15 85 Telegramm⸗Adreſſe: ̃ „Journal Mannheien.⸗(Badiſche Volkszeitung.) In der Poſtliſte eingetragen unter 15 Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. der Stadt Maunnheim und Umgebung. kannheimer Journal. Verantwortlich für Politts Dr. Paul Harms, für den lokalen und prop, Theil; Eruſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Gberhard Buchner, für den Inſeratentheik Karl Apfel. Rotgtionsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen VBuch⸗ druckerei,(Erſte Naunheimer (Mannheimer Volksblatt.) 1 15 Telephon: Redaktion: Nr. 577.(III. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. 925 ee Ig. 85 8 5 225 Das„ nheimer 3 4 Inſerate 25„ Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. iſt Eigenthu 1 deh katholiſchen Zeile 60 1 ſpitals. e üene Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. eeee Nr. 270. Freitag, Ja4. Juni 1901.(Abendblatt.) Gfficiss! (Von unſerm Korreſpondenten.) )4( Berlin, 13. Juni. Am Tage des Zuſammentritts der Zollkonferenz erhielt ich von einem Blatt, das ſich gelegentlich meiner„geſchätzten Mit⸗ arbeiterſchaft“ erfreut, folgendes Telegramm:„Erbitten ſoforti⸗ gen Bericht über Abmachungen der Miniſterkonferenz“. Ich habe ein wenig gelächelt; dann habe ich das Formular zärtlich ge⸗ glättet und es ſogleich unter den Briefbeſchwerer geſchoben. Es war doch hübſch, mir derlei zuzutrauen; ja— wenn man's richtig erwog— es war geradezu ehrenvoll. Weithin war es ſchallend verkündet worden: die Verhandlungen würden ſekret ſein— ſo ſekret als nur irgend möglich. Meine Leute in der Ferne aber dachten: thut nichts; der wird's ſchon wiſſen! und erbaten ſich telegraphiſch ſofortigen Bericht. Man findet dieſe Art ehren⸗ vollen Vertrauens übrigens häufiger. Es gibt ſonſt ganz ver⸗ ſtändige Menſchen, die allen Ernſtes glauben: wer in Berlin wohne und ſich nebenher noch mit Politik beſchäftige, der fände bei einem Gang durch die Friedrichsſtraße die„Informationen“ wie man auf dem alten Prager Judenfriedhof die Gebetsſteinchen findet und wenn ſoſein Mann ſchmatzend im Bierhaus ſäße, dann eilten die Geheimräthe dienernd herbei, ihm die köſtlichſten Ge⸗ heimniſſe in's Ohr zu flüſtern. Es gibt ſogar„Collegen“, die auf dieſen frommen Glauben ihren Plan bauen. So habe ich einmal einen gekannt; den brauchte man nur anzuſehen, um zu wiſſen, daß er mit ſeiner ewig derangirten Kleidung, dem düſter ſchimmernden Hemdkragen und den nach Seife, geſchweige denn nach Scheere und Feile ſchreienden Fingernägeln einfach ſo un⸗ möglich war, daß nicht einmal ein expedirender Secretär ſich mit ihm zu Tiſche ſetzen würde. Aber wer ſo ſeine Artikel las, mußte ihn für einen ausnehmend mächtigen Mann halten, der mit allen Miniſtern längſt Duzkeilchen!) aß und deſſen ver⸗ nichtenden Zorn zu fürchten ſie allen Grund hatten. Er hat denn auch wiederholt Caprivi wie Hohenlohe in ſchärfſter Form ſeine Mißbilligung zu erkennen gegeben(daß er's nicht auch ſchon Bismarck gegenüber that, lag blos an dem rein zufälligen Umſtand, daß er zur Zeit des alten Curſus noch den weniger einflußreichen Beruf eines Weinreiſenden ausübte) und wenn ſeine Verleger ihn beſuchten, verfehlte er niemals, ſich mit dem drohenden Ruf„da muß ich doch gleich mal in der Wilhelmſtraße anklingeln“ zu erheben und in den geduldigen und verſchwiegenen Telephonkaſten einige Aeußerungen des Mißfallens über die „gegenwärtige Regierung“ hineinzuſprechen. Der Mann ſoll im Vollgenuß des ehrenvollen Vertrauens ſeiner Auftraggeber ge⸗ ſtorben ſein: haye pia anima! In Wirklichkeit ſind die Leute, die etwas wiſſen, erheblich dünner geſäet; ſie ſind ſogar recht ſelten und wenn man all den „zuverläſſigen Seiten“ und„beſten Quellen“, die in den Blättern ihr Weſen treiben, einmal prüfend nachginge— man könnte ſein blaues Wunder erleben. Zunächſt thut man gut, in dieſen Dingen auswärtige und innere Politik ſcharf zu trennen. Ueber aus⸗ wärtige Fragen raſche und— was ſchließlich doch auch weſentlich iſt— authentiſche Auskünfte zu erhalten, iſt nicht ſo ſchwer. Tag für Tag wird um die Mittagsſtunde in den Räumen des auswärtigen Amts Preßappell abgehalten und wer *) Oſtpreußiſcher Provinzialismus; Keilchen ſoviel wie Klöße. ſich dorthin bemüht und nicht gerade zu übel beleumundet iſt, hat eine Frage an das Schickſal— Pardon an den dienſtthuenden Geheimrath oder den ihn vertretenden Vicekonſul frei. Aber auch von dieſen beiden Herren und ihren liebenswürdigen Auskünften gilt das Wort:„Das Beſte, was Du weißt, darfſt Du den Buben doch nicht ſagen“. Und manchmal, nein in der Regel, wiſſen ſie auch gar nicht das Beſte und füttern ihre Clienten mit mageren, unbeträchtlichen Dementis. Nebenher gehen dann noch die Fälle, wo die Regierung aus beſonders bedeutſamem Anlaß an dies oder jenes auch im Ausland viel geleſene und beachtete Blatt eine direkte Mittheilung gelangen läßt, um auf das Ausland zu wirken. Aber das iſt doch verhältnißmäßig ſelten und die lang⸗ athmigen Salbadereien, die ein Preßbedienſteter des Aus⸗ wärtigen Amts jeden Samstag in der„Poſt“ abladet, gehören jedenfalls nicht hierher. Immerhin ſind die Beziehungen zwiſchen Regierung und Preſſe in auswärtigen Dingen noch überſichtlich und leidlich reinlich. Schlimmer ſteht es in Fragen der inneren Politik. Hier rivaliſtren nicht nur die einzelnen Organe, hier rivaliſiren auch die ſie beeinfluſſenden Reſſorts mit⸗ einander und da der Traum vom ewigen Frieden mit der viel⸗ berufenen Eintracht des preußiſchen Staatsminiſterii und der ihm affiliirten Reichsregierung das gemein hat, daß ſie beide erſt in einer ſchöneren Zukunft durch ein glücklicheres Geſchlecht Ver⸗ wirklichung finden werden, paſſirt es nicht unhäufig, daß dieſe Disharmonie auch öffentlich in Minen und Contreminen zum Ausdruck gelangt. Die„Staatsbürgerzeitung“ hat erſt dieſer Tage gar beweglich geklagt, wie Graf Bülow um die Jahreswende den Geheimrath Lauſer von der„Norddeutſchen Allg. Ztg.“ er⸗ ſucht habe, Noten des Herrn von Migquel nur zu veröffenklichen, wenn er, der Kanzler, ſie geſehen und approbirt habe. Das war ſehr verſtändig vom Grafen Bülow und das erſte Erforderniß eines zielbewußten Regiments. Viel genutzt hat es trotzdem nicht. Ehren Schweinburg hat ſeinen langjährigen Gönner überlebt und verſchleißt ſeine übelen Waſſerſüppeleien noch immer zu offiziöſen Geheimmittelpreiſen. Aber auch ſonſt leben und ſchreiben in Nord und Süd nach wie vor die alten Freunde, die ſich für offizibs ausgeben, wenn ſie auf der Straße einen Geheim⸗ rath grüßen, und für oberoffizibs, wenn ſie einen Calculator aus irgend einem Miniſterium zu einem Glaſe Dünnbier einladen. In dieſe Dinge ſollte Graf Bülow einmal Ordnung bringen und die publiziſtiſche Vertretung ſeiner Politik organi⸗ ſiren. Man muß wiſſen, wo und an welcher Stelle man die An⸗ ſchauungen der Regierung zu ſuchen und zu finden hat, damit man den Schächern und Feilſchern auf die Finger klopfen kann und die irreführende Geheimthuerei mit den„gut beglaubtigten Quellen“ und beſten Seiten“ aufhört. Keine Regierung kann einer Vertretung in der Preſſe entbehren; aber öffentlicht und vor aller Welt muß die geübt werden. Warum auch anders? Es iſt doch keine Schande, für die Regierung zu ſchreiben; vorausgeſetzt, daß ſie gut iſt und man ihre Maßnahmen billigt. In der neuen Aera hat ein Mann wie Max Duncker jahrelang an der Spitze des offiziöſen Preßweſens geſtanden. Und wenn man mich heute darum bäte, ich glaub— ich khät's auch..(Nach dem Telegramm unſeres)(⸗Korreſpondenten in der Mittags⸗ ausgabe iſt zur Ordnung des offiziöſen Preßweſens inzwiſchen ein Anlauf gemacht worden. Nur Berliner Korreſpon⸗ denz und Norddeutſche Allgemeine ſollen hinfort zu offizibſen Mittheilungen benutzt werden. Ob und wie die Neuerung ſich bewährt, bleibt abzuwarten. D..) Das Gewerbericht als Einigungsamt. eicht nur auf Seiten der rechtsſtehenden politiſchen Parteien, ſondern ſogar von dem ehemaligen Herausgeber der „Sozialen Praxis“, von Dr. Jaſtrow, ſind Bedenken über die neuen Vorſchriften über die Zuſammenſetzung der Einigungs⸗ ämter geäußert worden. Dieſen Befürchtungen tritt jetzt der Magiſtratsrath und Gewerberichter Dr. Schalhorn in der „Sozialen Praxis“ entgegen. Er muß zwar zugeben, daß die neue Faſſung des§8 63:„Das Gewerbegericht, welches als Einigungsamt thätig wird, beſteht neben dem Vorſitzenden aus Vertrauensmännern der Arbeitgeber und der Arbeiter in gleicher Zahl“ nicht ganz glücklich gewählt iſt und beſſer noch folgenden Zuſatz erhalten hätte:„welche aus dem Kreiſe der Gewerbe⸗ gerichtsbeiſitzer zu entnehmen ſind.