Teiegramm⸗Adreſſe: Journal Maunheim“. zin der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2321. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monattich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Jnuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25 5 Die Reklamen⸗Zeile 60 85 Einzel⸗NRummern 5 E 6, 2 * Telephon: Redaktion: Nr. 377. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. der Stadt 9 (111. Jahr gang.) Expedition: Nr. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Maunheim und Umgebung. Verautwortlich für Politik⸗ Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil; Ernſt Müller, Theater, Kunſt u. Feuilleton; Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notatiousdruck und Verlag der Dr H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das Maunheimer Jonrnal⸗ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 238. Krrr K ² Freitag, eeeeee eee D 24. Mai 1901. n (Abendblatt.) 2 373SSSSFSFTFTFTCCCCcccccccc Die Beſteuerung in den deutſchen Staaten. In der von Profeſſor Julius Wolf in Breslau heraus⸗ gegebenen„Zeitſchrift für Sozialwiſſenſchaft⸗“ veröffentlicht Finanzminiſter Dr. Buchenberger eine Abhandlung über die Beſteuerungsverhältniſſe der einzelnen deutſchen Staaten. Nach dem Aufſatz Buchenbergers beträgt die Belaſtung mit direkten Staatsſteuern auf den Kopf der Bevölke⸗ rung in Preußen Sachſen Bayern Württemberg Baden 4ů,95 7,81 5,78 8,00 7,98 Mk. Einſchließlich der ſogenannten Verke hrsſteuern (Stempel, Taxen, Gerichtsgebühren, Erbſchaftsſteuern, Lotterie Uu. ſ..) ergeben ſich folgende Zahlen: Preußen Sachſen Bayern Württemberg Baden 8,36 9,87 10,73 10,80 10,98 Mk. Sachſen und die ſüddeutſchen Staaten haben außerdem noch partikulare Aufwand ſteuern(Fleiſchſteuer, Bier⸗ und Weinſteuer, Malzaufſchlag), unter deren Einrechnung die Geſammtkopfbelaſtung mit Landesſteuern aller Art durch folgende Zahlen wiedergegeben wird: Preußen Sachſen Bayern Württemberg Baden 8,36 16,51 16,16 17,64 Mk. Preußen verdankt ſeine begünſtigte Stellung hauptſächlich den hohen Eiſenbahnüberſchüſſen, die den allgemeinen Landes⸗ finanzen dienſtbar gemacht ſind. Bei einem Vergleich der ſteuerlichen Köpfbelaſtung mit dem Auslande kommt Deutſchland ſehr gut weg. Buchenberger eitirt als Beweis hier⸗ für folgende Ziffern aus Adolf Wagners im vorigen Jahre er⸗ ſchienener Broſchüre„Die Flottenverſtärkung und unſere Finanzen“: An Zöllen und inneren Verbrauchsſteuern entfallen guf den Kopf der Bevölkerung in den Jahren 1896098 im Deutſchen Reich Frankreich Großbritannien und Irland 15,28 33,72 25,12 Mark Auch mit Einrechnung der Verbrauchsinlandsſteuern in einzelnen deutſchen Staaten(Bier⸗ und Weinſteuer) in Höhe von beiläufig 5 bis 6 Mark pro Kopf bleibt die Kopfbelaſtung an innern Verbrauchsſteuern in Deutſchland hinter Frankreich und Großbritannien immer noch namhaft zurück. Auch das Verhält⸗ niß der Geſammtbelaſtung mit Zöllen und Verbrauchsſteuern kinerſeits, mit direkten Steuern(Erbſchaftsſteuern einbegriffen) andererſeits iſt im deutſchen Reich weſentlich günſtiger als in anderen europäiſchen Staaten. Es entfallen auf den Kopf der Bevölkerung in den letzten Jahren und zwar in folgenden Staaten: Preußen Bayern Frankreich Großbritannien I. Direkte Steuern(ein⸗ ſchließlich Ebſchafts⸗ FFF II. Zölle und Verbrauchs⸗ ſteuern(inBayern ein⸗ ſchließlich Malzauf⸗ ſchhag ſe 06 33,52 25,12 Mk. Mit anderen Worten: Die Geſammtkopfbelaſtung an FPfrekten und indirekten Steuern iſt im deutſchen Reiche nur etwa halb ſo hoch wie in Frankreich und Großbritannien. * 5,90 16,59 16,15 Mk. ** Durch die in Oeſterreich neueingeführte Perſonal⸗ Einkommenſteuer, deren Ergebniſſe jetzt zum erſten Male vor⸗ liegen, eröffnen ſich auch dort neue Eelchtsbunkte zur Be⸗ ————²——— werthung der wirthſchaftlichen Bedeutung der einzelnen Natio⸗ nalitäten für die Monarchie. Es ſtellt ſich abermals heraus, daß die Deutſchen weitaus das größte wirthſchaftliche Gewicht in die Waagſchale zu werfen haben. In einer von dem Prager Univerſttätsprofeſſor Dr. Friedrich Frhr. von Wieſer überaus vorſichtig angeſtellten Studie übe die Ergebniſſe der Perſonaleinkommenſteuer, in der im Zweifelsfall ſtets den nichtdeutſchen Völkerſchaften die für die günſtigeren Annahmen gugebilligt werden, ergibt ſich folgendes Bild der Steuerleiſtung in Oeſterreich: Die Zahl der deutſchen Einkommenſteuer⸗ pflichtigen beträgt rund 500 000, die der nichtdeutſchen rund 250 000; das ſteuerpflichtige Einkommen der Deutſchen beträgt rund 862 Millionen, das der Nichtdeutſchen rund 350 Millionen Gulden; die Steuerleiſtung der Deutſchen beträgt rund 17 Mill., die der Nichtdeutſchen rund 6 Millionen Gulden. Die Deutſchen ſtellen ſomit zwei Drittel aller öſterreichiſchen Ein⸗ kommenſteuerbeträge, ſie vertreten etwa ſiebzig Hundertſtel des geſammten ſteuerpflichtigen Einkommens in Oeſterreich und bei⸗ nahe zwei Drittel der Geſammtſteuerleiſtung. Beſonders draſtiſch zeigt ſich die wirthſchaftliche Ueberlegenheit der Deut⸗ ſchen in Böhmen, wo ihnen die Tſchechen, die höchſtentwickelte ſlaviſche Völkerſchaft, gegenüber ſtehen. Von der Bevölkerung Böhmens entfallen auf die Deutſchen 372 Hundertſtel, auf die Tſchechen 62,8. Von den Einkommenſteuerpflichtigen Böhmens entfallen dagegen auf die Deutſchen 46,8, auf die Tſchechen nur 53,5. Die Steuerleiſtung der Deutſchen be⸗ trägt gar 57,6 v. H.(= 2,71 Millionen Gulden), die der Tſchechen nur 42,4 v. H.(1,99 Millionen Gulden). Das ſind Ziffern, denen man ſich immer zu erinnern haben wird, wenn das Tſchechenthum das Gelüſte offenbart, ſein politiſches und natio⸗ nales Joch dem Deutſchthum in Böhmen aufzuerlegen. Politiſche Aeberſicht. Maunheim, 24. Mai 1901. Die Deutſchenhetze wird von keinem engliſchen Blatte von altersher ſo liebevoll ge⸗ pflegt, wie bon der„Times“. Auch ihr Pekinger Berichterſtatler hat darin Hervorragendes geleiſtet. Wie man über dieſe ſeine Thätigkeit an Ort und Stelle denkt, darüber wird uns aus Shanghai unterm 21. gemeldet: Die ſenſationellen Mel⸗ dungen des Times⸗Correſpondenten in Peking, die dem Feld⸗ marſchall und ſeinen deutſchen Truppen in ſo lächerlicher Weiſe die ganze Schuld an der langwierigen Verſchleppung in den endgiltigen Arrangements in die Schuhe ſchieben wollen, erregen hier faſt allſeitig Verdruß und ſchärfſte Ver⸗ urtheilung, weil ſie bei den Chineſen, die nur zu ſchnell über alle derartigen unklugen Gehäſſigkeiten informirt werden, nur den unvortheilhafteſten Eindruck hervorrufen können. Man weiß nämlich auf Seiten der einſichtsvollen und vernünftigen Ausländer dem Grafen Walderſee nur den grö ßten Dank dafür, daß er unter ſo ungeheuer ſchwierigen Umſtänden es jederzeit auf das Beſte verſtanden hat, in ſeiner Perſon wie in ſeinem offiziellen und privaten Auftreten und in allen ſeinen Entſcheidungen das Preſtige der Verbündeten in der vor⸗ nehmſten und vortheilhafteſten Weiſe zu wahren und immer als Grundidee zu behandeln wußte. Er ſoll übrigens Lihungtſchang die beſtimmte Erklärung abgegeben haben, daß ſeine Truppen Peking nicht eher verlaſſen werden, bis der kaiſerliche Hof nach der Hauptſtadt zurückgekehrt iſt und bis der Kaiſer ſelbſt ihn, den Feldmarſchall, in perſönlicher Audienz empfangen hat, was jedenfalls außerordentlich viel Wahrſcheinlichkeit für ſich hak. Im Uebrigen muß weiter geduldig abgewartet werden, was die nächſte Zeit an Ueberraſchungen bringen wird. Arabi Paſcha. Eine der„Voſſ. Ztg.