Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.⸗ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez inel Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: Mannheimer Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung. Journal. Verantwortlich für Pollttk⸗ Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Thell: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheiſner (Mannheimer Volksblatt.) Sudme age d 20 Pfg.(1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. 1855 Nanae Aſiſtalt. Auswaärtige Inſer 25 23 7 3 377 Das 2 2 Die Nellamen⸗Belle 355 75 E 6 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. iſt Eite e e iel lummern 8 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fümmtich k ee Nr. 62.—.—.— 13103 Mittwoch, 6. Februar 1001.(Abendblatt.) Die Ariegslage in Südafrika. (Von unſerm Korreſpondenten.) § London, 5. Febr. Nach allen bis heute vorliegenden Meldungen vom Kriegs⸗ ſchauplatze dürften im Verlaufe dieſer Woche faſt in allen Theilen des letzteren blutige Gefechte bevorſtehen. Lord Kitchener hat jedenfalls die Abſicht, von der Thatſache, daß der läſtige Chriſtian Dewet wieder einmal„ſüdwärts getrieben worden iſt“, zu profitiren und ſich ungeſtört(wie er glaubt) der Aufgabe zu widmen, die im öſtlichen Transvaal und im Witwatersrandbezirk„umherſtreifenden Räuberbanden“ mit einem energiſchen Schlage ein für alle Male zu„zerſchmet⸗ tern“. Sechs ſeparate Kolonnen, die mit einander in Fühlung bleiben, ſollen von der Linie Pretoria⸗Johannesburg aus die Buren unwiderſtehlich gegen die portugieſiſche Grenze„zurück⸗ ſegen“, wobei darauf gerechnet wird, daß die einzige Rückzugs⸗ linſe nach Norden wegen des dort herrſchenden Fiebers und Pferdeſterbens für die flüchtigen Buren⸗Kommandos„ſozuſagen“ kutzlos und nur noch mehr verderblich iſt. Dieſe große kombinirte Operation iſt bereits im Gange, wenigſtens in ihren Anfangs⸗ Stadien, und es fragt ſich jetzt nur, welche Gegenmaßregeln die Buren mit Bezug auf den ſechsfachen„fegenden“ Vormarſch der Engländer getroffen haben. Wenn Kitchener dieſe langen Wochen in Pretoria mühſelig ſeine Vorbereitungen zu dem beabſichtigten großen Schlage getroffen hat, ſo kann er verſichert ſein, daß Louis Botha und Delarey an Hand ihres vorzüglichen Nachrichten⸗ und Spionen⸗Dienſtes über jede Einzelheit ſeiner Pläne und Ab⸗ ſichten genau unterrichtet ſind, und der Vorſtoß der 1500 Delarey⸗ ſchen Buren vom Weſten gegen Modderfontein am Gatsrand laßt darauf ſchließen, daß der engliſche Vormarſch nach Oſten gleich zu Beginn von Seiten der Buren eine energiſche Ablenkung erfährt. Als Entſchuldigung für das bereits gemeldete„Malheur“ beit Modderfontein, wo ſich die geſammte britiſche Gar⸗ niſon ergeben mußte, ſoll jetzt nach der neueſten Kitchenerſchen Depeſche dienen, daß die Buren die engliſche Stellung„in ſtock⸗ finſterer Nacht in einem Anlaufe ſtürmten und einen Wider⸗ ſtand auf dieſe Weiſe unmöglich machten“. Dazu regnete es in Strömen, und da konnte natürlich Niemand erwarten, daß die engliſche Garniſon in einer ſolch miſerablen Nacht den Vorpoſten⸗ und Patrouillen⸗Dienſt ordnungsmäßig ausüben ließ. Oeſtlich bon Pretoria fand bei Middelburgebenfalls ein ſcharfes En⸗ gagement ſtatt, in welchem der engliſche General Campbell ſtch keeinige Stunden mit einem Kommando von 500 Buren herum⸗ ſchlug. Die Engländer verloren zwei Offiziere und 13 Mann jodt und 1 Offizier, 11 Mann verwundet, während der Verluſt der Buren, die ſich nach Kitchener natürlich ſchließlich in wilder Flucht zurückzogen, unbeſtimmt geblieben iſt. Der rührige Ge⸗ neral Freuch hatte das Glück, öſtlich von Bethel eine verlaſſene —— 1— und unbrauchbar gemachte 15 Ctm.⸗Kanone der Buren zu„er⸗ obern“, wogegen die Transvaaler den Engländern vier Trans⸗ bort⸗ und Ambulanz⸗Wagen fortnahmen. Im Uebrigen bleißt alſo die weitere Entwicklung der großen„fegenden“ Operation Kitcheners nach Oſten abzuwarten. Dewet ſetzt inzwiſchen ſeinen Marſch auf die Grenze der Kapkolonie un⸗ gehindert fort und befand ſich vorgeſtern bereits wieder auf nur zu wohlbekanntem Gebiet, nämlich ſüdlich von Dewetsdorp, alſo nur noch ca. 100 Kilometer vom Orange⸗Fluffe und der Grenze entfernt. Im Uebrigen ſcheinen ihm keine nennenswerthen feind⸗ lichen Detachements mehr im Wege zu ſtehen, und da Dewet den „berfolgenden“, unglückſeligen General Knox immer wieder, wie der Pudel das Waſſer, abſchüttelt, ſo iſt er wahrſcheinlich heute ſchon an der Grenze angelangt und hält ſeinen lange beabſich⸗ tigten Einzug in die Kapkolonie. Damit hat Dewet wieder eine ſeiner meiſterhaften Marſch⸗Operationen ausgeführt, denen die britiſchen Feldherren(2) bisher vollſtändig machtlos gegenüber ſtanden. Nordwärts, ſüdwärts, oſtwärts und weſtwärts hat er dem bedauernswerthen Knox den Weg gewieſen, gerade wie früher dem ganzen Rudel engliſcher Generäle, die mit ihren Korps ihn umſtellten, ihn hetzten und jagten, wie ſie glaubten, um ſchließlich doch immer wieder die Genasführten zu ſein. In der Kopkolonie weiß man ſo gut wie in Pretoria, was das Eindringen Dewets bedeutet, und von Kapſtadt wird bereits gemeldet, daß man ſich den ſchwerſten Befürchtungen hingibt und erwartet, daß mit dem Erſcheinen des kühnen Buren⸗Feldherrn der Zeitpunkt gekommen ſein wird, wo die Kapholländer, beſonders in den nördlichen Diſtrikten in größerer Zahl, wenn nicht einheitlich ſich offen zur Sache der Buren bekennen und die kleine Armee Dewets in außer⸗ ordentlichem Umfange verſtärken werden. Somit hat der ſteg⸗ reiche Vormarſch Dewets nach Süden eine viel größere Be⸗ deutung, als man hier in London einſtweilen anzugeben ge⸗ willt iſt. Bislang war die Lage in der Kapkolonie in jeder Hinſicht eine ſtagnirende, und wenn Kitchener ſich auf die Meldungen ſeiner Unterführer hin bemüßigt ſteht, an das Lon⸗ doner Kriegsamt zu telegraphiren, daß„die in der Kolonie um⸗ herſtreifenden Buren⸗Banden“ von den britiſchen Truppen um⸗ hergejagt und hart bedrängt werden, ſo iſt dies wieder eine jener frommen Lügen der großen Verlegenheit und der Unfähigkeit, die ganze unklare Situation zu überſehen und den eingedrungenen und gewiſſe Bezirke völlig beherrſchenden Burenkommandos nahe⸗ kommen und Schaden zufügen zu können. Südlich von Graa f⸗ Reinet bei dem Oertchen Steytlerville hat ein fünfſtündiges Gefecht zwiſchen einem Theile der Weſtkolonne der Buren und einer Abtheilung des Brabantſchen Korps ſtattgefunden, in deſſen Verlauf die Buren angeblich, wie von Kapſtadt gemeldet wird, ſchwere Verluſte erlitten, um ſchließlich— wie üblich— in wilde Flucht gejagt zu werden. Eine Verfolgung des geſchlagenen Feindes war aber für die britiſchen Truppen„leider“ unmöglich, da den Buren in dem dichten Buſch und dem felſtgen Gelände nur ſchwer beizukommen war, weßhalb die ſiegreichen Engländer ſich — ebenfalls wie üblich— nach ihrem Lager„zurückbegaben“. Das iſt natürlich die Schilderung eines fehlgeſchlagenen An⸗ griffes der Brabantſchen Abtheilung auf die feindliche Stellung und des ſpäteren Rückzuges der Engländer, Alles nur in etwas milderer Form wiedergegeben. Im Uebrigen liegt auch nicht eine einzige verbürgte engliſche Meldung vor, wonach es thatſächlich gelungen wäre, die eingedrungenen Buren an irgend welcher Stelle unſchädlich zu machen oder aus ihren feſten Stellungen zu vertreiben. Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 6. Februar. Miniſterkandidaten. Zu dem Bankdirektor Georg von Siemens, den die Freiſinnigen ſo lange als Nachfolger Miquels an⸗ preiſen werden, bis er unmöglich geworden iſt, iſt jetzt ein weiterer Kandidat gekommen. Der Voſſtſchen Zeitung zufolge hätte nämlich der Kaiſer bei ſeinem jüngſten Beſuch in Hamburg dem Generaldirektor der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Ballin, dem er bei dieſer Gelegenheit eine ungewöhnlich hohe Ordensauszeichnung(den Kronen⸗Orden 2. Claſſe mit Bril⸗ lanten) zu Theil werden ließ, geſagt, er(Ballin) ſtehe noch nicht an der rechten Stelle, es müſſe dafür geſorgt werden, daß er dahin komme.„Ja, Majeſtät wiſſen wohl nicht...“ hätte Ballin ein⸗ gewandt, und der Kaiſer darauf erwidert:„Doch, daß Sie Ju de ſind. Das iſt mir ganz gleichgiltig, das macht mir ni hts das können Sie Jedem ſagen!