FW. tel. 78841 — 79224 52 8 nal! leu! NZ⁊ S häti deng Pfg. roll⸗ chutze 79224 89) kurt thof⸗ lig. u! tzim⸗ Zand. 5 25 57 ver⸗ gen. 5,9. auf 9460 der en 57 l5 t bei an⸗ für 14 Kin⸗ 2 28873 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Ponlime eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. GBadiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. kannheimer Journal. Verantwortlich fſte Polttik: Dr. Paul Harms, für den lokalen und proy. Thell⸗ Eruſt Müller, ſür Theater, Kunſtuu. Feuflleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ (Mannheimer Volksblatt.) Inſerate: jon. Nr. 377 715„(Erſte M ˖ 5 Colonel Zeile.... 20 Pfg. Telephon: Redaktion: Nr. 377.(III. Jahrgang.) Erxpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. rdpsgarg Le we e Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. Aenen 5 Euinzel Nummen„ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Un ebung. E 6, 2 fünamilh. Ni 8 I Maunheint. Nr. 9e 7 2⁵ Montag, 25. Februar 1901.(Abendblatt.) Einiges über China's Jukunft. Der„Oſtaſiatiſche Lloyd“ bringt in ſeiner Ausgabe vom 18. Januar einen beachtenswerthen Leitartikel, dem wir die fol⸗ genden, die Zukunft China's betreffenden Stellen, entnehmen: „In fünfzig Jahren wird es fünfzig Millionen patriotiſche Borer geben, das kann gar keinem Zweifel unterliegen“,— meinte kürz⸗ lich Sir Robert Hart. Dieſe Prophezeihung und ähnliche Aus⸗ laſſungen des im chineſiſchen Dienſte ergrauten General⸗Zoll⸗ direktors haben viel Achſelzucken erregt. Mit dem Vorausſagen iſt es allerdings eine eigene Sache. Das hat übrigens, wie nicht ſo allgemein bekannt ſein dürfte, Sir Robert Hart ſchon wie⸗ derholt erfahren. Als er den Zolldienſt Stufe um Stufe auf⸗ zubauen begann, legte er den Beamten in den ſechziger Jahren nachdrücklich ans Herz, ſie müßten ſich mit dem Gedanken vertraut machen, daß der ganze Dienſt in abſehbarer Zeit in chineſiſche Hände überginge. Jetzt ſieht es aber nicht darnach aus, daß ſelbſt der jüngſte Zollbeamte das noch erleben wird. Ferner hatte Sir Robert Hart den feſten Glauben, nach der Eröffnung der erſten Häfen am Yangtzekiang müßte ſich der Handel von Shanghai allmählich nach Chinkiang ziehen. Er ſtützte ſich hierbei haupt⸗ ſächlich darauf, daß der große Kaiſerkanal bei Vhingkiang den Hangtze kreuzt. Trotz dieſer für Chingkiang günſtigen Um⸗ ſtände iſt aber Shanghai doch das Handelszentrum von Mittel⸗ china geblieben und wird es vorausſichtlich auch in Zukunft bleiben. Wir wollen hier nicht eine Prophezeihung gegen die andere ſetzen. Aber ein paar Worte über die muthmaßliche Zu⸗ kunft des großen Reiches werden vielleicht doch am Platze ſein. Uns ſcheint es, als ob die Verhältniſſe immer mehr dazu dräng⸗ ten, den Mandarinen die oberſte Regierungsgewalt allmählich aus den Händen zu nehmen und ſie an Abendländer zu über⸗ tragen. Die Chineſen ſind kein Herrenvolk und werden auch nie eins werden. Sie ſind vortreffliche Kaufleute und Landleute, aber keine guten Herrſcher. Die große Menge des chineſiſchen Volkes würde ſchwerlich etwas dagegen einzuwenden haben, wenn die Fremden eine Art Oberaufſicht über das ganze Reich erhielten. Was bekümmert ſich der Durchſchnittschineſe um ſolche Dinge! Sie ſind ihm ganz gleichgiltig. Wenn andererſeits heute wenig Ausſicht vorhanden zu ſein ſcheint, daß thatſächlich eine der⸗ artige Bevormundung der geſammten Regiexung in die Wege geleitet wird, ſo dürfte das vor Allem daran liegen, daß gegen⸗ wärtig noch Niemand recht anzugeben weiß, wie eine ſolche Ober⸗ aufſicht am Beſten einzurichten iſt. Die Zeit dafür iſt noch nicht reif. Aber ſchon in fünfzig Jahren wird die Oberaufſicht Europas über China vielleicht eine Thatſache ſein. Wir hoffen, daß die Möglichkeit einer derartigen weiteren Entwicklung bei der jetzigen Neuordnung der Dinge im chineſiſchen Reiche auch an maßgebender Stelle beachtet werden wird. Jeden⸗ falls würde es ein ſchwerer Fehler ſein, wollte man mit ihr nicht rechnen. Die chineſiſche Frage wird weder heute noch morgen gelöſt werden. Das Günſtigſte, was wir erwarten können, iſt, daß von den Mächten ein modus vivendi gefunden wird, der die große Katſtrophe, für die heute die europäiſchen Mächte viel⸗ leicht noch viel weniger vorbereitet ſind, als die Chineſen, auf ein paar Jahrzehnte hinausſchiebt; kommen muß aber eine Um⸗ wälzung von Grund aus, und es fragt ſich nur, wer in dem Augenblick, wo ſie unvermeidlich wird, ſich in Vorausſehung deſſen, was eintreten mußte, von den Ereigniſſen nicht über⸗ raſchen läßt, wie heute thatſächlich die Mächte ohne Ausnahme von ihnen überraſcht worden ſind. Dieſe Thatſachen bieten vor allen Anderen genügende Be⸗ rechtigung, die Prophezeihung des Sir Robert Hart, welche mehr wie geeignet iſt, die öffentliche Aufmerkſamkeit in ganz falſche Bahnen zu lenken, als fragwürdig hinzuſtellen und ihr zu wider⸗ ſprechen. Irren iſt natürlich menſchlich, aber es wird für die Chineſen ſicherlich die Zeit kommen, wo die natürliche Entwick⸗ lung der Dinge rückſichtslos und unaufhaltſam über ihre Köpfe hinwegſchreiten muß und wird.“ —— Politiſche Ueberſicht. *Mannheim, 25. Februar. „Giftige Angriffe“ hatte die„Nordd. Allg. Ztg.“ jene Preßſtimmen genannt, die den Beſuch des Königs Eduard in Deutſchland als eine familiäre Angelegenheit darſtellten. Als Erwiderung darauf widmen nun die hochkonſervativen„Dresdener Nachr.“ dem offiziöſen Sprach⸗ Stärkſte, was bisher an Brüskirung der öffentlichen Meinung geleiſtet worden iſt; ſie iſt geradezu ein Schlag ins Geſicht für das geſammte nationale Denken und Empfinden, wie es ſich Eng⸗ land gegenüber im deutſchen Volke äußert. Daß kein einziger wohlgeſinnter Deutſcher daran denkt, dem Kaiſer irgendwie per⸗ ſönlich zu nahe zu treten, braucht nicht erſt bewieſen zu werden, weil es ſelbſtverſtändlich iſt; die gegentheilige Behauptung ſtellt ſich als eine„giftige“, um mit der„Nordd. Allg. Ztg.“ zu reden, Inſinuation dar. Das Recht einer ſachlichen nationalen Kritit aber wird ſich die patriotiſche öffentliche Meinung im Reiche kei⸗ nesfalls nehmen laſſen, ohne Rückſicht auf höfiſch⸗dynaſtiſche Be⸗ ziehungen, und wenn ein offiziöſes Blatt es wagt, dabei den nationalen Warnern und Wächtern„Geſinnungsrohheit“ zu unterſtellen, ſo iſt das eine Ausſchreitung des offiziöſen Preß⸗ koſakenthums, für deren richtige Kennzeichnung es der parlamen⸗ tariſchen Sprache an geeigneten Ausdrücken gebricht. Ueber„Hunnenbriefe“ ſchreibt der Berichterſtatter des Lok.⸗Anz., Dr. Wegener, unterm 9. Januar aus Zankru:„Ich leſe ſoeben hier die Reichstags⸗ verhandlungen von Mitte November über China und die verſchie⸗ denen Leitartikel über die ſogenannten„Hunnenbriefe“ und die dadurch hervorgebrachte Exregung in Deutſchland. Es iſt doch unglaublich, wie falſch die Dinge daheim aufgefaßt werden. Hier an Ort und Stelle iſt die Empfindung allgemein, wie wenig der wirkliche Krieg den leidenſchaftlich vorhergegangenen Reden da⸗ heim entſprach, wie das Ganze eine Kette von oft direkt über⸗ triebenen Rückſichtnahmen geweſen, ſo weit gehend, daß ſie faſt den Erfolg der Aktion in Frage ſtellen mußten. Wegener er⸗ läuterte dann, wie ſich unſere Soldaten, weil eben in Wirklichkeit ſo gatr nichts Romantiſches, ſo gar nichts ihren kriegeriſchen Er⸗ wartungen Entſprechendes ſich ereignete, künſtlich in Aufregungen hineinredeten, denen jede poſitive Grundlage fehlte. Wie ſie ſich Abends an den Lagerfeuern gegenſeitig graulich machten, wie aufgeregte Wachtpoſten aus jedem unerklärten Geräuſch nicht exi⸗ ſtirende Gefahren heraushörten u. ſ. w.„Aus ſolchen Stim⸗ mungen heraus und aus dem Bedürfniß, daheim zu renommiren, müſſen jene Briefe entſtanden ſein. Ich begreife nur nicht, daß man den Ergüſſen ſolcher Leute, die ja doch wie die Kinder ſind, eine ſolche Ernſthaftigkeit beimeſſen kann.“ Deutſches Reich. 1J] Berlin, 24. Febr.(In der Saccharinfrage) ſtehen, wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, das preußiſche Finanz⸗ und Landwirthſchaftsminiſterium auf Seiten der Be⸗ fürworter einer möglichſt großen Verkaufsbeſchränkung. Das Handelsminiſterium gibt dagegen der hohen Beſteuerung den Vorzug. —(Zur Errichtung eines Falkdenkmals) durch die preußiſche Lehrerſchaft wird es nicht kommen. Der Kul⸗ tusminſter, der die moderne Volksſchule geſchaffen hat, wird aber durch eine„Falk⸗Stiftung“ geehrt werden, wozu die Mittel durch Preußens Vollsſchullehrer aufgebracht werden ſollen. Die Skif⸗ tung iſt zur Unterſtützung unverſorgter alternder Lehrertöchter und bedürftiger Lehrerwittwen in Ausſicht genommen. Dieſer Gedanke findet bei den Volksſchullehrern aller Provinzen großen Beifall. —(Als Schießpreis) hat der Kaiſer dem in Oſtaſien ſtationirten Kreuzergeſchwader einen goldenen Aufſatz verliehen, Der Preis ſoll ſtets bei dem Kommandanten des Geſchader⸗ ſchiffes Aufſtellung finden, das bei der letzten Uebung im Ar⸗ tillerieſchießen die beſten Leiſtungen zu verzeichnen hat. —(Ueber die Bekleidung und Ausrüſtung) des Oſtaſtatiſchen Expeditionskorps veröffentlicht das„Armee⸗ verordnungsblatt“ folgende Kabinetsordre: Im Einbernehmen mit Meinen Hohen Verbündeten u. ſ. w. beſtimmte Ich, daß bei dem Oſtaſiatiſchen Expeditionskorps überall die Hoheits⸗ abgeichen des Deutſchen Reiches an die Stelle derer der Einzelſtaaten treten. Auch ſoll der Erſatz an Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücken für das ganze Expeditionskorps einheit⸗ lich nach den von Mir bereits genehmigten neuen Proben und den anliegenden Beſtimmungen erfolgen. Prozeßz Schels. Unter geradezu fürchterlichem Andrange des Publikums wird Nachmittags halb 4 Uhr der Sitzungsſaal geöffnet. Das Gericht erſcheint und zum maßloſen Erſtaunen aller Anweſenden verkündet der Vorſitzende, Herr k. Oberlandesgerichtsrath Braun ſofort folgendes Urtheil: J. Das Verfahren gegen den Regiſſeur Sigfried Raabe wegen Beleidigung wird eingeſtellt! II. Der Privatkläger Karl Schels hat ſämmtliche erwachſene Koſten zu tragen, ſowie die dem Beklagten Raabe entſtandenen nothwendigen Koſten und Auslagen zu erſtatten; vorbehaltlich des durch Theilurtheil ergangenen Beſchluſſes, wonach Schels durch Zurücknahme der Klage gegen die Direktoren Stollberg und Schmederer in die hiedurch erwachſenen Koſten bereits ver⸗ urtheilt iſt. Kläger Schels war nicht mehr erſchienen.