Telegramm⸗Adreſſe: »Journal Mannheim.“ In der Poſlliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Plg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Neklamen⸗Zeile 60„ Einzel⸗Nummernn 5 E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. der Stadt Maunheim und Umgebung. eimer J (1II. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Expedition: Nr. 218. Filiale: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Verant vortlich für Politik: Dr. Vaul Harſus, für den lokalen und prov Ernſt Müller, Nunſt u. Feitilleton: ard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haags'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheimer Tyvograph. Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journgl“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpltals.) ſämmtlich in Maunherm. (Mannheimer Volksblatt.) 91 Druckerei: Nr. 341. Nr. 815. Theil: E 6, 2 Nr. 274 Montag, j7. Juni 1901. eee n Abendblatt. l Politiſche Aeberficht. »Mannheim, 17. Juni 1901. Bülos über Bismarck. Es war in den letzten Tagen viel die Rede von Vorſichts⸗ maßregeln bei der Veröffentlichung von Kaiſerreden, die bei der Enthüllung des Bismarckdenkmals zuerſt in Kraft treten ſollten. Dergleichen war überflüſſig, der Kaiſer hat gar nicht geſprochen. Es wurden nur zwei Reden gehalten, und die waren vorher für die Veröffentlichung zurechtgemacht. Herr von Levetz o w ſprach kurz, konventionell und— vorſichtig; man könnte auch ſagen ängſtlich.„Kaiſer Wilhelm der Große“ mag Herr von Levetzow nicht ſagen, ſo hilft er ſich mit„der große Kaiſer Wilhelm“. Das Beſte an der ganzen Anſprache war der Satz, Niemand werde das Standbild Bismarcks betrachten können, ohne zu ſagen: Das war ein Mann; was freilich keine beſondere Eigenthümlichkeit des Berliner Denkmals iſt. Hätte, wie es einmal hieß, Herr von Bennigſen im Namen des Ausſchuſſes ge⸗ ſprochen, die Rede wäre wohl ihres Anlaſſes würdiger geworden. Anders als der betagte Herr v. Levetzow ſprach der dritte Nach⸗ folger des Fürſten Bismarck. Graf Bülo weſagt ruhig„Kaiſer Wilhelm der Große“. Warum nicht, wenn's neuerdings ſo ver⸗ langt wird? Geſchäftskundige Leute gehn mit der Mode, darum taufte ja längſt der Lloyd einen Dampfer ſo. Graf Bülow wirft ſogar einen wohlwollenden Seitenblick auf die Siegesallee, als deren Schlußſtein ihm gewiſſermaßen das Bismarckdenkmal erſcheint. Und im kaiſerlich deutſchen Hofſtil iſt das Denkmal ja zweifellos gehalten, obwohl der Reichshund Tyras zu Füßen ſeines Herrn jedem Zeitgenoſſen des Alten mehr ſagen würde, als der geſammte Begas'ſche Allegorienzauber. Aber mit der⸗ ſelben weltmänniſchen Gewandtheit, womit Graf Bülow der Hof⸗ kunſt und ihrem kaiſerlichen Schutzherrn ſeine Verbeugung macht, berührt er auch die andern Seiten des Feſttäges. Der Kanzler t uns von der Bedeutung ſeines großen Vorgängers nichts ängſtlich verſchwiegen; er hat vielmehr mit männlichem Freimuth und ſicherem Takt Saiten berührt, bei deren bloßen Anklängen die Herzen der Höflinge zittern. Er hat uns Bismarck wahrhaftig nicht als einen Handlanger charakteriſtrt, ſondern als eine Macht in Staat und Volk, die ebenbürtig neben dem Hohenzollernthron erwuchs. Was er als die Richtſchnur Bismarck'ſcher Politik hingeſtellt hat, das bleibt hoffentlich auch die ſeiner eignen, gegen⸗ über perſönlichen Liebhabereien ohne Ausnahme. Es wirkt auch geradezu erquicklich, daß der Kanzler aus dem Rahmen der offiziellen Beredtſamkeit für höfiſch⸗militäriſche Fälle heraus⸗ trat, und vom Namen Bismarck Brücken ſchlug zu Namen, die man bei ſolchen Gelegenheiten ſonſt nicht zu hören gewohnt iſt. Er eitirte Fichte, für deſſen in Berlin geplantes Denkmal er kürzlich ein paar freundliche Worte geſchrieben hat, was manche Leute baß erſtaunt zu haben ſcheint. Er bitirte den größten Hellenen des klaſſiſchen Alterthums, den Athener Perikles. Er rückte die Perſönlichkeit Bismarcks dicht neben den größten Hellenen deutſcher Zunge, den eiſernen Kanzler Fürſt Bismarck neben den Dichterfürſten Goethe. Das Alles war nicht ver⸗ blüffend neu und auch nicht verblüffend tief; darauf kommt es aber auch gar nicht an. Es war anders als man's ſonſt„von jenen Höhen“ zu hören gewohnt iſt. Es waren Namen, Worte, Gedankengänge, die dem Mann aus dem Volke geläufig ſind, die dem Manne der Gegenwart zuſagen. Und das Wort, der Name Volke„als Feuerſäule herziehen in gerne gelten laſſen und Bismarck möge vor unſerm guten und ſchweren Tagen“, wir wollen's bewahren. Die Friedensſchalmeien erklingen in England immer lauter, aber die Diſſonanzen laſſen die reinern Flötentöne noch nicht recht zum Durchbruch kommen. Herr Balfour hat allerdings im Parlament erklärt, daß„abſolut keine Begründung für die vielen Gerüchte von ſchwebenden Friedensverhandlungen vorliegt“, aber das glaubt ihm ſchon längſt kein Menſch mehr, nicht einmal in London. In parlamen⸗ tariſchen Kreiſen behauptet ſich dort die Anſicht in hartnäckigſter Weiſe, daß die britiſche Regierung jetzt nur noch eine angeblich nahe hevorſtehende Kundgebung des Präſidenten Krüger an ſeine Buren und vielleicht an ganz Europa abwarte, worin die Gründe für die Einſtellung der Feindſeligkeiten in Südafrika klargelegt werden ſollen, um dann ihreſeits mit überraſchend weit⸗ gehenden und entgegenkommenden Vorſchlägen herauszurücken. Den Engländern wird man das Friedensbedürfniß ſchon glauben; wie es damit bei den kämpfenden Buren ſteht, iſt eine andere Sache. Aufallen drei Kriegsſchauplätzen, in Transvaal, im Oranjefreiſtaat und in der Kaßkolonie, iſt es nach den neueſten Nachrichten zu Zuſammenſtößen gekommen, wobei die Buren die Angreifer und— ſoweit man aus den dürftigen Depeſchen erkennt, die erfolgreichen Angreifer waren. Es wird ſich wohl bald herausſtellen, wie man über den Frieden auf dem Kriegsſchauplatze denkt; und das iſt doch die Haußtſache. Deutſehes Reich. *Seidelberg, 16. Juni.(Die nationalliberale Verſammlung in Neckargemünd) wurde geſtern von Bürgermeiſter Wittmann begrüßt und geleitet, der ſelbſt zwar nicht der nationalliberalen Paxtei angehört, aber den Zuſammen⸗ ſchluß aller liberalen Elemente wünſcht. Zunächſt erſtattete Reichstagsabgeordneter Beck einen Bericht über die Thätigkeit des Reichstags, und erntete für ſeinen Vortrag lebhaften Beifall. Dann hielt der nationalliberale Kandidat für Heidelberg⸗Land Prof. Quenzer ſeine erſte Kandidalenrede. Zunächſt be⸗ handelte er die politiſchen Tagesfragen im Reich dom Stand⸗ punkt der nationalliberalen Partei. Dann wandte er ſich den badiſchen Angelegenheiten zu u. ließ zuerſt die einzelnen Parteien Revue paſſiren. Von den Antiſemiten, die jetzt das Mandat in Heidelberg⸗Land beſitzen, meinte er: Vom Judenhaß könne keine politiſche Partei auf die Dauer leben. Herr Quenzer be⸗ zeichnete ſich als einen entſchiedenen Freund des direkten Wahl⸗ rechts und als ebenſo entſchiedenen Gegner der Stichwahlen. Was die Schule anbetrifft, ſo verlangt er Aufrechterhaltung der ge⸗ miſchten Schule, Gleichſtellung der Volksſchullehrer mit den Staatsbeamten, womöglich durch die Einführung der Staats⸗ volksſchule, beſſere Bezahlung und erweiterte Vorbildung der Lehrer. In Bezug auf die Grundbuchführung tadelte er, daß die Verordnung, welche das Hauptbuch einführte, zurückge⸗ nommen und durch eine andere erſetzt wurde, welche Hefte ein⸗ führt. Dadurch ſeien große Koſten erwachſen, im Amtsbezirk Heidelberg allein 96000 Mk. Es gehe nicht an, daß die Ge⸗ meinden die Koſten zu tragen haben für Fehler, welche die Regie⸗ rung mache. Auch verlangte er, daß den Gemeinden, wenn man die Schaffung feuerſicherer Räume für die Grundbücher bverlange, eine entſprechende Unterſtüzung gewährt wird. Mit Bezug auf die Steuerreform verlangte der Redner Entlaſtung des Landes und größere Belaſtung der Städte und zwar dadurch, daß in die Kataſter der wirkliche Werth der Grundſtücke eingetragen wird. Bürgermeiſter Wittmer dankte dem Redner für ſeinen anziehenden Vortrag. Dresden, 16. Juni.