Einem Nekrolog aus der„Basler National⸗Zeitung“, der von 4 deſonderem Werthe iſt, weil er aus der Feder eines perſönlichen eundes Böcklin's ſtammt, entnehmen wir Folgendes:„Sein Gang war ſchwer, ein Stock mußte Stütze ſein, und der Meiſter klag:e, daß er an der Arbeit ſehr gehindert werde. Wenn er dann aber daſaß und ſein graues Löwenauge hinausblickte in die Zauberlandſchaft am Hügel bon Fieſole, oder noch weiter in die Fernen, die wir nicht ſahen, da wußte man: der Künſtler in ihm iſt ſo lebendig, wie ehemals; der ge⸗ waltige Geiſt arbeitet in ungeſchwächter Kraft; vor dieſem ruhigen, weißen, mächtigen Olympierhaupte ſtehen jetzt Geſtalten von nie ge⸗ ſehener Schö theit! Von Zeit zu Zeit kehrte er dann zurück vom Schauen und Sinnen; etwas Anderes, Liebliches, wir möchten faſt ſagen: etwas Kindliches, blitzte aus den Augen; ſeine Blicke ſprachen wieder mit den Menſchen um ihn herum; er ſuchte den Einen oder Andern, winkte ihn zu ſich her, ſprach mit ihm, ebenfalls etwas ſchwer, aber in völliger Klarheit des Gedankens, und dabei lächelte er oder grollte, je nachdem das Geſpräch ſich wandte, das nie um Gewöhnliches, ſondern immer um hohe Dinge, um Malerei oder Muſik, ſich bewegte. Am freundlichſten haben wir ihn immer lächeln ſehen, wenn in ſorgen⸗ der Liebe ſeine Gattin ſich ihm nahte, ihm den Arm reichte, um ihn herumzuführen oder um ihm irgend eine der kleinen Aufmerkſamkeiten zu erweiſen, in denen ihre Treue unerſchöpflich war. Dann aber ſank er wieder zurück ins Träumen; wieder blickte ſein graues Löwenauge weit weg über die Menſchen und Dinge um ihn herum, und ſein Ge⸗ ſicht wurde wieder ſtreng und ernſt. So ſteht er heute vor uns als ein Lebendiger.“ Verdi's Erkrankung. Giuſeppe Verdi pflegte ſeit vielen Jahren die Wintermonate in Mailand zu verbringen. Freundliche Erinnerungen an ſeine Jugendjahre und an ſeine erſten Triumphe be⸗ ſtimmten ihn, Mailands Reif und Nebel der milden Sonne Liguriens 1 borzuziehen. Er war einer der älteſten Gäſte des„Hotel Milan“. Seit bielen Jahren pflegte er m einem kleinen Zimmer im erſten Stock zu wohnen, das an der Ecke zwiſchen der Aleſſandro Manzoni⸗Straße nud dem Croce Roſſa⸗Plaze liegt. Dort wohnte er viele Winter mit der Gattin; dort wohnie er auch jezt mit der Nichte, Frl. Maria Car⸗ raca. Er kam am 4. Dezember nacl, Mailand guter Laune, wie immer, und in blühendem Geſundbeitszuſtande; aber die Intimen be⸗ merkten, daß er zum erſten Male, um in ſein Zimmer zu gelangen, nicht, wie gewöhnlich, di⸗ große Treppe benntzte, ſondern den Fahr⸗ ſtuhl, was er ſonſt nie gethan hatte Verdi führte, mekbopiſch wie ade Greiſe, ein Leben, das ſo regelmäßig war wie das einer Utr. Gegen 9 Uhr ſtand er auf. Er las oder ließ ſich(beſonders in den leßten Jahren) die Zeitungen vorleſen und intereſſirie ſich mehr für litera⸗ 55 tiſche als für politiſche Mittheilangen; er wollte auch über die beſten neuen Erſcheinungen auf dem Gebiete der Kunſt und Literatur uater⸗ richtet werden; ein beſonders lebhaftes Intereſſe empfand er für Alles, 9 was ſich auf Muſik und auf die jungen Masſtri bezog— er verfolgte 2 ſorgſam jeden ihrer Schritte, hob jeden ihrer Vorzüge hervor und klladelte jeden ihrer Fehler. Um nur ein Beiſpiel anzuführen: bei der h. errſten Aufführung von Mascagnis„Masken“ in der Scala ließ er ——*„ KA nn e. —— 4 e 8 ſich von einem Freunde nach jedem Akte über den Erfolg Bericht er⸗ n ſtatten. Um 11 Uhr frühſtückte er und aß, wie auch beim Mittag⸗ 8⸗ eſſen, mit beſtem Appetit; nach dem Frühſtück empfing er die Freunde, u, wenige und gute: Arrigo Boito und den Verleger Ricordi vor Allem. uVon den jungen Masſtri beſuchten ihn am häufigſten Albert Fran⸗ m. ceetti, der Komponiſt der Opern„Asrasl“,„Columbus“ u. f.., und er Amberto Giordano; mit ihnen unterhielt er ſich ſtets über ſeln Lieb⸗ iſt lüngsthema: die Muſik. Wenn die beiden Komponiſten niederſchreiben 18 wollten, was ſie von dem großen Alten zu hören bekamen, ſo wäre 17 das ſicher ein Schatz von werthvollen, ſcharfſinnigen, tiefen Bemerk⸗ zu ungen. Zwiſchen fünf und ſechs Uhr Nachmittags ſaß Verdi ſtets in R. dem großen Salon des Hotels(der für immer den ruhmpollen Namen rt„Salon Verdi“ behalten wird) am Pi In früheren Jahren die hatte er einen Bechſtein; in dieſem Jahre zog er jedoch einen Erard on vor, weil ihm bei dieſem Flilgel die Klaviatur beſſer gehorchte“. Er at ſpielte immer allein und zauberte vielfach variüürt die ſüßen and un⸗ ſterblichen Melodien herauf, mit welchen er die ganze Welt entzückte, 5 oder improviſirte muſtkaliſche Phantaſien, die nur ihn allein ergötzen burften. Vor 5 Uhr ging er, wenn das Wetter gut war, aus und 18 richtete ſeine Schritte gewöhnlich nach dem von ihm gegründeten In⸗ en ſtitut für die Veteranen der Muſik; in dieſem Jahre aber gieig er, ſei es wegen der beſonders rauhen Jahreszeit, ſei es wegen der im nn Vergleich mit früheren Jahren etwas erſchütterten Geſundheit, viel n⸗ wenſger als ſonſt aus. Vor einigen Tagen richtete er einen Brief an al⸗ den Pater Gerardo Beccaro, der ihn eingeladen hatte, die neue„Cor⸗ em pus Domini!⸗Kirche zu beſuchen; in dieſem Briefe bedauerte der aß Meiſter, die Einladung nicht annehmen zu können, weil er nicht mehr re. ſo häufig das Haus berlaſſen dürfe, wie er wohl gewünſcht hätte. ten Am Abend ſpielte er meiſt Karten; und die Freunde, ſowohl in Mai⸗ as land wie in Sant' Agata und in Montecatini, mußten, daß er eine ze⸗ lleine Schwäche hatte: er wollte gewinnen, und der kleine Sieg bereitete en. ihm ein großes Vergnügen. Natürlich ließ man ihn immer gewinnen. Bald nach 10 Uhr ging er zu Bett und ſchlief gewöhnlich ſehr gut. e⸗ Am Sonntag früh beſuchte der Dr. Caporali, Verdis Hausarzt, den im Meiſter wie gewöhnlich und fand ihn bei beſter Geſundheit und bei be⸗ ausgezeichneter Laune; als der Arzt dann in der großen Halle des eſe Hotels Herrn Joſeph Spatz, den Beſitzer des Hotels, traf, ſagte er: „Der Meiſter befindet ſich ſehr wohl; draußen herrſcht Frühlings⸗ wetter. Laſſen Sie doch den Landauer anſpannen; der Meiſter möchte eine kleine Spazierfahrt machen.