“ Es wäre ja ſehr ſchön, wenn in Preußen endgiltig mit der geheiligten Tradition gebrochen würde, wonach nur der Miniſter werden kann, der die ganze Stufenleſter der höheren Beamtenhierarchie hinaufgeklettert iſt. Der erfolg⸗ reiche Leiter eines großen Bankhauſes oder einer weltumſpan⸗ nenden Rhederei iſt vermuthlich weit mehr befähigt, an der Spitze einer großen Staatsverwaltung zu ſtehen als die Mehrzahl der zminiſtrabeln“ hohen Beamten. Ob aber da eine fortſchrittliche Aenderung des Prinzips ſo bald durchzuführen iſt, ſelbſt wenn der Kaiſer will, möchte man bezweifeln. Was das Schwergewicht der Bureaukratie zu bedeuten hat, hat der Kaiſer nun ſchon zwei⸗ mal bei ſeinen, durchaus modernen Gedanken zur Schulreform erfahren müſſen. Die oſtafrikaniſche Bahn. Die Budgetkommiſſion des Reichstags wird in den nächſten Tagen den Berathungsſtoff für die zweite Leſung im Plenum ſoweit gefördert haben, daß ſie an die Etats der Schutzgebiete herantreten kann. Dann muß auch eine erſte Entſcheidung über die Frage des Eiſenbahnbaues auf oſtafrikaniſchem Gebiete er⸗ folgen, eine Frage, die für die verkehrswirthſchaftlichen Intereſſen nicht nur unſeres oſtafrikaniſchen Schutzgebiets, ſondern auch des geſammten centralafrikaniſchen Seengebiets von höchſter Bedeu⸗ tung iſt. Es läßt ſich nicht verkennen, daß auch in dieſem Jahre die Vorbedingungen für eine ſo weit ausſchauende Unternehmung wie die Durchquerung unſeres Schutzgebietes von Dar⸗es⸗Salam bis Tabora und zum Tanganyikaſee mit Schienenwegen äußerſt ungünſtig liegen. Was im vorigen Jahre hinſichtlich der Schwie⸗ rigkeiten des Geldmarktes entgegengehalten wurde, läßt ſich auch jetzt wieder einwenden. Andererſeits ſind die Aufwendungen für koloniale Zwecke, wenn man Kiautſchou mit einrechnet, noch erheblich größer gworden, als ſie im vorigen Jahre ſchon waren. Es iſt auch zweifellos richtig, daß die Anſprüche an unſere mili⸗ täriſche und maritime Stellung in der Welt in Dimenſtonen hineingewachſen ſind, die man vor Jahr und Tag noch nicht in Rechnung geſtellt hat, wobei leider bemerkt wrden muß, daß noch nicht einmal dringende Bedürfniſſe unſerer Landmacht aus⸗ reichend befriedigt erſcheinen. Alles dies wird ohne Zweifel gegen die centralafrikaniſche Bahn lebhaft geltend gemacht werpben. Dazu geſellt ſich neuerdings Herr Eugen Wolff und erhebt in einer Veröffentlichung, die bezeichnender Weiſe in der„Ger⸗ mania“ erfolgt, ſchwerſte Anſchuldigungen gegen die Perſonen („Parlamentarier nicht ausgenommen“), die ſich für das Projekt interefſiren. Herr Wolff nimmt an, daß ſie lediglich dabei Geld oder Orden verdienen wollen. Schließlich wird auch ſchlankweg behauptet, daß es mit den hundert Millionen nicht gedient ſei, die in Anſpruch genommen werden ſollten, ſondern daß die doppelte Summe daraus werden würde. Nun iſt es ja richtig, daß die lebhafteſte Unterſtützung des von der Regierun 2 Tagesneuigkeiten. EPrinz Adalbert von Preußen als Bewerber um die Hand der Königin Vietoria. Es dürfte wohl wenig bekannt, aber gerade heute von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß auch ein preußiſcher Prinz zum Gemahl der Königin Victoria auserſehen war. In den Denkwürdigkeiten des Frhrn. v. Stockmar, des deutſchen Vertrauten des Prinzen Albert, finden wir darüber den betreffenden Briefwechſel. Am 3. Mai 1837, genau drei Wochen bor der Großjährigkeitserklärung der jungen Prinzeſſin Victoria, ſchreibt der engliſche Geſandte in Berlin, Lord Ruſſell, an ihre Mutter, die Herzogin von Kent:„Würde es Ew. Königlichen Hoheit genehm ſein, daß Prinz Adalbert von Preußen, der Sohn des Prinzen Wilhelm, ſich auf die Liſte der Bewerber um die Hand Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzeß Victoire ſtelle? Ihre Einwilligung, Madame, würde an dem Berliner Hofe große Be⸗ friedigung gewähren.“ Die Herzogin antwortete am 8. Mai, nach einleitenden Worten:„Das unzweifelhafte Vertrauen, wel⸗ ches das Land in mich ſetzt, da ich die einzige Mutter ſeit der Reſtauration bin, welche unbeſchränkte Macht über die Erziehung des Thronerben gehabt hat, legt mir Pflichten von nicht gewöhn⸗ licher Art auf. Deshalb könnte ich es nicht mit meinen Pflichten gegen mein Kind, den König und das Land vereinen, Ihnen die don mir gewünſchte Antwort zu ertheilen. Die Anfrage muß an den König gerichtet werden. Aber, wenn ich meine Pflichten gegen den König kenne, ſo kenne ich auch die einer Mutter, und ich will Euer Herrlichkeit offen ausſprechen, daß ich der Meinung in, die Prinzeß ſollte nicht heirathen, bis ſie älter iſt. Ich will ö noch hinzuſetzen, daß ich in Bezug auf die Wahl Deszjenigen, der ühre große Zukunft theilen ſoll, nur einen Wunſch habe.— daß in dieſer Wahl ihr Glück und das Intereſſe des Landes ber⸗ wirklicht werden mögen.“ Am 24. Mai antwortete Lord Ruſſell: „Als ich Prinz Wittgenſtein(Miniſter des königlichen Hauſes in 2. Berlin) benachrichtigte, daß Ihre mütterlichen Gefühle Sie zu dem Glauben brächten, die Prinzeß Victoria ſei zu jung zum Heirathen, ſagte er, der König von Preußen werde, wenn er dieſe Ihre Meinung erfahre, ſich gegen Prinz Adalberts beabſichtigte Reiſe nach England erklären. Ich erlaube mir, Euer königlichen Hoheit zu bemerken, daß der Antrag nur dahin ging, den Prinzen Adalbert in die Liſte der Bewerber um die Hand der Prinzeffin Victoria aufzunehmen, während er ſich den Erfolg erſt durch ſeinen Charakter u. ſeine perſönliche Anziehungskraft(personal attractions) erringen ſollte.“ Damit war die Angelegenheit er⸗ ledigt, von preußiſcher Seite iſt man nicht wieder darauf zurück⸗ gekommen, und es iſt bekannt, daß der Oheim der jungen Königin, der König Leopold von Belgien, ſchon damals den Gedanken einer Verbindung derſelben mit dem Prinzen Albert von Sachſen⸗ Koburg, der auch ſein Neffe war, eifrig betrieb und ihn auch durchſetzte, trotzdem noch zahlreiche andere Heirathsprojekte be⸗ anden. ſ— Klärchen als„Blitznädel“. Im Wiener Deutſchen Volkstheater ereignete ſich am Donnerſtag Nachmittag— es wurde zu volksthümlichen Preiſen geſpielt— folgender köſtliche Zwiſchenfall: Eine elegant gekleidete Dame hatte einen Eckſitz in der erſten Balkonreihe inne. Plötzlich, nach dem erſten Akte kam ein Herr, der die auf den Sitz lautende richtige Karte vorwies. Es war ein graues Villet; denn im Volkstheater werden die billigen Karten für die Donnerſtag⸗ und die Sonntag⸗Nach⸗ mittagsvorſtellungen auf graues Papier gedruckt. Der Billeteur forderte nochmals von der Dame die Vorweiſung ihrer Karte, und da entdeckte er erſt, daß dieſes Billet für die nächſte Sonntags⸗Na yrſtelung vom„Blitzmädel“ lautete. „Ja, ja fi habe ich mir ja auch die Karxte ge⸗ kauft!“ ſagte die D in rechthaberiſchem Tone, denn ſie hatte thatſächlich den erſten„Egmont“⸗Aufzug für den erſten Akt des „Blitzmädels“ gehalten und genoſſen; an jenem Donnerſtag⸗ 7 Abend ſpielte man nämlich Goethe's„Egmont“. Man machte der Dame ihren Irrthum klar und ſchickte ſie mit ihrer Sonntags⸗ larte nach Hauſe. Und da ſage man noch, daß die volksthüm⸗ lichen Vorſtellungen die Kenntniß der klaſſiſchen Literatur nicht verbreiten!... Die Geſchichte aber redete ſich gar bhald in und außer dem Hauſe herum. Und ſo erfuhr ſie auch der„Blitz⸗ mädel“⸗Autor. Seither aber ſchreitet Carl Coſta hoch erhobenen Hauptes vor dem Denkmal ſeines Kollegen Goethe vorüber. — Der Teufel Beskard. Ein neuer Teufel iſt in Neapel entpeckt oder vielmehr nicht entdeckt worden. Standen da dieſer Tage vor der zwölften Sektion des Neapeler Gerichtshofes drei Schwindler, ein gewiſſer Polacurcio, nebenbet Direktor des„ſpiritiſtiſchen“ Blattes „La Campana del Mattino“, und die beiden jugendlichen Studenten und„Medien“ Di Donati und Paolucci. Die Herrſchaften waren des ganz gemeinen Betruges angeklagt, begangen an dem Ritter Aleſſandro dell' Erba. Der Letztere, ein angejahrter Herr, hatte das Unglück ge⸗ habt, eine junge Frau zu hefrathen, die dem alten Knaben nach kurzer Ehe ausgerückt war. Darob härmte ſich der gute Ritter faſt zu Tode und war außer ſich vor Freude, als ihm der Direktor der myſtiſchen „Morgenglocke“(„Campana del Mattino“) verſprach, ihm mit Hilfe ſeiner Medien nicht nur(à la Fauſt) die Jugend zurückzugeben, ſon⸗ dern ihn außerdem zum Kröſus zu machen. Dazu bedurfte es aller⸗ dings gewiſſer Ceremonien und Beſchwörungen, die nicht unerhebliche Geldmittel erforderten, und der Ritter zögerte denn auch keinen Augen⸗ blick, alle ſeine Mittel zu dieſem Zwecke freudig zu opfern. Das Reſultat war, daß der Biedermater von dem Teufel„Beskard“ die troſtreichſten Epiſteln erhielt, als da ſind:„Beskard, durch Luzifers Gnaden und des höchſten Weſens Erlaubniß König des Nordens, Hilfsmonarch aller Höllenſchlünde. 18 Millionen alte Goldmünzen hahe ich Dir verſprochen und halte es, ich, Beskard. Ich werde meinem geliebten Aleſſandro ſtets treu bleiben. Im Zehntauſendſten meiner Exiſtenz.“ In einem anderen Briefe theilt Beskard dem Herrn mit, daß er nach Rückſprache mit ſeinen Staatsminiſtern Berrot, Piſtillis, Vincaſtris, Facimalis, Habalaincolum und mit Luzifers Erlaubniß beſchloſſen habe, ihn zu ſeinem Hof und Leibmedium für Europa zu 2Setie. Henerul⸗Anzeiger. genommenen Planes von Seiten derjenigen Kolonialpolitikern erfolgt, die eine Durchquerung des ganzen Schutzgebietes als die allein durchgreifend wirkſame Maßnahme empfehlen. Einſt⸗ weilen hat aber die Regierung dieſes größere Profekt im neuen Etat ſo n wie im vorjährigen ſich zu eigen gemacht. Sie ver⸗ Lungt lediglich eine erſte Rate für den Bau einer Eiſenbahn, die don Dar⸗es⸗Salam ausgehen und zunächſt im Mrogoro enden ſoll. In den Denkſchriften und begleitenden Bemerkungen iſt freilich von Tabora als dem letzten Endpunkt des Planes und dem natürlichen Knotenpunkt eines künftigen oſtafrikaniſchen Eiſenbahnnetzes die Rede. Aber im Etat ſelbſt, und nur über den wird abgeſtimmt, heißt es klar und deutlich:„Zur Her⸗ ſtellung einer Eſſenbahn von Dar⸗es⸗Salam nach Mrogoro, erſte Rate, zwei Millionen Mark.