Telegramm⸗Adreſſe: Journal Maunheim“, In ber Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. e Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. 5 Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklamen⸗Zeile„60„ Telephon: Redaktion: Nr. 377. (111. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815. Verantwortlich für Politir⸗ 5 Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Tppograche Anſtalt). (Das Manunheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Einzel⸗Rummern 5 E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fämmiiech zn eu Ar. 230. Montag, 20. Mai 1901.(Abendblatt.) Ailometerheft und Tarifreform. L. Erreichtes und Erwünſchtes. Den Leuten, welche nicht müde werden, der Annexion der ſelbſtſtändigen Eiſenbahnbetriebe von Württemberg, Baden, Bayern und Sachſen durch Preußen das Wort zu reden, kann keine beſſere Antwort gegeben werden, als die, daß die Einzelſtaaten zunächſt auf dem Wege der Perſonentarifreform, wie ſie ſpeziell in Baden und Mürttemberg durch Kilometer⸗ hefte und Landeskarte angebahnt iſt, unentwegt weitergehen, während das von jenen Leuten ſo hochgeprieſene Preußen⸗Heſſen auf ſeinem veralteten Perſonentarif mit den hohen Einheitsſätzen und dem Ballaſte des Freigepäcks im Hintertreffen ſtehen bleibt und ſich nicht einmal zu der minimalſten Konzeſſion auf dieſem Gebiet, nämlich der Gewährung 10tägiger Gültigkeit für Rück⸗ fahrkarten, aufzuſchwingen vermag. In dieſem Sinne be⸗ grüßen wir die Ankündigung der Ausgabe von Kilometerheften 3. Klaſſe zu 500 Kilometern auf den badiſchen Bahnen als eine erfreuliche Maßnahme des badiſchen Verkehrsminiſters. Das Kilometerheft iſt kein Ideal, ſo wenig, wie es die württembergiſche Landeskarte iſt; beide haben aber verkehrs⸗ belebend gewirkt und die Palme gebührt ohne Zweifel dem Er⸗ finder des erſteren. Von den rund 20,5 Millionen Mark Ein⸗ nahmen, die Baden im Jahre 1899 aus dem Perſonenverkehr hatte, entfallen rund 4,5 Millionen Mark auf die Kilometer⸗ hefte, während in Württemberg bei 17 Millionen Mark Ge⸗ ſammteinnahmen nur 0,66 Millionen Mark aus dem Verkauf von Landeskarten erzielt worden ſind. Unter der nicht ganz fünfjährigen Herrſchaft der Kilometer⸗ hefte(eingeführt am 1. Mai 1895) hat ſich unſer Perſonen⸗ verkehr wie folgt entwickelt: Jahr beförderte Perſonen Einnahmen in Mark 1899 33,156,419 20,617,095 1894 28,164,570 15,748,986 mithin Zunahme 9,591847 4,888,099 oder um 44% 31% Die Betriebsausgaben ſind trotz der mit der Einführung dieſer Hefte eingetretenen bedeutenden Tarifermäßigung nicht geſtiegen, ſondern ſogar relativ um ein Geringes geſunken; ſie betrugen in 1894 65,61 9, in 1899 nur 65,10% der Einnahmen. An⸗ geſichts dieſes Erfolges ſind denn auch die Unkenrufe, welche einſt aus dem Sumpfe der hohen und niederen Eiſenbahn⸗Büreau⸗ kratie bei der Geburt des Kilometerheftes zu vernehmen waren, längſt verſtummt. Ueber dem Kilometerheft dürfen wir aber die allgemeine Reform der Perſonentarife und des Perſonenverkehrs nicht ver⸗ geſſen. Die Forderung niederer, nicht an ſchwer erfüllbare Be⸗ dingungen geknüpfter Beförderungstaxen, verbunden mit ein⸗ facher Abfertigung— womöglich unter Beſeitigung des Schalter⸗ zwangs— kann nimmermehr aufgegeben werden, und eben ſo wenig kann auf das Verlangen nach ſchärferer Trennung von Lokal⸗ und Fernverkehr unter gleichzeitiger weiterer Ausge⸗ ſtaltung des erſteren verzichtet werden. Das Kilometer⸗ heftiſt nicht die Reform ſelbſt, aber ein Weg, eine weit vorgeſchobene Etappe, ein glücklich gefundener Uebergang zu derſelben. Als im Jahre 1891 Ver⸗ ſamen Perſonentarifreform handlungen unter den deutſchen Bahnen wegen einer gemein⸗ auf der Grundlage unſeren heutigen Kilometerhefttaxen nahekommender Einheits⸗ ſätze, nämlich für Perſonenzug Schnellzug I. Klaſſe 6 7 Pfg. per Km II. 7 5* 75 17 A 2 8333 ſtatfanden, berechnete Preußen ſeinen Ausfall auf über 35 Mill. Mark im Jahr und ebenſo befürchteten die anderen Staaten be⸗ deutende Ausfälle. Darum unterblieb die Reform damals in erſter Linie wegen finanzieller Bedenken; die Zahl der Wagen⸗ klaſſen, die Schnellzugszuſchläge und die Frage des Freigepäcks kamen erſt in zweiter Linie. Dieſe Bedenken machen ſich nament⸗ lich jetzt wiedr, bei der heutigen rückläufigen Conjunctur, in der alten Stärle geltend, und Niemand außer den bekannten ge⸗ werbsmäßigen Agitatoren, die ſich ja allerdings von keiner Ver⸗ antwortung für das Kommando belaſtet fühlen, wird der Regie⸗ rung im gegenwärtigen Augenblick die Radikalkur einer allge⸗ meinen Tarifherabſetzung anſinnen. Aber Angeſichts der That⸗ ſache, daß der obligatoriſche Vorkauf einer beſtimmten größeren Zahl von Kilometern(1000 Kilometer) gleich einem Sicherheits⸗ dentil gegen finanziellen Verluſt oder Ausfall gewirkt hat und auch fernerhin wirken wird, darf dann doch eine etwas größere Beſchleunigung des Tempos in der Bewegung zum Ziele der Reform verlangt werden. Wir wollen nicht abermals ſechs lange Jahre warten, bis ſich uns wieder ein kleiner Lichtblick, wie es die Halbirung des Kilometerheftes 3. Klaſſe iſt, auf dem mühe⸗ ſamen Weg der Tarifreform zeigt.„Mit friſchem Muthe vor⸗ wärts!“ ſo rufen wir dem badiſchen Verkehrsminiſter zu, und wenn ſich ihm die Büreaukratie widerſpenſtig entgegenſtellen will, dann mag er ſie mit dem kräftigen Worte des großen Olympiers bon Weimar bändigen: „Harte Biſſen gibt es zu kauen, Ihr müßt erwürgen oder verdauen!“ Deutſches Reich. [] VBerlin, 19. Mai.(Koloniales.) Auf der am 7. Juni zu Lübeck tagenden Hauptverſammlung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft wird auch das deutſche Aus wan de⸗ rungsweſen Gegenſtand der Erörterung bilden. Die Ab⸗ theilung Tilſit hat den Antrag geſtellt: den Reichskanzler zu bitten, alsbald in eine Auswanderungspolitik Zwecks Ver⸗ werthung der deutſchen Auswanderung im nationalen Intereſſe einzutreten und zu dieſem Zwecke zunächſt die Einſetzung eines aus Reſſortbeamten, Mitgliedern des Reichstages, der Kolonial⸗ geſellſchaft und aus Intereſſenten zu bildenden und mit den nöthigen Vollmachten und Mitteln auszuſtattenden Ausſchuſſes zu veronlaſſen, welcher nach eingehender Unterſuchung und Dar⸗ ſtellung aller einſchlägigen Verhältniſſe der Reichsregierung ein beſtimmtes Programm empfehlen ſoll, das insbeſondere auch die ſchon zur Zeit gangbaren Wege angibt.— Mit der beſferen Aus⸗ nützung der vom Reiche ſubventionirten Dampferlinie für Deutſch⸗Oſtafrika beſchäftigt ſich ein Antrag der Ab⸗ theilung Berlin, welcher beim Reichskanzler dahin vorſtellig zu werden bittet, daß die Deutſche Oſtafrika⸗Linie angehalten wird, mit ſämmtlichen nach Deutſch⸗Oſtafrika laufenden Dampfern Frachten an die Anlaufhäfen der Deutſch⸗Oſtafrika⸗Küſte zu löſchen und zu laden, ſowie im Verkehr nach den deutſchen Häfen einheitlicher, Oſtafrikas dem Löſchen der Frachten eine größere Aufmerkſam⸗ keit als bisher zuzuwenden. Der Herr Reichskanzler möge daher von den 88 23 und 26 des Vertrages über die Einrichtung und die Unterhaltung don Poſtdampferverbindungen mit Afrika Gebrauch machen. Frankreich. P. Paris, 19. Mai. Die ſenſationelle Mittheilung daß die Aktien des„Figaro“ mit deutſchem Gelde gufge⸗ kauft werden, um aus dieſem Blatte ein Organ deutſcher Inte⸗ reſſen zu machen, ſchrumpft bei näherer Betrachtung immer mehr zuſammen. Die Geſammtzahl der Aktien beträgt 19 000, und nach den Statuten iſt eine Aktionärverſammlung nur dann ſtimmberechtigt, wenn ſie über 7770 Aktien vertritt. Nach den Enthüllungen des„Matin“ handelt es ſich aber bei den Ankäufen der Dresdner Bank höchſten Falles um 600 Aktien, ſo daß der deutſche Einfluß nur ſehr gering ſein könnte. Andexrerſeits iſt Max Bayer, der die Dresdener Bank in Paris vertritt, wie der „Matin“ heute ſelbſt zugibt, nicht Deutſcher, ſondern Oeſter⸗ reicher, da er in Nachod in Bühmen geboren iſt. Bayer und ſein engliſcher Kollege Ley ſpielen nur eine untergeordnete Nolle neben dem bekannten Bankier Vlaſto, dem Freunde des ehe maligen Miniſters Rouvier. Vlaſto, der griechiſchen Urſprungs iſt, ſcheint allerdings eine Kombination geſucht zu haben, um den „Figare“ in die Hand zu bekommen, aber auch ihm iſt es nicht entfernt gelungen, die Mehrheit der Aktien zuſammenzubringen Perivier, einer der bisherigen Direktoren des„Figaro“, den der Ausſchuß beſeitigen möchte, ſteht hinter dem Feldzuge des „Matin“. Ein von Max Bayer entlaſſener Angeſtellter hal Papiere desſelben zurückbehalten, deren ſich der„Matin“ bediente, Ein Prozeß wegen Veruntreuung iſt angemeldet. Die Ausſtellung der Darmſtädter Küunſtlerkolonie. Wer die Mathildenhöhe hinaufſteigt, um das Werk zu digen und zu genießen, das da droben ſieben muthige und ſe! bewußte Künſtler unter dem Schutz eines edlen, kunſtbegeiſterte Fürſten geſchaffen haben, der wird manche Vorurthefle, mauche ihm lieb gewordenen Traditionen für