— FFCCCC%CCCCCCCCCCCCCGGGG Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Jüſerate.. 25 „Jadiſche Volkszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Maunheim und Umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (III. Jahrgang.) Erxpedition: Nr. 218. Filiale: Nr. 815. Verantwortlich für Politikt Dr. Paul Har us, kur den lokalen und prov. Theil: Eruſt Müller, ür Theater, Wunt u. Fenilleton: (Mannheimer Volksblatt.) Dr. H. Haas'ſchen Buch druckerei,(Erſte Nannheiner Typograoh. Auſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ iſt Eigenthun des katholiſchen + Manuheimer Journal. 8 für den Juſeratentheil: 7 N 0 Neotattensvruct u Ve der Druckerei: Nr. 341. Die Reklanen⸗Zeile. 60„ 2 8 Bu ſpitals euee s„ 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fämmiticch ah Nr. 50. Mittwoch, 30. Januar 1001.(Abendblatt.) Politiſche Ueberſicht. »Mannheim, 30. Januar. 105 Diäten. Die Nationalzeitung hatte vor Kurzem darauf hingewieſen, daß die allgemeinen Etatsdebatten unſerer parlamentariſchen Verſammlungen ſich ebenſo überlebt haben, wie in einer früheren Periode die damals üblichen regelmäßigen Adreßdebatten, und daß es nothwendig ſei, eine andere Form für die Erörterungen zu finden, die keinen beſtimmten Beſchluß bezwecken. Dieſe Be⸗ trachtung wurde im Hinblick auf die er ſten Etatsberathungen im Reichstag und Abgeordnetenhauſe angeſtellt; was ſich aber ſeitdem im Reichstag bei der Verhandlung über den Etatstitel „Gehalt des Staatsſekretärs im Reichsamt des Innern“ abſpielt, geht weit über alle derartigen früheren Vorgänge hinaus und kommt der vollſtändigen Auflöſung aller parlamentariſchen Ver⸗ handlungs⸗Ordnung gleich. Daß es ſo nicht weiter gehen kann, iſt die allgemeine Anſicht, und wiederholt ſind Diäten oder An⸗ weſenheitsgelder als Abhilfsmittel zur Sprache gebracht worden. Auch wir halten die Diäten oder Anweſenheitsgelder, ſo bemertt die Nat.⸗Ztg., zu dieſen Vorſchlägen für nothwendig und für ein Mittel, zu beſſeren parlamentariſchen Zuſtänden zu ge⸗ langen. Ob ſie in dem jetzigen Reichstag viel helfen würden, iſt uns allerdings zweifelhaft: er iſt großentheils nach dem Geſichts⸗ punkte gewählt, daß man ſich mit Kandidaten begnügen mußte, don denen im Voraus bekannt war, daß ſie ſich nur ſelten würden in Berlin einfinden können; ob viele von dieſen Abgeordneten durch Anweſenheitsgelder in den Stand geſetzt würden, regel⸗ mäßig zu erſcheinen, muß dahingeſtellt bleiben. Eine erhebliche und ſichere Wirkung wird von der, bei den deutſchen ſozialen Verhältniſſen durchaus gebotenen Entſchädigung für Zeit⸗ und andere Opfer wohl erſt zu erwarten ſein, wenn bei Neuwahlen die Auswahl der Kandidaten in größerer Freiheit erfolgt ſein wird. Indeß wenn die Einführung von Anweſenheitsgeldern vor den nächſten allgemeinen Wahlen, alſo ſpäteſtens vor dem Jahre 1903, unerläßlich iſt, ſo kann ſie doch ſchon jetzt erfolgen; einige Beſſerung wird ſie auch bei dem gegenwärfzgen Perfonal⸗ beſtande des Reichstags bringen; und das Nothwendige bald zu thun, empfiehlt ſich um ſo mehr, da man nicht vorherſehen kann, ob der jetzige Reichstags das Ende der fünfjährigen Mandats⸗ dauer erleben wird. Berlepſch und Bueck. Im„Hamb. Corr.“ macht der Herausgeber der„Sozialen Praxis“, Prof. Francke, ein Intimus des Frhrn. v. Berlepſch, eine intereſſante Enthüllung. Darnach hat Herr Bueck vorher die Grundzüge zum Handelskammer⸗Geſetzentwurf des Frhrn. b. Berlepſch als den Wünſchen des Centralverbandes entſprechend erklärt. Nachher im Landtag aber bekämpfte Herr Bueck das darnach ausgearbeitete Geſetz auf das Heftigſte. Später erklärte Herr Bueck Herrn Brefeld, wie aus dem jüngſt veröffentlichten Briefe hervorgeht, daß er und die Seinigen das ganz vernünftige Handelskammergeſetz nur abgelehnt hätten, um Frhrn. v. Ber⸗ lepſch zu Fall zu bringen. Induſtrie⸗ und Geſchäfts⸗Glend in England. Der Niedergang mancher Induſtriezweige und die allgemeine ſchlechte Lage des Geſchäftes in England überhaupt und be⸗ ſonders in London ſind nicht blos Hirngeſpinſte von Schwarz⸗ ſehern, ſondern beſtehen wirklich und werden jetzt ſogar auch von der engliſchen Preſſe zugegeben. So berichten die Blätter der Eiſeninduſtriebezirke im Norden, daß in den Monaten November und Dezember des Vorjahres um 10 Tauſend Tonnen Eiſen weniger erzeugt wurden als in der gleichen Periode des Jahres 1898. Der Londoner„Daily Expreß“ vom 29. d. M. ſagt, daß die Lage der Bauhandwerke eine im höchſten Grade traurige und beklagenswerthe ſei, und fügt hinzu, daß der Zinsfuß auf erſt⸗ klaſſige Hypotheken ſeit dem Kriege von drei auf fünf pro Cent und darüber geſtiegen ſei.— In den Straßen Londons häufen ſich ſtetig die(nicht blos ſchwindelhaften, ſondern wirklich durch ſchlechten Geſchäftsgang veranlaßten) ominöſen Plakate„Aus⸗ verkauf“. Selbſt in einer der bedeutendſten und belebteſten Ge⸗ ſchäftsſtraßen, der Oxfordſtreet, in der vor wenigen Jahren ſelbſt gegen extravagante Miethen auch nicht ein einziger Laden zu haben geweſen wäre, ſind jetzt dutzende größere udn kleinere Ge⸗ ſchäftslokale geſchloſſen und„zu vermiethen“. Ein Bericht⸗ eeſtatter zählte beim raſchen Durchfahren der Straße 29 ſolcher „Opfer des Krieges um Südafrika“. Siams erſte Eiſenbahn. Aus Bangkok ſchreibt man uns unterm 26. Dezember:„Ein für die Entwicklung und Zukunft Siams bedeutendes Ereigniß hat ſich ſoeben vollzogen: die Eröffnung der erſten Staatseiſen⸗ bahn des Königreiches. König Tſchulalangcern hat ſie unter großen Ceremonien vorgenommen und gas ganze Volk von Siam, beſonders aber die Bewohner der Hauptſtadt, haben ſich mit leb⸗ haftem Intereſſe an den Feſtlichkeiten betheiligt. Die Eiſenhahn geht von Bangkok über Ayuthia nach Kohat, iſt 140 engliſche Meilen lang, befand ſich über acht Jahre im Baue und hat nahezu 2 Millionen Pfund Sterling gekoſtet. Hervorhebenswerth iſt auch, daß der Bau fünf Europäern und über 7000 Kulis das Leben geloſtet hat. Ohne Sanguiniker zu ſein, kann man doch mit Beſtimmtheit vorausſagen, daß die neue Eiſenbahn den Handel Siams, beſonders den Ausfuhrhandel aus dem Innern des Landes, weſentlich fördern wird, und daß ſich auch durch Verbilligung der Frachten ins Innere die Verhältniſfe für die Einfuhr europäiſcher Waaren beſſern werden. Deutſches Beich. * Berlin, 29. Jan.(Nach der Ernennung zu n Generalfeldmarſchallh) der engliſchen Armee iſt der Kaiſer Wilhelm jetzt Feldmarſchall in drei Armeen: im Leutſchen, öſterreichiſch⸗ungariſchen und im engliſchen Heere. Ferner iſt der Kaiſer Großadmiral der deutſchen Flotte, königlich großbritanniſcher Ehrenadmiral der Flotte, königlich ſchwediſcher Flaggenadmiral, königlich norwegiſcher und königlich däniſcher Ehrenadmiral und Admiral der kaiſerlich ruffiſchen Flotte. Außerdem ſteht er noch zum portugieſiſchen Heere in Beziehung als Ehrenoberſt des 4. portugieſiſchen Reiterregiments. —(Der Reichskanzlei) iſt aus Anlaß des Krönungs⸗ jubiläums zum Ehrendoktor der juriſtiſchen Fakultät der Uni⸗ verſität Königsberg ernannt worden. Der Reichskanzler gab ſeinen„dankbaren Gefühlen“ für dieſe„hervorragende Ehrung“ in lateiniſcher Sprache Ausdruck. Durch die Ernennung ſei er „non medioeri laetitia elatus“.