“ Und wer für dieſe Rate ſich ent⸗ ſchließt, verpflichtet ſich nur, dieſe Linie ſelbſt(230 Kilometer) mit einem Koſtenaufwand von etwa 15 Millionen für Bau⸗ zwecke und Betriebsmittel nach und nach zu bewilligen. Die weiteren 800 Kilometer bis Tabora bleiben etatsmäßig nach wie dor Zukunftsmuſik und können es für den, der ſie nachher nicht bewilligen will, dauernd bleiben, dies um ſo mehr, als die Strecke von der Küſte bis Mrgoro ſo ſehr ihren Zweck als eine Verbindungsbahn für reiche Plantagengebiete erfüllt, daß ſie auch als ſelbſtſtänviges Unternehmen zu rentiren verſpricht. Deutſches Reich. Berlin, 5. Febr.(Die Budgetkommiſſion) des Reichstags ſtimmte dem Bericht des Referenten über die Chin a⸗ borlage zu. Auf Anregung des Abg. Müller⸗Sagan, der hervorhob, daß durch die beantragte Reſolution über die Ver⸗ an der Chinakämpfer der falſche Anſchein erweckt werde, als ei eine allgemeine Neuregelung des Verſorgungsweſens in naher usſicht, wurde die Beſchlußfaſſung über dieſe Reſolution ver⸗ kagt. Staatsſekretär Frhr. v. Thielmann beſtätigte, daß ſich die Erklärung des Reichskanzlers nur auf Kriegstheil⸗ Rehmer bezog, während dieſe Reſolution den Anſchein hervor⸗ kufe, als beabſichtige die Reichsregierung eine Neuregelung des geſammten Militärverſorgungsweſens. Frankreich. p. Paris, 5. Februar. Der Streit der Pariſer Damenſchneider kichtet ſich, wie man aus den Verhandlungen der Ausſtändigen vernimmt, weniger gegen die Arbeitgeber ſelbſt, als gegen die Werkführer und die Zuſchneider, welche die Arbeiter tyranniſtren und die, die ihnen nicht gefallen, durch willkürliche Zurückſetzung ſchäbigen ſollen. Das können ſie auch in ausgedehnteſtem Maße mittelſt der„retouches,“ d. i, der Arbeit, die ſte zurückgeben, bamit ſie beſſer gemacht werde, was unentgeltlich geſchehen muß, weil der Arbeiter für Stücklohn näht. Die Streikenden ſagen nun, wenn der Arbeiter den verlangten Tagelohn erhalte, ſo werde der Arbeitgeber, weil es an ſeinen Geldbeutel geht, eher Auf die Fehler des Zuſchneiders aufmerkſam, und dann werde Hieſer ſtatt des Arbeiters, der die ihm vorgezeichnete Arbeit aus⸗ führt, dafür entgelten müſſen. Es heißt, das Syndikat der Pariſer Damenſchneider(Arbeiter) habe bereits Briefe aus Berlin, Prag und London erhalten, welche ihnen die Verſicherung eben, daß die Pariſer Arbeitgeber von dort keinen Zu⸗ guüg erhalten werden. Dieſe Letzteren verſammelten ſich heute Ebenfalls, einundfünfzig an der Zahl, obwohl der Streik ſich bisher nur gegen elf richtete. Sie laſſen eine Tagesordnung veröffentlichen, nach der ſie entſchloſſen ſind, eine allgemeine A usſperrung zu veranſtalten, wenn alle Streikenden nicht binnen der nächſten vierundzwanzig Stunden ihre Arheit wieder gufnehmen. Aus Stadt und CLand. Mannheim, 6. Februar 1901. * Liebesgaben für China. Die Berl. Pol. Nachr. ſchreiben: Der Bundesrath hat beſchloſſen, die Behörden zu ermächtigen, bei der Ausfuhr von Tabakfabrikaten, die für die in China ſtehenden deutſchen (Truppen beſtimmt find, ſofern über die thatſächlich erfolgte Ausfuhr und über die Beſtimmung der ausgeführten Gegenſtände als Liebes⸗ gabe kein Zweifel beſteht, die Ausfuhrvergütung aus HBilligkeits⸗ kückſichten auch dann ſelbſtſtändig zu bewilligen, wenn den Vorſchriften wegen der auszuführenden Mindeſtmenge, der Anmeldung, Vorführung und Abferkigung der auszuführenden Waare nicht genügt iſt. Die badiſchen Städte und die Getreidezollfrage. Auch der Stadtrath von Bruchſal hat es abgelehnt, an einer gemeinſamen Vorſtellung der badiſchen Städte gegen eine Getreidezollerhöhung ſich zu betheiligen. * Die Verdeutſchung des Fremdwortes„Automobil“ iſt ſetzt Gegenſtand eines Preisausſchreibens geworden. Der Allgemeine Schnauferl⸗Club eine geſellige Vereinigung von Automobiliſten, ſetzt brei Preiſe in Höhe von 100, 50 und 30/ aus für die kreffende Ver⸗ deutſchung der Morte:„Automobil“,„Automobiliſt“, Automobilis⸗ ernennen mit einer Dotation von weiteren fünfzehn Millionen alter Goldmünzen gleich 18 Millionen italieniſcher Lire. Der Schatzmeiſter Vincaſtris habe bereits Zahlungsordre erhalten.— Leider ſcheint die immerhin recht acceptable Summe auf dem Weg von der Hölle bis nach Neapel abhanden gekommen zu ſein(vielleſcht weil die Neapoli⸗ kaner noch ſchlauer ſind als die Teufel)— Thatſache war jedenfalls, Daß der arme Paſtor, der längſt alle ſeine Habe verſetzt, in ſchwere Bebrängniß und ſchließlich in eine Krankheit verfiel, der er erlag. Zum Glück erfuhren die Verwandten aus des Sterbenden Munde den Hergang, und es wurde möglich, die Herren Beſchwörer am Kragen zu faſſen. Vor Gericht ſuchten ſich die drei Hallunken natürlich als überzeugte Spiritiſten zu geben, aber ohne Erfolg. Der Oberſpiritiſt erhielt zwei Jahre und ſechs Monate und die„Medien“ anderthalb beziehungsweiſe ſieben Monate Gefängniß. Der nichtsnutzige Teufel Beskard ging dagegen völlig ſtraffrei aus, weil die Carabinieri ihn „Rnmicht einmal im Municipio aufzutreiben vermochten.(Unglaub⸗ lich, aber wahr und um ſo kläglicher und bedauerlicher, als der Spiri⸗ kismus in ſolchen Fällen für die unverzeihlichen Schwindeleien ge⸗ wiſſenloſer Pſeuvoſpiritiſten verantwortlich gemacht zu werden pflegt! Die Reb.) — Staub auf See. Jedem Ozeanreiſenden iſt die eigenthüm⸗ liche Erſcheinung bekannt, daß ſich ſowohl auf Dampfern wie auf Segelſchiffen jeden Morgen vor dem Deckwaſchen größere Staub⸗ mengen angeſammelt haben, über deren Urſpung man ſich keine Rechen⸗ ſchaft zu geben vermag. Auf unſeren modernen Schnelldampfern, die alle 24 Stunden Hunderte von Tonnen an Kohlen derbrennen und guf denen eine zum vorhandenen Raum verhältnißmäßig große Menſchenmenge wohnt, wird man dieſes Borkommen von Staub be⸗ greiflich finden. Um ſo überraſchender iſt es aber auf einem Segel⸗ chiffe, deſſen 12 bis 15 Mann ſtarke Beſatzung obendrein noch barfuß hGerade auf den Segelſchiffen ohne Paſſagiere und ohne Kohlen iaden ſich vie größten Staubmengen, und man ſteht vor dieſer Er⸗ cheinung wie vor einem Räthſel. Auf den großen Paſſagierdampfern mus,„automobilfahren“. Die Löſungen der Preisaufgabe mit 5 Begründungen ſind bis längſtens 20. Februar an den Vorſitzenden des Allgemeinen Schnauferl⸗Club, Guſtav Braunbeck, Königl. Hoflieferant, Stuttgart, einzureichen, und zwar in geſchloſſenem Umſchlag mit Kenn⸗ wort und Bezeichnung„für den Preisbewerb“; ein zweiter verſchloſſener Umſchlag, der dasſelbe Kennwort trägt und den Namen des Einſenders enthält, iſt beizufügen. Die preisgekrönten Arbeiten gehen in das Eigenthum des Allgemeinen Schnauferl⸗Club über; demſelben ſteht auch das Recht zu, ohne Namensnennung der übrigen Einſendungen öffentlich Erwähnung zu thun. Das Preisgericht beſteht aus den Herren Generalmajor z. D. Becker, Berlin, Geheimer Hofrath Dr. Otto Behagel in Gießen, Dr. Moritz Heyne, Profeſſor in Göttingen, Hauptmann a. D. Kübel, Berlin, Geheimer Oberbaurath Sarrazin, Vorſttzender des Deutſchen Sprachvereins. * Die organiſirte Arbeiterſchaft Mannheims— chriſtliche Gewerkſchaften, ſozial. Gewerkſchaften und Hirſch⸗Dunker'ſche Gewerk⸗ ſchaften— hatten geſtern Abend in der Centralhalle eine gemeinſchaft⸗ liche Sitzung, der auch der Großh. Fabrikinſpektor, Herr Fröhlich, anwohnte, behufs Beſprechung des 8 816 bes Bürgerlichen Geſetzbuchs. Bekanntlich legt dieſer Paragraph dem Arbeitgeber oder Unternehmer die Verpflichtung auf, dem Arbeitnehmer für unverſchuldete kurze Unterbrechung des Arbeitsverhältniſſes einen Lohnabzug nicht zu machen.— Herr Gleichauf eröffnete die ſehr gut beſuchte Ver⸗ ſammlung und bemerkte einleitend, daß die im vergangenen Spätjahr in einer Fabrik ausgebrochenen Differenzen den drei verſchiedenen Rich⸗ tungen der hieſigen Gewerkſchaften Veranlaſſung bot, zum erſten Male gemeinſchaftlich vorzugehen, um die berechtigten Intereſſen der Arbeiter zu wahren. Bei dieſer Gelegenheit ſei von den Gewerkſchaften eine dreigliedrige Kommiſſion, und zwar von jeder Richtung ein Mitglied, eingeſetzt worden mit der Beſtimmung, für die Zukunft in allen ge⸗ meinſame Intereſſen berührenden Fragen die Initiative zu ergreifen, zu gemeinſchaftlicher Beſprechung, eventuell zu gemeinſchaftlichem Handeln. Eine derartige Frage liege gegenwärtig vor, dadurch, daß ſeitens vieler Arbeitgeber der 8 616 des Bürgerlichen Geſetzbuches durch Arbeits⸗Ordnungen illuſoriſch gemacht werde. Der Vertreter der Großh. Fabrikinſpektion führte aus, daß vom rechtlichen Standpunkte aus eine Umgehung des betr. Paragraphen leider nicht anzufechten ſei und alle ſeitens der Fabritinſpektion in dieſer Richtung bei der Staats⸗ behörde unternommenen Schritte erfolglos waren. Nach einer ſehr lebhaften Debatte wurde folgende Reſolution angenommen:„Die am 5. Februar 1901 in der Zenkralhalle kagende Verſammlung von Ver⸗ ttetern der geſammten Arbeiterſchaft Mannheims nimmt mit Ent⸗ rüſtung Kenntniß von den planmäßig betriebenen Beſtrebungen des Unternehmerthums, die dem Arbeiter dürch die Geſetzgebung gewährten ſpärlichen Rechte, ſpeziell den§ 616 des Bürgerl. Geſetzbuchs, zu be⸗ ſeitigen. Sie betont entſchieden die rechtliche Unzuläſſigkeit des Ver⸗ ſuchs, durch die Arbeits⸗Ordnung den§ 616 aus der Welt zu ſchaffen und erwartet von der Staatsbehörde eine entſchiedene Ablehnung der⸗ artiger Verſuche. Sie fordert die Arbeiterſchaft ohne Unterſchied ihrer polikiſchen oder religiöſen Stellung auf, durch Stärkung der Organi⸗ ſation und energiſche Wahrung ihrer Rechte ſich in den Stand zu ſetzen, derartigen Rechtsbeugungen und Vergewaltigungen künftig mit Erfolg entgegenzutreten.