“ Aber daß wegen dieſes Schönheitsmangels es wünſchenswerth ſei, die Novelle durch den Bundesrath abzuändern und als neue Regierungsvorlage dem Reichstage zugehen zu laſſen, kann Dr. Schalhorn auf Grund ſeiner Erfahrungen auf dem Berliner Gewerbegericht nicht zu⸗ geben. In Bezug auf die Benennung der Beiſitzer zum Einigungs⸗ amt iſt zwiſchen dem alten Geſetz und der alten Novpelle der Unterſchied der, daß erſteres dieſe Benennung dem Vorſitzenden übertrug, während die Nobpelle dagegen dies den betheiligten Arbeitgebern und Arbeitern überläßt. Aber dieſes Verfahren war bereits im alten Geſetz fakultativ durch Ortsſtatut zuläſſig; ein eigentliches Novum iſt alſo nicht eingeführt worden. In der Praxis haben ſich— wenigſtens beim Berliner Gewerbegericht — die Parteien nach vorgängiger Beſprechung mit dem Vor⸗ ſitzenden nicht ſolcha Beiſitzer gewählt, die ſich ſchon bei früheren Verhandlungen bewährt hatten, und Dr. Schalhorn iſt der An⸗ ſicht, daß ſich auch in Zukunft die Wahl auf Gewerbegerichts⸗ beiſitzer lenken wird, weil dieſe bereits erprobt und den Parkeien bekannt ſind. Der Wirkungskreis des Einigungsamts nach den Beſtimmungen der neuen Novelle iſt noch erweitert worden durch⸗ den„Beſprechungszwang“, der indeß kein Verhandlungszwang iſt; letzterer ſoll nicht eingeführt werden. Der Vernehmung zwang beſteht lediglich in der obligatoriſchen Pflicht, auf ladung des Vorſitzenden vor dieſem zu erſcheinen und ſich be⸗ nehmen zu laſſen oder einen qualifizirten Vertreter zu entſenden, Dieſer Beſprechungszwang dürfte die Möglichkeit einer Aus⸗ ſprache vor dem Einigungsamt und damit eine Verſtändigung weſentlich erleichtern. Deutſches Reich. * Dresden, 13. Juni.(Die Creditanſtaltt für Induſtrie und Handel) dürfte nunmehr in der Haupk⸗ ſache ihre Kriſis überſtanden haben, wenn auch dieſer Ausgang der Affaire nicht der eigenen Kraft der Bank, ſondern einzig un allein dem raſchen Eingreifen hieſiger und auswärtiger Bank inſtitute zu verdanken iſt. Des Publikums hat ſich, wie die Neueſt. Nachr. mittheilen, denn auch bereits eine bedeutend tuhigere Stimmung bemächtigt. Demgemäß wickelten ſich auch heute früh im Gegenſatz zu dem geſtrigen Tage die Geſchäfte in dem Bankhauſe, das wie bei gewöhnlichen Zeiten geöffnet war, ruhig und glatt ab. Der maſſenhafte Andrang des Publikums vor dem Bankgeſchäft hatte vollſtändig aufgehört, dagegen zeigte das Innere des Bank⸗Inſtituts ein um ſo regeres Leben un Treiben. Die Bankbeamten hatten natürlich auch alle Hände Geſangstheoretiker unter ſich. In ſeinem Schlußbericht über die 37. Tonkünſtlerverſammlung flicht der Berichterſtatter der„Köln. Ztg.“ folgende hübſche Epiſode ein, von der Fahrt nach Heidelberg: Im Coupé, einem badiſchen Salon⸗ coups III. Klaſſe, wie oft ſoll ichs denn ſagen!— entdeckte ich E. O. Nodnagel. Wie, Sie kennen Nodnagel nicht! Beſinnen Sie ſich doch. Er iſt ja der Erfinder der Tonſymbolie und hat das „tapfere Schneiderlein“, das ſieben auf einen Streich erſchlug, ver⸗ tonſymboliſirt, geſchickt und nicht ohne Geiſt, wovon wir uns in Köln ja überzeugen konnten. Haben Sie Lieder componirt, die nicht ohſſe Verdienſt ſind? Nodnagel ſingt ſie. Eine Oper, ein Orcheſterſtück? Nodnagel ſchreibt eine Broſchüre darüber. Die Propaganda iſt ſein Lebenselement. Daß dabei öfters Spähne fliegen, läßt ſich denken. Aus der Tieſe des Coupeés ließ ſich ein undefinirbares Stöhnen vernehmen. Auch neulich hatte ich es gehört und man hatte mir ge⸗ ſagt, ein berühmter Sänger treibe nach einer neuen Methode Kehlkopf⸗ gymnaſtik. Durch dieſe Gedankenverbindung gerieth ich auf Nod⸗ nagels Stimme, die ſich vom Bariton meines Wiſſens zu einem Tenor 8 aufgeſchwungen hatte. Auf Anrathen von Frau Niklas⸗Kemper, der geſchätzten Berliner Geſangslehrerin, ſo belehrte er mich, legte ich mich allerdings eine Zeit⸗ lang auf den Tenor, um nachher in richtiger Selbſterkenntniß einzu⸗ ſehen, daß mir ſdie Tenortrauben zo hoch hingen. Aber eines hat mir doch das Experiment der wackern Frau genützt, ich habe meine voix miste gefunden! 1 5 Voix miste, wiederholte ich mechaniſch und ſtarrte ihn mit den blöden Augen an, die ich nie verbergen kann, ſobald ein Sänger oder Geſanglehrer einen der wunderlichen Kunſtausdrücke ausſpricht, auf vie er ſeine Spezialmethode aufbaut und von denen jedes Jahr unge⸗ fäöhr ein halbes Dutzend auftauchen. Wieder durchzog den Raum ein, langgezogenes ſchmerzliches Stöhnen.„Sie meinen, miſchte ſich ein Herr ein, jedenfalls das Tenorfalſett. „Ich meine, was ich ſage, die Fois mixte, verbeſſerte etwas ſcharf Herr Nodnagel. „Kein Zweifel“, tönte es melodiſch, mit etwas amerkkaniſchem Accent aus einer andern Coupsecke hervor,„daß Sie das vierte Re⸗ giſter meinen, deſſen Entdeckung durch mich gleichſam das Abendroth des vorigen Jahrhunderts bildete und dem meine Schülerin, die be⸗ rühmte unvergleichliche 125 „Unſinn“, ließ ſich eine Stentorſtimme vernehmen,„es gibt weder voix mixte, noch viertes oder Kopf⸗, Bruſt⸗, Mittel⸗ und andere Re⸗ giſter. Leimruten, um Gimpel zu fangen. Aber hier—“er ſtand auf, ſtellte ſich wie ein Grenadier zur Zeit des alten Fritz mit breiten Beinen hin und faßte den Sattel ſeiner ungeheuren Naſe zwiſchen die zwei Zeigefinger und ſtieß einen Ton hervor, wie er etwa einem toll gewor⸗ denen Stier entſtammen könnte.„Da, da ſitzt die Reſonanz, hinker der Naſe, aber nicht in der Bruſt und im Kopf, obſchon es namentlich in dieſem bei vielen Leuten bedenkliche Hohlräume gibt.“ Und mit einer Gewalt, die jeder andern Naſe verhängnisvoll geworden wäre, trom⸗ melte er auf ſeiner Naſe herum, ſtieß Donnertöne hervor, und ſagte: „Da, da, alles Naſenreſonanz, nichts weiter—“ und wiederum hallte durch das Geräuſch des dahinraſenden Zuges ein tiefmelancholiſches Stöhnen. Da flötete aus einer entfernten Ecke, kaum noch verſtändlich, eine feine Tenorſtimme:„Und alles, was Sie da ſagen, iſt leeres Phraſen⸗ gedreſche und ſträflicher Unfug, wenn Sie den primären Ton nicht haben.“„Halloh, halloh“, tönte es ihm von allen Seiten entgegen, denn es zeigte ſich, daß im Coupé faſt nur Mitglieder des allgemeinen deutſchen Muſikvereins ſaßen, die fämmtlich nach Heidelberg zum Feſt wallfahrteten. Der feine Herr mit dem mogiſch friſirten Bart ſtellte ſich mit der ſanft bezwingenden Siegesgewißheit eines Leutnants der Heilsarmee mitten unter uns.„Primärer Ton iſt das Heil des Ge⸗ ſanges, ja, es iſt die Erlöſung. Aber ihn zu entdecken, war nicht ganz leicht. Ich ſtudirte im Thierreich herum, bei den organiſchen Weſen, in denen noch die Stimme der Natur durch keine Auswüchſe und Ver⸗ feinerungen der Civiliſation von ihrer Bahn abgelenkt worden iſt. Wie ſchreit die Kuhe“ „Muh! Muüh!“ ſchallte es ihm in kräftigem Chor entgegen. „Und wie ſchreit der Efels“ „J⸗A, J⸗A! rief es in freudiger Spannung⸗ „Ich ſehe, Sie kommen der Sache näher. Aber der Menſch, de Menſch, das war des Pudels Kern, der Stein der Weiſen.“ „Ich meine, rief ein ſarkaſtiſcher Leipziger, der bis jetzt friedlich in einer Ecke geſchlummerk hatte und erſt durch die Naſenxeſonanz er⸗ weckt worden war,„das ſei doch nicht ſchwer zu finden. Beobachten wir die Säuglinge. Das erſte was ſie ſagen lernen, iſt der erſte Buch⸗ ſtabe des Alphabets, und wenn ſie damit ihren Zweck nicht erreichen, f greifen ſie zur Repriſe—“ 4 „Ich verbitte mir alle unzeitigen Späſſe. Der primäre Ton des Menſchen, durch den allein er das höchſte Maß von Kraft und Schön⸗ heit der Stimme erlangen kann, iſt nicht A mit oder ohne Repriſe, ſon⸗ dern B, und zwar nicht mit geſchloſſenem e, ſondern mit einer leiſe nach vem 5 ſchiuernven Offenheit.“ Dabei wuchs das mehrfach erwähal Stköhnen zu einem kräftigen Böh! Böh! an.„So recht, mein Jung wandte ſich der Magier an ſeinen Neophyten, ein ſchmächtig blaff Jüngelchen, das zwiſchen zwei umfangreichen badiſchen Gemüſefra eingepfercht ſaß.„Sie haben ihn jetzt gehört, den primären Ton. Der Leipziger war aber einmal aufgedreht und ſagte:„Nach normaler A faſſung iſt A der primäre Ton und nicht Böh! wenigſtens wenn man noch nicht zum Hammel degradirt iſt—“ 55 „Wie Sie zum Kamel“, ſchrie in der Enkdecker des primären Tonz an, hätte ſeine Unbeſonnenheit aber beinahe ſchmerzhaft büßen müſſen wären nicht Nodnagel und der Naſenreſonator dazwiſchen geſprung Sonſt ging es bei den geſelligen Zuſammenkünften im Sgalban auf dem Schloß, im Stadtgarten, auf dem Neckar ſehr friedlich her, und am erſtaunlichſten war der gute kameradſchaftliche Ton, der zwiſe Künſtlern und Kritikern, zwiſchen alter und neueſter Richtung herrſcht Die Streitaxt, die ſonſt angeſichts des Publikums wacker geſchwungen wird, iſt hier, wo das Fach regiert, begraben. 