—— — en owWie ons⸗ 2 8 * S. Torte 88 4• AA ene menuus ui zuezues —., ee uuee N deenr dosnsf ugog ZunmA Wesgseppeg uf IzHH0A uipeunzg M + 8——— K. 881. ſchweigender elegramms⸗Adreſſe: purnal Mannheim.“ In der Poſliſte eingetragen unter Nr. 2821 Badiſche Volkszeitung.) oſt bez. incl. Poſta e ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Tolonel⸗Zeile 0 Pfg. 1 1 55 cnerale Telephon: Redaktion: Nr. 577. der Stadt Maunheim und Umgebung Mannheimer Journal. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (111. Jahrgang.) Erpedition!: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815. Berantwortlich füüe Polikin Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Ernſt Mſller, für Theater, Kunſt u. feuilleton Gberhard Buchner, für den Inſeratentheil⸗ Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheimer Typograph. Auſtalt.) Das„Mannheimer Journal iſt Eigenthun des katholiſchen Bürgerhoſpftals.) (Mannheimer Volksblakt.) 15 kue Nummern 8, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6. 2 ümmilh in Bundamnn. Ur. 13 Freitag, 8. März 1001.(Abendblatt.) Die Künſtler und die Politik. (Von unſerm Korreſpondenten.) 54( Berlin, 7. März. Es war am 22. Mai im Jahre des Heils 1900, das nach preußiſcher Verfügung noch immer das erſte des zwanzigſten Säculums iſt. Da ſammelten ſich im Eircus Schumann zu Berlin viele, viele tauſend Menſchen— ſo viele als ihrer in den Rundbau nur hineingingen— um zu proteſtiren. Ein Grund zu ſo mannhafter Bethätigung lag nun zwar nicht vor; ſinte⸗ molen der Gegenſtand des Zornes ein paar Stunden zuvor in aller Form aus der Welt geſchafft worden war. Am Nachmittag des nämlichen 22. Mai, da Abends die vielen, vielen Tauſend in heiligem Grimm theils, theils aus profaner Neugier— in den Circus Schumann zogen, hatte man der„lex Heinze“ im Reichstage ein ſchlichtes und ruhmloſes Ende bereitet. Worob man ſich vier Monate hindurch erregt bis zur Siedehitze; woran um ein Haar ſelbſt der anſonſten in abgeklärter Schalkheit waltende Graf Balleſtrem geſcheitert wäre, das gab's nicht mehr. Den Parteien im Parlament war es ergangen wie es dereinſt „dem König und der Kaiſerin“ ging; ſie waren des langen Haders müde geworden und hatten endlich Friede gemacht. Im Circus Schumann aber feierten ſie nun nicht etwa ein Siegesfeſt, wozu ber Anlaß froher Stunde immerhin vorhanden geweſen wäre. Onein; die Reden waren ja ſchon vorbereitet, auf den Anſchlags⸗ ſäulen ſtand es auch ſo— ſie hielten ihre angekündigte„Proteſt⸗ berſammlung“ ab; proteſtirten gegen einen Entwurf, der in ſtill⸗ Uebereinkunft aller Parteien zurückgezogen war; gegen etwas, das gar nicht mehr exiſtirte In der jubelnden Freude, daß der drückende Alp uns von ber Seele genommen war, hat man des komiſchen Widerſpruchs damals nicht geachtet. Jetzt, wo der Goethebund wieder von ſich reden macht, fallen einem dieſe Dinge ein. Was iſt das nur mit dem Bund? Wer ſind ſeine Regiſſeure? Wer dieſe Männer, bie das reiche Kapital von Begeiſterung und Vertrauen, das man ihnen in bewegter Zeit opferwillig entgegentrug, leichtfertig ſich durch die Hände gleiten laſſen? Denn es war Begeiſterung vor⸗ handen damals, viel Begeiſterung und viel Vertrauen. Die Heinzeaktion hatte einen Nerv der deutſchen Volksſeele getroffen und ſelbſt konſervative und— was man vergeblich von hüben und drüben zu beſtreiten ſucht— tief gläubige Männer ſchaarten ſich um den Bund, der auf den Namen unſeres Größten gegründet war, oder begleiteten ihn mit ihren Sympathien. Aber nach und nach wurden ſie ernüchtert. Zunächſt durch die Unthätigkeit des neuen Bundes. Der hatte— noch während des Kampfes— ein paar Verſammlungen abgehalten und Herr Sudermann, deſſen Eitelkeit im umgekehrten Verhältniß zu ſeinen Bühnen⸗ erfolgen zu wachſen ſcheint, hatte ſeinen ſchönen, wohlgepflegten Bart und den dazu gehörigen Dichtersmann bewundern laſſen. Dann ruhte er(der Bund nämlich) auf den Lorbeeren des Circus⸗ proteſtes. Einmal berichteten die Zeitungen von irgend einem Anſchreiben des Vorſtandes an den Berliner Polizeipräſtdenten und von einer höflich nichtsſagenden Antwort darauf. Hernach aber war's wieder ſtill und erſt als die Cenſurſtücklein des in den Kanal gefallenen Herrn Dumrath uns in der ſpäten Sommer⸗ friſche überraſchten, beſannen wir uns, daß wir ja auf Grund der Erxlegung einer deutſchen Reichsmark Mitglieder des Goethe⸗ bundes wären und alſo die verdammte Verpflichtung hätten, egen die„janze(polizeipräſidiale) Richtung“ zu kämpfen. So dachten wir; aber der Vorſtand, die„Illuſtren“ und„Notabeln“ dachten nicht ſo. Von denen hörte man erſt wieder, als ſie an verſchneiten Hängen vorüber zur Winterszeit ins Thüringer Land fuhren, um zu Weimar am Grabmal des Patrons eine erſte allgemeinere Tagſatzung abzuhalten. Aber allzuviel war's auch nicht, was man bei der Gelegenheit erfuhr. In der Hauptſache nur, daß ein Generalſekretär beſtellt werden ſollte und dies ver⸗ hälinißmäßig nicht ſchlecht beſoldete Amt einem talentvollen jungen Schriftſteller übertragen wurde, der ſich mit beneidens⸗ wertherFixigkeit aus einem ſozialdemokratiſchenProvinzredakteur nach kurzem Aufenthalt im den Naumänniſchen Jagdgründen zu einem Mitarbeiter der„Kreuzzeitung“ ausgewachſen hatte Und nun lud uns der Berliner„Goethebund“ dieſer Tage wieder zu einem Feſtabend ein. Wir ſagen nichts gegen Feſte, auch wenn ihnen die Würze ſaurer Woche fehlte. Es kann auch pro Goethe ſein:„dum ludere videmur“. Ein Jahr war's juſt geworden, daß ſich an einem Sonntagmorgen im überfüllten Saale des Handwerkervereins der Goethebund konſtituirt hatte; man mochte alſo immerhin zu feſtlicher arbeitsfreier Stunde zuſammenkommen, um das Facit der hinter uns liegenden Monaten zu ziehen; um auszumeſſen, was erreicht wurde und zu erwägen, was noch zu thun bleibt. Das aber geſchah mit nichten. Profeſſor von Liſzt ſchien einen Anlauf dazu nehmen zu wollen; aber er hatte ja nur das Begrüßungswort zu ſprechen und der greiſe Theodor Momuſen mußte ſich ſchon aus Gründen ſeines hohen Alters mit einem kurzen Gruß an die Verſammelten begnügen. Nach den voraufgegangenen Ankündi⸗ gungen durfte man die programmatiſchen Auseinanderſetzungen von dem dritten Redner— Herrn Hermann Sudermann — erwarten. Was aber that der? Er erzählte uns(was uns Gottlob zum Theil ja bekannt war), daß vor Zeiten die Dichters⸗ männer auch Politiker geweſen ſeien und daß dem wieder ſo werden müßte. Und dann fühlte er den nicht mehr zu zühmenden Drang, eine Art Credo zum Beſten zu geben; allerlei loſe an⸗ einandergereihte Gedankenſplitter über Religion und göttliche und ewige Dinge, die„philoſophiſch“ nennen mag, wen ſeichter Thier⸗ garkenliberalismus eine Weltanſchauung und der in Kaffee reich gewordene Graf Traſt ein geiſtreicher Kopf dünkt. Nun kann es ja gewiß der Welt und auch uns Deutſchen im Allgemeinen gleich⸗ gültig ſein, was Herr Sudermann glaubt oder nicht glaubt und ob die Lebensweisheit, die er ſich zum Hausgebrauch zurechtlegte, tiefgründig oder oberflächlich iſt. Das hat— Herr Sudermann darf es uns ſchon glauben— am Ende nur ein beſcheidenes öffentliches Intereſſe und wenn der geiſtige Erzeuger des Grafen mit dem langen Bart und dem großkarrirten Anzug auf ſeine Fagon ſelig werden will— habeat: Niemand wird ihn darin ſtören. Aber das Gleiche werden wir uns auch für uns aus⸗ bitten dürfen und deshalb iſt kein Proteſt ſcharf genug zur Kenn⸗ zeichnung dieſer Taktloſigkeit, die in das neutrale Feld des Goethebundes mit einer boshaften Polemik, mit ſtrittigen Lehr⸗ meinungen, anfechtbaren Hypotheſen und ungemein hämiſchen Anſpielungen auf die Anders denkenden einzog. Ueber die ſcherz⸗ haften Verſuche zur Evangelienkritit wollen wir, ſo deplazirt ſte ſein mochten, kein Wort weiter verlieren; ein Jeder macht ſich eben lächerlich, ſo gut er kann. Was aber ſoll man zu der geſchmack⸗ loſen Wendung über den„Gott der Junker“ ſagen, den dieſe ſich vorſtellten als„Weltrittergutsbeſitzer, den man am Sonntag um Segen für die Ernte angehe.