“— Im Anſchluß an die Reſolution wurden von mehreren Seiten dem Herrn Fabrikinſpektor Beſchwerden und Wünſche präſenttrt bezüglich verſchiedener Mißſtände in hieſigen Fabriken und Arbeitsſtätten. Mit Worten des Dankes für den zahlreichen Beſuch und für das freundliche Entgegenkommen ſeitens der Großh. Fabrik⸗ inſpektion ſchloß Herr Gleichauf gegen ½12 Uhr die Verſammlung. * Die Herberge zur Heimath hatte im Jahre 1900 eine Ein⸗ nahme von 46 829.78 und eine Ausgabe von 38 488.22. Der Vermögensſtand beziffert ſich auf 50 343.94„., gegen 43 87.61% im Vorjahr. Von durchreiſenden Perſonen erhielten im Jahre 1800: Logis 12 717(12 488 im Vorjahr), Mittagstiſch 11 855(9481 im Vorjahr), Abendtiſch 11 529(10 916 im Vorjahr). Konkurſe in Babem. Säckingen: Ueber das Vermögen des Kaufmanns Otto Fröſch jr. in Säckingen; Konkursverwalter Gaſtwirth Wilhelm Baldinger in Säckingen; Anmeldetermin 26. Febr. Aus dem Großherzogthum. * Freiburg, 5. Febr. Heute Nacht ſtürzte der Balkon vom Hauſe einer Metzgerei in der Lehnenſtraße mit großem Getöſe auf das Trottoir hernieder. Es kann als ein Glück betrachtet werden, daß in dem Augenblicke der Gefahr die Unfallſtelle von Niemand paſſirt wurbe; die 60—70 Ctr. ſchweren Stein⸗ und Cementplatten hätten durch ihre Laſt jeden Paſſanten zerdrückt. Die Sandſteinträger, quf dem der Balkon ruhte, waren ohne beſonderen Anlaß abgebrochen. * Schopfheim, 5. Febr. Die vor einigen Wochen verſtorbene Tochter des Papierfabrikanten Joh. Sutter, Fräulein Katharina Sutter, hat ihren im Leben ſo oft bethätigten Wohlthätigkeitsſinn bis über das Grab hinaus wirken laſſen. Sie hat jeden einzelnen Ange⸗ ſtellten der Papierfabrik mit einem Geldgeſchenk bedacht. Die Höhe der Gaben war nach der Zeitdauer bemeſſen, während welcher die Be⸗ ſchenkten bei der Firma in Arbeit ſtehen. So erhielt ein Angeſtellter 186%, ein Anderer 150, und ſelbſt Diejenigen, welche vor ganz kurzer Zeit in die Fabrik eintraten, gingen nicht leer aus. BN. Waldshüt, 5. Febr. Wie nunmehr von kompetenter Seite uns e wird, iſt die Erbauung einer großen Papierfabrik auf Gemarkung Waldshut, Gewann Schlatt deſinitiv beſchloſſen und das Unternehmen finanziell geſichert. Die Bauarbeit ſoll an die weltbekannte Baufirma Locher u. Cie. in Zürich bereits vergeben ſein. Es iſt dies für die bieſige Stadt und Umgebung von ganz hervorragendem Werth, wenn wir uns über die künftige Ausehnung veraugenſcheinlichen daß etwa 5¼ Millionen verbaut werden ſollen. Mögen die Hoffnungen, welche von allen Seiten an das Werk ge⸗ Schiffsgeſchwindigkeit die über dem Deck und dem Meeresſpiegel ſchwebenden Staubtheilchen mit ſich reiße, die ſich dann allmählich auf dem Deck nieberſchlagen, während man auf den Segelſchiffen die große ausgebreitete Segelfläche ſelbſt gewiſſermaßen die Rolle eines Kollek⸗ tors für die in der Luft ſchwebenden Staubtheilchen ſpielen läßt. Dieſe letztere Annahme ſcheint durch folgende Thatſache eine weſent⸗ liche Unkerſtützung zu finden. Der Kapitän eines amerikaniſchen Segelſchiffes hat genau feſtzuſtellen verſucht, wie groß die Staub⸗ mengen ſeien, die ſich auf dem Deck ſeines Schiffes während einer Reiſe von Newyork nach San Francisco anſammelten. Zu dieſem Zwecle ließ er jeden Morgen das Deck vor dem Waſchen ſorgfältig fegen und dieſe Arbeit des Mittags und Abends vor dem Nachtdienſt wieder⸗ holen. Das Ergebniß war überraſchend. Während der neunzig⸗ tägigen Fahrt wurden nicht weniger als 24½ Faß letwa von ber Größe eines Petroleumbarrels) ſehr feinen Staubes geſammelt. Der Kapitän erklärte, es ſei ihm unmöglich, irgend eine Urſache für dieſe ganz außer Verhältniß zu der normalen Abnutzung der umgebenden Geräthe und Gebrauchsgegenſtände ſtehenden Staubanſammlungen an⸗ zugeben, deren Menge ſich innerhalb zehn Jahren auf See auf 900 Faß berechnen würde. Die naheliegende Annahme, daß dieſe Staub⸗ theilchen kosmiſchen Urſprungs ſeien, wird durch die mitkroſtopiſche Unterſuchung hinfällig. Es finden ſich nämlich täglich darunter Theilchen von Leder, Kork, Holz, Pflanzenfaſern, Eiſen, ſowie der meiſten gebräuchlichen Metalle, Sandkörnchen, Humustheile und Rück⸗ ſtände von Körpern, die weder kosmiſchen Urſprungs ſind, noch vom Schiffe ſelbſt herrühren können. Die ganze Erſcheinung der Staub⸗ anſammlung auf dem Deck der Segelſchiffe auf hoher See iſt daher noch völlig unaufgeklärt und es möchte ſich lohnen, weitere wiſſen⸗ ſchaftliche Unterſuchungen darüber anzuſtellen. — Ein Erfinder⸗Verein. Man ſchreibt aus Wien: In einer von ungefähr 50 Perſonen beſuchten Verſammlung hat ſich dieſer Tage ein Verein zu konſtituiren beſchloſſen, der in ſeiner Art wohl der erſte auf der Welt iſt: ein Verein der verkannten Erfinder. Es handelt un man ſie durch die Annahme zu erklären geſucht, daß die große ſich offenbar darum, Leuten mit viel Erfindungsbedürfniß und wenig chen, zum S — Mannheim, 8. ebruar, en des Unternehm inüpft ſind ſich auch verwirkli Gemeinde und der Umgegend. B. N. Vom Schwarzwald, 5. Febr. Zur Bedeutung des Genoſſenſchaftsweſens für das Handwerk und die ſtri liefert die Einkaufs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft der Ho Bernau den Beweis. Die Genoſſenſchoft wurde im F r 1897 gegründet. Die Sparkaſſe in St. Blaſten gab mit miniſterieller Geuehmigung das erforderliche Kapital(80 000 Mk.), die Großh. Regierung gewährte einen Zuſchuß von 1500 Mk. zu den Einrich⸗ tungskoſten. Schon im erſten Jahre wurden faſt 100 000 Mk. umge⸗ ſetzt. Der Tagesverdienſt eines„Schneflers“ hat ſich um 1 Mk. für den Tag erhöht, er hat einen ſicheren Abnehmer, baares Geld und eine Preiserhöhung von 10% durchgeſetzt. ens, der Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 6. Febr. Eine von 2000 Perſonen, darunter auch Damen, beſuchte Volksverſammlung nahm einen für die Buren ſehr glänzenden Verlauf. Da die beiden Kommandanten Dewet jr. und Jooſte verhindert waren, zu erſcheinen, ſprach Herr Stadtvikar Schowalter allein zu der impoſanten Verſammlung. Der Redner entfaltete einen Sturm der Begeiſterung für die Buren. An den Prä⸗ ſtdenten Krüger wurde eine Sympathiekundgebung abgeſandt. In einer Reſolution an den Reichskanzler Grafen Bülow wird um Inter⸗ vention der Mächte zur Beendigung des von den Engländern ſo grau⸗ ſam geführten Krieges gebeten. * Worms, 5. Febr. Die Seitens der Polizei angeſtellten Nach⸗ forſchungen nach der Perſon, welche dieſer Tage in einem Meßger⸗ geſchäft in der Alzeyſtraße mehrere Phosphorköpfchen von Streich⸗ hölzern in eine Fleiſchwurſt hineingebracht hat, blieben bis jetzt leider ohne Erfolg. Den betr. Geſchäftsinhaber kann in keiner Weiſe ein Verſchulden treffen, da derſelbe, wie amtlicherſeits feſtgeſtellt wurde, es an Aufſicht, Ordnung und größter Reinlichkeit nicht hat fehlen laſſen. Zweifellos geſchah die That aus Rache bezw. in der Abſicht, den Geſchäftsinhaber in ſeinem Rufe zu ſchädigen. Wer dies aber gethan hat, iſt bis jetzt mit Beſtimmtheit nicht aufgeklärt, da zwes Perſonen mit Herſtellung der fraglichen Wurſt thätig paren. Um ſeiner zahlreichen Kundſchaft Nechnung zu tragen, ſoll der Geſchäfts⸗ inhaber das betheiligte Perſonal alsbald entlaſſen haben. * Darmſtadt, 5. Febr. Die Latifundien im Odenwald greifen unaufhaltſam um ſich und ſaugen fortgeſetzt weiteren bäuerlichen und Gemeindebeſitz auf. So wird jetzt wieder gemeldet, daß der Groß⸗ grundbeſitzer Friedrich v. Berckheim mit der Gemeinde Beerfelden über den Ankauf des 1800 Morgen großen Gemeindewaldes verhandle. Der Wald ſoll der Gemeinde einen Bruttoertrag von 15 000 jährlich, nach Abzug der Koſten nur. 6000 bis 7000 einbringen, was eine Verzinſung von Prozent ves Werthes darſtellen würde. Man bofft in bäuerlichen Kreiſen, daß, falls die Gemeinde den Wald in der That nicht halten kann, der heſſiſche Staat in ühnlicher Weiſe wie bei den Iſenburgiſchen Waldungen eingreift. Gerichtszeitung. Mannheim, 5. Febr.(Strafkammer II.) Vorf.: Herr Landgerichtsdirektor Walz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr I. Staatsanwalt Dr. Mühling. (Schuß) 3) Die Former Friedrich Kopp und Jakob Gammenginget haben in einer Wirthſchaft ſtandalirt und trotz Aufforderung das Lokal nicht verlaſſen. Sie ſind darauf vom Schöffengericht zu je 1 Wocht Gefängniß verutheilt worden. Ihre Berufung wird als uebegründet verworfen. Verth.:.⸗A. Dr. Hecht. 4) In ganz unvetantwortlicher Weiſe iſt der Kutſcher Albert Gott⸗ lob Nolff, der in Dienſten bei Mineralwaſſerhändler Lang eine Reklameflaſche in der Stadt herumführt, am 12. November b. Js. vor Schmollers Waarenhaus in ſcharfem Trab in eine Anſammlung von Menſchen hineingefahren. Dabie kam ein 10jähriger Junge unter den Wagen und erlitt verſchiedene Verletzungen, die ihn zwef Tage an's Bett feſſelten. Der leichtſinnige Fuhrmann, der ſich damit ent⸗ ſchuldigte, am kritiſchen Tage Zahnweh gehabt zu haben, wurde zu 3 Tagen Gefängniß berurtheilt. Verkh.:.