5 Cagesneuigkeiten. — Frau Louis Botha, die in London gegenwärtig die Heldin des Tages iſt, iſt eine ſehr bedeutende Frau. Sie iſt in 8 Weheral-Anzeiger. Prannpeim, 1, Zuun. zeite auf Auszählung ſeiner Bagreimagen und ſeiner elder beſtand, erhielt dieſe ohne Weiteres zurück. Ge de großer Theil der Kunden ſah jedoch, nach⸗ ahnen von den Angeſtellten der Bank aufs Beſtimmteſte ver⸗ chert worden war, daß nichts mehr zu befürchten ſei, von der Hebung ihrer Gelder ab und ging beruhigt nach Hauſe. Was die Kummerſchen Elektrizitätswerke anbelangt, ſo iſt bis zur Stunde eine Klärung der Dinge noch nicht erfolgt. Der Konkurs dürfte wohl unvermeidlich ſein. Wie man dem genannten Blatt aus Stockholm meldet, hat der Miniſter des Aeußeren den ſchwediſch⸗ norwegiſchen Generalkonſul Horn und den Vicekonſul Klötzer in Dresden, bisherige Direktoren der Creditanſtalt für Induſtrie und Handel, von ihren Aemtern ſuspendirt. Frankreich. P. Paris, 13. Juni.(Die Senatoren) ſind auf Mon⸗ kag, den 24. Juni, für den Staatsgerichtshof ein⸗ berufen. Heute Vormittag wurden General Zurlinden, der ehe⸗ malige Kriegsminiſter und der frühere Polizeipräfekt Blanc von dem Senatspräſidenten Fallisres mit Bezug auf den Fall des Grafen de Lur⸗Saluces vernommen. —(Max Régis) und der Chefredakteur der„Petite Republique“, Gérault⸗Richard ſchlugen ſich heute im Bois de Boulogne auf Degen. Ein Stich in den rechten Arm, den der Maire von Algier erhielt, machte dem Zweikampfe aber⸗ mals ein Ende. Aus Stadt und Land. Mannheim, 14. Juni 1901. Da auch Mannheim elektriſche Oberleitungen beſitzt, dürfte folgende Notig aus Berlin von Intereſſe ſein: Aus den Unterſuch⸗ ungen, pelche von Seiten der„Großen Berliner Straßenbahngefell⸗ ſchaft“ zur Feſtſtellung der Urſache der wiederholten Drahtbrüche und der Mittel zu ihrer Verhütung beranſtaltet worden ſind, werden fol⸗ gende Ergebniſſe mitgetheilt: Zunächſt wurde ermittelt, daß der Bruch in ſämmtlichen Fällen an den Aufhängepunkten des Fahrdrahtes er⸗ folgte, während die freie Strecke des Drahtes ſtets unverſehrt ge⸗ blieben war. Die Abnutzung oder das Alter des Drahtes hatten darauf keinen Einfluß, da mehrfach ganz neue Drähte geriſſen waren. Aus dieſen Beobachtungen ergab ſich die Abhilfe in einfacher Weiſe durch Anbringung eines Hilfsdrahtes an den Aufhängepunkten, welcher die Befeſtigungsſtelle nach beiden Seiten in einiger Länge Uberſpaunt. Erfolgt nun ein Drahtbruch, ſo bleibt der Fahrdraht an dem Hilfsdraht hängen, ſo daß jede Gefahr beſeitigt iſt. Daß der Hilfsdraht durch einen nachfolgenden Wagen zerriſſen werden könnte, kwenn es der Führer unterläßt, die Rolle abzuheben und mit Schwung Uber die Bruchſtelle zu fahren, iſt nach den wiederholten Verſuchen gusgeſchloſſen. Mit der Anbringung dieſer Einrichtung, welche an 20,000 Aufhängepunkten zu montiren iſt, geht die Straßenbahngeſell⸗ ſchaft unverzüglich vor und ſie wird dieſelbe mit Aufbietung aller Kräfte zu Ende führen. *Mannheimer Alterthumsverein. Wie aus unſerm Inſeraten⸗ kheil erſichtlich iſt, wird am nächſten Sonntag Nachmittag ein Ver⸗ einsausflug nach Weinheim veranſtaltet werden, wobei die dortigen Bereinsmitglieder freundlichſt die Führung übernehmen wollen. Zu⸗ Rächſt iſt eine Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten der an alten und iutereſſanten Gebäuden reichen Stadt(Amtshaus, Rathhaus, kathol. Kirche, Ullneriſche Kapelle u..) beabſichtigt. Je nach Umſtänden wird ſich ein Spaziergang durch das Kaſtanienwäldchen, ein Beſuch der Windeck und des Wachenberges anſchließen. Für den Abend iſt sitle geſellige Vereinigung im„Pfälzer Hof“ in Ausſicht genommen., Man rechnet auf zahlreiche Vetheiligung der Mitglieder und ihrer Angehörigen. Auch Gäſte ſind beſtens willkommen. * Ein intereſſantes polizeiliches Verbot. Blättermeldungen zu⸗ folge hat das Bürgermeiſteramt von Leimen kürzlich in einer Iffentlichen Ankündigung verboten, an Sonntagen in der Zeit bon 811 Uhr Vormittags im Wald und im Feld ſpazieren zu gehen! Die ſeltſame Polizeimaßregel dürfte wohl kaum die Billigung der vor⸗ geſetzten Behörde finden. Eein gegen die Radfahrer haſterfüllter Gaul. Bei der kürzlich in Bad⸗Nauheim abgehaltenen Pferdemuſterung wurde unter den 304 Pferden ein Thier vorgeführt, das ſeit einem Jahre einen er⸗ ſi Wie noch jetzt eine bikterten Haß gegen alle Radfahrer in ſich trägt. lannge Narbe am linken Hinterbein zeigt, iſt dieſer ſonſt äußerſt fried⸗ liche Gaul einmal von einem ungeſchickten Radfahrer, der Abends ohne Laterne fuhr, heftig angefahren und verwundet worden. Seit jener Zeit ſpitzt der Gaul immer die Ohren, wenn ein Radfahrer nur i die Nähe kommt. Als nun das Pferd nach der Muſterung abge⸗ rt kwurde, kreuzte zufällig ein Radfahrer den Weg. Mit einem ick riß ſich das Pferd von ſeinem Führer los und packte mit ſeinem Kul den Radfahrer im Nacken, glücklicherweiſe nur in den Kleibern, Und ſchüttelte den ahnungsloſen und ſehr erſchrockenen Stahlroßreiter Techt kräftig. Nur durch das Dazwiſchentreten des Führers und mehrerer Perſonen, die mit Regenſchirmen auf den Rache ſuchenden Gaul einſchlugen, gelang es, den Radfahrer aus ſeiner mißlichen Lage zu befreien. in Hochſtein direkt vor dem großen ſteinernen Kruzifixe von den Theil⸗ *Zum Ludwigshafener Eiſenbuhnunglück. Eine gerichrliche Ver⸗ handlung in Sachen des Eiſenbahnunfalles, der ſich Anfang vorigen Monats auf dem Ludwigshafener Bahnhofe abſpielte, wird nuumehr doch ſtattfinden, nachdem die Meldung von dem Tode des Loko⸗ motivführers Bauer ſich als unxichtig herausgeſtellt. Bauer geht viel⸗ mehr zur Zeit in dem Straßburger Krankenhauſe ſeiner Geneſung entgegen, worauf er alsbald in die gerichtliche Unterſuchung, die über den Unfall ſelbſt inzwiſchen abgeſchloſſen worden iſt, als Angeklagter einbezogen werden wird. Die Anklage gegen ihn dürfte aus§8 222, bezw. 316 St..B. exhoben werden, welch letzterer Paragraph die fahrläſſige Gefährdung eines Eiſenbahntransportes und die damit verbundene Tödtung eines Menſchen im Auge hat. Die fahrläſſige Handlungsweiſe Bauers ergibt ſich aus dem Umſtande, daß er, obwohl der Strecke unkundig, doch nicht die nöthige Sorgfalt auf deren Be⸗ obachtung verwendet haben ſoll. In dieſer Beziehung iſt in der Vor Unterſuchung bereits feſtgeſtellt, daß Bauer, dem die Einſpeiſung des probefahrenden Lokomotivfahrers Mattern oblag, ſich von dieſem, wie das bei ſolchen Gelegenheiten üblich ſein ſoll, mit Freibier regaliren ließ und daß dadurch ſeine Aufmerkſamkeit offenbar von der Be⸗ obachtung der Strecke abgelenkt wurde, denn ſonſt hätte er keinesfalls den Oggersheimer Bahnübergang, wo bereits langſam gefahren wer⸗ den ſoll, mit voller Geſchwindigkeit nehmen dürfen und ebenſo wenig hätte er mit nahezu 7,8 Kilometer Geſchwindigkeit in den Ludwigs⸗ hafener Hauptbahnhof einfahren dürfen. Durch ſeine Angabe, daß er den Haupt⸗ für den Rangierbahnhof angeſehen habe, hat Bauer ſeine Unaufmerkſamkeit bereits zugeſtanden. Aus den im bevorſtehenden Prozeß auftretenden Zeugen Mattern und den Heizer Spener, die ſich mit auf der Maſchine befanden, iſt im Vorverfahren über die Vor⸗ gänge auf der Maſchine wenig oder gar nichts herauszuholen geweſen. Obgleich nur eine Perſon(die Frau des Bankdieners Bieltau) bei dem Unfall ums Leben gekommen iſt, ſo ſind bei der Verwaltung der Reichseiſenbahn, die den Zug von Baſel bis Ludwigshafen zu leiten hatte, doch ganz erhebliche Schadenerſatzanſprüche geltend gemacht worden, und zwar ſowohl ſeitens der Pfälziſchen Verwaltung, als der Ludwigshafener Lokalbahn⸗Verwaltung, deren Anlagen durch den Unfall erheblich beſchädigt worden ſind. Schließlich hat auch die Hebung der verunglückten Lokomotive große Unkoſten verurſacht. Bauer wird jedenfalls als Krüppel vor Gericht erſcheinen, da ihu durch den ausſtrömenden Dampf der Maſchine beide Füße verbrüht ſind. Auch ſcheint er durch die nachſtürzenden Kohlenmaſſen im Moment des Sturzes der Lokomotive einige innere Verletzungen dabongetragen zu haben. Rheiniſche Zuckerfabrik in Gernsheim. Wie die„Pfälz. Preſſe“ erfährt, wird nach dem früheren Direktor Laumann, wegen Vergehens gegen das Geſetz über die G. m. b. H. und gegen die Konkursordnung vom Gerichte gefahndet. * Den Strohhut gefreſſen. Kommt da in einem Ort des Speyer⸗ gaues ein Herr in einen Stall, um eine Kuh zu beſichtigen. Dabei tritt er nahe an ſie heran, um ſie genau anzuſehen, zu befühlen ete. und hält den nagelneuen Strohhut in der einen Hand. Während er nun in ſeine Beobachtungen vertieft iſt, knüpft die Nachbarkuh ein intimes Verhältniß mit dem Strohhut an und frißt ihn, ſei es aus Liebe, ſei es aus Hunger, faſt total auf. Tableau! Aus dem Großherzogthum. * Heidelberg, 11. Juni. Wie bekannt, gerieth der Sohn des Herrn L. Goos in Schlierbach im Kampfe gegen die Engländer in Süldafrika in Gefangenſchaft und befindet ſich gegenvärtig auf der Inſel Ceylon. Nun traf das gleiche Schickſal einen zweiten Heidel⸗ berger, Fritz Reutter, Sohn des verſtorbenen Herrn Jakob Reutter zum großen Faß. Er befand ſich bei Ausbruch des ſüdafrikaniſchen Krieges als Bäckergehilfe in der Fremde; einem unwiderſtehlichen Thatendrange folgend, eilte er den bedrängten Buren zu Hilfe und hat in ihren Reihen den ganzen Krieg bis zum 24. März d.., an welchem Tage er von den Engländern gefangen wurde, mitgemacht. Seine Mutter, Frau E. Reutter Wwe., hat keine Nachricht von ihrem Sohn ſeit März v. J. erhalten, bis geſtern, lt.