ü. olz- 86h, 6938 Telegramm⸗Adreſſe: ⸗Journal Mannheim.⸗ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. Telephon: Redaktion: Nr. 877. Verantwortlich für Polttiß Dr. Paul Harms, Ar den lokalen und prov, Thell: Ernſt Müller, zür Theater, Kunzt u. Feuflleton: Gberhard Buchner, für den Inſeratentheil⸗ Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte RNannheiſner (Nannheimer Volksblatt.) Di ö II. Jahrgang.) Erxpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 34 Typograph. Anſtalt.) Aege Iit 5 5 Pfg. 5 3 3 9.0 5 555 5 i No. 34l.(Das„Mannheimer Journat“ Die Neen ele Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. iſt Eigenthum des kakholiſchen Euzel Nummefn.„ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fäntaire ee Dienſtag, 29. Januar 1001.(Abendblatt) Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 29. Januar. Im Reichstag ging auch geſtern die Sitzung wieder zu Ende, ohne daß das Haus zum Beſchluß über den Titel„Gehalt des Staatsſekretärs des Reichsamts des Innern“ gelangt wäre. Die neuliche Stellung⸗ nahme des preußiſchen Abgeordnetenhauſes zur landwirthſchaft⸗ lichen Zollfrage und die Erklärung des Grafen Bülow hierzu be⸗ einflußten auch die Verhandlungen des Reichstags, und die De⸗ batte trug dementſprechend heute vornehmlich zollwirthſchaftlichen Charakter. Hiebei geriethen naturgemäß die Parteien der Rechten und die der freihändleriſchen Linken hart aneinander. Auch Graf Poſadowskg ſelbſt ſah ſich veranlaßt, nochmals das Wort zu ergreifen. Abg. Hilbck(ntl.) beſprach gegenüber ſozialdemokra⸗ tiſchen Uebertreitungen verſchiedene ſoziale Verhältniſſe, ins⸗ beſondere die Frauenarbeit im Bergbau, Abg. Frhr. v. Heyl zu Herrnsheim(ntl.) konſtatirte, daß die Erklärung des Staats⸗ ſekretärs in der Frage der Verunreinigung der Flüſſe keines⸗ wegs zulänglich ſei, vielmehr in den intereſſirten Landestheilen enttäuſcht habe. Die Berathung wurde auf heute vertagt. Der Kaiſer ſoll darüber verſtimmt geweſen ſein, daß weder das preußiſche Abgeordnetenhaus noch der Reichstag beim Empfange der Trauerkunde vom Tode der Königin von England ihre Sizungen zum Zeichen der Trauer aufgehoben haben. Der Lok.⸗Anz. beeilt ſich, die Entſchuldigungsgründe zuſammenzuſuchen, die die Par⸗ lamente für ſich geltend machen könnten. Er betont, daß der gegenwärtige Reichstagspräſident Graf Balleſtrem ganz be⸗ ſonders peinlich auf die Wahrung aller gebotenen Formen halte. Ein Verſehen von ſeiner Seite ſei demnach auch in dieſem Falle vollſtändig gusgeſchloſſen. Für den deutſchen Reichstag kam ausſchließlich ein Präzedenzfall in Betracht: der Tod des Kaiſers Alexander II. von Rußland. Damals wäre eine ganz beſondere Veranlaſſung zu einer außerordentlichen Trauerkundgebung ge⸗ weſen, nicht nur wegen der die Theilnahme der ganzen geſitteken Welt erweckenden, grauenvollen Umſtände, unter denen dieſer Herrſcher geendet hatte, ſondern auch weil er ein naher Ver⸗ wandter, der rechte Neffe des damaligen Kaiſers Wilhelm., und überdies von entſchieden deutſchfreundlicher Geſinnung war. Dennoch begnügte ſich der damalige Präſident des Deutſchen Reichstags, von Goßler, der ſpätere Kultusminiſter und jetzige Oberpräſident von Weſtpreußen, ein konſervativer und Rußland ſehr freundlich geſinnter Mann, damit, dem ermordeten Jaren einen Nachruf zu widmen, worauf der Reichslag, ohne die Sitzung aufzuheben, in ſeinen geſchäftlichen Verhandkungen fort⸗ fuhr. Man wird aber auch ferner ermittelt haben, wie ſich das engliſche Parlament beim Hinſcheiden des deutſchen Kaiſers ver⸗ halten hat, um eventuell deſſen Beiſpiel zu folgen. Wilhelm]. ſtarb am 9. März 1888, als das engliſche Parlament verſammelt war. Beide Häuſer beſchränkten ſich auf eine angemeſſene Trauer⸗ kundgebung, dachten aber nicht entfernt daran, ihre Sitzungen aufzuheben. Es lag alſo für den Deutſchen Reichstag nicht ein⸗ mal eine Verpflichtung vor, eine damals von engliſcher Seite er⸗ wieſene Aufmerkſamkeit zu erwidern. Wie man ſich in Reichs⸗ tagskreiſen erzählt, hat Graf Balleſtrem die von ihm am Mitt⸗ woch im Reichstage veranſtaltete Trauerkundgebung vorher mit dem Reichskanzler vereinbart. Es wird hervorgehoben, daß das Erſcheinen des Reichskanzlers ſelbſt in dieſer Sitzung und deſſen Anſprache an den Reichstag bereits über den Rahmen deſſen hinausgegangen ſeien, was bisher dahin üblich war. Es gibt dafür in der ganzen Geſchichte des Deutſchen Reichstags nur ein einziges Seitenſtück: Als Kaiſer Wilhelm I. geſtorben war, er⸗ ſchien Fürſt Bismarck im Reichstage, theilte dieſem die Trauer⸗ kunde mit und knüpfte daran tiefempfundene Betrachtungen. Sonſt hat noch nie ein deutſcher Reichskanzler anläßlich des Hin⸗ ſcheidens eines Herrſchers das Wort im Reichstage ergriffen. Man iſt daher der Anſicht, daß der Reichstag Alles gethan habe, was von ihm bei dieſer Gelegenheit zu verlangen war.— Der Anſicht ſind wir auch. Weder die amtlichen noch die außeramt⸗ lichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Groß⸗ britannien ſind ſo innig, daß eine Unterbrechung der parlamen⸗ tariſchen Verhandlungen in unabhängigen Kreiſen verſtanden worden wäre. Die Deutſchradikalen Oeſterreichs hielten am Sonntag in Bodenbach ihren Parteitag ab. Alle anweſenden Abgeordneten, von denen neun det Gruope Wolf's angehören, unterzeichneten die ſchon erwähnte Erklärung Schönerers. Darin wird als erſtrebenswerthes Ziel ein bundes⸗ rechtliches Verhältniß zum Deutſchen Reiche hingeſtellt, das die Zukunft des Deutſchthums in Oeſterreich ſichern ſoll. Ob es einer öſterreichiſchen Partei das Daſein und die Wirkſamkeit gerade erleichtert, wenn ſie ſich auf ein ſolches Programm offen feſtlegt, darf man wohl bezweifeln. Vernünftigerweiſe ſah man ſich in einem Punkte wenigſtens zu einer näheren Erläuterung der Schönerer'ſchen Erklärung veranlaßt, dahingehend, daß die Los von Rom⸗Bewegung lediglich als politiſche Angelegenheit und nicht als religiöſe Frage aufzufaſſen ſei; denn die Politit ſei vergänglich, das Evangelium aber ewig. Daher könne die Stellung der deutſch⸗radikalen Abgeordneten nicht von ihrem per⸗ ſönlichen Glaubensbekenntniſſe abhängig gemacht werden. Deutſehes Reich. * Berlin, 28. Jan.(Die neue Uniform) für das oſtaſiatiſche Expeditionskorps beſteht nach der „Poſt“ aus einem Waffenrock aus graugrünem Tuch, der vorn litewkenartig gearbeitet iſt, während das Rückentheil dem jetzigen Waffenrock ähnelt. Auf den beiden Bruſt⸗ und Hüftſeiten be⸗ findet ſich je eine Taſche, die Knöpfe ſind mit mattem Stoff über⸗ zogen und werden unter dem Tuch an einer Laſche zugeknöpft, den Abſchluß des Rockes nach oben hin bildet ein Litewken⸗Klapp⸗ kragen. Derſelbe iſt ebenſo wie die vordere Rock⸗Linkskante, die Rockſchöße und die Aufſchläge mit mattrothem Vorſtoß verſehen, die Aufſchläge ſind ſchwediſch gearbeitet u. ſ. w.(wie bei den Garde⸗Regimentern J. F. und dem Garde⸗Füſilier⸗Regiment) und wie die Rockſchöße mit gelben, mit der deutſchen Kaiſerkrone geſchmückten Knöpfen verſehen. Die Hoſe iſt ebenfalls aus grau⸗ grünem Stoff mit eingelaſſener rother Bieſe gearbeitet, des⸗ gleichen die mit der ſchwarz⸗weiß⸗rothen Kokarde verſehene Mütze. Das Seitengewehr⸗Koppel beſteht aus gelbem Leder und wird am Rock durch Meſſinghaken gehalten. Als Fußbekleidung zu der neuen Uniform dienen die gelblichen Schutztruppen⸗ Stiefel. —(Der Gouberneur des Kiautſchougebie⸗ tes), Kapitän zur See Jäſchke, iſt, wie telegraphiſch gemeldet, am Sonntag im Alter von 50 Jahren geſtorben. Jäſchke war im Oktober 1898 nach der plötzlichen Abberufung des Kapitäns Tagesneuigkeiten. — Eine Liebesheirath im Hauſe Rockefeller. In einem auffallenden Gegenſatz zu der verſchwenderiſchen Pracht, die eben bei der Hochzeit Alfred Vanderbilts entfaltet wurde, ſtand die einfache Feier der Hochzeit im Hauſe Rockefeller, durch die die teichſte Erbin der Welt die Gattin eines jungen Rechtsanwalts ohne irgendwie in Betracht kommendes Vermögen wurde. Miß Alta Rockefeller, die Tochter des bekannten Petroleumkönigs, des reichſten Mannes in Amerika, wenn nicht in der ganzen Welt, teichte Mr. Parmelee Prentice die Hand. Das Vermögen des Bräutigams wird auf 40 000 Mk. geſchätzt, die Braut bekommt von ihrem VBater ein Erbe von 200 Millionen Mark, mehr, als ſelbſt Alfred Vanderbilt im Vermögen hat, ſo daß, wie ein ameri⸗ kaniſches Blatt ſcherzhaft bemerkt,„der Bräutigam ſeine 40 000 Mark für Eigarettengeld gebrauchen kann“. Das iſt natürlich für die Newyorker Milliardärkreiſe eine ganz ungewohnte Sen⸗ ſation. Das Publikum kam bei der Hochzeit auch durchaus nicht auf ſeine Rechnung und es war ſehr enttäuſcht; denn welches Intereſſe kann es an Millionärshochzeiten noch haben, wenn ſte die frühern nicht an Gepränge übertreffen? Aber Rockefeller iſt trotz ſeines ungeheuren Reichthums ein Mann von Geſchmack, der Abneigung gegen prunkende Zurſchauſtellung ſeines Reichthums hegt. Er verabſcheut die Oeffentlichkeit, fürchtet ſie faſt, aber er iſt ſo mächtig, daß ſogar die gelbe Preſſe ſeinen Wunſch nach Abgeſchiedenheit achtet. Der einzige Luxus, der bei dieſer Hoch⸗ deit in ſeinem Hauſe zu Tage trat, war die verſchwenderiſche Fülle der amerfkaniſchen Roſen, die Rockefeller beſonders liebt. Die Hochzeitsgeſellſchaft verſammelte ſich im Bibliothetzimmer des Hauſes und ging in das Feſtzimmer, wo unter einem Bal⸗ dachin von Roſen die Trauung vollzogen wurde. Dis Braut trug ein elfenbeinfarbenes Atlaskleid mit hoher Taille und Pont⸗ Lacebeſatz und einen Strauß aus Lilien und weißen Orchideen. zur See Roſendahl zum Gouverneur des deutſchen Schutzgebietes ernannt worden. Schon vor längerer Zeit erkrankte Jäſchte und mußte auf Urlaub zur Erholung nach Japan gehen. Jäſchke iſt, wie es in der amtlichen Todesnachricht heißt, an den Folge⸗ erſcheinungen des Darmtyphus geſtorben. Die Ariegslage in Südafrika. (Von unſerm Kortreſpondenten.) § London, 28. Botha's Hauptquartier. „Wie uns übereinſtimmend aus mehreren Quellen gemeldet wird, befindet ſich, oder befand ſich wenigſtens am 25. Jan. das Hauptquartier des Generals Botha in Roſenekal, wenige Meilen nördlich von Middelburg. Viljben kommandirt die Burentruppen nördlich der Eiſenbahnlinie, die Middelburg einerſeits mit Prätoria, andererſeits mit der Delagoa⸗Bah verbindet; Tobias Smuts kommandirt die Truppen füdlich dieſer Linie. Engliſche Quellen geben die Stärke der unſenv Botha ſtehenden Buren auf 1500 Mann mit fünf Kanonen an, doch dürfte die Wahrheit den aus burenfreundlicher Quelle ſtammenden viel