Telegramm⸗Adreſſe: Ipurnal Maunheim.“ In der Poſtliſte Lingetragen unter Nr. 282 1 Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile „Wadiſche Volkszeitung) 20 Pig. e Inſerate 25„ gie Reklamen⸗Zeile 60 Einzel⸗Nummern E 6, 2 * — annheimer J. Telephon: Redaktion: Nr. 377. SGenerale Aitzelaer der Stadt Maunheim und Umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. urnal. (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Filiale: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich für Politkiz 5 Dy. Paul Harms, für den lokalen und prov, Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ Druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Auſtalt.) Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunheim. Mannheimer Volksblatt.) Druckerei: Nr. 341. Nr. 815. E 6, 2 Nr. 153 Montag, 1. April 1903. eeeeeeeeeeeeeeeeeee (Albendblatt.) Das neue Arheberrecht und die Schule. In§ 24 der Regierungsvorlage über das Urheberrecht ſollte die Aufnahme fremder Gedichte und Aufſätze in Schulbücher auch unter Vornahme von Abänderungen an dieſen Erzeugniſſen ohne Genehmigung des Verfaſſers geſtattet ſein. In der Kom⸗ miſſion wurden Anträge geſtellt, nach denen die Vornahme von Abänderungen für Schulzwecke an die Einwilligung des Urhebers gebunden ſein ſollte. Die Beſtimmungen, welche eine Abände⸗ rung zugeſteht, jedoch nur inſoweit, als der Schulgebrauch ſie er⸗ fordert, führte zu lebhaften Auseinanderſetzungen in der Kom⸗ miſſion. Die Vertreter der Abänderungsanträge ſtimmten zunächſt darin überein, daß der Urheber berechtigt ſei, zu verlangen, daß Werke auch in den Sammlungen für den Schulgebrauch ſo wiedergegeben würden, wie er ſie geſchaffen habe, und daß ſie nicht nach Art des Buchdruckers Johann Ballhorn„verbeſſert“ würden. Eine ſo weitgehende Befugniß zu Abänderungen, wie ſie die Regierungsvorlage wolle, für zuläſſig zu erklären, liege kein Bedürfniß vor. Es gebe eine große Jahl gemeinfreier Gedichte und anderer Schriftwerke, die ſich zur Aufnahme in Sammlungen für den Schulgebrauch eigneten. An dieſen könnten die etwa nöthigen Aenderungen vorgenommen werden. Wolle der Herausgeber einer ſolchen Sammlung auch noch geſchützte Schriftwerke dafür benutzen, jedoch mit Abänderungen daran, dann möge er die Erlaubniß des Urhebers dazu einholen. Die Exlaubniß des Verlegers des benutzten Schriftwerkes ſei hierfür nicht erforderlich. In neuerer Zeit kämen maßgebende Päda⸗ 9gen immer mehr davon ab, die Jugend mit den hervorragenden Dichtern nur durch Auszüge aus ihren Werken bekannt zu machen und in ſogenannten„Chreſtomathieen“ von Allem etwas zu bieten. Vielmehr werde jetzt darauf Werth gelegt, daß die Jugend einige Meiſterwerke vollſtändig leſe, die Schriftſteller in ihren eigenen Werken kennen lerne, ſie ſelbſt in ihrer eigenen Sprache reden höre. Habe eine Beſchränkung in der Benutzung von Schriftwerken die Folge, daß weniger Schul⸗Leſebücher ge⸗ fertigt und herausgegeben würden, ſo ſei das nur erfreulich und werde dazu beitragen, daß der Unterricht nicht vertheuert werde durch die Nöthigung, von Zeit zu Zeit den Kindern andere Leſe⸗ hücher zu kaufen. Den Anträgen kraten verſchiedene Vertreter der Regierung mit Lebhaftigkeit entgegen. Sei es ſchon an und für ſich, ſo führen dieſe aus, nicht leicht, gute Sammlungen zum Schul⸗ gebrauch herzuſtellen, die ihren Zweck erreichten, ſo werde die Exfüllung dieſer Aufgabe geradezu unmöglich, wenn die Heraus⸗ geber ſolcher Sammlungen nicht berechtigt ſeien, die für den Schulgebrauch erforderlichen Abänderungen vorzunehmen. Die Herausgeber, die Schulverwaltungen, die ſolche Sammlungen begutachteten und einführten, gingen ſelbſtverſtändlich auch davon Aus, daß den benutzten Schriftwerken möglichſt die Geſtalt und Faſſung zu laſſen ſei, die ihnen der Verfaſſer gegeben habe. Mit ückſicht auf das Verſtändniß der jungendlichen Leſer ſei es aber nöthig, da und dort einzelne Stellen, politiſche, religiöſe An⸗ ſpielungen wegzulaſſen. Schon dies werde aber nicht möglich ſein, wenn Aenderungen verboten würden, denn zu den Aende⸗ zungen ſeien auch Auslaſſungen zu rechnen. Durch die Ver⸗ pflichzung, zuvor die Genehmigung des Urhebers oder Verlegers einzuholen, würden die Herausgeber ſolcher Sammlungen zu ſehr beſchwert und häufig abgehalten, das eine oder andere neuere Schriftwerk für die Sanmlung mit zu gebrauchen. Solche — ⏑——————men 2 Sammlungen verfehlten aber ihr Ziel, wenn nicht auch die neueſte Literatur, die neueſten Ergebniſſe der Forſchungen auf den verſchiedenſten Gebieten(Erfindungen, Entbeckungen, Länder⸗ und Völkerkunde) brächten. Andererſeits ſei es nicht möglich, die Schriftwerke vollſtändig wiederzugeben, es müſſe deshalb erlaubt ſein, nur Auszüge daraus mitzutheilen. Werde das verboten, dann bleibe nur übrig, daß die Herausgeber ſolcher Sammlungen eigene Abhandlungen dafür ſchrieben. Das ſei aber ſicher kein Gewinn. Auch bei der zweiten Leſung ſchied ſich die Kommiſſion in verſchiedene Gruppen. Schließlich wurde ein Vergleichsvorſchlag angenommen, dahingehend, die für den Schulgebrauch erforderlichen Aende⸗ rungen, ſo lange der Verfaſſer des Schriftwerks lebe, nur mit deſſen perſönlicher Erlaubniß für zuläſſig zu erklären, nach ſeinem Tode aber ſie freizugeben und die Entſcheidung über ihre Zuläffigkeit im Streitfalle dem Richterſpruch zu überlaſſen. So lange der Verfaſſer lebe, ſtehe ihm allein die Entſchließung zu, ob und welche Aenderungen an Theilen ſeines Schriftwerkes vor⸗ genommen werden dürften. Er habe ein berechtigtes ideales Intereſſe daran, daß ſein Werk nicht gegen ſeinen Willen ge⸗ ändert werde, er könne auch am Beſten beurtheilen, welche Aende⸗ rungen vom ideellen Standpunkt angemeſſen ſeien. Die Er⸗ laubniß zu weitgehenden Aenderungen komme nicht ſowohl der Schule, den Schülern, ſondern nur den Verfertigern ſolcher Schulbücher zu Gute.— Die Kommiſſion war einſtimmig der Anſicht, daß eine Uebergangsbeſtimmung auch zu Gunſten der jetzt benutzten, nach dem neuen Geſetze aber unzuläſſigen Samm⸗ lungen zum Schulgebrauch nothwendig ſei, um Härten und Un⸗ zuträglichkeiten möglichſt zu vermeiden. 2422 e Politiſche Neberſicht. Mannheim, J. April, Den Gerichtsſtand der Preſſe Unterwirft Kammergerichtsrath Dr. Kronecker in der Juriſten⸗Zeitung“ einer eingehenden Befpre tagskommiſfion hatte nachſtehenden Beſch Bildet der Inhalt einer im Inlande erſchienenen Druckſchrift den Thatbeſtand einer ſtrafbaren Ha ng, ſo iſt der Gerichtsſtand der begangenen Nhat nur bei demjer gen Gericht begründet, in deſfen Begirk die Druckſchrift erſchienen iſt. Daneben iſt bei ſtraftbaren Handl deren Verfolgung nur auf Antrag ei derjenige Wohnſt rletzten für den E d, welchen er Deutſchen Reichs⸗ — 0 Dieſen Beſ hr lebhaft und führt dabei u. A. aus: Es liegt kein Grund dafür vor, neben den Gerichtsſtänden des Wohnorts des Verfaſſers, Druckers und Verlegers ſowie dem des Erſcheinungsortes noch einen Sonk gerichtsſtand am Wohnort des Verletzten zur Auswahl für die Staatsanwaltſchaft zuzulaſſen. Dagegen ſprechen alle Gründe, die gegen jeden mehrfachen Gerichtsſtand in Preßſachen ins Feld zu führen ſind. Hier kommt aber noch hinzu, daß es ſich vielfach um Beleidigungen von Mitgliedern der preußiſchen Landes⸗ und deutſchen Reichs⸗Zentralbehörden durch Zeitungen handelt, die außerhalb Berlins erſcheinen. Die erwähnte Faſſung könnte ſomit leicht eine unerwünſchte Häufung von Preßprozeſſen bei den Berliner Gerichten zur Folge haben. Dr. Kronecker empfiehlt daher folgende Faſſung:„Bildet der Inhalt einer im Inlande erſchienenen Druckſchrift den Thatheſtand einer ſtrafbaren Hand⸗ * lung, ſo iſt für deren Verfolgung dasjenige Gericht ausſchließlich zuſtändig, in deſſen Bezirk die Druckſchrift erſchienen iſt.