“ Nach dieſen Worten verließ Dr. ind Caporali das Hotel. Es waren noch nicht zehn Minuten vergangen, lich als ein Kellner die Treppe hinunterſtürzte, um Herrn Spatz zu rufen. eck, Dieſer eilte herbei und erfuhr, daß Verdi in Ohnmacht gefallen ſei; ere er fand ihn auf dem Bekte, neben welchem in großer Aufregung Frl. den Carrara ſtand. Spaß ftagte tief erſchüttert:„Erkennen Sie mich, dei Meiſter?“ Verdi nickte nur, zum Zeichen, daß er ihn erkenne. Man —3 rief ſofort den Dr. Fornoni, der zufällig im Hotel anweſend war, on und ſchickte auch nach Dr. Caporalf, der wenige Minuten ſpäter zur Stelle war. Der Kranke kam wieder zu ſich; man gab ihm etwas — Wein und Kaffee. Die Nachricht von der Erkrankung des Meiſters achh begann ſich, obwohl man ſie geheim zu halten ſuchte, am Nachmitlag ett in Mailand zu verbreiten. Gegen Abend erſchienen dann Extraaus⸗ zu gaben des Secolo“ und der Zeitung„LItalta del Popolo“, die über jen den„Schlaganfall des Masſtro Verdi“ berichteten. Die Zeitungs⸗ erz verkäufer verſtärkten die Doſis und brüllten:„Verdi im Sterben!“ s„Der bevorſtehende Tod Verdis!“„Der Tod Verdis!“ Die Polizei ie⸗ ſchritt ſofort ein und machte den peinlichen Szenen ein Ende. Das ng Haotel Milan wurde bald vas Ziel von ganz Mailand. Der Präfekt, ch der Polizeipräöſtdent, der Sindaco, Verkreter des Stadtrathes und 30 zahlloſe Bürger eilten herbei und ließen ihre Viſttenkarten zurück. 5 Beſonders zahlreich vertreten waren unter den Erſchienenen die da Künſtler und die Journaliſten. Die lange Prozeſſtion dauerte bis bas nach Mitternacht. In dem Zimmer des Ktanken befanden ſich, außer ttel den Aerzten, nur noch die Nichte des Meiſters und Herr Spatz. Laut⸗ Hte los ſtand die Menge bis tief in die Nacht hinein vor dem Hokel und lich blickte zu den erleuchteten Fenſtern im erſten Stock hinauf, begierig, Bei irgend eine Nachricht zu erlangen über den Zuſtand des mit dem Tade der ringenden Greiſes, den Italien mit Stolz als einen ſeiner größten der Söhne rühmt.— Wie wir ſchon mitgekheilt haben, hat Verdi bereits als die Sterbeſakramenke erhalten und die Aerzte haden alle Hoffnung gzut auf ſeine Wieverherſtellung aufgegeben. 10 ig 0 50 AMeneſte Nachrichten und Telegramme. die Mrivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Mittnachts über die Frage einer Eiſenbahngemein⸗ mit Preußen vollſtändig. Er könne nicht die antwortung dafür übernehmen, einen württembergiſch⸗ preußiſchen Vertrag als Kopie des preußiſch⸗heſſiſchen Vertrages abzuſchließen. Immerhin laſſe ſich aber auch ein Vertrag auf einer anderen Baſis vorſtellen mit finanziellen Vor⸗ theilen, aber ohne dieſelben Opfer. * Frankfurt, 25. Jan. Freiherr Wilhelm Karl von Rothſchild, Chef des Bankhauſes M. A. von Rothſchild Söhne, iſt heute Mittag, 73 Jahre alt, geſtorben. * Mülhauſen, 25. Jan. Um 1 Uhr Nachts entgleiſte der von Straßburg kommende Perſonenzug mit ſeinen 3 erſten Wagen in der Nähe der Altkircher Brücke in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Materialſchaden iſt ziemlich bedeutend. * Berlin, 25. Jan. Dem Abgeordnetenhauſe ging ein Antrag der Konſervativen und des Centrums zu, der die Regierung auffordert, mit größter Entſchiedenheit darauf hinzuwirken, daß bei der bevorſtehenden Neuordnung der handelspolitiſchen Verhältniſſe der Landwirthſchaft ein weſentlich geſteigerter Zollſchutz zu Theil werde und in dieſem Sinne dafür zu ſorgen, daß baldigſt die Vorlage des in Vorbereitung begriffenen Zolltarifes an den Reichstag erfolge. Berlin, 25. Jan. Die Stadtverordneten nahmen geſtern mit 93 gegen 12 Stimmen die Magiſtratsvorlage betr. Ankauf der vormals Siemens& Halskeſchen elektriſchen Straßen⸗ bahnen an. * Haag, 25. Jan. Heute Vormittag 11 Uhr überreichte der Vertreter des Juſtizminiſteriums dem Standesbeamten im Rath⸗ hauſe die von der Königin Wilhelmina und dem Herzog Heinrich unterzeichnete Urkunde, worin dieſelben erklären, daß ſie gewillt ſind, die Ehe miteinander einzugehen. Unmittelbar darauf wurde im Rathhauſe die Fahne aufgezogen. Die Kirchen und andere Gebäude folgten dieſem Beiſpiele. Am Sonntag findet das erſte öffentliche Aufgebot ſtatt. 1**.* Zum Thronwechſel in England. * Berlin, 25. Jan. Das Marine⸗Verordnungsblatt veröffentlicht Eeinen Marinebefehl. Derſelbe gedenkt der Ernennung des Kaiſers zum Admiral der engliſchen Flotte und drückt die Trauer mit der engliſchen Schweſtermarine aus, mit welcher ſie oft in bewährter Kameradſchaft verbunden war. Der Marinebefehl beſtimmt: Die Offiziere und Beamte tragen 14 Tage Trauerflor um den linken Unterarm, die Schiffe flaggen Halbſtock bis zum Beiſetzungstage und verfahren am Bei⸗ ſetzungstage nach dem Trauerceremoniell der engliſchen Marine. * Kiel, 25. Jan. Auf kaiſerlichen Befehl ſollen eine An⸗ zahl der im Dienſt befindlichen Schiffe nach England abgehen, um an der großen Flottenparade theilzunehmen, die am 2. Februar anläßlich der Beiſetzung der Königin Victoria ſtattfindet. Prinz Heinrich von Preußen iſt zum Be⸗ fehlshaber dieſer Flotte ernannt. Die Küſtenpanzer„Odin“ und „Hagen“ erhielten die telegraphiſche Ordre, ſofort von Danzig nach Kiel zu kommen. Deutſcher Reichstag. (82. Sitzung vom 25. Januar.) Der Präſident theilt mit, daß die Kaiſerin Friedrich für die vorgeſtrige Beileivskundgebung des Reichstages ihren Dank ausgeſprochen habe. In der fortgeſetzten Berathung der Vorlage wegen Ver⸗ ſorgung der Theilnehmer an der Chingerpedition und ihrer Hinterbliebenen erklärt Schädler(Centr.), er ſei im großen Ganzen mit der Vorlage