2 E * 1— Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. 19 i Telephon: Redaktion: Nr. 377.(III. Jahrgang.) Erxpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. 1 75 Wee Zeile Iig. 12 Vas„Wmannhe r Joi 0 Auswärtige Iiſerare 25„ 8 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. iſt Eigenthu n 51 Die Reklamen⸗ 8 2 8 5 8 Bürgerhoſpitals. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſummiich W Mannheim und Umgebung. 0 X der Stadt Berant vortlih für Politle: Dr. PBaul Hareus, für den lokzlen und orog, Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kun u. Feutlleton: Eberhard Buch ter, für den Inſeratentgeil: Karl Apfel. Rotattonsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, Erſe Nanngerſter Nr. 258 Freitag, 7. Juni 1901. — 28 N (Abendblatt.) e eeee— W Aeberſicht. Maunheim, 7. Juni 190l. Die Beſchlußfaſſung des Bundesraths über das Urheber⸗ und Verlagsrecht iſt, wie wir be⸗ ſtätigen können, aufgeſchoben. In Bundesrathskreiſen meint man, daß es eine Uebertreibung ſei, wenn in den Eingaben der Komponiſten und Muſikverleger behauptet wird, der Zuſtand, wie er durch die neue Geſetzgebung erſtrebt werde, weiſe nur Ver⸗ ſchlechterungen gegen den beſtehenden auf. Wenn das Geſetz fetzt vom Bundesrath nicht angenommen werden ſollte, was nur in dem Falle für möglich gehalten wird, daß die preußiſchen Stimmen gegen die vom Reichstag beſchloſſene Faſſung abge⸗ geben werden ſollten, ſo würde es namentlich im Punkte der Schutzfriſt einfach beim Alten bleiben. Die zwei Millionen, die vom Reichstag zur Unterſtützung gemeinnütziger Bau⸗ genoſſenſchaften bewilligt wurden, ſind nach einer eingehenden Darlegung der örtlichen Verhältniſſe zum größten Theil— in Höhe von 1500 000 Mk.— für die Provinz Schleswig⸗ Hol⸗ ſtein, und zwar in vier Gemeinweſen, von denen drei im unmittelbarſten Zuſammenhang mit einander ſtehen, flüſſig ge⸗ macht. Von Seiten des Reichsamts des Innern führte Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Richter die erforderlichen Verhandlungen mit dem im Jahre 1890 ins Leben gerufenen Arbeiterbauverein für Gaarden, Kiel und Umgegend, und mit den Bau⸗ und Spar⸗ vereinen zu Holtenau und Brunsbüttel die Geh. Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Räthe Dombois und Joncquisres vom Reichsſchatzamt und Reichsamt des Innern. In Holtenau und Brunsbüttel be⸗ abſichtigt der Reichsfiskus den Bauvereinen nach Maßgabe der Beſtimmungen des Bürgerliches Geſetzbuches über das Erbbau⸗ recht widerruflich Grund und Boden zu überlaſſen. Es iſt wohl anzunehmen, daß an der Hand der gepflogenen Verhandlungen, die, wie die„Soziale Praxis“ ſchreibt, ſeitens des Reichsamts des Innern durch Geh. Rath Richter in weitherziger, jede über⸗ triebene Aengſtlichkeit fernhaltender, echt liberaler Weiſe geführt wurden, allmählich feſte und leitende Grundſätze für die Ver⸗ wendung der fraglichen Gelder formulirt werden dürften— dies um ſo mehr, als nach Aeußerungen, die der Staatsſekretär Graf Poſadowsky gelegentlich ſeiner kürzlichen Anweſenheit in Kiel gethan hat, es keinem Zweifel unterliegt, daß die unlängſt ge⸗ forderte Bewilligung der 2 Mill. Mk. nur einen„Probepfeil“ bilden ſollte, daß es ſich bei dieſer Summe lediglich um einen Anfang, um den Ausgangspunkt einer großangelegten Thätig⸗ keit der Reichsverwaltung auf dem Gebiete der Wohnungsfürſorge— zunächſt zum Beſten der eigenen gering beſoldeten Beamten und Arbeiter des Reiches— zu handeln habe. Erfolge kolonialer Handelsgeſellſchaften. Die Jahresberichte einer Anzahl von Handels⸗ und Plan⸗ tagen⸗ Geſellſchaften laſſen einen ſehr erfreulichen Aufſchwung dieſer Unternehmungen in Oſtafrika und auf den Südſee⸗Inſeln erkennen. Insbeſondere ſind in unſerer oſtafrikaniſchen Kolonie die Kaffee⸗Plantagen Magrotto, Plantage Schoeller und Maſumbai vielverſprechned für die Zukunft. Auch die Arbeiter⸗ verhältniſſe auf den Plantagen waren befriedigend, trotzdem ein Roßer Theil der arbeitenden Bevölkerung durch den Weiterbau der Uſambara⸗Bahn Beſchäftigung gefunden hatte. wärtigen Amt, ganz beſcheidene Uſambara⸗Bahn mit ihrer Weiterführung auf wenige Meilen hat auf die Handelsgeſchäfte den allergünſtigſten Einfluß geübt, ſo daß ſich der Umfatz über 60 pt. gegenüber dem Vorjahre erhöht hat. Die Deutſche Handels⸗ und Plan⸗ tagen⸗Geſellſchaft der Südſee⸗Inſeln konnte für das Jahr 1900 8 pCt. Dividende vertheilen, die Deutſche Jaluit⸗Geſellſchaft ſogar 12 pCt. Erſtere Geſellſchaft beſitzt große Kopra⸗ Pflanzungen, deren Erträgniſſe bedeutend ſind; die Kaufkraft der Eingeborenen hat ſich geſteigert. Als ungemein vortheilhaft für die Entwickelung des Handels haben ſich die Maßnahmen der kaiſerlichen Regierung zur Herſtellung der Ruhe und Ordnung auf den Samoa⸗Inſeln erwieſen; leider harren die Erſatzan⸗ ſprüche der Geſellſchaft an die amerikäniſche und engliſche Regie⸗ rung für die Jahre 1899 gelegentlich der Unruhen entſtandenen Kriegsſchäden noch immer der Erledigung. Die Jaluit⸗Geſell⸗ ſchaft gedenkt ihre Thätigkeit demnächſt auch auf die Korallen⸗ Atollen der Oſt⸗Karolinen auszudehnen und dort Anpflanzungen mit Kokospflanzungen, nach denſelben Grundſätzen wie auf den Marfhall⸗Inſeln, vorzunehmen. Betheiligt iſt die Jaluit⸗Ge⸗ ſellſchaft auch an einer deutſch⸗engliſchen Guano⸗Geſellſchaft, welche auf einer der deutſchen Marſhall⸗Inſeln und auf einer benachbarten im engliſchen Beſitz befindlichen Inſel die Aus⸗ nützung ausgedehnter und werthvoller Guano⸗Ablagerungen be⸗ treiben und ihre Thätigkeit in einigen Monaten beginnen will. Zur Vorbildung der Berufskonſuln werden nachträglich Aeußerungen bekannt, die der Staats⸗ ſekretär Frhr. v. Richthofen in der Budgetkommiſſion des Reichstages gethan haben ſoll. In einem Auffatz über die Vor⸗ bildung unſerer höheren Beamten ſchreibt der Abgeordnete Eick⸗ hoff in der„Voſſ. Itg.“: Es war bei Gelegenheit der Berathung eines Antrags, der auf die Errichtung deutſcher Handels⸗ kammern im Auslande abzielte, in der Budgetkommiſſion des Reichstags, daß auch die Vorbildung unſerer Berufskonfuln in die Erörterung gezogen wurde. Der Staatsſekrelär im Aus⸗ Freiherr v. Richthofen, erging ſich in den ſchärfſten Ausdrücken über die Unzulänglichkeit des ihm zur Ver⸗ fügung ſtehenden jungen Beamtenmaterials, und man merkte ſeinen Ausführungen förmlich die traurigen Erfahrungen an, die er mit ihnen gemacht haben mußte.„Unſeren Gymnaſien fehlt geradezu Alles“— ſo führte er etwa aus—„was zu einer erſprießlichen Vorbildung unſerer Beamten dienen kann; die Reſerendare verſtehen weder Franzöſiſch zu ſchreiben, noch Eng⸗ liſch zu leſen; ſie kennen den Sachſen⸗ und den Schwabenſpiegel, ielleicht auch das allgemeine Landrecht; das iſt Alles.“ Als ich den Zwiſchenruf that:„die preußiſche Verfaſſung“, erwiderte der Staatsſekretär eifrig:„Nein, die kennen ſie auch nicht! Gewiß — ſo fuhr er fort— müſſen unſere Konſularbeamten in der Juſtiz vorgebildet ſein. Aber von kaufmänniſchen, von wirthſchaftlichen Dingen haben ſie keinen Begriff, und deshalb müſſen ſie an den Handels⸗ kammern oder in Bank⸗ und anderen Geſchäftshäuſern arbeiten, denn kaufmänniſche Praxis iſt ihne vor allen Dingen nöthig.