kurze Zeit vergeſſen oder gar ganz über Bord werfen müſſen. Eine weitgehende Unbefangenheit wird ihm zugemuthet, eine Aufnahmefähigkeit und Aufnahmefreudigkeit, der kein Eindruck zu neu, kein Gedanke zu originell, kein Plan zu kühn ſein kann. Es iſt immer ſo geweſen: ehe ein Neues aufgebarnt werden kann, muß das Alte niedergeriſſen werden, der Zerſtörer geht dem Schöpfer voraus. So galt es für die Darmſtädter mit ganzen Fülle althergebrachter Gedankenloſigleiten zu brechen. an zweifelte die Heiligkeit alter Gewohnheiten und Bräuche an, man fragte— was man früher nie gethan hatte— nach ihrer rechtigung, ihrem Warum, und wenn man keine befriedigende A wort erhielt, ſo ſchritt man kaltblütig im Bewußtſein eines Fein Herr geworden zu ſein über ſie hinweg. Ab und zu— und das ſei offen zugeſtanden— ging man in dieſer zerſetzenden Arbeit auch zu weit. Ein Beiſpiel dafür mag genügen! Wir meinen das kreis⸗ runde Eingaugsportal, das wir in mehreren der Künſtlervillen gh treffen. Abgeſehen von dem ſpieleriſchen Eindruck, den dieſer blick hervorzurufen geeignet iſt, will es uns auch ſcheinen, als ber⸗ kenne dieſe Reform eine der erſten Regeln aller Schönheit. Das Be⸗ ſtreben, ſeine Umgebung harmoniſch nach ſeiner Perſönlichkeit zu Tagesneuigkeiten. — Ein Aufſehen erregender Prozeß gelangte dieſer Tage in Moskau zur Verhandlung. Auf der Anklagebank ſaß unter der Anſchuldigung des Betrugs und des Ereditſchwindels der junge kaukaſiſche Fürſt Zeretelli, der eine Zeit lang in Moskau durch ſein geſellſchaftlich ſehr reges Leben in den vornehmſten Kreiſen bekannt war. Der Fürſt erzählte unter Thränen ſeine Lebens⸗ und Leidensgeſchichte. Er habe, ſagte er, ſo große Noth gelitten, daß es für ihn eine Wohlthat wäre, ins Gefängniß zu kommen. Er ſtamme aus einem jener zahlreichen kaukaſtſchen Fürſtengeſchlechter, die wohl ſtolze Titel, aber nicht die geringſten Gelvmittel beſäßen. Nach ſeiner Abreiſe aus dem Kaukaſus ſei er nach Odeſſa gekommen, um ſich dort ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er habe jedoch Wochen lang vergebens eine An⸗ ſtellung geſucht, bis man ihm endlich den Poſten eines Haus⸗ inechts angeboten habe. In thörichtem Stolze habe er dieſe Stellung ausgeſchlagen und ſei nach Moskau gegangen, wo er nach langem planloſen Umherirren eine Stellung als Tele⸗ graphenbote gefunden habe, mit der„wahrhaft fürſtlichen“ Gage don 8 Rubel monatlich. Leben konnte er mit dieſem Gelde nicht; da er aber leben wollte, ſuchte er ſich die Mittel zum Leben durch derbrecheriſche Thaten zu verſchaffen. Er fälſchte zunächſt ein Telegramm auf 4000 Rubel und reiſte dann nach Sſaratow, um das Geld zu holen. Der Plan mißlang jedoch, und Fürſt Zere⸗ telli kehrte unverrichteter Sache nach Moskau zurück. Hier dachte er zunächſt daran, ſich zu erſchießen; ſein Vater und zwei ſeiner Arüder haben dasſelbe gethan. Plötzlich kam Rettung in der Noth. In einer Speiſewirthſchaft machte der Fürſt die Be⸗ kanntſchaft eines anderen Abenteurers, des Prinzen Seid Manſur von Buchara, der dort mit ſeinem Gefolge, unter welchem ſich mehrere ruſſiſche Offziere befanden, Hof hielt. Der Prinz befand ſich, gleich dem Fürſten, in ewiger Geldverlegen⸗ heit, und da er in der Geſellſchaft eine Rolle ſpielen wollte, ſah er ſich gezwungen, ſich durch Vermittelung der Herren ſeines „Gefolges“ auf jede erdenkliche Weiſe Geld zu berſchaffen. Er verſtand das ganz vorzüglich und lebte einen guten Tag, bis ihm eines Tages die Polizei das Concept verdarb. Den Fürſten Zeretelli engagirte Prinz Seid Manſur als„Privatfekretär“, und nun begann auch der Fürſt des Lebens Sonnenſeite kennen zu lernen. Durch falſche Vorſpiegelungen wußte man ſich Credit zu verſchaffen und lebte in Saus und Braus, bis ja, bis der Eredit erſchöpft war. In den Gaſthäuſern wurden groß⸗ artige Zukunftspläne geſchmiedet und Luftſchlöſſer gebaut. Prinz Seid Manſur wollte ein Handelskomptoir gründen behufs An⸗ knüpfung von Handelsbeziehungen mit Buchara. Die Moskauer Polizei hatte jedoch für die ſozialpolitiſchen und national⸗ ökonomiſchen Pläne des Prinzen und ſeiner Getreuen kein Ver⸗ ſtändniß und zerſtörte mit rauher Hand die fürſtlichen Karten⸗ häuſer. Nun trat der„Privatſekretär“ Fürſt Zeretelli in Aktion. Um ſeinem prinzlichen Herrn die zu einem vornehmen Leben nöthigen Mittel zu verſchaffen, kaufte er in mehreren Klavier⸗ fabriken Pianinos auf Leihkontrakt und berſchleuderte ſie dann an Trödler und Private. Seine Schwindeleien führten ihn ſchließlich auf die Anklagebank. Das Gericht that dem Fürſten jedoch nicht den Gefallen, ihn ins Gefängniß zu ſchicken, ſondern ſprach ihn frei, weil es in dem Verkauf der noch nicht bezahlten Pianinos nicht die Merkmale des Betruges erkannte. Fürſt Zeretelli wird alſo im Verein mit dem Prinzen von Buchara weiter ſchwindeln können! — Ein Bräutigam als Lotteriegewinn. Daß ein junger franzöſtſcher Handelsangeſtellter, bei den Eltern wohnend und ohne Privatvermögen, den lebhaften Wunſch empfindet, ſich zu verheirathen, darf nicht weiter Wunder nehmen. Daß er zu dieſem Zweck aber folgende Combination erſinnt, die er be! ſtaunenden Mitwelt durch Vermittelung eines großen engliſchen Blatles mittheilt, das iſt ſchon weit weniger banal. Die„Time welcher das„Geſchäft“ in Vorſchlag gebracht wurde, ſetzt es ihren Leſern ſehr gewiſſenhaft auseinander, ohne übrigens an den Erfolg zu glauben:„Ich habe beſchloſſen, mich zu ver⸗ heirathen“, ſchreibt der franzöſiſche Handelsangeſtellte,„und mache Ihnen folgenden Vorſchlag. Ich mache mich zum Lotterie⸗ gewinn! Die Gewinnnummer, d. h. die dieſe Nummer beſitzende Dame, verpflichte ich mich zu heirathen und ihr den Ertrag der Lotterie als Mitgift ins Haus zu bringen. Wenn Sie meinen Vorſchlag annehmen, hätten Sie nur für mich eine wirkſam Reklame nach dieſer Richtung hin zu machen. Sie nehmen das Geſchäft in die Hand, und ich biete Ihrem geſchätzten Blate 40 000 Mark als Entſchädigung, vorausgeſetzt, daß das Geſchäft zu einem gedeihlichen Ende geführt wird. Es müßten im Ganzen 25 000 Lotterielooſe ausgegeben werden, zum Preiſe von 20 Me. für das Loos. Wenn nach der Lotterieziehung die Gewinn⸗ nummer mir nicht paſſen ſollte, behalte ich mir das Recht vor, die Gewinnerin abzulehnen und ſie durch eine Summe von 32000 Mark ſchadlos zu halten. Wer ein Lotterieldos nimm muß ſich dieſer Bedingung unterwerfen. Wenn mein Angebol angenommen wird, müſſen Sie mir ſofort antworten und dis erſten Schritte thun. Ich gebe Ihnen Friſt bis Ende Jun Wenn Sie die Sache in die Hand nehmen wollen, werde ſch Ihnen mit meiner Photographie alle amtlich beglaubigten Papiere, die Sie etwa nöthig haben ſollten, zugehen laſſen. Bis dahin möchte ich mein Incognito nicht preisgeben. Die Sache iſt ſehr ernſt und entſpringt nicht dem Hirn eines Schwindlers. Der Vorſchlag des franzöſiſchen Handelsangeſtellten verbient höchſte Bewunderung; er läßt auf einen erfindungsreichen, genjalen Kopf ſchließen, der um Mittel zur Erreichung irdiſcher 2,% Selte. Seherasunzerger. rtarrcgctat, S, eocet, geſtalten, das die Grundlage jeder echten angewandten Kunſt bildet und der Darmſtädter Ausſtellung inſonderheit ihren Werth verleiht, drängt darauf hin auch die Körper⸗Proportionen des Menſchen, wo dies möglich und durch den praktiſchen Gebrauch geboten erſcheint, auf ſeine Schöpfungen, ſeine Baulichkeiten auszudehnen. Man denke ſich, um die äſthetiſche Seite der Frage beurtheilen zu können, eine aufrechte Geſtalt unter einer gewölbten ebenſo breiten wie hohen Pforte gegenüber einer anderen, die durch eine ſie in dem ihrer eigenen Form abgelauſchten Verhältniß umrahmende Thür ſchreitet. Bet öffentlichen Gebäuden, die zum Maſſeneintritt und ⸗Austritt beſtimmt ſind, wurde das Problem begreiflicherweiſe ein anderes. Doch das ſind Ausnahmen, die der kühnen That der Darmſtädter keinen Eintrag thun können. So war der Raum für eine freie Entfaltung eigener, ſelb⸗ ſtändiger Ideen und Pläne geſchaffen. Es wäre recht falſch, wollte man vermuthen, daß die Künſtler nun zur Gründung eines neuen Stiles geſchritten wären, und es wäre ebenſo falſch, von einem Aus⸗ bau des„Jugendſtiles“ und der Darmſtädter Kolonie zu reden. Denn was wir unter„Jugendſtil“ verſtehen— Hand auf's Herz, wir wiſſen es ſelber nicht; wir ſuchen vergeblich nach der Defination eines Wortes, das thatſächlich nur das Konglomerat all der oft recht ver⸗ ſchiedenartigen Sehnſüchte und Verſuche umſchließt, die einen neuen Stil heraufführen möchten. Darmſtadt bedeutet uns vielmehr die Ueberwindung vom Stilzwang, den Sieg der Pexſönlichkeit über den Stil. Die ſieben Künſtler, die ſich zum großen Werke dort auf der Mathildenhöhe vereinigt haben(Behrens, Boſſelt, Bürck, Chri⸗ ſtianſen, Habich, Huber, Olbrich) ſind keineswegs Individualitäten, deren Ziele, Liebhabereien, Temperamente kongruiren. Theilweiſe ſind ſie