„H. Lokalanz., zu ihrer Ueberraſchung und Freude ein Brief von ihm aus Bellarh vom 9. Mai eintraf, der über die Erlebniſſe unſeres Landsmannes einige Mittheilungen enthält. Athern, 13. Juni. Ueber den Selbſtmord des früher hier thätig geweſenen Finanzaſſeſſors Niederreder ſchreibt man der „Berl. Morgenztg.“ aus Poſen: Der ſeit Februar hier im Steuer⸗ weſen beſchäftigte großh. badiſche Finanzaſſeſſor Niederreder, ein etwa 30 Jahre alter Beamter, hat ſich am Samſtag Mittag in ſeiner auf der Wilhelmſtraße gelegenen Wohnung erſchoſſen. Der Lebens⸗ mübe feuerte ſich eine Revolberkugel in den Kopf und war auf der Stelle todt. Auf dem Tiſche lag eine Poſener Anſichtspoſtkarte, auf der er ſeinem 88 Jahre alten Vater und ſeiner ebenfalls hochbetagten Mutter in Baden den letzten Gruß überſandte und zwar auf der Adreſſenſeite. Man fand bei dem hochgradig nervöſen Selbſtmörder außer anderen Werthgegenſtänden 420 Mark baares Geld. Ueber die Urſache des Selbſtmordes ſind verſahiedene Gerüchte im Umlauf, Pfalz, Heſſen und Amgebung. Hafßloch, 19. Juni. Die Gemeinde Haßloch will eine Petition an das Miniſterium in München richten mit der Bitte, Haßloch zur „Stadt“ zu erheben. * Hochſtein, 12. Juni. Wie nun durch zahlreiche Augenzeugen feſtgeſtellt worden iſt, haben lt.„Pf. Pr.“ die am Fronleichnamstage Rehrterft der Schteisktoeilerer Prozeſſion ſo jämmerlich mißhandelten beiden Inſaſſen eines Motorwagens aus Kaiſerslautern bei ihre Einfahrt in die zu beiden Seiten der Diſtriktsſtraße dem Zuge folgen⸗ den Frauen keinerlei Vorſchriften außer Aeht gelaſſen, weshalb ſie auch keinerlei Schuld an dem Unglücke trifft. Schon von der Kupfer⸗ ſchmelz nach Hochſtein herab fuhren ſie bedeutend langſamer wie ge⸗ wöhnlich. Als ſie vor Hochſtein in die Nähe der Prozeſſion kamen, erkundigten ſie ſich, ob ſich der Zug in Hochſtein auflöſe, oder ob er noch weiter ginge, worauf ihnen zur Antwort wurde, daß dies die Prozeſſion aus Schweisweiler ſei, die ſich erſt in Schweisweiler guf⸗ Auf dieſe Antwort hin ſagten die beiden Herren, daß ſie da nicht warten könnten und durchfahren müßten, was ſie auch in außer⸗ gewöhnlich langſamem Tempo und durch fortwährendes Signal den Frauen kund gaben. Letztere, von einigen zurückgebliebenen Männern ſchon inſtruirt, machten aber keineswegs Miene, dem Motorwagen Platz zu machen, bis derſelbe ganz dicht an ſie heran⸗ kam, worauf ſie mit Geſchrei auseinander gingen. Die Herren ſetzten ihre Fahrt langſam fort, bis ſie zu den Männern kamen, die ſie vor der Mehlhandlung von Johann Eichler unter Drohungen und Auf⸗ forderungen zum Stehen brachten. Hier trafen die beiden in die Enge getriebenen Fahrer mit dem den Zug führenden Lehrer Steitle aus Schweisweiler zuſammen, dem ſie ihre wirklich nicht beneidens⸗ werthe Lage klar legten und ihn um die Erlaubniß baten, durch den Zug durchfahren zu dürfen, die der Lehrer auch bereitwilligſt gab und ſogar noch Dienſte leiſtete, indem er langſam vor dem Motorwagen herging und die Leute höflichſt aufforderte, links und rechts Platz zu machen. Unter fortwährenden Drohungen ſeitens der Prozeſſions⸗ theilnehmer ſetzten dann die beiden Herren die Fahrt langſam durch die Reihen fort bis dicht vor das Kreuz, wo ſich plötzlich ein Haufen männlicher Perſonen wuthſchnaubend auf die beiden Herren ſtürzte und ſie mit Stöcken, Schirmen und Geſangbüchern(1) vor den Augen der aus den Fenſtern zuſchauenden Einwohner von Hochſtein miß⸗ handelten. Zwei Burſchen wollten den von ſeinen Inſaſſen verlaf⸗ ſenen Motorwagen in den Hof des Wirthes Gerlach und über den Haufen werfen, was ſie aber der Schwere des Wagens wegen unter⸗ laſſen mußten. Ein Anderer drehte und ſchraubte an den Ventilen herum; hätte er zufällig das richtige getroffen, hätte auf der mit Kindern und Leuten dicht gefüllten Straße ein ſchreckliches Unglück paſſiren können. Dieſer Vorfall wiederholte ſich theilweiſe unterhalb Hochſtein auf der ſog. Brücke, wo einige Burſchen den Motorwagen über die Brücke in die Alſenz ſtürzen wollten, aber durch einige be⸗ herzte Männer von ihrem Vorhaben abgehalten wurden. Zbweibrücken, 13. Juni. Ueber die Schwurgerichtsberhandlung gegen den 22 Jahre alten Bäckergeſellen Johann Saam von Hil⸗ kersdorf, zuletzt in Ludwigshafen a. Rh., wegen Körperverletzung mit Todesfolge, iſt noch zu berichten: Dem Angeklagten liegt zur Laſt, in der Nacht vom 18. auf 19. Februar 1901 zu Ludwigshafen den Tüncher und Muſiker Colles von da durch einen Stich in die linke Seite vorſätzlich körperlich verletzt und hierdurch den Tod des Verletzten verurſacht zu haben. Angeklagter war mit ſeinem Kame⸗ raden Fiſcher am Faſtnachtsmontag, nachdem ſie bereits mehrere Lokale beſucht hatten, ſchließlich noch in der Wirthſchaft von Steh auf dem Hemshof. Daſelbſt ſpielten maskirte Muſifanten. Saam fing nun zu ſingen und zu jolen an und that dies auch noch, als Feier⸗ abend geboten war. Von dem Wirthsſohne deshalb zur Ruhe er⸗ mahnt, nannte er dieſen einen Lausbuben, was ihm eine Ohrfeige koſtete. Es kam zum Streite, an dem ſich auch die Muſikanten, unter Anderm der 29jährige Colles, betheiligten. Er wurde nun an die Luft geſetzt. Hierüber erboſt, eilte er in ſeine gegenüber gelegene Wohnung, um ein Beil zu holen und die Thüre einzuſchlagen. Dei er ein ſolches nicht fand, kehrte er zurück und warf ein leeres Bier⸗ fäßchen gegen die Thüre. Darauf eilten der junge Stey, ſein Vater, Zeuge Wenzel und Colles, welch letztere nach Hauſe gehen wollten, auf die Straße. Wenzel erzählt nun, mit Colles ſchräg über die Straße auf das jenſeitige Trottoir gegangen zu ſein, Colles etwas boran. Der Angeklagte ſei vom Trottoir herunter gegen Colles Dieſer habe ſich auf einmal herumgedreht und geſagt:„Alleweil habe iſt eine kriegt. Ich bin geſtochen!“ Der Unglückliche gab bald ſeinen Geiſt auf. Er hinterläßt eine Wittwe mit 4 Kindern. Der Ange⸗ klagte erhielt, wie ſchon mitgetheilt, 9 Jahre Zuchthaus. * Worms, 13. Juni. Geſtern wurde ein zuletzt in Berlin wohn⸗ haft geweſener, von der dortigen Staatsanwaltſchaft wegen Unter⸗ ſchlagung und Betrugs ſteckbrieflich verfolgte Konditor aus Darm⸗ ſtadt dahier verhaftet. Dem Betreffenden wird zur Laſt gelegt, gegen Eude des Jahres 1899 ſich in Beſitz des geſammten Baarvermögens löſe. ſeiner damaligen Braut im Betrage von etwa 20,000 Mark geſetzt gu haben, unter dem Vorpwande, daſſelbe rentabel anlegen zu wollen. Die Verehelichung fand bald darnach ſtatt und wenige Wochen nachher berſchwand der Mann unter Zurücklafſung der Frau, ſelbſtredend unter Mitnahme des Geldes. Außerdem ſoll er noch ca. 1800 Mark, die ihm von zwei anderen Perſonen zur Einlage bei der Sparkaſſe anvertraut waren, mitgenommen haben. Seitdem wird er von Berlin aus geſucht. * Frankfurt a.., 14. Juni. Wie aus dem Reklamentheil unſerer Zeitung erſichtlich iſt, wird am morgigen Samſtag. 