einverſtanden und hoffe auf eine raſche Erledigung in der Budgettommiſſtion. Die Invaliden von 64, 66 und 70 ſind ſchlechter geſtellt als die Chinakämpfer. Die Wünſche des Reichstages nach Aufbeſſerung der Penſtionen waren bisher er⸗ folglos, jetzt ſind wir endlich aus dem Zuſtand der Ersvägungen heraus. Wir widmen dem Reichskanzler Dank für die geſtrige Er⸗ klärung, das hat der Reichstag geſtern von der äußerſten Linken bis zur äußerſten Rechten bekundet. Die Erklärung hat große Befrie⸗ digung in weite Kreiſe des Volles getragen. v. Vollmar(Soz.) weiſt auf die kühle Haltung hin, die die Regierung noch vor wenigen Wochen hinſichtlich der Verſorgung der alten Kriegs⸗Invaliden angenommen habe. Eine beſſere Erkenntniß ſcheine der Reichstegierung erſt in den letzten Tagen gekommen zu ſein. Hoffentlich gehe es mit dem Verſprechen des Reichskanzlers nicht ſo, wie mit dem ſeines Vorgängers, der 3 Jahre brauchte, um ſein Wort einzuldſen. Graf Oriola(natl.): Wir ſind über die geſtrige Rede des Reichskanzlers hocherfreut. Unverſtändlich iſt, wie man eine böhere Dotirung der Chinakämpfer mit den ſchlimmeren klimatiſchen Ver⸗ hältniſſen begründen konnte. Das haben die Veteranen von 1870, die die Strapazen vor Metz und Paris mitgemacht haben, nicht berſtanden. Staatsſekretär Tirpitz hat in den Rahmen der Vorlage Leuts hinein⸗ gebracht, die mit der Chinaexpedition direkt nichts zu thun haben; nämlich Beamte des Kiautſchougebietes. Er ſcheint mächtiger zu ſein als der Staatsſekretär des Auswärtigen, der die Beamten in Kamerun nicht hineinbringen konnte. Wir wünſchen, daß auch die Theilnehmer künftiger Expeditionen in Afrika, ſowie die Hinterbliebenen der beim Untergange der„Gneiſenau“ Umgekommenen in gleicher Weiſe bedacht werden. Geh. Admiralitätsrath Pecel erklärt Namens der Marinever⸗ waltung: In der Budgetkommiſſton wäre die Hineinziehung von Kiautſchou ausführlich begründet worden; das Kiautſchougebiet habe zunächſt die Operakfonsbaſts für die oſtaſtatiſche Expedition gebildet. Thatſächlich ſei eine Anzahl Beamte, darunter Dolmetſcher, gegen den Feind geſendet worden. Ebenſo hätten Baubeamte ſtarke Strapazen aushalten müſſen. Thiedemann erklärt Namens der Reichspartei ſich mit der Vorlage einverſtanden. Gewichtige Bedenken gegen dieſelbe ſeien durch die Erklärung des Reichskanzlers beſeftigt. Der Leztere berdiente den Dank des Vaterlandes, indem er ſich über die Bedenken einzelner Reſſorts hinwegſetzte. Staatsſekretär Thielmann erklärt Namens des Reichs⸗ kanzlers, die verbündeten Regierungen ſtehen dem Antrag Oriola und Müller⸗Fulda ſympathiſch gegenüber, welcher der Budgetkommiſſton vorliegt und bezweckt, eine Summe auszuſetzen zur Befriedigung der⸗ jenigen Veteranen, deren Anſprüche bereits anerkannt ſind, die aber aus Mangel im Fond bisher Penſtonen nicht erhalten konnten. Bravol) Die Abgg. Pachnicke und Müller⸗Sagan wünſchen möglichſte Beſchleunigung der Angelegenheit. Graf Roon ſpricht ſeine Befriedigung aus, daß die Regierung endlich die Unzulänglichkeit der bisherigen Bezüge anerkennt. Die Erklärung des Reichskanzlers ſei die beſte Feier des preußiſchen Kron⸗ jubiläums. Prinz Schönaich⸗Carolath: Es wäre beſſer, wenn der Stuttgart, 25. Jan. In der Kammer erklärte der Mimiſter des Aeußeren, Frhr. v. So den er theile die Anſichten Reichsſchaßſekretär geſagt hätte, die notirten Veteranen werden unter 4 von Mecklenburg⸗Schwerin allen Umftänden ſofort eiwas erhalten. Die Leufe brauchen Geſd nöthiger, 5 a l Staatsſekretär Thielmang ent„dieſe Sympathite be⸗ veute baares Gelp. 8 e Die Vorlage wird hierauf an die Budgettommiſſton verwieſer⸗ Es folgt Fortſetzung der Etatsberathung bei dem Titel Gehalt des Staatsſekretärs des Innern. Courszettel der Mannheimer Gffektenbörſe vom 25. Jauugr. Obligationen. Staatspapiere. Mlanpprzeſe, 190 Badiſche Obligat. 4 Röbein. Hyp.⸗B. unk. 15 99.— 5U 91½%,(abgeſt.) 9480„„,„ M. 91.90 0 3½% Oblig. Mark.80 bf 9%„„„„ 1904.60 55 92 1886 94. bz 9e„„„Communalf 91. „„ 1892½04 96.26 58 Städte⸗Aulehen. „ 86.50 bz 5 Aeeldd l. 0 8 5 5 1 3 Karlsruher v. J. 1896 7 .8. Ke, ge ee 8 9 34.80 6 5 Sudwigsbaſen M. 98580% 85 Deutſche Reichs auleihe 570 91 3½ Mannheimer Obl. 1880 5150 8 %8„ 5 87 10 51 5 5 5 155 92.50 9½ Preuß. Gonfols 5 95 81% ô„ 2808. 29% 1 97.16 Induſtrie⸗Obligationen 3%„ 87.— bi 2% Bab A ⸗G f. Ahſchifff. 100. 4 Brauerei Kleinlein Heidelb. Eiſenbahn⸗Anlehen. 4 45 5 enzmühle 5 Pfälz.(Zudw. Max Norb) 75 450 81„ 5.60 b 4½ Verein Chem. Fabriken 87½%„ceonvertirt, 06.%½ Sellfofffabrif Waldhof Aktien. Banken. Pfalzbrau, v. Gelſel u. Mohr Sralgeee e ee ee Gewerbebank Speyer 50%f 125.50 B 15 Schwartz, Speher „„ Mannheimer Bank 126.25 G Schwetzingen Oberrhein. Bank 114. 8 Sonne Weltz Speyer Pfälziſche Bank 188. 5 J. Storch Sick 1 Pfälz. Hyp.⸗Bank 107.— G„ Werger, Worms“ 1 Edb. Landau 00 10 Wortiſe: Braühdus v. Oertge theiniſche Creditbant 8. älz. Pr Sbri Rbein. Dyp.⸗Bank 17 3 Pfälz. Preßh. 1. Spritſabr. Südd. Bank 108.20 bz Trausport Süddeutſche Akt. und Verſicherung, Giſenvahnen. Gutlahr⸗Aktien Pfälziſche Ludwigsbahn 228.— C Mannh. Dampfſchleppſchiff „ Marbahn, 142. G„ Lagerhaus Aürddann 128.60& Bad. Rück u. Mitperſich. Hellbronner Straßendahnen 871. G„ Schiſſfahrt⸗Aſſecuranz Chemiſche Jnduſtrie⸗ Continentale Ve ſicherung .⸗G. f. chem. Juduſtrie 114.— Mannheimer Verſicherung Badiſche Anilin⸗ u. Sodg 385.— Sbe rhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 65„ 8 bele G5d 15 junge 3 Württ, Transportverſich. Them. Fabrik Goldeuberg 180 G 1 Chem. Fabrit Gerusheim 54. 03 Jupuſtrie. Berein chem. Favriken 181.50 G Aet.⸗Geſellſch f. Seilinduſteſe Verein B. Oekfabriken 108. G Dingler'ſche Maſchinenfabrit Weſteregeln Alkal. Stamm 210. B Emaillirfabrik firtweiler 5 15 Vorzug 102.— 5 Emaillirwerke Maikammer Fttlinger Spinner t Brauereien. Hüttengelmer Spennerel Bad. Brauerei 139.