Telegramm⸗Adreſſe: Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatli durch die Poſt bez. inel. Poſſau ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate Die Reklamen⸗Zeile 60„ Einzel⸗Nummefn 5 Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. daunheimer Jon Telephon: Redaktion: Nr. 377. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (III. Jahrgang.) Erpeditton: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verant vortlich für Polittk: Dr. Paul Harnis, für den lokalen und vrov. Therl Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuflleton Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag de: Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Naunheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal⸗ iſt Eigenthum des katholiſches Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Maunherm. (Mannheimer Volksblatt.) lal. Nr. 815. E 6, 2 Nr. 278. Mittwoch, 10. Juni 1007. (Abendblatt.) Die Auslandskonkurrenz im Zeichen des Verkehrs. In Frankreich herrſcht große Beſtürzung: ſeine Bebölke⸗ rungszahl iſt ſeit dem Jahre 1896 nur um 39 000 Menſchen ge⸗ wachſen und ſelbſt dieſe minimale Ziffer beruht auf der Ein⸗ wanderung; ohne ſie würde Frankreich höchſt wahrſcheinlich einen Rückgang der Bevölkerung aufzuweiſen haben. Der Direktor des ſtatiſtiſchen Amts Jacques Bertillon zu Paris ver⸗ öffentlicht dieſes Ergebniß ſeiner ſtatiſtiſchen Zuſammen⸗ ſtellungen mit dem ſchmerzlichen Ausruf:„Die Wahrheit iſt, daß Frankreich auf dem Wege iſt, eine Macht dritten Ranges zu werden, und der Gnade oder Ungnade preisgegeben iſt!“ Aber dasſelbe Frankreich, welches ſeine Volkskraft durch eine Abnahme der Bepölkerungszahl ſchwinden ſieht, rafft ſich im Gegenſatz zu Deutſchland, das ſeit dem Jahre 1896 eine Volksvermehrung don rund 4100 000 Seelen aufweiſt, zu den größten An⸗ ſtrengungen zur Verbeſſerung ſeiner Verkehrs⸗ mittel auf, um der wirthſchaftlichen Konkurrenz des Aus⸗ landes wirkſam zu begegnen— es hat in dieſem Jahre über 600 Millionen Franes zur Schaffung neuer Schifffahrtswege (Kanäle) und Häfen bewilligt. Und wie Frankreich gehen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und Rußland vor. Ohne leidenſchaftliche Debatten nahmen die parlamentariſchen Körperſchaften unſeres ver⸗ bündeten Nachbarſtaates die großen Kanalprojekte Donau⸗Oder, Donau⸗Moldau und Oder⸗Elbe⸗Weichſel an, und die ruſſiſche Regierung führk die gigantiſchen Kanalpläne der Verbindung bon St. Petersburg mit dem Weißen Meere— eine Länge von 963 Kilometer— und die Kanaldurchquerung des ganzen ruſſi⸗ ſchen Reiches von der Oſtſee nach dem Schwarzen Meere aus! Und bei uns in Deutſchland verhindern kurzſichtige Parteien aus einſeitigſter Intereſſenpolitik den Bau von Waſſerſtraßen mit der leichtfertig aufgeworfenen Behauptung, daß die Zeit der Kanäle längſt vorüber ſeil Indem ſie die Eiſenbahnen gegen die Kanäle ausſpielen, verkennen und gefährden ſie das Wichtigſte und Entſcheidenſte: die Untrennbarkeit der Solidarität unſerer Verkehrmittel und Verkehrsintereſſen im Kampfe gegen die aus⸗ wärtige Konkurrenz!„Es handelt ſich nicht mehr darum,“ ſchreibt nach dieſer Richtung der freikonſervative Abg. Graf Moltke in ſeiner Broſchüre über die Entwickelung der Verkehrs⸗ mittel unter der Konkurrenz des Auslandes,„ob Eiſenbahnen oder Kanäle billiger befördern, ſondern darum, ob wir oder das Ausland billiger befördern.“ Die Mangelhaftigkeit unſerer Verkehrsmittel und das eingehende Verſtändniß der Amerikaner für den Ausbau ihrer Transportmittel zu Waſfer und zu Lande, durch Eiſenbahnen und Kanäle hat es dahin ge⸗ bracht, worauf der nationalliberale Abgeordnete Wallbrecht bereits in der Kanalkommiſſion hinwies, daß Weizen aus Chicago und Milwaukee billiger nach Mannheim gelangt, als ſolcher von Inſterburg nach Oberſchleſien; die öſtlichar Provinzen müſſen vielfach ihren Ueberſchuß an Korn mit ſehr geringem Vortheil ins Ausland, nach Skandinavien ſenden, anſtatt nach den deutſchen Induſtriegegenden des Weſtens, während dorthin mit Leichtigkeit amerikaniſches Getreide über Rotterdam rhein⸗ aufwärts geführt wird. So ſieht der deutſche Getreideproduzent den eigenen deutſchen Markt Mangels geeigneter, billiger Ver⸗ kehrsmittel verſchloſſen: es fehlt eben die große, billige Waſſer⸗ traße von Oſt nach Weſt! Syſtem noch in den Kinderſchuhen ſteckt, wird es dem unter⸗ „Weil unſer ganzes Verkehrsmittel⸗ nehmenden Ausland um ſo leichter gelingen, uns wirthſchaftlich zu überflügeln, wenn nicht energiſch und ſchnell gründlich Wandel erfolgt.— Wenn unſere Gegner uns überhaupt wirth⸗ ſchaftlich befiegen wollen, führt Graf Moltke u. A. aus, ſo können ſie es auf zwei Kampfplätzen thun: auf dem des Eiſen⸗ des Stahl⸗, des Kohlenmarktes einerſeits, auf dem der Körner⸗ früchte andererſeits. Für beide Hauptgattungen iſt nicht der oder jener, ſondern das ganze Land Konfument und Abnehmer. Je mehr nun der Verbrauch an beiden durch Zunahme der Bevöl⸗ kerung und Steigerung der produktiven Gewerbethätigteit an⸗ wächſt, deſto mehr ſteigt das Bedürfniß nach ausreichender, billiger Nahrung für Hochöfen, Maſchinen, Feuerungsherde u. ſ. w. Man fragt— ob Produzent oder Konſument— in dieſem„äußern Drang und inneren Streite“, in dieſer Zwangs⸗ lage nicht mehr„woher?“, ſondern nur noch„wie theuers“,„wie am einfachſten, direkteſten?“ Will man alſo bei uns nicht dahin kommen, daß das Ausland, vor Allem Amerika, uns ſchließlich auskauft und unterbietet, ſo gilt es, im Inland den Produzenten dem Konſumenten, das eine Wirthſchaftsgebiet dem anderen näher zu bringen, gleichzeitig aber— das bleibt das Alpha und Omega der Sache— die vollſte uneingeſchränkte Entwickelung aller Transportmittel und aller Verkehrswege ohne Zeit⸗ verluſt ins Werk zu ſetzen! polltiſche Ueberſicht Maunheim, 19. Juni 1901. In Senſation machen engliſche Blätter zur Zeit beſonders ſtark. Aus der Thatſache, daß Prinz Heinrich der aus China heimkehrenden Panzerdiviſion bis Cadix entgegenfährt, macht Daily Expreß einen Beſuch des deutſchen Kaiſers in einem franzöſiſchen Hafen und ein Zuſammentreffen mit dem Präſidenten Loubet! Der Shanghaier Berichterſtatter des„Globe“ aber telegraphirt, Prinz Tuan beherrſche den Hof noch. Es ſei beabſichtigt, wenn der Hof auf der Reiſe iſt, in Kaifong⸗fu, in der Propinz Honan(am Hwang⸗ho) anzukündigen, der Kaiſer ſei von Bri⸗ ganten ermordet, und Prinz Tuans Sohn, der Thronfolger Put⸗Sing, ſei Kaiſer geworden. Die Kaiſerin wird dann als Regentin Kaifong⸗ſu zur neuen Hauptſtadt erklären. So werden die Reaktionären den Mächten ein Schnippchen ſchlagen und die Thronfolge endgiltig regeln. Der Hof gedenkt Kai⸗fong⸗fu mit Nanking durch eine Bahn zu verbinden. Die Nachricht klänge glaubwürdiger, wenn ſie nicht gerade aus der großen Lügen⸗ fabrik in Shanghai ſtammte. Zur Keunzeichnung des Pauflawismus. Bezeichnend für die Tendenzen der panſlawiſtiſchen Preſſe iſt ein Artikel der ruſſiſchen„Nowoje Wremja“ über die Reiſe des Kaiſers Franz Joſeph nach Prag und über den öſterreichi⸗ ſchen Thronfolger. Es heißt in dem Artikel:„38 Jahre hat der Monarch die böhmiſche Hauptſtadt nicht beſucht. Das letzte Mal erſchien er nach dem unglücklichen Kriege 1866 in ihren Mauern, um den Tſchechen für die Treue zu danken, die ſie ihm gehalten, trotz der Verſprechungen, mit denen die Preußen ſie zu locken ver⸗ ſucht hatten. Im Jahre 1871 erſchien das Reſkript, in welchem Kaiſer Franz Joſeph ſeine Abſicht kund gab, ſich zum König von „757FFFFCCbCbCb000 ͤbbbbbbb e ieeeeee eb grbgd adlnkb Böhmen krönen zu laſſen. Das neu erſtandene mächtige deutſche Reich verhinderte die ſo nahe ſcheinende Erfüllung der Wünſche des tſchechiſchen Volkes. Seitdem war ein Beſuch des Kafſers in Prag für beide Theile nur peinlich. Jetzt nach ſo vielen Ent⸗ täuſchungen unternimmt der Kaiſer eine ſiebentägige Reiſe nach Böhmen. Das ſchwergeprüfte Oeſterreich⸗Ungarn erwacht jetzt zu einem neuen politiſchen Leben. Die Ereigniſſe der letzten Zeit haben in der Habsburger Monarchie eine ganz neue Lage geſchaffen. Nicht nur arbeitet das öſterreichiſche Parlament eifrig an großen wirthſchaftlichen Unternehmungen, welche den