andeenen eren dem Neid bewahren könnte, der eine der Treibfedern des heutigen an innerpolitiſchen Lebens in Deutſchland iſt, dann würde der Tag des 105 Eintritts des Kronprinzen in die Bonner Studentenſchaft ein denk⸗ 9 würdiger Tag ſein. Uhr Es iſt doch ein wenig billig, als Triebfeder zu all dem, was 111 die Nat.⸗Zeitung hier zuſammenrührt, ſo ſchlankweg Neid und „ nichts anderes als Triebfeder zu nehmen. Auch iſt es mehr als fraglich, ob der Kaiſer bei ſeiner Rede gerade an dieſe Dinge ge⸗ 855 dacht hat. Denn: es war eine Kommersrede, und eine ſolche darf Sie wohl den Anſpruch erheben, vor allzu ſcharfen Tifteleien bewahrt bar zu bleiben. 155 Aus der Kaual⸗Verſchleppungskommiſſion. 25 Vor Eintritt in die Verhandlungen richtete der Vorſttzende, — Herr v. Eynern, an die Kommiſſions⸗ und Regierungsmitglieder kbeine Erklärung ungefähr in folgendem Wortlaut: Mit den bis⸗ bherigen 16 Sitzungen ſei man im Weſentlichen, wenigſtens zur Borbereitung für die Abſtimmungen, nicht ſehr weit gekommen. . Es ſeien vielfache Erweiterungsanträge eingelaufen, deren Folgen 105 in wirthſchaftlicher und finanzieller Beziehung nicht leicht berſehen ließen. Sie beträfen Lippe, Moſel, Saar, Lahn, Be⸗ gradigung der Ems; jeder einzelne Antrag ſei nach ſeiner Be⸗ deutung für eine beſondere Vorlage geeignet. Für Schleſien ſtän⸗ den noch die Kompenſationen als Anträge in Ausſicht. Die Re⸗ gierung habe für jeden dieſer Wünſche„wohlwollendes Intereſſe“ gezeigt und eine Fülle von Material geliefert. Wie aber die Regierung zu dieſen Anträgen und zu den Bemängelungen ihrer Vorlage ſtehe, wiſſe die Kommiſſion nicht, und ſo dehnten ſich die Verhandlungen mit der Angreifung bald dieſes, balb jenes Punktes in dieſer Weiſe aus. Man ſei in Stadium gekommen, wo ſogar Eiſenbahnbauten für beſtimmte Wahlkreiſe als Kom⸗ penſationen gefordert würden. Er glaube, für die Abſtimmungen, die bevorſtehen, würde die Stimmabgabe Mancher weſentlich don der Stellungnahme der Regierung abhängen. In der vorigen Tagesneuigkeiten. — Allerlei Pläne König Eduards von England. Eine Jriſche Zeitung hört aus ausgezeichneter Quelle, daß der König duard eine Königliche Reſidenz in Irland einzurichten gedenkt. NMan ſei gegenwärkig damit beſchäftigt, die Pläne dazu näher zu — Pberathen. Die Königliche Reſidenz ſoll von einem Landgut um⸗ 7 geben ſein, das als Geſtüt benutzt werden ſoll, und zu dieſem Zweck ſollen einige Zuchtſtuten aus Sandringham dorthin gebracht 1. werden. Wenn nichts Unerwartetes ſich inzwiſchen ereignen ſollte, n⸗ ſo wird der Earl Cardogan ſo lange Vicekönig von Irland 0. bleiben, bis die Königliche Reſidenz vollkommen eingerichtet ſein 45 wird es ſei aber ſehr wahrſcheinlich, daß er der letzte Bicekönig don Irland geweſen iſt. Auch in Wales will der König eine 2 Reſidenz unterhalten, und der letzte Beſuch der Prinzeſſin 85 Bictoria in Wales hing mit dieſem Projekt zuſammen, denn das Schloß Glynnlifon, wo die Prinzeſſin zum Beſuch weilte, 5 iſt von dem König bereits käuflich erworben worden. Dieſes 19 Schloß ſteht in einem ſehr großen und ſchönen Park und iſt 155 ungefähr 5 Meilen von Carnarvon entfernt, an der Straße nach Pallheli, die Entfernung zum Seeſtrand iſt nur etwas mehr als eine Meile. 8 — Der Kaiſer ſtattete bei ſeinem letzten Aufenthalte in Kiel Nachts gegen 11 Uhr dem Schulſchiff„Charlotte“ einen Beſuch 52 ab, um ſich die Schlafräume der Kadetten auzuſehen. Nachdem 5 ir die Kabine ſeines Sohnes und des Militärgouverneurs, Kapitänleutnant v. Ammon, beſichtigt hatte, begab er ſich in den 0 den Kadetten zugewieſenen Unterkunftsraum. Die jungen Leute ö chliefen, und das elektriſche Licht erleuchtete den Naum. Ich 5 kann mir kaum denken, daß die Kadetten bei dieſe ſen Licht ſchlafen können, meinte der Kaiſer. Gewiß Mafeſtät, 2 widerte der begleitende Kommandant, Kapitän z. D. Vüllers, ſie .„ ſind nach dem ſtrammen Tagesdienſt ehrlich müde. Wollen doch Telegramm⸗Adreſſe: Journal Mannheim.⸗ n der Ponliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl,. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Gadiſche Volkszeitung) 0 — Telephon: Redaktion: Nr. unheimer J der Stadt Mannheim und Umgebung. 377.(III. Jahrgang.) Erxpeditlon: Nr. 21 Verantwortlich für Poltktk⸗ Dr. Daul Harms, ſür den lokalen und vrov. Theil: Eruſt Müller, ſür Theater, dun tu. Feuilleton: Eberhard Buch ter, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Rannheimer Tyvograph. Autalt.) (Mannheimer Volksblatt.) Ul. 8. Druckerei: Nr,. 341. Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. 8 7 5(Das„Maunheimer Journal⸗ Al 25 15 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filtale: Nr. 815. iſt Eigenthu des katholiſchen die Reklamen⸗Zeile 5 BB Bürgerhoſpitals. Emnzel Rummern. 8 E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſämilch en A Nr. 193 Freitag, 26. April 1903.(Abendblatt.) DDeeen——:::ͤ ͤ ͤÄVbã ĩͤðV ĩðVVßvß0b—— aen.. ͤvbbbbbbbTTbbTb RDDrrrreereereeee— Politiſche Aeberſicht. »Maunheim, 26. April. Die Rede des Kaiſers auf dem Bonner Studentenkommers wird von Berliner Blät⸗ tern eifrig kommentirt. Mehrfach wird auf das Gefühl der Schwermuth hingedeutet, das den 42jährigen Kaiſer am Schluſſe ſeiner Rede bei dem Hinweis auf die Zeit, da er ruhig ſeine Augen werde ſchließen können, beſchlichen zu haben ſcheint. Und die„Nationalzeitung“ meint: Auch die Erinnerung an das Unheil, welches in unſerer Geſchichte das alte deutſche National⸗Laſter des Neides angerichtet, war in ver Rede des Kaiſers ſehr bemerkenswerth. Er ſprach zuerſt davon als von der Urſache, die bewirkt hat, daß aus ber Herrlichkeit des alten Roiches enichts ward“:„die Fürſten neideten den Kaiſern ihre Machi, wie einſt dem Arminus, trotz ſeines Sieges, der Adel neidete die reich ge⸗ wordenen Städte und der Bauer den Adel.“ Aber der Kaiſer kam am Schluß der Rede nochmals auf eine Warnung vor dem Neid zurück, als er von der Gegenwart ſprach. Und wirkt dieſes National⸗Laſter etwa heut zu Tage bei uns weniger ſchädlich, als im Mittelalter? Es läßt die Reihen der Sozialdemokratie anſchwellen; es veranlaßt Geſetze gegen den„Kapitalismus“, die Deutſchland wirthſchaftlich ſchä⸗ digen; es liegt dem Wiederſtand gegen den großen Kanalplan zu Grunde, der dem Weſten zu nützlich ſei; es wühlt gegen eine Han⸗ delspolitik, welche die Städte zu reich werden laſſe; es denunzirt die großen Häfen, von denen aus die deuiſche Schiffahrt friedliche Er⸗ oberungen in aller Welt macht, als undeutſch, als„international“. Wahrlich, wenn die geſtrige Mahnung des Kaiſers die Jugend vor Sitzung der Kommiſſion habe die Regierung auſcheinend Stellung genommen in Aeußerungen der Miniſter v. Miquel und b. Thie⸗ len, und ſo viel man habe folgern können, die Vorlage aufrecht erhalten, mit Konzeſſtonen der Lippe. Aber verbindlich ſeien ſolche Außerungen nicht, ſie würden immer unker Vorbehalt für die Entſchließungen des Staatsminiſteriums gemacht. Der Mini⸗ ſterpräſident Graf Bülow habe die Vorlage im Hauſe vorzüglich und beſtimmt eingeführt. Seitdem, bei all den verwirrenden Anträgen, wiſſe die Kommi ſſion aber nicht mehr, woran ſie ſei. Sie bewege ſich ſeitdem in vielfach rein theoretiſchen und akabemiſchen Erörterungen. In dieſer Weiſe fortzufahren, würde kein Ende der Berathungen bringen. Er glaube, jedes der Kommiſſionsmitglieder würde, wenn es die Entſchließungen der Staatsregierung durch den Mund des Miniſterpräſidenten erführe, der ja wohl allgemein verbinpliche Erklärungen abgeben könne, über ſeine Abſtimmung klar ſein können.— Finanzminiſter v. Miquel verwahrte ſich feierlichſt dagegen, als ob die Regierung zu viel Material vor⸗ lege; aber ſie müſſe doch die Kommiſſionsmitglieder nach allen Seiten hin über die einſchlägigen Fragen orientiren! Es wird alſo weiter geredet. Ob Herrn v. Eynern's Appell an den Miniſterpräſtdenten fruchten wirde Ein neuer Tolerauz⸗Antrag. Ju der Sitzung der„Toleranz⸗Kommiſſion“ des Reichstags am 25. April lag unter Zurückziehung des 8 2 des urſprünglichen Zentrumsantrags ein neuer, folgendermaßen lautender Zen⸗ trumsantrag vor: 2. Für die Beſtimmung des religiöſen Bekenntniſſes, in welchem ein Kind erzogen werden foll, iſt die don den Eltern vor boer nach Eingehung der Ehe getroffene Vereinbarung maßgebend. Die Vereinbarung iſt auch nach dem Tode des einen oder deider Eltern⸗ theile zu befolgen. § 22. In Ermangelung einer Vereinbarung der Eltern gelten für die Beſtimmung des religiöſen Bekenntniſſes, ſoweil nicht nach⸗ folgend ein Anderes vorgeſchrieben iſt, die Vorſchriften des Bürger⸗ lichen Geſetzbuches über die Sorge für die Perſon des Kindes. Steht dem Vater oder der Mutter das Recht und die Pflicht, für die Perſon des Kindes zu ſorgen, neben einem dem Kinde beſtellten Vormund oder Pfleger zu, ſo geht bei einer Meinungsverſchiebenheit über die Beſtimmung des religiöſen Bekenntniſſes, in welchem das Kind zu erziehen iſt, die Meinung des Vaters oder der Mukter vor⸗ Das religiöſe Bekenntniß des Kindes kann weder von dem Vor⸗ munde noch von dem Pfleger geändert werden. § 2b. Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten darf ein Kind nicht zur Theilnahme an dem Religionsunterricht oder Gottes⸗ dienſt einer anderen Religionsgemeinſchaft angehalten werden. § 20. Nach beendetem zwölften Lebensfahre ſteht dem Kinde die Entſcheidung über ſein religiöſes Bekenntniß zu. An der Debatte betheiligten ſich die Abgg. Dr. Hieber und Sattler von den Nationalliberalen, Spahn, Bachem, Gröber, Pichler vom Zentrum, Oertel von den Konſervativen, v. Vollmat don den Sozialdemokraten, Kauffmann von den Freiſinnigen. Die letzteren Drei ſtellten ſich im Weſentlichen auf den Stand⸗ punkt des neuen Zentrumsantrags, die Nationalliberalen be⸗ hielten ſich ihre Stellung noch vor. Zu einer Beſchlußfaſſung iſt die Kommiſſion noch nicht gekommen. Deutſehes Reich. 1J Verlin, 25. April.(Cine ſchlummernde Kom⸗ ion.) Die wahrhaft klägliche Beſezung des Reichstages als ſchließ während der letzten Tage hat die Frage nach Diäten wieder in den Vordergrund der öffentlichen Diskuſſion gerückt. Eine Kom⸗ miffton, die den Antrag auf Anweſenheitsgelder berathen ſoll, iſt zwar eingeſetzt; ſie hat auch ſchon zwei oder gar drei Sitz⸗ ungen abgehalten. Jetzt aber ſcheint ſie zu ſchlummern; man hört nichts mehr von ihr. Der Vorſitzende, Abg. Schmidt⸗Elberfeld, hat ſie noch nicht wieder einberufen; entſchuldbar iſt dies aller⸗ dings durch den leidigen Umſtand, daß noch immer täglich—5 Kommiſſionen Vormittags gleichzeitig berathen müſſen. Frankreich. P. Paris, 25. April. Dreyfus! Memoiren. Die nationaliſtiſche Preſſe ſpricht von einer baldigen Wie⸗ deraufnahme der Drehfus⸗Sache und ſtützt ſich dabei auf die Anzeige des deutſchen Verlegers der A u fzeichnungen von Drehfus, die am 1. Mai zugleich in mehreren Sprachen er⸗ ſcheinen werden. Jener Buchhändler ſpricht ruhmredig don einem politiſchen Ereigniß erſten Ranges und daraus folgern die Pariſer Blätter, daß das Buch zur Wiedereröffnung des Feld⸗ zuges beſtimmt ſei. Die Wahrheit iſt eine ganz andere. Alfred Dreyfus faßte von ſich aus den Entſchluß, ſeine Aufzeichnungen auf der Teufelsinſel zu vervollſtändigen und unter dem Titel „Fünf Jahres meines Lebens“ als Buch erſcheinen zu laſſen. Er begab ſich, ohne Jemandes Rath einzuholen, mit dem Manuſkript zu dem Pariſer Verleger Fasquelle, der ihm erklärte, als Verleger laſſe er ſich nur von literariſchen Geſichtspunkten leiten. Wenn ſein Buch gut geſchrieben ſei, ſo werde er es derlegen. Die Prüfung fiel günſtig aus, und Fasquelle ließ das Erſcheinen in den Zeitungen ankündigen. Dieſe Notiz beranlaßte mehrere fremde Verleger ſich das Ueberſetzungsrecht zu ſichern, und Jasquelle einigte ſich mit ihnen dahin, daß das Original und die Ueberſetzungen am gleichen Tage erſcheinen ſollten. Hätte ſchen Freunde um ihre Anſicht gebeten, ſo Dreyſus ſeine polilif würden ſie ihm den Rath gegeben haben, ſein Tagebuch erſt übers Jahr, d. h. nach den Kammerwahlen von 1902, zu veröffentlichen, da es ſeiner Sache eher ſchaden als nützen könne, wenn man den Gegnern ſchon vorher einen Anlaß zur Agitation gebe. Von einem Plane der Drehyfuſiſten, ihren Feldzug jetzt wieder auf⸗ zunehmen, kann alſo keine Rede ſein, und die Behauptung des deutſchen Verlegers, Dreyfus' Buch werde ein politiſches Ereigniß erſten Ranges ſein, iſt eine leere Buchhändlerreklame. Britiſche Helden. Die„Daily News“ geben zwei Privatbriefe wieder, in welchen das Verhalten britiſcher Kolonialtruppen in Südafrika mit Bezug auf deren weitgehendſte Disziplinloſigkeit grell be⸗ leuchtet wird. In dem einen Briefe wird geſchildert, wie ein paar Dutzend kanadiſcher Freiwilliger von dem famoſen Korps des Lord Strathcona ſich in den letzten Tagen ihres Aufenthaltes in Kapſtadt in„harmloſer“ Weiſe amüſtrten, wie ſie ſich bis zur Sinnloſigkeit betranken und ſchließlich Abends in den Straßen von Kapſtadt mit ihren Revolvern ein Wettſchießen nach den großen elektriſchen Bogenlampen veranſtalteten, ohne ſich dabei im Geringſten um die zahlreichen höheren und niederen Offiziere zu kümmern, welche Augenzeugen des Treibens dieſer Burſchen in den Straßen waren, es jedoch vorzogen, ſie in ihren Ver⸗ gnügungen nicht zu ſtören. Die Poliziſten waren machtlos, und lich dem Stadtkommandanten Meldung gemacht wurde, mal ſehen, ob die Leutchen wirklich ſchlafen, äußerte eiwas un⸗ gläubig der Kaiſer. Er rüttelte heftig an der Hängematte eines Kadetten, bis dieſer erwachte. Na, ſchlafen Sie hier ebenſogut wie zu Hauſek fragte der Kaiſer den Erwachenden. Dieſer er⸗ kannte den Monarchen ſofort und erwiderte ſchlagfertig: Beſſer, Majeſtät! Lächelnd verließ der Kaiſer das Gemach. — Mord auf hoher See. Die mit Salpeter von Caleta Buena in Chile in die Elbe eingelaufene nach Hamburg be⸗ ſtimmte engliſche Bark„Lorton“ iſt unterwegs auf hoher See der Schauplatz einer ſchweren Blutthat geweſen, der folgende Thatſachen zu Grunde liegen. Zwei Matroſen des Schiffes, ein deutſcher und ein italieniſcher, waren miteinander in eine Schlägerei gerathen, in die ſich ein engliſcher Matroſe vermittelnd mit Erfolg einmiſchte. Die Kampfhähne verſöhnten ſich und Alles ſchien vergeben und vergeſſen zu ſein. Aber eben nur ſchein⸗ bar, denn der Italiener war von einem wilden Rachegefühl gegen den vermittelnden Engländer beſeelt, und als dieſer allein in der Vorderpeak beſchäftigt war, ſchlich ſich der Rachedürftige lautlos heran und verſetzte dem Nichtsahnenden meuchlings mit einem langen Meſſer acht tiefe Stiche, die ſofort tödtlich wirkten. Der Mörder wurde ſofort in Eiſen gelegt und dann ſpäter in Fal⸗ mouth, wo das Schiff zu dieſem Zwecke anlief, der Behörde über⸗ geben. Der Capitän iſt mit vier Mann der Beſatzung dort ge⸗ blieben, um die für die gerichtliche Unterſuchung nöthigen beweis⸗ kräftigen Ausſagen zu machen. — Das Gewiſſen. Aus Millau ſchreibt man dem„Petit Journal“: Es kommt manchmal vor, daß Leute, die irgend ein Vergehen gegen das Eigenthum des Nächſten guf dem Gepwiſſen haben, durch Vermittlung ihres Beichtvaters die geſtohlenen Gegenſtände zurückgeben, um Abſolution zu erlangen und wieder ruhig leben zu können. Man dürfte aber noch nicht gehört haben, daß ein Dieb nicht weniger als 80 000 Franes zurückgibt! Dieſer Tage erhielt die verwittwete Frau Fenayron, die im Dörfchen 912 912 Und ihn aufzuſchließen, ſchlich er in das Schlafzimmer, fand auch die Schlüſſel auf denm Nachttiſch, ſtieß Stables bei Saint⸗Laurent wohnt durch den Geiſtlichen der Ge⸗ meinde ein Päckchen Werthpapiere zugeſtellt, das die Summe bon 80 000 Francs repräſentirte. Dieſe Werthpapiere waren im Januar d. J. der Frau Fenayrou geſtohlen worden; kurze Zeit vor Oſtern erhielt die Staatsanwaltſchaft von Millau, deren eifrige Nachforſchungen nach dem Verbleib des Geldes den Died wahrſcheinlich beunruhigten, einen anonymen Brief, in welchem mitgetheilt wurde, daß die geſtohlenen Werthpapiere in einigen Tagen der Beſitzerin wiedergegeben werden würden. Der Geiſt⸗ liche lehnt es mit Rückſicht auf das Beichtgeheimniß entſchieden ab, irgend welche nähere Auskunft zu geben, und ſo dürfte weder das Opfer des Diebſtahls noch die Juſtiz jemals etwas über den Urheber des Diebſtahls erfahren. 855 — Der engliſche Raubmörder Gilmour, deſſen Opfer, die Schauſpielerin Luiſe Kolb, noch immer in Lebensgefahr ſchwehk, hat, ſo ſchreibt uns unſer Pariſer.