— Eins Privatklage wegen einer ſolchen ſtrafbaren Handlung kann auch an demjenigen Orte angeſtellt werden, an welchem der Privak⸗ 5 zur Zeit des Erſcheinens der Druckſchrift ſeinen Wohnſitz hatte.“ Nach dem Vereinsgeſetze, das von der franzöſiſchen Kammer mit einer Majorität von 88 Stimmen genehmigt wurde, ſind alle Vereinigungen ohne geſetz⸗ liche Ermächtigung erlaubt; wenn ihre Mitglieder nicht zu⸗ ſammenwohnen. Was die letzte Kategorie, die der geiſtlichen Genoſſenſchaft betrifft, ſo bleiben die unbehelligk, die die geſetz⸗ liche Ermächtigung eingeholt haben. Sie zählen 70 000 Köpfe, und ihr Vermögen wird auf 600 Millionen geſchätzt. Die Ge⸗ noſſenſchaften, die verſäumt oder verſchmäht haben, den geſetz⸗ lichen Vorſchriften nachzukommen, ſind angewieſen, dies in den erſten ſechs Monaten nach der Bekanntmachung des Geſezes zu thun, das erſt der Genehmigung des Senats bedarf. Unterlaſſen ſie es, wie dies von einigen als beſtimmt vorausgeſetzt wird, oder wird ihnen die Ermächtigung verweigert, ſo müſſen ſie ſie auflöſen: Ihre zerſtreuten Mitglieder dürfen dem Lehramte in Frankreich nicht mehr obliegen, und der Beſitz der Genoſſe ſchaften wird, nachdem die Einzelnen und die Schenker das zu⸗ gebrachte oder geſchenkte Gut zurückgezogen haben, veräußerk und womöglich unter die Mitglieder der früheren Kongregationen ber⸗ theilt. Kann dies nicht geſchehen, ſo wird der Staat Eigen⸗ thümer. Da der Senat ſich erſt von Mitte Mai an mit deit Geſetze beſchäftigen wird, ſo iſt vorauszuſehen, daß die Bekannt⸗ machung im beſten Falle vor den großen Parlamentsferien er⸗ folgen kann. Von Friſt zu Friſt dürfte es ſich ſo fügen, daß die Kammer unmittelbar vor den allgemeinen Wahlen im Frühjahr 1902 über die Ermächtigungsbegehren zu befinden haben wird, und daß die Wahlen ſich um die Frage der Kon⸗ gregationen drehen werden. Der Herr von Wien⸗ Ehe das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus in die Oſterferie ging, hat es noch ein kleines Strafgericht über den erſten Bürger meiſter von Wien und Führer der Chriſtlich⸗Sozialen, Dr. Kar Lueger, niedergehen laſſen. Zur Berathung ſtand det des Lehrers Seitz, der als Mitglied des Bezirksſchulralhs ſchwer gereizt, einer chriſtlich⸗ſozialen Größe Ohrfeigen angebolen hatt. Daraufhin wurde Seitz, in Folge einer Disziplinarunter ſuchung, vom Amte ſuspendirt; das Urtheil, das noch der Be⸗ ſtätigung bedarf, lautet auf Dienſtenklaſſung. Das gauze Vor⸗ gehen der kommunalen Behörde war ſo einſeitig, daß es ſich offenbar mehr gegen den Parteipolitiker als gegen den Lehre richtete; Seitz iſt nämlich Abgeordneter, der den Sozialdem kraten nahe ſteht und von der Städtekurie Wien gegen einen Chriſtlich⸗Sozialen gewählt wurde. Dieſer„Fall Seitz“ nun ſtand in der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauſes zur Be⸗ rathung und wurde, wie vorweg mitgetheilt ſei, dahin exledigt, daß Schritte gethan werden ſollen, um den Immünitätsſchugß der Abgeordneten auch auf disciplinare und polizeiliche Ber⸗ folgungen auszudehnen. Zum Schluß der oft ſehr ertegten Debatte erhielt Abg. Dr. Lüger das Wort zu einer has, ſächlichen Berichtigung. Kaum hat er ſich von ſeinem Platze e hoben, da ertönt ſchon auf den Bänken der Alldeutſchen der vie ſtimmige Ruf:„Gaukler! Gaukler!“ Dr. Lueger muß eine Wei warten, bis er ſich verſtändlich machen kann, und beginnt ſodann Condoner Brief. Von unſerem Londoner§⸗Korreſpondenten. „Die hohen und höchſten Geſellſchaftskreiſe Englands und ſpeziell Londons befinden ſich ſeit Kurzem in leicht begreiflicher Aufregung, weil wieder einmal einer ihrer Angehörigen, der Träger eines der vornehmſten Namen hinabſteigen will von ſeineri adeligen Piedeſtal um ſich ſeine Lebensgefährtin unter dem bürgerlichen Element und ſogar— quelle horreur— unter den Jüngerinnen der leicht beſchwingten Muſe auszuwählen. Der junge Marquis Geoffrey von Hoadfort, Earl von Becdive, Beſitzer einiger der ſchönſten Schlöſſer in England und von ed. 30 000 Morgen Landes in verſchiedenen Theilen des Ver⸗ kinigten Königreiches, hat ſich mit der Sängerin und Tänzerin Miß Roſie Boote bom Gafty Theater verlobt und wird dieſelbe in 14 Tagen zu ſeiner Gattin machen. Das wäre nun an und flür ſich nach engliſchen Begriffen und ſelbſt nach den ſtrengen Geſetzen der britiſchen Ariſtokratie gar nicht ſo entſetzlich, wenn nicht der Marquis von Headfort ſoeben erſt majorenn geworden, alſo gerade 21 Jahre alt wäre, wogegen die glückliche Braut nicht Nür mindeſtens 8 Jahre älter iſt, ſondern auch ganz unzweifelhaft eine ſehr ſtürmiſche Vergangenheit beſitzt, über welche die Lon⸗ pboner Lebewelt nur allzu intim unterrichtet iſt. Die Verwandtſchaft des jungen Lords hat natürlich ſofort Himmel und Erde in Bewegung geſetzt, um dieſes in mehr als kiner Hinſicht thörichte Heirathsprojekt zu verhindern, und ſogar König Eduard ſoll ſehr energiſch intervenirt haben, um den Marquis, der aller Vorausſicht nach ſogar eines Tages Herzog von St. Albans ſein wird, von ſeinem Vorſatz abzubringen, ber es iſt alles vergebens geweſen. Die Aufgebote ſind bereits aſſen und der junge Edelmann, der der anglikaniſchen Kirche Agehört, iſt in ſeiner Ergebenheit zu der erkorenen Braut ſogar üweit gegangen, daß er bereits einen Revers unterzeichnet hat, römiſch⸗katholiſchen, erogen werden ſoll, wie denn auch die Trauung in der faſhionablen Jeſuitenkirche in Farmſtreet ſtatt⸗ finden wird. Die ganze Angelegenheit bildet leider ein unerfreu⸗ liches Kapitel in der Londoner Chronique ſkandaleuſe, denn ein anderes, viel älteres Mitglied der„goldenen Jugend“ der Hauptſtadt war lange genug als offenkundiger Freund und Gönner der Künſtlerin bekannt, die als zweitklaſſige Artiſtin ſchwerlich eine Gage bezog, die ihren faſt berühmt zu nennenden Reichthum an Brillanten, ihre koſtbare Wohnung und ihr ele⸗ gantes Gefährt hätte rechtfertigen können. Der Marquis hat natürlich ſofort ſeinen Abſchied als Unterleutnant in den Firſt⸗ Life-Guards(Garde du Corps) nehmen müſſen und iſt bei Hofe und in der Geſellſchaft vollſtändig in Ungnade gefallen.— Es wird bei dieſer Gelegenheit in der Preſſe und im Publikum viel über die Regeneration des britiſchen Adels gezetert und leider nicht ganz mit Unrecht, denn gerade in den letzten Jahren ſind die Skandalgeſchichten, Ehebruchsprozeſſe und dergleichen unter den Oberen Zehntauſend mehr denn je an der Tagesordnung, und ſelbſt eine ſtrenge und rückſichtsloſe Richterin, wie es ſoweit als angängig die verſtorbene Königin Victoria war, konnte an dieſem ſozialen Uebel wenig oder gar nichts ändern oder beſſern. Man weiß, daß es die Queen ihrem ſonſt gewiß hochgeſchätzten Vertreter, dem alten Herzog von Cambridge, nie vergeben und vergeſſen hat, daß er die Schauſpielerin Miß Fitz⸗George hei⸗ rathete, an derem Rufe überdies auch nicht der leifeſte Makel haftete. Die alte Königin hat für die dieſem ſehr glücklichen Ehebunde entſproſfenen Kinder nicht einmal die Stan⸗ höhung bewilligen wollen, und die beiden Söhne und die Tochter des Herzogs tragen heute noch den einfachen bürgerlichen Namen Fitz⸗George. Auch bei einem anderen Angehörigen ihrer Familie hat die wonach der eventuelle Nachwuchs in dem Glauben der Braut, dem n in Herzensangelegenheiten gezeigt, welche nicht ſtandesgem iß ſi In dieſen Falle handelt es ſich um eine Liebesgeſchichte wi romanhafter kaum gedacht werden kann, und ſpie ſie kraur ſelten zum Abſchluſſe kommt. Man hat ſich oft gewundert, da der Enkelſohn der Königin, der allſeitig beliebte und jetzt alls ſeitig betrauerte Prinz Chriſtian Vickor von Schleswig⸗Holſtein in den letzten zehn Jahren ein ſo ſtilles zurückgezogenes Leben