Saal hergeſtellt. Telegraſim⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2321. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel, Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Juſerate: Die Colonel⸗Zeile„ 20 Pfg. Auswärtige Inſerate, 25 Die Reklamen⸗Zeile 60 + * 47 2 ann! Telephon: Redaktion: Nr. 377. Mannheim und Umgebung⸗ der Stadt (111. Jahrgang.) Expedition: Nr. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. mer Journal. Filiale: Nr. 815. Verantwortlich für Politik⸗ Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil⸗ Ernſt Müller, zür Theater, Kunſt u. Feuilleton Gberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotattonsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das Maunnheimer Journal⸗ iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) 218. Druckerei: Nr. 341. Einzel⸗Nummern 5, E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fäpuntlleh in enen Ar. 216. Freitag, 10. Mai 1001.(Abendblatt.) Ueber das handelspolitiſche Programm des neuen Miniſters Möller iſt auf Grund ſeiner Rede, die er als Abgeordneter vor den Wählern des Wahlkreiſes in Duisburg am 20. April hielt, ſo diel Unzutreffendes durch die Preſſe gegangen, daß wir es für nützlich halten, den Gedankengang dieſer Rede, wenn auch nur im Auszuge, ſo doch nach Inhalt und Form authentiſch wieder⸗ zugeben. Nachdem an jenem Tage Abg. Geh. Kommerzienrath Möller einen ausführlichen Rechenſchaftsbericht über ſeine Thätigkeit als Reichstagsabgeordneter abgelegt und die äußere Politik des Reichs in den Kreis ſeiner Betrachtungen gezogen hatte, der Zolltariffrage und der erwarteten Vorlage zum Zoll⸗ tarif zu. Wie ſich die Vorlage geſtalte, ſo führt der Redner aus, ſei noch nicht abzuſehen. Die gegenwärtige Sachlage ſei, daß die Handelsverträge, unter deren Wirkung wir zu der Proſperi⸗ tät gekommen ſind, am 31. Dezember 1903 ablaufen. Ein neuer Solltarif als Grundlage der neuen Vertragsbedingungen ſei aber auch deshalb unbedingt erforderlich, weil der gegenwärtige Zolltarif, der aus dem Jahre 1818 ſtamme, für die heutigen Verhältniſſe nicht mehr paſſe. Der neue Entwurf des wirth⸗ ſchaftlichen Ausſchuſſes enthalte ca. 1300 Nummern gegen einige hundert der jetzigen. Bezüglich der Frage der Einführung eines Doppeltarifs(Maximal⸗ und Minimaltarifs), wie er von getviſſer Seite verlangt werde, erörtert Herr Möller die Vor⸗ und Nachtheile desſelben, welch letztere nach ſeiner Anſicht über⸗ wiegen, da dieſer Tarif ſozuſagen die Karten der Regierung auf⸗ decke und dieſe in ihrer Bewegungsfreiheit hemme. Einen Doppel⸗ tarif, wie ihn die Agrarier fordern, halte er deshalb für unzweck⸗ mäßig. In gewiſſer Hinſicht ſei er aber auch für Feſtlegung eines Minimaltarifes für beſtimmte Objekte, z. B. Brodgetreide, Vieh und Fleiſch, nicht, weil er dieſes Syſtem für das richtige halte, ſondern weil er das Zuſtandekommen eines Tarifes für ausgeſchloſſen erachte, wenn den Agrariern nicht gewiſſe Gewähr geleiſtet werde. An lang⸗ ſichtigen Handelsverträgen ſei unbedingt feſtzuhalten; dies ſei für uns geradezu eine Lebensfrage. Unſer gegenwärtiger Export weiſe nämlich einen Werth von ca. 47½ Milliarden Mark auf. Bei der Vermehrung unferer Be⸗ völkerung müſſe auch das nöthige Brod geſchaffen werden. Unter dieſen%½ Milliarden ſeien nicht weniger als ca. 3 Milliarden Löhne und Gehälter enthalten. Nehme man den durchſchnitt⸗ lichen jährlichen Arbeitsverdienſt von männlichen und weiblichen Arbeitern auf 750 Mark an, ſo betrage jene Summe den Ver⸗ dienſt von 4000 000 Arbeitern, und wenn man als Durch⸗ chnittsverdienſt 900 Mark annehme den von ca. 3½ Millionen rbeitern. Damit ſei es aber noch nicht abgethan, denn jenes Geld werde wieder ausgegeben und ſo vervielfältige ſich die Summe der Arbeitslöhne, die uns das Ausland zahlt. Es ſei anzunehmen, daf, unter Einſchluß der Familenmitglieder 10 bis 12 Millionen Menſchen vom Exportleben. Daß ſich der Arbeiter hierbei gut geſtanden habe, gehe aus den amtlichen Statiſtiken hervor. Die Bergarbeiter z.., die unter dem Freihändlerthum der 70er Jahre eine Jahresverdienſt von 670 Mark hatten, erzielen bereits im Jahre 1891 einen ſolchen von 1100 und im Jahre 1900 von über 1300 Mark. Mithin habe ſich derſelbe in rund 20 Jahren verdoppelt. Alle Erwerbs⸗ ſtände hätten durch den Export propitirt, mit Ausnahme der! Landwirthſchaft, deren Lage ſich im Gegentheil verſchlechtert habe. Letzteres ſei auch die Urſache der gegenwärtigen wirth⸗ ſchaftlichen Kalamität, ſoweit eine ſolche noch vorhanden ſei. Die Landwirthſchaft ſei eine der Grundlagen der geſammten natio⸗ nalen Exiſtenz und ihr zu helfen, ſei die wichtigſte Frage der nächſten Seſſion. Das Miquel'ſche Wort, daß die letzten Handelsverträge auf Koſten der Landwirthſchaft geſchloſſen worden ſeien, beſtreitet der Redner energiſch. Die Herabſetzung der Getreidezölle ſei nur aus allgemeinen politiſchen Gründen beſchloſſen worden. Oeſterreich habe ſchon damals kein Intereſſe an unſeren Getreidezöllen gehabt und heute habe es erſt recht keines. Eingehend verbreitet ſich ſodann Herr Möller über den Rückgang der Getreidepreiſe, indem er hierbei an der Hand ſtatiſtiſcher Notirungen nachweiſt, daß der Rückgang in Deutſch⸗ land gegenüber dem in den Preisnotirungen für England be⸗ deutend geringe ſei. Hiergegen habe unſere Landwirthſchaft gethan, was ſie konnte, indem ſie ihre Produktion geſteigert habe. Menn man zu einer Verſtändigung kommen wolle, ſo müſſen ſich Diejenigen, die von hohen Zollſätzen träumen, mäßigen. Für ihn liege die Sache ſo, daß er nicht annehme, daß bei Steigerung des Weinzolles eine Ueberproduktion zu befürchten ſei, wohl aber heim Roggen... Im Intereſſe der Landwixrthe wird es ſich deshilb empfehlen, den Roggenzoll weniger zu er⸗ höhen. Wolle man aber dieſe Differentiirung nicht, dann möge man den Weinzoll ſehr mäßig feſtlegen. Wie Jemand noch Zollſätzen von 7½ bis 8 Mark das Wort reben könne, ſei unverantwortlich und man erwecke da Hoffnungen, die nicht erfüllt werden könnten. Für Futtergetreide ſeien möglichſt geringe Sätze feſtzulegen, z. M. für Mais könne man ſchließlich bis auf 1 Mark herabgehen. Gerſte müſſe höher gehalten werden, ſei aber auch ein wichtiges Maſtfuttermittel der kleinen Wirthſchaft; Hafer könne am erſten etwas höher gehalten werden, da er die Grundlage der Landwirthſchaft vieler Armer, beſonders der Gebirgsgegenden ſei. Auf das Ausland brauche man bei der Feſtlegung der Sätze nicht ſoviel Rückſicht zu nehmen, wie freihänbleriſche Kreiſe verlangen, und das drohende Auftreten des ruſſiſchen Miniſters Witte z.., der übrigens ſeine Tonart bald geändert habe, könne ihm nicht imponiren, da Rußland in ſeinem Hauptartikel, dem Roggen, auf Deutſchland angewieſen ſei. Alles in Allem: Ohne gewiſſe Zugeſtändniſſe an die Agrarier ſei kein Zolltarif und damit keine Handelsverträge möglich. Ihm ſeien verſchiedene Anträge zugegangen, in denen man ſich nicht nur gegen jede Erhöhung, ſondern auch für die Aufhebung der Getreidezölle ausſpreche. Dieſe Leute möchten doch bedenken, daß die Agrarier eine geſchloſſene Partei im Parlamente bilden, mit der zu rechnen ſei und die in den beiden Häuſern auch bei eiwaigen Neuwahlen wieder die Ueberhand be⸗ halten würden. Dieſe Meinung hegen nicht nur er und ſeine Freunde, ſondern derſelben ſei auch ſelbſt von einzelnen Sozial⸗ demokraten Nusdruc' gegeben worden. Hoffen wir, daß es ge⸗ lingen möge, auf dieſem Gebiete der Wirthſchaftspolitik zu einer Einigung zu kommen. Hierzu bedürfe es aber der Mäßigung hüben und drüben. Mit dem Wunſche, daß eine Verſtändigung erzielt werde zur weiteren Sicherung der wirthſchaftlichen Exiſtenz des deutſchen Volkes, ſchloß Redner ſeine lichtvollen Ausführungen. Tagesneuigkeiten. — Kabbaliſtiſches von den„Neuen Männern“ ſtellt uns ein Leſer unſeres Blattes zur Verfügung: Podbielski Hammerstein Rheinbaben Kraetke Möller Soll das nun heißen, daß die neuen Männer den Kanal durchbringen oder daß ſie auch hineinfallen werden? Ja, wer das wüßte! — Ein Geiſha⸗Abend, bei dem waſchechte japaniſche Theehaus⸗ Mädchen ihre Künſte zeigen, das var einmal etwas Originelles, noch nie Dageweſenes, das durfte man ſich nicht entgehen laſſen! Die Berliner Philharmonie war darum am Mittwoch mit Schau⸗ luſtigen dicht gefüllt, die geſpannt der angekündigten Vorführungen acht veritabler japaniſcher Geiſhas harrten. Wohl jeder von den Er⸗ ſchienenen kannte die melodiöſe Operette von Sidneh Jones, Ultd jedem war insbeſondere die kleine Mimoſa gegenwärtig, wie ſie raziös tanzt und ihr ſüßes Lied dazu ſingt. Nun, was die echten Feiſhas brachten, das war allerdings ganz anderer Art, ſodaß ein Vergleich überhaupt nicht gezogen werden kann, Dem Publikum ging es ähnlich, wie in den Dialekttheatern: zuerſt ſtand es den exotiſchen Tänzen und Geſangsvorträgen ziemlich berſtändnißlos gegenüber, allmählich aber ging ihm der Sinn auf für fremde Eigen⸗ art und ſchließlich hatte ſich ein enger Rapport zwiſchen Bühne und Da oben ſitzen einige Mädchen in den bunten japaniſchen Koſtümen mit untergeſchlagenen Beinen. Zwei vont ihnen haben die heimiſche Guitarre auf dem Schooß, der ſie ver⸗ mittelſt eines Holzbrettchens dünne, ſcharfe Töne entlocken. Die An⸗ den Münd ſur wenig und ihre Stimmen haben ekwas kindlich Unge⸗ lenkes, das übrigens gut zu der ganzen Erſcheinung dieſer zarten, jungen Geſtalten paßt. Unterdeſſen agiren die eigentlichen Tänzerin⸗ nen im Vordergrund. An die Figuren unſerer Rundtänze darf man dabei natürlich nicht denken, die japaniſche Tanzkunſt iſt mit der Pantomimik nahe verwandt und jede einzelne Nummer iſt eigentlich eine mimiſch erzählte Geſchichte. Kein lebhafteres Herumſpringen, meiſt gemeſſenes Vor⸗ und Rückwärtsſchreiten, anmuthige Beweg⸗ ungen des Oberkörpers, ausdrucksvolle Geſten und lebhaftes Mienen⸗ ſpiel. Der feierliche Tanz Tſuru⸗Kame, bei dem die uns ſchon ge⸗ läufigere Fächerſprache in ihre