“ Von der„intereſſauten Inſel“. Sämmtliche Generalkonſuln in Kaneg ſind von ihren Regierungen angewieſen worden, weder ein Bittgeſuch noch einen Beſchluß des kretiſchen Abgeordnetenhauſes die Angliede⸗ rung pon Kretaan Griechenland entgegenzunehmen. n 2 beh Gerade dieſe Anzahl der berühmteſten deutſchen Pfychiater, unter ihnen der —— 1 Frankreich, England, Rußland, Oeſterreich⸗Ungarn und Italien ſind ſonach anſcheinend eing in dem Entſchluß, die Kretafrage nicht wieder aufleben zu laſſen und einer Störung der Ruhe im Südoſten Europas durch die neueſtens rege gewordenen pan⸗ helleniſche Treibereien auf der Minosinſel gleich in den Anfängen borzubeugen. Iſt es allen Mächten mit dieſem Entſchluſſe ehr⸗ licher Ernſt, dann wird die Hin zu Hellas⸗Bewegung, deren Vor⸗ kämpfer der Führer der kretiſchen Kammeroppoſition Dr. Miche⸗ lidakis iſt, unſchädlich verpuffen, den weder die Kreter werden Luſt zu einem neuerlichen Aufſtande, noch Griechenland zu einem neuerlichen Kriegsabenteuer verſpüren. Das arme, ſchlecht ver⸗ waltete, miltäriſch unkräftige Griechenland vermag Kreta nichts zu bieten als eine Flagge, unter der aber all die Miſeren, woran das Königreich krankt, ihren Einzug auf der Inſel halten würden, die gegenwärtig ihre Zukunft ſelbſt in der Hand und alle Ausſicht hat, durch eine verſtändige, redliche und ſparſame Selbſtverwaltung zu hohem Wohlſtand und gedeihlichen poli⸗ tiſchen Zuſtänden zu gelangen. Wenn neueſtens zu dem Zwecke, die Angliederungsbewegung auf Kreta zu fördern, verſichert wird, Prinz Georg von Griechenland wolle auf eine Verlänge⸗ rung ſeines am 26. Auguſt ablaufenden Mandats als Gouver⸗ neur unter türkiſcher Oberhoheit nicht eingehen, ſo wird das keine Wirkung thun. Ein den Mächten wie der Pforte genehmer Gouperneur wird immer noch zu finden ſein, und wird es kein griechiſcher Prinz, ſo wird es vielleicht ein ſchweizeriſcher Be⸗ amter oder ein belgiſcher Offizier ſein. Tabak⸗Kultur in Japan. Die Verſuche der Japaniſchen Regierung, den Tabalbau im Lande nutzbringend auszugeſtalten, haben nach den Erklärungen des Ackerbau⸗Miniſters bisher ſehr zufriedenſtellende Reſultate ergeben. Mit Bewifligung des Parlaments wurde ein amerika⸗ niſcher Experte, Dr. Jones, und ein Deutſcher, Dr. Lohmann, für dieſe Verſuche gewonnnen, und zwei Tabak⸗Farmen von je zlwei Morgen in Betrieb geſetzt, mit dem Reſultat, daß die beiden Experten ſich jetzt dahin ausgeſprochen haben, es-fei noch⸗ zwei haft, ob egyptiſcher und türkiſcher Tabal durch das eigene K. erſetzt werden kann, während der amerikaniſche auf jeden F erfolgreich verdrängt werden könnte. Die einzige e b der beiden Experten geht dahin, daß die ausländiſche Tabakſaat vielleicht auf die Dauer den japaniſchen Ackerboden verderben wird, wie das bislang mit faſt allen fremden Tabakſämereien der Fall geweſen iſt. Die Verſuche in dieſer Hinſicht ſind jedoch bei Weitem noch nicht abgeſchloſſen. Deutſches Beich. Berlin, 6. Juni.(Die That des Epileptikers Weiland) bei der jüngſten Anweſenheit des Kaiſers in Bremen beſchäftigte nach dem.„B..“ am Mittwoch in einer mehrſtündigen Sitzung die wiſſenſchaftliche Deputation im preußiſchen Kultusminiſterium. Dieſes höchſte begutachtende Kollegium Preußens in allen mediziniſchen Streitfragen ſoll in dem Prozeſſe ſeine Meinung über den Geiſteszuſtand und die Zurechnungsfähigkeit jenes Individuums abgeben. Schon in der vorigen Woche hatte dieſe Angelegenheit die Deputation in einer ebenfalls mehrſtündigen Berathung beſchäftigt, ohne daß ein greifbares Ereigniß erzielt werden konnte. Zu einer unler Direktor Althoffs Vorſitz ſtattgefundenen Berathung war eine Tagesneuigkeiten. rUnerhörte Vorgänge im Mädchenwaiſenhaus zu Brüſſel beſchäftigten in dieſen Tagen den Magiſtrat der belgiſchen Hauptſtadt. Es kam dabei zu heftigen Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen Liberalen und Sozialiſten einerſeits und Klerikalen andererſeits. Aber Schöffen und Stadtperordnete waren diesmal einig und beſchloſſen mit großer Mehrheit auf Antrag der Waiſenhäuſer⸗Kommiſſion ſtrengſte Ahndung der Mißſtände zunächſt durch Relegation der Oberin und einiger Lehrerinnen. Aus der Fülle der Beiſpiele dafür, wie die Waiſenkinder behandelt wurden, ſeien folgende mitgetheilt: Eine Waiſe mußte Monate lang nach dem Abendgebet in der Dunkel⸗ heit, oftmals bis elf Uhr auf den Knien liegen, ſelbſt bei der größten Kälte und den Tag über in der Küche thätig ſein. Ein anderes Mädchen erhielt einen Fauſtſchlag in's Geſicht, ſo daß es über eine Bank fiel, ein Kind wurde derartig mit einem Lineal geſchlagen, daß dieſes zerbrach. Als die ſo hart gezüchtigte Kleine zu weinen begann, wurde ſie von der Lehrerin mit den Worten:„Steh auf, häßliches Kalb, oder es gibt nochmals etwas“ angefahren. Ein anderer Zögling wurde heftig am Halſe gepackt und verletzt. Kopfnüſſe regnete es alle Augenblicke, auf Knien liegen, ſtand beſtändig im Strafregiſter. Eine Waiſe wurde dreimal von 6 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends in einer Manſarde eingeſchloſſen. Einem Kinde wurde eines Tages der Inhalt eines Bierglaſes in das Zeſicht gegoſſen. Die Mädchen waren ſehr eingeſchüchtert⸗ ſo daß nicht eines bei den ärztlichen Beſuchen Klage zu führen wagte. Eine Lehrerin machte endlich dem Skandal durch die Anzeige bei der vorgeſetzten Behörde ein Ende. 25 — Du ſollft ehebrechen! Unter der Regierung Karls I, Kö⸗ nigs von England, beſaß eine Buchändlerkompagnie das Prioilegium, die Bibel zu drucken. Als wieder einmal eine neue Edition veran⸗ ſtaltet tpürde hatte ſich— ſo erzählf„The Dublin Review“— ein ſelt⸗ ſamer Druckfehler eingeſchlichen. Es war nämlich im ſechſten Gebot: „Du ſollſt nicht ehebrechen“ das Wörtchen„nicht“ ausgelaſſen. William Lord, Erzbiſchof von Canterbury, nahm das ſehr übel und die Buch⸗ händler mußtten das Verſehen mit einer großen Geldſumme büß en. Dis vornehme Welt aber verſchaffte ſich mit großem Aufwand Exem⸗ pläre von dieſer Ausgabe, um ſich im Nothfalle darauf berufen zu können. — Der Senior der italieniſchen Briganten, Don Nicolg Morra, hat ſich wieder einmal vor dem Gericht in Benevent zu ver⸗ antworten. Picola Morra iſt 74 Jahre alt und ſtellte ſich nach jahre⸗ langer Verfolgung durch die Behörden endlich freiwillig. Er hat zuletzt einen reichen Beſitzer von Foggia, der auch Deputirter kwar, ausgeplün⸗ dert. Von dem alten Banditen weiß die Bevölkerung Tauſende von Aneldoten zu erzählen, die ſchließlich auch in einem ſtattlichen Bande im Druck erſchsinen ſind. Morra war anfangs berittener Feldhüter. Als er mit einem Patronalherren in Streit gerieth, ſchoß er ſeinen Geg⸗ ner— der übrigens im Unrecht war— baltblütig nieder. Dafür wan⸗ Oerte et 1849 n den Bagno von S. Stefano, wo er mit den von den Bourbonen internierten politiſchen Verbrechern zuſammen eingeſperrt war. Bier Jahre ſpäter gelang es thin zu entfliehen, und von da ab lieferte er als Brigant Stoff zum Romanhelden. Es gab bald keine teiche Familie in der Provinz Foggia mehr, die ihm nicht kributpflich⸗ tig kurde, die Pavoncelli, Palteri, Mauby, Maſſelli, de Nettis, alle würden ſie gebrandſchatzt. Als er einſt Don Gaetand Pavoncelli durch ſeine Bande hatte aufheben laſſen und dieſer ihn einen„Lumpen“ nannte, forderte ihn der Brigant zum Duell, das auch thatſächlich, und zwar zu Pferde ausgefochten wurde. Natürlich ſiegte der Brigant. Seine Macht war damals ſo groß, daß ſelbſt Ferhinand II. bei ſeinen Reiſen Angſt vor einem Ueberſall hatte und Ausflüge nur unter ſtarker Bedeckung unternahm. Im Jahre 1861 des Räuberlebens müde, ſtellte ſich Morra von neuem den Gerichten und blieb 24 Jahre in S. Stefano gefangen. In den folgenden Jahren wechſelte er noch öfter die Freiheit neit dem Kerker. Seine gemeinſame Gefangenſchaft mit den bourbon⸗ Es gelang ihm immer mehr, ſich den Anſcheſn ernes politiſchen Mär⸗ thrers zu geben, ja er wurde ſogar als Kandidat für die Kammer auf⸗ geſtellt und erhielt keine geringe Anzahl Stimmen. Die Verbüßung der Strafen für ſeine letzten Räubereien dürfte ähn aber nun bis an ſein Lebensende in Anſpruch nehmen, ſo daß die apuliſchen Feudal⸗ herren vor weiteren Beläſtigungen durch den Briganten endlich ge⸗ ſichert ſein werden. — Ein neuer überraſchender Beitrag zu dem Drama von Poitiers iſt folgende Depeſche: Der Generalſtaatsanwalt Morellet hat nach einer Abweſenheit von mehreren Tagen ſeine Amtstpaltung wieder aufgenommen. Er begab ſich geſtern nach der Wohnung der Frau Monnier und ließ dort die Siegel an die Schmutzhöhle anlegen, na dem er ſie noch einmal beſichtigt hatte. Heute Nachmittag 4 kehrte er nach der rue de la Viſitation zurück, um in Gegenwart des Unterſuchungsrichters und des Centralkommiſſars in dem Garten der Frau Monnier Nachgrabungen vornehmen zu laſſen. Hat man die kleine Leiche gefunden, von der einige Perſonen, bie ſich für gut unter⸗ richtet halten, ſprechen? Nur ſoviel karn ich ſagen, daß der Polizeikom⸗ miſſar heute Abend um halb 8 Uhr, als er aus dem Garlen kam, meh⸗ rere kleine Packete trug. Dieſer Punkt kann von Wichtigleit werden⸗ —.Das Blutbad bei Chartres. In der gegen Brierre, dez als Mörder ſeiner auf Kinder gerichtlich berfolgt wirb, eingeleteten Unterſuchung ſcheint, ſo ſchreibt man uns aus Paris ein Moment hin zugekommen zu ſein, das ddie Anklage ſtutzig machen ſoll. Der 3 Lubin, deſſen Tochter ein Liebesverhältniß mit dem Wittwer halle hauptet, er ſet am Abend der Mordthat mit Brierre aus dem Wirths⸗ haus heimgegangen und habe ihn bis an ſein Hofthor begleitet. Brier beſtritt das entſchieden in ſeinen Verhören. Nun kommen zwei andexe Nachbarn und ſagen, Lübin lüge, Brierre ſei um die Polizeiſtunde nicht mit Lubin aufgebrochen, ſondern mit ihnen beiden, während Lubin zu⸗ rückblieb. Sie drei ſeien in das Haus eines von ühnen gegangen, eines gewiſſen Heurtault, wo ſie Rothwein aus einem ehen angekommenen Faſſe koſteten. Was Lubin inzwiſchen that, kwiſſen ſte nicht, jedenfalls ſei er nicht mit ihnen und Brierre geweſen. Da Brierre in den Ver⸗ iſchen Freiheitshelden, wob aber auch um ſein Haupt eine Gloriole hören immer dasſelbe geſagt hatte, ſo macht die Ausſage Heurtaults —..