Wohlſtand des Landes zu heben verſprechen, ſondern auch in der äußeren Politik machen ſich neue geſunde Strömungen bemerklich⸗ Einen bemerkenswerthen Umſchwung in der inneren, wie hoffent⸗ lich auch in der äußeren öſterreichiſchen Politik hat das jugend⸗ lich kräftige, glühende Wort des öſterreichiſchen Thron⸗ foßgers an die Adreſſe der alldeutſchen Bewegung hervor⸗ gerufen. Dem berühmten deutſchen„Drang nach Oſten“ hak ſich jetzt ein„alldeutſcher Drang“ zugeſellt, der ollzu rückſichts⸗ los iſt, als ihn endlich nicht auch die nächſten Nachbarn Michaels fühlen ſollten. Aber die langjährige Gewohnheit, vor Berlin zu zittern, die wenig beneidenswerthe Lage eines fünften Rads im Bunde mit Deutſchland, und der Mangel an küchtigen Staats⸗ männern⸗verurtheilten das offizielle Oeſterreich zum Schweigen und unfreiwilliger Befolgung des verderblichen Prinzips des Nichtwiderſtandes gegen das Böſe. Dies hat ſich jedoch gründlich geändert, ſeit ſich eine ſtarke Hand gefunden, ſeit dieſe dem gteiſen Kaiſer der künftige Beherrſcher der Habsburger Monarchie Erzherzog Franz Ferdinand geliehen hat. Der wilde Anſturm der Pangermanen ſowohl des Inlands als des deuk⸗ ſchen Reichs zwang ihn endlich, die Bühne der Geſchichte mit einem mächtigen Wort zu betreten, welches der Welt ſeine feſte Abſicht verkündete, mit allen Mitteln gegen die alldeutſche Agt⸗ tation zu kämpfen, nicht nur weil ſie„los von Rom“, ſondern gleichzeitig die Deviſe„los von Oeſterreich“ predigt⸗ Die Zu⸗ kunft berüht ohne Zweifel auf dem ſtarken Willen des öſterreichi⸗ ſchen Thronfolgers. In der Beleuchtung der neuen Deviſe des Kampfes gegen den Pangermanismus wird uns jetzt auch der auf den erſten Blick unbegreifliche plötzliche Umſchwung in der tſchechiſchen Politik klar, die für Freunde und Feinde unerwarket auf die legitime Forderung ſofortiger Genugthuung für die zer⸗ ſtörten Rechte des tſchechiſchen Volkes verzichtet und einen arbeitsfähigen Reichsrath geſchaffen hat.“ Zum Mindeſten zeigen dieſe Darlegungen, was man im panſlawiſtiſchen Lager wünſcht And hofft. 5 15 8 Die ruſſiſche Thronfolge. Der Zarin wird es ſehr nahe gehen, daß es ihr nicht ber⸗ gönnt geweſen iſt, dem Lande einen Thronerben zu ſchenken. Ihre Volksthümlichkeit wäre durch die Geburt eines Sohnes um ein Bedeutendes geſtärkt worden. Wie die Verhältniſſe zur Zeit liegen, ſind die Beſtimmungen des ruſſiſchen Hausrechts dazu angethan, für den Fall, daß aus der Ehe des Kaiſers ein männ⸗ licher Erbe nicht hervorgeht, zu Verwicklungen zu führen. Thron⸗ folger iſt der im Jahre 1878 geborene Großfürſt Michael, ein Bruder des Kaiſers. Der junge Großfürſt iſt unverheirgthet, und über ſeinen Geſundheitszuſtand lauten die Nachrichten nicht günſtig. Sollte Kaiſer Nikolaus ohne männlichen Leibeserben bleiben, und ſein Bruder Michael, der derzeitige Thronfolger, Tagesneuigkeiten. — Ein italieniſcher Senſationsprozeß in zweiter lage. Vor dem Schwurgericht zu Perugia findet e Rebiſtons⸗ und Rehabilitationsprozeß ſtakt, der mit der formellen Freiſprechung dreier Männer enden wird, die von der öffentlichen Meinung längſt freigeſprochen ſind. Die drei„Angeklagten“— Leone Valle, Antonio Benedetli und Dadid Pellegrini— ſaßen Jahre lang im Zuchthauſe, unter dem Verdacht, einen Gutsbeſitzer Namens Pezi ermordet zu haben, der, wie ſich ſpäter herausſtellte, auf Ver⸗ anlaſſung ſeines eigenen Sohnes, des Prieſters Don Gratilinzo Pezi, hinterrücks erſchoſſen worden iſt. Am Auguſt 1891 wurde in Baſſano di Sutri der reiche Beſitzer Salbatore Pezi auf offener Landſtraße von einem vermummten Manne durch einen Flintenſchuß niedergeſtreckt. Den Mörder ſuchte man länge vergeblich, bis auf Veranlaſſung des Prieſters Gratiliano Pezi, eines Sohnes des Ermordeten, zwei Männer, Namens Fantini und Giardi, einge⸗ ſperrt wurden. Sie konnten jedoch ihr Alibi nachweiſen und mußten wieder aus dem Gefängniß entlaſſen werden. Nun erfuhr aber die Be⸗ hörde, daß zwiſchen dem Ermordeten und ſeinen Kindern. zwei Söh⸗ nen und einer Tochter, arge Mißhelligkeiten geherrſcht hatten, und ſah ſich daher eines Tages veranlaßt, die ganze Famjflie unter dem Ver⸗ dachte des Meuchelmordes feſtzunehmen. Nach zwi Monaten wurden die Pezi jedoch wegen Mangel an Beweiſen wieder entlaſſen. Jetzt begann der älteſte Sohn des Ermordeten, der Pariſer Don Grati⸗ liano Pezi, ein ſittlich ſehr tief ſtehender Menſch, der bereits wegen Urkundenfälſchung vorbeſtraft war, ein verbrecheriſches Ränkeſpiel, um die Leute, die in dem Unterſuchungsverfahren gicht ganz zu ſeinen Gunſten ausgeſagt hatten, für immer unſchädlich zu machen. Zwei Bauern erklärten unter ihrem Eide, daß Salpatore Pezi von einem gewiſſen Valle auf Veranlaſſung des Bürgermeiſters Benedetti und des Gemeindeſekretärs Pellegrini, die beide in Baſſand di Sutri anſäſſig waren, wegen lokalpolitiſcher Streitigkeiten erſchoſſen worden ſei. Es fanden ſich dann noch mehrere Männer, die für Geld und gute Worte dem Prieſter Pezi den Gefallen thaten, die drei genannten Männer richte zu Viterbo die dref Opfer des Prieſters berurtheilt: Pellegrinſ zu 18, Benedetti zu 30 Jahren und Valle zu Zuchthaus auf Lebens⸗ zeit. Die Folgen dieſes Juſtizmordes waren geradezu entſetzlich. Die alte Mutter Valle's erlag, als ſie don der Verurtheilung ihres Sohnes hörte, einem Herzſchlage, die Gattin Pellegrini's mußte mit ihren ſechs Kindern betteln gehen; mehrere Zeugen, die zu Gunſten der Angeklagten ausgeſagt hatten, wurden unter dem Verdacht des Meineids verhaftet, und einer von ihnen ſtarb im Zuchthauſe. Det würdige Sohn war aber mit dem was er erreicht hakte noch nicht zu⸗ frieden; er trat als Nebenkläger auf, ſetzte es durch, daß die drei Mör⸗ der“ auch zu einer hohen Entſchädigung verurtheilt wurden und ließ die Beſttzungen des wohlhabenden Bürgermeiſters Benesetti unet⸗ bittlich verſteigern. Aber die Stunde der Gerechtigkeit ſchlug. Einer der von Pezi beſtochenen Zeugen enthüllte auf dem Sterbebette das ganze Ränkeſpiel des Prieſters. Die Staatsanwaltſchaft nahm nun weitere Zeugenvernehmungen vor und alle Zeugen legten ein teumü⸗ thiges Geſtändniß ab. Die Folge war, daß der Prieſter Pezi im vori⸗ gen Jahr in Viterbo zu 22 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, wäh⸗ rend ſeine Opfer, die ſechs Jahre lang im Zuchthauſe geſchmachtet hatten,„vorläufig“ aus dem Kerker enklaſſen wurden. Jetzt werden die armen Männer, die gänzlich ruinirt ſind, auch formell freige⸗ ſprochen werden. Stürmiſche Szenen ſpielten ſich am erſten Tage der Reviſtonsverhandlung in Perugia ab, als der ehemalige Prieſter Pezi in Sträflingskleidern als„Nr. 1695“ im Saale erſchien, um Zeugniß abzulegen. Das Publikum empfing den Zuchthäusler mit Ziſchen und Hohnrufen und wollte ſich auf ihn ſtürzen, ſodaß ihn Ge⸗ richtsdiener und Polizeibeamte vor der Wuth der Menge ſchützen mußten. 255 dDie Exploſion von Iſſy⸗les⸗Mantineur, die wir ſchon kurz erwähnt, iſt weit fürchterlicher geweſen, als die erſten kurzen Drahtmeldungen vermuthen ließen. Aus Paris ſchreibt man der Tgl. Roſch. darüber noch: Bei dem Unglück ſind dreizehn. Arbefter getödtet, zahlreiche verwundet worden. Das Bild, das ſich unmittel⸗ bar nach dem Ereigniß bot, war ſchauerlich. Aus den Trümmern der eingeſtürzten niedrigen wellblechüberdachten Gebäude ſtiegen Flam⸗ zu berdächtigen, und im Dezember 1894 wurden von dem Schwurge⸗ Blütſpuren, überall lagen guch bon den Körpern oges tkrennte Glieder. Die Feuerwehrleute des Werks, das der Fran⸗ zöſiſchen Geſellſchaft für Kriegs⸗ und Jagdmunition gehört, machten ſich, unterſtützt von den Feuerwehrleuten der Stadt und Freiwilltgen aller Art, an die Bergung der Leichen und der Verwundeten, nach⸗ dem das beginnende Feuer ſchnell gelöſcht worden war. Im§ wuürde ſofort ein Berbandplatz hergerichtet und die Berletzten an 5 und Stelle verbunden. Die Todten, die faſt alle unkenntlich waren, breitete man auf einen langen Tiſch aus; ihre Körper hakten Talt noch menſchliche Form. Die Glieder verbogen, die Arme und Beige abgeriſſen, die Schädel geöffnet, ohne Naſen, Augen und Gehirnmaſſe die durch den ungeheuren Luftdruck einfach weggeſpritzt worden wa⸗ Manche