(Der ſächſiſche Miniſter⸗ präſident,) Staats⸗ und Juſtizminiſter Dr. S hurig, iſt nach langem und ſchweren Leiden geſtorben. Miniſter Schurig war am 4. März 1835 in Radeberg als Sohn eines Muſik⸗ direktors geboren, ſtudirte die Rechte und wurde 1872 Rath beim Bezirksgericht und Vorſtand des Handelsgerichts in Chemnitz. Im Jahre 1888 wurde er als Geheimrath und Abtheilungs⸗ direktor in das Juſtizminiſterium berufen, deſſen Leitung er zwei Jahre darauf nach dem Tode des Juſtizminſters Abeken über⸗ nahm. Später wurde er auch zum Vorſitzenden des Staats⸗ miniſteriums ernannt. Die Ausführungsbeſtimmungen zu dem Geſetze betreffend Verſorgung der Kriegsinvaliden und Kriegshinterbliebenen vom 31. Maf 1901 ab zu g8, währenden Penſionszuſchiſſe für kriegsinvalide Offtziere, Unteroffi⸗ ziere und Gemeine als„Zuſchüſſe“ zu bezeichnen ſind; die Penſionszu⸗ ſchüſſe ſollen möglichſt bald, ſpäteſtens Ende Auguſt 1901, zur An⸗ weiſung kommen. Die Anweiſung der Penſtonszuſchüſſe für Offiziere und Beamte erfolgt durch das Kriegsminiſterium, Penſionsabtheflung, ohne daß es eines Antrages der Betreffenden bedarf. Als Kriegsin⸗ valtden anerkannte Offiziere und Beamte, welchen bis Ende Juli 1901 eine Anweiſungs⸗Benachrichtigung nicht zugegangen iſt, haben ſich un⸗ mittelbar an die Penſionsabtheilung des Kriegsminiſteriums zu wen⸗ den. Anträge auf Bewilligung der Alterszulage ſind gleichfalls an das Kriegsminiſterium, Penſtonsabtheilung, zu richten. Die Zuerkennung der Penſionszuſchüſſe für Enterofffigiere und Gemeine für die bereits anerkannten Kriegsinvaliden wird den Brigaden übertragen, welchen die Landwehrbezirke unterſtellt ſind. Di Beantragung der Zuſchüſſe erfolgt von den Bezirkskommandos durch Invaliden⸗Nachliſte. Die Höhe der Penſionszuſchüſſe iſt durch Gegen⸗ überſtellung der auf Grund der älteren Penſionsgeſetze und der W00 dieſem Geſetze zu gewährenden Gebührniſſe zu ermitteln. Auf die Alterszulage haben Anſpruch die Ganzinvaliden a) nach Vollendung des 55. Lebensfahres, wenn ihr Geſammteinkommen jährlich ni 600 Mk. erreicht, b) vor dem 55. Lebensjahre, wenn ihr jährliches Geſammteinkommen nicht 600 Mk. erreicht und wenn ſie dauernd erwerbsunfähig ſind. Für diejenigen Inbaliden, welche nach i Entlaſſung aus dem aktiven Dieſte aus Preußen nach Bahern, Sachſen, Würktemberg oder umgekehrt verzogen ſind, werden die ſchüſſe nicht durch die Brigaden, ſondern die zuſtändigen Generalkom⸗ mandos zuerkannt. Für die Kriegsinvaliden der Kaiſerlichen Schutztru⸗ ben erfolgt ſowohl für Offiziere, Beamte, Unteroffiziere wie Gemeine, welche nach ihrem Ausſcheiden aus den Schutztruppen in den Dienſt des Heeres wieder zurücktreten, und welche demnächſt vom Kriegsmini⸗ ſterium oder von einem Generalkommando als Kriegsinvaliden aner⸗ kannt ſind, die Entſcheidung über etwaige Zuſtändigkeit und Penſions⸗ zuſchüſſe durch das Kriegsminiſterium, Penſions⸗Abkheilung. Fürß frühere Schutztruppen⸗Angehörige, welche nicht wieder in den Dien des Heeres zurückgetreten ſind und über deren Verſorgungsanſprüche daher dem Reichskanzler die Entſcheidung zuſteht, wird von leßlerem auch die Entſcheidung über etwaige Penſtonszuſchüſſe getroffen. Die Theinehmer an der oſtaſiatiſchen Expedition aller Dienſtgrade, deren Ausſcheiden als dienſtunbrauchbar oder tropendienſt⸗ Er berſuchte die Arie zuf bewegen, und Tagesneuigkeiten. — Erinnerungen eines durch Elektrizität⸗Erſchlagenen betitel: André Broca eine merkwürdige Mittheilung an die„Revue Seienti⸗ fique“. Broca wäre durch zufällige Berührung mit einem aus der ſtädtiſchen Leitung von Paris kommenden Wechſerſtrom beinahe ge⸗ tödtet worden und wurde nur durch die Geiſtesgegenwart ſeines Aſſiſtenten gerettet, der binnen drei Sekunden den Strom zur Unter⸗ brechung gebracht hatte. Der Strom hatte eine Spannung von 110 Volt und einen Wechſel von 42 Perioden in der Sekunde, die Span⸗ nung genügte, um zwiſchen zwei 6 Centimeter von einander entfernten Drähten eine fortgeſetzte elektriſche Entladung zu erzeugen. Die Wirkung auf den Verunglückten läßt ſich in zwei Gruppen von Er⸗ ſcheinungen betrachten, die einen ſind die ſubjektiven Empfindungen während der Wirkung des Stromes, die felbſtverſtändlich nur mangel⸗ haft beobachtet werden konnten, die anderen ſind die Folgeerſchei⸗ nungen, die viel gewiſſer zu verzeichnen waren. Zu bemerken iſt noch, daß eine Verbrennung der Haut nicht ſtattfand, weil Broca die beiden großen Elektroden in den Händen hielt. Er wurde durch einen allgemeinen Muskelkrampf zu Boden geworfen, nachdem er noch Zeit gehabt hatte, eine kräftige Anſtrengung zu machen, um die Elek⸗ troden loszulaſſen, die er aber unmittelbar darauf als mutzlos einſah⸗ Ihn fielen ſofort die ihm bekannten Experimente anderer Forſcher ein und er ſagte ſich:„Das rührt von dem Wechſelſtrom, mein Herz bleibt ſtehen, und ich bin verloren.“ Er verſuchte noch ſeinem Aſſi⸗ ſtenten zuzurufen:„Schneide die Leitung durch, aber er vermochte nur noch einen unartikulirten Schrei auszuſtoßen. Auf der Erde liegend verlor er die Empfindung von dem Vorhandenſein ſeiner Hände und Arme; dabei ſchien es ihm, als ob die Wände des Raumes ſich in einem Winkel don 35 Grad gegeit ihn neigten iind ſich leuchtend grün färbten, dann verlor er gänzlich das Bewußtſein. Der Aſſiſtent, der unterdeſſen die Leitung durchſchnitten hatte, hob den Erſchlagenen auf, und das Bewußtſein kehrte dieſem zutrück. Broca fühlte keine Schmerzen, aber ein unbeſchreibliches Angſtgefühl. Er konnte gehen, es ſchien ihm aber dabei, als ob er nur Kopf und Beine hätte, aber gehoben. weder Ruümpf noch Arme⸗ fand ſie völlig gelähmt. Als der Aſſiſtent ſeine Hand berührte, fühlte er eine durchdringende Kälte. Dieſer kniff ihm dann ſtark ins Fleiſch, ohne daß er es fühlte. Die Muskelempfindung war alſo völlig auf⸗ Nach—4 Minuten wurde die Beſvegung der Ellbogen⸗ gelenke möglich, eine Viertelſtunde ſpäter auch eine kleine Bewegung der Finger. Mit großer Mühe gelang das Schreiben eines Wortes. Die Empfindlichkeit der Haut und der Muskeln kehrte erſt langſam zurück. Das Gefühl äußerſter Kälte dauerte eine halbe Stunde fort und war geradezu ſchmerzhaft, wenn die Hand auf ein metallenes Lineal gelegt wurde. Mit Mühe ging der Verunglückte nach Hauſe und legte ſich nieder. heftige Herzbeklemmung. Der Puls machte ungeſtüme Schläge, ſetzte dann auf 2 Sekunden aus, und ſo fort. Dieſer fürchterliche Zuſtand dauerte dreiviertel Stunden. Brocg wie zerſchlagen, und erſt achtundyierzig Stunden nach dent Unfall waren die Folgen gänzlich überwunden. Die vorübergehende Lähmung erklärt ſich durch die Wirkung des Stromes auf das Gehirn oder durch die in Folge des Muskelkrampfes eintretende Ermüdung, auch wohl durch die unmittelbare Wirkung des Stromes auf das Ge⸗ webe. Die letzte Vermuthung iſt die wahrſcheinlichſte, weil die Be⸗ weglichkeit in den Muskeln um ſo länger behindert iſt, je ſtärker der Strom iſt. Die ſpäteren Herzſtörungen ſind wohl eine Folge der Gegenwart von Giften im Blut, die durch die heftige Muskelreizung erzeugt werden. — Unerwünſchte Wirkung. In Nowotſcherkask wurde vor Kurzem das bekannte franzöſiſche Senſationsdrama„Zaza⸗ bon einer wan⸗ dernden Theatergeſellſchaft zur Auffühtung gebracht. Aüch die Frau eines jungen Geiſtlichen wohnte der Vorſtellung bei und erzählte nachher ihrem Manne ſehr ausführlich, was ſie gefſehen. Väterchen hörte die lebhafte und packende Schilderung boll Empötung über die Unanſtändigkeit Und die Sittenloſigkeit der gegenwärtigen Bühnen⸗ kunſt an und hielt am nächſten Sonntag nach Schluß des Gottes⸗ dienſtes eine gedänkenſchwere Anſpräche über das Theater! Er warnte ſeine Gemeindeglieder auf das Eindringlichſte vor dem Theaterbeſuch, mal bei vollſtändig ausverkauftem Hauſe gegeben. Nach anderthalb Stunden aber befiel ihn eine Noch am folgenden Tage fühlte ſich bezeichnete„Zaza“ als den Gipfelpunkt irdiſcher Unanſtändigkeit und erzählte, um ſeine Bekämpfung zu bekräftigen, mit kurzen Worten den Inhalt des Stückes. Das Reſultat war eim ganz unerwartetes Leute, die nie im Leben ein Theater beſucht hatten, begannem auf einmal lebhaftes Intereſſe für die moderne Bühnenkunſt zu em⸗ pfinden; die Theaterkaſſe wurde ſtundenlang belagert und der Direktor mit der Frage beſtürmt, wann die nächſte Aufführung von„Zaza“ ſtattfände. Das franzöſiſche„Sittendrama“ wurde dann noch fünf; Man denke, iſt Nowotſcherkask! — Tofletten⸗Vorbereitungen zum Rennen in Ascot. Die Ge⸗ danken der Damen der engliſchen Geſellſchaft ſind jetzt auf das große Ereigniß gerichtet, das die Saiſon abſchließt, das Rennen 81 Ascot am 20. Juni. Equipagen über Equipagen, ſo ſchreibt man dem Lofk, Anz., halten vor den großen Modemagazinen. In der Bondſtreel und in anderen eleganten Querſtraßen des Weſtens, wo die theuerſtet Schneiderinnen Londons wohnen, werden ernſte geheime Berathunger gepflogen. Kein Wörtchen von dem, womit die tonangebenden Frauen ihre Standesgenoſſinnen und die Beſucher des faſhionablen Reune überraſchen wollen, ſoll hinausdringen. Mit ein wenig Liſt kal man aber doch hinter die tiefſten Geheimniſſe und ſo in die Lage ko men, bon den werdenden neueſten Londoner Moden heute ſchon z erzählen. Da iſt vor Allem eine weiße Chiffontotlette. Der Sto iſt mit neapolitaniſchen Veilchen bemalt, von denen ſich ſolche au blauem und weißem Panne abheben. Das Kleid iſt auf türkisblauen Chiffon drapirt. Das Unterkleid iſt bis zu den Hüften mit Friſuren, die mit Rüſchen abgegrenzt ſind, beſetzt. Das Corſage fällt ganz loſe, hat einen Sattel und Aermel bon antiker Spitze. Dieſer Toflette fehlt natürlich nicht die unerläßliche lange Schleppe. Als originell kann eine Toilette aus weißer Valencienne⸗Spitze angeſehen werden. Das Kleid iſt mit Blenden in ganz mattgrauer Tuchapplikation beſetzt. Blenden aus geſticktem Tuch umziehen den Rock von der Taille bis zu den Hüften und bilden dann ein weites Volant, indem die Tuch⸗ ſtreifen mit Spitzeneinſätzen abwechſeln. Das Corſage aus Spitzen in Form eines Boleros iſt mit einem runden Kragen verſehen, de⸗ Penſionszu⸗ He⸗ General⸗Anzeiger. Manngein, I der öhne Penſion nothwendig wird, ſind bis auf Weitetes mnkt ihrer Rückkehr nach Deutſchland dein Generalkom⸗ ardekorps zu überweiſen. Offiziere, durch welche die Penſionirung erbeten wird, an die Geſuchsliſten von dem Expeditionskorps unmittelbar an eerhöchſter