— Kurlör. Nähmf Hald u. Neu Binger Aklienbierbrauerei Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. Durlacher Hof vorm. Hagen 200. Oggersheimer Spinnere! Eichbaum⸗Brauerei 174. Pfälz. Nähm u. Fahrräderf Elefantenbräu mühl, Worms 105.— G Portl.⸗oementwk. He delberg Arauerei Ganter Freiburg— Vereinig. Freiburger Ziegelw. Kleinlein, Oeidelberg 149. G Berein Speyerer Zlegelwerke Homburger Meſſerſchmitt 90.— bß Jucerſabeil Waldhof Ludwigshaſener Brauerei— Zuckerſabrik Waghauſel Manuhb. Aktienbrauerei 160.— Juckerraffinerie Mannheim 145.— 8 Mannheimer Effektenbörſe vom 25. Jan. Die heutige Börſe zeigte ruhige Haltung. Kleines Geſchäft war in Maunheimern Bank⸗Aktien zu 126.25%, Von Brauerei⸗Attien waren Badiſche zu 189» und Schroedl, Heidelberg zu 151% geſucht; ferner von Induſtrie⸗Aktien: Zellſtofffabrik Waldhof zu 230.50% Zuckerraſſi⸗ nerie Maunheim zu 149 ¼. Die Aktien der Gewerbebank Speyer notirten 125.50 B. Frankfurt a.., 25. Jan.(Effettenbörſe). Anfangsegurſe⸗ Kredilatlien 208.50, Staatsbahn 142.80, Lombarden 25.70, Ggypter —.—, 4% ungar. Goldrente 98.20, Gotthardvahn 157 20, Disconto⸗ Commandit 179.—, Laurg 194—, Gelſenkirchen 174.20, Darm ſtädter 132.—, Handelsgeſellſchaft 149.75. Tendenz; ſchwach Berlin, 25. Jan.(Telegr.) Effektenbörſe. Die Beginn auf Newyork zum Tbeil ſchwach veranlagt. lagen matt. Banken träge. Auch der Eiſenmarkt war anvegungs!l Dagegen ſprach ſich der Fondsmarkt ſowohl in internationalen wis beimiſchen Renten feſt aus In der zweiten Börſenſtunde waren Montanwerthe ſchwankend. Ultimogeld 39%, Privatdiskont 3ù 9½6 Betlin, 25 Jan.(Effektenböcſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 208.70, Stautsbahn 142 80, Lombarden 23.70, Diskonto⸗Commandit 178.90, Laurahütte 193 70, Harpener 169.40, Ruſſiſche Noten—- (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.5, 3½ Reichsanleihe 97.20, 3 Reichsanleihe 57.40.%% Heſſen—.—, 8% Heſſen 83.70, Italiener 95 70,1860er Looſe 187.70, Lübeck⸗Büchener 189.—, Maxien⸗ burger 73.60, Oſtpreuß. Südbahn 93.20, Staatsbahn 142.70, Lom⸗ barden 25 70, Canada Paeiſie⸗Bahn 85.80, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aklien—.—, Kreditaktien 208.70, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 149.20, Darmſtädter Bank 131 80. Deutſche Bankaktien 200 40. Disconto⸗Commandit 178.90, Dresdner Bank 145.70, Leipziger Bank 154.40, Berg.⸗Märk. Bank 146.60, Dynamit Truſt—.—, Bochumer 175.40, Conſolidation 315.50, Dortmunder 77.50 Gelſeukirchen 173.90, Harpener 169.50, Hibernia 181.—, Laurahütte 194.10 Licht⸗ und Krafk⸗Anlage 100.70, Weſteregeln Alkaliw 210.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 148.—, Deutſche Steinzeugwerke 255.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 146.10, Wollkämmerei⸗Aktien 133.20, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 98.—, 3% Sachſen 84.30, Stettiner Vulkan 204.—, Maunbeim Rheinau 106.76, 8½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 — 94.20. Privatdiscont: 3¼ Frankfurter Börſe. Schluß⸗Kurſe. Wechſel 185 2 25. 28. 25. Amſterdam kurz 169.45 169.30 Paris kurz 81.40 81. Belgien„ 81.30] 8128 Schweiz. Plätze„ 81.— Italien kurz 76.90 76.33 Wien„ London„20 43 20.44 Napoleonsd'or 16.25 1655 7 lang] 20.46 20.46 128 7 5 Staatspapiere. A. Deutſche. 5 3½ Dſch. Reichsanl.] 97.— 97.20 4 Oeſterr. Goldr.] 99.70 99.8 „%„„„„ 97.—97.25 4½ Oeſt. Silberr. 88.06 de 3„„„87.05 87.40 4½ Oeſt. Papierr.—. 3½ Pr. Staats⸗Anl. 96.70 97.—4½ Portg. St.⸗Anl. 36.30 8%„„„ 97.— 97.40 dio. äuß. 24.30 35„„ 8660 86.95 4 Ruſſen von 1880 89.40 3½ Bad. St.⸗Obl. fl 94.80 95.50 Aruff. Staatsr 1894 95.99 3½„„.] 93.95 94.30 4 ſpan. ausl. Rente 72.20 3½„ 51900, 98.90 94.50 1 Türken Lit. D. 23.20 3½ Bayern„„93.60 93.95 4 Ungar. Goldrente 98.20 98.25 8 84.30 85.50 5 Arg. innere Gold⸗ 4 Heſſen———.— Anleihe 1887 86.50 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 4 Egypter uniſieirte 106.20 von 1896 88 50 83.90 5 Mexikaner äuß. 97.50 3 Sachſen. 84 25 84.153 2 inn. 25.60 4 Mh. St⸗A. 1899 100.60 100 60 4¼ TChineſen 1898 81.20 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 goer Griechen 86.50 386.70 8 Oeſt. Looſe v. 1860 187.—137, 5 italien. Rente 95 40] 85.70[ 3 Türkiſche Looſe 140.404 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf,Wagh. 78.— 80.— Parkakt. Zweibr. 110.— Heidelb. Cementw. 181.— 181.20 Lederw. Spichartz 61.— Anilin⸗Aktien 384— 381.50 Walzmühle Ludw. 120—. Ch. Fbr. Griesheim 242.— 244.50 Fahrradw. Kleyer 147.—. öchſter Farbwerk 339.80 348.80 Klein Maſch. Arm. 138 50 181.— 181.— Maſchinf. Gritzner 158 50 Chem. Werke Albert 156.20 157.90 Maſchinf. Hemmer 98.50 Accumul.⸗F. Hagenn—.——.— Schnellprf. Frkthl. 172.50 Allg. Glek.⸗Geſellſch 211 10 210 50 Oelfabrik⸗Aktien 105.30 Helios„ 5 84.90 76.— Bollſp Lampertsm. 80.— Schuückert 5 160.60 170.— Spi Web Hüttenh 90.— Lahmeyer 140.40 141.— Fenof Waldhof 230.40 Allg. E⸗G.Siemens 160.— 159.80 Cementf, Kallſtadt 141 80 Lederw. St. Jugbertl 97.— 97. Friedrichsh. Bergb. 187.— Seite. Mannheim, 25. Januar. Amts⸗ Bekanntmachung. Den Vollzug der Gewerbeordnung ier Die Beſchäftigung von jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen in Werkſtätten mit Motorbetrieb betr. No. 4808 J. Gemä der Kaiſerlichen Verordnung vom Js.(Nehs.⸗Ge.⸗Bl. S iſt die Beſtimmung des 3 der Gew.⸗O,, wonach die Vorſchriften der 88 135 Gew.⸗O. über die Beſchäftigung von jugendlichen und von Arbeiterinnen auf Arbelt eber und Arbeiter in Werkſtätten, in welchen durch elementare Kraft(Dampf, Willd, Waſſer, Gas, Luft, Elektrizität u. ſ..) bewegte Trieb⸗ 565) Werke nicht blos vorübergehend zur Verwendung kommen, mit der Maßgabe entſprechende Anwendung finden, daß der Bundes⸗ rath gewiſſe Arten von Betrieben Ausnahmen zulaſſen kann, mſt dem 1. Januar ds. Js. in Kraft getreten. 