ſind in einen unförmlichen Klumpen zufammengeballt. Die Verzweiflungsſcenen, die ſich an dieſen Leichen dann abſpielten, ſind unbeſchreiblich. Die Gewalt der Exploſion war übri ſo ſtark, daß eine Arbeiterin zwanzig Meter durch die Luft geſchlelr⸗ dert worden war und ſich auf einem Dache wiederfand, wo man herunterholen mußte. Ein Kutſcher hatte ebenfalls einen unfreiwillic Luftſprung gemacht und wurde eine ganze Reihe von Metern ban ſeinem Wagen entfernt und entſetzlich verſtümmelt aufgefunden. Se Pferd war auf der Stelle getödtet worden. Einem anderen— war der Kopf glatt vom Rumpfe getrennt worden. Die Fen Thüren und Blechdächer der umliegenden Gebäude fand man geyft Ein währes Glück, daß die entfernt gelegene Pulverkammer bepſch geblieben iſt; ſonſt wäre das Unglück geradezu unbeſchreiblich ges den, Einige der geretteten Arbeiterinnen— denn es ſt nantentlich Frouſen, die bei der Herſtellung der Patroſten peſchaff waren— hat man nach ihren Empfindungen gefragt, die ſie bei Exploſion hatten. Ihre Antworten ſind nicht unintersſſant, Eine e klärte, daß plötzlich vor ihr eine große Flamme aufgeſprungen w im ſelben Augefibicke hätte ſie einen lebhaften Schmerz empfunde und wäre niedergeſtürzt. Wie ſie aus der Hölle aber enkkommen ſe das könne ſie nicht ſagen. Eine andere ſagt aus, daß ſie einen Kug gehört, aber dafür einen fürchterlichen Blitz geſehen habe. Und da ſei Alles. Es habe ſich plötzlich eine gähnende Leere um ſie gebilde men auf und ertönten herzerſchütternde Schreie. Ueberall fand man ſie ſei geſtürzt und habe erſt im Bett wieder ihr Bewußtſein erlang General Anzerger. Mannheim, 19. Inttl. Ihne Hinterlafſung von Nachfolgeberechtigten ſterben, ſo würde die Krone auf den Großfürſten übergehen, den älteſten Bruder Alexanders III. Nun „enach ruſſiſchem Staatsgrundgeſetz die Kinder des Groß⸗ en Wladimir aus deſſen Ehe mit der Prinzeſſin Marie aus em Mecklenburg⸗Schwerinſchen Hauſe nicht ſucceſſionsfähig, weil nur Großfürſten erbberechtigt ſind, die aus ebenbürtigen Ehen ruſſiſcher Großfürſten mit Großfürſtinnen entſproſſen ſind, die der griechiſch⸗katholiſchen Kirche angehören. Die Gattin des Großfürſten Wladimir iſt aber ihrem proteſtantiſchen Glau⸗ ben treu geblieben, und ſomit kommen unter den jetzigen Be⸗ Rimmungen ſeine Nachkommen als Thronanwärter nicht in Be⸗ tracht. Großfürſt Alexis, der Bruder des Großfürſten Wladimir, war morganatiſch vermählt und hat, nachdem dieſe Verbindung durch Erlaß des Kaiſers Alexander II. gelöſt worden war, eine neue Ehe nicht geſchloſſen. Der folgende Bruder des Groß⸗ fürſten Wladimir, Großfürſt Sergei, iſt mit einer Schweſter der Kaiſerin Alexandra vermählt, doch dieſe Ehe iſt kinderlos, und Ausſicht auf Nachkommenſchaft erſcheint ausgeſchloſſen. Es käme alſo, wenn das Geſetz, das die Descendenz des Großfürſten Wladimir und ſeiner Gattin von der Thronfolge ausſchließt, nicht aufgehoben wird, Großfürſt Paul, der jüngſte Bruder des Großfürſten Wladimir, in Betracht, aus deſſen Ehe mit der im Jahre 1891 verſtorbenen Großfürſtin Alexandra, einer Tochter des Königs von Griechenland, ein Sohn vorhanden iſt, der im Jahre 1891 geborene Großfürſt Dimitri. Aus Stadt und Tand. »Mannheim, 19. Juni 1901. * Deutſcher Verband Kaufmänniſcher Vereine. Zur dies⸗ jährigen Hauptverſammlung des z. Zt. 101 Vereine in allen Gauen Deutſchlands umfaſſenden Deutſchen Verbandes Kauf⸗ männiſcher Vereine, die am 10. und 11. Juni in Coburg ſtattfand, waren 95 Delegirte von 54 Vereinen erſchienen. Als Ver⸗ treter der Reichsregierung nahm Herr Geh. Oberregierungsrath Dr. jur. L. Wilhelmi, vortragender Rath im Reichsamt des Innern theil, außerdem war die herzogl. coburgiſche Staatsregierung durch den Wirkl. Geh. Rath, Herrn von Wittken, Exe., die Stadt Coburg durch ihren Bürgermeiſter Herrn Hirſchfeld, und die Han⸗ delskammern Coburg und Sonneberg durch ihre Vorſitzenden ver⸗ treten. Die vom Verbandsvorſitzenden, Herrn Carl Ludwig Schäfer⸗Frankfurt a. M. geleiteten Verhandlungen ergaben zu⸗ nächſt den einſtimmigen Wunſcheingehendſter mündlicher Befragung einer ausreichenden Zahl geeigneter Auskunftsper⸗ ſonen in der von der Reichsregierung in dankenswerther Weiſe bereits in die Wege geleiteten Enquste über die Arbeitsver⸗ hältniſſe im Großhandel, welche nach den Ergebniſſen der vom Verbande veranſtalteten Umfrage weſentlich anders als im Kleinhandel liegen. In einſtimmigem Beſchluß trat der Verband ferner energiſch für das Fortbeſtehen der kaufmänn. 9 70 J — Krankenkaſſen als Mitträger der obligato⸗ riſchen Krankenverſicherung in der bevorſtehenden Abänderung des Krankenverſicherungsgeſetzes ein. Im Intereſſe aller Metheiligten wurde eine baldige Bundesrathsverordnung über das Abſtimmungsverfahren betr. früheren Laden⸗ ſchluß gewünſcht, deren demnächſtige Vorlage der Vertreter der Reichsregierung erfreulicher Weiſe in Ausſicht ſtellte. Mit großer Mehrheit erklärte man ſich für die Errichtung von Handels⸗ inſpektionen, die für die wirkſame und zweckmäßige Durch⸗ führung der neuen Schutzvorſchriften als durchaus nothwendig be⸗ zeichnet wurden. Ein weiterer Beſchluß empfahl allgemeines Hin⸗ wirken auf ortsſtatutariſche Einführung völliger Sonntags⸗ ruühe im Großhandel, um hierdurch für eine, die heutigen großen Verſchiedenheiten der bezügl. Beſtimmungen beſeitigende Teichsgeſetzl. Regelung dieſes Gegenſtandes für das ganze Handels⸗ gelperbe den Boden zu ebnen. Für die äußerſt nöthige, erſprieß⸗ liche Fortbildung der jungen Kaufleute unter 18 Jahren wurde der wang zum regelmäßigen Beſuche von Tages⸗ uUnktervicht als unerläßlich bezeichnet und allen Handelskorpo⸗ räkionen ſowie den Stadtmagiſtraten dringend nahe gelegt, energiſch bahin zu wirken, daß die Gemeinden von ihrem reichgeſetzlichen Rechte obligatoriſche Fortbildungsſchulen zu errichten, baldigſt allenthalben Gebrauch machen. In der Frage der kaufmänniſchen Schiedsgerichte beſchloß man neuerlich, unter entſchiedener Ablehnung des An⸗ ſchluſſes ſolcher Gerichte an die Gewerbegerichte die Angliederung an die Amtsgerichte, ferner Rechtſprechung in ſchleunigem, mit nur ge⸗ rinngen Koſten berknüpften Verfahren durch den ordentlichen Richter und mindeſtens je 1 Prinzipal und 1 Gehilfen als Beiſitzer, die aus den von den Vertretungen der Prinzipckale bezlw. der Gehilfen hier⸗ für vorgeſchlagenen Perſonen zu ernennen ſind, dann Zuſtändigkeit in allen Streitſachen aus dem kaufm. Anſtellugsverhältniß und Zu⸗ läſſigkeit der Berufung nur bei Streitwerthen über M. 300. Endlich wuürde im Intereſſe des ganzen Handelsſtandes dringend empfohlen, bvon den weiblichen kaufmänniſchen Hilfskräften, die heute zumeiſt ungenügend vorbereitet in den Handelsberuf eintreten, braktiſche Ausbildung in ausreichender Lehrzeit zu verlangen. In den Vor⸗ ſtand wurden die bisherigen Mitglieder deſſelben, Herr Carl Ludwig Schäfer⸗Frankfurt a. M. als Vorſitzender und als Beiſitzer die Herren Herm. Albert⸗München. Osw. Backaſch⸗Zwickau, E. Haak⸗Danzig, Fr. Hertel⸗Nürnberg, Hugo Pfitzner⸗Apolda, O. Voigt⸗Berlin, Rich. A. Will⸗Bremen und Jul. Witzigmann⸗Mannheim wieder⸗ gewählt. * Freudig begrüßen werden die Radfahrer folgende Verfügung der badiſchen Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaus:„Der Umfang und die Bedeutung, welche der Verkehr mit Fahrrädern in 2— Die Unterſuchung über die Urſache der Exploſton hat bis jetzt zu keinem Ergebniß geführt. Der Direktor Geéypelot erklärt, daß alle Vorſichtsmaßregeln getroffen und ſtreng ausgeführt waren. Das Un⸗ glück könne alſo der Leitung der Fabrik nicht in die Schuhe geſchoben werden. Eine umgekommene Arbeiterin lade ſeit 35 Jahren bei ihnen die Patronen und niemals ſei ihr das geringſte Unglück zugeſtoßen. Dagegen erklärte er, daß ſie ſeit längerem die Ueberzeugung gewonnen Hätten, daß der Arbeiter Munch, der die Maſchine bediente, die ſelbſtthätig das Pulver in die Hülſen füllte, und der von der Pulver⸗ kammer immer den Sack mit 50 Kilo Pulver holte, zu rauchen pPflegte. Bei dieſer Maſchine iſt die Exploſion erfolgt. Es wird ſchwer 2 5 die Richtigkeit dieſer Angaben zu prüfen; denn den Arbeiter Muunch hat man in Stücken wiedergefunden. Außerdem ſollen ſich in deiſem Naume nicht mehr als 80 Kilogramm Pulver befunden haben. Aber es ſcheint ſehr wenig wahrſcheinlich, daß dieſe Menge eine ſo FHurchterliche Erploſton zuwege gebracht hätte. Erinnert ſei aber daran, Daß dieſelbe Fabrik in Paris eine Niederlage hat, in der bei einer poli⸗ n Unterſuchung vor einem Monat in den Kellerräumen sines ſechsſtöckigen von Miethern bewohnten Hauſes die kebliche Menge von acht Millionen der verſchiedenſten Patronen vor⸗ gefunden wurde, trotzdem nach der polizeilichen Vorſchrift die Fabrit Rur höchſtens 250 000 Flobertpatronen dort aufſpeichern durfte. — Die galauten Richter von Paris— unter dieſer Spitz⸗ ſarke wird man bald eine ſtändige Rubrik einrichten können. Die amen in Frankreich ſchießen thatſächlich ungeſtraft weiter. Die Pa⸗ ſſer Geſchworenen, welche Vera Gelo und etliche andere Revolver⸗ Des, den meiſten Landestheilen angenommen hat, läßt es geboken er⸗ ſcheinen, daß bei der Behandlung der Straßenunterhaltung auf die Erleichterung dieſes Verkehres Bedacht genommen werde.