1 — 0 0 ö in 18 S8 S * n ee 1 —ccçcesgGGGssessssessesssssssssel? ze Wlegramm-Adreſſe: „Journal Mannheim.⸗ In der Poſtliſte ba agen unter Nr. 2821. Wadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfg. monatlich. 20 Pfg. monatlich, Durch die Poſt bez. inel. Poſta Wg.42 55 Quartal. Inſerate: Telephon: Redaktion: Nr. der Stabt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. 377. (III. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik⸗ (Wannheimer Volksblatt.) Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Eeruſt Müller, für Theater, Lun teu. Feutllleton Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotattonsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Raunheimer Suswo delg Belle 20 Pfg. 935 Dypograbg. Auftalt ee e 5 Ceſcheint wüchentlich zwölf wral. Siliale. Nr. 815. ſt Eigenhun des ka helichen eenmen: 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 Nmmld in Piaunhem Nr. 0— 0 8 1 2 Mittwoch, 6. März 1003.(Abendblatt.) Ein„großzer“ Tag. Gon unſerm Korreſpondenten) 5+( Berlin, 5. März. Die pfiffigen Männlein, die das Gras wachſen hören, hatten euns ſchon vor Wochen verkündigt: Jetzt endlich, endlich— würde der große Tag unſerer Reichsparlamente anheben. Bisher hatten zwar alle derartige Prophezeiungen getrogen; diesmal aber werde es leuchtende Wahrheit werden, wonach wir uns männiglich ſo lange geſehnt. Wenn der Etat des Auswärtigen Amtes im Plenum zur Verhandlung käme, dann würde zunächſt der Herr Reichskanzler am Bundesrathstiſche erſcheinen, den mancherlei Reiſen und Abkommandirungen bisher unſern Blicken entzogen. Und beim erſten Anlaß, der ſich ihm böte, würde er aufſtehen und mit ſeines Geiſtes Blitzen unſere Nacht erhellen und Klarheit ſpenden, wo bis dahin banges Dunkel herrſchte. So hatten die pfiffigen Männlein verkündigt und da bekanntlich nichts größer iſt als die menſchliche Fähigkeit unbelehrt Ent⸗ ſäuſchungen zu ertragen, hatte man ihnen auch geglaubt. Als heute der erwartete Tag anbrach, da konnten die Tribünen den Andrang der Beſucher kaum faſſen und ſelbſt wo ſich die Er⸗ fahrenen und Blaſirten ein Stelldichein zu geben pflegen— in den Hof⸗ und Diplomatenlogen— blickte man auf eine anſehn⸗ liche Fülle gutangezogener Leute, was man im Reporterjargon ja wohl auch„diſtinguirte Erſcheinungen“ nennt. Der Herr Reichs kanzler war auch wirklich zur Stelle und man brauchte kicht gerade über eine ſenſationell ſchnelle Leitung zu verfügen, um aus der Art, wie Herr Schädler ſich nach dem Stande unſerer auswärtigen Beziehungen erkundigte, zu erkennen, daß es ſich um beſtellte Arbeit handelte. Man wollte den böſen All⸗ deutſchen, gegen die die„norddeutſch⸗allgemeinen“ Redakteure neuerdings ſo zornige Artikel ſchreiben müſſen, den Wind aus den Segeln nehmen und ſo fragte der Bamberger Domkapitular den Reichskanzler juſt nach den Dingen, über die dieſer Auskunft zu geben wünſchte. Noch kürzer aber faßte ſich Graf Stol⸗ berg. Der hatte, indeß Herr Schädler noch breit und ſelbſt⸗ gefällig perorirte, mit dem Kanzler flüſternde Zwieſprache ge⸗ halten und nun erhob er ſich und ſprach:„Wie ſind unſere Be⸗ ziehungen zu Rußland und Frankreich? Und vor Allem: Welche Bedeutung iſt dem bekannten Artikel des Miniſters Witte bei⸗ zumeſſen?“ Das war das Stichwort, auf das Graf Bü l o w gewartet haben mußte. Leichtfüßig reckte er ſich in die Höhe; der Photograph der„Woche“, der mit ſeinem Apparat auf der Journaliſtentribüne dräuend Aufſtellung genommen, machte eklipp, klapp“ und wir genoſſen wieder einmal das Vergnügen, Zeugen eines„hiſtoriſchen Moments“ zu ſein.„Reichskanzler Graf Bülow über die politiſche Lage“— heute Abend werden's die Camelots auf der Friedrichsſtraße ausrufen und mancher Großſtadtpilgrim wird in der Erwartung überraſchender Auf⸗ ſchlüſſe nach den feuchten Blättern der Nachtausgaben greifen. Wir aber, die wir dabei waren, werden es ſchon ausſprechen dürfen, was auch der Abg. Baſfermann anzudeuten ſchien, als er höflich meinte: Neues hätten die Erklärungen des Reichs⸗ kanzlers nicht gebracht. Nein— das thaten ſie wahrhaftig nicht. Graf Bülow hat uns erzählt, daß ein pietätvoller Enkel am Sterbebette der Großmutter ſolange weilen könne, als es ihm gut ſcheine. Das iſt unzweifelhaft richtig. Und er hat ferner erklärt: wenn ſo fromme Regungen den Engländern ſympathiſch wären und ſie einen Theil dieſer Sympathie auch auf das deutſche Volk übertrügen, ſo wäre auch das noch kein Anlaß zur Klage. Tagesneuigkeiten. Eine neue Flugmaſchine. Die Verſuche mit dem vom Regierungsrath Hofmann erfundenen Flugmaſchinenmodell, die Montag Abend in der Turnhalle der 6. Realſchule in Berlin angeſtellt wurden, ſind nicht gelungen. Die Hofmannſche Flug⸗ maſchine iſt ein ſogenannter Drachenflieger, deſſen Drachen bei der Ausführung im Großen eine Spannweite von 25 Meter er⸗ halten ſollen. Als Triebkraft iſt ein horizontal wirkender Pro⸗ peller vorgeſehen. Die Maſchine ſteht auf drei Beinen, die bei dem Modell, das ein Zehntel der Ausführung im Großen dar⸗ ftellt, 1 Meter hoch ſind, an den Beinen befinden ſich Räder. Die Sache iſt nun ſo gedacht, daß die Maſchine durch Antrieb des Propellers zunächſt auf ebener Erde vorwärts gefahren wird, daß dann plötzlich die drei Beine hochgehoben werden, wodurch naturgemäß die ganze Maſchine zunächſt etwas fällt, aber nur ſoweit, bis ſich durch Zuſammenpreſſen der Luft unter den Drachenflächen tragfähige Luftkiſſen gebildet haben. Die horizontal wirkende Kraft des Propellers und die Schwerkraft, bezw. die Drachenflächen ſollen dann zuſammenwirken, um das Fliegen zu erreichen. Beim Landen werden dann die drei Beine wieder nach unten gerichtet, ſo daß nach Anſicht des Erfinders die Maſchine wieder auf die Beine zu ſtehen kommt. Bei der Vorführung des Modells am Montag, das in Folge ſeiner zier⸗ lichen Bauart nur 3350 Gramm, alſo noch nicht 7 Pfund wiegt, während die kleine Alkoholdampfmaſchine, die den Propeller mit taſender Geſchwindigkeit bewegt, mit 10½ Atmoſphären arbeitet, war die ebene Bahn des Antriebs durch ein Schienengeleiſe dar⸗ geſtellt, das noch dazu im Anfang etwas Gefälle und am Ende einen ſprungbrettartig wirkenden Ablauf hatte und etwa ½ Mtr. über dem Erdboden angebracht war. Die Bedingungen waren Bravo! nicht minder richtig. Aber Graf Bülow wird vermuthlich nur Wenige finden— im Reichstage wie in der Nation—, die ſeine heutigen Ausführungen über die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an Lord Bobs überzeugten. Das war während des erſten Theiles der Rede eine peinliche Stille heute und ſtellenweiſe gar ein ſpöttiſches Lächeln, und erſt als der Kanzler auf den vielzitirten„Draht mit Rußland“ zu ſprechen kam und, weil ihm kein eigenes wirkungsſicheres Diktum zuſtrömte, des alten Bismarck „Wir laufen Niemand nach“ mehrfach variirte, erſchollen von der Rechten ab und an ermunternde Beifallrufe. Sie verſtärkten ſich als der Kanzler im Lauf der Debatte noch einmal das Wort ergriff, um— diesmal frei nach Poſadowsky— zu verſichern, daß„die kommenden Handelsverträge keine Abſchrift der be⸗ ſtehenden ſein würden“; als er mit einem Nachdruck, wie wir ihn bisher noch nicht von ihm vernommen, auf die Verpflichtung der Regierung zur Fürſorge für die nothleidende Landwirthſchaft hinwies. Trotzdem wird man wohl der