höheren Angaben näher ſein. Jedenfalls iſt die Stellung General Bothas, vom ſtrategiſchen Standpunkte be⸗ urtheilt, ausgezeichnet gewählt, denn er kann von Nooſenekal oder Middelburg aus nicht nur die Eiſenbahn beherrſchen, ſon⸗ dern auch jeder Zeit einen Vorſtoß gegen das weniger als 180 Kilometer entfernte Pretoria, gegen das gleichweit entfernke Johannesburg, oder in öſtlicher Richtung gegen die noch näher gelegenen Orte Belfaſt, Carolina oder Ermelo machen. Irgend etwas dergleichen wird wohl Lord Kitchener auch in Kürze zu melden gezwungen ſein. Buren zerſtören eine elektriſche Betriebsanlage Die Londoner„Daily Mail“ läßt ſich von ihrem Spezi berichterſtatter aus Pietermaritzburg unterm 25. ds. kal Der Johannesburger Korreſpondent des„Hatal Witne meldet, daß die Buren die elektriſche Betriebsanlage in Brakpan zerſtört hätten. Sie erklärten dem Betriebsleiter, nu den Theil der Werke zerſtören zu wollen, welcher die Minen mit Kraft und Licht verſorgt, und führten das auch aus, nachdem ihnen Auskunft gegeben worden war. Der Meldung entſprechend drohten die Buren, zurück zu kehren und ſämmtliche ie zu zerſtören, falls die jetzt zerſtörten ausgebeſſert würden. Das Blatt fügt hinzu, es ſeien deutſche„Söldner“ geweſen, die die Zerſtörung ausführten, und die Maßregel ſei getroffen worden, weil die Aktien der Brakpanminen ſich größtentheils in den Händen Deutſcher befinden und die Buren gegenwärtig auf Deutſchland, in Folge der veränderten Haltung des Kaiſers, ſehr ſchlecht zu ſprechen wären. Die Ver⸗ antwortlichkeit für dieſe Meldung müſſen wir natürlich der „Daily Mail“ überlaſſen. Die Peſt im britiſchen Heere? Die ſehr verbreitete radikale Londoner Ztg.„Reynolb's Newspaper“ meldet unterm 27. d. ⸗M.:„Wir ſind in der Lage die furchtbare Nachricht zu veröffentlichen, daß die Peſt im Heere ausgebrochen iſt. Niemals war die Liſte der er⸗ krankten Soldaten fo groß als jetzt. Der Typhus, dem man Jau. Die Brautjungfern hatten hübſche roſa Seidenkleider mit weiß Chiffon gewählt. Statt der Hüte trugen ſie Aigretten von roſa Roſen. Der Trauung hatten nur Verwandte und gute Freunde beigewohnt, und zu dem im Salon ſtattfindenden Empfang waren nur wenige Karten ausgegeben. Von den 150 Gäſten ge⸗ hörten nur wenige zur„ſmarten“ Geſellſchaft, aber faſt alle zu jener geheimen Koterie von Millionären, deren Ehrgeiz darin be⸗ ſteht, die Vereinigten Staaten in induſtrielle Königreiche zu theilen, die ſie abſolut beherrſchen. Nach dem Empfang wurde das Frühſtück im Eßzimmer ſervirt. Von den koſtbaren Geſchenken wurde keine Liſte ausgegeben, aber ſie ſollen bei Weitem die von den Vanderbilts erhaltenen Gaben übertreffen. Ein beſonders auffallendes Geſchenk iſt das Haus, das der Vater der Braut für 460 000 Mt. gekauft hat, und das an das ſeine anſtößt. Ein Millionär, deſſen Namen die Goldſchmiede nicht nennen, hat einen großen goldenen Springbrunnen für Bankettzwecke, der eine ſchöne goldene ornamentirte Schale von ſechs Fuß Durchmeſſer hat, zum Geſchenk gemacht. Das junge Paar wird zuerſt nach Tarrytown, dem Landſitze Rockefellers, gehen, ſpäter nach Cleve⸗ land in Ohio und ſich dann nach Europa einſchiffen. Die Braut, die ohrenleidend iſt, will ſich in Wien noch einmal in die Behand⸗ lung des Ohrenarztes Dr. Müller begeben. Alta Nockefeller iſt jetzt 31 Jahre alt, ſie widmete ſich mit ihrer füngern Schweſter Edith, die ſich vor fünf Jahren verheirathete, ſehr eifrig den Werken der Nächſtenliebe. Trotz des ruhigen Lebens, das die Schweſtern führten, liebten beide ſehr den Sport, ſind vorzügliche Reiterinnen und können vorzüglich kutſchiren. Ihre Belannt⸗ ſchaft mit Parmelee Prentic ſtammt aus der Zeit, als ſie noch ein Schulmädchen war. — keber merkwürdige Wetten plaudert ein Pariſer Blalt: Unter den vielen Dingen, die die Franzoſen von den Engländern angenommen haben, iſt das Neueſte die Mode der Wetten, die ſich mehr und mehr bei ihnen einbürgert. Früher wettete man nur auf den Rennplätzen, heute bieten die verſchiedenen Zwiſchenfälle des politiſchen Lebens die Gelegenheit zu oft bedeutenden Wetten. Stirbt ein Präſident, ſo wird über den Nachfolger gewettet. Man wettet über die Einberufung der Kammern, über die Chancen einer Auflöſung, über die eines Staatsſtreichs, über die Lebensdauer des gerade regierenden Kabinets. Clovis Hugues hatte eine Wette angeboten, er wolle auf der Tribüne eine Rede in Verſen halten. Kein Ereigniß hat ſo viele Herausforderungen hervorgerufen wie die Dreyfus⸗Affaire; viele liebten es damals die Stärke ihrer Ueberzeugung auf dieſe Weiſe kund zu thun Das klaſſiſche Land der excentriſchen Wetten iſt aber immer noch jenſeits des Kanals zu ſuchen. Da wird z. B. eines Tages an der Thür einer Kneipe ein Mann gefunden, der im Sterben liegt. Man nimmt ihn auf und bringt ihn in einen der Säle des Hauſes. Sogleich werden Wetten eingegangen, ob er leben oder ſterben wird. Ein Arzt wird gerufen, um ſich ſeiner anzunehmen, aber diejenigen, die auf ſeinen Tod geſetzt haben, widerſetzen ſich dem energiſch, und der Mann ſtirbt. Ein ander Mal fällt ein Mann in die Themſe. Sogleich ſetzen die einen darauf, daß er ſchwim⸗ men kann und wieder herauskommen wird, die anderen darau daß er in Kurzem auf den Grund gehen wird. Aber keiner bringt dem armen Teufel Hilfe, denn man hat gewettet und das heilig. Eines Tages wurde eine Wette auf tauſend Guineen geſchloſſen, daß der Thierbändiger Crocket über kurz oder. von einem ſeiner Löwen aufgefreſſen werden würde. Strimu erzählt in„The Gaming table“ ausführlich eine ungeheuerlic Thatſache, die im Jahre 1812 paſſirt iſt. Als der Wächter Crokes einſt ſeine Nachtrunde machte, ſah er in ſeiner Nähe zwei Männer, von denen der eine ſehr groß, der andere ganz klein wär, die ſich einer Mauer näherten. Wenige Augenblicke darauf wurde er Zeuge, wie der Große von dem Zwerg aufgehängt wurde. Der Wächter trat ſofort dazwiſchen, aber als der Aufgehängte wieder zu ſich gekommen war, bedachte er ihn mit Stockſchlägen. und en Namen von Darnfatarrh giebt rafft ſede Woche 500 Pfs 500 Opfer hinweg. Die Zahl der in Krankenhäuſern oder ſonſt in Behandlung ſtehenden Soldaten betrügt mehr als 20 000. Der Reſt der Armee iſt in Lumpen; die Soldaten ſind halbverhungert, ſie erhalten nicht einmal ihre Löhnung kegelmäßig ausgezahlt; ſie beſinden ſich in einem Zuſtande thatſächlicher oder nur unterdrückter Meuterei“. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 29. Januar 1901. Fernſprechweſen. Bonndorf(Schwarzwald) iſt zum Sprechverkehr mit Mannheim zugelaſſen. Die Gebühr beträgt 1 cl. * Stecknadel verſchluckt. Der Ausläufer eines Modewaaren⸗ geſchäfts in Landau hatte kürzlich das Mißgeſchick, eine Stecknadel zu derſchlucken, die ihm im Kehlkopfe ſtecken blieb. Er mußte ſich in die— 5 nach Heidelberg begeben, wo die Nadel auch glücklich entmernt Wurde. *Das neue 4% Aulehen der Stadt Pforzheim welches in Höhe von 4 Millionen Mark ergeben wurde, iſt der Dresdner Bank zugeſchlagen worden. * Ueber den Orkan, welcher am Sonntag herrſchte, wird noch gemeldet: Speyer, 28. Jan. Eine Unmenge Ziegel und Steine wurden durch den Sturm von den Dächern und Schornſteinen zur Erde ge⸗ worfen. In der Bärengaſſe riß der Sturm die Giebelwand eines Hauſes ein, ſo daß die Manſardenbewohner ſich ſchleunigſt flüchten Mußten. Bon dem großen Dampfkamin der früheren Brauerei„zum Schwanen“ hat der Sturm den Aufſatz weggefegt, vom Kranz ganz gewaltige Brocken losgelöſt und auf die Straße geworfen. Die an der Eiswieſe hinter dem Eſelsdamm gelegene Scheuer des Ackerers Val. Bögeli II wurde kotal niedergeriſſen. In Berghauſen warf der Sturm ebenfalls ein ganzes Haus zuſammen, nämlich dasjenige des Kohlen⸗ händlers Johann Berzel. Glücklicherweiſe iſt dabei Niemand ver⸗ unglückt. Kafferslautern, 28. Jan. Der heftige Sturm in letzter Nacht riß die beiden Dächer der Ofenfabrik Neufang ab und ſchleu⸗ berte ſte auf die gegenüberliegenden Felder. Der Betrieb der Fabrik iſt auf wenige Tage geſtört. Haßloch, 28. Jan, Der Sturm hat hier arg gehauſt. Einige Häuſer ſind halb abgedeckt. In der Kirchgaſſe wurde die im Herbſte neu erbaute Scheuer von H. Gaſt vollſtändig niedergeriſſen, in der Eiſenbahnſtraße wurde das Dach der Werkſtätte der früheren Koffer⸗ fabrit von Gg. Luibl(Seitenbau) abgehoben und quer auf die Straße geworfen. Lambrecht, 28. Jan. Hier riß der furchtbare Sturm das große neugebaute Fabrik⸗Kamin der Tuchfabrik J. Sauerbrunn um und den Schoppen des Sägewerkes Hch. Ohler Wittwe gleich einem Rartenhaus zuſammen. Worms, 28. Jan. An dem großen Neubau auf dem Neu⸗ markte ſind einige große Scheiben in Trümmer gegangen, vom Nach⸗ barhauſe flog ein herabſtürzender Schornſtein in die große Spiegel⸗ ſcheibe, welche unter Gepraſſel total zertrümmert wurde. Von der katholiſchen Kirche zu Neuhauſen wurde die Thurmſpitze bis auf den Glockenſtuhl herabgeweht und ein Fruchtſchuppen im Liebenauerfeld zufammengeriſſen. Aus dem Grofherzogthum. Wiesloch, 28. Jan. Im Konkurs Jöhlinger betragen die Schulden der Firma 292,000%, welchen nur ca. 109,000 Aktiva genüberſtehen, ſo daß nach Abzug der Unkoſten höchſtens 33 bis 35 tozent für die Gläubiger herauskommen, vorausgeſetzt, daß die nach den Büchern der Firma auf 185,000/ angewachſenen Ausſtände in der vom Ausſchuß angenommenen reduzirten Höhe von nur 70,000 eingehen. 0. Karlsruhe, 28. Jan. Die hieſigen Kohleuhändler beſtreiten, daß ſie die Kohlenpreiſe unter dem Drucke der Einkaufs⸗ genoſſenſchaft reduzirt haben.„Die Herabſetzung der Preiſe ſei infolge der Veränderung der Marktlage möglich geworden.“ Gegen dieſe Be⸗ hauptung ſpricht ſchon die Thatſache, daß in anderen Städten die Kohlenpreiſe ſich auf der gleichen Höhe, wie bisher, erhalten haben; zudem aber lief erſt vor wenigen Tagen durch alle Zeitungen die Nach⸗ kicht, daß eine bedeutende Zeche ihre Preiſe ſogar beträchtlich erhöht, die Marktlage ſich alſo zu Ungunſten der Kohlenhändler verändert hat. Wir müſſen alſo auf unſerer Anſicht— die übrigens hier allgemein theilt wird— beſtehen bleiben, daß durch die Gründung der Ein⸗ aufsgenoſſenſchaft dem immer mehr um ſich greifenden Kohlenwucher Einhalt geboten wurde. WVom Bodenſee, 28. Jan. Im Bezirk Ueberlingen treibt ſich von Zeit zu Zeit ein angeblicher Fahrrad⸗ und Nähmaſchinenhändler herum, der durch Kugel⸗, Kegel⸗, Würfel⸗ und ſonſtiges Spiel ſeinen Lebensunterhalt verdient. Er läßt die Mitſpieler anfänglich ge⸗ winnen, um ſie zur Spielzeit anzureizen, und legt ſie dann ganz ge⸗ hörig herein. Als äußerſt gewandter Spieler, beſonders im Kegelſpiel, Macht er ſeinen Mitſpielern Muth, indem er„ſich ſelbſt“ die ſchwerſten Bebingungen ſetzt. 