— Nur langſam verließ das vollſtändig überraſchte Publikum den Sitzungsſagl. Wie wir hören, iſt Herr Karl Schels aus der Redaktion des „Bayer. Kurier“ ausgeſchieden. Ein Kommentar zu dieſem Berichte iſt wohl überflüſſig. Auch der Uneingeweihte weiß, was die Zurücknahme der Klage in dieſem Falle zu ſagen hat. Schlimm iſt es aber, daß nicht nur Schels gerichtet aus dieſem Prozeſſe hervorgeht, ſondern auch eine große Anzahl ausübender Künſtler und— Theaterdirektoren in recht ſeltſamer Beleuchtung vor uns ſtehen. Die„Münchn. N. Nachr.“ machen zu dieſem Thema recht unliebenswürdige Gloſſen. Tagesneuigkeiten. — Schiffsuntergang in San Franzisko. Man berichtet uns aus San Franzisko unterm 22. Februar:„Wir haben hier ſeit langer Zeit in unſerem Hafen keine Aufregung erlebt, wie ſie heute Morgen durch einen Schiffsunfall hervorgerufen wurde, der leider einen großen Verluſt an Menſchenleben verurſacht hat. Seit geſtern Abend herrſchte ein undurchdringlicher Nebel, der im Hafen bereits verſchiedene kleinere Unfälle mit ſich brachte⸗ Auch heute Morgen wollte dieſer unheimliche Gaſt noch nicht weichen und lagerte in grauen ſchweren Maſſen über der ganzen Bay. Unſer berühmtes„Goldenes Thor“ war vom Lande aus überhaupt nicht ſichbar, und das markdurchdringende Heulen der Dampſyrenen wollte ſeit zwölf Stunden überhaupt kein Ende nehmen. Gegen Mittag wurden plötzlich zwei große Schiffsboote von den Quais aus ſichtbar, welche mit Menſchen überfüllt waren und ſich nur mühſam dem Lande nähern konnten. Dies war das erſte Anzeichen davon, daß draußen ein Schiff in Noth gerathen war und das Land nicht mehr hatte erreichen können. Die Boote kamen von dem amerikaniſchen Dampfer„City of Rio de Ja⸗ neiro“, welcher von Hongkong und Yokohama mit einer werth⸗ vollen Ladung und ungefähr 200 Paſſagieren nach hier unter⸗ wegs war, und im dichten Nebel vor dem„Goldenen Thor“ auf die vorlagernde Riffkette aufgefahren war. Zunächſt waren die Hafenbehörden an Hand der Meldungen der geretteten Schiffs⸗ offtziere der Anſicht, daß bei der glatten See und der anſchei⸗ nenden Anweſenheit aller ſonſtigen Fomplikationen irgend welches Unheil mit Bezug auf Mannſchaft und Paſſagiere nicht ein⸗ getreten ſei. Aber leider wurde man bald eines Beſſeren belehrt. Die Boole hatten ungefähr eine halbe Stunde gebrauc ihrer übergroßen Fracht an Menſchen vom Eingange fens an die Landungsſtellen zu gelangen, und dieſe Zeit hatte genügt, um trotz der rulſigen See die„Rio de Janeiro“ zum vollſtändigen 5 Wrack zu machen und ſie innerhalb einer Viertelſtunde zum Sinken zu bringen. An Bord des unglücklichen Schiffes müſſen trotz der Energie des Kapitäns und ſeiner Offiziere wüſte Szenen ſtattgefunden haben, indem nach Ausſage der geretteten Paſſa⸗ giere die Mannſchaft nicht zu halten war und ſich theilweiſe ohne Rückſicht auf ihre Pflicht als erſte auf die Rettungsboote ſtürzten, ſodaß ein wahrer Kampf um Aufnahme in die Letzteren entſtand. Der Kapitän Ward ſoll ſich untadelig benommen haben und iſt auch, bis zum letzten Moment auf der Kommandobrücke ſeine Be⸗ fehle gebend, zu Grunde gegangen. Soweit ſich bis jetzt feſtſtellen läßt, find mindeſtens 140—160 Menſchenleben zu Grunde ge⸗ gangen, eine Zahl, die ſich hauptſächlich aus der Schiffsmann⸗ ſchaft und den Zwiſchendeckspaſſagieren zuſammenſetzt. Es waren hauptſächlich chineſiſche Einwanderer, welche durch ihr wahn⸗ ſinniges Verhalten die Panik an Bord hervorriefen und die Konfuſion jede Minute vergrößerten. Die geretteten Offiziere verſichern, daß alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen vor der Strandung getroffen wurden, und daß die letztere deßhalb un⸗ erklärlich iſt. — Ein Fall von Ueberbürdung im klaſſiſchen Alterthum. Die Klage wegen Ueberbürdung der Schulkinder ſind wir ge⸗ wohnt als etwas recht Mordernes, als eine Folge der Ueber⸗ ſchätzung des Wiſſens, die in unſerer Zeit Platz gegriffen hat, anzuſehen. Im Gegenſatz dazu weiſt man auf das klaſſtſche Alterthum mit ſeiner ſtarken Betonung der körperlichen Er⸗ ziehung hin. Nun erzählt uns jedoch ein Philologe Dr. Kotel⸗ mann in der„Zeitſchrift für Schulgeſundhei je“ einen Fall alten N n Tode des n Jungen weiſt Züge auf. Seine Eltern haben ihm ein Todtenbenkmal geſetzt, das im Palaſt des Rathes der Stadt auf dem Kapitol in Rom aufbewahrt wird. Die Grabanlage enthält eine kleine Grabkammer für die Aſche des Verſtorbenen, über der ſich ein biereckiges Poſtament mit eingelegter Marmor⸗ tafel erhebt. Oben darauf ſteht das Denkmal aus weißem Marmor, das 1,15 Meter hoch iſt und von einem niedrigen Dache gekrönt wird. In einer halbrunden Niſche auf der Vorderſeite ſteht ein Knabe, mit Tunika und faltenreicher Toga bekleidet; ſeine Rechte hat er vorn an die Bruſt gelegt, in der Linken hält er eine zum Theil entfaltete Bücherrolle. Zu den Seiten der Niſche iſt eine griechiſche Inſchrift, darunter ſind ſechs lateiniſche Zeilen und zwei griechiſche Epigramme angebracht. In dem Giebelfelde darüber aber iſt ein Lorbeerkranz mit flatternden Bändern dargeſtellt— handelte es ſich doch um einen kleinen Sieger im Wettkampf! Die lateiniſche Inſchrift gibt über den Knaben Auskunft. Die wörtliche Uebertragung lautet:„Den ſeligen Geiſtern geweiht. Dem Quintus Sulpicius Maximus, Sohne des Quintus von der Claudiſchen(Tribus), aus römiſcher Familie. Er lebte 11 Jahre, 5 Monate 12 Tage. Dieſer ſteigerte, nachdem er im dritten Wettſtreit⸗Fünfjahr unter zwei⸗ undfünfzig griechiſchen Dichtern aufgetreten war, die Gunſt, welche er wegen ſeines zarten Alters erregt hatte, durch ſein Talent bis zur Bewunderung und ging mit Ehre(aus dem Kampfe) hervor. Die extemporirten Verſe ſind deswegen bei⸗ gefügt worden, damit es nicht den Anſchein gewinne, als hätten die Eltern ihren Empfindungen nachgegeben: Quintus Sul⸗ picius Eugramus und Lucinia Januaria, die tiefbetrübten Eltern, haben(dieſes Grab) dem liebevollſten Sohne und ſich und ihren Nachkommen errichtet.“ Der erwähnte Wettbewerd fand im Jahre 94 n. Chr. unter Domitian ſtatt. Beim dritten Kampf“ wurde um den Preis in der Muſik gerungen, worunter auch die Dichtkunſt, insbeſondere das Improviſiren lateiniſcher und griechiſcher Verſe, zu verſtehen iſt. Der elfjährige Quintus Sulpicius Maximus hatte ſich dabei mit dem griechiſchen Stegreifgedicht, das auf ſeinem Denkmal mitgetheilt iſt, aus⸗ gezeichnet. Es behandelte das Thema:„Welcher Worte ſich wohl rreen Angeiger, Aus Stadt und Cand. Maunheim, 25. Februar 1901. * Verſetzungen und Ernennungen. Landgerichtsrath Dr. Kärl Reichardk in Konſtanz wurde zum Miniſterialtath der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts, Oberamtsrichter Max Huf⸗ ſchmid in Gernsbach zum Landgerichtsrath in Konſtanz ernannt und O ichter Ludwig Mornhinweg in Engen in gleicher Eigenf das Amtsgericht Gernsbach verſetzt. * Verhütetes Eiſenbahnunglück. Aus Speier, 23. Febr., i Durch die Umſicht des Bahnwartes wurde geſtern ztrecke zwiſchen Lingenfeld und Heiligenſtein ein großes unglück verhütet. Von einem Güterzug, der nach Germers⸗ fuhr, riſſen an dieſer Stelle 21 meiſt mit Kohlen beladene Wab und blieben auf der hier eingeleiſigen Strecke ſtehen, ohne daß das Zugsperſonal es bemerkt hätte Bald darauf erreichte der 10.14 Uhr von Germersheim hier eintreffende Perſonenzug die Strecke und wäre zweifellos auf dieſe Wagen geſtoßen, wenn nicht der Bahn⸗ wärter die Wagen bemerkt und den Führer des Perſonenzuges auf die drohende Gefahr aufmerkſam gemacht hätte, ſo daß der Zug noch zum Stehen gebracht werden konnte. Mit einer Stunde ätung traf alsdann der Perſonenzug hier ein. Reberfallen wurde in Ludwigshafen geſtern Nacht gegen 12 Uhr, als ſie ſich mit ihrem Begleiter aus einer Wirthſchaft beim alten Schießl e nach Hauſe begeben wollte, die 21 Jahre alte Fabrikarbeiterin Anna Schmittberger von einem Unbekannten, der plötzlich den Straßendamm ſprang, ihr ohne ein Wort zu ſprechen einen Meſſerſtich in den Rücken und zwei Stiche in den Oberſche rſetzte und dann über das Feld davonlief. Die Ver⸗ —55 wurde mittelſt Chaiſe nach dem Ludwigshafener Krankenhauſe verbracht. 