“ aus London zugegangene Nachricht erweckt Erinnerungen an einen Mann, der vor geradezu zwei Jahrzehnten vorübergehend das Intereſſe der ganzen politiſchen Welt zu erregen verſtand, deſſen Geſtirn aber ſchnell verblich, und deſſen Name ſeit Langem ſchon vergeſſen ſchien. Der Chedive hat nämlich Arabi Paſcha begnadigt. Der alternde Führer ber ägyptiſchen Nationalpartei ſoll nicht in Ceylon ſterben, wo er ſeit faſt 19 Jahren in der Verbannung bon einem engliſchen Gnadenſold lebte, und wird nächſtens wieder in ſeinem Heimath⸗ lande eintreffen, auf deſſen Geſchick er in einem wichtigen Augen⸗ blick von beſtimmendem Einfluß war. Das Ziel, das ihm dor⸗ ſchwebte, Aegypten den Aegyptern zu ſichern und den europäiſchen Einfluß im Lande der Pharaonen zu brechen, hat Arabi Paſcha nicht zu erreichen vermocht; ſein Eingreifen in die nationale Be⸗ wegung des ägyptiſchen Volkes führte bielmehr zum Bombarde⸗ ment Alexandriens und zu der Schlacht bei Tel el Kebir, die das Grab ſeines eigenen Ruhmes wurde und zur dauernden Feſt⸗ ſetzung Englands in Aegypten führte. Wenn der junge Chedive jetzt den Mann begnadigt, vor deſſen Macht ſein Vater ſich beugen mußte, und der einſt der Halbgott ſeines Volkes war, ſo hat er wohl die Ueberzeugung erlangt, daß von dem mehr als 60jähr. Arabi Paſcha nichts mehr zu fürchten iſt. Der Führer der Nationalpartei von 1881 findet auch ſo weſentlich veränderte Zu⸗ ſtände im Lande vor, daß es ihm nicht leicht werden könnte, duch nur einen kleinen Theil ſeines einſtigen Einfluſſes wieder zu er⸗ langen, und auch die Engländer, die in der Zeit von Arabis Verbannung die eigentlichen Herren des Landes geworden ſind, haben die Zuſtimmung zu ſeiner Begnadigung gegeben, weil ſie wiſſen, daß ein Arabi ihnen heute nicht mehr gefährlich werder kann. Deutſches Beich. MKG. Berlin, 23. Maf.(Zur Eingeborenen frage in den Schutzgebieten,) Wie erinnerlich hat ſic die Deutſche Kolonialgeſellſchaft auf ihrer Koblenzer Tagung auf Anregung der Abtheilung Metz mit der Frage der Ausführung Eingeborener aus den deutſchen Schutzgebieten zu Schaus⸗ ſtellungszwecken beſchäftigt. Die Verhandlungen haben damals zu einem Beſchluſſe geführt, welcher ein Verbot dieſer Ausführung bezweckte. Er iſt dem Herrn Reichskanzler mik einer ausführlichen begründeten Denkſchrift mitgetheilt, welche die Grundlage für bezügliche Erörterungen im Kolonialrath bildete. Nunmehr iſt der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft der amtliche Beſcheid zugegangen, daß die Ausführung von Einge⸗ borenen zu Schauſtellungszwecken für ſämmtliche Schutzgebiete unterſagt worden iſt. Frankreich. P. Paris, 28. Mai. Nochmals der„Metzer Zwiſchenfall“, Der Einfall des Abg. Boni de Caſtellane, den Miniſter des Aeußeren Deleaſſe wegen der Anweſenheit des ruſſiſchen Bot eeeee r eeeeeeeeeeeeeee Tagesneuigkeiten. — Die Schreckensthat einer Irrſinnigen wird aus Herrnſtadt gemeldet: Die Frau des Ackerbürgers Hermann Schubert Hat ihre dier Kinder und ſich ſelbſt getödtet bezw. zu tödten verſucht. Die Frau, welche vor längerer Zeit Spuren von Geiſtesgeſtörtheit zeigte, die 2 jedoch wieder Zeichen von Beſſerung erkennen ließ, war Dienſtag Vormittag mit ihren Kindern allein in der Wirthſchaft; die älteren derſelben hatte ſie bom Schulbeſuch zurückbehalten, während der Ehe⸗ mann zum Viehmarkt nach Winzig gefahren war und die Dienſt⸗ berſonen ſich auf dem Felde befanden. Als Schubert gegen Mittag nach Hauſe kam, vermißte er ſeine Angehörigen. Er ſuchte das Gehöft ab und gelangte hierbei auch in die Oberſtube. Ein entſe⸗ licher Anblick bot ſich ihm hier da, ſodaß er erſchüttert zuſammenbrach. Sein vierjähriger Sohn lag auf dem Fußboden lang ausgeſtreckt auf dem Rücken in einer Blutlache, der Körper war mit Brandwunden be⸗ deckt und theilweiſe verkohlt, die Kleider waren bis auf wingige Reſte abgebrannt. Die beiden anderen 9 und 6 Jahre alten Knaben waren durch Axthiebe ſchwer berletzt, derart, daß der⸗ jüngere nur noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab und inzwiſchen berſtorben iit, während an dem Aufkommen des älteren gezweifelt wird. Eine in der Nähe der Leiche befindliche Flaſche mit Sptritus ließ erkennen, daß die Aunglückliche Frau ihre Kinder hiermit übergoſſen und ange⸗ zündet hat. Das vierte drei Monate alte Kind wurde nach längerem uchen in einer Jauchegrube hinter dem Gehöft in eine Drainröhre eingezwängt als Leiche aufgefunden. Nach vollbrachter That brachte ch die Frau ſelbſt Axthiebe am Kopfe bei. Ein hinzukommender achbar riß ihr das Beil aus der Kopfwunde und veranlaßte das eitere. Ein Arzt war glücklicherweiſe bald zur Stelle, der die beiden noch lebenden Knaben ſowie der Mutter die ſchrecklichen Wun⸗ den verband. Die Anglückliche Frau foll baldmöglichſt in eine Irren⸗ anſtalt untergebracht werden. — Parifer Mordthaten. Als ein Zug der Pariſer Gürtelbahn geſtern Abend gegen 6 Uhr in den Bahnhof von Charonne einlief, ſo ſchreiht uns unſer Pariſer p⸗Korreſpondent unterm 24. in Ergänzung einer von uns bereits kurs gebrachten Mittheilung, ſagte ein Fahr⸗ gaſt erſter Kläſſe haſtig zu den Bahnangeſtellten: Verhaften Sie den Maun, der in jenem Coups ſitzt, er hat auf ſeine Begleiterin ge⸗ ſchoſſen und ſie während der Fahrt in den Tunnel geworfen. In dem Coups fand man einen jungen, gut gekleideten Mann, der ruhig am Fenſter ſaß und ſich über das Erſcheinen der Leute zu wundern ſchien. Die Blutſpuren auf den Polſtern und ein Kamm aus Schild⸗ patt, der am Boden lag, ließen jedoch errathen, daß etwas geſchehen ſein müſſe, und der Wagen wurde abgehängt. Bei den Nachforſch⸗ ungen unter dem nächſten Tunnel entdeckte man ein aus mehreren Kopfwunden blutendes Mädchen, das wenige Stunden darauf im Hoſpital Tenou ſtarb. Es ſtellte ſich heraus, daß der junge Mann Duſſolier heißt und daß er mit ſeinem Opfer Marie Pons ſchon ſeit zwei Jahren heimlich verlobt war. Vor einem Jahre widerſetzten ſich ſeine Eltern der Heirath des Zwanzigjährigen, weil er erſt ſeiner Wehrpflicht genügen mußte; aber das Liebesverhältniß hatte fort⸗ gewährt. Duſſolier, der Buchhalter in einem Geſchäfte iſt, weigerte ſich beharrlich, irgendwelche Auskunft zu ertheilen; allein es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß er das Verbrechen aus Verzweiflung darüber beging, in einigen Wochen als Rekrut eintreten und die Braut zurücklaſſen zu müſſen.— Ein anderes Drama ähnlicher Art trug ſich geſtern Abend in der Familie eines Klavierlehrers der Rue Mazagran zu. Hier ſprach manchmal ein junger Korſe, Soavi, bei ſeinen Lands⸗ leuten Magguli vor, wie die Nachbarn glaubten, als gelegentlicher Schüler des Mannes. Er kam auch geſtern wieder, während Magguli eine Stunde gab. Bald darauf hörte man Schüſſe und Geſchrei, Die Leute eilten herbei und fanden Frau Magguli mit durchſchoſſenen Schläfen, aber noch athmend und neben ihr Soavi ſchon todt. Er hielt noch den Revolver, aus dem er bloß zwei Schüſſe abgefeuert hatte, in der Hand. Oder wurde er ihm in die Hand gelegt? Dar⸗ über wird im Viertel Bonne⸗Noupelle viel geredet. Frau Magguli liegt ſchwer berwundet im Hoſpital Saint⸗Louis; die Leiche Soavis wurde ſpät Abends nach der Morgue abgeholt. — Der Eheſcheidungsprozeß der Frau Sternberg gegen ihren Ehemann iſt auf den 11. Juni vertagt worden. Es ſoll zu demſelben das aus dem Strafverfahren bekannte Mädchen Jodurnagon vorge⸗ laden werden. — Ein intereſſantes Negervolk. Einige ſcherghaffe Züge von einem Negervolk im Norden von Uganda erzählt der Miſftonar Buckleh, der vor Kurzem nach Europa zurückgekehrt iſt Es handelt ſich um die Bakedis oder, wie ſte ſich ſelbſt nennen, Längo, an den Ufern des Kiodſcha⸗Sees. Wenige Europäer ſind bis jetzt in das Gebiet dieſes wilden und ſeltſamen Volkes gedrungen; Buckleh iſt der erſte Reiſende, der genauere Mittheilungen über ſie macht. Die Bakedis, Männer, Frauen und Kinder, gehen völlig nackt; ſte behaupten, es wäre dürchaus lächerlich, ſich in Kleider einzuhüllen. Ihre Häuſer ſind rund wiee Bienenkörbe, ſie ſind aus großen Stangen, Aſtwerk und krockenem Kraut zuſammengeſetzt; das Dach kommt bis auf etwa 1½ Meter über den Erdboden herab und die Thür iſt kaum mehr als 1 Meter hoch. Der Durchmeſſer der Hütte überſchreitet niemals 5 Meter. Der Bakedi be⸗ gnügt ſich nur ſelten mit