“ Ober über die andern, daß Gldubigkeit und religiöſe Unduldſamkeit immer verbunden zu ſein ſcheinen. Tagesneuigkeiten. — Die Müuchner Salvatorbier⸗Saiſon hat nach neuerem Brauch ſchon am Aſchermittwoch begonnen und wird nach eben dieſem neueren Brauch etwa im April von der Bock⸗Saiſon ab⸗ gelöſt werden. Die Pforten des Zacherl⸗Kellers auf dem Nokher⸗ Berge, wo das urſprüngliche Salvatorbier, dasjenige der Schme⸗ dererſchen Actienbrauerei, zum Ausſchank gelangt, pflegen ſich nämlich erſt am Sonntag vor Joſephi(19. März) zu öffnen. Von der„Frühlings⸗Cur“ des Bockbieres mit den Begleiterſchei⸗ nungen fideler Bockmuſik und ſtarken Radieschenverzehrs wußte man früher nicht anders, als daß blos der Wonnemonat ſich hierfür eigne. Da aber das Rezept des Salvatorbiers kein Ge⸗ heimniß iſt, hatten ſich allmählich faſt alle Münchener Brauereien darauf verlegt, während mehrerer Wochen dieſen ſchweren gehalt⸗ zeichen Trans auszuſchenken. Hieran änderte ſich auch nicht viel, als vor einigen Jahren die Schmedererſche Aktienbrauerei in langwierigen Prozeſſen das Alleinrecht auf Führung des Namens „Salvpatorbier“ erſtritt. Was früher Salvatorbier hieß, wird heute unter der Bezeichnung„Namenlos“,„-Bier“, Agitator“, „St. Benno⸗Bier“ u. ſ. w. mit keineswegs geringerm Behagen ge⸗ krunken, aber ebenſo wie das nachfolgende Bockbier, das übrigens in einigen Reſtaurants jetzt während des ganzen Jahres zu haben iſt, ſtets nur am Vormittag. Erklärt wird die merkwürdige Be⸗ ſchränkung auf die Morgenzeit mit der Wirkung dieſer ſehr ſtark eingebrauten Biere; am Nolher⸗Berg verurſacht es alljährlich einige gemüthliche Keilereien, die, wie man annimmt, am Abend noch viel gewaltthätiger ausfallen würden. Der Preis des Sal⸗ vator⸗ und Bockbiers iſt wegen ſeines hohen Malzgehaltes mit 40 Pf. für den Liter zwar erheblich höher als derjenige des ge⸗ köhnlichen Münchener Tranks, 26 Pfg., ſteht aber immehin noch in löblichem Gegenſatz zu den Bierpreiſen Norddeutſchlands, ob⸗ wohl der Staat dort nicht wie in Bapern einen beträchtlichen Prozentſatz ſeiner Einnahmen aus dem ſogenannten Malzauf⸗ ſchlag, alſo aus einer regelrechten Bierſteuer, bezieht. Anderes als einheimiſches Bier wird in München ſo gut wie gar nicht mehr getrunlen. Als vor mehreren Jahren eine gewiſſe Vorliebe für das helle und leichte Pilſener Bier hervortrat, ſtellten die rüh⸗ rigen Münchener Brauer alsbald ein einheimiſches Pilſener Bier her, das zwar nicht viel mehr getrunken wird aber ſeinen Zweck, das ousländiſche Fabrikat zu verdrängen, vollauf erreicht hat. Eine neuere Abart dieſes hellen Stoſfes iſt das an Alkoholgehalt dem Bock naheſtehende„Maäczenbier“, das namentlich in der Zwiſchenzeit zwiſchen Salbatoe und Bock, oler oft auch noch bis tief in den Sommer hineen verſchänkt wird. — Das ſtarke Geſchiecht. Aus Wien wird geſchrieben: Man hatte Profeſſor Schenk, ſeine Theorie und alle ſchlechten Witze, die ſie im Gefolge hatten, beinahe ſchon vergeſſen; nun bringt er ſich dem männerfardernden Publikum durch ein neues Buch ins Gedächtniß, bas den beſcheidenen Titel„Lehrbuch der Eeſchlechtsbeſtimmung“ führr. Es köunte auch„Kochbuch zur Geſchlechtsbeſtimmung“ heißen, denn Schenks Methode beſteht darin, einen beſtimmten Stoſſwechſel hervorzurufen, von dem das Geſchlecht der kommenden Generation abhänger ſoll. Vorläufig, behauptet er, macht ſeine Methode nur eine Vermehrung der männlichen Geburten möglich, womit ſich übrigens alle Kriegs⸗ miniſter der Welt und troß der gegen das männliche Geſchlecht gerichteten Frauenbewegung die Mehrzahl der Frauen zufrieden geben werden. Nach Schenk iſt das beſtehende Verhältniß zwiſchen männlichen und weiblichen Geburten(103 männliche gegenüber 100 weiblichen) nur ein Prodult des beim Weibe ſich vollziehen⸗ den Stoffwechſels. Mit dieſem Verhäliniß würe man vielleicht zufrieden, wenn die Bevölkerungsſtatiſtik es ſeſthalten könnte; dies iſt aber bekanntlich nicht der Fall, da in den erſten Lebens⸗ jahren weſentlich mehr Knaben als Mädchen ſterben, ſo daß ſich in faſt allen Ländern ein Ueberwiegen der weiblichen Bevölkerung Hermann Sudermann hat den Burgfrieden des Goethe⸗ bundes gebrochen. Anſtatt zu werben, hat er verſcheucht; anſtatt aufzubauen, zerſtört, und wenn die religibs Empfindſamen und die konſervativ Gerichteten nun aus dem Goethebund ausſchieden — wer wollte es ihnen verdenken? So hat Herr Sudermann nicht nur mangelnden Takt, ſondern auch eminentes politiſches Ungeſchick bewieſen; denn nur dann, wenn in dieſem Bunde ſich Leute von Links und Rechts, Konſervative und Sozialdemo⸗ kraten und Liberale aller Schattirungen zur Vertheivigung freier Kunſt und ihrer Uebung die Hände reichten, konnte er eine imponirende Macht, eine wuchtige geiſtige Gewalt in Deutſchland werden. Und nun kommt Herr Sudermann uns mit den Waſſer⸗ ſüppchen der ethiſchen Kultur und der freiſinnigen Vereinigung: wie kann man nur! Auch wir haben es bislang bedauert, daß unſere Dichtersmänner neuerdings ſogar ſehr der Politik den Rücken kehrten. Nach dem„perſönlichen Glaubensbekenntniß“, das Hermann Sudermann am 5. März in der Berliner Phil⸗ harmonie ablegte, ſind wir geneigt, dies Bedauern erheblich ein⸗ zuſchränken. —— II Im Beichstage eröffnete geſtern Präſtdent Graf Balleſtrem die Sitzung mit der bereits gemeldeten Anſprache. Während deſſen hatten ſich die Abgeordneten von ihren Sitzen erhoben— es herrſchte tiefes, be⸗ drücktes Schweigen. Die Sozialdemokraten fehlten bei der Ex⸗ öffnung der Sitzung, fanden ſich jedoch bald nach der Kundgebung des Präſidenten im Saale ein und betheiligten ſich lebhaft an der Debatte zum Marine⸗Etat, die kaum 2 Stunden währte. Von den zur Verhandlung kommenden Fragen intereſſirten inshe⸗ ſondere die, welche das Schickſal der„Gneiſenau“ betrafen. Der Staatsſekretär des Reichsmarineamts trat hier mit Entſchieden⸗ heit für die Maßnahmen des Kommandanten ein. Bei Berathung der Reſolution auf Einrichtung eines Panzerplakten⸗ werkes auf Koſten des Reiches betonte Staatsſekretär v. Tirpitz, daß die Firma Krupp ſich erboten habe, noch weitere erhebliche Preisermä ßigungen eintreten zu laſſen, wenn die Beſtellung auf eine Reihe von Jahren geſichert werde. Es ſchwebten noch Verhandlungen. Die Reſolution wurde mit großer Mehrheit angenommen. Ein vortreffliches Geſchäft hat die Firma Krupp alſo doch mit der deutſchen Re⸗ gierung gemacht, die ihre für die deutſche Marine beſtimmte Panzerplatten bedeutend theurer kaufen mußte als die amerika⸗ niſche Regierung!— Morgen beginnt die Sitzung erſt um 2 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen kleinere Vorlagen und Wahl⸗ prüfungen. 0 2 Zu dem bekannten Berichte der Budgetkommiſſion, der die Preisnormirung für Nickelſtahl⸗Panzerplatten durch die Krupp⸗ werke eine unerhörte Preistreiberei“ nennt, hat ſich eine hübſche, kleine Preßpolemik entwickelt. Die„Germanig“ hatte es nämlich„ſehr bemerkenswerth“ gefunden, daß die Berliner Neueſten Nachrichten aus beſagtem Be⸗ richte den Theil, der über die deutſchen und die amerikaniſchen Preiſe für die Panzerplatten handelte, nicht wiedergegeben habe, Nun ſchreibt das Blatt: Der Grund iſt ein ſehr naheliegender: weil die darin enthaltenen Angaben unrichtig ſind und wir es uns vorbehalten, auf dieſen Gegenſtand nach erfolgter Richtigſtellung, die nicht ausbleiben wird, zurückzukommen. Die Kommiſſion iſt von unzutreffenden Voraus⸗ ſetzungen zu unrichtigen Schlüſſen gelangt. ſüber die männliche ergibt. Im Zählungsfahr 1890 kamen auf 1000 Perſonen männlichen Geſchlechts in Deulſchland 1040, in Orſtezreich 1044, in der Schweiz 1057, in England 1070, in Norwegen gar 1092 Perſonen weiblichen Geſchlechts; in Frank⸗ reich iſt das Verhältniß allerdings ein gleichmäßigeres, dort kommen auf einen Mann— natürlich nur ſtatiſtiſch geſprochen— nur 1,007 Frauen. Nach Schenk iſt an dieſen Verhältniſſen der Mann völlig unſchuldig, denn die Beſtimmung des Geſchlechts ſteht einzig und allein der Mutter zu. Wenn Schenk, der be⸗ konntlich ein ziemlich allgemeines Schütteln der gelehrten Köpfe hervorgerufen hat, recht hat, dann iſt die Geſchlechtsbeſtimmung wirklich die einfachſte Sache der Welt. Schenks Methode