führte und ſich faſt ausſchließlich ſeinem militärſſchen Berufe widmeke, dem er dauernd in einem einfachen Schützenregiment der Linie oblag. Er hatte ſchon ſr. Zt. mit dem Prinzen Heinti von Battenberg, dem Schwiegerſohn der Königin an dem ſtra⸗ paziöſen und unrühmlichen Aſchantifeldzuge in Afrika theil⸗ genommen, in welchem für zwei königliche Prinzen eigenklich herzlich wenig Gelegenheit zur Auszeichnung zu finden war Damals brachte er übrigens die Leiche des am Fieber verſtorbenen Battenbergers nach England zurück, und hatte ſelbſt lange genug an den körperlichen Folgen des Feldzuges zu laboriren. In ein⸗ geweihten Kreiſen kannte man den Grund der Zurückhaltung des Prinzen nur zu gut. Es wäre ſein Wunſch geweſen, einer Her⸗ zensneigung zu folgen und ſich mit einer jungen Dame zu ber⸗ mählen, deren Vater nicht einmal ein Lord, ſondern nur ein ein facher Landedelmann, ein ſimpler Squire war, und die e draußen auf dem Lande hatte kennen und lieben lernen. Die ſoll ſich vor beinahe 10 Jahren ereignet haben, und als Prinz Chriſtiar Victor, damals ein junger Mann von 24 Jahren, ſeinen Wunſch und Willen in dieſer Hinſicht„zu Hauſe“ bekann gab, da fand er nicht nur den heftigſten Widerſtand auf Seſten deen Eltern, ſondern auch das allerſchärfſte, unwiderruflich Veto ſeitens ſeiner königlichen Großmutter. Es iſt ihm nien gelungen, dieſen Widerſtand zu brechen, und ſo blieb er un mählt, bis er, 34 Jahre alt, in den Krieg nach Südafrika und dort als ein ernſter pflichtgetreuer Offizier, ſeine Pflich 900 Königin Victoria ſich als das unbeugſamſte Haupt der Familie jeder andere Kamerad, und vielleicht mehr als das, that. ½. Seiee General⸗Anzeiger. Maninbelim, 12 April. eine Polemik gegen verſchiedene Einzelheiten aus der Rede des Abg. Schuhmeier. Die Ungeduld im ganzen Hauſe wird immer größer. Niemand intereſſirt ſich für das, was Lueger ſagt, und plötzlich hört man Schlußrufe, erſt vereinzelt, dann immer lauter, bis endlich die ſtimmgewaltigen Alldeutſchen und viele andere deutſche Abgeordnete im Chor„Schluß! Schluß!“ rufen und die Stimmen der Chrtſtlich⸗Sozialen, die ihrem Führer ſekundiren, Döllig übertönen. Lueger iſt bleich vor Wuth. Er muß wieder⸗ holt pauſtren, und ſo oft er neuerdings zu ſprechen beginnt, wird er bon den Schlußrufern niedergeſchrien. Abg. Wolf ruft ihm zu:„Ja, Dr. Lueger, mit Ihrer Herrlichkeit geht es zu Ende!“ In dem ungeheuren Getöſe ſteht Lueger hilflos da und ſcheint zu überlegen, ob er nicht ſeine Rede abbrechen ſoll. Inzwiſchen iſt Abg. Wolf zu ſeinen Parteigenoſſen geeilt und veranlaßt ſie, ihr Pultdeckelkonzert zu beendigen, ſo daß Dr. Lueger wieder ein paar Minuten lang weiterſprechen kann. Neuerdings erheben ſich wüthende Schlußrufe bei den Alldeutſchen. In demſelben Augenblick ſchließt Dr. Lueger, der wohl gehofft haben mochte, daß durch das Lärmen der Alldeutſchen ein vorzeitiger Schluß der Sitzung herbeigeführt würde, ſeine Rede unter vielſtimmigen toſenden Hohnrufen aller deutſchen Parteien.— Damit hat die Herrlichkeit des Dr. Lueger, der ſich zu Zeiten nicht nur als den „Herrn von Wien“, ſondern auch als den Herrn im Abgeordne⸗ tenhauſe fühlte, einen bedenklichen Stoß erlitten. Aus Stadt und Land. Maunheim, 1. April 1901. * Errichtung einer Eigarrenfabrik. Herr Heinrich Moritz hat hier eine Zigarrenfabrit errichtet, und ſeinem Schwager, Herrn VLudſdig Abenheimer, Prokura ertheilt. * Militärverein. Die am Samſtag Abend ſtattgehabte Ver⸗ ſammlung erfreute ſich wieder eines guten Beſuches und wurde durch ben Schriftführer, Herrn Paul Reiß, eröffnet und geleitet. Nachdem leſer eine Reihe geſchäftlicher Mittheilungen gemacht und dabei her⸗ borgehoben hatte, daß die außerordentliche Generalberſammlung am 27, April ſtattfinde, trat man in den gemüthlichen Theil des Abends eig, welcher unter der Regie des Herrn Dippolter einen ſehr ge⸗ lüngenen Verlauf nahm. In erſter Linie ſei hier der Kapelle Näſtner gedacht, welche durch Muſikvorträge zum Gelingen des Abends weſentlich beitrug. Herr Geiſel ſang ein Solo für Tenor, und die Herren Mankel und Gaß wußten durch Coupletvorträge die Antpeſneden in die heiterſte Stimmung zu verſetzen. Das humoriſtiſche Trio„Die Macht des Geſanges“, ausgeführt durch die Herren Dippolter, Geiſel und Mantel, fand ſtürmiſchen Beſfall. Nicht vergeſſen wollei wir die künſtleriſchen Klaviervorträge des Herrn Lohmann, welcher auch die Begleitung zu ſämmtlichen Splovorträgen übernommen hatte und in der discreteſten Weiſe durch⸗ führte, nicht minder machte ſich die Geſangsabtheilung des Vereins Ant den gemüthlichen Verlauf des Abends verdient. „Feuerio“, Große Carneval⸗Geſellſchaft in Manfſheim. Am Samſtag fand die diesjährige ordentliche Mit⸗ gliederberſammlung im Lokale des Habereck ſtatt. Dieſelbe war ſehr zühlreich beſucht unnd wurde von Herrn E. v. d. Heid geleitet. Die bon den beiden Kaſſierern, Herren Wunder und Keppler er⸗ ſtatteten Kaſſenberichte ſind als günſtige zu bezeichnen, und wurde beiden Herren, nach Bericht der Reviſoren, welche die Kaſſen geprüft Aind richtig befunden hatten, einſtimmig Decharge ertheilt; von den Rechnungsreviſoren wurde die präziſe und überſichtliche Führung der Büſcher und Aufſtellung der Rechenſchaftsberichte der beiden Herren gang beſonders hervorgehoben, und ihnen hierfür der Dank Seitens der Miegleber gusgeſprochen. Aus dem von Herrn Wunder, Rechner bes Zugfonds, aufgeſtellten Rechnungsbericht ergibt ſich, daß die Ein⸗ nahmen und Ausgaben der verfloſſenen karnevaliſtiſchen Saiſon wie folgt, betragen. Einnahmen: Vortrag vom letzten Jahre 340.03 ½¼, Beiträge der Ehrenmitglieder 11 289.11%, Zuſchuß der Stadt Mann⸗ heim 500, Einnahmen der Sitzungen im Saalbau, Apollotheater und Habereck 4438.78 /, ſonſtige Einnahmen für Kappen, Lieder, Pofktarten ett, 945.21%; Geſammteinnahme 17 513.13%%. Aus⸗ gaben: Für Ehrenmitgliederkappen 2453.50 ½/, für Muſik, Lieder, Kappen etc. bei den Sitzungen im Saalbau, Apollotheater und Haber⸗ ee 1817.75 /, Koſten des Zuges 11 394.29 /, für Inſerate, Druck⸗ ſochen und ſonſtige Ausgaben 1285.10%; zuſammen 16 950.64 /¼. Verbleibt ſomit ein Aktib⸗Saldo von 562.49 /, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Zu bemerken iſt, daß die Veiträge der Ehremmitglieder ſich in dieſer Satſon um ca. 2000% erhöht haben, benſo war der Zuſchuß der Stadt Mannheim ein höherer. Es iſt dies ein ſicheres Zeichen, daß die uneigennützigen Beſtrebungen des „Feuerio“ von Jahr zu Jahr mehr und mehr Anklang finden, bei den Behörden ſowohl, als wie bei der unſerer hieſigen Mitbütger. Auch * Stelle ſei hierfür nochmals der herzlichſte Dank ausgeſprochen. erfolgte hierauf die Wahl der ſtatutengemäß auszuſcheidenden „Stabsſtellen“, die das Kriegsamt ſich beeilte, ihm zur Berfügung zu ſtellen, zurückwies, weil er es vorzog, krotz ſeiner Charge als Offizier eines der„feinſten“ Deomanry⸗Regimenter UHer Raths⸗Mitglieder, und wurden dieſelben, mit Ausnahme des 2 Herrn Max Kronewitter, für dieſen wurde Herr Löllbach gewählt, einſtimmig wiedergewählt. Der 11er Rath beſteht nunmehr aus den Herten Emil v. ds Heid, Heinrich Weinreich, Julius Laag, Ehr. Kirſch, Georg Wöllner, Georg Gordt, Michael Geyer, Georg Wunder, Georg Lutz, R. Keppler, Max Löllbach. Als Erſatzmann wurde Zahnarzt Lüttkemann gewählt. Es kamen noch verſchiedenen interne Vereinsangelegenheiten zur Erledigung und ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Wunſche, daß die nächſtjährige karnevaliſtiſche Saiſon in ebenſo gelungener Weiſe verlaufen möge, epie die diesjährige. *Einwanderung von italieniſchen Arbeitern. ſtanz wird unterm Geſtrigen geſchrieben. Noch ſelten war die Ein⸗ wanderung der Italiener ſo groß. Täglich kommen hier