⸗Korreſpondent, endlich ein umfaſſendes Geſtändniß abgelegt, das freilich noch der Beſtäki⸗ gung ſeines Mitſchuldigen bedarf. Gilmour wurde vor wenigen Wochen in London durch einen Bekannten aus dem Zuchthauſe mit einem Herrn zuſammengebracht, der der beſten Geſellſchaft anzugehören ſchien und ihm vorſchlug, mit ihm die Dame Kolb zu berauben, deren Verhältniſſe er genau kenne. Gilmour willigte ein, und Beide begaben ſich nach Paris. Am Nachmittag warketen ſte vor dem Haufe der Avenue Henri Matin bis die Kolb und ihr Dienſtmädchen ausgegangen waren. Der Mitſchuldige beſaß die Schlüſſel zur Wohnung und zum Badezimmer, und dort ver⸗ ſteckte ſich Gilmour bis zum Abend. Der Plan ſei eigentlich ge⸗ weſen, am Morgen früh in dem kleinen Salgn den Juwelen⸗ ſchrank aufzubrechen; aber in der Nacht kam Gilmour der Ge⸗ danle, die Schlüſſel des Schrankes im Schlafzimmer zu ſtehlen ſtatt zu erbrechen. Um drei Uhr Morgens aber ſo daran, daß die Kolb erwachte und das nur von 2. Setie⸗ ſandte er einen Ordonnanz⸗Unteroffizier aus, um die Herren Kanadier, die mittlerweile auch Fenſterſcheiben und ſonſtige Ziel⸗ objekte zerſchoſſen, zur Ruhe ermahnen zu laſſen. Die tapfern Söhne Kanadas jedoch weigerten ſich energiſch, irgend etwas mit „übertünchter Höflichkeit“ zu thun zu haben, packten die unglück⸗ liche Ordonnanz, ſteckten ſie in einen großen Kartoffelſack, den ſte einem Grünkram⸗Laden gefüllt„entnommen“ hatten, um die Erdäpfel als Wurfgeſchoſſe zu benutzen, und nähten ſchließlich den Abgeſandten des Stadtlommandanten in den Sack ein, ſo daß er beinahe erſtickt wäre. Ein ſtarkes Detachement der Stadt⸗ garde mußte mit aufgepflanzten Seitengewehren den kanadiſchen Waffenbrüdern endlich den Ernſt der Situation vor Augen führen, ſodaß die letzteren ſich ſchließlich unter heftigen Proteſten gegen die Störung ihres„Privat⸗Vergnügens“ bewogen fanden, in ihr Lager außerhalb der Stadt zurückzukehren. Die Militärbehörden ſahen von einer Feſtſtellung und Beſtrafung ber Uebelthäter ab, zumal das Korps am nächſten Tage nach England ſegeln ſollte, was jedoch nicht möglich war, da beim Appell am folgenden Morgen noch über 50 Mann fehlten, die zum großen Theile ſich in den nächſten drei Tagen einſtellten, ſodaß das Stratheona⸗ Korps dann doch noch ziemlich vollzählig in See ſtechen konnte. — Dies iſt vie ſelbe Truppe, die nachher in London vom König Eduard und der Königin mit großem Gefolge feierlichſt will⸗ lommen geheißen, belobt und„zum Danke für ihr ausgezeichnetes Verhalten in Südafrika“ mit Kreuzen, Medaillen und ſogar mit einem Ehrenbanner höchſt eigenhändig von Sr. Majeſtät beſchenkt wurde. Die zweite Schilderung betrifft eine Abtheilung von 200 auſtraliſchen Freiwilligen, die in der Vorſtadt Maitland bei Kap⸗ ſtadt kampirten und gegen die Erlaubniß ihrer Vorgeſetzten in corpore nach der Stadt marſchirten, um ſich eine vergnügte Nacht zu machen. Sie verlangten Eintritt in die Reſtaurations⸗ räume des National⸗Sporting⸗Club, welcher aber der trunkenen Horde verweigert wurde. Darauf ſtürmten ſie das Lokal, ſchlugen den Manager halb todt und bemächtigten ſich aller Ge⸗ tränke, die ſie vorfanden, natürlich ohne zu bezahlen, wobei ſie kaum einen Stuhl oder Tiſch heil zurückließen. Dann begaben ſie ſich brüllend und johlend nach dem Gebäude der„South⸗ Afriean⸗News“, deren Herausgeber bekanntlich wegen Verleum⸗ dung des Lord Kitchener angeklagt iſt. Hier kam nun der Patrio⸗ tismus dieſer auſtraliſchen Helden zur großartigſten Entfaltung: Sie zerbrachen und zerſchmetterten Alles, was loſe oder feſt war in dem Hauſe, prügelten alle Perſonen, die ſie vorfanden und ruinirten ſogar die ganze Setzerei, worauf ſie ſich unter Triumph⸗ geſfängen wieder in geſchloſſener Kolonne nach der Standard⸗Bar in der Alderley⸗Street begaben, die ſie ebenfalls ſtürmten, weil ihnen der Eintritt geweigert wurde. Polizei zu Pferde und zu Fuß, ſowie zwei Kompagnien Infanterie waren erforderlich, um die ſiegestrunkenen Auſtralier zu Paaren zu treiben,— und von einer Unterſuchung und Beſtrafung hat man in dieſem Falle ebenfalls abgeſehen, weil... nun, die junge Pflanze des kolo⸗ nialen Patriotismus bedarf der ſorgfältigſten Pflege, und eine Beſtrafung von Auſtraliern und Kanadiern en gros würde zu viel böſes Blut machen, hüben und drüben. —— 2— Aus Stadt und Cand. Maunheim, 26. April 1901. GDiähr. Mili Aus Karlsruhe wird unkerm Heutigen berichket: Das Morgen⸗ ſtändchen, das zur Feier ves Jubeltages die vereinigten Muſikkorps der hieſigen Garniſon dem Großherzog darbrachten, hatte ſchon vor 8 Uhr eine zahlreiche Zuhörerſchaft auf den Schloßplatz gelockt, mächtigen Akkorden des„Eine feſte Burg iſt unſer Gott“ lauſchten. Als zweites Stück wurde ein„Jubiläumsmarſch“ von Böttge geſpielt. Der Komponiſt leitete auch das ganze Ständchen. Das Großherzog⸗ liche Paar hörte es von der Schloßrampe aus an und dankte in liebens⸗ würbiger Weiſe für die muſtkaliſche Huldigung. Kurz nach 79 Uhr rückten die Mannſchaften wieder ab. * Oeffentliche Bezirksrathsſitzung vom 25. April. Ge⸗ nehmigt wurden folgende Schankwirthſchaftsgeſuche: Ohne Brannt⸗ wein: des Hugo Stoll in Rheinauſtraße 11; des Wilhelm Holl⸗ ſtein in Schwehzingerſtr. 156; des Ludwig Keller in Pflügers⸗ grundſtraße 18; des Wilhelm Goganger in Rheinhäuſerſtraße 62 und Traitteurſtraße 41; des Andreas Kramling in 1 6, 33; des Jacob Marz Ehefrau in Mittelſtraße 12; mit Branntwein: des Lorenz Thoma in A 4, 7. Abgeſetzt wurde das Schankwirthſchafts⸗ geſuch des Jacob Mandery in Seckenheim⸗Rheinau, verſagt das gleiche Geſuch der Emil Kruſt Ehefrau in Seckenheim⸗Rheinau, Schwetzingerſtraße 53. Genehmigt wurden ferner das Gaſtwirthſchafts⸗ geſuch des Joſef Buttle in J 5, 18, ſowie die Schankwirthſchafts⸗ Aberkragungsgeſuche: ohne Branntwein: des Sebaſtian Rudbolf von 8 1, 9 nach I 6, 13; ves Jacob Engert von K 2, 20 nach J 1, 12; des Gottlob Tafel von P 5, 12 nach U 4, 19; des Heinrich Wild von Windeckſtraße 22 nach Rheindammſtraße 34; der Simon Egger Ehefrau von B 2, 4 nach R 3, 1; des Konrad Leib von O 3, 20 nach Hafenſtraße 62; des Stefan Armbruſter von 17. Querſtr. 31 nach Ecke 17. Querſtraße 34 und Riedfelpſtraße 104/106; der Georg Werkmeiſter Wwe. von Kaiſerring 40 nach O 3, 20; bes Wilhelm Heußler von alte Frankfurterſtraße 30 nach 68(Waldphof) mit eeeeeeee elektriſche Licht aufbrehte. So kam es zu der entſetzlichen Kampfesſzene, in der beide Theile ſchwer verwundet wurden. Gllmour hat den Namen ſeines Mitſchuldigen angegeben, aber die Polizei hält ihn geheim, bis die Nachforſchungen in London elwas ergeben haben. —Die Unterſuchung gegen den Bauer Briere, der ſeine fünf Kinder ermordete, hat, wie uns aus Paris geſchrieben wird, zur Entdeckung eines Briefes der in Paris lebenden älteſten Tochter geführt, worin dieſe kurz vor dem Verbrechen die in⸗ ladung des Vaters, für einige Tage nach Corancez zu kommen, ablehnte, weil ihre Arbeit keine Unterbrechung geſtatte. Man ſchließt daraus, daß Briere ſein Verbrechen vorbereitet hat und auch die älteſte Tochter umbringen wollte, man argwöhnt ſogar, daß Briere ſeine vor kurzer Zeit verſtorbene Frau getödtet habe. Ste war zwar wirklich krank, aber auf dem Wege der Beſſerung, als ſie plötzlich ſtarb. — Ein Abenteuer des Königs von Italien. Während die Königin Helene von Italien wegen ihres intereſſanten Zuſtandes nicht mehr„die Gärten des Quirinals“ verläßt(wie es im Hof⸗ bericht heißt), benutzt König Victor Emanuel die Wiederkehr der ſchönen Frühlingstage, um häufig incognito Ausflüge nach Caſtel⸗ 95 porgiano zu machen. Caſtelporziano iſt eine Art Jagdſchloß, das in der römiſchen Campagna inmitten eines Waldes liegt; es iſt nur wenige Kilometer vom Meere entfernt und boird rechts von einem Unks von ſchönen grünen Auen flankirt. Victor manuel 11 und Humbert I. ſuchten gern und oft die Einſamkeit von Caſtelporziano auf, und Vitor Emaunel III. handelt ganz nach dem Beiſpiele ſeiner Väter. In früher Morgenſtunde fährt er, ge⸗ zwei Offizieren begleitet, in einer leichten Poſt⸗ ſe nach Caſtelporziano hinaus. Die Bedienſteten des Jagdſchlöß⸗ ens werden vorher durch das Telephon benachrichtigt, daß der önig dort den Tag verbringen will. Wenn er ankomint, findet ez ärpienſtiubilaum des Großherzogs. die den General⸗Anzeiger. Erlaubniß zum Brannieinausf Mannheimerſtraße 6 nach Ecke der Riedfeldſtraße 15 und 3. Quer⸗ ſtraße 27; des Georg Straß von K 1, 2 nach H 1, 8. Abgeſetzt wurden das Schankwirthſchaftsübertragungsgeſuch des Peter Haas don H 3, 19 nach Lutſenring 61 und bes Friedrich Schneider don T 4, 20a nach Beilſtraße 14, ſowie die den Wirthſchaftsbetrieb de⸗ Karl Späth, Langſtr. 