en. n. —— Zu haben in der Dr. Haas'schen DUruckerei, E 6, 2. — EA —. — Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. Telephon: Redaktion: Nr. 877. (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich ſür Politik⸗ Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheiſter Typograph. Anſtalt.) (Mannheimer Volksblatt.) Die Colonel Zeile 20 Pfg. 8 5 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. ſ Egentgen d Eunzel⸗Nummern s„ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſümmütlſch in Hiaune,, r. 54. 2 5 N 54 Freitag, 1. Februar 1901.(Abendblatt.) Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 1. Februar. Ueber die geplante Neuuniformirung der Armee wird der Poſt von unterrichteter Seite mitgetheilt, daß außer Mannſchaften der Infanterie⸗Schießſchule in Spandau, welche die neue Kleidung ſeit einigen Wochen probeweiſe tragen, binnen Kurzem auch noch andere Truppentheile in größeren Verbänden damit ausgeſtattet werden ſollen. Von dem Ergebniß der wei⸗ teren Verſuche wird es abhängen, ob dieſe neue Uniform oder welche Art neuer Bekleidung zur Einführung gelangen ſoll. Daß eine Neuuniformirung, nach Maßgabe der in der Praxis geſam⸗ melten Erfahrungen und der bei den jetzigen Verſuchen gemachten Beobachtungen, ſtattfindet, ſteht feſt. Bef der Infanterie⸗Schieß⸗ ſchule bewegen ſich die Mannſchaften mit der neuen, erdfarbenen Bekleidung zwiſchen anderen mit der bisherigen Uniform, damit der Unterſchied möglichſt hervortrete. Wie die blanken Knöpfe des Rockes durch dunkelfarbige erſetzt ſind, ſo iſt auch der blitzende Helmbeſchlag verſchwunden. Der Helm, deſſen Kopfrundung aus hartem Filztuch von der Farbe des Rockes beſteht, während die beiden Schirme, vorn und am Nacken, aus bräunlichem, dunklen Leder gefertigt ſind, hat Metallbeſchlag und Spitze von matter, ſtumpfer Farbe. Sicher iſt, daß die neue Montirung, in welcher Form ſie auch zur Anwendung gelangen mag, nicht die Uniform der Parade ſein wird. Hierzu wird auch künftighin die bisherige glänzende und ſtramme Uniform benutzt werden. Die neue Ausrüſtung iſt für den Felddienſt und den Ernſtfall beſtimmt.— Es wäre zu wünſchen, daß ſich der letzte Theil dieſer Meldung nicht beſtätigte.„Für den Ernſtfall“ ſollte der ganze Dienſt zugeſchnitten ſein, und lediglich für Parade⸗ zwecke eine Uniform beizubehalten, die praktiſch unbrauchbar iſt, wäre keine glückliche Maßregel. Ueber die Lärmſzenen bei der Eröffnung des öſterreichiſchen Abgeordne⸗ tenhauſes wird ausführlich noch berichtet: Die Eröffnungs⸗ ſitzung verlief ganz wider Erwarten, da ſie nur einen rein for⸗ malen Charakter tragen ſollte, ſehr ſtürmiſch. Kaum hatte Miniſterpräſident Dr. v. Körber das Wort ergriffen und, natürlich in deutſcher Sprache, den älteſten Abgeordneten, den Polen Dr. Weigel, zur Uebernahme des Vorſitzes eingeladen, als die kſchechiſchnationalen Arbeiter plötzlich los⸗ brachen und forderten, daß die Worte des Miniſters ins Tſchechiſche überſetzt würden.„Hier iſt ein ſlaviſches Parlament!“ donnerte der Abg. Klofac, der Inhaber von zwei Mandaten iſt und in tſchechiſcher Nationaltracht erſchienen war.„Das läßt ſich das tſchechiſche Volk nicht länger mehrbieten! Wehe Euch, wenn die Thronrede etwas gegen unſer Volk enthält!“ Die Parteigenoſſen der vierköpfigen chechiſchen Arbeitergruppe unter⸗ ſtützten die ſtürmiſche Verwahrung ihres Führers.— Das erſte „Pfui Körber“ ertönt.— Die Herren vom Jungtſchechenklub mögen einen ſolchen Ausbruch ihrer radikalen Freunde erwartet haben; ſie ſchweigen ſtill. Als aber die Tſchechiſch⸗Nationalen immer lauter ſchreien, löſt ſich von polniſcher Seite der erſte Ruf:„eicho!“(Ruhig!), und gleich darauf brauſt es von der deutſchen Linken:„Ruhig! Das laſſen wir uns nicht bieten!“ Unmittelbar darauf bricht ein neuer Sturm los. Als der Altersvorſitzende Weigel einen kurzen Nachruf für die Königin Viktoria halten will, da ſchmettert der deutſchvolkliche Abge⸗ ordnete Lemiſch ein Heil den Buren!“ in den Saal.„Nieder Tagesneuigkeiten — Mit der Beſchaffung des Kommerzienrathstitels hat ſich in Berlin eine Anzahl von Perſonen abgegeben. Man iſt hinter das Treiben der Herren gekommen, und ſeitens des Han⸗ delsminiſters ſind ſofort die nöthigen Schritte gethan worden, um volle Klarheit zu gewinnen. Herr Brefeld hat der Staats⸗ anwaltſchaft beim hieſigen Landgericht 1 Anzeige erſtattet, und die Unterſuchung iſt im vollen Gange, nachdem das Polizeipräſidium mit den erforderlichen Erhebungen betraut worden iſt. Den An⸗ ſtoß zu dieſer ſtrafgerichtlichen Verfolgung hat das Bekannt⸗ werden eines Vorganges gegeben, der kurze Zeit vor dem Krö⸗ nungsfeſt geſpielt hat und in defſen Mittelpunkt ein Magde⸗ burger Fabrikbeſitzer, ein Herr Raßbach, ſtand. Dieſer Herr war Anfangs Dezember von Berlin aus angefragt worden, ob er nicht Kommerzienrath werden möchte. Herr R. zeigte ſich nicht ab⸗ geneigt, wenn auch nicht für ſich, ſo doch für einen Verwandten auf die Sache näher einzugehen, und bald darauf ſtellte ſich bei ihm ein Herr, Namens S. aus Berlin ein, um mit ihm perſönlich hierüber zu konferiren. R. hatte danach für die Beförderung ſeines Verwandten zunächſt 50 000 Mk. bei einem Rechtsanwalt G. in Berlin zu deponiren und dem Sekretär S. 5000 Mk. für perſönliche Mühewaltungen zu garantiren. Namen wurden vor⸗ läufig auf beiden Seiten nicht genannt, nur wurde Herrn R. bedeutet, daß die Seele hierfür ein Offizier a D. in Berlin ſei: Dieſer Herr habe im Miniſterium einen Verwandten und mit deſſen Hilfe bereits mehrere Kommerzienräthe durchgedrückt. Mitte Dezember reiſte Herr Raßbach nach Berlin und wurde nun guch bei dem Offizier a. D. eingeführt. Dieſer ſagte ihm, daß er augenblicklich noch ähnliche Anträge aus Köln, Br slau und Königsberg zu erledigen habe, daß Herr R. die indungs⸗ ſumme(50 000 Mk.) aber umgehend deponiren müſſe, da ſonſt die Ernennung ſeines Verwandten zum 18. Januar nicht mehr mit England!“, antworten die Deutſchradikalen.„Heil unſeren Brüdern!“ ſchallt es im Chor.„Pfui! Hoſenband⸗Orden! Takt⸗ loſigkeit!“ ſchallts durcheinander. Die Deutſchradikalen ſchwenken die vor ihnen liegenden Druckſchriften und ſchreien immer wieder: „Heil den Buren! Nieder mit England!“ Weigel ſieht minuten⸗ lang faſſungslos dieſer Kundgebung zu und verſucht, ihr durch eine Huldigungskundgebung für den Kaiſer Franz Joſef ein Ende zu machen. Die Deutſchradikalen und Sozialiſten verlaſſen den Saal und kehren erſt nach dem auf den Kaiſer ausgebrachten Hoch zurück. Vor Vornahme der Angelobung womit die Sitzung ſchließt, verlangen die tſchechi⸗ ſchen Nationalen neuerlich ſtürmiſch, daß der Vorſitzende alle Verlautbarungen tſchechiſch wiederhole.„Wir laſſen uns dieſen Skandal nicht länger gefallen! Das will ein Pole ſein, der mit den Deutſchen geht! Abzug Weigel!“ Nur ſchwer gelingt es, Ordnung zu ſchaffen. Die erſte Sitzung hat jede Hoffnung auf eine Arbeitsfähigkeit des Hauſes vernichtet. Enttäuſchte Petroleum⸗Bohrer⸗ Wie wir kürzlich meldeten, ſind Tauſende aus allen Staaten der Union nach Texas eingewandert, und haben dort Land an⸗ gekauft, um nach Petroleum zu bohren. Viele von ihnen haben auch thatſächlich welches gefunden, aber jetzt ganz unerwartet ein ſchwer enttäuſchendes Sturzbad erlitten. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß im Staate Texas ein Geſetz beſteht, nach dem alle in der Erde gefundenen Mineralien und Flüſſigteiten dem Staate gehören, falls das betreffende Land früher zu einer Indianer⸗Reſervation gehörte oder Eigenthum des Schulfonds war. Die Beſitzer neu entdeckter Petroleumquellen beabſichtigen nun zwar in der Legislatur eine Geſetzvorlage einbringen zu laſſen, die jene Verordnung aufhebt; ſie haben aber wenig Hoff⸗ nung, ſie durchzubringen, denn der Staat Teras wird es vor⸗ ziehen, die Petroleumquellen zum Beſten des Staatsſäckels aus⸗ zunützen. Die Ariegslage in Südafrika. Man ſchreibt uns aus London, 30. Jan.: Die Buren ſind den Engländern die Antwort auf die famoſe Proklamation, welche vorgeſtern in Pretoria ſtattfand und von König Edward yII. als dem„Overlord of the Transvaal“, dem Oberſten Herrn des Transvaals ſpricht, nicht lange ſchuldig ge⸗ blieben. Dieſe Oberherrſchaft kann nur eine ſehr zweifelhafte ſein, wenn die„annektirten“ Buren es ungeſtraft fertig bringen können, in allernächſter Nähe der Hauptſtadt in dem öſtlich ge⸗ legenen Boksburg ungehindert einzuziehen und dabei zwei der größten und wichtigſten Goldminen, die Modderfontein⸗ und die Vankhyns⸗Mine, zu zerſtören reſp. die Maſchinerien derartig mittels Dynamit zu ſprengen, daß die Wiederinſtand⸗ ſetzung Monate in Anſpruch nehmen würde. Es erſcheint bei⸗ nahe unbegreiflich, daß Kitchener mit den in Pretoria zuſammen gezogenen zwei kriegsſtarken Diviſtonen nicht einmal im Stande ſein ſollte, wenigſtens die Nachbarſchaft von Pretoria und Johannesburg von den kleinen, feindlichen Streifkorps dauernd zu ſäubern. Sollte da nicht auch der klägliche Geſundheits⸗ zuſtand und die kriegsmüde Schlappheit der engliſchen Truppen viel ſchwerer ins Gewicht fallen, als Kitchener und das Londoner Kriegsamt bis jetzt zugeſtehen wollen??