⸗A. Engler. 5) Im Auguſt und September d. Is. ſind auf dem hieſigen Hauptbahnhof viele Diebſtähle von Koffern, Schließkörben u. dergl. vorgekommen. Man ſchöpfte zwar Verdacht mit Bezug auf den 30 Jahre alten Tüncher Julius Schweinshaut von Neckarau, der ſich, nachdem er am 8. Auguſt aus dem Zuchthaus entlaſſen worden war, draußen herumtrieb, konnte ihn aber nie auf friſcher That er⸗ wiſchen. Als ihn Criminalwachtmeiſter Renſch eines Tages gufs Korn nahm, ging er flüchtig. Er wurde aber eingeholt und verhaftet. Da ſtellte es ſich heraus, daß er verſchiedene Kleidungsſtücke an ſich trug, welche aus geſtohlenen Gepäckſtücken herrührten. So aus dem Koffer des Kaufmanns Adolf Pfeiffer, deſſen Inhalt aus Kleidungsſtücken im Werthe von 130 beſtanden hatte, und aus dem Schließkorb des Lokomotivführers Karl Dietz, der Kleidungsſtücke im Werthe von eg. 100% barg. Mit der Verhaftung Schweinshauts hörten die Bahn⸗ hofsdiebſtähle merkwürdigerweiſe auf. Schweinshaut leugnete, aber die Anklage lieferte einen umfaſſenden Indizienbeweis. Nicht nur die bei ihm vorgefundenen Kleivungsſtücke ſprachen gegen ihn, ſondern es wurde ihm auch nachgewieſen, daß er auf den Herbergen einen ſchwung⸗ haften Kleinhandel mit Hemden und Anzügen getrieben hatte, die offenbar aus den Diebſtählen herrührten. Schweinshaut war ſchon fünf Mal im Zuchthaus. Er wurde heute wiederum auf 4 Jahre nach Bruchſal geſchickt, ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre ab⸗ erkannt und Zuläſſigkeit von Polizeiaufſichtt 6) Am 15. Januar ds. Is. gab es anläßlich der Einweihung der Asbeſtfabrik auf dem Stengelhof Freibier. Wie bei ſolchen Gelegen⸗ heiten in der Regel, fehlte es auch hierbei nicht an einer Rauferei. Der ——————————....——— Geld zur Verwirklichung ihrer Ideen zu verhelfen. Eine Dame theilte 3. B. mit, daß ſie ein Syſtem erfunden habe, durch das es möglich ſei, Zigarren aus Kiſtchen auszuſuchen, ohne ſie mit den Händen zu berühren. Es iſt das ſelbſtverſtändlich eine ſehr wichtige Entdeckung Vielleicht gelangt die betreffende Dame durch eifriges Studium noch dahin, eine Erfindung zu probuziren, nach der es möglich ſein wird, eine Zigarre zu rauchen, ohne ſie in den Mund zu nehmen. Das ſo erfundene Objekt könnte ſie vielleicht„Zigarrenſpitze“ benennen. Be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit wird der Verein der Wahl eines Ausſchuſſes für Denkmals⸗ und Gedenkſteingründungen zuwenden müſſen. Denn unter den Erfindern ſind bekanntlich die von der profanen Mitwelt nicht anerkannten die eitelſten. Der erſte Gedenkſtein wäre dem Er⸗ finder des Erfinder⸗Vereins zu ſetzen, vielleicht wäre zu dieſem Zwecke eine— Blechtafel zu empfehlen. — Verbreitung des Opiumrauchens unter den Franzoſen. Die„Quinzäine Colonjale“ macht, dem„Globus“ zufolge, darau aufmerkſam, daß das Opiumrauchen unter den Truppen, Beamten und Kaufleuten der franzöſiſchen Kolonien Oſtaſtens einen gefährlichen Verbreitungsgrad angenommen habe und daß es deshalb nöthig ſei, dagegen einzuſchreiten. Unter den Offizieren und Soldaten ſeien 28 Prozent Opiumraucher; etwas ſtärker ſei das Laſter unter den in jenen Kolonien lebenden Privatleuten verbreitet, am meiſten aber unter der Beamtenſchaft. Dieſen traurigen Umſtand beuten bereits ſpeku⸗ lative Leute in Frankreich aus, und ſo gibt es in Paris fünf oder ſechs Opiumkneißen, in denen die mit Urlaub zurückkommenden Kolonialbeamten Gelegenheit finden, dem verderblichen Laſter weiter⸗ hin zu huldigen. — Die Kneißl⸗Jagd. von Hunderten von Gendarmen und Soldaten erfolglos betriebene Jagd auf den Raubmörder Kneißl bietet natürlich dem baheriſchen Volkswitz einen überaus ergiebigen Stoff. Neueſtens wird in München verſichert, das Finanzminiſterium beabſichtige, zur Hebung der Staats⸗ finanzen die Kneißl⸗Jagd auf zehn Jahre zu verpachten. Die ſeit vielen Wochen kroß Aufgebols ——— —— rSSorrr eerreer Erreeee rrrrre JJJJͥ ·˙·A ⁰˙ uĨL ˙¶ Pr,eee rrrre 3 ie 6. Febrage General? Anzeiger⸗ . See f Fejährige Arbeiter Heinrich Wichtel wurde von einigen anderen klebeitern, darunter einem gewiſſen Bopp mißhanvelt. Als vie Ge⸗ fellſchaft ſpäter in Mannheim angekommen woar, erneute 0 der Streit auf dem Lindenhofübergang, wo ein inzwiſchen hinzugekommener Be⸗ kannter Bopp's, der Former Kontad Gbert, gegen Wichtel Partet er⸗ griff. Letzterer geiff alsdann zum Meſſer und verſetzte dem Ebert kinen wuchtigen Stich in den linken Oberarm, wodurch der Verletzle 14 Tage arbeitsunfähig wurde. Wichtel wurde zu 6 Monaten Ge⸗ fängniß verurtheilt. Bopp, der mit angeklagt werden ſollte, hat ſein Peil in der Flucht geſucht. 7) Ein Freund von Hundebraten, der 37 Jahre alte Taglöhner ae Schremſer aus Bobſtadt, wurde neulich erwiſcht, als er en fetten For des Metzgers Karl Bühler in T 2 an ſich lockte, auf den Arm nahm und ſich damit davonmachen wollte. In ſeinem Aerger beſchuldigte er heute zwei Zeugen, den Former Lutz und den Taglöhner Huſter, ſie hätten ihn nicht nur auf fette Hunde aufmerkſam gemacht, ſondern auch ſolche ſchlachten und fr... helfen. Gegen den vorbeſtraften Angeklagten wird auf 9 Monate Gefängniß erkannt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Univerſitätsnachrichten. Heidelberg. Der Honorarprof. Hofrath Dr. Cantor iſt vom R. Instituto Veneto di seienze lettere ed arti in Venedig zum korreſpondirenden Mitgliev ernannt worden.— Den Privatdozenten in der mediziniſchen Fakultät Dr. Nißl und Dr. Marwendel iſt der Charakter als außerordentl. rofeſſor verliehen worden. Goethes Singſpiel„Jury und Bately“ gelangte in München in der Compoſition Ingeborg von Bronharts, der bekannten Gattin des ehemaligen Weimarer Hoftheaterintendanten, zur erſten Auf⸗ führung. Weder der harmloſe Text, der noch wenig don Goethe'ſcher Individualität und Kunſt verräth, noch die bereits vor 25 Jahren ſomponirte Muſtik vermochten einen tieferen Eindruck auf das Publi⸗ tum hervorzurufen; es blieb ein farbloſer unintereſſanter Abend. — Kapellmeiſter Feith vom Stettiner Stadttheater, der urſprüng⸗ llich in zweiter Stellung an das Skadttheater nach Riga verpflichtet (pperden ſollte, hat nunmehr einen Antrag als 1. Kapellmeiſter an das kaiſerlich ſubventionirte Stadttheater in Kiel angenommen, der ab September in Kraft tritt. Stettin ſieht den hoch⸗ begabten Dirigenten ungern ſcheiden. Die neue Oper von Boito. In den muſikaliſchen Kreiſen Ztaliens ſieht man mit lebhafter Ungeduld der erſten Aufführung der großen fünfaktigen Oper„Nero“ von Arrigo Boito entgegen. Nach bielem Zögern und Zweifeln hat ſich Boſto endlich enkſchloſſen, die Parkitur ſeiner neuen Oper„abzuliefern“, allerdings noch nicht die ganze Partitur, denn die beiden Hauptepiſoden der Oßer ſind noch nicht fertig. Arrigo Boito iſt ein Komponiſt, der in ſich ſelbſt die größten Anforderunzen ſtellt und nichts Übereilt; die Partitur von„Nero“ ſoll er nicht weniges als ſechs Mal vollſtändig umgeändert haben. Be⸗ kanntlich hat Verbi Boito für den hoffnungsvollſten und bedeutſamſten Componiſten der jungitalieniſchen Schule gehalten. Leo Tolſtoi iſt abermals erkrankt. Authentiſchen Nachrichten ber Moskauer„Rußkoje Slowo“ zufolge, hatte ſich der greiſe Dichter, welcher fleißig an ſeinem neuen Drama„Der Leichnam“ arbeitete, elwas Überanſtrengt. Der Arzt verböt ihm auf das Allerſtrengſte den allzugroßen Fleiß und ordnete regelmäßige längere Spazitergänge an. Da dieſe Medicin dem Patienten ſehr gut gefallen hat, unternahm er r weite Spaziergänge, obgleich das Wetter in Moskau in den letzten Wochen ſehr„veränderlich“ war. Eine leichte Influenza war die Folge. Obgleich der Fall an und flür ſich lelcht iſt, haben doch die Aergzte in Anbetracht des hohen Alters des Patienten ihm für längere 5 Zeit das Ausgehen derboten. Das Gerücht über die Krankheit Tol⸗ ſtols hat übrigens eine wahre Völkerwanderung nach dem in der 5 Thamowinskaſtraße gelegenen Moskauer Tusculum des Dichters her⸗ borgerufen. Die Pilger milſſen aber Unverrichteter Sache zurücktehren, da Gräfin Maria jeden Beſuch unbarmherzig zurückweiſt. 4 Aus den Stammbüchern der Wartburg erzählt A. Trinius eun„Lok.⸗Anz.“ u. A. Folgendes: Das älteſte noch vorhandene Stamm⸗ buch beginnt mit dem Jahre 1818. Am Johannistage(24. Junf) weihten es ein: Prinz Ludwig Friedrich von Preußen und deſſen Gemahlin Luiſe. 1819 taucht Prinz Wilhelm von Preußen auf der 1 Wartburg auf, ſeitdem ein treuer Gaſt, der dann eines Tages als deeulſcher Kaiſer ſeinen Einzug droben hält. Am 27. April 1889 ſſt ſeein Enkel zum erſten Male als Kaiſer oben.„Suum euique“, ſeht er neben ſeinen kräftigen Namenszug. In der Walpurgisnacht 1890 weilt er wieder auf der Landgrafenveſte. Neben ſeinem voll ausge⸗ ſchriebenen Titel ſteht:„Alleweg guet Zolre“. Staatsmäner, Dichter, Philoſophen, Künſtler, Afrikareiſende, Militärs, Männer der Wiſſen⸗ ein und ausflog! Wie die Fürſten handeln aber auch Deutſchlands Dichter! Ein Lied, ein Vers ſtrömt nur ſelten mal in das Stamm⸗ buch. Die Harfe ſchlugen ſie wohl meiſt daheim unter dem Zauber der Rückerinnerung. Wie bunt es durcheinander ſchwirrte, zeigen einige Namen aus dem Jahre 1862: Wolfgang v. Goethe(Entel Goethes), Friedrich Hebbel, Emflie v. Gleichen⸗Kußwurm(Schillers Tochter), Albert Niemann, Oskar, Prinz von Schweden⸗Norwegen, Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen und Gemahlin Victoria. 