Wahrheit gemäß kon⸗ ſtatiren müſſen, daß Graf Bülow ſelten ſo wenig Eindruck ge⸗ macht hat wie heute. Das ſagen wir nicht vom Standpunkt der Liebermann v. Sonnenberg und Haſſe, die unklare Gefühls⸗ wallungen in einen planloſen Engländerhaß hineintrieben. Auch wer den Werth guter Beziehungen zu England wohl zu ſchätzen weiß und die Legende von der unwandelbaren reuffiſchen Treue kritiſch zerlegte, wird von den Erklärungen des Kanzlers nur mangelhaft befriedigt worden ſein. Nicht daß er im Einzelnen etwas Falſches, Unrichtiges, Unverſtändliches geſagt hätte— es war Alles nur zu verſtändlich— aber es fehlte dieſem leichten, durchſichtigen Geplätſcher etwas. Es blieb etwas unausgeſprochen und Jedermann hatte das Gefühl, daß der gefällig plaudernde Kanzler den Urgrund der Dinge nicht berührte. Es geht eine tiefe Mißſtimmung— darin waren von Baſſermann bis Oertel ſich Alle einig— durch unſer Volk; man iſt gerade in den treueſten und logalſten Kreiſen unruhig geworden; man verſteht dieſe allzu häufig umſpringende deutſche Politik nicht mehr. Und für all die quälenden Bedenken ernſter Patrioten, daß unfre auswärtige Polttik am Ende von perſönlichen und verwandtſchaftlichen Be⸗ ziehungen dirigirt werden könnte, hat Graf Bülow nur eine Höflichleitsphraſe:„Große Fürſten, ſo hätte ſchon Friedrich der Große geſagt, hätten keine Verwandten.“ Große Fürſten! Bernardus de Bülow fängt an, den alten Miquel zu über⸗ byzantiniren. Warum auch nicht? Im Zeitalter des Ueber⸗ brettl's muß es auch Ueberbyzantiner geben. Militär contra Civil im engliſchen Oberhauſe. (Von unſerm Korreſpondenten.) Loudon, 5. Mürz. Viscount Wolſeley, fand geſtern Abend im Houſe of Lords endlich die erſehnte Gelegenheit, der engliſchen Nation Alles aufzutiſchen, was er gegen einen civiliſtiſchen Kriegsminiſter im Allgemeinen und gegen den früheren Inhaber dieſes Poſtens, Lord Lansdowne im Speziellen auf dem Herzen hatte. In den fünf Jahren ſeiner Amtsführung hat Feldmarſchall Wolſeley überreichlich Gelegenheit gehabt, ſich mit den Unzuträglichkeiten perſönlich bekannt zu machen, die ſich unbedingt daraus ergeben müſſen, wenn, wie in England, der politiſche Kriegsminiſter als wirklicher Beherrſcher der Armee, und der profeſſionelle Führer jedenfalls ſo tief, daß ſte ohne den erhöhten Ablauf ſicher zu Boden geſtürzt wäre. Ein zweiter Verſuch mißlang vollſtändig, weil die drei Beine ſich nicht rechtzeitig und genügend hoben und das Modell mit ſolcher Gewalt unmittelbar nach dem Ablauf auf dem Boden aufſtieß, daß die Drachenflächen riſſen, die Achſen der Räder ſich verbhogen und die ganze Maſchine vorläufig nicht wieder in Gang zu bringen war. Die Verſuche ſollen trotzdem fortgeſetzt werden. — Einem freudigen Familienereigniß ſieht die italie⸗ niſche Königsfamilie entgegen. Für die Ausſtattun⸗ des zukünftigen Königs— denn man ſcheint es für gar nich anders möglich zu halten, als daß es ein Knabe ſein wird— ſorgt die Königin⸗Wittwe Margherita. Das feine Linnenzeug wird mit Valencienneſpitzen verziert und mit der Königskrone gezeichnet. Die Häubchen und die Wickelbänder ſind aus weißer Seide. Die Kopfkiſſen und die Bettdecke, ebenfalls aus weißer Seide, werden mit kunſtvollen Stickereien geſchmückt. Für die Aufbewahrung dieſer Kinderausſtattung dient ein geflochtener Wandſchrank aus Stroh und Bambus, der im Innern mit weißer Seide und koſtbaren Spitzen bedeckt iſt. — Ein Schulſtreik iſt in Gottin bei Teterow ausgebrochen. Die dortige Schule hatte füngſt mehrere Tage Ferien, weil der Lehrer keine Feuerung mehr hatte, da ihm ſein kontraktlich feſt⸗ geſetztes Quantum Feuerungsmaterial nicht verabfolgt war. Der Torf ſoll übrigens erſt kurz vor Weihnachten angefahren ſein. Als der Lehrer neue Feuerung verlangte, wurde ihm ein Fuder geringes Buſchholz geliefert, worauf er erklärte, er heize jetzt überhaupt nicht mehr, da dem Hofe die Heizung der Schule kontraktlich auferliege. In Folge deſſen wurde eine Frau mit der Heizung beauftragt, welche ſich ihrer Aufgabe aber nicht ent⸗ alſo weſentlich günſtiger, als ſie ſpäter in Wirklichkeit ſich dar⸗ bieten werden. Trotz diefer günſtigen Vorbedingungen des ledigte, weil ſie, wie ſie ſagte, mit dem grünen Buſch nicht heizen kbunte. Als nun eines Tages der Schulinſpektor die Schule Modellberſuchs flel Maſchine beim erſten Verſuch ziemlich kief, des Heeres ſich von ihren grundverſchiedenen Standpunkten aus von Fall zu Fall über das Wohl und Wehe der militäriſchen Streitkräfte des Vereinigten Königreiches einigen ſollen.— In langer Rede ſetzte der Viscount dem dicht beſetzten Hauſe auseinander, daß er an Hand ſeiner Erfahrungen die Zuſtände in der oberſten Leitung der Armee als vollſtändig unhaltbar hin⸗ ſtellen müſſe, ſolange der kommandirende General nicht die früheren umfangreicheren Befugniſſe und ſelbſtſtändigen Rechte wieder zugeſtanden bekomme, und wenn nicht im Falle einer Differenz zwiſchen dem Kriegsminiſter und dem Oberkommando der Inhaber des letzteren auch das Recht habe, ſeine Meinung und Anſicht öffentlich, d. h. natürlich, vor der Volksvertretung bekannt zu geben. Weiter richteten ſich ſeine Klagen und lang⸗ aufgeſpeicherten Beſchwerden hauptſächlich gegen die Gewohnheit des Kriegsamtes, die wichtigſten Intereſſen der Armee einfach hintanzuſetzen, wenn es ſich darum handele, dem Parlamente ein möglichſt günſtiges Budget vorzulegen.—„In den letzten 28 Jahren bin ich unter vielen Kriegsminiſtern thätig geweſen und es hat mir oft im Herzen weh gethan, wenn ich mir die großen nationalen Gefahren vorſtellte, welche in bewußter Weiſe von den gerade im Amte befindlichen Miniſtern riskirt wurden, nur weil dieſe es politiſch nicht für angebracht hielten, das Parlament um die unbedingt nothwendigen Gelder für eine vernünftige Be⸗ waffnung und Ausrüſtung unſerer Armee zu fragen.“— Mit dieſem ſcharfen Angriffe auf die Methoden im Kriegsminiſterium legte Wolſeley den Finger in die ſchlimmſte Wunde, an welcher das ganze Syſtem leidet, und im Einklange damit ſtand es auch, als er darauf hinwieß, daß„in allen Ländern und zu allen Zeiten ſtehende Heere von profeſſionellen Soldaten verwaltet worden ſeien, von welcher Regel nur in zwei Ländern eine Aus⸗ nahme gemacht werde, in England und— in Chinal, mit welchem ſarkaſtiſchen Vergleich der Feldmarſchall die Lacher im Haufe auf ſeiner Seite hatte. Seine langen energiſchen Aus⸗ führungen gipfelten in einer gründlichen Verurtheilung des ganzen Verwaltungsſyſtems und in der dringenden Mahnung daß ebenſo wie andere Nationen im Frieden rüſten müſſe, um nicht in ähnliche und ſchlimmere Lagen zu kommen, wie es bei Eröffnung des ſüdafrikaniſchen Feldzuges der Fall war.— Die Antwort, welche der frühere Kriegsminiſter Lansdowne auf die Ausführungen des Feldmarſchalls gab, war nichts weniger und nichts mehr als eine direkte Anklage gegen den früheren Ehef der Armee, dahin lautend, daß Wolſeley es durchaus nicht ver⸗ ſtanden habe, die ihm gebotenen Gelegenheiten zur erſprießlichen Ausnutzung des herrſchenden Syſtems zu ergreifen und zum Wohle der Armee anzuwenden und auszubauen. Die Debatte wird heute ihren Fortgang nehmen, obwohl ſchwerlich etwas Gutes daraus reſultiren wird. Der frühere Oberſtkommandirende der britiſchen Armee, Deutſches Reich. Berlin, 5. März.