— Das bereits vor⸗ geſtern gemeldete Gefecht zwiſchen Botha'ſchen Truppen und der Brigade des engliſchen Generals Smith⸗Dorrien in der Nähe von Karolina, über deſſen Reſultat geſtern nur unbeſtimmte Nachrichten vorlagen, iſt vollſtändig zu Ungunſten der Engländer ausgefallen. Smith⸗Dorrien hat unter großen Verluſten einen ſchleunigen Rückzug nach Pretoria antreten müſſen und iſt auf dem ganzen Wege dahin von den verfolgenden Buren unter Feuer gehalten worden, ſodaß ſeine Verluſte viel ſchwerer ausgefallen ſind, als Kitchener geſtern meldete. De Wet, der Unermüd⸗ liche, beabſichtigt neuerdings einen Vorſtoß auf die Kapkolonſe unß iſt, überraſchend wie immer ſchon wieder im ſüdlichen Theile des Freiſtaates angelangt, wo er nördlich von Thabanchu dem General Knox, der wiederum die undankbare Aufgabe hat, ihn zu„verfolgen“, ein ſcharfes Gefecht mit dem üblichen Ausgang geboten. De Wet hat Knox zur Seite gedrängt und ſetzt ſeinen Vormarſch nach dem Süden fort, wo er in der Kapkolonie allem Anſcheine nach ſehnſüchtig erwartet wird. Sein Corps wird auf ungefähr dreitauſend Mann mit ſechs oder acht Feldgeſchützen geſchätzt. Das Begräbniß des Oberſten Grafen Vork von Wartenburg ſchildert ein Bericht aus Peking, 5. Dez., wie folgt: Am 4. Dez. kam die Expedition des Grafen Pork von Kalgan zurück. Erfolg⸗ reich hatte ſie den Nordweſten Chihlis von den räuberiſchen chineſiſchen Truppen geſäubert und die friedliche Bevölkerung vor dem Terrorismus der Truppen und der Unruheſtifter gerektet⸗ Vom Feldmarſchall am Thore begrüßt, zogen unſere braven Truppen in ihr Standquartier Peking wieder ein, und die Regimentskapellen ſchmetterten ein luſtig Stück. Am 2. Dezbr. war ſtill und traurig ein kleiner Zug deſſelben Weges gekommen, und wer ihm von Europäern begegnete, faßte ernſt bewegt an die Mütze, fröhliches Lachen und Plaudern verſtummte. Und der Zug nahm den Weg zur verbotenen, zur Kaiſerſtadt; er brachte die ſterblichen Ueberreſte des Führers der Expedition, des Oberſten Grafen PMork von Wartenburg. Auf dem Rückmarſche in Huai⸗lai war der hochbefähigte Führer an einer Kohlenoxydvergiftung geſtorben. Um der bitteren Kälte abzu⸗ helfen, die durch die ſchlechten Papierfenſter hindurchdrang, hatte ſich der Graf am Abend chineſtſche Thonöfen in ſein Zimmer ſetzen laſſen. Am anderen Morgen fand man ihn bewußtlos vor, troßz ſofortiger ärztlicher Hilfe war Rettung nicht mehr möglich; uin 11 Uhr hatte der Graf aufgehört zu leben. Am 5. Dezember fand die vorläufige Beiſetzung ſtatt, vorläufig, weil ſpäter die Leiche nach der Heimath übergeführt werden ſoll, um dort in heimiſcher Erde, im Familiengrab, zu ruhen. Ein kleiner Buddhatempel in der Kaiſerſtadt ſoll bis dahin die ſterblichen Reſte beherbergen. Sorglich war aller heidniſcher Schmuck mit dem ſchönen Grün der Lebensbäume Überdeckt, und aus dem Buddhatempel war eine grüne Waldkapelle geworden. Um 11 Uhr fand die Trauerfeier in der Halle vor dem Theaterſaal ſtatt, in der man die Leiche aufgebahrt hatte. Ueber einem großen Baſſin, aus ſchweren, behauenen Steinquadern zuſammengeſetzt, erhebt ſich der hohe Theaterſaal, überreich mit bunten Holzſchnitzereien und glaſirten Steinen bedeckt. Vor ihm, in gleicher Höhe, liegt als Zuſchauer⸗ raum ein großer runder Pavillon, von dem aus durch das Baſſin lange Porticus parallel zu einander nach beiden Seiten hin⸗ führen, die wieder durch eine Reihe Gänge mit einander ver⸗ bunden ſind. Hübſch verzierte Säulen und die bunten Dächer geben dem Ganzen ein eigenthümlich phantaſtiſches Gepräge und machen es zu einer der eigenartigſten Partien der ganzen gebäude⸗ reichen Kaiſerſtadt. Das geſammte diplomatiſche Korps, mit möglich ſein würde. Um weiteres Material in die Hände zu be⸗ kommen, ſetzte Herr R. von Magdeburg aus den Briefwechſel noch fort. So wurde die Magdeburger Kriminalpolizei unterrichtet, die ihreſeits nach Berlin Meldung machte, und die nächſte Folge iſt nun das perſönliche Eingreifen des Handelsminiſters. Mit R. zugleich waren noch drei Magdeburger Herren über ihre Ge⸗ neigtheit, Kommerzienrath 45 werden, ſondirt worden. — Senſationelle Mittheilungen über die neueſten Strahlen enthält die neue populär⸗techniſche Wochenſchrift „Kirchhoffs Techniſche Blätter“. Im Jahre 1895 entdeckte der franzöſiſche Chemiker Becquerel von dem Element Uran aus⸗ gehende Strahlen, welche eine ähnliche Wirkung haben wie die Röntgenſtrahlen und nach ihrem Entdecker Becquerel⸗Strahlen genannt werden. Aber während die Entdeckung Rönkgens in der ganzen civiliſirten Welt berechtigtes Aufſehen erregte u. A. eine vollſtändige Revolution in der mediziniſchen Diagnoſtik herbei⸗ führte, friſteten die Becquerel⸗Strahlen bisher ihr beſcheidenes Daſein in den phyſikaliſchen Laboratorien. Daran änderte auch die ſpätere Behauptung des franzöſiſchen Forſchers Demargays nichts, daß die Becquerel⸗Strahlen nicht vom Uran ſelbſt, ſon⸗ dern von einem neuen Elemente herrühren.— Die neueſten ein⸗ gehenden Verſuche im photochemiſchen Laboratorium der Ber⸗ liner techniſchen Hochſchule haben aber nicht nur die Behauptung Demargays beſtätigt, daß man es in dem, bisher„radio⸗active Subſtanz“ benannten Körper, mit einem neuen Element zu thun hat, ſondern ergaben außerdem die intereſſante Thatſache, daß die die neuen Strahlen ausſendende Subſtanz faſt alle durch⸗ ſichtigen Körper im Dunkeln mehr oder weniger zum Leuchten bringt. Dadurch iſt es z. B. mit Hilfe der neuen Strahlen mög⸗ lich, im Dunkeln einen Diamanten von einer Initation zu unter⸗ ſcheiden. Dieſe Eigenſchaft des neuen Elements läßt hoffen, daß in ihm ein neues Unterſuchungsmittel von großer braktiſcher be⸗ deutung gefunden iſt. Durch die Verſuche im Berliner photo⸗ chemiſchen Laboratorfum iſt es aber gleichzeitig zum erſten Male gelungen, größere Mengen des neuen Elements herzuſtellen. Es hat ſich dabei ergeben, daß die von einer größeren Subſtanzmenge gusgehenden Strahlen die Luft nach der Richtung der Strahlen in ſo hohem Grade für Elektrizität leitungsfähig machen, daß man in dieſe Eigenſchaft der Becquerel⸗Strahlen die größten Hoffnungen für die praktiſche Vervollkommnung der drahtloſen Telegraphie ſetzt. Es werden bereits Verſuche im elektrotechniſchen Laboratorium der techniſchen Hochſchule in Berlin angeſtellt, doch wird über das bisherige Reſultat dieſer Unterſuchungen noch ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. Wie wir erfahren, ſoll in allernächſter Zeit von berufener Seite über die neue Entdeckung vor dem Kaiſer ein Vortrag gehalten werden. — Icruſalem im Schnee. Seit einigen Tagen liegt in Jeruſalem Schnee. Als die Bewohner eines Morgens erwachten, fanden ſie zur größten Ueberraſchung alle Dächer und die ganze Umgegend mit einer ſtarken Schneedecke bedeckt. Ein ſeltener An⸗ blick dortzulande. Die armen Landleute ziehen mit ihren nackten dünnen, wadenloſen Beinen durch den naſſen Schnee, den Kopf bis über die Ohren mit ihrem Mantel umhüllend. Ohne es zu wiſſen, üben ſie ſo unfreiwillige„Kneiperei“. Ein fünftägiger heftiger Sturmwind hat alle Poſtverbindungen in Unordnung gebracht, da kein Schiff in Jaffa landen kann. Die meiſten Tele⸗ graphenſtangen liegen am Boden. — Ein Stücklein Dewets. Von Dewets erprobtem Sol⸗ datenhumor wird ein neues Stücklein erzählt. Eine Abtheilung Buren nahm bei Springfontein eine aus 4 Mann beſtehende eng⸗ liſche Patrouille gefangen. Nachdem ſie den Soldaten die Waffen und Munition genommen hatten, ließen ſie ſie laufen. Vorher jedoch zählten die Buren ſorgfältig die Patronen und fanden, daß drei der Gefangenen nicht die vorſchriftsmäßige Anzahl bei ſich trugen. General Dewet notirte ſich die Namen der Betreffen⸗ den und ſandte am nächſten Tage einen Kaffern mit einem Brief ——— 3 erk hen Geſandten, die geſammte Generalität, ſämmtliche Stabsoffiziere und außerordentlich zahl⸗ keiche Offiziere aller Nationen waren erſchienen. Li⸗Hung⸗ Tſchang hatten außerdem Kondolenzſchreiben geſchickt, und was an Blumen in dieſer blumenarmen Zeit aufzutreiben war, hatte man auf den einfachen Sarg gelegt. drang der Choral durch die weiten Räume des Kaiſerpalaſtes, kurz und ergreifend waren die Worte des Predigers und dann ſetzte ſich der Trauerzug in Bewegung. Voran die Kapelle der Infanterie⸗Brigade; dann kamen Ehrengeleite von japaniſcher und indiſcher Kavallerie, dann die Schwadron Ruſche und das Bataillon Graham, die Truppen, die der Verſtorbene auf der für ihn verhängnißvollen Expedition geführt hatte, darauf, von ſechs ſchwarz behangenen Pferden gezogen, der ſchmuckloſe Leichenwagen, von 12 Unter⸗ offizieren eskortirt, die den Sarg zu ſeiner Ruheſtätte tragen ſollten. Es folgte mit den Orden des Verſtorbenen Rittmeiſter von Rogiſter und hinter ihm mit den Kränzen die Leutnants des Oberkommandos. Hinter dieſen wurde das Reitpferd des Ver⸗ ſtorbenen geführt. Es folgte zu Fuß das geſammte militäriſche Trauergeleite, mit dem Feldmarſchall an der Spitze. Der Weg führte über die kleine Privatbrücke der chineſiſchen Kaiſer am See vorbei zu dem Tempel, der zur Grabſtätte beſtimmt war. Längs des Sees ſtanden Ehrenkompagnien der Nationen und präſentirten zum letzten Male vor dem Todten; dumpf rollten drei Salven unſerer Infanterie über die weite Eisfläche und verklangen in der trüben, ſchweren Luft. Unter den ernſten Klängen des Beethovenſchen Trauermarſches erreichte der Zug den Tempel, wo ihn die Kapelle der Seebataillone empfing. Sorg⸗ lich wurde der Sarg in ſein grünes Heim getragen und ein letztes ſtilles Gebet geſprochen. Dann ging es zurück und nach alter deutſcher Soldatenſitte unter den ſchmetternden Klängen der Muſik, die den Marſch ſpielten, der unſere Truppen ſo oft in den Kampf geleitet hat und der den Namen des Todten trägt, den Vorkmarſch. Aus Stadl und Cand. „ Maunheim, 1. Februar 1901. Der hieſige Dieſterweg⸗Verein verſuchte Dienſtag Abend eine Neuerung, die mehr als bisher eine engere Verbindung zwiſchen Schule und Familie bezwecken ſoll.