beſteht in der Hervorrufung und Förderung des Eiweißzerfalles in der gegebenen Zeit. Eine Frau, bei der ein Eiweißzerfall nichk⸗ pathologiſcher Natur etwa zwei Monate vor Beginn und etwa zwei Monate nach Beginn des im§ 1592 des deutſchen Bürger⸗ lichen Geſetzbuches angegebenen Zeitraumes vor ſich geht, kann ſich auf Schenk, wie er behauptet, verlaſſen: Ein ſtrammer Junge iſt ihr gewiß, außer— ſie hat einen Diätfehler gemacht. Schenk führt in ſeinem Buche 21 Fälle an, in denen er als wiſſenſchaft⸗ licher Storch fungirte u. in allen Fällen habe ſich ſeine Methode he⸗ währt. Der Speiſezettel, den Schenk einer Frau vorſchrieb, die ſich an ihn um„Rath und Hilfe“ wendete, wird vielfach intereſ⸗ ſiren; er lautete: Erſtes Frühſtück: Eine Taſſe Milch ohns Zucker mit Zwieback. Zweites Frühſtüch: Etwas gekochter magerer Schinken, eine Semmel. Nittagsbrod: Wenig Suppe ohne Mehlſpeiſe, gebratenes Fleiſch in etwas größerer Meuge(keine Kartoffeln), Erbſen, Bohnen oder Linſen als Ge⸗ müſe, keine Mehlſpeiſen, keine Südfrüchte, etwas Küſe, der wenig geſalzen iſt. Vesper: Milch und ein Ei, Zwieback. Abendbrod: Friſch gebratenes Fleiſch, Käſe, wenig Brod, ein Apfel. Täglich drei Glas Waſſer, das mit etwas Weiß⸗ wein vermiſcht ſein kann. Da wohl der Eiweißumſaß bei dieſer enerumunzeizer. Mannheim, 8. Mürz. Es iſt doch merkwürdig, daß dieſe„unzutreffenden Voraus⸗ ſetzungen“ noch nicht zur Kenntniß eines Blattes gelangt ſind, das ſo intime Beziehungen zu Krupp unterhält. Weiter be⸗ merkte das genannte Organ des Centralverbandes deutſcher Induſtrieller zur Reichstagsſitzung vom Dienſtag: Die At hrungen des Centrumsabgeordneten Hrn. Schaedler würden wir als erfreulichen Fortſchritt in der Entwicklung ſeiner Fraktion zur„Reichspartei“ begrüßen, wenn ſie ſich mit einer sans ˖ alen Geſinnung durchdrungen hätte, einer als erſte Vorbedingung bei denjenigen gegolten 0 heiten der auswärtigen Politik als Wortführer des Reichstages und als Verfechter der vaterländiſchen Intereſſen öffent⸗ lich hervortraten. Darauf gibt die Köln. Volksztg. die nachſtehende, Piſſige aber wohlverdiente Antwort: So viel Patriotismus wie von den Hintermännern der„Berl. Neueſt. Nachr. kann man von Herrn Dr. Schaedler logiſcher Weiſe Kicht verlangen, dennſ er verdientnicht ſoviel daran, wie Jene, und was das bedeutet, weiß man doch gerabe in den Kreiſen zu beherzigen, wo das Wort„verdienen“ groß geſchrieben wird. So viel aber glauben wir verſichern zu dürfen, daß, wenn Herr Dr. Schaedler Nickelſtahlplatten fabrizirte, er ſte den Vankees nicht billiger kefern würde. So etwas thun nur Leute, die„ſich mit einer sans Phrage nationalen Geſinnung durchdrungen haben.“ Das rheiniſche Centrumsblatt findet es übrigens auch ſonderbar, daß„freiſinnige und demokratiſche Zeitungen jetzt ſcharfe Artikel gegen die Ausbeutung des Reiches durch die Panzerlieferanten bringen, jedoch vergeſſen mitzutheilen, daß die freiſinnigen und demokratiſchen Mitglieder der Budgetkommiſſion nicht für die Reſolution zu haben waren, ſondern dagegen ſtimmten mit der Erklärung, daß ſie ſich nicht feſtlegen wollten.“ Deutſches Reich. Maunheim, 7. März.(Zur Richtigſtellung.) Die aus Karlsruhe ſtammende Notiz, daß am letzten Sonntag in Freiburg ein Verband Südmark der deutſch⸗ſozialen Reform⸗ partei gegründet worden ſei, iſt dahin richtig zu ſtellen, daß ein Verband Südmark der deutſch⸗ſozialen Partei (Liebermann von Sonnenberg'ſche Richtung) gegründet worden it. An der Spitze ſteht Reichstagsabgeordneter Dr. Vogel⸗ Oberweiler. Großzbritannien. § London, 7. März. Die Krönung König Eduard's. Aus durchaus zuverläſſiger Quelle erfahren wir, es ſei nun⸗ mehr definitiv entſchieden, daß die Krönung des Königs und der Königin bereits im Auguſt dieſes Jahres ſtattfinden ſoll. Dieſe Beſtimmung iſt auf die eigenſte Entſchließung des Königs zurück⸗ zuführen, und es kann durchaus nicht überraſchen, daß der Monarch in Anbetracht ſeines vorgeſchrittenen Alters mit dem, von ſeinen Vorgängern allerdings ängſtlich eingehaltenen Ge⸗ brauche bricht und nicht ein ganzes Jahr nach dem Verſcheiden ſeiner Mutter wartet, ehe er ſich die königliche Krone auf's Haupt let Die Krönung würde nach altem Brauche in der Weſt⸗ Mminſter⸗Abtei ſtattzufinden haben; dieſes ehrwürdige Gebäude iſt jedoch mit Statuen und Sarkophagen von Englands großen Todien ſo vollgepfropft, daß für eine ſo große Staatsaktion, die kedenfalls mit nie dageweſenem Prunke vor ſich gehen wird, auch Richt annähernd der nöthige Raum vorhanden iſt. Vielleicht wird Zäher pie eigentliche Krönungszeremonie in der rieſigen, hiſtori⸗ ſchen Weſtminſter⸗Hall ſtattfinden, welche der Abtei gegenüber Regt und dies hat umſomehr Wahrſcheinlichkeit für ſich, als König Edward vorgeſtern in einſtündigem Beſuche dieſe Halle genau inſpizirte.— Jedenfalls bereitet ſich London wieder auf kinen oder mehrere rauſchende Feſttage vor. Aus Stadt und Land. Maunheim, 8. März 1901. Der Gharakter als Hofrath berliehen wurbe vom Groß⸗ Perzog dem Profeſſor Dr. Guſtavo Steinmann an der Uniberſität Preiburg. Poſtaliſches. Der Großherzog hat den Poſtſekretär Ernſt Kgebel aus Konſtanz zum Oberpoſtſekretär bei der Kaiſerl. Ober⸗ Pofipirektion in Karlsruhe ernannt. Verſetzt wurden: Regierungsbaumeiſter Karl Kiti⸗ Eafſchky in Mannheim zur Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Preiburg, Regierungsbaumeiſter Karl Wielandt, 3. Zt. Hilfs⸗ Arbeiter bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, zur Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Emmendingen und Regierungs⸗ Taumefſter Rudolf Sprenger in Freiburg zur Nheinbauinſpektion Mannheim. * Die ſtädtiſchen Anſtalten liefern im Jahre 1901 folgende Heberſchüſſe an die Stadtkaſſe ab: Gaswerk 156 249(Vorjaht ²˙12—ñ y 406 662); Waſſerwerk 216 318„(Vorjahr 231 205) und Ueber⸗ ſchußreſt von 1899 mit 64 473.60; Schlachthof Ueberſchußreſt von 1899 10 086.59„, Viehhof Ueberſchußrecht von 1899 24 699.34 A. Die Armenverwaltunskaſſe verlangt für 1901 von der Stabt einen Zuſchuß von 349 624 el, mehr als im Vorjahr 54 682 /; für das Krantenhaus in Mannheim iſt der Zuſchuß auf 38 900% feſtgeſetzt worden, 29 600% weniger als im Vorjahr. Für das Großh. Hoftheater hat die Stadtkaſſe im Jahre 1901 240 708 aufzubringen, 6629, mehr als im Vorjahre. * Herausgabe einer Stadtchronik. Die Stadt Mannheim beabſichtigt, alljährlich eine in Buchform herauszugebende Stadtchronitk zu veröffentlichen. Der jährliche Aufwand hierfür wird ſich auf ca. 2170 belaufen, wovon ein Drittel durch die Einnahme aus dem Verkaufe des Buches gedeckt werden wird. * Für die Schulen muß die Stadtkaſſe im Jahre 1901 folgende Summen aufbringen: Volks⸗ und Bürgerſchule 1 361 832 ,, 195 216 Mark mehr als im Vorfahr; Realgymnaſium 56 317; Oberreal⸗ ſchule 115 898.; höhere Mädchenſchule 58 886. * Der Stand des Volks⸗ und Bürgerſchullehrerperſonals in Mannheim iſt folgender: 200 etatmäßige Hauptlehrer und Haupt⸗ lehrerinnen, 122 nichtetatmäßige Unterlehrer und Unterlehrerinnen. Geſetzlich darf die Zahl der Unterlehrer der Geſammtzahl der Lehr⸗ kräfte nicht überſteigen. ½ von 322 10726 rund 108, thatſächlich werden aber von Oſtern 1901 ab immer noch 122 Lehrkräfte auf nicht etatmäßigen Stellen verwendet ſein. Es wird ſomit auf Oſtern 1901 die Errichtung von 14 Hauptlehrerſtellen nothwendig. Dieſe 14 weitere Hauptlehrerſtellen ſollen zur Beſetzung kommen, wenn die nöthigen neuen Räume zur Verfügung ſtehen. »Die hieſige Volks⸗ und Bürgerſchule wird gegenwärtig von 18 916 Kindern beſucht, wovon auf die Vororte 3532 und auf die Altſtadt Mannheim 15 384 Kinder entfallen. * An der hieſigen Bürgerſchule muß in Folge ſtarker Frequenz vorausſichtlich von Oſtern eine weitere 1. und 2. Klaſſe er⸗ richtet werden. Für wiſſenſchaftliche Anſtalten Vereine ete. ſind im ſtädtiſchen Budget für 1901 folgende Poſten verzeichnet: Verein für öffentliche Bibliothek: regelmäßiger Beitrag 3000 /, Voltsbibliothek 5635 K. Für Anſchaffung von Gemälden in die ſtädtiſche Gemälde⸗ ſammlung 10 000. Permanente Ausſtellung des Kunſtvereins 3100. Alterthumsverein 