ſogar Gegenſätze, einander ausſchließende Gegenſätze und was nioch mehr ſagen will, bewußte Gegenſätze. Sie mußten zu Tage treten, wenn alle Schranken der„Richtung“ und„Schule“ und „Elique“ hinfällig werden ſollten, wenn es darauf ankam, die letzten verborgenſten Keime einer jeden Perſönlichkeit zur Blüthe und Frucht reifen zu laſſen, alle Konſequenzen der Begabungen und Talente zu ziehen. Gleichförmigkeit, Stileinheit wäre hier Unnatur. Der Ein⸗ gelne muß in ſich ſeinen Theil entdecken und aus ſich heraus die Ein⸗ heit und Einheitlichkeit ſeines Stiles entwickeln. So ganz geſetz⸗ und regellos, wie man nach dieſen Worten denken könnte, iſt denn dieſe Kunſt doch nicht. Außer dem fretlich pecht ſubjektiven und dehnbaren Gebot der Schönheit und des Ge⸗ ſchmacks lennt ſie vor Allem die Pflicht der Zweckmäßigkeit. Bei jedem Bau handelt es ſich um eine Auseinanderſetzung der Perſönlich⸗ keit des Künſtlers mit der Umgebung und den den Bau bedingenden Umſtänden, d. h. der örtlichen Lage, dem Terrain, den Nachbarbauten, der Vegetation des Umlandes u. ſ. w. Dazu tritt noch der beſondere Iweck, dem gerade dieſer Bau dienen ſoll, die vielen oft recht kompli⸗ zirten Wünſche die dabei berückſichtigt werden müſſen. Es iſt das Verdienſt der Darmſtädter, daß ſie dieſe praktiſche Seite der künſt⸗ leriſchen Thätigkeit ſtärker betont haben als es ſeit Jahrzehnten ge⸗ ſchehen iſt. Ihre Häuſer ſollten nicht ein Produkt der Willkür ſein, ſie ſollten mit innerer Nothwendigkeit aus der Vereinigung all dieſer Faktoren herauswachſen. Wenn man will liegt hier freilich von Neuem ein gewiſſer Zwang vor, eine Grenze für die perſönliche Frei⸗ heit, für Phantaſie und Erfindungskraft, Doch iſt es eine Bo⸗ ſchränkung, die die Kraft eher erhöhen und ſtärken muß; man köunte dahet an den Dichter denken, der die ihn in mancher Hinſicht be⸗ ſchränkende Form nie als Feſſel betrachten wird, der in ſhr die hel⸗ fende Freundin kennt, die ihm, wenn er müde und matt, neues Feuer in die Glieder gießt und ihn, wenn er in ſeinem Uebermuth den Hini⸗ mel ſtürmen möchte, mit reicher Hand zur Erde zurückzuführen weiß. So erklärt es ſich, daß der Ausſtellungskatalog oft den Charakter einer Rechtfertigungsſchrift annimmt; die Gründe, die die Architektonik der Gebäude beſtimmten, werden in all ihren Einzelheiten dargelegt, und dadurch iſt dem Beſchauer ein eigenes Urtheil über ihren Werth oder Awerth verſtattet und zugleich ein tiefer Einblick in das Schaffen des fünſtlers gewährtl. Ein Beiſpiel ſoll für die Gründlichkeit dieſer Anmerkungen ſprechen. Es handelt ſich um das kleine Haus Glückert: „Das Haus hat denſelben Grundriß wie das Haus Olbrich; ſeine Lage indeß verlangte eine andere Gliederung ſeines Aeußeren. Ein Mächtiges Satteldach wäre in mancherlei Beziehung ſtörend geweſen, Aund ſo ſtellte ſich die Aufgabe den Hauptraum, die zweigeſchoſſige Halle, flach abzudecken, und die auf der Nordhälfte darüber hinaus keichenden Räume des oberſten Stockwerks unter eine geſonderte ODachabtheilung zu faſſen. Neben dem flachen Holzeementdach der Halle, swelches eine ſehr ausgedehnte Plattform bildet, wäre wie⸗ derum ein ausgeſprochenes Satteldach unorganiſch erſchienen; darum ekhielt dieſer zweite Dachtheil, als frontglen Abſchluß bogenförmige Gfebelmauern, und ſpure mit Zink und Schiefer gedeckt.“ Daß auch ür die Innendekorgtionen, für die zahlloſen Gegenſtände des täg⸗ ichen Gebrguchs dieſelben Grundſätze maßgebend waren, verſteht ſich von ſelbſt. Noch ein zweites Moment muß hervorgehoben werden, wenn es gült, von dem den heterogenen Individualitäten Gemeinſamen zu ſhrechen: Die Farbenfreude, die Luſt an Licht und Sonne, die friſche 15 Algekünſtelte Lehensfröhlichkeit. Freilich äußert ſie ſich in berſchie⸗ her Weiſe; am ausgeſprochenſten und originellſten vielleicht bei Ehriſtianſen, deſſen„Villa in Roſen“ einen Farbenkaſten reich⸗ Haltigſter Art darſtellt, in dem man viel Koſtbarkeiten, aber auch kiauche Geſchmackloſigkeiten finden kann. Behrens faßt das Farben⸗ Probfem, ſeiner ganzen Natur entſprechend, tiefer und ernſter auf; e ſcherzt nicht und tändelt nicht wie Chriſtianſen— in andachts⸗ boller Weiheſtimmung bringt er ſeiner Göttin, dem reichen bunten Leben, ſeine prunkenden Gaben dar.„Feſte des Lebens“, ſo hat er ein unlängſt erſchienenes Buch überſchrieben; ſo könnte es auch über ſeinem Hauſe ſtehen. Olbrich ſteht zwiſchen beiden, zwiſchen Ehri⸗ ſtianſen und Behrens. Alles iſt bei ihm licht und freundlich, Alles glänzt und leuchtet in ſchlichter Heiterkeit. Er wäre nie im Stande, ein Licht⸗ oder Farbenprinzip zu übertreiben. Ueberall zeichnet er ſich durch weiſe Mäßigung aus; er iſt der Klaſſiker der Darmſtädter. Uebrigens ſei hier erwähnt, daß er in der Künſtlergilde auch bei weitem der vielſeitigſte iſt; alle Baulichkeiten hat er, wenigſtens im Grundriß, ſelhſt entworfen(das Haus von Peter Behrens ausgenom⸗ men) und auch die Innendekorationen verdanken zu einem großen Theil ſeiner Anregung ihre Entſtehung. Ueber die anderen, Habich kwandt auf Herzensangelegenheiten, das iſt eine wunderbare findung, die vollſtändig in den Rahmen des zwanzigſten Jahr⸗ Funderts hineinpaßt! — In London ſtarb der einſt ſo viel genannte Cafs⸗Concert⸗ ünger Maederwod. Im Jahre 1876, als in den politiſchen keiſen Englands viel von einem Krieg mit Rußland die Rede War, entflammte Maederwod allabendlich die Londoner Chau⸗ biniſten mit einem Lied, deſſen Kehrreim folgenden Sinn hatte: Wir wollen keinen Krieg führen, aber, by Jingo, wenn wir ihn führen, ſo haben wir Schiffe und Soldgten und Geld haben wir auch.“ Das Lied war freilich kein Meiſterwerk, aber es be⸗ zeicherte die engliſche Sprache mit dem Wort„Jingo“ und das Wort hat Glück gemacht, das läßt ſich nicht leugnen. Was be⸗ beutet nun Jingoe Man glaubt, daß es eine Corruption aus Neſus iſt. Für jeden Fall iſt es ein ganz harmloſes Fluchwort, 8 nun in allen Diktjonnairen zu finden iſt. Jingo iſt auch der zname für die engliſchen Konſervativen zur Zeit des Lord eynsfield, ſowie heutzutage für die engliſchen Chaupiniſten. Eine neue Art des Narkotiſirens iſt in der Berliner zinſſchen Geſellſchaft mitgetheilt worden. Herr Dr. Wohl⸗ Glückſeligkeit nicht verlegen iſt. Das Prinzip der Lotterie, an⸗ ausgenommen, weniger in den Vordergrund tretenden Küfnſtler, wird ſpäterhin an gleicher Stelle noch zu reden ſein. Heute nur noch eins! Was iſt der Zweck und das letzte Ziel dieſer eigenartigen Ausſtellung? Hin und wieder hörte man, ſchon vor der Eröffnung, als Antwort auf dieſe Frage das beliebte Schlagwort „die Kunſt dem Volke“. Dadurch werden irrige Vorſtellungen er⸗ weckt. Gibt man ſich mit dem Beſcheid zufrieden, ſo muß man den Nachdruck auf die erſten, nicht auf die letzten Worte legen. Es han⸗ delt ſich auf der Mathildenhöhe nicht um einen neuen Populariſa⸗ tionsverſuch künſtleriſcher Beſtrebungen, nicht um die Verbreitung künſtleriſcher Ideen in die Kreiſe des vierten Standes, ſondern um die Eröffnung eines neuen Wirkungsfeldes für Kunſt und Künſtler. Das tägliche Leben, das bisher der Kunſt ſo fern lag, das ihr Abbruch zu thun und entgegenzuarbeiten ſchien, ſoll für ihre Zwecke gewonnen und urbar gemacht werden. Die Kunſt ſoll in das Leben herabſteigen, ſoll es verklären und durchſonnen, und ſoll ſich— das iſt der höchſte und leitende Gedanke— in Leben umſetzen. Gelingt es den Darm⸗ ſtädter Künſtlern, in dieſer Richtung den erſten Schritt zu thun, ſo wird der Kunſtwerth ihrer Ausſtellung zu einem bleibenden Kultur⸗ werk werden. Eberhard Buchner. Aus Stadt und Land. Maunheim, 20. Mai 1901. *Ju den Ruheſtand verfetzt wurde der Apothekenverwalter beim akademiſchen Krankenhaufe in Heidelberg, Medizinalaſſeſſor Dr. Guſtav Vulpius, unter Anerkennung ſeiner langjährigen, treu⸗ geleiſteten Dienſte und unter Verleihung des Titels„Medizinalrath“ wegen leidender Geſundheit auf ſein Anſuchen. *Die 8. Verſammlung ſüddeutſcher Laryngologen wird am 27. Mai(2. Pfingſtfeiertag) in Heidelberg abgehalten werden. Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband hielt am vergangenen Sountag, 12. Mai, ſeinen vierten Gautag für Baden⸗ Pfalg, welcher äußerſt zahlreich beſucht war, in Landau ab. Die Verhandlungen, denen eine große Anzahl von Stimmführern bei⸗ wohnten, nahmen Vormittags 11 Uhr ihren Anfang, und wurden erſt gegen 2 Uhr geſchloſſen. In den Gauvorſtand wurden wieder die Herren Rich. Heinr. Müßig⸗Mannheim und Heinrich Groſch⸗ Mannheim und neu hinzu E. Clauß und J. Roßers⸗Mann⸗ heim gewählt. Ferner wurden als Bezirksvertreter ernannt: für Oberbaden: J. A. Krämer⸗Freiburg, als Stellvertreter:(Otto Ober⸗ dorfer⸗Freihurg); für Mittelbaden: Ernſt Schönfeld⸗Pforgheim, (Oskar Eiſinger⸗Karlsruhe); für bad. Unterland: A. Meyer⸗ Mannheim,(Adolf Jäger⸗Heidelberg); für Rheinpfalz: Alfred Müller⸗Ludwigshafen,(Alfred Schindler⸗Pirmaſens); für Saar⸗ gebiet: Curt Korn⸗St. Johann,(Joſef Schmid⸗Neunkirchen); für Elaſaß: Joſef Heun⸗Straßburg,(Chr. Hechinger, Straßburg); für Lothringen: W. Reichard; für Seekreis: E, Göpfert⸗Zell,(L. Eyer⸗ mann⸗Konſtanz). Als Ort für den nächſten Gautag wurde St. Johann⸗Saarbrücken gewählt. Mannheimer Dieſterweg⸗Verein. Angeregt und ermuthigt durch den guten Beſuch und den ſo ſehr günſtigen Verlauf, ſowie die anerkennende Begrüßung ſeitens der Preſſe, welche der 1. Eltern⸗ abend gefunden hat, den der Mannheimer Dieſterweg⸗Verein am 29. Januar d. J. in der Aula der Friedrichſchule beranſtaltete, wird der genannte Verein am nächſten Mittwoch, den 22. Mai d.., Abends halb 9 Uhr, in dem oberen Saale des Badner Hofes— Apollo⸗ Theater, G 6, 3— einen 2. Elternabend abhalten. In demſelben wird Herr Itſchner, Lehrer von hier, einen Vortrag halten über das Thema: Kritik an der Schule im Elternhaus.“ Wie am., wird auch an dieſem 2. Elternabende dem Vortrage eine freie Diskuſſion folgen, um allen Beſuchern desſelben, insbeſondere aucht Nicht⸗Pädagogen, Gelegenheit zu freier Meinungsäußerung zu geben. Deßgleichen wird auch wieder ein Fragekaſten circuliren, um ſo auch im öffentlichen Sprechen Ungeübten Gelegenheit zu geben, ſich an der Diskuſſion zu betheiligen. Die Beantwortung der ein⸗ geworfenen Fragen wird am gleichen Abende erfolgen. Um das Zu⸗ ſammenſein zu einem geſelligen und gemüthlichen zu geſtalten, iſt, dem Beiſpiele anderer Städte folgend, der Abend mit Reſtaurgtion (Bier) gedacht. Jedermann hat freien Zutritt und iſt hiermit höf⸗ liſt eingeladen. Statiſtiſches aus der Stadt Mannheim von der 18. Woche vom 28. April bis 4. Mai 1901. An Todesurſachen für die 60 Todesßfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In 2 Fälle Maſern und Rötheln, in— Fälle Scharlach, in 1 Falle Diphtherie und Croup, in— Fälle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfteber), in— Falle Kindbettſieber(Puerperalſieber), in 4 Fälle Lungenſchwind⸗ ſucht, in 14 Fälle akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 6 Fälle akute Darmkrankheiten,(in 1 Fälle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr). In 30 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten, In 8 Fälle gewaltſamer Tad. Aus dem Großherzogthum. Bruchſal, 18. Mai. Oberlehrer König iſt nach 3sjähriger Wirkſamkeit in hieſiger Stadt in den wohlverdienten Ruheſtand ge⸗ treten. Dem 74jährigen Lehrer wurde vom Stadtrath eine goldene Uhr als Ehrengeſchenk nebſt einem Handſchreiben ühergeben. Karlsruhe, 19. Mai. Der Stadtrath beantragt bekanntlich beim Bürgerausſchuß die Zuſtimmung zum Erlaß eines Ortſtatuts über die Sonntagsruhe im Karlsruher Handelsgewerbe, wonach künftig die Verkaufsläden gewiſſer Handelsgeſchäfte an den Sonn⸗ tagen während der Monate September bis inel. April nur von 11 bis 1 Uhr Mittags, während der übrigen Monate außerdem noch von 8 bis Uhr offen gehalten werden dürfen. Eine Vexſammlung hie⸗ ſiger Ladeninhaber hat am 18. Mai ſich gegen die Exlaſſung eines derartigen Ortsſtatuts ausgeſprochen und die Handelskammer um ihre Unterſtützung gebeten. Dieſe erſucht nun ihren Vorſitzenden dem Bürgerausſchuß gegenüber gegen Erlaß eines derartigen Ortsſtatuts einzutreten. Sollte der Bürgerausſchuß den ſtadträthlichen Antrag annehmen, wird der Vorſitzende weiter ermächtigt, im Namen der Handelskammer beim Miniſterium des Innern dahin vorſtellig zu werden, daß dieſes dem Ortsſtatut die Genehmigung verſagt.— Die hieſige Stadt will eine Volksleſehalle errichten. gemuth hat einen Apparat hergeſtellt, vermittels deſſen man das Chloroform mit Sauerſtoff gemiſcht einathmet. Bei mehreren Hunvert Betäubungen, die mit Hilfe dieſes Apparats von deſſen Erfinder und anderen Chirurgen vorgenommen wurden, iſt aus⸗ nahmslos beobachtet worden, daß die Kranken während der Narkoſe unverändertes Ausſehen behielten und nach dem Er⸗ wachen keine der ſonſt leicht eintretenden unangenehmen Empfin⸗ dungen hatten. — Die Räuberſchüler von Neapel. Eine faſt unglaublich klingende Geſchichte, die indeß buchſtäblich wahr iſt, berichtet der Berl. Lok.⸗Anz.: In Fuorigrotta bei Neapel wurde eine Schule für Taſchendiebe entdeckt mit einem Schulvorſtand, dem Lehrer und einer ſehr großen Anzahl ebenſo wißbegieriger, wie fleißiger Schüler. Der Lehrer erhielt ſtets pünktlich ſein Honorar und war berechtigt, die ſäu⸗ migen Zahler durch Prügel zu mahnen. Dank der Strenge des Mei⸗ ſters florirte die Schule außerordentlich, und dank ſeiner Gabe im Un⸗ terrichten ſtieg die Zahl der ausgeführten Taſchendſebſtähle in Neapel ins ungemeſſene. Die Sache kam heraus, als der eifrige Lehrer einen Schüler, der ſeinen Raub nicht mit ihm theilen wollte, über Gebühr züchtigte. Der Beleidigte ging zur Polizei und berrieth Lehrer und Diebesgenoſſen. O ſonniges Italten! Von der Bergſtraße, 19. Mai. Aus dem jetzigen Zuſtande der Reben ſieht man, daß die Winterkälte den einzelnen Reben doch ſehr geſchadet hat. Lagenweiſe ſehen dieſelben recht gut aus, aber in den⸗ jenigen Lagen, die den Tag über der Sonne zu ſehr ausgeſetzt waren und des Nachts wieder hartgefroren, an denen ſcheint die Winterkälte doch ihre Wirkung gethan zu haben, indem ein großer Theil erfroren iſt. Im Allgemeinen iſt der Stand der Weinberge ein guter und iſt Hoffnung auf einen guten Herbſt zu erwarten. * Reinheim i.., 19. Mai. Eine Neckerei hat in einer Schloſſer⸗ werkſtätte dahier den Tod eines Menſchen zur Folge gehabt. Der kaum aus der Schule entlaſſene Schloſſerlehrling Uhrig, Sohn eines Bahnwärters, beſpritzte im Vorübergehen an ſeinem Kameraden, dem noch nicht 14jährigen Lehrling Weidmann, deſſen Arbeitsſchürze aus Neckerei mit Oelfarbe. Der Gefoppte verſtand den Spaß ſchlecht und ſchleuderte dem Uhrig eine ſchwere Eiſenzange nach. Dieſe traf jenen ſo unglücklich am Kopf, daß die Spitze der Zange den Schädel durch⸗ bohrte und einen großen Bluterguß in das Gehirn verurſachte. Der Schwerberletzte ſtarb auf dem Transport in das Krankenhaus. Der in Unterſuchungshaft genommene Thäter ſollte in 14 Tagen konfir⸗ mirt werden. »Wolfach, 18. Maf. Die ſiebenjährige Tochter des Händlers Bührle von Haslach(ſeit längerer Zeit bei dem Schloſſer Bro⸗ ſemer in Hofſtetten in Pflege) kam letzten Samſtag beim Ver⸗ brennen der Kartoffelreute dem Feuer zu nahe. Sogleich ſtanden die Kleider in Flammen. Die Tochter Broſemers ſuchte dem Kinde die brennenden Kleider vom Leibe zu reißen und erlitt ebenfalls ſchwere Brandwunden an den Händen. Das Kind iſt geſtern ſeinen Verletzungen erlegen, Freiburg, 18. Maf. Der Geſammtausſchuß der hieſigen Stu⸗ dentenſchaft hat mit achtzehn gegen 16 Stimmen beſchloſſen, am 21. Juni, am Tage der Sommerſonnenwende eine Bismarckfeier zu veranſtalten, wobei zum erſten Male vom Berg⸗Kaſtell auf dem Schloßberg die„Flammenzeichen“ lodern werden. Der„Freib..“ hofft,„daß der akademiſche Sengt einem folchen Beſchluß gegen⸗ über denn doch ein ernſtes Wörtchen reden wird.“ Das ultramon⸗ tane Blatt dürfte eine Enttäuſchung erleben. Freiburg, 19. Mai. Die rechts⸗ und ſtagtswiſſenſchaftliche Jakultät der hieſigen Univerſiät hat geſtern dem Großh. Fabrik⸗ inſepektor Fuchs in Karlsruhe, der vor einigen Wochen eine außer⸗ ordentlich intereſſante und berdſenſtvolle Unterſuchung über die Lage des Fabrikarbeiters in Pforzheim veröffentlicht hat, nach glänzend abgelegter mündlicher Prüfung die akademiſche Doktorwürde ver⸗ liehen. Pfalz, Heſſen und Amgebung. F. Neuſtadt a.., 19. Mai. Der 11. Verbandßstag bfälziſcher Arbeiterbildungsbereine fand heſte hier ſtatt. Als Gäſte wohnten bei eine Abordnung des Brudervereins Mannheim. Bezüglich der geplanten Verbandsſterbekaſſe wurde beſchloſſen, dieſe fallen zu laſſen, da eine ſolche Gründung von den einzelnen Vereinen als nicht gweckdienlieh gefunden wurde, weil die Verwaltung zu kompligirt ſei. Die Grün⸗ dung einer Verbandszeitung wurde der großen Koſten wegen ab⸗ gelehnt. Zum 1. Verbandsvorſitzenden wurde Herr Kühn⸗Neuſtadt, zum zweiten Herr Wenz⸗Haßloch gewählt. Der Verband beſchloß, ſich am 40jährigen Jubiläum des Mannheimer Vereins zu be⸗ theiligen. * Frankfurt a.., 19. Maj. Heute Vormittag tagte Hierſelbſt im„Frankfurter Hofe“ die konſtitufrende Verſammlung des Bundes deutſcher Nahrungsmittel⸗Fabrikanten und ⸗Händler. Ausgehend von den Erwägungen, daß die Geſetzgebung, ſoweit ſie ſich guf den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegen⸗ ſtänden bezieht, in den letzten Jahren vielfach eine der Induſtrie und dem Handel ſchädliche Richtung eingeſchlagen hat, die, ohne durch thatſächliche Verhältniſſe veranlaßt zu ſein, lediglich in dem fälſch⸗ lichen Glauben, dadurch den Ausſchreitungen einer kleinem Minder⸗ zahl begegnen zu können, für überaus zahlreiche, ehrenfeſte Firmen eine ſchwere Gefährdung in moraliſcher wie materieller Hinſicht zur Folge gehabt— ein Mißſtand, der beſonders durch die Paragr 9 und 10 des neuen Weingeſetzes in Erſcheinung getreten— hat eine größere Anzahl der hervorragendſten deutſchen Firmen der Induſtrit und des Handels den Beſchluß gefaßt, eine Organiſation zu ſchaffen, um dieſe induſtrie⸗ und handelsfeindliche Richtung in der Geſeg gebung zu bekämpfen, bei gleichzeitigem entſchiedenen Eintreten für alle gebotenen Intereſſen der Konſumenten und bei ebenſo entſchie⸗ dener Bekämpfung jeder Ausſchreitung ſeitens unreeller Produzenten und Händler. Dieſe Organiſatton iſt nunmehr heute Vormittag unter außerordentlich ſtarker Betheiligung der intereſſirten Branchen ins Leben getreten. In der Verſammlung wurden die Satzungen des Bundes feſtgeſtellt. Zur Durchführung der Aufgaben des neuen Bundes iſt u. A. eine Centralſtelle geſchaffen worden, deren Benutz⸗ ung jedem Mitgliede koſtenlos freiſteht, Dieſelbe verfolgt im Ein⸗ bernehmen mit dem Ausſchuſſe mit Aufmerkſamkeit alle Porgänge und Erſcheinungen auf dem Gebiete der Geſetzgebung, swelche Nahrungs⸗ und Genußmittel ſowie Gebrauchsgegenſtände im Sinne des Geſetzes bom 14. Mai 1879 betreffen, benachrichtigt die einzelnen Mitglieder von etwa drohender Schädigung ihrer Intereſſen und leitet Maßnahmen ein zur Beſeitigung bereits vorhandener Miß⸗ ſtände.