„Elternabend“, ſo war be⸗ kannt gegeben für die in der Aula in der Friedrichsſchule veranſtaltete Verſammlung. Als Thema war gewählt:„‚Zweck, Werth un d Bebeutung der Hausaufgaben“. Referent: Hauptlehrer Lienhart. Dem trefflichen Vortrage entnehmen wir, daß Haus⸗ aufgaben ein wichtiges Bindemittel zwiſchen Schule und Haus dar⸗ ſtellen, ein wichtiges Erziehungsmittel zur Selbſtſtändigkeit und Selbſtthätigkeit bilden und alſo von hohem Werthe ſind, wenn ſie nicht zu zeitraubend und ſorgfältig ſo ausgewählt ſind, daß die Schüler Ihne eigentliche Nachhilfe ſie anfertigen können. Die Eltern ſollen nur nachſehen, ob die Aufgaben gemacht wurden; dann ſind ſie eine be⸗ deutende Unterſtützung der Schularbeit. In der folgenden lebhaften Distuſſion wurde allſeits dem Referenten beigepflichtet bezüglich des Werthes und der Zuläſſigkeit der Hausaufgaben und zugegeben, daß im Allgemeinen die Lehrer auch bezüglich des erforderlichen Zeitauf⸗ wandes das richtige Maß treffen; laute Klagen wurden aber aus Lafenkreiſen darüber laut, daß der Memorirſtoff in Religion zu um⸗ fangreich iſt und daß eigentlich nur er die Kinder ſtundenlang zu Hauſe an die Bücher zwingt. Es wurde der Lehrerſchaft der Vorwurf gemacht, vaß ſie mit mehr Nachdruck auf Beſeitigung dieſez Mißver⸗ Hältniſſes hinwirken ſollen. Der Vorſitzende, Herr Reinmuth, machte demgegenüber geltend, daß dieſe Klagen an die falſche Abreſſe gerichtet ſeien, indem die Kirche und ihre Organe das Penſum feſt⸗ ſtellen, daß aber die Lehrer ſelbſt gerne mit einer Verminderung dieſes Memorirſtoffes einverſtanden ſind, und daß vor Allem die Preſſe ihren Einfluß in der Sache geltend machen müſſe, wenn Abhilfe erfolgen ſoll. Schließlich wurde noch eine Einigung über die Zeit erzielt, indem als höchſte Grenze für Hausaufgaben feſtgeſetzt wurde: eine halbe Stunde furs.—3. Schuljahr, eine Stunde fürs 4. und 5. Schuljahr, andert⸗ halb Stunden fürs.—8. Schuljahr. In dieſer Zeit ſollen ſelbſt ſchwachbegabtere Kinder fertig ſein können. Das Kapftel Hausauf⸗ gaben erforvert eingehende Beſprechung auch in den Mittelſchulen, wo beſonders die„Strafarbeiten“ im Schwung ſind, trotzdem ſie mehr berberben als gut machen. Ebenſo ſollte man Kindern die Ferien⸗ freude nicht durch umfangreiche Arbeiten verderben. Alles in Allem war der gutbeſuchte Abend höchſt anregend und lehrreich. Möge er auch ſonſt Erfolg haben! * Zum Krach der Gernheimer Zuckerfabrik wird dem „Wormſer Tagebl.“ geſchrieben: Der finanzielle Zuſammenbruch der Zuckerfabrik Gernsheim iſt nun zur Thatſache geworden, was ſcharf⸗ blickende Männer, die mit den dortigen Verhältniſſen der Betriebs⸗ keitung bekannt waren, ſchon vor und inmitten der letzten Campagne prophegeiten, iſt jetzt eingetreten. Unter den Landwirthen, welche für die Zuckerfabrit Gernsheim Rüben gebaut haben, iſt eine Erbitterung gegen die Verwaltung und den Aufſichtsrath eingetreten, die nicht zu heſchreiben iſt. Von Zeit zu Zeit erſchienen beruhigende Artikel in den — ũ ·adß ff——— ²˙—————— Ausnahme des erkrankten den engliſchen Kommandanten in Springfontein, worin er ſich über die unvorſchriftsmäßige Ausrüſtung der drei Soldaten be⸗ ſchwerte. Das nächſte Mal würde er jeden Engländer, der nicht die vorſchriftsmäßige Anzahl von Patronen bei ſich führte, als Gefangenen zurückbehalten.— Kein Wunder, daß auf dieſe Weiſe den Buren nicht die Munition ausgeht. — Wie man Millionär wird. Ueber dieſe ſicher nicht unintereſſante Frage gibt die Lebensgeſchichte des kürzlich zu ſeinen Vätern verſammelten Chicagoer Königs der Borſtenthiere, Mr. P. D. Armour bemerkenswerthe Aufſchlüſſe. Nach der An⸗ ſicht dieſes originellen, thatkräftigen Mannes iſt die Gabe, Schätze aufeinander zu häufen, dem Einzelnen ebenſo angeboren, wie dem Sänger oder Maler ſein beneidenswerthes Talent von einer gütigen Fee ſchon mit in die Wiege gelegt worden iſt. Es war kurz vor Beendigung des amerikaniſchen Bürgerkrieges, als Mr. Armour, der damals in Milwaukee in recht beſcheidenen Berhältniſſen lebte, ſein erſtes großes Unternehmen glückte. Noch Hatte General Grant die rebelliſchen Südſtaaten nicht völlig zu Boden geworfen, noch wuchſen der Hydra des Bruderkrieges imme neue Köpfe, da ſetzte P. D. Armour ſeine und ſeines Ge⸗ ſchäftstheilhabers Erſparniſſe auf eine Karte, indem er innerhalb der Staaten Wisconſin, Illinois und Michigan alles Vieh, deſſen er habhaft werden konnte, zu billigen Preiſen aufkaufte, um es nach dem bald darauf erfolgenden Friedensſchluſſe mit einem Ge⸗ winne von mehr als einer Million Dollars in Newyork und an⸗ deren Großſtädten wieder zu veräußern. Bei einer anderen Ge⸗ legenheit hatte er aus Spekulation 3 Millionen Scheffel Weizen erſtanden, die am 1. Mai abzunehmen waren. Da es in Chicago an Lagerſpeichern fehlte, ließ er ſich am 1. April einen Architekten kommen, den er durch das kategoriſche Verlangen, ihm in Zeit von vier Wochen ausreichende Speicherräume für die koloſſalen Getreidequantitäten herzuſtellen, weidlich verblüffte. Auf die Hindeutungen des Baumeiſters, daß dies wohl in einem Jahre, Richt aber in einem Monat ausführbar ſei, hatte Mr. Armour u die einzige Antwort:„Wenn ich ſage, daß es geſchehen muß, Blättern, welche Zweck mit ihren Forder ungen hinzuhalt So erſchien 3. B. noch am 26. Januar ein Be⸗ ruhigungsartikel aus Gernsheim mit Zeichen R. an demſelben Tage, an welchem von der Direktion der Zuckerfabrik der Konkurs angemeldet wurde. Tags zuvor, am Freitag, 25. Januar, waren vor Großh. Landgericht Darmſtadt mehr wie 150 Lieferanten von Zuckerrüben mit ihren Klagen auf Forderungen an die Fabrik in Verhandlung. Bei Beginn dieſer Sache kheilte der Herr Vorſttzende den Klägern mit, daß, in Anbetracht der großen Gerichts⸗ und Anwaltskoſten, welche der heutige Urtheilsſpruch in rubrizirter Sache veranlaſſen würde und in Anbetracht der überaus mißlichen Zahlungsſchwierigkeiten, in welchen die Fabrik ſich befinde, er den Vorſchlag mache, bei der Direktion der Zuckerfabrik telegraphiſch anzufragen, ob dieſelbe nicht vorziehe, heute ſchon den Konkurs anzumelden, um die ſehr bedeutenden Unkoſten des Urtheilsſpruches zu erſparen, da dieſes doch nur eine Frage der Zeit ſei. Nach der hierfür bewilligten Pauſe kam die telegraphiſche Ant⸗ wort zurück, daß vom Fabriksvorſtand Niemand zu finden ſei. Ein Aufſichtsrathsmitglied war bei den Verhandlungen anweſend und ſuchte auf alle beruhigende Weiſe die Kläger zu veranlaſſen, ihre Klagen zurückzunehmen. Als Letztere Bürgſchaften über deſſen Zu⸗ ſicherungen haben wollten, verduftete dieſer Herr. Wie aus zuver⸗ läſſiger Quelle mitgetheilt wird, wurden bei Erkundigungen, welche bei einer Bankfiliale in Worms über die rubr. Fabrik erhoben wurden, die beruhigendſten Zuſicherungen gegeben, dahingehend, die Fabrik ſtehe heute beſſer wie voriges Jahr, es könnte wohl zu einer Abſchlags⸗ zahlung von 70 Pfg. pr. Zentner gelieferter Rüben kommen und der Reſt dann ſpäter; mit einer guten Campagne ſei die Fabrit aus aller Beſorgniß. Es wurden daher die Rübenlieferungen bis zu Ende fortgeſetzt und als dann die Zahlungen geſchehen ſollten, war der Krach da. Viele kleine Leute, Pächter, die infolge dieſes Zuſammenbruchs ruinirt werden, ſtehen ganz zerknirſcht bei dieſem Falle. Unbegreiflich und unverzeihlich iſt es, wie der Betriebsvorſtand mit den Aufſichts⸗ räthen einer Fabrik Millionen von Zentnern Rüben zur Lieferung alkordiren konnten, wo ſie doch im Voraus den ſchlechten Stand der finanziellen Verhältnifſe der Fabrik gekannt haben, das Material für die ganze Campagne anliefern ließen und dann den Konkurs anmel⸗ deten. Hierin konzentrirt ſich die ganze Schuld des finanziellen Unglücks, von dem Hunderte betroffen werden. 