einer Frau, und für jede neue Frau baut 5 8 8 ein neues Haus. Einige angeſehene Perſonen haben ſo ganze Dörfer für ihre Frauen gebaut. Die Bakedis ſind groß, ſchlank und wegen ihrer Tapferkeit bei den Nachbarvöltern gefürchtet. Sie ſind das in⸗ telligenteſte Volk von Uganda, und ſie haben einige eigenarkige Sitten, die dieſe Behauptung des Reiſenden zu beſtätigen ſcheinen. So ſind ihre Dörfer alle von einer Einfriedigung von Kaktus Umgeben, die um Schuß gegen die wilden Thiere und gegen den Feind dienen ſoll. Die findet ſich faſt überall im inneren Afrika, aber was man kaum anderen Orten finden dürfte, iſt eine zweite Umfriedigung, die auf erſte folgt und weniger groß, wenn auch ebenſo dicht mit Kaktus be iſt. Und wozu dient dieſe? Als Zufluchtsort für die Ehemänner, wen ihre Schwiegermütter ſie quälen und aus gar zu großer Nähe be drängen. Dieſe Einrichtung ſcheint allerdings die vorahnende flug, heit der Bakidis zu beweiſen, aber ſie zeigt auch, daß ihre ſo gerühmt Täßpferkeit vor einer ſolchen Prüfung nicht Stand hält. Ihre Klug⸗ heit bewährt ſich auch ſonſt. Wie anderswo ſind auch bei ihnen nächt⸗ liche Liebesabenteuer eine Gefahr für die jungen Leute. Um dieſer zu begegnen, werden bei den Bakedis alle jungen Mädchen des Dorfes, ſo⸗ bald die Sonne untergeht, in ein gemeinſames Haus geführt, wo ſie die Nacht über bleiben müſſen. Und um dieſes Haus ſtreut man Aſche ſo daß, wenn eines dieſer jungen Mädchen heimlich hinausginge, die Ab⸗ drücke ihrer Füße ſte verrathen würden, Ebenſo baut man auf einem —— EeN 5 Wannhei, 24. Bect. ſchafters Graf Oſten⸗Sacken bei den Kafſerfeſten in Meß zur Rede zu ſtellen, findet ſelbſtverſtändlich Anklang bei den Natio⸗ naliſten. In der miniſteriellen„Petite Republique“ wird die Sache anders dargeſtellt. Ein Mitarbeiter von Jaures berichtigt die falſchen Deutungen der Gegner der Regierung und meint, es werde dem Miniſter des Aeußeren ein Leichtes ſein, die Nationaliſten zum Schweigen zu bringen. Er brauche ihnen nur mit einem Bruche der heiligen franzöſiſch⸗ruſſiſchen Allianz zu drohen, und ſie werden zu Kreuze kriechen. Der Zar, fährt der Sozialiſt fort, hat es allerdings an Rückſicht gegen Frank⸗ reich fehlen laſſen indem er ſeinen Botſchafter zu den militäri⸗ ſchen Feſten nach Metz ſchickte. Aber Rußland iſt von jeher rück⸗ ſichtslos mit uns umgegangen, ohne daß die Herolde des Natio⸗ nalismus jemals profeſtirten. Im Namen der franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Allianz haben wir uns ſchon die bitterſten Demüthig⸗ angen gefallen laſſen müſſen. Die größte Demüthig⸗ ung iſt die ruſſiſche Allianz an und für ſich. Indem Frankreich dieſe hinnahm, hat es im Voraus erklärt, es ſei bereit, allen Schimpf von Seiten Rußlands zu ertragen. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 24. Mai 1901. Verſetzungen und Ernennungen. Verſetzt wurden die Eiſen⸗ gahnexpeditionsaſſiſtenten Heinrich Schifferdecker in Offen⸗ ourg nach Bühl und Emil Biſchoff in Hauſach nach Offenburg, Adolf Wieſt in Baſel zur Centralverwaltung; Umminger, Fridolin, Verwaltungsaktuar beim Amt Borberg, erhielt eine Aktuarsſtelle beim Amt Mannheim, Märker, Karl, Amtsaktugr veim Amt Mannheim, wurde zum Amt Konſtanz verſetzt. * Verunreinigung des Rheines. Aus Mainz wird geſchrieben: Das jahrelange Einlaſſen der Fabrikabwäſſer in den Schwarzbach hat an der Schwarzbachmündung Schlamm in ſolcher Menge auch ia den Rhein geführt, daß die Netze der Fiſcher in dem zähen Brei ſtecken bleiben und oft beſchädigt werden. Auf eine Vorſtellung der hetr, Fiſcher hat das Waſſerbauamt einen Sachverſtändigen mit der Unterſuchung des fraglichen Uebelſtandes beauftragt und auch die Fabrik, welcher dieſe Verſchlammung zur Laſt fällt, erklärte ſich be⸗ keit, den Schaden wieder zu beſeitigen. * Der Verein für Feuerbeſtattung Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen hielt am Mittwoch Abend im Saale des Scheffel⸗Eck ſeine dies⸗ jährige ordenkliche Generalverſammlung ab. Aus dem von dem Vor⸗ ſitzenden, Herrn Bankdirektor Otto Wülſt erſtatteten Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß die Mitgliederzahl von 400 auf 450 geſtiegen iſt und daß die Abſicht beſteht, nunmehr, nachdem das hieſige Crematorium ſich in Benützung befindet, an die Schaffung einer Feuerbeſtat⸗ tungs⸗Caſſe heranzutreten, was ohne Zweifel dazu beitragen wird, dem Verein neue Freunde zuzuführen. Außerdem ſoll Hand in Hand mit den übrigen badiſchen Vereinen eine Petjtion an den Land⸗ lag gerichtet werden, um auf die Einführung der obligatoriſchen ärzt⸗ lichen Leichenſchau hinzuwirken. Die ausſcheidenden Vorſtands⸗ miiglieder, Herren Dr. Biſfinger, Architekt Karch und Direk⸗ tor Rich. Sauerbeck wurden, ebenſo wie die Rechnungsreviſoren, Herren Bankprokuriſt Bormuth und Oberingenieur Jolas⸗Lud⸗ wigshafen, einſtimmig wiedergewählt. Im Anſchluß an dieſe General⸗ berſammlung, fand ſodann diejenige des Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Bereins zur Erbauung eines Crematoriums ſtatt, in welcher deſſen Vorſitzender, Herr Brauereidirektor Rich. Sauerbeck den Jahresbericht erſtattete. Derſelbe gedachte der im Februar d. J. er⸗ ten Eröffnung des von dem Verein erbauten Krematoriums, in wel⸗ inzwiſchen 7 Feuerbeſtattungen ſtattgefunden haben und berichtet, die Geſammibaukoſten ſich auf Mk. 113 725.40 beziffern, wovon unmehr noch rund Mk. 10 000 zu decken ſind. Die Abſtcht, troz er⸗ folgter Ablehnung nochmals mit einer Eingabe am den Stadtrath heran⸗ zukreten, um wenigſtens die Gewährung eines zur Deckung dieſes Heficits ausreichenden Vorſchuſſes zu erhalten, wird aus der Verſamm⸗ lung lebhaft unterſtützt und die Hoffnung ausgeſprochen, daß dieſes billige Geſuch umſomehr Genehmigung finden werde, als Ausſicht be⸗ ſteht, daß die große Mehrzahl der Antheilseigner mit ihren Anſprüchen auf Rückzahlung ihrer Antheile zu Gunſten der Stadt zurücktreten werden, nachdem bereits eine größere Anzahl Antheilſcheine dem Verein für Feuerbeſtattung ſchenkungsweiſe überlaſſen worden iſt. Im Uebrigen wird der von dem Rechner vorgelegte Rechnungsabſchluß am 81. Bezember v. J. unter Decharge⸗Ertheilung einſtimmig genehmigt. Ebenſo wurden dle turnusmäßig ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Herren Dr. Benſinger, Brauereidirektor Felir Müller⸗ Lud⸗ higshafen und Bankdirektor Otto Wül ſt, ſowie die Rechnungsreviſoren, Heren Bankprokuriſt Bormuth und Kaufmann Carl Ruppen⸗ hal⸗Ludwigshafen per Acclamation wieder gewählt. Friedrich Dröll 5. Nach langem Leiden iſt vergaugene Kacht im 69. Ledensjahre Privatmann Friedrich Dröll verſtorben. Her Verblichene zählte zu den bekannteſten Bürgern unſerer Stadt and erfreute ſich großer Beliebtheit und allſeitiger Hochachtung. Sein Hinſcheiden wird weithin ſchmerzlich empfunden werden. Drei Einbrecher verhaftet. Einen guten Fang machte in Lud⸗ bigshafen die Schutzmannſchaft, indem ſie drei Einbrecher der ge⸗ ziebenſten Sorte bei der That feſtnahm. Als nämlich die Schutzleute Kiſſel und Ruſſinger vom Feierabendbieten in das Wachtlokal zurück⸗ tehrten, hörten ſie ein verdächtiges Geräuſch, das von der Hafenſtra ze —— hochliegenden Boden ein Haus für die jungen Leute und nicht verhetra⸗ ſheten Männer, die dort die Nacht zubringen müſſen. Dieſes Haus, das ſich immer außerhalb der Einfriedigung des Dorfes befindet, iſt ſo ſchwer zugänglich, daß ſeine Inſaſſen nur mit Hilfe von Leitern zu ihm gelangen können. Sobald ſie nun alle eingeſchloſſen ſind, umgiebt man auch dieſe mit einer Aſchenſchicht, ſodaß ſie hier ebenſo wie die fjungen Mäßpchen in ihrem Schlafhauſe eingeſchloſſen ſind. — Mehr höflich als höfiſch verhielt ſich dieſer Tage der junge König von Spanien, wo ſonſt die ſtrengſte Etikeite den Ton anzu⸗ geben pflegt, bei einem Straßengedränge. Am 17. Mai wurde in Madrid ſein Geburtstag gefeiert. Da für dieſen Tag ein