8 Aus dem Großherzogthum. *Vom Bodenfee, 24. Febr. Die Frage der Waſſerverſorg⸗ Aungen iſt in den letzten Jahren, namentlich in den Kreiſen Konſtanz zund Waldshut, die größte Aufmerkſamkeit zugewandt worden. Es dürfte kaum einem Zweifel unterliegen, daß insbeſondere der Rück⸗ gang, bezw. das nahezu gänzliche Verſchwinden des Typhus hiermit in i direkten Zuſammenhange ſteht. Die prophylaktiſchen Maß⸗ den insbeſondere auf dem großen Gebiete der Typhus⸗ ine hohe Bedeutung gewonnen. Es iſt eine vornehmlich Koch in Berlin beſtätigte Thatſache, daß die gute Be⸗ Trinkwaſſer und Waſchwaſſer weſentlich zur Ver⸗ ſchaffen hütung des Typ at, daß aber auch eine rationelle Reinhaltung des Bo Desinfettion und regelmäßige Entleerung der Ab⸗ brtgrubt neſem Behufe nicht minder geboten erſcheint. Der Ab⸗ Hominaltyphus iſt die furchtbare Geißel der kriegführenden Heere, ſo daß noch im Feldzuge 1870/71 die Mortalität an Typhus die von allen anderen Krankheiten zuſammen übertraf. Pfalz, Beiſen unnd Umgehung. Fußgönheim, 24. Febr. In einer Scheune dahier erſchoß wa 30 Jahre alte ledige Ackerer Philipp Hohl von Gönheim. ſch iebe iſt das Motiv dieſer unglückſeligen That. * Ztveibrücken, 24. Febr. In dem nahen Ernſtweiler ereignete ſich ein ſchreckliches Unglück. Der 42 Jahre alte Maurer Herleth aus Dem benachbarten Contwig wurde durch ein einſtürzendes Gewölbe im Keller der Brauerei Schwartz, woſelbſt er mit Bauarbeiten beſchäftigt wat, todt gedrückt. Die Unterſuchung ſoll ergeben haben, daß der Verunglückte den Einſturz durch Unvorſichtigkeit bezw. eigenes Ver⸗ ſchulden herbeigeführt habe. Die Arme hinterläßt eine zahlreiche Familie. * Worms, 24. Febr. Die Stadiverordnetenverſammlung ge⸗ Rehmigte den Rückerwerb von 1067 Quadratklafter Gelände am Bar⸗ Haroſſaplatz von der Wormſer Baugeſellſchaft zum Zwecke der Be⸗ ſchaffung eines Bauplatzes für das neue Gymnaſtalgebäude. Die Vortſelbſt vorgeſehenen Wandelhallen kommen in Wegfall. *Mainz, 24. Febr. Die Dienſtalterszulagen der Lehrer und Lehrerinnen an den Volksſchulen und der mit Volksſchullehrereigen⸗ ſchaften angeſtellten Lehrer und Lehrerinnen an den höheren Bürger⸗ chulen ſind nach einer Verfügung des Großh. Miniſteriums des In⸗ ern vom 1. April 1901 an in Monatsraten im Voraus zur Aus⸗ zahlung zu bringen. * Fraukfurt a.., 24. Febr. Nachdem noch bis geſtern Mittag renger Froſt geherrſcht, trat Nachmittags ein Witterungsumſchwung Ein. Heitte haben wir Thauwetter, jedoch ohne Niederſchkäge. * Eßlingen, 23. Febr. Vorgeſtern Abend ſtürzte ein Arbeiter, Vater von 5 Kindern, der im Gymnaſium mit dem Aufwärmen der kingefrorenen Waſſerleitung beſchäftigt war, ſo unglücklich aus einer Höhe von—7 Meter daß er, ohne wieder das Bewußtſein erlangt zu haben, ſeinen Verletzungen erlag. SHeilbroun, 23. Febr. Vor der hieſigen Strafkammer wurde ber verheirathete Schullehrer Friedrich Barrier von Neckarweſtheim wWegen? Verbrechen im Sinne der§§ 174 Z. 1, 176 Z. 3 des Straf⸗ ſetzbuches zu 4 Jahren Zuchthaus, 6 Jahren Ehrverluſt und Tragung Koſten verurtheilt. *Stuttgart, 23. Febr. Das Kriegsgericht ſprach heute den Dragoner Ulrich Bürkle von der 5. Eskadron des Dragonerregiments Königin Olga Nr. 25 frei, der wegen rechtswidrigen Waffengebrauchs angeklagt war, Gamburg i. Franken, 23. Febr. In der Sakriſtei der neuen katholiſchen Kirche brach geſtern Feuer aus, das glücklicher Weiſe recht⸗ eitig entveckt wurde. Der entſtandene Schaden beträgt gegen 1000. — 4b Ah, eus bedient haben möchte, als er den Helios ſchalt, daß er den Sonnenwagen dem Phaston anvertraut hatte.“ Die ganze Rede iſt ein froſtiges Machwerk; trotzdem erlangte der junge Dichter Uunter 52 Mitbewerbern einen Preis. Der kleine Sulpicius iſt das richtige Opfer der Elterneitelkeit. In dem erſten Epigramm Hagt er, daß er Tag und Nacht von den Muſen nicht habe ab⸗ laſſen können und deshalb durch Krankheit und Erſchöpfung ganz zu Grunde gegangen ſei. Seine Eltern haben augenſchein⸗ ſich das Talent ihres Sohnes überſchätzt und das„Wunderkind“ ſevenfalls immer von Neuem zum Lernen angeſtachelt. Deshalb Hekleibeten ſie ihn ſchon im zwölften Lebensjahre ſtatt, wie ſonſt Ublich im fünfzehnten mit der Toga birilis, und ſie kheilten noch nach ſeinem Tode ſein Preisgedicht öffentlich mit, damit es ja Jeber gebührend bewundere. Ein Jammerbild, ſteht der arme Junge vor dem Beſchauer— der Künſtler hat ſeine Aufgabe Frefflich gelöſt. Schon die Aufſtellung der Porträtfigur in einer Miſche gibt ihr etwas Düſteres. Die Augen ſind beſchatket, das Haar in die Stirn herabgekämmt. Und über den höchſt charakte⸗ Eiſtiſchen Geſichtsgusdruck urtheilt Helbig:„Dieſes verwelkte Ge⸗ ſichtchen mit ſeinem abgeſpannten Ausdruck vergegenwärtigk in der deutlichſten Weiſe die jammervolle Exiſtenz eines geiſtig über⸗ anſtrengten und phyſiſch herabgekommenen Wunderkindes.“ — Ceeil Nhodes moraliſch entrüſtet! Mr. Rhodes mußte bor Kurzem als Zeuge in einem Prozeß vor dem Lord⸗Ober⸗ eichter erſcheinen, um in einer Klageſache gegen die Chartered Fompany, deren Direktor er bekanntlich iſt, vernommen zu wer⸗ den Ein Viehhändler verlangte nämlich von der Geſellſchaft o Pfund Sterling Schadenerſatz für 10 000 Zugochſen und Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die ſiebente muſikaliſche Akademie im Großh. Hof⸗ und Nattonaltheater bringt an Orcheſtervorträgen die ſeit dem Jahre 1892 hier nicht mehr zu Gehör gebrachte vierte Sinfonie von Beethoven, von Rob. Schumann die„griechiſch⸗ſchlanke“ genannt. Ferner ent⸗ hält das Programm das Vorſpiel zum III. Akte von Schillings' Oper „Der Pfeiferkag“(„Von Spielmanns Luſt und Leid“), ſowie die Ouvertüre zu Rob Roy von Hector Berlioz. Es dürfte von Intereſſe ſein, von einigen Mittheilungen Kenntniß zu nehmen, die Charles Malherbe, Archiviſt der Großen Oper zu Paris und Mitherausgeber der neuen Publication der geſammten Werke von Hector Berlioz(Breitkopf& Härtel in Leipzig) über die Entſtehung dieſer Ouvertüre gemacht hat. Berlioz begann die Compoſition der⸗ ſelben im Jahre 1830 in Nizza und vollendete ſie 1831 in den Bergen von Subiaco. Hierzu angeregt wurde er durch Walter Scotts Roman Rob. Roy. Das erſte Hauptmotiv, von den Hörnern vorgetragen, iſt einer ſchottiſchen Volksweiſe entlehnt und dient zur Characteriſtrung des Locales der Handlung. Das Andere, vom Engliſch Horn geſungen und von der Harfe begleitet, verwandte Berlioz ſpäter als Hauptthema ſeiner Sinfonie„Harold in Italien“, nur mit dem Unterſchied, daß es dort von der Viola alta geſpielt wird. Zu erwähnen iſt noch eine Epiſode, die, ihrer leidenſchaftlichen Stimmung gemäß, offenbar die Liebesgeſchichte des Francis Osbaldiſtone und der Diana Vernon wiedergeben ſoll. Da das Werk bei ſeiner Erſt⸗Aufführung im Jahre 1833 durch das Orcheſter des Conſervatoire in Paris nicht ſonderlich gefiel, ver⸗ brannte der Componiſt im Unmuth die bei jener Aufführung benutzte Partitur wie auch die Orcheſterſtimmen. Zum Glück fand ſich in ſeinem Nachlaß das Originadmanuſcript vor, welches jetzt die Heraus⸗ geber der Geſammtausgabe von Berlioz' Werken(die Herren Felix Weingartner und Ch. Malherbe) in den Stand ſetzte, die unedirte und völlig unbekannte Ouvertüre aus einem Schlummer von 67 Jahren zu erwecken. Das Werk iſt ſomit trotz ſeines hohen Alters eine wirkliche „Nopität“ und die bevorſtehende Aufführung desſelben in den ſiebenten euſtkaliſchen Akademie eine der erſten überhaupt W. K. Univerſitätsnachrichten. Herr Dr. Längin in Freiburg wird dem Ruf als Univerſitätsbibliothekar nach Bern Folge leiſten und ſeine neue Stellung am 1. April antreten. Repertoire der vereinigten Stadttheater zu Fraukfurt a.., Schauſpielhaus: Dienſtag, 26. Februar:„Schmetter⸗ lingsſchlacht“; Mittwoch, 27.:„Lyſander's Mädchen“, hierauf„Die berühmte Frau“; Donnerſtag, 28.:„Flachsmann als Erzieher“; Freitag, 1. März:„Glück im Winkel“; Samſtag,.:„Lyſander's Mädchen“, hierauf„Cyprienne“; Sonntag,.:„Veilchenfreſſer“; Montag,.:„Flachsmann als Erzieher“. Opernhaus: Dienſtag, 28. Februar:„Aida“; Mittwoch, 27.:„Jolanthe“, hierauf„Die Hand“, alsdann„Mandanika“, zum Schluß„Der Kurmärker und die Picarde“; Donnerſtag, 28.:„Das Nachtlager von Granada“, hierauf„Tanzbilder“; Freitag, 1. März: „Fidelio“; Samſtag,.:„Der Wahrheitsmund“; Sonntag,.: Nachm.:„Die Puppe“, Abends:„Jolanthe“, hierauf„Die Hand“, zum Schluß„Mandanika“; Montag,.:„Gasparone“; Dienſtag, .:„Der fliegende Holländer“. Ein neues muſtkaliſches Genie. In Italien iſt wieder ein⸗ mal ein neues muftkaliſches Genie entdeckt worden. Römiſche Blätter ſprechen von dem ungeheuren Erfolg, den der Komponiſt Pebrani mit einer H⸗moll⸗Symphonie für Streichorcheſter und Chor errungen hat, die dieſer Tage in einem großen Konzert der Accademia di musica zur Aufführung gelangte. Die Lobeshymnen der Blätter gipfeln in der Behauptung, daß Pedrani mit ſeiner Symphonie ein unſterbliches Meiſterwerk geſchaffen und ſich den größten Tondichtern aller Zeiten würdig angeſchloſſen habe. Dieſen Berichten gegenüber dürfte eine zuwartende Haltung ſehr angezeigt ſein. Wir erinnern uns genau daran, daß die italieniſche Preſſe vor einigen Jahren von Don Peroſi mit gleicher Begeiſterung ſprach. Donizetti's Clavier iſt das intereffanteſte Erinnerungsſtück in der Donizetti⸗Ausſtellung in Bergamo. Es trägt als Inſchrift folgenden Brief des Maeſtro an ſeinen Schwager Beſſelt:„Um keinen Preis darfſt Du dieſes Clavier verkaufen, denn es ſchließt mein ganzes künſtleriſches Leben, vom Jahre 1822 an, in ſich. Ich habe ſeinen Klang in den Ohren. Dort murmeln Anna, Maria, Fauſta, Lucia o, laß es leben, ſo lange ich lebe! Ich lebte mit ihm die Jahre der Hoffnung, des Eheglücks, der Einſamkeit. Es hörte meine Freuden⸗ rufe, es ſah meine Thränen, meine Enttäuſchung, meine Ehren. Es theilte mit mir Schweiß und Mühe. In ihm lebt mein Genius, lebt jeder Abſchnitt meiner Laufbahn. Deinen Vater, Deinen Bruder, uns alle hat es geſehen, gekannt, wir alle haben es gequält, allen war es ein treuer Gefährte, und ſo möge es auch auf immerdar Gefährte Deiner Tochter ſein als eine Mitgift tauſend trauriger und heiterer Gedanken.“— Ein innigeres Lob iſt wohl niemals einem Clavier ge⸗ ſungen worden. Unter dem Titel„Typen“ veröffentlicht Hans Brennert im„Morgen“ eine Reihe von Sinngedichten, die ſich durch manche treffende Pointe und manchen originellen Gedanken auszeichnen. Wir bringen hier einige der geiſtreichen Kleinigkeiten zum Abdruck: Trikotpoſſen. Wenn nicht erſcheint ein luſt'ger Retter bald, Um das Gezücht in Stücke zu reißen, Werden die weltbedeutenden Breiter bald Halb weltbedeutende Bretter heißen. Deu litterariſchen Selbſtmördern. Wir haſſen den Ideenraub! Welkt aber unſer Lorbeerlaub,— Beſtiehlt ſo Mancher bei ſchwindender Stärke Seine eigenen früheren Meiſterwerke!