— Zum 1. Vorſitzenden des Bundes wurde gewählt Herr Robert Franck i. Ja. H. Franck Söhne, Cichorienfabrik, Ludwigs⸗ burg; zum 2. Vorſitzenden Herr J. Manger, Direktor der Van den Berg's Margarinegeſellſchaft zu Cleve. In dem Ausſchuß befindet ſich u. a. Herr Adolf Oberndorfer, i, Ja. Gebr. Lenel Nachf, Mannheim, Saffran⸗ und Gewürzmühle. Zur Organiſation und vorläufigen Leitung der Centralſtelle hat ſich Dr. R. Kayſer in Nürnberg bereit erklärt. Der Bund erſtreckt ſich über das deutſche Reich und hat ſeinen Sitz in Nürnberg. Theater, Kunſt und wWiſſenſchaft, Repertoire der vereinigten Stadttheater zu Frankfurt a,. M. Schauſpielhaus: Dienſtag, 21, Matl:„Torqugto Taſſo“. Mittwoch, 22.:„Franeillon“, Freitag, 24.:„Roſenmonkag“, Samſtag, 25.:„Hedda Gabler“. Sonnkag, 26.: Nachm.:„Die rothe Robe“; Abends:„Franeillon““ Montag, 27,;„Johannisſeuer Dienſtag, 28.:„Im weißen Rößl“. Opernhaus: 21, Mai:„Robert der Teufel“, Donnerſtag, 28.:„Die Bettlerin vom Pont des Arts“. Freitag, 24, zZar und Zimmermann“. Samſtag, 25.:„Die Jüdin. Sountag 26.:„Undine“. Montag, 27.:„Carmen“. Dienſtag, 28.:„Da Glöckchen des Exemiten“. Die Sonnenfinſterniß auf Sumatra. Am Samſtag hat die Sonnenfinſterniß, auf die wir bereits mehrfach hingewpieſen haben, „programmmäßig“ ſtattgefunden. In unſerer Zone iſt ſie allerdings nicht ſichtbar geweſen. Dieſes Mal waren es unſere Antipoden, die das Naturſchauſpiel beobachten und genießen konnten. Von engliſcher und niederländiſcher Seite hat man Gelegenheit, die Wiſſenſchaft durch Beobachtungen der Finſterniß zu bereichern, nicht vorübergehen laſſen und hat Aſtronomen und die nöthigen Beobachtungs⸗ und Meßinſtrumente nach der Inſel Sumatra, die ſo recht im Centrum der Verfinſterungszone gelegen iſt, geſandt, um dort die nüthigen Aufnahmen und Feſtſtellungen zu machen. Die holländiſche aſtrono⸗ miſche Expedition unter Major Müller zur Beobachtung der Sonnen⸗ finſterniß telegraphirt aus Karangſago auf der Inſel Sumatrg; Während der Finſterniß war die Sonne theilweiſe bon Wolken ver⸗ deckt Es wurden jedoch erfolgreiche Photographieen der Corong uit⸗ verſchiedenen Refraktoren aufgenommen, ſowie Photographiegn der Spektra der Corong und der Chromoſphäre mit zwei Spekto⸗ zaphen, Die Photographien mit der prismatiſchen Eamera und die Aeſhungen der Polariſation des Lichts der Corona und der Wärme der Strah⸗ VVVVJJ e —. 2 Maänunhelm, 20. Mat Seneral Anzeiger 3. Seite. Greenwicher Sternwarte waren für die britiſche Expedftſon unter Dyſon und Atkinſon von dem engliſchen Kriegsſchiff„Pigmy“ nach der Inſel Gedang, welche ungefähr ſechs Seemeilen von der Küſte Sumatras entfernt iſt, gebracht worden. Von dort wird tele⸗ graphirt: Der Morgen brach mit ſchweren Regenwolken an, ſpäter klärte ſich das Wetter aber etwas auf, doch blieb es ungünſtig, und einige Wolken verdunkelten die Sonne während der ganzen Finſter⸗ niß, welche 6 Minuten 21 Sekunden dauerte. Merkur und Venus waren ſichtbar, die Geſtalt der Corona entſprach der gewöhnlich bei der Minimum⸗Periode der Sonnenflecken beobachteten. Boitos„Nero“. Nach jahrzehntelanger Pauſe tritt Arrigo Boito, der Textdichter Verdis und Komponiſt des„Mephiſtofele“, wieder mit einem Werk vor das Publikum— einem Opernlibretto, das, ſo ſchreibt die„Neue Zür. Ztg.“, wenngleich die Muſik noch ausſteht, an ſich ſchon ein ſehr beachtenswerthes Kunſtwerk iſt. „Nero“ iſt die fünfaktige und höchſt weitſchweifige Tragödie betitelt, die vor unſern Augen das Bild der Cäſarenſtadt in ihrer tiefſten Verkommenheit erſtehen läßt und ſich lebhaft bemüht, den„Quo vadis“ und andern modernen Senſationsgeſchichten Konkurrenz zu machen. Wie dort, kommt man auch hier aus dem Gruſeln kaum heraus; doch muß man es Boito laſſen: ſeine ſchöne Sprache, ſein echt dichteriſcher Geiſt, ſeine ſzeniſche und ſzenographiſche Gewandtheit laſſen wenigſtens Langeweile und Abſpannung nicht aufkommen. Ob das wirklich das Rom des Kaiſers Nero iſt— was thuts! Jeden⸗ falls ſpielen ſich da auf der Bühne dutzende und aberdutzende der liebenswürdigſten und ſcheutzlichſten Szenen ab, wimmeln Geiſter aller Art nur ſo auf der Via Appia herum, kurz„paſſirt“ ſo viel, daß man vor dem Ginſchlafen ſicher iſt. Die Tapetenfabrik Hanſa, Jven u. Co., hat ſoeben ein Muſter⸗ büchlein Hans Chriſtianſenſcher Tapeten herausgegeben, das die Be⸗ achtung aller kunſtgewerblich intereſſirten Kreiſe verdient, Man dat ſeine Freude an den zumeiſt mit großer Originalität entworfenen und mit hüchſtem ſtiliſtiſchen Feingefühl zuſammengeſtellten Formen⸗ bildern, noch mehr aber an den unendlich weichen und doch nie weich⸗ lichen Farbentönen, die ſich der Liniengebung aufs vornehmſte aurzu⸗ ſchmiegen wiſſen. So gewinnt man, wenigſtens bei den beſt⸗ gelungenen Muſtern, den Eindruck vollendeter Harmonie, der durch die treffliche Ausführung auf Ingrain⸗Papier noch gehoben wird. Hier und da verdichtet ſich die Wirkung zur Erzeugung einer be⸗ ſtimmten Geſammtſtimmung, die in den von Chriſttanſen ſelbſt ver⸗ rührenden Unterſchriften freilich nicht immer einen glücklichen Aus⸗ druck findet. Chriſtianſen iſt ein muthiger Kämpfer in dem Streit gegen die Gedanken⸗ und Bedeutungsloſigkeit, die unſer Kunſt⸗ gewerbe, vor Allem unſere Innendekorationen noch vielfach aus⸗ zeichnet. Hoffen wir, daß er, ein berufener Verfechter des perſön⸗ lichen, individualiſtiſchen Stils, noch manchen Schritt thun wird auf dem Wege, der, ſpie ſein Vorwort ſagt, zum Allerhöchſten, zur Schönheit hinaufführt. B. Atimmeim aus dem Publiknim. Die neue Unterrichtszeit. In den nächſten Tagen ſoll an maßgebender Stelle endgiltig daruber Beſchluß gefaßt werden, ob die neue Unterrichtszeit bei⸗ behalten wird, oder ob man zur früheren, bewährten Zeiteintheilung zurückkehren will. In den hieſigen Blättern ſind hierüber verſchie⸗ dene Artikel erſchienen, welche die Sache im Intereſſe der betheiligten Eltern eingehend beleuchteten. Der ſeit Oſtern gemachte Verſuch dürfte nicht zu Gunſten der zu befürchtenden Neuerung ſprechen. Wie mir mein Sohn mittheilt, und wie ich auch von anderer Seite hörte, tritt in der letzten Stunde(12—1 Uhr) eine allgemeine geiſtige Ermüdung ein, ſo daß die Klaſſe nicht mehr mit der nöthigen Friſche dem Unterricht zu folgen vermag; dazu kommt noch, daß ckuf beſagte Stunde anſtrengende Fächer wie Griechiſch, Latein, Mathe⸗ matik etc. perlegt ſind. Auch von ärztlicher Seite ſcheint die Sache ungünſtig aufgefaßt zu werden, wie aus zwei Artikeln, die dem Ein⸗ ſender leider nicht mehr zur Hand ſind, hervorgeht. Das Vorgehen anderer Städte kann für Mannheim nicht immer maßgebend ſein, am allerwenigſten in vorliegendem Falle. Den Schülern und theilweiſe auch den Herren Profeſſoren mag die neue Stundeneintheilung der freien Nachmittage wegen willkommen ſein,— dies kann aber im Vergleich mit den Nachträglichkeiten und Unzuträglichkeiten, welche der Famflie hinſichtlich der Hausordnung erwachſen, nicht in Betracht kommen. Den Herren Beiräthen möchte man ans Herz legen, ſich bei ſo tief einſchneidenden Fragen mit den Anſichten der Eltern ver⸗ traut zu machen, und hoffen wir, daß dieſelben bei demnächſtiger Abſtimmung ihr Veto zu Gunſten der durch ſie vertretenen Eltern einlegen werden, Giner für Viele. Die engen Plankentheile. Durch den koloſſalen Fortſchritt in der heutigen Verkehrswelt, insheſondere der jetzigen Straßenverkehrseinrichtung, wie elektr. Straßenbahnen, Automobilen und den mechanik⸗ſelbſtthätigen Zwei⸗ und Dreirädern, und auch des enormen Fuhrwerks⸗ und Droſchken⸗ verkehrs in unſeren Hauptſtraßen, wie Breiteſtraße und Planken, werden letztere derart vom Verkehr in Anſpruch genommen, daß für einen Fußgänger fortgeſetzte ſteigernde Gefahren entſtehen, beim Paſſiren dieſer verkehrsreichen Straßenkörper. Bezugnehmend auf den Artikel in Nr. 228 ihres Blattes, wäre es von Wichtigkeit, nicht bloß den Fuhrwerksverkehr und mechanik⸗ſelbſtthätigen Fahrzeugen aus den engen Straßentheilen der Planken, ſondern aus dem ganzen Straßenrayon zu verbieten. Beweisführend ſind die ſchon ſo maſſen⸗ haft entſtandenen Unfälle, welche die heute nach beſtehende Verkehrs⸗ unſicherheit mit ſich bringt und noch mit ſich bringen wird, wenn nicht alsbaldige Abhilfe geſchaffen wird; es iſt dringendes Bedürfniß. In anderen bedeutenden Städten ſind derartige Vorkehrungen ſchon ſeit Jahren getroffen. 