Rechte tritt, iſt das Muſter eigen⸗ artiger, aber auch uns Europäern Achtung ablockender Kunſtfertig⸗ keit. Aber die Geiſhas können nicht nur feierlich dahinſchreiten, ſte können auch luſtig und keck ſein: der Blumen⸗ und der Frühlingstanz bewieſen das hinreichend. Außerordentlich beluſtigend war ein Spiel jähnlich dem Moraſpiel der Italiener, nur daß hier Geſang und In⸗ ſtrumentalmuſik den Vorgang begleiten. Wer verliert, der muß eins ſeiner zahlreichen Kleidungsſtücke ablegen, und wer zuerſt bis auf das enganſchließende rothe Untergewand ausgezogen iſt— in Japun ſelbſt geht das Spiel noch etwas weiter— der iſt verpflichtet, eine komiſche Szene aufzuführen, eine Aufgabe, der ſich Frl. Sumi ſo ſchelmiſch unterzog, daß ſie ihre Mimik wiederholen mußte. In der Pauſe freundeten ſich die Geiſhas, ſo weit es ging, mit dem Publikum an. Sie verkauften Anſichtspoſtkarten und ließen ſich in Geſpräche ein, wobei die anweſenden Mitglieder der japaniſchen Kolonie gern die Dolmetſcher machten. Dann ging es wieder auf die Bühne und die niedlichen Geſchöpfe ſetzten ihre Tänze fort zur Be⸗ luſtigung Aller, auch des Fürſten Hohenlohe, der glücklich und zu⸗ frieden von einer Loge aus dem bunten, abwechslungsreichen Spiel zuſchaute. — Der Mord an der Proſtituirten Nerger ſtand am Donnerſtag zur Verhandlung vor dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts I an. Auf die Anklage des Mordes hat ſich der Arbeiter Richard Mülker zu verantworten. Es ſind etwa 40 Zeugen geladen. deren ſingen dazu, bald untſono mit den Inſtrumenten, bald zwei⸗ ſtimmig mit ihnen. Es ſind monotone Melodien, die Geiſhas öffnen zoll auf das Schärfſte perurtheilt und die Befürchtung ausge⸗ Politiſche Aeberſicht. Maunheim, 10. Mai 190l1. Das Geſetz über die Gewerbegerichte. Der Reichstag trat geſtern in die zweite Berathung der von den Abgg. Albrecht und Genoſſen und von dem Abg. Trimborn eingebrachten Geſetzentwürfe zur Abänderung des Geperbe⸗ gerichtsgeſetzes ein. Den ſchriftlichen Bericht über die am 17. Januar begonnenen Berathungen der Kommiſſion hat der Abg. Beck⸗Heidelberg(nl.) erſtattet, Der Antrag Albrecht wollte die Gewerbegerichte für alle Orte mit mehr als 20 000 Einwohnern obligaloriſch machen, während der Antrag Trim⸗ born, dem ſich die Kommiſſion angeſchloſſen hat, die Einrichtung in ſolchen Orten nur angeordnet wiſſen will, wenn ein Antrag betheiligter Arbeitgeber oder Arbeiter vorliegt. Auch über den Umfang der Befugniſſe der Gerichte gehen die beiden Anträge auseinander. Jetzt will die Sozialdemokratie die Einwohner⸗ zahl auf 15 000 herunterſetzen. Der nationalliberale Abg. Hilbek beantragte, für Gemeinden, in welchen ein Bedürfniß zur Er⸗ richtung eines Gewerbegerichts nicht vorhanden, insbeſondere wo bei überwiegend bergmänniſcher Bevölkerung Berggewerbe⸗ gerichte beſtehen, ſolle die Errichtung eines Gewerbegerichts unterbleiben können. In die Debatte griff u. A. der Abg, Baſſermann(nl.) ein, um es als erwünſcht zu bezeichnen, daß auch die Frage der kaufmänniſchen Schiedsgerichte geregelt werde. Für den Antrag auf Einführung obligatoriſcher Ge⸗ werbegerichte ſtimmten nur die Sozialdemokraten und der frei⸗ ſinnige Abg. Lüders, für den Antrag Albrecht auf Herabſetzung der Einwohnerzahl auf 15 000 nur die Sozialdemokraten, Frei⸗ ſinnigen und Antiſemiten. Für den Antrag Hilbck ſtimmten dis meiſten Mitglieder der Rechten und ein Theil der national⸗ lüberalen Partei. Dann wurden die grundlegenden 88 1 und 13 nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen angenommen. Dieſer Beſchluß war maßgebend auch für die folgenden. Gegen ½6 Uhr wurde die Weiterberathung vertagt. 5 Zum Kohleukrieg in Eugland ſchreibt man uns aus London, unter dem 9. Mai: Die Dele⸗ girten der engliſchen Minenarbeiter haben geſtern nach zwei⸗ tägiger Berathung den endgiltigen weiſen Beſchluß gefaßt, in 'dden beabſichtigten Rieſenſtreit, der ſämmtliche Kohlen⸗Minen in England, Schottland und Wales mit ungefähr 80 000 Arbeitern umfaſſen ſollte, denn doch lieber nicht einzutreten. Dieſer Ent⸗ ſchluß ſcheint in der Hauptſache auf der Feſtigkeit der Gruben⸗ beſitzer zurückzuführen zu ſein, die ſich energiſch weigerten, im Falle eines Ausſtandes auf die Seite der Arbeiter zu kreten und ihnen einen Theil des Lohnes für eine gewiſſe Zeit zu zahlen Die Reſolution der Confernz lautete dahin, daß es auf keinen Fall geduldet werden ſolle, wenn etwa die von der Regierung auferlegte Exportſteuer auf Kohlen von den Minenbeſitzern durch eine Verkürzung der Arbeiterlöhne wett zu machen verſucht würde, und daß in ſolchem Falle die Konferenz zum Schutze der Intereſſen der Arbeiter ohne Weiteres wieder zuſammenberufen werden müſſe. Die Arbeiter verlaſſen ſich auf die Verſicherung des Schatzſekretärs, daß die Exportſteuer von den ausländiſchen Conſumenten bezahll werden würde, und daß alſo unter keine Umſtänden die Löhne der Arbeiter irgend wie zu leiden habe würden. Trotzdem wird jedoch von der Förderation der Kohlen⸗ ermördere Nerger wpill der Angeklägte porher nicht gekannt haben, Nach ſeiner Behauptung hat er ſie nur gelegentlich bei Frau Winnig in der Müllerſtraße kennen gelernt, bei welcher die Nerger als Lumpenſortirerin thätig war. Der Chemann Winnig iſt Schuh⸗ macher; bei ihm ließ der Angeklagte ſein Schuhzeug repariren, bel Frau Winnig ließ er ſeine zwei Hemden, die er beſaß, und ſeine Arbeitsblouſe waſchen. Müller behauptet, am 13. Oktober, dem Mordtage, ſei er mit der Nerger in mehreren Lokalen geweſen, dannm habe er ſich aber von ihr getrennt, unmittelbar nachdem ein Mann, den die Nerger mit Hans anredete, mit ihr geſprochen. Dieſer un⸗ bekannte iſt von der Polizei nicht aufzufinden geweſen. Nachher hak Müller, wie er behauptet, die Nerger ungefähr um ½8 Uhr Nachts wieder in der Lindowerſtraße getroffen. In dem Tunnel unter derß Stettiner Bahn habe er die Nerger verloren. Der ſpäteren Vor gänge will er ſich nicht mehr erinnern, er behauptet aber, daß er„ge⸗ fleddert“ ſein müſſe, da ihm aus ſeinem Portemonnaie etug 1 Mi fehlten. Der Angeklagte geräth vielfach mit ſeinen früheren Aus⸗ ſagen in Widerſpruch. Ueber verſchiedene Blutflecke an ſeinen Klei⸗ dern macht der Angeklagte unglaubwürdige Ausſagen, die überdies mit ſeinen früheren Behauptungen im Widerſpruch ſtehen. Der Prä⸗ ſident hält Mitller vor: Sind Sie alſo nicht in jener Nacht mit der Nerger zur Schulzendorferſtraße 7 gegangen, haben Sie nicht doch mit dieſer in der Thürniſche geſtanden? Haben Sie die Nerger nich etwa doch nach dem Keller geleitet, um dort Unſittlichkeiten zu gehen, oder haben Sie nicht etwa andere perverſe Anforderungen ai die Nerger geſtellt, die dieſe nicht erfüllen konnte und wollte, And haben Sie ihr dann nicht etwa doch den Knebel in den Mund geſteckt? —. Der mediziniſche Befund der Leiche läßt wenigſtens derrauf ſchließen, daß der Mörder perverſer Neigung nachgegangen ſei Angeklagter: Ich kann nur ſagen, daß ich von alledem nichts Die Zeugenvernehmung am Nachmittag ſtellt ſich als für den Ange⸗ klagten zum Theil belaſtend heraus. Die Zeugin Bathke hat in der fraglichen Nacht die Nerger mit einem Mann vor dem Hauſe Schul⸗ gendorferſtraße 7 ſtehen ſehen. Der Mann habe der Größe und dern Wir haben über die Mordaffaire ſelbſt wiederholt ausführlich be⸗ richtet. Müller iſt ein vielfach vorbeſtrafter, roher Menſch. Die bvermöge ſie ihn nicht wiederzuerkennen. Die Nerger habe ſich nit Kleidung nach ausgeſehen wie der Angeklagte, aber mit Beſtimmtheit 2. Selte⸗ Geueral⸗Auzeig Mannhelm, 10 Mal. ſprochen, daß ſchließlich die Minenbeſitzer doch noch Veranlaſſung zu einer Reduktion der Löhne nehmen und finden würden, in welchem Falle der allgemeine Streik immer noch als eine Gegen⸗ maßregel angedroht wird. Die Grubenbeſitzer haben ihterſeits ebenfalls eine offizielle Reſolunon gefaßt, in det ſte die Steuer verurtheilen und ſie als ſchädlich für die Intereſſen des engliſchen Kohlenhandels nach dem Auslande hinſtellen. Gleichzeitig ver⸗ langen ſie, daß ein unparteiiſches parlamentariſches Tribunal eingerichtet werden ſoll, das in Zukunft alle die Kohlenſteuer, den Export, den Einfluß der erſteren auf letzteren, ſowie auf den Kohlenhandel im Allgemeinen, die Intereſſen der Arbeiter be⸗ kreffenden Einzelheiten genau verfolgen und darüber Bericht er⸗ ſtatten ſoll. Deutſches Reich. [J] Berlin, 9. Mai.(Vertagung des Reichs⸗ tages!) Die Kunde von einer großen Ueberraſchung ver⸗ breitete ſich heute Nachmittag im Reichstag: laut kaiſerlicher Ordre wird der Reichstag vom 14. Mai bis 26. November ver⸗ kagt! Dieſer Entſchluß iſt auf einen Wunſch des Senioren⸗ konvents zurückzuführen und mag aus der Erwägung hervor⸗ gegangen ſein, daß für eine Fortſetzung der Seſſion nach fingſten zur Erledigung aller noch reſtirenden Vorlagen kein beſchlußfähiges Haus mehr zu erzielen geweſen wäre. Seit vielen Jahren iſt es nicht mehr vorgekommen, daß bereits der Mai„parlamentsfrei“ iſt, das heißt, daß ſowohl der preußiſche Landtag wie der Reichstag ſeine Seſſion ſchließt, oder vertagt. Zu Ehren der ausſcheidenden Staats⸗ miniſter) fand am Mittwoch bei dem Reichskanzler ein größeres Diner ſtatt, an welchem die verbliebenen und die ausgeſchiedenen Miniſter mit ihren Gemahlinnen theilnahmen. Auch Herr v. Luca⸗ Aus mit Frau war dabei. Der Reichskanzler wibmete, wie die Nordd. Allg. Ztg berichtet, in einem Trinkſpruche dem Wirken der ſcheiden⸗ den Mitglieder des Stgatsminſteriums warme Worte der Anerken⸗ mung und erinnerte beſonders an die bleibenden Verdienſte des Herrn b. Miquel um die Finanzen der Monarchie. —(Wahlrechtsänderung in Koburg⸗ Gotha.) Der gemeinſchaftliche Landtag nahm mit großer Mehrheit den Antrag auf Einführung des geheimen direkten Wahlrechts zum Londtag an. Es ſind amtliche Kouverts und der Iſolirraum vorgeſehen. »Maunheim, 10. Mai 1901. „ Perſetzungen und Ernennungen im Schulweſen. Bacher, Karl Hauptl., von Schweigern nach Mannheim; Br