— Schlachtvieh, welche die Polizeitruppe der Company fülr die Armee beſchlagnahmt hatte. Mr. Rhodes ſuchte das Verhalten des Klägers als im höchſten Grade„unpatriotiſch“ hinzuſtellen und erklärte, daß der Mann„nur an ſeinen Geldbeutel dächte und zu der Klaſſe der Geſchäftspatrioten gehöre.“— Ob der Lord⸗Oberrichter nicht ein wenig lächeln mußte bei dieſem Ent⸗ rüſtungsausbruch des ehrenwerkhen Herrn Rhodes? — Das kunſtbegeiſterte Rom. Die eigenartige Enthüllung des bekannten Nymphenbrunnens durch das freie römiſche Volk hat geſtern noch ein Nachſpiel gehabt. Kunſtfeindliche Elemente, überängſtliche Gemüther vom Schlage des deutſchen Abgeordneten Roeren gibt es auch in der ewigen Stadt. Aber das römiſche Bolk hat geſtern wieder einmal gezeigt, daß noch eine alte künſt⸗ leriſche Tradition in ihm lebt. In der geſtrigen Abendſitzung des römiſchen Stadtraths wurde der Antrag eines klerikalen Ab⸗ geordneten, den bekannten Nymphenbrunnen an einer weniger zugänglichen Stelle aufzuſtellen, unter gewaltigem Halloh des zahlreich anweſenden Publikums durch den Antrag auf Ver⸗ weiſung an eine Kommiſſion erſetzt und damit die Angelegenheit ad calendas graeeas vertagt.— Die klerikalen Redner wurden durch Pfuirufe des Publikums unterbrochen.— Der Stadtver⸗ ordnete Sankucci will erboſt einen Stuhl unter die anweſenden Vertreter der römiſchen Preſſe ſchleudern, welche das Gejohle des Publikums mit Pfeifen begleiten. Ii Fürſt Endlich läß Colonna den Saal räumen, den das Publikum unter Rufen: „Viys Roma intangibilel viva la libertal abasso i gesuiti!“ verläßt. Auf dem Kapitolplatz ſetzte ſich der Tumult fort, als die klerikalen Abgeordneten erſchienen, rief das Volk:„Nieder mit wimmen müſſen: du ill, der wird ſch Es gibt ſo viel, die wiſſen wollen, — 9 1— 0— So wenig, die zu wollen wiſſen!— Kleine Theaternotizen. Anton Tſchechow, der durch ſeine fein pointirten Novellen und durch mehrere dramatiſche Kleinig⸗ keiten in neuerer Zeit auch in Deutſchland bekannt geworden iſt, debü⸗ tirte dieſer Tage am Volkstheater zu Moskau mit einem größeren Drama, dem er den Titel„Drei Schweſtern“ gegeben hat.„Das Leben bleibt ewig, wie es iſt. Wie die wilden Gänſe vor tauſend Jahren nach Süden zogen, ſo thun ſie's noch heute, und ſo werden ſie's auch nach tauſend Jahren thun.“—„Und der Sinn davon?“— „Der Sinn? Sehen Sie mal aus dem Fenſter. Es ſchneit. Wo iſt da der Sinn?“ Dieſes Zitat enthält die Grundſtimmung der neuen Tſchechow'ſchen Dichtung, in welcher die ganze Oede, die ganze Sinn⸗ und Zweckloſigkeit des grauen Alltagslebens erſchreckend deutlich und naturwahr dargeſtellt wird. Mit einer Idylle beginnt das Stück, Irene, die jüngſte der drei Schweſtern Proſorow, feiert ihren Geburts⸗ tag. Im Hauſe herrſcht eitel Luſt und Freude. Der Bruder der drei Mädchen, Andrei, ſoll ſich in Moskau als Privatdozent habilitiren; die Schweſtern gehen mit, um unter den Anregungen der Großſtadt die Miſsren des Provinzlebens zu vergeſſen. Der Geburtstag berläuft heiter und lärmend. Junge Offiziere kommen, um zu gratuliren; der neu ernannte Oberſt Werſchinin macht ſeine Aufwartung und gewinnt im Flug alle Herzen; die Verlobung Andreis, die am Frühſtückstiſch proklamirt wird, ſetzt der freudigen Stimmung die Krone auf. Der zweite Akt ſpielt zwei Jahre ſpäter. Die Schweſtern ſind nicht in Moskau, Andrei iſt nicht Profeſſor geworden. Seine Frau, ein albernes Provinzgänschen, hat jeden Drang nach Höherem in ihm er⸗ tödtet. Immer heißer wird die Sehnſucht der Schweſtern, herauszu⸗ kommen aus dem Sumpf des öden Alltags. Noch haben die alten Freunde ſte nicht verlaſſen: der junge Offizier Baron Tuſenbach, der ſich in hoffnungsloſer Liebe zu Irene verzehrt, und der Oberſt Wer⸗ ſchinin, an den ſich Maſcha, die zweitälteſte Schweſter, die an einen Flachkopf von Schulmeiſter verheirathet iſt, in Liebe klammert. Aber die Offiziere können auch nicht aus den drückenden Verhältniſſen her⸗ aus.„Nach Moskau! Nach Moskau!“ das iſt der Verzweiflungsſchrei Irenens, in dem der Akt ausklingt. Der dritte Akt ſpielt in einer jener Nächte, wie Tſchechow ſie zu ſchildern liebt, in einer Nacht, wo die handelnden Perſonen, durch irgend ein unerwartetes Ereigniß aus ihrer Ruhe geſchreckt, einander ihr Herz ausſchütten. Das äußere Er⸗ eigniß iſt hier eine große Feuersbrunſt. Jetzt findet die große Er⸗ klärung zwiſchen Werſchinin und Maſcha ſtatt, jetzt findet Andrei die paſſenden Worte, ſein verlorenes Leben zu beklagen, fetzt erreicht Irenens Sehnſucht nach Licht und Leben ihren Höhepunkt und macht ſich in einem Weinkrampf Luft.„Nun bin ich ſchon 24 Jahre alt und immer noch hier. Und indeß vergeht die Zeit und mit ihr das Leben!“... Im vierten Akt wird auch der letzte Lichtſtrahl, der daß Leben der drei Schweſtern erhellte, ausgelöſcht: das Regiment, zu dem die Freunde gehören, wird nach Polen verſetzt. Es iſt Herbſt, die Bäume ſind kahl, am Gartenzaun ſtehen die Drei und lauſchen der fortziehenden Militärmuſik.„Hört ihr, wie luſtig, wie ſtegesgewiß dieſe Muſik klingt? Sollten denn wirklich all unſere Träume uns be⸗ trogen haben? Wer weiß.... So ſchließt das Werk; eine Stim⸗ mung, wie wir ſie aus einem ganz ähnlichen Drama Brieux's oder auch etwa aus Hirſchfelds in ſtiller Frage ausklingendem Stücke„Agnes Jordan“ kennen. Dieſe weiche Wehmuth, dieſe peſſimiſtiſch zage Ent⸗ ſagung iſt es alſo, die hinter all dem geotesken Humor eines Tſchechow ſteht? Man verſteht dann, wie die tolle Luſtigkeit Tſchechows trotz aller ſprudelnden Laune ſo oft gequält und ſchleppend anmuthen kann. Die Aufnahme der Dichtung war warm und fröhlich. Seltſame Kon⸗ traſte— ein graues, trübes Stück, und als Widverhall ein lauter Bei⸗ fall, ein ungeſtümes Klatſchen und Herausjubeln!— Bibruſons „Ueber unſere Kraft“ ging nun auch in Paris erſtmalig in Scene; zunächſt freilich nur der erſte Theil. Ein großer Abend! Der Schriftſteller Henri de Jouvenel leitete die Aufführung mit einem Vortrag ein, und der Schauſpieler Max vom Odson⸗Theater rezitirte ein Gedicht„An Björnſon!“ von Faramond. Marcel Prevoſt widmet dem Bühnenereigniſſe ein intereſſantes Feuilleton im Figaro. In einem Vergleiche Björnſons mit Ibſen kommt Prévoſt zur Anſicht, daß Björnſon dem romaniſchen Geiſte näher ſteht. Während bei Ibſen ſich die Kataſtrophen im Drama meiſt hinter der Seene voll⸗ ziehen, wie in„Hedda Gabler“,„Baumeiſter Sohlneß“,„Rosmers⸗ holm“,„Wildente“, geſchehen bei Björnſon die großen Dinge, das Wunder im erſten Theil, die Exploſton im zweiten Theil vor den Augen des tief ergriffenen Zuſchauers. Björnſons Dichtung hat das ſeltene Verdienſt, abſtrakt im Gegenſtande und durchweg konkret in der Aus⸗ führung zu ſein. Wenn ein Dichter in einem ſo lebensvollen und lebenswahren Bilde ſo idealiſche und der Menge wenig vertraute Ge⸗ danken zu faſſen vermag, dann hat er die Genugthuung, von der ganzen Menſchheit gekannt und verſtanden zu werden, der er Anbe⸗ wußte Regungen ihres Gewiſſens offenbart hat. Wer die Szene der Prieſter im erſten Theil und den Kongreß der Fabrikanten im zweiten Theil geſchrieben hat, iſt damit allein ein großer Dichter geworden. Wie wir hören, hat Björnſon ſein neues Schauſpiel„Laboremus? nun vollendet; an drei großen Bühnen(Berlin, Stuttgart und J) ſoll es gleicherzeit in den nächſten Wochen zur Aufführung gelangen. Jetzt endlich ſcheint Björnſon die Würdigung zu finden, die er verdient, und erfteulicherweiſe erſtreckt ſich die Begeiſterung nicht nur auf ſeine „neueſten“, ſondern auch auf die älteren Werke des Dichters. So wagte ſich die Berliner Neue Freie Volksbühne“ an ſeinen„Hand⸗ ſchuh“, nach deſſen Heldin eine der vielumſtrittenſten Fragen, der Streit um die ſeit Jahrtauſenden völlig verſchiedenen Anſprüche der Allgemeinheit an die ſittliche Haltung von Mann und Weib,„Svava⸗ -Frage“ genaunt wird, heran, und mit gutem Gelingen.„Es iſt mir keine Lebensbedingung geweſen, meinen Nang unter den Dichtern der eeeerTaa ee reeee den Feinden Italiens! Schlagt die Jeſuiten kodt! Es lebe Giordand Bruno, der Märtyrer Roms!“ Endlich hoben zwei Studenten den liberalen Stadtverordneten Mazza unter nicht endenwollenden Hochs der begeiſterten Menge auf die Schultern. Darauf wurde die Garibaldihymne angeſtimmt, und die Menge verließ, ein ſchwarzer unabſehbarer Zug, das Kapitol, bis ſie auf Piazza Venezia von Carabinieri zerſtreut wurde. Der Momentphotograph in der Kirche. Bei ber kirch⸗ lichen Trauung des franzöſiſchen Kammerpräſidenten Paul Deschanel ereignete ſich— ſo berichtet der„Figaro“— ein luſtiger Vorfall. Inmitten der großen Unordnung, die vor der Kirche herrſchte— die Unordnung war derart, daß eine große Anzahl offizieller Perſönlichkeiten, u. A. Mitglieder des divlo⸗ matiſchen Korps, umkehren mußte,— gelang es einem eſchickten Photographen, ſich in die Kirche einzuſchleichen und feinen Apparat aufzuſtellen— wo? das ahnt man kaum: ganz einfach auf der Kanzel, wo er durch ein günſtiges Halbdunkel ge⸗ deckt und geſchüzt war. Niemand hätte daran gedacht, dort oben einen Eindringling zu ſuchen. Der indiskrete Photoraph konnte alſo ſoviel Augenblicksbilder, als er nur wollte, aufnehmen, und erſt als die großen Thüren der Kirche weit geöffnet wurden und das Tageslicht eindrang, entdeckte man den kecken Mann, der ſich mit ſeiner Maſchine ſo ruhig niedergelaſſen hatte, als wenn er bei ſich zu Hauſe geweſen wäre. Man ſetzte ihn natürlich ſofort an die friſche Luft. Aber was er gewollt hatte, war erreicht, und er machte ſich ſogar noch das Vergnügen, bevor er die Kirche verließ, den Kirchendiener, deſſen entrüſtete Phyſiognomie ihn beluſtigte, für künftige Geſchlechter„feſtzuhalten“. —— — —* „„e 90 der be⸗ der ten en. un es ett nt, ine gte id⸗ der der Od⸗ nir ebe vei ige uf 1ul ein Be lo⸗ em nd inz ge⸗ hen nte nd nd ſich et ork gt, —3* Mannheim, 25 Februar. Seneral⸗Auzeiger. 