68, detreffende Angelegenheit. Feſtgeſetzt wurden der ortsübliche Tagelohn der gewöhnlichen Tagearbeiter und die Beiträge zur Gemeindekrankenverſicherungskaſſe in Seckenheim, ver⸗ beſchieden die Abhör der 1899er Gemeindekrankenverſicherungsrechnung von Schriesheim, ſowie genehmigt die Geſuche des Tobias Herbel und des Adam Wehr IV., Beide in Sandhofen, wegen Errichtung von je einer Schlachtſtätte; ferner die Abänderung der Statuten der Betriebskrankenkaſſe der Südbdeutſchen Juteinduſtrie in Sandhofen, ſowie der der Firmen Eſch cc Cie in Mannheim⸗Neckarau, Karl Leoni in Mannheim, Grün& Bilfinger in Mannheim, Mannheimer Spiegelmanufaktur in Waldhof und Mannheimer Gummi⸗, Gutta⸗Percha⸗ und Asbeſtfabrik. * Ein abſcheuliches Verbrechen. Geſtern Abend wurde auf der Straße zwiſchen dem hiefigen Friebhofe und Feudenheim ein ſechzehnjähriges Mädchen überfallen und vergewaltigt. Die Thäter es follen fünf verheirathete Männer aus Feuednheim ſein— konnten heute früh berhaftet werben. * Techniſcher Verein Mannheim(Zweigverein des deutſchen Be⸗ Techniker⸗Verbandes). Am letzten Sonntag fand unter ſtarker N theiligung eine Exkurſion nach der Brauerei Durlacher Hof ſtatt. Auter Führung des Herrn Braumeiſters J. Loos, welcher den Brauvorgang bis ins Kleinſte erklärte, wurde das der Neuzeit enk⸗ ſprechend eingerichtete Etabliſſement beſichtigt und dürfte wohl jeder Anweſende ein klares Bild der modernen Brauerei bekommen haben. Hierauf wurde auch Gelegenheit geboten, den vorzüglichen Stoff zu prüfen. Herrn Braumeiſter J. Loos ſei an dieſer Stelle für die liebenswürdige Führung beſtens gedankt. * In dem Verein der Burenubeamten und Rechtsanwülte hielt Herr Rechtsanwalt Hch. Weinberg hier geſtern Abend vor einer gutbeſuchten Verſammlung von Mitgliedern des obigen Vereins einen Vortrag aber die Veſtimmungen des neuen Handelsgeſotz⸗ buches. Rebner verſtand es, in leichtfaßlicher und packender Dar⸗ ſtellung die Zuhörer in das von ihm gewählte Thema einzuführen und erntete am Schluſſe ſeines ca. Tſtündigen Vortrages reichen Beifall. * Für die Schwarzwaldfreunde wird die Nachricht bon großem Intereſſe ſein, daß die Wirthſchaft im Belchenhaus wieder eröffnel worden iſt. Die meiſten Wege ſind ſchneefrei und leicht paſſirbar. Gegenwärtig genießt man prachtvolle Ausſicht auf der Höhe. Ein Aufſtieg iſt ſehr lohnend. * Das Kochen nrit Gas bürgert ſich immer mehr ein, und glauben wir, die Hausfrauen neuerdings auf die großen An⸗ nehmlichkeiten und weſentlichen Vorzüge, die dasſelbe gegenüber der Feuerung mit feſten oder flüſſigen Skoffen bietet, auf⸗ merkſam machen zu ſollen, indem wir auf die in der morgigen Nummer enthaltene Bekanntmachung der Direktion der Gas⸗ und Waſſerwerke an dieſer Stelle noch beſonders verweiſen. Welch' große Ausdehnung das Gaskochen in hieſiger Stadt in den letzten Jahren genommen hat, zeigen die Betriebsberichte des Gaswerkes: Es beteug der Koch⸗ und Heizgaskonſum: im Jahre 1894%95 301723 Cubikmeter, im Jahre 1895/96 465 908 Cubitmeter, im Jahre 1896/97 979 640 Cubikmeter, im Jahre 1897/8 1 241674 Cubitmeter, im Jahre 1899 1801103 Cubikmeter, im Jahre 1900 2 448 329 Cubitmeter. Koch⸗ und Heiz⸗ gasmeſſer waren aufgeſtellt: am 1. Juli 1894 601 Stück, am 1, Juli 1895 993 Stück, am 1. Juli 1896 1633 Stück, am 1. Juli 1897 2424 Stück, am 1. Juli 1898 3154 Stück, am 31. Dezember 1899 4437 Stück, am 31. Dezember 1900 6150 Stück. Es wäre jedoch zu wünſchen, daß die Möglichkeit des Gaskochens immer weiteren Kreiſen geboten wäre. Leider iſt dies aber vielfach noch ausgeſchloſſen, weil in vielen Häuſern die erforderlichen Steigleitungen fehlen und ſelbſt in Neubauten oft die Anbringung ſolcher Leitungen Unkerlaſſen wird, obgleich der Koſtenaufwand gegenüber den ſonſtigen Bankoſten ein geringfügiger iſt. Wir möchten deshalb den Hausbeſitzern und Baunternehmern empfehlen, dieſem Gegenſtand eine größere Auf⸗ merkſamkeit zu ſchenken. Sie verſchaffen alsdann ihr en Mietherneine ſehr ſchätztbare Annehmlichkeit und genießen ſelbſt den Vortheil, daßihre Wahnungen geſuchter ſein werden. Aus dem Gronherzogthum. Wolfach, 25. April. Der Rathſchreiber Pfau in der Ge⸗ meinde Kinzigthal hat ſich infolge von Schwermuth in ſeinem Schlaf⸗ eimmer erhängt. * Freiburg, 25. April. Eine zweitägige Uebung führte das Infanterie⸗Regiment Nr. 113 in Freiburg mit 2 Landwehr⸗ kompagnien auf den Höhen des Schwarzwaldes aus. Der Aufſtieg von Buchenbach zum Spirzendobel war inſofern ſchwierig, als dieſer vom Gegner geſperrt war und erſt nach heißem Gefecht erzwungen werden konnte. Auf dem Thurner, wo der Gegner Vertheidigungs⸗ ſtellung mit Artillerie eingenommen hatte, kam es zu längerem Kampfe. Nach der Uebung am erſten Tage bezogen die Mannſchaften in Waldau, St. Märgen und St. Peter Quartiere. Die Truppen mußten ſelbſt abkochen. Am andern Tag fanden die jungen Krieger nach Beendigung des Kampfes den Tiſch gedeckt, denn Wirth Heer⸗ mann zum„Thurner“ hatte ihnen die Mahlzeit bereitet. Nach⸗ mittags gegen 3 Uhr wurde der Heimweg angetreten. Gerichtszeitung. . Manuheim, 25. April.(Strafkammer III.) Vorſ. Hr. Landgerichtsdirektor Wengler. behörde: Hr. Staatsanwalt Morath. 1. Der Maurerpalier Guſtab Günther aus Neuſtadt a. H. ſetzte an dem Gerüſt eines Neubaues auf der Rheingu eine Stütze zu wenig, ſodaß der Borbbelag eine Spannweite von 12 Metern erhielt. ——————— 2—— ein einfaches Frühſtück vor und ein geſatteltes Pferd, das zu ſeiner Verfügung ſteht; er zieht es aber meiſt vor, zu Juß zu promeniren. Er ſpielt dort draußen während des ganzen Nachmiktags den ein⸗ fachen Landedelmann, unterhält ſich mit den Bauern, beſichtigt den Gemüſegarten, die Obſtbäume, die Treibhäuſer, den Holſchlag und dehnt ſeine Spaziergänge oft bis zum Meere aus. Und da paſſirt es denn wohl hin und ſpieder, daß er gar nicht mehr zurück kommnt! Das Abenteuer iſt nicht ſehr alt, es datirt von voriger Woche. Der König twar mit einem Offisier zu Fuß weggegangen, nach dem Meere zu, nachdem er ſeinen Leuten befohlen hatte, anzuſpannen und auf ihn zu warten, damit er bald nach der Rückkehr von ſeinem Ausfluge nach Rom zurückfahren könne. Unterwegs kraf er aber den Fürſten Strozzi von Florenz, der ſelbſt einen prächtigen Automobilwagen lenkte. Als der Fürft den König erblickte, hielt er an, ſtieg vom Wagen und bat den Monarchen, auf dem Wagen Platz zu nehmen. Der König, der bis dahin die Reige des Automobilismus nur don Hörenſagen kaunte, nahm, höchſt beluſtigt, die Einladung an.„Nur ein Heiner Verſuch von einigen Minuten,“ ſagte er. Aber die raſche Fahrt entzückte ihn; er fand die neuen Eindrücke ganz köſtlich, und der Automobilwagen fuhr mit raſender Schnelligkeit gen Rom hitn, jagte unter der ſicheren und geſchickten Leitung des Fütcſten Stroggi durch die Straßen der Stadt und ſetzte vor der Freitreppe des Quirinals den König ab, der etas betäubt war, weit weniger be⸗ täubt jedoch als die Dienerſchaft des Palaſtes, die auch nicht im Traume ahnen konnte, daß Majeſtät in dieſer etwas ungewöhnlichen Weiſe heimkehren würde. Das Schönſte an der Geſchichte iſt aber die Scene, die ſich während dieſer Zeit in Caſtelporziano abſpielte. Als die Offiziere und die Diener den König nicht heimkehren ſahen, glaubten ſie, daß ihm ein Unfall paſſirt oder daß er das Opfer eines Attentats geworden ſei. Man kann ſich ihre Aufregung denken! Mau durchſuchte die Wälder und die Wege bis zum Meere hin. Die Sicherheiksbeauſten, die dem König als Schutz und Schirm bei gegeben waxen, riſſen ſich ſchon vor Verzweiflung die Haare aus als bom Quirinal aus telegraphiſch gemeldet wurde, daß der König Vertreter der Gr, Staats⸗ längſt daheim ſei. In Rom hat man an Bichen Tage viel gelacht, in Caſtelporziano aber nahm man den königlichen Scherz ſehr übel Aſchan'; des Johann Schlegel von f Daß bei einer Belaſtung mit 1500 Ziegeln dieſe Konſtruktion nicht Krönungsmeſſe“ von Liszt mitwirken. — Mauuheim, 26. April. Stand halten konnte, mußte ein Laie ſehen. Der Palier erkannte die Gefahr nicht. Das Garüſt brach richtig zuſammen und der Maurer Karl Herm aus Keiſch, der mit hinunterftel, erlitt Verletzungen, welche eine Arbeitsunfcthigkeit von—14 Tagen bewirk Günther wurde wegen fahrläfſiger Körperverletzung zu einer 901¹ 40 M. oder 8 Tagen Gefängniß verurtheilt. Verth.:.⸗A. Dr. Köhler. 2. Eine Orgie der Brutalität feierten am 15. J an der Wirthſchaft zum„Silbernen Anker“ in Neckarau Rauf⸗ und Saufbolde, der Spengler Karl Joach löhner Valentin Hacker, der Wirth Joh. Georg O Wirth Georg Philiyzp Weidner, alles man ihnen zutrauen ſollte, ſie hätten die Flegeljahre Die Herren, die heute ſehr klein und harmlos auf der Anklagebank ſitzen, hatten am genannten Tage gejägdelt und kehrten gegen A in aufgeräumter Stimmung im„Silbernen Anker“ ein. Sie be⸗ ſtellten Wein, zechten flott drauf los und unterhielten ſich mit der hübſchen Wirthstochter. Joachim ſchlug aber bald einen ſo unan⸗ ſtändigen Ton an, daß dies Mädchen ſich das verbat, den Tiſch verließ und erklärte, zu ſo einem Schweinigel ſetze ſie ſich nicht mehr. Das ärgerte die Geſellſchaft nicht wenig. Man rief dei Mädchen di meinſten Beſchimpfungen hund Hacker f Boden, ſodaß auf dem Cement Gleich darauf kam der Maurer Zimm auf die Scherben und Vas iſt „Was, haltſt Dein Me forderte Zimmermann und wegzugehen. ͤ er Weile, etwa 20 Minuten ſpäter, kam Zimmermann abermals in die Wirthſchaft und wurde von Hacker mit den Worten begrüf Du Lumpenteufel, was thuſt denn ſchon wieder da?