(•Der Kaiſer) hat am Monkag in Wilhelmshaven noch eine zweite Anſprache gehalten. Die Mannſchaften der erſten Kompagnie des dritten Seebataillons in Kiel, welche urſprünglich die Ausfahrt nach Kiautſchou am Dienstag antreten ſollten, erhielten Sonnabend Abend plötzlich telegraphiſch Anweiſung, ſofort nach Wilhelmshaven zur Ber⸗ abſchiedung vom Kaiſer abzufahren. Bei der Muſterung dieſes Kiautſchoutransports hat der Kaiſer folgende Anſprache gehalten; „Soldaten! Ihr fahrt nun hinüber in ein fremdes Land, bpelches durch die Ereigniſſe der letzten Monate an ſich erfahren hat, was inſpigrle, waren weder Lehrer noch Schüler in der Schulſtube anweſend. — Ein nettes Stücklein leiſtete ſich eine ſonſt gut bedienle große engliſche Wochenſchrift. Stolz bringen die„Illuſtrated London News“ in ihrer Nummer vom 2. März Bilder von „bur Specialartiſt M. Meton Prior“ über den Beſuch König Eduards bei der Kaiſerin Friedrich. Aber was bringen ſie das Unrichtiges und ganz Unmögliches. Auf dem einen Blatte wird zweimal das alte Schloß Cronberg, das bekanntlich die Kalſerin Friedrich erneuern läßt, den Beſchauern als Schloß Friedrichshof, in Wirklichkeit gegen Stunde von Cronberg entfernt, vor⸗ geführt. Das iſt zwar nicht ſchön, aber das Beſte iſt ein Bild daneben, deſſen Unterſchrift lautet: Homburg, which Ring Edward passed through on his way to Friedrichshof, Und was ſtellt das vor? Hamburgs Jungfernſtieg!!— O Du ſchlauer Engliſhmen, laſeſt Du nicht, was Du ſelbſt unten hin ſetzteſt: Photograph by Hoppmann and Co. Hamburge? Ein ſolches Verſehen muß einem Engländer zuſtoßen gegenüber von Homburg, deſſen Engländer⸗Ueberfüllung im Sommer nicht zu ſeinen größten Reizen gehört! — Vom„dritten Geſchlecht“. Ein ſeltſames Frauenleben wurde letzten Samſtag von einem der hauptſtädtiſchen Polizei⸗ gerichte in London aufgeblättert. Ein ältliches ſchmächtiges Männchen erſchien vor den Schranken, angeklagt, unter Vorſpie⸗ gelung falſcher Thatſachen Geld erſchwindelt zu haben. Trotz der männlichen Erſcheinung und Kleidung war es aber eine alle Frau. Die Anklage lautete nämlich gegen Katharine Coome, 66 Jahre alt, Anſtreicherin von Gewerbe und ohne eigenen Wohn⸗ ſitz. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Angeklagte ſeit mehr alz vierzig Jahren als Mann und Anſtreicher ſich auf den Schiffen der Peninſular und Oriental Dampferlinie und bei einer Reihe hauptſtädtiſcher Dekorateurfirmen durchgeſchlagen hat. Nach ihren Angaben hat ſie als fünfzehnjähriges Mädchen gebeirathet, deutſche Tapferkeit und deutſche Manneszucht be⸗ 2 emde hat erfahren, was es heißt, den deutſchen Kaiſer und ſeine Soldaten zu beleidigen. Eine ernſte Lehre iſt unſerm Feinde ertheilt worden und alle Nationen haben lennen gelernt, wie deutſche Soldaten kämpfen, ſiegen und ſterben. Alle haben Achtung vor unſerer Kriegskunſt und Ausbildung bekommen, möget Ihr denn in der Fremde tabelloſe Manneszucht, Gehorſam, Tapferkeit und alle guten Eigen⸗ an Geiſt und Körper bekunden. Möget Ihr dafür ſorgen, daß Ruhm des Vaterlandes auf der ganzen Erde bekannt werde, daß bas Waffenſchild der Armee und der Marine unverſehrt und die beutſchen Fahnen unbefleckt erhalten bleiben. Ich erwarte von Euch, baß Ihr dasſelbe leiſten werdet als Eure Kameraden, die auswärts Tämpfen.“—8 Aus Stadt und Land. Maunheim, 6. März 1901. Schueebeobachtunggen. Infolge des Thauwetters, das zu Beginn der verfloſſenen Woche eingetreten iſt, iſt der Schnee aus den kieferen Lagen ganz verſchwunden, in höheren hat er allmählich, jedoch Richt erheblich abgenommen. Am Morgen des 2. März(Samſtag) ſind noch gelegen in Furtwangen 57, in Stetten a. k. M. 21, in Meers⸗ Furg 4, in Heiligenberg 18, in Zollhaus 38, beim Feldberger⸗Hof 155, im Titiſee 48, in Bonndorf 22, in Höchenſchwand 48, in Gersbach 50, in Todtnauberg 70, in Heubronn 35, in St. Märgen 40, in Kniebis 89, in Breitenbrunnen 25, in Herrenwies 41, in Kaltenbronn 46 und n Strümpfelbrunn 12 Centimeter. Aueber die Arbeiterverhältniſſe ſagt der Mannheimer Bandelskammerbericht pro 1900: Was die Lohnverhältniſſe anlangt, ſſo laſſen die vorliegenden Mittheilungen keine einſchneidende Wirkung des gegen den Herbſt hin eintretenden Rückgangs der Konjunktur er⸗ kennen; es ſcheint vielmehr, daß die Löhne bis über die Mitte des Jahres hinaus die ſteigende Richtung des Vorjahres beibehalten haben und daß nur in beſchränktem Umfang im zweiten Semeſter ein Rück⸗ gang eingetreten iſt. Wenn auch die gemeldeten Lohnaufbeſſerungen dem Maße nach hinter dem Jahre 1899 zurückgeblieben ſind, ſo iſt doch wohl, wenigſtens im Allgemeinen, im Jahre 1900 noch keine Ver⸗ ſchlechterung der Lohnverhältniſſe zu beobachten geweſen. Im Ganzen liegen aus 62 Betrieben Mittheilungen über Lohnerhöhungen vor, die zu einem Theil im Herbſt wieder verloren gegangen ſind. Lohnherab⸗ ſetzungen ſind nur von drei Berichterſtattern gemeldet. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter hat im Ganzen wohl noch etwas zugenommen. Hei 25 der berichtenden Betriebe hat ſich die Arbeiterzahl vermehrt, 12 Melden eine Abnahme. Nachgelaſſen hat die Beſchäftigung u. A. im Baugewerbe und gegen den Herbſt in verſchiedenen Betrieben der Eiſen⸗ induftrie. Vereinzelte Fälle von Vertragsbruch ſind auch dies Jahr wieder von verſchiedenen Berichterſtattern gemeldet worden. Ein förm⸗ licher Ausſtand der Former und anderer Gießereiarbeiter hat in einer Armaturenfabrit ſtattgefunden und zwei Monate angehalten. * Arbeitsmarkt im Februar. Bei den größeren Arbeits⸗ vermittelungsſtellen des Rhein⸗Mainverbandes ſind im Februar an ſoffenen Stellen gemeldet worden in Mannheim 1754(gegen den Januar weniger 264), Frankfurt 1879(mehr 87), Wiesbaden 1136 (mehr 62), Mainz 720(mehr 76), Darmſtabt 352(weniger 6) und Worms 374(mehr 80). Die Zahl der Arbeitſuchenden iſt in Mann⸗ heim von 6900 im Januar auf 6453 im Februar zurückgegangen. Auf 100 offene Stellen kommen alſo immer noch rund 370 Arbeitſuchende. Eingeſtellt wurden in Frankfurt 1277, in Mannſeim 1127 und in Wiesbaden 489 Perſonen, was bei Wiesbaden eine geringfügige Zu⸗ nahme, bei Frankfurt und Mannheim aber ein Rückgang bedeutet. Weſentlich zurückgegangen iſt das Angebot von offenen Stellen für Mezalldreher und Bauſchreiner, dagegen waren Fabritarbeiter ohne mähere Bezeichnung und Ausläufer etwas mehr geſucht. In der weib⸗ llchen Abtheilung wurden Putz⸗ und Waſchfrauen weſentlich weniger, Dienſtboten dagegen wiedrum mehr verlangt. *Der Geſangverein„Sängerkranz“(Gonkardſches Gut) hielt am vergangenen Donnerſtag ſeine diesjährige General⸗ Verſammlung mit Neuwahl des Vorſtandes ab. In derſelben wurden die folgenden Herren gewählt: Heinrich Pröſcher als 1. Vorſitzender, K. Wilbp als 2. Vorſitzender, Heinrich Leyendecker, Schriftführer und Joſeph Dietz, Kaſſier. Es war aus dem Kaſſenbericht zu erſehen, daß der Verein ſehr gut fundirt iſt und wurde beſchloſſen, die Fahnenweihe im nächſten Jahre definitiv abzuhalten. Das Lokal be⸗ finbet ſich nunmehr Reſtauration Rheindammſtraße Nr. 47, Friedrich Ballweg. Der Vorſtand der Süddeutſchen Krankenzuſchuß⸗ und Sterbekaſſen für Männer und Frauen E.., welche bekannt⸗ lich vor kaum Jahresfriſt von ehemaligen Hilfsmitgliedern in Mann⸗ heim gegründet wurbe, theilt uns mit, daß nach der nun fertiggeſtellten