8. Seite⸗ Gegenwart zu gewinnen“, ſo äußerte ſich Björnſon ſelbft von Tagen einem Freunde gegenüber;„es hat mir nicht einmal meine gute Laune perdorben, daß ich ihn nicht hatte, jetzt aber, da ich ihn endlich er⸗ zungen habe, kommt es mir wie ein Märchen vor. Ich fühle mich wie bereichert. Ich habe etwas Neues erworben, mit dem ich noch viel guszurichten hoffe. Und darauf kommt es mir vor Allem an.“— Nun zu Franchreichs Dramatikern! Da ſieht es bunt gemig aus, und wir müſſen uns damit begnügen, zwei beſonders markante Er⸗ ſcheinungen hervorzuheben. Da brachte zunächft das Gymnaſe⸗ Theater ein„ſoztales“ Drama von Lucien Besnard,„Das Gut“, das von den Zuſchauern, je nach ihrem Parteiſtandpunkt, mit Beifall überſchüttet oder zähneknirſchend abgelehnt wurde. Grimm und Jubel waren aber gleichmäßig unangebracht, denn das Stück iſt zwar ſehr anſpruchsvoll, doch recht unbedeutend. Es iſt eine ſchablonenhafte, rein äußerliche Gegenüberſtellung der alten und neuen Zeit, der eigenſinnigen Beharrlichkeit und des anpaffungsfrohen Fort⸗ ſchrittes. Doch wozu mit Besnard rechten! Er hat ungefähr 120 Statiſten und Darſteller auf n müſſen, um den lichtvollen Gedanken der Ueberlegenheit eines bürgerlichen Ingenieurs über einen hoch⸗ adeligen Schwachkopf künſtleriſch zu verkörpern. Eine ſo große An⸗ ſtrengung hat ihn athemlos gemacht. Vielleicht findet er in einem ſolgenden Werke die Puſte wieder. Besnard iſt nämlich erſt 27 Jahre alt, und ſo iſt auch nach dem„Gute“ nicht ausgeſchloſſen, daß ein Dramatiker in ihm ſteckt.— Ehrlicher und verdienter war der Er⸗ ſolg, den M. Brieux mit ſeinem neuen Werk„Die Erſatzweiber“ („Les remplagantes“) am Ankoine⸗Theater davontrug. Unter„Er⸗ ſatzweibern“ verſteht Brieux die Ammen. Der Verfaſſer vergleicht in ſeinem Stück die reichen Mütter, die ſich den Luxus einer Amme ge⸗ ftatten, den Herren Söhnen von ehemals, die ſtatt ſelber ihrer Militär⸗ pflicht nachzukommen, ſich einen„Erſatzmann“ kauften. Brieux be⸗ gnügt ſich nicht damit, den Müttern das Säugen und Stillen ihrer Kinder zu predigen, wie ehemals Jean Jacques Rouſſeau, er verlangt ſogar, daß das Geſetz ſie dazu verpflichte, die Fälle ausgenommen, wo die Unfähigkeit und Unmöglichkeit autoritatib feſtgeſtellt iſt. Die Frauen des ärmeren Standes, deren Arbeit durch die Erfüllung ihrer mütterlichen Pflichten unterbrochen würde, ſollten dafür nach Brieux' Vorſchlag ſtaatlich entſchädigt werden. Faſt ſcheint es nach dieſen An⸗ gaben, als wäre an Brieux ein zweiter Solon verloren gegangen. Wer ſeine Dichtungen kennt, weiß aber, daß er trotz ſeiner kategoriſchen Imperative ein Dichter iſt und geblieben iſt. Daß das Stück Erfolg hatte, dafür ſorgte ſchon der pikante Stoff; hier dürfte Brieux wohl kaum Vorgänger zu verzeichnen haben.— Auch nach Deutſchland ver⸗ irrten ſich einige franzöſiſche Werke; wir werden noch davon ſprechen. Aeueſte Nachrichten und Telegramme. Privat⸗TCelegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Stuttgart, 25. Febr. Anläßlich des Geburtstages des Königs wurde der Chef des Kultusdepartements Weiz⸗ ſaecker zum Kultusminiſter ernannt.— Miniſterpräſident Freiherr Schott von Schottenſtein wurde a la suite des Grenadierregiments Königin Olga Nr. 119 geſtellt.— Der Miniſter des Aeußern, Freiherr von Soden erhielt das Groß⸗ kreuz zweiter Klaſſe, Kammerpräſident Payer das Com⸗ thurkreuz zweiter Klaſſe des Friedrichsordens, Vicepräſident Kiene das Ehrenkreuz des Kronenordens, Generalleutnant Sick, Gouverneur von Straßburg, das Großkreuz des Friedrichsordens.— Profeſſor der Philoſophie Sigwark⸗ Tübingen wurde zum Staatsrath ernannt. *Stutkgart, 25. Febr. Anläßlich des 70. Geburtstages des früheren öſterreichiſchen Miniſters und bekannten Nationalökonomen Schgeffle ging demſelben ein Cabinetsſchreiben des Königs zu. Laut„Schwäb. Merkur“ wurde von befreundeten Selehrten, darunter Bücher, Mandrh und Retzel eine Feſtſchrift übereicht. *Tübingen, 25. Febr. Der Profeſſor der Geſchichte, Hein e⸗ mamen, iſt geſtorben. Berlin, 28. Fobr. Die Centrumsfraction des Abge⸗ ordnetenhauſes beſchloß der„Germania“ zufolge geſtern die Staatsregierung aufzufordern, einen neuen Geſetzwurf vorzulegen, wodurch die beſonderen Beſchränkungen und Erſchwerungen, welchen die Krankenpflege und ſonſtige Uebung werkthätiger Nächſtenliebe ſeitens der Mitglieder katholiſcher Orden und ordensähnlicher Con⸗ gregationen unterworfen ſind, behufs Gleichſtellungen derſelben mit den Mitgliedern anderer der Krankenpflege gewidmeten Vereinigungen aufgehoben werden. „Weilburg, 25. Februar. Frankf. Ztg. Auf der Blei, und Silbergrube Mehlbach bei Rohnſtadt, Eigenthum der Bergwerk⸗ geſellſchaft Wolfgang, haben über 100 Bergarbeiter die Arbeit niederlegt. Sie hatten, wie es heißt, ſeit 3 Monaten keinen Lohn erhalten und nehmen deßhalb die Hilfe der Gerichte in Anſpruch. ** 4 Der Beſuch König Eduards. * Cronberg, 25. Febr. König Eduard und Kaiſer Wilhelm trafen pünktlich um 9 Uhr 25 Min. mit Extrazug auf dem hieſigen Bahnhof ein. Vorher waren Oberhofmeiſter Graf v. Sickendorff und Hofmarſchall Baron v. Reiſchach am Fürſtenpavillon vorgefahren. Dieſen folgten die Kronprinzeſſin von Griechenland, Prinz und Prinzeſſin Friedrich Carl von Heſſen. Vom kaiſerlichen Hof in Homburg war Vicedberſtall⸗ meiſter von Eſſebeck mit mehreren Geſpannen des Kaiſers ein⸗ getroffen. Der König entſtieg zuerſt dem Zuge und begrüßte die Kronprinzeſſin von Griechenland, indem er ihr Hände und Wangen küßte, ſodann ebenſo die Prinzeſſin Margarethe von Heſſen. Der Kaiſer folgte dem König unmittelbar und be⸗ ſtieg mit ihm nach kurzer Begrüßung ſeiner Schweſtern und ſeines Schwagers den erſten Schlitten, das Geſpann des Kaiſers mit Schimmeln. Die Abfahrt erfolgte(nach dem Berichte des Wolff'ſchen Buraus. D..) unter begeiſterten Hochrufen der auf dem Bahnhof und längs der Straßen angeſammelten Menge, meiſtens hieſige und Homburger Einwohner, durch Cronberg nach Schloß Friedrichshof. Die übrigen Herrſchaften nahmen den kürzeren Weg über Schönberg. * Frankfurt a.., 25. Febr. Das Bahnhofsgebäude und die anliegenden Häuſer hatten anläßlich der Ankunft König Eduarbs Flaggenſchmuck angelegt.(Die umliegenden Gebäude ſind bekannklich Hotels. D..) 4 Cronberg, 25. Febr. Am Portal von Schloß Friedrichshof verließ der Kaiſer den König Eduard und kehrte ſofort nach Homburg zurück. Um ein Uhr wird der Kaiſer wieder nach hier kommen um am Lunch theilzunehmen. Es werden 17 Gedecke ſervirt. Im Gefolge des Königs befinden ſich, der Leibarzt Sir Francis Lahing, Adjudant Kapitän Fritz Ponſonby, der engliſche Botſchafter Sir Franc Lorcelles und ein Sekretär. * Cronberg, 25. Febr. Nach Aufheben der Kaiſer, der noch lurz ſeine Mutter beſucht hatte, um 89⁴ Homburg zurück. 20 Minuten ſpäter fuhr der König Eduard mit der Kronzrinzeſſin von Griechenland und ſeinem Gefolge ebenfalls nach „ Tafel fuhr der Uhr nach Dentſch⸗ruſſiſche Beziehungen. * Berlin, 25. Febr. Die„Freiſ. Zig.“ datte herdoe⸗ gehsben, daß der vom Wolff⸗Bureau auszüglich verbreitete Artikel der Petersburger„Handelz und In⸗ duſtrieztg.“, der nach Angabe der ruſſiſchen Telegraphen⸗ 1 — — +* agentur aus dem rufſiſchen Finanzminiſterium ſtammt, der⸗ ſchiedene perſönliche Spitzen gegen den Reichs⸗ kanzler enthält. Dazu ſchreibt die Nordd. Allg. Ztg.“: Die Thatſache(auf die wir beim Abdruck des Artikels hin⸗ gewieſen hatten. D..) iſt bei der Herkunft des Artitkels ungewöhnlich aber richtig. Wir glauben indeſſen nicht, daß der Reichskanzler geneigt iſt, dem Verfaſſer des Artikels auf dieſem Wege zu folgen und die im Handelsverkehr zwiſchen Deutſchland und Rußland obwaltenden beiderſeitigen wichtigen Intereſſen einer perſönlich zugeſpitzten Behandlung zu unterwerfen. Dagegen befindet ſich die„Freiſ. Ztg.“ im Irr⸗ thum mit der Behauptung, daß in dem Auszug des Wolff⸗ Bureaus jede perſönliche Bemerkung durch eine vom auswärtigen Amt ausgeübte Cenſur geſtrichen ſei. Der von der ruſſiſchen Telegraphenagentur dem Wolff⸗Bureau übermittelte Auszug hat hier keinerlei Cenſur zu durchlaufen gehabt.(Dieſe feine Lektion in der Höflichkeit iſt Herrn Witte wohl zu gönnen. D..) ** x Zur Lage in China. Berlin, 25. Febr. Graf Walderſee telegraphirt aus Peking: Die Kolonne Hofmeiſter trat den Rückmarſch von Knagtſchang nach Paotingfu an. Die Verluſte der Chineſen, die bei Knagtſchang in guter Ordnung angriffen, ſind erheblich größer, als gemeldet; über 800 todt. *„ London, 25. Febr. Morning Poſt meldet aus Peking vom 23.: Im Hinblicke auf die Möglichkeit, daß weitere Operationen nöthig werden, ſenden die Ruſſen 3000 Mann nach Peking u. 5000 nach Schanhaikwan. * Ro m, 24. Febr. Die Agencia Stefani veröffentlicht Folgen⸗ des: Hinſichtlich der Beſetzung von Grundſtücken, welche früher der chineſiſchen Zollverwaltung gehörten, zum Zwecke der Unterbringung der Geſandtſchaften, ſind folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Im November wurde beſchloſſen, um ein Gebäude für den Sitz der Geſandtſchaften zu beſchaffen, auch Seitens Italiens zu⸗ ſammen mit den anderen Mächten einen Streifen Landes, der zur Zeit der chineſiſchen Zollverwaltung gehört, zu beſetzen auf dem Wege der Kompenſation. Ausgeſchloſſen ſollte das Robert Hart perſön⸗ lich gehörende Stück Land ſein. Zufolge des Abkommens beſetzten die Geſandtſchaften Deutſchlands, Oeſterreich⸗Ungarns und Italiens das Terrain der Zollverwaltung, während die ruſſiſche, amerikaniſche und belgiſche Geſandiſchaft die Räumlichkeiten anderer Regierungsgebäude beſetzten. Deutſchland beginnt bereits auf dem von ihm beſetzten Streifen Land zu bauen. Hart widerſetzte ſich den Beſetzungen nicht und verlangte nur eine Kompenſation, die ihm ſofort zugeſtanden wurde. Der italieniſche Geſandte, Salvago Raggi, vergewiſſerte ſich bei dem engliſchen Geſandten Salſon, daß das für das italteniſche Geſandtſchaftsgebäude benützte Terrain nicht Hart, ſondern der chineſiſchen Zollverwaltung gehörte. * Peking, 24. Febr.