mit den öſterreichiſchen Schiffen von Bregenz her Trupps in Stärke von etwa 500 Mann. Heute früh brachten drei öſterreichiſche Dampfer über 1000 Mann, die mit Extrazug weſter reiſten. Die Italiener reiſen nach Metz, Mannheim und Frankfurt. * Fort mit der Straßenſchleppe! Mehr als zweihundert Münchener Frauen erlaſſen ſoeben, wie die Allgemeine Zeitung mit⸗ theilt, nachſtehenden Aufruf:„Die Verbreitung der Lungenſchwind⸗ ſucht, dieſes Würgeengels der Menſchheit, der allzährlich endloſen Jammer über Hunderktauſende unſerer Mitmenſchen bringt, hindern zu helfen, iſt Pflicht jedes denkenden, für das Wohl und Familie, der Nation beſorgten Menſchen. Wir bitten daher Alle, in erſter Linie die Frauen und Mädchen jeden Alters und Standes, die nicht durch Eitelkeit und Gedankenloſigkeit zu Verbreiterinnen von Krankheit und Todeskeimen werden wollen, uns beizuſtehen im Kampfe gegen den Erzfeind der Geſundheit und des Lebens unſeres Volkes. Der Er⸗ reger der Krankheit gelangt u. A. durch den Auswurf Schwindſüchtiger maſſenhaft in den Straßenſtaub und wird durch das Nachſchleifenlaſſen langer Kleiver, durch das trockene Kehren der Straßen u. ſ. w. mit dem Staub in die Luft gewirbelt und von den Vorübergehenden ein⸗ geathmet. Wie ſehr eine Dame nur allein dadurch, daß ſie ihr Kleid auf der Straße nachſchleifen läßt, zur Verbreitung von Krankheits⸗ keimen beizutragen vermag, iſt nicht auszudenken! Und dieſen gefähr⸗ lichen Staub trägt ſie ins eigene Heim, zu ihren Angehörigen; die Dienſtboten, die ſolche Kleider reinigen müſſen, athmen ihn ein. Nein, ſo unverantwortlich leichtſinnig wird keine Dame mehr ſein wollen— fort mit der Straßenſchleppe! Wir rechnen auf die Zuſtimmung und Darnachachtung aller vernünftig denkenden Frauen und Mädchen!“ Dieſer ſehr nützliche Aufruf wird hoffentlich überall auf die vernünftig denkenden Frauen und Mädchen Eindruck machen. Das trockene Skraßenkehren ſollte einfach verboten werden. * Eine Beleidigungsklage, welche einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung der Metallarbeiter in der Centralhalle am 7. Oktober vb. Is. ihre Entſtehung verdankt, bildete am Samſtag den Gegenſtand einer fünfſtündigen Verhandlung vor dem Schöffengericht. Als Angeklagter hatte ſich der Mechaniker Wilhelm Gleichauf aus Donaueſchingen, Vorſtandsmitglied verſchiedener Gewerkſchaften, zu verantworten. Der⸗ ſelbe erörterte in der erwähnten Verſammlung der Metallarbeiter die ihm zu Ohren gekommenen Vorfälle in der Benz'ſchen Fabrik(Rhein. Gasmotoren-Fabrik) anläßlich der Arbeiterentlaſſung, wonach ſich einige Meiſter von den Arbeitern haben„ſchmieren“ laſſen, ſodaß Letztere bei der Entlaſſung übergangen worden lvaren. In der Nr. 42 des Berliner Fachblattes„Der Regulateur“ erſchien das Referat über die Gleichauf⸗Rede. Die Meliſter der Benz'ſchen Fabrik fühlten ſich beleidigt. 12 Meiſter ſtrengten eine Privatbeleidigungsklage gegen Gleichauf an. Von dieſen nahmen aber ſieben die Klagen, da ſte nicht in Betracht kamen, wieder zurück, während fünf Meiſter, nämlich O. Spittler, H. Graff, N. Brand, J. Fries, L. Appel, auf der Klage beharrten. Die Zeugeneinvernahme warf aber kein günſtiges Licht auf die in Frage kommenden Meiſter und machte ihnen klar, daß die von ihnen als harmlos bezeichneten Handlungen ſich für einen Meiſter, der unabhängig und einwandsfrei daſtehen will, doch nicht paſſen. Gleichauf wurde freigeſprochen. Die Koſten, ein⸗ ſchließlich der Baar⸗Auslagen, fallen den Privatklägern zur Laſt. In der Urtheilsbegründung heißt es, daß in der Benz'ſchen Fabrik Seitens von Meiſtern Ungehörigkeiten vorgekommen ſind. Wenn der Meiſter ſich von den Arbeitern Bier bezahlen lafſſe, Darlehen oder Eßwaaren annehme, ſtehe er nicht mehr unabhängig da. * Rheiunſchifffahrt. Der mit Stückgütern beladene Kahn 11 der Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft, der am 27. März von Rotterdam abgefahren war, iſt heute Mittag bereits hier eingetroffen, hat alſo die ganze Strecke in nur 3½ Tagen zurückgelegt. Dabei muß beſonders hervorgehoben werden, daß der Kahn ſich als Anhang in einem Schleppzug befand, der von dem Remorquer„Mannheim 1“ geſchleppt wurde. Es iſt dies eine ganz hervorragende Leiſtung, beſonders wenn man bedenkt, daß der Schleppzug wegen der ſchlechten Witterung in den letzten Tagen oft ſtark im Weiterfahren gehemmt wurde. * Zum Falle Gerſon in Neuſtadt a. d. H. iſt zu berichten, daß ſich nunmehr die Betrügereien auf 156 000 Mark belaufen. Die Stagatsanwaltſchaft hat bereits einen Steckbrief erlaſſen. Rus den brogherzogtlhum. BN. Bruchſal, 31. März. Die kürzlich von Herrn Oberbürger⸗ meiſter Stritt perſönlich in Berlin geführten Verhandlungen wegen der Aus Kon⸗ bdere hochadelige Offiziere gingen des Sportes halber hinaus ud krieben ſich einige Monate in angenehmen und unverantwort⸗ lichen Adjutanten⸗ ete. Stellungen auf dem Kriegsſchauplatze herum, und ſobald ſie des rauhen unbequemen Lebens müde wur⸗ den, nach Old England zurückzukehren und ſich dort von den Damen als große Kriegshelden feiern zu laſſen. Prinz Ehriſtian Victor that ſeine Pflicht bis zum Aeußerſten und wollte entgegen dem Wunſche ſeiner Eltern den Feldzug bis zum Ende mitmachen, trotzdem er bereits 17 Jahr das beſchwer⸗ fliche Leben auf dem ſüdafrikaniſchen Feld durchgekoſtet hatte. Dann erkrankte er an der Ruhr und ſtarb trotz ſorgfältigſter Pflege innerhalb 14 Tagen. Es war ſein teſtamentariſcher Unſch, falls er im Felde ſterben ſollte, nicht etwa nach Eng⸗ and gebracht, ſondern in Sübafrika beerdigt zu werden, und bleſen Wunſche mußten ſeine Eltern und ſeine königliche Groß⸗ Mutter, die in natürlich in der Familiengruft in Windſor bei⸗ ſetzen wollten, ſich, allerdings nur ſehr widerwillig, fügen. So ht der deutſche Fürſtenſohn in ſüdafritaniſcher Erde und hat 5 Herzensroman mit ſich ins Grab genommen, während in England ſich heute noch viele Leute wundern, warum gerade der Hiebenswürdige und außerordentlich gutherzige Chriſtian Victor unde mählt geblieben war. Das Beiſpiel ktreuer militäriſcher Pflichterfüllung, welches Prinz Chriſtian geſetzt hat, iſt von vielen, ſehr vielen hochgeſtellten aveligen Herren des Vereinigten Königreiches gänzlich unbeachtet gelaſſen und gewiß nicht nachgeahmt worden. Ein brillantes Bei⸗ ſpiel, wie man als echter engliſcher Nobleman ſich am Kriege be⸗ theiligt, hat u. A. der junge Herzog von Marlborough erbracht. Als das Vaterland oder ſein kriegeriſcher Ruf damals nach den glänzenden Siegen der Buren in großer Gefahr zu ſein ſchien, da ließ den etwas degenerirten Nachkommen John Churchills, des Siegers von Blenheim und Malplaquet ſein ererbtes Helden⸗ blut auch nicht raſten, und ſo zog er denn mit vielen anderen Gentlemen und vielen Damen der erſten Geſellſchaft, die den Rummel draußen auch unbedingt mitmachen mußten, in funkel⸗ nageineuer Khaki⸗Ausrüſtung zu Schiffe hinaus, um an der Burenfagd theilzunehmen, d. h. auf ſeine eigene Manier. Es iſt Thatſache, daß der junge, furchtbar blaſirte Herzog zwei ver⸗ „unabhängig“ am Kriege theilzunehmen. Als er dann draußen vernahm, daß Kriegsmedaillen etc. nur an aktive Theilnehmer des Feldzuges verliehen werden könnten, da geruhten Se. Gna⸗ den, für ein paar Wochen dem Stabe des damenfreundlichen Lord Roberts beizutreten, und jetzt, wo der Krieg noch längſt nicht be⸗ endet iſt, König Eduard aber die Medaillen bereits hat prägen laſſen, und zum Theile auch ſchon vergeben hat, war der Herzog von Marlborough einer der erſten„Kriegshelden“, dem dieſe Auszeichnung an die tapfere, wenn auch etwas eingefallene Bruſt geheftet wurde. Honni soit qui mal y pense! Eine viel ſchönere Belohnung für ſeine militäriſche Thätigkeit wurde