1 Ein intereſſanter artilleriſtiſcher Verſuch iſt in Spandau gemacht worden. In den Werkſtätten wurde ein Schlitten zum Transport von Geſchützen im Winter angefertigt. Das Fahrzeug wurde dann auf dem Tegeler Schießplatz in Gebrauch genommen, um ſeine Haltbarkeit beim Feuern zu erproben. Hierbei hat es aber voll⸗ kommen verſagt, denn durch den Rückſtoß nach dem Schuſſe iſt es völlig in Stücke gegangen. e Pateutliſte. Mitgetheilt durch das Patent⸗ und techniſche Bureau von Paul Müller, Civil⸗Ingenieur und Patent⸗Anwalt in Berlin NW., Luiſenſtr. 18. Vertreter: Joh. Biſchoff, Civil⸗ Ingenieur, Mannheim, M 3, 7.— Patent⸗Anmeldungen. K. 19,35. Verfahren zur Gewinnung techniſch reiner Chlorzinklaugen. Dr. Friedrich Kaeppel, Mannheim.— L. 14,459. Elektrizitäts⸗ zähler mit Relais, welcher bei geöffnetem Verbrauchsſtromkreiſe die Spannungsſpule abſchaltet. Fritz Lux jun., Ludwigshafen a. Rh.— F. 12,812. Vorrichtung zum Einſpannen von Rädern und Scheiben auf Planſcheiben. Guſtav Forner, Pforzheim.— Patent⸗Er⸗ theilungen. 118,612. Befeſtigungseinrichtung für abnehmbare Zahnbrücken. F. Schmidt, Karlsruhe.— 118,648. Schulbank. W. Kling, Zähringen b. Freiburg. 118,551. Knusmeßinſtrument. Elektrizitätsgeſellſchaft m. b. H. Gebr. Körner u. Mahla, Frankenthal (Pfalz).— 118,637. Schmiervorrichtung mit Strahldüfen⸗Reini⸗ gungseinrichtung und Auswechſelung der Düſen während des Be⸗ triebes. G. Schildknecht, Germersheim(Pfalz).— Gebrauchs⸗ muſter⸗Eintragungen. 146,378. Kleiderſchrank mit an einer oder beiden Seitenwänden angeordneten galgenartigen Aus⸗ legern. Wilhelm Haßler, Mannheim.— 146,374. Kleiderſchrank mit auf der Innenſeite kaſtenartig ausgebildeten Thüren. Wilhelm Haßler, Mannheim.— 146,375. Kleiderſchrank mit an einer oder beiden Seitenwänden ſcharnierartig befeſtigten Holzrahmen. Wilhelm Haßler, Mannheim.— 146,328. Stehend angeordneter Planſichter, Deutſche Mühlen⸗ und Bäckerei⸗Geſellſchaft nach Syſtem Schweitzer, Kaiſerslautern.— 146,366. Doppelpoſtkarte mit auf der inneren Seite des zweiten Blattes in farbigem Feld befindlichem Sinnbild, Ein⸗ und Ausrahmung durch die Landesfarben und Gold⸗ oder Silberbronze. Heinrich Bauer, Frankenthal(Pfalz). *Schwindlerin. In Unterſuchungshaft nach Frankenthal ab⸗ geführt wurde nun die Ehefrau des Schloſſers Math. Ziegler in Ludwigshafen, welche bekanntlich unter Vorſpiegelung einer zu erwartenden größeren Erbſchaft mehrere Wittwen, Bedienſtete u. ſ. w. um größere Geldbeträge brachte, die ihr als Darlehen verabreicht wurden. Als ſie die Diener der Gerechtigkeit in Haft nahmen, wurde ſie von Magenkrämpfen befallen, die aber im ſtädtiſchen Krankenhauſe bald verſchwanden. * Eine jugendliche Schwindlerin. In Worms wurde ein kaum 14½ Jahre altes Mädchen verhaftet, weil ſie in äußerſt raffi⸗ nirter Weiſe in den Städten Darmſtadt, Frankfurt a.., Mainz und Bensheim Waaren, namentlich Putz⸗ und Modeartitel, ausge⸗ ſchwindelt hat, * Drillinge wurden heute dem Werftſtraße 5 wohnenden Cement⸗ arbeiter Hermann Schertzmann beſcheert. Es ſind 3 Jungen, die ſich einander ähneln, wie ein Ei dem andern, weshalb man ſie durch Anknüpfen von verſchiedenfarbigen Bändchen kenntlich machte. ſo wird es auch geſchehen!! Und ſtehe, Energie und Geld be⸗ wirkten, daß noch drei Tage vor dem feſtgeſetzten Termine ſämmt⸗ liche Elevatoren zum Heraufwinden der Kornmaſſe bereit waren. — In ſpäteren Jahren pflegte Mr. Armour in Freundeskreiſen nicht ohne Selbſtgefälligkeit zu äußern, daß der weitaus größte Theil ſeiner Millionen aus jenen Abfallſtoffen herrühre, die ſeine Konkurrenten als werthlos zu betrachten gewohnt ſeien.„In meinen Schlachthäuſern,“ pflegte er zu ſagen,„verſtehen wir uns darauf, uns, bis auf ſein Quieken und Grunzen, Alles vom Rüſſelthiere nutzbar zu machen! Materien, aus welchen Andere 50 000 Dollars ziehen, müſſen uns unter Zuhilfenahme der neueſten techniſchen Erfindungen das Fünfzehn⸗ bis Zwanzig⸗ fache abwerfen. Wir ſenden beiſpielsweiſe ganze Schiffsladungen von Knochen über den Stillen Ozean, welche die Herren Japaner zu zierlichen Knöpfen und kunſtvollen Schnitzereien verarbeiten.“ — Der Letzte vom Selbſtmordklub. Aus Newyork wird berichtet: Dan Löſer, der jetzt lebende Mann vom Selbſtmord⸗ klub in Bridgeport, Connecticut, hat ſich zum Weiterleben ent⸗ ſchloſſen. Viele gute Kameraden ſind vor ihm freiwillig in den Tod gegangen, ohne mit den Augen zu zwinkern. Und jetzt, wo Löſer als der Einzige übrig geblieben— jetzt wird dieſer Ein⸗ zige prinzipienlos und denkt nicht daran, den Selbſtmordklub durch ſeinen eigenen Tod ausſterben zu laſſen. Mancher Todte wird ſich wahrſcheinlich auf dieſe Kunde hin im Grabe umdrehen. Löſer nicht die Rache der Abgeſchiedenen? Er zeigt eine achende Miene und ſagte, er würde weiter leben. Nur ärgert es ihn, daß ihm Briefe aus allen Welttheilen von Selbſtmord⸗Inter⸗ eſſenten zugehen, die genaue Aufſchlüſſe über das Weſen von ſolchen Klubs, deren Statuten u. ſ. w. haben wollen. Der Bridge⸗ port Selbſtmord⸗Klub iſt nicht etwa eine Mythe. Er wurde vor 17 Jahren dort mit 20 Mitgliedern gegründet. Der Plan ent⸗ ſtand im Kopfe von George Leavenworth. Dieſer Mann war Journaliſt. Er wurde Präſident des Klubs. Urfidel gings in den Sitzungen der Selbſtmörder zu. Max Heiſtertagen zog das erſte Loos der Selbſtvernichtung. Heiter zechend, in Cham⸗ 50 Ae e 7 chen Glück 1iten hiermit theilnehmende Herzen gel *Zwei geladene Weinfuhren aus Maunheim, die vor⸗ geſtern Vormittag für die Weingroßhandlung Oeſterlein in Mann⸗ heim bei den Oekonomen Maurer und Georgens in Dackenbeim Wsin gefüllt hatten, ſtieß in Ffreinsheim ein großes Unglück zu. Der nachfahrende Wagen fuhr beim Paſſieren der Dackenheimer Hohle, ſo ſehr in den anderen, das Deichſel des zweiten Wagens ein mit 1900er gefülltes Stückfaß vollſtändig durchbohrte und das edle Naß in Strömen floß. Es koſtete große Mühe den Wagen aus ſeiner eingezwängten Lage zu befreien. Dieſer Fall dürfte wohl noch vor Gericht ſein Nachſpiel finden, da der ausgelaufene Wein allein ſchon einen Werth von 500 Mark repräſentirt, abgeſehen von den verſchwundenen Pferden, dem unbrauchbar gewordenen Faſſe und zertrümmerten Wagentheilen. Aus dem Großherzogthum. * Heidelberg, 31. Jan. Durch das große Ueberſchwemmungs⸗ unglück in Leer(Oſtfriesland) iſt auch ein Sohn unſerer Stadt, der ſich dort vor 2½ Jahren ſelbſtſtändig gemacht und vor fünf Monaten verheirathet hat, in ſchwere Mitleidenſchaft gezogen worden. Der Betreffende wohnt in der Pferdemarktſtraße, die bekanntlich am ärgſten heimgeſucht worden iſt. Er ſchreibt an ſeine Eltern:„. Die Fluth nebſt den großen Eisblöcken hat uns ſo unerwartet getroffen, daß wir und ſämmtliche Bewohner der Pferdemarktſtraße mit knapper Noth uns flüchten konnten in den zweiten Stock des Hauſes. Es iſt Alles verloren. 2 Fäſſer mit Beize, mein ganzes Ebenholz und Glas⸗ papier ſind fortgeſchwemmt worden. Um halb fünf Uhr, nachdem die Fluth noch immer höher ſtieg, nahm ich Katharing auf die Schultern und watete bis zur Bruſt im Waſſer durch Stube und Gang zum en, anzunehmen, Hauſe hinaus. Ich kann Euch die Schrecken der Nacht nicht ſchildern“ * Heidelberg, 31. Jan. Bei der Eiſenbahnkataſtrophe am Karlsthor hat die Ehefrau des Hauptlehrers Zähringer von hier eine innere Verletzung erlitten. Bei der heutigen Entbindung der Frau trat nun Blutvergiftung ein, die den Tod der Mutter und des Kindes zur Folge hatte. * Heidelberg, 31. Jan. Der kürzlich hier verſtorbene Privatier Phil. Bartholom ä hat der hieſigen Stadtgemeinde 50,000% mit der Bedingung vermacht, daß aus den Zinſen des Kapitals die Gruft⸗ anlage des Stifters und ſeiner Gattin auf dem hieſigen Friedhof unterhalten und nach Ablauf von 80 Jahren das Recht der Benützung des Gruftplatzes erneuert wird. Den Reſt der Zinſen kann der Stadt⸗ rath nach Gutdünken verwenden. * Vom Königſtuhl bei Heidelberg berichtet die„Heid. Ztg.