1897 trieb er ſein Unweſen in Württemberg, hauptſächlich in Ravensburg, wo er in den Wirthſchaften viele Leute beim Kegel⸗ und Würfelſpiel tüchtig hereinlegte und Beträge bis zu 500% gewann. Da ihm wohl der Boden in MWürttemberg zu heiß wurde, verſuchte er ſein Glück in Markdorf, wo er einen Poſtboten um 300 ärmer machte. Vor dem gefährlichen Herrn wird im „Seeboten“ gewarnt. Wfalz, Heſſen und Uingebhintg. * Neuſtadt a.., W. Jan. Der penſtonirte Bahnbeamte Roth von hier wurde auf dem alten Frisdhof erhängt aufgefunden, Eigenthümlich ſind die Umſtände, unter welchen er den Selbſtmord ausführte. Er benützte zu dieſem Zweck eine Kordel, die er um den Fuß einer Engelsfigur auf einem Grabſtein ſchlang. Jur Vorſicht datte er noch einen Strick mit Handhaben zu ſich geſteckt, wie ihn junge Mädchen beim„Strickhüpfen“ benützen. * Worms, 28. Jan. Die am 18. Auguſt v. J. eröffnete Maſchinen⸗ und Werkzeugausſtellung hat trotz der großen Anzahl der Beſucher mit einem Defizit von 6600„ geendigt. Der Garantiefond, der ſich auf ca. 26,000% beläuft, wird mit 25 Prozent herangezogen werden müſſen. Mainz, 28. Jan. Der nach großen Unterſchlagungen flüchtig gegangene Bahnhofsreſtaurateur Frank von Bingen, welcher in Frantfurt verhaftet wurde, befindet ſich ſeit etwa 14 DTagen in dem hieſigen Unterſuchungsgefängniß. Bei ſeiner Flucht nahm Frank an⸗ nähernd 1500% mit, von welchem Betrag er bei ſeiner Feſtnahme noch über 1000% hatte. Schon in dem fetzigen Stadium der Vor⸗ unterſuchung läßt ſich erkennen, daß Frank, der unzweifelhaft verfehlte Börſenſpekulationen gemacht hat, einen großen Kreis Binger Geſchäfts⸗ leute nicht nur ſchwer geſchävigt, ſondern theilweiſe auch zum voll⸗ ſtändigen finanziellen Ruin gebracht hat. Wiesbaden, 28. Jan. Durch den Bahnhofsneubau in Wies⸗ baden werden die Bahnlinien Frankfurt—Wiesbaden uid Frankfurt— Rüdesheim eine bedeutende Aenderung erfahren. Der ſeitherige Bahn⸗ hof in Wiesbaden, der als Kopfſtation errichtet wurde, wird nämlich zu einer Durchgangsſtation umgeändert und werden dann künftighin alle von Frantfurt und Kaſtel kommenden Züge, die nach Biebrich⸗ Mosbach und dem Rheingau fahren, durch Wiesbaden geleitet, ebenſo auch die Züge, welche aus dem Rheingau kommen und nach Kaſtel oder Frankfurk fahren. Um die Durchführung durch den Wiesbadener Bahnhof zu ermöglichen, iſt es nothwendig, der Bahnlinie, welche jetzt von Wiesbaden nach dem Rhein führt, theilweiſe eine andere Richtung zu geben und dieſelbe in einer großen Kurve um einen Bergabhang herumzuführen. * Straßtburg, 28. Jan. Im verfloſſenen Jahr ſind 35 Elſaß⸗ Lothringer in ber franzöſiſchen Fremdenlegion geſtorben. Trotz aller Warnungen läßt ſich alljährlich immer noch eine große Anzahl von jungen Elſaß⸗Lothringern verleiten, in die franzöſiſche Fremdenlegion einzutreten und damit dem Vaterlande den Rücken zu kehren. Frei⸗ lich bereuen faſt alle nur zu bald den Schritt, und die dann in die Heimath gerichteten Briefe dieſer Fremdenlegionäre ſind oft herz⸗ zerbrechend. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Liederabend. Ueber Ferdinand Jäger, deſſen Liever⸗ abend auf 4. Februar feſtgeſetzt iſt, ſchreibt die„Deutſche Zeitung“ gelegentlich des in Wien abgehaltenen Abends Folgendes: Im Böſen⸗ dorfer⸗Saal gab Montag den 12. ds. der Baritoniſt am Hoftheater zu Karlsruhe, Großh. Bad. Kammerſänger Ferdinand Jäger, einen Liederabend, der ein gewähltes Publikum vereinte. Jäger's Pro⸗ gramm weiſt auf ſeine vornehme künſtleriſche Geſinnung hin: es be⸗ gann mit Schubert und ging mit Liszt und Strauß zu Hugo Wolf über, in deſſen Interpretation Jäger die ruhmreiche Tradition ſeines Vaters fortſetzt. Die Fähigkeit ſeines eblen Organs in allen Ton⸗ ſtärken, vom ſonoren Forte bis zum gelinden Flüſterton, die Empfin⸗ dung mitzuführen, eignet ihn vorzüglich zum Sänger der charakteri⸗ ſtrenden und ſchildernden Modernen. Darum klang Richard Strauß' „Morgen“ zum Text des germaniſirten Schotten Mackay mit ſeiner ſonnenen, ſehnſüchtigen Stimmung, darum Liszt's wechſelnde„Lore⸗ ley“ aus ſeinem Mund zauberiſch reizvoll. Eine Perle aus dem Lieder⸗ kranz Hugo Wolf's,„Morgenkhau“, wußte er ſchön zu faſſen; die Kompoſition des Siebzigjährigen iſt von Schubert'ſcher Einfachheit und Wirkung der Melodie. Andere Geſünge dieſes leider in Wahn⸗ ſinnsnacht geſunkenen Meiſters, das Lied des Harfenſpielers„Wer nie ſein Brod in Thränen aß“, in ſeiner erſchütternden Tragik, das in Entzücken ausklingende„Geſegnet ſei, durch den die Welt entſtund“, endlich der in allen Lockmitteln der Verführung ſchillernde abenteuer⸗ liche„Rattenfänger“ wurden durch Jäger's Wiedergabe zur vollen Deutlichkeit ihres Werthes gehoben. Beifall überſchüttete den ſym⸗ pathiſchen Sänger, der ihn zu Zugaben und Wiederholungen nöthigte. Die Wiener Hofoper, an der Jäger in der vorigen Saiſon gaſtirte, ohne engagirt zu werden, hat damit vielleicht nicht den Entgang einer phänomenalen Stimme, wohl aber den einer Künſtlerindiwidualität im Geſang zu bedauern. Hermann Ritter und Carl Perron traten in einem gemein⸗ ſamen Konzert vor das Heidelberger Publikum, beide mit großem Erfolg. Ritter iſt der unſeres Wiſſens einzige Meiſter der Viola alta, eines Inſtrumentes, das die Verbindung herſtellen will zwiſchen Cello und Bratſche. Seine Altgeige zu Ehren zu bringen betrachtet er als ſein Lebenswerk, alle Kraft ſetzt er dafür ein— und doch ver⸗ gebens! Nur Wenige kennen ihre einſchmeichelnden barhtonalen Töne, ihre weiche, bezaubernde Tiefe; ſie blieb unſern Konzertſälen fremd. Um ſo mehr durfte Ritter ſich freuen, in Heidelberg über einen begei⸗ ſterten und ſtürmiſchen Erfolg qufttiren zu können. Auch Perron, der bekannte Dresdener Bariton, fand eine jubelnde Aufnahme; die ele⸗ mentare Kraft ſeiner Stimme übte eine geradezu hinreißende Wirkung aus. Eine Klinik für— Juriſten. Mit einem intereſſanten Vor⸗ ſchlag, welcher den Beifall der Fachwelt findet, trat vor Kurzem der Profeſſor der Rechtswiſſenſchaft an der Greifswalder Univerſität, Dr. MNannherm, 259. Jamee in einer —0 ſtiſcher Klinilen entſchieden eintritt. Gleich junge Mediziner unmittelbar am kranken Körper der Hilf enden lerne, ſo ſollte nach dem Vorſchlag des Gelehrten dem Rechtsbefliſſen ſchon auf der Univerſität in unmittelbarer Beziehung mit dem Recht⸗ ſuchenden„das Necht im pathologiſchen Zuſtande“ gezeigt werden. Ein ſolches Klinikum würde natürlich theoretiſche Vorbildun ſetzen und uls ein werthvolles Unterrichtsmittel für die letz des akabemiſchen Rechtsſtudiums neben die ſyſtematiſchen le und ſonſtigen Uebungen treten. In den gebräuchlichen pral Uebungen, Seminaren und Conſervatorien herrſche, wie der ſagt, die Vorſtellung und Fiction, in den Kliniken aber ſolle und die Wirklichkeit in die Erſcheinung treten. Dabei ſchw Verfaſſer die Einrichtung der ſogenannten Anmeldeſtube vor, der jeder Geſuchſteller ſeine Beſchwerniſſe zu Protokoll geben und ſich Rath erholen dürfe. Als eine ſolche Anmelveſtube unter Leitung eines Uni⸗ verſttätslehrers denkt ſich der Verfaſſer eine juriſtiſche Klinik, die außerdem ein erheblicher Fortſchritt wäre auf dem Wege, das Recht den Armen und Unbemittelten leichter zugänglich zu machen, demnach alſo ein wichtiges Hilfsmittel in der Reform der Armenrechtspflege bilden könnte. Derartige Einrichtungen beſtünden bereits in Däne⸗ mark. Die Gerichte könnten darin eine Entlaſtung von mancher frucht⸗ loſen Arbeit erblicken, während der Hinweis auf die mögliche Schädi⸗ gung der Rechtsanwälte und der Notare dadurch entkräftet werde, daß ſich die juriſtiſche Klinit ja nur in den Dienſt der Armuth ſtellen ſolle. Es wäre dies gleichſam eine„Ordination nur für Arme“. Die An⸗ degung des Gelehrten dürfte nach dem Widerhall zu ſchließen, den ſie geweckt hat, auf fruchtbaren Boden gefallen ſein und den juriſtiſchen Profeſſorenkollegien Anlaß zu entſprechenden Anträgen an die Unter⸗ richtsminiſterien bieten. Verdis„Muſikerheim“ in Mailand. Gerade eine Woche, ehe ihn die tödtliche Krankheit befiel, hat Giuſeppe Verdi die Urkunde unterzeichnet, worin er zum Unterhalt ſeines vor Jahresfriſt begrün⸗ deten Muſikeraſyls ein Kapital von 2½ Millionen Francs ausſe nachdem der Bau des ſchönen Anweſens ihn bereits eine halbe Milltor gekoſtet. Das Bild des fernab von dem Getriebe der Stadt am Piaz⸗ zalr Michelangelo gelegenen„Ruhehauſes für Muſiker“(„Oasa di riposo par musicisti“) iſt bereits früher veröffentlicht worden. Wir erinnern heute nur daran, daß das einfach vornehme Gebäude im lombardiſchen Stil des Quaktrocento gehalten und mit allegoriſchen Moſaikfiguren der Caritas geſchmückt iſt. Das Innere iſt Überaus praktiſch und zugleich geſchmackvoll eingerichtet; im„Ehrenhof“ be⸗ findet ſich die Büſte des Meiſters von Gemito; ihr gegenüber führt eine Kolonnade von Säulen aus geädertem Carraramarmor nach der Kapelle, wo— nachdem das Parlament die hierzu nöthige Erlaubniß ertheilt— Giuſeppe Verdis und ſeiner zweiten Gemahlin Giuſeppina Strepponi Gebeine ihre Ruheſtätte finden ſollen. Das Aſyl enthält geräumige und ſchöne Zimmer für ſechzig Männer und vierzig Frauen; durchweg Künſtlervolk, dem es nicht vergönnt war, Schätze zu ſam⸗ meln und ſich ſelbſt einen ruhigen Lebensabend zu ſchaffen. Ein hoch⸗ eleganter Muſikſaal, eine bequeme Bibliothek, Baderäume u. ſ. w. ver⸗ vollſtändigen dies Modell in ſeiner Art, das(an Aſpiranten fehlt es ja nicht) dieſer Tage ſeinem menſchenfreundlichen Berufe übergeben werden und das Gedächtniß des Meiſters nicht minder ehren wird als alle ſeine unſterblichen Schöpfungen. Königin Victoria von Eugland als Malerin. Die Königin Victoria von England hat die ſchönen Künſte ſtets mit anſehnlichem Erfolge gepflegt. Sie intereſſirte ſich für Muſik, Litteratur und Malerei. Der Prinz⸗Gemahl theilte die künſtleriſchen Neigungen ſeiner Gemahlin und in den erſten Jahren ihrer Ehe beſuchten die Beiden zuſammen die Ateliers und die Ausſtellungen und nahmen ſogar Unterricht bei den größten engliſchen Malern. Die Königin erkannte zuerſt das Talent Leighton's und kaufte im Salon ſein erſtes Werk⸗ Im Jahre 1840 beſchäftigten ſich die Königin und der Prinz⸗Gemahl viel mit der Kupferſtecherkunſt und arbeiteten unter der Leitung von Sir Edwin Landſeer. Der Londoner Kunſtverleger Glücksmann hatte erſt vor Kurzem eine Anzahl Stiche, die