1867 ſtreift 8 Ludwig II., der unglückſelige König von Bahern burch die Räume. Am 8. Juni 1868 iſt Vogel von Falkenſtein oben. Er ſchreibt:„Die 5 Stunden im Genuſſe einer ſchönen Natur, im Genuſſe der Kunſt und 9 in der Erinnerung an eine romantiſche, ſagenreiche Zeit zugleich zu 55 berleben, ſind uns Sterblichen nur ſelten beſchieden; heute habe ich hier drei ſolche ſchönen Stunden verlebt. Dank den Schöpfern dieſer Hoch⸗ genüſſe. Alljährlich im Frühling ſteht der Maitrank auf der Wariburg 5 hoch in Ehren. Sind Gäſte geladen, ſo wird er in ſchweren goldenen 5 Bechern credenzt. Der ihn lange Jahre braute, war Graf bon Henckel⸗ 85 Dionnersmarck, an deſſen Seite ich einſt auch dieſen Wartburgzauber 155 genießen ſollte. Der liebenswürdige alte Herr iſt nun auch bereits h heimgegangen. Im Jahre des Heils 1889, m Mat, da ſang der„treue 0 1 Hof⸗Frühlingsführer und alte Maitrankvater“ noch gar fröhlich: .„Waldmeiſterlein, Du Maienſchwank ch Mas biſt Du für ein feiner Trank! d, Ein deutſcher Mann lobt Gott den Herrn, ſo Doch trinkt ein deutſcher Mann Dich gern. . Großherzog, Erbe, Herzogin, 1 Der beuiſche Kaiſer krinkt Dich hin. 5 Dir, traute Burg, zur Wehr und Ehr', t Manch' Becher wurde leicht und leer. . 15 Wir ſtießen an: Gott ſegne Euch Dich, Kaiſer, Burgherrn und das Reich n. Und kommt ein and'res Jahr heran, uf Wir ſtehen und krinken unſ'ren Mann. nd Karl Woermann iſt's der am 10. Oktober 1891 die Saiten klingen en ißt; W„Nicht kalt und topt wie Stein, im Morgenlichte, 25 Steigt aus lebend'gem Walp die Wartburg auf; in Die Fluth der Sage, Dichtkunſt und Geſchichte ter Durchbricht ſie wie mit warmen Blutes Lauf. 15 Wir lieben ſie wie ein lebend' ges Weſen, 45 Das uns ſein Herz in Wonne zeigt und Schmerz; 1 Und dieſes Wartburgherz, in dem wir leſen, Es iſt des ganzen deutſchen Volles Herz.“ 18 Trinius ſelbſt trug folgende Zeilen ein: Wie heilig Glühen weht um Dich Erinnerungshauch im ew gen Schimmer. Wartburg, in Deiner Schönheit Licht Vergißt das deutſche Herz Dich nimmet! ſchaft, Erfinder, exotiſche Größen: ein bunter Schwarm, der hier oben Neueſſe Nachrichten und Celegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Köln, 6. Febr. Sett den frühen Morgenſtunden herrſcht im Mittelrheingebiete ſtarker Schneefall. Die Frühzüge trafen mit großen Verſpätungen ein. Homburg, 6. Februar. Die Kaiſerin, welche geſtern Abend.50 von Karlsruhe hierher zurückgekehrt iſt, unternimmt heute Nachmittag wiederum eine Schlittenfahrt nach Schloß Friedrichshof. * Berlin, 6. Febr. In der Budgetkommiſſion des Reichstages beantragte Graf Oriola, als Bericht⸗ erſtatter, den Entwurf eines Geſetzes wegen Verſorgung der Theilnehmer an der oſtaſiatiſchen Expedition und ihrer Hinter⸗ bliebenen abzulehnen und zwar mit Rückſicht auf die Er⸗ klärung des Reichskanzlers vom 24. Januar und in Erwägung, daß der Weg einer allgemeinen einheitlichen Neuregelung des Militärverſorgungsweſens offen bleiben müſſe. Berlin, 6. Febr. In der heutigen Berathung der Kanalvorlage erklärte Miniſter von Thielen, die Lippe⸗ kanaliſirung werde ſich mit der Zeit als nothwendig herausſtellen. Beſtimmte Erklärung über die Kanaliſtrung der Lippe könne er aber hier Namens der Staatsregierung nicht abgeben. Es ſprachen noch Abg. Tiedemann(konſ.) und Gotheim(freiſ. Volkspartei), ferner Abg. Fehliſch und Staudy. Miniſter v. Miquel erklärt, es ſei Gefahr vorhanden, daß die Eiſen⸗ bahnen in Zukunft weniger Nettoeinnahmen bringen, und des⸗ halb ſeien die Kanäle gerade eine gute Ergänzung der Eiſenbahn und wohl geeignet, die in Zukunft ſich ergebenden Bedenken zu verringern. Der Landwirthſchaftsminiſter erklärt, ſowohl wegen der Havel wie der Oder könne die Erklärung abgegeben werden, daß bei der Vorbeiführung der Waſſerſtraßen bei den einzelnen Städten Billigkeitsrückſichten obwalten ſollen. Uebrigens ſei es ſelbſtverſtändlich, falls Kompenſationen für eine Vorlage gewährt werden, dieſe mit der Vorlage ſtehen und fallen. * A mſterdam, 6. Febr. Das Handelsblad meldet aus Batavia: Von der Expedition gegen Samalangan(Atchin) iſt die atchineſiſche Feſtung Batu Ilk eingenommen. Holländiſche Verluſte: 6 Mann todt, 4 Offiziere, 16 Mann ver⸗ wundet. Die Verluſte der Atchineſen betragen 70 Mann. Liſſabon, 6. Febr.(Frkf. Ztg.) Der Miniſter des Aeußern erklärte im Senate, die Regierung betrachte die eng⸗ liſche Allianz als die Baſis ihrer internationalen Politik. *Brüſſel, 6. Febr. Letzte Nacht gingen in ganz Belgien große Schneemaſſen nieder, welche vielfache Verkehrsſtörungen verurſachten. . Eine große Brandkataſtrophe in Baru. * Petersburg, 6. Febr. In Baku entſtand geſtern ein Brand in den Lagern der Caſpi⸗Schwarzen⸗Meer⸗Geſellſchaft (Rothſchild), welche 6 Mill. Pud Petroleum enthielten. Das Feuer ergriff außerdem noch 3 Lager mit 12 Millionen Pud Petroleum. Während der Löſcharbeiten ergoß ſich ein gewaltiger Naphtaſtrom über die Erde und überſchwemmte die Arbeiter⸗ wohnungen, die in Brand geriethen und ſchließlich gänzlich zer⸗ ſtört wurden. Bei der ſchrecklichen Kataſtrophe kamen viele Menſchen um. Bis jetzt ſind 20 verkohlte Leichname heraus⸗ gezogen. Ueber 50 Perſonen erhielten ſchwere Brandwunden. 400 Arbeiterfamilien verlieren ihre ganze Habe. Es herrſcht allgemeine Panik Der Brand dauert fort. 4* Zur Lage in China. „London, 6. Febr. Reuter meldet aus Peking vom .: Die Geſandten beſprachen heute früh mit den chin e⸗ ſiſchen Bevollmächtigten die Frage der Beſtrafung, Die Beſprechung führte zu keinem befriedigenden Ergebniß und wurde deshalb von den Geſandten auf Nachmittag vertagt. Deutſcher Reichstag. (41. Sitzung vom 6. Februar.) Ein Kmmiſſionsantrag auf Nichtertheilung der Ermächtigung zur ſtrafrechtlicheu Verfolgung der Abgg. Opifieius⸗Pforzheim und Dreesbach⸗Mannheim wird angenommen. Ebenfalls wird angenommen ein Antrag betr. die Nichtertherlung der Ermächtigung zur ſtrafrechtlichen Verfolgung der in der Münchner Zeitung„Odin“ gefundenen Beleidigung des Reichstags. In der fortgeſetzten Berathung des Geſetzentwurfs auf Auf⸗ hebung der Theaterzeuſur führt Baſſermann aus: Der Antrag Bargmann zerfalle in zwei Theile: der erſte ſoll die Theaterzenfur für Theatervorſtellungen aufheben, der zweite für Variétés. Seine Partei empfehle, die Artikel zu trennen; den zweiten werde ſie ablehnen. Sie erkenne an, daß bezüglich des erſten Artikels ein Mißſtand vorhanden ſei. Die Gewerbefreiheit ſei durch die Ge⸗ werbeorbnung garantirt, die Theaterzenſur gehöre unter die Kom⸗ petenz des Reichstags. Es ſei widerſinnig, gleiche Stücke an verſchie⸗ denen Theatern verſchieden zu behandeln. Die Erbitterung werde ge⸗ ſteigert durch das Verbot von Stücken wie Tolſtois„Macht der Fin⸗ ſterniß“ und Björnſons„Ueber unſere Kraft“. Sie wird geſteigert durch die Ueberlegung, daß die anderen freien Künſte erſt Halt zu machen brauchen vor dem Strafgeſetzbuch, das Theater aber vor der Polizei. Ein abfälliges Urtheil über den Goethebund ſei nicht gerecht⸗ fertigt, denn ernſthafte, führende Geiſter gehören ihm an. Statt des kurzen Verbots der Zenſur empfehle ſich vielleicht eher eine verſtändige Einſchränkung durch poſttive Vorſchriften. Ich würde vorſchlagen, den Antrag einer Kommiſſton zu überweiſen. In politiſcher Beziegung dürfte weniger zu fürchten ſein, mehr in ſittlicher Beziehung. Viel⸗ leicht genüge es, wenn der Polizei die Möglichkeit geboten würde, der Generalprobe beizuwohnen, um etwaige Verfehlungen gegen die Straf⸗ geſetze feſtzuſtellen. Roeren(Centr.) iſt kein begeiſterter Anhänger der Theater⸗ zenſur, wie ſie jetzt gehandhabt wird. Die Zenſur verfahre inkonfe⸗ quent. Auf die Zenfur ſelbſt wird wohl kein Reich verzichten wollen, aber ihre Handhabung erfordere Abänderung. Die Kühnheit des An⸗ ſchlags erkläre ſich aus der wenig rühmlichen ſachlichen Haltung der Regierung bei der len Heinze. Das Centrum ſtimme gegen den An⸗ trag aus ſachlichen Gründen. Die Theaterzenſur gehöre nicht unter die Kompetenz des Reichstags. Die meiſten Kommentare ſeten der⸗ ſelben Anſicht. Die Vorſchriften über die Ausübung des Gewerbes ſtänden den Einzelſtaaten zu, denn darunter gehöre die Theaterzenfur. Da die Sache alſo vor die Einzellandtage gehöre, hätte auch ein Meinungsaustauſch in der Kommiſſion keinen Zweck. Der Ehrenprä⸗ ſident des Goethebundes erklärte im Oktober 1900 öffentlich: Die völlige Beſeitigung der Theaterzenſur werden wohl die Verſtändigen, denen die Bühne heilig iſt, nicht wünſchen und das iſt thatſächlich der Fall.(Sehr richtig! rechts.) Pachnicke(freiſ. Ver.) hält es für ſehr bezeichnend, daß das Centrum den Antrag nicht einmal der Kommiſſion überweiſen wolle. Die Aufhebung der Zenfur bedeute nicht die Zügelloſigkeit, dondern Zügelung direkt durch das St. eh. Mannheimer Handelsblatt. Febr.