“, daß ſich gegenwärtig dort eine ſchöne Winterlandſchaft ausbreitet, die ungefähr bis halbwegs zur Molkenkur herunterreicht. Ein Ausflug zum Königſtuhl gewährt in dieſer Zeit einen großen Genuß. BN. Wieſenbach(A. Heidelberg), 31. Jan. In hieſiger Gegend fahndet die Gendarmerie zur Zeit nach einem muthmaßlichen Mädchen⸗ händler. Derſelbe iſt elegant gekleidet, trägt Paletot und Kneifer und machte ſich dadurch auffällig bemerkbar, daß er eine große Anzahl Mädchen, beſonders in hieſiger Gemeinde, unter dem Verſprechen zu dingen verſuchte, er werde dieſelben in Heidelberg vortheilhaft unter⸗ bringen. Auf die Frage nach den Familien, welchen die Mädchen engagirt würden, vermochte er keine Auskunft zu geben. Hoffentlich gelingt es den Gendarmen, den Gauner unſchädlich zu machen. * Neulußzheim, 31. Jan. Der hieſige Bürger und Cigarren⸗ arbeiter Friedrich Kuppinger, welcher ſchon längere Zeit an Geiſtesgeſtörtheit leidet, ſollte in die Irrenklinik nach Heidelberg ver⸗ bracht werden. Um keinen Menſchenauflauf zu verurſachen, ließ man den Unglücklichen durch den Polizeidiener auf das hieſige Rathhaus vorladen. Dort angekommen, merkte er, um was es ſich handle. öffnete raſch das Fenſter und ſprang hinaus auf die Straße, ohne daß es möglich geweſen wäre, ihn daran zu hindern. Glücklicherweiſt iſt die Höhe des zweiten Stockwerkes des Rathhauſes nicht beträchtlich, ſodaß K. nur eine Fußverſtauchung erlitt, ungeachtet deren er auf und davon ging. Erſt ſpäter erfuhr man, daß er ſeine Wohnung auf⸗ geſucht hatte, wo man ihn feſtnahm. BN. Rappenau, 31. Jan. Vermißt wird hier ſeit Samſtag die etwas geiſtesgeſtörte Tochter des Herrn Bäckermeiſters Dörz⸗ bach. Dieſelbe iſt ca. 1,66—1,68 Meter groß, blond und hat üppigen Haarwuchs. Man befürchtet, daß ein Unglück geſchehen ſei. Wer über ihren Verbleib Auskunft geben kann, wird höflichſt erſucht, dies an die Eltern oder das Bürgermeiſteramt thun zu wollen. BN. Offeuburg, 31. Jan. Am 16. Dezember v. J. erhielt Hauptlehrer Diemer in Schonach den Beſuch zweier Kollegen, der Hauptlehrer Haug von Schönwald und Vieſel von Reusberg in ſeiner Wohnung. Als Jagdpächter hatte Diemer zwei Gewehre im Haus⸗ gang hängen. Im Laufe der Unterhaltung begannen die drei Herren mit den Schießprügeln„Griffe zu kloppen“ und ſchließlich ſtanden ſich Haug und Diemer, jeder ein Gewehr im Anſchlag, einander gegenüber. Haug kommandirte Feuer, Diemer drückte ab— ein Knall und Haug ſtürzte zuſammen: das Gewehr, mit dem Diemer manipulirte, war ohne daß er daran dachte, noch mit einer Schrotpatrone geladen ge⸗ weſen. Haug erhielt die volle Ladung in den Unterleib und ſtarb nach einer Stunde. Geſtern ſtand Diemer wegen fahrläſſiger Tödtung vor der hieſigen Straflammer und das Urtheil lautete auf 2 Monate Gefängniß. BN. Aus Mittelbadeu, 31. Jan. Enormen Schaden hat der Sturm in der Nacht vom Sonntag auf Montag in den Waldunger des Gebirgs angerichtet, welcher ſich erſt jetzt richtig überſehen läßt. eeeee—— pagner ſchwelgend, verbrachten die Genoſſen die Nacht vor deſſen Tod, dem Tod verächtlich ins Auge ſchauend, wie die Girondiſten bei ihrem letzten Gaſtmahl vor dem Gang zum Schaffot. Heiſter⸗ tagen ſchoß ſich anderen Tages todt. Ein Jahr ſpäter brachte ſich John Kienzie, dann der Gründer Leavenworth um die Ecke. Hotelier Baum erhängte ſich, Briefträger Maybic nahm Gift, mehrere ſtarben, gegen die Satzungen des Klubs handelnd, eines unerwarteten nakürlichen Todes. Ehrenmitlied Me. Donald brachte dem Klub großen Ruhm— er war zehn Minuten nach ſeiner Aufnahme eine Leiche. Und ſo ſind ſie alle, alle gegangen, und nur Dan Löſer, jetzt Präſident und Mitgliedſchaft in einer Perſon, lebt noch. Der Anfang des 20. Jahrhunderts hat den Entſchluß in ihm gereift, mit alten Anſchauungen zu brechen. Das iſt das ruhmloſe Ende des ruhmvollen Klubs! — Hotelbrände in Newyork. Heute Morgen, ſo berichtet unſer Newyorker Correſpondent unter dem vorgeſtrigen Datum, brach in dem in der fünfzehnten Straße gelegenen Jefferſchen Hotel Feuer aus, das in wenigen Minuten gewaltige Dimen⸗ ſionen annahm. Es war noch ſehr dunkel und ſchneite heftig, ſodaß die Feuerwehr mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Doch waren nebſt zahlreichen Dampfſpritzen mehrere rie⸗ ſige Schubleitern zur Hand, und auch die von der Newhorker Feuerwehr erſt jüngſt eingeführten elektriſchen Scheinwerfer leiſteten gusgezeichnete Dienſte an dem ſiebenſtöckigen Gebäude. Trotzdem war es nicht möglich, ſämmtliche Gäſte und Bedienſtete des Hotels aus dem brennenden Gebäude zu retten. Ein Stu⸗ benmädchen verbrannte, ein anderes fand ſeinen Tod dadurch, daß der Strick, mit Hilfe deſſen es ſich auf das Dach eines be⸗ nachbarten Hauſes herablaſſen wollte, zerriß und das Mädchen auf das Pflaſter herabſtürzte. Sechs Gäſte erlitten gefährliche 1 * Brandwunden, über 30 andere ſonſtige Verletzungen. Zur ſelben ⸗ Stunde brach in einem Hotel der oberen Stadt, dem„Richelieu“ Feuer aus, das jedoch, da das Hotel mit Nothausgängen und Feuerleitern reichlich verſehen und die Feuerwehren überaus raſch an Ort und Stelle waren, keine Menſchenopfer forderte. eb e en lit t⸗ of t⸗ ie 8 nd n⸗ nd 3u r⸗ en le. e iſe if⸗ a9 en er ies elt er ter ge⸗ or ite ſen ſte Mpimhefm, 1. Februar. Altſchweier(Amt Bühl) wird ger Meindewald(Hundseck⸗Windeck) ungefährf Kubikmeter) Holz umgeworfen wurde. Pfalz, Deſſen und Umgshung. Sppau, 81. Jan. Das Schöffengericht Frankenſhal de⸗ dängte gegen den 16 Jahre alten Sonnlegiſchiltr Michagel Abel gon bier wegen grober Beleidigung ſeines Lehrers eine Gefängnißſtrafe pon 5 Tagen. *Neuſtadt, 31. Jan. Einen Schuß durch den Leib erhielt der 28 Jahre alte ledige Keſſelſchmied Georg Braun von hier. Er war in der Maſchinen⸗ und Dampfkeſſelfabrik Guilleaumeperke dahier be⸗ ſchäftigt, kam am Montag früh erſt um 9 Uhr zur Arbeit und wurde deshalb von dem Obermeiſter Heinrich Wink zur Rede geſtellt. Braun artete ſofort aus und beleidigte den Obermeiſter, weshalb er entlaſſen wurde. Seine Kollegen, die Keſſelſchmiede Philipp Galleh und Friedrich Schreiber, nahmen deshalb auch ſofort ihren Austritt. Nachdem ſie den ganzen Tag herumgezecht hatten, begaben ſte ſich Abends an die Fabrik und warteten, bis Obermeiſter Wink in ſeine Wohnung ging, um ihn angeblich wegen ihrer Entlaſſung und Lohn⸗ abzügen zur Rede zu ſtellen. Was unter einer ſolchen Zurredeſtellung gemeint iſt, wird ſich Jeder denken können. Als Wink ſeiner Wohnung zueilte, da es gerade ſtark regnete und ſtürmte, trat ihm plötzlich Braun entgegen und gab ihm mit der Fauſt einen Stoß auf den Mund. Wink ging einige Schritte zurück, zog ſeinen Revolver, und als Braun wieder auf ihn zukam, drückte er ab und traf Braun in die linke Bruſt. Die beiden Kollegen des Braun eilten ebenfalls herbei, doch ergriffen alle drei, als Wink noch zwei Schüſſe abfeuerte, die Flucht. Die Kugel iſt bet Braun an der linken Bruſtwarze eingeſchlagen und im Rücken ſtecken geblieben. Sie hat die Lunge verletzt, das Herz aber nicht getroffen. Braun liegt ſchwer darnieder, doch iſt die Möglich⸗ keit gegeben, daß er mit dem Leben davonkommt. Braun iſt wegen Körperverletzung vorbeſtraft, während Wink ein ruhiger und braver Mann iſt. * Vom hohen Weſterwald, 1. Febr. Ein Verlobung und ſtandesamtliche Trauung hatte hier einen wunderlichen Ausgang. Ein Schneider aus Niſter⸗Möhrendorf hatte ſich mit einem Mädchen aus Rehe verlobt. Die Verlobung wurde im Hauſe der Eltern des Mädchens auf's Graßartigſte bis zum Morgen des andern Tages ge⸗ feiert. Eine Anzahl von Burſchen aus dem Wohnort des Bräutigams wohnten der Feier in Rehe bei. Die ganze Geſellſchaft beſchloß, vie Verlobten auch zu den Eltern des Bräutigam zu begleiten, und ein Ratlicher Zug begab ſich paarweiſe unter Piſtolenſchüſſen nach Niſter, wo die Feier ihr Ende erreichte. Im Januar wollte man Hochzeit halten. Der Bräutigam beſuchte von jetzt ab recht fleißig ſeine Braut und Alles ſchien in ſchönſter Ordnung zu ſein. Auf den 19. Januar, Morgens 10 Uhr, war die ſtandesamtliche Trauung feſtgeſetzt. Um 9 Uhr begab ſich der Bräutigam aus dem elterlichen Hauſe, um die Braut zu holen, traf aber nicht in Rehe ein. Die Braut begab ſich zu ihren zukünftigen Schwiegereltern und hier hörte ſie, daß ihr Verlobter um 9 Uhr weggegangen ſei, um ſie abzuholen. Allgemein war man der Anſicht, daß dem Bräutigam etwas Schreckliches zugeſtoßen ſein müſſe, und etwa breißig junge Leute ſuchten Abends mit Laternen und von Hunden begleitet, die ganze Gegen ab. Den folgenden Tag, einem Sonntag, ſuchten etwa 150 Mann aus vier umliegenden Dörfern nochmals nach dem Vermißten, aber ebenſo erfolglos. Während man allgemein annahm, daß dem Schneider ein Unglück zugeſtoßen ſei, traf am Montag von Köln eine ſchöne Anſichtskarte an ſeine Eltern ein, mit der lakoniſchen Bemerkung:„Ich mache von hier weiter. Brief kolgt. Hoffentlich werdet Ihr mich bald vergeſſen.“ e Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. BVom unſtpeſſimismus. Der bekannte Kunſtſchriftſteller Pans Roſenhagen hatte kürzlich in den„Münchner Neueſt. Nachrichten“ über Berliner Kunſt und Kunſtleben Bericht erſtattet. Fritz von Oſtini das den recht optimiſtiſch gehaltenen Aufſatz und griff alsbald zur „ um eine Entgegnung zu ſchreiben, ſchmerzbewegten Herzens. ſieht zu ſchwarz. Roſenhagens Ausführungen waren getragen dom friſchen frohen Wagemuth der Jugend; Oſtini verfällt in das entgegengeſetzte Extrem; er wird melancholiſch und thut in ſeiner Ver⸗ Fimmung ſeinen Landsleuten und den Münchener Kunſtinſtituttonen Unrecht. Die Klagen über den Mangel an Verſtändniß in der großen Menge könnte man mit gleicher Berechtigung in einem Berliner oder Dresdner Blatt erheben. Wer ſich auf der letztjährigen Berliner Seceſſion die Zeit nahm an Stelle der Bilder die Betrachter zu ſtudiren, wird manche keberraſchung erlebt haben, manch humoriſtiſches Idyll, das der Fliegenden Blätter“ würdig geweſen wäre. Einſt ſtand ich dor Ühdes Heiliger Nacht“, als zwei ältliche Jungfräulei ſich dem Kunſtwerk nahten und ſich gegenſeitig in ernſthafteſter Entrüſtung ver⸗ ſicherten, ſo etwas köunten ſie auch noch zuſammenklexen.