von der Königin Victoria ſignirt ſind, zu einer Ausſtellung vereinigt, die in London einen leb⸗ haften Kurioſttätserfolg hatte. Die Stiche, die dort vereinigt waren, ſtammen ſämmtlich aus den Jahren 1840—1843 und tragen deutlich den Stempel jener Zeit. Mittelalterliche Sujets und Illuſtrationen zu Romanen von Walter Scott ſind in Fülle vorhanden. Daneben ſieht man Thierſtudien, Familienbilder und Kompoſttionen großen Stils, wie„Sappho“,„Königin Eleonore“ u. ſ. w. Unter den Bild⸗ niſſen intereſſirte beſonders ein Bild der„Princeß Rohyal“(jetzt Kai⸗ ſerin Friedrich), die mit ihrer maßlos weiten Krinoline an eine von Velasquez gemalte ſpaniſche Infantin erinnert. Sehr genial waren die künſtleriſchen Verſuche der Königin gerade nicht, aber ſie fielen durch eine gewiſſe Naivetät und Treuherzigleit in der Auffaſſung auf. Der von der Deutſchen Orient⸗Geſellſchaft nach Babylon geſandten Forſchungsfahrt unter der Leitung Dr. R. Koldeweys ſind während der letztvergangenen Monate zwei bedeutſame Entdeckungen geglückt. Zuerſt wurde die Prozeſſionsſtraße des Gottes Marduk ge⸗ funden, gepflaſtert mit geviertmetergroßen Kalkſteinplatten und kleineren Platten aus rothweißer Breccia, faſt ſämmtlich mit einer In⸗ ſchrift Nebubadnezers verſehen, welche die Beſtimmung dieſer Pflaſter⸗ ſteine außer Zweifel ſetzt. Sodann aber iſt es ganz neuerdings zur Gewißheit geworden, daß das im Mai 1900 kief im Innern des Trümmerhügels Amran gefundene babyloniſche Gebäude kein anderesß iſt, als das hochberühmte Nationalheiligthum Babyloniens, der große Marduk⸗Tempel Eſagila. Viele Fragen über das Ausſehen des alten Babylon werden hierdurch entſchieden; die Aufzeichnung des Plans FF—̃̃̃—— ENl 11 ebenſ o that der Zwerg. Der Poliziſt rief um Hilfe, andere kamen hinzu, und man führte die beiden Unbekannten zur Wache. Dort erklärte ſich Alles: Der Rieſe und der Zwerg hatten miteinander geſpielt; der erſtere hat ſein Geld, ſeine Kleider verloren und ſchließlich ſein eigenes Leben eingeſetzt. Da er auch dieſes verlor, ſchien es ihm logiſch, daß der Zwerg ihn aufhängte, und er em⸗ pörte ſich gegen den Poliziſten, der ihn verhindern wollte, dieſe „Ehrenſchuld“ zu begleichen. Daß auch die Amerikaner im höchſten Grade wettſüchtig ſind, hat ſich ja erſt bei den letzten Präſtdentenwahlen gezeigt. Eine intereſſante Geſchichte wird noch von dem Kapitän Deloncle, der bei dem Untergang der „Bourgogne“ ums Leben kam, erzählt. Auf ſeinem Dampfer drach Feuer aus, und die Paſſagiere geriethen in die höchſte Ver⸗ zweiflung; es drohte eine Panit zu entſtehen, die hätte gefährlich werden können. Alle Verſuche, ſie zu beruhigen, waren ver⸗ geblich. Die Paſſagiere waren meiſt Angelſachſen. Da rief Delonecle ihnen zu:„Ich wette mit Ihnen um fünftauſend Dol⸗ lars Sie verſtehen? fünftauſend Dollars.. daß wir morgen heil und geſund in Newyork eintreffen werden.“ Das wirkte. Die Ruhe kehrte zurück und Deloncle gewann. — Zum Brand des Jakobikirchthurms in Lübeck. Ein Gewitter, das Sonnabend Mittag unter heftigem Schneegeſtöber Aber der alten Hanſaſtadt hereinbrach, iſt einem ihrer älteſten Baudenlmäler gefährlich geworden. Der 97 Meter hohe Thurm der Jatobikirche, die noch aus dem 14. Jahrhundert ſtammt, wurde, wie ſchon kurz gemeldet, vom Blitze getroffen und iſt aus⸗ gebrannt. Mitten in dem ärgſten Schneetreiben, das den Tag faſt zur Nacht machte, zuckten kurz hintereinander drei Blitze hernieder, ohne, wie man zunächſt glaubte, Schaden anzurichten. Erſt nach wei Stunden ſtellte es ſich heraus, daß ein Blitz das Gebälk ves hurmes ganz oben an der Spitze entzündet hatte. Das Feuer Mußte im Innern ſchon ſtundenlang geglimmt haben, bis der Rauch, als er ſchließlich einen Ausweg durch die Kupferplatten der Dampfſpritze und einigen Wagen heran. Den Feuerwehr⸗ leuten war es jedoch unmöglich, an den Herd des Feuers zu ge⸗ langen, da der Thurm ſich nach oben zu ſehr verengt und auch das enge Balkenwerk keinen Waſſerſtrahl durchläßt zjeder Löſchver⸗ ſuch war alſo zunächſt unmöglich. Die Feuerwehr mußte ſich deß⸗ halb darauf beſchränken, einer Ausbreitung des Feuers vorzu⸗ beugen. Da man von außen den Umfang des Brandes nicht ſchätzen konnte, wurde ſchon gegen 6 Uhr die nähere Umgegend der Kirche abgeſperrt. Bei Eintritt der Dunkelheit wurde durch einen Scheinwerfer der Thurm beleuchtet. Man ſah fortwährend die Rauchwollen unter den Platten hervorquellen, hin und wieder flog auch ein Funke davon, aber ſelbſt Abends gegen 12 Uhr war weder eine Zunahme noch eine Abnahme des Qualmes zu be⸗ merken. Die Gefahr, daß die glühend gewordene Stange der Kugel ſich vom Gebälk löſen und die acht Zentner ſchwere Kugel mit dem Hahn in die Tiefe ſtürzen könne, hielt die unten harrende Menge in athemloſer Spannung. Aber die Spitze des Thurmes ſtand trotz der großen Verheerungen, die doch jedenfalls das viel⸗ ſtündige Feuer in ſeinem Innern angerichtet haben mag, noch in ſpäter Nachtſtunde feſt. Erſt Sonntag Mittag gegen 1 Uhr, als alſo das Eichengebälk im Innern ſchon faſt 24 Stunden ge⸗ brannt hatte, ſtürzte die Spitze mit lautem Getöſe auf das Kirchendach, durchſchlug dieſes und blieb auf dem Gewölbe liegen, ohne dort weſentlichen Schaden anzurichten. Das Feuer dauerte fort, doch hielten die Kupferplatten noch immer die Flammen auf und ließen nur Rauchſäulen ſehen. Die Thurmſpitze hing, nachdem das innere Gebälk ausgebrannt war, umgeklappt wie der Zipfel einer Tüte etwa 20 Meter ſeitwärts am Thurme herab. Die Feuerwehr arbeitete fortgeſetzt, bis es ihr vier Stunden darauf gelang, den Brand zu löſchen. — Die Feſtlichkeiten im Haag aus Anlaß der Hochzeit der Königin Wilhelmina nehmen, ſoweit ſie öffentlich ſind, ſchon eine Reihe von Tagen vor dem Hochzeitstage, 7. Februar, ihren Alunden bate, den Brand anzeigte. Die Feuerwehr rückte mit Anfang. Ein großes Jeuerwerk hat am Tage der Heirathsver⸗ kündigung bereits ſtattgefunden. Am 31. Januar erhalten die Armen der Stadt Haag Lebensmittel und Kleidungsſtücke; die Waiſenkinder, deren Pflege in Holland bekanntlich eine eigen⸗ artige Organiſation angenommen hat(ſie gelten als Kindex der Gemeinde und tragen deren Farben), erhalten ein Feſt im Zoo⸗ logiſchen Garten. Am 2. Februar wird die Stadt Haag illu⸗ minrt. Am 4. Februar werden Abends die Geſangvereine aus dem Haag, Notterdam und Harlem, insgeſammt 400 Mann ſtark, vor dem Palais im Haag der Königin eine Serenade bringen, begleitet von vier Muſikchören und zahlreichen Fackelträgern. Am gleichen Tage werden die meiſten aus Deutſchland angekün⸗ digten fürſtlichen Gäſte erwartet. Am 5. Februar findet ein Morgenſtändchen von 650 Sängern und Sängerinnen im Garten des Palais ſtatt. Der Vorſtellung werden die fürſtlichen Gäſte in einer beſonders eingerichteten Loge beiwohnen. Am gleichen Abend werden in verſchiedenen Lokalen für insgeſammt 5000 Zuſchauer freie Feſtvorſtellungen gegeben. Am 6. Februar halten gewerbliche Vereinigungen einen Umzug mit Muſik, während Abends zur Ergötzung der Menge auf verſchiedenen Plätzen kine⸗ matographiſche Bilder gezeigt werden. Das Hauptmoment am 7. Februar wird natürlich der Zug vom Schloſſe zur Kirche und zurück bilden, da zum eigentlichen Vermählungsakt nur wenige Perſonen zugelaſſen werden können. Etwa 30 Fürſtlichkeiten werden an den Feſtlichkeiten im Haag theilnehmen und vom 3. bis 8. Februcr dort ſein. Da aber ausſchließlich an die Verwandien des Brautpaares Einladungen ergangen waren, werden die euro⸗ päiſchen Höfe nicht im Haag vertreten ſein, wenigſtens nicht durch Mitglieder der Fürſtenhäufer. Am Abend des 7. Februar reiſen die Jungvermählten nach Schloß Lob ab und am 5. März findet der Einzug in ſtatt. — Straudgut von der„Gneiſenau“. Aus Cuxhaven wird dem Lok.⸗Anz. geſchrieben: Der von Malaga kommende Ham⸗ burger Dampfer„Neapel“ hat verſchiedene Gegenſtände an Borb⸗ die inzwiſchen weiter von dem Wrack des untergegangenn Schul⸗ . Wort der engliſchen Sprache verſtehe, noch ſpreche. SGeneral Anzeiger⸗. 8. Sette. Marmbeim, 29. Januar eee 1.— 2 5 pieſer rieſtgen Kultusſtätte, wie ſie von den Herxen Koldeweh und Anbrä zu erwarten iſt, verſpricht das höchſte archäologiſche Intereſſe; und da noch der Zeitgenoſſe Alexanders des Großen, der Baalsprieſter Beroſſos, aus den„mit vieler Sorgfalt“ bewahrten Urkunden dez Urchtos dieſes Tempels geſchöpft hat, ſo darf die Wiſſenſchaft auf wichtige Funde mannigfacher Art hoffen, dies umſomehr, als die den Tempel dedeckende Schuttmaſſe nach Dr. Koldewehs Bericht dem Ein⸗ dringen moderner Ziegel⸗ und Antiquitätenräuber bislang wirkſam gewehrt hat. Literariſches. *Die muſtkaliſchen Kreiſe wird es intereſſiren, zu erfahren, daß ein neues Unternehmen ins Leben getreten iſt, das unter dem Tilel: Die Muſik⸗Woche“ für den geringenPreis von 30. 8 Seiten Text mit Illuſtrationen und 32 Seiten Muſikalien bietet. Es iſt kaum glaublich, welche Fülle des Guten und Schönen ein einzelnes Heft der„Muſtk⸗Woche enthält. Wir geben daher ſtatt jeder weiteren Empfehlung den Inhalt des Muſikalientheiles des erſten Heftes wieder: Noten für Piano: Beethoven⸗Sonate op. 2, Nr. 1; Sonatine 1 von J. Schmitt; Venetianiſches Gondellied von Mendelsſohn; Impromptu von Schubert. Noten für Geſang: Die Uhr von Loewe; Knabe und Veilchen von Winterberger; An Bismarcks Grabe von Zöllner. Noten für Violine und Piano: Mslodies italiennes von Beriot. Noten für Harmonium: Komm' Herr Jeſu von Bach; Ave verum von Mozart; außerdem ein Männerchor von Hauptmann und ein Frauenchor von Zapf. Klavierauszug mit Text: Weber, Der Freiſchütz(Fortſ. im nächſten Heft). Wir fügen noch hinzu, daß die muſikaliſche Wochen⸗ überſicht aus der Feder des Herrn Prof. Martin Krauſe ſtammt und daß die Bearbeitung der Beethoven'ſchen Sonaten in den Händen des Beethovenkenners Herrn Prof. Alexander Winterberger liegt. Auch die äußere Ausſtattung der Muſtkwoche, die in allen Buch⸗ und Muſtkalien⸗ zu haben iſt, muß geſchmackvoll und gediegen genannt werden. * Die Romanliteratur des Auslandes, deren beſte Schöpfungen die Halbmonatsſchrift„Aus fremden Zungen“(Stuttgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt) dem literaturfreundlichen deutſchen Pub⸗ likum zu vermitteln ſtrebt, iſt durch Emile Zola wieder um ein neues bedeutendes Werk bereichert worden, den Roman„Arbeit“, welcher den zweiten Theil der Tetralogie„Die vier Evangelien“ bildet. Das ſoeben erſchienene erſte Heft des elften Jahrgangs von„Aus fremden Zungen“ enthält den vielverſprechenden Anfang des neuen