— Generai⸗änzeiger. Waunnherm, 12 une laden werden. Ein Brief Bothas. Die„Daily News“ veröffentlicht folgenden offenen Brief, den General Botha nach dem Abbruch der Friedensverhand⸗ lungen im vergangenen März an die Buren richtete:„Liebe Brüder! Die Abſicht von Lord Kitcheners Schreiben zeigt Euch deutlich, daß die britiſche Regierung nichts Anderes im Auge hat, als die gänzliche Vernichtung unſeres Volkes, und daß es daher für uns vollkommen unmöglich iſt, die Bedingungen anzunehmen, die er uns anbietet. Wenn wir irgendwann einmal gezwungen werden ſollten, den Kampf aufzugeben, ſo könnte uns die britiſche Regierung auch nicht anders behandeln. Habt das im Auge! Sie will uns eine Regierung geben, beſtehend aus ihren eigenen Beamten, aus Leuten, die ſie ſelbſt ausſuchen will. Die Wünſche des Volkes ſollen überhaupt nicht berückſichtigt werden. Als ganz beſondere Gnade wird uns bezeichnet, daß eine Million Pfund angewandt werden ſoll, um unſere Staatsſchulden zu decken, während, wenn das Schlimmſte geſchehen ſollte, der britiſche Staat ſelbſt verpflichtet ſein würde, alle unſere Schuld zu übernehmen; der Sieger dürfte nicht etwa nur die Staats⸗ einnahmen mit Beſchlag belegen. Unſere Burghers haben harte Kämpfe in dieſem Kriege durchmachen müſſen; wie konnte dies aber guch anders ſein in einem Kriege, durch den unſer Daſein auf das Spiel geſetzt iſt? Es iſt furchtbar geweſen, wie viele Thränen wegen dieſes Krieges vergoſſen worden ſind, aber es würde noch biel ſchwerer zu ertragen geweſen ſein, wenn wir unſere Heimath verloren hätten. Ich habe das größte Mitgefühl mif denen, denen die Familie geraubt worden iſt, aber Keiner ſoll deswegen verzweifeln, denn wer das thäte, der würde nicht nur ungerecht gegen ſein eigenes Volk ſein, ſondern würde auch noch ſeinen Glauben verrathen. Je mehr uns unſere Feinde be⸗ drängen, deſto muthiger müſſen wir unſer Land und unſer Recht bertheidigen. Laßt uns, wie Daniel in der Löwengrube, auf den Herrn vertrauen! Louis Botha, kommandirender General. Ermelo, 15. März.“ Wie anders wirkt dieſe ruhige, männliche Sprache als die Prahlhanſereien der Engländer! Aus Stadt und Jand. *Mannheim, 7. Juni 190l. Wünſche an die Bahnverwaltung. Die Filialen für Expreßgur⸗ abgaben, wie ſolche in den ſtarkbewohnten Stadttheilen der Stadt eingerichtet ſind, erfreuen ſich allgemeiner Beliebtheit. Umſomehr muß es auffallen, daß die Neckarvorſtadt— ein Stadttheil über 20 000 Einwohner— ſich bis heute einer ſolchen Einrichtung nicht erfreut. Die Bahrberwaltung würde ſicherlich einem allgemeinen Bedürfniſſe nachkommen, wollte ſie recht bald auch in der Neckarvorſtadt eine Expreßgutabgabeſtelle eröffnen. *Beſetzung der Stelle des ſtädtiſchen Maſchinen⸗Ingenieurs. Herr Maſchinen⸗Ingenieur Vigier wurde zum Direktor des ſtädt. Elektrizitätswerkes in Düren berufen und hat dieſen Ruf angenom⸗ men. In Folge deſſen iſt die Stelle des ſtädtiſchen Maſchinen⸗ Ingenieurs neu zu beſetzen. Da gleichzeitig der derzeitige Betriebs⸗ Inſpektor des II. Gaswerks, Herr Ingenieur Richard Starke mit der Stadiverwaltung Oldenburg wegen Uebernahme der Direktorſtelle der dortigen Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke in Unterhand⸗ lung ſtand, glaubte der Stadtrath, die Gelegenheit wahrnehmen zu ſollen, um⸗ dieſen küchtigen Beamten dem ſtädtiſchen Dienſte zu er⸗ halten, und iſt deßhalb mit Herrn Starke wegen Uebernahme der Maſchinen⸗Ingenieurſtelle ins Benehmen getreten. Herr Starke hat ſich bereit erklärt, die Stelle des ſtädtiſchen Maſchinen⸗Ingenieurs unter nachſtehenden Bedingungen zu übernehmen: Er erhält bei Au⸗ nahme der Stelle einen Gehalt von 5000 M.(anſtatt bisher 4800 Mart); nach befriedigendem Verlauf eines Probejahrs erhält Herr Starke die Eigenſchaft eines etatmäßigen Beamten und einen Jahres⸗ gehalt von 5500.; nach erfolgter etatmäßiger Anſtellung ſoll im Falle der Zuruheſetzung des Herrn Starke für die Feſtſetzung der Höhe des Ruhegehalts die geſammte im ſtädtiſchen Dienſt verbrachte Zeit, alſo vom 1. November 1899 ab, angerechnet werden; die Dienſt⸗ weiſung für den ſtädtiſchen Maſchinen⸗Jugenieur wird dahin er⸗ weitert, daß Herrn Starke auch die Begutachtung wichtiger Fragen eus dem Gebiete der Gas⸗ und Waſſerverſorgung und von Fall zu Fall nach Weiſung des Verwaltungsraths der Gas⸗ und Waſſerwerle auch die Bearbeitung und Ausführung von größern einſchlägigen Bauprojetten übertragen wird. Verkauf eines ſtädtiſchen Bauplatzes an ben Turnverein. Der Haadtroth hat dem Bürgerausſchuſſe eine Vorlage unterbreitet, wegen Unentgeltlicher Abtretung eines 1947,12 Om. großen Bauplatzes an ber Ecke der Charlottenſtraße und Prinz Wilhelmſtraße in der öſt⸗ lichen Stadterweiterung an den Turnverein, zur Erbauung einer Turnhalle. In den Bedingungen heißt es u..: Auf dem Bauplatz ruhen keine Straßenkoſten. Dem Tur:werein wird geſtattet, in der ait erbauenden Turnhalle eine Turnlehrer⸗ und eine Vereinsdiener⸗ wohnung, ein Sitzungszimmer für den Vorſtand, ſowie ſein Vereins⸗ lokal mit Wirthſchaftsbetrieb, jedoch nur für die Mir⸗ glieder des Vereins und deren Angehörige ein⸗ gurichten. Der Betrieb einer ſtändigen Wirthſchaft in dem Ver⸗ einslokal, der für das allgemeine Publikum zugängig wäre, iſt un⸗ keiten in der Turnhalle und im Vereinslokale abzuhalten und dazu Einladungen ergehen zu laſſen. Der Turnverein räumt der Stadt⸗ ————— ſd ſeines Kameraden begreiflichen Eindruck. Die Verwandten Brier⸗ ke's ſuchen nun den Vervdacht auf Lubin zu lenken, der um jeden Preis berhindern wollte, daß ſeine Tochter, die eines Tages reich ſein wird, Brierre heiralhe. Die Schweſter Brierres, welche vor einigen Tagen in Ehartres war, kommt mit der feſten Ueberzeugung zurück, daß er unſchuldig iſt, und daß der Mörder, der vielleicht in der Nachbarſchaft wohne, das Geld im Gärten an einer Stelle verbarg, wo man es fin⸗ den mußte, als er hörte, daß eine gerichtliche Nachforſchung im Hauſe und Garten Briertels angeordnet war. Auf der Suche nach den Schätzen der Armada. Mehrere engliſche Blätter berichten über ein etwas phamtaſtiſches Projekt des Herzogs von Argyll, der demnächſt im Dugen⸗See, bei Tober⸗ orh und Oban in Schottland, Nachforſchungen nach den be⸗ Trühmten Schätzen der Armada anſtellen will. Der Duan⸗See ſteht mit dem Meere in Verbindung, und man glaubt, daß zwei Schifſe der Armada,„Florida“ und„Admiral von Florenz“, dort ſeit mehreren Jahrhunderten im Schlamm ruhen. Die heiden Schiffe ſollen große Koſtbarkeiten enthalten, die der Herzog von Argyll, zu deſſen ſchottiſchen Beſitzungen der Duan⸗ See gehört, recht gern haben möchte. Die Armada, die von den Spaniern die„Unbeſiegliche“ genannt wutrde, war bekanntlich ſe furchtbare Flotte, die Philipp II. von Spanien ausgerüſtet ſatte, um England zu erobern. Die Flotte beſtand aus 150 chiffen mit 9000 Seeleuten und 22 000 Soldaten; armirt ſie mit 2600 Kanonen. Es war das furchtbarſte Geſchwader, man je geſehen hatte, und das ganze ſchöne Geld war— äblich— in's Waſſer geworfen! ⸗ Münchener Verkreter der Nervenheilkunde, Hert Grashey, einge⸗ gemeinde die unentgeltliche Mitbenützung der auf dem Bauplatze zu erbauenden Turnhalle, ſoweit die Räume dem Turnbetrieb dienen, ſammt Geräthſchaften