äuer, Margar., Unterlehrerin, von Neckargemünd nach Mannheim; Braun, Ludw., Unterlehrer, von Handſchuhsheim nach Mannheim Dapper, Eruſt, Unterlehrer in Mannheim, wird Hauptl. daſelbſt; Habich, Karl, Reglſchulkaud. an der Oberrealſchule Mannheim, wird Reallehrer au der Realſchule Kenzingen; Hartmann, Heinr., Schulverw. in Holzyauſen, wird Hauptl. in Mannheim; Höf ler, Karl, Unterl. in Maunheim, wird Hauptl. daſelbſt; Ilzhöfer, Chriſt., Hauptl., bon Höhefeld nach Mannheim; Kreis, Emilie, Unterl. in Mann⸗ heim, wird Hauptl. daſelbſt; Kreis, Ernſt, Hauptl., von Grauels⸗ baum nach Mannheim. Perausgabe der Geſchichte Mannheims. Auf die im An⸗ Honcentheile befindliche Bekanntmachung über die Herausgabe einer Geſchichte der Stadt Mannheim machen wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam. * Der Badiſch Pfälziſche Bezirksverbandstag des Deutſchen Fleiſcherverbands fand vorgeſtern in Konſtanz bei ſehr zahlreicher Betheiligung ſtatt. Erſchienen waren etwa 200 Theilnehmer, Die Verhandlungen begannen Nachmittags 3 Uhr im weiten Konziliums⸗ ſaal, der im Fahnenſchmuck prangte. Nach einer Begrüßungs⸗ anſprache des Herrn Metzgermeiſters Korherr übernahm Herr D. Groß⸗Mannheim, Vorſitzender des Betzirksvereins Baden⸗Pfalg, die Leitung der Verſammlung; er hieß die Vertreter der Stadtver⸗ waltung und der Staatsbehörden, die Herren Oberbürgermeiſter Weber und Amtmann Dietrich, ferner den Vertreter des heſſiſchen Bezirksvereins und Herrn Rechtsanwalt Venedey als Gaſt willkom⸗ men und ſchloß mit einem Hoch auf den Großherzog von Baden. Namens der Stadtverwaltung begrüßte Herr Amtmann Dietrich und Namens der Stadt Herr Oberbürgermeiſter Weber die Verſammlung, ſwofür der Vorſitzende dankte. Die Verhandlungen eröffnete der Vor⸗ ſizende mit dem Geſchäftsbericht über die Thätigkeit des Vorſtands im letzten Jahr. Dabei kamen beſonders auch die Kammerverhand⸗ lungen über die Fleiſchaceiſe zur Sprache; deren Aufhebung als einer drückenden und ungerechten Steuer ſoll auch weiterhin betrieben wer⸗ den, womit ſich die Verſammlung einverſtanden erklärt— nach kurzer Debatte, in der Herr Venedeh herborhebt, daß er ſeit Jahren in der Kammer für Beſeitigung der Fleiſchacciſe gewirkt habe.— Ueber die Beläſtigung des Metzgergewerbes durch das Währſchafts⸗ geſetz(Mängelanzeige und Antrag auf Wandlung) erſtattete das Vorſtandsmitglied, Herr Metzgermeiſter H. Koch⸗Heidelberg Bericht. Daran knüpfte ſich eine eingehende Beſprechung uver die Viehverſiche⸗ rung im Allgemeinen und über die Schlachtviehverſicherung; es wurde empfohlen, nach dem Vorbild von Mannheim in die Schlachthaus⸗ gebräuche die Beſtimmung aufzunehmen, daß für nicht bankwürdiges Fleiſch volle Entſchädigung zu gewähren iſt; auch beim Einzelkauf auf dem Land ſei dies zu bedingen. Vereinbart wird auch das Formular einer Anzeige über Mängel zur Wahrung des Rechtsanſpruchs.— Die Bedeutung der Handwerkerkammern würdigte Herr Metzgermeiſter C. Ehrat⸗Bruchſal, worauf der Vorſitzende zu reger Betheiligung an den Wahlen für die Handwerkerkammern und zur Bildung weiterer Innungen aufforderte. Herr Metzgermeiſter Rößler von Baden⸗Baden theilte mit, daß Herr Miniſter Dr. Schenkel die Genehmigung von Kreisinnungen, die früher beanſtandet wurden, in Ausſicht geſtellt habe— was lebhaft begrüßt wird.— Eingehende Mittheilungen über die Mannheimer Verkaufs⸗ genoſſenſchaft zur gemeinſamen Verwerthung von Häuten, Fellen, Fett(mit eigener Fettſchmelze) machte Herr Metzgermeiſter Fiedler⸗Mannheim und empfahl dies Vorgehen zur Nach⸗ ahmung. Der gemeinſame Einkauf von Vieh ſei zu ſchwierig, da⸗ gegen ſei Salz von auswärtigen Salinen erheblich billiger zu er⸗ halten, als von der bad. Salinenverwaltung.— Herr Metzgermeiſter Klausmann⸗Freibung berichtete über die Verhandlungen des deut⸗ ſchen Fleiſcherverbandes in Nürnberg; deſſen nächſte Tagung iſt in Roſtock, zu welcher drei Vertreter gewählt werden.— Herr Metzger⸗ meiſter Korherr⸗Konſtanz verlangt, daß die Fleiſchbeſchau nur von geprüften Sachverſtändigen vorgenommen werden dürfe; es wird beſchloſſen, bei der Großh. Regierung zu beantragen, daß auf den thierärztlichen Schulen ein beſonderer Kurs für Fleiſchbeſchau eingeführt und für den Befähigungsnachweis eine Probedienſtzeit an einem größeren Schlachthaus vorgeſchrieben werde.— Auf An⸗ trag des Herrn Metzgermeiſters Fiedler⸗Mannheim wird die Zulaſſung der Eilgutbeförderung von Fleiſch⸗ und Wurſtwaaren, ſo⸗ wie von friſchem rohem Fett bei der Großh. Generaldirektion be⸗ antragt werden.— Der Beſchluß des Bad. Landwirthſchaftsraths, die geſetzliche Einführung des Lebendgewichts im Viehhandel zu verlangen, wird nach den Ausführungen des Herrn H. Koch⸗ Heidelberg als ungerechtfertigt und zu Unbilligkeiten führend be⸗ zeichnet; deßhalb ſoll gegen jenen Beſchluß energiſch proteſtirt und entſprechend früheren Beſchlüſſen des Bezirksverbands über die Be⸗ ſtimmung des Schlachtgewichts dieſem der Vorzug gegeben werden. — Herr Hofmetzger Rößler⸗Baden⸗Baden verlangte, daß die Ve⸗ ſtimmung des Fleiſchbeſchaugeſetzes, wonach Freibänke nur im Schlachthaus geduldet werden dürfen, im ganzen Land gleichmäßig durchgeführt und der Verkauf von nichtbankwürdigem Fleiſch an Koſtgebereien verboten werde; damit war die Verſammlung einver⸗ ſtanden.— Nach Genehmigung der Verbandsrechnung, welche von der Konſtanzer Metzgerinnung vorgeprüft war, wurde der Vorſtand neu⸗ gewählt; es ſind dies die Herren Groß⸗Mannheim, Diſtel⸗Pforg⸗ heim, Ehrat⸗Bruchſal, Koch⸗Heidelberg, Gebhard⸗Kaiſerslautern. Der nächſte Verbandstag iſt in der Rheinpfalz.— Nach vierſtündiger Dauer wurde die Verſammlung nach 7 Uhr geſchloſſen. Um 8 Uhr vereinte ein gemeinſchaftliches Eſſen die Theilnehmer im Saale des Inſelhotels; Toaſte wurden ausgebracht von den Herren Groß, Koch, Klaußmann und Rößler; Herr Metzgermeiſter Schneider⸗Konſtanz dankte den Theilnehmern des Verbandstags, darunter eine Abord⸗ nung aus Heſſen⸗Naſſau, für den ſo zahlreichen Beſuch. Geſtern be⸗ gaben ſich dieſelben nach Lindau, wo ſte mit den Delegirten des Baher. Bezirkstags zuſammentrafen. * Allgemeiner deutſcher Verein für Schulgeſundheitspflege. Aus Wiesbaden wird uns geſchrieben: Soweit ſich die Zahl der Vor⸗ anmeldungen überblicken läßt, wird der Beſuch des am 31. Mai ſtattfindenden Kongreſſes ein außerordentlich zahlreicher werden. In Wiesbaden iſt um dieſe Zeit Hochſaiſon. Ein internationales Publi⸗ kum gibt ſich hier ein Stelldichein; Celebritäten aus allen Gebieten ſind vertreten und verleihen der Kurſtadt ein ſo eigenartiges Ge⸗ präge. Von Seiten der Kurdirektion wird Alles geſchehen, um den Kongreßtheilnehmern den Aufenthalt in der Weltkurſtadt zu einem angenehmen und gewinnbringenden zu machen. Anmeldungen beliebe man an Herrn Sanitätsrath Dr. Obertüſchen, Heßſtraße, zu richten. Auch iſt derſelbe gerne bereit, weitere Auskünfte über die Kongreß⸗ ſache zu gebn. * Zioniſtiſche Ortsgruppe Mannheim. Wie uns mitgetheilt wird, iſt es der hieſigen zioniſtiſchen Ortsgruppe gelangen, einer der bedeutendſten Redner der zioniſtiſchen Bewegung für einen Vortrag in hieſiger Stadt zu gewinnen. Der Vorſitzende der zioniſtiſchen Ver⸗ einigung für Deutſchland, Hr. Rechtsanwalt Dr. Bodenheimer in Köln, wird kommenden Samſtag, den 11. d.., Abends 9 Uhr im hinteren Saal des Reſtaurant Weil, O 4, 12 über„Aſſim i⸗ lation oder Zionismus“ ſprechen und damit eine für die weſtlichen Juden brennende Frage behandeln. Der Redner ſteht im Mittelpunkt der zioniſtiſchen Bewegung. Seine Ausführungen dürf⸗ ten allgemeines Intereſſe beanſpruchen; insbeſondere ſollte kein Jude verſäumen, dieſen Vortrag zu beſuchen, der in Verbindung mit der darauffolgenden freien Diskuſſton Jedermann Gelegenheit geben wird, ſeine Anſichten über den Zionismus zu klären. * Kunſtgewerbeausſtellung. Allgemeines Intereſſe erregen die von der Hofmöbelfabrik L. J. Peter in der Pfalggau⸗Kunſt⸗ gewerbeausſtellung zur Aufſtellung gelangten Möbelſtücke, die auf der Pariſer Weltausſtellung 1900 mit der goldenen Medaille prämtirt wurden. eeeeeeee. ihrem Begleiter nach der Müllerſtraße zu entfernt. Es müſſe gegen Uhr Morgens geweſen ſein.— Andere Zeugen haben um 4 Uhe aus dem Keller des Hauſes, wo nachher der Leichnam der Nerger ge⸗ funden wurde, ein Geheul ſchallen hören.— Mehrere Zeugen ſollen Uber das Vorleben des Angeklagten Angaben machen. Auf den An⸗ krag des Staatsanwalts wird während dieſes Theils der Verhand⸗ lung die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen, da Sachen zur Sprache kommen ſollen, die ſich auf perverſe Neigungen des Angeklagten bde⸗ ziehen, die bei der Erörterung in Betreff des Beweggrundes zu der Morbdthat in Betracht kommen können. Dann wird die Sitzung vis Freitag Vormittag 9 Uhr vertagt. — Ueber die blutige That des Irrſinnigen, die ſich, wie ſchon kurz berichtet, in der kleinen Stadt Grenna in der Pflege⸗ anſtalt für Gemüthskranke abſpielte, die vor einem Jahr von der Baronin von Düben errichtet war und von ihr und ihren drei Töchtern geleitet wird, wird aus Stockholm noch Folgendes geſchrieben: Unter den Kranken befand ſich ein Student Namens Axel Nehrman, der an zeitweiligen Tobſuchtsanfällen litt, als deren Urſache Schwermuth und Nikotinvergiftung angegeben wird. Nehrmann, der in einem beſonderen Gebäude für gefähr⸗ lliche Kranke untergebracht war, fühlte es vorher, wenn ihm Tobſuchts⸗Anfälle bevorſtanden, und er pflegte auch jedesmal ſeine Umgebung darauf vorzubereiten und zu warnen. Dies geſchah auch zuletzt wieder, ſo daß ihm männliche Aufſicht bei⸗ gegeben wurde. Am Sonntag hielt man den Anfall für beendet, weshalb nur zwei Töchter der Baronin, von denen ſich die eine als Krankenpflegerin ausgebildet hat, die Aufſicht führten. Plötzlich ſprang Nehrmann, ein außerordentlich kräftiger Menſch, aus dem Bette, indem er das darüber geſpannte Laken fortriß, chlug den ſich ihm entgegenſtellenden Fräulein von Düben ins Geſicht