Jahresrechnung und nach Prüfung derſelben durch die Repiſions⸗ kommiſſion die Geſammt⸗Einnahmen 2929.59, die Geſammt⸗Aus⸗ gaben 1491.66% betragen, ſo daß am Jahresſchluß, 31. Dez. v⸗ Is., ein Netto⸗Kaſſenbeſtand von 1437.93% vorhanden war, wovon 1200 Mark dem Reſervefond überwieſen und der Reſt auf neue Rechnung Porgetragen wurden. Die ordenkliche Generalverſammlung findet am 24. März, Mittags 3 Uhr, im oberen Saale der Gambrinushalle ſtatt. Weiter wird uns mitgetheilt, daß im Monat März die Aufnahme⸗ gebühren für Neueintretende nachgelaſſen wird. Das Bureau der Kaſſe Fefindet ſich Rheindammſtraße 5 in Mannheim. „ELiegenſchaftsverſteigerungen. Die geſtern in Folge gerichtlicher Verfügung ſtattgefundene Verſteigerung der Liegenſchaften des Bauunternehmers Hermann Mack hatte folgendes Reſultat: ) Für das Wohnbaus Schwetzingerſtraße Nr. 98 im Maaße von 976 Am., vierſtöckig mit Hinterbau, Auſchlag 80 000 Mk., erfolgte kein Gebot; 2) für den Bauplatz Augartenſtraße Nr. 17 im Maaße von 283 QAm., Anſchlag 13 150 Mark, erhielt den Zuſchlag Tünchermeiſter Edmund Zopf um 14 560 Mk.; 3) für das Wohn⸗ und Eckhaus Augartenſtraße Nr. 19%1 und Wall⸗ ſtadtſtraße 59 im Maaße von 307 Qm. vierſtöckig mit Wirth⸗ ſchaft und Laden nebſt vierſtöckigem Flügelbau, Auſchlag 90,990 Pk., erfolgte kein Gebot; 4) für den Bauplatz Wallſtadtſtraße Nr. 61, 829 Am, groß, erhielt den Zuſchlag Kaufmann Friedrich Bracher um den Schätzungspreis von 13 160 Mark. Ans dem Großherzogthum. BN. Sindolsheim, 5. März. Am 1. Mai ds. Is. ſind es 100 Jahre, daß unſer Ort durch eine große Feuersbrunſt bis auf einige Häuſer niederbrannte. Wie wir hören, ſoll durch Beſchluß des Gmeinde⸗ 0 dieſer Gedenktag mit Gottesdienſt und Tagesfeier begangen werden. Pfalz, Heſſen und UAurgekung. Zweibrücken, 5. März. Das Schwurgericht verhandelte heute gegen den verheiratheten Fabrikarbeiter Friedrich Henn aus Kaiſerslautern, geboren 1874, wegen Mordverſuchs. Der Gerichtshof Valeg. auf eine Zuchthausſtrafe von 5 Jahren und 10 Jahren Ehr⸗ ver *Eiſenberg, 5. März. Ueber das Unglück in der Schmidt⸗ ſchen Thongrube in Hettenleidelheim wird noch berichtet: Durch die Exploſion des erſt ſeit einigen Tagen in Betrieb genommenen Benzin⸗ Motors ſtand das Strohdach der Hütte im Nu in hellen Flammen. In der Hütte befanden ſich 7 Arbeiter. Dieſe konnten ſich erſt retten, als die Hütte bis zum Erdboden niedergebrannt war. Die Leute haben keinen Schaden genommen, obgleich ſie während des Brandes unter Mangel an friſcher Luft ſehr gelitten hatten. Gerichtszeitung. * Maunheim, 5. März.(Strafkammer II.) Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Groſſelfinger. ) Der Fuhrmann Jean Braun und der Metalldreher Martin Kreß waren der fahrläſſigen Körperverletzung angeklagt. Braun überließ am 13. Dez. v. Js. ſeinem Freunde Kreß die Führung eines Fuhrwerks. Kreß führte das Pferd am Zügel, ſtieß aber trotzdem mit dem Wagen an einen vor dem Hauſe P 1, 6 haltenden Wagen, auf dem der Taglöhner Gottfried Häufler mit Coocsabladen beſchäftigt war. Häufler wurde durch den Stoß vom Wagen geſchleudert und ſiel ſo unglücklich, daß er 39 Tage arbeitsunfähig war. Braun, der angab, er habe geglaubt, Kreß verſtehe ſo viel vom Fuhrwerk, daß er ihn fahren laſſen könne, wurde freigeſprochen, Kreß zu 20/ Geldſtrafe event. 4 Tagen Gefängniß verurtheilt. 2) Der Colporteur der Schmitz'ſchen Buchhandlung in Leipzig, Georg Bernhard Grölle aus Danzig, veranlaßte eine Frau Geiß, ein Buch für Naturheilkunde bei ihm zu beſtellen. In zwei Raten zog er dann je 1% Anzahlung ein. Als er das zweite Mal kam, machte er die Frau, die das Geſchäft reute, glauben, wenn ſie 5 y/ zahle, bekomme ſie dann das ganze Buch, während dieſes 10& koſtet. Der Frau gefiel das Buch aber nicht. Darauf ſchlug ihr Grölle vor, ſtatt deſſen einen Regulator zu nehmen. Die Frau entſchloß ſich hierzu und Grölle lieferte ihr die Uhr. Dieſelbe war aber keineswegs ein Erſatz für vas Buch, wie die Frau meinte, ſondern Grölle, der auch Geſchäfte für das Dilder⸗ u. Spiegelhaus von Marſchall in Ludwigshafen machte, hatte die Uhr dort gebolt und die Frau einen Abzahlungsſchein unterſchreiben laſſen. Grölle wurde wegen Unterſchlagung der Anzahlung von 2. und auf Grund der gegenüber der Frau angewandten Vorſpiegelungen wegen Betrugs angeklagt. Da ihm aber die Anzahlung als Proviſion rechtmäßig zuſtand, ſo erfolgte in Bezug auf den erſten Anklagepunkt Freiſprechung. Wegen Betrugs wurde auf 4 Monate Gefängniß er⸗ kannt, welche einer in Frankfurt gegen ihn erkannten Gefängnißſtrafe von 3 Jahren 9 Monaten zugerechnet wurden, ſo daß ſeine Geſammt⸗ ſtrafe nunmehr 3 Jahre 10 Monate Gefängniß beträgt. 3) Für den Leichtſinn ihres Herrn Gemahls, des 23 Jahre alten Bautechnikers Hanry Gatz aus Stettin, muß eine junge Karlsruherin, Frieda Gatz geb. Riffler, wie man ſagt,„die Katz durch die Bach“ ſchleifen. Seit dem Hochzeitstag hatte das junge Paar, vermuthlich in Folge der großen Anſprüche und des geringen Einkommens des jungen Mannes mit Geldverlegenheiten zu kämpfen. Als im Mai b. J. der Gerichtsvollzieher mit Pfändung drohte, ließ ſich die junge Frau von einem Bekannten ihres auf Reiſen befindlichen Mannes, dem Kaufmann Ferd. Komatz, die Summe von 80 e geben, mit dem Ver⸗ ſprechen, das Geld innerhalb 2 Tagen zurückzuzahlen. Es vergingen aber 14 Tage und Frau Gatz hatte noch nichts von ſich hören laſſen. Komatz, der ſein Geld auch brauchte, drohte nun mit dem Gerichtsvoll⸗ zieher. Darauf ſchrieb Frau Gatz eine Poſtkarte, laut deren ihre Mutter, Frau Riffler in Karlsruhe, verſpricht, die Angelegenheit zu ordnen. Die Schuld wurde aber nicht bezahlt und Herr Komatz hat heute noch nicht einen Pfennig zurückerhalten. Der Geſchädigte hatte Anzeige er⸗ ſtattet, weil Frau Gatz ihm ein betrügeriſches Verſprechen gemacht habe, die Staatsanwaltſchaft legte aber der Anklage den Thatbeſtand der Urkundenfälſchung zu Grunde. Der Mutter der Frau Gatz erklärte heute, ſie hätte den Inhalt der Poſtkarte für richtig erachtet, da ſie ihrer Tochter thatſächlich verſprochen habe, das Geld zu beſorgen, auch gab die Stgatsanwaltſchaft ſelbſt zu, daß die Angeklagte ſich einen Ver⸗ mögensvortheil durch die Karte nicht verſchafft habe, da Komaß auch bei ſofortiger Zwangsvollſtreckung nichts erreicht haben würde; denn die Frau war pfandlos. Das Gericht ſprach unter dieſen Umſtänden die Angeklagte frei. Verth..⸗A. Dr. Stern. 4) Der Colporteur Anton Pilger aus Ulm a. D. wurde wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an Kindern zu 8 Monaten Gefäng⸗ niß verurtheilt. Theater, Aunſt und Wiſſenſckaft. Klavier⸗Abend von Karl Schuler. Man kann ſagen, Beet⸗ hoven war und blieb Sonatenkomponiſt, ſchreibt Wagner, denn für ſeine allermeiſten und vorzüglichſten Inſtrumentalkompoſitionen war die Grundform der Sonate das Schleiergewebe, durch welches er in das Reich der Töne blickte, oder auch durch welches er, aus dieſem Reiche auftauchend, ſich uns verſtändlich machte, während andere, namentlich die gemiſchten Vokalmuſtkformen, von ihm, trotz der un⸗ gemeinſten Leiſtungen in ihnen, doch nur vorübergehend, wie verſuchs⸗ weiſe berührt wurden. Die Grundlage der Studien unſerer Muſik⸗ befliſſenen beſteht doch in erſter Linie aus den Werken des Altmeiſters Bach und den Beethoven' ſchen Sonaten. Eine Sonate von Beethoven ſchön und korrekt vortragen zu können, iſt der Wunſch eines jeden ernſt ſtrebenden Muſtkers. Doch nicht allen gelingt es, in den Geiſt und das Weſen des Meiſters einzudringen.