durch die ſtädtiſchen Schulen unter Tag in der Zeit ein, in welcher er der Turnhalle nicht ſelbſt zu turneriſchen Zwecken bedarf, alſo vorausſichtlich in den Werktagen von Morgens 8 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr mit Ausnahme der Mittwoch⸗ und Samſtag⸗Nachmittage. Die Koſten für die Unterhaltung der von den Schulen benutzten Turnräume, mit Ausnahme derjenigen der äußeren Umfaſſungswände, werden von der Stadtgemeinde und dem Turn⸗ vexein nach Verhältniß der Zeit der Benützung getragen. Die Koſten für die Unterhaltung der gemeinſchaftlich benützten Turngeräthe wer⸗ den vom Turnverein und der Stadtgemeinde je hälftig getragen. Die Stadtgemeinde Mannheim geſtattet dagegen dem Turnverein Mann⸗ heim die unentgeltliche Benützung des an die Turnhalle anſtoßenden Hofes des zu erbauenden Realgymnaſiums außerhalb der Schulz für turneriſche Uebungen und Spiele. Sollte der Turnverein in die Lage kommen, die Turnhalle in einen anderen Theil der Stadt zu verlegen, iſt er berechtigt, den Bauplatz zu veräußern. In dieſem Falle hat jedoch der Turnverein an die Stadtgemeinde pro Quadrat⸗ meter den Bauplatzes den Betrag von 60., im Ganzen alſo die Summe von 116 827.20 M. zu bezahlen. Sollte der Turnverein in die Lage kommen, auch ohne Verkauf des jetzt in Frage ſtehenden Bau⸗ platzes eine Zahlung von 60 M. pro Quadratmeter an die Stadt⸗ gemeinde leiſten zu können, ſo ſoll er hierzu berechtigt ſein und es geht nach Zahlung dieſes Betrages der Platz als unbeſchränktes Eigenthum unter Wegfall der erwähnten Bedingungen, mit Aus⸗ nahme der Vorſchriften bezüglich des Wirthſchaftsbetriebes, an den Turnverein über. Bildung einer amtlichen Schützungskommiſſion. In einer Vor⸗ lage des Stadraths an den Bürgerausſchuß wird ausgeführt: Mit der Einführung des Reichsgrundrechtes kreten die Beſtimmungen des Landrechtsſatzes, die Führung der Grund⸗ und Pfandbücher betr., welche das Geſchäft der Abſchätzung von Liegenſchaften zum Zwecke der Hypothekenbeſtellung dem Stadtrath übertragen hatten, außer Kraft. Entſprechend der neuen geſetzlichen Beſtimmungen beantragt nunmehr der Stadtrath beim Bürgerausſchuß Folgendes: 1. die amtlichen Schätzungen des Werths ſolcher Grundſtücke, welche im Grundbuchbezirk der Gemeinde Mannheim liegen, erfolgen durch eine Kommiſſion, welche den Namen„Amtliche Schätzungskommiſſion“ führt. 2. Die Kommiſſion beſteht aus drei Mitgliedern; eines der⸗ ſelben, das dem Stadtrath angehören muß, wird zum Vorſitzenden ernannt; über die Anzahl der Stellvertreter der Kommiſſionsmitglie⸗ der beſchließt der Stadtrath. Der Stadtrath kann Beſtimmungen treffen über die Reihenfolge oder die Grundſätze, nach welchen die Stellbertreter zum Dienſt heranzuziehen ſind. 3. Der Vorſitzende und die Kommiſſionsmitglieder ſowie ihre Stellvertreter werden vom Stadtrath jeweils mit Amtsdauer bis nach den gemäߧ 18 Abſ. 1 der Städteordnung vorzunehmenden Erneueruſigstwwahlen ernannt. Bei vorzeitigem Ausſcheiden einer dieſer Perſon findet eine neue Er⸗ nennung für deren reſtliche Amtsdauer durch den Stadtrath ſtatt. 4. Bei den der amtlichen Schätzungskommiſſion obliegenden Ver⸗ richtungen haben alle Mitglieder derſelben zuſammenzuwirken. Er⸗ forderliche Entſcheidungen erfolgen nach abſoluter Mehrheit der Stimmen. 5. Jedes Mitglied dieſer Kommiſſion erhält für jede Schätzung, bei der es mitgewirkt hat, eine Vergütung von drei Mark; erhält die Stadtkaſſe für die gleichzeitige Schätzung mehrerer Grund⸗ ſtücke desſelben Eigenthümers nur eine Gebühr(§ 64 der Koſten⸗ verordnung vont 21. Januar 1901) oder hat ſie gemäߧ 65 der Koſtenverordnung nur die Hälfte der regelmäßigen Gebühr zu be⸗ anſpruchen, ſo gilt das Gleiche bezüglich der den Kommiſſionsmitglie⸗ dern zu gewährenden Vergütung. 6. Der Gemeindebeſchluß tritt mit dem Tage in, Kraft, in welchem das Grundbuch in dem Grundbuchs⸗ bezirk Mannheim als augelegt anzuſehen iſt. 7. Die zum Vollzuge des Gemeindebeſchluſſes erforderlichen Anwendungen werden vom Stadtrath erlaſſen. * Das ſeitherige Realgymnaſiumsgebüäude ſoll nach einer Vor⸗ lage des Stadtraths an den Bürgerausſchuß an die Ingenieurſchule und die Gewerbeſchule überwieſen werden, nachdem der neue Real⸗ ghmnaſiumsbau im Monat Auguſt fertiggeſtellt ſein wird. Die Zu⸗ weiſung von Räumlichkeiten an die Gewerbeſchule iſt als ein Provi⸗ ſorium aufzufaſſen und wird nur ſolange dauern, bis der Neubau für die Gewerbeſchule fertiggeſtellt iſt. Das Gebäude muß vor dem Bezug durch die genannten Schulen einer umfaſſenden Renovation unterzogen werden. Der geſammte Aufwand iſt veranſchlagt zu 25.374., um deren Genehmigung der Bürgerausſchuß erſucht wird. * Verkauf ſtüdtiſchen Geländes an die Mannheimer Ruder⸗ Geſellſchaft. Die Ruder⸗Geſellſchaft iſt bei der Stadtverwaltung unt Ueberlaſſung eines geeigneten Platzes zur Erbauung eines Boots⸗ hauſes eingekommen. Der Stadtrath hat derſelben einen Theil des Grundſtücks Lag.⸗Buch Nr. 2008 in der Gewann„Bonadies⸗Inſel“ an der Inſelſtraße im Induſtriehafengebiet im Maaßgehalt von 2202 Quadratmeter zur Verfügung geſtellt. Der Preis des Geländes wird auf den ermäßigten Betrag von 5 M. pro Om. feſtgeſetzt— anſtatt 9 M. 50 Pf. pro Om. wie die übrigen Plätze auf der Bonadies⸗Inſel. Der Stadtrath erſucht den Bürgerausſchuß um ſeine Zuſtimmung. „Die große Konditorei⸗Ausſtellung wird morgen eröffnet und wirklich Gediegenes in großer Reichhaltigkeit bieten. Für unſere Damenwelt iſt der Umſtand jedenfalls von größter Wichtigkeit, daß die herrlichen Konditorei⸗, Chokolade⸗ und Marzipan⸗Erzeugniſſe ete. nicht nur zum Anſehen da ſind, ſondern auch Koſtproben in den ver⸗ ſchiedenen Spezfalmarken gratis in der Ausſtellung von den einzelnen Fabrikanten verabreicht werden. Es dürfte ſich deßhalb empfehlen, die Ausſtellung bereits an den erſten Tagen zu beſuchen. deutſche Konditoren⸗Verbandstag, nimmt am Montag, 10. Juni, mit Empfang der auswärtigen Gäſte und der erſten Delegirtenſitzung ſeinen Anfang. Abends 8 Uhr iſt dann im Ballhaus Kommers. Am Dienſtag, 11. Juni, findet Vormittags die erſte Verbandsſitzung ſtatt, während Nachmittags ein Ausflug nach Schwetzingen geplant iſt. Die zweite Verbandsſitzung iſt Mittwoch Vormittag von—1 Uhr und Der 22. ????:——eeeeee ̃ — Die„ſchweigende Frau“ wird die Amerikanerin Luerezia Hillman von Jacobstown, New⸗Jerſey, in allen amerikaniſchen Blättern genannt, und mit dieſem geheimniß⸗ vollen Namen hat es folgende Bewandtniß: Frau Hillman iſt eine der eifrigſten Verfechterinnen der Frauenemancipation in Amerika. Nach ihrer Theorie muß die Frau, die dieſelben Steuern zahlt wie der Mann, auch dasſelbe Stimmrecht haben. Als ſie im Jahre 1886 Steuern zahlen ſollte, machte ſie die Zahlung von der ſofortigen Einführung des Frauenſtimmrechts abhängig und zahlte erſt, nachdem man ihr ſofortige Einſperrung wegen Steuerverweigerung in Ausſicht geſtellt hatte. In ihrer Frauenwürde verletzt, hob ſie die Hand gen Himmel und that einen heiligen Schwur, daß ſie erſt nach der Einführung des Frauenſtimmrechts in Amerika den Mund wieder zum Sprechen öffnen würde. Frau Hillman hat den Schwur gehalten und ſeit 1886 nicht ein Wort geſprochen, nicht einmal über Moden, Freundinnen und Dienſtmädchen. Das iſt allerdings ein etwas ungewöhnliches Mittel, für das Frauenſtimmrecht Propaganda zu machen, aber mancher Mann wäre wahrſcheinlich nicht böſe, wenn ſeine Gattin einen ebenſo heroiſchen Eid leiſtete. — Flucht einer Nonne. Um 4 Uhr Morgens fanden dieſer Tage zwei Pariſer Poliziſten uuf dem Boulevard Arago, neben der Mauer des mit dem Heil. Joſeph von Cluny benannten Nonnen⸗ kloſters, wie wir bereits kurz berichteten, ein Weib, welches heftig ſtöhnte und auf Befragen erklärte, daß es ein Bein gebrochen habe und große Lendenſchmerzen empfinde. Die Poliziſten holten raſch aus dem nahegelegenen Cochin⸗Hoſpital eine Tragbahre, als ſie aber mit dieſer ſchließt ſich daraß das Feſteſſen im Staptpark. Nachmittags 5 Uhr wird die große Feſtfahrt auf dem Rheine mit Beſichtigung der Hafen⸗ anlagen vor ſich geheu, der ſich dann ein großes italieniſches Nachtfeſt im Stadtpark anſchließt. Für Donnerſtag, 13. Juni, iſt die Schluß⸗ ſitzung, ſowie ein Ausflug