ihm ja bekanntlich durch ſeinen Schwiegervater Vanderbilt in Newyork zu theil, der ihn bei ſeiner Rücktehr mit einem Check über 500 000 Dollar überraſcht. Dulce et decorum. Tagesneuigkeiten. — König Eduards Reformen. Eduard VII. von Groß⸗ britannien und Irland hat durch ein im Court Circular(das iſt der offizielle Hofanzeiger) veröffentlichtes Dekret ſeinen Hofſtaat vollſtändig neu geſtaltet. Der Hofſtaat wird in Zukunft aus einem weit zahlreicheren Perſonal beſtehen als zu Lebzeiten der ſpar⸗ ſamen Königin Victoria. König Eduard ſoll ſich als Prinz von Wales oft genug über den Mangel an Glanz und Pracht beklagt haben, durch den die von ſeiner erhabenen Mutter veranſtalteten, äußerſt ſpärlichen Hoffeſte„ſich auszeichneten“. Dieſe alten Sünden ſollen jetzt wieder gut gemacht werden. Der Hofſtaat des Königs ſteht unter der Leitung des„Lord High Steward“, der für ſeine Mühewaltung 40 000 Mark Gehalt bezieht; er muß es alſo wohl ſehr ſchwer haben. Für den inneren Dienſt iſt der Zeremonienmeiſter,„Maſter of the Houſehold“, verantwortlich; 23 200 Mark ſind ſein Lohn. Daß der König den Tafelfreuden nicht abhold iſt, beweiſt die Verdoppelung des Küchenperſonals; auch die königliche Hofkapelle„The State Band“, iſt bedeutend verſtärkt worden und hat jetzt ein Jahresbudget von 40 000 M. Die überaus zahlreichen Zivilkleider und Uniformen, die ſich in der Gorderobe des Könias bekinden. ſteben unter der Aufſckt Kaſernements⸗Angelegenheit haben die erfreuliche Folge gehabt, daß geſtern an den Oberbürgermeiſter folgendes Telegramm des Armee⸗ Verwaltungsdepartements einlief: Reichsſchatzamt und Heeresbver⸗ waltung mit Tauſchgeſchäft Bauhofsgrundſtück auf Grundlage des dortigen Angebots einverſtanden. Auf Erhöhung der Baarzahlung von 420 000% wird verzichtet. Der 420 000% überſchreitende Koſten⸗ betrag wird alſo von den Heeresverwaltung getragen. * Durlach, 31. März. Auf Grund der Gerichtsverhandlung über den Unglücksfall in der Munitionsfabrik bei Wolfartsweier, bei dem der Arbeiter Hug verletzt wurde, ergab ſich, daß das Unglück nicht eingetreten wäre, wenn das Abbrennen der Ausſchußzündhütchen täglich erfolgt wäre. Daß dies nicht geſchah, lag an dem Fehlen eines ge⸗ eigneten Ofens, deſſen Anſchaffung der Beſitzer der Fabrik dem früheren Betriebsleiter verweigert hatte. Erſt ſpäter, 2 Jahre nach der Inbetriebnahme der Fabrik, wurde derſelbe errichtet. BC. Karlsruhe, 31. März. Auf dem letzten Landtag wurde bekanntlich von mehreren Rednern und ſpäter auch in der Preſſe die Statiſtik über die Perſonalien und Einkommensverhältniſſe der Lehrer bemängelt. Um nun für die kommenden Verhandlungen im Landtag ein abſolut zuverläſſiges Material zu erhalten, läßt der Vor⸗ ſtand des bad. Lehrervereins zur Zeit eine genaue Statiſtik über Per⸗ ſonalien und Einkommenſteuerverhältniſſe der Lehrer, über Organiſten⸗ dienſt und über Schulverhältniſſe ausarbeiten. Auf die Ergebniſſe dieſer Statiſtik darf man geſpannt ſein; auf alle Fälle dürfte ſie der Regierung und den Landſtänden ein untrügliches Bild über die Lehrer⸗ verhältniſſe bieten.— Die Antiſemiten Badens hielten kurzlich in Mannheim ihren Parteitag ab. Zum erſten Vorſitzenden wurde Buchbindermeiſter Walter⸗Mannheim gewählt. .0. Karlsruhe, 31. März. Eine Geſellſchaft jugendlicher Diebe, beſtehend aus 4 Volksſchülern, hatte ſich am Freitag wegen zahlreicher Diebſtähle vor der Strafkammer 1 des hieſigen Land⸗ gerichts zu verantworten. Die vielverſprechenden Früchtchen wur⸗ den beſchuldigt, zum Theil gemeinſchaftlich, zum Theil mit 6 noch ſtrafunmündigen Kameraden zahlreiche Gegenſtände, wie Geld, Eßwaaren, Cigarren, Bücher, Bekleidungsſtücke, Nipp⸗ ſachen u. dergl. entwendet zu haben. Sie ſpielten anfangs nur „Räuberles“, eines Tages aber beſchloſſen ſie, eine wirkliche Räu⸗ berbande zu werden und organiſirten ſich. Einer wurde zum Hauptmann, ein anderer zum Kaſſier gewählt. Nach den Be⸗ ſtimmungen des Hauptmanns war alles Geſtohlene gemeinſchaft⸗ liches Gut; was veräußert werden konnte, wurde losgeſchlagen und der Erlös getheilt. Die„Räuber“ hatten auch beſondere Warnungszeichen und Verſtecke, in denen die geſtohlenen Gegen⸗ ſtände aufbewahrt wurden. Die Angeklagten waren geſtändig und wurden zu Gefängnißſtrafen von 3 Monaten bis 6 Wochen berurtheilt. Die Mutter() eines Angeklagten erhielt wegen Hehlerei 2 Wochen Gefängniß. * Freiburg, 31. März. Schmiedemeiſter Emil Laule von Neuſtadt wurde vorgeſtern wegen Verdachts der Brandſtif tung ins hieſige Unterſuchungsgefängniß eingeliefert. Er ſteht lt.„Freib. Ztg.“ im Verdacht, nicht nur das Feuer im Hotel„Bären“ in Titiſee, ſondern auch die vielen Brände in Neuſtadt angelegt zu haben. Es fiel längſt auf, daß die Brände vielfach da ausbrachen, wo ſich viele Wagen, Schlitten u. ſ. w. befanden, und durch Brand⸗ ſchaden einem Schmied wieder viele Arbeit zukam, ſo in Neuſtadt in der Krone, Poſt, bei Gebhard, Metzger Ganter, Romer, in Hölzlebruck und in Titiſee. Laule, der nebenbei auch mit altem Eiſen handelte, ſoll nach dem Brande des Kronenſchopfes für altes Eiſen 500% ver⸗ dient haben. Auch bei dem v. Is. in Löffingen in der Sonne ungelegten Feuer wurde feſtgeſtellt, daß Laule an jenem Tag in Löffingen war, * Ueberlingen, 31. März. Seminardirektor Wasmer be⸗ abſichtigt lt.„Bad. Odsb.“ ſeine Stellung aufzugeben und wieder zu ſeinem prieſterlichen Berufe zurückzukehren. Er ſoll Ausſicht auf die Pfarrei Stockach haben.— Beim Eiſenbahnbau in Markdorf verunglückte ein 22jähriger Italiener auf eigenartige Weiſe. Er war mit anderen Arbeitern damit beſchäftigt, Schienen mit Stangen aufzuheben, als eine Lokomotive heranfuhr. Da er ſeine Eiſenſtange nicht rechtzeitig bei Seite brachte, fuhr die Lokomotide auf die Stange, die in die Höhe kippte und den jungen Mann mit ſolcher Wucht auf den Kopf traf, daß der Tod ſofort eintrat. BN. Stein a. Rh., 31. März. Durch die Erderſchütterung beim letzten Erdbeben wurde unſerer Gemeinde an einer Stelle eine Kohlen⸗ ſchicht bloßgelegt. Da nun die elektriſche Kraft der Gemeinde unenk⸗ geltlich zur Verfügung geſtellt worden iſt, werden ſchon Montag Nach⸗ mittag Bohrverſuche mit elektriſchem Betriebe aufgenommen. Um der Freude der Gemeinde darüber richtig Ausdruck zu verlethen, iſt für den Tag, an dem die Arbeiten in Angriff genommen werden ſollen, ein Feſtzug anberaumt worden, an welchem außer den örtlichen Behörden ſämmtliche Vereine und ſelbſt eine Regierungsabordnung theilzu⸗ nehmen gedenken. * Neuſtadt, 31. März. Mit den Ergänzungs⸗ und Schluß⸗ bauten an der Höllenthalbahn ſoll nun ernſtlich wieder begonnen werden. Bereits iſt eine größere Anzahl Italiener hier eingetroffen. Mögen die Arbeiten nunmehr ſoweit gedeihen und gefördert werden, daß es mit der Bahneröffnung im kommenden Sommer endlich wirklich einmal Ernſt wird, zumal die Eiſenbahndirektion von der Führung und dreier„Aſſiſtenten“. mit einer„Miſtreß of the Robes“, die zwar Herzoginnenrang hat, u. nur 10 000 M. Gehalt bezieht. Die Gehälter des niederen Dienſt⸗ perſonals wurden bedeutend erhöht, und dieſe Aufbeſſerungen ſind nach dem etwas knappen Regime der verſtorbenen„Queen“ natür⸗ lich mit lebhafter Befriedigung aufgenommen worden. — Eine Huſtendiagnoſe durch das Telephon. Ein her⸗ vorragender Pariſer Arzt hat eine neue Verwendung für das Telephon entdeckt. phoniſch von einer jungen Mutter angerufen. Ihr Kind hatte plötzlich einen heftigen Huſtenanfall bekommen, den ſie für Krupp hielt. Der vor Kälte zitternde Doktor hatte keine Luſt, ſich an⸗ zukleiden und in dem Winterwetter, das jetzt in Paris herrſcht, einen Nachtbeſuch zu machen. Da durchblitzte ihm der Gedanke, daß er mit Hilfe des Telephons Krupp auch in der Entfernung diagroſticiren könne.