11 * ** „Zur Verhütung“ des in Nr. 227 mitgetheilten Unfalls wäre eine Straßenerweiterung meines Erachtens nicht nöthig, ſondern die Straßenbahn müßte die beiden an die Planken ſich anſchließenden engen Straßen ſowohl in D 5 und 6 als in P 5 und 6 ganz langſam (im Schritt) befahren, es würde dies gewiß Niemand beanſtanden, als ja ohnehin immer noch eine angenehmere und ſchnellere Beförde⸗ rung gegen jene der Pferdebahn beſteht. In anderen noch größeren Städten als Mannheim werden enge Straßen immer ganz langſam befahren; ferner ſollten ſich Motorwagenlenker und Radler, welche Aberhaupt zu ſchnell durch die Straßen fahren, an dasſelbe langſame „Schrittfahren gewöhnen müſſen und ferner ſollten Laſtfuhrwagen dieſe engen Straßen nicht durchfahren dürfen. Hauptſächlich ereignen ſich auch Unfälle, wenn Leute glauben, direkt hinter einem vorbeifahrenden Wagen die Straße quer über⸗ ſchreiten zu können, ohne zu bedenken, daß dicht nebenan ein Wagen oder ein Radler in entgegengeſetzter Richtung in voller Fahrt daher⸗ zommt und ein Ausweichen nicht mehr möglich iſt. Möchten dieſe wenigen Zeilen an geeigneter Stelle Beachtung finden. Neueſle Rachrichten und Celegramme. Privat⸗Telegramme des„Heneral⸗Anzeigers.“) Bruchſal, 20. Mak. Als der Schnellzug von Karlsruhe heute Mittag 12 Uhr hier einlief, wurde der 19 Jahre alte Arbeiter Chriſtian Feldmann aus Helmsheim von der Maſchine erfaßt, niedergeriſſen und ſo ſchwer verletzt, daß er nach 2 Minuten ſeinen Geiſt aufgab. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle gebracht. Mülkhaufen, 20. Maj. In dem großen internationalen zoſe Jaquelkn erſter, der Franzoſe Gougoltz zweiter und Herkty aus Steinheim./Frankfurt dritter. * Elbing, 20. Mai. Der Kaiſer iſt kurz nach acht Uhr früh eingetroffen und alsbald nach Cadinen weiter⸗ gefahren. * Leipzig, 20. Mai. Vor dem Reichsgericht begann unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit die Rebiſionsverhandlung im Prozeſſe Sternberg. Das Urtheil wird wahrſcheinlich erſt morgen zu erwarten ſein. * Paris, 19. Mai. Das Verliner Philharmoniſche Orcheſter unter Leitung von Nikiſch gab heute Nachmittag im Winterzirkus ein von glänzendem Erfolge begleitetes Konzert. Das dichtgefüllte Haus ſpendete allen Theilen der Aufführung, die Werke von Beethoben, Wagner, Schubert und Richard Strauß umfaßte, leb⸗ hafteſten Beifall. Botſchafter Fürſt Radolin und Geſandter von Schloeger mit ihren Gemahlinnen, ſowie die Mitglieder der deutſchen Botſchaften wohnten dem Konzert bei. Die geſammte Kritik ſtellt heute feſt, daß die Berliner Philharmonie einen wahren Triumph gefeiert habe. * Poris, 20. Mai. Aus Madrid wird mitgetheilt: Nach den bisher bekannt gewordenen Reſultaten wurden ge⸗ wählt: 230 Liberale, 70 Konſervative, 15 Diſſidenten⸗Kon⸗ ſervatipe, 18 Diſſidenten⸗Liberale, 15 Republikiner, 16 Carliſten, 10 Mitglieder der nationalen Vereinigung, 4 Cataloniſten, 1 Soztaliſt, 21 Unabhängige und 10 Anhänger Romeros. Lyon, 20. Mai. Am Schluſſe des geſtrigen Pferde⸗ rennens kam es zu großen Ruheſtörungen. Eine Anzahl Turfbeſucher, die ſich betrogen glaubten, verlangten beim Totaliſator ihr Geld zurück. Als ihnen dies verweigert wurde, zündeten ſie 2 Hindernißhecken an und verſuchten die Totaliſator⸗Hütten zu demo⸗ liren und zu plündern. Gensdarmen und Truppen mußten auf⸗ geboten werden, um die Ruhe wieder herzuſtellen. * ſtonſtantinopel, 20. Mai.(Wiener k. k. Bureau.) Der Generaldirektor der türkiſchen Poſt und Telegraphie richtete heute an die Direktoren der fremden Poſtanſtalten ein Zirkular⸗ telegramm, worin er mittheilt, daß von heute ab bis zur Be⸗ endigung der Berathungen über Aufhebung der freimden Poſt⸗ anſtalten Poſtſendungen der fremden Poſtanſtalten wie früher durch Beamte der türkiſchen Poſtverwaltung expedirt werden. *Newyofrk, 20. Maj. Heute früh begannen in den Ver. Staaten, Kanada und Mexiko der große Ausſtand der Maſchinen⸗ arbeiter, der von Arbeitern aller verwandten Berufsarten unter⸗ ſtützt wird. Die Zahl der Ausſtändigen wird auf 50,000 geſchätzt. Die Arbeiter verlangen gſtündigen Arbeitstag, aber mit den gleichen Bezügen, wie ſie jetzt beim 10ſtündigen erhalten. * Yokohama, 19. Mai.(Reutermeldung.) Nach Mel⸗ dungen aus Soeul hat die koreaniſche Regierung 450 Acxes Land zu Errichtung einer Niederlaſſung in Maſampo an Japan verpachtet. Das gleiche Gebiet war bereits früher von Rußland gewünſcht worden. Miniſterkonferenz zum Zolltarif. *Berlin, 20. Mai. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: Der Reichskanzler lud die zuſtändigen Miniſter in Preußen, Sachſen, Württemberg, Bayern, Baden und Heſſen zu einer Beſprechung der zollpolitiſchen Ange⸗ legenheiten auf den 4. Juni nach Berlin ein. *. Der Burenkrieg. * London, 20. Mai. Kitchener meldet vom 18. aus Pretoria: Im Süden der Eiſenbahnſtation Amerika, nördlich von Kronſtadt, wurde ein Panzerzug durch Gyploſion einer Mine zum Entgleiſen gebracht. Ein engliſcher Major wurde getödtet. *„ Standerton, 18. Mai.(Reutermeldung.) Die Buren haben zwiſchen Amersfort und Ermelo die Kolonne des Generals Bullock dreimal angegriffen. Sie ver⸗ fügten über einen Zwölfpfünder, 2 Pompongeſchütze und ein Maximgeſchütz. Es wurde jeder Verſuch gemacht, dieſe Geſchütze wegzunehmen, allein dies gelang nicht. Schließlich wandten ſich die Buren über Ermelo nach Carolinan. Louis Botha verließ mit der Garniſon und ſeinen Offizieren Ermelo am 15. Mai und wandte ſich oſtwärts. General Bullock trieb hierauf die Einwohner Ermelos aus der Stadt. Kaum hatten die eng⸗ liſchen Truppen die Stadt verlaſſen, ſo tauchten die Buren wieder auf und durchſuchten die Stadt nach Burghers, welche ſich etwa ergeben hätten. General Elliot hatte im Lauf der Woche 4000 Pferde und Vieh, wie auch viele Buren⸗ familien nach Standerton geſchickt. * 1 Sur Lage in China. * London, 20. Mai. Die Morgenblätter melden aus Peking: Walderſee machte Lihungtſchang Mit⸗ theilung von einer den regulären chineſiſchen Truppen durch die Boxer in der Gegend von Schantifu beigebrachten Nieder⸗ lage und drohte, eine deutſche Truppenabtheilung an Ort und Stelle zu ſenden. * London, 20. Mai. Die Morgenblätter melden aus Peking: Vier⸗ bis fünfhundert Chineſen bildeten in der Gegend von Wenan eine Vereinigung, um die Chriſten zu verfolgen. Vor einer Woche griffen ſie chriſtliche Ein⸗ geborene an und verwundeten viele.— Standard meldet aus Shanghai: Um eine der Forderungen der Mächte gegen⸗ ſtandslos zu machen, räth die reaktionäre Partei in Singanfu der Kaiſerin, im Namen des Kaiſers ein Dekret zu erlaſſen, wodurch 5 Jahre hindurch die wiſſenſchaftlichen Prüfungen überall in China aufgehoben werden. Maunheimer Kandelsblatt. Maunheimer Marktbericht vom 20, Mai. Stroh per Itr. M. 2,50 bis M..50, Heu M..25 bis M..75, Kartoffeln M. 3— bis M..50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pfg., Blumenkohl per Stück 25—35 Pfg., Spinat per Portion 40—00 Pfg., Wirſing per Stück =00 Pfg., Rothkohl per Stück 20—2 Pfg., Weißkohl per Stück 28—30 Pfg., Weißkraut per 100 Stüück 0., Kohlrabi g Knollen 0 Pfg., Kopffalat per Stück 15—90 Pfg., Endivienſalat per Stück 00—00 Pfg., Feldfalat p. Portion o0 ei Sellerie p. Stück—12 Pfg., Zwiebeln p. 9 d—8 Pig, rothe Rüden per Portion 8 Pfg., weiße Rüben Bortion o Pfg., gelbe Rüben per eLo Pfg Pilu Irb erd 2 Voron.Kerretten ver EOOe 1 Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück 00—00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück 00—000 Pfg., Aepfel per Pfd. 15—25 Pfg., Birnen per Pfd, 00—00 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben per Pfd. 00—00 Pfg. Pfirſiche per Pfd.—00 Pfg., Aprikoſen per Pfde00 Pfg., Nüſſe per 25 Stück 00—00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pfg., Gier per 5 Stlück 30—85 Pfg., Butter per Pfd..20—.30., Handkäſe 10 Stück 40 Pfg, Breſem per Pfd. 50—60 Pfg., Hecht per Pfd. 1,30., Barſch per Pfd. 70—80 Pfg., Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfö. 50 Pfg, Stockfiſche per Pfd. 30 Pfg., Haſe per Stück.00—.00., Reh per Pfd..00—.00., Hahn(jg.) p. Stück.50—2., Huhn(jung) per Stück.50—2., Feldhuhn per Stück.00.