(„Rieſig“ erfreut.) —(Dr. Liman und die Köln. Zeitung.) Der hieſige Rechtsanwalt Janſen theilt mit, daß er Namens des Herrn Dr. Liman wegen der Artikel der Kölniſchen Zeitung in Nr. 998, 1000„Eine Burenkugel“ und des offenen Briefes in Nr. 1018 Privatklage erhoben habe. Dieſe Artikel bildeten bekanntlich die Antwort auf die von Dr. Liman unter der Spitzmarke„Die goldene Hand“ derfaßken Arkfkel, in denen mitgetheilt iſt, daß nach einem Geheimbericht der De Beers⸗Kompagnie erhebliche Summen in Köln und Berlin als Agitationsunkoſten gezahlt ſeien. ——— Grofzbritannien. § Londen, 29. Januar. Vorbereitungen zur Beſtattung der Königin⸗ Kaum war geſtern die Route offiziell bekannt gegeben wor⸗ den, auf der ſich der Leichenzug der Königin vom Buckingham⸗ Palaſt nach dem Paddington Bahnhof bewegen würde, dg be⸗ gannen auch ſchon die Vorbereitungen an den Häuſern der Straßen, an denen das Schauſpiel vorüber ziehen wird. Vor allem andern begannen die praktiſchen Engländer, die Wohnungen oder Läden in dieſen Straßen haben, ihre Fenſter oder Schau⸗ fenſter zu vermiethen. Daß das nicht zu billigen Preiſen ge⸗ ſchieht, darf nicht Wunder nehmen. Die Geſchäfte gehen ſchlecht in Folge des Krieges und werden durch die Hoftrauer noch piel ſchlechter gehen; die Steuern ſind hoch und werden bei Fortdauer des Krieges noch viel höher werden; und endlich— es ſtirbt nicht alle Tage eine Königin von England, man muß Heu machen, ſo lange die Sonne ſcheint, wenn dieſe Sonne auch das Dahin⸗ ſcheiden einer vielbetrauerten Königin iſt. Eine Umfrage in den Straßen, die der Zug paſſiren ſoll, ergab folgendes Reſullat: Ganze Fenſter ſind in günſtiger Lage zu gar keinem Preiſe zu haben; einzelne Sitze in Schaufenſtern oder Fenſtern des erſten Skockes koſten 10 bis 15 Pfd. Sterl., in der erſten, S bis 10 Pfd. Sterl. in der zweiten und 4 bis 8 Pfd. Sterl. in der dritten Reihe der überall im Aufſchlagen begriffenen Nothbänke. Seihſt in den oberen Stockwerken der Häuſer iſt kein Fenſterplatz unter 20 bis 50 Mark zu haben. Und dabei erwarten noch manche Ladenbeſitzer eine Erhöhung der Preiſe bis Sonnabend. eee. Veber Buller's Gefangennahme durch die Buren gehen ſeit längerer Zeit allerhand unkonkrol⸗ lirbare Nachrichten durch die Preſſe. Der in Deutſch⸗Südweſtafrika erſcheinende„Windhoeker Anzeiger“ bringt folgende Einzelheiten. Der Bericht iſt vom 31. Oktober v. J. datirt und lautet:„Elf Tage lang hat man bei Komatiport(an der portugieſiſchen Grenze) gefochten; man ſagt, Frauen und Kinder hätten mitgekämpft; Tauſende don Engländern ſind geblieben, aber der Uebermacht mußten doch endlich die Buren weichen. Dort in der Nähe ſoll nun den Engländern eine Depeſche in die Hände gefallen ſein, nach welcher der Burenführer Ben Viljoen mit einer nur noch ganz kleinen Macht da und da ſtände und das Oberkommando führe; Botha ſei des Krieges ſatt und werde ſich in den nächſten Tagen ergeben oder über die portugieſiſche Grenze gehen. Ah, dachte Buller, den Ben Viljoen werde ich verfolgen und fangen und ſo dem Kriege ein Ende machen. Alſo hinter ihm her; Ben zieht ſich zurück; Buller verfolgt ihn immer hitziger bis in eine Schlucht von ſteilen Bergwänden umgeben; nun geht Ben Viljoen nicht weiter zurück. Schön, den ſchließen wir ein, dachte Buller— aber was iſt denn das? Da donnern hinten die Long Toms auf ihn und von vorn pfeffern Ben Viljoens Mauſers und ſprühen Tod und Ver⸗ derben. Kurz— Buller muß ſich ergeben und Botha, der von hinten gekommen war, ſagte ihm:„Wähle, Du gehſt mit Deinem Stab und Mannſchaften ſofort nach England, oder wir bringen Euch in die Spelunke, wo keine engliſche Macht Euch je herausholen wird. Natürlich bleiben Euere Waffen und Munition etc. hier.“ Buller hat das erſtere gewählt; offiziell iſt aber hiervon kein Wörtchen bekannt. ——— Tagesneuigkeiten. — Der Gefangene von Eivita Caſtellana. Merkwürig, daß gerade den Künſtlern ſtets die romantiſchen Abenteuer im heiligen Lande der Kunſt paſſiren, und zwar immer den deutſchen. Wollte da ein junger deutſcher Künſtler, deſſen Name einen ſehr guter Klang hat, angeregt durch die Erzählungen über die Natur⸗ wunder des von Horaz ſchön beſungenen Soracte, eine Wander⸗ fahrt nach dem Zauberberge unternehmen. Von Rom nach der Station Civita Caſtellana wird die Bahn benutzt, von dort bis zum Berge, der ſich wie eine Felſeninſel aus der Campagna er⸗ hebt, iſt immer noch ein gutes Stück Wegs zu Fuß. Als aber unſer Künſtler den Waggon verläßt und ſich nach dem Ausgang der Station umſchaut, werden die dort poſtirten Carabinieri nervös. Anarchiſt oder Mädchenmörder, was von beiden der Deutſche ſein ſoll, darüber ſind ſie im Zweifel, daß er eins von beiden iſt, gilt ihnen aber als ſicher. So wird er beim Ver⸗ laſſen des Bahnhofes nach ſeinem Paß gefragt. Er hat keinen — wer wird auch auf eine Landpartie einen Paß mitnehmen! Wo er hin wolle? Auf den Soracte. Das verſchärft ihren Ver⸗ dacht. Welcher Chriſtenmenſch mit gutem Gewiſſen ſucht auch im Januar die Felsöden des Soracte auf? Daß der Künſtler ein Deutſcher zu ſein ſcheint, ſchränkt für den Augenblick den Flug ihrer Phantaſie ein— ſie laſſen ihn endlich paſſiren. Unſer Künſtler athmet auf und ſtrebt nun wohlgemuth ſeinem Ziele zu. a— nach einer halben Stunde hinter ihm Pferdegetrappel— die Carabinieri! Erneutes Verhör und endlich Feſtnahme. Jeder Proteſt iſt vergebens. Sie weiſen auf ihre Revolver, nehmen den Verbrecher in die Mitte, und fort geht's nach Civita Caſtellana, das zwei Stunden vom Wege und von der Station abliegt⸗ Unterwegs wird eine kleine Raſt gemacht. Einem Bäuerlein war ſein Grauthier unter der thurmhohen Laſt zuſammengebrochen. Die menſchenfreundlichen Beamten ſprangen von ihren Gäulen —.— und brachten das Thier mit vereinten Kräften auf die Beine. Endlich Civita Caſtellana: ein kleiner Ort mit überragender Burg, in welchem die Kommandantur ihren Sitz hat. Es iſt Marlttag. Eine buntfarbige Menge verläßt ſchreiend und foh⸗ lend ihre Waaren und Körbe, und folgt dem armen Sünder, der mit gelaſſener Heiterkeit zwiſchen den Pferden einhermarſchirt. Die jungen Mädchen finden ihn hübſch, ſehr hübſch, dieſen Anarchiſten, die Alten rufen:„So jung und ſo verdorben!“ Die Kinder werfen ihm Apfelſinenſchalen nach. Die Menge verläuft ſich auch noch nicht, als ſich das Burgthor donnernd hinter dem Verbrecher ſchließt. In der Wachtſtube ſchreibt ein ſchnauzbärtiger „niiresciallo“ zwei Stunden, ohne ſich um ſeinen Pflege⸗ befohlenen zu kümmern. Endlich wird er von oben bis unten unterſucht und kann ſich ſchließlich nach tauſend Aengſten durch einen Miethskontrakt legitimiren. Mit den Worten„ich finde leine Schuld an ihm“ wird er durch ein Hinterpförtchen wieder in die Freiheit bugſirt. Du aber, Italienfahrer, lerne daraus, daß Du unter Palmen ohne Paß nicht ungeſtraft wandeln darfſt. — Ein Stimmungsbild von der Zeppelinſchen Luft⸗ ſchiffwerft. Auf der Zeppelin'ſchen Luftſchiffwerft am Bodenſee iſts ſtill geworden. Die große Ballonhalle, die Jonſt ca. 500 m vom Lande im See draußen verankert war, liegt nun nahe am Strande feſt und kann durch einen Steg vom Lande und vom Pontonſchuppen aus erreicht werden. Die ſchweren Pontons liegen am Strande wie invalide Fiſcherboote, nebenan ein ge⸗ waltiger Haufen leerer Gaschlinder zur Ballonfüllung. Die Halle iſt dem Publikum gegen ein Eintrittsgeld von einer Mark geöffnet. Die„Geſellſchaft zur Förderung der Luftſchifffahrt in Liquidation“, wie es auf den Anſchlägen in der Halle heißt, hofft mit dieſen Eintrittsgeldern wenigſtens noch die laufenden Tagesausgaben für die Bewachung beſtreiten zu können. Von dieſer Erlaubniß wird denn auch viel Gebrauch gemacht, und ein Veſuch in Manzell iſt, nach einem Bericht der Züricher Zeitung, auch heute noch recht intereſſant, da man jetzt das gewaltige Lufk⸗ ungethüm ganz aus der Nähe betrachten und ſo auch einen Ein⸗ blick in die Einzelheiten des großartigen Apparats erhalten kann. Der Ballon, der an Flaſchenzügen hängt, iſt in der Hauptſache noch vollſtändig monkirt; es fehlen