Romans; daneben findet ſich darin eine feingeſtimmte Erzählung des ruſſiſchen Schrift⸗ ſtellers Maxim Gorjti, der nicht nur in Rußland, ſondern auch im Ausland als einer der talentvollſten modernen Proſadichter anerkannt iſt; ferner einige poeſtevolle Skizzen des finiſchen Dichters Juhani Aho, eine ſehr originelle humoriſtiſche Seemannslegende aus Griechenland, Gedichte der polniſchen Lyrikerin Marha Konopnicka u. v. A. *„Soldatentypen aus dem erſten Drittel des 19. Jahrhunderts“ bringt in prächtiger farbiger Darſtellung die neueſte 67. Lieferung des Prachtwerkes„Das 19. Jahrhundert in Wortund Bild“ von Hans Kraemer(Berlin, Deutſches Verlagshaus Bong& Co. Preis 60 Pfg. pro Lieferung). Gewiß ein äußerſt intereſſanter Bei⸗ trag des Militärweſens, um ſo intereſſanter, reil die Tafel zeigt, wie damals der alles Militäriſche reformirende Napoleon überall Schule machte im Gegenſatz zu heute, wo deutſches Militär das Vor⸗ bild aller anderen geworden iſt. Auch ſonſt bietet das reichhalkige Heft des Lehrreichen und Unterhaltenden in Fülle. Auch dieſe Lieferung zeigt, daß Verleger wie Verfaſſer aufs Eifrigſte bemüht waren, das Neueſte und Wiſſenswertheſte ihren Leſern vorzuführen. * Mephiſto⸗Scherze. Eine Sammlung neuer, effektvoller Zauberkunſtſtücke, welche ohne die geringſte Fingerfertigkeit, Uebung oder Vorkenntniſſe in der Magie von Jedermann ausgeführt werden können. Mit einem Anhang: Die orientaliſche Zauberei im Salon. Von H. F. C. Suhr, Preſtidigitateur. Geheftet Preis..50. Schwabacher'ſche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. * Die Gründung einer Getreide⸗Verkaufsgenoſſenſchaft hat in Ludwigshafen in einer Verſammlung verſchiedener Raiffeiſen⸗ Vereine ſtattgefunden. Die Konſtituirung der Genoſſenſchaft erfolgt unter dem Namen:„Ludwigshafener Gekreide⸗Verkaufsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. zu Ludwigshafen a. Rh.“ Sie wird ein beſonderes Getreide⸗Lagerhaus am neuen Hafen in Ludwigshafen im Anſchluß an die dort bereits ſeit vier Jahren beſtehende Lagerhalle der Raiffeiſen⸗ filſale Ludwigshafen errichten und vorausſichtlich in dieſem Jahre in dem zu errichtenden Lagerhauſe ihre Thätigkeit beginnen. Neneſte Nachrichten und Telegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) *Karlsruhe, 29. Jan. Der Freiburger Stadt⸗ rath hat es einſtimmig abgelehnt, zu der Frage der Getreidezölle ſich der Vorſtellung des deutſchen Handelstages anzuſchließen, da die Frage außerhalb des Ge⸗ bietes der Gemeindeverwaltung liege. *„ Aus Vaden, 29. Jan.(Frkf. Zig.) Auf dem Bodbenſee trafen die Dampfſchiffe mit großer Verſpätung ein. Einige Curſe konnten überhaupt nicht ausgeführt werden, da das Landen unmöglich war. * Berlin, 29. Jan. Die Budgetkommiſſion des Reichstages berieth die von den Miniſtern von Goßler und von Thielen warm befürwortete Forderung von 4 800 000 für Grund⸗ erwerb zur Verlegung des Metzer Bahnhofs und über⸗ wies die Angelegenheit einer ſechsgliedrigen Unterkommiſſion. ſchiffes„Gneiſenau“ in der Bucht von Malaga geborgen worden ſind. Es ſind das neben einzelnen Ragen, Stangen und Segeln vor Alleim die beiden je vier Tons ſchweren großen Buganker des Kriegsſchiffes. Dieſe Strandgüter werden einſtweilen in Ham⸗ burg gelöſcht und untergebracht, um dann nach Kiel weiter befördert zu werden. — Eduard VII. Bei der nun vollzogenen Thronbeſteigung des Prinzen von Wales als Eduard VII. König von England und dem Uebergang des Titels Prinz don Wales auf Eduards älteſten Sohn, den Prinzen Georg, Herzog von Pork, ſei der Entſtehung des Titels eines Prinzen von Wales, als des je⸗ weiligen Thronfolgers von England, Erwähnung gethan. Stephan Percy erzählt hierüber: Nach der Eroberung von Wales durch Eduard J.(1282) reſidirte dieſer noch einige Zeit auf dem Schloſſe Carnarvon(der Hauptſtadt von Wales). Der König ſtieß aber in dem eroberten Lande auf große Schwierigleiten bei der völligen Unterwerfung des Landvolks, der dieſes durch die Minſtrels in ihren Dichtungen beſtändig an ſeine Unabhängigkeit gemahnt wurde. So beſchloß denn der König die unglücklichen Barden unnachſichtlich verfolgen und tödten zu laſſen. Die Minſtrels flohen in die Berge und ſuchten Schutz in den unweg⸗ ſamen Schluchten und Höhlen, aber auch dort wurden ſte, wo ein Verfolger ſie erreichen konnte, ohne Erbarmen hingemordet. So kam es endlich dahin, daß ſich der ganze Adel dem Eroberer unterwarf und engliſche Gerichtshöfe eingerichtet wurden. Eduard verſprach jetzt dem ihm huldigenden Adel in feierlicher Notabeln⸗ verſammlung, ehe er Wales verließ, als ſeinen Stellvertrete: einen im Lande geborenen Prinzen zu ernennen, der weder ein Begeiſtert Stadtbahn ſtellten die Arbeit ein. * Berlin, 29. Jan. Im Abgeordnetenhauſe machte der Abg. Lotz die Mittheilung von der großen Springfluth, welche in der Nacht vom 27. auf 28. die Städte Leer und Wener in Oſtfriesland heimgeſucht hatte und richtete zur Linderung der Noth einen warmen Appell an das Land und die Staats⸗ regierung. * Berlin, 29. Jan. General der Infanterie zur Dis⸗ poſition, Albert von Rauch iſt heute geſtorben. Köln, 29. Jan. Amtlich wird gemeldet: Geſtern kurz nach 11 Uhr ſtieß bei Worringen der Güterzug 30/31 bei der Aus⸗ fahrt in der Richtung Neuß mit dem von dort kommenden Güter⸗ zuge 42/80 zuſammen. Der Heizer des letzteren Zuges wurde getödtet, ein Bremſer des anderen Zuges wurde ſchwer verletzt. Matertalſchaden bedeutend. Durch den Unfall war die Strecke bis heute früh geſperrt. »»Breslau, 29. Jan. Aus der Provinz wird über vielfachen Schaden berichtet, welchen das Unwetter anrichtete. Der „Schleſ. Ztg“ zufolge, riß bei dem Hochwaſſer der Neiſſe der Eis⸗ gang die Nothbrücke bei Zittau fort. Von drei auf der Brücke ſich aufhaltenden Arbeitern iſt einer ertrunken. *Dirſchau, 29. Jan. Der Poſtſchaffner des Abendzuges 553 Dirſchau⸗Danzig wurde geſtern, wie die„Dirſchauer Zeitung“ meldet, von 2 Perſonen überfallen, die ſich in den Poſtwagen eingeſchlichen hatten, durch Schüſſe verletzt und geknebelt. Geld fanden die Räuber nicht, obgleich ſie den Wagen durchſuchten. Die Näuber ſprangen auf der Station Qra aus dem Zug und entflohen. * Cronberg, 29. Jan. Die Kronprinzeſſin von Griechenland iſt heute Nachmittag auf Schloß Friedrichshof eingetroffen. *Bern, 29. Jan.(Frkf. Ztg.) In den Urkantonen hat der Sturm Dächer von den Häuſern geriſſen und viele Bäume geknickt. Wegen des Schneeſturmes konnte die eidgenöſſiſche Poſt den Simplon nicht paſſiren und mußte nach Brieg zurückkehren. Auf dem Neuenburger See iſt die Schifffahrt gänzlich eingeſtellt. * Paris, 29. Jan. Alle Angeſtellten der Pariſer Der Zugverkehr ruht. Der Bahnhof iſt militäriſch beſetzt. *** Zur Lage in China. * Verlin, 29. Jan. Wolffbureau meldet aus Peking vom 27.: Prinz Tſchun und ſeine Brüder ſind geſtern im Kaiſerpalaſt vom Grafen Walderſee empfangen worden. * Shanghai, 29. Jan. China Daily News aus Peking zufolge leidet Lihungtſchang an hochgradigem Fieber. An ſeinen Wiederaufkommen wird gezweifelt. Am 27. Jan. wurde Tſchwang und Nuhſien hingerichtet. * Peking, 29, Jan.(Reuter.) Houtſchanyi, ein Sohn des belannten Fremdengegners Houtung, und Tſchih⸗ ſin, Mitglied des Tſungliyamen, welche Beide bei den jüngſten Unruhen eine verantwortliche Führerrolle geſpielt haben, wurden am Sonntag im japaniſchen Viertel in Peking verhaftet. Sie werden bis zu ihrer Beſtrafung gefangen gehalten. ** 5** Der Burenkrieg. *„ London, 29. Jan. Laut einer Kabelmeldung des Vetriebsleiters der„Rand Central Electric Works“ wird der den Werken am vergangenen Sonntag von den Buren zugefügte Schaden auf nur 4000 Pfund geſchätzt. Hauptſächlich haben die Dynamos gelitten. Sollte ſich nach genauer Unterſuchung ergeben, daß die Kurbelwellen gelockert wurden, ſo dürfte ſich der Schaden als beträchtlich höher erweiſen. Techniſch könnte eine Maſchine innerhalb 24 Stunden wieder in Betrieb geſetzt werden. 2 Maſchinen dürften wahrſcheinlich in 2 Wochen arbeiten können. ** 4* Fum Thronwechſel in England. * Cowes, 29. Jan. Bei der Ceremonie der Inveſtitur des deutſchen Kronprinzen mit dem Hoſenbandorden ſtand der König in Feldmarſchallsuniform vor dem Throne, die Königin zu ſeiner Rechten, der Kaiſer zu ſeiner Linken, in der Uniform der engliſchen Gardedragoner. Der Kronprinz trug die Uniform des 1. Garde⸗Regts. z. F. und kniete auf einem ſeidenen Kiſſen vor dem König, als dieſer ihm den Orden um den Hals legte. Alsdann hielt der König an den Kronprinzen eine herzliche Anſprache, und wandte ſich mit tiefbewegten Worten an den Kaiſer und beſprach deſſen Beſuch, der in die Zeit eines ſchmerzlichen Verluſtes falle. Er verweilte dann bei den perſönlichen und andern Beziehungen, welche beide Länder ver⸗ binden. Mährend der Feier ſtanden hinter dem König die Herzoge von Cambridge und Sachſen⸗Coburg⸗Gotha, Prinz Carl von Däne⸗ mark und die übrägen Fürſtlichkeiten, Alle in Uniform. Pathen waren Prinz Chriſtian von Schleswig⸗Holſtein und der Herzog von Connaught. Zur Linken der Königin ſtanden die Prinzeſſinnen. Lady jauchzte die Verſammlung dem König zu. Als ſich der Sturm gelegt, ſprach der König weiter:„Mein Sohn, vor wenigen Wochen in Carnarvon geboren, ſoll mein Stellvertreter im Lande ſein, deſſen Sprache er als die erſte ſeines Lebens erlernen wird.“ — Seit jener Zeit führt der älteſte Sohn des Regenten von Eng⸗ land den Titel„Prinz von Wales“. — Die Hyſterie in China. In der letzten Sitzung der Pariſer„Keademie de médecine“ theilte Lereboullet die Grundzüge einer größeren Arbeit mit, die ihm von dem Dr. Matignon, dem Arzt der franzöſiſchen Geſandtſchaft in China, überſandt iſt, und die den Titel„Hyſterie und Boxer in China“ führt. Drei Dinge, ſchreibt Matignon, überraſchen jeden, der die Chineſen oft aufſucht und genauer beobachtet: ihre Naivetät, ihre Leichtgläubigkeit und ihre Zugänglichkeit für Beeinfluſ⸗ ſungen. Dazu kommt noch die Impulſivität, durch ſie unter ber⸗ ſchiedenen Einflüſſen außerordentlich heftiger Wuthanfälle fähig werden, die ſie zu den unwahrſcheinlichſten Handlungen und häufig zum Selbſtmord bringen. Alle dieſe Merkmale der Hyſterie und beſonders auch die Unempfindlichkeit der Schleim⸗ häute, die Zonen der Anäſtheſte u. ſ. w. finden ſich bei den meiſten Chineſen wieder. Die Scenen, die beſtimmt ſind, den Fanatis⸗ mus aufzuſlacheln und die übernatürliche Kraft der Boxer zu be⸗ weiſen, erinnern in jeder Beziehung an die, die häufig auch bei den Alſſaduas beobachtet wurden. Die Unglücklichen, die die Sug⸗ geſtion derark fanatiſirt hatte, ſtürzten ſich ganz unbewußt in das Handgemenge, Frauen und Kinder mit ſich fortreißend. Der Verfaſſer der Arbeit will durch dieſe Erf cheinungen die Schnellig⸗ keit erklären, mit der ſich die Boxerbewegung im Norden Chinas entwickelt hat. 5 Einem Telegramm der North * Roberts und Lady Norfolk waten gleichfalls anweſend. „ Madrid, 29. Jan. Spanien entſendet zur Flottesz parde nach Spithend den Kreuzer Carlos V. 5 *London, 29. Jan. Der König ordnete an, daß vir Trauerdekoration von den Straßen, durch die ſich des Leichenzug bewegt, purpurn, nicht ſchwarz ſein ſoll. London, 29. Januar. Der König hat beſtimmt, daß des 2 Februar, der Beiſetzungstag der Königin, als allgemeiner Trauertag gelte. Alle Banken ſollen geſchloſſen werden, alls Geſchäfte ruhen. *Brüſſel, 29. Jan.