(Effektenbörſe). Aufangseourſe. tsbahn 149.90, Lombarden 25.90, Egypter 98.90, Gotthardbahn 162—, Diseonto⸗ „Gelſenkirchen 167.50, Darmſtädter Frankfurt a.., 6. Kreditaktien 209.10, Staa —.—, 4% ungar. Goldrente Commandit 179.50, Laura 194.— 182.50, Handelsgeſellſchaft 193.50. Tendenz: feſt. Coarszettel der Mannheimer Gffektenbörſe vom 6, Februar. Staatspapiere. 4proz. Bad. Oblig, v. 1901 3½proz. Bad. Oblig. v. 1900 1. Badiſche Obligat. 3½„(abgeſt.) 8˙ Oblig. Mark %%„„ 1888 3/„ 1893/94 T. 100 Sooſe Bayer. Obligationen 8 1 5 57 Deutſche Neichsanleihe * 5˙ 5 1 925 %„ 17 3½ Preuß. Couſols 3⁰ 8%„ Eiſenbahn⸗Anlehen. Pfälz. Wudw. Max Nord) 11 * 357.„ couvpertirt, * 77 Banken. Badiſche Bank Gewerbebank Speyer 50%f Mannheimer Ban Oberrhein. Bank Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pftz. Spar⸗ u. Gdb. Zandas Mhelniſche Creditbant Rhein. Hyp.⸗Bank Südbd. Bank Sübdeutſche Bank Gunge) Akt. Eiſeubahnen. Pfälziſche Ludwigsbahn 5 Maxbahn 75„ Nordbahn Hellbronner Straßenbahnen Chemiſche Induſtrie. Ats. f. chem. Juduſtrie Badiſche Anilin⸗ u. Soda „„„ lunge Chem. Fabrit Goldenderg Chem. Fabrit Gerusheim Berein chem. Jabriken Verein D. Oelfabriken Weſteregeln Alkal. Stamm 1„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktlenbierbraueret Durlacher Hof vorm. Hagen GEichbaum⸗Brauerei Glefautenbräu Rühl, Worms Brauerei Ganter Freiburg Kleinlein, Heidelberg Homburger Meſſerſchmitt Lubwigshafener Brauerel Maunb. Aktienbrauerei Maununheimer tigen Börſe fanden Umſätze in 33.50% und in Mannheimer Lagerhaus⸗ Von Obligationen waren geſ duſtrie⸗Aklien: Zuckerfabrik Waghäuſel zu 76.20%. Anilin Aktien 375., Vereinigte Speyerer Ziegelwerke⸗ Berlin, 6. Febr.(Telegr.) Effekkenbörſe. mit der feſten Tendenz der weſtlichen Börſen und New⸗Mork Haltung anfangs ausgeſprochen feſt. Heimiſche Anlagen Geldflüfſigkeit angeregt. ohne allerdings die Kurſe auf die Dauer be⸗ Bahnen umſatzlos. Banken befeſtigt. P (Effektenbörſe) Anfangskurſe. 2 Lombarden 25.75, ee ee oten anhaltende Deckungen höher ein, haupten zu können. diskont: 8%, Berlin, 6. Febr. 209.40, Staatsbahn 142.10, 179.70, Laurahütte 194.20, Harpener 164.20, Ruſſiſche (Schlußcourſe). Ruſſen⸗NRoten ept. 216.20, 3½ 98.50, 3% Reichsanleihe 88.80. 4% Lvoſe 136.40, Italiener 95.80, 1860er burger——, Oſtpreuß. barden 25 70, Canada Paciſie⸗Bahn 84.60, Heide Kreditakttien 209.40, Be Bergbahn⸗Aktien—.—, ſchaft 149.10, Darmſtadter Disconto⸗Commandit 179.60, Dresdner Bank 146.40, „Berg.⸗Märk. Bank 175.—, Conſolidation 301.20, Dortmunder 167.40, Harpener 164.—,§ und Kraft⸗Anlage 101.20, Weſterege Alkali⸗Werke 150.—, Deutſche Steinzeugwerke 259.— Wollkämmerei⸗Aktien 128.20, 4% Pf⸗Br. 3 ½ Sachſen 85.40, Stettiner Bulkan 107.10, 5½% Badiſche St.⸗Obl. 1800 ſchiff 141.70, Weſtf. Bank von 1908 196.—, Mannheim Rheinan —.—. Privatdiscont: Newyork, 5. Februar. Schlußnotzrungene 45. Obligationen. Gffektenbörſe vom 8. Febr. An der heu⸗ Chem. Fabrik Gernsheim Aktien zu Aktien zu 109% ſtatt. ucht: Gutjahr zu 100 ½ und von In⸗ Niedriger notirten: Aktien 97.50., Im Einklang 98.—, 8 d⸗ —.—, Dynamit ibernia 178.70, Pfandbrieſe. 2 4 Mzein. Hyp.⸗B. unk. 1902 99.— 5 8e 341⁵ 15„„„ 1904 80.60 55 98.56 bz 67„„ Communal] 81.— 55 95.60 Df tädte⸗Aulehen⸗ 95.50 55 800 1. B. 93. 1 95.50 b3 3 Farlsrußer v. J. 198 850 56.50 bb 4% Ludwigshaten bon 1900 88.80 11 75 91 4% Ludwigshafen M. 1 5 4 4 90 85.90 b 01 at Obl. 1885 92.50 5 91 5 5 1655 1109 5 0 375 1805 88 30 51 5 0% 7 0 1808 98.— 97.50 6 Induſtrie⸗Obligationen 5* 88.% dad.8 f. Nufcht. 100.—6 4 Brauerei Kleinlein Heidelb. 4½ d% ebr. Hemmer 99.75 4 Genzmühle 108.— 53 4½ Speherer Ziegelwerke 101— 93.90 bz 4½ Berein Chem. FTabrlken 101.— 94.80 bz 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105,—. Aktien. Pfalzbrau. v. Gelſel u. Mohr, 92.— 1 8 Brauerei Sinner, Grünwinkel 220.— 8 12895 8 1 126.25 7 68.— 8 114. 8 Sonne Welg Speyer 148,— 7 188. 8„ Storch, Slch 106.— 188.50 8— Werger, Worms“ 90.— 164. 5 Wormſer Brauhdus v. Oertge l8. 8 132 3 dfats. Presb. k. Spritfabe⸗ 115.— 108,0 55 Trausport — und Verſicherung ⸗ 5 Gutjahr⸗Aktien 127 227.— Maunh. Dampfſchleppſchiff 117.—3 142.„ Cagerhaus 109.— 5 128.50 Bad. Rück⸗ u. Mltwerſich.—.— 37.— 8„ Schifffahrt⸗Aßſecurauz 588.— Continentale Verſicherung 300. 114.— 6 Mannheimer Verſicherung 420,— 375.— Sberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 258.— 8 —— Württ, Trausportverſich. 675.— 115 50 8 Induſtrie. 181.50 G Mct.⸗Geſellſch. f. Seilinduſtrie 147.—5 106. G Dingler ſche Maſchinenfabrit 155.—858 209— Emaillirfabritk Kirtweiler—.— 104.— b Emaillirwerke Mafkammer 114.— 8 Sttlinger Spinneret 108.— Hüttenhelmer Spennerei 91.—8 185.— G Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 180.— 8 —.— Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr. 85.— 200.— G Oggershelmer Splinneren—. 174,— 8 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf,— 105.— G Portl.⸗Geientwt. Heidelberz 188.— 105.— 8 Verernig. Frelburger Ziegelw. 109.— 8 149.50 G Berein Speherer Ziegelwerke 27.50 90.— 55 ellſtofffabrit Bac 282. 8 —.— uckerfabrit Waghäuſel 76.20 160.— ückerraffinerſe Mannhelm 150.— Montanwerthe 19 eſſen—.—, Truſt—.— der durch die ſetzten auf Kredite 34% Heſſen 84.80 übeck⸗Büchener—.—, Marien⸗ Südbahn 94.60, Staatsbahn 142.40, Lom⸗ lberger Straßen⸗ und rliner Handelsgeſell⸗ Bank 131 90, Deutſche Bankaktien 203.—— Leipziger Bauk Bochumer 76.40, Gelſenkirchener Laurahütte 194.20, Licht⸗ in Alkaliw 209.—, Aſcherslebener „Hanſa Dampf⸗ 4 war die Rhein. Weizen Januar———[Mais Dezember— Weizen März 70¼ 78, Mais Mai J42% Weizen Oktober—— Kaffee Januar—— Weizen Dezember——— Kaffee März.45 Weizen Mai 79% 79% Kaffee Mai.55⁵ Mais Jannaer:——— Kaffee Jult.60 Mais März ae—Kaſſee September.70 Mais Oktober we— Kaffee Dezember.90 Chicago, 4. Februar. Schlußnottrungen. 4. 5. 2 4.. Weizen Februar 72¼ 72/ Mais Mai 39% 389% Weizen Mai 75¼[74% Schmalz Februar.42.37 Mais Februar 87½% 87%[Schmalz Mai.52 70 Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafenverkehr vom 4. Februar.. Hafenbezirk I. Schlffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung 8 Abch W. Ggan 8 Notterbam Stückgut 'ͤv. d. t 12 13 Wras Maunheim 20 Möorſch 1 3 Sch mitz ſt Abolf Nuhrort KNohles Streng tharing Alfum Bemer barg Kronpr. d D. R Dulsburg 15 Mermanm eta* Boillmaler arig Gltſabeth Nuhrort 15 Npet ſch Maun heim 3 Notterdam Stückgut Hafenbezirk FV. Brien Louiſe Pauline Nuhrort Kohl b. d. Heuwel] Eliſabelh 65 H. v. b. Heuwel. Menktor 75 55 Bo lrenborn 40 85 15„ Terſu ung Hermann 8 2 Louiſe Duls burg.* Mehren Fürſt zu Wled 6„„. A. Stachelhaus Leinrich 5 Bayer Frieda Ludwie 105* Siegfr. Rosenhain, Juwelier, empfiehlt feine Juwelen, goldene Uhren, Schaufenſterauslage mit ſichtbaren 77847 5 01, 5, Silberwaaren. Telefon 2180. — Senezal⸗An Ee Bekanntmachung. und 5 2 75 8 eis⸗Berkündig 25 Atunt Ant, 8. Februar: N —ů eee Die Ausſtellung von Jagdpäffen betr. (62) No. 10079 1. Gemäß her les„den Vollzug des 9 5 ſtehend die Namen derzenigen 1. Septeinber 1900 bis 81. Jaunar 1901 Jagppäſſe ausgeſtellt wurden, zur öffentlichen Kenntniß 7840 8%/ der Verordnung vom 6. Novem⸗ geſetzes betr.“ bringen wir nach⸗ erſonen, an welche für das Jagd⸗ fahr 1. Februar 1900 bis 31, Januat 1901 in der Zeit vom 8 A, Jagdpässe Formular J. Keine. B. Jagdpässe Formular II. — Dο n ——— ——— 5 Bohrmann, 5 „Schlifferdecker, 20. — „Eder, Eduard Philipp, Ziegler in Seckenheim. Jander, Arthur, Graveur in Mannheim. „Stein, Adam., Wirth in Ilvesheim. Clemm, Kurt, Student in Mannheim. Kiefer, Jacob, Friſeur in Wa dhof. Michel, Dr. Ferdinand Reinhard, Fabrikant in Mannheim. „Diffeus, Heinrich, Kaufmann in Mannheim. Diffens, Wilhelm, Kaufmann in Mannheim. Walbel, Ludwig, Wirth in Mannheim. „Eichhorn, Otto, Kaufmann in Mannheim. Breig, Otto, Kaufmann in Mannheim. Engelhard, Emil, Fabrlkant in Mannheim. „Ehrhardt, Theodor, Ingenieur in Mannheim. 5 „Hartmann, Alexander, Fuhruyternehmer in Mannheim. Maier, Paul, Kaufmann in Detmold. Wolter, Kurt, Oberleutnant in Detmold. „Steinmann, Philipp, Schmied in Neckarau. Hermann, Kauf ann in Feudenheim. Carl, Privatmann in Mannheim. Pfeil, Ludwig Simon, Kaufmann in Mannheim. „von Safft, Viktor, Oberſt in Mannheim. O. Jagdpässe Formular III. Jother, Back, Johar 7 „Lemarz, Viktor, Jugenſeur in Frankfurt. Enſenauer, Friedrich, Prioatmann in Ludwigshafen. „Bingler, Franz, Juſtrumentenmacher in Ludwigshafen. lipp, Architekt in Ludwigshafen. Kaufmann in Ludwigshafen. „Ewald Philipp, Privatmann in Ludwigshafen. Back, Joh. Georg, Kaufmann in Ludwigshafen. Mannheim, den 1. Februar 1901. ee Bezirksamt: 5 deff. Hekauntmachnug. Die Herſtellung der Sandſtraße im Wald⸗ hof betr. Nr. 1828 1. Der Stadtrath hat vorbehaltlich der Zuſtimmung Btkanutmachung. Straßenbenennung betr. Nr. 2879 J. Wir bringen hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß, daß die neu in Plan gelegten Strapen im Kleinfeld mit Zu⸗ des Bürgerausſchuſſes in der ſtimmung Groß 17 5 ßh. Bezirksamts Sitzung vom 14. Dezember 1900 folgende Vetecmmngen erhalten beſchloſſen, die Saus ſtraß imſhaben: 78385 Stadttheil Waldhof, Strecke von der Wachtſtraße bis zur weſtlichen Bahnhofſtraße, herzu⸗ ſtellen, ſowie die Angrenzer zur rägung der Herſtellungskoſten nach Maßgabe der vom Bürger⸗ gusſchuß auf Grund des Orts⸗ ſtraßengeſetzes und der Vollzugs⸗ berordnung heerzu aufgeſtellten allgemeinen Grundfätze ünd nach Maßgabe des Voranſchlags und der äufgeſtellten Liſte der bei⸗ kragspflichtigen Angrenzer bei⸗ zuziehen. 