nur die Hüllen der Einzel⸗ ballons, während die äußere Geſammtumhüllung noch vollſtändig da iſt, und durch Lücken in der unteren Hälfte nun einen Blick auf das ſehr intereſſante Aluminiumgeſtänge des gewaltigen Ballon⸗ gerippes geſtattet. Auch die beiden Boote mit den Motoren können nun aus allernächſter Nähe in Augenſchein genommen werden; wenn man die großen, breiten, plumpen Kaſten mit dem ſchweren Stangenwerk betrachtet, ſo muß man trotz der Enor⸗ mität der Ballondimenſionen ſtaunen, daß das ganze Vehikel überhaupt in die Höhe geſtiegen iſt. Die im Verhältniß zum Ballon ſo winzigen Luftſchrauben ſind zum Theil weggenommen worden; die Arbeiter behaupten, es würden gegenwärtig mit dieſen Schrauben Spezialverſuche gemacht. Im Allgemeinen macht die Halle nicht den Eindruck, als ob man ernſtlich an ein Aufgeben der ganzen Unternehmung denke; die Geſellſchaft, deren Kcpital aufgebraucht iſt, befindet ſich allerdings bekanntlich in Liquidation, und ein Liquidator in der Perſon von Ingenieur Uhland waltet ſeines Amtes. Man glaubt aber in Friedrichs⸗ hafen, daß dieſe Liquidation ſo lange hinausgezogen wird, bis es Graf Zeppelin gelingt, auf irgend eine Weiſe die Fortſetzung der Verſuche zu ſichern, und man nimmt an, daß dies bei dem großen perſönlichen Einfluß des Grafen ſchließlich doch keine Sache der Unmöglichkeit ſein wird. Jedenfalls iſt nicht anzunehmen, daß der definitive Entſcheid, was fernerhin mit dem Ballon ge⸗ ſchehen ſoll, ſo bald fallen wird. — Aus Konitz wird berichtet: Eine Anzahl von Perſonen hat neuerdings Vorladung zur Vernehmung erhalten. Wie verlautet, ſoll es ſich noch immer darum handeln, diejenigen fungen Leute, zu ermitteln, die am Nachmittage des Mordtages mit Winter 4 General⸗Anzeiger. AN 5 Sfadt und Tand. Maunheim, 30. Januar 1901 Ronſtitutrende Sitzung der Bandwerks⸗ kammer Mannheim. Heute Vormittag 11 Uhr fand in dem Hauſe des hieſigen Ge⸗ Ferbe⸗ und Handwerkervereins die konſtituirende Sitzung der die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach umfaſſenden Handwerks⸗ kammer Mannheim ſtatt. Als Vertreter des Großh. Miniſteriums des Innern war Herr Miniſterialrath Braun erſchienen. Den Vorſitz in dieſer erſten Verſammlung führte Herr Landes⸗ dommiſſär Miniſterialrath Pfiſterer⸗Mannheim. Derſelbe be⸗ grüßte in ſeiner Eröffnungsanſprache die Mitglieder der Handwerks⸗ Lammer. n wies er hin auf die günſtigen Wirkun folge, welche die bis jetzt in Deutſ errich 5 5 kerzielt haben. Mit Recht h d ker durch die Ent⸗ wickelung der Produktion zurückge gefüh ſah den goldenen Poden unter ſeinen Füßen immer mehr ſchwinden und ſah ſich herab⸗ ſinnten von der Stelle, die er früher in den Kreiſen der Produktions⸗ 575 eingenommen hat. Ueberall ſehe man heute, daß infolge der Entwickelung dieſer Verhältniſſe die gleichgeſinnſen Genoſſen ſich zu⸗ fammenſchließen, daß ſie ſich beſtreben, ſich zu organiſtren, um ihre Wünſche und Beſtrebungen in geeigneter Meiſe zur Kenntniß der Behörden zu bringen. Die Handwerkskammern ſollen ferner dafür 155 daß wir wieder tüchtige Lehrlinge und Geſellen und infolge⸗ ſſen auch wieder tüchtige Meiſter bekommen und dadurch das Hand⸗ werk wieder diejenige Tüchtigkeit und Zuverläſſigleit gewinne, deren ſich früher in den deutſchen Landen zu erfreuen hatte. Wie aus den geſetzlichen Beſtimmungen zu erſehen iſt, iſt den Handwerkskammern in weites Feld erſprießlicher Thätigkeit gegeben. Wünſchen wir, daß bie Erwartungen und Hoffnungen, die an die Handwerkskammern ge⸗ ſmüpft werden, in vollem Maße in Erfüllung gehen; hoffen wir, daß mit der Thätigkeit der Handwerkskammern eine neue Periode der Ent⸗ pickelung des Handwerkerſtandes eintritt. Nach dieſer Begrüßungsworten erfolgte die Feſtſtellung der MPräſenzliſte. Dieſe ergab, daß alle Mitglieder der Handwerkskammer kerſchienen ſind, mit Ausnahme des Herrn Satklermeiſters Abam Aul⸗ bach von Mannheim, welcher wegen Krankheit an den Verhandlungen nicht theilnehmen konnte. Auch die acht Herren des Geſellenausſchuſſes ind vollzählig anweſend. chſte Punkt der Tagesorbnung betraf die Zuwahl von 4 Pelteren Mitgliedern der Handwerkskammer und von 4 Erſatzmännern. Die Wahl geſchieht durch Zuruf. Auf Vorſchlag des Herrn Wie⸗ precht⸗Eberbach werden gewählt: a) als Mitglieder: die Herren Spenglermeiſter Joſef Leonhard⸗ Mannheim, Mechaniker Andr. König⸗Mannheim, Schuhmachermeiſter Joſef Helfrich⸗Heidel⸗ berg, Schreinermeiſter Johann Spieß⸗Mannheim; b) als Erſatz⸗ männer: Konditor Guſtav Hagen⸗ Mannheim, Glaſermeiſter Joſef GSbert⸗Mannheim, Seifenſteder Neurieth⸗Neckarbiſchofsheim, Häckermeiſter Auguſt Jäckle⸗Hetdelberg. Hierauf erfolgte die Wahl des Vorſtandes. Derſelbe hat zu be⸗ 2 aus dem Vorſttzenden und 5 Mitgliedern. Als Vorſitzender wird don Herrn Wieprecht⸗Eberbach Herr Sattlermeiſter Adam Aulbach⸗ Mannheim vor bieſen Vorſch 1 geſchlagen. Herr Irmer⸗Mannheim ſpricht gagen g. Er bedauere, gerade dieſer Wahl widerſprechen zu milſſen. hach ſei gewiß der geeignete Mann zu dem Amte Eines Vorſizenden der Kammer, aber leider erkrankt und vorausſichtlich por Ablauf einer längeren Zeit nicht in der Lage, die Geſchäfte zu kbernehmen. Es mülſſe daher für Herrn Aulbach ein ſtellvertretender Vorſitzender gewählt werden und da dieſem ja auch etwas Menſchliches afſtren könne, ſei es leicht möglich, daß der Vorſtand einfach aktions⸗ anfähig werde, denn bei den Sitzungen des Vorſtandes müſſen immer der Borſttende und mindeſtens 4 Mitglieder anweſend ſein. Da nun die Handſperkskammer Mannheim eine der letzten Kammern ſei, die in Süddeutſchland, vielleicht ſogar in ganz Deutſchland bilde, habe nachzuholen und müſſe deshalb gerade in der erſten Zeit ganz ſenergiſch arbeiten. Da ſei es doch bedenklich, einen Mann zum erſten Vorfitzenden zu wählen, der in der erſten Zeit abſolut nicht in der Page iſt, die Geſchäfte zu beſorgen. Ueber dieſe Angelegenheit ent⸗ pinnt ſich eine längere Debakte, an der ſich Wieprecht⸗ Pperbach, Friedrich⸗Weinheim, Burger⸗Schwetzingen und Daniel Groß⸗Mannheim betheiligen. Alle Redner anerkennen die oßen Verdienſte, die ſich Herr Aulbach um das Handwerk erworben dat und ſeine ganz vorzügliche Qualifikation zu dem Amte des Vor⸗ ſſitenden der Handwerkskammer. Es ſei geradezu eine Ehrenſache für bie Handwerker, Herrn Aulbach den Vorſitz zu Übertragen, ſelbſt auf ie Gefahr hin, daß die Geſchäfte des Vorſitzenden auf einige Zeit von inem Stellvertreter beſorgt werden müßten. Herr Irmer erklärt, bie anerkennenden Worte, welche Herrn Aulbach gewidmet worden ſind, ſalle zu unterſchreiben, aber ſeine Bedenken ſeien nicht zerſtreut worden, Pielmehr müſſe er dieſelben aufrecht erhalten. Bei der Abſtimmung, welche ſchriftlich erfolgk, wurde Herr Aul⸗ zuſammen geſehen worden ſind. Sovpiel ſteht feſt, daß damals der Ermordete nach Schluß des Gottesdienſtes(gegen 12 Uhr) auf Markiplatze zwiſchen der evangeliſchen Kirche und dem uſe des Bäckers Lange, wo Winter wohnte, mit ſeinem Freunde Plath, jetht Seminariſt in Löbau(Wpr.), zuſammengetroffen iſt und einen gemeinſamen Spaziergang für den Nachmittag ge⸗ lant hat. Kurz vor 2 Uhr Nachmittags begegnete der junge Plath dann wieder dem Ernſt Winter in der Danziger Straße und wechfelte mit ihm einige flüchtige Worte. Winter ſchien es damals ſehr eilig zu haben und befand ſich in Begleitung zweier anderer junger Leute, die aber Plath nicht erkannt hat. Es wird ſoffenbar von Seiten der Behörden noch immer großer Werth darauf gelegt, die Perſönlichkeit dieſer beiden Perſonen feſtzu⸗ ſtellen. Bekanntlich hatte bereits vor Monaten die Staats⸗ anwaltſchaft eine öffentliche Bekanntmachung in dieſem Sinne krlaſſen, die jedoch zu keinem Ergebniß geführt hat.