und eilte dann, nur mit einem Hemd bekleidet und auf beiden Füßen zu gleicher Zeit hüpfend, da ihm die Füße mit ederfeſſeln gebunden waren, nach dem Hofe, von wo er in die Küche des Hauptgebäudes drang. Hier ergriff er ein Küchen⸗ meſſer. Seine Wuth richtete ſich zunächſt gegen die Kranken⸗ pflegerin, Fräulein Ella von Düben, die die Küchenthür zu⸗ zuhalten verſuchte. Er ſchnitt ſeine Feſſeln auf und rannte dann hinter der Flüchtenden her, dieſe mit wenigen Hieben todt nieder⸗ ſtreckend. Dann überfiel er die Baronin von Düben und deren andere Töchter, die er alle mehr oder weniger ſchwer verletzte. Nach dieſen Thaten ſtürmte er, ſich durch Losreißen einiger Latten des Zaunes, der das Grundſtück umgab, einen Ausgang ſchaffend, auf die Straße, wo er die Menſchen überfiel und dabei fünf Perſonen, die ſich nicht rechtzeitig in die Häuſer zu retten vermochten, durch Meſſerſtiche verwundete. Als er ſchon ein Stück außerhalb der Stadt gekommen war, gelang es erſt einigen Männern, den Kranken, nachdem dieſer das Meſſer weggeworfen, zu feſſeln und in Sicherheit zu bringen. Er befindet ſich jetzt in einer Irrenanſtalt. —Ueber die materiellen Verhältniſſe der großen Londoner Theater macht ein dortiges Blatt in mehreren Beziehungen be⸗ merkenswerthe Angaben: Es iſt ſeltſam, daß, obgleich die Zahl der Theater in London jedes Jahr zunimmt, die Nachfrage doch noch ſehr das Angebot überſteigt, Als vor Kurzem bekannt wurde, daß Frank Curzon das Prinz of Wales Theatre während des Sommers ber⸗ pachten wolle, bekam er in einigen Stunden ein halbes Dutzend Angebote; denn in London gibt es immer eine Anzahl Leute mit Geld und Stücken, die ein paſſendes Theater ſuchen. Es gibt in der That keine ſichere Kapitalsanlage, als im Weſtend ein Theater zu bauen und es zu verpachten. Die Sache wird gewöhnlich ſo gemacht: ., der Ideen und kein Geld hat, borgt von B. 2 000 000., zu 4 Proz. zu verzinſen, und baut dafür ſein Theater. Auf dem Zettel ſteht immer:„Alleiniger Beſitzer Herr.“ Dieſer A. verpachtet dann ſein Theater auf ſieben Jahre an C. für eine jährliche Pacht von 120 000 M.., der ein Wein⸗ und Spirituoſengeſchäft hat, behält für ſich die Reſtauratiam und die Programme, was wenigſtens einen Das Ludwigshafener Eiſenbahnunglück. Ueber das Ludwigshafener Eiſenbahuunglück entnehmen wir den dortigen Blättern noch folgende Einzelheiten: Der um 9 Uhr 18 Min. in Ludwigshafen fällige Schnellzug Baſel—Straßburg-—Berlin, der ſogenannte Manteuffelzug, durch⸗ fuhr die große Weiche am Ende des Bahnhofes— bekanntlich iſt leider noch immer der hieſige Hauptbahnhof ein ſogenannter Sack⸗ bahnhof—, ſauſte über die Drehſcheibe, über den Perron, durch die aus Eiſenfachwerk beſtehende Wand und durchquerte die dort zien⸗ lich breite Straße. Mit unveränderter Schnelligkeit und Wucht ſauſte der Koloß dann über die Geleiſe der Lokalbahn, auf das Trottoir, knickte das Eiſengeländer, welches die Straße von den Hafenanlagen trennte, wie Streichhölzer. Als die ſchwere, wuchtige Maſchine die hohe Böſchung hinunter in den Hafen ſauſte, ſich im Waſſergrunde feſtkeilte und das Waſſer in die Feuerung eindrang, ſchlug eine Stich⸗ flamme auf, Alles weit und breit blitzartig erleuchtend. Die Hinder⸗ niſſe, welche ſich dem Koloß, der nicht zu halten war, da die Car⸗ penterbremſe verſagte, entgegenſtellten, waren indeß glücklicherweiſe eminent ſtarke, daß mitten auf der Straße, wo der Führer ein mark⸗ und beinerſchütterndes Nothſignal abgab, ſich der erſte Paſſagier⸗ wagen vom Packwagen loskoppelte. Den Lokomotibführer, der über⸗ dies noch einen jüngeren Führer zur Inſtruktion bei ſich hatte, trifft keine Schuld, da dicht vor der Station die Carpenterbremſe verſagte. Die beiden Führer wurden durch die ausſtrömenden Dämpfe und die aufziſchenden Flammen verletzt, der Lokomotivführer Brauer ſchwer, der Heizer leichter. Nur der Umſtand, daß die Drehſcheibe bereits vor der Einfahrt funktionsbereit geſtellt war, ſo daß die ſtreikende Maſchine unge⸗ hindert paſſiren konnte, hat eine Kataſtrophe verhindert, die in ihrer Schwere den größten Eiſenbahnkataſtrophen in nichts nachgegeben haben würde. Bei dem immer mehr anwachſenden Verkehr, bei dem leider oft genug vorkommenden Verſagen der Carpenterbremſen bildet die Anlage eines Bahnhofes als Sackbahnhof eine ſtete Gefahr für das reiſende Publikum ſowohl als für die Paſſanten, die zu⸗ fälligerweiſe geſtern Abend an der ſonſt ſo ſehr verkehrsreichen Straße bereinzelter waren. Wie ſich die Kataſtrophe aber geſtaltet hätte, wenn das Lokalbahngeleiſe draußen nicht freigeblieben wäre, das kann man ſich denken. Schon im Jahre 1890 wurde, ſo führt der „Neue Pfälz. Kur.“ aus, gelegentlich der Erbauung des Viadukts auf dieſe Gefahr öffentlich hingewieſen und der Vorſchlag gemacht, den Bahnhof zu verlegen und eine durchgehende Bahnhofsanlage zit ſchaffen. Man predigte in der Wüſte, die Warner wurden nicht ge⸗ hört; man ſcheute damals die hohen Koſten der Verlegung, welche mit der Zeit immer mehr zu einer Nothwendigkeit wird. Die Kata⸗ ſtrophe hat wieder einmal ſchlagend bewieſen, daß die Sackbahnhöfe/ wo ſie auch ſein mögen, eine der größten Gefahren im Eiſenbahn⸗ betrieb bilden. Wir erinnern nur an die Unglücke im Potsdamer Bahnhof zu Berlin, in Frankfurt am Main, Eſſen und vor Kurzem in Metz, woſelbſt die Maſchine ſich zum Frühſchoppen in die Bahn⸗ hofsreſtauration verirrte. Glück im Unglück ſcheinen überdies die Manteuffelzüge trotz alledem zu haben. Der Manteuffelzug D 164 entgleiſte am Nachmittage des 2. November 1898 auf der Strecke Rohrbach—Winden und fuhr den Damm hinunter; erhebliche Ver⸗ letzungen von Paſſagieren oder Bahnbedienſteten hatte damals der Unfall nicht im Gefolge Die verunglückte Maſchine„Schutter“ gehört der Elſaß⸗Loth⸗ ringiſchen Staats⸗Eiſenbahn. Es wurde hier ein Extrazug zuſammen⸗ geſtellt, der an Stelle des verunglückten Schnellzuges die Fahrt fort⸗ ſetzte. An der Unglücksſtelle erſchienen alsbald die Freiwillige Sanitäts⸗ kolonne, zahlreiche Herren Aerzte, auch der kgl. Staatsanwalt von Frankenthal traf per Chafſe ein. Die Eiſenbahn ließ ein ſtarbes Ar⸗ beiteraufgebot antreten, welche ſofort mit den Aufräumungsarbeiten begannen, die die ganze Nacht hindurch fortgeſetzt wurden. Der die Rettung des Lokomotivführers bethätigende Angeſtellte hat bei ſeinem Rettungswerk ſelbſt erhebliche Brandwunden davon⸗ getragen. Die 40fährige Frau Kilthau war von der Maſchine ein Stück mitgeſchleppt worden. Ein zweiter auf der Maſchine befindlicher Lokomotipführer, der auf Probe mitgefahren war, Mattern, kam mit leichten Verletzungen dapon. Der ſchwerverletzte Lokomotipführer Bauer ſteht im 41. Lebensjahr. Der Verunglückte iſt gefährlich ver⸗ brannt, namentlich iſt das Unke Bein derart verletzt, daß wohl eine Amputation nothwendig wird. Dem Bericht der„Pfälz. Rundſchau“ entnehmen wir noch fol⸗ gende Einzelheiten: Der Zug raſte über die Drehſcheibe und den Kopf⸗ perron hinaus, durchbrach die Glaswand der Stirnfront des Bahn⸗ hofes und fuhr quer über die Straße und die Geleſſe der Hafenbahn hinweg, wobei die im Wege ſtehenden Güterwagen zur Seite geſchleu⸗ dert und ſtark beſchädigt wurden. Die Lokomotive ſelbſt ſtürzte, wie ſchon bereits erwähnt, in den Rhein, während der Tender auf der Ufer⸗ mauer hängen blieb. Die erſten Wagen des Zuges, ein Packwagen, der Pfälziſche Perſonen⸗2. Klaſſe Nr. 138 un d der Reichspoſtwagen 2114, die die ungemüthliche Fahrt durch die Glaswand mitmachen mußten, blieben intakt und die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. In dem an den Poſtwagen angehängten eigenklichen Zug ſoll der Unfall kaum bemerkt worden ſein und das klingt glaublich, da fa die Wagen auf den Schienen blieben. Aerzte und Feuerwehrleute waren bald zur Hand und auch die Sanitätskolonne unter Führung des Herrn Johann, die gerade eine Uebung abhielt, ſtellte ſofort in dankenswerther Weiſe ihre Hilfe zur Wfeen Die Aufräumungsarbeiten wurden ſofort aufgenommen. Die auf der Straße ſtehenden Wagen wurden durch Ketten mit —————ßr————— wöchenklichen Nutzen von 1000 M. gibt, ſolange das Theater geöffnet iſt, und berpachtet es im Uebrigen an D. für drei Jahre gegen 140 000 M. D. findet einen., der ein neues Stück und ein großes Bankkonto hat, und vermiethet ihm oder ihr gegen wöchentlich 4000 Mark auf ein halbes Jahr. So bekommt der Hypothekengläubiger B. 80 000 M. jährlich, der„Beſitzer“ A. 40 000.,., der die Reſtau⸗ ration und die Programme hat, etwa 60 000., D. wahrſcheinlich wenigſtens 20 000 M. Alles das hat E. zu verdienen. Das iſt ein angenommener Fall, aber folgende konkrete Beiſpiele beſtätigen dies nur: Das„Globe Theatre“ iſt an Greet und Engelbach vom Beſitzer verpachtet. Sie behalten die Reſtauration und die Programme und vermiethen an Frank Curzon, während ſie ſelbſt 1200 M. wöchentlich bei dem Handel verdienen. Curzon ſelbſt ſchließt mit Fred Terry und Julia Neilſon ab, daß„Sweet Neil of Old Drurh“ geſpielt wird, und theilt mit ihnen die„Einkünfte“. Das„Prince of Wales“ ge⸗ hört Edgar Bruce, der für ſich Reſtauration und Programme behalten und an J. H. Leigh vermiethet hat, der wieder an Frank Curzon afterverpachtet hat. Greet und Engelbach ſind die Pächter vom „Lyric“ und„Comedh Theatre“, das erſtere vermiethen ſte weiter an Tom B. Davis, das letztere an das Deutſche Theater und ſpäter Forbes Robertſon. Das„Garrick Theater“ bot vor einem Jahre ein ſchlagendes Beiſpiel für dieſe verwickelten Verhältniſſe. Der Beſitzer iſt der Dramatiker W. S. Gilbert, der urſprünglich an John Hare verpachtete. Hare verkaufte ſeine Pacht an Greet und Engelbach. Dieſe behielten wie immer Programm und Reſtauration für ſich und verpachteten wieder an Brickwell gegen die gute jährliche Pacht von 20 006., und letzterer verpachtete wieder an Mrs. Langtry, die während der Aufführung von„The Degenerates“ wöchentlich 400⁰ Mark bezahlte. — In dem Erpreſſungsprozeß Milpacher u. Gen. vor der dritten Strafkammer des Berliner Landgerichts J beantragte der Oberſtaats⸗ 1 anwalt gegen die Milpacher 1½ Jahre, gegen Eger 9 Monate und gegen Barth 2 Jahre Gefängniß. Das Urtheil wird erſt am näch⸗ ſten Dienſtag Vormittag gefällt werden. 