15. Juni, der über 3000 Perſonen faſſende große Saal des prächtigen Hippo⸗ droms an der Forſthausſtraße ſeine gaſtlichen Pforten vorerſt für die Sommerſaiſon für Varietezwecke eröffnen. Das Unternehmen wird geleitet von dem bekannten Direktor Herrn B. Tieber, der mit dem ſ. Zt. von ihm eröffneten„Coloſſeum“ in Wien großartige Erfolge erzielte. Zum Behufe der Abhaltung der Vorſtellungen iſt der Saal des Hippodroms einer vollſtändigen Umgeſtaltung unterzogen und mit Nakal geboren und dort ebenſo bekannt wie in Transvaal, wo ſie mit ihrem Manne wohnte, und zwar in Bryheid, an der Grenze des Zululandes. Das Gut der Bothas war der Verſammlungs⸗ ork der intellektuellen Welt. Hier wurde die weitgehendſte und bollſtändigſte Gaſtfreundſchaft geübt. Man diskutirte offen über alle Anſchauungen; denn Louis Botha war einer der liberalſten Geiſter in beiden Republiken. Das Haus der Bothas war ein kuhiges und ſtilles Heim, das man überall als Beiſpiel anführte. Man hat erzählt, daß Frau Botha, die aus Irland ſtammt, von dem berühmten iriſchen Patrioten Robert Emmett abſtamme. Thaſächlich iſt ſie nur ſehr weitläufig mit ihm verwandt; ihr Großbater war Robert Emmets Onkel. Ihre Brüder befinden ſich noch unter den Kämpfern für die Unabhängigkeit und bilden tine Louis Botha ergebene Leibwache. Frau Botha ſpricht ebenſo gut engliſch wie die Sprache ihres Landes. Man erzählt, daß, als Lord Roberts das iriſche Krankenhaus in Pretoria einweihte, Frau Botha und ihre Freundin, Frau Lucas Meyer, die Frau des Burengenerals, von allen engliſchen Damen„die der faſhionablen Welt angehörken, bewundert wurden. Sie waren enkzückt über die Art, wie dieſe beiden Damen ſich ausdrückten und konnten nicht begreifen, daß die Frauen dieſer kämpfenden Burghers, die ſie für Bauern hielten, wirkliche Damen ſein konnten. Frau Bothas Muth iſt nicht geringer als der ihres Mannes. Sie iſt kühn über die Schlachtfelder geſchritten und hörte ruhig die Kugeln um ſich pfeifen. dDie gefeſſelte Leiche. Vor ungefähr einem Monat wurde in Budapeſt eine faſt bis zur Unkenntlichkeit in Ver⸗ weſung übergegangene Leiche eines Mannes aus der Donau ge⸗ zogen, die mit ſchweren Eiſenketten mehrfach umwunden war nnd deren Hände und Füße mit Stricken gefeſſelt waren. Nach m ärztlichen Befunde muß dieſe myſteriöſe Leiche ſchon gindeſtens vier Monate im Waſſer gelegen haben. Die Peſter Polizei hielt in dieſem Falle einen Selbſtmord für ganz ausge⸗ ſchloſſen und entwickelte eine fieberhafte Thätigkeit, um die Iden⸗ tität der Leiche feſtzuſtellen und den Mördern auf die Spur zu kommen. Nach wochenlangen Nachforſchungen glaubt nun die Polizeibehörde über die Herkunft des Ermordeten und ſeine Identität im Klaren u ſein. Es ſoll, wie der„Hann. Cour.“ in einem längeren Berichte ſchildert, ein Dr. phil. Ernſt Löwenſtein aus Dresden ſein, der— wie die dortige Polizeidirektion mit⸗ theilte— ſeit vier Monaten von Dresden ſpurlos verſchwunden iſt. Zu dieſem bisherigen Ergebniß iſt man auf recht eigenartige Weiſe gekommen. Bei der gefeſſelten Leiche wurden nämlich nebſt goldener Uhr und Kette und der Baarſchaft auch Brahma⸗ Kaſſenſchlüſſel gefunden. Da von der Leiche wegen ihrer zu ſtark vorgeſchrittenen Verweſung keine photographiſche Aufnahme gemacht werden konnte, ſo beſchloß die Polizei, die erwähnten Schlüſſel an die Polizeidirektionen der größeren Städte des Kontinents zu ſenden, um vielleicht auf dieſe Art einen Anhalts⸗ punkt über die Herkunft der Leiche zu erlangen. Als nun dieſe Schlüſſel über Oeſterreich nach Deutſchland gelangten, erhielt die Peſter Oberſtadthauptmannſchaft kürzlich von der königlichen Polizeidirektion in Dresden die Mittheilung, daß die beſagten Schlüſſel in die einem dort wohnhaft geweſenen Dr. phil. Ernſt Löwenſtein gehörende Eiſenkaſſe genau paßten und dieſe öffneten. Die Dresdener Polizei iſt in Folge deſſen der Anſicht, daß die aus der Donau gezogene gefeſſelte Leiche mit dem in Dresden abgängigen Dr. Löwenſtein identiſch ſein müſſe. Aber wie die Leiche dorthin gekommen, wo ſie in die Donau geworfen wurde und wer der oder die Mörder ſind, das herauszu⸗ bekommen, bemüht ſich jetzt ein ganzes Heer von Budapeſter Detektivs. Man iſt in polizeilichen Kreiſen auch der Anſicht, daß der aus Dresden verſchwundene Dr. Eßwenſtein mit jenem Berliner Journaliſten Ernſt Löwenſtein identiſch iſt, der vor einigen Jahren in dem großen Prozeſſe gegen den Kriminal⸗ polizeihauptmann Tauſch und gegen den Journaliſten Normann⸗ Schumann, der ſich als Spitzel der Berliner poljtiſchen Polizei entpuppte, häufig genannt wurde. In Bezug auf Ernſt Löwen⸗ ſtein wurde in jenem Senſationsprozeß ferner feſtgeſtellt, daß er, ebenfalls im Dienſte der Berliner politiſchen Polizei ſtehend, die Aufgabe hatte, die in England und in der Schweiz lebenden deutſchen Anarchiſten aufzuſpüren und auszuſpioniren. Wenn dies thatſächlich der Fall iſt, ſo iſt es keineswegs ausgeſchloſſen, daß das myſteribſe Ende Dr. Löwenſteins einen politiſchen Hintergrund hat und ſich als ein Racheakt der Anarchiſten erweiſt () Die Polizei erwartet in dieſer Affaire noch nähere Daten aus Dresden und hofft dann, an der Hand derſelben baldigſt Klarheit in dieſe dunkle Angelegenheit zu bringen. — Der Kronprinz im Packwagen. Von dem z. Zt. in Bonn ſtudirenden Kronprinzen des Deutſchen Reiches wird dem Frkf. Gen.⸗Anz. folgende Geſchichte mitgetheilt: Der Kronprinz fuhr am vorigen Sonntag mit einigen„Boruſſen“ von Bonn nach Godesberg, konnte aber, da der Zug ſehr ſtark beſetzt war, keinen Platz mehr in den Perſonenwagen erhalten. Kurz ent⸗ ſchloſſen ſagte er zu ſeinen Begleitern:„Schadet nicht, da gehen wir in den Packwagen.“ Im Begriff dort einzuſteigen, ſagte ihnen der Packmeiſter, ein Frankfurter Kind:„Halt emol, des gibts nei! Das Einſteiche in den Packwagen muß der Zug⸗ führer erlaawe.“„Na, laſſen Sie uns nur herein,“ erwiderte einer der Herren, der Kronprinz,„wir fahren nur bis Godes⸗ berg.“ Im ſelben Augenblick ging auch ſchon der Zug weiter und fünf Herren ſtanden lachend im Packwagen.„So, meinte der Kronprinz,„nun rauchen Sie eine mit,“ dem Packmeiſter eine Eigarre präſentirend. Der ſagte aber, im Dienſte dürfe nicht geraucht werden.„Dann rauchen Sie ſie ſpäter,“ erwiderte der Kronprinz.„Kaiſerliche Hoheit hawe Sich auch des Bändche FFCC ͤ Mannheim, 14. Juni. General Anzeiger. geben. eitter dem Raume entſprechenden ſehr umfangreichen, hocheleganten Bühne verſehen worden und dürfte in ſeiner jetzigen Geſtalt und Aus⸗ ſtattung ſelbſt den hochgehendſten Anſprüchen eines großſtädtiſchen Publikums im vollſten Maße genügen, insbeſondere aber ſich zur Aufnahme eines Maſſenpublikums während er Sommerzeit aus dem Grunde außerordentlich gut eignen, da nach den vor einigen Tagen vorgenommenen Meſſungen, wie ſtark die Ventilation des Hippodroms die Temperatur herabzuſetzen vermag, das Ergebniß erzielt wurde, daß im großen Saale gegenüber der Außentemperatur von 29 Grad Celſius, eine Verminderung derſelben auf 20 Grad Celſius erfolgte, wonach der Aufenthalt im Saale nicht nur als ein ſehr angenehmer, ſondern vollkommen erfriſchender bezeichnet werden kann. Die Direk⸗ tion hat aber auch dafür geſorgt, daß den Beſuchern der Aufenthalt im Hippodrom überhaupt zu einem angenehmen und amüſanten ge⸗ ſtaltet wird, indem vor und nach den Vorſtellungen das große, unter der Leitung des Kapellmeiſters Herrn Neumann ſtehende Orcheſter in dem bekannt umfangreichen Garten⸗Reſtaurant des Hippodroms konzertiren wird, wobet vorzügliche Speiſen und Getränke zu zivilen Preiſe verabreicht werden. Mit einem impoſanten Programm tritt Herr Direktor B. Tieber in der Gala⸗Eröffnungsvorſtellung vor das Publikum. Den Vorverkauf von Eintrittskarten hat das renommirte Eigarren⸗Geſchäft G. M. Holz(in allen ihren Filialen) übernommen und ſind vorbeſtellte Gintrittskarten allabendlich bis 6 Uhr in der Haupt⸗Vorverkaufsſtelle, Opernplatz 2, Ecke Neue Mainzerſtraße, ab⸗ zuholen, andernfalls weiter darüber verfügt wird. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Frau Przybyſzewski erſchoſſen. Aus Tiflis im Kau⸗ kaſus kommt die Nachricht, daß daſelbſt die Frau des in Berlin be⸗ kannten Schriftſtellers Stanislaus Przybyſzewski von einem Gutsbe⸗ ſitzer Namens Emerht durch einen Revolverſchuß getödtet wurde. Der Mörder hal nach Verübung der That ſich ſelbſt entleibt. So weit die Nachricht, die zwar romanhaft, aber nicht ganz unwahrſcheinlich klingt. Frau Przybyſzewski hat ihren Gatten, der durch ſeine phantaſtiſchen, „ſataniſchen“ und wirren Schriften in den Kreiſen der Schriftſteller⸗ welt bekannt geworden iſt, vor längerer Zeit verlaſſen und hatte ſich in Begleitung eines jungen ruſſiſchen Studenten nach dem Kaukaſus be⸗ Stanislaw Przybyſzewski, der einige Jahre lang verſchollen war, lebt in Kongsvinger in Norwegen. Wie es den Anſchein hat, iſt ſeine Frau das Opfer eines Eiferfüchtigen geworden. Wer zwar Peer Gynt? Dieſe Frage hat ein norwegiſches Blatt folgendermaßen beantwortet: Der Held des bekannten Ibſenſchen Wer⸗ les war ein reicher Bauer und eifriger Jäger, der ſich meiſt auf den Gebirgen und Felſen ſeines Heimathlandes aufhielt und wegen ſeines ungewöhnlich ſtarken Aberglaubens allgemein bekannt war. So be⸗ hauptele er, auf ſeinen Fahrten in den Gebirgen allerlei abentheuer⸗ liche Weſen getroffen zu haben. Er war übrigens ein ſtarker Mann mit einer imponierenden