— Daß dieſe aber Leute, die letzten Begleiter Winters, etwas mit ſeiner rmordung zu thun haben, iſt damit natürlich noch nicht er⸗ wieſen. Sie melden ſich nicht, um nicht mit dem Staatsanwalt in Berührung zu kommen. Der Fall mit dem Taſchentuch, das 1 der Fundſtelle des Kopfes gefunden wurde, beleuchtet dieſen die Herren Die 5 eweggrund ja zur Genüge; doch könnten die Begleiter Winters in dieſem Falle noch andere triftige Gründe haben, um ſich im ng zu halten. Da ſie die Höhe der ausgeſchriebenen Be⸗ ohnung nicht lockt, ſo iſt das zu vermuthen. Wie verlautet, hat ſſich der Berliner Kriminalkommiſſar von Kracht, der erſt vor kinigen Tagen aus Konitz nach Berlin zurückgekehrt war, auf Anordnung Miniſters des Innern in Begleitung eines Kri⸗ Minalfe janns abermals nach Konitz begeben. — Am Ma nterm 15. Je ſſehliches Lund der Neger Alexander, et. der kurz o Herrn Zimmermeiſter Georg Herrmann. Als smitglieder wurden durch Zuruf gewählt die Herren Zimmer⸗ errmann⸗Mannheim, Metzgermeiſter Daniel Buchdruckereibeſttzer Wieprecht⸗Eberbach, Joſef Helfrich⸗Hefdelberg und Inſtallateur ⸗Mannheim. 5 Der nächſte Punkt der Tagesordnung dreht ſich um die Frage ver Anſtellung eines Sekretärs. Herr Landeskommiſſar Pfiſterer theilt mit, daß der Sekretär ſchon heute ernannt, ſeine Wahl aber auch auf die nächſte Sitzung verſchoben werden könne. Herr Wieprecht erklärt, er halte es unter allen Umſtänden für angezeigt, die Wahl s Sekretärs ſchon heute vorzunehmen. Wenn der Vorftand und der gewählt ſind, kann die Kammer ſofort in Aktion treten. Auf den tär falle natürlich die meiſte Arbeit. Bezüglich der Perſon des Sekretärs gelte das Sprichwort: Warum in die Ferne ſchweifen, wenn das Gute liegt ſo nah. Der geeignetſte Mann für den Poſten ſei Herr Hauptlehrer Haußer in Mannheim. Herr Friedrich⸗ Weinheim führt ebenfalls aus, daß Herr Haußer der geeignetſte Mann für den Sekretärpoſten ſei. Herr Herrmann⸗Mannheim: Ich glaube, daß wir über dieſe Frage ſchon vollſtändig einig geweſen ſind, ehe wir hierher kamen. Ich empfehle die Wahl ſofort vorzunehmen und Herrn Haußer die Sekretärſtelle zu übertragen. Herr Landes⸗ kommiſſar Pfiſterer bemerkt, daß mit dem Sekretär auch ein Dienſt⸗ bertrag abgeſchloſſen werden müſſe. Die Wahl könnte ſomit heute nur eine interimiſtiſche ſein. Herr Herrmann⸗Mannheim: Ich habe mit Herrn Haußer geſprochen. Derſelbe iſt bereit, die Sekretärſtelle zu übernehmen. Daß Herr Haußer ſich nach feder Richtung für den Poſten eignet, darüber kann kein Zweifel beſtehen. Nachdem noch die Herren Burger⸗Schwetzingen, Irmer⸗Mannheim, Wieprecht⸗ Eberbach die Wahl des Herrn Haußer empfohlen hatten, bemerkt Herr Landeskommiſſar Pfiſterer, daß die Herren den richtigen Stand⸗ punkt einnehmen, welche der Anſicht ſind, daß wenn man einen vor⸗ G 9 züglichen Mann als Sekretär nehmen wolle, es auf ein paar Hundert Mark nicht ankommen dürfe. Man müſſe einen Mann vom Mannheimer Standpunkt aus zum Sekretär wählen, und ihn dann auch vom Mannheimer Stanppunkt aus bezahlen. Hier⸗ mit ſchließt di: Debatte. Die Abſtimmung ergibt die einſtimmige Wahl des Herrn Hauptlehrers Haußer in Mannheim zum Sekretär der Handwerkskammer. Der nächſte Punkt betraf die Wahl des Vorſtandes des Geſellen⸗ ausſchuſſes durch den Letzteren. Die Wahl hatte folgendes Ergebniß: 1. Vorſitzender Zimmermann Adam Hartung⸗Schwetzingen, ſtell⸗ vertretender Vorſitzender Schreiner Wilhelm Krämer⸗Eberbach, Schriftführer Schriftſetzer Philipp Fran!k⸗Schwetzingen, ſtellver⸗ tretender Schriftführer Glafer Joſ. Boelz⸗Mannheim. Herr Landeskommiſſar Pfiſterer ſtellt ſodann der Kammer Herrn Amtmann Frech vor, welcher als Regierungskommiſſär berufen ſei, den Sitzungen der Handwerkskammer beizuwohnen und den Mitk⸗ gliebern mit Rath und That zur Hand zu gehen. Die Verſammlung begrüßt Herrn Amtmann Frech durch Erheben von den Sitzen. Herr Pfiſterer theilt noch mit, daß er eine Anzahl Exemplare des Ge⸗ ſetzes⸗ und Verordnungsblattes, welche das Handwerkskammergeſetz enthalte auf Staatskoſten beziehen und den Mitgliedern der Kammer und des Geſellenausſchuſſes je ein Exemplar zuſenden werde. Hierauf ergriff Herr Miniſterialrath Braun das Wort, um Fol⸗ gendes auszuführen: Ich möchte nicht von hier weggehen, ohne mich des Auftrages meines Chefs, des Herrn Präſtdenten Schenkel, entledigt zu haben. Mein heutiges Erſcheinen erfolgte auf direkte Anordnung des Herrn Präſtdenten Schenkel und ſoll zum Ausdruck bringen das Intereſſe, welches das Miniſterium des Innern Ihren Beſtrebungen entgegenbringt, umſomehr, als in letzter Zeit wiederholt geſagt wurde, daß es das Miniſterium an dem nöthigen Inkereſſe fehlen laſſe, was damit begründet wurde, daß in der Bildung der Handwerkskammer eine Verzögerung erfolgt ſei. Es iſt richtig, daß in Baden die Hand⸗ werkskammern zuletzt errichtet worden ſind. Dies geſchah aber aus zwei wohlerwogenen Gründen. Erſtens wollten wir den Handwerkern Zeit laſſen, ſich in den verſchiedenen gewerblichen Vereinigungen zu organiſtren, um die Zahl der von den Kammern dertretenen Hand⸗ werker zu einer recht großen zu machen. Dies iſt uns gelungen. Es ſind in Baden über die Hälfte aller Handwerker in die gewerblichen Vereinigungen eingetreten, während in Elſaß⸗Lothringen nur ein Siebentel der Handwerker den Organiſationen angehört. Daß die Autorität der Handwerkskammer ein viel größeres Gewicht hat, wenn hinter ihr die Mehrzahl der Handwerker ſteht, iſt ſelbſtverſtändlich. Der zweite Grund war, daß wir wünſchten und hofften, daß die da und dort im Lande herrſchenden verſchiedenen Anſichten und Ge⸗ ſinnungen unter den Handwerkern ſich ausgleichen würden. Auch dieſe Hoffnung iſt mit Ausnahme von Karlsruhe in Erfüllung gegangen. Mit Ausnahme von Karlsruhe ſind die Wahlen überall in Einigkeit vollzogen worden. Ueberall iſt die erſte Sitzung in ſchönſter tracht verlaufen. Ich freue mich, daß das auch bei Ihnen der Fall iſt. Ich ſchöpfe baraus die ſchönſte Hoffnung für die Zukunft. Groß ſind die Aufgaben, die Sie erwarten, aber noch größer ſind die Erwartungen, die man auf Sie geſetzt hat. An der Hilfe der Großh. Regierung wird es Ihnen nicht fehlen. Ich kann heute ſchon die Mittheilung machen, daß das Miniſterium des Innern im Einverſtändniß mit dem Finanzminiſterium die Koſten der Errichtung derHandwerkskammer auf die Staatskaſſe übernommen und außerdem beſchloſſen hat, für das Jahr 1901 jeder Kammer 5000% zur Verfügung zu ſtellen.(Leb⸗ haftes Brabol) uit 18 von 19 abgegebenen Stimmen gewählk. Eine Stimme Maimdelm, 30. Januuar. un ſpir Herr Wieprecht⸗Eberbach: Es wäre undankl ſcheiden würden, ohne unſeren Dank auszuſprechen d rung, ſowie Herrn Miniſterialrath B welche ganzen Organiſation des K werker wiſſen, wie wohlmein Braun ſtets gemeint hat, daß er ſtets ſeine um die Wünſche der Handwerker zu erfü immer dankbar ſein. Aber, ſo fuhr Re Spitze unſerer Regierung einen Mann, ſchlägt, für den Handwerker, wie für alle iſt dies unſer allberehrter Großherzog. L unſerer Liebe und Treue gegen unſern gel Ausdruck geben, daß wir rufen: Unſer Großhe unweſenden ſtimmten lebhaft in dieſen Ruf ein. Hiermit erklärte Herr Landeskommiſſar Pfiſterer die Sttzung für geſchloſſen. *** An die Verhandlungen ſchloß ſich ein Feſteſſen im„Zähring Hof“. Hierbei feierte Herr Zimmermeiſter Herrmann Worten die Verdienſte der Herren Landeskommiſſar Min Pfiſterer und Geh. Oberregierungsrath Braun um!! Handelskammer und brachte auf ſte ein Hoch au kommiſſar Miniſterialrath Pfiſterer toaſtete auf d Mannheimer Handwerkskammer und auf die baldige Wi Herrn Vorſitzenden Aulbach. Herr Leonhard dankte für! die Wahl erwieſene Vertrauen, und gibt der Verſicherung Ar daß er beſtrebt ſein werde, ſeine Kräfte in den Dienſt der Ha kammer zu ſtellen. &„ Verkürzung der Arbeitszeit in den ſtä tri Vom„Allgemeinen deutſchen in Verlin hat, iſt an alle deutf ich an diejenige von Me 9 er Klage geführt wird übe Lohnverh ſſe der Gärtnereiarbeiter in den lllem beſchwert ſich die Eingabe über die 1 Arbeitszeit. Es heißt da: Der Hauptvorſtand des Allgemeinen de ſchen Gärtnereivereins, der ſich ausſchließlich aus praktiſchen Fach⸗ männern zuſammenſetzt, kann mit gutem Gewiſſen begutachten, daß „in allen Gärtnereibetrieben, die an der gewerblichen Konkurrenz nicht betheiligt ſind, die tägliche 10ſtündige Maximalarbeitszeit für die Frühjahrs⸗ und Sommermonate, unbeſchadet eines geordnoten Be⸗ triebsganges, ſehr gut aufrecht erhalten werden kann; daß ſogar eine noch größere Verkürzung dieſer Arbeitszeit ohne Störung gli iſt.