3000. Großherzogliches Hofantiquarium 1600 c. Verein für Naturkunde 500. Gewerbeverein und Hand⸗ werkerverband 1000. Arbeiterfortbildungsverein 500. Turn⸗ verein 300. Verein für Geflügelzucht 200. Muſikverein, Miethe⸗ zuſchuß, 150„. Beiträge an unbemittelte Muſikbefliſſene zu den Koſten ihrer Ausbildung 2000. Beitrag zum Kaufmänniſchen Verein: a) Für Unterrichtsanſtalten desſelben 1200, b) Für Ver⸗ anſtaltung kunſthiſtoriſcher Vorträge 1000, e) Für Vorleſungen über moderne Malerei, d) Für literarhiſtoriſche Vorträge 1000%/, zu⸗ ſammen 3700 1. Verein badiſcher Lehrerinnen 500. Verband für den Betrieb einer Centralſtelle für Arbeitsnachweis 3000. Verein Knabenhort 2500 l. Verein für Kinderpflege 1000 4. Bei⸗ trag zur Kochſchule für ſchulentlaſſene Mädchen und junge Frauen 500. Zuſchuß für die Frauenarbeitsſchule des Frauenvereins 1650„. Beitrag zur Volksküche 3000„. Gartenbauperein Flora 200. Herausgabe einer Stadtchronik 1400. Börſenbau⸗Aktien⸗ geſellſchaft 5000 /. Ortsausſchuß für Errichtung eines deutſchen Schriftſtellerheims in Jena, Zuſchuß zum Baufond 500%. Verein Lehrlingshort 300 K. Thierſchutzverein 100„. Verein Mädchen⸗ hort 1000. Carnevalsgeſellſchaft„Feuerio“ 500. Centralberein für Hebung der deutſchen Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt 200. Deutſcher Schulverein 100 /. Verſchiedenes 800. * Dem Rennverein ſoll ein ſtädtiſcher Beitrag von 10 000% bewilligt werden, gegen 5000% im Vorjahr. *SHerſtellung von Anlagen. Im ſtädtiſchen Budget ſind vorgeſehen: für Herſtellung einer kleinen Anlage auf dem Marktplatz in Neckarau 150, für Verbeſſerung eines Promenadenweges auf dem Rheindamm von der Neckarauer Schleuſe bis zum Franzoſenweg 2500, und für Herſtellung einer Anlage auf dem Gontardplatz 1900%/. Die Herſtellung dieſer letzteren Anlage war bereits im Jahre 1899 im Voranſchlag vorgeſehen, konnte jedoch mit Rückſicht auf den Ausbau der elektriſchen Straßenbahn nicht ausgeführt werden. In dieſem Jahre ſoll diefelbe zur Ausführung gelangen. * Neue Baumpflanzungen ſind vorgeſehen: an den Gehwegen der Straße ſüdlich der Oelgasfabrik, an verſchiedenen Feldwegen, ſowie am Wege hinter den Brauereien, welcher als Spazierweg hergeſtellt werden ſoll. * Die Hundeſteuer hat der Stadtkaſſe im Jahre 1900 eine Einnahme von 27 574& gebracht, 3474 mehr als im Voranſchlag feſtgeſetzt war. Für das Jahr 1901 iſt eine Einnahme von 41 200% vorgeſehen, ein Mehr von 17 100 c, welches die Erhöhung der Hunde⸗ ſteuer bringen ſoll. * Die Einnahmen der Pferdebahnſtrecken ſind für 1901 auf 221 800 veranſchlagt. Davon entfallen auf: a) Linie„Neckar⸗ brücke(diesſeits des Neckars)—Bahnhof Ludwigshafen“. Vom 1. Jan. bis 30. Juni 1901: 100 000, b) Linie„Rheinbrücke—Bahnhof Ludwigshafen“. Vom 1. Juli bis 31. Dezember 1901: 33 500 ,. e) Linie„Bahnhof Ludwigshafen—Hemshof“. Vom 1. Januar bis 81. Dezember 1901: 44 000. d) Linie„Neckarauer Uebergang Pfälzerhof“. Vom 1. Januar bis 30. Juni 1902: 43 000%/. Die Ausgaben der Pferdebahn ſind gleichfalls auf 221 800/ feſtgeſeßt, ſodaß ſich Einnahmen und Ausgaben ausgleichen. Die Einnahmen der elektriſchen Straßtenbahnen auf den verſchiedenen Linien ſind im ſtädtiſchen Budget pro 1901 folgender⸗ maßen veranſchlagt: a) Linie„Rundbahn—Nordſchleife“. Vom 1. Jan. bis 31. Dezember 1901: 730 000 Wagenkilometer à 50 2365 000. b) Linie„Waldhof—(Induſtriehafen)—Panorama“. Vom 1. 1 bis 30. Juni 1901: 204 000 Wagenkilometer à 40 e) Linie„Waldhof—Bahnhof Mannheim“. Vom 1. Juli 1901: 198 000 Wagenkilometer à 50 J 99 000 J. d) trizttätswerk—Rheinbrücke“. Vom 1. Juli bis 31. 145 000 Wagenkilometer à 50 J 72 500. e Mannheim—Bahnhof Ludwigshafen“, Strecke„B Rheinbrücke“. Vom 1. Juli bis 31. Dezember 1901: 30 000 W kilometer à 30 9000 /. f) Linie„Schlachthof—Kaiſerrin Heidelbergerſtraße⸗Rheinſtraße“. Vom 1. April bis 1. Juli 19 56 000 Wagenkilometer à 45 J 25 200. g) Linie„Sch Bahnhofſtraße—Breiteſtraße—Jungbuſchſtraße“. Vom 1. 31. Dezember 1901: 124000 Wagenkilometer à 48 55 h) Linie„Rheinſtraße— Waſſerthurm— Kaiſerring Schwetzinger⸗ ſtraße—Neckarauer Uebergang“. Vom 1. Juli bis 31. Dezember 1901: 1415 000 Wagenkilometer à 45 J 51 750. J) Linie„Neckarauet Uebergang—Neckarau“. Vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1901: 23 000 Wagenkilometer à 40 9200 f. k) Linie„Gontardplatz— Panorama“. Vom 1. Juli bis 31. Dezember 1901: 97 000 Wagen⸗ kilometer à 35 J 83 980„. Zuſammen 803 000. Hiernach ge⸗ denkt alſo die Straßenbahnverwaltung die Linie Neckarauer Uebergang —Neckarau ſchon am 1. Oktober ds. Js. und diejenige nach dem Gontarpplatz am 1. Juli ds. Js. dem Betriebe zu übergeben. * Einnahmen und Ausgaben der elektriſchen Straßen⸗ bahn ſind für das Jahr 1901 auf je 803 000% beranſchlagt. Von einem Ueberſchuß des Straßenbahnamtes kann natürlich in dem erſten Jahre nicht die Rede ſein. Amortiſationen der elektriſchen Straßenbahnen. Untet der Vorausſetzung, daß für Erneuerung des Oberbaues 5 pCt., der elektriſchen Schienenverbindungen 5 pCt., für das Geleisverlegen 3 pEt., die Speiſekabel 5 pEt., für die Oberleitung und zwar für Maſte und Roſetten 3½ pet., für die übrige Streckenausrüſtung 8 pCt., für das rollende Material 7 pCt., für den Hochbau 1 pEt., für das Mobiliar und Apparate 10 pCt. in den Erneuerungsfond gelegt werden, ergibt ſich auf das geſammte Anlagekapital der elektriſchen Straßenbahnen eine Abſchreibungsſumme von 251 090% pro Jahr. « Die Gehaltsbezüge der Angeſtellten der elektriſchen Straßen⸗ bahn ſind pro Monat folgende: Kontroleure 150 e, Schaffner an⸗ fänglich 100%, Bahn⸗ und Straßenwärter 90 /„ Dor Bahnmeiſter erhält 200„% pro Monat. Für Dienſtkleidungen ſind im Jahr pro Mann 150 ausgeworſen, da angenommen wird, daß jeder Mann mit Ausnahme des Mantels, zwei Uniformen erhält. * Im Verein für Naturheilkunde und Geſundheitspflege hielt am vergangenen Sonntag Herr Oberſtabsarzt a. D. Dr. Kaßz aus Stuttgart einen öffentlichen Vortrag im„Scheffeleck“, wobei ſich der Saal bei dem ungewöhnlich ſtarken Beſuch als zu klein erwies, denn Viele mußten unverrichteter Sache umkehren. Der Redner be⸗ handelte den Nutzen der Naturheilkunde und die Zeitkrankheit„Nervo⸗ ſität“, deren Urſache und naturgemäße Heilung. Die volksthümlichen, mit vielem Humor gewürzten Ausführungen des Redners waren in hohem Maße intereſſant und belehrend. Als Urſache der Nervoſttät gibt er hauptſächlich neben Ueberanſtrengung, Kummer etc. die wider⸗ natürliche Lebensweiſe, als: Genuß von Tabak, Kaffee, Alkohol, zu viel Fleiſch an, welche er weniger als Nahrungs⸗, ſondern als Reiz⸗ mittel anſteht. Ein großer Irrthum ſei es, den durch Schlemmerei, Ueberanſtrengung und Sorge heruntergekommenen Körper und Geiſt mit erwähnten Genußmitteln wieder aufrichten zu wollen. Da die⸗ ſelben gerade das Gegentheil bewirkten. Als untrüglich und ſicher wirkende Mittel empfiehlt Redner vor Allem: reizloſe Koſt, friſche Luft, frühes Schlafengehen, milde Bäder, ſowie auch elektriſche Licht⸗ bäder. Es würde zu weit führen, in alle Einzelheiten des Vortrages einzugehen, nur ſoviel ſei geſagt, daß ſich Herr Dr. Katz den Dank der Zuhörer in reichem Maße verdiente, was ihm auch gewiß der große Beifall am Schluſſe ſeiner Rede bezeugte. Anſchließend an Obiges ſei bemerkt, daß der Verein für Naturheilkunde nicht, wie pielleicht irr⸗ thümlich geglaubt wird, den Zweck haben ſoll, gegen das Wirken der Herren Aerzte zu arbeiten, ſondern es wäre demſelben nur erwünſcht, wenn die Herren mehr ſich naturgemäßer Heilweiſe befleißigen wollten, damit Anhänger derſelben ihre Zuflucht nicht ſo oft zu ungeſchulten Laien nehmen müßten. Was der Verein verfolgt, iſt: Naturgemäße Heil⸗ und Lebensweiſe, ſowie Unterweiſung und Belehrung ſeiner Mitglieder theils durch Vorträge und Rathſchläge von Autoritäten und ſachkundigen Mitgliedern, theils durch Verbreitung von Schriften und Büchern. Beitritts⸗Anmeldungen nehmen entgegen: Edm. Meurin, F 1, 8 und Ritter, I 6, 2. *Coloſſeumtheater. Heute Freitag, 8. März, kommt zum Benefice für Herrn W. Wilhelmy zum erſten Male das Volks⸗ ſtück Bajazzo“ oder„Hanswurſt und ſeine