8 Nanngelm, 10. Wrar; 3˙ Seite elner Lokomotive verbunden und wieder auf die Geleiſe gebracht. Was die Urſache des Unglücks anbelangt, ſo gewinnt es immer mehr den Anſchein, daß ein Verſagen der Bremſe nicht ſtatt⸗ gefunden hat, bielmehr glaubt man, daß ſich die Fahrbeamten auf der Maſchine in der Station geirrt und angenommen haben, daß ſie in eine Durchgangsſtation einfuhren. Von einem Augenzeugen wird dem„Pf. Kur.“ in Neu⸗ ſtadt berichtet: Auf den Perrons ſtanden eine größere Anzahl von Paſſagieren, welche den Zug erwarteten. Die Maſchine mit den Wagen wurde ſichtbar, es fiel aber mehreren Paſſagieren ſofort auf, daß der Zug in voller Fahrt herangebrauſt kam. Die zu⸗ nächſt Stehenden bemerkten an dem Maſchinenführer und Heizer, ſowie an dem übriger Zugperſonal ſtarke Aufregung. Niemand wußte, was los war, Jeder aber ſah ein Unglück kommen Es verſchwamm Alles in einen gewaltigen donnerähnlichen Schlag, es war ein Klirren und Stoßen und ein einziger wilder Schrei, der aus den Fenſtern der Koupees drang. Die Paſſagiere, welche heiler Haut den Wogen entſtiegen, ſahen todesblaß aus und viele zitterten derart, daß ſie ſich, nachdem ſie den Wagen entſtiegen waren, ſofort niederſetzen mußten, da ihnen die Beine den Dienſt verſagten. Der Schilderung des Unglücks durch einen Mannheimer Augen⸗ zeugen, Herrn Franz Moßmer in J 2, 1, entnehmen wir folgen⸗ den Paſſus: Ich ging mit meiner Braut gegen den Ludwigshafener Bahnhof; plötzlich rannten in wilder Haſt einige Leute aus der Bahnhofthüre und vermutheten wir ſofort ein Unglück. In der nächſten Sekunde ſchon durchbrach der Zug die fenſterartige Ein⸗ faſſung des Bahnhofs und raſte mit entſetzlicher Schnelligkeit über die Straße, zerſchmetterte die gegenüberliegende Eiſenſtangenein⸗ faſfung, ſprengte einen ſtillſtehenden Güterzug, ſchoh die Waggons bei Seite und lief in den Rhein. Meine Braut alarmirte ſofort die Beamten, ich ſprang über Geröll von Steinen, Waggons ete. Plötz⸗ lich trat ich auf ettbas Zuckendes. Es war zu meinem Schrecken eine Frau. Sofort machte ich mich daran, die Frau zu befreten, doch konnte dies erſt mit Hilfe von acht Mann geſchehen, da die Frau unter die Steine der Gittereinfaſſung geklemmt war. Die Leute mußten erſt Steine und Gitter beſeitigen. Aus dem Großherzogthum. BN. Hochemmingen, 9. Mai. Vorgeſtern Nachmitktag brach kurz nach 2 Uhr im Fauſe des Landwirtzs C. Th. Engeſſer Feuer aus, daß das ganze Anweſen zerſtörte. Die Entſtehungsurſache iſt nicht bekannt. Engers iſt gering verſichert und beträgt der Schaden cd. 6000 Mk. B. N. Waldshut, 9. Mai. Nach dreitägiger Verhandlung vor dem Gr. Landgerichte hier wurde der Buchhandlungsreiſende Joh. Albert Tröndlin Wollbach wegen Betrugs und Erpreſſungserſuchs zu einer Geſammtſtrafe von 2 Jahr und 1 Woche Gefängniß, auf welche 6 Monate und 1 Woche Unterſuchungshaft zur Anrechnung kommt und zur Tragung der Koſten verurtheilt. Zugleich wurden dem Ange⸗ klagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. 5 B. N. Offeuburg, 9. Mai. Wie von hier gemeldet wird, iſt auch hier die Hühnercholera aufgetreten und hat ein Geflügelzüchter in der Kinzig⸗Vorſtadt ſeinen ganzen Hühnerbeſtand durch die Seuche verloren, Pfalz, Beſſen und Amgebung. r. Neuſtadt, 9. Mai. Unſere Stadt erfreut ſich einer gewiſſen Sorte von Burſchen, die täglich an beſtimmten Straßenecken ſich rudel⸗ weiſe aufſtellen und die vorübergehenden Paſſanten anulken. Die Polizei duldet dieſe Straßenverſammlungen nicht, findet aber oft Widerſtand. So mußte ſich heute der aus Mannheim gebürtige, hier wohnhafte Fuhrmann F. Jakob verantworten, der auf die Auffor⸗ derung des Schutzmanns, weiter zu gehen, die Antwort gab:„Das wäre noch ſchöner, ich ſtehe auf deutſchem Boden!“ Er bekam dieſer⸗ halb ein Protokoll von 1 Tag Haft, legte aber Berufung ein, die jedoch heute verworfen wurde. * Landau, 10. Mai. Ein Unfall unter ſonderbaren Umſtänden ereignete ſich heute Abend nach 5 Uhr auf dem Lagerplatze des Koh⸗ lenhändler Jakob Schwörer dahier. Deſſen Arbeiter waren damit beſchäftigt, Kohlen, die zur Stadt verbracht werden ſollten, zu wiegen. Plötzlich krachte ein Schuß, der 63 Jahre alte Tagner Johann Berſch fiel zur Seite, es waren ihm von einer unter den Kohlen befindlichen Kohlen⸗Patrone, die die Größe und Dicke eines Bleiſtiftes hatte und deren Hülſe aus Kupfer beſtand, der Ring⸗ und der Mittelfinger der linken Hand ganz, der Daumen zur Hälfte abgeriſſen worden. Außer⸗ dem erlitt er bedeutende Verletzungen im Geſicht. Der 10 Jahre alte Sohn des Kohlenhändlers Schwörer wurde im Geſichte verletzt, Schwörer ſelbſt leicht an der Bruſt. Die übrigen Dabeiſtehenden kamen mit dem Schrecken davon. Schwörer hatte die Kohlen von einem Großhändler bezogen. Kaiſerslautern, 9. Mai. Von der hieſigen Strafkammer wurde, wie berichtet, der Verwalter des Alſenzer Elektrizitätswerkes, Friedrich Hofmeiſter, wegen unſittlicher Angriffe gegen die Frau eines ſeiner Arbeiter zu neun Monaten Gefängniß verurtheilt und ſofort verhaftet. Wie wir nun nachträglich noch erfahren, zog Hof⸗ meiſter auf dem Wege zum Gefängniß den Revolver und wollte ſich erſchießen. Die Gendarmerie konnte ihn aber noch rechtzeitig ent⸗ waffnen.— Der Stadtrath bewilligte in ſeiner heutigen Sitzung mit allen gegen zwei 2 Stimmen für den Umbau des Stadttheaters den Betrag von 80 000 M. Sport. „as Beſinden des Kommandeurs der Königsulanen in Hannover, Oberſtleutnant von Heyden⸗Linden, der wie gemeldet, kürzlich durch einen Sturz mit dem Pferde ſchwer verunglückte, hat ſich ſoweit wieder gebeſſert, daß Oberſtleutnant von Heyden⸗Linden beute bereits eine Erholungsreiſe nach den in Weſtfalen belegenen Gütern ſeiner Verwandten anzutreten gedachte. Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Tonkünſtlerfeſt des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins in Heidelberg Zu dem Verzeichniß der bei dem Feſt betheiligten Ge⸗ ſang⸗Soliſten iſt nachträglich noch zu bemerken, daß Herr Georg Kelter, Lehrer des Sologeſangs an der Hochſchule für Muſik in Mannheim, die erſte Baßparthie in Wolfrum's„Weihnachtsmyſte⸗ rium“ übernommen hat⸗. Spielplan des Großh. Hoftheaters in Karlsruhe. a) Im Hoftheater Karlsruhe: Sonntag, 12. Mai:„Undine“. Diens⸗ 8 14.: Zum erſten Male:„Der Zigeunerbaron“. Operette in 8 Akten. Donnerſtag, 16.:„Flachsmann als Erzieher“. Freitag, 17.:„Joſeph und ſeine Brüder“. Samſtag, 18.:„Cyrano von Bergerae“, Sonntag, 19.:„Die Meiſterfinger von Mürnberg“. Dienſtag, 21.:„Die luſtigen Weiber von Windſor“. Donnerſtag, 23.:„Das Rheingold“. Freitag, 24.:„Die Walküre“. Sonntag, 26.: „Siegfried“. Dienſtag, 28.:„Götterdämmerung b) Im Theater in Baden: Montag, 18. Mai: „Johannisſeuer“. Mittwoch, 18.:„Der Poſtillon von Lonjumeau“. Neueſie Nachrichten und Celegramme. Privat⸗Celegramme des„General⸗ Anzeigers.“) Straßburg, 10. Mai. Der Kaiſer iſt heute lichen Statthalter und dem kommandirenden General empfangen worden. Nach der Begrüßung und Abſchreiten der Ehren⸗ Kompagnie begab ſich der Kaiſer im offenen Wagen, in dem neben ihm der Statthalter Fürſt Hohenlohe Platz genommen hatte, durch die feſtlich geſchmückten Straßen nach dem Kaiſer⸗ palaſte. * Ems, 10. Mai. Der kommandirende General des 7. Armee⸗ korps(Münſter i..) v. Bül o w, iſt geſtern an Lungenentzündung geſtorben. * Berlin, 10. Mai. Die heutige Verſammlung der In⸗ haber von Pfandbriefen der preußiſchen Hyp o⸗ theken⸗Aktien⸗Bank in Berlin nahm einſtimmig die An⸗ träge des Vorſtandes der Schutzvereinigung und die Bedingungen für die in den Anträgen ausgeſprochenen Verzichte bezüglich Verein⸗ barung an. Darnach billigte die Verſammlung das freiwillige An⸗ gebot, zur Wiederherſtellung des Kapitals ein Fünftel der Pfand⸗ briefe wieder herzugeben. Damit iſt die Reorganiſation der Bank beſchloſſen. * Moskau, 10. Mai. Nach einer Bekanntmachung des Generalgouverneurs iſt den Einwohnern von Moskau ver⸗ boten worden, Meſſer zu tragen, ausgenommen die⸗ jenigen Perſonen, deren Berufsthätigkeit ein Meſſer erfordert. Die Uebertretung des Verbots zieht eine Geldſtrafe bis 500 Rubel oder Arreſt bis 3 Monate nach ſich. * Konſtantinopel, 10. Mai. Die von der Pforte in der Angelenheit des Poſtkuflikts an die fremden Bot⸗ ſchafter gerichtete Note, worin die Pforte die Direktoren der fremden Poſten beſchuldigt, den Schmuggelhandel zu begünſtigen und die kürkiſchen Zolleinnahmen zu ſchädigen, wurde von den Botſchaftern dem Miniſter des Aeußern Tewfik Paſcha mit der ſchriftlichen Vegründung zurückgeſtellt, daß die Note nicht angenommen werden könnte, weil ſie beleidigende An⸗ ſchuldigungen gegen die Beamten der betreffenden Staaten ent⸗ halte. Die Botſchafter lehnen es ab, mit der Pforte in dieſer Sache in einen Schriftwechſel zu treten und beharren auf der Forderung einer Genugthuung der Pforte gegenüber den fremden Poſtämtern. Die bulgariſchen Beamten an der bulgariſch⸗ türkiſchen Grenze erhielten den Auftrag, die aus Europa an⸗ langenden Poſtſendungen den türkiſchen Beamten nicht zu über⸗ geben und die Poſt ſelbſt nach Konſtantinopel zu bringen. Die europäiſchen Briefſchaften werden durch ſpezielle Delegirte der fremden Poſten nach Konſtantinopel gebracht. *„ Mokohama, 10. Mai. Reuter. Die Panik in Kiato läßt nach. Man ſieht die Lage leichter an. Weder Marquis Saigo, noch Marquis Pamagata, noch Graf Matſu⸗ kata oder Graf Inouye ſind gewillt, die Kabinetsbildung zu übernehmen. Sie haben dem Kaiſer gerathen, auf Ito ein⸗ zuwirken, die Aufgabe zu übernehmen. Bisher hat Letzterer es abgelehnt. Es wird geglaubt, daß Inoduye das Finanz⸗ portefeuille im rekonſtruirten Kabinet Ito übernehmen werde. ***. Zur Giſenbahngemeinſchaft. „Stuttgart, 10. Mal. Im Landtage erklärte Miniſter Frh. v. Soden, es ſei ausgeſchloſſen, daß Württemberg von der Möbglichkeit, in die preußiſch⸗heſſiſche Bahngemeinſchaft einzutreten, Gebrauch mache, weil die Einbuße an wirthſchaftlicher und politiſcher Selbſtſtändigkeit durch die ſtnanziellen Vortheile nicht aufgewogen werden. Die Frage eines anderen Anſchluſſes ſei zur Zeit für ihn eine offene. Die ſympathiſchſte Form wäre ihm die Reichs⸗ emein aft. 0 ſchaf 5 5 Militärbefreiungs⸗Prozeß. „Elberfeld, 10. Mai. Das Urtheil im Militärbefreiungs⸗ Prozeß lautet: Baumann 7 Jahre Gefängniß und 5 Jahre Ehr⸗ verluſt, Frau Dieckhoff 2 Jahr Gefängniß und 3 Jahre Ehrverluſt. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnißſtrafen von 5, 8 und 1 Monat; 8 Angeklagte wurden freigeſprochen. Bei Baumann wurde ein Jahr Unterſuchung angerechnet, bei allen Angeklagten die Beſtechung verneint. **. Die Verhandlungen im Militärbefretungsprozeß haben bis zum Ende der Vorträge 21 Tage in Anſpruch genommen. Dr. Schimmel erſchien bis zuletzt Tag für Tag, obſchon die Zeugen bereits vor einigen Tagen entlaſſen worden waren. Offenbar war er zur Stelle, um über etwa noch nachträglich auftretende Zweifel Auskunft zu geben. Zu dieſem Zwecke waren auch von den Sachverſtändigen Generalarzt Dr. Herter und Oberſtabsarzt Dr. Angerhauſen ſtets anweſend. Ihr Rath brauchte aber nicht mehr in Anſpruch genommen zu werden. Generalarzt Dr. Herter wünſchte zwar nach Beendigung der Vorträge noch eine Aufklärung zu geben, der Vorſitzende lehnte dieſe aber mit dem Bemerken ab, daß ein Beweis nicht mehr erhoben werde. Kriegsgerichtsrath Schürmann und der Vertreter des Kriegs⸗ miniſteriums, Oberſtleutnant v. Oer, wohnten den Verhandlungen ebenfalls bis zuletzt au. Als in der letzten Verhandlung Rechts⸗ anwalt Dr. Schweitzer davon ſprach, daß der Staatsanwalt ſich er⸗ kühnt habe, den Generalarzt Dr. Stricker zu apoſtrophiren, der viel zu hoch ſtehe, als daß das angebracht geweſen wäre, und betonte, daß es für die Anklage nicht gerade erfreulich ſei, daß gerade Dr. Stricker der Anklage den Todesſtoß verſetzt habe, wurde der Vertheidiger bom Vorſitzenden unterbrochen und erſucht, nur ſachliche Kritik zu üben. Staatsanſvalt Jonen wie auch Staatsanwalt Alberts hielten in ihren Gegenreden den Oberſtabsarzt Dr. Schimmel nach wie vor für be⸗ ſtochen. Die Vertheidiger entgegneten, daß eine Behauptung da⸗ durch nicht begründeter werde, daß man ſie noch einmal wiederhole. Rechtsanwalt Kray bezeichnete das Schweigen des Staatsanwalts auf die vielen an ihn gerichteten Fragen als eine Bankerotterklärung der Anklage. Der Vorſitzende fand auch dieſen Ausdruck unpaſſend. Rechtsanwalt Dr. Wallach begrüßte die Aufhebung des Haftbefehls gegen Dr. Schimmel als einen Beweis dafſür, daß die Militärbehörde einen Verdacht gegen Dr. Schimmel nicht mehr für vorliegend erachte. **5* Der Burenkrieg. „London, 10. Mai. In der heutigen Sitzung des Ent⸗ ſchädigungskomitees erklärte der deutſche Vertreter Sieneking, er habe ſtrenge Inſtruktionen von ſeiner Regierung, darauf zu beſtehen, daß er als Vertreter der deutſchen Regierung und nicht blos als Anwalt der Klageführenden an⸗ erkannt werde. Die Forderungen derſelben ſeien im Namen der deutſchen Regierung erhoben. Seine Regierung könne ihre Anſicht nicht aufgeben, derzufolge ſie ſich der mündlichen Beweisaufnahme widerſetze, aber er habe an die anſprucherhebenden Perſonen in Deutſchland ein Rundſchreiben geſandt, worin er darauf hingewieſen habe, daß ihr Erſcheinen vor der Kommiſſion wünſchenswerth ſei, und bitte die Kommiſſion, die Arbeit dadurch zu erleichtern, daß längere und häufigere Sitzungen anberaumt werden und daß die hierfür nothwendigen Gelder ausgeworfen werden. * London, 10. Mai. Lord Kitchener meldet: 18 Mittag 12 Uhr hier eingetroffen und am Bahnhofe vom kailer⸗ LEscabaons Manmanzh inb zur Nücktehr nach Egaland] Aahtaa, eingeſchifft.— Wie das Reuterſche Bureau aus Klerks⸗ dorp vom 8. meldet, wird Hartebees fontein nun⸗ mehr zerſtört. Steijn und Dewet ſollen ſich im weſtlichen Transvaal befinden. Fur Lage in China. * London, 10. Mai. Reuter meldet aus Pokohama vom 9. Mai: 3000 aufrühreriſche Chineſen ſollen über den Tumesfluß an der Nordoſtgrenze Koreas in Korea eingedrungen ſein und eine große Aufregung in dem be⸗ ſetzten Diſtrikte hervorgerufen haben.— Nach Blättermeldungen aus Peking vom 9. Mai ließ Graf Walderſee einige chineſiſche Truppenabtheilungen zum Polizeidienſt in der Um⸗ gegend von Peking zur Unterdrückung der Marodeure zu. Deutſcher Reichstag. 88. Sitzung vom 10. Mai. Der Geſetzentwurf betreffend die Anweſenheitsgelder und freie Eiſenbahnfahrt der Reichstagsmitglieber, wird ohne Debakte in Z. Be⸗ rathung auch in der Geſammtabſtimmung angenommen. Die 2. Berathung des Geſetzentwurfs Albrecht und Trimborn betreffend Gewerbegerichte wird mit Paragraph 62, Befugniß des Ge⸗ werbegerichtes als Einigungsamt, fortgeſetzt. Paragraph 62 der Com⸗ miſſionsfaſſung handelt von dem Rechte des Vorſitzenden, die Beihei⸗ ligten zu laden und für das Nichterſcheinen Geldſtrafen anzudrohen. Ein Antrag Beckh⸗Koburg will die Strafe durch das Efnigungsamt feſtſetzen laſſen; ein Antrag Röſicke⸗Deſſau will, daß der Vorſitzende des Gewerbegerichtes Bethefligte und Auskunftsperſonen laden kann. Baſſermann befürwortet die Commiſſionsfaſſung. Schon jetzt hätten die Einigungsämter gute Erfolge. Der neu eingeführte Erſcheinungszwang werde dieſelbe ſteigern. Beckh⸗Coburg zieht ſeinen Antrag zurück. Hälbek bemerkt, er werde mit einem Theile die Nationalliberalen gegen den Erſcheinungszwang ſtimmen. Röſicke⸗Deſſau bezeichnet den Erſcheinungszwang als unbe⸗ dingt nöthig. Redner befürwortet ſeinen Antrag, auch die Auskunfts⸗ perſonen zum Erſcheinen zu zwingen. Schlumberger(national⸗ liberaler Hoſpitant) befürwortet den Commiſſionsbeſchluß. In Frank⸗ reich habe man mit den Einigungsämtern gute Erfahrungen gemacht. Richthof eln(konſ.) ſpricht ſich gegen den Zwang aus und wünſcht getrennte Abſtimmung bezüglich dieſes Paſſus. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 10. Mai⸗ bligationen. Staatsvapiere. Pfandbrtefe. 4 proz. Bad, Sblig. v. 1901 103.80 bz 0% Abeſn. Hyp.⸗B. unk. 1802 99.80 5ß proz. Bad. Oblig. v. 1900 998.85 bz nuk. 400 Badiſche Oblſgat.„„ alte N. 92. 53 Ziſe„(abgeſt.) 406.50 95 Beles.„„ unk. 1904] 63.— 53 5½%% Oblig. Rark—— 3%„„„Comunnalf 88.— 03 ie, 96.— b1 Städte⸗Aul 4„ 1892/91.40 0 37½% Freiburg ſ. 77 98.— „„ 30•60 b Larlsruber b. K. 1890 89.— 83 „ T. 100 gooſe 144.5 b1 4% Ludwigshafen don 1000 400.60 15 Baher. Obligallolten 99709 11 4½% Lubwigsbafen M. 103.— 90 bz 36 f 5 75 U 3% Deutſche Neichsanlelhe 98.40 bz 1318 Mannbeſmer Obl. 1055 7 2 98.40 61 34% 5„ 1895 84.— 8 8⁰%%%„ 2 88.15 51 36 6% 1808 92 50 55 3170 Preuß. Couſols 9870 63 954 0% Pirmaſenſer 92. 8 8518 61[ Induſtrie⸗Ooligattonen 5 405 92 0 F 100— 8 Fiſenbahn⸗Aul Bad. A gß f. Rhſchifff. 00.—5 4% Pfät 115 721 5 o% Bürgl. Brauhaus, Bonn 100.— 8 6% Pfälz, Eudw. Max Nord) 101.4% bz 4½ Speherer Zlegelwerke 101.10 63 7.5 994.50 pf 4½ Perein Fhem. Jabrlken 101. 5 e convertſrt, 95.1½ d 1 4½ Zellſtofffabrſk Waldbof 103.89 Aktien. Banken. v. 75 u. Mohr 5 5 Hadiſche Bank 129.20 ba rauerei Sinner, Grünwlnkel] 219.— Creb.e u. Depoſltb., Zwelbec. 187.— 0 Sen eeeeee Geßwerbebauk 132. B 8 Sveher 198 Mannbeilmer Bank 128.50 4 85 Se e 1 0 Oberrhein. Daut 118.50 00 5 Storc Sie e 518 125 0 Rergee 90.— 8 — 1 Bi Spe Gbb. Jalibät 1 8 Wormſer Brauhaus b. Oertge 185.— Abefulſche rebitbant 141.60 O0 Pfälz. Preßh. u. Sprktfabr. 116.— 8 Nhein. Hyp.⸗Bauk 139.50 G Trausport Südb. Vauk 109.60 G und Nerſicherung, Gijenbahnen. 9775 8 Pfölziſche Iudwigsbahn Gutfahr⸗Aktien 128 50 8 ſchecharhahn 224.— b. Maunh. Dampfſchleppſchtff 118.— 8 „rßppaßn 1 55„ Vagerhans 108.— Hellbvonner Straßenbahnen 815 8 Schleſaerd Aeebe 650.— 65 Continentale Verſicherung 280.— Badlſche hem, Industrie 114.— 0 Mannheimer Verſicherung 420.— 63 adiſche Auiuln⸗ u. 95,— bz Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 280.— W Chem. Fabrik Goldenberg 182.— Würkt Transperkzerftch⸗ 85 Chent. Fabrik Gernsheim—— Juduſtrie. Vereln chem, Fabrlken 188.— Act.⸗Geſellſch. f Seilinduſtrle 148.— Bereln D. Oelfabrlken 108.— 8 Dingler'ſche Maſchinenfabrlk 158.— Weſteregeln Alkal. Staum•.— 54 Emaillirfabrik Kirrweiler—.— 5„ Vorzug 103.50 B Emafllirwerke Maikammer 108.— 8 Btafereſen Fttlinger Spinneret 108.50 ine N Spinnerel 91.— Bad. Brauerei 139.— 8 arlsx. Nähmf. Hald u. Nen 180.E0 8 Binger Aktienbierbrauerei—.— Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 88.— Durxlacher Hof vorm, Hagen 205.— Oggersbeimer Spinnerei— GEichbaum⸗Brauerei 172 50 b; 15 Nähm. u. Fahrräderf Elefantenbräu Rühl, Worms 105.— Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 186.— Arauerei Gauter Frelburg 100.— Bereinig. Freiburger Zlegelw. 118.— Kleinlein, Heidelberg 148.— Verein Speyerer Zlegelwerke 96.— 0 Homburger Meſſerſchmitt 90.— 8 Zellſtofffabrit Walbhof 249.50 Ludwigshafener Brauerei—.— Zuckerſabeik Waghäuſel 82.— 53 Mannh. Aktienbrauerei 160.— G Zuckerrafftnerie Mannheim—.— Mannheimer Effektenbörſe vom 10. Maſ.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe war kleines Geſchäft in Acten der Vereinigten Speyerer Ziegelwerke zum Kourſe von 96 pCt. Sonſtiges ziemlich unverändert. Fraukfurt g.., 10. Mai. Kreditaktien 217.60, Staats⸗ bahn 147.70, Lombarden 23.80, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 98.80, Gotthardbahn 163, Disconto⸗Commandit 190.50, Laura 215.50, Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 158.80, Dresdener Bank 149.50, Deutſche Bank 204.75. Tendenz: ruhig. Berlin, 10. Mai.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kredttaktſen 217.50, Staatsbahn 147.60, Lombarden 23.80, Diskonto⸗Commandit 190.40, Laurahütte 214.10, Harpener 181.40, Ruſſiſche Noten— (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.10, 3½ Reichsanleihr 98.50, 3% Reichsanleihe 88.30. 