“ Als Zimmer⸗ mann, mit den Händen in den Taſchen vor dem Buffet ſtehend, einen Schnaps beſtellte, fing Hacker von Neuem an:„Der hat einen Revol⸗ He⸗ ber in der Taſche. Zimmermann ſagte:„Viſitirt mich doch!“ Die Angeklagten durchſuchten ihm auch thatſächlich die Taſchen, fanden aber nichts. Hacker ſchlug darauf Zimmermann aufs Ohr, daun ſwurde dieſer, obwohl er betheuerte, er wolle gar nichts von ihnen, er ſei Vater von 5 Kindern(Hacker rief darauf: 4 Bankert haſt Du), von allen Vier gepackt, zu Voden geworfen und durch Fauſtſchläge und Fußtritte mit viehmäßiger Rohheit mißhandelt. Diefer Angriff vurde noch ziweimal wwiederholt. Als Zimmermann wieder vom Boden aufka achim nochmals auf ihn zu und ſchlug ihm mit den Worten:„Für fünf Mark kann ich Dir auch noch eine geben“, rüber und nüber auf die Backen. Zimmermann ging dann blutend zum Arzte, um ſich verbinden zu laſſen. Auf der Rückkehr von dort begegnete ihm die Geſellſchaft und Hacker konnte es ſich nicht verſagen, einige Steine aufzuheben und nach dem gemeinſamen Prügeljungen zu werfen. Zimmermann war 22 Tage arbeits⸗ unfähig. Das Schöffengericht verurtheilte die Theilnehmer der Jagd⸗ und Raufgeſellſchaſt zu je 1 Mongt Gefängniß. Sie hatten die Stirn, gegen dieſes ganz ur Atnißmäßig milde Urtheil 2 es fie rufung einzulegen, allein d Katz) Selb jr. und.⸗A. Dr. Bebpeislage irgend etwas zu Gun Staatsanwalt bedauerte lebhaft, 8 rufung eingelegt habe; denn die Strafen ſeien viel zu niedrig, und das Gericht, welches die Berufung natürlich verwarf, ſchloß ſich dieſem Bedauern mit voller Ueberzeugung au. Die Nebenklage des Verletzten war durch.⸗A. Dr. Jordan verttoten. 3) Der 46 Jahre alte Landwirth Georg Sp onagel von Heddesheim wetterke am 26. Februar d. J. im„Badiſchen Hof“ da⸗ ſelbſt wegen eines Strafzettels, den er erhalten, wobei er u. A. ſchrie:„Ich würde Jedem auf's Maul hauen, der hereinkomutt“, und verband damit eine beleidigende Aeußerung über den Groß⸗ herzog. Sponagel erklärte heute auf die Anklage der Beleidigung des Landesherrn, er habe ſich nur verſprochen. Sein Widerſacher Bolleyer, dem er den Strafzettel zu verdanken hatte, habe den Spitz⸗ namen„Kaiſer“, während deſſen Frau„Großherzogin“ genannt werde(ſeltſame Europäer, dieſe Heddesheimer Milchverbeſſerer)⸗ Er habe den Bolleher gemeint und Kaiſer ſagen wollen, es ſei ihm aber das Wort„Großherzog“ entſchlüpft. Obwohl dem Angeklagten dieſe Entſchuldigung weder ſofort nach der Entgleiſung, noch bei ſeiner Vernehmung durch den Gendarmen eingefallen war, hielt das Gericht die Möglichkeit, daß es ſo geweſen, doch nicht für ganz aus⸗ geſchloſſen, verurtheilte aber den Angeklagten wegen groben Unfugs zu 4 Wochen Haft. Vertheidiger:.⸗A. Dr. Wittmer. 4) Der auf dem Inſultheimer Hof bedienſtet geweſene Fuhr⸗ knecht Heinrich Seemuth aus Altlußheim pflegte, wenn er Zucker⸗ rüben nach Waghäuſel fuhr, ſeinen im Dorfe wartenden Kindern ein Duantum davon herabzuwerfen. Das Schöffengericht hatte ihm wegen Unterſchlagung 14 Tage, ſeiner Frau Barb. Seemuth wegen Anſtiftung zur Hehlerei und Hehlerei ebenfalls 14 Tage und ſeiner Tochter Margarethe 4 Tage Gefängniß zudiktirt, während der Fuhr⸗ knecht Karl Schwenn, der es ebenſowenig genau mit den Zuckor⸗ rüben genommen hatte, 7 Tage erhalten hatte. Die Berufung der Vier wurde als unbegründet verworfen, 5) Die Berufung des Taglöhners Ludwig Vay, der wegen Bedrohung 3 Wochen Gefängniß erhalten hatte, wurde als unbe⸗ gründet verworfen. 8 6) Der Taglöhner Joſef Pfeifferer war von den Schöffen wegen Körperverletzung zu 14 Tagen Gefängniß verurkheilt worden. Mit ſeiner Verufung erreichte Pfeifferer, daß das Verfahren ein⸗ geſtellt wurde, da die Sache durchaus unklar iſt. —— daß der Amtsanwalt Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Frau Walter⸗Choinanus, die an der hieſigen Hochſchule für Muſik als Geſanglehrerin wirkt, iſt zur ſoliſtiſchen Mitwirkung bdet dem heffiſch⸗pfälziſchen Muſikfeſt und bei der Tonkünſtlerverſammt⸗ lung des Allgemeinen deutſchen Muſikvereins, die dieſes Jahr in Heibelberg ſtattfindet, eingeladen worden. In Worms wird Frau Walter u. A. die Alk⸗Solopartie in Kkughardt's„Zerſtörung Jeruſalems übernehmen. In Heidelberg wird die Künſtlerin in Wolfrum's„Weihnachtsmyſterium“ und in der„Ungariſchen — Die Noben der ſchönen Otero. Die ſchöne Otero iſt für die Pariſer Schneiber eine vortreffliche Kundin. 1897, 1898 und 1899 hat ſie bei einem großen Schneider füt 27 605 Francs Roben und Mäntel beſtellt, darunter wahre Pracht⸗ 9255 zum Preiſe von 1500 Franes und darüber, die den Neid a odedamen erregen müſſen; wir erwähnen nur: eine Robe aus mib, Blumen beſticktem roſafarbenem Taffet auf roſafarbenem Lüberkgh Grund, Preis 1400 Franes; einen großen Mantel aus ſchwarzem Satin, mit Gagat vergtert, für 2000 Francs; eine Abendrobe, weiße Spitzen aus roſafarbenem Grund, Preis 1600 Franes; einen Kragen aus ſtrohgelbem Sammet, mit Roſen garnirt, Preis 2000 Franes; eine Robe aus bemaltem Seidenmuſſelin, 1000 Frattes U. ſ. w. Die Rechnung von 27 605 Francs wurde dem Schneider anſtandslos bezahlt. Bemängelt wurde nur ein gelbes Spitzenkleid, das 900 Franes koſten ſollte. Die Spitzen hatte Frl. Otero ſelbſt Als das Kleid fertig war, fand die intereſſante Spanierin, aß es nicht paßte. Der Schneider erbot ſich, die gewünſchten Aenbde⸗ rungen vorzunehmen; inzwiſchen fand aber der Ball, für⸗ welchen das Kleid beſtimmt war, ſtatt, und Frl. Otero war genöthigt, ihn — man kann das Fürchterliche kaum ausdenken!— in einem alten Balltleide zu beſuchen. Nach dem Balle weigerte ſie ſich, das gelbs Spitzenkleid anzunehmen, und ſtrengte gegen den Schneider einen Prozeß an(ſie iſt im Prozeſſiren mit Kleidermachern kein Neulingl), indem ſie die Rückzahlung der 900 Francs und die Herausgabe ihrer Spitzen berlangte. In der Klagebeantwortung erklärke der Schneider daß er die Robe nur deshalb nicht rechtzeitig liefern konnte, weil Fel, Otero nicht zu den Anproben gekommen ſei; ſie habe alſo ſich ſelbt die Verzögerung der Lieferung zuzuſchreiben. Der zſenereen Prozeß gelangte dieſer Tage zur Verhandlung, der Gerichtshof konnte aber zu keiner Entſcheidung kommen und ordnete für die nächſte Verhandklung, die in acht Tagen ſtattfinden ſoll, das perſön⸗ liche erſcheinen der Parteien an. Wenn eine hübſche Dame als⸗ Klägerin oder Beklagte in Frage kommt, halten die Pariſer Richter immer das perſönliche Erſcheinen der Parteien für dringend noth⸗ wendig; man hat ſonſt in den Civilkammern ſo ſelten Gelegenheit, Im Laufe der Jahre 2 ſich zu amüſiren„ Für Bet nd⸗ in ll tuig in gen 1 *— Malt, ein, Apri Univerſttätsnachrichten. Heidelberg. An der hieft verſität wird ſich am 27. d. Mis. Dr. C. Hesbost für Foologie Habflitiren. In Landau fand in dieſen Tagen ein Konzert der Särgortn Frl. FZrieda Ludwig ſtatt, das bei Publikum und Kritik eine warme Aufnahme fand. Frl. Ella Jonas aus Mannheim hatte die Klavierbegleitung übernommen. Sinige Zeilen darüber ſei 1 Berichten hier abgedruckt: In der Pianiſtin Frl. Glla Mannheim hatte die Konzertgeberin eine durchaus artnerin und Begleiterin gefunden, die den Stimmungs⸗ n berſchiedenen Kompoſitionen wirkſam zum Ausdruck brachte und auf die Vortragsweiſe und Eigenart der Sängerin mit großem Verſtädniß einging. Auch als Soltſtin bewährte ſich Frl. Jonas. Unterſtützt durch ein anſcheinend unfehlbares Gedächtniß und vollendeter Technik, und begabt mit vielem Temperament und reifer Auffaſſung geht die junge Dame mit großer Entſchloſſenheit und Selbſtbewußtſein an ihre Aufgabe. Der nackte Victor Hugo. Man berichtet aus Paris: Der Victor Hugo von Rodin ſetzt die Beſucher des Salons der„Socists nario⸗ nale“ in nicht geringes Erſtaunen; man fragt ſich, warum der be⸗ auer den großen Dichter vollſtändig nackt dargeſtellt hat. Idee gehabt, Victor Hugo ſo darzuſtellen, wie man es e iech und Roms that. Das Merk⸗ yt der einzige franzöſiſche Bildhauer int, Vietor Hugo nackt wie einen heid⸗ 3 das Komitee für das Victor Huga⸗ We ſchrieb, war alle Welt über einen der r der Jurh unterbreitet wurde, verblüfft. Auch dieſer te einen ganz nackten Vietor Hugo dar, und noch dazu zu Pferde! »Dichter ritt eben, eine Lyra in der Hand haltend, die Stirn niit er bekränzt, ganz