(Reuter.) Die Geſandten betrachten das Dekret, worin die Beſtrafung der Würdenträger angeordnet wird, als befriedigend. Tſchihſin und Hſutſchenggu ſollen am Dienſtag in Peking öffentlich ent⸗ hauptet werden. Von der Selbſtexekution Tſchaotſchu⸗ tſchiaos und Pinguſius wird baldige Nachricht erwartet. Ein veröffentlichtes Edikt ordnet gemäß der 2. Clauſel des Protokolls der Geſandten die Suspendirung der Prüfungen der Literaten an Orten an, wo Frevelthaten begangen wurden. *** Der Burenkrieg. * Cradock, 23. Febr.(Reutermeldung.) Vierhundert Buren griffen heute Vormittag die Garniſon Fiſchriver⸗ ſtation an, wurden aber, nachdem ein Panzerzug angekommen war in die Flucht geſchlagen. Drei Engländer darunter ein Offizier verwundet. * London, 25. Febr. Daily Telegraph meldet aus De Aar: Präſident Steijn hielt am 23. Februar eine Anſprache an die Buren, in der er ſagte, Alle, auch Ueberittenen und die ihr Schuhzeug eingebüßt hätten, müßten für ſich ſelbſt ſorgen, ſo gut ſie könnten und in den Oranjefreiſtaat zurückkehren. Steijn und De Wet nahmen dreihundert der beſten Pferde, um damit zu entfliehen. Der Feind iſt nunmehr in kleine Trupps zerſprengt. De Wets Colonne, urſprünglich 1500 Mann, beträgt jetzt nur noch 300 Mann.— Daily Mail meldet aus Hopetown: Nachdem De Wet am Freitag erfolg⸗ los verſuchte, die Brack bei Klipdrift und den Oranje bei Rieddrift und Marksdrift zu Überſchreiten, zog er den Oranje mit 2 Feldgeſchützen hinauf und lagerte gegenüber Kamſeldrift. Bei Tagesanbruch brach Plumer von Welgersnolm, 22 Meilen öſtlich des Burenlagers, auf. Er griff den Feind bei Zuurgat an, und nahm 40 Buren gefangen. Die Verfolgung des Feindes dauerte bis Nachmittags. Die Buren marſchirten auf Hopetown, Abends bekamen die Spitzen der Engländer den Feind in Sicht, der außer Schußweite lagerte. Oberſt Owen griff an der Stelle an, wo er die Artillere der Buren vermuthete. Er erbeutete die beiden Geſchütze, nämlich einen 15⸗Pfünder und ein Pompongeſchütz. Der Feind flüchtete und ließ ſämmtliche Pferde, fertig geſattelt, im Stich(), ebenſo das Kochgeſchirr. Nach den letzten Berichten überſchritten nur 400 Buren den Oranjefluß wieder. Der Fluß iſt ſehr angeſchwollen. Deutſcher Keichstag. 454. Sitzung vom 25. Februar.) Geſetzentwurf zur Abänderung der Strandungsordnung. Nettig (konſ.) beantragt Ueberweiſung der Vorlage an die Kommiſſion für die Seemannsordnung. An der weiteren Debatte betheiligten ſich Kirſch(Centr.) Staatsſekretär Poſadowsky, Semmler(natl.). Der Antrag Rettig wird darguf angenommen, Es folgen Berichte der Wahlprüfungskommifſion. Auf Ankrag der Kommiſſion wird beſchloſſen, über die Wahl Häbnels(freiſ. Per.) meitere Beweiserhebungen anzuſtellen. Ueber die Wahl von Kretz⸗ mann(natl.) wird auf Antrag der Komnl'ſton Beweiserhebung be⸗ ſchloſſen. Nächſte Sitzung morgen 1 Uihr Etat des Reichsheeres. Schluß 2¼ Uhr. Maunheimer Handelsblatt. Oberrheiniſche Zank. Der Bericht der Oberrheiniſchen Bank für das Jahr 1900 konſtatirt, daß die durch die Ausdehnung des Homburg, um dem Kaiſer einen Gegenbeſuch abzuſtatten, 4 Geſchäfts bei der Centrale jowie bei den Sweigauſtallen erzielten Mehrgewinne die ungünſtigen Einwirkungen des Konjunkturrückgangs ausgeglichen haben. Nämlich die Aufnahme der Basler Niederlaſſung in Schweizer Kreiſen hat die Erwartung übertroffen; auch die Filials Mülhauſen hat es verſtanden, ſich in altelſäſſiſchen Kreiſen einzuführen, Das werbende Kapftal beträgt, nochdem per 18. Februar v. J. kine weitere Einzahlung don 25 pt. auf die 5 Milltonen Mark junge Aktien einberufen wurde,& 17,500,000. Von Einberufung der noch ausſtehenden 2,5 Millionen konnte bis jetzt abgeſehen werden. Im Berichtsjahr betheiligte ſich das Inſtitut zum erſten Mal an Ueber⸗ nahme von badiſchen Staatsanleihen, und zwar der 3% proz. Anleihe von 28 Mill. Mark und der Aproz. Anleihe von 56 Mill. Mark, wo⸗ von erſtere durch die Gruppe der Deutſchen Bank, der bekanntlich die Oberrheiniſche Bank angehört, übernommen wurde, letztere durch die vereinigten Gruppen der Deutſchen Bank und der Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft. Von Stadtanleihen, an denen die Bank betheiligt war, wer⸗ den erwähnt: 4% Karlsruher, 4% Freiburger, 4% Mannheimer, 40 Ludwigshafener, außerdem berſchiedene ſchweizeriſche Städte⸗ und Kantonalanleihen. Von größeren Obligationsanleihen, die unter Mit⸗ wirkung der Bank untergebracht wurden, ſind zu nennen: 7,5 Mill. 4½% Anleihe der Zellſtofffabrik Waldhof und 6 Mill. Mark 4½29 Anleihe der Farbwerke vorm. Meiſter, Lucius& Brüning, ferner 4½0% Anleihe der Badiſchen Lokaleiſenbahnen und 4½% Anleſhe von Siemens& Halske.⸗G., endlich 4% Anleihe der Mühlburger vorm. Freiherlich von Seldeneckſchen Brauerei. Des Näheren geht der Be⸗ richt auf die Verhältniſſe der Mannheim⸗Rheinauer Transport⸗Geſell⸗ ſchaft in Mannheim ein, deren im Jahr 1900 erfolgte Kapitalerhöhung von 2 Millionen auf 7 Millionen die Bank garantirte. Die Mann⸗ heim⸗Rheinauer Transport⸗Geſellſchaft bildete urſprünglich eine Ber⸗ einigung von 4 bedeutenden Mannheimer Speditionsfirmen. Die Speditionsabtheilung hat ſie jetzt gegen einen entſprechenden Nutz⸗ antheil der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft abgetreten, von deren Aktien ſie den größten Theil im Beſitz hat. Sie hat außerdem noch Aktien berſchiedener anderer Schifffahrtsgeſellſchaften an ſich gebracht und zwar im Tauſch gegen ihre obenerwähnten eigenen fungen Aktien, von denen durch dieſe Erwerbungen bei Schluß des Jahres 2,6 Mill. abforbirt waren. Die Mannheim⸗Rheinauer Transport⸗Geſellſchaft iſt hierdurch, nachdem ſie auch ihr Intereſſe an den Terrains und dem Elektrizitätswerk im Rheinauhafengebiet mit einem Nutzen don 6 504,000 veräußert hat, zu einer reinen Truſtgeſellſchaft für Schiff⸗ fahrtsaktien geworden. Die Umſätze der Bank haben ſich auf allen Gebieten anſehnlich vermehrt, im Ganzen um 857 Millionen gegen das Vorfahr. Während die bis jetzt bekannt gewordenen Bankabſchlüſſe infolge der ungünſtigen Verhältniſſe des abgelaufenen Jahres im All⸗ gemeinen einen ſtärkeren Rückgang des Gewinnes erkennen laſſen hat ſich bei der Oberrheiniſchen Bank der Brutto⸗Gewinn noch um rund 120 Millionen erhöhen können. Der Reingewinn bleibt, da die neuen Zweiganſtalten ein unverhältnißmäßig ſtarkes Anſchwellen der⸗ Unkoſten verurſachten, um rund„ 10,000 hinter dem Ergebniß deß Vorjahres zurück. Aus dem Netto⸗Gewinn, der ſich zuzüglich 56,483 Vortrag auf/ 1,856,599 ſtellt, ſollen zu Abſchreihungen auf Mobilien/ 28,492, für die Bamten⸗Unterſtützungskaſſe e 8000 und für die Verſicherungsreſerve 2,000,000 verwendet werden. Die Aktfonäre erhalten, natürlich vorbehaltlich Generalverſammlungs⸗ Genehmigung, wieder 600, wie ſeit 10 Jahren, Tantiemen für den Aufſichtsrath und Vorſtand erfordern„ 233,789 und der Reſt bon 43,692 foll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Bflanz weiſt bei„ 17,500,000 eingezahltem Aktienkapital an Baar, Bank⸗ guthaben, Effekten und kurzen bezw. Diskont⸗Wechſeln zuſammen 6 21,484,099 aus, Liegenſchaften ſtehen mit 1,410,389 zu Buch, auf Conſortialgeſchäfte waren„ 2,432,895 eingezahlt. Die Aus⸗ ſtände betrugen rund/ 39 Millionen, wovon„ 27½ Millionen ge⸗ deckt. Dagegen hatten Creditoren rund„/ 25 Millionen zu fordern, darunter 4½ Mill. mit längerer Kündigungsfriſt. Die Summe der angenommenen Wechſel belief ſich auf ca. 18 Millionen, die ber übernommenen Bürgſchaften für Steuern, Frachten und 2,500.000 50% kurzfällige Obligationen der Rheinau. G. m. b.., oll 6,157,590. Gegen letztere Garantie ſind der Bank ca./.000,000 bis auf einen verſchwindenden Reſt erſtſtellige Reſtkaufſchillinge verpfändet. Dir ſichtbaren Reſerven enthalten einſchließlich der diesfährigen Zu⸗ weiſungen rund/ 2,585,000. Außerdem beſitzt die Bank, wie toir erfahren, noch erhebliche Betrüge an ſtillen Reſerven. Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 25. Februar. Weizen pfälz.—.—17.50 J Hafer, württb. Aly „ norddeutſcher—.——17.50„amerik. weißer———14.50 „ ruſſ. Azima 18.——19— Maisamer.Mixed—.—11.80 „ Theodoſta 18.50—19.—„ Donau—.—12.50 „ Saxonska—.—18.—„La Plata—.—12.— „ Girka 17.75—18.—[ Kohlreps, d. neuer—.——31.50 „ Taganrog 18.——18.50 Wicken 19.50—20. „ rumäniſcher 17.75—18.75 Kleeſamen deutſch. 1115.—125.—. „ am. Winter 18.——18.25 5„ II 100.—105.— „ Chicago II—.——.—„amerik. 102.—105.— „ Manitoba1—.——.—„ neuerPfälzer— „ Walla Walla—.——17.75„Luzerne 90.——95.— „ Kanſas II—.——18.—„ Provenc. 105.—115.— „ Californier—.——.—„Eſparſette 32.——33.— „ La Plata—.——18.— Leinöl mit Faß—.—58.— Kernen RmRst,—.—67.— Roggen, pfälz. 14.75—15.—„ bei Waggon—.——64.50 „ruſſiſcher—.— 15.25 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.—.— fr. mit 20% Tara—.——24.— „ norddeutſcher——.— Am. Petrol. Wagg.—.——29.20 „ amerik.—— Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ.—.——16.50p. 00ko netto verzollt.19.80 „ Pfälzer 17.——17.50[Ruſſ. Petrol. fr. Faß.—23.— „ ungariſche 18.——18.25 Rufſ. Petrol. Wagg.-.—22.20 Futter—.—18.— Ruff. Petrol. in(⸗ Gerſte rum. Brau—.——.— ſternen p. 100 net——18.80 Hafer, bad. 14.——15.—[Rohſprit, vei ue—— 117.— „ ruſſiſcher 14.50—15.— J 70er Sprit—.—— 47.50 „norddeutſcher—.—.— g0er do. unv rſt..0 ; Nr. 00 0 1 3 8 1 28.25 256.25 21.25 283.25 22.25 20.28 Roggenmehl Nr. 0) 23.25 1) 20.25. Tendenz: Getreide ziemlich unverändert. Mannheimer Effertenbörſe vom 25. Febr. An der heu⸗ tigen Börſe fand nur geringes Geſchäft ſtatt. Bon Bank⸗Aktien erfuhren Coursveränderungen: Bad. Bank 119.50% G. Gewerbe⸗ bank Speyer 125.50., Mannheimer Bank 128 8 128.50., Pfälz. Hypothekenbank 164.60., Pfälz. Spar⸗ und Ereditbank, Landau 133 B. Von Brauerei Aktien waren Badiſche Brauerei zu 187% (+ 1%) gefragt. Frankfurt a.., 25. Febr.