Famikie“ zur Aufführung. Die ſenſationellen Aufführungen nach den neueſten Begebenheiten über den Räuber Kneißl“ beginnen Sonntag, 10. März, * Der Theatraliſche Verein Mannheim hat ſich zur Auf⸗ gabe gemacht, eine Wohlthätigkeitsvorſtellung zu Gunſten der Ching⸗ Erpedikſon zu veranſtalten. Die Vorſtellung findet am 17. März im Saale des Bernhardushof, K 1, 5, ſtatt. Zur Aufführung gelangt „Wilhelm Tell“, Schauſpiel von Fr. v. Schiller. Der Verein beſitzt eines der beſten Enſembles und kann derſelbe wohl auf ein aus⸗ verkauftes Haus rechnen. Näheres ſiehe Inſerat. Ernährungsweiſe ſtieg, aber der nothwendige Eiweißzerfall ſich Kicht einſtellte, wurde die eiweißhaltige Koſt erhöht und Fett und Kohlehydrahte wurden noch weiter entzogen. Der gewünſchte Stoffwechſel ſtellte ſich bald darauf ein, zumal da noch den Ei⸗ weißzerfall fördernde Paſtillen vorgeſchrieben wurden, und Schenks Methode feierte einen kräftigen Triumph. Das neue „Leyrbuch“ wird die Erörterung über die Schenkſche Methode wohl wieder in Fluß bringen, nicht nur in ber Oeffentlichkeit, ſondern auch im Schooße der Familie, und bald wird wohl auch ein Erfahrungsmaterial geſammelt ſein, aus dem ſich ergeben wird, ob es Schenk gelungen iſt, der Natur hinter einen bisher unbekannten Trit zu kommen oder nicht. Die ganze Welt wird ein großes Laboratorium ſein, in dem Schenks Methode mit kebevollem Eifer nachgeprüft werden wird. — Ein weibliches Kirchenoberhaupt. Zu den am wenigſten krforſchten, faſt völlig unbekannten Theilen der Erde gehört be⸗ Wunklich Tibet. Nur vom Hörenſagen ſind die Schätze und Ein⸗ kichtungen der dort befindlichen großen Lama⸗Klöſter bekannt. In der„Revue de Paris“ erzählt Eharles⸗Eudes Bonin, was er über die Lamaſſerie in Samding in Erfahrung brachte, wo die„Päpſtin“ des Lamaismus reſidirt. Die Inhaberin dieſer WMürde, eine Frau von 44 Jahren, wird als ſehr geſcheidt und lebhaft bezeichnet. Sie führt den Namen Nag⸗Aban⸗Rincken⸗ Kunbzan⸗Modban⸗mo, was in das Deutſche übertragen ſo viel wie die„koſtbare Macht des heiligen Wortes, die weibliche Energie des Weltgottes“ beſagen will. Die Tibetaner betrachten als die Inkarnation ver Hindu⸗Göttin Vafravahi, die im Tibetaniſchen den eigenthümlichen Namen Dorojre Pagmo führt, 2. h. das Mutterſchwein in Diamanten. Stirbt eine ſolche Frau, ſeo wird ihr Körper einbalſamirt und in einem großen abgelegenen Saal aufbewahrt, der auf das Sorgfältigſte abgeſchloſſen iſt. Nur einmal in ihrem Leben darf die Inhaberin der Mürde in Gemach eintreten, um die Seele ihrer Vorgänger aufzu⸗ nehmen, und ſich den Ort zu beirachten, der einſt als Ruheſtätte auch ihres Körpers dienen ſoll. Nur aus den Erzählungen von Eingeborenen ſind die Verhältniſſe in Samding bekannt, denn noch iſt der Fuß eines Europäers nicht bis dorthin gelangt. Sind einmal die Wirren in China wieder beendet, ſo wird es wohl nicht lange dauern, bis auch dieſer geheimnißvolle Winkel von einem Zukunfts⸗Przewalski an das Licht der Oeffentlichkeit gezogen werden wird. — Wenn es in Rom ſchneit.. Ein italieniſches Blatt erzählt eine hübſche Epiſode aus den ſchrecklichen Schnee⸗ und Eigtagen, die jüngſt als etwas noch nie Dageweſenes über Rom hereinbrachen. Seit Menſchengedenken, ja vielleicht ſeit den Tagen des Romulus, war ſo etwas nicht vorgekommen: es ſchneite fünf Tage hintereinander, und die Stadt lag unter einem weißen Leichentuch begraben. Wenn es ſonſt einmal in Nom ſchneite, dauerte das gewöhnlich nur wenige Augenblicke, dann war von Schnee auch nicht mehr die Spur vorhanden. So kam es, daß die jüngſte Generation den Schnee nur aus den Märchenbüchern kannte, und als es letzthin ſo reichlich ſchneite, ſtanden die Kleinen dieſem Naturereigniß ganz faſſungslos gegenüber und wußten nicht, was ſie davon halten ſollten. In dieſen kritiſchen Tagen geſchah es, daß ein ſchwarzlockiges Bürſchlein, das mit ſeiner ſchönen Mama ſpazieren ging, beim Anblick des vielen Schnees auf der Straße in die bewundernden Worte ausbrach:„Quanto zucchero!“(Ach, ſo viel Zucker!) Dann nahm der Kleine eine Hand voll Schnee auf und verſuchte hineinzubeißen; er warf den vermeinten Zucker aber bald wieder ſoeg, indem er die klaſſiſchen Worte ſprach:„Kcoidentel è troppo caldo!“(Sapperlot! er iſt zu.. heiß!) — Die Königin von Italien frühſtückt jeden Morgen um 7 Uhr mit ihrem hohen Gemahl; dann machen ſie miteinander beis 8 Uhr einen Spaziergang oder ſie fahren aus. Während hierauf der König ſich den Regierungsgeſchäften widmet, beſucht Königin Helene ihre Lieblingskhiere, darunter höchſt ſeltene Vögel. Das ſehr einfache Gabelfrühſtück wird um 1 Uhr ein⸗ genommen, das ebenſo einfache Diner um 8 Uhr Abends. Die Königin gilt für außerordenklich liebenswürdig, ſie iſt ſtets für Andere beſorgt, und ſo machte ſie füngſt, nach einer Mittheilung der„Fronde“, bei einem Empfange den Hofdamen eine ſehr prak⸗ tiſche Bemerkung:„Meine Damen, erlauben Sie mir, Ihnen einen guten Rath zu geben. Wenn Sie Ihr Dienſt an den Hof zu kommen verpflichtet, ſo wird es Ihnen jedenfalls bequemer ſein, wenn Sie Schuhwerk tragen, das Ihre Füße nicht ein⸗ zwängt. Enge Schuhe ſind höchſt läſtig, wenn man ſo lange ſtehen und ſo viele Verbeugungen machen muß.“ — Eine ſchwimmende Ausſtellung. Wie aus Waſhington gemeldet wird, veranſtaltet Mr. Auſtin, der Chef des ſtatiſtiſchen Bureaus, eine ſchwimmende Ausſtellung amerikantſcher Erzeug⸗ niſſe, die um die Welt geführt werden ſoll. Die Regierung hat mehrere Transportſchiffe hergegeben, und dieſe ſollen mit einer der auserleſenſten Ausſtellung kaufmänniſcher Erzeugniſſe, die die „Merchant's Aſſociation“ auswählt, gefüllt werden. Die ſchwim⸗ mende Ausſtellung wird alle möglichen amerikaniſchen Waaren enthalten. Die Transportſchiffe ſollen auf ihrer Fahrt um die Welt Südamerika, Indien, Japan, Rußland, China, Afrika und die großen Häfen überall beſuchen. Sowohl Kaufleute wie das große Publikum ſollen au Bord unterhalten und ihnen die Aus⸗ ſtellungsgegenſtände gezeigt werden. Keine Bemühungen ſollen geſcheut werden, um in jedem Ort die Vorzüglichteit der ameri⸗ kaniſchen Waaren zu zeigen.„Alle Welt kann nicht zu einer Aus ſtellung kommen, aber wir können eine zu aller Welt bringen,“ meinte Mr. Auſtin. — Die taube Königin und der Attachee. Seit einiger Zeit macht ein amuſantes Geſchichtchen in den Londoner Klubs die Runde. Ein eben erſt dorthin vetſetzter Militär⸗Attachee einer emden Großmacht erhielt vor einigen Wochen auch die — 7VVVCcc( den er= an. ar eg. ekz A. er⸗ 1 ler 15 Je⸗ ng em n⸗ On Een ter er nd a8 aAr ibt en N⸗ N⸗ er 10 1n „nre eene ** eeeeneeeeeeeee eeeeeeee eee T 0fc — 1. 3 — Marnhelm, 8. Mörz. General Anzeiger⸗ 2. Seite Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Freitag, 8. März. Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um ¼4 Uhr die Sitzung. Unweſend ſind 65 Mitglieder des Kollegiums. Der erſte Punkt der Tagesordnung bildet die Aufnahme eines neuen Anlehens. Der ſtadtrathliche Antrag lautet: „Verehrlicher Bürgerausſchuß wolle ſeine Zuſtimmung ertheilen: 1. Zur Aufnahme eines zu 4 pCt. verzinslichen Anlehens bis zum Betrage von 12 Millionen Mark. 2. Zur Begebung des Anlehens im Ganzen oder in einzelnen Theilen unter der Hand oder in öffentlicher oder in beſchränkter Submiſſion an einen oder mehrere dem Stadtrath genehmen Unternehmer zu den in der Anlage abgedruckten Bedingungen. Zur Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber bis zur gleichen Höhe nach Maßgabe der beigedruckten„Näyeren Beſtimmungen“. 4. Zur Abtragung der Schuld in Annuitäten innerhalb der Jahre 1906 bis 1956 nach dem vom Stadtrath hierüber aus⸗ zuarbeitenden Tilgungsplan.“ Sto.