“ Hand auf's Herz, wir ſinds zufrieden! Doch ich trete ab, Herr v. Oſtini ſteigt Rednerpult, er hat das Wort. „Wenn jede Verbalinjurie, die an den Sonntag Vormittagen in ber Gallerieſtraße Nr. 10(Kunſtverein) gegen die Autoren künſtleriſch werihvoller Arbeiten ausgeſtoßen wird, zur Verhandlung käme, unſere Amtsgerichte müßten an Zahl verdoppelt werden! Vor den grauen⸗ Erzeugniſſen der Dilettanten wird ſelten geſchimpft, aber ein iger Kerl, der etwa den Herrſchaften zu paſtos oder zu farbig malt, it vogelfrei und die ſchutzloſe Zielſcheibe des„Witzes“. Jüngſt hörte r dieſer Zeilen vor einer ſehr ſoliden und ernſt gearbeiteten Sommerlandſchaft von Thallmaier, deren Wieſen grün waren, wie Wieſen für normale Augen eben find, die entrüſtete Bemerkung: Da Mücht' ma ja gleich a Kuh wer'n und graſen— ſcheußlich!“ Weil die Wieſe grün war— ſcheußlich! Und unbergeßlich bleibt mir der Anblick ehnes ſehr würdigen alten Herrn in weißem Haar, der vor einer treff⸗ kichen, nichts weniger als provozirenden Abendlandſchaft von Häniſch wie wüthend auf und ab tanzte und ausrief:„Dem ſollt! man einfach fundzwanzig runterhauen!“ Das leuchtende Blau, das hier die Berge neben den glühenden Tönen des Abendhimmels zeigten, zegte den Herrn ſo auf, daß er für den Maler die Prügelſtrafe be⸗ antragte. Es gab eine Zeit, wo ein Hans Thoma oder Wilhelm Trübner, früher wohl auch ein Arnold Böcklin auf die Beſucher des Kunſtvereins die Anziehungskraft gelungener Komiker ausübten. Was iß einſt über Hans Thomas gedankentiefes Selbſtbildniß unter dem Apfelbaum im Kunſtverein gelacht worden— nein, war das luſtig! Ein Dezenium ſpäter that von demſelben Kunſtverein aus der Ruhm Hans Thomas ſeinen Flug über die Welt. Dann kamen Andere dran und immer wieder Andere, immer die Neuen, immer die Letzten! Das iſt eins von den chroniſchen Uebeln, aus denen organiſche Leiden, faſt unheilbare, geworden ſind. Im Anfange wäre die Therapie recht einfach geweſen: Kunſt! hätte das Heilmittel geheißen, Kunſt, einheimiſche und fremde, alte und neue, in ſtetem Wechſel immerfort dem Publikum geboten, bis es an dieſer Mannigfaltigkeit einſehen gelernt hätte, daß ſich die Welt in jedem Künſtlerauge anders iegelt, und daß man dankbar ſein muß dafür, ſie in dieſem Spiegel mer wieder anders ſehen zu dürfen. Das heißt Kunſt genießen und daz u, wenn auch nicht zu tieferer Kennerſchaft, iſt jeder Ge⸗ kildete durch den Anſchauungsunterricht zu bringen, den eine wohl⸗ geregelte Serie von Wochenausſtellungen im Kunſtverein bieten kann. Aber es iſt hier längſt Tradition geworden, daß man's nimmt,„wie'“s kefft“, gut oder ſchlecht, was der liebe Gott am Samſtag Früh ſchickt, iſt gut genug für die nächſte Woche zur Ausſtellung.“ Dioch genug davon! Wir wollen keine Peſſimiſten werden; und Wir dülrfen es ja auch ruhig eingeſtehen, daß dieſen Schattenſeiten, die — ich wiederhole es— nicht eine charakteriſtiſche Eigenthümlichkeit Münchens bilden, viele, ſehr viele Lichtſeiten gegenüberſtehn, daß ein fröhliches Leben allüberall, in allen deutſchen Gauen, auf allen Kunſt⸗ gebieten emporkeimt, und wir, ſo hoffen wir es, einer reichen, großen kunft entgegengehn. Wir hörten in dem Vortrag von Max Oeſer ßeſtern davon. Auch an dieſer Stelle ſoll nächſtens die Rede davon ſaadd ich die fäalegentelt nazl Bieigl daß im dorkigen Ge⸗ 1 70—80,000 4(-8000 General: Anzergen . Selte Der Berein bildender Künſtler Münchens„Serefſton“ veranſtaltet in dieſem Sommer während der Monate Juni, Juli, Auguſt, September eine Ausſtellung von Meiſterwerken der Renafſſance aus deutſchem Privatbeſitz. Malerei, Plaſtik und Kunſtgewerbe aller Nationen werden babei vorgeführt werden. Ez iſt ſelbſtverſtändlich, daß nur Werke von hohem Kunſtwerth zur Auffſtellung kommen in einer Stabt, deren Zierden die alte Pinakothek und das National⸗ muſeum ſind. Schon ſind zahlreiche Zuſagen von hervorragenden pri⸗ vaten Sammlern eingelaufen, und da auch die bedeutendſten Kunſt⸗ gelehrten Deutſchlands ihr Intereſſe für das Unternehmen bezeugen, iſt zu erwarten, daß eine außerordentlich ſehenswerthe Sammlung von Kunſtwerken zu Stande kommt, die dem größeren Publikum ganz unbekannt ſind. Eine originelle Idee wird für einen Berliner literariſch⸗wiſſen⸗ ſchaftlichen Vortragsabend angekündigt, der am 8. Februar im Archi⸗ tektenhauſe ſtattfinden ſoll. Es handelt ſich um eine„geſprochene und illuſtrite Zeitſchrift“. Das Programm beginnt mit„Bemerkungen der Redaktion“, bietet dann Humoresken, Gedichte, Aufſäße, Licht⸗ bildervorträge u. ſ. w. um mit den„Inſeraten“ zu enden. Als ver⸗ antwortlicher Redakteur der Veranſtalkung zeichnet Dr. Max Hirſch⸗ feld.(O du geiſtreiches, ſenſationsſüchtiges, kurioſttätenliebendes Jahr⸗ hundert! D. Red.) Theatervorſtellungen in der Dalldorfer Irrenanſtalt. Einen Cyklus von Theatervorſtellungen, der am Kaiſers Geburtstag begonnen und mit dieſem Monat ſchließen wird, hat man in der Dall⸗ dorfer Anſtalt in Szene geſetzt. Unterhaltungsabende ſind dort nicht unbekannt, um der Erheiterung auch in dieſen trauererfüllten Mauern Raum zu ſchaffen. Gewöhnlich waren dazu Künſtler geladen. Dies⸗ mal aber haben die Inſaſſen ſelbſt die Truppe geſtellt. Und recht umfangreich iſt ihr Repertoire. Es beſteht aus drei Einaktern:„Die Verlobung im Arreſt“,„Leutnant und Burſche“ und„In Hemds⸗ ärmel“. Die Stütze der Truppe iſt ein Irrer Namens W. In ſämmt⸗ lichen Stücken ſpielt er die Hauptfigur, im letzten Einakter ſogar einen — nervöſen Herrn. Und— ſeltſamerweiſe— pflegt er in ſeiner realiſtiſchen Darſtellung mit dieſer Rolle den größten Erfolg zu er⸗ reichen. Die ebenfalls geiſteskranke Frau W. iſt dabei ihrem Gatten eine treffliche Partnerin. Intereſſant wie das Auftreten dieſes En⸗ ſembles iſt die Haltung des Publikums. Es folgt aufmerkſam dem Spiel, belacht die Komik der Situationen und beklatſcht freudig ein gelungenes Scherzwort. So gewinnen dieſe Abende aber zugleich für den Pſychiater eine höhere Bedeutung als eine den armen Kranken ge⸗ währte Zerſtreuung. Denn es iſt überraſchend, zu beobachten, wie ſich die Irren ihre Rollen eingeprägt haben und deren Wortlaut be⸗ herrſchen. An die Aufführung ſchließt ſich ein muſtkaliſcher Theil, in welchem ſich ein Geiger beſonders auszeichnet.— Jedenfalls wird an⸗ geſichts dieſer Erfahrungen das Theater, das demnächſt zweck⸗ entſprechend umgebaut werden ſoll, eine ebenſo gute Unterhaltungs⸗ ſtätte für die Kranken, wie eine Beobachtungsſtation für die Aerzte ſein. Aeueſte Nachrichten und Celegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Frankfurt a.., 1. Febr. Der Großherzog und die Großher zogin von Baden kamen heute Nach⸗ mittag von Karlsruhe kommend hier durch, um nach Homburg und Kronberg zum Beſuche der beiden Kaiſerinnen zu fahren. Die Rückreiſe erfolgt im Laufe des Abends. * München, 1. Febr. Die„Münch. Neueſt. Nachr.“ melden: Von zuſtändiger amtlicher Stelle ſind wir zu der Er⸗ klärung ermächtigt, daß die in der ſozialdemokratiſchen „Münchener Poſt“ wiederholt gebrachten Mittheilungen von Differenzen des Prinzen Alfons mit dem Vertreter des Kaiſers bei der Trauerfeier in Weimar und der ſich hieran anſchließende Meinungsaustauſch zwiſchen Berlin und München vollkommen aus der Luft gegriffen find. Es entfallen ſomit auch alle daran geknüpften Kompenſationen. *„ Stuttgart, 1. Febr. Die Kammer hat einen Antrag, der die Regierung erſucht, im Bundesrathe für eine aus⸗ reichende Erhöhung der Einfuhrzölle auf Ge⸗ treide insbeſondere auch auf Gerſte und Hafer einzutreten, mit 63 gegen 25 Stimmen angenommen. Dafür ſtimmten auch 6 Volksparteiler. Sodann vertagte ſich die Kam⸗ mer auf einige Wochen. * Berlin, 1. Febr. Die„Nordd.