nach Neuſtadt a. H. zur Beſichtigung der großartigen Weinkellereien der Firma Rud. u. Wilh. Maucher au⸗ geſetzt, während am Freitag ein Ausflug nach Baden⸗Baden ete. ge⸗ plant iſt. Man erſieht daraus, daß das Feſtkomitee Alles aufgeboten hat, um den Gäſten die Tage in Mannheim und ſeiner herrlichen Umgebung ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Pfüälziſche Pferdelotterie. Wie uns mitge die Ziehung der 2. Pfälziſchen Pferdelotterie, 1. nächften Mittwoch, 12. Juni, ſtatt und ſchiebung ausgeſchloſſen, worauf unſere Leſor ausdrücklich aufn ſam gemacht ſeien. Die Lotterie wurde dem Pferdezuchtverein der Pfalz und den beiden pfälziſchen Rennvereinen Neuſtadt a. Zweibrücken zur Hebung der Landespferdezucht ſſaatlich und iſt mit günſtigen Gewinnchaucen ausgeſtattet. Der A Looſe war bisher ein recht günſtiger, ſodaß auf Ausverkauf der bis zum Ziehungstage gerechnet-werden kann, was auch im Inte der guten Sache ſehr zu wünſchen wäre. Zunächſt ſind die f liebten Looſe à Mk. 1, 14 Looſe Mk. 10, noch bei allen Looſe⸗Ver⸗ kaufsſtellen, ſowie bei der Generalagentur Peter Rixius in Ludwigs⸗ haben a. Rh. zu haben. t wird, findek UMnid Libf Sport. * Ein internationales Preiswettkegeln nimmt nächſten Sonntag in Baſel ſeinen Anfang und dauert bis zum 23. Junf. Insgeſammt ſind 17,000 Fres. an Preiſen ausgeſetzt; der erſte Preis beträgt 3000 Fres. Feſtplatz iſt die Rennbahn Landhof. * Ruderwettkampf Frankfurt—Paris. Von dem Vertreter der Pariſer Rudervereine iſt die Nachricht an den Vorſitzenden des Frank⸗ fürter Regattavereins gelangt, daß dieſe den Wunſch hegen, mit den Rudervereinen von Frankfurt in einem alljährlich abwechſelnd in Frankfurt und Paris ſtattfindenden Wettrudern im Achter ihre Kräfke zu meſſen. Beſonders betont wurde hierbei, daß nicht nur das Beſtreben, dem Ruderſport hierdurch einen Anſporn zu geben, ſon⸗ dern vor Allem die Feſtigung guter und freundſchaftlicher Bezieh⸗ ungen zwiſchen den Ruderern beider Länder ausſchlaggebend für den Vorſchlag geweſen ſei. Nachdem die erſten Verhandlungen zu einem günſtigen Ergebniß geführt haben, konnte in einer Beſprechung von Vertrauensmännern der Frankfurter Rudervereine das grundſätzliche Einverſtändniß derſelben feſtgeſtellt und als deren Ergebniß nach Paris die Mittheilung gemacht werden, daß eine aus den Ruderern der Frankfurter Vereine beſtehende Achter⸗Mannſchaft bereit ſei, den Wettkampf mit einer in gleicher Weiſe zuſammengeſetzten Pariſer Mannſchaft aufzunehmen. . Pferdeſport. Karl Martell, der vielverſprechende junge Steepler des Rittmeiſters von Eynard, iſt mit Engagements in den Beſitz des Leutnants Riedinger(1. Bayr. Chev.⸗Regt.) übergegangen. Karl Martell wird für feinen neuen Beſitzer bereits am Sonntag im Preis von Großenhain zu Dresden zum erſten Male laufen.— Ritk. meiſter von Ehnard, der wieder vollſtändig hergeſtellt iſt, wird guf Emigrant die Hoppegartener Armee beſtreiten. Nahezu 600 Pferde werden in dieſem Jahr in Hoppegarten trainirt. Dieſe Ziffer be⸗ weiſt am beſten den großen Aufſchwung, den der Pferdeſport in den letzten Jahren in Deutſchland genommen hat. Berliner Theaterbrief. Von unſerem)(⸗Korreſpondenten wird uns unterm 6, Juni geſchrieben: Es war einmal an einem ſchönen Sommerſonntag vor ſechs oder ſieben Jahren. Da ſaß um die Mittagsſtunde eine kleine Gemeinde im Centraltheater(oder war's das Haus Adolf Ernſt'?) und litt ſchwere Nokh. Man gab eine gauz unmögliche Komödie und man gab ſie mit durchaus unzureichenden Kräften. Trotzdem erhob ſich nach jedem Aktſchluß ein geradezu leidenſchaftliches Beifallstoben und ſelbſt die Niezufriedenen, die Ziſcher und die Spezialiſten auf dem„eigens dazu mitgebrachten Hausſchlüſſel“ rührten emſig die Hände. Die Veranſtalter dieſer Vorſtellung— es war natürlich auch ein„litterariſcher“ Verein— hatten nämlich neben ihrem ſelbſt⸗ berſtändlich ungemein künſtleriſchen Programm auch noch einen be⸗ ſonderen Tric. Sie wollten nicht nur die Literatur bereichern und fördern; Werken an die Oeffentlichkeit helfen, die der„Spekulations⸗ geiſt der modernen Bühnenleiter“ von der Aufführung ausſchloß, und wie all die ſchönen Redensarten ſonſt lauten; nein— auch die Neu⸗ gier gedachten ſie zu reizen. Die Stücke, die der Verein aufführte, erſchienen durchweg anonhm; erſt nach dem letzten Vorhangfallen durften ſich die Autoren präſentiren. Die Nichterfolgreichen ſollten ungenannt bleiben. Natürlich waren ſie für den einen Mittag dann alle erfolgreich. Schon aus glatter Bosheit klatſchte man ſie heraus; man wollte doch wenigſtens wiſſen, an wem man ſich für den ver⸗ pfuſchten Morgen zu rächen habe. An jenem Sommerſonntag ſprach die Dame, der ich damals mein zweites Billet zu geben pflegte: „Wiſſen Sie, ich glaube, das Stück iſt von Kettler.“ In mir empörte ſich Alles vor gekränkter Freundesliebe.„Nein, mein gnädiges Fräulein,“ erklärte ich mit feierlichem Ernſt und ſchier feindſeliger Beſtimmtheit,„mein Freund Paul Kettler ſchreibt nicht ſo nieder⸗ trächtige Sachen.“ Dann nahm ich das Opernglas unter den Arat, den Theaterzettel zwiſchen die Zähne und klatſchte wie ein Beſeſſener. Andere thaten desgleichen; als aber ſchließlich die Gardine in die Höhe ging und der Vielbegehrte ſich ſchüchtern vor die Rampe ſchob— wer war's? Wer neigte ſein röthlich blondes Haupt, daß man die „ſchadhaften Stellen“ um den Scheitel herum bis in die letzte Par⸗ kettreihe erglänzen ſah? Paul Kettler, Pillkalles großer Sohnn So iſt mein Freund Kettler zu dem einzigen Theatererfolg ſeines Lebens gekommen ler hat ſeither nie wieder ein Stück geſchrieben) und genau auf dem nämlichen Wege hat in dieſen Tagen ein ähnlicher ankamen, um die kramke Frau ins Hoſpital zu ſchaffen, wehrte ſich die letztere ganz energiſch und wollte durchaus in's Kloſter zurückge⸗ bracht werden, aus welchem ſie entflohen ſei; ſte habe ſich mittels eines Stricks von der Kloſtermauer herabgelaſſen, der Strick ſei aber plötzlich entzwei geriſſen, und ſie ſei abgeſtürzt. Ueber die Urſa des Fluchtverſuchs wollte ſie ſich nicht äußern; ſie ſagte nur, daß ſie Louffe Laſttte heiße und 39 Jahre alt ſei. Den beiden Beamten blieb unter ſolchen Umſtänden nichts anderes übrig, als an der Kloſter⸗ thür zu läuten und der aus dem Schlaf geweckten Oberin die entflohene Schweſter zu übergeben; die Verletzungen, die ſie ſich bei dem Sturz in die Tiefe zugezogen hat, ſind nicht ſehr ſchwer. Ueber den Vorfall hat die Behörde eine Unterſuchung eingeleitet; inzwiſchen hat aber die Obevin des Kloſters einem Journaliſten gegenüber Erklärungen ab⸗ gegeben, die die Flucht der Nonne in einem ganz anderen Lichte er⸗ ſcheinen laſſen, als es zuerſt der Fall war. Schweſter Louiſe ſoll eine gutmüthige, ſanfte Perſon ſein, aber ihr Gehirn iſt nicht ganz in Ord⸗ nung; ſie hat wiederholt unbeſtreitbare Beweiſe von Geiſtesſtörung gegeben und wäre längſt in ein Irrenhaus gebracht worden, wenn ſie nicht eine ganz harmloſe Kranke wäre, die man im Kloſter liebgewon⸗ nen hat. Da ihr der Orden, dem ſie angehört, nicht fromm und be⸗ ſchaulich genug lebt, wollte ſie Trappiſtin werden; man ließ ſie ruhig gehen, aber die Trappiſtinnen haben ſie twieder zurückgeſchickt. Jetzt wollte ſie nach Rom pilgern, um dem Papſt mitzutheilen, daß ſie Ein⸗ ſiedlerin werden wolle. Das war eine fixe Idee bei ihr, und deshalb unternahm ſie den mißlungenen Fluchtverſuch. Die Oberin ſagte zu⸗ letzt:„Wir halten keine Nonne gegen ihren Willen bei uns zurück. Wir leben nicht in ſtreng klöſterlicher Abgeſchiedenbeit, und die Schwe⸗ ſtern dürfen oft ausgehen; es braucht alſo keine über die Mauer zu klettern, wenn ſie entfliehen will.