“ Wir bitten demzufolge einen verehrlichen Stadtrath, dahin wirken zu wollen, daß demgemäß am Orte bei den gemeindlichen Gärtnereibetrieben die hier gewünſchten Reformen zur Durchführung gelangen. Desgleichen bitten wir, prüfen laſſen zu wollen, ob und inwieweit etwa die anderen— eingangs erwähnten— Verhältniſſe einer Verbeſſerung bedürftig ſind.— Ferner erlauben wir uns noch, ergebenſt hinzuweiſen, daß recht oft auch die N tniſf tiſchen Gärtner(⸗Gehilfen) und Garten ſe ſtehen, weshalb wir bitten, auch nae gungen, betreffs zeitgemäßer Aufbeſſerungen, einkteten 1 Er zu wollen. * Vom Kohlenmarkt wird berichtet: Die Erwartungen, wel he man bei Wiedereröffnung der Schifffahrt in Bezug auf die Geſtaltung des füddeutſchen Kohlenmarktes hegte, gingen nicht in Erfüllung. Denn die Beifuhr von Ruhrkohlen ſtieß auf das Hinderniß eines zu niedrigen Waſſerſtandes. Da die Vorräthe in Hausbrandkohlen durch die jüngſten weſentlichen Bezüge hier ſehr dezimirt wurden, mußte der Verſandt unmittelbar ab Zechen bewerkſtelligt werden. Die hieſigen Groſſiſten ſtellten in letzten Tagen folgende Offerten für die Tonne frei Waggon hier: für Fadenkohlen 1 12.75—13.75, für Nußkohlen Körnung I und II/ 15.25—16, für Körnung III 14.25—15 und Körnung IV% 11.75—18.25. Unthracit⸗Nußkohlen wurden Nerl aber das Angebot konnte die Höhe der Nachfrage nicht erreichen. MWährend ſonſt engliſches Material in den Hintergrund des Intereſſes gerückt iſt, mußten engliſche Anthracit⸗Nußkohlen mangels genügender heimiſcher Vorräthe in Verwendung genommen werden. Die Preiſe ſtellten ſich für dieſe Sorte bis zu 40 per Tonne loco hier. Die ſüddeutſche Induſtrie zeigte in letzter Woche nach wie vor Zurückhaltung in der Bethätigung von Abſchlüſſen, da man in dieſen Krekſen mit einer weiteren Abſchwächung der Marktlage ſicher rechnen zu dürfen hofft. Aus dem Grofßherzogthum. BC. Seidelberg, 29. Jan. Mit dem Bau einer neuen Orgel für die Hefliggeiſtkirche wurde Hoforgelbaumeiſter W. Sauer beauf⸗ tragt. Die Koſten werden ſich auf 16,000% belaufen.— Geſtern wurde, lt.„Heid. Ztg.“, der Buchhalter der in Konkurs geratheſlen Emaillir⸗Fabrik, Sandritter, in Bammenthal verhaftet unter dem Berdacht, vor Ausbruch des Konkurſes Betrügereien zum Nach⸗ theil des genannten Geſchäfts verübt zu haben. w Freudenſtadt, 29. Jan. Unſere Schwarzwaldhöhe, die im Winter bei Manchen irrthümlicherweiſe für eine Art von deutſchem Sibirien gilt, hätte ſich in den erſten 3 Januarwochen eher mit er Riviera vergleichen laſſen. Während in der Ebene—15 Grad Kälte herrſchte, hatten wir durchweg ſonnenklares Wetter mit einer Toen⸗ peratur, die ſich Mittags bis auf 16 Grad R. ſteigerte, ſo daß die Wintergäſte täglich ein paar Stunden im Freien ſitzen konnten. Be⸗ trachtet man dabei unſere endloſen immergrünen Tannenwaldungen, die während dieſer Zeit faſt ſchneefrei in herrlicher Sonnenbeleuchtung im Verdachte ſtand, im November vorigen Jahres eine gewiſſe Pearl Forbes vergewaltigt und ermordet zu haben, von einem Mob der Polizeimannſchaft entriſſen und auf einer früheren Mordſtätte, faſt mitten im Herzen der Stadt, im Beiſein von 8000 Zuſchauern am Marterpfahl verbrannt. Die raſend ge⸗ wordene Menſchenmenge hatte ſich gegen eine der Seitenthüren des Gefängnif in welchem der Farbige untergebracht war, geſtemmt; die ire ſtürzte aus ihren Angeln und im nächſten Augenblicke wälzten ſich die Menſchenwogen durch den Gefängniß⸗ Korridor. Vor der Zellenabtheilung ſtaute ſich die Menge. Mit Hilfe einer Eiſenſtange bog man das Eiſengitter der Thüre ſo weit auseinander, daß ein Mann hineinſchlüpfen konnte. Ihm folgten bald mehrere nach, aber der Neger hatte ſich in ſeiner Todesangſt in den äußerſten dunklen Winkel ſeiner Zelle ber⸗ krochen, ſo daß man ihn zuerſt nicht entdeckte. Endlich fand man ihn und ſchleppte ihn mit lautem Gejohl durch den Korrfdor. Der Neger bat und flehte. Die Volksmenge hörte nicht auf ihn und zerrte ihn nach dem Gefängnißhof. Man ſuchte jetzt nach einer Kette, um den noch immer um Gnade Flehenden an einen Vaum zu feſſeln.„Verbrennt ihn!“ ſchallte es plötzlich aus der Menge.„Nehmt ihn dorthin, wo er das Verbrechen begangen hat.“ Dieſer Vorſchlag fand Beifall und jetzt wälzte ſich die Menge, den Neger mit ſich zerrend, nach der Stätte, wo im November Pearl Forbes' Leiche gefunden worden war. Hilfs⸗ bereite Hände hatten dort bereits einen Scheiterhaufen errichtet. 5 inmitten desſelben eine Eiſ 2 elbe k Holzſtücke des Scheiterhaufens und auf die Kleider des Negers, Und im nächſten Augenblicke hatten die züngelnden Flammen den an den Marterpfahl Gefeſſelten erreicht. — Die widerſpenſtigen Stiefel. In Verbindung mit dem Beſuch der Königin Victoria in der City zur Eröffnung der Börſe und der vor ihr ſtehenden Reiterſtatue des Herzogs von Wellington wird eine amüſante Anekdote vom damaligen Lord⸗ mayor Magnay erzählt, der zum Empfang der Königin aus der City geritten war. Da die Straßen ſchmutzig waren, hatten ſeine Lordſchaft über ſeine zierlichen diamantbeſetzten Schuhe und die ſeidenen Strümpfe ein Paar neuer hoher Lederſtiefel angezogen. Als der feierliche Augenblick der Ankunft der Königin heran⸗ nahte, ſtieg der Lordmahor vom Pferde, um die beſchmutzten Stiefel auszuziehen, ehe er der Königin das Cityſchwert über⸗ reichte. Trotz der Bemühungen jedoch wollten die Stiefel nicht weichen. Mit aller Kraft zog man und endlich war ein Skieſel ausgezogen. Der andere jedoch widerſtand allen ſanften und unſanften Bemühungen und Rucken. Da die Königi he⸗ reits bedenklich nahe war, flehte der unter ſeiner rothei tracht und in ſeinen Nöthen faſt kochende Lordmal ne Helfer an, ihm doch um Himmelswillen den einen St 1 halber wieder anzuziehen. Das war natürlich ebenſo ſck wie das Ausziehen, gelang jedoch auch noch im letzten Augenk Die Seidenſtrümpfe und die diamantbeſetzten Schnallen der lord⸗ ſchaftlichen Schuhe aber hat Ihre Majeſtät nie zu ſehen he⸗ kommen. — Charakteriſtiſch für die verſtorbene Königin Vietorig folgender kleiner Zug: Als ſie mit dem Prinzgemahl getraut follte, ſchlug der Erzbiſchof von Canterbt r, den FTrauungszeremoniell, der k 1 n 18 en h⸗ 1 er lte A7⸗ pie e⸗ n, ng 8, en er Dn d⸗ er Re die N. r⸗ ct 1 fel „Nannbem, 30. Jantär General Angeiger. Sete ſch digten und zu weiten Spaziergängen einkuden ſo ſann man ſſch das Entzücken der Wintergäſte denken, deren ſtattliche Zahl in unſerem „Kürhaus Palmenwald“ eine lange Tafel füllt. Auch das„Er⸗ hplungsheim F udenſtadt“, dieſes neue, gleichfalls gemeinnützige, aber mehr für die weniger bemittelten Kreiſe beſtimmte und von ihnen ſo gern beſuchte Haus, hält den ganzen Winter über ſeine Pforten ge⸗ öffnet, was aber in den betreffenden Kreiſen noch nicht hinreichend be⸗ kannt zu ſein ſcheint. Und nun hat ſich der von den Gäſten längſt erſehnte Schnee bei 0 Grad eingeſtellt, ſo daß ſchon Fahrten mit den Davoſer Bergſchlitten Jung und Alt erfreuten und die großen Schlitten, mit raſchen Pferden beſpannt, in anmuthigem Geläute bald ihre Fahrten auf den Kniebis, nach Rippoldsau u. ſ. w. beginnen werden. Vfalz, Jeſſen und Umgebung. Pirmaſens, 29. Jan. Vikar Jung, welcher jüngſt zum zweiten Male dom Stadtrath zum Direktor der hieſigen ſtädt. höheren Töchterſchule gewählt worden war, wurde lt.