(Frkf. Zig.) Der König de * Belgier iſt nach England abgereiſt—4 Deutſcher Reichstag. (85. Sitzung vom 29. Januar.) Etat des Reichsamis des Innern. Titel Staatsſekretär. 11. Bers handlungstag. Fürſt Bismarck: Ich bedaure, daß ich an der ſchier endloſen Debatte mich noch einmal betheiligen muß. Die Reden werden bei dem Zolltarifgeſetz wiederkehren. Die ſchönſte Rede wird aber keinen Abgeordneten zur anderen Partei hinüberziehen. Die freiſinnigen Parteien bedeuten wirthſchaftlichen Stillſtand, wenn nicht Rückſchritk⸗ Der große wirthſchaftliche Aufſchwung hätte nicht ſtattgefunden, wenn man die Dinge hätte laufen laſſen, wie ſie waren. Neben allgemein anerkannten politiſchen Verdienſten iſt es das große Verdienſt des erſten Reichskanzlers, daß die Nation durch ſeine Maßnahmen auch wirthſchaftlich ſtark gemacht wurde, ſo daß ſte auch einmal ſchlechte Zeiten ertragen kann. Redner wendet ſich gegen Stemens und Fiſch⸗ 1 veck unter Aufrechterhaltung ſeiner früheren Ausführungen. Rednes beſpricht den Rath des Abg. Siemens, die Landwirthſchaft ſolle mehr Viehzucht treiben und hebt hervor, daß nur die großen ländlichen Betriebe theures Vieh halten können. Die Getreidezölle ſeien zur Zeiſ nichts, als ein nothwendiger gerechter Ausgleich. Pachnite(freiſ.) führt aus, es ſei gut, wenn die maßgehenden FJaktoren bei Zeiten ſehen, was ſie zu erwarten haben, wenn ihre Nach⸗ giebigkeit zu weit geht. Die Rechte wird die Zollerhößung nur erreichen, wenn ſich nicht im Lande eine Gegenbewegung erhebt, welche die beim Fleiſchbeſchaugeſetz und der lex Heinze noch an Stärke überträfe. Hach⸗ angeſehene Skadtvertretungen geben ihr Votum gegen die Erhöhung der Getreidezölle ab, auch die Handelskammern und der Handelstag erheben ihre Stimme. Mit der Haltung der Nationalliberalen im Abgeordnetenhauſe iſt auch die nationalliberale Preſſe, wie die National⸗Ztg. keineswegs einverſtanden. Die wachſende Bevölkerung 125 immer weniger durch einheimiſche Produkte ernährt werden önnen. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 29, Jauuar⸗ Obligationen. Staatspapiere. Pfandbrieſe. Badiſche Obligat. 4 Rbein. Hyp.⸗B. unk. 1908 99.— 1115 labſerg 98.e ö%/%„„„ M. 91.97 3½%„ Oblig. Mark 94.30 bz„„„ 1904/ 90.60 5„„ 1—5 94.80 bf 3½%„„„ Communalf 91. 65 184 94. 0 bz Städte⸗Aulehen, „„ 86.50 bi 70 reiburg l. B. 5 30 8 r v. J. 18906 .„ T. 100 ooſe 14. 5 4% Lubwigsbalen don 1900 98.50 3 Bayer. Obllgatlonen 93.90 be 4½ Ludwigshafen M 100. bß 85.20 bz 4 98,50 bg 3% Deutſche Reichs anlelhe 97.25 b3%½ Mannbeimer Obl. 1885 8%„ 5 97.80 bz 810⁶ 1888 3% 5 5 7 10 bi 31— 5 88 1895 55 Preuß. Couſols 9 05 8%„„ 1858 9* Zuwaltnte Polſganenen 8 4½ Bad A ⸗G f. Ahſchefff. 4 Brauerei Kleinlein Heidelb. Eiſenbahn⸗Aulehen. 425 117 Hebr Hemmer enzmühle 4 Pfälz. Gudw. Max Norb) 100.60 4½ Speyerer Ziegelwerke 155 10 2 1 4½ BVerein Chem. Fabriken 359—„ conbertirt, 88. 4½% Zellſtofffabrit Waldyof Aktien. Bauren. 55 u. Babiſche Bant 118. 8 rauerel S nner, Grfünwink Hewerbevankt Speyer 50%, 125 50 bz 59 7 1 8e Maunheimer Bank 126.25 8 5 Schwetzlügen Oberrhein. Bank 114. Sonne Welt Speher Pfälziſche Bank 188. 35 5 Storch, Sick Pfälz. Oyp.⸗Bank•.—8„Werget, Worme“ pfle, Spareu Gdb. Landan 184. Wormſer Brauhdus v. Oertge Rheiniſche Creditbant 13u. 25 Pfälz. Preßh. U. Sprltſabr Rbein. Oyp.⸗Bank 159.25 8 8 8 Südd. Bank 108. 0 b5 Trausport Sübddeutſche e Akt]. und Berſicherung⸗ Wiſenbahnen, tiahr⸗A bfauche udwigsban 228. Wallh. Daffceppfſchf „ Marxbahn 142.„ Vagerhaus Nordbahn 128.0 G Bab. Nilck⸗ U. Mitverſtch. Heilbronner Straßenbahnen 81. G Sch fffahrt⸗Aſſecllranz Chemiſche Induſtrie. Cont neutale Be.ſicherung .⸗G. f. cheut. Induſtrie 114.— 6 Maunbeimer Velſicherun Badiſche Aniliu⸗ u. Sodg 383.— Obe rhein. Verſ.⸗Geſellſchaft „ 1„% uunge 5 WMürtt, Trausportverſich. TChem. Fabei Goldenberg 18 G 8 Chem. Fabrik Wernshelm 34. 53 Induſtrie. Berein chem. Fapriken 181.50 Act.⸗Geſellſch. f. Setlinduſtrle Verein D. Oelfabriken 100. 0 Dingter'ſche Maſchinenfabelt Weſteregeln Alkal. Stamm 211. 6 Gudllerfabrik Kirweller 10„ Vorzug 103.— 5z Emailltrwerte Maikammer 1 Fttlinger Spinnere Brauereien. Hüttenhermer Sp nnerel Bad. Brauerel 138.— 8 ſturlsr. Nahmf Hald u. Neu Binger Aktieubterbraueret—.— Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr, Durlacher Hof vorm. Hagen 200. Oggersgeimer Spinuerei Eichbaum⸗Brauerei 174, 5 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf Fleſanteubräu Rühl, Worms 105.— Portl.»ementwk. He delberg Brauerei Ganter Freidurg— Bereinig. Feiburger Ziegelw. Kleinlein, Heidelberg 149. Berein Speyerel Ziegelwerke Domvurger Meſſerſchmitt.— bz ellſtofftavrit Walohof Ludwigshaſener Brauerel— Zuckerfabrikt Wagyäuſel Maung. Aktienbrauerel 160.— G uckerrafftuerie Mannbeim Mannheimer Effektenbörſe vom 29. Jan. An der heutigen Börſe waren Bant⸗Actlen bevorzugt und mehrfach höher geſucht. So notirten: Gewerbebank Speyer 125 50 ½% Spar⸗ und Ereditbank Landau⸗Actien 184%, Rhein. Creditbank⸗Aetien 139.25%¾ zu deu beigeſetzten Courſen vollzogen ſtch Umſätze. Gefragt waren ferner: Pfälz. Oyp. Bank⸗Actien zu 159 die Actien der Mhei Hyp.⸗Buuk zu 159.25%, und der Mannheimer Bank zu 126 (126.25). Von Induſtrie⸗Actien gingen Chem Fabrik Gernshe zu 34% um. Nachfrage beſtand noch für Maunheimer Aetien brauerei(Mayerhof Aetien) zu 160 ¾; und Zuckerrafſtnerie Maun heim zu 150%., Niedriger waren: Ver. Speyerer Ziegelwerke⸗Act, Notiz 99 B. Getreide. 1255 Mannheim, 28. Jan. Die auhaltend hohen amerikant 11 orderungen bewirkten hier feſte Teudenz.— Preiſe per Toune 1 Rotterdam: Saxonska M. 135—186, Südruſſiſcher Weizen M. 13 bis M 146. Kanſas II M. 137.50—188, Redwinter M. 189—140 La Plata⸗Weizen, alte Ernte M. 185, feinere Sorten M. 148 Rumaniſcher Weizen M. 151—145, Ruſſiſche! Roggen M. 107—109 neues Mixed⸗Mais, Januar⸗Ablog. M. 88, La Plata⸗Mals M. 93 Ruſſiſche Futtergerſte M. 100, amerik. Hafer M. 109—110, Ruſſiſch Hafer M. 100—105, Prima Hafer M. 107—118. Frankfurter Effetten⸗Societät vom 28. Jan. Oeſterr⸗ C 208, Deuiſche Bank 199 90. Berliner Handelsgeſellſchaft Nationalbank für Deulſchland 128.50, Lombarden 25 70, Sch Nordoſt 109.70, Union 98.80, Jura⸗Simplon 100.40, Angtol. Eif 81.50, Sproz. Portugieſen 24.25, Laura 190,90, Harpen Hibernia 174.30, Eleklr. Licht⸗ und Kraft⸗Anſage 100,50, 25 Frantfurt a.., 29. Jan,(Effettenbörſe). Anfangscourſe. Kredilaklien 207.60, Staatsbahn 141.80, Lombarden 25.50, Egopter —.—, 4% ungar. Goldrente 98.30, Gotthardbahn 156 40 Disconto⸗ Commandit 177.30, Laurg 191 50, Gelfenkirchen 168 50, Darmſtädter —.—, Handelsgeſellſchaft 147/.70. Tendenz; ſchwächer. 4. Delte. Seneral⸗Anzelg · und Kreis⸗ erkündigungshlafl. Anzeigen Bekanntmachung. Den Vollzug der Gewerbeordnung hier Die Beſchäftigung von jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen in Werkſtätten mit Motorbetrieb betr. Gemäß der Kaiſerlichen Verordnung vom 80— (34) No. 2808 J. 8. Juli p. Is.(Rehs.⸗Ge ⸗Bl. S. 565) iſt die Beſtimmung des .154 Abſ. 3 der„wohach dle Vorſchriften der 88 185 dis 13 i die Beſchäftigung von jugendlichen er A beitern und von Arbeiterinnen auf Arbelt eber und Arbeiter in Werkſtätten, in welchen durch elementare Kraft(Dampf, Wind, Waſſer, Gas, Luft, Elektrizität u. ſ..) bewegte Trieb⸗ werke nicht blos vorübergehend zur Verwendung kommen, mit ver Maßgabe entſprechende Anwendung finden, daß der Bundes⸗ rath für gewiſſe Arten von Betrieben Ausnahmen zulaſſen kann, mit dem 1. Jaunar ds. Js. in Kraft getreten. Die 88 185 bis 188, 1893, 139b Gew.⸗O. finden auf alle Werkſtätten der oben bezeichneten Art A wenoung, die 88 188a und 139 dagegen nur auf ſolche Werkſtätten, die in der Negel zehn oder meh beiter beſchäftigen, und die nicht dem Betriebe der Kleider⸗ und Wäſchekomektion dienen, auf welch letztere nach wie por die Beſtimmungen der.⸗O. vom 31. Mai 1897 An⸗ wendung finden. Au Werkſtätten mit Motorbetrieb, in denen der Arbeligeber Allsſchließlich zu ſeiner Familie gehörigen Perſonen beſchäftigt, finden die nachſtehenden Beſtimmungen keine Anwendung. Auf Grund der ihm ertheilten Ermächtigung hat der Bundes⸗ rath laut Befanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 18. Juli v. Is,(Jichs.⸗Geſ.⸗Bl. S. 568) die aus dem Folgenden ſich er⸗ gebenden Ausnahmen zugelaſſen. J. Werkſtätten mit zehn oder mehr Arbeitern. 1. In Werkſtätten mit Motorbetrieb, in welchen in der Regel zehn oder u Arbeiter beſchäftigt werden, dürfen Kinder zwiſchen dreizehn und vierzehn Jahren, welche nicht mehr zum Beſuche der Bolksſchule verpflichtet ſind, zehn Stunden tägloch beſchäftigk wer⸗ den. In Schleifer und Polirerwerkſtätten der Glas⸗, Stein⸗ und Metallberarbeitung darf jedoch ihre Beſchäftigung die Dauer von 6 Stunden täglich nicht überſchreiten. II. Werkſtätten mit weniger als zehn Arbeitern. A. Allgemeine Beſtimmungen. 2. Auf Werkſtätten mit Motorbetrieb, in denen in der Regel weniger als zebn Arbeiter beſchäftigt werden, finden die 88 135 bis 188 der Gewerbeordnung mit den aus Ziffer bis 10 ſich er⸗ gebenden Abänderungen Anwendung. 3.(8 185 der Gewerbeordnung.) Kinder unter dreizehn Jahren tbeſchäftigt werden. Kinder über dreizehn Jahre dürfen igt werden, wenn ſie nicht mehr zum Beſuche der verpflichtet ſind. eſchäfligung von Kindern unter 14 Jahren und von jungen Leuten zwiſchen vierzehn und ſechszehn Jah en darf die Dalter von zehn Stunden täglich nicht überſchreiten. In Schleifer⸗ und Polirerwerkſtätten der Glas⸗, Stein⸗ und Metallverarbeitung dürfen jedoch Kinder nicht länger als ſechs Stunden täglich be⸗ ſchäftigt werden. 4.(8 186 der Ger iung.) Die Arbei sſtunden der dürfen nicht vor fünfeinhalb Uhr achteinhalb Uhr Abends dauern. 