großer Em⸗ pfang im königlichen Palaſte vorgeſehen war, mußte man, um den Rey⸗Ninno“ nicht allzuſehr anzuſtrengen, die übliche Truppenſchau auf dem Mansverfelde von Carabanchel, vor den Thoren von Madrid, ſchon am 16 Mai ſtattfinden laſſen. An dieſer Truppenſchau nahmen außer der geſammten Garniſon der Hauptiſtadt die Zöglinge der Ka⸗ dettenſchule von Segovia Theil, und der König ſelbſt erſchien in der Fielddienſtuniform der Kadetten. Er beſichtigte das gange Mandverfeld, imtereſſirte ſich für alles und machte an der Spitze der Kadeitenſchaar alle Uebungen mik. In jedem anderen Lande hbätte man den für die Zauſchauer beſtimmten Platz durch eine Abtheilung Soldaten abſperten laſſen, damit die Menge nicht die Truppenbewegungen behindere. In Spanien aber weiß man nichts von derartigen Beſchränkungen der per⸗ ſönlichen Fretheit, und das ganze Manöverfeld wurde von Leuten be⸗ ſetzt, die zu Fuß, zu Pferd und zu Wagen hinausgekommen waren und ſich ſo weit vordrängten, daß ſie beinahe von den Kavalleriepferden um⸗ eritten wurden. Der junge König Alfons iſt alſo— im buchſtäb⸗ lichen Sinne des Workes— hier zum erſten Male mit ſeinen Truppen und mit dem Volte von Madrid in Berührung gekommen. Als er von nem Punkte des Manberfeldes zu einem anderen hinübergelangen wollte, ſah er ſich plötzlich von einer dichten Menſchenmenge aufgehalten. Er gab ſich auch nicht erſt die Mühe, einen Ordonanzoffizier abzuſenden um ſich freien Durchzug zu erbitten, ſondern ritt ſelbſt bis zu der erſten Tam. Als die Einbrecher Schritte hörten, wollten ſie die Flucht er⸗ greifen, konten aber nicht mehr entwiſchen, da ihnen die Schutzleute mit dem Revolver in der Hand entgegentraten. Nicht weniger deun 29 Dietriche, falſche Schlüſſel u. ſ. w. wurden bei den drei Verhaf⸗ teten, die übrigens ganz neu herausſtaffirt waren, gefunden. Die Namen der Verhafteten ſind: Ludwig Diemer, 22 Jahre alt, Steinhauer aus Bockenheim(Frankfurt), Paul Hofloyd, 19 Jahre alt, Inſtallateur aus Beſſungen, und Peter Heinrich Seif⸗ fert, 25 Jahre alt, Gärtner aus Bornheim. Letzterer ſtand bei der ſtädtiſchen Waage Poſten, während die Beiden daran waren, dus Bureau der Aktiengeſellſchaft für Steininduſtrie zu erbrechen. Verhafteten ſind gewerbsmäßige Einbrecher; ſie haben bereits ein⸗ geſtanden, daß ſie bei einem Einbruch in Frankfurt a. M. 130 Mk. geſtohlen haben. Zweifelsohne haben ſie die in letzter Zeit hier und in den benachbarten Städten verzeichneten Einbruchsdiebſtlchle verübt. * Die Lokomotive im Winterhafen in Ludwigshafen, deren Feſſelung mit ſchweren eiſernen Ketten, namentlich was das Hantiren des Zimmermanns unter Waſſer anbetraf, keine leichte Arbeit war, iſt bereits ſo viel gehoben, daß ſie nun in der Umkettung ſchwebt. Die Koſten ſtellen ſich nicht auf 3200, ſondern 7200 Mark. * Mißhandlung. Taglöhner Franz Klein und deſſen Mutter Die Salomäa Klein, die ohne jeden Anlaß die hochſchwangere Ehefrau des Taglöhners Georg Giſenhauer in der Wohnung der Frau Gaßmann mißhandelten, erhielten vom Schöffengericht geſtern: Klein 2 Monat 5 Tage Gefängniß, deſſen Mutter zwei Wochen Gefängniß; Eiſenhauer, der ſeiner Frau zu Hilfe kam und eine Thürfüllung ein⸗ ſchlug, erhielt 3 M. Geldſtrafe event. 1 Tag Gefängniß. Aus dem Großherzogthum. * Heidelberg, 23. Mai. Die Begutachtung der Frage, ob das Seitens der Großh. Regierung aufgeſtellte Projekt einer neuen Bahn⸗ hofanlage dahier den durch dasſelbe berührten ſtädtiſchen Intereſſen in ausreichender Weiſe Rechnung trägt, wurde vom Stadtrath einer Kommiſſion von Sachverſtändigen übertragen, beſtehend aus den Herren Oberbauath Profeſſor Baumeiſter in Karlsruhe, General⸗ direktionsrath Jäger, Vorſtand des Kgl. Oberbahnamts in Augsburg, und Baurath Neuffer bei der Generaldirektion der Kgl. Württem⸗ bergiſchen Staatseiſenbahnen in Stuttgart. Freiburg, 23. Mai. Bei der geſtern in der alten Burſe ab⸗ gehaltenen Weinverſteigerung der Beſitzer des Rebguts Blanken⸗ hornsberg bei Ihringen wurden beinahe ſämmtliche Poſten theils weit über den Anſchlag abgeſetzt. 1899er Winkler erzielte 65, Weiß⸗ herbſt 81, Sylvaner 86, Traminer 137, 1900er Muskateller 61—78. Winkler 65, Weißherbſt 65, Rießling 88—92, Traminer 110, 189ger Burgunder Rothwein 90, desgl. 1900er 70 bis 74 M. per Hektoliter. Nach dem Urtheil der Sachverſtändigen waren die Weine gut gebaut und von großem Wohlgeſchmack. 55 * Oberkirch, 23. Mai. Heute wurden uns von dem nahen Ringelbach die erſten reifen Kirſchen überbracht.— In den bei Win⸗ terbach gelegenen Reben des Valentin Schwab wurden reife Erd⸗ beeren vorgefunden. 5 Sport. * Pferderennen in Stuttgart. Das Stuttgarter Meeting wird in Bezug auf die Felder ganz koloſſale Dimenſionen annehmen. Be⸗ ſonders der Zuzug ſüddeutſcher Ställe iſt ſehr ſtark. Aus Niederrad hat ſich der Trainer Pinter mit den geſammten Pferden des Leutnant Völckers aufgemacht. Es ſind dies Verrenberg, Fittleworth, Good⸗ win, Colibri, Rigoletto, Joy, Gavotte und außerdem Rittmeiſter Schwenke's Fornarina. Herr H. Lücke betheiligt ſich mit Stra⸗ tege, Schwarzwald, Terra J. und Morgenwind am Stuttgarter Mee⸗ ting und wird auf ſeinen Pferden ſelbſt im Sattel ſein. Dem Trans⸗ port haben ſich noch der vom letzten Leipziger Renntage dort weilende Hagopean und Mutterwitz angeſchloſſen. Aus Hern v. Stettens Stall gehen außer Not Dut auch noch Veſtalin und Valeska nach Stuttgart. Veſtalin iſt dazu auserſehen, den Subſkriptions⸗Preis zu beſtreiten, während Valeska im Begrüßungs⸗Flachrennen des erſten Tages und im Prinz Weimar⸗Hürden⸗Rennen ſtarten wird. Herrn Weinberg s Niederrader Pferde, welche kürzlich in München ſo gut abgeſchnitten haben, gehen von der Iſarſtadt aus gleich nach Stuttgart Weil. Von Franfurt a. M. aus ſtößt noch Ironie zu der vierköpfigen Streitmacht. Aus Herrn E. Höpker s Stall gehen nur Lamoral und Cockrow nach Stuttgart. Cockrow läuft im Preis von Eßlingen, im Herzog Albrecht⸗Jagd⸗Rennen und vielleicht noch im Preis von Weil. Lamoral hat das Herren⸗Handicap⸗Flach⸗ Rennen und das Tribünen⸗Handicap zu beſtreiten. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Spielplan des Großh, Hofthegters in Karlsruhe. a) Im Hoftheater Karlsruhe: Sonntag, 26. Mai:„Siegfried“. Mou⸗ tag,.:„Ein Sommernachtstraum“. Dienſtag, 28.:„Götter⸗ dämmerung“. Donnerſtag, 80.:„Violetta“(La Traviatg). Freitag, 31.:„Kabale und Liebe“. Samſtag, 1. Juni:„Flachsmann als Erzieher“, Sountag,.:„Der Zigeunerbaron“, b) Im Theater in aden: Mittwoch, 29. Mai: „Gin Sommernachtstraum“. Montag, 3. Juni:„Flachsmann als »Erzieher“. „Ewige Mauern“ nennt ſich ein intereſſantes Drama, das dieſer Tage vom Studenten⸗Verein in Kopenhagen aufgeführt wurde. Der junge, kürzlich verſtorbene Verfaſſer Erik Waage hat die Hinderniſſe ſchildern wollen, die alte Vorurtheile gegen alles Neue aufrichten, beſonders wenn das Neue von einem der Mächtigen der Erde vor⸗ geſchlagen wird. Der junge Prinz Alexius, die Hauptperſon des Dra⸗ Bitte, und die Reihen öffneten ſich ſofort. — Ein geiſteskranker japaniſcher Profeſſor als Brand⸗ ſtifter. Im Verfolgungswahn befangen, verübte geſtern früh 3 Uhr in Berlin der japaniſche Profeſſor Shirray in ſeiner Wohnung Keſſelſtraße 13, wie ſchon kurz gemeldet, Brandſtiftung und brachte außerdem einem Gärtner durch Beilhiebe erhebliche Verletzungen bei. Ueber den traurigen Vorfall wird nun Folgendes bekannt: Shirray iſt im Auftrage ſeiner Regierung ſeit etwa zwei Jahren in Berlin, um hier deutſche Sprachſtudien zu betreiben. Er wohnt als Chambre⸗ garniſt Keſſelſtraße 13 bei dem Monteur Traugott, der viel auf Reiſen iſt. Vorgeſtern begann Shirrah verdächtige Reden zu führen, und be⸗ hauptete, von der japaniſchen und deutſchen Geſandtſchaft verfolgt zu werden. Er rief Frau Traugott und ihre Tochter zu ſeinem Schutze auf und händigte ihnen einen Gummiknüppel und einen ſcharf ge⸗ ſchliffenen Dolch ein, damit