—.00., Ente per Stüg —.00., Tauben per Paar.80., Gans lebend per Stück —0 M. geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg., Spargel 40—50 Pfg, Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 18. Mai. Weizen pfälz.—.——18.—][ Hafer, württb. Aly—-——— „ norddeutſcher—.———.—„amerik., weißer 1485—15.— „ ruff. Azimg 18.——19.—Mais amer Mied——1100 „ Theodoſiag 18.50—19.—„Donau—.—11.90 „ Saxonska 17.85—18.—„La Plata—.—11.85 „ Girka 17.75—18.—[Kohlreps, d. neuer—.—81.80 „ Taganrog 18.——18.75 Wicken 21.—22.— „ rumäniſcher 18.50—19.—Kleeſamen deutſch. 1 119.—118. „ am. Winter 18.——18.25 5„II 94.——109 „ Chieago II—.——.—„ aimevik. 102.—105.— „ Manitoba1—.——.—„neuerpfälzer- „ Walla Walla—.——17.75„Luzerne 90.——95.— „ Kanſas II 17.75—18.—„Provene. 100.—105.— „ FCalifornievr—.——.—„Eſparſette———32.— „ a Plata 17.50—17.75 Leinöl mit Jaß—.—74.— Kernen c———66.50 Roggen, pfälz.—.—15.25„ bei Wagaon———64.50 „ ruſſiſcher 15.15—15.25] Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— ſr. mit 20%¼ Jara———91.50 „ norddeutſcher—.———.—] Am. Pekrol. Wagg.—.— 20.60 „ aerik. AAm Peirel in Eißt Gerſte, hierländ.—.—17.—.O0ko uettoverzolltl, „ Pfälzer 17.25—17.73 Rufſ. Petrol, fr. Faß..50 „ üngariſche 18.——18,25] Ruſſ. Petrol. Wagg. 196.0 Futter 13.——18.25 Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100konerlo Hafer, bad. 14.50—15.50 Rohfprit, verſteserk—— 118. „ruſſiſcher 18.——15½5 7oer Spei!————— „norddeutſcher 90er unveennn 4 3 9 Weizeumehl.Ar. 00 0 1ͤĩ7?E3—20 28.50 26.50 24,50 23.50 22.50 20.50 Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Weizen feſt. Uebriges unverändert. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Mai. Obligationen. Stgatspvopiere. 0 Pfaudbriefe. 4 4 proz. Bab. Oblig. v. 190 103 J0 4 Abein. Hp.. 400f 4½ roz. Bad. Oblig. v. 1900.0 bl 4%„„ aſle N Aaabſe 96.85 bz 9 77 1„„ uuk. 1904 3½, Oblig. Mark 86.80 b. 9„„ Gowmng 3„ 1886 96.60 G Städie⸗Aulehen, 35 1899/%01 11 70 11 3½ Farlere 1. 8 5 3 Harlsruber v. J. isag 6 T. 100 Looſe 144. 51 400 Ludwigehaen veu 100) 5 Baper. Obligationen 99999 11 4i% Ludwiasbaſen M. 5 5.90 b3 g Maunheimer Oßbl. 1885 3½ Deutſche Reichsanlelhe 98.4% b5 715 1 8 5 1885 9 88.40 bz 31„5 20 30%„ 5 88. 1 b diMo 8 92 50 54 3½ Preuß. Confols 5 51 324 0% Pirbigſeufer 92.— 9 3%„ Induſtrie⸗Obliagtiavey 500%0 3 8 iſ b 4½ Bad. Aſikin⸗ u. Sedaf 126— Giſenbahn⸗Mulehen. 0 Horel. Braubane Ban, %) Wlän,(Ludw. Max Nord) 1 0 8 41ʃ5 Sue Bie 39„ 1 93.50 bz 4½ Verein Cbe 8 5 conberltirt, be 5 4½ Zellſtofffabrit We den. Bautken. Woecge b 1 + 99.— 3 1 rünwinke Badiſche Bank 129.28 b3 rauerel Sinner, Gör Sedeeh. Seregeb, Sewere. ee e Gewerbebank Spever 50% 149.„ Schwehliaen Mannheimer Bank 126.50 0 Sounedeltz Speher 189.— Oberrhein. Bank 118.50 6„Storch, Sick—64.— Waanda ee 130790 0„ Werger, Wornz Afile pnBape 167.—(0 Wormſer Braußgus v. Berige Pflz. Spar⸗ u. Gdb, Landau 124 0 5 N5 adr Pfälz. Preßh. u. Spritſabr⸗ Mheiniſche Creditbank 141.,30 G Nhein. Hyp.⸗Bank 19.50 G Trausport Sübbd. 10,60 G und Weriicherung⸗ N Gutſahr⸗Aktien 125 50 224.— b5 Maunß. Dammfſchleppſoi,.— „ e eee,,, Hellbronner Straßenbahnen 1 8 8 85 Schſfa et⸗ Aeere 90.— Chemiſche Juduſtvie. Göutinentale Verſſcherung 259. 8 Alack. f. chem. Iuduſtrie 115.50 Maunbeimer Verſſcherung e— Badliſche Anilin⸗ u. N 898.— 63 eee 1 25„ ½ neee Wülrtt, Transportverſtch. 666.— Chem. Fabrik Goldenberg 182.— 0 Ehem. Fabrik Gernsheim* i5, Verein chem. Fabriken 183.— Art.⸗Geſenſch Sellindu irit! 18.— Verein D. Oelfabrlken 108.— 85 Dingler'ſche Maſchtuenfaben— Weſteregeln Alkal. Stamm..— G Emaillirfabrik firzweſſer 25„ Vorzug 103.60 B Emaillirwerke Malkammer 1 Ettlinger Spinnerei 140 See, ieee e, ab. Brauere 139. arlsr. Näbmf. Haid u. Nentn Binger Aktienblerbrauerei—.— Mauub. um.⸗ U. Asbeſtfahe 88.— Durlacher Hof vorm. Hagen 210.— 6 2 16 Eichbaum⸗Braueret 172 50 63 AGltz. Nähm. u. Fahrräder,f Elefantenbräu eühl, Worms 1905.— Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 189. Brauerei Ganter Freiburg 100.— G Vereiuig. Frelburger Zlegehn lis. Kleinlein, Heldelberg 143. G Verein Speherer Zlegelwerke 106.— Homburger Meſſerſchmitt 90.— Racherſahel Weg Ludwigshafener Brauerel—— Zuckerfabr aghäufe Mannb. Aktienbrauerek 160.— Zuckerrafſtnerie Mauuhelm Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Mai.(Ofſizieller Bericht.) Die heutige Börſe war ruhig. Bank⸗Aktien und Brauerel ⸗Aktien notirten ziemlich unveränderk. Von Induſtrie⸗Aktien waren Weſte⸗ regeln Stamm zu höherem Kurſe geſücht. Notiz 209% G. Efwas niedriger notirten: Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien, Kurs 105., Zellſtofffabrik Waldhof Aktlen 243 G. 244.50 B. Fraukfurt a.., 20. Mai. Kreditaktien 217.40, Staaks⸗ bahn 149.28, Lombarden 28.70, Egypter—.—, 4% ung, Goldrens 93.80, Gotthardbahn 163.50, Disconte⸗Commandit 188.75, Laura 213, Selſenkirchen 178.—, Darmſtädter 132.60, Handelsgeſellfchaft een, Dresdener Bank 148.50, Deutſche Bank 202.40. Tendenz: ſtilk Dies ſtalt beſonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Hiermit machen wir Freunden und Bekannten die ſchmerz: liche Mittheilung, daß Gott der Allmächtige heute Nacht ½1 Uhr nach dreiwöchentlichem, ſchweren Krankenlager unſere Gattin und theure unvergeßliche Mutter Feronika Stetzler im Alter von 57 Jahren und 8 Monaten zu ſich in Ewigkeit abgerufen hat und bitten wir um flille Theilnah an dem uns betroffenen ſo ſchweren Verluſte. 88 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Stetzler. Mannheim, 20. Mai 1901. 55 Die Beerdigung findet am Vormittags 0 uhr vom Sterbehauſe K den 22. d.., 6, 2 aus ſtatt. —— Zum Handelsregiſter wurde kingetragen: 1. Zum Firmenxegiſter Baud v, .Z. 58, FirmaCosma Müller“ in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 88486 2. Zum Geſ.⸗Reg, Band VIII, .⸗Z. 344, Firma Georg Karl Ziimer in Maunheim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, das Geſchäft mit den im Ver⸗ trag vom 28. März 1901 auf⸗ geführten Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma auf die unter der Firma Georg Karl Aimmer mit beſchränkter Haftung in Maunheim errichtete Geſell⸗ ſchaft übergegangen. Die Pro⸗ kürg des Hermäann Schrader, Emil Keller, Ludwig Brechter und Eberhard Nub iſt erloſchen. 3. Zum Geſ.⸗Reg. Band J, .. 208, Firma Daut& Pro⸗ pheter in Mannheim: Die Liquivatlon iſt beendigt, die Firma erloſchen. 4. Zum Geſ.⸗Reg. Band J, .Z. 229, Firma Wm. Sachs in Mannheim: Die Liquidation iſt beendigt, bie Firma erloſchen. 5, Zum Geſ.⸗Reg. Band J, O3. 21, Firma„Mechaniſche Half⸗& Drahtſeilfabrik Gebr. Fingado Inhaber Aug.& Carl Fingado“ in Maunhelm:; Die Firma iſt geändert in: „Gebr. Fiugado!. 6. Zum Hand.⸗Reg. Abth. A, Baud V,.⸗Z. 181, Firma Gebr. Fingado, Mäunhein. Geſellſchafter ſind: Auguſt Fingado, Kaufmann, Maufheim, Carl Fingado, Manuheim. Friedrich Fingado in Maun⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 10. Januar 1990 begonnen. Angegebener Geſchäftszweig: Betrieb einer mechaniſchen Hauf⸗ & Drahtſeilfabrik. 7, Zum Handelsregiſter Abth.., Baud y,.⸗Z. 182: Firma: Franz Kühner& Co, Mannheim. Geſellſchafter ſind: Franz Küh⸗ ner, Kaufmann in Ludwigshafen 0 Kaufmann, Rh., Earl Frickinger, Kaufmann, Maunheim. Offene Hanvelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. April 1901 nnen. Angegebener Geſchäfts⸗ eig: Holz⸗ und Kohlenhand⸗ ung. 8. Zum Handelsregiſter Ablh. A, 183 Bauß V,., Firma: Friedrich Bixner, Friedrich Bixner. Mannheim. Inhaber iſt: Gläſermeiſter, Mannheim. Karl Birner in Mannheim iſt als Prokurif beſtellt. Angegebener Geſchäftszweig: Glaſerei mit Maſchinenbetrieb. 9. Zum Handelsregiſter Abth. A, Baub V,.⸗Z. 184: Firma: Kürt Fiſcher, Mann⸗ 050 Inhaber iſt: Kurt Fiſcher, Kaufmann, Mannheim. Angegebener Geſchäftszweig: Agentur⸗ u. Kommiſſion. 10. Zum Haudelsregiſter Abth. Band II,.⸗Z. 82. Firma: Gehlig, Wachenheim& Co. in Maniheim: Felix Wachenheim, Kaufmann in Maännheim, iſt aus der Ge⸗ ſellſchaft ausgeſchieden. 11. Zum Handelsregiſter Abth. 4 Balid Y,.Z. 185: Firma: D. Mayſcheider, Mann⸗ deen e ſitz: Lüdwigshafen aſgch. 