⸗V. Diffené: Nachdem wir im Jahre 1900 ein Anlehen von 10 Millionen Mark beſchloſſen haben, handelt es ſich heute un die Aufnahme einer neuen Anleihe von 12 Millionen Mark. Dabei iſt es wohl auch am Platze, auf die gewaltigen Fortſchritte hinzu⸗ weiſen, welche Mannheim gemacht hat und auf die großen Aufgaben, die noch bevorſtehen. Was die Bedürfnißfrage anbetrifft, ſo entſpricht die Begründung der Vorlage nicht ganz den Anforderungen. Wir finden nur eine ganz ſummariſche Darſtellung der Verwendungszwecke, dagegen fehlt es an einer Spezialiſirung, an dem Nachweis der ein⸗ zelnen Poſitionen. Der Stadtverordneten⸗Vorſtand hat deshalb die Atkten in Einſicht genommen und ſie in vollſtändiger Ordnung ge⸗ funden. Es wird in ihnen nachgewieſen, daß in der That für die ſchon beſchloſſenen Arbeiten eine Summe von 11,733,000 nothwendig iſt. Was die Frage anbelangt, ob die Marktlage geeignet iſt zur Aufnahme eines Anlehens, ſo kann ein Zweifel darüber nicht beſtehen, daß dieſe Frage zu bejahen iſt. Es beſtehe nicht die Wahrſcheinlichteit, daß eine noch beſſere Geſtaltung des Geldmarktes eintritt, vielmehr iſt anzu⸗ nehmen, daß ſpäter wieder eine Verſteifung erfolgt, da zu trwarken ſteht, daß die Gemeinden und der Staat, die mit der Deckung ihres Geldbedürfniſſes aufs Aeußerſte zurückgehalten haben, jetzt mit ihren Anleihen auf den Markt kommen. Es kommt dazu noch, daß der chineſiſche und ſüdafrikaniſche Krieg nicht ewig dauern können und nach ihrem Abſchluß bedeutende Anforderungen an den Geldmarkt geſtellt werden. Redner begrüßt es freudig, daß die Staatsregierung die Genehmigung ertheilt hat zur Verlängerung der Tilgungsfriſten und mit der größten Bereitwilligkeit auf die Wünſche des Stadtraths eingegangen iſt. Was die Bedingungen anbelangt, ſo ſind dieſelben in Finanzkreiſen als et hart bezeichnet worden, ſo namentlich auch die Feſtſetzung der Rückzinſen auf 3½ Prozent. Redner hat in Finanzkreiſen Fühlung genommen und hak dabel unter den hieſigen Banken eine ſehr patriotiſche Auffaſſung der Sache gefunden. Die Stadt iſt den Banken ſtets in der freundlichſten Weiſe entgegen⸗ gekommen und haben ſich deshalb auch die Banken ihrerſeits zu einem entſprechenden Entgegenkommen für verpflichtet erachtet, ſelbſt an⸗ geſichts der etwas harten Bedingungen. Was die Art der Vergebung anbelangt, ſo hat ſich die letzte Vergebungsart als ganz vortrefflich be⸗ währt und ich bin durchaus dafür, daß dieſe Vergebungsart auch für dieſes Anlehen wieder gewählt wird. Stb. Zeiler: Ich möchte die Anfrage an den Staptrath richten, wie weit die Verhandlungen mit der Regierung gediehen ſind und in welcher Weiſe die Zuſtimmung zu erwarten iſt. Es können unmög⸗ lich günſtige Offerten eingehen, wenn die Gefahr beſteht, daß, wie es bei der letzten Offerte der Fall, beinahe 7 Wochen vergehen müſſen, bis die Genehmigung eintrifft. Die Stadt hat ſich für die neue Anleihe einen ſehr günſtigen Moment herausgeſucht, aber auch die Unternehmer müſſen denſelben günſtigen Moment benuten, um mit ihrer Anleihe herauszukommen. Jeder Tag bringt jetzt neue Anleihen. So haben Heidelberg und Freburg Anlehen aufgenommen und andere Stküpte werben nachfolgen. Für das leßte Konſortium iſt es ſehr unangenehm geweſen, daß es 7 Wochen zuwarten mußte, bis es mit der Anlefhe herauskommen konnte, denn inzwiſchen war eine ganze Reihe anderer Städte mit ihren Anleihen auf den Markt gekommen. Ich möchte den Stadtrath fragen, ob es zu erwarten ſteht, daß innerhalb 14 Tagen die Genhemigung der Regierung eintrifft. Die Beantwortung dieſer Frage iſt für jedes Konſortium ſehr wichtig. Das Konſortium, welches die Anleihe übernimmt, wird ſich einen Termin vorbehalten müſſen, an den es ſich bindet. Oberbürgermeiſter Beck ſtellt es nicht in Abrede, daß die Vor⸗ lage ſehr dürftig begründet und knapp gehalten iſt. Aber gerade dieſe Knappheit der Vorlage wurde gewählt, um ſie möglichſt bald an den Bürgerausſchuß zu bringen und den günſtigen Moment für die Be⸗ gebung der Anleihe zu benutzen. Wir haben aber auch aus dem Grunde von der ſonſt üblichen eingehenden Darlegung Umſtand ge⸗ nommen, weil die Abſicht beſteht, in der allernächſten Zeit, vielleicht ſchon bei der Bupgetberathung, in einer genauen Darſtellung aufzu⸗ führen, was in dieſem Jahre und was in den nächſten Jahren her⸗ geſtellt werden muß. Wit wollen uns von Ihnen flür das Schulden⸗ mathen ein gewiſſes Limit geben laſſen. Es ſoll jedes Jahr in einem Extraordinarfum feſtgeſtellt werden, wie viel das betteffends Jahr zus⸗ gegeben werden ſoll. Dieſes Extrabrdinarium ſoll aufzählen erſtens die vom Bürgerausſchuß bereits beſchloſſenen und begonnenen Arbeiken, bei denen ein Einhalt unmöglich iſt, zweitens die vom Bürgerausſchuß ſchon beſchloſſenen, aber noch nicht begonnenen, jedoch als unaufſchieb⸗ bar erſcheinenden und ſofort auszuführenden Arbeiten, und drittens diefenigen Unternehmungen, bezüglich deren der Bürgerausſchuß die Genehmigung noch zu ertheilen hat und deren Nothwendigkeit ſo ebibent iſt, daß ihre Ausführung zweifellos in dieſem Jahre noch zu geſchehen hat. Auf dieſer Grundlage werden ſo und ſo diel Millionen dewilligt, das Andere muß zurückgeſtellt werden. Es wird feſtgeſtellt, daß in dieſem Jahre im Maximum ſo und ſo viel ausgegeben werben ſoll. Rebner kommt ſodann zu den einzelnen von den Vorrebnern bezüglich des Anlehens berübrten Punkten. Es ſei ein großes Ent⸗ eeeeeeeee, renenene„„ übliche Einladung vom damaligen Prinzen von Wales, im Merlborough⸗Houſe zu diniren, und ſein Chef, der Geſanle, machte ihn nachdrücklich darauf aufmerkſam, daß die Prinzef ſin Alexandra nahezu vollſtändig taub ſei und daher ihre Fragen häufig mehrmals wiederhole, wenn ſie die Antworten nicht ver⸗ ſtanden habe. Der Offizier merkte ſich dieſe fatale Einzelheit beſtens, und als ſpäter bei Tiſch Ihre Königliche Hoheit ihn fragte, wie oft er ſchon in England geweſen ſei, antwortete er zunächſt mit beſonders deutlich geſprochenen Worten, daß er dier mal in London geweſen ſei. Als dann aber die Prinzeſſin zum zweiten, dritten und vierten Male ihm fragenden Blickes andeutete, daß ſie ihn nicht verſtanden habe, da hob der junge Herr in ſeiner Verlegenheit zum Entſetzen aller Anweſenden vier Finger vor die Augen der indignirten Fürſtin, die natür“) nicht für taub gehalten werden will und.. darf. Der Offizier iſt vorläufig von der Beſuchsliſte im Marlborough⸗Houſe geſtrichen worden. — Neuer Sternberg⸗Prozeß. Am 18. d. M. beginnt wider Sternbeng und Genoſſen an der Strafkammer des Landgerichts 1 in Be: Verhandlung auf die erneute Beſchuldigung, daß ſich Stei ig gegen minderjährige Mädchen vergangen, und daß gegenkommen ſeitens der Großh. Regierung, die Tilgungsfriſt von 48 Jahre auf 61 Jahre zu verlängern. Die Stadt habe ſchon früher vergeblich verſucht, die Regierung zur Verlängerung der Tilgungs⸗ friſten zu beſtimmen, aber erſt im vorigen Jahre ſei es gelungen, den Widerſtand der Regierung zu überwinden. Was die Friſt anbelange, innerhalb deren die Genehmigung der Regierung zu erwarten ſei, ſo könne die Stadt keine Garantie dafür übernehmen, daß die Genehmig⸗ ung innerhalb 14 Tagen einlaufe. Es ſei vorbereitet worden, was vor⸗ bereitet werden konnte. Es iſt ſtaatsrechtlich ausgeſchloſſen, daß die Staatsgenehmigung erfolgt, ehe der Bürgerausſchuß die Anleihe gut⸗ geheißen hat. Die Genehmigung der Anleihe muß durch die ſämmt⸗ lichen Miniſterien erfolgen, ſodaß immer einige Zeit vergehen wird, ehe die Genehmigung hier eintrifft. Wegen der Mannheimer Auleihe ſpringen auch nicht die Miniſter in ganz Karlsruhe herum. Man darf nicht etwa denken, daß, wenn Mannheim etwas verlangt, ganz Karls⸗ ruhe ſich auf den Kopf ſtellt. Die Banken können ſich jedoch abſolut beruhigen; die Staatsgenehmigung wird ertheilt und ſie können ſo verfahren, als wenn ſie ſchon ertheilt wäre. Was die Rückzinſen von 3½ Prozent anbelangt, ſo habe die Stadt Mannheim immer daran insfuß beträgt und die eingelaufenen Offerten ſeien immer für die Stadt geweſen. Redner ſchließt mit der Ver⸗ ſicherung, daß ſeitens der Stadt nicht ein Tag, nicht eine Stunde der⸗ ſäumt werden ſolle, um die Banken in die Lage zu verſetzen, ſo raſch als möglich mit ihrer Anleihe an den Markt zu treten. Hiermit ſchließt die Debatte und die Anleihe von 12 Millionen Mark wird genehmigt. Neubeſetzung der Vorſtandſtelle bei der Kanalbauabtheilung des Tiefbauamts. Der Antrag des Stadtraths, die Vorſtandsſtelle bei der Kanal⸗ bauabtheilung des Tiefbauamts an Herrn Ingenieur M. Heichlinger in Elberfeld zu übertragen, wird nach kurzer Empfehlung durch Sto.