ſie gegebenenfalls ſein Leben vertheidigen könnten. Da Traugott verreiſt war, und die Frauen in Angſt waren, baten ſie den befreundeten Gärtner Franke, der in der Nachbarſchaft wohnt, die Nacht über in ihrer Wohnung zu ſchlafen, um den Japaner zu beaufſichtigen. Bald nach 3 Uhr wurde Brandgeruch beobachtet und gefunden, daß Shirray ein im Korridor ſtehendes Bücherregal in Brand geſetzt und ſich dann in ſeine Stube feſt eingeſchloſſen hatte. Mährend nun Feuerrufe ertönten, und die Feuerwehr herbeigerufen wurde, lag Shirray im Fenſter und lachte. Da aber auch aus ſeiner Stub Rauch drang,, ſo ſprengte Franke im Verein mit dem Klempner Michagelis die Thür. In demſelben Augenblick aber ſprang Shirray auch auf und kam mit einem Beile auf die beiden Männer los. Der erſte gegen Franke gerichtete Schlag wäre ſicher tödtlich geweſen, wenn er nicht auch den Kronleuchter getroffen hätte und dadurch abgeſchwächt worden wäre. Der Raſende erwehrte ſich der Angriffe der beiden Männer mit herkuliſcher Kraft und hielt ſelbſt einem mittlerweile her⸗ beigeeilten Schutzmann noch Stand. Erſt nach längerem Ringen konnte er gefeſſelt und zur Polizei gebracht werden, die ſeine ſofortige iſchauetreihe heran, legte die Hand grüßend an die Mütze und rief mit ſeiner hellklingenden Knabenſtimme:„Es thut mie leid, daß ich Sie Ueberführung nach Dalldarf verfügte. Det Gärtner Rrauſe bat mehrert Mas, iſt von den Freiheitsideen erfüllt, die ſein Lehrer, der alte Leo Kanaris, ihm eingeflößt hat. Nun will das Unglück, daß der Sohn des Lehrers den alten Kaiſer, den Vater des Prinzen Alexius, er⸗ mordet. Leo Kangris bittet Alexius, der nun Kaiſer geworden, ſeinen Sohn, den Mörder, zu begnadigen, und der Kaiſer verſpricht es ihm auch, die Mutter jedoch verlangt Rache; der Erzbiſchof unterſtützt im Namen der Religion dieſe Forderung, und auch der Reichskanzler er⸗ Härt aus politiſchen Gründen, die Hinrichtung des Mörders ſei eine ahſolute Nothwendigkeit. Vergebens rennt der junge Kaiſer mit dem Kopfe gegen die Mauer, er wird zuletzt genöthigt, das Todesurtheil zu unterſchreiben. Damit iſt aber auch ſein Verſprechen gebrochen und in der Verzweiflung tödtet er ſich. Die„ewigen Mauern“ waren ſtärker als ſeine Kraft und daran geht er zu Grunde. Böcklins„Centaur in der Dorfſchmiede“ iſt aus Privatbeſitz in eine öffentliche Sammlung übergegangen. Der„Centaur in der Schmiede“, welcher in der letzten Zeit in J. P. Schneiders Kunſthand⸗ lung zu Frankfurt a. M. zu bewundern war, iſt durch dieſe an die Ungariſche Nationalgalerie in Budapeſt verkauft worden. Man kann Herrn Gabr. v. Törey, dem verdienſtvollen Leiter der Peſter Samm⸗ lung, zu dieſer Erwerbung Glück wünſchen. Ein Shakesſpeare⸗Standbild ſoll in Weimar errichtet werden. Wie verlautet, ſoll das Denkmal ſeinen Platz gegenüber dem Dop⸗ peldenkmal von Goethe und Schiller am Theaterplatze erhalten. Die Proben für die neue Oper von Camille Saint⸗Sahns„Les Barbares“(Text von Victorien Sardou und Gheuſi) haben in der Großen Oper von Paris begonnen. Die Handlung ſpielt ein Jahr⸗ hundert vor Chriſti Geburt in Orange, das von den Teutonen er⸗ obert wird. Die Oper beſteht aus drei Akten und einem Prolog. Die drei erſten Dekorationen bringen drei verſchiedene Anſichten des an⸗ tiken Thegters von Orange auf die Bühne, während die letzte Deko⸗ ration ein Thor der oberen Stadt mit der Rhoneebene im Hinter⸗ grunde zeigt. Im letzten Akt gibt es ein großes Ballet, Richard Wagner und Fürſt Bismarck. Die„Münch. Neueſten Nachr.“ haben jüngſt eine Stelle aus einem Briefe von Richard Wagner abgedruckt, worin derſelbe ſich darüber beklagt, daß er in den 70er Jahren eine Unterſtützung des Fürſten Bismarck nicht habe er⸗ langen können. Dazu wird der„Freiſinnigen Zeitung“ geſchrieben: Anfangs der 70er Jahre wandte ſich Richard Wagner an Bismarck und begehrte eine Art Reichsmuſikdirektorſtelle mit hohem Gehalt. Sein Schreiben ſchloß:„Mit Eurer Durchlaucht an einer Stätte zu wirken, würde mich zu unſterblichen Werken begeiſtern.“ Bismarck aber ſoll erwidert haben, indem er nur auf den Schlußpaſſus hin⸗ wies: er ſei nicht in der Lage, ſeinen Wohnſitz nach München zu ver⸗ legen. Otto Ludwigs dramatiſches Erſtlingswerk hat im Königl. Schau⸗ ſpielhauſe zu Dresden ſeine überhaupt erſte Aufführung erlebt, 58 Jahre nach ſeinem Erſcheinen, 36 Jahre nach des Dichters Tod: das Luſtſpiel„Hanns Fru“. Schon Ludwig Tieck hat über die große Breite der Darſtellung geſcholten, da das Werk fünf Akte einnahm. Der Dichter aber mochte ſich zu einer Kürzung nicht verſtehen. So wanderte„Hanns Fru“ nicht über die Bühne ſondern in die Biblio⸗ theken. Nunmehr hat Ludwigs Tochter, Cordelia, die Aufführung ermöglicht. Sie hat aus der Dichtung geſchnitten und geſtrichen, was ſich thun ließ, vorn, in der Mitte und am Ende. Sie hat aus fünf Aufzügen drei gemacht, ſodaß das Stück nur noch anderthalb Stunden lang ſpielt. Immer noch faſt zu viel und faſt zu lange. Das Stück wirkt, noch mehr auf der Bühne als im Buche, in Hans Sachs⸗ ſcher Manier, ein beſtändiges Quiproquo, chrakteriſtiſch im Stil, ein türkiſches Skattenſpiel, eine Permutation mit Liebespaaren, was alles ſammt„Hanns Fru“ am Schnürchen regiert. Ein Stück, faſt ohne Anfang und Ende. Aber ein Stück Leben gleichwohl: keck, flott, humorboll— ein deutſches„Luſt“ſpiel, wie es wenige gibt. Es war eine Luſt, dem zuzuſehen. Für die Schauſpieler übrigens kein Leichtes, dieſe immerfort wechſelnden Stimmungen, die wie Wolken⸗ ſchatten über das Stück hinwegzogen. Aber dankbar und— wohl belohnt. Das Publikum war über Stück und Spiel des Lobes voll. Und das mit Recht. Ueber zwei Vorläufer von Webers„Freiſchütz“ macht Egon v. Komorzyhnski in Wien im neueſten Heft der„Zeitſchr, f. d. deutſch. Unterricht“ auf Grund einer alten Wiener Theaterzeitung folgende, für die Geſchichte der Weber ſchen Oper intereſſante Mittheilung. Friedrich Kind und Karl Maria v. Weber hatten bekanntlich den erſten Plan zu ihrer Oper, die urſpünglich„Die Jägerbraut“ hieß, im Jahre 1817 vefaßt. Ein Jahr vorher waren in Wien zwei Stücks kurz nacheinander aufgeführt worden, die beide auf die Erzählung in Apels und Launs„Geſpenſterbuch“ zurückgehen, die ſpäter auch Kinds Quelle geworden iſt. Am 20. November 1816 wurde auf dem Leopoldſtädter Theater„Der Freyſchütze“, romantiſch⸗komiſche Volks⸗ ſage mit Geſang nach Laun bearbeitet von Ferdinand Roſenau, auf⸗ geführt, und am 28. Dezember 1846 folgte auf dem Theater in der Joſefſtadt:„Der Freyſchütze“, Schauſpiel mit Geſang in drey Auf⸗ zügen von Joſef Alois Gleich, Muſik von Franz Roſer. Dieſes Stüc errang einen ungeheueren Erfolg und wurde, da Roſenaus„Volks⸗ ſage“ völlig durchgefallen und ſchon nach zwei Aufführungen ver⸗ ſchwunden war, 1817 auch im Leopoldſtädter Theater unter dem Titel„Die Schreckensnacht am Kreuzwege gegeben. Leider iſt keines von den beiden Stücken erhalten, auch über ihren Inhalt iſt faſt nichts mehr zu erfahren. Die alte Theaterzeitung, der Komorzynsk ſeine Mittheilung entnimmt, brachte Beſprechungen der Stücke, ohne über ihren Inhalt Weſentliches zu berichten. Eine Beeinfluſſung Kinds oder Webers durch die beiden Wiener Stücke iſt zwar ſehr wenig wahrſcheinlich, aber intereſſant iſt es, daß ganz kurg, bevor Weber und Kind den Gedanken zu ihrer Oper faßten, zwei Bearbef⸗ erhebliche Kopfwunden Shirray hatte übrigens auch ſeine Stubeneinrichtung mit Petroleum begoſſen und im letzten Augenblick angezündet, doch konnte das Feuer noch im Keime erſtickt werden. — Zum Selbſtmord Breseis. Bei der ſtrengen Bewachung, die Bresei zu Theil wurde, erſcheint es faſt unglaublich, daß er ſich durch Selbſtmord der über ihn verhängten lebenslänglichen Strafe entziehen konnte. Mußte Bresci doch in allen ſeinen Handlungen von ſeinen Wächtern genau beohachtet werden. Für Bresci war in einem kleinen, von einer hohen, maſſiven