„Heben Sie das Kind an das Telephon und laſſen Sie es huſten“, rief er alsbald in den Apparat. Die ängſtliche Mutter gehorchte ſeinen Anweiſungen, und nachdem das Kind in das Telephon gehuſtet hatte, ward ihr die Genugthung, den Doktor ſagen zu hören:„Gnädige Frau, Ihr Kind hat nicht die leiſeſte Spur von Krupp. Sie thäten beſſer, wieder ins Bekt u gehen.“ 111 5„Schöne Männer“. Ein eigenartiges Geſchäft ſoll unter der Firma„Schönheit des Mannes“ von unternehmungsluſtigen Berliner Kaufleuten in Moskau gegründet werden. Das Ge⸗ ſchäft wird beſonders mit Wattirungen in Form von Waden, (die letzteren ſollen den ſogenannten Herrn der Schöpfung größer erſcheipen laſſen, als er iſt) handeln. Es koſtet nach der bereits veröffentlichten Preisliſte: eine Apollobüſte Nr.... 30., eine Apollobüſte Nr. 00.. 50.; Herkulesſchultern Nr. 4 kann man ſich ſchon für 20 M. verſchaffen, und Herkulesſchultern mit Fiſchbein und Nickel ſind mit 60 M. ſicher nicht zu theuer bezahlt. eines mit 16 000 Mark beſoldeten Beamten, eines Kürſchners Die Königin Alexandra begnügt ſich Mitten in der Nacht wurde er kürzlich tele⸗ Schultern u. ſ.., ſowie mit verſchiedenen Korſetts und Korken cd 2 — 2 582 12972 — „„EEET(u ˙ ͤ ˙: ͤ ¶. — N aen nee 2——. * * N ü. 0 9 3 9 , 2 . — 4 4 Mannheim, 1. April. GeneralsAnzelger. General Anzeiger. „ ſſoriſcher Perſonenzüge— ſog. Lokalzüge— vollſtändig Abſtand —5 Nfalz, Heſſen und Umgehung. J Ludwigshafen, 1. April. Schwer verlezt wurden geſtern Abend die Schutzleute Philippi und Ritter auf der Munden⸗ ſeimer Landſtraße. Drei Erzmeſſerhelden von Mundenheim: Weiß, ag und Vondung rempelten zuerſt die in Civil Dienſt utzleute an und als dieſe die Burſchen zur Rede ſtellten, eſelben über die Schutzleute mit dem Meſſer her. Philippi 1 Stich in die Naſe bis auf den Oberkiefer, in den rechten fen Arm, Ritter einen Stich in die Stirne und die rechte Seite. Verletzung beider iſt eine ſehr ſchwere, ſo daß der Arzt über zwei Wunden vernähen mußte. Die Schutzleute zogen blank und 1 Revolver. St. Goarshauſen, 28. März. Eine ergötzliche Szene ſpielte T der Kleinbahn Naſtätten—St. Goarshauſen ab. Naſtätten abgegangene Zug fand unterhalb der ikörper durch einen quer über dem Geleiſe t und mußte vor dieſer vorſchriftswidrigen Wagen hatte die an jener Stelle ſehr ſtarke gung des Holzabfuhrwegs nicht überwinden können und war mit en Theil an dem Prellſteine hängen geblieben, ſodaß er h rückwärts konnte. War es nun Mitleid mit der Hilf⸗ e rs oder die Beſorgniß, bei längerem Aufenthalt t. Goarshauſen nicht zu erreichen— kurzum, wie Zeichen eilten faſt ſämmtliche männliche Inſaſſen 40 zeichen etwa Dutzend, dem Bäuerlein zu Hilfe. Den ver⸗ gungen gelang es, dem Fuhrwerk über die gefahrvolle helfen. In zehn Minuten war die Bahn frei, inter nknall zog der Bauer mit Pferd und Fuhrwerk ab e ſtiegen nicht weniger vergnügt wieder in ihren Zug — knapper Noth den Anſchluß in St. Goars⸗ und e hauſen. heater, Kunſt und Wiffenſchaft. Frau Panſa⸗Schwendemann, eine geborene Mannheimerin, Will, wie Berliner Zeitungen berichten, nachdem ſich mit Ablauf dieſer Spielge nahl, Herr Eugen Panſa, der langjährige, ſehr ˖ des Berliner Reſidenz⸗Theaters, ins Privatleben Wiesbaden zurückgezogen hat, in Zukunft kein feſtes Engagement hmen, ſondern ihre mit größtem Erfolge begonnenen Gaſtſpiel⸗ keiſen foriſezen. Frau Schwendemann hat mit Adalbert Mat⸗ .kK Tournse durch die ſchleſiſchen Städte gemacht, iſ rgregiſſeur Ritter von Sonnenthal Rußland gewonnen worden. Indem wir gef 1 zu dieſem großen Erfolge herzlichſt Glück wünſchen, hoffen wir, daß wir bald das Vergnügen haben, Frau Schwendemann in unſerem Kunſtinſtitut, an der Stätte ihres erſten rüßen zu dürfen. Bei der großen Beliebtheit, deren ſich in hieſiger Stadt noch erfreut, würde ein Gaſtſpiel der Frau Panſa⸗Schwendemann an unſerer Bühne für alle Kunſtfreunde von größtem J ſe ſein und ſicher eine große Anziehung und finanziellen Erfolg für unſer Inſtitut haben. Hoffentlich gelingt es der Jntendanz, die Künſtlerin zu einem Gaſtſpiele an unſerem Kunſt⸗ inſtitut zu geſwinnen; den Dank vieler Kunſtfreunde würde ſich Intendanz hierdurch erwerben. Ein Konzert in Speier veranſtalteten am verfloſſenen Freitag, iuns mitgetheilt wird, Frl. Hofopernſängerin van der Vyber, opernſänger Rüdiger und Herr Muſikdirektor Bopp. Die „Speierer Zeitung“, die uns vorliegt, iſt voll des Lobes über die vor⸗ trefflichen Leiſtungen der Mannheimer Künſtler und konſtattrt einen ebenſo günſtigen pekuniärxen wie künſtleriſchen Erfolg. Der Erkrag der Vetranſtaltung ſoll, ſo hören wir, dem Baufonds der Gedächtniß kirche in Speier zu gute kommen. Repertoire der vereinigten Stadttheater zu Fraukfurt .., Schauſpielhaus: Dienſtag, 2 April:„Minna von Barnhelm“; Mittwoch,.:„Die rothe Robe“: Donnerſtag,:: „Flachsmann als Erzieher“; Samſtag,.:„Die rothe Rove,; Sonntag,.: Nachm.:„Roſenmontag“; Abends:„Die rothe Robe“; Montag,.:„Flachsmann als Erzieher“; Abends:„Die Ehre“. Opernhaus: Dienſtag, 2, April:„Norma“; Donnerſtag, 4. „Amelia“ oder„Der Maskenball“; Samſtag,.:„Das Nachtlager in Granada“ hierauf„Tanzbilder“; Sonnkag,.: Nachm.„Die Geisha“; Abends:„Tell“; Montag,.: Nachm.:„Der Poſtillon von Lonfumeau“; Abends:„Der Bettelſtudent“; Dienſtag, 9: Der Ring des Nibelungen. Vorabend:„Das Rbeingold“; Mittwoch, 10.: Der Ring des Nibelungen. Erſter Tag:„Die Walküre“. „Siegfried“ in Paris. Zwiſchen der Direktion der Großen Oper und Frau Coſima Wagner iſt ein Kontrakt geſchloſſen worden, wonach„Siegfried“ im Jahre 1902 gegeben werden foll. Jean de Reszke wird den Siegfried, Aino Akts die Brünnhild und Delmas den Wotan ſingen. Theater im Goldlande Klondike. Im Goldlande Klondile bringen es nicht nur die Goldſucher zu Geld und Gut; das Goldland iſt vielmehr auch für die Theaterdirektoren eine Goldgrube, und die Herten haben es verſtanden, ſich dort oben„einen Platz an der Sonne“ zu ſichern, wenn in Alaska überhaupt von ſonnigen Plätzen die Rede ſein kann. Ein Theaterunternehmer von San Francisco hat, nach⸗ dem er ſich von einem Bankrott zum andern durchgehungert hatte, die gute Idee gehabt, in Seattle, einer Stadt von geſtern, die aber heute ſchon 80 000 Einwohner hat, ein Theater zu gründen. Der Mann hatte es nicht zu bereuen. Der Theaterſaal iſt jeden Abend voll, und da der niedrigſte Klappſitz 25 Dollars koſtet(da oben hält man goch auf Preiſel), darf man ſich nicht wundern, daß die Aufführung der franzöſiſchen Operette„La Mascotte“ dem Herrn Direktor in acht Tagen einen Reingewinn von faſt 150 000/ gebracht hat. Andere Städte in Klondike haben noch kein Theater. Den Herren Theater⸗ unternehmern zur Nachricht! Indiauerbühne. Ein kanadiſcher Theaterunternehmer hat die lichtvolle Idee gehabt, ein Theaterſtück in der Indianerſprache ſchreiben zu laſſen und es in Newyork mit waſchechten Rothhäuten zur Dar⸗ ſtellung zu bringen. Die Premiere von„Hiawatha Nanabozho“ fand bor einem ausverkauftem Hauſe ſtatt und hatte einen großartigen Erfolg, obwohl kein Menſch eine Ahnung von dem indianiſchen Kauder⸗ welſch hatte. Man klatſchte Beifall, die hübſchen Newyorkerinnen waren ganz hingeriſſen und fanden das Stück„up to date“. Von den Namen der Schauſpieler ſeien hier dieſenigen wiedergegeben, welche den kürzeſten Raum einnehmen: den Hiawatha ſpielte Herr Kah⸗Ge⸗Qua⸗ We⸗Ne⸗Ne, den Nokomis Herr Wa⸗Be⸗Quok⸗Ko⸗Se. Sittſame Dichtungen. Wie weit man in der Prüderie gehen kann, dafür wird den„M. N..