„Pf. Pr.“ von der kgl. ng nicht beſtätigt und von der kgl. Regierung zum Direktor ſtädt. höheren Töchterſchule dahier Dr. Auguſt Müller aus Alſenz, Aſſiſtent an der Realſchule in Landau, ernannt. * Lambrecht, 29. Jan. Heute haben 50 Mann der ſeit Nobember b. J. Streikenden bei der Firma Gebrüder Hemmer die Arbeit wieder aufgenommen unter der Bedingung, daß innerhalb 14 Tagen weitere 50 Mann eingeſtellt werden. Die Lohnverhältniſſe ſind geblieben wie zuvor. Maßregelungen ſollen nicht Förkommen. * Darmſtadt, 29. Jan. Das ſpurloſe Verſchwinden des im hie⸗ ſigen Infanterie⸗Leibgarde⸗Regiment Nr. 115 ſtehenden türkiſchen Offiziers Leutnant Memed Akif erregt überall, beſonders aber in Militärkreiſen berechtigtes Aufſehen. A. iſt ca. 30 Jahre alt, ledig und dient ſeit ca. einem Jahre in der Leibkompagnie des Leibgrenadier⸗ Regiments; vorher hatte er den Rang eines Oberleutnants in der türkiſchen Armee inne. Er war noch bei der gelegentlich der Krönungs⸗ feier am 18. Januar von der Militärbehörde veranſtalteten Feſtlichkeit zugegen, ohne daß man irgend eine Vermuthung hatte und wird ſeit⸗ dem vermißt. Er hat ſeinen ſchlechteſten Civilanzug und ganz abge⸗ tragene Stiefel an.— A. war ſonſt ein ganz beliebter und tüchtiger Offizier, ſeine ſtarke Schwäche für das ewig Weibliche gibt lt. Wormſ. Tageblatt vielfachen Vermuthungen Raum. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Rotiz. Die Intendanz theilt mit: Dienſtag, 5. Febr. findet eine Aufführung der Operette„Die Geisba“ ohne jedes Vorrecht der Abonnenten zu ermäßigten Eintrittspreiſen ſtatt. Der Billetverkauf erfolgt von heute ab ohne Zuſchlag einer Vorverkaufs⸗ gebühr. Zur Beneftzvorſtellung Freitag, 1. Februar„Der Vogel⸗ händler“— Verpflichtung B— wollen die Abonnenten ihre Karten gefl. an der Tageskaſſe erheben. Vortrag. Als erſter Vortrag des Winterprogramms des hieſigen regſamen„Kunſtgewerbeverein Pfalzgau“ wird Donnerſtag Abend ½9 Uhr Herr Bibliothekar Max Oeſer über„Die Mann⸗ heimer Maler in Vergangenheit und Gegenwart“ ſprechen. Der Vortrag der eine Ueberſicht über die geſammte Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts in unſerer Stadt bieten wird, dürfte auch diejenigen intereſſiren, die heute noch im Beſitz älterer und neuerer Werke Mannheimer Künftler find. Der Vortrag findet in den zu Vortrags⸗ 1 5 eingerichteten vereinigten Sälen des Cafsé zur Oper „Stk. ſtatt. Das ſechſte Bachvereins⸗Konzert in Heidelberg nahm einen glänzenden Verlauf. Schillings war perſönlich erſchienen, um die Ouvertüre ſeiner in dieſem Winter zum erſte Male in Berlin zu Gehör gebrachten Oedipus⸗Muſik zu dirigiren und fand auch hier den wohlverdienten Beifall des zablreichen Publikums. Der Lißtſche „Todtentanz“ für Klavier und Orcheſter(Variationen über den alt⸗ berühmten Cantus ürmus„Dies irae“) mußte ſogar wiederholt werden. Weniger Eindruck machte Bülows„Kaiſermarſch“; doch war es immerhin intereſſant, dem großen reproducirenden Muſiker auch einmal auf dem Gebiete der Kompoſition zu begegnen. Das Janko⸗Klavier. Ein Streit iſt jüngſt über die Trag⸗ weite der Erfindung der Janko'ſchen Neuklaviatur entbrannt. Be⸗ kanntlich beſteht dies aus 6 Taſtenxeihen, die teraſſenförmig über⸗ einander liegen, aber nur eine einzige chromatiſche Skala vorſtellen, da die 4 oberen Taſtenreihen nur Wiederholungen der beiden unteren ſind.„Der Erreger des Widerſpruchs“, ſo ſchreibt Prof. Martin Krauſe in der„Muſtk⸗Woche“,„iſt kein geringerer als der große Apoſtel der Phraſierung Dr. Rieman, der vielleicht doch zu kurz angebunden jene Klaviatur aus dem Bereiche der praktiſchen Neuerungeu verwies. Die Grundidee der Klaviatur iſt eine völlig zeitgemäße, ſich ſtreng an die hiſtoriſche Entwicklung der Klavier⸗ kechnik anſchließende. Das dürfte gerade der Hiſtoriker Riemann nicht vergeſſen. Das Klavierſpiel iſt von Clementi an über die Oktavenſpannung hinausgedrungen und hat allmählich ſich Spann⸗ weiten angeeignet, welche die Alten als Hexerei bezeichnet hätten. Das Pedal übernahm die Rolle der Klüfte von Spannungen und Sprüngen überſchreitenden Brücke. Jetzt kommt Janko und bringt neuer Verbindungsmittel, ſetzt eine andere, die alte nahezu ums Doppelte übertreffende Spannweite ein und eröffnet ſo dem Klavier⸗ ſpiel ganz neue Perſpektiven. Gegeu dieſe Thatſache kann ſich auch ein Riemann mit ſeinem Scharfſinn nicht behaupten. Wird die ankoklaviatur auf die wohl denkbare Höhe der Vollkommenheit des uſchlags gebracht, die ſie bis jetzt noch nicht erreichte, ſo wird ſie eine große Revolution auf dem Gebiete des Klavierſpiels verurſachen.“ — Einige Fragezeichen möchten wirnoch dahinter ſetzen. Abgeſehen von der ſchweren Spielbarkeit der oberen Klaviaturen, abgeſehen von dem gänzlichen Mangel an Modulationsfähigkeit des Tones— liegt es denn wirklich im Intereſſe der Kauſt und auch des Künſtlers die techniſchen Schwierigkeiten aus der Welt zu ſchaffen? Wird nicht gerade durch den beſtändigen Kampf mit dieſen hemmenden und örenden Elementen, durch immer wiederholte Bezwingung und ſtegung techniſcher Hinderniſſe jene Innerlichkeit und Beſeelung erzeugt, ohne die uns das wunderbarſte Kunſtwerk fahl und farblos erſcheint? Man denke an die Wunderkinder denen die ſellſamſten Gaben in den Schooß gefallen zu ſein ſcheinen. An Stelle des Lernens iſt bei ihnen das Wiſſen getreten; und die Folge? Nur wenige, die der Gefahr der Oberflächlichkeit entgehen und ihre Kunſt und Perſönlichkeit vertiefen könnenll Wir wehren uns energiſch da⸗ gegen dem Fortſchritt widerſtreben zu wollen, glauben aber nicht, daß wir rein techniſchen Vortheilen zu liebe ideelle Güter preisgeben oder auch nur aufs Spiel ſetzen dürften. Eine wichtige archäologiſche Entdeckung. Aus Caſtelfranco de Sotto, in Toscana, wird gemeldet: In dem großen Torfmoor von Orentano, bei Florenz, das den reichen Fabrikanten Turellt und Guerazzt gehört, wurde eine für die Wiffenſchaft wichtige archäologiſche Entdeckung gemacht. Mehrere Arbeiter fanden auf einer Torfbank, in dem alten Bett des jetzt ausgetrockneten Bienkano⸗Sees, einen Baumkahn, der, nach dem Urtheil hervorragender Archäologen, aus prähiſtoriſcher Zeit ſtammt. Der Baumkahn, ein großer ausgehöhlter Eichenſtamm, iſt ſehr ſchwer; er iſt mehr als 4 Meter lang, 60 Centi⸗ meter breit, 50 Centimeter hoch und weiſt nicht den geringſten Eiſen⸗ beſchlag auf; in Folge des Einfluſſes des Torfs iſt er ſehr gut erhalten. Die Herren Turelli und Guerazzi haben den Fund dem archäologiſchen Muſeum von Florenz geſchenkt und wollen an dem Orte, wo der Kahn gefunden wurde, ſyſtematiſche Ausgrabungen vornehmen laſſen. Das Teſtament Verdis, das vom 25. April 1898 datirt iſt, kautet im Weſentlichen„Meine Nichte Maria Carxara ſoll die nöthigen. Anordnungen über mein Leichenbegräbniß treffen. Es ſei ſehr be⸗ ſcheiden und finde zu Sonnenaufgang oder in der Stunde des Ave Maria am Abend ohne Sang und Klang ſtatt. Zwei Prieſter, zwei Lichter, ein Kreuz— das ſei Alles. An die Armen von Santa Agata ſollen 1000 Francs am Morgen nach meinem Tode vertheilt werden. Ich unterſage jede Kundgebung in den gewohnten Formen anläßlich weines Todes.