“ meldet: In aller⸗ höchſtem Auftrage drückte der Generalkonſul in Mailand der Familie Verdi die warme Antheilnahme des iſers an dem Hinſcheiden des großen Sohnes Italiens aus, Ruhm der ganzen Welt gehöre. Der Generalkonſul wird Namens des Kaiſers einen Kranz am Grabe niederlegen. * Berlin, 1. Febr. Wie der Germania aus Rom ge⸗ meldet wird, hat der Papſt die„Geſellſchaft vom göttlichen Wort für die auswärtigen Miſſionen“, welcher auch Biſchof Anzer angehört, definitiv beſtätigt. * Niſch, 1. Febr. Die Skuptſchina nahm die Reform⸗ vorlage an, wonach die Dienſtzeit bei der Infanterie auf 1½ Jahre herabgeſetzt wird, unter Beibehaltung der zwei⸗ jährigen Dienſtzeit bei der Kavallerie und Artillerie. * Monkreal, 1. Febr. Auf der alljährlich ſtattfinden⸗ den Verſammlung der Getreideintereſſenten wurde über den Differenzialtarif Deutſchlands gegen Kanada berathen. Die tonangebenden Kaufleute richten an die Regierung die dringende Aufforderung, Repreſſalien zu ergreifen, und er⸗ klären, Kanada müſſe ſeinen Tarif auf die Höhe des Tarifs der Vereinigten Staaten erheben, wenn Kanada nicht dieſelbe Be⸗ handlung wie die Vereinigten Staaten erfahre. „Newyork, 1. Febr. Infolge einer Exploſion in einer Cigarrenkiſtenfabrik brach in der 1. Avenue, an der 31. Straße in der verfloſſenen Nacht eine Feuersbrunſt aus, welche 2 Häuſer blocks, 2 Fabriken, 2 Lagerplätze und eine Anzahl Miethhäuſer zer⸗ ſtörte. Der Schaden beträgt 1½ Million Dollar. Viele Perſonen wurden verletzt. *. Zur Lage in China. *„ Kanton(ohne Datum). Wegen nächtlichen Ueber⸗ falls auf dem Kanal zwiſchen Schuntak und Kumſchuck, wobei zwei deutſche Schutzgenoſſen in einem Hausboot von Piraten verwundet und ein chineſiſcher Diener getödtet wurde, iſt auf eine Beſchwerde der deut⸗ ſchen Geſandtſchaft in Peking von dem zuſtändigen chineſiſchen Gouver⸗ neur die Entſendung einer größeren Truppenabtheilung zur Ergreifung der Schuldigen angeordnet worden. Wegen der Beſtrafung ſind bereits Anträge geſtellt, vorbehaltlich der Entſchädigungsanſprüche der verwundeten Schutzgenoſſen. * London, 1. Febr. Standard meldet aus Tientſin vom 31.: Das Amtsgebäude der proviſoriſchen Regierung in Tientſin wurde in der verfloſſenen Nacht gänzlich durch Feuer zerſtöet. Es wurde nichts gerettet. Das Feuer war offenbar das Werk von Brandſtiftern. In leßzter Zeit wurden in Tientſin chineſtiſche Plakate ange⸗ ſchlagen, worin gegen die von der proviſoriſchen Regierung zur Deckung der laufenden Ausgaben erhobenen Steuern Klage ge⸗ fährt mird. 7 onb9 fl, I. Fcht. Auß Periug wird gemeldel: Ziwel amerikaniſche Soldaten, welche deſertirten und Freibeuterg expebitnonen zur Brandſchatzung chineſtſcher Dörfer organiſtrt hakten, wurden durch das Kriegsgericht zu 20 und 1 Jahren Gefängniß ber⸗ urtheilt. Der zu 21 Jahren Veturtheilte entkam während der Sitzung des Kriegsgerichtes. * Tientſin, 1. Febr.(Frkf. Ztg.) Aus Peking wird gemeldet, daß Lihungtſchang geſtorben ſei und der Gouverneur von Schantung Puanſchikai an ſeineg Stelle die Friedensverhandlungen weiterführen ſoll. 1 Honkong, 1. Febr. Die Seeräuberei nimmt einen ſolchen Umfang an, daß der Konſul bei dem Vicekönig vorſtellig wurde Der Vicekönig erwiderte, er thue alles mögliche für die Sicherheit der Schifffahrt. Die Konſule ſind mit dieſer Beantworkung nicht zufrieden. *.* Fum Thronwechſel in England. „London, 1. Febr. Die deutſchen Vereine ſandten nach Windſor einen großen Kranz aus Hardanien, Kamelien und weißen Lilten mit einer Schleife in den deutſchen Farben, welcher in Gold“ buchſtaben die Namen von über 30 Vereinen trägt. Deutſcher Reichstag. (88. Sitzung vom 1. Februar.) Etat des Innern. Bei dem Titel Geſundheitsamk bemerkt Staals⸗ ſekretär Poſadowsky auf eine Anfrage: Für die biologiſche Abtheilung des Reichsgeſundheitsamts iſt eine Berathung von Sachverſtändigen eingeſetzt, die den Arbeitsplan feſtſtellen und die Frage der Einrichtung eines ſelbſtſtändigen biologiſchen Inſtituts unterſuchen foll. Bezüglich der Malariaforſchungen empfiehlt es ſich, auch die Koch'ſchen Forſchungen in den Malariagegenden anzuſtellen, und hiermit einen jfüngeren Gelehrten zu betrauen. Andrick(ſoz.) fragt an, ob die Mißſtände in den Kranken⸗ häuſern, die er bereits im vorigen Jahre vorgebracht, beſeitigt ſeien. Die Lage des Pflegeperſonals ſei geravezu ſcheußlich, dieſelben haben bei 15—20ſtündiger Arbeitszeit 396—514% Gehalt. In Berliner Krankenhäuſern ſei es vorgekommen, daß Kranke, auch Kinber, Morgens um 3 oder 4 Uhr geweckt wurden, um gewaſchen zu werden, weil das Perſonal die Arbeit ſonſt nicht bewältigen konnte. Als in einer Privat⸗Irrenanſtalt ein Irrer ſich erhängte, wurde der Wärter zur Verantwortung gezogen, und ſtellte ſich heraus, daß der Märter ununterbrochen 23 Stunden Dienſt gehabt hatte. Die Wärker ſeien gezwungen, Nebenerwerb zu ſuchen, und verſchleppten dadurch an⸗ ſteckende Krankheiten. Sie ſeien auch zum Theil durch mangeſhafte Beſoldung zum Diebſtahl getrieben. Eine Unterſuchung der Verhält⸗ niſſe in den Krankenhäuſern iſt dringend nothwendig. Hier ſei einmal Gelegenheit, praktiſches Chriſtenthum zu üben. Geheimrath Piſtor: Nach der vorjährigen Rede Andrick's ſei das Moabiter Krankenhaus in Berlin ſofort revidirt worden. Es ſtellten ſich aber keine ſo ſchlimmen Mißſtände heraus. Die im Laufe des Jahres erfolgte unvermuthete Reviſion ſämmtlicher Berliner Krankenhäuſer lieferte ein befriedigendes Ergebniß. Endemann(natl.) rühmt die vortrefflichen Arbeiten den Reichsgeſundheitsamks. Rebner wünſcht dann beſſer vorgebilvete Veterinär⸗Aerzte, vor Allem ſei das Abiturientenexamen erforderlich. Bezüglich der Einführung der fakultativen Feuerbeſtattung müſſe das Reich einen Druck auf die Bundesſtaaten ausüben. Courszettel der Maunheimer Effetktenbörſe vom J. Februar. Obligationen. Staatspapiere. eeeeee 4 Froz. Bad. Oblig. v. 1901 101.88 8 e 992 %prog. Bad. Oblig. b. 10 88.— 8 Badiſche Obligat. 5 1 80 55 87½„(abgeſt.) 1*„„ Communal 81. 8 3½„ Oblig. Marz 95. Städte⸗Anlehen. 3½„ 5 1886 95.— 8/ Freiburg i. B.— 3%„„ 1802½4 95.— K Farlsruher v. J. 1890 86.— 8 „„ 26.50 bf 4% Ludwigshafen bon 1900 88.50 1„ T. 100 Sooſe 141.— b5 4½% Zudwigshafen M. 100. bgf 3 Baver. Obligationen 98.20 54 1 98.50 8 7 565.90 bz 5% Maunbeimer Obl. 1888 94.50 3% Deutſche Reichsanlelhe 97.60 95 3˙ 15„ 1888 92.0 3%„ 97.80 b5 5571„ 1895 92.50⁰ 30%„ 88 80 bi 51%„„ 1898 98.— 9% Preus. Goufon 2750% Inpvuſtrie-Oblſgatlonen „ 84.— 55% Bab A ⸗& f. Nhſchifff. 100.8 30%„ 4 Brauerei Kleinlein Heibelb. 5 1 0 Eiſenbahn⸗Anlehen, 48 We 4 Pfälz,(Zubw. Max Rorbd) 101.— 4½ Speyerer Ziegelwerke 10¹ 8%„ 91.90 4½ Berein Chem. Fabriken 101.— 3¼„* conbertirt, 98. 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 10.— 65 1 Aktien. Banken. ee 77 0 u. 11 25 8 Badiſche Bank 118.— 5 rauerei Sinner, rünwin 0 2. 885 Gewerbebank Speyer 30% B 125.80 5 125— 4 Mannheimer Bank 126.— 0 Schwetzingen 95 68. 8 Oberrhein. Bank 114. 8 5 Sonne Welg Speher 143.— 3 Pfälsiſche Bank 1 188.— Storch, Sick 108.— 8 Pfäls. Oyp.⸗Bank 161.— 8„ Werger, Wormz 90.— e e ee Nhein. Hyp.⸗Bank 180. 3 Pfälz. Preßh. u. Spritſabr. 115.— Südd. Bank 108.20 5· Trausport Slddeutſche Bank(ungeh Akt.—. und Werſicherung⸗ Gutjahr⸗Aktien 127 Sfälzſſche Zudwlgsbahn 228.— 6 Mannh. Dampfſchleppſchlff 117.— 4 . 145 0 +„ Jagerhaus 109. 5 4. 6„Nück⸗ u. itverſich.—.— Heilbronner Straßenbahnen 87.— 4 10 ee 835.— K Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung 310. .⸗G. f. chem. Induftrie 114.— 6 Mannheimer Verſicherun 420.— Babiſche Anilin⸗ u. Soda 882.— 8 Oberrhein. Berſ.⸗Geſellſchaft 288. 8 % K, ange Württ, Transportperſich. 870.— 5 Them. Fabrik Goldenberg 1880 Chem. Fabrit Gernsheim 93.75 Juduſtrie. Verein chem. Fabriken 181.50 G Act.⸗Geſellſch. f. Seilinduſtrie 149.— 5 Verein D. Oelfabriken 1066. 75 Dingleriſche Maſchinenfabrik 139.— Weſteregeln Alkal. Stamm 211.— 8 Emalllirfabrik Kirtweiler—.— 5„ Borzug 10K.— 5f 1*— 3 Ettlinger Spinnere 108.— Brauereien. ag ine Sp nnerei 91.— 3 Bad. Brauerei 135.— Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 1ibd. Binger Aktlenbierbraueret—— 8 Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr. 85, Durlacher Hof vorm. Hagen 200.— Oggersheimer Spinnerei—— Elchbaum⸗Brauerei 174,— 8 Pfälz. Nähm. u. Jahrräderf— 8 Elefantenbräu Rühl, Wormß 105.— G Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 184.— 8 Hrauerei Ganter Frelburg 105. 8 Veremig. Freiburger Ziegelw. 19.— Kleinlein, Heidelberg 149.50 8 Verein Speyerer Zlegelwerke 99.— Homburger Meſſerſchmitt 90.— bf ellſtofffabrik Waldhof 233. ubwigshafener Brauerel—.— Sae Waghäuſel 75.90 Mannp. Aktienbraueret 160.— Zuckerraffinerie Mannheim 15.— 8 Mannheimer Effektenbörſe vom 1. Febr. Die heutige Börſe verlief ruhig. Umgeſetzt wurden: Mannheimer Bank⸗Aetien zu 126% und Zuckerfabrik Waghäufel⸗Aetien zu 75.90%, Sonſt notirten: 4½ Zellſtofffabrik Waldhof Obligationen 102., Pfälz. Hypothekenbank⸗Actien 160 G. 161., Chem. Fabrik Gernsheim⸗ Aetien 33.75., Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Actien 85 G. Puddingpulver dam Bäckerjungen⸗ Alt Ueberall käufftch. Meine& Liebig, Hannover. Den Hagel auf den Kopf D. R. P. A. No. 7402) verwendet. Aelt. Puddingpulv-Fabr. 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Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragr. iſt Jeder⸗ mann, der in einem Steuer⸗ diſtrikt erſtmals, od. nach dem ſeine Steuerpflicht geruht hat, erſtmals wieder ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen aus Arbeit oder Dienſtleiſtung be⸗ gieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Thätigkeit bei dem Unkerzeichneten ſchriftlich od. mündlich die erforderliche Er⸗ Härung abzugeben. 58626 Hierauf werden die Steuer⸗ pflichtigen mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen unnach⸗ ſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommenſteuerge⸗ ſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 58626 Mannheim, 1. Febr. 1901. Der Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Bekauntmachung. No. 89. Aus der Karl Eck⸗ Hard'ſchen Stiftung dahier iſt auf 18. März i9ol ein Aus⸗ ſteuerpreis von M. 730.