einfach einen Pegaſus. Dieſer Entwurf e jedoch nicht angenommen; er ſtammte von Falguisre. Daß die beiden begabten Bildhauer Rodin und Falguidre, die einander ſo wenig ähnlich waren, auf dieſelbe Idee kamen, Vietor Hugo ganz nackt darzuſtellen, iſt jedenfalls ein eigenartiges Zuſammentreffen. Die Fangtiker der„Natürlichkeit“ aber können ſich die Köpfe zer⸗ brechen. Es iſt eine Preisfrage: iſt Victor Hugo auf dieſe Art natürlich dargeſtellt oder nicht? Die preußiſchen Gärdeoffiziere gegen die„Woche“. Die Zeit⸗ ſchrift„Die Woche“, ſo ſchreibt man aus Berlin, wurde vor einiger Zeit im Offizierskaſino des erſten Garde⸗Regiments verboꝛen. Dieſem Verbotk haben ſich inzwiſchen auch andere Offizierskorps der Garde angeſchloſſen, und zwar auf Anregung des Kommandanten des erſten Garde⸗Regiments. Ueber die Gründe dieſes Vorganges oc⸗ fährt man jetzt Folgendes: Das Offizierskorps des erſten Garde⸗ Regiments fühlte ſich dadurch verletzt, daß der Schriftſteller Eruſt Wichert anläßlich ſeines ſiebzigſten Geburtstages in der„Woche“ eine kleine Geſchichte aus Lithauen veröffentlichte, in der er erzählt, daß ein Hauptmann die Braut ſeines Burſchen verführte, worauf che derart in Aufregung gerieth, daß er ſich erſchoß. In zierskreiſen iſt man der Meinung, daß ein preußiſcher Haupr⸗ mann niemals ſo ehrlos ſein könne, und erließ daher das Verbot. Das wiedergefundene Portrait der Herzogin von Devonſhire von Gainsborough iſt nunmehr für 600,000 Mark an J. Pierpont Morgan verkauft worden. i 8 Alrt Die Nachrichten über die Anerbieten für das berühmte Bild, die die beiden amerikaniſchen Millionäre Morgan und W. A. Clark, die rivaliſirende Kunſtſammler ſind, gemacht haben, beſtätigen ſich zugleich. Morgan bot zuerſt 500,000 Mark für das Gemälde, worauf der Senator und Kupferkönig Clark 600,000 Mark als Höchſtpreis bok. Darauf erklärte Morgan un⸗ verzüglich, daß auch er 600,000 Mark zu zahlen gewillt ſei, und da er immer ein guter Käufer koſtbarer Kunſtwerke iſt, hatte er das Vorkaufsrecht, und es wurde ihm der Gainsborough zugeſprochen. Morgan machte es zur Bedingung, daß die Echtheit des Bildes ganz zweifellos nachgewieſen ſein müſſe; es ſcheint alſo, als ob dies go⸗ ſchehen iſt. Unfreiwilliger Vandalismus. In Paris war in dieſer Woche ein ſchauerliches Gerlücht verbreitet: in dem Salon der Vereinigung der franzöſiſchen Künſtler, der gegenwärtig für die Gröffnung fertig⸗ „geſtellt kbird, ſollten zwei Gemälde durch einen„Akt des Vandalis⸗ mus“ vollſtändig vernichtet worden ſein. Es handelte ſich aber höchſtens um unfreiwilligen Vandalismus. Die Stubenmaler, die die Decke eines Ausſtellungsſaales anſtreichen ſollten, hatten aus Unachtſamkeit zwei oder drei Tropfen Mauerfarbe fallen laſſen; einer dieſer Tropfen fiel auf das Auge eines Frauenbildniſſes don Jules Lefebore, ein anderer auf die Naſenſpitze einer Frauengeſtalt bon Landeau. Anſtatt den Schaden ſofort zu melden, machten ſich die„Maler“ ſelbſt an die Arbeit. Ihre Bemühungen, die Flecken zu entfernen, waren zwar von Erfolg gekrönt, ſie hatten aber gleich⸗ zeitig auch das Auge beztv. die Naſenſpitze der fleckigen Damen enk⸗ fernk. Die Sache iſt aber nicht ſehr ſchlimm, und die lädirten Frauen werden in Kurzem wieder präſentabel ſein. Es iſt wirklich Schado, daß das Studium der Stubenmalerei keine genügende Vorbereitung für das Studium der Portraitmalerei iſt! Die Frühjahrskonzerte des Geſangvereins in Baſel finden, wie wie man uns ſchreibt, am 11., 19. und 13. Mai ſtatt; das Ora⸗ torium Judas Maccabäus bon Händel kommt Sonntag, den 12. Mat, Abends 4% Uhr, im dortigen Münſter zur Aufführung durch den großen gemiſchten Chor, unter Beiziehung eines kräftigen Krlaben⸗ chors für das bekannte:„Seht er kommt im Siegesglanz!, und unter Mitwirkung ausgezeichneter Soliſten. Neben der Kammerſängerin Frau Rückbeil⸗Hiller und dem Leipziger Tenoriſten Herrn Entil Piucks wird ſowohl in der Aufführung des Judas Maccabäu⸗ (Sonntag), als auch im Künſtlerkonzert(Montag, 13. Mai, Abeuds 6 Uhr lein beſonderes Intereſſe in Anſpruch nehmen), daßz Ehepa dr Dr. Kraus⸗Osborne, deſſen Duette zum Vollendetſten gehören, was Sangeskunſt leiſten kaun. Mit großer Jreude finden wir auf deint Programm des Künſtlerkonzertes auch das Frankfurter⸗Trio der Herren Prof, Kwaſft(Piano), Ad. Rebner(Violine), Johannes Hegar(Violoncell), das erſt jüngſt in Paris mit großem Erfolge gaſtirte. Neneſte Nachrichten und Celegraume. Karklsruhe, 28. April. Der Kakſer wird, wie die Bad. Pr. erfährt, am Montag, 6. Mai, zu kurzem Beſuche bei dem Großherzogspaare hier eintreffen.— Der Prinzregent von Bohern hak an den Großherzog folgendes Telegramm gerichtet: „Zu Deinem Jubeltage, an welchem Du auf eine ſechzigfährige glanzvolle militäriſche Thütigkeit zurückblickſt, ſpreche ich Dir meine aufrichtigſten und herzlichſten Glückwünſche mit dem Bei⸗ fügen aus, wie ich Verfügung getroffen habe, daß D ein Reg 5 ment fortan den Namen„Großherzog Friedrich von Baden zu führen habe. Ich darf hierbei wohl zum Ausdruck bringen, wie ich der feſteſten Ueberzeugung lebe, daß das Regiment, welches eine hervorragend rühmliche Vergangenheit hat, ſich auch ſeines künftigen Namens ſtets würdig erweiſen werde.“ * (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeiaers.“ * Stultgart, 26. April. Im Landtag erklärte der Miniſter des Innern, daß die Regierung aus ganz uüberwiegend ſozialen, finanziellen und praktiſchen Gründen daran feſthalte, die Verſicherung der landwirthſchaftlichen Unter⸗ nehmer beizubehalten. * Bonn, 26. April. B Der Kaiſer empfing heute Vor⸗ mittag den ſtellvertretenden Chef des Militärkabinets General von Hülſen⸗Häſeler. Später hörte der Kaiſer Vorträge. An der Frühſtückstafel nahmen der Kronprinz und der Erz⸗ diſchof von Köln theil. Heute Abend gedenkt der Kaiſer die Kneipe des Corps Boruſſia zu beſuchen. Der Kronptinz wurde heute Vormittag als Conkneipant in das Corps Boruſſia aufgenommen. *Krefeld, 26. April. Die Stadtverordnetenverſammlung gen Unt⸗ GSeneral Auzeies 9, Seite! 4. *Berlin, 26. April. In der Kanalkommiſſion den Latibtaſs euflürte Jraf Zimbung⸗ Stitum, nach wie vor mit ſeinen polltiſchen Freunden gegen den Mittel⸗ landkanal ſtimmen zu müſſen. Nächſte Sitzung 80. April. * Berlin, 26. April. Die Reichstagskommiſſion für das Weingeſetz nahm zu Paragraph 4 denAntrag Andrix u. Gen. an, wonach auch zur Schaumweinfabrikation kein Kunſtwein verwendet werden darf. Wien, 26. April, Der von Wien geſtern Abend nach Krakau abgehende Schnellzug wurde heute Nacht bei der Station Pole von einem Güterzug geſtreift, wodurch die Lokomotive und die letzten 3 Wagen des Schnellzuges entgleiſten. Der Lokomotivführer des Güterzuges wurde getödtet, 9 Reiſende und Bahnbedienſtete wurden verletzt. Budapeſt, 26. April. In dem Alſoſajeor⸗Berg⸗ werke der Rima⸗Muranhwo⸗Eiſenwerkgeſellſchaft wurden durch eindringenden Schlamm 7 Arbeiter verſchüttet. Zwei bisher todt herausbefördert worden, an der Rettung der Uebrigen wird gearbeitet, * Bukareſt, 26. April. Die„Agence Roumaine“ erklärt, das in Amerika und England verbreitete Gerücht über das Attentatauf den König von Rumänien ſei voll⸗ kommen unbegründet und darauf zurückzuführen, daß eine geiſteskranke Perſon Steine gegen das Fenſter des Erd⸗ geſchoſſes des Schloſſes feuerte. * Newyork, 26. April. Der„Newyork Herald“ meldet aus Rio de Janeiro: Nachrichten aus dem Staate Maran⸗ hao zufolge griffen die Indianer die dortigenchriſtlichen Niederlaſſungen an. Es entſpann ſich ein Kampf, in welchem 200 Chriſten getödtet wurden. *. ** Die Exploſion in Griesbeim. Griesheim, 26. April.