(Effektenbörſe). Anfangscourſe. Kreditaktten 212.50, Staatsbahn 143.60, Lombarden 25.40, Egypter —.—, 4% ungar. Goldrente 99.—. Gotthardbahn 169.80, Disconto⸗ Commandit 185.10, Laura 203.25, Gelſenkirchen 174.40, Darmſtädter 134.10, Handelsgeſellſchaft 152.—. Tendenz: feſt. Berlin, 25. Febr.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 212.20, Staatsbahn 143 70, Lombarden 25.60, Diskonto⸗Commandit 184.90, Laurahütte 203.20, Harpener 168.50, Ruſſiſche Noten—., London, 25. Februar. 8 Reichsanleihe 88 ½, Chineſen 96— Confols 97½, 5 Italiener 94, Griechen 43¼, 3 Portugieſen 24/, Spanier 71½% D Türken 24% 5 Argentinier 95¼, 3 Mexikaner 28½. 6 Mexikaner 98%¾ 4 Chineſen 83¾ feſt, Ottomanbank 12.— Nio Tinto 60% Sonthern Paeifte 46/ĩEhicago Milwaukee 153— Denver Pr. 89½, Atchiſon Pr. 90½, Louisville u. Naſho. 98 e, Northern Paeifie Pref 89—, Union Paeiſte 96¼, Tendenz: beh. London, 25. Febr.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 31—, Chartered 3% Goldſields 7½ Randmines 41½ Eastrand e⸗ Tendenz: feſt. 4. Seite⸗ Amtstage in Laden⸗ burg betr, Nr. 10167 J,(98.) Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß der am Freitag, den 1. März ds. Is. fällige Amts⸗ tag in Ladenburg auf Montag 4. März ds. Is., (Vormitfags von 16 Uhr ab,) perlegt wird. 79978 Die Bürgermeiſterämter der in Betracht kommenden Ge⸗ meinden werden beauftragt, dies ortsüblich bekannt zu machen. Manuheim, 23. Februar 1901. Großh. Bezirtsamt. Lang. Handelsregiſter. Nr. 6575. Zum Handelsregiſter Abth. B, Baud II,.⸗Z. 33, Wuürde eingetragen die Firma: Mannheimer Bank Aktiengeſell⸗ a mit dem Sitze in Mann⸗ heim. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb von Bank⸗ und Handelsgeſchäften; insbeſondere ſoll die Bank dem mittleren und kleineren Handels⸗ und Gewerbe⸗ ſtand dienen. Das Grundkapital beträgt 1000,000 Mark und iſt einge⸗ Ideilt in 1000 auf Namen lautende Aktien im Nennwerthe von je 1000.; die Aktien können au Verlan en des Aktionärs in Ju⸗ haberaktien und umgekehrt um⸗ ewandelt werden; der Ausgabe⸗ urs der Aktien beträgt 110 9% Der Geſellſchaftsvertzag iſt am 20. Februar 1901 eſtgeſtellt. Der Vorſtand beſteht aus mindeſtens zwei Perſonen und wird vom Aufſichtsrathe beſ Die Unter⸗ ſchriftf der Geſellſchaft wird Urch Unterzeichnung zur Ge⸗ ſellſchaftsfirma von zwei Vor⸗ Fande oder einem Vor⸗ tandsmitgliede und einem an⸗ dern zur Zeichnung Berechtigten oder zwei anderen zur Zeichnung der Firma Berechtigten geführk Die Beru ung der Generalver⸗ ſamm ing erfolgt durch den Vorſta d oder den Auſſichtsrath. Inſofern und ſolange ſämmtliche Aktien auf den Namen in das Aktienbuch eingetragen ſind, er⸗ folgt die Berufung der Gencral⸗ verſammlung durch Mittheilung an die im Aklienbuch einge⸗ tagenen Aktionäre und zwar welligſtens 3 Wochen vorher unter Angabe der Tagesordnung. Andernfalls erfolgt die Berufung der Generalverſammlung durch hleibung im Reichsanzeiger unter Einhaltung der gleichen Friſt. Oeffeutliche Bekanntmach⸗ Ungen erfolgen im Reichsan⸗ geiger. Die Beifügung von Namensunterſchriften iſt nicht erforderlich. 1 5 Gründer der Geſellſchaft 1. Die Aktiengeſellſchaft„Rhei⸗ niſche Creditbank“ in Maunheim. 2. Kommerzienrath Wilhelm Zeiler, Bankdirektor Mann⸗ heim. 3. Conſul Dr. Richard Broſien, Baukdirektor in Mannheim. 4. Laurent Bögel, Vinkditektol in Maunheim. ., Iſidor Haas, Vankdirektor in Mannhein. Dieſelben haben Aktien übe nommien. Mitglieder des erſten Auffichts⸗ rathes ſind: 1 Carl Reiß, in Maunhein 2. Johannes Forrer, Fabrikant in Mannheiſn. 3. Friedrich König, Rechtsan⸗ walt in Maunheim. Zu Mitgliedern des Vorſtandes find beſtellt: 80018 Friedrich Stoll, Rudolf Werlin und Otto Wüſt, ſämmtlich Bank⸗ 1 in jämmtliche Generalkonſul direkioren in Maunheim. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft eingereichten Urkun⸗ den, insbeſondere von dem Prlü⸗ fungsberichte des Vorſtaudes und Aufſichtsrathes kaun dahier Ein⸗ ſicht genommen werbden. Maunheim, 23. Februar 1901. Großh. Amtsgericht I. Arbeitsvergebung. Die nachſtehenden, zur Erbau⸗ ung eines Warteſtalles auf dem Sehlachthofe erforderlichen Bau⸗ arbeiten, ſollen im Wege des öffentlichen Angebotes an leiſt⸗ Aungsfähige Unternehmer verge⸗ ben werden: 79.54 1) Schloſſerarbeit,(Schiebe⸗ thorbeſchläge und ſchmiedeiſerne Stallſenſter). 2) Schreinerarbeit,(forlene Schiebethore). 3) Glaſeraͤrbeit,(Verglaſen der eiſernen Stallfenſter). 4) Lieferung der eiſernen Fut⸗ terraufen. 5) Lieferung des eiſernen Krip⸗ peubeſchläges. 6) Waſſerleitung. 1 Gasleitung. ugebole hierauf ſind verſchloſ⸗ ſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen, längſtens bis Donnorſtag, 7. März d.., Vormittags 11 Uhr, an die unterfertigte Stelle ein⸗ e woſelbſt dieſelben in ſegenwalt der etwa erſchienenen Bieter geöffnet werden. Berdingungsformulare können im Zimmer No. 8 gegen Erſatz der Umdruckkoſten erhoben werdel. Mannheim, 23. Febr. 1901. Hochbauamt. J..; Hauſer. Verloren von einem armen Dienſtmädchen auf dem heutigen Wochenmarkt ein 20 Mark⸗ tück. Der redliche Finder wird gebeten, dasſelbe gegen Be⸗ lohnung zurückzugeben. 79946 0 2, 155, part. Wuüterrechtsregrſter. Zum Güterrechtsregiſter wurde ingetragen zum Band T: 1. Seite 500: Stephan II, Philipp, Zimmermann in Käfer⸗ thal und Ratharina geb. Müller: Nr. 1. Durch Vertrag vom 1. November 1898 iſt bedungene Gütergemeinſchaft vereinbart, derart daß jeder Theil 25 M. in die eheliche Gemeinſchaft ein⸗ wirft, alles übrige gegenwärtige und zukünftige, liegende und fahrende Vermögen ſammt den darauf ruhenden Schulden von der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen bleibt. en Zum Band I: .Seite:Rettenmaier, Johann Baptiſt, Bäcker in Mannheim und Maria Katharina geb. Mohr: No. 1. Durch Ve trag vom 13. Februar 1901 iſt Guter⸗ trennung vereinbart. 3. Seite 3: Huge, Anton, Schneidermeiſter in Mannheim und Helene geb. Metz: No. 1 Duürch Vertrag vom 4. Februar 1901 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 4. Seite 4: Seidl, Julius, Friſeurin Maunheim und A nalia geb. von Rufs. No. 1. Durch Vertrag vom 20. November 1900 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 5. Seite 5: Kuntz, Joſef, Schloſſer in Sandhofen und Margarethe geb. Schollmaier: No. 1. Durch Vertrag vom 9. Februar 1901 iſt Gütertrennung vereinbart. 6. Seite 6: Seeger, Jakob, Bauunternehmer in Maunheim und Chriſtine geb. Biſchoff: No. 1. Durch Vertrag vom 8. Februar 1901 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. 7. Seite 7: Hoffmann, Peter, Weichenwärter in Mannheim⸗ Waldhof und Maria geb Laquai: No. 1. Durch Vertrag vom 9. Februgr 1901 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 8. Seite 8: Nahm, Emil, Mechanifer in Mannheim und Eliſabethe geb. Krieger: No. 1. Durch Vertrag vom 14. Februar 1901 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 0. Seite 9: Bopp, Florian, Lokomotioführer in Mannheim und Katharing geb. Heger: No. 1. Durch Ver rag von 8. Februar 1901 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 10. Seite 10: Mayer, Martin, Baumeiſter in Mauinheim und Apollonia geb. Dann: No. 1. Durch Vertrag vom 12. Oktober 1884 iſt der Aus⸗ ſchluß der fahrenden Habe aus der Gütergemeinſchaft gemäß L..⸗S. S 1500 bis 1504 ver⸗ einbart. Jeder Theil wirft 100 Mark in die Gemeinſchaft ein und ſchließt alles übrige jetzige und künftige, fahrende und liegende, aktive und paſſive Einbringen von der Gemeinſchaft aus 11. Seite 11: Apfel, Johann, Schreinermeiſter in Maunheim und Barbaxa geb. Müller: No. 1. Durch Vertrag vom 16. November 1900 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 12. Seite 12: Katz, Alfred, Kaufmann in Mannheim und Marie geb. Wachenheim: No. 1. Durch Vertrag vom 10. Dezember 1900 iſt Errungen⸗ ſchaſtsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau ſind die in der Aulage des Vertrags einzeln aufgeführten Fahrniſſe. 13. Seite 18: Sprenger, Adam, Schloſſer in Mannheim und Barbara geb Müller. Nr. 1. Durch Vertrag vom 30. Jannar 1901 iſt Gütertrenn⸗ ung vereindart. 14. Seite 14: Lux, Johann, Prokuriſt in Manuheim und lotilde geb. Schönemann: No. 1. Durch Vertrag vom 23. Januar 1901 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 15. Seite 15: e Auguſt, Reſerveheizer in Mann⸗ heim und Wichelmine geb. Deckinger. No. 1. Durch Vertrag vom 6. November 1900 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. 16. Geite 16: Breunig, Adam, Schuhmachermeiſter in Mann⸗ heim und Eva Eliſabetha geb. Böhm. No. 1. Durch Vertrag vom 17. Januar 1901 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 17. Seite 17: Weglehner, Andreas, Maurer in Mannheim und Eliſe geb. Elbinger: No. 1. Durch Vertrag vom 18. Januar 1901 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 18. Seite 18: Ehmann, Karl, Kaufmann in Maunheim und Gretha geb. Emrich. Nr. 1. Durch Vertrag vom 14. Dezember 1900 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 19. Sette 19: Heymann, Albert, Kaufmann in Mann⸗ heim und Hedweig geb. Sterner: No. 1. Durch Vertrag vom 19. Dezember 1900 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 20. Seite 20: Stapf, Friedri h, Schneider in Mannheim und Friederike geb. Henn: No. 1. Durch Vertrag vom 23. November 1900 iſt Güter⸗ treunung vereinbart. 21. Seite 21: Ambroſius, Jakob Ingenieur in Mannheim und Klara geb Sproß: No. 1. Durch Vertrag vom 14. Februar 1901 iſt Errungen⸗ haftsgemeinſchaft vereinbart Vorbehaltsgut der Fran ſind die im Vertrag einzeln aufgeführten Fahrniſſe, ſowie alles künftige Eheeinbringen derſelben. 