“ Damit iſt die Anerkenmniß des Rads als Verkehrsmittel ausgeſprochen. Größerer Aufwand ſoll nicht verurſacht werden, aber es läßt ſich ohne ſolchen Manches ausrichten. Insbeſonndere wird angeordnet: Auf bei⸗ den Seiten der Fahrbahn ſollen—1,5 Meter breite Streifen mit feinerem Material(Schottergries, Sand oder feinem Kies) bedeckt und von Koth⸗ oder Staubablagerung frei gehalten werden. In den Abſtänden kleine Niſchen für die Lagerung des Straßenabzugs aus⸗ zuhauen; auf Straßen, die von Radfahrern ſtark benutzt werden, könmen die jetzigen Raſenbankette als Radfahrwege hergerichtet wer⸗ den; handelt es ſich dabei um einen erheblichen Koſtenaufwand, ſo haben die Inſpektionen unter Beifügung eines Koſtenanſchlages An⸗ trag zu ſtellen. Wenn ſich der Radlerweg nicht breit genug für den Verkehr nach beiden Richtungen herſtellen läßt, ſo iſt die Fahrtrichtung durch einen Pfeil zu bezeichnen; auch ſind die Radlerwege durch Anſchlag als ſolche keuntlich zu machen. Abweisſteine, Radſtößer u. dergl., welche dicht neben der Fahrbahn derart angebracht, daß ſie bet Nacht dem Radfahrer gefährlich werden können, ſind, ſofern dies ohne Nachtheil für die Sicherheit des übrigen Verkehrs geſchehen kann, zu beſeitigen oder zurückzuſetzen. * Militürverein Mannheim, Abtheilg. X. Die Abtheilung ver⸗ auſtaltete am Sonmtag, 16. d.., einen Ausflug nach Weinheim, der ſich zu einem ſchönen Feſte geſtaltete. Nach der Rückkunft in Mannheim vereinigte man ſich zu einer gemüthlichen Zuſammen⸗ kunft im Lokale. Zugleich wollen wir nicht berſäumen, an dieſer Stelle auf einen Vortrag zweier zurückgekehrter Chinakämpfer, welcher am Samſtag, 22. d.., im Lokale Riedfeldſtr. 40 von dieſen gehalten wird, aufmerkſam zu machen. Die Vereinsmitglieder ſind zu dieſem Vortrag höflichſt eingeladen. * Der Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr u. Feberhaff wurde anläßlich der Vergrößerung des Fruchtſchuppens am Versmannquai in Hamburg die Lieferung der dazu erforderlichen 11 Stück elektriſch betriebenen Halbportalkrahnen als Nachbeſtellung auf ſchon früher gelteferte 18 Stück übertragen. * Vor der Strafkammer erhielt heute der 17jährige Sohn des Wirths Kannegießer in J1, 8, Friſeurlehrling Albert Kannegteßer, welcher am 23. April aus Unvorſichtigkeit, in Folge Spielens mit einem Flobert, den Tod des Dienſtmädchens Hedwig Garoronsky verſchuldet hatte, 3 Monate Gefängniß. Der Vater des jungen Kannegießer hatte an den Vater des verſtorbenen Mädchens freiwillig eine Entſchädigung von 1000 Mark gezahlt. Aus dem Großherzogthum. Karlsruhe, 18. Juni. Der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands beginnt ſich für die Eiſenbahnreform in erfreulicher Weiſe zu regen. Zu der Süddeutſchen Verkehrskommiſſion deſſelben, die 1898 in Stuttgart ins Leben getreten iſt, ſind jetzt eine Weſt⸗ deutſche mit dem Vorort Köln, eine Mitteldeutſche mit dem Vorort Dresden, eine Norddeutſche mit dem Vorort Hannover und eine Oſt⸗ deutſche mit dem Vorort Berlin gekommen. Auf einer am 18. Maj in Gladbach a. Rh. abgehaltenen Verſammlung brachte der Obmann der Süddeutſchen Kommiſſion das nächſte Programm in Bezug auf den Perſonenverkehr ſehr glücklich zum Ausdruck. Der ſich von Jahr zu Jahr immer mehr ſteigernde Verkehr bedinge abſolute Trennung des Fern⸗ vom Naheverkehr. ean ſchaffe ausgedehnten Lokalverkehr und erweitere den Schnellzugsverkehr. Dieſe Reform würde bei Vereinfachung und Sicherung des Betriebs, nicht zuletzt eine gewaltige Erſparniß in der Verwaltung herbeiführen. Zwei Klaſſen mit zwei und vier Pfennig pro Kilometer unter Wegfall des Zuſchlags für Schnellzüge, das muß unſer Wunſch und unſer Ziel bleiben. Der Ver⸗ band reiſender Kaufleute hat ſich ſolcher Weiſe dem Programm des Slddeutſchen Eiſenbahnreform⸗Vereins angeſchloſſen, wie dasſelbe in den Schriften von Prof. Böhtlingk(insbeſondere: Unſere Deut⸗ ſchen Eiſenbahnen— Ein Weckruf) formulirt worden iſt. * Ettlingen, 18. Jan Die Käufer der Ettlinger Weiheräcker müſſen auf 1. Juli die mehrmals geſtundete Anzahlung von 200 000 Mark leiſten. Sonſt hätten ſie gerichtliche Schritte der Stadt Ett⸗ lingen und große Vermögenseinbußen zu erwarten. Begreiflich, daß ſie ſuchten, eine„Südendterraingeſellſchaft“ zu bilden, um Geld zu bekommen. Kurz vor Thorſchluß ſcheint es ihnen gelungen zu ſein; die Südendterraingeſellſchaft macht bekannt, daß der größte Theil der Antheilſcheine zu 500 M. untergebracht und der Beſtand der Ge⸗ ſellſchaft geſichert ſei, und man lädt kapitalkräftige Leute, denen an der Vermehrung ihres Vermögens gelgen iſt, ein, ſich in die Ge⸗ ſellſchaft aufnehmen zu laſſen. Dabei wird geſagt:„Die Weiher⸗ äcker liegen unmittelbar neben dem künftigen neuen Karlsruher Bahnhof und werden dadurch enorm im Werthe ſteigen.“ Die Ge⸗ ſellſchaft ſteht mit ihren Spekulationen nicht allein und iſt ein Bei⸗ ſpiel dafür, welche ſtarke Intereſſen auf die Verlegung des Karls⸗ ruher Bahnhofs hinarbeiten. * Frauenalb, 18. Juni. Ein geriebener Hochſtapler mit feinſten Manieren und tadelloſem Auftreten beehrte in letzter Zeit unſern Kurort. Im Gaſthaus zum„König von Preußen“, nahm der Herr Quartier. Nach einem Aufenthalt von etwa drei Wochen, während welcher Zeit ſeine Zeche ſich ſchön abgerundet hatte, fühlte er das Be⸗ dürfniß nach Luftveränderung und verduftete in der Richtung nach dem Murgthal. Man witterte aber Verdacht, reiſte dem lockeren Vogel ſofort nach und traf den Ausreißer in Gaggenau, wo er ſofort in polizeilichen Gewahrſam verbracht wurde. Das Verhör ergab, daß die Polizei es hier mit einem längſt ſteckbrieflich verfolgten, aber bisher vergeblich geſuchten Verbrecher zu thun hatte. * Freiburg, 18. Juni. Der auf die Stadt Freiburg bezw. die hieſigen Handwerksbetriebe(721 mit keiner oder nur einer Hilfs⸗ perſon, 406 mit 2 bis 3 Hilfsperſonen, 53 mit 7 bis 10 Hilfsper⸗ ſonen und 78 mit über 10 Hilfsperſonen) entfallende Antheil der Koſten der hieſigen Handwerkskammer beträgt für 1901 und 1902 1142 M. 28 Pfg. Der Stadtrath beſchließt die vorſchüßliche Zahlung dieſes Betrages aus der Stadtkaſſe und den Rückerſatz desſelben ſei⸗ tens der betheiligten Handwerker. 22——.——......