— Einen hohen Genuß bot uns ————— iſt dann eine Weile Lehrerin geweſen und ſchließlich auf den Ge⸗ danken gekommen, zum Theil wegen ihrer Erſcheinung, daß ſite als Mann leichter fortkommen könne. Sie bewerkſtelligte ohne langes Zögern die Metamorphoſe und hat ohne ſonderliche Schwierigkeiten die neue Rolle durchgeführt. Im Laufe der Zeit lernte ſie das Kammermädchen einer im Schloſſe zu Hampton Court lebenden Dame kennen, machte ihr den Hof, heirathete ſie und lebte mit ihr 14 Jahre in Huddersfield. Nach dem Tode der Frau kehrte der weibliche trauernde Wittwer nach London zurück und arbeitete dort wieder als Anſtreicher, bis ihn oder ſie mehrere Unfälle und auch die Laſt der Jahre zuletzt in das Ar⸗ menhaus trieben. Es ſcheint indeſſen, daß das Armenhaus dem alten Geſchöpf nicht behagte, denn es hat neuerdings wieder als Mann ſtilk und ausſchließlich auf Pump in einem ärmlichen Miethhauſe gelebt und Unterhalt, Miethe und einiges Geld durch die Vorſpiegelung beſtritten, es habe eine größere Leibrente ge⸗ erbt, die demnächſt zur Auszahlung gelangen werde. Die Ver⸗ handlung wurde zunächſt vertagt, um weitere Ermittlungen an⸗ zuſtellen. —Wahlchampagner. Was„Wahlbier“ iſt, weiß man zur An Deuticland. Me e en en Sage belief ſie ſich Seaan ar — ſchon vorgekommen ſein ſoll, daß ein Parlamentskandidat vor oder nach ſeiner Erwählung zum Volksvertreter die lieben und ge⸗ treuen Wähler mit Freibier traktirt, um ſich für ihre Unter⸗ ſtützung dankbar zu zeigen. In Amerika, wo Alles einen Zug ins Große u. Großartige hat, kann man ſich natürlich bei ſolchem Anlaß mit ſimplem Bier nicht begnügen, und ſo kam es, daß dieſer Tage der Senator Clark von Montana— allerdings ein Mann, der ſich ſo etwas und noch etwas darüber leiſtan kann — ſämmtliche Wähler der Stadt Helena in Champagner er⸗ trinken laſſen wollte, um ſeine Erwählung zum Bundesſenator gehörig zu begießen. Sämmtliche Weinhandlungen der Stadt und Umgegend mußten ihre Champagnervorräthe hergeben(es wird wohl auch manches darunter geweſen ſein, was mit Cham⸗ pagner nur den..„Taufnamen“ gemeinſam hat), und der edle und minder edle Stoff floß buchſtäblich in Strömen. Hunderte von Leuten, die bis dahin Champagner kaum vom Hörenſagen gekannt hatten, tranken ſich einen gehörigen Champagnerſchwips an. Die Rechnung, die Herrn Clark nach dieſer Champagner⸗ orgie vorgelegt wurde, war aber auch recht anſtändig: auf 120 000 und der Millionär zahlte die Lappalie, obne ein Wort zu verlieken. Mannheim, 6. März. in dieſer-Abend des Vie Schuler. Er iſt ein vorzüglicher Interpret der gepannt Außerordentlich ſympathiſch berührt der ſchöne, weiche Anſchlag des Vortragenden, während bei dem kräftigen F eine Härte verletzt. Daß unter dieſen Umſtänden auch folg ein großer und begeiſterter war, iſt natürlich und e Ueber Ekkehard von Hugo Röhr und die erſt dem Gebiet der Orcheſter⸗ und der Chorwi kaum unternehmen können, mit einem 9 bahn als Komponiſt zu beginnen. Reife Meiſterwerke r ſind noch nie dem erſten Wurf gelungen. Das weltliche Orat verlangt faſt noch mehr als die Oper Innerlichkeit des Gefühlsleben und Reichthum der Phantaſte. Gibt uns der Komponiſt von dieſer Seite noch nicht das volle Maß, ſo erfreut er durch eine! te Friſche, durch Lebhaftigkeit und ſelbſt Schwung des Geiſtes, ͤ durch einen hochentwickelten Sinn für die glänzende Außenſeite de Muſik. Wohlthuend, weil dem Gegenſtand der Schilderung ange⸗ meſſen, wirkt dieſe kecke Friſche im erſten Theil, der„Fahrt nach St. Gallen“; die verſchiedenen Chöre haben da ein glücklich realiſtiſches Gepräge, ſind dabei einfach und kunſtlos geſetzt. Dem Orcheſter fällt nicht nur die Aufgabe der fortwährenden Begleitung zu, ſondern es wagt ſich auch an ſelbſtſtändige Tonbilder, die nicht ohne Temperament bingeworfen ſind. Vom 2. Theil verdient weitaus den Vorzug der Abſchnitt„Virgil“. Auf wenigen Seiten iſt hier viel Originelles und Hübſches zuſammengedrängt. Die Schilderung des Weihnachtsfeſtes ermangelt nicht einer gewiſſen Milde und Süßigkeit. Der Sinn für glänzende Wirkungen, die Kunſt, alle Inſtrumente zu dankbaren Klangkombinationen auszunützen, hat ſodann den Komponiſten zu einer„Hunnenſchlacht“ ermuthigt, die zwar an Klarheit und Folge⸗ richtigkeit des Aufbaus der Liszt'ſchen Kompoſttion weit nachſteht, jetoch an derber Charakteriſtik manch neuen Beitrag liefert; äußerlich betrachtet, bildet ſie einen Glanzpunkt des Werkes. An dieſer Stelle wurde denn auch der Komponiſt gerufen und lebhaft begrüßt. Der 3. Theil enkhält zunächſt die Leidenſchaftsſzene mit ihren für Ekkehard bebrohlichen Folgen. Eine Verve und Aufgeregtheit des Ausdrucks kann man diefer Muſik nicht abſprechen; läßt ſie die zeichneriſche Fein⸗ heit im Orcheſter und in den Stimmen vermiſſen, gibt ſie wie überall zu viel Figuration, zu wenig Plaſtik, ſo berechtigt die ganze Geſtal⸗ tung des leidenſchaftlichen Ausbruchs doch zu frohen Hoffnungen auf das Talent des Komponiſten. Zum Schluß verſetzt Röhr in die Ein⸗ ſamkeit der Natur beim Wildkirchlein; der Geſang der„Benedikta“ und der Abſchnitt„Gott aber hat mich gelenkt und geführt“, bis zum Eintritt des Chors, iſt das Beſte an dieſer Schilberung, die viel Natur⸗ friſches, aber nichts vom Erhabenen in ſich trägt. Die Schlußſzene bekommt durch den unmotivirten Aufwand äußerer Mittel etwas Gewöhnliches, was im Intereſſe des Werkes zu bedauern iſt. Ein intereſſanter litterariſcher Prozeß ſpielt ſich derzeit vor dem Berliner Landgericht I um die beiden Stücke„Die Welt, in der man ſich langweilt“ von Pailleron und„Die Fourchambaults“ von Augier ab. Der Prozeß, der von er⸗ heblicher Tragweite für das Aufführungsrecht ausländiſcher Stücke ſein wird, hat folgenden Hintergrund: Das alleinige Aufführungs⸗ und Ueberſetzungsrecht an den genannten Stilcken iſt für Deutſchland dem Dr. Theophil Zolling, Herausgeber der„Gegenwart“, von den Auktoren übertragen worden. Thakſächlich iſt auch das Pailleron'ſche Stück von dem königlichen Schauſpielhauſe, auf deſſen Spielplan es ſeit Jahren ſteht, ſowie von den anderen Theatern ſtets in der Ueber⸗ ſetzung des Dr. Zolling aufgeführt worden. Seit kurzer Zeit hat auch das Schiller⸗Theater das Stück auf ſeinen Spielplan geſetzt und bereitet auch das Augier'ſche Stück vor, beide aber in einer anderen Ueberſetzung und gegen den Willen des Dr. Zolling. Letzterer hat nunmehr Klage auf Verbot weiterer Aufführungen, Abfüßhrung der uſancenmäßigen Tantiemen und Schadenerſatz einreichen laſſen. Die Klage führt aus, daß nach dem deutſchen Urheberrechtsgeſetz und den internationalen Beſtimmungen der Berner Konvention das alleinige Aufführungsrecht des Klägers, als des geſetzlichen Rechtsnachfolgers der franzöſtſchen Autoren, unbeſchränkt fortbeſtehe, auch wenn das Ueberſetzungsrecht inzwiſchen frei geworden ſei und deshalb eine recht⸗ mäßige Ueberſetzung auch von einem Andern vorgenommen werden könne. Der Vertreter des Schiller⸗Theaters geht dem gegenüber davon aus, daß die Berner Konvention überhaupt nicht in Betracht komme, da die Stücke bereits vor dem Inkrafttreten der Konvention vom 9. September 1886 in Deutſchland zur Aufführung gekommen ſeien und die Vorſchriften der Konvention eine rückwirkende Kraft nicht hätten. Ueber den Ausgang des Rechtsſtreites werden wir berichten. Reueſſe Rachrichten und Celegramme. Zur Gefangennahme Kneißls wird aus Nannhofen noch geſchrieben: Eher, als man erwarten durfte, iſt Kneißls Schickſal nun beſiegelt worden. Etwa 140 Mann feuerten in drei Abtheilungen unter dem Kommando des Polizeikommiſſärs Poſſert 40 Minuten lang faft ununterbrochen auf Dach und Holzwände des Hauſes bezw. Stadels. Um 9 Uhr 40 Minuten ertönte das Kommando„Feuer einſtellen!