Stelle vorzulegen. Die Feſtſtellung und Anweiſung der Penſionen und Penſionszuſchüſſe erfolgt durch das Kriegsminiſterium, Penſionsabtheilung. Die Penſionsvorſchläge für Beamie ſind bei dem Gardekorps aufzuſtellen. Die Penſionirung der oberen Beamten er⸗ folgt durch das Kriegsminiſterium; ſofern dies erforderlich, führt daſ⸗ ſelbe die Genehmigung des Kaiſers zur Verſetzung in den Ruheſtand herbei. Die Penſtonirung der Unterbeamten erfolgt durch das Gene⸗ taltommando des Gardekorps, Intendantur beziehungsweiſe durch die J des Gardekorps; durch dieſelbe Stelle erfolgt auch die Bewilligung der Alterszulage. Für Unteroffiziere und Gemeine iſt das Verfahren be⸗ hufs Entlaſſung als dienſtunbrauchbar mit oder ohne Verſorgung bei dem Generalkommando des Gardekorps einzuleiten und zu Ende zu führen; bei Theilnehmern an der oſtaſiatiſchen Expedition jedoch, welche nach dem Ausſcheiden aus dieſem wieder entlaſſen ſind, erfolgen die Anerkennungen durch die dem Truppentheil bezw. dem Bezirkskom⸗ mando vorgeſetzten Generalkommandos. Für die Kriegshinterbliebenen von Offizieren, Be⸗ amten, Unteroffizieren und Gemeinen des Reichsheeres erfolgt die Be⸗ wwilligung der„Zuſchüſſe“ und der beſonderen„Wittwenbeihilfen“, ohne daß es eines Antrages bedarf, und zwar für Hinterbliebene von Offizieren, Sanitätsoffizieren und oberen Beamten der Heeresver⸗ waltung durch das Kriegsminiſterium, Verſorgungsabtheilung, für Hinterbliebene der Soldaten vom Feldwebel abwärts und der Unter⸗ beamten durch das zuſtändige Generalkommando. Auf Wittwen und Kinder von Theilnehmern an den vor dem Inkrafttreten dieſes Ge⸗ ſetzes beendeten Feldzügen findet, ſofern ſie aus einer erſt nach dem 381. Dezember 1900 geſchloſſenen Ehe ſtammen, weder das Penſtons⸗ geſetz vom 27. Juni 1871 noch dieſes Geſetz Anwendung. Iſt bis zum 1. September 1901 über die Zuſchüſſe noch keine Entſcheidung ge⸗ troffen, ſo können ſich die Betheiligten mik entſprechenden Geſuchen an die eben genannten zuſtändigen Stellen wenden. Für die Hinterbliebenen von Offizieren und Beamten als Theil⸗ nehmern an der oſtaſiatiſchen Expedition beantragt das Generalkommando des Gardekorps beim Kriegsminiſterium, Verſorg⸗ ungs⸗Abtheilung die Verſorgung, für Hinterbliebene von Soldaten vom Feldwebel abwärts und von Unterbeamten erbennt es ſelbſt dieſe zu; bei Verſorgung der Hinterbliebenen von denjenigen Theilnehmern jedoch, welche nach dem Ausſcheiden aus dem Expevikionskorps in das Heer wieder eingetreten, bezw. aus dieſem wieder entlaſſen waren, er⸗ folgt die Zuerkennung durch das zuſtändige Generalkommando. Aus Stadt und Land. »»Maunheim, 17. Juni 1901. R Die Jahresverſammlung der Südweſtdeutſchen Konferenz für innere Miſſion fand am 12. und 13. Juni in Friedberg(Oberheſſen), ſtatt. Dieſelbe war ſehr zahlreich aus ganz Südweſtdeutſchland be⸗ ſeucht und nahm einen ſehr anregenden Verlauf. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand die zeitgemäße Frage: Wie ſchärfen wir unſerem Volk das Gewiſſen für ſeine Erziehungspflicht! Dieſelbe wurde in einem Hauptreferat von Herrn Oberkonſiſtorialrath Waas⸗ Gießen und zwei Korreferaten von Herrn Hauptlehrer Müller⸗Lau⸗ terbach und Herrn Dr. Wurſter⸗Heilbronn behandelt. Am Schluſſe der lebhaften Diskuſſion, die ſich an die drei Referate anſchloß, wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen:„Die 37. Jahres⸗ berfammlung der ſüdweſtdeutſchen Konferenz für innere Miſſion hält es für dringend nothwendig, daß die ſchulentlaſſene Jugend nicht ch ſelbſt und verderblicher Beeinfluſſung überlaſſen, ſondern durch möglichſte Stärkung der Autorität von Familie, Schule, Staat und Wirche erziehlich beeinflußt werde. Durchdrungen von der Ueber⸗ zeugung, daß ohne Gottesfurcht und Gebet keine wahre Erziehung möglich iſt, erbittet ſie von der Familie, Schule, dem Staat und der Kirche kräftigere und nachhaltigere Bemühungen und erkennt zugleich die Nothwendigkeit geſetzlicher und freier Ordnungen, welche die heranwachſende Jugend einſchränken und ſchützen. Sie beauftragt die Konferenz⸗Ausſchüſſe, nach Kräften die erkannten Schäden aufzu⸗ decken, und Mittel und Wege aufzuweiſen, um die Erziehung unſeres hexanwachſenden Geſchlechtes in chriſtlichem Sinne zu beeinfluſſen.“ Das Referat des zweiten Tages, welches Herr Pfarrer Dr. Weit⸗ brecht⸗Wimpffen erſtattete, behandelte auch ein Thema von volks⸗ erzieheriſcher Bedeutung. Unſere Pflicht gegenüber den Leſebedürf⸗ niſſen des Volkes. Die Debatte führte zu folgender Reſolution:„In der Erkenntniß der Gefahren, welche eine ſittlich und religiös verderb⸗ liche Literatur auf unſer Volk ausübt, aber auch der außerordent⸗ lichen Bedeutung der Wirkung des gedruckten Wortes auf die Volks⸗ ſeele, richtet die Konferenz an ihre Freunde die dringende Bitte, ſo⸗ wohl der in ihren Kreiſen verbreiteten Literatur ſorgfältigſte Auf⸗ merkſamkeit widmen zu wollen als auch durch literariſche Mitarbeit an der Förderung und Verbreitung guter Literatur ſich zu betheiligen. f 6 eine iffon und Spitzen einrahmt. Graue Tuchecken, mik Stahlknöpfen beſetzt, bilden den Abſchluß des Spitzenkragens. Die große Mode für Ascot ſind aber Sommerkleider aus Mouſſeline und Waſchſtoffen aller Art. Ueberraſchend wirkt eine Toilette aus ſand⸗ 95 Batiſt. Um den Rock in Kniehöhe zieht ſich eine breite Kante in dem bekannten Herringbone⸗Muſter, Grätenſtich, der den Herren⸗ fſtoffen ſeit vrigem Winter die Eleganz verleiht. Der kleine Frack dieſes Coſtümes beſteht aus hellrothem Leinengewebe, hat einen ſchmalen Kragen in Form eines Revers. Dagzwiſchen wird eine zwei⸗ keihige, geknöpfte Weſte aus ſandfarbenem Batiſt ſichtbar. Der Gürtel beſteht aus kirſchfarbenem Panne. Ein ſchwarz und weißes Foulardkleid mit durchſichtigen Aermeln und überreichem Spitzen⸗ beſatz, wie es die Londoner Mode erfordert, ein nelkenroſiges Batiſt⸗ Heid, ein biscuitfarbenes Voilekleid, eine weiße Sergetoilette wären der näheren Beſprechung werth. Am Ascot⸗Sonntag, das iſt der Sonntag nach dem Rennen, geigen ſich dann die Schönen in ihrem bollen Staat bei der Kirchen⸗Parade im Heyde⸗Park. Sie locken unzählige Beſucher heraus in den Park. Das iſt der Abſchiedsgruß, den die Geſellſchaft der Großſtadt zuwinkt. 0— Das rüthfelhafte Verſchwinden einer jungen Braut. Ganz London befindet ſich augenblicklich in Aufregung über das myſteriöſe Verſchwinden einer reizenden jungen Dame kurg vor ihrer Hochzeit. „Adien, Mutter, nächſten Sonnabend ſehe ich Dich wieder.“ Das Waren die letzten Worte, welche die 21jahrige Miß Lilh Kathe Shorn, eine hohe, graziöſe Blondine, zu ihrer in dem Londoner Vororte Ful⸗ ham wohnenden Mutter ſagte, als ſie kurz vor Pfingſten zu ihrer Tante aufs Land reiſte. Die Hochzeit mit einem Mr. Walter Cooper 5 85 r auf den Pfingſtmontag feſtgeſetzt— doch ſeit ihrer Abreiſe hat ſie eine Weſte aus Crepech 1 von ihren Freunden oder Bekannten wiedergeſehen, nur ge⸗ heimnißvoll lautende Briefe, angeblich von ihrer Hand, ſind das ein⸗ gige Lebenszeichen, das dieſe von ihr erhielten. Am gedachten Tage hatte ſie auf dem Londoner Bahnhofe Clepham Junction ein Billet nach Gillingham genommen, und ein Billet⸗Kontroleur erinnert ſich⸗ auf der Station Surbiton einer auf die Beſchreibung paſſenden junge ame das Billet abgeſtempelt zu haben. Sie ſaß mit drei älteren ODamen in einem Coupee, ein Umſtand, der jetzt Verdacht erregt, Wenige Tage darauf erhielt die Schweſter der jungen Dame einen überraſchenden Brief. Er trug weder Adreſſe noch Datum, war aber in der Handſchrift der Vermißten geſchrieben. Darin erzählte ſie, Foividuum zugehörte. Nur erſcheint die Trennungsebene der den „ODberſchenkel mit dem Hüftbein verbindenden Muskulatur verhältniß⸗ Hiezu ſind die vom Referenten gemachten praktiſchen Vorſchläge zu empfehlen.“ Eine intereſſante Klage wurde vor dem Bezirksrath Pforzheim auf Grund unſerer Verſicherungsgeſetzgebung verhandelt. Am 24. September vorigen Jahres verunglückte auf dem württembergiſchen Güterbahnhof in Pforzheim der Taglöhner Wilhelm Ruf, indem er beim Abladen von Brettern infolge Trunkenheit vom Wagen herab⸗ ſtürzte und ſo erheblich verletzt wurde, daß er längere Zeit im Krankenhaus darniederlag. Bis zur 13. Woche leiſtete nun die Un⸗ fallverſicherung keine Unfallrente. Er wurde ſo lange auf Koſten der Armenverwaltung verpflegt, welche alsdann die Koſten hierfür mit 204.75 M. von den Arbeitgebern des Ruf, der Speditionsfirma Gebr. Vollmer⸗Pforzheim reklamirte. Die Beklagten machten dagegen gel⸗ tend, daß der Ruf wegen ſeiner Trunkenheit, wenn auch vergeblich, aufgefordert worden ſei, die Arbeit niederzulegen. Die Beweisauf⸗ nahme ergab aber nur, daß ein anderer Arbeiter der Firma den Ruf veranlaſſen wollte, vom Wagen wegzubleiben, ohne von ſeinen Prinzi⸗ palen dazu angehalten worden zu ſein. Der Bezirksrath als Ver⸗ waltungsgericht erklärte aber, daß das Wegweiſen von der Arbeit nach den Beweisaufnahmen nicht auf Geheiß der Firmeninhaber er⸗ folgt ſei, die Firma aber für den nicht krankenkaſſenpflichtigen un⸗ ſtändigen Arbeiter haftpflichtig und die Krankenhausverpflegung deß⸗ halb mit Recht von der Firma Gebr. Vollmer mit 204.75 M. zu er⸗ ſetzen