ſteinernen Mauer umgebenen Hofe ein eigenes Gefängniß erbaut worden. Der Zellenraum war gerade nur ſo groß, daß eine Pritſche und ein kleiner Schemel darin Platz fanden. Da Raum für freie Bewegung nicht vorhanden war, ſo konnte Bresci bel Tage in der Zelle nur ſtehen oder auf dem Schemel ſitzen. Licht erhielt dieſer Gefängnißraum durch ein nahe an der Decke ange⸗ brachtes, maſſiv vergittertes, kleines Loch, während die ſchwere, eiſerne, mit mehreren Schlöſſern verſperrte Thür derart einge⸗ richtet war, daß Bresci ſtets zu kontroliren war. Wie es unter dieſen Umſtänden dennoch geſchehen konnte, daß Bresci Hand an ſich legte, iſt unerklärlich. Es ſei noch daran erinnert, daß erſt vor Kurzem ſich der Gefangenenhausarzt dahin geäußert hatte, daß Bresci in kürzeſter Zeit dem Wahnſinn verfallen müſſe und kaum ein Jahr die Torturen ſeiner Haft werde erdulden können. — In der Bernauer Mordſache ſind in Berlin drei Per⸗ ſonen unter ſchweren Verdachts⸗Umſtänden feſtgenommen wor⸗ den. Ferner iſt feſtgeſtellt worden, daß der Ermordete unter falſchem Namen gelebt hat und wo er gewohnt hat, doch iſt ſein wirklicher Name noch nicht ermittelt worden. Wie ein Lokalblatt wiſſen will, iſt der Ermordete der ehemalige Schloſſer und ſpätere Einbrecher Richard Konrad, der von dreien ſeiner Komplizen, * Mannheim, 24. Mai, General Anzeiger. ., Selte. kungen des Stoffes geſchrieben worden waren, die beide denſelben Titel wie ſpäter die Oper trugen. In den Ausſtand treten heute, wie die„Volksſtimme“ melder die Barbier⸗ und Friſeurgehilfen Mannheims, nach⸗ dem eine geſtern Abend ſtattgefundene gemeinſame Verſammlung von Pringzipalen und Gehilfen zu einer Einigung nicht geführt hat. —— 2F22ͤͤ]³ĩ5?yX Stimmen aus dem NDublikum. „Mannheim wird Groſtſtadt.“ Dieſen Ausſpruch kann man eben täglich hören! Er hat ſeine Berechtigung! Aber das Mannheimer Publikum iſt, was den Straßen⸗ verkehr anbelangt, noch ſehr wenig großſtädtiſch. Trotz der„Elek⸗ triſchen“, der Pferdebahn, den vielen Fuhrwerken, Radlern, Auto⸗ mobilen u. ſ. w. bleiben die lieben Leutchen mitten auf der Straße ſtehen und erzählen ſich den neueſten Stadtklatſch oder ſonſt was Schönes. Zu was ſind denn die Bürgerſteige eigentlich da? Doch wohl dazu, um den Fußgängerverkehr aufzunehmen! Es wäre ſehr zu wünſchen, daß die Schutzleute diejenigen Leute, welche mitten auf der Straße ſtehend ſich Geſchichten erzählen, bedeuten, daß ſie ſich auf den Fußſteig zu verfügen haben, und ebenſo wäre es wünſchens⸗ werth, daß dort das„Rechtsgehen“ auch eingeführt wird, ſelbſt wenn dazu ein gelinder Zwang nöthig iſt, um dies zu erreichen. Man kann dutzendmal im Tage ſehen, daß Leute ganz gemüthlich vornn Jußſteig auf die Straße treten, um ſie zu kreuzen, ohne auch nur einen Blick nach rechts und nach links zu machen und dann erſt gerade ausgehen! Hat man dann als Radler das Pech, ſo einen Phantaſten, der da glaubt in einer Einöde ſpazieren zu gehen, anzurempeln, dann geht ein Tanz los, daß einem Hören und Sehen vergeht. Klingeln, Pfeifen u. ſ. w. hilft Alles nichts mehr; die Leute glauben nun und nimmermehr, daß die Straße dem Fuhrwerksverkehr hauptſächlich gehört, ſondern ſie ſind unentwegt der Meinung, daß der Fußgänger Alles thun darf, was ihm nur irgendwie beliebt und daß die Radler⸗ raſſe eine ſehr unnöthige Menſchenraſſe darſtellt, die man nach Kräften chikaniren muß und darf. Ein Großſtädter geht in raſchem Tempo über die Straße; ehe er ſie betritt, ſchaut er „ſichernd“ nach rechts und links, ob die Paſſage frei iſt und daun erſt gerade gus; wer in dieſer Weiſe eine Straße kreuzt, kann ſicher ſein, daß ihm nichts paſſirt. Das zweckloſe Herumſtehen auf der Fahrſtraße iſt nur in Kleinſtädten Mode! Den Radlern aber iſt deut⸗ lich zu machen, daß das übermäßig raſche Fahren in verkehrsreichen Stadtgebieten ſtreng verboten iſt und event. 10 M. koſtet; mit 100 Mark Geldſtrafe, deßhalb verhängt, wird wohl den„Straßen⸗ rennern“ die Luſt am Rennfahren genommen ſein. Dasſelbe gi't auch den Automobiliſten, die in einem viel zu raſchen Tempo durch die Stadt fahren. So prefſirt's nicht! Seit einiger Zeit iſt das Befahren der Neckarbrücke per Rad unterſagt; ſchiebend iſt es aber geſtattet, die Brücke mit dem Rade zu paſſiren. Dieſe Verordnung iſt unpraktiſch! Die Brücke wäre im vierten Theil der Zeit paſſirt, wenn man im langſamen Tempo ſie radelnd befahren dürfte; wenn Alles rechts fahren muß, Alle dasſelbe Tempo halten müſſen, Niemand vorfahren darf, dann iſt eine Kolliſion vollſtändig ausgeſchloſſen. Selbſtverſtändlich müßte die Elektriſche auch langſam über die Brlütcke fahren und nicht Alles von den Geleiſen fegen und in die Mitte der Brücke werfen. Wenn das Verbot gegen die Radler gerichtet, nicht aufgehoben werden kann, ſo ſollte man ihnen doch geſtatten, den Brückenfußſteig zu benutzen; ein Radler nimmt doch nicht mehr Raun ein wie ein Kinderwagen!? Man muß ſiech nur einmal Mittags bon 12 bis 1 Uhr, oder Abends von 6 bis 7 Uhr auf der Neckarbrücke auf⸗ halten, und dann ſieht man, wie ſehr der Verkehr verlangſamt wied durch mehrere Hundert Radler, die ſchiebend mit geſenkten Ohren üüber die Brücke ziehen. Die Brücke wäre in wenigen Minuten Radlerfrel, wenn gefahren werden darf. Warum darf denn ein Automobilzwei⸗ radfahrer über die Brücke fahren? Warum darf der Beinmobilzwei⸗ radfahrer das nicht guch thun? Der Radler weiß bald nicht mehr was er iſt, ob Menſch oder Fuhrwerk. Die Aufhebung dieſes, die Ler⸗ kehrsſicherheit erſchwerenden Verbotes, wäre ſehr zu wünſchen. Dafür wäre ein anderes Gebot ſehr wünſchenswerth; nämlich das Gebot, daß diejenigen Leute, die Bahngeleiſe über öffentliche Landſtraßen legen durften, und Varxieren⸗Verſchluß haben, dieſe Barrieren zur Nachtzeit ſo feſt verſchließen müſſen, daß es elenden Buben nicht gelingt, die Barriere niederzulaſſen, wie es am ver⸗ floſſenen Sonntag Nacht auf der Straße am Waldhof geſchehen iſſ; unt ein Hagr wäre ein blühendes Menſchenleben dieſer miſerablen Büberei zum Opfer gefallen. Muß erſt ein Radler den Hals brechen? Sehr anerkennenswerth wäre es auch, wenn im Neckgrauer Walde, beſonders am Rheinpark, den Kutſchern von den Parkgutern bedeutet würde, daß ſie ſich möglichſt nahe am Reitpfade halten müſſen, damit die Rabfahrer auch ihres Lebens ſicher ſind. Dort iſt das Rechtsfahren unmöglich, da der Reitpfad ſo locker iſt, daß der gewandteſte Radler ſofort von dem Rade purzelt, wenn er hinein⸗ gedrängt wird. Wir Radler ſind doch auch Menſehen, haben docz keine Siegfriedshaut und brechen unſere Knochen genau ſo leicht wie andere Leute! Zum Schluß wollen wir nur verlangen, daß wir unſere Behegungsfteiheit nicht noch mehr beſchnitten bekommen und daß der liebe Mitmenſch und Fußgänger den Radler als F 1b0 Fuhrwerk anſieht, und ihm Platz macht auf ſein Klingelzeichen hin, und nicht durch obſtinates Benehmen den Radler beläſtigt. Der Radler hat ein abſolutes Recht, die Fahrſtraße zu beanſpruchen und kann es ver⸗ langen, daß man ihm dieſes Recht nicht verkümmert durch böswilliges Verhalten. Bezüglich des Neckarauer Waldes möchten wir noch nach⸗ holen, daß der Weg, der von der Bellengrabenbrücke durch den Wald nach dem Dammhäuschen führt, eingewalzt werden muß; der lockere Kies, welcher zu ſpät aufgefahren wurde, macht eine Benutzung dieſes Weges für Fußgänger ſowohl, als auch für Radler zur Unmöglich⸗ keit, Wenn des nach uns ginge, dann müßte jeder Reiter, jeder Be⸗ ſitzer bon Luxuswagen, jeder Automobiliſt und jeder Radfahrer jähr⸗ lich eine Mark für den Stadtſäckel zahlen; mit dieſem Gelde könnte man dann ganz ſchöne Jahrwege nach und nach anlegen. In vielen großen Städten iſt dieſe Steuer ſchon eingeführt, mit einem bedeutend höheren Betrage; allerdings zahlen dort blos die Radfahrer; wir meinen aber, daß die anderen Leute, welche ſich den Luxus geſtatten können, Automobile, Reitpferde