“ Der Masſtro beſtimmt uz gefähr zwei Millionen dem Heim für alte, arme Muſiker, welches von ihm bei der Porta Magenta in Mailand errichtet wurde. Er beſtimmt auch für dieſe Stiftung den Ertrag ſeiner Werke. Die anderen Legate belaufen ſich auf 95 00⁰ Francs. In einer eigenen Kaſſe zu Santa Agata befinden ſich für bier Freunde des Masſtro berſiegelte Briefe. Den Verdi⸗Kultus der Italiener kennzeichnet ſehr gut eine Anekdote, die der„Figaro“ erzählt. Vor einigen Jahren reiſte ein franzöſiſcher Politiker in Italien. Bei einem Diner mit mehreren italieniſchen Senatoren und Deputirten kam die Unterhaltung auf die damals ziemlich geſpannten Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien. Auf beiden Seiten war man einig, daß die Preſſe bei dieſen Mißverſtändniſſen ſtark betheiligt wäre; der franzbſiſche Politiker verſicherte jedoch, daß in Paris die ernſten Blätter niemals etwas gethan hätten, um die Sachlage verſchlimmern, ſondern das Gegen⸗ theil. Gegen dieſe Behauptung erhob ſich von allen Seiten energiſcher Widerſpruch, und einer der Anweſenden rief:„Die Pariſer Blätter! Aber lieber Herr, die ſind doch wirklich enragirt!.. Wenn ſie zum Kriege treiben wollten, würden ſte auch nicht anders ver⸗ fahren..“„Aber ich verſichere Sie, daß Sie übertreiben,“ bemerkte der Franzoſe.„Es kann ja bei uns einige Blätter geben, die eine übertrübene Sprache führen, aber ſie repräſentiren nicht das Land... Die wahre Stimmung Frankreich iſt in unſeren großen Blättern zu ſuchen, in denen, die treue die öffentliche Meinung wiederſpiegeln.“ Da zog der Italiener mit einer triumphirenden Miene ein Blatt aus ſeiner Taſche.„Halt, da iſt der„Figaro“, iſt das ein großes Blatt?“ rief er.„Ja.“„Nun wohl, wiſſen Sie, was der„Figaro“ erſt geſtern gethan hat?“„Nein.“„Er hat Verdi angegriffen, mein Herr!“!... In der Nummer ſtand in der That ein Artikel, in dem einige Werke des Meiſters nicht mit einem ge⸗ nügenden Enthuſiasmus geprieſen waren. Gegen ein ſo ſchlagendes Argument konnte der Franzoſe allerdings nichts erwidern, und die Italiener blieben überzeugt, daß die Franzoſen den Krieg wollten. Eine Trauerfeier für Böcklin fand Sonntag in Florenz ſtatt. Außer der Familie nahmen an ihr der Graf von Turin, der Präfekt, die Behörden, die italieniſchen und die ausländiſchen Künſtler, ſowie zahlreiche Verehrer aller Nationen Theil. Nachdem die Feier mit Klavier und Geſang eröffnet war, ſprach Prof. Bracci in begeiſterten Worten von Böcklins Werken, und deutſche Redner, darunter Doktor Brockhaus und Prof. Landfinger, prieſen den Himmel Toscanas, der Böcklin zu ſeinen unſterblichen Schöpfungen inſpirirt habe. Chor⸗ geſang ſchloß die ſchöne Feier.— In Berlin hielt die„Neue Gemein⸗ ſchaft“ eine ſtimmungsvolle Gedächtnißfeier für den verſtorbenen Meiſter ab, in der Prof. Lichtwark, der bekannte Kunſtſchriftſteller, die Feſtrede übernommen hatte. 5 Eine Skandalaffäre wird aus der in Wien beſtehenden deutſch⸗ öſterreichiſchen Litteraturgeſellſchaft gemeldet. Jüngſt hat deren Präſident, der Urenkel Friedrich Schillers, Freiherr v. Gleichen⸗Ruß⸗ wurm, ſeine Stelle, angeblich aus Geſundheitsrückſichten, niedergelegt. Wenige Tage ſpäter wurde bekannt, daß der Protektor der Geſellſchaft, Erzherzog Franz Ferdinand, das Protektorat niedergelegt habe. Man erfährt nunmehr, daß die Geſellſchaft, die beſtimmt war, die öſter⸗ reichiſchen Schriftſteller von den deutſchen Verlegern unabhängig zu machen, ſich in einer finanziellen Kriſe befinde, die der Vizepräſtvent Manfred Frhr. v. Maderny herbeigeführt hat, und zum Ueberfluß er⸗ fährt man, daß dieſer Baron gar kein Baron, ſondern ein von dem baheriſchen Oberleutnant a. D. Adrian Frhr. v. Maderny an Kindes⸗ ſtatt angenommener Bauernſohn aus Jüllich in der Rheinprovinz iſt. Die Adoption wurde von einem badiſchen Amtsrichter ausgeſprochen, iſt aber rechtsungiltig. In Wien hat der 30jährige junge Mann es verſtanden, in die Geſellſchaft einzudringen. In der Literaturgeſell⸗ ſchaft ſpielte er die erſte Geige. Er kaufte eine Druckerei für die Geſell⸗ ſchaft und zeigte eine Quitung vor, wonach er den Druckereibeſttzern 30000 G. Angeld gegeben habe. Die Druckereibeſitzer erklärten jedoch, daß ſie nur 20 000 G. erhalten haben. Der falſche Baron Maperny befindet ſich mit ſeinem Adoptivvater und deſſen Gattin, der Schrift⸗ ſtellerin Grabowsky, ſeit einigen Wochen in Venedig. Dort ſuchte ihn der Generalſekretär der Geſellſchaft, Prof. Strobl, auf, um ihn zu bewegen, ſeine Vizepräſtdentenſtelle niederzulegen, was Madernh jevoch „urit Entrüſtung“ ablehnte. Eine Walpurgishalle auf dem Hexentanzplatz. Das Pro⸗ jekt der Errichtung einer Goethe⸗Halle auf dem Brocken iſt bekanntlich ſchon einmal ausführlich erörtert worden, damals aber an dem Wider⸗ ſtand des Eigenthümers des Brocken, Fürſten zu Stolberg⸗Werni⸗ gerode, geſcheitert. Jetzt taucht das Projekt in neuer Form auf und ſcheint auch ſeiner Verwirklichung entgegenzugehen. Ein Berliner Komttee beabſichtigt nämlich, auf dem Hexentanzplatz bei Thale eine Walpurgishalle zu errichten, in welcher eine Reihe großer Wand⸗ gemälde die Walpurgisſage zur bildlichen Darſtellung bringen ſoll. Der braunſchweigiſche Geſandte in Berlin, Freiherr v. Cramm⸗Burg⸗ dorf, der dem Unternehmen ſehr ſympathiſch gegenüberſteht, hat bereits einen Platz zum Bau der Halle käuflich erworben. Neneſſe Nachrichten und Celegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Stuttgart, 29. Jan. In der Kammer erklärte der Miniſterpräſident auf eine Anfrage des Centrums, die Regierung halte eine namhafte Erhöhung der Ge⸗ treidezölle für gerechtfertigt und unvermeidlich. Die Zölle dürften aber keine ſolche Höhe erreichen; daß der Abſchluß neuer Handelsverträge unmöglich gemacht werde. * Stuttgart, 30. Jan. Die Kammer hat den Geſetz⸗ entwurf, welcher das Ruhegehalt des früheren Miniſterpräſi⸗ denten v. Mittnacht auf 18 000 Mark feſtgeſtellt, ohne Berathung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten an⸗ genommen. * Berlin, 29. Jan. In der heutigen Sitzung der Budgetkommiſſion über die Chinavorlage führte Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen von Mühlburg zu der von Abg. Lieber eingebrachten Reſolution über die Frage des Miſſionsſchutzes ungefähr Folgendes aus: Man müſſe unterſcheiden zwiſchen Miſſtonaren und chineſiſchen Chriſten. Hinſichtlich der Erſten ſei das Reich verpflichtet, ſie zu ſchützen. Berwickelter liege die Frage bei den chineſiſchen Chriſten, denn dieſe ſeien Unterthanen der chineſiſchen Regierung geblieben. Hier müſſe man von Fall zu Fall entſcheiden. Die Budgetkommiſſion nahm dann die Reſolution Lieber an, welche die verbündeten Regierungen erſucht, darauf hinzuwirken, daß in dem die Wirren in China abſchließenden Staatsvertrage die Freiheit der chriſtlichen Religionsübung in China ausbedungen und unter den Schutz der bei dem Vertrage betheiligten Staaten geſtellt werde. Bei der hierauf fortgeſetzten Berathung des Relikten⸗ geſetzes wird der Antrag Bachem angenommen, 243 000 Mk. einzuſtellen für Penſtons⸗, Wittwen⸗ und Waiſengelder ſowie einen Dispoſitionsfonds zur Gewährung widerruflicher Zu⸗ ſchüſſe zu den Penſions⸗, Wittwen⸗ und Waiſengeldern. Der Kriegsminiſter hatte ſich mit der Einſtellung eines Dispofitions⸗ fonds einverſtanden erklärt, aber es für unmöglich bezeichnet, für das künftige Geſetz eine bindende Erklärung abzugeben. *Cronberg, 30. Jan.