——— 2 Geſchworenen des Gerichts von Angouleme freigepſrochen. Ein Zufall hatte das Opfer gerettet, aber die Angeklagte war eigentlich durch nichts entſchuldbar. Gemahlin des Herrn Bonnet de Paillerets, eines jungen wohlhabenden Geſchäftsmanns, hatte ſie mehrfach durch galante Aben⸗ teuer Anlaß zur üblen Nachrede gegeben, bis 1 Mann, der um der zwei Kinder willen keinen Skandal machen wollte, eines Tages„Ge⸗ ſchäfte halber“ nach Amerika überſiedelte. Frau v. Paillerets zog zu ihrer Mutter nach Cognac und ſetzte als richtige Madame sans gene ihre Liebesnovellen und Liebesromane vergnüglich fort. Ihr Lieb⸗ haber, der reiche, junge Mr. Antier, mußte daran glauben. Herr An⸗ tier wußte recht gut, er ſei nicht der erſte und werde gewiß auch nicht der letzte Freund der ſchönen Dame ſein und ſandte ihr nach einigen Mo⸗ naten verlebter Freuden einen überaus correcten und artigen Abſchieds⸗ brief. Frau v. Paillerets wünſchte nur noch eine allerletzte Unter⸗ redung, und bei dieſer Zuſammenkunft beſchwor ſie den Freund, das Verhältniß fortzuſetzen. Antier blieb bei ſeinem Entſchluß, und nun zog die galante Dame, während Antier an dem Halsbande ſeines Hun⸗ des die Schnalle richtete, einen Revolver und ſchoß den Ungetreuen ins Ohr. Nur ein Wunder des Zufalls rettete das Opfer; die Kugel glitt am Knochen hinter der Ohrmuſchel ab und verurſachte nur eine Fleiſch⸗ wunde, Vor Gericht entſchuldigte ſich die Dame damit, ſie hätte ge⸗ glaubt, Herr Antier werde ſie heirathen, obwohl ihre Eheſcheidung noch garnicht eingeleitet war. Herr Antier verhielt ſich als Zeuge galant Und rückſichtslos und— die Geſchworenen ſprachen die ſchöne Sün⸗ verin frei. Eine galante Criminaljuſtiz! — Ein Opfer des Stierkampfes. Ein blutiges Schauſpiel, das nach dem Zeugniß eines großen ſpaniſchen Blattes„eine Schande heldinnen freiſprachen, haben Schule durch ganz Frankreich gemacht. r wenigen Tagen wurde abermals eine ſchöne Mörderin von den mehr für Spanien iſt, ſpielte ſich dieſ er Tage in Algeſtras ab. Der * Lahr, 18. Junf. Der 9. Gauverband— Ortenau— die land⸗ wirkhſchaftl. Bezirksvereine Kehl, Lahr, Oberkirch und Offenburg umfaſſend, veranſtaltet vom 28. bis 30. September d. J. hier eine Landw. Ausſtellung auf der Stadtparkwieſe. Dieſelbe umfaßt Rind⸗ vieh, Schweine, Ziegen, Kaninchen, Bienen, Feld⸗ und Gartenerzeug⸗ niſſe, insbeſondere Kartoffeln, Obſt und Obſtbäume, im Gau von Ausſtellern gezogene Weine der Jahre 1899 und 1900, gebrannte Waſſer, Tabak, Müllereiprodukte, landwirthſchaftliche Maſchinen ete. Zugleich findet eine Verlooſung von 25 Kalbinnen und 150 land⸗ wirthſchaftlichen Geräthen, welche hauptſächlich auf der Ausſtellung angekauft werden ſollen, ſtatt, im Geſammtbetrage von 8000 M. Pfalz, Beſſen und umgebung. Ludwigshafen, 19. Juni. Im Kaſinoſaale des Gefellſchafts⸗ hauſes hielt die Pfälziſche Handels⸗ und Gewerbe⸗ kammer eine Plenarſitzung ab, um namentlich den Jahresbericht pro 1900 vorzuberathen und die bezüglichen Wünſche entgegenzu⸗ nehmen. Ueber den Handel im Allgemeinen wird in dem Jahres⸗ bericht betont, daß die erſte Hälfte des vorigen Jahres verhältniß⸗ mäßig gut war, daß aber die zweite Hälfte in abwärts bewegender Konjunktur begriffen war. Der Kleinhandel klagt über eine große Zunahme der Konkurrenz, während die Großinduſtrie ihren Verdienſt angeſichts der theueren Rohmaterialien und Kohlenpreiſe zu gering findet. Bezüglich der Erhöhung der Getreidezölle ſpricht ſich di Kammer dahin aus, daß dieſelbe nur inſoweit Platz greifen möge, als ſie zur Erhaltung der Landwirthſchaft nothwendig erſcheint. Nur eiſt ganz verſchwindend kleiner Prozentſatz der Landwirthe der Pfalz ſei überhaupt an einer Erhöhung der Getreidezölle intereſſirt. Die Gründung von Aktiengeſellſchaften hat im Berichtsjahre merklich nachgelaſſen. Für die Einfuhr der zum Verſchnitt nöthigen italte⸗ niſchen Weine werden ermäßigte Bahnfrachten gewünſcht. Kommer⸗ zienrath Helfferich aus Neuſtadt beantragt, die Kammer möge ſich die für die Einführung einheitlicher deutſcher Poſtwerthzeichen aus⸗ ſprechen und wird darin von allen Seiten unterſtützt.(Bekanntlich hat die Oberbayeriſche Handels⸗ und Gewerbekammer in München ein Bedürfniß für die Einführung einheitlicher deutſcher Poſtwerth⸗ zeichen nicht anerkannt. D. Red.) Falls nicht mit der Reichsbahn ein Uebereinkommen behufs gemeinſchaftlicher Einführung der Kilo⸗ meterhefte zu Stande komme, wünſcht die Kammer, daß die Pfälziſche Bahn allein damit vorgehe. Ueber die mangelhafte Bedienung des Telephons durch das weibliche Perſonal der Umſchaltebureaus werden ſchwere Klagen erhoben und behauptet, daß die Poſt für derartige Dienſte den männlichen Beamten nur 60 Mk. monatlich anbiete, wofür natürlich Niemand zu haben ſei. Die Damen wären dem Dienſt nicht gewachſen. Aus Kaiſerslautern wird geklagt, daß das Kohlen⸗ material trotz der höheren Kohlenpreiſe weſentlich ſchlechter geworden ſei.— Die Bildung eines Bezirks⸗Gremiums Rockenhauſen wird von der Kammer befürwortet. * Mainz, 18. Juni. Auf der Brandſtelle der Schmitt ſchen Dampfmühle grünt und ſproßt es z. Zt. lebhaft. Die bei dem Zu⸗ ſammenſturz der Gebäulichkeiten verſchüttete Frucht, die noch nicht vom Feuer und der Hitze zerſtört war, iſt, begünſtigt durch die Wärme und die Feuchtigkeit, aufgegangen. Die im Laufe des geſtrigen Tages vorgenommenen Aufräumungsarbeiten haben noch nahezu voll⸗ ſtändig glühende Schuttmaſſen blosgelegt; es wurden deßhalb geſtern Abend nochmals Feuerwehrmannſchaften beordert, welche Waſſer⸗ maſſen auf die Trümmer⸗ und Schuttmaſſen lenkten, um die letzten Spuren des Feuers zu erſticken und damit den ſchon 12 Tage an⸗ dauernden Geruch, der die halbe Stadt durchdrang, endlich zu beſeitigen. 8 * Bingerbrück, 18. Juni. Geſtern Nachmittag ereignete ſich dahier ein Betriebsunfall, der glücklicherweiſe keine Menſchenleben forderte. Beim Rangirgeſchäfte wurde irrthümlich auch ein mit einem„Krahnen“ beladener Wagen abgeſtoßen, der Schnabel der Beladung fing ſich in der eiſernen Verbindungsbrücke zwiſchen Bahn⸗ hof und Gemeinde Bingerbrück und erwies ſich ſonderbarerweiſe ſtärker als die Brückenkonſtruktion. Das ganze vordere Viertel der Brücke wurde heruntergeriſſen; die Reparaturkoſten(außer der Sttz⸗ rung des Verkehrs) ſind ganz bedeutende. * Kreuzuach, 18. Juni. Ueber eine Blutthat italieniſcher Ar⸗ beiter in Merſcheid wird berichtet: Am Samſtag hat in Merſcheid unter den an der dortigen neuen Bahnſtrecke thätigen Arbeitern eine große Schlägerei ſtattgefunden, wobei drei derſelben, und zwar Ita⸗ liener, todt blieben. An dem Streit waren 4 Italiener betheiligt und griffen gleich zum Meſſer. Im Verlauf von zwei Minuten lagen drei todt am Boden. Der pfierte Betheiligte wurde von dem hinzu⸗ kommenden Gendarmen Gillrath arretirt und geſchloſſen abgeführt. Die Aufreung unter der einheimiſchen Bebölkerung über die grauen⸗ hafte That iſt ſehr groß. Der Arretirte ſoll zwei von den Getödteten erſtochen haben aus Wuth darüber, daß die Beiden zuerſt ſeinen Bruder erſtachen. * Stuttgart, 18. Junt. Der frühere Schultheiß Dreher von Altſteußlingen hat ſich am Donnerſtag Abend im Walde dort mit ſeinem Jagdgewehr erſchoſſen. Vor mehreren Monaten wurde er aus dem Gefängniß entlaſſen, in welches er wegen ungeſetzlicher Hand⸗ lungen bei der Jagd und dem Verkauf von Wild, jahrelang vor ſeiner Wahl zurückliegend, gekommen war. Als Ortsvorſteher war er ſehr geſchätzt und beliebt und wäre ſicher wiedergewählt worden, würde das Amt freigeworden ſein. * Metz, 17. Juni. Als der Brandlegung in den umliegenden Ortſchaften dringend verdächtig ſind jetzt vier Perſonen in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Einer derſelben iſt ein Händler mit Bil⸗ dern, Büchern etc. aus Alt⸗Breiſach und die anderen drei ſind Ein⸗ wohner aus Lorry. Der Bilderhändler ſoll der eigentliche Thäter und die anderen drei die Anſtifter ſein und zwar zu dem Zwecke, die Verſicherungsgeſellſchaft„Rhin et Moſel“ zu ſchädigen. Wie die „Metz. Ztg.“ meldet, hat einer der Verhafteten ein umfaſſendes Geſtändniß abgelegt. * Naſſau a.., 18. Juni. Am Sonntag hat eine Verſamm⸗ lung über die Maßnahmen berathen, durch die ein Zuſammenbruch berühmte Stierhypnotiſeur Don Tancredo hatte einen Nebenbuhler in der Perſon eines armen Teufels Namens Lopez erhalten, der ebenſo wie ſein Vorbild den Kampfſtier ruhig wie eine Statue ſtehend erwarten und durch ſeinen Blick bändigen wollte. Sein erſtes Auftreten ſollte in Algeſiras ſtattfinden. Alle Welt war zu dieſem Schauſpiel herbeigeſtrömt. Bei der dritten Corrida ſtellte ſich Lopeg, ein wenig bleich und zitternd, aber ſehr würdevoll, in der Art wie Don Tancredo mitten in der Arena auf. Das Thor des Toril wurde geöffnet, aber der Stier erſchien nicht auf der Bildfläche, er ſchien derartig hypnotiſirt zu ſein, daß er gar nicht hervorkommen wollte. Lopez ſchien dies ſehr gelegen zu kommen; er beeilte ſich, ſeinen gefährlichen Platz zu verlaſſen. Aber damit war die Menge nicht zufrieden; man ſah, daß der Mann Furcht hatte, man wußte, daß eine Gefahr für ihn vorlag und man wollte das Drama, das ſich hier zu entwickeln ſchien, wirklich ſehen. Wie in dem römiſchen Eirkus über Tod und Leben der Gladiatoren entſchieden wurde, ſo brüllten hier Männer, Frauen und Kinder und verlangten, daß der Mann zurückkomme und ein anderer Stier losgelaſſen werde. So geſchah es. Ein kleiner, ſchwarzer andaluſiſcher Stier ſtürzte in die Arena und ſofort auf den Mann los, warf ihn zu Boden und be⸗ arbeitete ſeinen Körper mit Hörnern und Beinen, bis das Opfer nur noch eine formoſe blutige Maſſe war. Und als man die Leiche endlich aus der Arena forttrug, da klatſchte die Menge, Männer, Weiber und Kinder, wie beſeſſen Beifall. Es muß hinzugefügt werden, daß die furchtbare Szene überall in Spanien die lebhafteſte Entrüſtung herborgerufen hat. — 22— 2„%0ö„„. FSeeeer —.