ſei. Dieſe Entſcheidung mahnt jeden Arbeitgeber, füt ſeine nichtſtändigen Arbeiter einer Haftpflichtverſicherung beizutreten. * In den Ludwigshafener Winterhafen geſtürzt. Im Beſitze eines Kanonenrauſches ſtürzte geſtern Abend ſpät ein Gummiarbeiter aus Mannheim, der von einem Vereinsausflug nach Dürkheim„wohl⸗ beladen“ zurückkehrte, aus Verſehen in den Ludwigshafener Winter⸗ hafen und wäre zweifellos ertrunken, wenn auf ſeine weithin hör⸗ baren Hilferufe ihm nicht ſofort durch einige Bahnbedienſtete Hilfe gebracht worden wäre. Der ſtark Durchnäßte, der ſich in der Stärke des„Dürkheimers“ ganz gewaltig verrechnet hat, wurde von den für⸗ ſorgenden Armen der Polizei empfangen, ſeiner naſſen Kleidung ent⸗ ledigt, in wollene Tücher eingehüllt und mittelſt Chaiſe der zärtlich liebenden Gattin zugeführt, die jedenfalls eine unausſprechliche Freude an ihrer ſtärkeren Hälfte gehabt haben wird. * Die Staatsanwaltſchaft Frankenthal macht Folgendes bekannt: Am 27. Mai 1901 wurde im Rheine in der Gemarkung Rorheim, Amtsgericht Frankenthal, ein vollſtändig unbelleidetes rechtes menſch⸗ liches Bein angeſchwemmt. Nach dem ärztlichen Funde berechnet ſich die Länge des Beines, an dem der Fuß nur zum geringſten Theile erhalten war, auf etwa 95 Zentimeter. Der gefundene Leichentheil muß nach dem ſtarken Grade der Verweſung ſchon geraume Zeit— jedenfalls mehrere Monate— im Waſſer gelegen haben und die Zerſtörung der Muskulatur iſt ſchon derart vorgeſchritten, daß nähere Beſtimmungen nicht möglich waren, insbeſondere auch nicht die ſichere Feſtſtellung, ob das Glied einem männlichen oder weihlichen In⸗ mäßig eben und wenig zerſetzt, ſo daß die Möglichkeit nicht von der Hand zu weiſen iſt, daß das Bein kunſtgerecht exartikulirt und dann erſt ins Waſſer gekommen ſein könnte. Sachdienliche Mittheilungen erbeten. * Ein unfreiwilliges Rheinbad nahm geſtern Abend gegen 7 Uhr beim Ludwigshafener Stadtpark die Beſatzung eines Vierers vom Mannheimer Ruderklub, indem der Nachen kenterte. Die Inſaſſen konnten ſich durch Schwimmen in Sicherheit bringen; auch das Boot wurde geborgen und nachdem dasſelbe wieder flott gemacht, ging die Fahrt heimwärts. Aſis dem Grofzherzogthum. Karlsruhe, 16. Junſ. Dem Jahresbericht über die Karls⸗ ruher Volksſchulen für 1900101 iſt zu entnehmen, daß die Geſammt⸗ zahl der Schüler am Ende des Schuljahres 10 082 betrug und ſich gegen das Vorjahr um 239 vermehrt hat.— Geſtern geriethen zwei Schüler im Alter von 8 bis 9 Jahren auf dem Durkacherthorplatz miteinander in Streit, in deſſen Verlauf der Eine den Andern durch einen Meſſerſtich ſchwer verletzte.— Geſtern ſprang ein 30 Jahre alter Taglöhner aus Atzenbach in einem Anfalle von Verfolgungs⸗ wahn aus einem Fenſter des 4. Stockes einer Wirthſchaft in der Durlacherſtraße in den Hof, wobei er einen Wirbelſäulenbruch, einen doppelſeitigen Knöchelbruch und einen Rippenbruch erlitt.— Ein 58 Jahre alter verheiratheter Maurer aus Welſchneureuth ſtürzte von dem Dache eines Hauſes in der Körnerſtraße, wo er mit Er⸗ höhung des Kamins beſchäftigt war. Er fiel in den Hof und war in Folge eines Genickbruches ſofort todt. * Karlsruhe, 17. Juni. Auf der Bismarckſäule am Wattlopf wird am 21. Juni zum erſtenmale das Feuer entzündet. Abends ½8 Uhr erfolgt die Abfahrt der Karlsruher Studentenſchaft mit Gäſten nach Ettlingen. Sofort erfolgt die Aufſtellung zum Fackel⸗ zuge. Während des Aufſtiegs zur Säule ſpielt oben die Kapelle der Unteroffizierſchule Ettlingen. Nach Zufammenwerfen der Fackeln vollzieht ſich dann bei der Säule der Akt der Uebergabe an die Stadt Karlsruhe. Während deſſen findet das Abbrennen des Feuers und Beleuchtung der Säule ſtatt, worauf das Bismarcklied geſungen wird. Den Schluß des Feſtes wird ein großer Kommers auf dem Vogelſang bilden. Morgens um 1 Uhr kehren die Feſtgäſte per Extra⸗ zug wieder nach Karlsruhe zurück. Adelsheim, 16. Juni. Eine Deputation von hier war geſtern beim Miniſter des Innern, um Namens der Stadt der Regierung Ge⸗ lände für die Errichtung einer Irrenanſtalt in Adelsheim anzu⸗ bieten. Seine Excellenz ſagte wohlwollende Erwägung des Planes zu und wird demnächſt das Gelände,— einen Waldkomplex von ca. 100 Morgen— einer Beſichtigung unterziehen. Die Grundherren von Adelsheim haben das Geſuch der Gemeinde, daß die geplaute Pflegeanſtalt in Adelsheim errichtet werden ſoll, ebenfalls unter⸗ zeichnet. * Villingen, 16. Juni. Das in Karlsruhe verſtorbene Fräulein Joſephine Hepin hat in ihrem Teſtamente ihrer Vaterſtadt Vöhren⸗ bach eine Reihe von Legaten vermacht, ſo der Stadt für wohlthätige Zwecke 10 000., der Joſ. Hepting⸗Stiftung für Arme 1000., dem Frauenverein 500., der Schule 300 M. und ihre Bibliothek, dem Kirchenfond 300 M. und dem Spital 300 M. Verſtorbene will auf dem Friedhofe in Vöhrenbach begraben ſein und hat für die Beerdigungskoſten der Gemeinde 5000 M. ausgeſetzt. Schwenningen, 15. Juni. Einer großen Gefahr entging geſtern Abend um ½5 Uhr der Sonder⸗Güterzug auf der Strecke Rottweil⸗Schwenningen. Beim Rangirgeſchäft auf dem räumlich ſehr beſchränkten Bahnhof Schwenningen löſten ſich die drei hinterſtn Wa⸗ gen des dort ſtehenden Zuges und fuhren führerlos in der Richtung Rottweil über die Neckarbrücke, von wo an ſie bald ein raſendes Tempo annahmen, da gleich unterhalb der Brücke die Bahn ein ſehr ſtarkes Gefäll hat. Obwohl die Ausreißer ſofort bemerkt wurden und als⸗ bald telefoniſche Nachricht nach Troſſingen abging, hatten dieſelben doch ſchon dieſe Station paſſirt, als von Schwenningen die Gefahr gemeldet wurde. Zwiſchen Schwenningen und Troſſingen auf freier Strecke arbeitende Bahnarbeiter, die die in großer Eile herankommen⸗ den Wagen zu ihrem Glück bei Zeiten bemerkten, wollten dieſelben zum Entgleiſen bringen, indem ſie Steine auf die Schienen legten. Dieſe wurden aber von den ſchweren Wagen einfach zermalmt, ohne letztere aufzuhalten. In Troſſingen war der oben erwähnte Güterzug bereits im Abfahren begriffen; da hörte der Weichenwärter das Rollen der dem Zug entgegenſtürmenden Wagen. Schnell wurde der Zug zum Halten und auf die Station zurückgebracht und die Weiche geſtellt. Kaum war dies geſchehen, als auch ſchon die drei Wagen mit großer Schnelligkeit daherjagten. Es war ein Glück, daß der Sonderzug 10 Minuten Verſpätung hatte— ſonſt wäre ein Zuſammenſtoß un⸗ vermeidlich geweſen. In Deißlingen wurden die Durchgänger auf ein todtes Geleiſe geleitet. Sie warfen dort den Prellbock um, ſtürzten über das Geleiſe hinab und wurden dabei total zertrümmert. Alle 3 Wagen waren ſchwer beladen, zwei mit Holz und einer mit Stück⸗ gut. Der Verkehr war auf der Station Deißlingen auf eine kurze Zeit geſperrt. * Konſtanz, 16. Junj. Einen Irrſinnsanfall hatte vorgeſtern ein hieſiger Viehhändler. Er ſaß mit einem Bekannten in einem Reſtaurant beim Glaſe Bier, ſprang plötzlich auf und verſetzte ihm ohne jede Veranlaſſung mit dem Bierglas einen wuchtigen Schlag an den Kopf, ſo daß eine ſtark blutende Wunde entſtand. Ehe die übrigen Gäſte ſich von ihrer Verblüffung erholt, hatte ſich der Thäter entfernt. Zu Hauſe brachte er ſich ſelbſt mittelſt eines Meſſers eine ſchwere Schnittwunde am Halſe bei und mußte ſchließlich ins Spital überführt werden. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Speier, 15. Juni. Der aus 12 Mitgliedern beſtehende Aus⸗ ſchuß der pfälziſchen Verſicherungsanſtalt, der ſich nochmals mit der Frage des Neubaues der Verſicherungsanſtalt beſchäftigte, lehnte mit 7 gegen 5 Stimmen die projektirte Grrichtung des Neubaues am Dom ab und beauftragte die Verſicherungsanſtalt, ſich nach einem anderen geeigneteren Bauplatz umzuſehen. 5 Zweibrücken, 16. Junf. Vor dem Schwurgericht kam zur Ver⸗ handlung die Anklageſache gegen Wilhelm Damian, geb. 1872, Tagner von Böbingen, zuletzt in Dem Angeklagten liegt zur Laſt, in der Nacht vom 24./25. März 1901 in Ludwigshafen ein 17jähriges Mädchen durch Drohungen mit Todtſtechen vergewaltigt zu haben. Der Angeklagte ſucht ſein Alibi nachzuweiſen, da er am fraglichen Tage in Mannheim geweſen ſei. Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wird die Oeffentlichkeit aus⸗ geſchloſſen. Die Geſchworenen verneinen die Schuldfrage, worauf das Gericht den Angeklagten freiſprach. * Sport. * Radfahrſport. Bei dem am 15.—17, b. M. abgehaltenen Wanderſportsfeſte der vereinigten ſüddeutſchen Gaue 5, 6, 7 und 8 des deutſchen Radf.