⸗V. Fulda debattelos genehmigt. Aus dent Großherzaathunt. Bruchſal, 7. März. In Karlsdorf iſt wieder einer von jener tapferen Reiterſchaar geſtorben, die im Auguſt 1870 den erſten Rekognoszirungsritt bei Saarbrücken unter Graf Zeppelin mitmachte, der Steuererheber Phil. Groh. BO. Karlsruhe, 7. März. Demnächſt erſcheint eine ſpeziell für Baden beſtimmte Ausgabe der deutſchen Wehrordnung als 6. Band von Langs Sammlung deutſcher und badiſcher Geſetze. Ver⸗ faſſer der Ausgabe iſt Miniſterialrath Dr. Schluſſer. BO. Pforzheim, 7. März. Für den Neubau des Bezirksamts ſind auf die Submiſſton zahlreiche Angebote eingelaufen, die meiſt recht erhebliche Differenzen aufweiſen. So z. B. bewegten ſich die Offerten bei den Grabarbeiten zwiſchen 8188 und 16,377, bei den Maurerarbeiten zwiſchen 102,430 und 142,185, bei den Stein⸗ hauerarbeiten zwiſchen 50,652 und 69,898„. Der Rohbau ſoll bereits im Nobember unter Dach ſein. BN. Limbach, A. Buchen, 7. März. Das Eiſenbahnkomitee theilte unſerm Bürgermeiſter mit, daß die Firma Vering u. Wächter auf eigene Koſten eine Ausarbeitung des Projektes Mosbach—Lim⸗ bochMudau mit ſämmtlichen Berechnungen und Koſtenvoranſchlägen zur Vorlage an die 2. Kammer vornehmen werde. Zur Ausführung dieſer Arbeiten ſind bereits 2 Ingenjeure genannter Firma in Fahren⸗ bach eingetroffen. BN. St. Georgen, 7. März. Geſtern Nacht kurz nach 1 Uhr brach in dem Fabrikgebäude der Gebrüder Schultheiß ſchen Emaillir⸗ werke.⸗G. Feuer aus, welchem der ganze obere Stock zum Opfer fiel. Der Schaden iſt groß, da in dem zerſtörten Theil des Gebäudes die Druckerei untergebracht war und faſt alle Preſſen und Typen, nebſt einer großen Anzahl von werthvollen Lithographieſteinen zu Grunde gingen. Man vermuthet, daß das Feuer durch unvorſichlige Behandlung eines Ofens entſtanden iſt. Theater, Kunſt und Miſſenſchaft. Die„Freie Vereinigung Düſſeldorfer Künſtler“ in Düſſel⸗ dorf veranſtaltet ihre 10. Jahres⸗Ausſtellung, deren Geſchäftsführung wieder der Hofkunſthandlung von Bismeyer u. Kraus übertragen iſt, in der Zeit bom 17. März bis 21. April in den Räumen des Kunſt⸗ Gewerbe⸗Muſeums. Als offiziellen Katalog wird die Zeitſchrift„Die Rheinlande“ ihre Monatsſchau, reich mit Abbildungen der ausgeſtellten Werke ausgeſtattet, herausgeben. Franeis Stahl, der bekannte Bühnenſchriftſteller, iſt Donnerſtag früh im Alter von 57 Jahren nach längerem Leiden geſtorben. Den größten Erfolg erzielte in den achtziger Jahren ſein Luſtſpiel„Tilly“. Er ſchrieb vann noch eine Reihe von Schauſpielen und Luſtſpielen, von denen manche in der Provinz vielen Anklang fanden. Aber zu einem ſtärkeren, tieferen Erfolge konnte er es trotz ſeines raſtloſen Strebens nicht mehr bringen. Auguſt Strindberg, der fanatiſche Frauenfeind, der ſich ſchon von zwei Frauen hat ſcheiden laſſen, hat ſich wieder verlobt und zwar mit der Schauſpielerin Herriet Boſſe, bie kürzlich im neuen Drama des Dichters„Damaskus“ die Hauptrolle ſpielte. Reueſte Nachrichten und Celegramme. Privat⸗Telegramme des„Beneral⸗Anzeigers.“) * Darmſtadt, 8. März. Die Zweite Kammer verhandelte heute über den bereits erwähnten Antrag des Abg. Köhker, die Regferung zu erſuchen, ihren Bundesbevollmäch⸗ tigten zu inſtrufren, ohne Verzug im Bundesrath einen Antrag auf Gewährung don Tagesgeldern einzubringen. Der Abg. Reinhart legte als Berichterſtatter über den Antrag dar, daß er in dieſer Form nicht richtig ſei, und beantragte dann, an die Regierung das Erſuchen zu richten,„falls der Reichstag wiederholt für die Bewilligung von Tagesgeldern ſtimmt und die Entſcheidung des Bundesraths erfolge, den Bundesbevoll⸗ müchtigten anzuweiſen in zuſtimmendem Sinne abzuſtimmen.“ Bei der Abſtimmung findet der Antrag Reinhart einſtimmige Annahme. „Gelſenkirchen, 8. März. Von den bei dem Gruben⸗ unglück in der Zeche Conſolidation Schwerve rletzten im Krankenhaufe untergebrachten 0 Bergleuten, ſind in der ver gangenen Nacht zwei geſtorben, ſo daß die Geſammtzahl der Todten nunmehr 12 beträgt. Ein Mann wird noch vermißt. *Antwerpen, 8. März. Der Komponiſt peter Benoit iſt geſtorben. * Amſtervam, 8. März. Heute Vormittag beſuchte die Königin, die Königin⸗Mutter und Prinz Heinrich, ſowie der Herzog⸗Regent von Mecklenburg⸗Schwerin die Werft, wo die Königin ein neues Panzerſchiff„Herzog Heinrich“ taufte. Dabei hielt ſie eine kurze Anſprache, worin ſie dem Wunſche Aus⸗ druck gab, daß das neue Schiff den Namen ihres Gemahls zum Heile ihres Baterlandes ehren möge⸗ * Wien 8. März. Abgeordnetenhaus. Das Haus nahm die endgiltige Wahl des Präſidiums vor. Für die Wahl des Präſtdenten werden 237 Stimmzettel ab⸗ gegeben, davon 47 leer. Graf Vetter wird mit 189 Stimmen wiedergewählt.(Bravo und Händeklatſchen, Prade wird mit 152 Stimmen zum ihm die Wittwe Riewe hierbei Vorſchub geleiſtet habe. Angeklaat Proteſt bei den tſchechiſchen Radikalen.) Naenrünbent Wieberarwählt und nimmt bie Wahl dautend an. * Marſeille, 8. März. Vier große Dampf⸗ mühlen, welche über 500 Arbeiter beſchäftigen, haben aus Mangel an Rohmaterial und Kohlen ſowie infolge der Unmög⸗ lichkeit, das Mehl zu verladen, die Arbeit eingeſtellt. Die Ge⸗ noſſenſchaft der Dampfmühlenbeſitzer ſandte eine Abordnung zum Präfecten und erklärte, daß ſie in acht Tagen genöthigt ſeiſt werde, ſämmtliche Mühlen zu ſchließen. Eine Abordnung von Kaufleuten erklärte dem Präfecten, daß, falls die gegenwärkige Lage nicht bald beendet ſein werde, ſie dem Streik der Arbefter einen Geſammtſtreik der Arbeitgeber entgegen⸗ ſtellen würden. Die Ausſtändigen hielten geſtern eine Verſamm⸗ lung ab, worin beſchloſſen wurde, die Vermittelung der Behörden abzulehnen und nur direkt mit den Rhedern zu verhandeln. Die ſpaniſche und engliſche Hafenarbeitergenoſſenſchaft ſagte den Streikenden Geldunterſtützung zu. * Bern, 8. März. Der Bundesrath beantragte bei der Bundesverſammlung die fahrenden Batterien der Feldartillerie mit neuen Geſchützen nach Kruppſcher Konſtruktion Modell 1900(Petersborn⸗Lafette) zu bewaffnen. Die Koſten belaufen ſich auf 17 Millionen Francs. Der Bundes⸗ rath verlangt zur Deckung der Koſten eine Anleihe bis zu dem genannten Betrage aufzunehmen. * Konſtantinopel, 8. März.(Frkf. Ztg.) Vor⸗ geſtern wollte die Polizei in Monaſtir bei dem Direktor der dortigen bulgariſchen Schule Hausſuchungen vor⸗ nehmen. Der ruſſiſche Konſul, der vom Direktor be⸗ nachrichtigt worden war, eilte mit allen Kawaſſen des Konſulats herbei und vertrieb die Polizei, nachdem einige thätlich angegriffen worden waren. * Zum Anſchlag auf den Kaiſer. * Berlin, 8. März.(Wolffbureau.) Das Befin den des Kaiſers am geſtrigen Tage war befriedigend, der Schlaf in der Nacht gut. Die Wunbe zeigte ſich beim Verband⸗ wechſel reizlos, eine mäßige Schwellung der Augenlider und der rechten Wange iſt vorhanden, kein Fieber. v. Leuthold. v. Bergmann. Ilberg. Bremen, 8. März. Bei Eröffnung der heutigen Börſen⸗ berſammlung hielt der Präſident der Handelskammer, Frige, eine Anſprache, worin er dem Schmerz und der Trauer Ausdruc gab, über den ſchmachvollen Angriff, der auf den Kafſer verübt worden iſt. Ein entſprechendes Telegramm wurde an den Kaiſer abgeſandt. ö Paris, 8. März. Die franzöſiſche Regierung ließ durch den Miniſter des Aeußern dem deutſchen Bolſchafter anläßlich des Anſchlages auf den Kaiſer aus⸗ drücken. „Rom, 8. März. Wie die„Fanfulla“ meldet, hat der K bnig eine herzliche Glückwunſchdepeſche an den deutſchen Kaiſer gerichtet; auch der P 0 pſt hat an den Kaiſer telegraphirt eee 5 eeee e Zur Lage in China. 1. London, 8. März.(Irkf. Ztg.) Die„Morning Poſt⸗ meldet: Ein Mandſchub⸗Chriſt meldete, der Hof bereite ſich darauf vor, eine neue Reſidenz in Kaiſenpfu, der Hauptſtadt von Honam am Gelben Fluß zu errichten. Deutſcher Reichstag. (68, Sitzung vom 8. März.) Zur Berathung ſteht die Unfallfürſorge für Beamte und Perſonen des Soldatenſtandes Nach kergtt aaee 4 feſ die erſte Leſung. Kommifſionsberathung wird nicht be⸗ Oſſen Nach Erledigung kleiner Vorlagen ſowie Wahlprüfungen erd und erhält der Präſident die Ermächtigung, e ee autahle 25 n ng Gefühle zum Ausdruck zu ringen. te itzun ontag. Etat des S 9 9 at des Auswärtigen. Obligationen. Staatsvaptere. Pfandörleke. prot. Bab. Oblig. v. 19 102.80 53 3. Rbein. Oüp.