(11 Uhr Vorm.) Die Kataſtrophe hat leider weit mehr Menſchenleben ge⸗ fordert, als geſtern Abend angenommen wurde. Bis jetzt wurden 80 Leichen geborgen. Man glaubt, daß noch mehr Todte unter den Trümmern ſich befinden, ſo daß ſich die Geſammtzahl der Leichen auf 100 belaufen dürfte. Heute Morgen gegen halb 11 Uhr wurde das Signal gegeben, daß die Einwohner und ſämmtliche an⸗ weſenden Perſonen Griesheim ſofort zu verlaſſen hütten, da eine Exploſion der großen Benzinlager befürchtet wird. Frankfurt a.., 26. April,(1 Uhr Nachm.) Ueber die Kataſtrophe in Griesheim wird weiter gemeldet: Heute Nacht erfolgte um 3 Uhr eine neue Exploſion, die weiteren beträcht⸗ lichen Schaden anrichtete. Da ſehr ſtrenge Abſperrungsmaßregeln getroffen waren, iſt durch dieſe neſſe Exploſſon Niemand verunglückt. Die Rettungsarbeiten werden mit aller Energie, aber größter Vorſicht kortgeſetzt, da jeden Augenblick neue Exploſtonen zu befürchten ſind, Daraus erklärt ſich auch, daß die Bergung weiterer Opfer äußerſt mühſam iſt. Die Angaben hieſiger Blätter, wonach die Zahl der Todten bereits 80 betragen ſoll, ſind mit Vorſicht aufzunehmen, da die genaue Anzahl noch nicht annähernd feſtzuſtellen iſt. Die gewaltigen Trümmerhaufen er⸗ ſchweren das Rettungswerk in hohem Grade. Der Oberpräſident der Provinz Heſſen⸗Raſſau und der Polizeipräſident begeben ſich an Ort und Stelle. Man ſchätzt die Zahl der Todten auf 20—25, die der Schwerverletzten auf 35, der Leichtverletzten auf 150. Der Braud dauert noch fort, da man an ſeinen Herd wegen der Größe der Gefahr nicht herankommen kann. EGine gewaltige Menſchen⸗ menge umlagert während des Vormittags die Unglücksſtätte. Um 10½ Uhr wurde das Signal gegeben, daß die ganze Einwohnerſchaft und alle Uebrigen im Orte Befindlichen Griesheim ſofort zu verlaſſen haben, da die Exploſion der über 500,000 Literenthalten⸗ den Benzinbehälter befürchtet wurde. Die Menſchenmaſſen ſtoben in paniſchem Schrecken auseinander. Es ent⸗ ſtand an den Eingängen zur Fabrik ein furchtbares Gedränge, in dem mehrere Perſonen, meiſtens Frauen und Kinder, zu Boden geſchleudert wurden.— Alles flüchtete aus den Häuſern nach Frankfurt und Höchſt zu. Die Feuerwehren, Gendarmerte und Rettungsmannſchaften rückten von der Unglücksſtätte ab. Auch das Militär verließ den Griesheimer Exerzterplag. Der Eiſenbahnverkehr von Griesheim nach Frankſurt und Höchſt iſt neuerdings unterbrochen. Auf dem hieſigen Hauptbahnhof umſteht eine gewaltige Menſchenmenge die Bahnſteige für den Eiſenbahnverkehr in der Richtung nach Griesheim, um Näheres zu erfahren. Bis jetzt, 1 Uhr, iſt noch kleine weitere Exploſton erfolgt. Frankfurt a.., 26. April. Um 10 Uhr Vormittugs iſt neuerdings ein Gztrazug mit Sanitätsperſonal nach Griesheim abgegangen. Die Löſchmannſchaften werden ab⸗ gelöſt; die Abſperrung gefährdeter Punkte wird aufrechterhalten. Man hofft beſtimmt, im Laufe bes heutigen Vormittags eine an⸗ nähernd genaue Verkuſtliſte aufſtellen zu können. Manche, die ſich im erſten Schrecken geflüchtet hatten und als verunglückt galten, ſind heute früh zu ihren Angehörigen zurückgekehrt. Wie jetzt bekannt wird, ſind durch den Exploſionsdruck mehrere Kinder in den Main geſchleudert und erkrunken. Unter den Opfern der Kataſtrophe befindet ſich eine Anzahl Feuerwehr⸗ leute. Der Kommandeur des 18. Armeekorps, Epeelleng Lindequiſt, verweilte längere Zeit an der Unglücksſtätte.— Die Brandſtätte iſt auch heute morgen bon Angehörigen und Schauluſtigen dicht um⸗ lagert. In der Fabrik ſind 1600 bis 1800 Arbeiter beſchäftigt.— Die private Wohlthätigkeit wird in großem Umfange eingreifen müſſen ankfurt a.., 26. April, 5 Uhr Nachm. Aus Gries⸗ heim wird weiter gemeldet, daß die Zahl der Todten nicht überſteigen dürfte. Möglicherweiſe befinden ſich unter den Trümmern noch einige Leichen, die aber obige Zahl nicht weſentlich ſteigern dürfte. Von den Todten, die zumeiſt ſchrecklich verbrannt ſind, wurden bisher 12 agnoszirt, darunter Chemiker Dr. Jakob., Unter den Schwerverletzten befinden ſich der Direktor des Wertes und 4 Chemiker. Die Zahl der Schwerverletzten iſt ſehr groß. Im Frankfurter Krankenhaus befinden ſich gegen 40, im Höchſter Krankenhaus über 20 Schwerberletzte. Die Verletzungen beſtehen zumeiſt aus komplizirten Knochenbrürhen, Schädelbrüchen und Vrundwunden. An dem Aufkommen berſchiedener ſchwer Verletzter wird gezweifelt. Die Gebäude, in denen die Erploſion ſtattfand, ſind völlig vom Erbboden wegraſirt. Zahlreiche Obdachloſe, die gu⸗ meiſt während der Nacht mit ihrer wenigen Habe unter freiem Himmel kampirten, werden, ſoweit als möglich, in Frankfurt unter⸗ gebracht. Oeffentliche und private Mildthätjgkeit iſt in Aktion ge⸗ bracht. Eine weitere Exploſion erfolate bisher hat endgiltig den Bau eines Rheinhafens für 11 Mill. Mark beſchloſſen. Lalchkt Der Burenkrieg. onben, 28. Nprü. Die„Times“ melbdei am No 5 8 Seuekal vom 23..: Roos⸗Senekal, woſelbſt diz vor Kurzen Scha lk Burger und die Regierung der Buren ihren Siß hatten, iſt geſtern von Oberſt Pulteney beſetzt worden. Der Land⸗ droſt und 50 Mann ergaben ſich ſofort; ſpäter haben ſich noch 50 Mann ergeben. * 1 2¹ Sur LTage in China. * London, 26. April. Die„Times“ meldet aus Peking vom 24..: Der Geſammtbetrag der Entſchädigungs⸗ forderungen, welche die Geſandten anmeldeten, beläuft ſich bereits auf mehr als 65 Millionen Pfd. Sterl. Die Forderung Rußlands beträgt 16,9 Millionen für Kriegskoſten und Be⸗ ſchädigung der transmandſchuriſchen Bahn und 1,2 Millionen für Verluſte von Privaten; für jeden Monat nach dem 1. April 1901 werden weitere 200 000 Pfd. verlangt. Italien ver⸗ langt eine Entſchädigung von 2 800 000 Pfo. und 100 000 Pfo. für jeden Monat nach dem 1. Mai 1901 ſowie noch 160 000 Pfd. Sterl., falls die Räumung nicht vor dem nächſten Winter ht b erfolgt iſt und 1,14 Millionen zur Entſchädigung Pribogter. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft. In der geſtern ſtattgehabten Generalverſammlung, in welcher 2783 Actien vertreten waren, wurden ſämmtliche Anträge des Vorſtandes und Aufſichtsrathes einſtimmig zum Beſchluß erbhoben und gelangk demzufolge für das Geſchäftsjahr 1900 eine Dividende von M. 60 pro Aetie(6 /% zur Auszahlung. Im Uebrigen verweiſen wir auf das Inſerat in heutiger Nummer. Mannheimer Effektenbörſe vom 26. April. In Aetien der Spar⸗ und Creditbank Landau war Geſchäft zum Courſe von 135% Außerdem waren von Bank⸗Actien geſucht: Slddeutſche Bank zu 109 o% und Pfälz. Bank zu 129.25%(129.50.). Von Induſtrie⸗ Aetien ſtellten ſich höher: Portland⸗Cementwerke, Heidelberg 137 G. niedriger notirten: Emaillirwerke Maikammer Eours: 108 B. Getreide. Mannheim, 25. April. Die Tendenz war bei ſteigenden Preiſen und größeren Nachſragen der Mühlen ſehr ſeſt. Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska M. 165—137, Südruſſiſcher Weizen M. 133—150, Kanſas M. 133—41837, Redwinter M. 137—1838, La Platg M. 132—186, feinere Sorten M. 138—139, Rumäniſcher Weizen M.—.—, ruſſiſcher Roggen M. 107— 108, neues Mixed⸗Mais M. 99, La Plata⸗Mais M. 9ʃ, Ruſſtſche Futtergerſte M. 101, amerik Haſes M. III, ruſſiſcher Hafer M. 106—109, Prima ruſſiſcher Hafer M. 119 bis M. 125 Frankfurter Effekten⸗Soeietät vom 25. April. Oeſterr, Crebit 218.80, Diskonto⸗Kommandit 190.,10, Darmſtädter Bank 134.70, Dresdner Bank 149.60, Berliner Handelsgeſellſchaft 154.80, Wienet Bankverein 124. Staatsbahn 148.40, Lombarden 24.60 Gotthard 168.80, Jura⸗Simplon 101.50, Anatol. Eiſenb. 87.70, Zproz. Mexie kaner 27,10, öproz. amort. Mexikaner 42, 4proz. Serben 69.40, Con⸗ cordia 287, Harpener 180.70, Oberſchlef. GEiſen⸗Ind. 124.50, Bad, Zuckerfabrik 82.30, Buderus Giſenwerke 112.50 Helios Elektr.⸗Gef 68. Frankfurt a.., 26. April. Kreditaktien 218.30, Staatss bahn 148.40, Lombarden 24.70, Egypter——, 4% ung. Goldrents 99.—, Gotthardbahn 163, Disconto⸗Commandit 199.90, Laura 216.30, Gelſenkirchen 181.—, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 154.10. Tendenz: rubig. Berlin, 26. April.(Eſſettenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktten 217.75, Staatsbahn 148 30, Lombarden 24.40, Diskonto⸗Commandit 189.50, Laurahütte 215.90, Harpener 181,40, RuſſiſcheRoten— Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafenverkehr vom 24. April, Hafenbezirk Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt don Ladung Zu 8 v. d. Grbn W. Egan 8 Rotterdam Stlckgüter 2400 rmers Gebr. Fendel 10 Köln 1060 rank Juduſtrie Ruhrort 5 4500 Jangarts Katharing Rotterdam Getrelde 124⁰ꝑ Blbſer Nynbeurtpaart 11 15 18869 Loh M. Stinnes 44 Ruhrort Kohlen 28800 Hafenbezirk III. Stelz Clemm FJagſtfeld Steinſalz 378⁴ Maria Aung Antwerpen Stückgut väfer Friederike Jagſtfelb Stein ſalz 9350⁰ Salm Dr. Falk Rotterdam Stückg. Getr. Engler Schmitt Heilbron Steinſal) 2334 5 Ilſcher Hellbronn 8 10¹ Clormaun Chriſtine Jaagſtfeld 7 2000 Gieſen Angnes Nuhrort Kohlen 22000 Dovermann Kaiſer Wilhelun 15 Kohlen 2000% Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Philadelphia, 25. April. Drathbericht der Red⸗Star⸗Line in Antwerpen.) Der Dampfer„Schwitzerland“, am 11. April von Antwerpen ab, iſt heute hier augekommen. 8 Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplaß Nr. 11, Gen Mannheim, 26. April. e de e Soll. „„nCCCCTTTT Mannheimer Tampfſchleppchiſpfahrt-Geſeſſchaft Dezember 900. 