— — EFrrrre — — Mannhelm, 19. Junt, General Aneiſer 3, Selts, des etwa kauſend Mitglieder zählenden bisher nicht eingekrügenen Vor⸗ ſchuß⸗ und Kreditdereins verhütet werden ſoll. Nach den offenen Darlegungen des Verbandsreviſors Seibert aus Wiesbaden muß ganz unglaublich gewirthſchaftet worden ſein. Eine definitive Abrechnung iſt zur Stunde unmöglich. Die letzte Rechnungslegung iſt vor 19 Jahren, alſo 1882 erfolgt. Die eigentliche Kaſſenführung des Rech⸗ ners ſei tadellos. Die Unterbillanz werde auf M. 37,000 beziffert. Hierunter befinden ſich allein M. 16,000, die ſchon im Jahre 1882 als unbeibringbar bezeichnet, trotzdem aber bis heute in den Büchern geführt worden ſind. Der Repiſor hat eine ganze Anzahl Schuldner gefunden, die faſt ſeit Gründung der Kaſſe, das heißt in mehr als 40 Jahren keine Zinſen gezahlt haben. Weitere Verluſte mit M. 10,500 ſind durch Vergleiche in einem langwierigen Prozeſſe Blanck und Schrupp entſtanden, ferner durch den nothgedrungenen Ankauf des Hotels„Zur Krone“. Dieſes hat M. 6000 Unterhaltungskoſten er⸗ fordert, die beim Verkauf nicht wieder eingebracht werden konnten. Im Jahre 1882 ſeien an M. 40,000 Zinſen rückſtändig geweſen. Das bedeutet jährlich M. 2000 Zinſeszinsverluſt. Die Verantwortung kreffe den Vorſitzenden, aber auch die Mitglieder, die ſolche Zuſtände geduldet haben. Die ſtatutariſch verlangte Einzahlung eines vorerſt unverzinslichen Stammantheils in Monatsraten bis zu fl. 50 iſt faſt niemals erfolgt. Die Verſammlung beſchloß einſtimmig gemäß dem Vorſchlage des Reviſors, den Mitgliedern aufzugeben, dieſe Stamm⸗ antheile im Laufe von ein bis ein einhalb Jahren nachträglich einzu⸗ legen im Verhältniß zur Länge der Mitgliedſchaft. Würden Alle dem nachkommen, ſo ergäbe das M. 87,000, alſo M. 40,000 mehr als die Unterbilanz. Mit dem Ueberſchuß als Grundſtock könnte die Umwand⸗ lung der Kaſſe in eine Genoſſenſchaft m. b. H. erfolgen. Die in der Verſammlung anweſenden Gläubiger haben ſich bis auf vier ſogleich bindend verpflichtet, die Zurückzahlung ihrer Kapitalten bor dem 1. Januar 1903 nicht zu fordern. So hofft man, unter Vermeidung zweckloſer Prozeſſe der Kaſſe wieder aufhelfen zu können. Rechtsanwalt OGſterhaus vor der Mannheimer Strafkammer Wegen Untreue und Unterſchlagung erſchien heute der Rechts⸗ anwalt Ludwig Oſterhaus aus Kreuznach, deſſen Verhaftung ſ. Zt. ſo großes Aufſehen erregte, vor der Strafkammer. Der 34⸗ jährige Angeklagte hat, wie er zugibt, im Jahre 1900 die Summe von 415 Mk. 25 Pfg., die er für die Firma Fütterer in Gaggenau eingezogen, und weiter die Summe von 8747 M. 38 Pf., welche ihm die Frau des Kanzleigehilfen Ströbel zur Auszahlung an die Büg⸗ lerin Roſalie Hartmann übergeben hatte, nicht abgeliefert, ſondern für ſich verbraucht. Der Angeklagte erklärt, er ſei ſich nicht bewußt geweſen, eine Unterſchlagung zu begehen, indem er die eingezogenen Gelder verbrauchte, da er jederzeit in der Lage geweſen ſei, ſie zu erſetzen. Auf Befragen des Vorſitzenden macht Oſterhaus nähere Mittheilungen über ſeine Praxis. Mitte der 90er Jahre war er eine Zeit lang Gerichtsaſſeſſor in Elſaß⸗Lothringen. Er kam dann nach Mannheim, wo ſeine Familie wohnte, dolontirte einige Jahre bei Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld und wurde am 1. Auguſt 189 8 als ſelbſt⸗ ſtändiger Rechtsanwalt beim hieſigen Landgericht zugelaſſen. Im Anfang ſei die Praxis gut gegangen, allein als im Jahre 1899 das väterliche Geſchäft, das damals ſein Bruder Alexander geführt habe, in Konkurs gerieth, ſei es mit einem Schlage aus geweſen. Die Schulden aus ſeiner Studentenzeit und Verpflichtungen, die er für ſeine Familie übernommen— noch kurz vor dem Zuſammenbruch habe er Bürgſchaft für ſeinen Bruder in Höhe von 10,000 Mark über⸗ nommen— hätten ihm vielfache Betreibungen eingetragen und er habe ſich entſchloſſen, ſeine Stellung aufzugeben und auszuwandern, um ſich anderswo eine neue Exiſtenz zu gründen. Im März d. J. hätten ſich in Bonn ſeine beiden Schweſtern verheirathet, am 9. März die eine, am 29. März d. J. die andere. Als er zur zweiten Hochzeit nach Bonn gefahren ſei, habe er ſich in der Ströbel' ſchen Prozeßſache noch von den Vertretern der Gegenpartei, den Rechtsanwälten Dr. Katz und Dr. Ebertsheim, Ausſtand geben laſſen, ſodaß er ſicher habe annehmen können, er komme noch rechtzeitig zurück, um die Sache zur Erledigung zu bringen. Am 5. April habe er beabſichtigt, zurückzu⸗ kehren, aber er ſei bereits am 3. verhaftet worden. Ueber ſeine Ver⸗ haftung in Bonn, die unter dramatiſchen Umſtänden erfolgte, gibt der Angeklagte an: Ich kam nach einem Spaziergang mit meinem Vater Abends gegen 8 Uhr nach Haus. Das Dienſtmädchen, das mir öffnete, ſagte, es ſeien zwei Herren da, die mich ſprechen wollten. Ich ging darauf in das Zimmer, in welchem die Herren warteten. Sie ſtellten ſich als Beamte der Kriminalpolizei vor und erſuchten mich, ihnen ſofort zu folgen. Ich gerieth in höchſte Aufregung, vief meinem Vater ins Eßzimmer hinein, er ſolle ſich nicht beunruhigen, bat die Beamten noch, mir die Hände waſchen zu dürfen, und begab mich zu dieſem Zwecke in mein Schlafzimmer. Hier gab ich mit einem Revolver zwei Schüſſe auf mich ab. Wie der zweite Schuß fiel, kamen die beiden Beamten zur Thüre hexrein und verhafteten mich. Auf die Frage des Vorſitzenden, wie hoch ſein Schuldenſtand geweſen ſei, erwiderte der Angeklagte, dringende perſönliche Schulden ſeien es nicht mehr geweſen als 1500 Mark, aber ſonſt habe er noch eine ganze Menge von Verpflichtungen gehabt. Der Vorſitzende ſtellt nunmehr aus den Akten eine größere Anzahl von Betreibungen feſt. In einem Falle wurde auch der Angeklagte zum Offenbarungseid geladen, doch iſt dieſer nicht geleiſtet worden. Weiter fragt der Vorſitzende den An⸗ geklagten, woher er denn das Geld nehmen wollte, um die Anſprüche ſeiner Klienten zu befriedigen. Der Angeklagte erwidert, von zu Haus ſei ihm verſprochen worden, daß ſeine Schulden bezahlt würden, insbeſondere habe er auf ſeine Schweſter Thereſe gebaut. Der Vor⸗ ſitzende bemerkt, die Schweſter habe dies als nicht richtig bezeichnet. Der Angeklagte ſagt, das müſſe ſich aus der Korreſpondenz mit ſeiner Familie ergeben. Er habe ſich auch auf ſeine Freunde verlaſſen dürfen. Die Herren Reichert und Nedden hätten ihm jedenfalls das Geld zur Verfügung geſtellt. Es beginnt nunmehr die Einvernahme der Zeugen. Wie der eben⸗ falls als Zeuge geladene Prozeßgegner in der Sache Ströbel, Rechtsan⸗ anwalt Dr. Ebersheim, angibt, ließ ſich Oſterhaus in der Sache Strö⸗ bel wiederholt Ausſtand geben, zuletzt bis 3. April. Er hatte ſich dazu umſo eher bereit gefunden, als es ſich um eine Klage unter Verwandten handelte. Die Stieftochter klagte um das väterliche Vermögen. Das Geld iſt übrigens, wie feſtgeſtellt wurde, ſowohl in dieſem als im andern Falle erſetzt worden. Als der Angeklagte bemerkt, ſeine Klien⸗ tin, Frau Ströbel habe eine Gegenrechnung an ihre Stieftochter geltend gemacht, meinte der Vorſitzende, dann hätte er wenigſtens den Ueber⸗ ſchuß ausliefern müſſen. Polizeikommiſſär Freville aus Bonn ſchildert den Vorgang bei der Verhaftung in Bonn etwas anders als der Ange⸗ klagte. Oſterhaus habe, als man ihm die Verhaftung erklärte, ſofort erregt gefragt: Iſt es in der Sache Ströbel, iſt es in der Sache Strö⸗ belg Als er nach einer kurzen Unterredung mit ſeinem Vater ſich in's Schlafzimmer begeben, habe der Polizeiſergeant, den der Zeuge auf dem Flur aufgeſtellt, ſofort geſagt, der ſchießt ſich kodt.