— an ein hier wohnendes unbemit⸗ tes Mädchen zu vergeben. Das⸗ ſelbe muß unbeſcholtenen Ruf genießen, darf nicht unter 18 und Aicht über 40 Jahre alt ſein. Deſſen Vater oder Mutter muß minpſtens drei Jahre in Mann⸗ heim gewohnt haben. Der Bräutigam darf nicht unter 25 und nicht über 45 Jahre alt ſein. Die Brautleute 11 8 deutſche Reichsangehörige ein. Geſuche, welch behördliche ſordern iſſe! binnen 4 in, 22. Januar 1901. Die Stiftungstommiſſion: von Hollander. Kallenberger. Hekauntmachung. Wir bringen zur Kenntulß Anſerer geſchatten Kundſchaft, daß die Kokspreiſemit Wirkung von hente an um 20 Pfennig per 100 Kg. ermäßigt wur⸗ den. Die Kleinverkaufspreiſe für Gaskoks find hiernach bis auf Weiteres wie ſolgt feſtgeſetzt: 76800 Füllofenkors Preis per 100 kg ber weniger als 10 Zentner ab Fabrik Mk..—, frei an's Haus Mk..20, bei 10 Zentner und mehr ab Fabrit Mk..90, frei an Haus Mk..00. Grober Koks Preis per 100 kg 80 weniger als 10 Zeutner ab abrik Mk, 2 80, frei an's Haus 15.00, bei 10 Jentner und mehr ab Fabrit Mk..70, frei an's Haus Mk..80. Vorſtehende Preiſe gelten bis eines neuen Arifs Wir behalten uns vor, die Aufträge nölhigenfallsnach Maß⸗ gabe der verfügbaren VPorzihe zu redueiren oder ſolche in Theil⸗ lieſerungen auszuführen und für jede derſelben den am Lieferungs⸗ kage geltenden Tarif in Auwen⸗ dung zu bringen. 76800 Maünheim, 21. Januar 1901. Die Direction der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Forſtamt Schwetzingen. Holz⸗Verſteigerung. Aus Domänenwald Kotſcher⸗ wald zunächſt der Landſtraße von Schwetzingen nach 8 heim, werden 77776 Dienſtag 5. Febr. ds. Is., Morgens 9 Uhr anfangend, im„Adler“ Ofteksheim verſteigert: 1000 Ster forlene Scheiter, 180 Ster forlene Prügel, 9000 forlene Wellen. in KRander's prämifrte Methode. Buchfuhr. Amuhrülcher Prospect Fratls. Iuterrieht für Kaufleute, Beamte, Sewerbetreibende ete., sowie f. Damen(separat) u. 9 10 Bener al⸗Anzeſger. Maunherit, I. Februar Amfs- und Kreis-Verkündigungsblalt. — 88 in den Sälen des„Ballhauf Mannheim. Samſtag, den 9. Februar 1003;, Abends 8 Uhr es“ Carnevalistischer Damen-Clubabend mit Tanz. Näheres durch Rundſchreiben. 765¹8 Mannheim, den 16. Januar 1901. Der Versteand. 75 7* 5* M. Kropp Nachf. Phofographische Lehransfalt, Alleinverkauf der rühmlichst bekannten Specialmäarken: Con Niederlage der Delta Cameras ven Dr. R. Krügener, Frankfurt a. M Kodak, Ges, m. b. H. Troc kenplattenfabr ik von Otto Perutz, München. Generaldepot von Brunn Höfnghof, Brillant-Entwiekler. Srosses Lager von über 100 Apparaten. Spocialhaus für Photograppie-Bedarf N 2, 7, Kunststrasse. Concurrenz-Plaiten currenz-Entwickler, Concurrenz-Papiere. 68289 Nadir 25 Badiſcher Frauenperein. Die Abtheilung III des Bad. Frauenvereins(für Kranken⸗ pflege) beabſichtigt mit Hülſe des hochherzigen Anerbietens eines Wohlthäters für Kranken des Vereins, welche in Fol ge vorgerükten Alters oder in Folge von Invg⸗ lidftät, die Krankenpflege nicht mehr ausüben können, au einem Orte des Landes ein Alters⸗ heim zu errichten und zu dieſem Zwecke ein geeignetes Gebäude zu kaufen oder zu miethen. Bedingungen ſind, daß das be⸗ treffende Gebände geſundheitl ich günſtig gelegen iſt, daß es allen in bigieniſcher Beziehung zu ſtellenden Aſiforderungen ent⸗ ſpricht, von einem Garten um⸗ geben und vom Verkehr nicht abgelegen iſt. 77448 Angebote wollen an den unter⸗ zeichneten Vorſtand mit Angabe des Verkaufs⸗ bezw. Miethpreiſes gerichtet werden. Karlsruhe, 26. Januar. Der Vorſtand der Abtheilung III(Krankenpflege) Woufmännsa, Werein MANNHEIM. Dienſtag, 5. Februar a.., Abends 3½ Uuéhr Im Stadtpark-Saale Vortrag des Herrn Prof. Dr. Heinrich Bulthaupt aus Bremen über: 77659 Uhland u. die schwäbische Dichterschule. 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Bureauvorſt. Karl Ludw 0 e. T. Karol. Paul. Barb. 12. d. Tapez. Frz Ruby e. S. Rud. Kurt Helmut. 16. d. Kfin. Kart Goltfr. Pfiſterer e. S. Hch. Karl. 13, d. Mechau. Hch. Müller e. T. Anng Marg. 16. d. Wirth Gg. Kreth e. T. Eliſab. Ant. 15. d. Schneidermſtr. Hch. Weinreich e. S. Curt. 12. d. Wagenf. Konr. Baumgun e. S. Otto. 19. d. Verſ.⸗Beamten Frdr. Guff. 5 e. T. Eliſab. Irene. 16. d. Eiſendr. Karl Gg. Schwarz e. Katl. 19. d. Schreiner Karl Schmetzer 8. Fran 18. d. Hilfsſigtionsmſtr. Karl Joſ. S. Val. Hch. 17. d. Briefträger Frd Ce 16. d. Gewerbelehrer Heh. Ehr. Walter Guſt. Karl. 17. d. Wickler Karl 2 ch Anna. 19. d. e Joſe Joſef 17. d. Keſſ Eliſabeth. 20. d. 2 Karl Anton. 20. d. 5 18. d. Fabrſtarb⸗ Irz. Peter e. S. Franz. 19. d. Tagl. Joh, Jak. Molitor e. S. Karl Gg. 15. d. Gipfer Val. Jun blut e. S. Hermann. 19. d. Metzger Karl Jul. Debus e. S. Hans Adolf. 15, d. Klavierſtimmer J Phil. Bender e. T. Barb. Marie Anna. 15. d. Glaſer Joſ⸗ Ka ig e e. T. Kath. Marie Eliſab. 19. d. Fokomotivh. Audr. Sohns e. T. Luiſe Marie Joha. 20. d. Bahnarb. Chriſt e. S. Otto Ferd. 15. d. Kfm. Leop. Laſt 19. d. Tgl. Jak. Weiß e. S. Fri 22. d. Getreldearb. Joh. Og. Wirtz e. T. Kath. 16. d. Igl. Joh. Simon Imhof e S. ugen. 20. d. Poſtaſſ. Jak. Walter e. S. Herm. Val. 16, d. Zimmerm. Pet. Andres e. S. Hch. Albert. 20, d. Raugirer Joh. Gg. Bayer..Luiſe Erneſt. 20, d. Monteur Albert Böcker e. S. Alb. Ferd. Wilh. 21. d. Fabrikarb. Chr Frdr. Steigmann e. S. Chriſt. Frdr. 19. d. Schieferd. Joh. Bapt. Rieth e. T. Luiſe Marg. 17. d. Fabrikarb. Abdam Schmitt e. S. Gg. Adam. 19. d. Viet.⸗Hdlr. Frz. Karl Müller e. T. Emilie Joha. 20. d. Schieſerd. Joſ. Sattig e. T. Anng. 17. d. Tgl. Joſ. Hch. Link e. T. Anna. 20. d. Müller Hch. Altmann e. S. Karl Hch. 20. d. Fabrikarb. Ludw. Spölgen e. S. Reiner Aug. 22. d. Schreiner Karl Günther e. S. Wilhelm 23. d. Friſeur Ferd. Herrmann e. S. Ernſt. 22. d. Schloſſer Herm. Witzemann e. T. Karol. 19. d. Notariatsgeh. Phil. Ludw. e. T. Marie Karol. 18. d. 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Roſalie geb. Arahen, Eheft. d. Generalkonſuls Eduard Trau⸗ mann, 79 J. 10 M. a. 21., Emilie Cliſab., T. d.„Buchbind. Pch. Karcher, 8 M. 29 T. a. 20. Friedr., S. d. Tagl. Jak. Weiß, 1 T. a. 21. d. verh. Tuncher Gg. Heimos, 157 J. 4 M. 16. d. verh. Gasarb. Alfre Nelhold Venehr, 45 J. 8 N. a. 21. Andr. Alfr., S. d. Eiſendr. Gg. Wickenhäuſer, 12 T. a. 21. Eliſab. Ch lſtine geb. Maierhöfer, Ehefr. d. S0119055 Karl Bretzuer, 46 J. 8 M. a. 22. Herm. Ludw, S. d. Proluriſt. Herm. Erkenbölling, 1J. 10 M. a. 22. d. verh. Weichenwärter Joh. Gg. Körner, 60 J. 11 M. a. 22. Alfons Fror. Gg., S. d. Bierbr. Audr. Braun, 1 J7 M. ad 25. d ledige Steinhauer Hch. Wirth, 27 J. 6 M. a. 23. Adolf, S. d. Schriftſetzers Karl Littig, 1 J. a. 28. Franz Eug., S. d. Tagl. Frz. Wilhelm, 5 M. 13 T. a. 24. Jafob. S. d. Locomolivf. Mich. Hinkelbein, 4 M. 1 Tg. a. 28. Joh. Peter, S. d. Tgl. Joh, Leonh. Emig, 1 M. 4 Tg. a. 24. d. berw. Privatm. Heinkich Vachert, 76 J. 10 M. a. 28, d. verh. Schmied Adam Eckert, 81 J. 7 M. g. 24. Sofie geb. Jung Ehefr. d. 8 Frz. Segſ 51 J. 5 M. a. 28. Clara Anna 5 T. d. Mechan. Phil. Schanzenbächer, 14 J. 8 M. a. 24. Guſtav Adolf, S. d. Tgl. Karl Hurrle, 1 J. 7 M. a. 25. Theodor, S. b. Fabrikacb. Aegidius Fauſt, 13 J. 1 M. a. 25. Lüdwig, S. d. Tgl. Ludw. Metzger, 2 J. 4 M. a. 25. Frdr With., S. d. Lithogr. Chriſt. Adolf 10 M. a. 25. Frieda, T. d. Schreiners Joſ. Karl Hammer, 8s M. 18 T. a. 26. Wilhelm, S. d. Schneiders Karl Seebold, 1 J. 11 M. a. 25. Kath. Sofite, T. d. Schuhm. Frdr. Zimmermänn, J. 9 M. a. 25. Anna Softe, T. d. Glaſers Frz. Dugeorge, 9 5 28. a. 25. Phil. Adolf, S. d. Waagmſtrs. Ludw. Lackner, 8 M. a. 25. Eliſab. Wilhe. 98 60 t Ehefrau d. Pfläſtr. Ant. Hart⸗ 25. 25. 20. d. 18. d. 20. 20. 20. 3. 3 21. 21. 20. Jolzarb. Aug. Gärtner e. S. Paul Jak. irth Guſt. OHch. Weber e. T. Emilie. 5. Mahlmüller Heacen Größle e. S. Otto. Vorarb. Och. Zeichner, Frdr⸗ Frieda Marg. ch. Wilh. Kaufm.). Rud. Runke le. S. Karl Mich. Wilh. „Wirth 2 Zerwas e. Marg. Marie. Bahnarb. Wilh, Aug. itt e. S. Karl Herm. Alfr. „Kaufm. Iſidor Reis e ritz Milchholk. Irdr⸗ Weidner e. T Anna Maria. mann, 39 d. verh. Privatm. Joh. 95 Waſchnede 51 J. 3 M. a. Herm. Frdr. Wilh., S. d. Damenſchneiders Herm. Reinhardt, 4 M. 25 Tg. a. aus harten Pforzheimer Sandſteinen, fortwährend am Lager. 889¹ 885 3. —— HR 6, reichhaltigstes Lager. 77181 C. F. Korwan Bildhauerei am Friedhof neben Gärtnerei Kocher. Wohnung& 2, 14b. 101 Kranzſchleifeu, Blech⸗, Laub⸗ und Bader Thoma 81. 2 Lleferantell Bei8 Sterbefällen halten unſer großes und reichhaltiges Lager in Sterbekleidern wie Friedhofkrenzen beſtens empfoh len. Stäcdt Sarg⸗ Lager 69174 Grab⸗ Denkmäler Wassngr 8 Fimmelstoln. neben der Koſenau(./ Friedhof.) Fekanatmachug ſug. Zur Verhütung von Stör⸗ ungen im Bezuge von Gas und Waſſer erſuchen wit unſere verehrlichen Conſu⸗ während der Wintermonate gut zu verwahren und ins⸗ beſondere die Kellexladen geſchloſſen zu halten. denn Mannheim. 3. 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