“ enee. J. Generatl Tugciger. Verein Preſſe und Publikum zu beſchäftigen gewußt. Das war die „Deutſche Genoſſenſchaftsbühne“, die ſchon um Weihnachten ihre erften, leineswegs beſcheidenen Reklamenotizen verſandte; die eifrig Mitglieder warb und ſolche, die nicht alle werden, auch fand und auf den Tag nach Pfingſien mit ihrer erſten Darbietung vor die Oeffent⸗ lichkeit trat. Was ſie in ihren programmatiſchen Erklärungen ver⸗ ſprach, weiß ich nicht mehr. Nur ſobiel erinnere ich mich noch, daß ſie ſelbſtverſtändlich auch furchtbar literariſch ſein wollte; noch unbe⸗ kannte, nach Licht und Luft ringende Poeten fördern und ihre Namen auch erſt nennen, wenn der Erfolg verbürgt war. Aber das abend⸗ liche Publikum iſt nicht ſo gutmüthig wie das eines angebrochenen Sonntag Morgens. Den erſten Abend, wo eine von einem blutigen Dilettanten dramatiſirte Novelle Wolzogens und eine Komödie von Rovetta zur Aufführung kamen, ließ man ſich noch gefallen. Am zweiten wurde man ſchon weſentlich ungemüthlicher; am dritten aber ging man energiſch vor. Da brachte man nicht mehr den Galgen⸗ humor auf, halb ärgerlich, halb beluſtigt zu klatſchen, bis der ſchänd⸗ liche Verüber ſich zeigte. Da ſchlug die Entrüſtung die Neugier todt und unter Gelächter, Pfeifen und Ziſchen nahm das unglückſelige Komödienſpiel und mit ihm das kurze Daſein der„Deutſchen Ge⸗ noſſenſchaftsbühne“ ein Ende. Erfreulicheres boten ein paar andere Premierenabende. In „Theater des Weſtens“ begann eine Sommertruppe ihre„Arbeik“ mit Mannſtädt's einſt viel gegebenen Poſſe:„Die ſchöne Ungarin“, im„Königl. Schauſpielhaus“ amüſirte man ſich am Sonnabend köſt⸗ lich bei einem tollen Verwechslungsſchwank von Wolters und Königs⸗ brun⸗Schaup„Der Hochzeitstag“ und einem nicht übel gemachten, wenn auch keineswegs originellen Einakter von Julius Keller und am Dienſtag gab's auch bei Paul Lindau im„Verliner Theater“ eine Art Premisre. Eine richtige Sommerpremidre: drei Stückchen zu einem Bouquet vereint, den denen das jüngſte nun auch ſchon ſeine zwanzig Jahre zählt. Eine in Stoff und Behandlungsweiſe ein wenig an den Hanswurſt gemahnende Poſſe, die Heinrich Laube einſt nach einem franzöſiſchen Vorbild ſchrieb; ein trotz der leiſen Staub⸗ ſchicht ungemein graziöſes, entzückend geplaudertes Luſtſpiel von Henri Murger und ein fröhlicher Einakter vom Hausherrn ſelbſt, der vor zwei Jahrzehnten mit vollem Erfolg geſpielt ſein ſoll. Aber der Mann, der dieſen ehrwürdigen Strauß wand, hat Geſchmack, eins ſtimmte zum andern und Darſtellung und Inſcenirung wurden treff⸗ lich dem Stil der Zeiten gerecht. Da ward man dankbaren Herzens und rief und rief, bis Paul Lindau erſchien und ein wenig gerührt, ein wenig ſpöttiſch lächelnd nach ſeiner Weiſe ſich verneigte. Paul Lindau iſt beliebt geworden in den letzten Jahren; viel beliebter, als er je in dem Berlin der 70er und 8ber Jahre war. Der Mann, der ſchlecht und recht und nicht ohne ſichtliche Beſcheidenheit als Theater⸗ 7N leiter ſeine Pflicht thut, hat keine Feinde mehnr 1 1 + 5 Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Die Finanzen der Bayreuther Feſtſpiele. Frau Coſima Wagner gibt in einem Rundſchreiben an die Mitglieder des deutſchen Reichs⸗ tages intereſſante Aufſchlüſſe, die die darüber im Schwunge befind⸗ liche Legendenbildung zu zerſtören geeignet ſind:„Der Abgeordnere Eugen Richter hat von 900,000 Mark geſprochen, die dem Meiſter für den Bau ſeines Theaters in Bayreuth zur Verfügung geſtellt worden ſeien. Dem iſt nicht ſo. Tauſend Patrone wurden in Deutſchland geſucht, welche die für nöthig erachtete Summe auf⸗ brächten und die 1876er Feſtſpiele in Bahreuth unentgeltlich ermög⸗ lichten. Dieſe Anzahl fand ſich nicht. Die Patronatsſcheine mußten in einzelne Theile zerlegt und ſchließlich ſelbſt einzelne Plätze aus⸗ gegeben werden. Anderſeits bekrugen die Koſten der Unternehmung, obgleich viele Künſtler damals großherzig auf jede Entſchädigung verzichteten, 380,000 Mark mehr als die erwartete Patronatsſumme von 900,000 Mark. Da durch die Patrone und für einzelne Plätze nur 725,000 Mark einkamen, mußten 340,000 Mark vom Autor ſeloſt gedeckt werden durch Erträgniſſe von im Laufe mehrere Jahre ze⸗ gebenen Konzerten und durch andere Opfer. Der Reſt des Fehl⸗ beirags wurde von einer Verwaltung zu decken übernommen und ihr gegenüber durch Verzicht auf Tantiemen unſererſeits getilgt. Der Vorſchuß, welchen König Ludwig II. die Gnade hatte, dem Unter⸗ nehmen als Betriebsfonds für den Bau unſeres Theaters zu ge⸗ währen, wird allmählich von uns zurückerſtattet. Der Abgeordnete Eugen Richter iſt, wie geſagt, im Recht, wenn er anführt, daß der urſprüngliche Gedanke geweſen ſei, die Feſtſpiele unentgeltlich zu geben. Er irrt aber, indem er ſagt, daß jetzt nur ein ziemlich exklu⸗ ſiver Theil der Geſellſchaft ſie beſuche.“ Die Franzoſen für Bayreuth. In Paris hat ſich ein Komilee aus den Damen der höchſten Ariſtokratie gebildet, das am 11. Juni bei der Gräfin de Bearn ein Wagner⸗Konzert unter der Leitung Widors beranſtaltet. Das Billet dazu koſtet 30 Franken. Der Er⸗ trag iſt dazu beſtimmt, junge franzöſiſche Künſller zu den Bayreuther Feſtſpielen zu ſenden. Dreizehn Damen der diplomatiſchen und art⸗ ſtokratiſchen Geſellſchaft patroniſiren die Veranſtaltung, darunter Fürſtin Radolin, Gemahlin des deutſchen Botſchafters, Gräfin Wolkenſtein, Gemahlin des öſterreichiſchen Botſchafters, ferner die Gräfinnen Greffulhe, Harcour, Pourtalôs und die Fürſtinnen Pelig⸗ nac und Wagram. Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Freitag, 7. Juni, Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um ½4 Uhr die Sitzung. Anwefend ſind 89 Mitglieder des Kollegiums. Vor Eintritt in die Tagesordnung theilt Oberbürgermeiſter Beck die erfreuliche Nachricht mit, daß die bekannte Mannheimer Familie Aberle⸗Herſchel, welche unſerer Stadt ſchon mehr⸗ fache hochherzige Stiftungen gemacht hat, wieder eine neue fürſtliche Schenkung zugewieſen hat, und zwar iſt es diesmal die leider zu früh verſtorbene Frau Wwe. Henriette Aberle, welcher das neue Legat zu verdanken iſt. Die Verblichene hat teſtamentariſch 200,000 Mark der Stadt zugewieſen als Fonds für ein in Mannheim zu er⸗ richtendes Muſeum. Ferner hat die Verſtorbene der Stadt ihre reich⸗ haltige Sammlung von koſtbaren Gemälden und Marmorfiguren für das neue Muſeum zugewieſen. Oberbürgermeiſter Beck richtet bei dieſem Anlaſſe den Appell an die reiche Bürgerſchaft Mannheims, dem Beiſpiel der Verſtorbenen nachzufolgen, getreu der Deviſe„Gehe hin und thue desgleichen.“ Auf Erſuchen des Vorſitzenden erhebt ſich die Verſammlung zum Zeichen des Dankes gegenüber der hochherzigen Stifterin von ihren Sitzen. Oberbürgermeiſter Beck theilt noch mit, daß er ſich geeignete Vorſchläge zur Ehrung der Verſtorbenen vor⸗ behalte. Sth.⸗V. Fulda ſchließt ſich den Dankesausführungen des Vor⸗ redners an. Die Verſtorbene habe ihm nahegeſtanden, indem ſie eine langjährige Freundin ſeiner Schweſter geweſen iſt. Hiermit wird in die Tagesordnung eingetreten. Neuherſtellung der Fahrbahm der Jungbuſchſtraße von der Breiten Straße bis zur Hafenſtraße betr. Der Antrag des Stadtraths lautet:„Verehrlicher Bürgeraus⸗ ſchuß wolle der beſchloſſenen Neuherſtellung der Fahrbahn der Jung⸗ buſchſtraße von der Breiten Straße bis zur Hafenſtraße in Schlacken⸗ ſteinen zuſtimmen und zur Beſtreitung des Koſtenaufwandes hiefür mit einer Verwendungsfriſt von fünf Jahren aus Anlehensmitteln die Summe von 151,500 Mark bewilligen.“ Stb.⸗V. Fulda empfiehlt die Annahme der Vorlage. Stb. Süßkind erſucht um Errichtung eines fliegenden Be⸗ dürfnißhäuschens am Ende der Waldhofſtraße und um die Einrich⸗ tunng von Erholungspauſen für die Straßenbahnbeamten. Weiter in eingehender Weiſe und ſpricht ſich entſchieden gegen eine etwaige nach die Straßenbahnangeſtellten ihre Bezüge aus den freien Hilfs⸗ kaſſen und Bruderſchaften an die Stadtkaſſe abzuliefern haben. Bürgermeiſter Ritter ſagt Prüfung der Angelegenheit zu, Die übrige Debat weſentlich und die Vorlage wird ein⸗ ſtimmig angenommen. Die Erſtellung einer Gleiſe⸗Schleifen⸗Llulage vor dem Bahnhoſplatz. Der Autrag des Stadtraths, der Bürgerausſchuß wolle zur Er⸗ ſtellung einer Gleiſe⸗Schleifen⸗Anlage vor dem Bahnhofplatz mit einem aus Anleheusmitteln innerhalb einer Verwendungsfriſt von 5 Jahren zu beſtreitenden Koſtenaufwand von 22,000 Mark ſeine Zuſtimmung ertheilen, wird nach Empfehlung durch Stv.⸗V. Fulda debattenlos angenommen. Die Erhebung von Kagalgebühren. Stv.⸗V. Har der führt aus, ſeit Jahren hat den Bürgeraus⸗ ſchuß keine ſo wichtige Vorlage beſchäftigt, wie die vorliegende es iſt. Es ſei deshalb auch der Sto.