“ Nachdem er in der That geſchoſſen habe, ſei er(der Zeuge) ſofort ins Zimmer ge⸗ ſtürzt, der Angeklagte habe die Waffe direkt auf ihn gerichtet und aus einer Entfernung von—4 Metern einen Schuß auf ihn abgefeuert. Die Kugel ſei ihm unmittelbar am Kopfe vorbeigegangen. Erſt nach erbittertem Kampfe ſei es gelungen, dem Angetlagken, die zum dritten Schuſſe bereits geſpannte Waffe zu entreißen. Vorſ.: Nun, wegen Todtſchlagsverſuchs iſt Anklage ja nicht erhoben. Es werden alsdann eine Reihe von Freunden des Angeklagten vernommen, welche bekunden, daß ſie dieſem geholfen hätten, wenn er ſich ihnen offenbart hätte. Dieſe Herren, Reichert insbeſondere, beſtätigt auf Befragen des Vertheidigers, daß er am Tage nach der Verhaftung auf die Staatsanwaltſchaft ging und hier mit einem Blankocheck in der Hand ſich bereit erklärte, für das Defizit aufzukommen, wenn Oſterhaus auf freien Fuß geſetzt werde. Die meiſten dieſer Ent⸗ laſtungszeugen bekundeten auch, daß Oſterhaus ſehr ſolid, ja kärglich gelebt habe. Der Staatsanwalt beantragt 1 Jahr Ge⸗ fängniß. Der Vertheidiger(.⸗A. Kinzig) hielt im Hinblick auf den Rückhalt, den der Angeklagte bei ſeinen Freunden hatte, den Thatbeſtand der Anklage für nicht nachgewieſen und beantragte deshalb Freiſprechung. Das Gericht verurtheilte den Ange⸗ klagten zu 4 Monaten Gefängniß abzüglich 2 Monate der Unter⸗ ſuchungshaft. Daraus, daß der Angeklagte die Gelder nicht ſofört abgeliefert habe, ſei ihm ein krimineller Vorwurf nicht zu machen, aber er durfte ſie nicht für ſich verbrauchen. Sein Kaſſen⸗ beſtand mußte immer ſoweit intakt ſein, daß er jeden Moment ſeine Klienten auszahlen konnte. Die unbeſtimmte Hoffnung auf Freundeshilfe konnte der Angeklagte nicht als jeder Zeit ſichere Deckung betrachten. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Anuekdotiſches von Hermann Grimm.„Wenn man zu einem klaren Urtheil über ein Bild kommen will,“— ſo leitete Grimm eines Tages ſein Kolleg ein—„dann zeigt man es ſeinen Freunden. Aber da habe ich auch mal eine üble Erfahrung gemacht. Man wollte von mir eines Tages wiſſen, ob ein mir vorgelegtes Bild ein„echter Raffael“ ſei. Ich hielt's dafür, fragte aber, ohne meine Anſicht zu verrathen, meinen Freund Becker. Der ſagte mir offen und ehrlich: „Der muß ein großer Ochſe ſein, der das für'n Raffael hält.“ Was ein viel geleſener Romandichter verdient. Aus Paris wird berichtet: Ein ganz gewöhnlicher Schadenerſatzprozeß, der dieſer Tage vor der erſten Kammer des Seine⸗Civilgerichts zur Verhandlung kam, hat ans Licht gebracht, wie bedeutende Verfaſſergebühren im Laufe der Jahre an einen vielgeleſenen Romanſchreiber gezahlt werden. Es handelt ſich in dem Prozeſſe um den„volksthümbtchen“ Roman „La Dame en Noir“ von Emile Richebourg. Die Verleger Rouff u. Comp. behaupten, auf„La Dame en Noir“ ein ausſchließliches Eigen⸗ thumsrecht zu haben und fordern von dem Verleger Geffroh, der die „Dame in Schwarz“ in die von ihm herausgegebene Romanbibliothek der„Romanciers populaires“ aufgenommen hat, 50,000 Fres. Ent⸗ ſchädigung; als Nebenkläger gegen Geffroy haben ſich Frau Emile Richebourg und der Schriftſtellerverband angeſchloſſen. Aus den Reden der Advokaten erfuhr man, daß Emile Richebourg, ein Viel⸗ ſchreiber ohne jede litterariſche Bedeutung, für acht Romane 800,000 Franes Verfaſſergebühren erhalten hat. Bei ſeinem Tode hinterließ der Verfaſſer der„Dame in Schwarz“ ein Vermögen von zwei Mil⸗ lionen. Man kann es alſo auch im Litteraturgeſchäft zu etwas bringen— man muß den Handel nur verſtehen! — Die Moral davon. Edmond About hatte einer hochgeſtellten Perſönlichkeit eine Komödie vorgeleſen, die er beim Theatre Frangais einzureichen beabſichtigte.—„Aber,“ ſagte ſein Zuhörer, als er zu Ende war,„was iſt die Moral von alledem? Ich kann keine'rin finden.“—„Ah ſo! Die Moral?“—„Ja.“—„Offen und ehr⸗ lich, hat das Stück Sie unterhalten?“—„Geſviß.“—„Eh bien! Das iſt die Moral.“ —— Aeueſle Ruchrichten und CTelegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Stuttgart, 19. Junf. Die Kammer hat mit 58 gegen 13 Stimmen die Errichtung mehrerer Landwirth⸗ ſchafts kammern gutgeheißen, nachdem ein Antrag, eine einzige Centralkammer, mit 39 gegen 32 Stimmen abgelehnt worden war. Straßburg, 19. Juni. Aus Belfort wird gemeldet, daß das Elſäſſer Belchen geſtern mit Schnee bedeckt war. In Pontarlier an der ſchweizeriſch⸗franzöſiſchen Grenze fiel geſtern Abend heftiger Schnee. Auch die Berge von Chamberh und Savoyen waren bis tief herunter mit Schnee bedeckt. * Petersburg, 19. Juni. Der„Regierungsbote“ macht einen Straferlaß bekannt, zu Gunſten der wegen Theilnahme an den Unruhen relegirten, jetzt zur Strafe Militär⸗ dienſt leiſtenden Studenten. * 1.. Eine Kaiſerrede. *Cuxhaven, 19. Juni. Nach Beendigung der heutigen Regatten auf der Unterelbe fand an Bord der Dampfyacht Prinzeſſin Victoria Luiſe, der Hamburg⸗Amerika ⸗Linie gehörend, ein Diner ſtatt, an dem der Kaiſer und Prinz Heinrich Theil nahmen. In Erwiderung auf die in einem Hoch auf Se. Majeſtät ausklingende Rede des Bürgermeiſters Dr. Moenckeberg ſagte Se. Majeſtät etwa Folgendes: Meine ganze Aufgabe für die Zukunft wird es ſein, daß das, wozu jetzt die Keime gelegt worden ſind, auch in Ruhe und Sicherheit aufſprießen kann. Wir haben uns, trotzdem wir noch keine Flotte haben, ſo wie es ſein ſollte, einen Platz an der Sonne erkämpft und es wird nun Meine Aufgabe ſein, dafür zu ſorgen, daß dieſer Platz an der Sonne uns unbeſtritten erhalten bleibt, damit ihre Strahlen befruchtend wirken können auf den Handel und Wandel nach außen, die Induſtrie und Landwirthſchaft nach innen und auf den Segelſport in den Gewäſſern; denn unſere Zukunft liegt auf dem Waſſer. Je mehr Deutſche auf das Waſſer hinauskommen, ſei es im Wettſtreit des Segelſports, ſel es auf der Reiſe über den Ocean oder im Dienſte der Kriegsflagge, deſto beſſer für uns. Denn hat der Deutſche erſt einmal gelernt ſeinen Blick auf das Weite und Große zu richten, ſo verſchwindet das Kleinliche, das ihn im täglichen Leben hin und wieder umfängt. Wenn man dieſen hohen, freien Blick haben will, ſo iſt wohl eine Hanſaſtadt der geeignetſte Standpunkt dafür; was tvir vorher aus der Geſchichte innerer Entwickelung vernommen haben, iſt doch wohl weiter nichts, als was ich ſchon einmal hervorgehoben habe, als ich meinen Bruder hinausſandte auf die oſtaſiatiſche Station. Wir haben die Konſequenzen gezogen aus dem, was Kaiſer Wilhelm der Große, mein unvergeßlicher Großvater und der große Mann, deſſen Denkmal wir ſoeben enthüllt, als ihre Schöpfung uns hinterlaſſen haben. Die Konſequenzen beſtehen darin, daß wir dort einſetzen, wo in alter Zeit die Hanſa hat aufhören müſſen, weil die belebende, beſchützende Kraft des Kaiſerthums fehlte. Möge denn nun die Aufgabe meines Hauſes ſein, bis auf lange Jahre hinaus in tiefem Frieden den Handel und Wandel zu fördern und zu ſchützen. Ich erblicke in den Ereigniſſen, die ſich in China ab⸗ geſpielthaben und die in der jetzigen Heimkehr der Truppen ihre Beendigung finden, eine Gewähr dafür, daß der euro⸗ päiſche Friede auf lange Jahre geſichert iſt, denn die Leiſtungen der einzelnen Kontingente haben eine auf gegenſeitige Hoch⸗ achtung und Kameradſchaftlichkeit baſirende Beurtheilung hervor⸗ gerufen, die nur zu dem Beſtande des Friedens beitragen kann.— In dieſem Frieden werden aber, ſo hoffe ich, unſere Hanſaſtädte blüßen, unſere neue Hamg wird. Balnen zieben, ihm neue Ablab⸗ gebiete erkämpfen und erwerben, da kann ich mich als Oberhaupt des Reiches nur über jeden Hanſeaten, mag er Hamburger, Bremer oder Lübecker ſein, freuen, welcher hinausgeht mit weitem Blick und neue Punkte ſucht, wwo wir den Nagel einſchlagen können, um unſer Rüſt⸗ zeug daran aufzuhängen. Deswegen glaube ich wohl aus Ihrer aller Herzen zu ſprechen, wenn ich mit Dank anerkenne, daß der Dirvek⸗ tor dieſer Geſellſchaft, welcher wunderbate Schiff nach dem Namen meiner Tochter getauft und uns heute zur Ver⸗ fügung geſtellt hat, als kühner Unternehmer der Hanſa hinaus⸗ gegangen iſt, um für uns friedliche Eroberungen zu machen, Erober⸗ ungen, deren Früchte dereinſt unſere Enkel einheimſen. Iit der freu⸗ digen Hoffnung, daß dieſer unternehmende hanſeatiſche Geiſt ſich immer weiter ausbreiten möge, erhebe ich mein Glas und bitte alle Diejenigen, welchemeine Kameraden auf dem Waſſer ſönd, mit mir einzuſtimmen in ein Hoch auf den Segelſport und den hanſeatiſchen Geiſt. N.