0 ſſen an jedem Arbeitstage regel⸗ in ßige Pauſen gewährt werden. Für jugendliche Arbeiter, welche Aur ſechs Stunden täglich beſchäftigt wer en, muß die Pauſe mindenens eine halbe Stunde betragen. Den übrigen jugendlichen Arbeitern muß mindeſtens entweder Mittags eine einſtündige, ſowie Vormfttags und Nachmittags je eine hilbſtündige, oder Mittags eine einundeinhalbſtündige Pauſe gewährt werden. Eine Vor⸗ und Nachmittagspauſe braucht nicht gewährt zu werven, ſofern Pie jügendiichen Arbeiter läglich nicht länger als acht Stunden heſchaftigt werden und die Dafter ihrer dürch eine Pauſe nicht Unterbrochenen Arbeitszeit am Vor⸗ und Nachmittage je vier gt. len darf den jugendlichen Arbeitern eine ſtattbetriebe nicht geſtattet werden. d Feſitagen ſowie während der von dem ordent⸗ den Katechumenen⸗ und Konfirmanden⸗, Beicht⸗ u ommunionunterricht beſtimmten Stunden dürfen jugendliche Arbeiter nicht beſchäftigt werden. 5.(F 137 der Gewerbeorduung) A beiterinnen dürfen nicht in der Nachtzeit von achteinhalb Uhr Abends bis fünfeinhalb Uhr Morgens und am Sonnabend ſowie an Vorabenden der Feſttage nicht nach fünfeinhalb Uhr Nachmittags beſchäftigt werden. „Die Beſchäftigung von Arbeiteriunen über ſechzehn Jahre darf die Dauer von elf Stunden täglich, au den Vorabenden der Sonn⸗ und Feſttage von zehn Stunden nicht überſchreiten. Zwiſchen den Arbeitsſtunden muß den Arbeiterinnen eine mindeſtens ein ündige Mitlagspauſe gewährt werden. Arbeiterinnen über ſechzehn Jahre, welche ein Hausweſen zu beſorgen haben, ſind auf ihren Aütrag eine halbe Stunde vor der Mittägspauſe zu entlaſſen, ſoſern dieſe nicht mindepens ein und eine hälbe Stunde beträgt. Wöchnerinnen dürfen während vier Wochen nach ihrer Nieder⸗ kunft üb rhaupt nicht und während der folgenden zwei Wochen nur beſchäftigt werden, weun das Zeuguiß eines approbirlen Arztes dies für zuläſſig erklärt. Die Beſtimmungen im Abſ. 1, 2 finden guf Arbeiterinnen, welche in Badeanſtalten ausſchließlich oder vorwiegend mit der Bereſtung der Bäder und der Bedienung des Publikums beſchäf⸗ tigt ſind, keine Anwendung. 6.(8 138 der Gewerbeokdnung.) jugendliche Arbeiter beſchäfti — 2 3 An S lichen S — Sollen Arbeiterinnen oder ftigt werden, ſo hat der Arbeitgeber vor dem Beginne der Beſ gung der Ortspolizeibehörde eine ſchrift⸗ liche Anzeige zu machen. In der Anzeige iſt die Lage der Werk⸗ ſtälte und die Art des Betriebs auzugeben. Der Arbeitgeder hat dafür zu ſorgen, daß in den Werkſtatt⸗ räunen, in welchen Arbeiterinnen oder jugendliche Arbeiter be⸗ Habes⸗ werden, eine Tafel ausgebäugt iſt, welche in der von der Zändes⸗Zentralbehörde zu beſtimmenden Faſſung und in deut icher Schriſt einen Auszug aus den Beſtimmungen über die Beſchäf⸗ Ugung von jugendlichen Arbeitern und von Arbeiterinnen enthält. 7. Ueber die in Ziffer 5 Abſ. 1, 2 feſtgeſetzte Zeit hinaus dürfen Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre an vierzig Tagen im Jahre beſchäftigt werden. Dieſe Beſchaͤftigung darf dreizehn Stunden käglich nicht überſchreiten und nicht länger als bis 10 Uhr Abends dallern. Hierbei kommt jeder Tag in Anrechnung, an welchem auch nur eine Arbeiterm über die nach Ziffer 5 zuläſſige Dauer der Arbeilszeit hinaus beſchäftigt iſt. Gewerbetreibende, welche Arbeiter unen über ſechszehn Jahre auf Grund der vorſtehenden Beſtimmungen über die in Ziffer 5 Abf. 1, 2 feſtgeſetzte Zeit hinaus beſchäfttzen, ſind verpflichtet, ein Verzeichniß anzulegen, in welches jeder Tag, an welchem Ueber⸗ Arbeit ſtattgefunden hat, noch am Tage der Ueberarbeit einzu⸗ Ragen iſt. Das Verzeichniß iſt auf Erfordern der Ortspolizei⸗ behörde ſowie dem Gewerbeauſſichtsbeamten jederzeit vorzulegen 8. Für mehr als vierzig Tage im Jahre kann auf Antrag des Arbeitgebers eine Ueberbeſchäftigung in dem aus Ziffer 7 Abſ. 1 ſich ergebenden Umfange von der unteren Verwaltungsbehörde eſtattet werden, wenn die Arbeitszeit für die Werkſtätte oder die etreffende Abtheilung der Werkſtätte ſo geregelt wird, daß ihre Ugliche Dauer im Durchſchuitte dei Bettriebstage des Jahres die regelmäßige geſetzliche Arbeitszeit nicht überſchreltet. Der Antrag in ſchriftlich zu ſtellen und muß den Grund, aus welchem die Erkaubniß beantragt wird, die Zahl der in Betracht kommenden Arbeiterinnen, das Maß der längeren owie den Zeitraum angeben, für welchen dieſelbe ſtattſinden ſo er Beſcheid der unteren Verwaltungsbehörde auf den Antrag iſt binnen drei Tagen ſchriftlich zu ertheilen. Gegen die Veiſagung der Erlaubniß ſteht die Beſchwerde an die vorgeſetzte Behörde zu. Die untere Verwaltungsbehörde hat über die Fälle, in welchen die Erlaubniß ertheilt worden iſt, ein Verzeichniß zu führen. in welches der Name des Ar eitgebers und die für den ſchriftlichen Antrag vorgeſchriebenen Angaben einzutragen ſind Die untere Verwaltungsbehörde kaun die Beſchäſtigung von Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre, welche kein Hausweſen zu beſorgen haben und eine Fo kbildungsſchule nicht beſuchen, bei den iin 8 10be Abſ. 1 der Gewerbeordnung unter Ziffer 6 und 4 Dezeichnefen Arbeiten an Sonnabeuden und Voravenden von Feſtig en Nachmittags nach fünfeinhalb Uhr, jedoch nicht über Achteinhalb Uhr Abends hinaus, Die Exlaubniß iſt khriftlich zu ertheilen und vom Arbeitgeber zu verwahren. 9. Wenn Naturereigniſſe oder Unglücksfälle den regelmäßigen Betrieb einer Werkſtätte unterbrochen haben, ſo können Ausnahuſen von den in Ziffer 3 Abſ. 2 Ziffer 4 und 3 Abſ. 1 bis s vorgeſe⸗ henen Beſchränkungen auf die Dauer von 4 Wochen durch die untere Verwaltun sbehörde, auflängere Zeit durch die höhere Ver⸗ waltungsbehörde ugelaſſen werden. In dringenden Fällen ſolcher Art ſowſe zur Verhütung von Uuglügsfallen kann die Ortspoltzei⸗ behörde ſolche Ausnahmen höchſtens auf die Dauer von zwei Wochen geſtatten. Wenn die Natur des Betriebs oder Rückſichten auf die Arbeiter in einzelnen Werkſtätten es erwünſcht erſcheinen laſſen, daß die Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter oder der Arbeiterinnen in e ner anderen als der durch Ziffer 4, 5 Abf 1, 3 vorgeſehenen Weiſe geregelt wird ſo kann auf beſonderen Antrag eine ander⸗ weiie Regeſung hinſichtlich der Pauſen durch die untere Verwal⸗ tungsbehörde geſtattet werden. Jedoch dürfen in ſolchen Fällen die jugendlichen Arbeiter nicht läuger als ſechs Stunden beſchäftigt werden, wenn wiſchen den Arbeitsſtunden nicht Pauſen von züͤ⸗ ſammen mindeſtens einſtündiger Dauer gewährt werden. Die au Grund vorſtehender Beſtimmungen zu treffenden Ver⸗ fügungen müſſen ſchriftlich erlaſſen werden. IB. Beſondere Veſtimmungen für Werkſtätten des Hand⸗ werkes. 10. In Werkſtäften des mit Motorbetrieb in denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden, finden auf die Beſchäftigüung männlicher jugendlicher Arbeiter die Be⸗ immungen unter Ziſſer 8 Abſ. 2 Saß 1, Ziffer 4 Abſ. 1, 2 und Ziffer 6 keine Anwendung. Inen Handwerk im Sinne der vorſtehenden Beſtimmung ſind zu rechnen die Betriebe der Bandagiſten. Bandwirker, Böttcher, Buch⸗ binder, Büchſenmacher, Bürſten⸗ und Pinſelmacher, Drahtflechter, Drechsler, Stein⸗, Zink⸗, Kupfer⸗ und Stahldrucker, Färber und Zeugdrucker, Feilenhauer, Feinmechaniker, Gerber, Kanemmacher, Klempner, Kürſchner, Kupferſchmiede, Meſſerſchmiede, Metallgießer, Metzger(Fleiſcher), Mühlenbauer, Muſikinſtrumentenmacher, Poſa⸗ mentiere, Sattler(Riemer, Täſchner), Schiffbauer, Schloſſer, Grob⸗ und Hufſchmiede, Schneider, Schreiner(Tiſchler), Schubmacher, Seifenſieder, Seiler, Stellmacher(Wagner, Radmacher), Tapezirer, Töpfer, Tuchmacher, Uhrmacher, Weber. Durch Verfügung der höheren Verwaltungsbehörde kann für ihren Bezirk oder Theile desſelben beſtimmt werden, daß gewiſſe Arten der vorbezeichneten Gewerbszweige, welche nach den beſon⸗ deren Verhältniſſen des Bezirkes nicht handwerksmäßig betrieben werden, nicht züm Handwerk im Sinne der vorſtehenden Be⸗ ſtimmung zu lechnen ſind. III. Werkſtätten mit Waſſerbetrieb. 11. Auf Werkſtätten der unter 1 und II bezeichneten Art, in welchen ausſchließlich oder vorwiegend unregelmäßige Waſſerkraft als Triebkraft benutzt wird, mit Ausnahme der Schleifer⸗ und Polirerwerkſtätten der Glas⸗, Stein⸗ und Metallbearbeikung, finden die 88 165 bis 138 der Gewerbeordnung nur in dem aus Ziffer 12 bis 17 ſich ergebenden Umfang Anwendung. 12.(§ 135 Abſ. 1 der Gewerbeordnung.) Kinder unter dreizehn Jahren dürfen nicht beſchäftigt werden. Kinder über dreizehn Jahre dürfen nur beſchäftigt werden, wenn ſie nicht mehr zum Beſuche der Volksſchule verpflichtet ſind. 13.(§8 136 Abſ. 1 Satz 1 und Abſ. 3, 8 137 Abſ. 1 der Ge⸗ werbeorbnung.) Die Arbeitsſtunden der jugend ichen Arbeiter und der Arbeiterinnen dürfen nicht vor fünfeluhalb Uhr Morgens be⸗ ginnen und nicht über achteinhalb Uhr Abends dauern. Au Sonn⸗ und Feſttagen ſowie während der von dem ordent⸗ lichen Seelſoger für den Katechumenen⸗ und Konfirmanden⸗, Beicht⸗ und Fommunionunterricht beſiimmten Stunden dürfen jugendliche Arbeiter nicht beſchäfligt werden. 14.(8 187 Ab]. 4, 5 der Gewerbeordnung.) Arbeiterinnen über ſechzehn Jahre, welche ein Hausweſen zu beſorgen haben, ſind auf ihren Antrag eine halbe Stunde vor der Mittagspauſe zu entlaſſen, ſofern dieſe nicht mindeſtens ein und eine halbe Stunde beträgt. Wöchnermnen dürfen während vier Wochen nach ihrer Nieder⸗ kunft übe haupt nicht und während der folgenden zwei Wochen nur beſchäftigt werden, wenn das Zeugniß eines approbirten Arzles dies für zuläſſig erklärt. 15.(8 138 der Gewerbeordnung.) Sollen Arbeiterinnen oder lugendliche Arbeiter beſchäftigt werden, ſo hat der Arbeitgeber vor diin Beginne der Beſchäftigung der Ortspolizeibehörde eine ſchrift liche Anzeige zu machen. In der Anzeige iſt die Lage der Werk⸗ ſtälte und die Art des Betriebs anzugeben. Der Arbeitgeber hat dafür zu ſorgen, daß in den Werkſtott⸗ räumen, in welchen Arbeiterinnen oder jugenpliche Arbeiter be⸗ ſchäftigt werden, eine Tafel gusgehängt iſt, welche in der von der Landes-Zentralbehörde zu deſtimmenden Farning und in deutlicher Schrift einen Auszug aus den Beſtimmüngen über die Beſchäf⸗ tigung von Arbeiterſunen und jugendlichen Arbeitern enthalt. 