8 135 bis 138, 139a, 139b Gew.⸗O. finden auf alle Wer en der oben bezeſchneten Art A wendung, die 88 138a 111d Fſolche Werkſtätten, die in der Regel dagegen h A jtigen, und die nicht dem Betriebe ion dienen, auf weſch letztere nach umungen der.⸗O. vom 31. Mai 1897 An⸗ nit Motorbetrieb, in denen der Arbeitgeber Familie gehörigen Perſonen beſchäftigt, ehenden Beſtimmuüngen keine Anwendung. der ihm ertheilten Ermächtigung hat der Bundes⸗ intmachung des Herrn Reichskanzlers vom 18. Juli 2, Is,(gechs.⸗Geſ.⸗Bl. S. 586) die aus dem Folgenden ſich er⸗ gebenden Ausnahmen zugelaſſen. J. Werkſtätten mit zehn oder mehr Arbeitern. ſtätten mit Motorbetrieb, in welchen in der Regel rbsiter beſchäftigt werden, dürfen Kinder zwiſchen Drelzehn und vie Jahren, welche nicht mehr zum Beſuche der Volksj oflichtet ſind, zehn Stunden täglich beſchäftigt wer⸗ den. In Schleiſer⸗ und Polirerwerkſtätten der Glas⸗, Stein⸗ und Metallverarbeitung darf jedoch ihre Beſchäftigung die Dauer von 6Stunden täglich nicht überſchreiten. II. Werkſtätten mit weniger als zehn Arbeitern. A. Allgemeine Beſtimmungen. kſtätten mit Motorbetrieb, in denen in der Regel § zehn Arbeiter beſchäftigt werden, finden die 88 135 bis 188 der G rduung mit den aus Ziffer s bis 10 ſich er⸗ gebenden Ab ungen Anwendung. zewerbeordnung.) Ki igt werden. verden, wenn chtet ſind. von Kindern unter 14 Jahren und von u vierzehn und ſechszehn Jah en darf die zehn Stunden täglich nicht überſchreiten. In Schleifer⸗ und Polirerwerkſtätten der Glas⸗, Stein⸗ und Metallverarbeitung dürfen jedoch Kinder nicht länger als ſechs Stunden täglich be⸗ ſchäftigt werden. 4.(8 186 der Gewerbeordnung.) Augendlichen Arbeiter Mörgens beginnen 1 Zwiſchen den Arbeits 1. In We zehn oder mehr uder unter dreizehn Jahren Kinder über dreizehn Jahre dürfen ſie nicht mehr zum Beſuche der Die Beſchäf Augen Leuten Dauer von zehn 19 Die Arbeiſsſtunden der ) dürfen nicht vor fünfeinhalb Uhr d yteüber achteinhalb Uhr Abends dauern. unden müſſen an jedem Arbeitstage regel⸗ inn ßige Pauſen gewährt werden. Für jugendliche Arbeiter, welche nur ſe Stunden täglich beſchäftigt wer en, muß die Pa aſe minde eine halbe Stunde betragen. Den übrigen jugendlichen Arbeite iß mindeſteus entweder Mittags eine ſowie Vorulittags und Nachmittags je eine halbſtündige, oder Mittags eilne einundeinhalbſtindige Pauſe gewährt werden. Eine Vor⸗ und Nachmittagspauſe braucht nicht gewährt zu werven, ſofern die jugendſichen Arbelter läglich nicht länger als acht Stunden beſchafligt werden und die Dalier ihrer duͤrch eine Pauſe nicht erbt szeit am Vor⸗ und Nachmittage je vier 5 alſen darf den jugendlichen Arbeitern eine kſtattbetriebe nicht geſtattet werden. eſttagen ſowie während der von dem ordent⸗ 90 für den e und Konfirmanden⸗, ind Kommunfonunterricht beſtimmten Stunden dürfen Arbeiter nicht beſchäftigt werden. 5.(J137 der Gewerbeordnung) A beiterinnen dürfen nicht in der Nachtzeit von achteinhalb Uhr Abends bis fünfeinhalb Uhr Morgens und am Sonnabend ſowie an Vorabenden der Feſtiage nicht nach fünfeinhalb Uhr Nachmittags beſchäftigt werden. Die Beſchäftigung von Arbeiterinnen über ſechzehn Jahre Harf die Dauer von eff Stunden täglich, an den Vorabenden der Soun⸗ und Feſttage von zehn Stunden nicht überſchreiten. Zwiſchen den Arbeitsſtunden muß den Arbeiterinnen eine Mindeſtens ein ündige Mittagspauſe gewährt werden. Arheiterinnen über ſechzehn Jahre, welche ein Hausweſen zu beſorgen haben, ſind auf ihren Antrag eine halbe Stunde vor der Mittagspauſe zu entlaſſen, ſoſern dieſe nicht mindeſſens ein und eine hälbe Stunde beträgt. 2 erinnen dürfen während vier Wochen nach ſchrer Nieder⸗ funft berhaupt nicht und während der folgenden zwei Wochen nur beſchäftigt werden, wenn das Zeugniß eines approbirten Arztes dies für zuläſſig erklärt. 5 2 Die Beſtimmungen im Abſ, 1, 2 finden auf Arbeiterinnen, Weſche in Badeguſtalten ausſchließlich oder vorwiegend mit der Mereitung der Bäder und der Bedienung des Publikums beſchäf⸗ ligt ſind, keine Anwendung. 6.(§ 138 der Gewerbeordnung.) Sollen Arbelterinnen oder Arbeiter beſchäftigt werden, ſo hat der Arbeitgeber vor ein Begiune der Beſſbäftigung der Orispolizeſbehörde eine ſchrift⸗ liche Anzeige zu machen. In der Anzeige iſt die Lage der Werk⸗ ſtälte und die Art des Betri bs anzugeben, Der Arbeitgeder hat dafür zu ſorgen, daß in den Werkſtatt⸗ fau en, in welchen Arbeiterinnen oder jn endliche Arbeiter be⸗ ſchaftigt werden, eine Tafel ausgehängt iſt, welche in der von der Landes⸗Zentralbehörde zu beſtimmenden Faſſung und in deutlicher Schriſt einen Auszug aus den Beſtimmüngen über die Beſchäf⸗ lgung von jugendlichen Arbeiteru und von Arbeiterinnen enthält. 7 Ueber die in Ziffer 5 Abſe1, 2 feſtgeſetzte Zeit hingus dürfen Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre an vierzig Tagen im Jahre beſchäftigl werden. Dieſe Beſchäftigung darf dreizehn Stunden zäglich ficht überſchreiten und nicht länger als bis 10 Uhr Abends dalttern. Hierbei kommt jeder Tag in Anrechnung, an welchem guch nut eine Arbeiterm über die nach Ziffer 5 zuläſſige Dauer ber Arbeitszeſt hinaus beſchäftigt iſt. Gewerbetreibende, welche Arbeiter nnen über 1 55 Jahre guf Grund der vorſtehenden Beſtimmungen über die in Zifer 5 Abf. 1, 2 feſtgeſetzte Zeit hinaus beſchäftizen, ſind verpflichtet, ein Berzeichniß anzulegell, in welches jeder Tag, an welchem Ueber⸗ Arbelt ſtattgefunden hat, noch am Tage der Ueberarbeit einzu⸗ kagen iſt. Das Vexrzeichniß iſt auf Erfordern der Ortspolizei⸗ behörde ſowie dem Gewerbeauſſichtsbegutten jederzeit vorzulegen 8, Für mehr als vierzig Tage im Jahre kann auf Antrag des Arbeitgebers eine Ueberbeſchäftigung in dem aus Ziffer 7 Abſ. 1 ſich ergebenden Umfange von der unteren Verwalfungsbehörde eltaktet