⸗V. zu keinem einmüthigen Votum ge⸗ kommen. Es haben ſchon früher in Mannbeim Kanalgebüßhren be⸗ ſtanden, ſind aber vor zirka 20 Jahren auf Andrängen der Haus⸗ beſitzer beſeitigt worden.« Bei Würdigung der Vorlage wurde ange⸗ führt, daß heute ein Beſchluß gefaßt wird, mit dem die ſeinerzeitige Vertretung der Bürgerſchaft, wenn die Kanalſteuer in Kraft tritt, pielleicht nicht mehr einverſtanden iſt, weiter wird geltend gemacht, daß eine neue Belaſtung der Hausbeſitzer eintritt, daß ferner eine Be⸗ ſchränkung der Bauthätigkeit fürchten ſteht, und daß die Berech⸗ nung der Kanalgebühren keine richtige iſt.« Endlich wird angeführt, Saß das vorliegende Material nicht genügend ſei und daß auch die Stadtverordneten nicht ausreichend Zeit gehabt haben, die Materie zu ſtudiren. Für die Vorlage werde angeführt als wichligſter Geſichts⸗ punkt, daß bei der Ausgabe von 7 Mill. eine neue Einnahme geſchaffen werden müſſe. Gegen die Verſchiebung der Angelegenheit wurde ange⸗ führt, daß die Stadt die Sache immer als dringlich bezeichnet habe. Wenn nun die Angelegenheit hinausgeſchoben werde, ſo könne es viel⸗ leicht eintreten, daß ſeitens des Reichs neue Erſchwerungen gegen die Einleitung der Fäkalien geſchaffen werden. Eine wichtige Frage ſei es, ob die neuen Laſten, die dem Hausbeſitzer zugemuthet werden, in richtigem Verhältniß ſtehen zu den Annehmlichkeiten, welche für ſie die Fäkalienabfuhr in den Rhein bringk. Die Beantwortung dieſer Frage ſei eine Gefühls⸗ und Geſchmacksſache. Die Exemplifizirung auch auf andere Städte hält Redner nicht für angemeſſen, zumal vie Steuerveranlagung in den einzelnen Städten verſchieden ſei.»Ob es den Hausbeſitzern immer möglich iſt, die Gebühren auf die Miether ab⸗ zuwälzen, müſſe dahingeſtellt bleiben.“ Der Stadtrath wolle allerdings den Hausbeſizern entgegenkommen, indem er beabſichtigt, die Gebühren bis zu einem gewiſſen Betrag bei den Miethern zu erheben. Man ſage nun, daß die Erhebung von Kanalgebühren den Waſſerverbrauch einſchränke. Er glaube dies zwar nicht, jedoch würde es kein Unglück ſein, wenn eine ſolche Minderung des Waſſerverbrauchs ſtattfände, nachdem die Herſtellung des zweiten Waſſerwerks im Haardtwalde doch längere Zeit dauern wird. Der St.⸗V. ſtehe auf dem Standpunkt des von den Nationalliberalen, dem Zemtrum und den Sozialdemo⸗ kraten gemachten Kompromißvorſchlages. Seine(Redner) Fraktion— die freiſinnige Volkspartei—, ſtehe in ihrer Mehrheit auf einem prin⸗ zipiell ablehnenden Standpunkt. Oberbürgermeiſter Beck theilt mit, daß folgende Anträge ein⸗ gelaufen ſind: 1) von den Demokraten und Freiſinnigen der Antrag, die Angelegenheit einer gemiſchten Kommiſſion zu überweiſen, welche innerhalb 4 Monaten beſtimmte Anträge ſtellen ſoll; 2) von den Nationalliberalen, dem Zentrum und den Sozialdemokraten der An⸗ trag, für die Schmutzwäſſer 5 Pfg., aber für die Fäkalien 10 Pfg. pro Kubikmeter zu erheben. Ferner ſoll der tarifes feſtgeſetzte Nutzungswerth von ½ Proz. auf ½ Prog. er⸗ mäßigt werden. Endlich wird vorgeſchlagen, mit der Erhebung der Gebühren nicht erſt in drei Jahren, ſondern ſchon in zwei Jahren zu beginnen. Str. Ernſt Baſſermaun empfiehlt den Kompromißantrag te iſt u 8 3 8 in§ 3 des Gebühren⸗ Verſchiebung der Herſtellung der Fäkalienabfuhr aus. Wir werden die Darlegungen des Herrn Baſſermann in der morgigen Nummer ausführlich bringen. Skr. Vogel ſpricht ſich gegen die Vorlage aus. Es ſei ihm neu, was Herr Harder geſagt hat, daß die Gebühren in den Aus⸗ führungsbeſtimmungen auf die Miether abgewälzt werden ſollen. Dem Stadtrath ſei von einer ſolchen Abſicht offiziell nichts bekannt. Es ſei den Verkretern der Vororte geſagk worden, wenn ſie gegen die Vorlage ſtimmen, dann müßten die Vororte, welche keine Fäkalien⸗ abfuhr erhalten, die Fäkalienabfuhr der inneren Stadt mit bezahlen. Dieſe Annahme ſei unzutreffend. Sehr undemokratiſch ſei es, wenn von der Stadtverwaltung gedroht werde, die Vorlage wegen Her⸗ ſtellung der Fäkalieneinleitung zurückzuziehen, wenn die Kanal⸗ gebühren heute nicht genehmigt werden. Das ſei die Peitſche, mit welcher man das Roß durch den Reif zwingt.(Oberbürgermeiſter Beck: Wo?) Im Stadtrath, bei der erſten Berathung der Vorlage. Redner verurtheilt es ſodann, daß zu der vertraulichen Vorbeſprech⸗ ung am Samſtag die Oppoſition nicht mit eingeladen worden iſt. Er (Redner) habe urſprünglich caf der Liſte der Einzuladenden ge⸗ ſtanden, ſei aber wieder geſtrichen worden.(Heiterkeit.) Mit dem⸗ ſelben Rechte, mit welchem man heute die Kanalgebühren beſchließen wolle, müſſe man auch Gebühren erheben für das Paſſtren der Neckar⸗ brücke, man müſſe ferner wieder auf den alterthümlichen Zuſtand der Erhebung von Pflaſtergeld zurückgreifen. ⸗Auch ſei dann die Ein⸗ führung einer Billetſteuer im Hofthehater am Platze.(Zuruf: Machen Sie doch Vorſchläge!) Die Vorſchläge müſſen dieſenigen Herren machen, welche für derartige Gebühren zu haben ſind. Wir ſind Gegner ſolcher Gebühren.⸗An der Einlettung der Fäkalien haben zwar auch die Hausbeſitzer einiges Intereſſe, aber das größte In⸗ tereſſe hat die Allgemeinheit und deshalb hat dieſe Allgemeinheit auch die Koſten zu tragen.⸗ 1 Aus dem Großherzogthum. *Heidelberg, 6. Juni. Der verſtorbene Hausmeiſter der Ang⸗ tomie, Herr Dietz, hatte unter Stiftung einer kleinen Summe letz!⸗ willig angeordnet, daß die Leidtragenden an ſeinem Grabe nicht weinen dürfen und ſich nach der Beerdigung einige vergnügte Stunden machen möchten. So iſt es auch gehalten worden. Der Hundert⸗ zehner⸗Verein und der Krieger⸗Verein, ſowie die Liederhalle, deren Mitglied der Verſtorbene war, begleiteten ſeine Leiche— die beiden letztern mit ihren Fahnen— zum Grabe. Dort wurden dem alten Feldſoldaten zu Ehren die üblichen Salben abgegeben. Hierauf zog das Leichengefolge mit Muſik in die Reſtauration Lah, wo ein kleines Gartenkonzert gemacht wurde. Auch weiter in der inneren Stadt ließ ſich dieſer ſeltſame Zug von Leidtragenden ſpäter noch bemerken. In einer Wirihſchaft in der unteren Straße wurde bei einigen Faß Bier die eigenartige Beerdigungsfeter zu Ende geführt. Altlußheim, 5. Junf. Noch friſch iſt das Andenken an den ſchweren Unglücksfall, den eine Anzahl junger, ſchaffensfroher und hoffnungsreicher Männer am Morgen des 22. April durch Ertrinken im Rhein bei Mannheim erlitten, noch friſch aber ſind auch die Wun⸗ den, die dieſes ſchwere Geſchick den Augehörigen derſelben geſchlagen. Wenn allſeitige Antheilnahme am ehrenvollen Begräbniſſe, inniges Mitgefühl und troſtreicher Zuſpruch geeignet ſind, das Schmerzgefühl der Trauernden etwas zu mildern, ſo kann man wohl ſagen, daß dieſe Mittel hier reichlich zur Anſwendung kamen. Den ſchönſten Beweis herslichſter Theilnahme aber durften die Wittwen ber beiden hieſigen Verunglückten von höchſter Stelle des Laudes erfahren, indem geſtern jede derſelben im Auftrage des fürſtlichen Paares ein Geſchenk von 100 M. erhielt, welche hochharzige Gabe den Bedürftigen durch die berlangt Redner die Aufhebung der Verordnung vom 10. Mat, wo⸗ — D Setck. Jandesbäterlicher Fürſorge, wie unſere theuere Regentenfamilie Herz, Sinn und offene Hand für jede Noth ihrer Landeskinder hat und dies auch jederzeit bethätigt und ſolche Handlungen ſind auch g Band der treuen Liebe zwiſchen Fürſt und Volk immer knüpfen. Karlsruhe, 6. Juni. Geſtern früh wurde der 59 Jahre alte Zugmeiſter Herm. Hauck, als er am Hauptbahnhofe hier das Geleiſe überſchreiten wollte, von der Lokomotive eines einfahren⸗ den Zuges erfaßt und zu Boden geſchleudert, ſo daß er, bis der Zug zum Stehen gebracht werden konnte, unter der Lokomotive lag. Der auf dieſe Weiſe Verunglückte hat einen Bein⸗ und einen Armbruch, eine Verletzung am Kopf und 8 Rippenbrüche erlitten; er iſt um 1 Uhr Mittags im ſtädt. Krankenhaus, wohin er gebracht wurde, geſtorben. * Walldürn, 6. Juni. Ein ſchweres Gewitter ging am 3. Junf über die Bezirke Buchen und Walldürn nieder. Ein Blitz⸗ ſtrahl fuhr in das Haus des Kaufmanns Johann Müller in Hainſtadt, ohne zu zünden. Der Sturm hob biele Ziegel von den Dächern. Das Waſſer drang bei vielen Häuſern durch die Speicherböden in die Zimmer ein, in der Kirche ſtrömte es an mehreren Stellen durch die Decke hernieder. Ob die herrlichen Deckengemälde