Geſtalt, die dem Volke auf dem Lande Furcht und Reſpekt einflößte. Wann er gelebt, kann nicht genau beſtimmt werden, es muß aber ſicher in einer Zeit geweſen ſein, als die Kultur ſeine Heimath noch nicht erreicht hatte. Es heißt auch, er habe Ver⸗ brechern geholfen, über die Felſen zu flüchten. In Sodörp wird noch das Zimmer, das Peer Gynt bewohnte, den Touriſten gezeigt, und ein Schrank, der zu dieſem Zimmer gehörte, wurde kürzlich nach Chri⸗ ſtiania gebracht, um einem Muſeum einverleibt zu werden. Aus der Beimath Robert Schumanns. (Einweihung des Schumanndenkmals in Zwickau). III. Den Konzerten des zweiten Schumannfeiertages gab die Mit⸗ wirkung von Joſeph Joachim und Carl Reinecke ein ganz beſonders feſtliches Gepräge. Die Beiden ſind allein noch übrig von den inti⸗ meren Freunden Schumauns, und manche Eriunerung an längſtver⸗ gangene Zeiten mag ihnen in dieſen Tagen aufgeſtiegen ſein. Joachim durfte ſich eines näheren Verkehrs mit Schumann ja erſt in deſſen letzten lichten Jahren erfreuen. Aber in die düſteren Schatten, die ſich in jener bangen Leidenszeit immer unheimlicher über Schumanns Seele breiteten, fiel doch noch mancher frohe Hoffnungsſchimmer. Durch Joachim wurde Schumann damals mit Brahms bekannt und er begrüßte den„jungen Adler“ mit heller Freude. Das Gähren und Ringen ſeiner eigenen Jugend ſah er in Brahms wieder lebendig wer⸗ den, er fühlte ſich ſelber wieder jung und ſein letzter Aufſatz für ſeine Zeitſchrift war jenes herrliche Geleitwort, das mit ſelbſtloſer, herz⸗ licher Begeiſterung Brahms, den„jungen Dämon“, in die muſikaliſche Welt einführte. Joſeph Joachim ſpielte zu Beginn der Kammermufik am Sonn⸗ tag früh mit Halir, Wirth und Hausmann Schumanns A⸗moll⸗ Quartett. Die vier Künſtler verſenkten ſich mit unendlich viel Liebe in das Werk und wußten in wunderbar ausgeglichenem Zuſammen⸗ wirken ſeine geheimſten Schönheiten zu offenbaren. Eine große, bittere Enttäuſchung bereitete Frau Gmeiner dem Publikum, das ihrem Vortrag von„Frauenliebe und Leben“ ſehnſüchtig entgegen⸗ harrte; eine plötzlich eingetretene Heiſerkeik machte es der Künſtlerin unmöglich, ihr Verſprechen zu erfüllen. Frau Röhr⸗Brajnin hakte ſich einige der ſchönſten Lieder Schumanns auserleſen und bei der Auskvahl auch den Vorzügen und Schwächen ihrer Ausdrucksmittel vorſichtig Rechnung getragen. Am anſprechendſten gelang ihr der „Sandmann“; in den anderen Liedern hätte ſie oft noch natürlichere und innigere Töne finden dürfen. Weitere Liedergaben ſpendete Herr Kammerſänger Büttner und erfreute auch hier wieder durch ſein reiches, ſchönes Material und die reife Kunſt ſeines Vortrags. Stelle der Frau Gmeiner ſang Frau Baumann vom Leipziger Theater drei Lieder, geſchmackvoll, poetiſch und wohlthuend einfach. Reinecke begleitete alle die Lieder mit köſtlicher Feinheit und bereinigte ſich zuletzt zur Wiedergabe des Clavierquintetts mit dem Dresdener Petri⸗Quartett. Er löſte ſeine Aufgabe mit einem wundervoller ——— beim Einſteige abgeriſſe“— und ſo war's denn auch; das ab⸗ geriſſene Boruſſenband wurde vom Packmeiſter wieder angeſteckt und mit beſtem Danke griff der Kronprinz in die Taſche, gab dem Packmeiſter ein Geldſtück und ſagte:„So, nun trinken Sie und der Zugführer bei der Hitze ein paar Glas auf mein Wohl.“ In Godesberg ſtiegen die Herren aus; die verſchiedenen Gläſer auf das Wohl des Kronprinzen hatten die durſtigen Eiſenbahner in Frankfurt aber ſehr bald gründlich geleert. — Die Eigarren der Könige. Die Cigarren, welche der deutſche Kaiſer raucht, werden— ſo berichtet der„Conf.“, dem wir die Verantwortung dafür überlaſſen müſſen— für ihn in Havanna beſonders hergeſtellt. Der Kaiſer raucht Cigarren, die ein Format von 17 Centimeter Länge haben; ſie koſten in Havanna das Stück 28 Cents(1,15 Mk.). In Kiſten werden dieſelben in Newyork und anderwärts, wo hoher Zoll auf Cigarren laſtet, für ca. 3 Mk. das Stück verkauft. In derſelben Fabrik werden auch die Cigarren für den König von Eng⸗ land hergeſtellt. Dieſer raucht gern große und ſtarke Cigarren⸗ Die für ihn angefertigten Cigarren ſind 22 Centimeter lang, haben an der dickſten Stelle einen Dürchmeſſer von 5½ Centi⸗ meter und werden aus den ausgeſuchteſten Tabaken gemacht. Der Arbeiter, welcher dieſe Cigarren für den König Edward her⸗ ſtellt, erhält als Arbeitslohn für jede Eigarre 25 Cents(1 Mk.). Die Cigarren werden in Havanna für 1 Dollar(4 Mk.) pro Stück verkauft; ſie koſten verſteuert in Newyork das Stück 2¼ Dollar(9 Mk.). Erſt vor wenigen Wochen hak der Sekretär des Königs Edward an die Fabrik einen Chek von 200 Lſtr. geſandt für Sendung von 1000 Cigarren. 2115 Reichthum und Adel des Ausdrucks und wahrhaft bewundernswerther jugendlicher Friſche. Die Dresdener Künſtler wetteiferten mit ihie an Zartheit der Empfindung und hinreißender Lebendigkeit der Dar⸗ ſtellung, und ſo erfuhr das über alle Begriffe herrliche Werk eine einfach bollendete Wiedergabe. Reinecke wurde überaus herzlich go⸗ feiert und mußte mit den Quartettiſten wieder und wieder vor dem jubelnden Publikum erſcheinen. Auch Abends im Feſtkonzert wirkle Reinecke ioch einmal mit. Er dirigirte die Genoveva⸗Ouvertüre mit liebevollem Eingehen in all ihren zarten, blühenden Zauber. Vegeiſterter Beifall dankte auch nach dieſer Leiſtung dem Altmeiſter— wie er ſich meiſtens nennen laſſen muß— der diesmal zum letzten Mal öffentlich auftrat und mit ſeinem Wirken zu Ehren Roberk Schumanns ſeine lange und reiche Künſtlerlaufbahn beſchloß. Joachim ſpielte die Phantaſie für Violine und Orcheſter, die ihm Schumann 1853 ſelbſt gewidmet hat. Die Kompoſition ſtammt aus der Zeit, wo Schumanns reiche Schöpferkraft immer mehr ermattete; nur an einigen lhriſchen Ruhepunkten findet Schumann auf Augen⸗ blicke ſich ſelbſt wieder. In der Bewältigung der borwiegend tech⸗ niſchen Aufgaben des Stückes war Joachim nicht immer glücklich, ließ aber in der Cantilene den ganzen Adel, die ganze Innerlichkeit ſeiner reifen, großen Kunſt ahnen. Die Aufführung des Klapierkonzerts hatte ihre ganz beſondere Vorgeſchichte. Moritz Roſentkhal ſollte ſpielen. Nun kommt es aber zulveilen vor, daß ein ſo kühner Taſtenbändiger wie Roſenthal ſeine Aufgabe etwas eigenwillig anfaßt, in rhythmiſchen Dingen recht will⸗ kürliche Wege wandelt und unter Umſtänden ſeiner Virtuoſität manches Andere zum Opfer bringt. Das iſt für ein begleitende⸗ Orcheſter kein Vergnügen, und namentlich wenn es aus ſo verſchie⸗ denen Elementen zuſammengeſetzt iſt wie das Zwickauer Feſtorcheſter, kommen nicht immer alle dieſe Elemente gleich mit. Der Dirigent wird dann wohl unwillig, er mahnt den drauflosſtürmenden Vir⸗ tuoſen zur Güte, aber vergebens. Es kann ſchließlich ſo weit kommen, daß der Klavierſpieler ſeine Befähigung zur Schumanninterpretation in Zweifel gezogen ſehen oder vielmehr hören muß, und wenn er unliebenswürdig und reſpektlos genug iſt, rächt er ſich an dem Orcheſterleiter durch ein entſprechendes, wenig ſchmeichelhaftes Ur⸗ theil über ſeine Direktion. Kurzum— Roſenthal hat ja ſchon öfter bewieſen, daß Verträglichkeit und Takt nicht ſeine ſtärkſten Seiten ſind, er ließ ſich auch diesmal Schumann zu Ehren nicht friedfertiger ſtimmen, ſondern entſchwand noch vor der Hauptprobe aus der Feſt⸗ ſtadt, natürlich infolge ganz plötzlich aufgetretener Erkrankung. Glücklicherweiſe gelang es aber, für den Vortrag des Klavierkonzertes doch noch einen Erſatzmann zu finden. Ein junger Berliner Pianiſt unbekannter Herkunft, Woldemar Lütſchg mik Namen, ſpielte das wundervoll blühende Werk techniſch gediegen und ſicher, in geſunder und poetiſcher Auffaſſung und mit einer liebevollen Selbſtloſigkeit, die nicht die geringſte Zierde eines reproduzirenden Künſtlers iſt. Auch bier Männerchöre brachte das Konzert. Aber Schumann und Männerchor— das will nicht recht zuſammen ſtimmen, ſo viel reife Kunſt, ſo viel melodiſche und harmoniſche Schönheit ſich auch in dieſen Stücken offenbart. Namentlich die Kompoſition der Lotos⸗ blume zeigt deutlich, daß Schumann mit den Witteln des Männer⸗ chores die zart lhriſche Stimmung nicht in ihrer ganzen Tiefe und indibiduellen Feinheit auszudrücken vermochte. An der Ausführung der Chöre konnte man eine reine Freude haben: Herr Kirchenmuſik⸗ direktor Vollhardt hatte ſie unendlich fein ausgearbeitet und gab mit Hilfe ſeiner trefflich geſchulten Sänger⸗ oder Lehrerſchaar ungemein reich und zart abgetönte muſikaliſche Stimmungsbilder. Das Orcheſter beſtand in ſeinem Kern aus den einheimiſchen Kräften, war aber durch eine ſtattliche Zahl von auswärtigen Künſt⸗ lern verſtärkt und veredelt. Das