4% Habhen—.—, 3% Heſſen 85.29, Italiener——1880er Looſe 141.40, übeck⸗Büchener—.—, Maxien⸗ burger 72.50, Oſtpreuß. Südbahn 86.80, Staatsbahn 149.20, Lom⸗ barden 23 80, Canada Paeiſie⸗Bahn 96.40, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 217.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 162.—, Darmſtädter Bank 132.40, Deutſche Bankaktien Disconto⸗Commandit 188.—, Dresdner Bank 148 70, Leipziger Bank 145.20, Berg.⸗Märk. Bank 149.30, Dynamit Truſt 165,20, Vochume; 196.40, Conſolidation 342.—, Dortmunder 71.75, Gelſenkirchenet 179.25, Harpener 180.10, Hibernia 181.20, Laurahütte 212.90, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 206.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 148.—. Deutſche Steinzeugwerke 268.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 142.—, Wollkämmerei⸗Aktien 142.70, 4% Pf⸗Br. der Rhein⸗ Weſtf. Bank von 1908 98.20, 3¾ Sachſen 85.60, Stettiner Vulkan 209.—, Mannheim Rheinau 106.—, 3½% Badiſche St.⸗Obl, 1900 96.50. Privatdiscont: 3½%, Mannheimer Hafenverkehr vom 8. Mai. Hafenbezirk!. Schiffer ev. Rap. Schiff Kommt von Ladung Fenbel Fendel Antwerpen Getreide 29000 Ungefähr Wilhelm Rotterdam 486ͤ Hagen berg M. Stimme 54 RNuhrort Rohlen 29400 Briel 40„„ Langmann Anug 5—3 229000 Hafenbezirk V. Klein 1 Ruhrort Kohlen 49000 Kretzer Emilie Duleburo 33800 ))))))VVVVV 2. Seitez eneral⸗Auzeiger. — — Manſtheim, 10. Mat. Alilliche Vekanntmachung. Den ſtehenden Gewerbebetrieb auf öffentlichen Wegen, Plätzen und von Haus zu Haus betr. (210). No. 1105. Gemäß den Beſchlüſſen des Stadtraths dahier vom 24. Auguſt 1900, vom 15. und 26. Februar 1901 wird ie von Großh. Landeskommiſſär hier getroffene Beſtimmung vom 18. Februar 1889 auf den Verkauf von Speiſeeis und Orangen ausgedehnt. Dieſe Beſtimmung erb 47 t demgemäß folgende Faſſung: Auf Grund der Beſchlüſſe des Stadtraths dahier vom 24. Auguſt 1900, vom 15. und 26. Februar 1901 wird gemäß 8§ 42b der bapiſchen Vollzugsverordnung hierzu für die Stadt Mannheim nachſtehende Beſtimmung erlaſſeit: 8 1. Perſonen, welche in dem Genieindebezirke der Stadt Mann⸗ heim einen Wohnſiß oder eine gewerbliche Niederlaſſung beſitzen, und welche innerhalb des Gemeindebezirks auf öfſentlichen Wegen, Straßen, Pläßen oder anderen öffentlichen Orten, oder ohne vor⸗ gängige Beſtellung von Haus zu Haus Bretzeln und anderes Backwerk, Speiſeeis, Orangen, ſowie Zündhölzer, Zips⸗ liguren und Galanteriewaaren verkaufen wollen, bedürfen der Erlaubniß. 8 2. Zur Ertheilung, Verſagung und Zurücknahme der Erlaubniß iſt nach Maaßgahe der beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen das Großh. Bezirksamt zuſtändig. 38 8 3. Die von dem Bundesrathe gemäß 8 56 d der deutſchen Ge⸗ werbeordnung bezüglich des Gewerbebetriebes der Ausländer ge⸗ troffenen Beſtimmungen finden auch auf die Ausländer entſpre⸗ Hende Anwendung, welche in dem Gemeindebezirke der Stadt Manuheim den in 8 1 bezeichneten Gewerbetrieb gusüben wollen. Mannheim, 6. März 1901. 5 Der Großh., Laudeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Mosbach. gez. Pfiſterer. No. 29227 1. Jndem wir vorſtehenden Erlaß Großh. Herrn Landeskommiſſärs zur öffentlichen Kenntniß, insbeſondere der Berkäufer von Speiſeeis und Orangen bringen, machen wir zugleich nachſtehende unter'm 22. Februar 188g erlaſſene Ausführungsbeſtimmungen Alter Berückſichtigung der ſeitherigen Abänderungen der Gewerbe⸗ ordnung bekaunt: Diejenigen Perſonen, welche ſich mit dem in 88 1 und s be⸗ zeichneten Gewerbebetriebe in hieſiger Stadt befaſſen, haben bei Einholung der Erlaubniß auf der allgemeinen Meldeſtelle(Paß⸗ gureau) die über ihre perſönlichen Verhältniſſe und den beabſich⸗ kigten Gewerbebetrleb erforderlichen Angaben zu machen und dabei ein Zeugniß der Ortspolizeibehörde ihres jetzſgen, bezw. früheren Wohn⸗ und Aufenthaltsortes beizubringen, welches über Reichs⸗ angehbrigkeit, Alter, Geburtsort, ſeitherigen Aufenthalt und Über Jas etwaige Vorhandenſein der in 88 47,—4, 57 a und 57b der Gewerbeordnung bezeichneten Verſagungsgründe Auskunſt gibk⸗ Zoeugniſſe außerbadiſcher Ortspolizeibehörden bedürfen der Beglaubigung der vorgeſetzten ſtaatlichen Verwaltungsbehörde. Bezülglich der Erlaubnißertheilung gelten folgende Grundſätze: Dle nachgeſuchte Erlaubniß wird unbedingt verſagt: 1. wenn der Nachſuchende mit einer abſchreckenden oder an⸗ ſteckenden Krankheit behaftet oder in einer abſchreckenden Weiſe entſtellt iſt; 2, wenn er unter Polizelauſſicht ſteht; 8. die in 8 57 Ziſſer 8 Getperbeordnung näher bezeichneten Vorſtrafen erlütten hat; 4, wenn er wegen gewohüheitsmäßiger Arbeitsſcheu, Beitelei, Landſtreichelei, Trunkſucht, übel berüchtigt iſt; 5. Ausländern 8. weun ein Bedürfniß zur Zulaſſung des belreffenden Ge⸗ werbebetriebes nicht beſteht; b. wenn dieſelben entweder das 25. Lebensjahr noch nicht Überſchritten haben, oder durch ihre P ichkeit zu erheblichen polizeilichen Bedenken Anlaß geben. Ausländern unker 25 Jahren darf nur ausnahms⸗ weiſe die Erlaubniß daun ertheilt werden, wenn der Nachſuchende der Ernährer einer Familie iſt und bereits 4 Jahre in dem in 1 der Vorſchrift des Großh. Landes⸗ e bezeichneten Gewerbebetriebe thätig gez weſen iſt. B. Bezüglich der Vorausſetzungen, unter welchen die Erlaubniß in der Regel zu verſagen iſt, oder außerdem noch verſagt werden darf, ſind die Beſtimmungen der 88 67a, 57b der Gewerbeordnung maßgebend. ie Erlaubniß wird nur für höchſtens für ein Kalenderjahr, gegen Entrichtung der vorgeſchriebenen Taxe(vier Mark) ertheilt. Der Erlaubnißſchein iſt während der Ausübung des Gewerbe⸗ betriebs ſtets mitzuführen und darf einem Anderen nicht zur Be⸗ Rützung überlaſſen werden. Hebertretungen dieſer Vorſchriften werden auf Grund der 88 148 Ziffer 8, 7d, 76 und 149 Ziffer 1 Gewerbeordnung beſtraft. Mannheim, den 12. März 1901. Großh., Bezirksamt: gez. Schaefer, No. 117011. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Maunheim, 3. Mai 1901. Stadtrath: Ritter. 5700⁰ Schiruska. Bekanntmachung. Alterthümer betr. Anläßlich der Herausgabe einer Geſchichte Mannheim's, welche als Feſtgabe zum 300fährigen Stadiiubiläum 1900 erſcheinen oll, richten wir an die hieſigen Einwohner die Bitte, uns Mit⸗ ellung zu machen von hiſtoriſchem Material, das ſich allenfalls in ihreitt Privatbeſitz befindet: Fundſtücken und Alterthümer llei Art, alten Bildern, Familienpapieren u. ſ. w. Wir ſind keit, geeignete Gegenſtände, die ſich auf die Geſchichte Mann⸗ im's ünd ſeiner Umgebung beziehen, für die hieſigen Samm⸗ ungen zu erwerben oder unter Wahrung des Eigenthumsrechts er Beſißer in den Sammlungsräumen auszuſtellen. Unter Uim⸗ fländen kann ſchon dadurch der heimiſchen Geſchichtsforſchung An weſentlicher Dienſt geleiſtet werden, daß die Eigenthümer von der Exiſtenz ſolcher Gegenſtände Kunde geben und die Einſicht⸗ nahme geſtatten. Insbeſondere bitten wir dringend die Haus⸗ und Grund⸗ beſizer von Mauuheim und Umgebung, die Baunnternehmer, Archttekten, Landwirthe ze., dem mitunterzeichneten Vorſitzenden es Alterthumsvereinsvereins möglichſt ſofort(event. telephoniſch, ifnummer 892) Anzeige zu erſtatten, wenn bei Bau⸗ u. Eld⸗ Arbeiten Alterthümer gefunden werden, wie Thon⸗ od. Glasgefäße, Waffen und Geräthe aller Art, Münzen, Gebeine u, ſ.., ferner wenn Spuren alter Auſiedelungen und Grabſtätten zum Vorſchein emmen, oder wenn Reſſe der ehemaltgen Befeſtigungswerke, Minengänge u. ſ. w. aufgedeckt werden, damtt eine Beſichtigung an Ork und Stelle, eventuell eine genaue techniſche Aufnahme erfolgen kann. ie auf Pripgteigenthum gefundenen Gegenſtände bitten wir der Alterthumsſammlung zu überlaſſen(eventuell gegen Ent⸗ ſchädigung) und ſo der allgemeinen und öſfentlichen Beſichtigung zuügänglich zu machen. Den betreffenden Bauaufſehern, Vor⸗ Arbeitern oder Arbeitern wird eine entiprechende Fundgebühr bezahlt. Vor dem Abbruch charakteriſtiſcher Alt⸗Mannheimer Häuſer mögen die Beſitzer dem Vorſtand des Alterthumsvereins behufs eventueller photographiſcher Aufnahme rechtzeitig Mit⸗ 10 machen bezw. ſelbſt photographiſche Aufnahmen her⸗ euen laſſen und ein Cremplar der Aufnahme, geeignetenfalls auch ſſtoriſch intereſſaute Gebäudetheile den Sammlungen überweiſen. Mannheim, 3. Mai 1901. Der Stadtrath: Beck. Der Vorſtand nachtolgenden Gewinnnummern herausgekommen: 87578 Mützen, Schirmen, Y 2, 7, Planken Mannheimer Haupt⸗Pferde⸗ und Rindvieh⸗Markt. Bei der heute öffentlich vor Nolar und Zeugen vorgeno Verlooſung von Pferden, Rindvieh, Gold⸗ und berpreiſen, landwirthſchaſtlichen Maſchinen und Geräthen und ſonſtigen ge⸗ werblichen Gegenſtänden für Land⸗ und Hauswirthſchaft ſind die Mmenen ————— ————————— — g 5— 2 055— 62. 