5 Gewinn- und Vexlust. Abschluss am 3l. 2 An Allgemeine u. Verwaltungskoſten 97.439 52. Per Vortrag von 1399 55 5 5,692 20 „ Betriebs⸗Ausgaben:„ Frachten⸗Conto 1,915,24780 a) für Beſoldung der Kapitäne und„ Schlepplohn⸗Conto 5553 88,667 81 Mannſchaften u. Löhne der Stations⸗ ſteuerleute. 0. 411,028 76 p) für Kohlen i 5 359,52017 e) für Reparaturen, Erneuerungen und Abſchreibungen. 224,665 82 d) für laufende Schiffsbedürfniſſe und Materialien aller Art und Betriebs⸗ unkoſten 5„231,161 2³ e) für Agenturkoſten 48,316 78f 1) für Beiträge zur Krankenkaſſe, Unfall⸗ verſicherung, Alters⸗ und tätsverſicherung 17,18122 „ Schlepplohn und Schiffsmiethe an Fremde 8 8 N 315,825 25 „ Stenern 31,69410 „ Zinſen 5* 11,879 31 55. Aeberſchuß 2 260.84515 2,004,507(81 2004.60781 Actiya. Bilanz per s 31. Dezember 1900. passiya In der heutigen Generalverſammlung, in welcher 1 2784 Aetien vertreten waren, wurde die Auszahlung einer ividende von M. 60.— pro Actie für das Geſchafls⸗ 35 1900 beſchloſſen. Nach dem Reſultat der Wahlhandlung wurden als Mitglioder des Aufßichtsrathes die durch das Loos zum Austritt beſtimmien Herren: PDr. Karl Diffené, Kommerzienrath Vietor Lenel wieder⸗ und Herr: Carl Hagenbucher ir. in Heilbronn Reu gewählt. Als Reviſoren wurden die Herren: Auguſt Imhoff, Ernſt Laemmert und als Stellvertreter Herr: Conrad Nenner gewählt. Wir bringen dies zur Kennkniß der Actionäre mit dem Anfügen, daß die Dividende bei den Herren H. L. Hohenemſer& Söhne hier oder bei den Herren W. H. Ladenburg& Söhne hier von heute ab in Empfang genommen werden kann. Der Aufſichtsrath unſerer Geſellſchaft beſteht aus den Herren: Dr. Karl Diffene hier, Präſident, Kommerzienrath Vietor Leunel hier, Vice⸗Präſident, Carl Hagenbucher jr. in Heilbronn, Louis Hirſch hier, Ludwig Hohenemſer hier, Geh. Kommerzienrath Carl Ladenburg hier, Kommerzienralh Herm. Schrader hier. Mannheim, den 25. April 1901. iſt das beſte, beliebteſte und unſaädlichſte Putz⸗ Amittel der Gegenwart. ber in allen Coloutal⸗ waaren⸗, Drogen⸗ und 70 Seifenhandlungen vor⸗ räthig. 81675 General⸗Vertrieb: MaxSchrank. Frankfurt./2. nann Nachf., Magbeburg 1 Teunneſ 1 L 1 offen u. in Flaſchen, nur bei Ludwig ck Schültnelm, Drogenhandlung, A, u. Fil ale weee 4. 7704¹ Läuft miehit an. rzctigt Baschglanz. ereift nicht an. en M4, 7. Ernst Levi M, 7. Band- u. Seidenwaaren. 80501 E 22 9 80 An Schlepper⸗Conto(7 Raddampfer und Per RNetiencapital⸗Conto J3,600,000— 6 Schraubendampfer) 919,000—„ Capital⸗Reſervefond⸗Conto.„360,000— 17 Schlepptähne⸗Conto(60eiſerne Kähne) 2,593,000—[[[„ Cautions⸗Conto 114,768 05 „ Conto für Geräthe der Werkſtätte 22,000—-[[[„ Conto zu Unterſtützungszwecken 27.522— 1 5 5 des Magazins 2,000—„ Diverſe Creditoren 397,91847 15 Mobilien und Bureau⸗„ Gewiun⸗ und Verluſt⸗Conts 260,84515 Geräthe 13 000— Conto für Geräthe der Werfthallen 16,000— „ electriſche Krahnen und Beleuchtungs⸗Anlage der Werft⸗ hallen 5 93,500— „ Conto für Schiſfs⸗Hebegeräthe.500— „ Gebäude⸗Conto„Mühlau!“ 62,000— „ Immobilien⸗Conto„Europ. Hof“ 263,000— in Rotterdam. 199,18670 „Conto für eleetriſche Beleuchtungs⸗ anlage des„Europ. Hofes“ 15,000— „ Material⸗Conto(Vorräthe) 185,369 92 „ Caſſa⸗Conto(Hauptkaſſe und Reiſe⸗ kaſſen der Kapitäne und Schiffer) 11,568 86 „Frachtkarten⸗Ausſtändee 35,740 48 „ Effekten⸗Conto 48,000— 1 Berſicherungs⸗Prämien Gorteag des unverbrauchten Antheiles) 860 35 2. Diverſe Debitoren 280,867 3⸗. 14.761/013 7 14761,048 67 Naannhefmerhampfschleppschfffaarts Standes rositter⸗Ehronik. Maunheim⸗Neckarau. 608bllschaft J. April. Verkündete: 17. Kaver Zimmermann, Schreiner u. Regina Imhoff. zoſef Müller, Fabrikkontrolleur u. Anna Jakubei. 10 ohannes Vollmer, Zimmermann u. Marg. Mayfarth. 17. Georg Rapp, Ziegler u. Barb. Gödelmaan. 19. Math. Lauer, Schußhmacher u. Joſeſine Mackert. 18. Adam Hagendoru, Eiſenbahnarb. u. Julians Schwab. Aprll. Getraute: 20. Gg. Ad. Kochenburger, Schreinergeſelle u. Eliſe Hel⸗ miuger. 20. Ludwig Knapp, Schneidermetſter u. Anna Kath. Fleck. 20. Joſef Göttge. Tabakarb. u. Frieda Roth. 20. Albert Auton Koſt, Schneidermeiſter u. Maria Magd. Schlauch. April. Geborene: 16. d. Portier Friedrich Manale e. S. Rudolf Otto. 18. d. Taglöhner Peter Werdan e. S. Franz Friedrich. 18. d. Fabrikarb. Pailipp Schaaf e. S. Joſef. 18. d. Metalldrücker Franz Kaver Knoblauch e. S. Karl Heinrich. 20. d. Maurer Johann Kreß e. S. Johann. 22. d. Mechaniker Julius Jakob Hoſmann e. T. Anna Roſa. 18. d. Ausläufer Jakob Werdan e. T. Eliſe Barbara. 21 d. Porartzeiter Gg. Friedr. Lipponer e. S. Otto. 18. d. Fabr karb. Philipp Stein e T. Katharina Chriſtina. 21. d. Galvaniſeur Karl Eduard Walther e. T. Marg. Dora. 19. d. Kohlenträger Adam Maaß e. T. Emma. April. Geſtorbene. 19. 5 Suſ. Magd., T. d. Tagl. Franz Deutſch, 2 J. M. a. Franz, S. d. Fabrikarb. Barb Woblfarth, 1 M. 6 Tg. a. Maria, T. d. Fabrikarb. Johann Schmitt, 1 J. 5 M. a. Dativa Kettner geb. Müller, Wittwe des Landwirths Lorenz Keitner, 75 J. 4 M. a. 20.Marg. Weiß geb. Pirrmann, Ehefr. d. Händlers Ph. Weiß 56 J. 3 M. a. Eva Maria, T. d. Bahnarb. Phil. Mohr, 8 M. 6 Tg. a. Rudolf Karl, S. d. Schloſſers Joh. GGg. Simon, 2.6 M. a. 5 95 Eliſabetua, T. d. Schloſſers Sebaſtian Schmitt, 5 M. 9 Tg. a 22. Karl Eduard, S. d. Formers Gg. Modr, 10 M. 5 Tg. a. 23. Otto, S. d. Vorarbeiters Gg. Friedr. e 1Tg. a. 24. Anna Hornig, led., ohne Beruf, 17 J. 9 Ma. 19. 19. 20. 21.7 21. BDito's neuer Motor LUr Gas, Benzin, Fetroleum ete. 5 in Grössen von ½—1200 HP. Saug-Seneratorgas-Anlagen von 4 HP. an, ca. 2— Pfg. 4 die HP. Stunde. 58,000 Motoren mit über 290,000 HP. gellefert. Faas& byckerhoff, Mannbheim. 83522 General-Vertreter der Gasmo- torenfabrik Deutz für Baden und die Pfalz Im Lokal der Polksküche, K 5, 6 erhalten jeden Montag und Freitag von ½6 bis ½8 Uhr Frauen und Mädchen unentgeltlich Nath und Auskunft in Rechts⸗ und aubern Angeſegenheiten von den Frauen 61715 der Rechtsſchutzſtelle. Amks- und Kreis⸗Verkündigungshlalt. broll l. nderalsstztangel streng reelle Sedienung. paradepl. 0 2, 2. ene durch Kinder Begleltung betr. (180) Nr. 48628 II. Es wurde die Beobachtung gemacht, daß die Meſſe ſtets von einer großen Anzahl Kinder ohne die Begleit⸗ ung erwachſener Perſonen be ſucht wird. Durch dieſelben wird nicht nur der Meßverkehr in er⸗ heblicher Weiſe beeinträchtigt, ſondern es beſteht auch die Ge⸗ fahr, daß bei dem zu erwartenden ſtarken Perſonenzudrang Unfälle vorkommen. 86082 Wir fordern deshalb die Eltern und Fürſorger auf, Kinder unter 10 Jahren nicht ohne Begleitung ohne beſuchen zu lauen. Die Schutzmannſchaft hat Wei⸗ ſung erhalten, alle ohne Begleit⸗ ung auf der Meſſe erſcheinenden Kinder wegzuweiſen. Mannheim, 23. April 1901. Bezirksamt. chaefer. Fan Die diesjährige Früh⸗ jahrsmeſſe in Mann⸗ eim betr. (189) No. 486271I. Die dies⸗ jährige Frühjahrsmeſſe beginnt am Mittwo am Dienſtag, 15 Maß, was mit dem Aufügen bekannt gemacht wird, daß an den Sonntagen die Verkaufsbuden erſt um 11 Uhr Vormittags, die Schaubuden erſt um s Ühr Nachmittags geöffnet werden dürfen. Orgelſpieler und welche Vorftellungen auf der Straße und öffentlichen Plätzen geben wollen, erhalten hierzu ke ne Erlaubuiß mehr. Muſikkapellen, die aus minde⸗ ſteus 3 zuſammengehörigen Perſonen beſtehen müſſen, er⸗ halten nur für 8 Tage und zwar Sonntag, Montag und Dienſtag zum Muſiziren inWirthſchaften Auatomiſche Muſeen, Rieſen⸗ damen, fücksſpiele jeder Art, wie Würfel⸗, Kugel⸗, Ming⸗ und Platlenwurſſpiele und dergl., ſowie die ſog. Neben⸗ kabiuets werden überhaupt nicht zugelaſſen. Mannheim, 23. April 1901. 8 Bezirks amnt: chaefer. 86082 Ai Die Benützung der elektriſchen Straßen⸗ bahn betr. (192) Nr. 42823 1I. Mehr⸗ fache Uufälle, die beſonders in den letzten Tagen infolge Nichtbeachtung des§3 Abſ. 2 ordnung für die ſtädtiſche Straßenbahn vorgekommen ſind, veranlaſſen bezügliche Beſtimmung mit dem Aufügen in Erinnerung zu bringen, daß bei Zuwider⸗ handlungen fernerhin auch ſtreugſte polizeiliche Be⸗ ſtrafung 0 wird. 3 Abſ. 2. „Das Ein⸗ und Ausſteigen während der Fahrt iſt ver⸗ boten. Dasſelbe darf nur während des Anhaltens des Wagens auf der in der Fahrt⸗ richtung rechts liegenden Seite geſchehen.“ 86255 Mannheim, 23. April 1901. Großh. Bezirksamt: Schaefer. Bringe meine langjährige Müdchena beitsſchule in empfehlende Erinnerung. 8s87e 96,9 Frau Döbler 0 6, 9. I. Hypotheken nach auf nur prima Ob eete der Stadt(auch auf im Bau begriffene) zu üblichem Zinsiuß auszuleihen. Offerten unter Nr. 85727 an die Expedition dſs. Bl. Eine ſtaatl. d Lehrerin ertheilt Unterricht in der franz., eugl., ital. u. ſpau. Sprache, ſowie in allen deutſchen Fächern . 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