werden, wenn die Arbeitszeit für die Werkſtätte oder die etrefſende Abtheilung der Werkſtätte ſo geregelt wird, daß ihre kägliche Dauer im Duürchſchnitte dei Betriebstage des Jahres die regelmäßige geſetzliche Arbeitszeit nicht üderſchreitet. Der Antkag iit ſchriftlich zu ſtellen und muß den Grund, aus welchem die Erlaubniß beantragt wird, die Zahl der in Betracht kommenden Arbeiteriünen, das Maß der längeren Beſchäftigung 905 den Zeitraum augeben, für welchen dieſelbe ſtattfinden ſoll er Beſcheſd der unteren Verwaltungsbehörde auf den Antrag iſt binnen drei Tagen ſchriftlich zu ertheilen. Gegen die Verſagung der Erlaubniß ſieht die Beſchwerde an die vorgeſetzte Behörde zu. Die untere Berwaltungsbehörde hat über die Fälle, in welchen die Erlaubniß ertheilt worden iſt, ein Verzelchniß zu führen, in welches der Name des Arbeftgebers und die für den ſchriftlichen Antrag vorgeſchriebenen Angaben einzutragen ſind Die untere Verwaltungsbehörde kann die Bef jäftigung von Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre, welche kein Hausweſen zu beſorgen haben und eine Fortbildungsſchule nicht beſuchen, bei den im 8 lose Abſ. 1 der Gewerbeordnung unter Ziſſer 3 und Bezeichneſen Arbeiten an Sounabenden und Vokabenden von Feltta en Nachmitlags nach fünfeinhalb Uhr, jedoch nicht über Achteinhalb Uhr Abends hinaus, Die Exlaubniß iſt ſchriftlich zu ertheilen und vom Arbeitgeber zu verwahren. Heueral Anzeiger. und Kreis⸗ 9. Wenn aturereigniſſe oder Unglücksfälle den E Betrieb einer Werkſtktte unterbrochen haben, ſo können Nusnahn en von den in Ziffer 2 Abſ, 2 Ziffer 4 und 5 Abſ. 1 bis 3 vorgeſe⸗ henen Beſchräukungen auf die Dauer von 4 Wochen durch die untere Verwaltungsbehörde, auflängere el durch die höhere Ver⸗ waltungsbehörde ugelaſſen werden. In e Fällen ſolcher Art ſowie zur Verhütung von Uuglücsfallen kann die Ortspolizei⸗ behörde ſoſche Ausnahmen höchſtens auf die Dauer von zwei Wochen geſtatten. Weunn die Natur des Betriebs oder Rückſichten auf die Arbeiter in einzelnen Werkſtätten es erwünſcht erſcheinen laſſen, daß die Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter oder der Arbeiterinnen in einer anderen als der durch Ziffer 4, 5 Abſ 1, 3 vorgeſehenen Weiſe geregelt wird ſo kann auf beſonderen Antrag eine ander⸗ weite Regelung hinſichtlich der Pauſen durch die untere Verwal⸗ tungsbehörde geſtattet werden. Jedoch dürfen in ſolchen Fällen die jugendlichen Arbeiter nicht länger als ſechs Stunden beſchäftigt werden, wenn zwiſchen den Arbeitsſtunden nicht Pauſen von zu⸗ ſammen mindeſtens einſtündiger Dauer gewährt werden. Die an Grund vorſtehender Beſtimmungen zu trefſenden Ver⸗ fügungen müſſen ſchriftlich erlaſſen werden. B. Beſondere für Werkſtätten des Hand⸗ werkes. 10. In Werkſtätten des Handwerkes mit Motorbetrieb in denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden, finden auf die Beſchäftigung männlicher jugendlicher Arbeiter die Be⸗ immungen unter Ziffer 3 Abſ. 2 Saß 1, Ziffer 4 Abf. 1, 2 und Ziffer 6 keine Anwendung. Zum Handwerk im Sinne der vorſtehenden Beſtimmung ſind zu rechnen die Betriebe der Bandagiſten. Bandwirker, Böttcher, Buch⸗ binder, Büchſenmacher, Bürſten⸗ und Pinſelmacher, Drahtflechter, Drechsler, Stein⸗, Zink⸗, Kupfer⸗ und Stahldrucker, Färber und Zeugdrucker, Feilenhauer, Feinmechauiker, Gerber, Kammmacher, Klempner, Kürſchner, Kupferſchmiede, Meſſerſchmiede, Meiallgießer, Meßger(Fleiſcher), Mühlenbauer, Muſikinſtrumentenmacher, Poſa⸗ mentiere, Sattler(Riemer, Täſchner), Schiffbauer, Schloſſer, Grob⸗ und Hufſchmiede, Schneider, Schreiner(Tiſchler), Schubmacher, Seifenſieder, Seiler, Stellmacher(Wagner, Radmacher), Tapezirer, Töpfer, Tuchmacher, Uhrmacher, Weber. Durch Verfügung der höheren Verwaltungsbehörde kann für ihren Bezirk oder Theile desſelben beſtimmt werden, daß gewiſſe Arten der vorbezeichneten Gewerbszweige, welche nach den beſon⸗ deren Verhältniſſen des Bezirkes nicht handwerksmäßig betrieben werden, nicht zum Handwerk im Sinne der vorſtehenden Be⸗ ſtimmung zu kechnen find. III. Werkſtätten mit Waſſerbetrieb. 11. Auf Werkſtätten der unter 1 und II bezeichneten Art, in welchen ausſchließlich oder vorwiegend unregelmäßige Waſſerkraft als Triebkraft benutzt wird, mit Ausnahme der Schleifer⸗ und Polirerwerkſtätten der Glas⸗, Stein⸗ und Metallbearbeitung, finden die 88 135 bis 138 der Gewerbeordnung nur in dem aus Ziffer 12 bis 17 ſich ergebenden Umſang Anwendung. 12.(8 135 Abſ. 1 der Gewerbeordnung.) Kinder unter drelzehn Jahren dürfen nicht beſchäftigt werden. Kinder über dreizehn Jahre dürfen nur beſchäftigt werden, wenn ſte nicht mehr zum Beſuche der Volksſchule verpflichtet ſind. 18.(8 138 Abſ. 1 Satz 1 und Abſ. 3, 8 137 Abſ. 1 der Ge⸗ werbeordnung.) Die Arbeitsſtunden der jugend ichen Arbeiter und der Arbeiterinnen dürfen nicht vor fünfeinhalb Uhr Morgens be⸗ ginnen und nicht über achteinhalb Uhr Abends dauern. Au Sonn⸗ und Feſttagen ſowie während der von dem ordent⸗ lichen Seelſoger für den Katechumenen⸗ und Konfirmanden⸗, Beicht⸗ und Kommunionunterricht beſtimmten Stunden dürfen jugendliche Arbeiter nicht beſchäftigt werden. 14.(§ 137 Abſ. 4, 5 der Gewerbeordnung.) Arbeiterinnen über ſechzehn Jahre, welche ein Hausweſen zu beſorgen haben, ſind auf ihren Antrag eine halbe Stunde vor der Mittagspauſe zu entlaſſen, ſofern dieſe nicht mindeſtens ein und eine halbe Stunde beträgt. Wöchnerinen dürfen während vier Wochen nach ihrer Nieder⸗ kunft überhaupt nicht und während der folgenden zwei Wochen nur beſchäftigt werden, wenn das Zeugniß eines approbirten Arztes dies für zuläſſig erklärt. 15.