“ Herr Polizeikommiſſär Poſſert ſtellte den größeren Theil der Mann⸗ ſchaft in Reih und Glied auf; von mehreren Seiten wurden Pickel beigebracht; da und dort wurde ein Schäffel Waſſer beigetragen. Es war beſchloſſen, das Haus ſollte geſtürmt und gleichzeitig der Stadel in Brand geſteckt werden. Ein kurzes„Rechts um!“, dann ein„Marſch!“, dann aus einem halben Hundert Kehlen ein „Hurrah!“ und der Sturm auf das Haus hatte begonnen. Polizeikommiſſär Poſſert war mit 36 Mann in's Haus ge⸗ drungen. Hinter dem Kamin kauerte Kneißl, den rechten Arm durchſchoſſen von eingedrungenen Kugeln, mit der linken Hand nach dem Revolver greifend. Sein Schuß fiel und fehlte, der Revolverſchuß des erſten Gendarmen aber traf Kneißl in den Unterleib. Ein weiteres„Hurrahl“,„Lebt er noch?“,„Man hat ihn, hurrah!“— es war ein Lärmen und Toſen, wilde Freude leuchtete in den Geſichtern der Mannſchaft auf, ihr Todfeind war endlich gefangen!„Er lebt noch,“ rief ein Gendarm mit Stentor⸗ ſtimme bom Fenſter herab, und wenige Augenblicke darauf trug man ihn heraus. Voran Polizeikommiſſär Poſſert mit kräf⸗ tigem Hurrah, welches von der hundertköpfigen Menge toſend erwidert wurde. Dann kam Kneißl, von drei Gendarmen ge⸗ tragen, blutbefleckt, zu Tode erſchöpft, mit aſchfahlem, ein⸗ gefallenem Geſicht, ein Jammerbild, dem vielleicht Keiner ein gewiſſes Mitgefühl verſagte. Durch Zwiſchentreten des Kom⸗ miſſärs und der Beſonnenen unter den Mannſchaften mußte Kneißl dennoch vor Mißhandlung geſchützt werden. Zu ſeiner Verbringung nach der Station Nannhofen wurde ein Leiterwagen mit Betten und Decken ausgerüſtet. Vor dieſer Fahrt aber legte Kneißl dem bereits längere Zeit anweſenden Pfarrer Bieſen⸗ dorfer von Aufkirchen ein reumüthiges Geſtändniß ſeiner Sünden ab, empfing das heilige Abendmahl und bereitete ſich mit ehr⸗ licher Reue auf ſeine lezten Stunden vor. Es ſei ihm gar Vieles „angelernt“ worden, äußerte er. Dann begann die Fahrt: im Bette Kneißl, auf dem Wagen bei ihm Stationskommandant Abt, ihn tröſtend und offenſichtlich bemitleidend, hinter dem Wagen ein Geleite von 40 bis 50 Menſchen. Auf dem Bahnhofe zu Nannhofen legte Kneißl noch Ge⸗ Wudnille über Verlanen ab. die iem Begünſtigung gezwährlen. ßß n r * iun de. n 28 en *r n⸗ el N. un le⸗ m 1d er en jat de ar r⸗ if⸗ nd ge⸗ n⸗ ein m⸗ Bte let ſen gte en⸗ en = 1 bt, ein ge⸗ — eeeee * 8 — Mannheim, 6. Mürz General⸗ Anzeiger. . Sene, Der bekannte Franz Hofer von Bruck, genannt„Paraſol⸗Franzl“, wurde daraufhin am Bahnhofe ſofort verhaftet. Bemerkt fſei noch, daß Kneißl ſich ſeit nahezu ſechs Wochen in Piſchertshofen und Geiſenhofen abweſelnd aufhielt, bald bei dem Boten Eigenhart, bald bei Bader und dem Heizer Märkl, genannt Bach⸗Sepp. Alle dieſe ſehen ihrer Beſtrafung entgegen. Die Operation Kneißls wurde bald nach ſeiner Einlieferung in die Chirurgiſche Klinik in München vorgenom⸗ men. Die Kugel drang rechts oberhalb des Nabels durch die Bauchwand in den Unterleib u. nahm ihren Weg quer durch die Därme. Der Schußkanal ging bis zum Cluteus medius(einem der Steißenmuskeln), wo ſie ſizen blieh. Der Darm war an zwei Stellen von der Kugel zerriſſen. Die Rißwunden wurden ber⸗ näht. Da Kneißl vermuthlich ſchon ſeit drei Tagen keine Speiſen mehr zu ſich genommen hatte, war die Operation weſentlich leichter als bei vollem Darm vorzunehmen. Die Schußwunden am Arm waren von ſtarkem Blutverluſt begleitet und ſind bedeutend. Kneißl äußerte den Wunſch, ſeine Muter vor der Operation ſehen zu wollen, da deren Verlauf nicht vorauszuſehen iſt. Nach ſeiner Mutter wurde geforſcht, man konnte ſie jedoch nicht ſofort finden. Inzwiſchen wurde ſeine Tante zu ihm gerufen. Nach einer Rück⸗ ſprache mit ihr erklärte er ſich zur Operation bereit. Seine Mutter erſchien ſpäter ſelbſt auch noch in der Chirurgiſchen Klinik. 85** 2 Zur Lage in China. *London, 6. März. Japan ſchloß ſich den anderen Mächten außer Rußland und Frankreich an, welche China vor der Unzweckmäßigkeit beſonderer Abmachungen mit einzelnen Staaten warnten. Hierüber hinaus that jedoch Japan keinen Schritt. Es iſt aber von Japan darauf hingewfeſen worden, daß, falls China nach dieſer Warnung auf einer der⸗ artigen Politik beſtehen würde, es ſich gefaßt machen müſſe, daß die übrigen Mächte Vortheile gleichwerthiger Natur verlangten. 4** Grivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Darmſtadt, 6. März. Die Zweite Kammer ſetzte heute die Budgetberathung fort. Von Seiten der Regierung wurde die Erklärung abgegeben, daß ſie ſich gegenüber den Anträgen auf Bewilligung von Diäten für die in Darmſtadt wohnenden Landtagsabgeordneten und Freikarten für Eiſenbahn⸗ fahrten der Abgeordneten ablehnend verhalte, da ſie den Stand⸗ punkt vertrete, daß nur der Koſtenaufwand und kein Zeit⸗ und Arbeitsverluſt zu vergüten ſei. Nachdem ſowohl Staatsminiſter Rothe wie verſchiedene Abgeordnete die Thätigkeit des heſſiſchen Geſandten in Berlin beſonders anerkennend hervorgehoben, wurde der Poſten für auswärtige und Bundesangelegenheiten anſtandslos bewilligt. Auch der Abg. Köhler hatte erklärt, daß ſein bekannter Antrag nicht gegen die Perſon des Geſandten ge⸗ richtet geweſen ſei. Er habe ſeinen Antrag nunmehr dahin ab⸗ geändert, daß die Regierung zu erſuchen ſei, ihren Bundesbevoll⸗ mächtigten anzuweiſen, alsbald im Bundesrath die Gewährung von Anweſenheitsgeldern an die Reichstagsabgeordneten zu be⸗ antragen. Dieſer Antrag, über welchen morgen verhandelt wird, Unterſtützen eine große Anzahl Abgeordneter. * Frankfurt a.., 6. März. Die Befriebsinſpektion in Bingen telegraphirt: Der am Dienſtag, 5. März, Nachmittags ½4 Uhr in Bingerbrück abfahrende D⸗Zug 168 erlitt durch Entgleiſung einer Tenderaxe auf der Strecke vor dem Tunnel bei St. Goar eine Ver⸗ ſpätung von 58 Minuten. Die Urſache der Entgleiſung, welche weder Verletzung von Perſonen, noch Beſchädigung am Geleiſe zur Folge hatte, iſt noch nicht aufgeklärt. Der Befrieb iſt nicht geſtört. * Augsburg, 6. März. Der„Augsb. Itg.“ zufolge trifft Kaiſer Wilhelm am nächſten Dienſtag zum Geburts 5 Prinz⸗Regenten in München ein, nimmt an der Feſttafel th fährt Mittwoch wieder nach Berlin zurück. *Berlin, 6. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstags bewilligte die Etats für Oſtafrika und Kamerun und ſetzte die Berakhung der Forderung von 2 Millionen für den Bahnbau Dac⸗ es⸗Salaam—Mrogroro aus. *Geſtemünde, 6. März. Der hieſige Fiſchdampfer„Nep⸗ tun“ rettete in der Nordſee bei ſchwerem Sturme 9 Mann der Be⸗ ſatzung des ſchwediſchen Schoners„Sirius“. * Helgoland, 6. März. Das Panzerſchiff Kaiſer Wilhelm II., Aviſo„Jagd“ und die Torpedoboote 8 74 und S 16 ſind unter dem Salut der Batterie nach Bremerhaven ab⸗ gefahren, von wo die Weiterfahrt des Kaiſers nach Bremen mit⸗ telſt Sonderzuges erfolgt. *Irun, 6. März. Die Dynamitexploſion iſt dadurch hervorgerufen worden, daß die Zollwächter eine Dynamitkiſte öffnen wollten. Die Magazine enthielten 34 Kiſten mit über 3100 Kilogr. Dynamitpatronen und 7 Kiſten mit 630 Kilogramm Pulver. * Madrid, 5. März. Sagaſta hat den Auftrag der Kabinetsbildung übernommen und wird ſich morgen, wahr⸗ ſcheinlich ſchon mit dem neugebildeten Kabinet zur Königin⸗Regentin begeben. 5* 55* e Eine ſtürmiſche Sitzung im eugliſchen Unterhaufe. * London, 5. März.(Unterhaus.) Beim Schluß der heutigen Sitzung nach Mitternacht kam es zu äußerſt ſtürmiſchen Auftritten. Im Laufe des Abends wurde über die Bewilligung des Kredits von 17 Millionen Pfund berathen. Balfour beantragte Schluß der Debatte; der Antrag wurde unter lärmenden Zwiſchenrufen mit 220 gegen 117 Stimmen angenommen. Als der Kredit ſelbſt zur Abſtimmung gelangen ſollte, weigerten ſich mehrere Nationaliſten, den Sitzungsſaal zu verlaſſen, um in gewohnter Weiſe ihre Stimmen abzugeben. Der Chairman machte vergebliche Vorſtellungen.„Ich bin Nationaliſt!“ ſchrie ihm einer ſeiner Partei⸗ genoſſen zu;„wir ſchlugen dieſen Weg ein, um gegen den Schluß der Debatte Einſpruch zu erheben, da wir dadurch verhindert wurden, über den Theil der Kreditvorlage zu debattiren, der ſich auf Irland bezieht.“ Der Chairman erklärte, er müſſe die Angelegenheit dem Sprecher unterbreiten. Dieſer trat bald darauf in den Sitzungsſaal und wies darauf hin, daß die Mitglieder, welche ſich weigern, abzu⸗ ſtimmen, gegen die Geſchäftsordnung des Hauſes berſtoßen. Er rief die betr. elf Mitglieder, die ſich geweigert hatten, abzuſtimmen, zur Ordnung. Balfour beantragte hierauf, daß die zur Ordnung ge⸗ rufenen Mitglieder von der Sitzung ausgeſchloſſen werden. Der An⸗ trag, welcher von allen Seiten des Hauſes, die Irländer ausgenommen, mit großem Beifall aufgenommen wurde, wurde ſofort angenommen. Der Sprecher forderte nun die zur Ordnung gerufenen Mitglieder auf, den Saal zu verlaſſen. Dieſe weigerten ſich, der Aufforderung Folge zu leiſten. Ein Sergeant at arms trat zu einem derſelben vor, doch dieſer wei erte ſich, ſeinen Sitz zu verlaſſen. Vielleicht zum erſten Male ſeit Beſtehen des Hauſes mußte Gewalt angewendet werden, um ein Mitglied hinaus zu befördern. Die Angeſtellten des Hauſes ver⸗ ſuchten dann zunächſt eines der Mitglieder fortzuſchaffen, doch gelang ihnen dieſes nicht. Es wurden nun Polizeibeamte herbeigerufen, die Wehrenden aus dem Saale krugen. Der Auftritt machte ciß allen Seiten des Hauſes einen peinljchen Eindruck.(Rufe: Es iſt eine Schande!) Der Sprecher, der ſehr erregt war, richtete an die wider⸗ ſpenſtigen Mitglieder die Aufforderung, doch das Haus etwas zu reſpektiren und ihren Widerſtand zurückzuziehen, doch blieb die Auf⸗ forderung erfolglos. Eines der triſchen Mitglieder ſchrie ihm zu:„Wit ſind völlig entſchloſſen, Widerſtand zu leiſten.“ Der Sprecher dann jedes der gemaßregelten Mitglieder namentlich auf, worg Polizeibeamte in den Sitzungsſgal traten und die Betreffenden einen Dieſe ſetzten ſich verzweifelt zue ie: Gott beſchüge Irlandl, als er hinaus⸗ agen wurde, worauf die iriſchen Mitglieder ſich von ihren Sitzen 8 Wehr. Einer derſelben ſchr getr erhoben und ſangen: Gott beſchütze Irlandl, während ſie gleichzeitig die Hüte ſchwenkten. Patrik'Brien ſchlug vor, dem Aufkritt durch Verkagung des Hauſes ein Ende zu machen. Dieſer Vorſchlag fand keine Zuſtimmung. Als die wiverſpenſtigen Mitglieder des Hauſes alle aus dem Saal entfernt waren, wurde die Kreditvorlage ange⸗ nommen. Das Haus vertagte ſich dann. — Deutſcher Reichstag. (61. Sitzung vom 6. März.) Am Bundesrathstiſche die Staatsſekretäre Podbielsk! Richthofen, Tirpitz und Kolonialdirektor Stübel⸗ Die Vorlage betr. Einführung verſchließbarer Brief⸗ abholungsfächer wird unverändert in 8. Leſung angenommen Es folgt die Fortſetzung der Berathung des Etats des Auswärtigen Eine Reihe von Titeln wird ohne Debatte erledigt. Bei Titel Generalkonſulate wünſcht Haſſe ein Berufskonſulak in Bolivien, Staatsſekretär Richthofen erwidert: Das Auswärtigs Amt erwog die Frage, es ſtellte ſich aber kein Bedürfniß zur Errichtung einer diplomatiſchen Vertretung heraus, aber in allernächſter Zeit entſende man dorthin einen Berufs⸗ konſularbeamten. Bei Titel Konſulat in Moskau fragt Oertel⸗Sachſen nach den Gründen, weshalb der Konſul Freihesz von Humbold nach Alexandrien verſetzt worden ſei. Die Verſetzung ſei auffällig, weil der Konſulpoſten in Moskau mit 25 000 Mark iß Alexandrien mit 18 000 Mark dotirt ſei. Es gewinne den Anſchein, daß die Verſetzung zuſammenhänge mit der bekannten Antwort auf ein an ihn gerichtetes Schreiben. Humbold handelte vollkommen korrekt, das muß auch vor dem Reichstage bezeugt werden. Richthofen erklärt: Die Verſetzung Humbolds ſtehe mit dem erwähnten Vorfall in keinerlei Zuſammenhang. Die Verſetzung war bereits beſchloſſen, als von dem ablebnenden Beſcheid Humbolds noch keine Kenntniß im Auswärtigen Amt eingetroffen war. GEs handelte ſich alſo um keine Strafverſetzung, Humbold ging auf ſeinen Wunſch in ein anderes Klima. Er habe ſeine Pflicht auf allen ſeinen Poſten voll erfüllt. Zur Frage ſelbſt beziehe er ſich auf ſeine Er⸗ klärung in der Butgelkommiſſton. Müller⸗Sagan führt aus: Es ſei Pflicht des deutſchen Konſuls, nach beſtem Wiſſen diejenige Auskunft zu ertheilen, welchs den Intereſſen der Reich zangehörigen entſpreche. Das that Hum⸗ bold nicht, er berückſichtigte Sonderintereſſen. Das muß ſcharf mißbilligt werden. ‚ Dertel⸗Sachſen ſagt: Er würde das Verfahren des Konſuls billigen, auch wenn es ſich um induſtrielle Erzeugniſſe gehandelt hätte. Siegfr. Rosenhain, Juwelier. Se-ziad Kuatz⸗ empfiehlt feine Juwelen, goldene Uhren, Silberwagren. Schaufenſterauslage mitk ſichtbaren Preiſen. Telefon 2160,. 77647 ihn gewaltſam von ſeinem Sitze zerrten und den ſich verzweifelt kigen Ug. Donnerstag, den 7. ds. Mts. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 117 im Vollſtreckungswege öffent⸗ ich gegen Baarzahlung ver⸗ ſteigern: köbel verſchiedener Art und verſchiedene Muſikautomaten ꝛc. für Wirthſchaften. 80998 Mannheim, 6. März 1901. Baumannn, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. Mittwoch, 20. März 1901, und die darauffolgenden Werktage, Nachmittags von 2 Uhr an, werden im hieſigen ſtädtiſchen Leihhauſe die verfalle⸗ nen Pfänder vom Jahre 1900: Lit. A. Nr. 56129 bis mit Nr. 61012, Lit. B. Nr. 59278 bis mit Nr. 65196, welche am 19. dſs. Mts. nicht ie e gegen 8 ung öffentlich verſteigert. zahlung ch 9 2 2, 12, Dres Die Uhren, Gold⸗ und Silber⸗ Pfänder kommen Freitag, den 22. d. Mis., Nachmittaas von 2 Uhr ab, zum Ausgebot. Mannheim, 5. März 1901. Städt. Leihhausverwaltung: 80937 Hofmann. Verein Mannheimer Briefmarkenſammler. Lokal Café zur Opor Jeden MittwochAbend Gäſte willkommen. 6400 Merren- ner Ba bresten, Berin, London, Hamburg, Btemen, Rümberg, fürtth, kiannoyer, Bückeburg, Detmold, Cbemnitz, Mannhelm. Aktienkapital 130 Millianen Mark. Reſervefond 34 Millionen Mark. [Check- u. Spar-Einlagen verzinſen wir bis auf Weiteres: a. rückzahlbar ohne vorherige Kündigung à 3½ Proz. b. rückzahlbar mit dreimonatlicher Kündigung à 3 Proz. 6. rückzahlbar mit ſechsmonatlicher Kündigung à 4 Proz. Tiliale der Dresdner Bank in Hannheim an den Plauken Agellurn 4clurm. Amls- und Kreis⸗Verkündigungsblall. 