16. In Werkſtätten, in denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden, dürfen Arbeiterinnen über ſechzehn Jahre an vierzig Tagen im Jahre über achteinhalb Uhr Abends hinaus bis ſpäteſtens zehn Uhr Abends beſchäftigt werden. Hierbei kommt jeder Tag in Anrechnung, an welchem auch nur eine Arbeiterin über achteinhalb Uhr Abends beſchaftigt wird. Die Be⸗ ſtimmungen der Ziffer 7 Abſ. 2 über das Verzeichniß finden ent⸗ ſprechende Anwendung. Für mehr als vierzig Tage kann die Be⸗ ſchäftigung bis zehn Uhr Abends unter entſpiechender Anwendung der Beſtimmungen in Ziffer 8 Abſ.1 bis 3 geſtattet werden. Für Werkſtätten, in denen in der Revel weniger als zehn Arbeſter deſchäftigt werden, kann, wenn der regelmäßige Betrieb durch Naturereigniſſe oder Unglücksfälle unterbrochen iſt, oder wenn die Natur des Betriebs oder die Rückſichten auf die Arbeiter es erwünſcht erſcheinen laſſen, die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in der Zeit zwiſchen achteinhalb Uhr Abends und fünfeinhalb Uhr Morgens und die Beſchäſtigung jugendlicher Arbeiter an Sonn⸗ und Feſttagen ſowie während der von dem ordent ichen Seelſorger für den Katechumenen⸗ urd Konfir nanden⸗, Beicht⸗ und Kommun onunterricht deſtemmten Stunden unter entſprechender Anwendung der Beſtimmungen in 2 ffer 9 geſtattet werden. 17. Auf die Beſchäftigung männlicher jugendlicher Arbelter in Werk⸗ ſtätten des Handwerkes mit Motorbetrieb, in denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden(Ziffer 10), fnden die Beſtimmungen unter Ziffer 13 Abſ. 1 und Biffer 15 keine Anwendung. IV. Bäckereien und Nonditoreien, Getreide⸗ Mühlen, Nonfektions⸗Werkſtätten. 18. Für Bäckereien und Konditoreien, welche nicht als Fabriken anzuſehen ſind, gelten, auch wenn ſie mit Motoren betrieben werden, die Beſtimmungen der Bekanntmachung vom 3. März 1896 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 55), für die nicht afs Fabriken anzuſehenden Getreidemühlen mit Motorbetrieb mit Anusnahme derjenigen, in welchen Ausſchließlich oder vorwiegend Dampfkraft verwendet wird, die Beſtimmungen der Bekauntmachung vom 26. April 1899 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 275 Die Beſtimmungen in dem 8 135 Abf. 2, 8,den 88 136, 137 Abſ. 1 bis 3 und deni§ 138 der Gewerbe⸗ ordnung finden auf dieſe Betriebe keine Anwendung. 19. In der Kleider⸗ und Wäſchekonfektion gelten auch für Werlſtätten mit Motorbetrieb die Beſtimmungen der Verordnung vom 81. Mai 1897(Reichs⸗Geſetzbl. S. 459). Zum Vollzuge obiger Beſtimmungen ſſt durch Verordnung des Großh Minieriums des Innern vom 18. Dezember v. Js. (Geſ und Verordnungsblatt S. 1121) u. A. angeordnet was folgt: 1. Zuſtͤudige Behörden. Die den Behörden zugewieſenen Verrichtungen und Befugniſſe werden, wie folgt, wahrgenommen: a. diejenigen der Ortspolizeibehörde durch das Bürger⸗ meiſteramt, bezw. in Städten mit Staatspolizei durch das Bezirksamt; b. diejeuigen der unteren Verwaltungsbehörde durch das Bezirksamt; 0. diejenigen der höheren Verwaltungsbehörde durch den Landes⸗Commiſſär; d. diefenigen der Behörde nach Ziff. 8 obiger Bekanntmachung des Reichskanzlers durch das Mini⸗ ſterium des Innern; 6. diejenigen der Landeszentralbehörde durch das Mini⸗ ſterium des Inne n. 2. Werkſtät u mit zehn oder mehr Arbeitern, (Ziffer 1 der Bekanntmachung d. Reichskanzlers). Die 8s 135 und 189b der Gewerbeordnung gelten: 1. für Schleifer⸗ und Poliererwerkſtätten der Glas⸗ Stein⸗ und M tallverarbeizung, in welchen in der Regel zehn oder mehr Arbeiter beſchäftigt werden, auch wenn in deu⸗ jelben ausſchließlich oder vorwiegend unregelmäßige Waſſerkraft als Triebkraft denützt wird, ausnahmslos, 2. für andere Werkſtätten mit Motorbetrieb, in welchen der Regel zehn oder mehr Arbeiter beſchäftigt werden und in welchen nicht ausſchließſich oder vorwiegend unregel⸗ mäßige Waſſerkraft als Triebkraft benutzt wird, mit der einzigen Ausnahme, daß die Beſtimmung des§ 135 Abſ. 2 deſeitigt iſt, und demgemäß die nicht mehr volksſchulpflich⸗ ligen Kinder zwiſchen is und 14 Jahren gleich den jun en Leuten zwiſchen 14 und 16 Jahten zehn Stunden lan täglich beſchäftigt werden dürfen. 3. Anzeige über die beabſichtigte Beſchäftigung von Ar⸗ beiteriunen und jug udlichen Arbeitern in Werkſtätten mit Waſſerbetrieb und in ſolchen Werkſtätten mit ſonſtigen Motorbetrieb, in denen weniger als zehn Ar⸗ beiter beſchäftigt werden. Giff. 6 Abſ. 1 und Ziffer 15 Abſ. 1 der Bekanntmachung des Neichskanzlers.) Wenn ein Unternehmer beabſichtigt, in Werkſtätten, in welchen ausſchließlich oder vorwiegend unregelmäßige Waſſer⸗ kraft als Triebkiaft benützt wird, oder in ſolchen anderen Werk⸗ nätten mit Motorbetrieb, in denen in der Negel weniger als zehn Arbeiter beſchäftigt werden, Arbeiterinnen über 16 Jahre oder Kinder unter 14 Jahren oder jüngere Leute zwiſchen 12 und 16 Jahren zu beſchäftigen, ſo hat er dies der Ortspolizeibehörde unter der Augabe, welche dieſer drei Arbeiterklaſſen beſchäftigt werden ſollen, ſowie unter Angabe der Lage der Werkſtätte und der Art des Betriebs ſchriftlich anzuzeigen. Für Werkſtätten des Handwerks(Ziff. 10 und 17 der Be⸗ känntmachung des Reichskanzlerrs) giht dieſe Beſtimmung nicht Für Werkſtätten der vorbezeichneten Art, in denen ſchon vor dem 1. Januar 1901 Arbeiterinnen oder jugen dliche Arbeiter be⸗ ſchäftigt worden ſind, iſt die vorgeſchriebene Anzeige alsbald, ſpäteſtens jedoch binnen 4 Wochen, zu erſtatten. 4. Aushängung von Auszügen aus den Beſtimmungen in N. Jirgerſchtgeld über die Beſchäftigung von liche Arbeiter beſchäftigt werden, lichen Arbeitern enthält. jugendlicher Arbeiter oder von Auf die Werkſtätten des K Arbeiterinnen und jugend⸗ lichen Arbeitern n Werkſtätten der vorſteheind unter Ziffer 3 bezeichneten Art. (Ziffer 6 Abſ. 1 und Ziff. 15 Abſ. 1 der Bekanntmachung des Reichskanzlers.) In den Werkſtätteräumen, in denen Arbeiterinnen oder jugend⸗ hat der Unternehmer eine Tafel auszuhängen, welche einen Auszug aus den einſchlägigen Be⸗ ſtimmungen über die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugend⸗ Die Formulare ſind, je nachdem es ſich um Motorwerk⸗ ſtätten ohne oder mit Waſſerbetrieb, ſowie um die Beſchäftigung Arbeiterinnen über 16 Jahre handelt, verſchieden, und wird dezüglich der Form und des Inhalts derſelben auf die Beilagen der Verorduung vom 18. Dezember v. 85(Geſ.⸗ und Verordnungsblait S. 1121) verwieſen. Handwerks findet die Verpflichtung zum Aushang der Tafel keine Anwendung. 768056 Mannheim, den 15. Januar 1901. Großherzogl 2 Frech. Billigkeit + Schwager Adam ufmännsahz, Verein MANNMEIM. (Abtheilung: Stellenvermittlung). Geehrten Handlungshäuſern empfehlen wir unſere Vermitt⸗ lung auch bei Beſetzung von Lehrlings⸗Vakanzen. 76802 Der Vorſtand. MANNHEII. (Abtheilung: Stellenvermittlung). Eltern u. 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Jeweils von 8½ bis 10%½% Uhr Anmeldungen zur Auf⸗ nahme in den Verein beliebe man in der Turnhalle an den Turnwart oder ſchriftlich an den Vorſtand gelangen zu laſſen. 17241 Der Vorſtand. Alle zurückgesetfzte Teppiche Portierens — Gardinen werden zu jedem annehm- baren Preis abgegeben. Spedoial-Teppiohgsschäft M. Brumlik F 1, 9 Marktstr. F I, 9. CCCCC.( ˙· Ein Geſchäftsmann, 36 Jahre alt, Wittw., ſucht auf dieſem Wege die Bekauntſchaft eines Frauleins, auch anſtänd Dienſtmädchen mit etwas Vermögen, behufs ſpäterer Verehelichung. Offerten unter Nr. 77330 an die Expedition dieſes Blattes. Größte Verſchwiegenheit zuge⸗ ſichert, diskrete Ehrenſache, Ver⸗ mittler erbeten, Mamiſchn, 29. Janugt7 Das Schulgeld für den Beſu der Bürgerſchule— vierteljährſſ zum Voraus zahlbar wird für die Zeit vom 28. Januar big 28. April 1901 am Montag, 4. Februar 1901 Denſtag, 5. Februar 190f Mi twoch, 6. Februar 1901, Vormittags in den Klaſſen deſ Schüler und Schülerinnen zum Einzug kommen. 77615 Wir erſuchen die Zahlungs, geid für das 4. Quartal 1900/01 gefälligſt entrichten zu wollen. Mannheim, 28. Jauuar 1901, Stadtkaffe: Röderer. Zwangsuverfleigerung. Mittwoch, 30. Jannar 1901, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4,5 hier 7762ʃ4 1 Pianino, Tiſche, 1 Schreib⸗ tiſch, Kleiverſchränke. Kommode, Kanapee, Spiegelſchränke, Bilder, 1Ladeneinrichtung, Ladenwagren, Wein und Brauntwein, ſowit ſonſtige Gegenſtände gegen Baar⸗ öffentlich verſteigern. Mannheim, 29. Januar 1901, Roſter, Gerichtsvollzieher O 1, 12. Zwangsverfteigerung. Mittwoch, den 30. Jan. 1901 Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlotale q 4, 5 hier gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern: 5 77624 1 Regulateur, Kleiderſchränke, Waſchkommode mit Marmor⸗ platte, Divan, Vertikow, Stühle 4 franz. Bettladen u. Sonſtiges. Mannheim, 29. Jauuar 1901. Nopper, Gerichtsvollzieher. Imangs⸗Verſteigerung. NMachmittags 2 Uhr 2 4, 5 hier im Vollſtreckungs⸗ wege gegen baare Zahlung: 1 Schreibtiſch, 8 Stücke Hoſen⸗ ſtoff 10—12 m lang, 3 m An⸗ zugsſtoff, 1 Nähmaſchine, 1 Ver⸗ tikow. 77620 Mannheim, 28. Januar 1901. Striegel, Gerichtsvollz. in Mannheim. Großh. badiſche Slaals⸗ Eiſenbahnen. Mit dem 1. Februar l. JIs. treten ane e Nachträge zu den Tariſen für deu deutſch⸗ italieniſchen Güterverkehr in Kraft: 77619 IV Nachtrag zu Theil I, Abth. A u nd B, zu Theil II, Abth. A * 1 1 17 15 U III zum Ausn.⸗Tarif 1152 15 8 giſche Erzeugniſſe, Iv„ zum Ausu.⸗Tarif Nr. 2 für Wein ꝛe. Durch den Nachtrag zu Theil! wird eine Aenderung der Fracht berechnung für Flüſſigkeiten in Keſſel und Ciſternenwagen ein⸗ geführt und durch den Nachtrag zu Theil II Abth. 4 die Statioſt Friedrichsfeld Bad Bahn wieder in den direkten Verkehr aufge⸗ nommen. Frachterhöhungen eintreten, blei⸗ ben die ſeitherigen Beſtimmungen noch bis zum 15. März J. Is. in Geltung. Exemplare des V. Nachtrags zu Theil II, Abth. 4 ſind zum Preiſe von 40 Pfg. das Stück, ſolche der übrigen Nachträge da⸗ 5 unentgeltlich bei 300 erbandsſtationen zu beziehen, Karlsruhe, 27. Januar 1801, Großh. Generaldirektion. Tafeläpfel werden am Mittwoch, den 30. d. M. am Bahnhof Neckar⸗ vorſtadt billig ausgewogen. 72 Von einem akadem. Staats⸗ beamten werden ein oder zwei gut möbl. und gemüthliche Zimmer in der Nähe des Haupt⸗ dahnhofs geſucht. fferten mit Preis unter K. K. Nr. 77616 an die Exped. d. Bl. Schweiz. Tücht. junger Kaufmann für Buchführung u. Korreſpond. nach Zürien geſucht Freie Reiſe. Gefl. Off. unter Beifügung des Auslandsporto unt Chiff. Schweiz poſtlagernd Maunheim. 776ʃ4 Hübſches, möblirtes Zimmet für jungen Kaufmann geſucht. Angebote unter Nr. 77609 an die Expedition. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, Ein Herr wünſcht Jic Uebung engliſche u. italieniſche Con⸗ verſati u. 8 Offerten unter Nr. 77484 an die Expeditton. C4, 30 Trep., 2 mbl. Zim. an 1 od. 2 Herren pr⸗ 1. Februar zu verm. 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