“ aus Lauſanne ein Beiſpiel mit⸗ getheilt. Kürzlich ſangen in einem dortigen Mäßdchenpenſtonat deutſche Penſtonärinnen das alte ſchöne Lied:„In einem kühlen Grunde“. Als nun die Stelle:„Mein Liebchen iſt verſchwunden“ der Vorſteherin zu Ohren kam, hielt ſie es wohl für unanſtändig, daß junge Mädchen von einem„Liebchen“ ſingen. Sie erließ ſofort eine Verordnung und es mußte für die Zukunft heißen:„Mein Onkel iſt verſchwunden, der dort gewohnet hat“. Auch auf die hübſchen alten Märchen erſtreckt ſich die Der die Künſtler Die 1e 2 wie Hof Verbeſſerung. So wurde in demſelben Penſtonat„Dornröschen“ dar⸗ geſtelt. Daß hier nun am Ende der Prinz das Dorntöschen küßt Aund dann heimführt, verletzte wohl in gröblicher Weiſe das Scham⸗ gefühl der Vorſteherin. Kurz, es wurde aus Fem Prinzen flugs eine Prinzeſſin gemacht, die dann Dornröschen erlöſt und zur Kammerfrau erhebt. Urheberrecht auf den Karolinen. Ueber das Urheberrecht wird nicht nur unter uns hochzibiliſirten Leuten geſtritten— auch bei den Naturmenſchen in unſeren Kolonien fehlt es nicht an Beiſpielen dafür, daß ſie den Begriff des geiſtigen Eigenthums ſehr wohl zu würvigen wiſſen und eiferſüchtig darüber wachen, daß der Werth ihrer künſtleriſchen Schöpfungen nicht durch Nachahmung beeinträchtigt wird, Auf den Karolinen und den benlachbarten Inſelgruppen gehört es zu den Vorrechten der Häuptlinge, neue Tänze zu„dichten“, und dieſe „Nopitäten“ werden dann keineswegs dem freien Verkehr übergeben: der„Dichter“ betrachtet ſie vielmehr als ſein Eigenthum, von dem kein anderer Häuptling oder kein anderer Stamm Gebrauch machen darf. Rur ſein eigener Stamm ſoll ſie unter ſeiner, des Erfinders, Leitung ausführen, und wenn ein gewiſſenloſer Nachbar wagt, dieſem An⸗ ſpruche zu trotzen, ſo läuft der Geſchäbigte in dem Bewußtſein, Opfer unlauteren Wettbewerbs geworden zu ſein, flugs zum Gouverneur, um den Uebelthäter wegen des an dem Kunſtwerk verütbten Diebſtahls zu verklagen. Ob ſich ſchon eine beſtimmte Praxis der Rechtſprechung füt ſolche Fälle herausgebildet hat, iſt nicht bekannt; wohl aber ſcheint es, als feien die Anſprüche der Tanzdichter nicht ſo ohne Weiteres von der Hand zu weiſen, wenn Kenner jener Inſelkvelt verſichern, daß dieſe Tänze thatſächlich nicht ohne künſtleriſchen Werth ſind. Sie bilden Reigen von großet Anmuth und geſchmackvoller Gruppirung, aus denen die Tanzkünſtler und Balletmeiſter Europas manches lernen könnten. Sehr erhöht wird die Wirkung dieſer Tänze durch die Art, wie ſich die Tänzer zu ſchmücken wiſſen. Nenueſte Nachrichten und Celegramme. Der Kaiſer und das Herrenhauspräſidium. * Berlin, 31. März. Ueber den Empfang der beiven Vize⸗ präſtdenten des preußiſchen Herrenhauſes beim Kaiſer wird dem „Kleinen Journal“ weiter berichtet: Der Kaiſer bezeichnete alle Gerüchte, welche in der Preſſe über ſeine Stimmung geäußert wurden, als auf völliger Unkenntniß beruhend und jeder Grundlage entbehrend. Nichts ſei falſcher, als annehmen zu wollen, daß ſeine Gemüths⸗ ſtimmung unter dem Bremer Vorfall gelitten habe; er ſei genau der⸗ ſelbe, der er vorher war. Er ſei weder elegiſch, noch melancholiſch und werde ſich durch ſolche Vorfälle niemals in dem Wege beirren laſſen, den zu betreten er für ſeine Pflicht erkannt habe. Er komme auf ſeinen Reiſen mit allen Kreiſen der Bevölkerung zuſammen(2 D..) und wiſſe daher ſehr gut, was man im Volke über ihn ſpreche und denke, aber wer da glaube, daß ſich der Kaiſer durch ſolche Vorfälle ein⸗ ſchüchtern laſſe in ſeinen Maßnahmen, der werde ſich ſehr irren. Es bleibe Alles beim Alten. Bei den Ausführungen war mit keiner Silbe von Animoſttät gegen Bremen oder die Geſammtbevölkerung des Reiches die Rede. Der Kaiſer ſprach mit Verachtung von dem Bremer Vorfall, ſoll aber nach einer andern Seite hin(Nach welcher? D..) eine heftige Sprache geführt haben. Nachdem ſich der Kaffer noch mit den beiden Herren unterhalten hatte, wurden dieſelben nach einer halb⸗ ſtündigen Audienz auf das Huldvollſte entlaſſen. Das Ausſehen des Kaiſers war blühend, die Wunde völlig geheilt und hat nicht die ge⸗ ringſte Narbe zurückgelaſſen. 4* 5 (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Stuttgart, 1. April. und Afrikareiſende Schlichter im Hauſe ſeiner Mutter, wo er zu Beſuche weilte, infolge Malaria. Schlichter führte im Auftrage der engliſchen Regierung geognoſtiſche Unterſuchungen in Oſtafrika aus. * Eſſen a. d.., 1. April. In einer hieſigen Gaſtwirth kam es zu Streitigkeiten zwiſchen Gäſten. Der ſuchte die Streitigkeiten zu ſchlichten, wurde aber ſelbſt angegri Er mußte zum Revolver greifen und erſchoß eine Perſon. * Leipzig, 1. April. Wie die„Leipz. Neueſt. Nachr.“ melden, kündigten 143 Kaſſſenärzteeinfolge Konflikts mit dem Vorſtande der Ortskrankenkaſſe zum 9. April ihr Vertrags⸗ verhältniß zur Ortskrankenkaſſe. * Berlin, 1. April. Der Geſetzentwurf wegen Ueber⸗ In Waiblingen ſtarb der Geographe nahme der Reichsgarantie für die Eiſenbahn Dar⸗es⸗ SalaamMrogora ging dem Reichstage zu. In der Reichenberger Straße überfiel ein * Berlin, 1. April. geſtern Abend ein Tiſchler wegen Mädchen und brachte ihm mit einem Der Landwehrkanal, von wo er durch einen Schutzmann hergusgezogen und verſchmähter Liebe Küchenmeſſer einen lebensgeft lichen Stich in die Bruſt bei. Thäter floh und ſprang in d in ſeine Wohnung gebracht wurde. Hier legte der Thäter neue Kleider an und verſchwand, wurde aber wieder feſtgenommen. * Berlin, 1. April. Reichskanzler v. Büllo w iſt geſtern nach Oberitalien abgereiſt, wo er die Charwoche zuzubringen gedenkt. * Königsberg, 1. April. Bei prachtvollem Wetter fand heute auf dem Wilhelmsplatze die Enthüllung des Denkmals des Fürſten Bismarck ſtatt. * Paris, 31. März. Waldeck⸗Rouſſeau em⸗ pfing heute Nachmittag die Abgeſandten der Marſeiller Rheder und Unternehmer, dieſe erklärten, ſie würden dem, den Arbeitervertretern bereits unterbreiteten Vorſchlag zuſtimmen und willigten in eine Beſprechung mit den Vertretern der Aus⸗ ſtändigen, auf Grund des Abkommens vom Auguſt 1900 ein. * Belgra d, 1. April. Die beabſichtigte Verfaſſungs⸗ änderung macht einen Wechſel im Miniſterpräſidium noth⸗ wendig. Der jetzige Miniſterpräſtdent, der auch zugleich Juſtiz⸗ miniſter iſt, Iwanowitſch, wird Präſident des Kaſſationshofes, für den Poſten des Juſtizminiſters iſt der Sektionschef Stamen⸗ kowitſch auserſehen. Miniſterpräſtdent wird Michael Wux, der bisherige Miniſter des Auswärtigen. ***. Zur Lage in China. * London, 1. April.„Daily Mail“ erfährt aus Peters⸗ burg von geſtern: In Korea ſcheinen die Unruhen zu wachſen. In der Grenzſtadt Samſu hätten 200 bewaffnete Chi⸗ neſen einige Koreaner angegriffen, viele Häuſer niedergebrannt und geplündert. Schließlich wurden ſie aber zurückgeworfen. Maunheimer Haundelsblatt. Mannheimer Marktbericht vom l. April. Stroh per Ztr. M..50 bis M..50 Heu M..00 bis M..50, Kartoffeln M. 3— bis M..50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pfg., Blumenkohl per Stück 25—35 Pfg., Spinat per Portion 00—00 Pfg., Wirſing per Stück —00 Pfg., Rolhkohl per Stück 20—25 Pfg., Weißkohl per Stück 25—30 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 00.,Kohlrabts Knollen 0 Pfg., Kopfſalat per Stück 15—20 Pfg., Endivienſalat per Stück 25—35 Pfg., Feldſalat p. Portion o0 Pfg., Sellerie p. Stück—12 Pfg., Zwiebeln p. Pfund—8 Pfg., rothe Rüben per Portion 8 Pfg., weiße Rüben per Portion 0 Pig., gelbe Rüben per Portion 6 Pfg. Carrotten per Büſchel 0 Pfa., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 Pfg., Meerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück 00—00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück o0—000 Pfg., Aepfel per Pfd. 10—15 Pfg., Birnen per Pfd. 15— Pfg., Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben per Pfö. 00—00 Pfg. Pfirſiche per Pfd.