⸗B. unk. 1902 99.20 87 ½proß. Dad. Oollg. v. 1900 95.80 5z„ 45 M. 91.89 55 Badiſche Obligat. 8%„„„„ 1904] 880 a,(abgeſt.) gage%„„„„„ eema, 83. iſi ie e e 11 1893%4 4% Farſsener v. g. 48, „„ auso o 4% Lubwigshaen von 1900 0e.80 „ L. 100 Looſe 144.— 51 zun Andwigsbafen M. 103. *5 Baher. Obligatonen 7775 8 8 Mannbelmer Obl. 1985 3% Heutſche Reſchsankelze 58. b ig 5 + 130 2— 37%% 2. 8 53 9170% 4 5 1898 92— 91 Preuß. Gonfols 27 73 5 0 95 Wee 3775 9787 55 Aundutrie⸗Obligationen 88 30 b 4½% Vab. Anflin⸗ u. Sobaf 104.80 „ 4½ Bad 4⸗ ſ. Rhſchiff; 100. Eiſenbahn⸗Aulehen. delb.—.— Pfalg. Gudw. Mar Nord) 101ß% 8 4½ Spenerer Hiegelwert- 103— 8 115 7 de 4% Verein Ehen Fabriken 104. 4 154„tonbertlet, 94.8 ö 4% Zellſtofffabrik Waldbef 10186 Aktien. Banken. Gelſel 1 9 155 Hablſche Bank rauerel Sluner Grfünwink⸗— Gewerbebant Spezer 50% kK 135 3„Schroedddeens 13 e San 126.50 5 5 S 68.— 8 berrbein. Bauk.2 7.— 7. 8 un 8 Bfallz. Hop.⸗Bank 68. 8..— Afle. SPak⸗ u. Gbb. gandau 162 50 f5 oz Werger, Worns Abeiniſche Creditbant 140. G W Brauhaus d. Dertze 115.— 8 Rbeln, Hp.⸗Bank 1ü. Pfälz. Preßh. u. Spritfabr⸗ 888 Sidd. Bant 107.30 B Trausport e At.. und Aert e Fiſenbahnen. G 8 Hahr⸗Aktien 1427.— Bfälziſche Zudwigsbahn 7 ere, ee, e ee eg 2. Vordbabn 134.0 6 Pab' Nüd, l. Mitvers. Veicbhrenner Straßendazuen.— 8 Schſffabrt⸗Aßſeeurang 838.— 2 Ehemiſche Anduſtrie, Göntlinentale Berſſcherung 807. 8 .G, f. chen Juduſtrie 114.— 8 Mannbeimer Verſicherung 2 VBadiſche Antiin⸗. 11 386.— 1 VerſGeſellſchaft ab 3 Ghei. Fabrlt Goldenberg 180.—8 anee eee 5 Ghem, Fabrit Gernsheirn 5 Anduſtrie. Verein chem. Fabrſken 186.— Act.⸗Geſelſch. F Setlünbuſtele 18. Berein D. Oelfabriken 106. G Dingler'ſche Raſchinenfabeilt 188.— 2 Weſteregeln Alkal, Stamm 42 8 Emaſliirfahrit Riefwellen e 75 7 orzug 103.60 5 Emaillirwerke Mafkammer 115.—8 Se 17 * ttenhelmer Spennerei 91.— Bab. Brauerei 140.25 W 5 Rähmf Hald u. Ruu.8 Binger Aktleſidlerbraueret—.— Maunh. Gum.⸗ n. Asbeſtfaßr. 88.— Hurlacher Hof vorm. Hagen 205.— Oggershelmer Spinnerei—— Eichbaum⸗Brauerl 114 1 Nähm, u. Fahrräder, Flefantenbräu fühl, Worms 135. ortkleGementkwr. Heſdelberg 8 Mrauerei Günter Freibdurg 166.— 8 Veteinlg. Freiburger Ziegelw. 1980 kleinlein, Heidelberg 159.— 8 Verein Ppeveter iegelwerke d Homburger Meſſerſchmltt 90.— 53 ellſtofffabrit See 24.80 U Ludwigsbafener Braueret— uckekfabeik Waghäuſet 76.50 Mannb. Aktlenbrauerei 160.— 0 Juckerraffinerle Mannbeim 184.— 0 n Maunheimer Effektenbörſe vom 8. März. heutigen Börſe fand ledhaftes Geſchä⸗s in Bank⸗Aktien ſtatt. handelt wurden: Maanheimer Bank⸗Aktien zu 126.50 ½, Pfälziſche Hypothekenbank⸗Aktien zu 168% Spar⸗ und Kreditbank Landau zu 182.80 ¼, Rhein. Krebitbank⸗Bktien zu 140. Von Induſtrie⸗ Aktien waren begehrt: Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik zu 8., Zellltolllabritk Waldhef zu 284.50/ Warnung vor Teppichhausirern! Auch hier in Mannheim, wie überall in großen Städten, ſind zahlreiche Teppiche dank ihrer beiſpielloſen Zudringlichkeit und unter Vorſpiegelung falſcher Thatſ Teppiche wende man ſich doch an die hier anſäf men und weiſe den Teppichhauſirern die Thüre! Großh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. Die am 1. März 1901 ſun Eröffnung gekommene Statkon (Rheinhafen) iſt vom Tage ab in das Heft 5 des Gütertariſs für den Südweſt⸗ deutſchen Eiſenbahnverband(Ver⸗ kehr Baden⸗Reichsbahn) aufge⸗ nommen worden. Für die neue Statton gelten die gleichen Tarif⸗ entfernungen und Frachtſätze leinſchl. der Ausnahmetarife) wie für Station Straßburg(Cen⸗ tralbahnhof.) 81171 Der Verkehr der Station Straßburg(Rheinhafen) iſt bis auf Weiteres auf die Abſertigung von Wagenladungen beſchränkt, dereu Bereitſtellung auf den Ge⸗ leiſen des ſtädtiſchen afen⸗ eländes oder den mit dieſen erbundenen Anſchlußgleiſen er⸗ folgt. Karlsruhe, den 5. März 1901. Gr. Generaldirektion. Bekanntmachung. Wir mingen den tit. Abon⸗ nenten und Iuhabern von Frei⸗ karten zur Keuntniß, daß infolge vorgrkommener Unregelmaßig⸗ keiten wir gemäß ſtadträthlicher Verfügung die Kontroleure und Schaffner angewieſen haben, ſich alle Fahrtausweiſe jedesmal vor⸗ zeigen zu laſſen. 79481 ir bitten die tit. Inhaber von Jahres⸗, Halbjahres⸗, Mo⸗ nats⸗ und Freikarten uns dei Durchführung dieſer Verfügung im Intereſſe eines geordneten Oienſtes unterſtützen zu wollen. Maunheim, 19. Febr. 1901. Die Direktion der Städt. Straßenbahnen: Löwit. Faſſel⸗Verſteigerung. Donnerſtag, 14. März l.., Vormittags 11 uUhr, äßt die Gemeinde im Hofe des aſſelſtalles 81179 einen fetten Rinderfarren offentlich verſteigern, wozu ſtelgerungsliebhaber eingeladen werden. — 05 5. März 1901. as Bürgermeiſteramt! Bohrmann. Galvaniſirungs⸗Auſtalt von Nieſel& Schrade, Mannheim 16. Querſtr. 48. Teleſon 1946 liefert als Spezialität tadelloſe Bernickelung, Verkupferung, Berzinnung, Verſilberung ſowie Schleifen u. 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Das Haus d wird mit dem Rechte und der Verpflichtung verkauft, über der Straßendurchfahrt an das Thor anzubauen (mit eca. 58 am Fläche). Dieſer Theil wird demnach zwei Fronten nach beiden Seiten der Kaiſerſtraße erhalten und deshalb 125 Ausſtellungszwecke(Confektion), 551 ein Café⸗Reſtaurant, oder dergleichen(auch im 2. Stocke) beſonders geeignet ſein. zas Haäus o iſt ein Eckhaus mit 2 Schaufenſterfronten. Die Plätze können getrennt oder zuſammen erſteigert werden. Die Pläne und ſoüſtigen Bedingungen liegen bei der unter⸗ zeichneten Stelle zur Einſicht auf, woſelbſt auch nähere Auskunft ertheilt wird. Der Lagepſan und die Bevbingungen können gegen Vorausbezahlung von 1 Mk. bezogen werden. Die öffentliche Verſteigerung findet am Montag, den 11. März d.., Vormittags Uudr auf dem Grundbuchamte der Stadt Freiburg ſtatt; zur Ertheilung des Zuſchlags wird die We des Stadtraths vorbehalten. Frelburg im Breisgau, den 27. Februar 1901. Städt. Hochbauamt. Thoma. 80431 Bekanntmachung. No. 2379. Die Anmeldung derjenigen Kinder, welche an Oſtern dieſes Jahres in die Bürger⸗ u. Töchterſchule eintreten ſollen, findet in der Zeit vom.—9. März(. Js., jeweils Nach⸗ mittags von—4 Uhr, auf dem diesſeitigen Geſchäftszimmer, Friedrichſchule U 2(Eingang gegenüber von U 1) ſtatt. In der angegebenen Zeit ſind auch diejenigen Kinder anzumelden, welche von einer Klaſſe der Volksſchule in eine ſolche der Bürger⸗ oder Töchterſchule übertreten ſollen. Gemäß 8 2 des Elementarunterrichtsgeſetzes vom 18. Mai 1892 werden alle diejenigen Kinder in die erſten Klaſſen aufgenommen, die in der Zeit vom 1. Juli 1894 bis einſchließlich 30. Juni 1695 geboren ſind. Kinder, welche nach dem 80, Juni 1895 ge⸗ boren ſnd, können zum Schulbeſuch nicht zugelaſſen werden. Bei der Anmeldung iſt ſowohl für die hier geborenen wie für die auswärts geborenen Kinder der Impf⸗ und Geburtsſchein vorzulegen. Für hier geborene Kinder werden die vom Standes⸗ amte beglaubigten Einträge in den hier üblichen Famillen⸗Stamm⸗ büchern als Erſatz für die Geburtsſcheine angeſehen. 79103 Das Schulgeld beträgt, ſofern nicht Befreiuung von demſelben erwirkt wird, für jedes Kind 28 Mark pro Jahr. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Bernhardushof. Theatral. Verein Mannheim. Sonntag, den 17. März 1901 Wohlthätigkeits⸗Borſtellung zu Gunſten d. Chingexpedition Zur Aufführung gelangt: WWilhelmn Tell. Schauſpiel in 5 Akten von Fr. von Schiller. Saaleröffnung 7½ Uhr. Anfang 3 Uhr. Karten ü Mk..— u 50 Pfg. ſind zu haben bei: Tranz Gelb, 4, 6, Aug. Krämer, Kaufhaus, Jof Schroth, Schwetzinger⸗ ſtraße 7, L. Herzberger, B 8, 17, Fritz aumann, Meerfeld. ſtraße 84, W. Huber, Mittelſtr. 69, g. Engert, 0 8 u. J 1, Bernhardushof, K 1, 5, Bereinslokal, O 5, 7, ſowie in den durch Plakate bekauntgemachten Verkaufsnellen. Sämmtliche Schriftſtücke haben an Herrn Wilh. Gelb, 55 16 6 zu gelangen. 1164 Der Vorſtand. 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