(8 138 der Gewerbeordnung.) Sollen Arbeiterinnen oder jugendliche Arbeiter beſchäftigt werden, ſo hat der Arbeitgeber vor dium Beginne der Beſchäftigung der Ortspolizeibehörde eine ſchrift⸗ liche Anzeige zu machen. In der Anzeige iſt die Lage der Werk⸗ ſtälte und die Art des Betriebs anzugeben. Der Arbeilgeber hat dafür zu ſorgen, daß in den Werkſlott⸗ räumen, in welchen Arbeiterinnen oder jugendliche Arbeiter be⸗ ſchäftigt werden, eine Tafel ausgehängt iſt, welche in der von der Landes Zentralbehörde zu beſtimmenden Faſſung und in deutlicher Schrift einen Auszug aus den Beſtimmungen! über die Beſchäf⸗ tigung von Arbeiterfunen und jugendlichen Arbeitern enthalt. 16. In Werkſtätten, in denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter eſchäftigt werden, dürfen Arbeiterkunen ülber ſechzehn Jahre an vierzig Tagen im Jahre über achteinhalb Uhr Abends hinaus bis ſpäteſtens zehn Uhr Abends beſchäftigt werden. Hierbei kommt jeder Tag in Aurechnung, au welchemm auch nut eine Arbeiterin über achteinhalb Uhr Abends beſchaftigt wird. Die Be⸗ ſtimmungen der Ziffer 7 Abſ. 2 über das Verzeichniß finden ent⸗ ſprechende Anwendung. Für mehr als vierzig Tage kann die Be⸗ ſchäftigung bis zehn Uhr Abends unter entſpiechender Auwendung der Beſtimmungen in Ziffer 8 Abſ.! bis 3 geſtattet werden. Für Wertſtätten, iu deuen in der Rebel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden, kaun, wenn der regelmäßige Bekrieb durch Naiurereigniſſe oder Unglücksfälle Unterbrochen iſt, oder wenn die Natur des Betkiebs oder die Rückſichten auf die Arbeiter es erwünſcht erſcheinen laſſen, die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in der Zeit zwiſchen achteinhalb Uhr Abends und fünfeinhalb Uhr Morgens und die Beſchäftigung jugendlicher Arbeiter an Sonn⸗ und Feſttagen ſowie wä der von dem ordentſichen Seelſorger für den Katechumenen⸗ und Konfir anden⸗, Beicht⸗ und Kommun onunterricht beſt' mmten Stunden unter entſprechender Anwendung der Beſtimmungen in 3 ffei 9 geſtattet werden. 17. Auf die Beſchäftigung männlicher jugendlicher Arbeiter in Werk⸗ ſtätten des Handwerkes mit Motorbetrieb, in denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden(Ziſfer 10), unden die Beſtimmungen unter Ziffer 18 Abſ. 1 und Ziffer is keine Anwendung. IV. Bäckereien und Nonditoreien, Getreide⸗ Mühlen, Nonfektions⸗Werkſtätten. 18. Für Bäckereien und Konditoreien, welche nicht als Fabriken anzuſehen ſind, gelten, auch wenn ſie mit Motoren bekrieden werden, die Beſtimmungen der Bekanntmachung vom 4. März 1896 (Reichs⸗Geſesbl. S. 55) für die nicht als Fabriken anzuſehenden Getreidemühlen mit Motorbetrieb mit Ausnahme derjenigen, in welchen Ausſchließlich oder orwiegend Dampfkraft verwendet wird, die Beſtimmungen der Betanntmachung vom 26. April 1899 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 273). Die Beſtimmungen in dem 8 135 Abſ. 2, 3 den 88 136, 197 Abf. 1 bis s und dent 8 138 der Gewerbe⸗ ordnung finden auf dieſe Betriede keine Auwendung. 19. In der Kleider⸗ und Wäſchekonfektion gelten auch für Werkſtätten mit Motorbetrieb die Beſtimmungen der Verordnung vom 31. Mai 1897(Reichs⸗Geſetzbl. S. 459). Zum Vollzuge obiger Beſtimmungen iſt durch Verordnung des Großh Miniteriums des Junern vom 18. Dezember v. Js. (Geſ.⸗ und Verordnungsblatt S. 1121/ u. A. angeordnek was folgt: 1. Zuſtandige Behörden. Die den Behörden zugewieſenen Verrichtungen und Befugniſſe werden, wie folgt, wahrgenommen: à. diejenigen der Ortspolizeibehörde durch das Bürger⸗ meiſteramt, bezw. in Städten mit Staatspolizei durch das Bezirksamt; 5 b. dieenigen der unteren Verwaltungsbehörde durch das Bezirksamt; 0. diejenigen der höheren Verwaltungsbehörde durch den Landes⸗Commiſſär; d. diejenigen der vorgeſetzten Behörde nach Ziff. 8 obiger Bekanntmachung des eichskanzlers durch das Mini⸗ fterium des Innern; e, diejenigen der Landeszentralbehörde durch das Mini⸗ ſterium des Innen. 2. Werkſtäten mit zehn oder mehr Arbeitern. (Zifſer 1 der Bekanntmachung d. Reichskanzlers). Die§s 135 und 189p der Gewerbeordnung gelten: 1. für Schleifer⸗ und Poliererwerkſtäötten der Glas⸗, Stein⸗ und Mätallverarbeitung, in weſchen in der Regel zehn oder mehr Arbeiter beſchäftigt werden, auch wenn in den⸗ erkündigung⸗ —— blatl 5„„5 2. für andere Werkſtätten mit Motorbetrieb, der Regel zehn oder mehr Arbeiter beſchäftigt werden und in welchen nicht ausſchließlich oder vorwiegend unregel⸗ mäßige Waſſerkraft als Triebkraft beuutzt wird, mit der einzigen Ausnahme, daß die Beſtimmung des g 135 Abſ. 2 beſeitigt iſt, und demgemäß die nicht mehr volksſchulpflich⸗ tigen Kinder zwiſchen is und 14 Jahren gleich den jungen Leuten zwiſchen 14 und 16 Jahren zehn Stunden lang täglich beſchäftigt werden dürfen. 3. Anzeige über die beabſichtigte Beſchäftigung von Ar⸗ beiteriunen und jug udlichen Arbeitern in Werkſtätten mit Waſſerbetrieb und in ſolchen Werkſtätten mit ſonſtigen Motorbetrieb in denen weniger als zehn Ar⸗ beiter beſchäftigt werden. Giff. 6 Abſ. 1 und Ziffer 15 Abſ. 1 der Bekanntmachung des Neichskanzlers.) Wenn ein Unternehmer beabſichtigt, in Werkſtätten, in welchen ausſchließlich oder vorwiegend unregelmäßige Waſſer⸗ kraft als Triebkiaft benützt wird, oder in ſoſchen anderen Werk⸗ nätten mit Motorbetrieb, in denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden, Arbeiterinnen über 16 Jahre oder Kinder unter 14 Jahren oder jüngere Leute zwiſchen 14 und 16 Jahren zu beſchäftigen, ſo hat er dies der Ortspolfzeibehörde unter der Angabe, welche dieſer drei Arbeiterklaſſen beſchäftigt werden ſollen, ſowie unter Angabe der Lage der Werkſtätte und der Art des Betriebs ſchriftlich anzuzeigen. Für Werkſtätten des Handwerks(Ziff. 10 und 17 der Be⸗ kanntmachung des Reichskanzlerrs) giſt' dieſe Beſtimmung nicht Für Werkſtätten der vorbezeichneten Art, in denen ſchon vor dem 1. Januar 1901 Arbeiterinnen oder jugen dliche Arbeiter be⸗ ſchäftigt worden ſind, iſt die vorgeſchriebene Anzeige alsbald, ſpäteſtens jedoch binnen 4 Wochen, zu erſtatten. 