Leipziger Geivandhausorcheſter hatte einige ſeiner ausgezeichneten Bläſer geſandt; neben ihnen wirkten Künſtler aus Chemnitz, München, Berlin und Dresden. Jut Streichquartett ſpielten die Dresdener und Verliner Quartettiſten mit: Joachim ſaß in der Genvvevaouvertüre mit Halir am erſten Pult, Petri führte die zweiten Violinen. Die Verſchmelzung der berſchiedenen Künſtlergruppen gelang im Ganzen vorzüglich und bdie volle Wirkung des großen Tonkörpers wurde durch die ausgezeichnete Akuſtik des Zwickauer Gewandhauſes noch erhöht. Schon die Geno⸗ bebaouberküre hatte eine farbenſatte, ungemin lebendige Wiedergabe gefunden; nicht minder prachtvoll erſtand unter Joachims Leikung die OG⸗dur⸗Shmphonie. Schumann hat in dieſem Werk einen ge⸗ waltigen Flug gelvagt, der ihn weit hinaustrug über das romantiſche Zauberland ſeiner erſten Symphonie. Von tief leidenſchaftlichem Ringen einer Meuſchenſeele weiß dieſe Symphonie zu ſingen, von ſtill⸗ berklärter, himmliſcher Beſeligung und bon ſtrahlendem, jubelndem Sieg über Nacht und Leiden. In die mächtigen Schlußakkorde des letzten Satzes klang das Zwickauer Schumannfeſt aus— es hätte keinen größeren und weihevolleren Abſchluß finden können. Theodor Hänlein, Leißzig. Neueſte Nachrichten und CTelegramme. (Privat⸗TCelegramme des„General⸗Anzeigers.“) *Berlin, 14. Juni. Der Kaſſer traf heute früh 5½ Uhr auf dem Tempelhofer Felde ein und beſichtigte die Garde⸗Küraſſire und das 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiment. Der Kaiſer kommandirte dann ein Exerziren der geſammten Kaballerie⸗Diviſton, woran die berittene Abtheilung der Garde⸗ Artillerie, die Fürſtenwalder Ulanen, 4 Batterien Artillerie und ein kombinirtes Radfahrer⸗Detachement theilnahmen. Die Kaiſerin wohnte dem Exerziren bei, auch Graf Schu wa⸗ loff war anweſend. Nach der Kritik und dem Vorbeimarſch führte der Kaiſer gegen 12 Uhr die Garde⸗Küraſſiere in ihr Kaſernement und nahm das Frühſtück daſelbſt ein. Berlin, 14. Juni. Prediger Hülle, Leiter des chriſtlichen Zeitſchriftenvereins, iſt geſtern Abend infolge eines Schlaganfalls geſtorben. * Königsberg, j. Pr., 14. Juni. Die Belohnung, welche für die Ermittelung des Mörders der am 7. Mai d. Is. ermordet aufgefundenen Hausbeſitzerin Leyde ausgeſetzt wurde, iſt laut amtlicher Bekanntmachung auf 2000 Mk. erhöht worden. *Prag, 14. Juni. Heute Vormittag nahm der Kaiſer in Begleitung des Miniſterpräſidenten Körber die Eröffnung der Kaiſer Franz⸗Brücke vor. * Paris, 14. Juni. In ſeiner geſtrigen Kammerrede über Arbefterpenſtonen ſagte Millerand unter Anderem, das Problem der Arbeiterpenſtonen ſei nur in Deutſchland gelöſt worden. Man hat hier in dieſer Beziehung über die deutſche Mekaphyſik ge⸗ ſpottet. Dieſe Metaphyſik hat es ermöglicht, in 8 Jahren 144 Mil⸗ lionen an Alterspenſionen und 241 Millionen an Invalidenpenſionen zu bezahlen. Die Jahresbeiträge der Arbeiter belaufen ſich auf 12 Millionen. Hieraus geht hervor, was die gegen dieſes Syſtem gerich⸗ tete Kritik werth iſt.— Im Bahnhofe von Marey bei Valentiennes erfolgte geſtern zwiſchen einem Güterzuge und einem Perſonenzuge ein Zuſammenſtoß, wobei 30 Reiſende leicht verletzt wurden.— Aus Lille wird gemeldet: Dem Erzbiſchof von Pamiers, welcher in Denain zur Ertheilung der Firmung weilte, wurde geſtern durch einen Erlaß des Bürgermeiſters verboten, im geiſtlichen Ornat an der Spitze einer Prozeſſion ſich vom Pfarrhauſe nach der Kirche zu begeben. Als der Erzbiſchof gleichwohl das Pfar. Begleitung der Firmlinge verlaſſen wollte, faßte ihn der Polizei. miſſar an der Schulter. Der Erzbiſchof richtete infolgedeſſen ein Proteſtſchreiben an den Präfekten.— Aus Commen ſey wird ge⸗ meldet: Dem Beſchluß des Unterſuchungsrichters zufolge, wird der Werkführer Givonnet mit 2 ſeiner Komplicen nicht wegen Spio⸗ nage, ſondern wegen Diebſtahls eines Fabrikgeheimniſſes vor das Zuchtpolizeigericht geſtellt werden. Petersburg, 14. Juni. Geſtern Nachmittag brach auf der Schiffswerft auf der Galeereninſel eine Feuersbrun ſt aus. Dieſelbe äſcherte zwei Helli und andere Schiffe gebaut werden, ferner zwei Bauholzniederlagen und ein Bureaugebäude. Das Feuer überſprang dann den Newg⸗ Fontanka⸗Kanal und vernichtete mehrere Militärmagazine mit Sarni⸗ tätsmaterial, Mehl und Hafer. Der Schaden wird guf gehn Millionen Rubel geſchätzt. *** Exploſion. Paris, 14. Juni. In der Patronenfabrik in Iſſy, in der Umgebung von Paris, fand heute Vormittag eine Exploſion ſtatt. In dem Augenblick, als die Arbeiter die Fabrik ver⸗ laſſen wollten, um zu frühſtücken, ſtürzte ein 10 Meter breites und 25 Meter tiefes Gebäude der Fabrik ein. Sofort wurde mit den Rettungsarbeiten begonnen. Aus den Trümmern wurden 15 Todte, 18 mehr oder weniger ſchwer Verwundete hervorgezogen, Die meiſten Opfer ſind Frauen. *** Sur Lage in China. * Wilhelmshaven, 14. Juni. Die zum 1. See⸗ bataillon gehörige Abtheilung der aus China zu rückge⸗ kehrten Mannſchaften, welche geſtern mit der„Andg⸗ luſta“ eingetroffen iſt, iſt heute früh 7½ Uhr mit Sonderzug nach Kiel abgereiſt. *Waſhington, 14. Juni.(Reuter.) Die Vereinigten Staaten erhoben bisher keinen Einwand und beabſichtigten auch unter den jetzigen Umſtänden keinen Einwand dagegen zu er⸗ heben, daß in Schanghai eine ſtarke deukſche Garni⸗ ſon bleibt. Deutſchland antwortete mit großer Aufrichtigkeit auf die früheren Vorſtellungen Amerikas. Die Vereinigten Staaten werden daher auch den von Deutſchland in dieſer Ange⸗ angegebenen Beweggründen volles Verkrauen entgegen⸗ ringen. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 14. Juni. *. Obligationen. Sigatspaplere, Pfandbrleſe. 4 proz. Bad. Obtig. v. 1901 103.70; 4% Abeln. Hyp.⸗B. 115 1507 109.—57 f ½proz. Bad. Obkig. b. 1900 96.50 bz ½%.„„ Badiſche Obllgat 9 65 M. 99.50 5¹ 41 30½%(abgeſt) 00.80 b 5/%„„„ unk. 1904 6450 5s ftkt 3½%, Oblig. Mark 16.45 b3 67%ĩ„„ Communalf 93.— 53 che ,„ 1388 96.00 55 Städie⸗Aulehen. %%„ 1892½4 40.00 55 Freiburg J. B. 22.— h a .60 b3 5 Larksruher v. J. 1896 89.— 57 gen „ T. 100 gooſe 16½ b 4% Ludwigshafen don 1909 490.50 c 8 3½% Bayer. Obligatſonen 99.90 55 4½ Ludwigshafen M. 108.—— ſind 5 15 88.65 bz Zus Maunbeimer Obl. 1885 92.I5„ 3% Deutſche Reichsanlelhe 99.40 6 81½ 7„ 1888 93.50 8 5 39.55 ß3 3578 5„1895 93.20 15* 8%„ 88.05 b die„i89s 96— 55 3½ Prenß. Coufols 91 8 53 875 0% Pirmaſenſer 95.50 G 5 895 5 Anpuſtrie⸗Ooligationen „ 40½% Pa l. 4018 ailcnehnmehen, e 4% Pfälz. Sudw. Mar Nord) 191.60 G 4½ Speyerer Ziegelworke 101.10 b5 5 5 97.50% b 4½ Verein Chem. Fabriken 101.— 00 8½„ 5 conberttrt,“ 93.10 dz 4½ Zellſtoſffabrik Waldbof 102.89 Aktien. Bauren. Pfalzbrau. b. Gelſel u. Moßr 90.— 8 Branerei Sinuer, Grülnwinkel] 210,.— Badiſche Bank 121.25 Ereb.. Depolttb., Zweibed. 137.— 0„ Scoe ee Gewerbebank Spever boen 139.— 8 eeee Manunheimer Bank 128.50 S 00 Oberrbein. Bank 118.— 65 5 Gtorch, Sich—.—8 Pfälziſche Vank 125.50 2 5 ms 90.— 0 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 167.—0[ wormſer Branhaus b. Hertge 185. 8 flt. Spar⸗u. Gdb. Laudan 134— 0 Pfülz. Preh, u. Soritſabr. 110,— 8 Aheinſſche Creditbank 14ʃ7/0 b5; fälz. Preßh, u. Spr 8 Nhein. Hop.⸗Bauk 19.0 W Trausport Südd. Bank 109.60 G und Verſſcherung. Eiſenbahgen. Gukjahr⸗Aktlen 125— Pfälziſche Zudwigsbahn 924. 6 Maunh. Dampfſchteppſchik 118.— b 189.— bz engens 103.— 0 Hellbronner Straßenbahnen 17 Bad. Swhſah aſerrn 550.— Chemiſche Induſtrle. Continentale Verſicherung 260.— G .⸗G. f. chem. Induſtrie 115.50 N Maunßelmer Verſicherung 420.— bf Badiſche Anilin⸗ u. e 295.— 63 99 5 3 Cheut. FTabrik Goldenberg 182.— 6 ee 5 Chem. Fabrik Gernshelm——— Induſtrie. 15 Verein chem. Fabriken 182.— Aet.⸗Geſellſch f Sellinduſtrie 140.- Verein D. Oeffabelken 108.— Dingleriſche Maſchinenfabeit 136.— Weſteregeln Alkal. Stamm 208.20 46 Emailllrfabritk Klrrweiler 15„ Vorzug 105.50 Malkammer 2275 5 55 Branerelen. 11— 9 5 91.—8 Bad. Brauerel 138.— 0 Farlsr. Nühmf. Hald u. Neu 180.80 8 Binger Akttenblerbrauerei—.— Maunh. Gun⸗ u. Asbeſtfabr. 85.— bz Durlacher Hof vorm. Hagen 210.— Oggersheimer Spinnerel Eichbaum⸗Brauerei 178.— b: Bfälz. Nähm. u. Fahrräderf.— Elefantenbräu Rühl, Worms 105.— 6 Portf.⸗Cementwk. Heibelberg 186.— Brauerei Ganter Frelburg 100.— G Vereinig. Freiburger Ziegelw. 114.— 8 Kleinlein, Heidelberg 155.— Verein Speyerer Ziegelwerke 96.- Homburger Meſſerſchmitt 90.— Zellſtofffabrik Walphof 285.— bz Ludiofgshafener Brauerel Zuckerfabrik Waghäuſet.50 Maunz. Aktlenbrauerei 160,28 Zuckerraffinerle Mannheim Maunheimer Gſfektenbörfe vom 14. Juni.