22. Seite 22: Krug, Ludwig, Eiſenbohrer in Mannheim 5 Wwe. Gva geb. Kiehl. No. 1. Durch Vertrag vom 7. Februar 1901 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 8 28. Seite 28: Dolch, Auguſt, Wirth in Mannheim und Katha⸗ ring geb. Ebert: No. 1. Durch Vertrag vom 29. Januar 1901 iſt Gükertren⸗ nung vereinbart. 24. Seite 24: Lutz, Eugen Paul Emil, Kaufmann in Mannheim und Hermine Sofie geb. Kalten⸗ thaler: No. 1. Durch Vertrag vom 25. Jauuar 1901 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Mannheim, 22. Februar 1901. Gr. Amtsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter wurde eingetragen: 1 Zum Geſellſchaftsregiſter Band VII,.⸗Z. 355, Firma „Mannbeimer Pekroleum Import 50 Philipp Poth“ in Mann⸗ eim: Die Liquidation iſt beendigt, die Firma erloſchen. 2. Zum Geſellſchaftsregiſter Band 1,.⸗Z. 47, Firma„Ifrael Aberle Söhne“ in Maunheim: Die Liquidation iſt beendigt, die Firma erloſchen. 3. Zum Handelsregiſter Abth. A, Bd. IV,.⸗Z. 206: Firma: Pauline Bade, Mann⸗ heim. Inhaber iſt: Karl Theodor Bade, Kaufmann Ehefrau, Pau⸗ line geb. Hag mann, Mannheim. Karl Theodor Bade in Mann⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt. Angegebener Geſchäftszweig: Kleinhandel mit Kaffee. 4. Zum Handelsregiſter Abth. A, Bd III,.⸗Z. 108, Firma Sußmann& Bodenheimer in Mannheim: Leo Brunnhild in Mannheim iſt als Prokurlſt beſtellt. 5. Zum Geſellſchaftsregiſter Band VIII,.⸗Z. 296, Firma Gutenberg Druckerei Gebr. Nerk“ in Maunheim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma auf den Geſellſchafter Georg Heinrich Merk übergegangen. 6. Zum Haudelsregiſter Abth. A, Bd. IV,.⸗Z. 207: Firma: Gutenberg⸗Druckerei Gebr. Merk, Mannheim. In⸗ haber iſt: Georg Heinrich Merk, Kaufmann, Mannheim. Ange⸗ gebener Geſchäftszweig: Buch⸗ druckereibetrieb. 7, Zum Haudelsregiſter Abth. A, Band IV,.⸗Z. 208 Firma: Molz& Forbach, Maännheim. Zweigniederlaſſung. Hauptſitz Worms. Geſellſchafter ſind: Julius Molz und Hermann Forach, beide Schirmfabrikanten, Worms. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 15. November 1892 begonnen. Angegebener Geſchäf Schirm⸗ und Stockgeſchäft. Mannheim, 22. Feb uar 1901. Großh. Amtsgericht I. 7 9— Rheinſchifffahrt. kachgenannte Bekanntmachung Großh. Provinzialdirektion eſſen, d. d. Mainz den Februar ds. Is. betreffenb Ueberbrückung des Rheins im Zuge der Bahnlinie Mombach niach Biſchofsheim bringen wir zur Keuntuniß der Schifffahrt⸗ ktreibenden. 79899 Mannheim, 23. Februar 1901. Gr. Rheinbauinſpektion: Fieſer. Bekauutmachung für die Rheinſchifffahrt. Den Schifffahrttreibenden wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß in der nächſten Zeit iim links⸗ ſeitigen Rheinarm bei Mainz etwa 800 Meter unterhalb der Einfahrt um Mainzer Zollhafen, ſowie in em rechtſeitigen(Kaſteler) Rhein⸗ arm 500 Meter unterhalb der Ruthof'ſchen Schiffswerft Bohr⸗ ungen vorgenommen werden. Das hierzu dienende ſchwimmende Gerüſt iſt feſt verankert und kann nicht ausweichen. Die Führer der an den Arbeitsſtellen vorbeifah⸗ renden Schiffe, Schleppzüge und Flöße werden daher darauf hin⸗ gewieſen, daß an dem ſchwimmen⸗ Gerüſt mit der erforderlichen Vor⸗ ſicht, bezw. mit verminderter Kraft vorüberzufahren iſt, damit Be⸗ ſchädigungen vermieden werden. Das Gerüſt iſt bei Tage nach den Fahrwaſſerſerten durch roth und weiße Flaggen, bei Nacht durch weiße Laternen bezeichnet. Zuwiderhandelnde werden auf Grund des§ 44 der Rheinſchiff⸗ fahrts⸗Polizeiorduung beſtraft. Mainz, 16. Februar 1901. Großherzogliche P ovinzial⸗ direktion Rheinheſſen: v. Gagern. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 26. Febr. 1901, Nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Verſteige⸗ rungslokal d 4, 5, gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 neuer Landauer, 1 Laden⸗ einrichtung, 1 Divan, 1 Schrank, Albums, Portemonnaies, Ci⸗ garrenetuis und Stahlfedern, 2 neue Waagen. 79972 Mannheim, 25. Februar 1901. Dnquard, Gerichtsvollzieher. Buchfuhr aunsUhrlaber Frospedt gradla, und Kreis⸗ chlöſſer Julſus Leon Wihlk Einladung. Zur Berſammlung des Bür⸗ gerausſchuſſes wurds Taghhe duf 9814 Dieuſtag, 26. Februar 1901 Nachmittags 3 Uhr in den großen Räthhausſaal da⸗ hier anberaumt. Die Tages⸗Ordnung enthält folgende Gegenſtände: 1. Verpachtung eines Gelände⸗ ſtreifens an der Wormſer⸗ ſtraße in Käferthal an den Kreis Mannheim. 2. Verpachtung eines Theils des Gemeindegrundſtücks Lgb. Nr. 6652 in der Neckarauer Ge⸗ wann„Enge Wegſtücke.“ 3. Verpachtung eines Gießen⸗ ſtücks im Stadttheil Neckarau. 4. Verpachtung des Grundſtücks Egb. Nr. 5935 in der Ge⸗ wann„Oberhellung.“ 5. Verpachtung von Gelände in der Gemeindeſandgrube Lgb. Nr 1422. 6. Verpachtung der ſtädtiſchen Gewann„Neuwieſen“ an den badiſchen Rennverein. Vermiethung der ſtädtiſchen Milchkuranſtalt. 8. Verſetzen von Granitrand⸗ ſteinen an Gehwegen betr. 9 Die Pflaſterung ber Secken⸗ heimerſtraße. 10. Herſtellung einer Verbin⸗ dungsſtraße zwiſchen der Sträße über das Bender'ſche Grundſtück und der Wald⸗ hofſtraße. Herſtellung der Parallelſtraße zur Waldhofſtraße bei der Zimmer'ſchen Fabrik durch die Herren Landgerich sdirek⸗ tor Wengler und Conſ. Die Errichtung des Grund⸗ buchamts als Gemeindeamt. Neubeſetzung der Vorſtands⸗ ſtelle der Straßenbauabthei⸗ lung des Tiefbauamts. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu dei bezeichneten Verſammlung erge⸗ benſt eingeladen. Mannheim, 14. Februar 1900. Der Stadtrath: Beck. 11. 12. 13. Winterer, Galvaniſtrungs⸗Auſtalt von Kieſel& Schrade, Mannheim 16. Querſtr. 48. Telefon 1946 liefert als Spezialität tadelloſe Vernickelung, Verkupferung, Verzinnung, Verſilberung ſowie Schleifen u. Poli en neuer und alter Gegenſtände aus Metall, Stahl, Eiſen ꝛc. bei billiger prompter Bedienung. PS. Gegenſtände nehmen für uns auch enkgegegen: 68285 In Mannheim: Herr Alex. Heberer, Paradepl. 1„ Herr Adolf Pfeiffer „ „Ludwigshafen Herr Jac. Schmitt, Oggersheimerſtr. 17. Otto Kesel Damen⸗Friſeur, M 2, 7. im, Mannhe gegenüb d. Hochſchule für Muſik 1865 Telephon 1865. Kopf- u. 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Samſtag vor Palmſonntag, Charwoche, 4 Samſtag vor dem„weißen Sonntag““, t „Mittwoch vor dem Himmelfahrtstag, Freitag und Samſtag vor Pfingſten, 10. Sylveſtertag. Ruhezeit der Angeſtellten: und Arbeitern nach Beendigung der täglichen Arbe bezeichneten Tagen keine Anwendung. Tagen keine Anwendung. An dieſen Tagen iſt das Feilbieten von Waare öffentlichen Orten oder ohne vorherige Beſtellung von zu Haus bis 10 uhr Abends geſtattet. Mannheim, den 31. Januar 1901. Großh. Bezirksamt: ge3. Frech die Bewillung von Ausnahmen von der Vorſchrift des Neunuhrladen⸗ Auf Grund der§8 139e Abſatz 2 ordnung werden für die Stadt Mannheim einſchließ⸗ lich der Vororte Käferthal⸗Waldhof und Neckarau offene Verkaufsſtellen an folgenden Tagen über die ge⸗ ſetzliche Ladenſchlußzeit hinaus bis 10 uhr Abends für 3. Mittwoch, Donnerſtag und Samſtag in der „Samſtag vor dem 1. Maimarktſonntag, „Mittwoch vor dem Frohnleichnamstag, jeweils vom 8. Dezember ab an ſämmtlichen Werktagen bis zum 24. Dezbr. einſchließlich. II. Ausnahmen von Beſtimmungen über die Die geſetzlichen Beſtimmungen, wonach in offenen Ver⸗ kaufsſtellen und den dazu gehörigen Schreibſtuben und Lagerräumen den daſelbſt beſchäftigten Gehülfen, Lehrlingen eine ununterbrochene Ruhezeit zu gewähren iſt, die in Verkaufsſtellen mit 2 und mehr Angeſtellten 11 Stunden, in den übrigen Verkaufsſtellen 10 Stunden mindeſtens be⸗ tragen muß, finden an den oben unter I. Ziffer—10 III. Ausnahmen für den Hauſirhandel: Die geſetzliche Vorſchrift, wonach das Feilbieten von Waaren auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten oder ohne vorherige Beſtellung von Haus zu Haus nach 9 uhr Abends verboten iſt, findet an den oben unter 1 Ziffer—10 bezeichneten öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an anderen werbe⸗ Jahre itszeit n auf Haus 78268 Eintritt jeden Tag. S. Ober, R 4, Lehrmädchen können ſofort eintreten 33 +2 Bopp& Nx für slektrischen Hiemen- und Dampfbetrieb mit nur einer FFFrrr—————— von aussen nachziehbaren JStopfbüchse 58147 D. R. G. M. Vollkommenste Einstopfbuchspumpe. Beschreibung and Zeiebnung zuu Diensten. ft 4, 7 Mflademiſcher Zuſchneide⸗Curſus R 4, 7 nach deutſcher, Pariſer, engliſcher u. Wiener Mode. 15 Mittwoch, den 27. Febrnagr, Abends 59 Uhr, Verkinsverſammlung im Nebenzimmer des„Wilden Mann“, N2. (Eingang durch Hauptlokal). 79742 Der Vorſtand. MANNHEIII. (Abtheilung: Stellenvermittlung). Eltern u. Vormünder, welche geſonnen ſind, ihre Söhne und Mündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unent⸗ geltlichen Beſorgung einer Lehrſtelle unſerer Vermittlung bedienen, da wir nur ſolche Firmen nachweiſen, welche den Lehrlingen erfahrungsgemäß Ge⸗ legenheit zu einer tüchtigen Aus⸗ bildung als Kaufmann bieten. 76803 Der Vorſtand. NB. Lehrvertrags⸗Formulare, welche in einem Anhange dit Zuſammenſtellung der weſent⸗ lichen, die Haudlungslehrlinge betrefſenden Beſtimmüngen des Fei buches und der Reichsgewerbeordnung 5 0 fh ſind zum Selbſtkoſtenpreis(10 Pf. pro Stück) bei uns erhältlich. Annsez%, ereln MANNHEIM. (Abtheilung: Stellenvermittlung). Geehrten Handlungshäuſern empfehlen wir unſere Vermitt⸗ lung auch bei Beſetzung von Lehrlings⸗Bakanzen. 76802 Der Vorſtand. Pfälzer Wein empfiehlt über die Straße per Flaſche ohne Glas zu 40, 50, 80 Pfg., .20., ſowie Rothwein von 60 Pf, an Karl Schumm, U6. 23. Geſchickte Kleidernacherin empfiehlt ſich im Anfertigen von Coſtümen aller Art in u. außer dem Hauſe. 68633 .— u. 14186 77938 ———————————— UrR, MaxNHEIN Maschinen- und Armaturen-Fabrik. Doppelt und vierfach wirkende Plungerpumpen Näheres 2, 24, 4. Stock. in stehender, llegender und Wandanordnung. Zum Fördern Sdlzwasse für Eismaschinen- Anlagen. Zum Speisen von Dampfkesseln, ſtessrvolrs ete. 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