⸗Bundes in Straßburg errang ſich in der Abth. B. für Bundesvereine über 20 Mitglieder der Männer⸗Radfahrerverein Badenia mit 18,56 Punkten gegen ſehr große Konkurrenz den werth⸗ vollen 1. Preis, beſtehend in einer Bronzebüſte mit Ständer (Jagd vorſtellend); außerdem erhielt derſelbe Verein, den von ſämmtlichen Kartellvereinen geſtifteten Wanderpreis, beſtehend in einer werthvollen filbernen Bowle. Dem Männer⸗Radfahrerverein Badenia gereicht es zur beſonderen Ehre, daß er bei ſolch ſtark um⸗ worbener Konkurrenz wieder als Sieger nach Hauſe zurückkehren Die ;——————— FFC((ͤ———————— ſpäter weitergefahren, bald darauf habe ſie das Bewußtſein verlaſſen, Und Alles, was danach geſchehen, fehle in ihrer Erinnerung, bis ſie ſich an dem Orte vorgefunden, von wo ſie ſchrieb, nämlich einem Haus in der Londoner Vorſtadt Wimbledon, wie ſie vermuthe. Dort liege ſie noch ſchwer krank darnieder. Das ſofort benachrichtigte Criminal⸗ Departement von Scotland Nard hat mit Hilfe ſeiner hervor⸗ ragendſten Detective bisher folgende Spuren von ihr entdeckt. Ein Bahnbedienſteter auf dem Bahnhof Clepham Junction ſah die junge Dame am Abend des Tages ihrer Abreiſe zurückkehren und zeigte ihr auf ihre Frage ein nahes Hotel. In dieſem Hytel blieb ſie die Nacht und ſchrieb am andern Morgen einen Brief, worauf ſie fortging. Der Bahnbeamte erklärt, daß das Mädchen den Eindruck gemach⸗ habe, als ſei es von großer Seelenangſt gepeinigt. Jede weitere Spur fehlt. Man fürchtet, daß Fräulein Lilh von den im Koupee befind⸗ lichen Weibern narcotiſirt wurde. Der bedauernswerthe Bräutigam iſt natürlich über das Verſchwinden ſeiner Geliebten in heller Ver⸗ zweiflung. — Tod des römiſchen Carneval⸗Generals. Eine der charakte⸗ riſtiſchſten römiſchen Carnevalsthpen ſtarb im Heiligen Geiſt⸗Spital in Rom— Luigi Guidi, der im römiſchen Volke unter dem Namen General Managgia La Rocca bekannt war. Er war ein Römer aus— Livorno, aber ſeit mehr als 40 Jahren verkaufte er Hadern im Vicolo Vecchiarellt und klam nur in der letzten Carne⸗ valswoche aus ſeinem Verſteck, um die hiſtoriſche„oavalcata“ durch die Straßen Roms auszuführen. Aufgeputzt mit einem Jederhelm, einer Rüſtung und einem gewaltigen Holgſchwerte, ſeiner geliebten Durlindana, gefolgt von einem Rieſentroß von„Soldaten“, pflegte er, gravitätiſch in ſeinem Eſelwagen ſitzend, die Menge mit unnach⸗ ahmlicher Hoheit zu grüßen. Er wußte, daß das Volk in ihm den letzten Reſt des römiſchen Carnevals ſah, der ihnen ach zu ſchnell ent⸗ ſchwunden iſt, und that ſich nicht wenig auf ſeine Popularität zu Gute. Außer zur Carnevalszeit hat er nur ein einziges Mal feine Generalsuniform mit allen Abzeichen angethan, und das war, als Kaiſer Wilhelm II. bei Cento Celle der großen Truppenrevue bei⸗ wohnte, zu der der General auf ſeinem Eſelswagen gefahren kam. Weltberühmt aber wurde ſein Name erſt im Auguſt 1898. Damals ſandten ein Paar italieniſche Scherzbolde an den franzöſiſchen Bra⸗ marbas Tomageux, der halb Italien zum Duell gefordert hatte, eine formelle Forderung mit der Unterſchrift Managgia La Rocca. Durch dieſen Scherz lachte ganz Europa über den Franzoſen und unſer— kurz hinter Surbiton habe ſie ein plötzliches Unwohlſein im Zuge be⸗ ſallen, ſo daß ſie ihn auf der Station Wehbridge verließ, doch ſei ſie ———— Managgia beſaß bis an ſein Lebensende zwei„Frauen“, die er nie anders als prineipessa und contessa nannte. Sein einziger Feind in Rom war das ſchlechte Wetter. Ueber dem Todtenbett des Car⸗ nevalgenerals hängt ſeine treue Durlindana, die man ihm mit ins Grab geben wird. Ein Komitee hat ſich gebildet, um die letzte oaval⸗ cata“, des Generals, die„gavalcata zum Friedhof, möglichſt feier⸗ lich zu geſtalten. — Selbſtmord eines Kröſus. Man ſchreibt aus Petersburg: Charkower Kröſus A. K. Alczewsky, welcher einer der größten Berg⸗ werks⸗ und Zuckerfabriksbeſitzer Rußlands war und deſſen Vermögen auf viele Millionen geſchätzt wurde, hat durch Selbſtmord geendet. Er kam in Begleitung ſeines Sohnes und ſeines Sekretärs nach Petersburg, wo er im Hotel Gurope abſtieg. Dann machte er erllein einen Spaziergang nach Gatſchina und warf ſich vor dem von Gak⸗ ſchina nach Petersburg gehenden Lokalzug auf die Schienen. Beide Füße wurden im knapp am Rumpfe weggeriſſen. Binnen wenigen Stunden ſtarb er. Die Regierung hat beſchloſſen, für den Fortbetrieb der Alczetwskh'ſchen Etabliſſements Sorge zu tragen, um nicht die beſtehende Kriſis zu verſchärfen. — Durch den Tad der Wittwe Monnier in Poftiers hat der „Abſperrungsftandal“ ſichtlich an Intereſſe verloren. Blanche Mon⸗ nier iſt gerettet, körperlich wenigſtens und ſoweit, daß ſie noch einigen Genuß vom Leben haben kann, nachdem ihr die ſchönſten Jahre ge⸗ ſtohlen worden ſind, und ihr Bruder Marcel ſoll die beſte Ausſicht haben, nicht als„Mitſchuldiger“ der Mutter verurtheilt zu werden, weil er in ihrem Hauſe erwieſenermaßen nichts zu ſagen hatte und bon ihrer„Güte“ lebte— 5000 Franken jährlich—, die Klage der „Sequeſtrirung“ überdies nicht ſtichhaltig ſein wird, weil ſozuſagen die ganze Stadt darum wußte, daß die„arme Frau Monnier“ ihre Tochter nicht herauslaſſen durfte. Dazu kommt jetzt noch, daß man ein Teſtament von 1885 vorgefunden hat, worin die Mutter ihre Tochter Blanche begünſtigt, ihr Vormünder beſtellt und anordnet, daß außer der ſeitdem verſtorbenen alten Dienſtmagd zwei barmherzige Schweſtern ſich um ihre Pflege bemühen. — Eine Poſtkarte dreißig Jahre unterwegs. Wie ein Budweiſer Blatt erzählt, erhielt der dortige Kaufmann Carl Reidl im April dieſes Jahres eine Korreſpondenzlarte, welche die Prager Firma Loebl an ihn am 24. November 1870 abgeſendet hatte. Die Karte, welche alſo erſt nach dreißig Jahren und fünf Monaten in den Beſtß des Adreſſaten kam, zeigt die Stempel des Prager und des Budwpeiſer Managaia bielt jich ſeitdem für den Retter der italieniſchen Ehre. Poſtamtes. Ludwigshafen, wegen Nothzucht. — JCCC AATVCCCCcCCCcCcCcCCC ͤ TTTTTTTbbbTTc „„EE 2 V7Vddddſͤ/ͤ ²˙AAc ²˙»¹i... ⁰˙¼i.—„ ein ten c⸗ tge ern em hm lag die tter ine tal us⸗ der mit ant tem er⸗ 72, ichk. ärz gen ſein 2ſen us⸗ uf men d 8 rein rth⸗ ader von in rein um⸗ hren nie eind Tar⸗ ins wal⸗ eter⸗ urg: zerg⸗ ögen ndet. nach rlletin Gat⸗ Jeide ügen trieb t die der Moit⸗ nigen ge⸗ Sſicht rden, und e der ſagen ihte man ihre daß gige heiſer April Firma darte, Befttz veiſer 1 „ Manſtheim 17. Junt. -General- Anzeiger .) Selt⸗ ann und darf auf ſeine neuen Erfolge ſtolz ſein.— Der Bichele⸗ Elub Karlsruhe erhielt in derſelben Abtheilung den 2. Preis mit 14,06 Punkten. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Darmſtädter Künſtler⸗Kolonie. Donnerſtag, 20. ds., findet im Spielhauſe der Ausſtellung Abends 8 Uhr ein moderner Dichterabend ſtatt, arrangirt von den Hofſchauſpielern Hans Schreiner und Hermann Vallent in vom Königl. Hoftheater in Wiesbaden. Es gelangen eine Reihe außerordentlich intereſſanter Werke zum Vor⸗ trag, unter Anderem„Ein Geheimniß“ von D. v. Liliencron, mehrere kleinere Werke und Balladen von R. Dehmel, Ludwig Finckh, L. Jaco⸗ bowski, Otto Julius Bierbaum u. ſ. w. Aehnliche Abende ſind von den Herren Schreiner und Vallentin vor einigen Monaten in Wies⸗ baden arrangirt worden und haben außerordentlichen Erfolg gehabt. Mein Bismarckdenkmal. Unter dieſer Spitzmarke ſchreibt Prof. Reinhold Begas im„Tag“. An der Konkurrenz für das Bis⸗ marckdenkmal vor dem Reichstagsgebäude wollte ich mich anfangs nicht betheiligen. Für junge Künſtler hat es etwas Verführeriſches, in eine Konkurrenz einzutreten, aber eine gute Skizze iſt noch kein gutes Denk⸗ mal. Man weiß nie, was aus einem Entwurf wird, wenn der Ver⸗ faſſer nicht ſchon bewieſen hat, daß er eine große Arbeit durchzubilden im Stande iſt. Die Veranlagungen ſind ſehr verſchiedener Natur, der eine macht gute Entwürfe, die bei weiterer Durchbildung ſich ab⸗ ſchwächen, der andere mäßige Skizzen, deren Werth bei weiterer Ent⸗ wicklung ſich ſteigert, ſo daß die Larve ſtirbt, die aber beim andern nach verſchiedenen Metamorphoſen ihre Endform erreicht. Für ältere Künſtler, die ſchon durchgebildete Werke hinter ſich haben, die ſozu⸗ ſagen Anerkennung genießen, hat die Aufforderung zu einer Konkur⸗ reng etwas Verletzendes, da dieſelbe von ihnen einen erneuten Fähig⸗ keitsnachweis verlangt, ähnlich, wie wenn ein vortragender Rath vor jedem Vortrag noch einmal ſein Aſſeſor⸗Examen zu machen hätte. Ich hatte, wie ich glaube, gute Begleitungsmotive für das Bismarckdenk⸗ mal im Kopf, und ſo entſchloß ich mich, mitzukonkuriren. Ich weiß, daß in der augenblicklichen Kunſtſtrömung Abneigung gegen Alle⸗ gorien herrſcht, man liebt die Einfachheit; eine Einfachheit, die aber in den meiſten Fällen ihren Urſprung in dem Mangel an Einfällen hat. Man wird in den nächſten Tagen ſehen, ob die mir als gut er⸗ ſchienenen Einfälle auch anderen gut gefallen werden. Auf Heinrich Heines Grab in Paris ſoll ein neues monu⸗ mentales Denkmal errichtet werden, und zwar aus dem Extrage einer Sammlung, welche die freiſennigen Wiener Bürger, Frauen und Stu⸗ denten veranſtalteten, als vor einem Jahre der Wiener Männergeſang⸗ verein von ſeinem urſprünglichen Vorſatze, einen Kranz auf Heines Grab niederzulegen, in Folge des Proteſtes der Mehrheit des Wiener Gemeinderathes Abſtand nahm. Der Schöpfer des Denkmals iſt der Bildhauer Haſelriis, welcher für die Kaiſerin Eliſabeth das Heine⸗ Denkmal in Corfu ſchuf. Haſelriis hat ſ. Zt, auf Empfehlung der Kaiſerin durch Frau Charlotte Embden die Erlaubniß der kompetenten Friedhofbehörde erwirkt, ein neues Denkmal auf dem Grabe Heines aufſtellen zu dürfen. Der Künſtler hat nun das Denkmal nach den Ideen der Kaiſerin vollendet, und ſtellte es kürzlich dem Wiener Heine⸗Denkmalkomitee zur Verfügung. Es beſteht aus einem großen mit der Herme Heines geſchmückten Denkſtein, auf welchem inmitten eines rieſigen marmornen Lorbeerkranzes die lyriſchen Gedichte Heines als Manuſkript liegen. Auf den Bändern des Kranzes werden die Worte ſtehen:„Dem Andenken Heines das freiſinnige Wien“, an den Seitenwänden des Denkſteins die Verſe:„Wo wird einſt des Wander⸗ müden letzte Ruheſtätte ſein?