8 2— 2—5—— 5 2 2— —5——— 2 2— W 34/ 45 2004646736709 30 50740029268515498843990425 242190 20061429 36767 230 507680374[68982407[84408370 4072132017248436939/159 50787487 6898528484635 8 6100379 205320458 37086420 50918/131J69142 88 84676 40 12180 4920741/20137236025251177 42 696581268526610 1429] 122114737237519/176 51270/108[6985738185586 2327200213780/100 676530 8051879ʃ250 69944119888977 2360395 214390223[37789 88 51719] 78 70097 63 J85978 2544 621574 438034/26 52014493 702290345 86146 2951 4721768 4352051/152 70233039786181 2954378 22019ʃ35 4442752139] 87 70262J421J86264 2 3 2 5 2 7 324203292287201 1205222632570555[21886281 3564.336224310(118894903435815438470574.361862890333 3954/9022507339[399410166 5334612570661024987482375 409227522691/468403560 2158730 93 70830ʃ320J87484244 4389047122985286405712195430601017084437687591410 4906(1462313516440749 95 5446834171012ʃ(47887726199 493418723277/816[40964½211546984227122636987799 70 4989.492284000409 41015/ 22548854247164688887879340 4991 9223581/ 85411880220 54877494717180(48487890148 5021/2923542 3241255 755490028171872J 64881160195 507619428632(116414430318[55105867 718820459 882730169 63647428708495 489 7300520588729 85 32877720 398 7309015788909(882 23935 80400 73174/259[8931797 24494 12373804 61897910461 29378360130[888560218 53287848 90240817 .419 7392818290264 37 3673987 90401/117 7405525390511½242 774066(11290534349 74101066090777448 2 74448 67907820830 9343024826167/18048642 744700884908060 98 961923226250 243904 757752442 7462410 91528490 9759089126330838[44100 54579380489 747180 1391879160 101580182264674184422500[581810 10 74875ʃ30292065179 10208285267030659 44861045758200189 781810266924380358 10224/18526897 10744497 206584854287524230592457 281 10489ʃ191]2698234644544 66 58656046475831044926900186 10574/104271293564460213958724/14375387304927910480 108980265272802544916172590180272.756810(481938820405 108860277275660 72450480365 5902849175789 5898615/269 11081/23527933½15545067 260 592890 60759450 88939680165 115080296279711514516947759358J 39 76195[45894131279 11517/19328480161J45175½295 31307 109 94 11882039228512274 12251 11 — 422183ʃ2 42578 42767 42778 428353 901 880839025891167 8912 1426110/106 9167 7926144222 602610129 46400/ 48 J60407 46453430[60585 774438449 46622150 J60777 99 776028249 46842380[61510044577700885[95880263 4684326146162717477947 406 861560355 46844/15861863080177982254964560 78 47057 28 62214/210785080412 6539331 47078ʃ(168 629820288 7858411596689280 4710220463299/121786580 20 97245/188 471430326[63868440 79064.34797485/168 47214450[68898024579157 1597540465 4735802396368522679439011197748 34 47402278 8687830362 79644/209 97816873 475600347[639810417801590144978610114 478580128[642038/178 8018841898841(309 481120170 864280208[80234 3198347 1 481180456[64440025581967350 988680466 48552307 6475433282071041498607433 48648 276481629082279481986210352 24870223664847 8182477/207986990482 48782371][649810141[82962034898757175 48857314652160496[830560 5198891162 49290024365233/18488190229 98961/ 18 49422 6965384196 83210276 99010306 494924866554862183860449 99286887 49521/472658000177835260 2499480(142 4953804746597248588576040399535/234 496680137[66154364483632225995560181 49757446[670400483 88745[183 99789470 50188021467514/23888775257 50507138[68215/4088388860 3 19880443 85627 50626888[68858048288891241 200050342[86524 506410127[688681 56 J84164415 Die Gewiunſte, welche auf Rechnung u. Gefahr der Gewinner ſtehen können Donnerſtag, den 9. Mai, Freitag und Samſtag, den 10 und 11. Mai, Vormittags von 11—1 Uhr, Nachmittags von —5 Uhr und von Sountag, den 12. ds. ab bis einſchließlich zum 18. Mai(mit Ausnahme von Donnerſtag, den 16. ds.) des Vor⸗ mittags von 11—1 Uhr in Empfang genommen werden, und zwar: Pferde, Kühe, Rinder auf dem Viehhof, alle anderen Ge⸗ winnſte in Lit. 1˙ 1 Nr. F. 25 Auswärtige Gewinner können die betrefſenden Looſe an Herrn Johs, Peters, A 2, A einſchicken, durch welchen die Ueberſendung der Gewinne bezw. gegen Nachnahme der unver⸗ meidlichen Koſten für Verpackung und für Rechnung und Gefahr des Empfängers vermittelt wird. 8 Dle vier Wochen von heute an nicht abgeholten Gewinnſte fallen den Caſſen der betheiligten Vereine anheim. Sollte ſich in vorſtehender Ziehungsliſte wider Erwarten ein Druckfehler finden, ſo behält ſich das Verlooſungs⸗Comite die Richtigſtellung desſelben auf Gründ der notariellen Ziehungs⸗ Akten vor. Mannheim, den 8. Mai 1901. Landwirthſchaftlicher Bezirks⸗Verein. Die Direktion: 3 J. Seipio, Vorſitzender. A. Möll, Schriftführer. Bad. Reun⸗Berein Mannheim. Das Direktorium. General⸗Conſul Reiß. Juchs, Schriftführer. Der Großherzogliche Notar: Friedrich Woerner. Baden⸗Badener Geld⸗Lotterie A Ak..— Wohlfahrts⸗Looſe A Mk..30 zu beziehen durch die Expedition dſs. Blattes, 29229 29303 296272 2129858 30555 30658 31567 31658 31694 14568047631704 1495438631852 14996363[31957 1594740232307 16002500[32424ʃ 16351/9432534 16388423[32875½11 16475/41633154 173560 3333719 176030426[38841 17706049734320 17812029434794 18002/45434821½2 186880288[34874212 1885026234883ʃ6 18916/282349586 19154/14735021 19211/ 7735391 19282043135572 19672048735699 86000 des Alterthums ⸗Vereius: 978983 Seubert. und in der Filiale am Friedrichsplatz 5. und Kreis⸗Berkündigungsblakt. Tollständiger Ausverkauf wegen Geschäftsveränderung in nur modernſten und feinſten Filz- und Strohhüten für Herren, Damen und Kinder Stöcken und Cravatten zu bedeutend herabgesetzten O. streng reelle Bedienung. J 2, brauk. u. Anderausskattungen Marguisendrelle, Bette Max Wallach, I, 6, Tel. ll92 Preisen. 7, Planken. I. Damen- u. Merren-Wäsche mach Mnasz, 28602 solide Ausführung. — Photographische Concurrenz-Entwickler, C — 8 2 02 Kodak, Ges. m. b, H. Specialhaus für potogfapbſsFebaff M. Kropp Nachf. N 2, 7, Kunststrasse. Alleſnverkauf der rühmlichst bekannten Specialmarken: Concurrenz-Plaiten der elta Cameras von Dr. R. Krügener, Frankfurt a. M. 15 5 zu, Trockenplattenfabrik von Otto Perutz, München. Generaldepot von Brunn Möfinghof, Briliant-Entwiekler. rosses Lager von über 100 Apparaten. A Lehranstalt, oncurrenz-Papiere. Der billigste Apparat 3 M. lietert vorzügliche Bilder in 89 d b kein minderw Schützen⸗Geſellſchaft Maunheim (Eingetragener Verein). Anſeren verehrl. Mitgliedern bringen wir zur Kenntniß, daß unſer Mli⸗Schicßen am Sountag, den 12. und am 16., 17., 18. und 19. Mai Wir laden zu recht zahlreicher Betheiligung ſtattfindet. i freundlichſt ein. 87583 Sountag, 12. Mai, Nachmittags von 3 Uhr ab Harmonie- Muſtk auf dem Schützenhauſe. Der Vorſtand. Zionisische Vereinigung für Deutschland. Ortsgruppe Mannheim. Samstag, den 11. Mai 1901, Abends 9 Uhr im hinteren Saal des Reſtaurant Weil, C 4, 12 Vortrag des Herrn Dr. Podemneimer, Rechtsanwalt in Köln 87631 Assimilation oder Zionismus. Frele Diseussion. Gäste Willkommen. An die dentſchen Hausfrauen! Die armen Thüringer Weber bitten um Arbeit. Thüringer Weber⸗Verein zu Gotha. Geben Sie den in ihrem Kampfe um's Daſein ſchwer ringen⸗ den armen 75609 — Weber“. Beſchäftigung. Wir offeriren: Bettzeug, weiß und bunt. Handtücher, grob und fein. Wiſchtücher in diverſen Deſſins. Bettbarchend, roth u. geſtreift. Küchentücher indiverſenDeſſins Drell, gute Waare. Staunbtücher in diverſen Deſſins[ Halbwollenen Stoff zu Frauenkleidern. Taſchentücher, leinene. Scheuertücher. Altthüringiſche Tiſchdecken mit Sprüchen. Servietten in allen Preislagen. Tiſchtücher am Stück u. abgep. Altthüringiſche Tiſchdecken Rein Leinen zu Hemden u...] mit der Warkburg. Rein Leinen zu Betttüchern Damaſt⸗Tiſchdecken mit dem Kyffhäuſerdenkmalp. St. 10 M. und Bettwäſche. Halbleinen zu Hemden und Fertige Kanten⸗Unterröcke Bettwäſche. 2 M. per Stück. Alles mit der Hand gewebt, wir liefern nur gute und dauerhafte Waare. Hunderte von Zeugniſſen beſtätigen dies. Todes-Anzeige. „Schmerzerfüllt machen wir die traurige Mittheilung, daß unſer lieber Gatte u. Vater, Bruder und Schwager 87641 ferr EugenOsiander, heute Vormittag 9 Uhr nach längerem Leiden im Alter von 61 Jahren ſanft verſchieden iſt. Um ſtille Theilnahme bitten Die kkauernden Hintethliebenen. ſcannheim, 10. Mai 1901. 855 Die Beerdigung findet Sonntag Vor⸗ gmittag Ahr vom Trauerhauſe Rhein⸗ ſtraßze 8 aus ſtatt. Skakt beſonderer Auze * bielzeug aus Pappe oder Blech! ge. Visit-Grösse; man kaufe Vom 1. Jult ab ſind im inneren deutſchen Poſtverkehr Anſichts⸗ karten mit Verzierungen ꝛc. aus Mineralſtaub, Glasſplitterchen, Glaskügelchen, Sand, Metall⸗ theilchen und dergl. wegen der Nachtheile, welche dürchabfallende Mineraltheilchen ꝛc. für die Ge⸗ ſundheit der Beamten und den Poſtbetrieb entſtehen, von der offenen Verſendung ausgeſchlof⸗ ſen. Das Gleiche gilt für den Verkehr mit der Schwelz; im übrigen Weltpoſtvereinsverkehre waren ſolche Karten ſchon ſeuher Unſtatthaft. 87632 Berlin W. 66, 7. Mai 1901. Der Staatsſekretär des Reichs⸗Poſtamts. raetke. Bekauntmachung. Die Natural⸗ leiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden betr. (216) Nr. 89844 1. Nach der Beſtimmung des 8 9 des Nakn⸗ ralleiſtungsgeſetzes vom 13. Febr. 1875 in der Faſſung des Geſetzes vom 24. Mai 1898,(Reichsge⸗ ſetzblatt 1893, Seite 361), erfolgt die Vergütung für verabreichte Fourage mit einem Aufſchlag von 5% nach dem Durchſchnikt der höchſten Tagespreiſe des Ka⸗ lendermonats, welcher der Liefe⸗ rung vorausgegangen iſt. Nach der gemäß Ziffer II der Verordnung vom 21. September 1887(Geſetzes⸗ u. Verordnungs⸗ blatt 1887, Nr. 27, Seite 320) ergangenen Veröffentlichung der höchſten Durchſchnittspreiſe der nach dieſer Anordnung in Be⸗ tracht kommenden Marktorte, welche mit einem Aufſchlag von 5% zu verkünden ſind, betragen die den im Monat April 1801 erfolgten Fouragelieferungen in diesſeitigem Amtsbezirk zu Grunde zu legenden höchſten Tagespreiſe einſchließlich des Zuſchlags von 5% für 100 kg ii Stroohh;h; Henm Maunheim, den 8. Mai 1901. Großh. Bezirksamt. Frech. Bitte. In der Arbeiter⸗Kolonie Aukenbuck macht ſich wieder der Mangel au Röcken, Jop⸗ pen, Hoſen, Weſten, Unter⸗ höſen, Socken u. Schuhwerk fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Samm⸗ lungen der gengunten Bekleid⸗ ungs⸗Gegenſtände gütigſt veran⸗ ſtalten zu wollen. Die geſammelten Kleidungs⸗ ſtücke wollen entweder an Hekrn ausvater Wernigk in Anken⸗ ück— Poſt Dürrheim und Statſon Klengen—, oder an die Central⸗Sammelſtelle in Karls⸗ ruhe, Sophienſtraße Nr. 25, ein⸗ geſendet werden. 5 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht a wollen au unſere Vereinskaſſe Reviſor Zeuck— in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, gütigſt abge⸗ führt werden. Karlsruhe im April 1901, Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonſen im Groſfher⸗ zogthum Baden. 86768 Eine ſtaatl. geprüfte Lehrerin ertheilt Unterricht in der frauz, engl., ital. u. ſpau. Sprache, ſoſdie in allen deutſchen Fächern n. Nachhilfe in der Muſik. d8te Zu erfr. in der Exped. ds. Bl. Abbruch-Material, Bauholz, Fenſter, Thüren, Oefen, Ziegel, Sändſteinplatien, Gas⸗ und Waſſerleitungsröhre u. ſ. w. zu verkaufen. 84911 Kleinfeldſtraße 20.