und Luxuswagen zu halten, wohl auch die zu den berüchtigſten Einbrechern Berlins gehören, meuchlings ums Leben gebracht worden iſt, und zwar aus Furcht, Conrad könne ihnen auf den gemeinſam ausgeführten Einbruchs⸗ und Raubzügen in der weiteren Umgebung Berlins als Verräther gefährlich werden. Conrad wollte ſich nämlich plötzlich von der Einbrecherbande trennen. Die Entdeckung der Mörder wurde dadurch ermöglicht, vaß der Berliner Kriminalkommiſſar v. Bäck⸗ mann ſich privatim nach Ladeburg begab und die Leiche rekognoszirte. — Eine Liga zur Bekümpfung des Chriſtenthums ſoll im Orient im Entſtehen begriffen ſein— ſo behauptet wenigſtens der ruſſiſche Staatsrath Tſcherewanski, einer der beſten Kenner des äußerſten Orients. Als Gründer der Liga werden die Prieſter der drei Hauptreligonen des Orienta, der muhameda⸗ niſchen, buddhiſtiſchen und brahaminiſchen, genannt. Die beiden muhamedaniſchen Sekten hätten ſich ſchon gelegentlich der Reiſe des Schahs nach Konſtantinopel verſöhnt, und die Beſorgniß erregende Bewegung des Islam laſſe ſich ebenſo gut im ruffiſchen Turkeſtan wie im britiſchen Indien konſtatiren. in der Lage ſind, ihr Scherflein zur Verbeſſerung der Wege beizu⸗ tragen.„Was dem Einen recht iſt— iſt dem Anderen biſlig!“ Mehrere Radklor. —— 20 4 5 79 85 Aeueſte Nachrichten und Telegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Bonn, 24. Mai. Die Kaiſerin iſt heute Vor⸗ mittag aus Baden⸗Baden zum Beſuche des Kronprinzen eingetroffen. *» München, 24. Mai. Ueber den Stand der Typhus⸗ epidemie beim 2. Bataillon des 8. baheriſchen Infanterieregi⸗ ments in Metz wird amtlich gemeldet: Am 14. Mai kam naoch ein Mann als iyphuskrank in Behandlung. Weitere Veränderungen ſind bis 14. ds. nicht eingetreten. * Berlin, 24. Mai. Die Rückbeförderung der ausgedienten Mannſchaften der Marine⸗Infanterie von Oſtaſten wird mit dem Dampfer„Arkadia“ der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie ſtattfinden. Derſelbe verläßt am 18. Juni, Abends, Taku, am 27. Juni Hongkong, am 3. Juli Singapore, am 24. Juli Port Said und ſoll am 8. Auguſt in Hamburg eintreffen. * Kiel, 24. Mai. Das Transportſchiff„Pelikan“ kehrte hierher zurück, nachdem es 8 Tage bei dem Adlergrunde Vermeſſungen angeſtellt hatte. Die Lothungen ergaben als Unfallſtätte des„Kaiſer Friedrich III.“ eine auf den Seekarten nicht verzeichnete Stelle von 8 Meter Tiefe außerhalb des Adlergrundes, welcher als ein Glied des Höhen⸗ zuges Bornholm⸗Rügen anzuſehen iſt. Die Taucher fanden an der Unfallſtelle die beim Auflaufen des Linienſchiffes abge⸗ brochene Hacke, worin das Steuer hing. * Kiel, 24. Mai. Das Schiff der Südpolarexpedi⸗ tion„Gauß“ hat heute ſeine erſte Probefahrt unter Theilnahme des Kapitäns zur See Schmidt vom Reichsmarineamt und des Lei⸗ ters der Expedition, Profeſſors Drygalski, unternommen. Bremerhaven, 24. Mai. Der Norddeutſche Lloyd zahlte Lein Stewart Magers, der ſeinerzeit die an Bord von„Kaſſer ilhelm dor Große“ Goldbarren der Diebe wurde „TC— geſtohlenen wieden⸗ gefn:den hatte, 3000 Mark. Für die Enkdeckung eine Prämie von 7000 Mark ausgeſetzt. n Mati. Die Patriotenliga ſowie mehrere andere nationaliſtiſche und antiſemitiſche Vereine hielten geſtern Abend ein bon mehreren Tauſend Perſonen beſuchtes Meeting ab, in welchem Reden von Deroulede und Marcel Habert verleſen wurden. Ferner hielt der ehemalige Präſident des Caſſationshofes de Beaure⸗ paire eine Anſprache, in welcher er die Verſammlung mit leidenſchaft⸗ lichen Worten aufforderte, zur That zu ſchreiten und ſich von der gegen⸗ wärtigen Reglerung zu befreien. Nach dem Meeting zogen einige Hundert Natſonaliſten vor die Bureaux der Libre Parole und des Drapeau und brachten Hochrufe auf Deroulede aus. Mehrere Mani⸗ feſtanten wurden berhaftet. 8 28. gemeldet, der Kriegs⸗ S erklärt; daß die Ein⸗ itäriſchen Dienſtzeji Mil Ghretgen den Effettivbeſtand der Armee verringern werde und daß deshalb alle Begünſtigungen abgeſchafft müßten. Waldeck⸗Rouſſeau, welcher der Sitzung des Ausſchuſſes beiwohnte, habe hierauf bemerkt, daß die Kammer, deren Legislaturperiode zu Ende gehe, über eille Erſt mötze die Ali⸗ alb, deß werden ſo wichtige Angelegenheit nicht mehr entſcheſden könne. ſich die Wählerſchaft über dieſe Frage, insbeſonder über Zünſtigungen a Man glaubt deshe Nrechehn, ſehaffung der Be die Frage der zweijährigen Dienf zeit in dieſer Legislaturperiode nicht mehr zur Verhandlung gelangen werde. *Paris, 23. Mai. Die ſozialiſt. Lanterne behauptet, der Kommandeur des franzöſiſchen Expeditionskorps in China General Voyron, habe dem Generalſtabschef im Marine⸗ miniſterium einen Bericht überſandt, in welchem er das Ver⸗ halten der katholiſchen Miſſion aufs Schärfſte tadelt. Das Blatt verlangt die Veröffentlichung dieſes Berichtes. * Paris, 23. Maf. Wie aus Conſtantine gemeldet wird, wurde der Scheſch von Zauiag von einem Eingeborenen ermordet, in deſſen Behauſung er im Auftrage der franzö⸗ ſiſchen Regierung nach Waffen und Munition ſuchte. Der Mörder wurde verhaftet. * Konſtantfinopel, 24. Maf. Die kürkiſchen Be⸗ hörden drangen in die Wohnung eines Italieners ein, ver⸗ hafteten den Poſtagenten, der Italiener iſt, und beſchlag⸗ nahmten die vorgefundenen Briefſendungen, Der italieniſche Geſchäftsträger verlangte bei der Pforte ſofortige Genug⸗ thuung, andernfalls die italieniſche Regierung genöthigt ſein würde, durch die Entſendung eines Kriegsſchiffes ſich ſelbſt Genugthuung zu verſchaffen. * Philippopel, 24 Mai. Wiener Corr.⸗Bureau. Nach Konſtantinopler Berichten theilte der ktürkiſche Botſchafts⸗ rath in Paris, Naby Beh, ferner der erſte, zweite und dritte Sekretär, ſowie der Aktachee dieſer Botſchaft und der türkiſche General⸗ konſul in Paris dem Mildizpalais mit, ſie ſeien gezwungen, ſich der jungtürliſchen Bewegung in die Arme zu werfen, wenn ihre Bezüge nicht ordnungsgemäß ausgezahlt würden.(Ber der Angſt des Sultans vor den Jungtürken wird dies Drohmittel ſicher helfen. D..) * Sofia, 28. Mai. In der Sobranje brachte die Budget⸗ kommiſſton zwei Miniſteranklagen ein. Die eine richtet ſich gegen das frühere Miniſterium Ivantſchow und be⸗ trifft die Verletzung der Verfaſſung und Schädigung der Staats⸗ intereſſen in Folge der Lieferung alter unbrauchbarer Waggons für die Staatsbahnen Seitens einer ausländiſchen Firma. Die zweite richtet ſich gegen den früheren Miniſter Radoslawow und Teneff und bezieht ſich auf Mißbräuche, die bei dem Bau und der Einrichtung der zur Aufnahme der Einrichtung der Natural⸗ zehnten beſtimmten Lagerhäuſer vorgekommen ſind. *Carditt, 24. Mai. Heute früh erfolgte in der Univerſal⸗ Kohlengrube in der Nähe von Chaerphillg eine furchtbare Ex⸗ ploſion. Im Schachte befinden ſich 72 Perſonen, welche in Lebensgefahr ſchweben. Nach den letzten Mittags eingetroffenen Meld⸗ ungen befänden ſich 100 Bergleute darin. Wieviel umgekommen ſind, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. *Sou thampton, 28. Mai. Milner iſt heute aus (Südafrika hier eingetrellen Reichsſinanzreform. * Stultgart, 24. Mai. Bei der Berathung der Matrikularbeiträge theilte der Finanzminſſter mit, es ſeien nunmehr die Hinderniſſe beſeitigt, welche bisher der Reichsfinanzreform entgegenſtanden. Die Regierungen ſeien entſchloſſen, die Reform mit allen Mittelſ zu betreiben und hofften, daß auch der Reichstag den Reichsfinanzen die nothwendige Stetigkeit und Sicherheit geben wird. Von neuen Reichsſteuerprojekten wiſſe er gar nichts. * Ein„parlamentariſcher““ Ausflug. * Darmſtadt, 24. Mai. Die Zweitſ e Kammer hatte geſtern in Gemeinſchaft mit Mitgliedern der Regierung einen Ausflug in den Odenwald unternommen. Die Kammer vertagte ſich heute bis Anfang November, *** Der Burenkrieg. * Kapſtadt, 24. Mai. Reuter. Wie berichtet wird, überraſchte die Hochländer leichte Infanterie ein Burenlager im Brandfork⸗ bezirk und zerſprengte den Feind, Hierbei wurden 12 Buren getödtet, 13 verwundet und 12 gefangen genommen. *** Sur Lage in China. * Jondon, 24. Mai. Die Blätter melden aus Peking vom 23.: Graf Walderſee hat die geplante Etpedition aufgeſchoben und entſandte eine kleine Truppenmacht zur Unter⸗ drückung der Räuber. Auch die Engländer entſandten eine kleine Truppenmacht zu demſelben Zwecke.