(Offtzieller Bericht.) An der heutigen Börſe wurden die 4% Mannheimer Stadt⸗ Obligationen v. J. 1901 erſtmals gehandelt und ſtellte ſich der Cours derſelben auf 101.25 eſe. Ferner war Geſchäft in Aktien der e Waldhof zu 235%8. Coursveränderungen verzeichnen; fälz. Bank Aktien 125., 125.50., Gutfahr Aktien 125., 128., Vereinigte Freiburger Ziegelwerke Aktien 114 B. Frankfurt a.., 14. Juui. Kreditaktien 211.—, Staats⸗ bahn 143.25, Lombarben 25.28, Ggppter—.—, 4% ung. Goldrente 99.30, Gotthardbahn 156.—, Disconto⸗Commandit 180.—, Laura 199, Gelſenkirchen 171.90, Darmſtädter 130.—, Tec e 145.50, Dresdener Bank 141.90, Deutſche Bank 195.60. Tendenz: ſtill. Berlin, 14. Juni.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 210.75, Staatsbahn 14290, Lombarden 25.10, Diskonto⸗Commandit 180.40, Laurahütte 199.—, Harpener 171.80, Ruſſiſche Noten—.—. (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.10, 3½„½f8Reichsanleißze 99.90,3% Reichsanleihe 88.25, 4% Heſſen 103.50, 30% Heſſen 85.29, taliener 98,60, 1860er Looſe 140.50, Sübeck⸗Büchener 126.20, Marlen⸗ urger—.—, Oſtpreuß. Südbahn 87.—, Staatsbahn 148.—, Lom⸗ barden 25.10, Canada Paciſie⸗Bahn 100.75, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 211.20, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 144.75, Darmſtädter Bank 129.70, Deutſche Bankakttien 195.— Disconto⸗Commandit 179.90, Dresdner Bank 141.50, 0 Bank 147.—, Berg.⸗Märk. Bank 148.75, Dynamit Truſt 158.70 ochumer 179.45, Conſolidation 321.50, Dortmunder 60.20, Gelſenkirchener 171.50, Harpener 173.50, Hibernia 168.50, Laurahütte 200.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 209.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 143.—, Deutſche Steinzeugwerke 271.50, Hanſa Dampf⸗ 136.70, Wollkämmerei⸗Aktien 141.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 98.50, 3% Sachſen 85.70 Stettiner Vulkan 200.—, Mannheim Rheinau 105.50, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 96.50. Privatdiscont; 3¾ 9/ Geueral-Anzeiger. Mannheim, 14. Junt. Jefanutmachung. In Fes, Alkaſſar und Me (Marocco) ſind üͤtſche Poſt⸗ agenturen eingerichtet worden. Die Poſtagentüren in Alkaſſar und Meknes befaſſen ſich lediglich MRit ber Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen und einge⸗ ſchriebenen Briefſendungen; die Thätigkeit der Poſtagentur in Jes erſtreckt ſich außerdem auf den Zeitungs⸗ und Poſtan⸗ weiſungsdienſt ſowie auf Nach⸗ Rahmen beieingeſchriebenen Brief⸗ ſendungen. Für die neuen Poſtauſtalten gelten dieſelben Verſendungsbe⸗ dingungen wie für die übrigen deutſchen Poſtanſtalten in Ma⸗ rocco. 90827 Berlin W. 66, 8. Juni 1901. Der Staatsſetretär des Meichspoſtamts: Kraetke. Bekauntmachung. Poſtanweiſungsverkehr üut den Karolinen⸗Inſeln(Ponape). Fortan ſind im Verkehre mit der Poſtagentur in Ponape (Karolinen) Poſtanweiſungen bis zum Meiſtbetrage von 800 Mk. zugelaſſen. Die Taxen ſind die⸗ Aben wie für Poſtanweiſungen unerhalb Deutſchlands. 90826 Berlin W 66, 6. Juni 1901. Der Stantsſekretär des Reichs⸗Poſtamts. Kraetke. 5 1 7 Großh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahuen. Mit Giltigkeit vom 1. Juli 1901 wird der Nachtrag II zum ru⸗ mäniſch⸗ſüddeutſchen Verbauds⸗ Gütertarif, Theil II, Heft 1, giltig Bonm 1. Aprik 1900 ausgegeben. Her Nachtrag enthält Aender⸗ ungen und Ergänzungen des Aupttariſs, u. a. die neu ein⸗ zogene Station Mannheim⸗ Induſtriehafen und u. g. auch Anen neuen Ausnahmetarif für Nutzholz aus Rumänien. Nähere Auskunft ertheilen die Verbandsſtationen und dasGGüter⸗ tarifbureau. 90756 Karlsruhe, den 12. Juni 1901. Großh. Generaldirektion. Hauptlehrer⸗(Lehrerinnen) Penſ.⸗Verein Mannheim. Zum ehrenden Andenken an Khealnne theure Entſchlafene wurde ei ans von Ungenannten das peiche Geſchenk von 90820 Einhundert mark Bäcbergeben, wofür wir den wärmſt inteank ausſprechen. Kir Der Vorſtand. Wirsiltwen⸗ u. Waiſenkaſſe Großh. Hoflheater⸗ Orcheſters. Zum ehrenden Andenken an enen theuren Verſtorbenen er⸗ hlelten wir Hundert Mark, wofür beſtens dankt 9082 Mannheim, 13. Juni 1901. Der Verwaltungsrath. Arbeitsmarkt der Oentral-Anstalt fübr Arbeitsnachwels jeglicher Art. 8 1,17. Mannheim 8 1,17“ Telephon gls. Die Anſtalt iſt geöſſnet an Werk⸗ tagen von s bis 1 Uhr und von —6 Uhr. Stelle ſinden. Mänuliches Perſonal, Bicker, Holzbildhauer, Bürſten⸗ Maicher, Frlſeure, Barbiere, Eiſen⸗ 80 Glaſer, Rahmenmacher, afner, Kübler, Küfer, Geſchirr⸗ ukkler, Jungſchmied, Schneider, . kl. 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Amfs und Kreis Ve 22 rkündigungshlakt. — Kunststrassb. —— 18888 Auszug aus den bürgerlichen Standesbüchern der Sladt Mannheim. Mai. Verkündete. 23. Theodor Gutmann, Kaufnr. u. Paula Roſalie Simon. 7. Frledr. Riehmann, Schuhm. u. Marie Kolb. 7. Georg Arnold, Graveur u. Thereſe MeiiFBFBCRNANR 7. Georg Kelterbaum, Bankbeamter u. Auguſte Zöller. 7. Dantel Keßler, Schloſſer u. Kath. Welti. 8. Balth. Kreher, Former u. Marie Eckler⸗ 8. W. 8. Wilh. Geyer, Metalldrücker u. Eliſab. Hutzler, 8. Karl Lützow, Kaufm. u. Eliſab. Hofmann. 5 Alb. Mannal, Schreiner u. Joſef. Anſelm geb. Radenheimer, Wilh. Neck, Buchb. u. Jakobine Schmitt geb. Heinle. Anton Nerz, Maſchiniſt u. Roſa Volk. 10., Ludw. Ühle, Spengler u. Karol. Roth. 10, Thom. Meeckler, Tüncher u. Anna Kaufmanu. 11. Theod. Wittmer, Schneider u. Magd. Milller. 11. Val. Breithaupt, S Ihrig. „Karl Vollmann, Fe Dorſchem. Shri küller, B Schnabel. illi Bauer. gd. Junker. jer, Baute 0 ing, Tagl. u. Stein. Limpert, Photogr. u. 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Mathilde Döpfner. 7. d. Weſchenw, Georg Phil. Müunch e. Cliſab, ſcalh. 18. Karl Fiſchel, Uhrmacher m. Mathilde Weil. 8. d. prakt. Arzt Pr. med. Hans daſſelbeck e. S. Karl Albert. 13. Wilh. Günderolh, Schmied m. Marſa Magdal. Ehrbrecht. 10. d. Fabrikarb. Peter Spitzer e. S. Karl Heiniſch: 0 18. Phil. Leonh. Heiß, Schußm. m. Frieder. Bär. 11. d. Speugler Jobann, Cheiſtian Ficher e. L Bertha e 18. Karl Hormuth, Locomotioh. m. Marie Auna Hettinger. 12. d. Bahnärbeiker Philipp Mohr e. T. Barbara u. e. T. Katharina. 13. Johs. Jul. aſe Ugelt Sun n Maria Kröz. Mai. Geſtorbene. 18. Jakob Reller, Kaufm. m. Theli Simon.“ 8. Kranz Küver Stopfel, Volksſchüler, 11 J. a⸗. 18. Daniel Schwarz, Rangirer m. Kath. Daiker. 0 Kaver Stopfer, Volksſchüler, 11 J. a uni 6 5. Karl, S. d. Zimmerm. Otitmar Steinmayer, 5 T. g. M e Nudölf, S. b Kabritatb. Heinnich Suchel,.F. 5 M. 0. d. Kammmacher Frdr. Wilh. Koffmaun e. T. Wanda Frieda. Tagl. Karl Theod. Pfiſteier e. T. Barbarg. Tüncher Markus Mechler e. T. Eliſab. Joſefine. „Fabrikarb. Karl Chriſtof Sautler e. S. Kar Guſt. Steinhauer Peter Schmitt e. T. Anng. Schreibgeh. Gg. Nikol. Jacob e. S. Nobert. Oswald Großkiusky e. T. Pauline. „Anna Marg. Weber, gen. Pöltl, led., 79 J. 1 Marie Kath., T. d. Fabrikarb. Max Schmidt, 5 N Da. Margaretha, T. d. Maſchinenführers Peter Ritter, 7 M. 28 T. g. Georg, S. d. Steinhauers Karl Oehlſchläger, 1 M. „Johaun Emil, S. d. Fuhrmanns Aug. Kektner, 8 19. Karol. Elſa, T. M. a. L 8¹ — 1 M. 21 T. a. M. 6 T. a. Kohlenarb. Tüncher Jakob Volk e. T. Emma Helene. 10. d. Handelsm. Chriſt. Lang e. T. Magdal. 8. d. Schreiner Joh. Bern e. S. David Auguſt. 9. d. Bahnarb. Joſ. Alb. Kraus e. S. Joh, Karl. 7. d. Zuſchneider Ludw. Kohlmann e. S. Richard Otto. Eiſendr. Gottlieb Härri e. S. Ernſt. 7. d. Tapetendr. Jak. Nauerz e. S. Karl. 6. d. Wirth Anton Groß e. S. Anton. 6. d. Schneider Karl Würz e. T. Chriſtiug. 7. d. Holzarb. Martin Joſ. Zorn e. S. Martin. 10, d. Kutſcher Joh. Balth. Eiſenmann e. S. Rud. Joh. 11. d. 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Braumſirs. Balth. Decker, 22 J. 8 M. a. 11. Kath. geb. Lindacker, Ehefr. d. Tagl. Emtl Reichert, 24 J. 11 M. a. 12. Chriſtiau, S. d. Drehers Chriſt. Standfuß, 11 M. 10 T. a. 11. Aug. Kath., T. d. Wirths Alfred Schmidt, 3 J. 11 M. a. ., der Inſtall. Ludw. Hch. Daniel Gilett, 14 J. Jo M. a. 12. Heink. Ludw., S. d. Tagl. Hch. Möll, 1 J 10 Meg. 12, Wilh. Friedr., S. d. Tagl. Wilh. Frdr. Häiſch, 11 M. 1s T. 8. 12. Nuna Clara Elifgb., T. d. Schmiedmſtrs. Wilh. Oskar Som⸗ mer, 4 M. a⸗ 12. Frzska. Joha. T. d. Maurers Hch. Schmitt, 4 J. 3 M. a. 12. Barb., T. d. Fabrikarb. Karl Daubmann, 1 M. a. 13. d. verw. ſtädt. Arbeiter Phil. Mangold, 31 I. a. 18. Fidelis, S. d. Weichenw. Wendel, Heß, 3 M. 21 Teg 13. 11 10. 10. 11. 10. 115 10 Bader& Thoma. 1 des entfernt Wohnung G 2, 14b. 12 Frab-Dememaſor reichhaltigstes Lager. C. F. Korwan Bildhauerei am Friedhof neben Gärtnerei Kocher. vollständig ie Frau Rosa Ehrler „Lieferanten, hatshaare unter Garantis auf eleerto-galvan. 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