(Frankf. Ztg.) Beunkuhigende Nach⸗ richten über das Befinden der Kaiſerin Friedrich, ſind„in ihren weſentlichen Theilen“ unzutreffend. * Homburg, 30. Januar. Die Kaiſerin Augu ſt a Victotia iſt heute Vormittag 9 Uhr 35 Min. hier wieder eingetroffen. * Petersburg, 29. Jan. In einer Beſprechung der Erklärung des Grafen Bülowüüber eine Erhöhung der Getreidezölle ſagt die„Nowoje Wremja“: Angeſichts der immer mehr hervortretenden Bereitwilligkeit der deutſchen Re⸗ gierung, für eine Erhöhung der Getreidezölle einzutreten, ſollten Rußlaud und die Vereinigten Staaten, anſtatt einander Konkurrenz zu machen, ſich über die Getreide⸗ verſorgung der europäiſchen Märkte ver⸗ ſtändigen. In Amerika ſollte man doch bemerten, daß auch dem Sternenbanner der Republik von Deutſchland Gefahr drohe. Die„Nowoje Wremja“ iſt ebenfalls der Anſicht, daß in Folge der agrariſchen Agitation in Deutſchland es zwiſchen Deutſch⸗ land und Rußland nicht ohne einen Zollkrieg ab⸗ gehen dürfte, ſo zwecklos derſelbe auch ſein dürfte. Verdi's Begräbniß. * Mailand, 30. Jan. Der Zug mit der Leiche Verdes ſetzte ſich heute früh 7 Uhr vom Hotel Milan nach der Franziskaner⸗ kirche in Bewegung. Hierauf wurde die Leiche eingeſegnet. Darauf begab ſich der Trauerzug nach dem Frievhof. Dem Sarge folgten außer den Freunden und Verwandten alle Notabilitäten der Kunſt, Wiſſenſchaft und Induſtrie von Mailand. Auf dem ganzen Wege bildete die Bevölkerung Spalier. Alle Häuſer zeigten Trauerſchmuck. Ohne weitere Ceremonie und ohne Anſprachen wurde ſodann Verdi nahe dem Grabe ſeiner erſten Gattin beigeſetzt. 5** Der Burenkrieg. * Kapſtadt, 30. Jan. Es heißt, daß der bei dem neu⸗ lichen Angriff auf die Kleinfonteinminen durch die Buren angerichtete Schaden ſich auf 200 000 Pfund belaufe. Kleinfontein, am äußerſten Oſten des Rand gelegen, war ohne Schutzmannſchaft, als es angegriffen wurde. Die Buren, 200 bis 300 Mann ſtark, beſchädigten planmäßig die Maſchinen, wie man glaubt unter Führung entlaſſener Minenarbeiter. Solche Ortſchaften wie Kleinfontein ſollen in Zukunft durch Minen⸗ wachen beſchützt werden. * London, 29. Jan. Knox kam 40 Meilen von Tanbanchn mit Dewet ins Gefecht. Dewet beabſichtigt, nochmals in die Kag⸗ kolonie einzufallen. * 1** Fum Thronwechſel in England. „London, 30. Jan. Nach dem Programm für die Leichenfeierlichkeiten verläßt der Trauerzug Osbornehoulſe Freitag Nachmittag 19 Uhr. Auf dem Wege zum Trinitz⸗Pier ſchreiten dem Sarge die Pfeifer des ſchottiſchen Regiments der Königin hinter dem Sarg folgen Admiralsaquirur, König Eduaßd, der deulſche Kaiſer, die Herzöge von Connaught und Vork, Prinz Heinrich von Preußen, die Prinzen Arthur von Connaught und Carl von Däne⸗ mark; Prinz Ludwig von Baktenberg, Königin Alexandra, die Herzoginnen von York, von Sachſen⸗Coburg⸗Gotha und die übrigen Prinzeſfinnen und Gefolge. Saqufrur wird den Sarg an Bord der Alberta begleiten. Der König und die Königin, der Kaiſer und die übrigen Fürſtlichkeiten folgen an Bord der„Victoria and Alberk“ nach Goſport.— Der Sarg der Königin Victoria krägt in lateiniſcher Sprache folgende Inſchrift: Die ſterblichen Ueberreſte der erhabenſten und ausgezeichneteſten Fürſtin Victoria von Gottes Gnaden Königen der Briten, Vertheidigerin des Glaubens, Kaiſerin von Indien. Ge⸗ ſtorben am 22. Januar 1901, im 82. Lebensjahre und 64. Regierungs⸗ jahre. Deutſcher Reichstag. (86. Sitzung vom 30. Januar.) Berathung der Anträge Hieber, Albrecht und e betr. Wohnungsreform. Die Diskuſſion war bereits abge⸗ ſchloſſen. Möller⸗Duisburg erklärt in einem Schlußwort zu dem Antrag Hieber, der Antrag Albrecht ſei unannehmbar, der Antrag Schrader gehe nicht weit genug, Trotz der Erklärung der Reichsregierung, daß die Sache im Weſentlichen vor die Einzelſtangtze gehöre, halte ſeine Partei an dem Hieber' ſchen Antrag feſt. Eine ſtändige Kommiſſion würde ſehr fegensreich wirken, tüchtige Perſön⸗ lichkeiten müßten für die Sache inkereſſirt und e begründet werden. Bei Ablehnung des Antrags Hieber die Nationalliberalen für den Antrag Schrader ſtimmen. Dreesbach ſagt in einem Schlußwort zu dem Albrecht: die Erklärung des Staatsſekretärs habe wohl Niemanden als die äußerſte Rechte befriedigt. Von den Einzelſtaaten und Komunen ſei nichts zu erwarten. Zu helfen ſei nur durch Auſ ſtellung von Normatinbeſtimmungen, Durchführung der Wohnungs⸗ inſpektion und Schaffung eines Reichswohnungsamtes. Sofortigs Abhilfe thue noth. Nur die ſozialdemokratiſchen Anträge würden Poſttives ſchaffen. Dreesbach beſpricht dann die Wohnungsver⸗ hältniſſe auf dem Lande. Eckardt(deutſche Volksp.) befürwortet kurz den 1 Schrader.— Der Antrag Albrecht wird gegen die Stimmen Sozialdemokraten abgelehnt. Der Antrag Hieber gegen konſervattve, Reichspartei und 3 freiſinnige Stimmen angenommen. Antrag Schrader entfällt damit. Es folgt der Antrag Bargmann (freiſ.) für Aufhebung der Theaterzenſur. Fiſcher⸗Meiningen begründet den Antrag.—— Maunheimer Effektenbörſe vom 30. Jan. Die heutige Börſe war belebt, doch bewegten ſich die Umfätze in engen Grenzen⸗ Der Cours der heute erſtmals notirten 4% Bad. Obligationen von 190 1 ſtellten ſich auf 101.85 ¼ bez. u.., der 3½% Bad. Obli⸗ gationen vom 1900 auf 95 ͤ bez. u. G. Ferner wurden gehandelt⸗ Mannheimer Lagerhaus⸗Actien zu 109 ½. Weitere Notirungen: Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank, Landau 134 B, Rhein. Hyp.⸗Bank⸗ Actien 160., Chem. Fabrik Gernsheim 64 B, Bad. Brauevei⸗ Actien 136., 184.50., Brauerei Ganter, Freiburg 105., 103 G. Brauerei Kleinlein, Heidelberg 149., Brauerei Sinner, Grünwinkel 220., Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik⸗Actien 115., Zucker⸗ fabrik Waghäuſel 77 B. Newyork, 29. Januar. Schlußnotirungen: 28. 29. 28. 29. Weizen Januar—— Mais Dezember—— Weizen März 80% 80/ Mais Mai 44¼ 44½ Weizen Oktober——— Kaffee Januar.85.80 Weizen Dezember——— Kaffee März.40.88 Weizen Mai 805/ 80½ 1 75 Mat.50.45 Mais Januar————[Faffee Juli.60.35 Mais März—— Kaffee September.68.65 Mais Oktober—— lKaffee Oktober Chicago, 29. Januar. Schlußnotirungen. 28.] 29. 28. 29. Weizen Januar 73 74%-Mais Mai 39/89.— Weizen Mai 76½ 76¼⸗[Schmalz Januar.42.42 Mais Januar 37¼ 37%[Schmalz Mai.50.52 Konkurſe in Baden. Durlach: Ueber das Vermögen des Johann Keller, Wirth zum „Schwanen“ in Grötzingen; Konkursverwalter Rechnungsſteller Peter Schmidt in Durlach; Anmeldetermin 18. Febr.— Neuſtadt: UHeber das Vermögen des Blechnermeiſters Auguſt Beyele in Lenzkiech Konkursverwalter Kaufmann Arthur Lender in Lenzkirch; Anstelde⸗ termin 15. Febr. J 01, 5, Breitestrasss Siogtr. Rosenhaln, Juwellef, 4e den Naae, empfiehlt feine Juwelen, goldene Uhren, Silberwaaren. 1 ſichtbaren Preiſen. eſon 2180. 4. Seite. GenerauAuzeiger üngerm, od. Junu Amks⸗ und Kreis⸗2 eee e ee .on. Fadſſche Skaals⸗ Jwangsvertlelgterung. 5 Fen 15 Meeen gege Nebteinaf Jges anene d. Nilten Waſ⸗ Umban des Bahnhofes werde ich im Pfandlokale G 4, ds. Is. findet Bruchſal 12 im Vol ee öffent⸗ von ich gegen garzahlung meiſt⸗. 1 17 Die Herſtellung der Entwäſſer⸗ 8„ 0 ö 4J.— 55 1 2 ungsalllagen des Bahnhofes 15 Ricker cK Hüber. Köln A. Rh. Donnerſtag, 31 J nuar ds. Is., 0 Wes 7 2 5 Bruückſal ſol im Wege des Orpheus Muſikwerke, 1Polyphon, Aerztlich empfohlen. Vormittags 11½ Uhr im Börſenlokal ſtatt. Mannheim, den 30. Imuar 1901. 77727 öffeutlichen Weſebewerber ver⸗ Gramo 1 5 55 phone, 2 aufomatiſche] 1 4 5 1 2 geben werden. Die Arbeit um⸗ Zußern, 1 Her dabrrcbe 1 Aaſche N. 3.—, 2 faſ R..75 Der Vorstaud. aßtim Allgeniei nen die folgenden] 3 eeee und Lieferungen: Hanmaun Gerichtopoliehe. Iu haben in allen beſſeren Geſehäften. 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