75 Rheinis ˙ nk. Elektrische für elektrische Industrie,.-., Mannheim. Direktion und technisches Bureau 0 7 Nr. 4; Telephon 477. Musterlager: Breite Strasse L I, 2; Magazin: Pfälzer Strasse E 7, 6. Reichhaltiges Lager von allen Installations-Materialien. Kostenfreie Ausarbeitung von Anschlägen für Installationen im Anschluss an das städtische Elektrizitätswerk in Mannheim. che Jenuckert-Geseſsse Beleuchtungs-Anlagen.— Kraftübertragung. 64434 85 2. 12. e eee e eee 8 Medicinal-Tokayer directer gemeinsamer Import der Mannheimer ————0§⏑‚⏑‚Z,‚˖§7˖˙§—.— lede Hausfrau brauche un Aunllen-&leider 9. A. Weiss, ferlig Apotheker 75874 Jon J. Leuchtmann, Wien. 51 Für absoluteste Reinheit garantirt. In allen Apotheken Mannheims zu haben, 8— 9 JJJJ!!.......eee.e. Bauder& Lipp Rechis-Consulenten und Liegenschafts-Agenten Backpulver empfehlen zich unter Zusicherung prompter und 7 ud d 11— ¹ 1Ler ie Besorgung aller Aufträge. 64266 Vanillezucker weil es das Reste ist nHull natll Maass. E 1, 8. Thierarzt, E 1, 8. Spezialiſt für Hundekrank⸗ heiten. 765ʃ3 und Wurzeln ſollen Klavierſtimmen in guter Ausführung, ſowie dies⸗ zügl. Reparaturen übernimmi Robert Jacob, Hofmuſiker, Münclienor Loden-&getiglilälen für dleise,&gurl. 68878 80490 Eichelsheimerſtr. 8 pt. Gammi-Mntel, Liurben. Pel Tſemercalf des berühmten Wertheimer Kornbrod (Frau Ph. Friſchmuth Wwe.) defindet ſich bei 80128 F. Walz, 2, 17, Laden. 9 8 M. 5000 als 2. Hypothek auf ein Haus in der Oberſtadt gegen mehr als doppelte Sicherheit von pünkt⸗ lichſtem Zinszahler geſucht. Socken und Strümpfe illi tund] Oſſerten unter Nr. 79887 an g um Bügeln, auch Herren Zugetwebt. geſtrzer g8 die Erpebitten de, Blalſes. berlammen, 8, 19.„ 9 l, 8. Herm. Berger, 0 1, 3. 2 49. 19617 die Expedition dſs. Bl, Herrenwäſche wird gleich⸗ alls zum Waſchen und Bügeln Durlacher Hof⸗ Keine Zäüähhne ſchmerzende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin, Silber oder Emaille gefüllt. Meine Ideal-Kronen.-.-P. ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnerſatz ohne Platten und Haken, von natürlichen Zähnen nicht zu unterſcheiden. Künſtlichen Zahnerſatz in Goldfaſſung, Brückenarbeit, Aluminium und Kautſchuckgebiſſe. Dentist Mosler O 3. 10. in Heckel'schen Hause, 0 3, 10. Glektriſche Einrichtung zum Plombiren, ſowie Unter⸗ Alleinige Fabrikanten: Stratmann& Meyer Bielefeid Cakes- und Biscuitfabrik. Zu haben bei: 484⁴4 Ad. Burker, 8 1,5, F. RBueki E 1, 8, Carl Diewoek, P 5, 15/16, Franz ess, Traitteurstr., Gts⸗ ried Hirseh, F3, 10, Th. Rüns⸗ ler, Werderstr.4, Martin Rünter, Werftstr. 11, Luuw. HKlalberg 7,14, Aug. Jerieho, Seckenhein eeeeeeeeeee Pfälzer Wein empfiehlt über die Straßs per Flaſche ohne Glas zu mehr ausgezogen werden. Kranke und t U. Zi 580870 an Flaſchenbier empfiehlt 80409 6. Yreſel, Belleuſtraße 22. Damenfriseur (M 2, 7, Vs--vis der Hochschule für Musik. 0 relephon 1865. 8 K., 10, 8.% lSSSSececeeeeeeseeess ſuchen des Mundes. 68585 40, 80, 80 P, FFFPPVPV.20., ſowie 111. Olnt Beseil,9 FHothwein 0 von 60 Pf, an Aarl Schumm, U6 23. iie Monatsfran ſoſort geſucht. S1b0g ,, patt. 98978 Ein Ein Ein Ein Ein Ein Ein Ein Ein Ein Ein Ein 35 Torcuestrasse, 0.1 Mannheim. Breitestrasse, 0 l, beitspoſten als hervorragend preiswerth: 80529 5 aller Artikel, ſowie Waaren, welche in den Schaufenſtern gelitten oder trüb — 5 r Tanscen* 1 Taunbeim.— Breiter, Latten — annen-, Forleu⸗ J. Hartholz. 2 DTelephon 1838. fü-Alsbertuuf Zu aussergewöhnlich billigen Preisen. Neben verſchiedenen Artikeln, welche im Preiſe bedeutend zurückgeſetzt ſind, empfehle ich nachſtehende Gelegen⸗ 5 Poſten weiße Damenhemden auß gulem Glſaſſer Hanstuch mit Leſton oder Spihe Stück.— Mk. Poſten farbige Frauenhemden u ſchueren Saunmolllauel. Stück.— Mk. Poſten farbige Herrenhemden wm ſchurren gaunwolflantl Stück.20 Mk. Poſten große Hausſchürzen Stück 30 Pfg. Poſten weißes Elſäſſer Haustuch minn drnlitit fär getk. und zeibnäſhe Meter 35 Pfg. Poſten prima Halbleinen 80 centneter krri Meter 45 Pfg. Poſten Bettdamaſte 130 Ceufimeter breit, in ſchünen Muſtern Meter 30 Pfg. Piſen Elſäſſer Bett⸗Cretonnes ſhere vaſthehte Waute Meter 35 Pfg. Poſten 150 em lange Drelltiſchtücher Stück 1. Poſten dazu paſſende Servietten Stück 20 Pfg. Poſten große Wiſchtücher mu wei durnt Stück 10 Pfg. Poſten 110 em breite reinwollene Creépe u auen un Suuben Meter.20 Mk. mien annle Aimoleum böutt beſn, Meter.40 Mk. Kleiderſtoffe ausserordentlich plllig. geworden ſind, weit unter Koſtenpreis. 7 Baufabrik— Kistenfabrik i Limmerthüren vorräthig und nach Maaß 66298 Hansthüren, Khore, Vertäfelungen nach Zeichnung 7 — Zufböden, Lunbltis, Zierltilen. iſt unſtreitig die ganz neue und für jeden Laien leicht faßliche Methode in der Zuſchneide⸗Kunſt Patent⸗Syſtem Spitzer. 8 Ich bin in der Lage, das Zuſchneiden für Kinder u. Dauen jeder reſp. ieden meiner Schülerinnen in mindeſtens 1 Stunde ſbas Naueſe 5 gelt 55 Dumm 82 Stammholz ——————————— — and Aussteuer- Versicherung als auch für Unfall- und Haft- enszurichten. Auch können nommen werden. 5 51 Die Hberalen Versicherungs- 75 Bedingungen, sowie die neuen 75 55 Fund zweckmässigen kKon-— Fkurrenzlosen Versiche- uungskombinstionen bürgen bei ernster Thätigkeit für 25 gute und aundauernde Geschäfts- Rosultate. 79870 Gefl. Offerten erbeten unter No. 79870 an die Exp. d. Bl. zu lernen und koſtet der ganze Nurs nur 8 Mark. 5 Dieſes Lehrgeld wird an mich nicht früßer bezahlt, bis jede Dame reſp. Schü⸗ lerin oder deren Eltern, die volle ueberzeugung haben, daß ſie nunmehr ſelbſt in der Lage ſind, ohne Beihülfe ſelbſtſtändig zu arbeiten. Annieldungen und Unterricht finden in meiner Wohnung ſtatt doch bin ich gerne bereit, auf Verlangen ſelbſt vorzuſprechen und Unterricht iin Haufe zu ertheilen. 5 80416 Hochachtungsvoll F. N. Nitzſche, Mannheim, K 2, 29,. Fur 50 Pfg. monatlich abonnirt man in der grossen Musikal. Leih-Bibliothek 5 A. Schenk's Buch-u Auskallennandlung Mittelstrasse 12. 5370 Die Direction einer Mangeschenen Persicherungs- gesellschaft Wwünscht Ffür den Bezirk Mannheim sowohl für Lebens-, Renten- Hauptkatalog(360 Seiten) 30 Pfg. ñ0Obprechſtunden: Srantef: 1 f. Eportbler pflcht⸗ e unerkauut bochfeins Ouaſſtät, empflehlt zu mässigen Preisen 71888 Bürgerbrau Ludwigshafen à. Nu.(Bahern) Tüco'htige Vertreter unter günstigen —— gesucht. einzelne dieser Branchen über- Continental PNWEUMATIC Auatübriche Prospect grate, 76239 Schwache Augen. werden nach dem Gebrauch des Tyroler Ezian⸗Branntweins ſo geſtärkt, daß in den meiſten Fällen keine Brillen und Augen⸗ Fläber mehr gebraucht werden, à Glas 1,50 Mk.— Derſelbe iſt Man ſpart Aerger und Verdruß, weun man dieſe Bereifung wählt. 79721 15 äftigung. Offert. erb. 5 Preiſen. Off. unter Nr. 80114 bei G. Gummich, Drogerie . 12. 20464 an die Exped. d. Bl. an die Exped. D... zum Waldhorn, D 3, 1. 77641 zugleich haarſtä; kendes Kopf⸗ Gesucht. N Ein junger Mannſucht inſeinen] Feußte Stickerin empfiehlt ſich u. antiſeptiſchesMundwaſſer. Zinsſuß vermitteltfreien Abendſtunden RNebenbe⸗ im Weißſticken zu billigen Gebrauchsauweiſung umſonſt Conbinental Cagulchoue& Suttaperoha Comp., Hannover.