“ Zur Ermordung der Frau Daguy Przybyszetoska wird aus Petersburg berichtet: Bei Unterſuchung des Zimmers, in dem der Mord geſchehen war, fand die Tifliſer Polizei zahlreiche Briefe an Ver⸗ wandte und Bekannte der Entſeelten, die der Mörder Wladislaw Er⸗ meryk geſchrieben hatte, bevor er ſich ſelbſt entleibte. Ermerhyk ſchreibt unter Anderm:„Ich habe Frau Dagny Przybyszewska mit vollem Be⸗ wußtſein erſchoſſen. Bitte keine Zufälligkeit als Todesurſache anzu⸗ nehmen. Die Urſache geht Niemanden etwas an und iſt ſchwer zu er⸗ fahren. Die übrigen Briefe bitte nicht zu öffnen, da ſie für niemand Andern Intereſſe haben können, auch nichts Bedeutungsvolles enthalten. Frau Dagny Przybyszewska iſt Norwegerin, die Frau des bekannten Polniſchen Schriftſtellers Stanislaus Przyszewski. Sie iſt 33 Jahre alt, Wladislaw Ermeryk.“ Beide Leichen hatten die Schuß⸗ wunden am Kopfe. Das rettende Lachen. Aus Newpyork wird berichtet: In der vorigen Woche fielen während einer Vorſtellung von Daudei's „Sappho“ im Thalia⸗Theater einige Kohlenfunken von einer elektriſchen Lampe und verurſachten eine Panik, die leicht zu einer Kataſtrophe ausarten konnte. Schon drängten die Zuſchauer der oberen Ränge nach den Corridoren, als die junge Liebhaberin der Truppe, Bertha Ka⸗ liſch, ſich vor ihre Collegen drängte, die in wohlgedrechſelten Worten an den Verſtand und die Kaltblütigkeit des Publikums appelliren woll⸗ ten; ſie krat bis an die Rampe und brach in ein ſchallendes Gelächter aus. Bertha Kaliſch iſt durch ihr Lachen berühmk. Dieſer Ruf ſcheint in der That nicht unbegründet, denn die durch dieſen Heiterkeitsaus⸗ bruch gebannten Zuſchauer machten in ihrem tollen Davonſtürzen Halt, und zwiſchen zwei Lachanfällen erklärte die Schauſpielerin ihnen, daß die Panik, unbegründet ſei, und lachte wieder von neuem. Ihre Heiterkeit wirkte anſteckend. Erſt nach fünf Minuten allgemein frenetiſchen Gelächters konnte die Vorſtellung des Daudet' ſchen Wer⸗ kes ihren Fortgang nehmen.. Neneſſe Nachrichten und Celegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) München, 17. Juni. Auch heute noch treffen von allen Seiten Nachrichten über Hochwaſſer ein. Beſonders die Inn geht ſehr hoch; bei Neubeuern wurde die Fluthbrücke fortgeriſſen. Im Hochgebirge ſchneite es. Heute früh iſt kHares Wetter eingetreten. * Hannover, 17. Juni. Der Kaiſer nahm nach der Rückkehr in die Stadt das Frühſtück im Kaſino des Königs⸗ Ulanenregiments im Kreiſe der Offiziere ein, während die Mann⸗ ſchaft vor der Kaſerne Aufſtellung nahm. Nach Beendigung des Frühſtücks fuhr der Kaiſer unter erneuter Begrüßung der Be⸗ völkerung ins königliche Schloß. 5 * Prag, 17. Juni. Der Kaiſer iſt heute früh nach Thereſienſtadt abgereiſt. »Liberpool, 17. Juni. Als der ſpaniſche Dampfer „Elena“ heute das Dock verließ, platzteder Hauptdampf⸗ keſſel. 2 Mann wurden getödtet und 4 verletzt. Die„Elenag“ kehrte ins Dock zurück, 95 *** Zur Denkmals⸗Enthüllung in Berlin. *Berlin, 16. Juni. Der Kranz, den der Kaiſer am Denkmal des Fürſten Bismarck niederlegte, war ganz aus Lorbeer mit goldenen Spitzen, hergeſtellt nach den eigenen Angaben des Kaiſers. Die Inſchrift auf den Schleifen lautet: „Des großen Kaiſers erſter Diener“!— Nachdem der Kaiſer den Kranz niedergelegt hatte, beglückwünſchte er den Profeſſor Begas und reichte dem Reichskanzler die Hand. Dann trat er auf den Fürſten Herbert Bismarck zu und unterhielt ſich längere Zeit mit ihm, wobei er ihm mittheilte, daß er ihm die Uniform der Gardedragoner verliehen habe. Auch die Kaiſerin trat ſodann berzu. Beide Majeſtäten beehrten hierauf den Präſidenten des Reichstags, Grafen Balleſtrem, mit längeren Anſprachen, ebenſo den greiſen Staatsminiſter Delbrück und Geheimrath v. Levetz ow, dem ſie ihre Theil⸗ nahme über ſeinen ſchweren Verluſt(Frau v. Levetzow iſt vor Kurzem geſtorben) ausdrückten. Es folgte ein Rundgang um das Denkmal, bei dem Reinhold Begas die Kaiſerin geleitete und der Kaiſer mit dem Fürſten Bismarck ſich anſchloß. Ueber die Theilnahme der Feier ſei unſerm Bericht im Mittagsblatte noch Folgendes nachgetragen: Zur Rechten des Kaiſerzeltes ſammeln ſich die Staatswürdenträger. Zu den aktiven Staatsminiſtern, die vollzählig ſind, geſellen ſich viele inaktive Staatsmänner, die meiſten an Bismarcks Amtszeit ge⸗ mahnend. Viel bemerkt werden die Miniſter Delbrück, Dr. v. Böt⸗ ticher, Frhr. v. Lucius, Graf Botho Eulenburg, Maybach, v. Verdy. Vor dem Kaiſerzelt verſammelten ſich die Mitglieder des Central⸗ komitees, Wirkl. Geh. Rath Dr. v. Levetzow, Adolf vom Rath, Rudolf Koch von der Deutſchen Bank, Geh. Rath Profeſſor Ende, Prof. Graf v. Harrach, W. Kyllmann, Fr. Schwechten, die Mitglieder des Herren⸗ hauſes, die Ritter des Schwarzen Adler⸗Ordens und des Ordens Pour le mérite, die Generalität und Admiralität, die Mitglieder des Abgeordnetenhauſes, der Schöpfer des Denkmals, Reinhold Begas. Inzwiſchen iſt auch der Reichskanzler Graf Bülow erſchienen. Er trägt, wie alle Miniſter und ſonſtigen Staatsbeamten, kleine Uni⸗ form. Fürſt Herbert Bismarck in Generals⸗Uniform trifft gleichfalls ein und verweilt in der Gruppe der Staatsminiſter und der Ge⸗ ſandten der Einzelſtaaten und Bevollmächtigten zum Bundesrath auf dem Podium am rechten Eingange des Kaiſerzeltes. Die Ehrenkom⸗ pagnie, geſtellt vom 2. Garde⸗Regiment, marſchirt draußen vor dem Zelte auf. Hell ſchmettert die Marſchmuſik über den Platz und komnit dem feierlichen Zuge der Reichstagsmitglieder zu Statten, der ſich ſoeben würdevoll aus dem Portal die Freitreppe herab über den Denkmalsplatz zum Kaiſerzelt bewegt. Die beiden Hausinſpektoren ſchreiten voran; der Präſident Excellenz Graf Balleſtrem in goldbetreßtem Staatsfrack, geleitet von den beiden Vizepräſidenten, hat die Freude, ein recht beſchlußfähiges Haus zu führen, freilich zum Hauſe heraus; aber die Anerkennung für das heutige Erſcheinen ſo zahlreicher, zum Theil weit her gereiſter Reichs⸗ boten ſoll nicht unter rückblickenden Betrachtungen leiden. Die Par⸗ teien der Rechten ſind ſehr gut vertreten; mit den Führern ſind viele Fraktionsmitglieder gekommen; vom Centrum bemerkt man zahlreiche angeſehene Mitglieder; einer größeren Zahl von Freiſinnigen beider Richtungen geſellt ſich auch ein Vertreter der Süddeutſchen Volks⸗ partei. Faſt vollzählig ſcheinen die Nationalliberalen da zu ſein, darunter auch Abg. Baſſermann. Nach vollzogener Enthüllung hielten die Majeſtäten noch geraume Zeit Cerele, insbeſondere wurde wiederholt Fürſt Hohenlohe an⸗ gelegentlich vom Kaiſer in die Unterhaltung gezogen. Die Feſtver⸗ ſammlung löſte ſich langſam auf zum Rundgang ums Denkmal, wo Abordnung auf Abordnung Kränze niederlegte. Mit großer Lebhaftig⸗ keit wird, der Köln. Zig. zu Folge, in politiſchen Gruppen die Rede des Grafen Bülow beſprochen und anerkannt als ein treffender Ausdruck der Gefühle der Millionen, die dieſer großen Stunde theilhaftig wurden. Auch der Frkf. Ztg. wird Aehnliches berichtet: Das gab eine Ueberraſchung! Was der dritte Nachfolger Bismarcks da mit ſeiner klaren, wenn auch wenig modulationsfähigen Stimme in ſicherem Vortrage weithin ver⸗ nehmbar ſprach, das war mehr als man erwartet hatte, mehr als die übliche Weiherede, die ſich in Superlativen und pathetiſchen Wendungen zu ergehen pflegt. Gelehrte und Politiker ſehr verſchiedener Partei⸗ richtung waren einig in dem Urtheil, daß das die Kundgebung eines feinen Kopfes, eine kluge Rede, und wenn man die Umſtände bedenkt und die Verhältniſſe, unter denen wir leben, auch tapfere Rede war. Ein Bekenntniß zu Goethe, der für die geiſtige Kultur Deutſchlands war, was Bismarck für das politiſche Leben der Nation, will Angeſichts der jetzigen Machtverhältniſſe in Preußen und Deutſch⸗ land in ſolcher Stunde immerhin etwas ſagen.(Vergl. die Ueber⸗ ſicht. D..) 5 ** 8 Hermaun Grimm * Berlin, 17. Juni. Profeſſor Hermann Grim m iſt geſtern geſtorben.(Hermann Grimm, der Sohn des Germaniſten Wilhelm Grimm, war 1828 zu Caſſel geboren. Anfangs ſtudirte er Jura, ſpäter wandte er ſich der Philologie und Kunſtgeſchichte zu. 1873 wurde er Profeſſor der Kunſt⸗ geſchichte in Berlin. Seine bekannteſten Werke ſind das Leben Michelangelos, zahlreiche Eſſays und die Vorleſungen über Goethe. Dem Goethebund ſtand Grimm übrigens fern, wie er ſelbſt öffentlich bekanntgab. Er war vermählt mit Giſela v. Arnim, einer Tochter von Achim von Arnim und Bettina Brentano.) *** Der Burenkrieg. * Brüſſel, 16. Juni. Nachdem die„Indépendance Belge“ bereits vor einigen Tagen gemeldet hatte, daß mit Erlaubniß von Lord Kitchener ein Depeſchenwechſel zwiſchen dem Präſi⸗ denten Krüger und derTransvaal⸗Regierung ſtatt⸗ ſinde, beſtätigt ſie dieſe Nachricht heule in formeller Weiſe und giebt gleichzeitig in großen Zügen jenen Depeſchenwechſel wieder. Die Burenführer in Standerton hätten dem Präſidenten Krüger die mili⸗ täriſche Lage offen dargelegt und beſtänden darauf, daß unter den einflußreichen Mitgliedern der Burenregierung friedensfreundliche Strömungen und ſolche für den Krieg bis auf's Meſſer ſich geltend machten. Die friedensfreundliche Strömung habe jetzt die Ober⸗ hand gewonnen. Sie ſei der Anſicht, daß die Möglichkeit, die Eng⸗ länder zu beſiegen, ſehr zweifelhaft ſei. Sie halte es vielmehr für ihre Pflicht, ſich zu bemühen, dem Blutvergießen Einhalt zu thun und den Friedensſchluß unter ehrenvollen Bedingungen zu beſchleu⸗ nigen. Präſident Krüger hatte in dieſer Angelegenheit am 10. Juni eine beſondere Beſprechung mit den in Holland befindlichen Führern der Buren und telegraphirte hierauf am 11. Juni an ſeine Regierung in Standerton. Die Antwort guf dieſes Telegramm ſei geſtern noch nicht eingetroffen.