*. Der Burenkrieg. * Berlin, 19. Juni. Wolffs Bureau meldek aus Ka p⸗ ſtadt: Amtlich wird bekannt gegeben, daß Erſag⸗ anſprüche wegen nach dem 28. Februar 1900 erfolgter Requiſition und Eigenthumsbeſchädigung durch die engliſchen Truppen, bis zum 31. Juli 1901 bei den für den Wohnort der Reklamanten zuſtändigen Diſtriktskommandanten unter Ein⸗ reichung der Empfangsbeſcheinigung und ſonſtigen Beweis⸗ materials geltend zu machen ſind. dies a. die de Sur Cage in China. *Peking, 19. Juni.(Reuter.) In der Zuſammenkunft der Geſandten wurde das chineſiſche Erſuchen berathen, daß 3000 chineſiſchen Soldaten erlaubt werden ſollte, in Peking einzurücken. Es wurde beſchloſſen, daß es nicht räth⸗ lich ſei, hierauf einzugehen, bis gegen Ende Auguſt alle fremden Truppen Peking verlaſſen hätten. Desgleichen haben die Ge⸗ ſandten beſchloſſen, daß die fremden Truppen die verbotene Stadt ſo lange bewachen, bis die chineſiſchen Truppen in Peking eintreffen. Maunnheimer Handelsblatt. Collrszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 19, Juni, Obligationen. Stagatspapiere. 5 Pfaudbriefe. 4 proz. Bad. Oblig. v. 1901 108.70 5z 4 00 Nhein. Hyp.⸗B. 15 1001 53 eroz. Bad. Oblig, b. 1900 38.50 bj 4,%„„„„ unk. Be„„„ alte M. 92.80 5; Badiſche Obligat. 7 k. 1904 92.50 b 5½(abgeſt 80, eee 8½“ Obllg. Mark 87.80 b; 5„„ Communalf 93.— 53 3%%„ 1880 96.60 bz Stidte⸗Aulehen. %„ 1392/4 96.00 b 2½ Freiburg i. B. 92.— 8 B* 1 50.60 53 Karlsrußer v. J. 1896 60.— 5z % T. 100 Looſe 135. b 40% Ludwigshaſelt don 1900 400.80 6 2½½ Baher. Obligationen 97.65 b55 4½ Ludwigshafen M. 98.— G 5.80 P 3½ Mannßelmer Obl. 185.78 8 %½ Deutſche Reilchsankelhe 99.95 b5[ 37½ 10„ 1888 93.50 d 8 90.98 bß 31½ 5„1895 93.20 53 8%„ 5 88.80 b3 3% m„„13898 93.— 55 gie Preuß. Coufols 99.30 b6] 355 00 Pirmaſeuſer 98.50 0 9%„ 8920 Andnftrie⸗Oöligatlonen 30%„ 4½9% Vad. Anilin⸗ u, Nien 10050 8 7 15 4½ Bad. A ⸗G. f. Rhſchifff. 0 Seendahnektetehen. 5 ö Bürgl, Brauhaus, Bönn 100.— 53 4% Pfälz. Ludw. Max Nord) 191.69 4½ Speyerer Ziegelwerke 101.40 bz 3½„ 4 94.50 bz 4½ Verein Chem. Fabriten 101.—f 8„ 5 convertirt, 95.10 5z 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 1102.80 Aktien. 5 Banken. v. Gelſel Aa 7 Pablſche Bank 121.25 6 rauerel Schereblebeiberg 1525 Cred.⸗ u. Depoſitb., Zwelbrck. 137.— G 5 Schwartz. Speher 116.60 G Gewerbebank Speyer 50% 132. 5„Schſpetzen 68.— B Manunbeimer Bank—.— Sbit Welg 8 eher 198.— 0 Oberrheln. Bank 118.— 204.— 8 75 3 7 3. Storch, Sick„ 04. Pfälziſche Bank 125.— B Werger, Worms 90.— G b Suſtban 135 5 6 Woriſiſer Brauhaus v. Oertge 1 5 Nheinlſche Ereditbant 141.30 5z Pfälz. Preßh. n. Spritſabr. 1 Nhein. Oyb.⸗Bank 168.— bz Trausport Südd. Bank 108.50& und Verſicherung. 100 Eiſenbahnen. 26.— 5 älziſche Zubwigsb Gutjahr⸗Aktien 126.— bf Pfälziſche Zudwlgsbahn 224.— b; Mannh. Dampfſchleppſchiff 118.— 8 12300 U„ Fagerbaus 103.— 8 +. 8. 2 eſich.—.— Hellbrouner Strazenbahnen 87.— 2 5 5 Schſffazrt⸗ dec 680.— 5 Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſſcherung 260.— 8 .⸗G. f. chem. Induſtrſe 115.50 Mannbeimer Verſicherung 1 Badiſche Anſlin⸗ u. Soda 387.— 8 Oberrhein. Berf.⸗Geſellſchaft 280.— 5, e lunge]—.— Wlürtt, Trausportberſich. 675.— 8 Chem. Fabrik Goldenberg 182.— G Chemt. Fabrit Gernshelm Induſtrle. Vereſn chem. Fabriken 183.— Act.⸗Geſellſch. f Seilluduſtrle 120.— W Berein D. Oelfabriken 108.— N Dingler'ſche Maſchinenfabrik] 155.— Weſteregeln Alkal. Stamm 206.— Emaillirfabrir Klrxweller—* 7„ Vorzug 103,.50 B Emaillirwerke Malkammer 108.— Ettlinger Spinnerei 108.50 W Brauereien. Hüttenheimer Spinnerel 91.— 0 Bad. Brauerei 186.— bz Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 180,50 8 Binger Akklenbierbrauerei—.— Maunh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr. 85 3 Duxlacher Hof vorm. Hagen 219.— Oggersheimer Spinnerei— Elchbaum⸗Brauerei 173— b· plz Nähm. u. Fahrräderfſ. Elefanteubräu Rühl, Worms 105.— Portl.⸗Cementſwk. Heidelberg 180.— 8 Brauerei Ganter Freiburg 100.— 8 Vereinſg. Freiburger Ziegelw. 113.— 8 Kleinlein, Heidelberg 155.— 8 Verein Speyerer Ziegelwerke 88.— Meſſerſchmitt 90.— 9 Zellſtofffabrik Waldhof 265.— 53 udwigshafener Brauerel—.— uckerfabrik Waghäuſel 84.50 Maunb. Aktienbrauerei 160.25 B uckerrafſinerle Maunhelm— Maunheimer Effektenbörſe vom 19. Juni.(Offizieller Bericht,) Die Börſe auch heute wieder äußerſt ſtill. Es notirten: Rheiniſche Creditbank Aktien 141.30% bez., Bad. Anilin 887., Weſteregeln Stamm 206., Brauerei Kleinlein Aklien, Heldelberg 155 B. 154.50., Vereinigte Freiburger Ziegelwerke 113 B. Fraukfurt a.., 19. Junui. Kreditaktien 208.50, Staaks⸗ bahn 142.50, Lombarden 24.50, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente 99.20, Gotthardbahn 152.50, Disconto⸗Commandit 178.70, Laura 43 Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 142.80, Dresdener Bank—.—, Deutſche Bank 194 30. Tendenz: ruhig. Berlin, 19. Juni.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 208.—, Staatsbahn—.—, Lombarden 24.25, Diskonto⸗Commaudft 178.75, Laurahütte 178.75, Harpener 173.—, Ruſſiſche Noten—— (Schlußrourſe), Ruſſen⸗Noten ept. 216.—, 3½½% Reichsanleide 99.80, 3% Reichsauleihe 88.70, 4% Heſſen 103.70, 3% Heſſen 85.50, Italiener 97.—,1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener—.—, Marlen⸗ burger—.—, Oſtpreuß. Südbahn—.—, Staatsbahn 140,70, Lom⸗ barden 24.—, Canada Paeifie⸗Bahn 98.70, Heidelberger Straßen⸗und Ber bahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 207.50, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 142.50, Darmſtädter Bank 128.60. Deutſche Bankaktien 19040 Disconto⸗Commandit 179.20, Dresdner Bank 137.70, Leipziger Bank 145.—, Berg.⸗Märk. Bank 148.—, Dynamit Trufſt—.—, Bochumer 179.90, Conſolidation 318.75, Dortkmunder 59.40, Gelſenkirchenet 170.50, Harpener 173.70, Hibernia 166,20, Laurahütte 198.10, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 204.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 142.20, Deutſche Steinzeugwerke 271.50, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 136.50, Wollkämmerei⸗Aktien 139.75, 4% Pf⸗Br. der Rhein, Weſtf. Bank von 1908 98.20, 3% Sachſen 86.30, Stettiner Bulkan 194.90, Mannheim Rheinau—.—, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 96.70. Privatdiscont: 3½%. Berlin, 19. Juni.(Telegr.) Gffektenbörſe. Die Bhörſe zeigte bei Beginn ruhigere Tendenz bei beſſerer Bewerthung in Banken und Hüttenaktien, doch war die Unternehmungsluſt nur ſehr gering. Die durch die Rede des Kaiſers hervorgerufenen höheren Kurſe vermochten ſich auf das vielfache Angebot in Kaſſawerthen nicht zu behaupten. Fonds feſt. Bahnen vernachläſſigt. Transvaal gut erholt. Privatdiskont 3½¼%, 4. Seite. General⸗Anzeiger. Man nheim, aths erhe ei ordnung eimm vom e ver⸗ 5 9 der S kaßenvo für die Stadt Man 14. Mai 1890 nachſte änderte Faſſung: 8 9. Das Aushängen oder Auf ſtellen von Verkaufsgegen⸗ ſtänden, Zierpflanzen, Tiſchen ꝛc. Das freie e Auſſtellen von ſtänden an der der Häuſer, das 2 Zierpflanzen, Stüh Tiſchen zu gewerb ſowie die 2 Befeſligung eiſen auf den Gehr ſagt und nur Genehmigung des B ezir es unter Zuſtimmung des Stadt⸗ raths ft oder ng Vorſchr ft dil 10. Juni 190ʃ No. 322 ziehbar exklärt. 0 Marit 91005 den 14. Juni 1901. Großh. Be⸗ irksamt: Schaefer. egen⸗ Amfs er Volſe gaüche, erhal von ½06 bis ½8 Uhr Rath und Auskunft 61715 und Mädchen. R 9 9 halten jeden Montag und Frauen und Mädchen unentgeltlich in Rechts⸗ und audern Augelegenheiten von den Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen 8— F7 HKeine Zähnn und Wur eun ſollen mehr ausgezogen werden. ſchi nerzende 3 oder Emaille gefüllt. 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