78334 Es werden daher die in den 88 3 und der Vollzugsverord⸗ Rung vom 4. Auguſt 1890„die Leiſtüngen der Anſtößer bei Her⸗ ſtellung von Ortsſtraßen betr.“ vorgeſchriebenen Vorarbeiten, nämlich: petaillirte Ueberſchlag des Aufwands, zu deſſen Be⸗ ſtreitung die Grundbeſitzer bei⸗ gezogen werden ſollen, ſowie die a) die von der Seckenheimer⸗ ſtraße längs dem Schlacht⸗ und Viehhof nach der Viehhofſtraße führende Straße: Schlachthofſtraße, b) die von dem Ausgangs⸗ punkt der Schlachthofſtraße in ſüdweſtlicher Richtung nach der Viehhofſtraße ziehende Straße: Möhlſtraße, e) die von der Seckenheimer⸗ ſtraße zunächſt ſüdlich und daun ſüdöſtlich die Möhlſtraße durchſchneidend— nach der Vieh⸗ hofſtraße führende Straße: Weidenſtraße, d) die von der Weidenſtraße in ſüdweſtlicher Richtung nach der theinhäuſerſtraße führende Straße: Windmühlſtraße. Mannheim, 2. Februar 1901. Das Bürgermeiſteramt: Martin. Häling. diſte 5 beitragspflichtigen 60 Grundbeſttzer, b. Der Straßenplan, aus Verge un den Bekanntmachung. Die Bekämpf⸗ ung der Blutlaus 82 belk. (61) Nr. 10090 1. An ſämmt⸗ liche Bürgermeiſterämter des Bezirks. Das außerordentlich häufige Vorkommen der Blut⸗ laus an den Apfelbäumen im letzten Jahre macht nothwendig, daß die Bürgermeiſterämter auf Giund des 8 39 Feldpol.⸗Ord⸗ nung die erforderlichen Anord⸗ nungen zur Vertilgung der Bluklaus alsbald treffen. Die Vertilgung kann dadurch ge⸗ ſchehen, daß Stämme und Aeſte von alter Rinde, Mooſen und Flechten geſäubert werden, damit der Blutlaus möglichſt wenig Schlupfwinkel zur Eierablagege⸗ boten ſind. Von der Blutlaus befallene Stellen, welche ſich durch weiße Filzflocken ſchon aus einiger Entfernung kenntlich machen, ſind mit Neßlerſchem Juſektengift in etwa—pfacher Verdünnung mittelſt einer Stahl⸗ oder Wurzelbürſte gründlich ab⸗ zureiben. An Hochſtämmen läßt ſich die Blutlaus, da ſie ſtets an der unteren Seite der Aeſte und Zweige ſitzt, mittelſt eines auf einer Stange befeſtigten und mit der Neßler'ſchen Flüſſig⸗ keit getränkten Schwammes ver⸗ tilgen. Sind Aeſte und Zweige ſtark von der Blutlaus beſchädigt, dann iſt es das einzige und ficherſte Mittel, die getroffenen Theile vorſichtig zurückzu⸗ ſchneiden, die Abſchnitte ſorg⸗ fältig zu ſammeln und ſogleich an Ort und Stelle zu ver⸗ brennen. Auch müſſen die oberen Wurzeln der inftcirten Bäume unterſucht, eventuell aufgegraben, mit Gift überſpritzt und zuletzt mit gelöſchtem Kalk hark am Stamme etwa 5 em hoch bedeckt werden. Das Neßler'ſche Mittel kann von der Obſtbauſchule Auguſten⸗ berg bezogen werden.(Siehe Nr. 26 des Landwirth.⸗Wochen⸗ blatts.) Nöthigenfalls wolle der Kreis⸗ und der Gemeindebaum⸗ wart, wo ſolcher vorhanden iſt, zur Rachsertheilung beigezogen werdeu. Vorſtehende Anordnüng iſt in der Gemeinde ortsüblich bekannt zu geben. Wir nehmen an, daß das Vertilgungsmittel auf Gemeinde⸗ koſten bezogen und entweder un⸗ entgeltlich an die Beſitzer von Apſelbäumen abgegeben oder durch beſondere von dem Ge⸗ meinderath aufzuſtellende ge⸗ eignete Perſönlichk iten an den von de Blutlaus befallenen Apfelbäumen angewendet wird. Binnen 14 Tagen iſt zu be⸗ richten, was zur Vertilgung der Blutlaus angeordnet würde, wer das Blutlaus⸗Inſektengift anzu⸗ ſchaffen hat und wer mit der Anwendung deſſelben betraut wurde. 78404 Binnen 4 Wochen iſt ſodann weiter zu berichten, ob und wie die vom Bürgermeiſteramt an geordneten Maßregeln zur Durch führung gelangt ſind. Im Lobal der Holksküche, 9, 0 erhalten jeden Montag und Freitag von ½6 bis ½8 Uhr Frauen und Mädchen unentgeltlich Nath und Auskunft in Rechts⸗ und andern Angelegenheiten von den Frauen der Rechtsſchutzſtelle. „Patria“ Mannheim. Samstag, den 9. Februar 1901, Abends ½9 uhr im Saale des Caſino Humoriſtiſche Abendunterhaltung mit Tanz„ wozu wir unſere verehrl. Mitglieder nebſt Familienangehörige freundlichſt einladen. Der Vorſtand. Vorſchläge beliebe mau bis längſtens Donnerſtag, 8. Februgr in unſerem Lokal„Stadt Lück“ P 2, 10 einzureichen. 77717 Quarteti-Verein Mannheim Sonntag, den 17. Februar 1901, Abends 7 Uhr in den oberen Sälen des Badner Hofes Maskenball. Vorſchläge für Einzuführende deliebeman an den Probeabenden Dienſtags u. Freitags im Lokale(Scheffeleck) oder bei den Herren Gg. Hettinger, Q 5, 14 und Wilh. Schönberger, 1 zugeben. Kartenſchluß Dienſtag, den 12. Februar. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Orchester-Verein Mannheim. Sountag, den 10. Februar 1901, Abends 7 Uhr in den oberen Sälen des„Badner Hofes“ Masken-Ball. Vorſchläge für Einzuführende beliebe man im Lokal„Scheffeleck“, M 3, 9, bei Herren Kaul⸗ mann, N 3, 14 und Hch. Hammer, M 4, 5 abzugeben. 77640 Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Der Vorſtand. Für den häuslichen Bedarf und Geſellſchaften empfehle ich Mliuchner Auguſtinerbrän Fulmbacher ſa, Exportbier I. 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Wir bringen dies mit dem Anfigen zur öffentlichen Kennt⸗ Uiß, daß etwaige Einwendungen während der gleichen 14 tägigen Friſt bel Ausſchlußvermeiden bei ſind Stadtrath geltend zu machen ſind. Mannheim,.fFebruar 1901. Stadtraih: Martin Schaum. Hekanntmachung. Die üunterm 14. Dezember vorigen 1 257 mit Termin vom 28. gleichen Monats aus⸗ geſchrieben geweſene öffentliche Submiſſton auf Ausführung der Tü ucherarbeiten zumRen⸗ bau des Schulhauſes auf dem Lindenhof wird hiermit anfgehoben und für die Ver⸗ dieſer Arbeiten eine neue ſſentliche Submiſſion ausge⸗ ſchrieben. 78860 Angebote hierauf ſind ver⸗ chloſſen und mit entſprechender ufſchrift verſehen bis längſtens reitag, 15, Febr. d. Js., Vormittags 11 uhr, dei der unterferkigten Stelle ein⸗ zureſchen, woſelbſt dieſelben in Gegenwart der erſchienenen Bie⸗ ter exröffnet werden ſollen und Angebotsformulare erhoben wer⸗ den können. Mannheim, 5. Febr. 1901. Hochbauamt. NR Hauſer. Jwangsverſttigrrung. Donnerſtag den 7. d. Mts., Nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 im e gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern: 78892 Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 6. Febr. 1901. Baumann Gerichtsvolzieher. terrlch! Buchfuhr 2debr. Gander.2 Autuhrlicher Prospect 76239 Große Vorhänge werden zum Waſchen u. Bügeln dei ſorgfältigſter Behandlung angenommen und prompt und igſt beſorgt. 34000 O 8, 19. Cratis, Jielban⸗Materialien. Nr. 1048. Die Lieferung nach⸗ ſtehender Sielbaumaterialien zur Ergänzung des Lagerbeſtandes ſoll öffentlich vergeben werden. 2405 lfd. m Steinzeugrohre in verſchiedenen Lichtweiten, 968 fd. m Steinzeugſd lſtücke, 138 Stück Einlaßſücke,— 980„ Abzweige,— 11„ Uebergangs) rohre, 5 716„ Bogenrohre, 730„ Berſchluß⸗ teller,J 34500 kg Ciſentheile. Die Verdingungsunterlagen liegen auf dem Tiefbauamt Lit. L. 2 No. 9 zur Einſicht auf und werden Abzüge zum Preiſe von .00 M. ahgegeben, Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tlefbauamt bis zum Samſtag, 23. Februar l.., Vormittags 11 uhr einzuliefern. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote belzuwohnen. Nach der Eröffnung der Sub⸗ miſſionsverhandlung eingehende Angebote können nicht mehr an⸗ genommen werden. 78359 Mannheim, 1. Februar 1901. Tiefbauamt Abtheilung Sielban: Berger. Vergebung von Flußlies und Pflaſterſand. No. 1030 Die Lieferung von 8500 ebm Rheinkies, wie er fällt und 6000„geſiebten Pflaſter⸗ ſand ſoll im Submiſſionswege ver⸗ geben werden. Angebote, welche ro ohm geſtellt ſein müſſen, ſind portofrel, verſiegelt und mit enſprechender Aufſchrift verſehen ſpäteſtens am Donnerſtag 14. Febr. d.., Bormittags 10 uhr, bei unterzeichneter Amtsſtelle ein⸗ zureichen, woſelbſt Bedingungen und Angebotsformulare gegen Erſtattung der Verpielfältigungs⸗ koſten in Empfang genomnien werden können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen Angebote an ge⸗ nauntem Termine deizuwohnen. Nach Eröffnung der Sub⸗ miſſion können Augebote nicht mehr angenommen werden. Mannheim, 31. Jauuar 1901. Tiefbau mt. Eiſenlohr. 78858 Mannheim, 2. Februar 1901. Großh. Bezirtsamt: Telephon Nr. 446. Servietten in allen Preislagen. Tiſchtücher am Stück u. abgep. Rein Leinen zu Hemden u. ſ. w. mit Sprüchen. Altthüringiſche Tiſchdecken mit der Wartburg. Lang. Caſé Francais. 72041 Medicinal⸗Cognac Eicker&k Hüber, Köln a. Mh. Aerztlich empfohlen. Flaſcht M..—, Klaſche Ml..75. 1 8 0 in allen beſſeren Geſchäften. Jede Flaſche iſt mit der rothen Firmencapſel verſchloſſen und trägt die Analyſe der amtlichen Unterſuchungs⸗Anſtalt von Dr. labt. Biſſinger Henking, worauf ganz beſonders hinweiſen. Nieverlage bei: M. Kropp Nachf., Kluſtſttaße, N 2, 7. Lentral-Drogerie, Specfalhaus für We Tababe u N2, 7. Kunst- strasge. Inhaber Gg. Springmann, academ. geprüfter Fachmann. Telephon 1270. 58223 Empire- r Frstklassiges Scgee ce deeweden Grbsste deutsches Fabrikat. Sehreib. 2—85 geschwindigkeit. 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