1 555 iſt: Daniel Hermann Ayſcheider, Optiker& chirur⸗ Hiſcher Inſtrumentenmacher, Lud⸗ Shafen aſgth. ngegebener Geſchäſtszweig: es und Chirurgiſches In⸗ kümentenfabrikationsgeſchäft. Mannheim, 18. Mai 1901. Gr, Amtsgericht I. Konkursverfahren. Nr. 17161T7. In dem Konkurs⸗ perfahren über das Vermögen des Fahrradfabrikanten Guſtav maunn Spalding in Mann⸗ Inn iſt zur Prüfung der nach⸗ käglich angemeldeten Forder⸗ Angen Termin auf 88512 Nreitag, den 7. Juni 1901, Vormittags ½9 uhr Vor dem Großherzoglichen Amts⸗ krichte III. hierſelbſt, 2. Stock, 15 2, anberaumt. Mannheim, den 18. Mai 1901. H, Zimmermann, Gerlchtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Konkursuerfahren. Nr. 15768. In dem Kon⸗ kursperfahren über das Vermö⸗ gen des Buchdruckers Johann Heorg Trunk in Maunheim iſt zur Prüfung der nachträglich ungemeldeten Forderungen Ter⸗ min auf 88511 Dienſtag, den 4. Juni 1901, Vormittags 11 uhr, dor dem Großherzoglichen Amts⸗ gerſchte V hierſelbſt, 2. Stock, Mmer 8, änberaumt. Mannheim, den 18. Mai 1901. H. Zimmermann, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. — Zuchfahr. General-⸗Anzeiger. Amts⸗ u 8 Bäandefsregiſter. Nr. 17134. Zum Handelsregtiſter, Abth. B, Band II,.Z. 8, wurde eingetragen die Firma: Georg Karl Zimmer mit beſchränk⸗ ter Haftung, Maunheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Uebernahme und Fort⸗ jührung des bisher unter der Firma Georg Karl Zimmer in Mann⸗ heim betriebenen Unternehmens und demgemäß die Herſtellung und der Vertrieb von chemiſchen⸗ und Düngerartikeln aller Arf, die Vornahme aller hiermit zuſammenhängenden Geſchäfte und auch die Betheiligung bei anderen Unkernehmungen, welche die Zwecke der Geſellſchaft zu fördern geeignet ſind. Das Stammkapital beträgt 1050 000 M. Geſchäftsführer ſind: Dr. Georg Conrad Zimmer, Chemiker in Maunheim, Hermann Schrader, Tommerzienrath, Mannheim. Emil Keller, Ludwig Brechter, Eberhard Rub und Robert Brun, fämmtliche in Mannheim, ſind als Geſammtprokuriſten beſtellt. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 28. März 1901 und 11. Mai 1901 feſtgeſtellt. Jeder der beiden Geſchäftsführer iſt für ſich allein zur Vertketung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma befugt. „Von den Prokuriſten ſind je zwel zur Vertretung der Geſell⸗ ſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt. Die Geſellſchafter Dr. Georg Conrad Zimmer, Chemiker in Manuheim, Sophie geb. Zimmer, Ehefrau des Kammerrath Lud⸗ wig Clemm in Lich, Heſſen, Luiſe geb. Zimmer, Ehefrau des Dr. med. Oskar Collatz in Darmſtadt, Max Zimmer, Chemiker in Heidelberg, Hans Zimmer, Landwirth in Winnerod bei Gießen, Elifabetha Suſette Zimmer in Mannheim und Georg Gottfried Zimmer in Mannheint bringen in die Geſellſchaft ein und die letztere übernimmt die nachgenannten Aktiven und Paſſiven der unter der Firma Georg Call Zimmer in Mannheim beſtehenden offenen Handelsgeſellſchaft, ſowie alle Patent⸗ und ähnliche Rechte dieſer Geſellſchaft. A. Aktiveu. Einrichtungen und Geräthe in Mannheim zu E 200,027 M. 04 Pf. Emballage daſelbſt zu 88,844„—„ Bezogene Waaren daſelbſt zu 42,843„ 82 Rohmaterialien und Fabrikate daſelbſt zu 987,812„ 34 Einrichtungen und Geräthe in Kaiſerslau⸗ tern zu iis ie Boltaihe paſelpſt ñ ßn 32,148„ 42„ Emballagen daſelbſt zu 8 5 4,663„ 37„ Betheiligungen: a. an der Duisburger Kupferhütte 5 b. an dem Unternehmen zum bwweck der Aus⸗ beutung hochgradiger Phosphate 0 ate 8,500„—„ e, an dem Verein dentſcher Großhändler in Dünge⸗ und Kraftfuttermitteln. 1,050„—„ efee 1,307,809„ 89„ Kaſſa, Wechſel, Effekten. 8 338,478„ 70„ im Ganzen zu 3,129,390 M. 24 Pf. B. Paſfiven. a, Ereditoren 171,182 M. 14 Pf. b. todte Creditoren 11597 20„ o, Creditoren des Geheim⸗ buchs 206,610 379,890„ 24„ 879,390 M. 24 Pf. 5 3 rrgrrFfNTNee bleibt reines eingebrachtes Vermögen 2,750,000 M.— Pf. Von dieſem wird jedem der 7 Geſell⸗ ſchafter 150,000 Mark, ſomit zuſammen 1,050,000 M.— Pf. auf die bon dieſen übernommenen Stamm⸗ einlagen angerechnet, während für den Reſt⸗ betrag von 77od,ο.— f. die Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung die Schuldnerin der Ge⸗ ſellſchafter der nun aufgelöſten offenen Handelsgeſellſchaft Georg Carl Zimmer in Maunhein iſt. Ferner übernimmt die neue Geſellſchaft noch folgende Verträge der bisherigen offenen Handelsgeſellſchaft Georg Carl Zimmer ohne beſondere Vergütung: 1. Betheiligung au einer Phosphal⸗Aktiengeſellſchaft zum Zwecke der Ausbeutung hochgradiger Phosphale(Maxi⸗ malverpflichtung 18000., eingezahlt, 8500.) „Betheiligung am Verein deutſcher Großhändler in Bünger⸗ und Kraftfuttermittel in Berlin(1050.) Kauf von 2500 bis 3000 Tons Floridaphosphat per Frühjahr 1901. 4. Kauf von 2500 bis 3000 Tous Floridaphosphat per Herbſt 1901. 5. Kauf von 600 Tons Floridaphosphat. 6. Kauf von 1000½200 Tons Algier 63% per 1901. 7. Kauf von 600 Tons Kreidephosphat 45/50. 8. Kauf von 600 Tons Kreidephosphat 48/55. 9. Vertrag mit dem Depöt Generaf de la Liebig Extract of Meat in Antwerpen. 0 10., Abkommen mit de Chemiſchen Fabrik Thaun(Mühl⸗ hauſeu). 88497 11. Alle Dienſt⸗ und Anſtellungsverträge, die die offene Handelsgeſellſchaft Georg Carl Zimmer abgeſchloſſen hat. Mannheim, den 17. Mai 1901. Großherzogliches Amtsgericht I. Bekauntmachung. Städt. Leihhaus. Nr. 910. Aus der Profeſſor Dr. A. Beus bach Stiftung Bekauntmachung. Zur Vermittlung zwiſchen dahier iſt auf 24. Juli ds. Is. Püblikum und Leihhaus ſind zu vergeben; 1. ein Ausſtattungspreis lachſtehenden Perfonen von Mk. 430.— an ein hier] amtliche Pfänderſammel⸗ wohnendes, unbemitteltes Mäd⸗ ſtellen chen Dasſelbe muß unbeſcholter für das ſtädtiſche Leihhaus über⸗ tragen worden: nen Ruf genießen, darf nicht unter 18 Jähren und nicht über Veckenbach, Helene, Wib., J 1, 1s. Butſch, Erhard, 4. Querſtr. Nr. 18. 86 Jahre alt ſein und muß deſſen Vater oder Mutter mindeſtens] Corbet, Joh., Wib. Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 79. drei Jahre in Mannheim gewohnt haben. Geſuche welchen behörd.] gaughammer, Paul, 14. Querſtr. Nr. 40 liche Zeugniſſe über Alter, ſitt⸗ liches Verhalten, Armuth der Lenhart, Guſtav, U 1, 27. Bewerberin und über die Dauer] Lenhart, Ludwig, R 4, 24. des Wohnſitzes ihrer Eltern in Straub, Wilhelm, G 7, 41. hieſiger Stadt beizufügen ſind, Bollath, Georg, J 8, 22. wollen binnen vier Wochen bei] Wittwer, Karl, D 5, 8. Dieſe amtlichen Pfänderſam⸗ melſtellen, welche wir zur Be⸗ uns eingereicht werden. 2. Die Summe von Wr. 240.— zur Unterſtützung von vier hier wohnenden, armen, unbeſcholte⸗ nen, zu dem Stande der Hand⸗ werker, Taglöhner oder Fabrik⸗ arbeiter gehörigen Familien in Beſtreitung ihrer Haus⸗ miethe. Bewerbung um dieſe Mieth⸗ zinsunterſtützungen ſind ebenfalls binnen vler Wochen anher ein⸗ zureichen. 388380 Mannheim, den 17. Mai 1901. Der Verwaltungsrath: von Hollander. Kallenberger. Zwangsverſteigerung. Dieuſtag, den 21. Mai 1901, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Verſteige⸗ rungslocal Q 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſtergern: 88508 1 neuer Wagen(Phaeton), Möbel, 1Omuibus, 2 Kanarien⸗ vögel mit Käfig, 7 Drapperien, 16 Bände Mayers Converſations⸗ lexikon. Mannhelm, 20. Mai 1901. Danquard, Gerichtsvollzieher. CC(ͤ ˙ Verloren, Broche,(gold. Fünfmarkſtück) auf dem Weg von hier nach Kohlhof und zurück. Gegen Belohnung abzugeben bei 88488 Louis Landauer, N 1, 1. 7CCC.((( ͤ ſorgung von Auflrägen für das Leihhaus empfehlen, ſtehen unter Aufſicht und Coutrole des ſtädt. Leihhauſes. 87835 Mannheim, 10. Mai 1901. Städt, Leihhausverwaltung. Hofmann. Kraukheiten af⸗ wie Nervenleiden, Hautkrank⸗ heiten, Siphilis, Oueckſilber⸗ vergiftung, Nierenleiden, Stuhlverſtopfung, Magen⸗ leiden, Lähmungen, Gicht, Rheumatismus u. ſ. w. Erfolg sicher. s4is! 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Dipidendenſcheines pro 1901 haden NN + fulfmänntscher Mannheim. Mitgliederzahl ca. 3000. Telephon Nr. 329. Bureau und Vereinsräume ILit. C 4, II. Der Verein bietet seinen Mitgliedern: Vorlesungen literarischen, gScnle naturwissen- schaftſichen, kunstgeschichtlichen, kaufm.-fachwissen- schaftlichen Inhalts, Reeitationen. Bibliothels mit ca. 5000 Bänden, Fachliteratur, Belle- tristik sto. Lesesaal ca. 90 in- und ausländ. Zeitungen, illustr. Monats schriften, Witzblätter, Atlanten, Lexlca, Adressbuch der ganzen Welt(61 Büände). Enterrichtskurse: Handelsfächer, franz,, engl., ital, holl., span. und xuss. Sprache. Kostenfreie Stellenvermittlung. Ermässigte Ge- bühren bei anderen grösseren Kaufm, Vereinen. Krankenkasse, eingeschr. Hilfskasse. Niedrige Beiträge Unterstützung in Nothfällen. Wechtsberathung, event, unter Mithilfe eines jurist. Beistandes. Lebens- und auf Grund von Vertrügen mit verschiedenen Gesellschaften, wesentliche Vortheille beim Abschlusse. Vebersetzungzen vom Deutschen in fremde Sprachen und umgekehrt. Vergnügungen. Abendunterhaltungen, Ausflüge ete. Gegründet 1867. PFreisermässigungen beim Grossh. Hof- und Nationaltheater— Saalbau-Varietèe Apollotheater— PFanorama— Badean- stalten— Photograph. Anstalten. Wiertelfährl. Beitrag M..— Lehirlinge M..50 Nüäheres im Bureau. 6132 Noman⸗Bibliothel General-Anzeigers. Für die zuletzt erſchienenen Romane Das Geheimniß des Glücks. Roman von Erich Frieſen. Der Dämon de⸗ Spiels. Roman von O. Elſter. „Nach Varis!“ Roman von Heinrich Lee. Das Verbrechen im Omnibus. Noman von Fortuns de Boisgobey. laſſen wir eine überaus geſchmackvolle Einbanddecke in gepresster Leinwand mit eingeprägtem Titel auf Rücken und Deckel des Buches herſtellen. 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