Schaden gelitten haben, läßt ſich heute noch nicht beſtimmen. Auf dem nördlichen Theile der Gemarkung Hain⸗ ſtadt hat es derartig ſtark gehagelt, daß das Korn vollſtändig vernichtet iſt. Auf dem Schlempershof bei Höpfingen tödtete der Blitz 3 Stück Vieh. Das übrige Vieh, auch Pferde, wurden be⸗ täubt zu Boden geſchlagen. In Gummershof bei Ripphberg wurden vom Blitz 1 Kuh und 2 Rinder erſchlagen. Waldshut, 5. Juni. Geſtern ſchlug der Blitz in das Wohn⸗ haus des Landwirths Joſeph Schmidt in Görwihl und zündete. Das Feuer dehnte ſich auch auf das unter dem gleichen Dache befindliche Wohnhaus mit Stallung und Scheune von Joſeph Rüd aus und griff ſo raſch um ſich, daß beide Häuſer in ca. 2½ Stunden bis auf den Grund abbrannten. Pfalz, Heſſen und Amgebung⸗ »Aſchaffenburg, 4. Juni. Zu der ſchon telegraphiſch gemeldeten Ermordung der Forſtaſſeſſorswittwe Heßler wird noch geſchrieben: Heute Vormittag bettelte ein Handwerksburſche die Würzburgerſtraße hier ab. Im Anweſen Nr. 12 ſchellte er auch au der Wohnung der Forſtaſſeſſorswittwe Frau Thereſig Heßler. Die Dame machte ſelbſt die Thüre auf, übergab dem Bettelnden ein Almoſen und wollte ſodann die Thüre wieder abſperren. Der Handwerksburſche begab ſich jedoch ein Stück in den Gang und verſetzte der Nichtsahnenden einen Stich mit einem Dolche. Der Stich ging direkt in's Herz, die Verletzte konnte nur noch um Hilfe rufen, worauf ſie verſchied. Der Mörder verließ ſofort das Haus und begab ſich auf die Wülrzburger⸗ ſtraße, hier wurde er noch mit dem Dolch in der Hand geſehen, kroch über Gartenzäune und kleinere Hintergebäude hinweg und ging über die Miltenberger Bahn durch die Kornäcker. Die Polizei ſetzte die Verfolgung zu Fuß und zu glad nach verſchiedenen Richtungen fort. Nach faſt dreiſtündigem Suchen fand man die Spur des Mörders im Gaflbacher Walde. Mit Beihilfe einiger Gailbacher Bauern wurde die Hecke durchſtreift, wobei der Mörder entdeckt wurde; er ſprang nun, den Dolch in der Hand haltend, den dortigen Berg hinauf, hinter ihm die Verfolger. Erſchöpft fiel er plötzlich zuſammen, und konnte nun feſtgenommen werden. Der Mörder heißt Andreas Noſpeck und iſt ein lediger Arbeiter aus Poſen. Auf dem rechten Arm hat der Mörder das ſogenannte Anarchiſtentwahrzeichen eintätowirt; er be⸗ zeichnet ſich auch ſelbſt als Anarchiſt. Zur Sache vernommen, foll der Mörder Alles eingeſtanden und zugegeben haben, daß er den Wohnung ſtehlen zu aner, das feſter 3a Mord nur deßwegen verübte, um ſodann in der können. ———— Neueſte Rachricten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Stuttgart, 7. Juni. Der Landtag iſt heute Nachmittag wieder zuſammengetreten. Die Genehmigung der durch das preußſſche Kriegsminiſterium beantragten ſtrafrecht⸗ lichen Verfolgung des demokratiſchen Abgeordneten Schmiot, Redakteurs des„Beobachters“, wegen Beleidigung deutſcher China⸗Truppen durch die Preſſe, wurde dem Gebrauch gemäß nicht ertheilt. Berlin, 7. Juni. Geh. Kommerzienrath Veit iſt geſtern Abend hier geſtorben. Veit war früher Mitinhaber der Firma Roß. Warſchauer u. Cie. und iſt ſeit dem 1. Januar 1901 aus derſelben ausgetreten. Berlin, 7. Juni. Der Dampfer„Wittekind“ mit dieuſt⸗ unbrauchbaren Mannſchaften des oſtaſiatiſchen Expe⸗ ditionskorps ſetzte am 6. Juni die Fahrt von Aden nach Bremer⸗ hafen fort. Berlin, 7. Juni. Die Germania meldet: Legakions⸗ rath Friedrich v. Kehler, langjähriges Mitglieb des Reichs⸗ und Landtags, iſt heute früh, 80 Jahre alt, geſtorben. Berlin, 7. Juni. Das Kaiſerpaar beſichtigte heute früh auf dem Bornſtedter Felde das Regiment der Gardes du Corps und das Leibgardehuſaren⸗Regiment. Der Kaiſer ritt an der Spitze des letzteren nach Potsdam und frühſtückte im Offtzierskaſino. Der Kaiſer gedenkt Nachmittags das Armee⸗ Jagdrennen in Hoppegarten zu beſuchen, beim Offtzierkorps des Regiments der Garde du Corps zu diniren und morgen ſich nach dem Kloſter Heiligengrab zu begeben. Lübeck, 7. Juni. Die Hauptverſam mlun g der deutſchen Kolonjalgefellſchaft wurve heute vom Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg eröffnet. Bele⸗ girte aus allen Theilen Deutſchlands ſowie aus dem Ausland erſchienen. *Madrid, 7. Junf.(FIrkft. Zig.) Geſtern fiel in Bar⸗ celona während der Fronleichnamsprozeſſion von einem Jenſter brennendes Papier herab. Das Publikum glaubte, es ſei eine Vombe. Es entſtand eine furchtbare Panäik, Hunderte wurden ves wundet, einige ſchwer. Madrid, 7. Juni. Der Miniſterrath iſt lebhaft einer Reform der Gemeindeverwaltung geſetze beſchäftigt, die wenig wichtigen Municipalitäten wer⸗ den aufgehoben. Es ſoll eine beſondere Verwaltungsreform für Großſtädte geſchaffen werden, wo ein Beamter eingeſetzt wird, ähnlich dem Seinepräfekten in Paris.(Das heißt, die Selbſt⸗ berwaltung ſoll eingeengt werden. D..) Mauuheimer Effektenbörſe vom 7. Junk.(Ofſtzieller Bericht) 5 Die heutige Börſe verlief in 51 80185 feſter Haltung. Abſchlüſſe fanden ſtatt in Pfälz. Bank Aktien zu 127.70% und in Brauetei Schwartz Aktien zu 117. Vegehrt waren Süddeutſche Bank Altien 109.50%(109.60.) Aktien des Vereins chem. Fabriken zu 188%, Mannheimer Aktienbrauerei(Mayerhof) Aktien zu 160 9%(161.25), Badiſche Schifffahrts⸗Afſecuranz Aktien zu 545 Mark(550.) und Gemeindeverwaltung übergeben wurde. Es zeigt dieſer rührende Akt Aktien der Altien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie zu 136 ddo, Sonſtige Notirungen: Anilin Aktien 393., Bad. Brauerei Akkien 189 B. 5 n 5 01 — —— S ͤ * N en 4. Seite: General⸗Anuzeiger. Amks⸗ und Kreis⸗ Auszug ans den bürgerlichen Stande Iladt Mai⸗ er 31. Emil Oeſtri 1. Joſef 31. Wilh Juni r Gliſab, Baller. i hilde Metzger. Koch u. Y Schloſſe er un Barb. Joſef Hofſtädter, hm. u. Lina! Mbert Breyer, Bäcter u. Anng Hag Frz. Gattung, Friſeur u. Eliſab. Gg. Laier, Mau Emilie Lehman Gg. Spatz, Techniker u. Kath. Weber. Schmitt, Eiſenbohrer u. Friederike Fleiſch cheif ele, Kaufm. u. Amalie Bül reher, Eleltrot üdler u. Auna Kolmer. Schloſſer u. Marie Kraft. Kaufmann u. Philippine Stopfer. * r u. Emilie ſſer u. Ke W 1195 e Naufm. U. de rl Rebel, Schloſſer u. Pauline Herterſch. Gg. Schild, Kaufm. u. Anna Mueller. i Getranze⸗ Karl Dreier, Tagl. m. Sofie Moſer geb. Schroff. Joſef Faulhaber, Nangirer in. Kath. Lang. Noſeß Göbes, Maurer in. Magd. Wagner geb. Wilh. Gutekunſt, Schloſſer im. Heiuricke Räpple. Herim, Hagner, Kübler mm. Anng Schmitt. illan Hartmann, Kaufm. m. Eliſab. Pfoh. ˖, Spengler mm. Marie Renner⸗ Sofie Noe. echau. m. Amanda Weber. 11 95 Kath, Henſel. Eva 5 Streibig⸗ laser in. Suſ. Ebinger. üſch, Dec.⸗Maler 15 Emma Keſc⸗ Bäcker m. Marie Magdal. Roth. chter, Bankaſſiſt. in. Auguſte Reuling⸗ J. Suſ. Weiß Holch. Haus Albert hlag, Spengler in. Eliſah. Fleig. 1. Farl Schwanz, Müller m. Marie Siebentrit. 1 Guſt. Stuber, Lagerhausarb. m. Luiſe Sämauum, Jakob Ipfer, Schuhm. m. Kath. Teller. 55 Lebop. damann, Kaufm. m. Clara Kahn. 05 Sehnt Baro, Wirth m. Marie 4. Auton Bartat Poſamentier m. Karol. Rotſ 1 Emii Dyk, Bäcker m. Agnes Nudolf. Johs. Höngcker, Gärtner m. Joſefine Throm geb. Werner. 4. Heinr. aft, Tagl. m. Pauline Ehrmann. 4. Ludw. Löſch, Kaufm. m. Emma Burkard. 4. Gg. Pieiſter, Rangirer in. Aung Baner. „Jakob Mook, Kaufm. m. Aung Hofmann. „Joh. Müller, Schneider m. Albeltiüg Helbling. 4, Joh. Schendel, Schuhm, m. Karol. Weippert⸗ 4. Narl Schneider, Fabrikarb. m. Luiſe Nenninger. . Ludwig Wolf, Tagl. m. Karol. Scheuermann. Otto Eßlinger, Räufm. m. Irma Rhonheimer. „ Gg. Hch. Grasmück, Reiſender m. Chriſtine Diehm. Mai. Geborene. 20. d. Naufm Herm. Math. Walter e. T. Roſa Karol. 28. d. Kohlenholr. Johs. Freyler e.— Marie Philippine. 29. d. Gläſer Phil. Johs. Sieber e. T. Toni. 50, 5. Betriebsauff. Frdr. Wilh. Burkhardt e T. Maria Martha. 20, d. Bahnarb. Spinvion Graihwohl e. T. Emma. 80. d. Mekallarb. Maxtin 9 e. S. Arthur Martin. 50, d. Rutſcher Frdr. Andr. Rößler e. T. 0 5 Roſa. 51. d. Hauptlehter Eruſt Friedr. 5 e. T. Gertrud Marie Julie. 80. d. Schloſſer 8 Ratz e. S. 1 u. e. S. Phil. Mih. d. Kohlenarb. Joh. uuchner 5 55 Kath. 30. d. Aufſeher Pet t e. T. Kath. 1. d. Wagenw. ⸗Geh. Joh. Ludw. Gaddum e. S. Wilh. Frdr. 81, d. 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