— Unter Vorbehalt theilt die Indspen⸗ dance ferner mit, in der Umgebung des Präſidenten Krüger gehe das Gerücht um, er werde einen Erlaß veröffentlichen, in welchem er die Verantwortung für einen etwaigen Abſchluß eines Friedens ohne Sicherung der völligen Unabhängigkeit der ſüdafrikaniſchen Republiken ablehnt. *London, 17. Juni. Daily Mail meldet aus Nor⸗ walspont vom 15. Juni: Die Zahl der Kapkolo⸗ niſten, die ſich den Buren anſchließt, nimmt im hieſtgen Be⸗ zirke fortgeſetzt zu. 1 —*** 72 Zur Lage in China. * London, 17. Juni. Standard meldet aus Shanghal: Muanſchikais, des Gouverneurs von Shantung geſtorben. Man hofft ernſtlich, daß, wenn möglich Schrikte geſchehen, um zu verhindern, daß der Gouverneur ſeine Provinz auch nur vor⸗ übergehend verläßt. eee Mannheimer Handelsblatt. Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 17. Juni. Weſzen pfälz.—.—17.75] Hafer, württb. Alp———. „ norddeutſcher————.„ amerik. weißer 14.85—15.— „ ruſſ. Azima 17.75—18.75 Mais amer. Mixed———11.73 „ Theodoſia 18.50—18.75„Donau—.—11.75 „ Saxonska 17.90——.—„La Plata—.—11.75 „ Girka 17.50—17.75] Kohlreps, d. neuer—.——31.50 „ Taganrog 17.75—18.50] Wicken 21.——22.— „ rumäniſcher 18.25—18.75 Kleeſamen deutſch. J112.—118.— „ am. Winter, 17.75—17.85 15„ II 4 100, „ Chicago II—.——.—„amerik. 102.—105.— „ Manitoba1—.———.—„neuerPfälzer-—— „ Walla Walla—.——17.7„Luzerne 90.——95.— „ Kanſas II—.— 17.75„ Provene. 100.—105.— „ Californier 17.80——.—„Eſparſette—.— 32. „ Lg Plata 17.50—17.75 Leinöl mit Faß—.—70.— Kernen—.——18.— Rüböl„„—.—66.— Roggen, pfälz.—.—15.—„ bei Waggon———64.— „ rüſſiſcher 14.80——.—[ Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20⅛ Targ—.——21.75 „ norddeutſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.——20.70 „ amerik.—.——.—[Am. Petrol. in Eiſt. Gerſte, hierländ.—.——17.—Pp. 00ko netto verzollt.17.10 „ Pfälzer 17.25—17.75] Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——20.75 „ Ungariſche 18.——18.25 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——19.70 Futter.——.— Rufſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Brau—.——.— ſternen p. 100konetto.—16.10 Hafer, bad. 14.50—15.50Nohſprit, verſteuert—.— 116.— „rufſtſcher 14.75—15.25 J 70er Sprit—.—.— „norddeutſcher—.———.— 90er do, unverſt. 1Nr. Weizenmehl 00 0 1 2 3 4 28.25 26.25 24.25 28.25 22.2 Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Weizen unverändert ruhig. Roggen ſtill. Hafer und Gerſte unverändert. Mais behauptet. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 17. Juni, Obligationen. Staatspapiere. Pfaudbrieſe, 4 proß. Bad. Oblig. v. 1001 103.70 b; 4% Rhein, Hüp.⸗B. unk. 1902/ 100.— b; %roz. Bad. Oblig. v. 1500 55.50 bö4,„„ uf 107 57.55 4Vadiſche Obtigat.%„„ alte u ees0 6z 8½„(abgeſt.) 90.88 bz„„ unk. 1904 92.50 53 3½% Obllg. Mark 8„„ Commnunal 98.— bz V 96.60 bz Städte⸗Aulehen. 9„ 7 1892/94 3005 15 1 Farſeunſ 1. 8 19 0 7„ 80 85 3 Karlsrußber v. J. 1896 15. 1102 2. 100 51 4% Ludwigshafen bon 1909 109.50 15 Baper. Obligationen 55 5 4½ Ludwigsbafen M. 9355 5 05 7. 185 31 1885 2. %½ Deiſche melczanlee b 88 We,beime O ee d 95/5 55 99.95 5367½ 15 1895 93.20 83 9%„ 5 88.30 f%%„„18898 93.— 51 %½% Preuß. Conſols 990 65 373 0% Pirmaſeuſer 93.50 G 5 8520 b[ Fupnſtrie⸗Obligationen 5 15 4¼0% Vad. Anilin⸗ u. Sodaf. 9 Glſeubahn-Aulehen. 5 rae 15 40% Pfätz. Lubw. Max Nord) 191.6) 0%½ Speherer Ziegelwerle 101.10 63 175 15 94.50 bz%½ Verein Chem. Fabriten 101.— b3 8 5 τ— conbertirt, 95.10 dz 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 102.80 G Aktien. Bauken. Blauhee v. Gelſel u. 0 210 1 a rauerei Sinner, Grünwinkel 240. Sweien„ ScroezlHeldelberg 161l 8 Speper 50% RB 132.— 2 Sanee 10 55 aunbelmer Bank 128.50 99.— 6 Oberrhein. Bank 118.— G0 2 5 1955 1 Bfilziſche Bank 125.— 8„ ene en, Pfälz. Oyp.⸗Bauk„107.— G Worziſer Beat hans P. Serige 18. Pflz. Spar⸗ u. Cdb, Landan 184— Pfalt, lr 10 0 5 57 5 5 110.— Nbeſniſche Greditbant 14470 50 reßt:. pee Rheln. Hyp.⸗Bank 188.— bz Trausport Slidd. Bank 189.60 G und Verſſcherung. Gifenbahmen. Gutſahr⸗Aktſen 126— b; Pfälziſche udwigsbahn 224.— b1 Mannh. Dampfſchleppfchif 118.— „ Marbahn 139.—5 ee ee 103.— 8 een 12805 5 Vab“ Nück⸗ K. Aiderſtc Hellbronner Straßenbahnen[87. Schifffabrte ſſechran 550.— N Chemiſche Induſtrie. Cöntinentale Berſſcherung 260.— .⸗G, f. chem. Iuduſtrle 1135.80 8 Mannbeimer Verſicherung 420.— B; Badlſche Anillu⸗ u. 3 W Ghen. Fabrlt Golbeuberg 182.— 8 ee eee Chem. Fabrik Gernsheim— Jnduſtrie. Berein chem. Fabrlken 183.— 8 Act.⸗Geſellſch. f Seilinduſtrie 140.— Verein D. Oelfabrlken 108.— Dingler'ſche Maſchinenfabrſt 185.—. Weſteregeln Alkal. Stamm 208.20 60 Emalllirfabrik Kirſweſler 7 8 „ Vorzug 103.50 B Emalllirwerke Maikammer 108.— 8 2 5 Fttlinger Spinnerei 108.50 B 1 0 7 129 ab. Brauere 36.— arlsr. Nähmf. Hald u. Neu Binger Aktlenblerbrauerei—.— Mannh. Gum. U. Asbeſtfabr. 55.— bz e .— bz z. Nähm. u. Fahrräderf. Elefantenbrän Rühl, Worms 105.— Portl.⸗Geinentwe⸗ Heſbelberg 136.— Frelburg 100.—— Vereinſg. Ziegelw. einlein, Heidelberg 155.— Verein Speyerer Ziegelwerke 90.— aee 15 0 udwigshafener Brauerei—.— ückerfabri aghäuſel 4. Mannb. Aktienbrauerei 100.25 B Zuckerrafſinerie Mannbeim— Mannheimer Effektenbörſe vom 17. Junj.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte ſchwache Haltung. Geſchäft war nur in Aktien der Badiſchen Brauerzt zu 186. Sonſt notirten: Pfälz. Bank Aktien 125., Rhein, Hypothekenbank Aktien 168 bez.; Pfalz⸗ brauerei vorm. Geiſel& Mohr—.—, Mannheimer Lagerhaus Aktien 103 B. Frankfurt a.., 17. Juni. Kreditaktien 211.20, Staats⸗ bahn 142.20, Lombarden 25.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.25, Gokthardbahn 154.50, Disconto⸗Commandit 180.90, Laura 200, Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter 130.—, Handelsgeſellſchaft 144.—, Dresdener Bank 139.20, Deutſche Bank 19440. Tendenz: ſchwach. München, 17. Juni. Zum erſten Direktor der kaufmänniſchen Abtheilung der Bayriſchen Hypotheken⸗ und Wechſel⸗ bank wurde Kommerzienrath Brauſer⸗Regensburg, der lang⸗ jährige Vorſtand der Reichsbanknebenſtelle in Regensburg, Vorſitzen⸗ der der Handels⸗ und Gewerbekammer, ernannt. Berlin, 17. Juni.(Tel.) Effektenbörſe. Die Börſe zeigte bei Eröffnung keine gleichmäßige Haltung. Die Mattigkeit in Wien auf den dortigen Rückgang in Kreditaktien, ſowie die für hei⸗ miſche Banken andauernde Verſtimmung drückten auf die genannten Verkehrsgebiete. Montanwerthe beſſer bewerthet. Von Fonds be⸗ ſonders heimiſche Anlagen höher umgeſetzt. In der zweiten Börſen⸗ ſtunde leitende Banken erholt, ebenſo Dynamit⸗Truft und Transvagl, Privatdiskont 3½ Prozent. Berlin, 17. Juni.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 219.10, Staatsbahn 142.10, Lombarden 25.—, Diskonto⸗Commandit 181.30, Laurahütte 199.25, Harpener 174.40, Ruſſiſche Noten—— (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.05, 3½% Reichsanleihe 99.90, 3% Reichsanleihe 88.80, 4% Heſſen 103.60, 3% Heſſen 85.39, Italiener 97.20, 1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener—.—, Marien⸗ burger—.—, Oſtpreuß. Südbahn—.—, Staatsbahn 142.20, Lom⸗ barden 24.70, Canada Pacific⸗Bahn 99.70, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 200.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 143 90, Darmſtädter Bank 128.50, Deutſche Bankaktien 194.50, Disconto⸗Commandit 179.50, Dresdner Bank 139 50, Leipziger Ban 146.70, Berg.⸗Märk. Bank 148.—, Dynamit Truſt 153.—, Wochune 182.50, Conſolidation 322.50, Dortmunder 60.20, Gelſenkirchener 172.20, Harpener 174.90, Hibernia 168.20, Laurahütte 199.40, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 207.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 143.50, Deutſche Steinzeugwerke 271.50, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 187.75, Wollkämmerei⸗Aktien 140.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein, Weſtf. Bank von 1908 98.40, 3% Sachſen 85.80, Stettiner Vulkan 198.—, Mannheim Rheinau 105,50, 3½ ⅜ Badiſche St.⸗Obl. 190c Nach⸗Berichen gus Singgafu iſt dort geſtern die Mutter 88.50. Privgtdiscont; 9/ dl 4. Seite. General-Anzeiger. 2 WAcannheim, 1/. Jun Amks. — Veſtanntmachung. Die Anshehunz pro 1901 betr. No. 19640 M. Die Aushebung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mannhelm pro 1901 findet am: ,, 28., 26,., 28., 29. Juni und 1. Juli ds. IJs., jeweils Vormittags ½ 10 uhr beginnend, im großen Sagle des Ballhauſes, Schloß, dahier ſtatt. Es haben zu erſcheinen, die beim diesjährigen Muſter⸗ Ungsgeſchäfte 89491 a) für tkauglich Befundenen, b) zur Erſatzreſerve Borgeſchlagenen, e) zum Landſturm Ueberwieſenen, ) für 1 untauglich Erklärten und e) die von den Truppentheilen abgewieſenen Ein⸗ Jährig⸗ Freiwilligen. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Ladung perſöulich bekannt 5 werden. Die Verbeſcheidung der Neklamationsgeſuche durch die ver⸗ ſtärkte Obererſatzkommiſſton findet jeweils an dem Tage ſtgtt, an welchem über die körperliche Brauchbarkeit des in Frage ſtehenden Militärpflichtigen eutſchieden wird. Die Betheiligten werden zu den Terminen 11165 eladen werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit in und Alcterneen Zuſtande im Anshebungslokäle z1 erſcheinen und ihre Militärpapfere(Looſungs⸗ bezw. Berechtigungs⸗ ſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Ausbleibenden werden gemäß 8 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 M. oder Haft bis zu 3 Tagen beſtlaft, auch können ihnen die Vortheile der Looſung alüeer Ulld ſie als vorweg Einzuſtellende behandelt weiden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dleuſtpflichtiger behandelt; er kaun außerdſenſtlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppentheil eingeſtellt werden. Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich zit beglaubigen. Vorſtehende Vefauntmachung iſt ſeitens der Bürgermeiſterz ämter wiederholt in ortsüblicher Weiſe öſſentlich bekaunkzu machen und über den Vollzug innerhalb 8 Tagen Anzeige anher zu erſtalten. Zu den Aushebungstagfahrten haben die Herven Bür⸗ germeiſter aller derjenigen Gemeinden zu erſcheinen, aus welchen Pflichtige einbeſtellt ſind. Maunheim, den 30. Mai 1901. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Maunheim. rech. Bekanntmachung. Die Aufſtellung von Taxa⸗ meterdroſchken zum öffentlichen Fahrdienſt in der Stadt Mann⸗ heim betr. (273) No. 514ʃ5 J. Mit Bezug auf unſere Bekauntmachung vom 19. Dezember v. Is., No. 125 796 J, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß vom 15. ds. Mts. ab die Aufſtellung von nächſt 6 Taxameterdroſchken zum öffentlichen Fahdkent in hieſiger Stadt zugelaſſen iſt. Den Taxameterdroſchken ſind vorläufig folgende, von den gewöhnlichen Droſchken getrennte, Balte⸗ Plätze angewieſen: 91016 2 Droſchken am Bahnhof, links vom Aus⸗ gang deſſelben nach der Schloßgartenſtraße zu; 2 Droſchken auf den Planken vor dem nadrate P 3; 2 Droſchken auf den Planken vor dem Quadrate B 3. Die auf den Planken aufgeſtellten Droſchken haben ſich jeweils hart an Bandſtein des Gehwegs ommer, wenn die Standplätze der Sonne ausgeſetzt ſind, auf der gegenüberliegenden Seite vor den Quadraten O 3 und D3 in der Fahrtrichtung Auf⸗ kellung nehmen. Mit Bezug auf den für die Taxameterdroſchken geltenden Tarif wüb noch darauf hingewieſen, daß Fähr⸗ und Brückengelder und Abgaben ähnlicher Art gemäߧ 1 der Taxameterdroſchkenordnung, vergl mit 31 Abſatz 3 der Droſchkenordnung für gewöhnliche Droſchken, vom Fahrgaſt zu tragen ſind. Mannheim, den 14. Juni 1901. Großh. Bezirksamt. Frech Zurückgekehrt. Dr. Robert Fuchs, Augcnart N 4, 17. 51080 Telephon 163l. Naufmäunischer Verein weiblicher Augestellter. Das Bureau befindet ſich 90849 SB 2, 6, 2. Stock uud iſt au Werktagen von 11—3 Uhr geöffnet. Der Verein bietet ſeinen Mitgliedern unentgeltlich keh und Wohnungsvermittelung. Geſchäftsinhaber, wie Vermiether von Wohnräumen werden vorkommen⸗ falls um zweckentſprechende Mittheilungen höfl. erſucht. Der Vorstand. 2 Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderken haben ein ärztliches Zeugniß einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellendz Eu Gegenwart der etwa erſchlene⸗ in der Fahrtrichtung aufzuſtellen, und können im ungsverhandlungſeingehende An⸗ Wollen Sie das Neueste aus München und Bayern legen, dann abonniren Sie, bitte, einmal probeweise auf die in München gelesenste und billigste Tageszeitung 91034 auf dle 0 5 Nuünclenen Seilung Monatlich nur 60 Pig. 1 Veber 60000 feste bel der Fost. zuhlende Abennenten! Tendenz: gut u. deutsch, unabhängig u. volkesthümlieh. Hekal ulagng 1. Den Ankauf belgif chet Stullohlen betr. (278) No. 51162 1. Der 2 von Stutfohlen des kalt Schlages in Belgien 1 dleſem Jahre nach Maß unterm 80. Junti v. Js. 688341— Anitsblatt No. 301 bekauntgegebenen Beſtimmungen durch den Verbaud unterbadiſcher Pferdezuchtgenoſſenſchaften be⸗ würkt werden. Die Aumeldungen der Ve⸗ ſtellungen haben läugſtens bis zum 30. Juli d. J. bei uns zu erſolgen und müſſen ent⸗ halten: 1. Name und Wohnort des Beſtellers. 5 2. Eine Angabe, welcher das beſtellte Fohlen ſoll und welchen Betrag dasſelbe koſten darf; Je nach Beſtellung ſollen angekauft werden: a. Schwere belgiſche S fohlen zu einem von etwa 1000 M. und darüber, b. Leichtere belgiſche Stut⸗ fohlen zu einem Preis von etwa 800 M. 3. Eine Erkärung, daß der Be⸗ ſteller mit den obenge⸗ nannten Beſtimmungen ein⸗ verſtanden und insbe⸗ ſondere die unter Ziſſer 7, 9 und 10 verſelben aufge⸗ führten Verpflichtungen durch Ausſtellung eines Rerberſes einzugehen bereit iſt. 91018 Manuheim, den 14. Juni 1901. Großh. Bezirksamt: Lang. Großh. Zadiſche ſe Staals⸗ biſebaſten Montag, den Juli l, Js. wird ein Sonderzug von Baſel Bad. Bahnhof nach Berlin und Hamburg abgefertigt werden, wofür beſondere 45 Tage giltige Nſickfahrkarten zu bedeutend er⸗ mäßigten„Preiſen ausgegeben werden. Die Preiſe der Fahr⸗ karten, ſowie die näheren Be⸗ ſtimmungen ſind aus der auf unſern Skationen angeſchlagenen Ankündigung zu erſehen, 9osss Generaldirektion. Vergebung von Hauseutpäſcrungsarheiten. No. 5335,. Die Ausführung der Entwäſſerung des Warte ſtalles im Schlachkhof foll öffent⸗ lich vergeben werden. Die Jeichnungen und Bedin⸗ gungen liegen aüf dem Tiefbau⸗ amt, Lilra L 2 No. 9 zur Cin⸗ ſicht auf und können Angebots⸗ formulareund Maſſenverzeichniſſe gegen gebührfreie Einſendung von.— Mark von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und nit ellſprecheuder Auſſ riſt ver⸗ ſehen, dem Tieſbauamt bis zum Mittwoch, 26. Juni 1901 Vorntittags 11 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff nung der eingelaufenen Angebote nen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ gebore werden nicht inehr ange⸗ nommen. 91076 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, 18. Junf 1901. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Fekanntmachung. Wir bringen den tit. Abon⸗ nenten und Inhabern von 0 karten zur Keuntuiß, daß infolge vorgekommener Uuregelmäßig⸗ keiten wir gemäß ſtadträthlicher Verfügung die Kontroleure und Schaffner angewieſen haben, ſich alle Fahrtausweiſe jedesmal vor⸗ zeigen zu laſſen. 79481 Wir bitten die tit. Inhaber von Jahres⸗, Halbjahres⸗, Mo⸗ nats? und Freikarken. uns bei Durchführung dieſer Verfſigung im Jutereſſe eines geordüeten Dienſtes ee zil wollen. Maunhelm, 19. Febr. 1901. Die Direktion der Städt. Straßenbahnen: Löwit. Bekanulmachung. Die Tüncherarbeiten zum Neu⸗ bau des Realgumnaſiuſis ſollen im Wege der öffentlichen Sub⸗ miſſion pergeben werden. An⸗ Und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens: Montag, 24. Juni 1901, Vormittags 11 Uhr, bei unterſertigter Stelle einzu⸗ reichen, und können die Beding⸗ ungen nebſt den Angebotsformu⸗ laren gegen Erſiattung der Umdruckk oſten im Zimmer No. 8 ebenda in Eucelt genommen werden. Den Submittenken ſteht es frei, der Eröffnung der An⸗ gebote beizuwohnen. 90645 Manuheim, 11. Juni 1901. Hochbauamt: J..: Hauſek. Zwanga⸗Verſteigerung. Dienſtag, 18. Juni 19 Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Verſteige⸗ rungslocal Q 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege ditertlich verſteigern: 91084 Ein Kaſſenſchrank, ein Sofa, ein Spiegel mit Schirmſtänder, 1 Pult, 1 Regulator. Mannheim, 17. N 1901. Danquard, Gerichtsvollzieher. Suiſenring 60, Laden oder lielung voll arrer Ahles den rag von 100 Wik., den edlen Geber en aufrichtigen Dan hrechen. 91022 Der evange⸗ iſche eee Ninderl. Ehepaar e ſich im Bureaureinigen od 3 2 Inſtandhaltung eines Hauſes Näh. im Verlag. und— Nee— eee ———ñů— —— Ghgld- u. Solluo, 15 Jeppieh-Haus A. Sexauef Hachl, Mannheim, 2. 90718 Beginn des Kursus 25 e 24.50 90909 Juni. Sch &Buchfüh 5n 1898155 „Unterricht 2 für jed. Alter u. Berxuf.— Honorar 15%— 2 bis 3 wöch. Iird 50, 5 Auswärtige in kürzerer Leit; auch brieftich. 82 Gebr. Gandler Selbet cuie schlechteste Atteſt. Schon öfters hatte ich mich von den günſtigen Erfolgen, welche die dallt glaphie⸗Leg rer Gebrüder Gander d. ihre Schreibmethode erziel ten, zuüberzellgen.— Seit hien nehmen auf meine Ver⸗ hutzleute bei dieſen e 2. 75 Je daß ich 9 1055 ſerner erdigze Schreib⸗ B2, 105 AeeeN kurſe laſſen Polizei⸗ Cinpuifär S gebote hierguf ſind verſchlonen Ta. hollünd. Torfſtreu ſtrockene Waare), billigſt abzu⸗ geben. 90533 J. H. Koenigsfeld, Trausport, Spedition, Commiſſ uu, Schnell⸗ Güter⸗Dampf⸗Schifffahrt, H 9, 10. part.(Böcklaße). Eine gute Pflegeſtelle für ein kleines Kind geſüͤcht. 90971 U Arbeitsmarkt 5 der Oentral-Anstalt füür Arbeſtsnachweis jeglicher Art. 1 17. Maunhein 8 1,17 Telephon 818. 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