—00 Pfg., Aprikoſen per Pfd. 00 Pfg., Nilſſe per 25 Stück 00.00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pfg., Eier per 5 Sblück 30—35 Pfg., Butter per Pfd..20—1 30., Handkäſe 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 50—60 Pfg., Hecht per Pfd. 1,30., Barſch per Pfd. 70—80 Pfg, Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg Stockſtſche per Pfd. 30 Pfg., Haſe per Stück.00—.00., Reh per Pfd..00—.00., Hahn(jg.) p. Stück.50—2 M. Huhn(jung) per Stück 1,50—2., Feldhuhn per Stück.00.—.00., Ente per Stück —.00., Tauben per Paar.30., Gaus lebend per Stück —0., geſchlachtet ver Pfd. 00—00 Pfg., Spargel—00 Pfg, Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 1. Ayril. Werzen pfälz..17, Hafer württd Alxgxn¶, „ norddeutſcher—.——17.75„amerik. weißer 14.5014.65 „ ruſſ. Azima 18.——19— Mais amer. Mixed—.——11.85 „ Theodoſia 18.50—19.—„Donau—.—12.75 „ Saxonska 18.—218.25„La Plata—.—12.— „ Girka 17.25—18—Kohlreps, d. neuer—.——81.80 „ Taganrog 18.——18.50Wicken 19.50—20.— „ rumäniſcher 18.——18.75Kleeſamen deutſch. 1115.—129.— „II 96.——108. 102.—105. ———.— —.—18.25 „ am. Winter „ Chicago II„amerik. „ Manitoba I„neuerpfälzer 2 „ Walla Walla—.——17.75„Luzerne 90.——95.— „ Kanſas II—.—18.—„Provenc. 100.—110.— „ Californier—.———„Eſparſette———32. „ La Plata 17.75—18.—Leinöl mit Faß—.—56.— Kernen.i Rüböl,—.—66.— „ bei Waggon—.——64.— Am. Petroleum Faß; fr. mit 20% Tara—.8 Am. Petrol. Wagg.—.— 23. Anz. Petrol. in Eiſt. p. 00konetto verzollt.—18.40 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——22.— Ruff. Petrol, Wagg.—.——21.— Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100konelto—.——170 Rohſprit, verſteuert—— 116.50 Roggen, pfälz. „ruſſiſcher „ rumäniſcher „ norddeutſcher „ amerik. Gerſte, hierländ. „ Pfälzer „ ungariſche Futter Gerſte rum. Brau Hafer, bad. —. 17.80—17.75 18.— 88 —.—1. 145 „ruſſiſcher 14.50—15.— 7er Sprit—— „norddeutſchen—.———.— goer do. unverſt.— Nr. 00 0* 1 5 3 4 eizenmehl 2 5 Weizenmehl.25 28.2 21.2 2325 2225 20.8 Roggenmehl Nr. 0) 23.25 1) 20.25. Weizen und Roggen feſt. Gerſte und Hafer unverändert. Mais feſt, Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom. April⸗ Obligationen. Stantsvaviere. Pfandbriefe. broz. Bad. Oblig. v. 1901 102.85 65 Hyp.⸗B. 5 105 99.8. G Vproz, Bad, Oblig. 50 b 1„„ unk. 1907—.— proz. Bad. Oblig. v. 1900 35.80 b3 31 alte M. 91.39 8 . 1% iee 30 unt. 1901 ec 7 ab„„ 5 5 5 Oblig. Matt 3³ʃ2„ Communal 92— 83 Stfdie⸗Ailehen. „„ 189291 3½ Freiburg l. B. 92.— 8 3 5 3 FKarlsruher v. J. 1896 88.— T. 100 Looſe 4% Ludwigshaſen von 1909 15.5 6 1 Baher. Obligatfonen 4½ Ludwigsbafen M. 3 1 ½ Maunbeimer Obl. 1885 985 55 3½ Delttſche Neichsanleihe 357⁵ 8„ 1.— 8 3265 0 3105 1895 33.— 8 30% 319% 85 72893 92.50 b5 3½% Preuß. Fouſels 34½ 0% Pirmaſenſer 91.— 3½ Andntrle⸗Obligationen 4½% Vad. Anikin⸗ n. Vasal 120 4½ Bad A ⸗ch f. Ahſchifff 1 58 Flenbahn⸗Aniehen. 3 o Bürgl. Brauhaus, Bonn 2 85 15 Pfälz.(Zudw. Mar Nord).8, 3½„ 5.80 bz 5 convertirt, 4½ Speyerer Zlegelwerke 4½ Verein Chem. Fabriken 4½ Zellſtoſſffabrit Waldbof Aktien. 101.— 57 101.50 Hauten, Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 99.— 8 15 5 Brauerel Sinner, Grünwinkel 2278.— 0 Badiſche Ban⸗ Schroedl Heldelberg 187.— 05 ewerbebank Spener d0e% Schwartz, Sveyer 118.— Maunbeimer Bank Schwetzingen 88.— Oberrbein. Bant Sonnewels Spever 14— 4 64.— 90.— Bfälziſche Bank Nfälz. Ouv.⸗Bank 3. Storch, Si 7 Werger, Worms Biſlz. reu. Ct Wormſer Braubaus v. Oertge 182.— 8 Nheiuſſche Fredi N. Pfälz. Preßh. u. Spritſabr⸗ 115.— Mfßein. Hup.⸗B 188. Süidd. Bauk 186250 U Trausvort Slddeutſche Vank gunge) Akt... und Verſicherung. (Fiſenvohnen. Gutjahr⸗Aktien 127 Pfälziſche Ludwigsbabn 22 80 b1 Mannh. Dampfſchleppſchiff 118.— 8 „ Maxbahn 140%59 b.„ Jagerbaus 109. B8 Nordbahn 161.30 b7 Bad. Nück⸗. Milperſich. 5 Heilbronner Straßenbahnen 37. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 545.— 8 Chemiſche Anduſtrie. Fontinentale Verſicherung 807T. AA, f. chein. Induſtrie Maunbeimer Verſicherung 420.— b; Dadiſche Anilin⸗ u. Soda 28. 5 Oberrhein. Verf.⸗Geſellſchaft 258.— „ iunge 72 Württ. Transportverſich. 875.— Ghem. Fabrik Goldenberg Cbem. Fabrit Gernsheim zerein chem. Fabriken in D. Oelkabriken Induſtrie. Uct.⸗Gefellſch. f Seilinbuſtrle 1 Oſngler'ſche Maſchinenfabrit 1 Emaillirfabrit Kirkweiler 8 Weſteregeln Alkal. Stamm eeeee Emaillirwerke Malkammer 1413.— 15 5 Fttlinger Spinnerel 108.50 05 Brauereſen. Hüttenheimer Spennerei—. Bad. Brauerei Karlsr. Näbmf.Hafd u. MNeu 80.— Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr. 88. Binger Aktienblerbrauerel Durlacher Hof vorm. Oagen Eichbaum⸗Brauerei Oggersbeimer Spinnerei Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf Vortl.⸗Gementtwk. Heidelberg Elefantenbräu Rühl. Worms Branerei Ganter Freiburg Vereinſg. Freiburger Ziegelw. 1 gleintein, Heldelberg Berein Speyerer Ziegelwerke 3 mburger Meſſerſchmitt Zellſtofffabrit Waldhof Zuckerfabrit Waghäuſel 84.30 G Ludwigshafener Brauerei beir 9 Mannh. Aktienbrauerei 160.— Zuckerrafſinerie — Maunheien 156.— Mannheimer Effektenbörſe vom 2. April, An der hev⸗ tigen Börſe fand anregender Verkehr ſtatt. Die Umſätze erſtreckten ſich auf Gewerbebank Speyer Aktien zu 128%, Mannheimer Bank⸗ 5 Aktien zu 127%, Rhein. Ereditbank⸗Aktien zu 140.10%, Brauerei Ganter⸗Aktien zu 100%, Gutjahr⸗Aktien zu 1427 Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 84.30 J, von beiden letzteren Aktien gingen größere Beträge um. Gefragt waren noch Pfälz. Hypothekenbank⸗ Aktien zu 166 /½%(ex. Bezugsrecht), Vereinigte Freiburger Ziegel⸗ werke⸗Aktien zu 110.50, ½, Brauexei Schroedl⸗Aktien zu 157% (+ 2 700. 5 Frankfurt a.., I. April.(Effektenbörſe). Anfangseourſe. Kreditaktien 226.—, Staatsbahn 149.60, Lombarden 26.10, Egypter —.— 4% ungar, Goldrente 28.80, Gotthardbahn 165.50, Disconto⸗ Commandit 192.50, Laura 214.80, Gelſenkirchen——, Darmftädter 185.40, Handelsgeſellſchaft 153.10. Tendenz: ſchwächer. * Berlin, 1. April.(Tel.) Effektenbörſe. Die Börſe eröffnete in ziemlich feſter Haltung bei wenig belebtem Geſchäft. Montanwerthe ſetzten auf angeblich günſtigere Berichte aus den In⸗ duſtriebezirken zu erhöhten Kurſen ein. Auch Banken durchweg feſt. Internationale Fonds feſt. In Eiſenbahnen waren die Umfätze mäßig. Privatdiskont: 39% Prozent. Berlin, 1. April.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 226.40, Staatsbahn 149.75, Lombarden 26.30, Diskonto⸗Commandit 192.60, Laurahütte 213.50, Harpener 180.40, Ruſſiſche Noten—.. (Schlußecourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.— 3½%% Reichsanleihe 98.10, 3% Reichsanleihe 88.70. 4% Heſſen 703.—, 35 Heſſen 85.20, Italiener 95 70, 1860er Looſe 141.20, Lübeck⸗Büchener 188.—, Marien⸗ durger 73.—, Oſtpreuß. Slidbahn 88.30, Staatsbahn 149.20, Lom⸗ barden 26.—, Canada Pagiſie⸗Bahn 92.80, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 226.10, Berliner Handelsgeſell ſchaft 158.40, Darmſtadter Bank 135.—, Deutſche Bankaktien 208,0 Disconto⸗Commandit 192.90, Dresdner Bank 149 40, Leipziger Baunk 146.70, Berg.⸗Märk. Bank 147.30, Dynamit Truſt—.—, ochumer Conſolidation—.—, Dortmunder—.—, Gelſenkirchener —[·, Harpener—.—, Hibernia—.—, Laurahütte 216.—, Licht⸗ und Krafk⸗Anlage 100.20, Weſteregeln Alkaliw. 211.25, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 148.20, Deutſche Steinzeugwerke 269.— Hanſa Dampf; ſchiff 142.—, Wollkämmerei-Aktien 144.20, 4% Pf⸗Br. der Rhein Weſtf. Bank von 1908 98.20, 3% ͤ Sachſen 85.20, Stettiner 209.50, Mannbeim Rheinau 107.10, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 95.20. Privatdiscont: 3ſ¼% lo,. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗York, 30. März. Drahtbericht der American Line, Sout hampton. Der Schnelldampfer„St. Louis“, am 23. 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