— Die„Times“ meldet aus Peking vom 23.: Die Geſandten, mit alleiniger Aus⸗ nahme Rockhills ſtimmten der Erhöhung der Einfuhr⸗ zölle auf 5% vom Werthe zu, unter Verzichtleiſtung auf Compenſirung durch kommerzielle Erleichterung. Deutſchland ſtimmte zweifellos in Folge eines Kompromiſſes dem erſtlichen Vorſchlage zu, daß die Entſchädigungsſumme durch Ausgabe von Bons gedeckt wird, verlangt indeſſen eine Erhöhung der vorgeſchlagenen Tilgungsfonds. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Mannheimer Gffektenbörſe vom 24. Mai, Obligationen. Staatspapiere. Pfandbrieſe. 5 0¹ 7—— pron, Bad, Odüg. b. 10 108 f0 4 Keen Hobes un 290ß 8 %proz. Bad. Oblig. b. 1900 96.88 b 3,%e en 92.80 b5 Badiſche Obligat. 80„„„ unk. 1904 94.89 37%„(abgeſt.) 96.85 bz, 535 3½, Obllg. Mark(.85 bz 3⁰⁰⁰„„„Communalf 98.— 53 .80 bz Städte⸗Atlehen. „„ 1892%%4.%0 b g, Freiburg k. B. 25—— „5„ 90.60 63 Farisruher ü, J. 1893 88 „ T. 100 Looſe 14 b 4% Audwigshaten dan 1909 400.50 % Baber. Obligatfonen 93.80 be 4½% Ludwigsbafen M. 108.— G 3 3.90 bz 3½ Mannheimer Obl. 1883 92.78 85 3% Deutſche Reichsanlelhe 98.40 bz 910½˙ 3„ 1888 93.50 S 377⁰ 98,40 03 91¹ 1895 93.20 95 30%„ 5 88.15 bz 31 9⁰ 1898 92 50 b5 Zin Preuß. Conſels 75 b35 374 0% Pirmaſenſer 92.— b5 9 85.10 6 Fnpnſtrie⸗hligatlonen 5 125 8 Saulſene daf⸗ 191590 ſentahe 44%½% Bad. A ⸗G f. hſchifff⸗.—— Silenbahnelnlehen. f 0% Bifrgl. Brauhaus, Bonn 06. 8 4% Pfätz. udw. Max Nord) 191.00 0 4½ Speyerer Ziegelwerke 101.10 b5 3%„ 94.50 5z 4½ Verein Chem. Fabriken 101.— 5 3¹„ 95 tonvertirt, 88.10 53 4½ Zellſtofffabrir Waldyof 102.8 Aktien. Banren. A v. 125 u. Aiae N Napiſche Bant. 129.75 U ee e Crad.il. Depoſttb. Zwelbrck. 187.—„Schwars, Sveher Iſceh Gewerbebank Spever%9 132.— 8 Schwetzingen 65.— Mannheimex Bank 128.50 Sonneddgel eher 15. Oberrhein. Bank 118.50 60 1. Stopch + 04. 17.90 0 Werger, Worms“ 90.— 97¹—6 Woriiſer Brauhaus v. Oertge 155.— Aflz. Spar⸗ n. Cdb. Landau 134— G e 715 42— Nheſuſſche Eredſtbane 141.30 G Bfülz. Pregh. u. Spritſfabr. 14 5 Nhein. Hyp.⸗Bauk 165.60 K Trausport Slidd. Bank 10.60 G und Werſichernug. „iſenbahnen. Gutlähr⸗Aeilen 127.78 65 Pfälziſche Zudwigsbahn 224.— 51 Maunh, Damofſchleppſchlff 118.— W „Mardbahn 189.— 6z„ Lagerbaus 100.— bz 1372 Bad. 31 e 650.— 81 5 ifffahrt⸗Aſſeeuran 550.— Ghemiſche Anduftrie. GSineee Hernherene 280.— .(J, f. chem, Induſtele 113.50 Maunheimer Verſſcherung 420.— b3 Badiſche Anjlin⸗ u. Soda 895.— bz Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 280.— 8 bene 8 Mürtt, Transportperſich. 878.— 0 em. Fabrik Goldenberg 82.— 5 Ehem. Fabrit Gernshelſn 5 3 Anduſtrie. 15 Verein chem. Fabriken 188. 8 Aet.⸗Geſellſch, Sellinduſtpſe 180, 65 Berein D. Oelfabriken 108.— 8 Dingler'ſche Maſchinenfabrit 15f.—. Weſteregeln Alkal. Stamm 210.— 4 Emalliirfabrik Kirrweller 8„ Vorzug 1503.59 8 Emaillirwerke Mafkammer 108.— 8 Ettlinger Spinnerei 106.30 N5 Brauereien. Hüttenheimer Spinnerei 91.— 0 Bad. Brauerel 139.— Karlsr. Nähmf.Hald u. Nen ideh Binger Aktienblerbrauerei—.— Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr, 85. 5 Durlacher Hof vorm. Hagen 210.— 6 Oggersheimer Spinnerel Eichbaum⸗Brauerei 172 50 b· Pfa Nähm, u. Fahrräberf 0. Flefantenbräu Rühl, Wormms 108.— 6 Bortl,⸗Cementwk. OGeidelberg 186.— 8 Arauerei Ganter Frelburg 100.— Vereinig. Freiburger Zlegelw. 116,— Kleinlein, Heldelberg 188.— G Verein Speherer Zlegelwerke] d, Homburger Meſſerſchmilt 90.— Zellſtofffabrik Walbhof 248. Ludwigshafener Brauerel—.— Juckerſabrik Waghäuſel 89. Maunk. Aktienbrauerel 160.30 53 Huckerraffinerle Maunbeim— Maunheimer Effektenbörſe vom 24. Mai.(Offtzieller Bericht.) An heutiger Börſe erſtreckten ſich die Umſätze guf 3½ 90 abgeſt, Bad. Obligationen zu 96.30%, Gutjahr Aktien zu 12/½7/3. Mannheimer Lagerhaus Aktien zu 100 dſ und Mannh. Gummi⸗ und Asbeſtfabrik Akkten zu 85%, Sonſtige Notirungen: Bad. Bank Aktien 120.75., Weſteregeln Stamm 210 G. 211., Akt. Gef, für Seilinduſtrie 130 bez., Zellſtofffabrik Waldholf Akt, 243 G. Berlin, 24. Mai.(Telegr.) Effektenbörſe. Auf del Spekulationsmarkte machte ſich heute ein ſtarkes Angebot bemerkbar, während es andererſeits dem Markte in hohem Maße an Aufnahme⸗ fähigkeit fehlte, Am meiſten waren Banken niedriger, aber guch Hütten⸗ und Bergwerksaktien nachgebend. In der zweiten Börſen⸗ ſtunde ſchrumpfte der geſammte Verkehr pöllig zuſammen. Ultimogeld: 3½—3/ ½. Privatdiskont: 3¼%. Fraukfurt g.., 24. Mai. Kreditaktien 215.40, Staats⸗ bahn 144.40, Lombarden 28.—, Egypter—.—, 4% ung, Goldrenzs 98.55, Gotthardbahn 161.—, Disconto⸗Commandit 184.70, Laurg 21 Gelfenkirchen 175.—, Darmſtädter 131.90, Handelsgeſellſchaft 150½, Dresdener Bank—.—, Deutſche Bank 200.50. Tendenz: matt. Berlin, 24. Mat.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktlen 215.25, Stagtsbahn 144.25, Lombarden 22.80, Diskonto⸗Commandſt 185.20, Laurahütte 210.90, Harpener 175.10, Ruſſiſche Noten—en, (Schlußcourfe). Ruſſen⸗Roten ept. 216.20, 3¼% Reichsanleihs 98.60,3% Reichsanleihe 88.—, 4% Heſſen 103.40, 3% Heſſen 85.29, Italiener 96 50, 1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener—.—, Marien⸗ burger 71.50, Oſtpreuß. Südbahn 87.—, Staatsbahn 144.20, Lom⸗ zogden 22.90, Canada Paeifie⸗Bahn 97.90, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 215.10, Berliner Handelsgeſe ſchaft 154.75, Darmſtädter Bank 181.50, Deutſche Bankaktien 200.. Disconto⸗Commandit 184 10, Dresdner Bank 147 20, Leipziger Bank 150,40, Berg.⸗Märk. Bank 149.40, Dynamit Truſt 167.40, ochumer 188.90, Confolidatſon 337.—, Dortmunder 66.30, Gelſenkirchener 174.10, Harpener 174.90, Hibernia 174.20, Laurahütte 219.25, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 209,.90, Aſcherslsbene; Alkali⸗Werke 142.50, Deutſche Steinzeugwerke 268.—, Hanſa Miuſe ſchiff 140.—, Wollkämmerzi⸗Aktien 144.—, 4% Pf⸗Bt. der Rhein 2915 Bank von 1908 98.30, 3% Sachſen 500 Stettiner Vulkan. 95.10, Mannheim Rheinau 106.—, 3½ ½ Badiſche St.⸗Obl. 1900 696,80. Privatdiscont: 3¼ ½ SDeueral⸗Anzeiger. Mannheim, 24. Mai. 1. * — 19. d. Heizer Georg Maurer e. T. Emmia Pauling. * hei Wasßh„„ Mannheim 16 Pauline, T. d. Zimmerm Karl Hch. Spitzer, 1 J. 0 17 1 16. Joh. Eugen, S. d. Schloſſers Karl Bürkle, 2 Gegründet 1867. Mitgliederzahl ca. 3000. 17. Michgel Schmitt, Fabrikarb⸗Ehemann, 26 J. 2 M Telephon Nr. 379. 17. Jul. Alb., S. d. Schuhm⸗Mitrs. Adam Weidner, 1 Bureau und Vereinsräume Lit. C 4, 11. 17. Frdr. Karl, S. d. 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Lebensjahre. 88950 Heidelberg, Mannheim, den 24. Mai 1901. Die trauernden Hinterbliebenen: Carl Friedr. Dröll. Wily Dröll u. Familie. Die Beerdigung fündet Sonntag, den 26. ds. Mts., Vormittags Un vom Trauerhause Friedrichsring 16 aus statt. 2 4 ———— F— zahlungs⸗ u zeitgemäßen Bedingungen ſtets zu haben durch 87522 82 82 2 0 8 — ee d Bücher für Minderjährige empfiehlt billigſt dalepbon 5u Dr. Haas'ſche Druckerei. E 6,2 für Herde——— Specialität uur feuerung Bad Rothenfels. empftehlt ſich 50001 Bad. Schwarzwald. Bahnstatlon. 1 L. Gross, 0 Iſenſetzer, Große Merzelſtraße 45. direct am Wald in reizend- ster Umgebung. Mittelpunkt der lehnendsten Ausflüge: Baden- Baden, Altes Schſfoss, Eber- stelnburg, Favorite ete. Bad-Hotel Elisabethen-Quelle. Besitzer C. Jörger 30 neu eingericht. Fremdenzim. Fenslon nach Vebereinkunft. Elisabethen-duelle. Srossartiges Tafelwasser. Aerztlich empfohlen. Zu Trink· u. Badecur. geg. Gicht, Rheumatism. Bleichsueht u. 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