4. Aushängung von Auszügen aus den Beſtimmungen über die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugend⸗ lichen Arbeitern nn Werkſtätten der vorſtehend unter Ziffer 3 bezeichueten Art. Giffer 6 Abſ. 1 und Ziff. 15 Abſ. 1 der Bekanntmachung des Reichskanzlers.) In den Werkſtätteräumen, in denen Arbeiterinnen oder jugend⸗ liche Arbeiter beſchäftigt werden, hat der Unternehmer eine Tafel auszuhängen, welche einen Auszug aus den einſchlägigen Be⸗ ſtimmungen über die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugend⸗ lichen Arbeitern enthält. Die Formulare ſind, je nachdem es ſich um Motorwerk⸗ ſtätten ohne oder mit Waſſerbetrieb, ſowie um die Beſchäftigung jugendlicher Arbeiter oder von Arbeſterinnen über 16 Jahre handelt, verſchieden, und wird bezüglich der Form und ves Inhalts derſelben auf die Beilagen der Verordnung vom 18. Dezember v. Is(Geſ.⸗ und Verordnungsblatt S. 1121) verwieſen. Auf die Werkſtätten des Handwerks findet die Verpflichtung zum Aushang der Tafel keine Anwendung. 76806 Mannheiin, den 15. Jannar 1901. eeee 5 Frech. Programm Leier des Grburtsfkſes Stiner Majeſſät des Deutſchen Kaiſets. Vorfeier: Samſtag, den 26. Januar 1901 Vormittags ½11 Uhr: Oeffentliche Schulfeier des Großh. Gymnaſtiums in der Feſthalle des neuen Gymnaſiums. Glockengeläute und Böllerſchießen. Volksvorſtellung im Gr. Hoftheater „Colberg“, patriotiſches Schauſpiel im 5 Akten von Paul Heyſe. Hauptfeier: Sonntag, den 27. Januar 1901 Morgens ½8 Uhr: Wecken von der Kapelle des Gre⸗ nadier⸗Regiments und Böllerſchießen „.10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Trinitatis⸗ Jeſuiten⸗ und Schloßkirche, ſowie in der Synagoge. Wach⸗Parade auf dem Karl Theodor⸗ platz. Feſteſſen im Saale des Stadtparks (Trockenes Gedeck 4 M. und Muſik 50 Pfg.) Feſtvorſtellung im Großh. Hoftheater: (Abonnement.)„Die Königin von Saba“, Oper in 4 Akten(nach einem Text von Mofenthal) von Carl Goldmark. Vorſtehendes Feſiprogramm bringen wir zur öffentlichen Kenntniß und beehren uns, die Einwohner Mannheims zur Theilnahme an dieſer Feier ganz ergebenſt einzuladen. Damit verbinden wir das Erſuchen, am Feſttage die äuſer feſtlich zu beflaggen. 0 Si e für das Feſteſſen(4 M. 50 Pfg. mit Mufik ohne Wein) liegen auf dem Rathhaus und im Saale des„Stadtparks“ auf. 76349 Mannheim, 12. Januar 1901. Der Gr. Amtsvorſtand: Der Oberbürgermeiſter: Lang. Beck. Kgl. Garniſon⸗Kommando: von Safft. Kranken⸗Suppe aus kräftigſter Fleiſchbrühe mit entſprechenden Einlagen hergeſtellt, wird jetzt täglich(Sonn und Feiertage ausgenommen) jedoch nur zwiſchen —12 UAhr Vvormittags 76709 per Portion 15 Pfg. verabreicht. 5 Volksküche. Abends ½7 Uhr: 85 7 Uhr: 7 ½12 Uhr: Nachmittags 2 Uhr: Abends ½7 Uhr: 7781¹1 gste und rte 72745 VDeberall käuffich. Meine& Liebig, Hannover. Uen Hagel auf den Kopf treflen alle praktischen Haus- (D. R. P. A. No. 7402) verwenden. frauen, die das triebfähl 9 Liebi 3 Hackpulver „nit dem Bäckerfungen, Aelteste Backpulv.-Fabr. Deutschl. seit 27 Jabhren bewäh Uufibertroffen in Coustruktron ſind die Glasſchaukiſten und Glasſchränke in amerk. und engl. Siul aus der Fabrik von A. Vorndran, Frauffurt a.., Mörfelderſtr. 125, Telephon 4950. Sensationelle Neuhsiten.— Prima Referenzen. ſelben ausſchließlich oder vorwiegend unregelmäßige Waſſerkraft als Triebkraft benützt wird, ausnahmslos, Cataloge gratis und frauco. 77145 in welchen in eeeee Bekauntmachung. No. 89. Aus der Karl Cck⸗ hard'ſchen Stiftung dahier iſt auf 16. März 1901 ein Aus⸗ ſteuerpreis von M. 780.— an ein hier wohnendes unbemit⸗ tes Mädchen zu vergeben. Das⸗ ſelbe muß unbeſcholtenen Ruf genießen, darf nicht unter 18 und nicht über 40 Jahre alt ſein. Deſſen Vater oder Mutter muß mindſtens drei Jahre in Mann⸗ heim gewohnt haben. Der Bräut'gam darf nicht unter 25 und nicht über 45 Jahre alt ſein. Die Brautleute müſſen deutſche Reichsangehörige ſein. Geſuche, welchen behördliche Zeugniſſe über vorſtehende Er⸗ forderniſſe beizufügen ſind, wollen binnen 4 Wochen bei uns ein⸗ gereicht werden. 77268 Mannheim, 22. Januar 1901. Die Stiftungskömmiſſion: von Hollander. Kallenberger. Holzn iſteigerung. Großh. Rheinbau⸗Inſpection Mannheim verſteigert Montag, 28. Jaunar d. Is., Vormittags 10 uhr, beim ſogenaunten Kiesweg, bei km 234 unterhalb Sandhofen, den Schlagraum aus den Fa⸗ ſchinenſchlägen der Rheinwald⸗ ungen von km 264 bis 266 in 22 Looſen zum Abtrieb auf den Stock 7728⁵ Btkauntmachung. Dienſtag, 29. Januar 1901, BVormittags 9 Uhr verſteigern wir an Ort und Stelle dle hoch vorhandenen ca. 2000 Stück Weidenwellen am Rheindamm, Gemarkung Neckarau. 77267 Zuſammenkunft bei der Ste⸗ fanienbrücke. Mann eim, 24. Januar 1901. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Gander's prämiirte Methode, Buchfahr. Stock. Auaführlicher Prospect gratls, Unterricht für Kaufleute, Beamte, Gewerbetrelbende ete., sowie f. Damen(separat) u. U 10 Schüler. 77175 3 Fr. Pfdl. ME:.60,.80, 2,00 u..40 bet das feinste Fabritet der Neuzzt. FR D SöflE, allE A8. Lube nt Mabe ächster liedertser Sehdeg köstetbs — Vertr.: Nudolf Knieriem. G 5, 8. Apotfeker E. Hammerschmidts Naktenwürſte mit Witterung D..⸗Patent Nr. 95 277 anerkannt beſtes Maſſenver⸗ tilgungsmittel der Welt. Für Hausthiere nicht giftig, Nur echt mit Namenszug. Zu haben bei: .KROpp achf 68399 Kunstsktrasse N2.J Lulzig& Schütthelm, Drog. küm. Meurin. Drog. Sehwetzinger Vorstzdt-Apotheke. Graf von Tiele Winkler, Kujan ſchreibt: Der Erfolg JIſrer Ratten⸗ Wurſt, D..⸗Patent, war großartig. Tags nach Aus⸗ legung 1 Wurſt fanden ſich 37 todte Katten. Erſuche um 30 Pfund. Bllthen⸗Schleberheng mehrere Ztr. ſeinſten, garantlrt reinen, empfiehlt 76978 Bienenzüchter, Vildhauer Höchste Ausselechnungen des In- und Auslandes. Leimer, Dietenheim(Württg.) —