Telegramm⸗Adreſſe: »Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatllich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Plg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklamen⸗Zeile 60 Einzel⸗Nummern 5 (Badiſche Volkszeitung.) 0 „ E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung. heimer Journal. (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Verantwortlich züir Palitik; J..: Ernſt Müller. ſür den lotalen ung»eoh., Theil: Ernſt Müller, ſür Theater, dun teu. Feuilleton: Eberhard Buch ter, ſür den Inſeratentheik: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Naunheinner Typograph. Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthun des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannherm. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 292 Donnerſtag, 27. Juni 1001. S (Abendblatt.) Das deutſehe Bankweſen. Der Zuſammenbruch der Leipziger Bank, der ſo ſchnell dem der Kreditanſtalt in Dresden gefolgt iſt, hat eine tiefe Erregung in allen Kreiſen hervorgerufen. Wie es bei ſolcher Gelegenheit, an einem ſcheinbaren kritiſchen Wendepunkt in einem Theil der wirthſchaftlichen Entwickelung ſtets der Fall iſt, gehen die An⸗ ſchauungen über die weitere Geſtaltung der Dinge und den weiteren Verlauf der kritiſchen Verhältniſſe weit über das Ziel hinaus. Es werden Uebelſtände, Verfehlungen und Irrthümer, von einzelnen Inſtituten begangen, ſofort verallgemeinert und in dem vorliegenden Falle auf ein ganzes Gebiet, das des deutſchen Bankweſens angewandt. Unſere geſammte Volkswirthſchaft iſt in hohem Grade an der Entwickelung des deutſchen Bankweſens intereſſirt. Ja man darf dreiſt ſagen, daß die Förderung und Ausweitung des deutſchen Außenhandels, die Ausdehnung der deutſchen Induſtrie und deren Erfolge ſeit der Aufrichtung des Reichs im engſten Zuſammenhang ſtehen mit der Thätigkeit der deutſchen Banken im Allgemeinen und der großen Inſtitute dieſer Art im Beſonderen, mit der Thatkraft und der ziel⸗ bewußten Führung derſelben. Ihre Wirkſamkeit und ihre Leiſtungen ſteigerten ſich namentlich in den letzten ſechs Jahren, in der Periode des Aufſchwungs des Weltverkehrs, des deutſchen Außenhandels und zumal der Induſtrie unſeres Landes in un⸗ gewöhnlichem Maße und ſie vermochten allen Anſprüchen in dieſer Richtung Genüge zu leiſten. Sie bewältigten die ungeheuren Forderungen im Börſenverkehr, die an ſie herantraten und Be⸗ träge von vielen Milliarden umfaßten. Dieſen Theil ihrer Wirkſamkeit ſuchten ſie bereits im Jahre 1899 einzuſchränken, weil die Feſtlegung von Mitteln in dem ſpekulativen Bedarf des Publikums eine beunruhigende Form angenommen hatte. Rudolf Eberſtadt ſagt in ſeinem Buche„Der Deutſche Kapitalmarkt“, daß eine mühſame Reviſion der Vorgänge auf dem Kapitalmarkt in dem letzten Jahrzehnt enthält, Folgendes Füber die gegenwärtige Bewegung des Kapitalmarkts:„Die egenwärtige Bewegung des Kapitalmarks ſtellt weit ſtärkere Anforderungen an die Banken, als irgend eine Kriſis der letzten Jahrzehnte; auch die der ſiebziger Jahre läßt ſich mit den heutigen Verhältniſſen nicht in Vergleich ſtellen. Eine ſolche dauernde Anſpannung der Mittel, wie ſie nun ſchon eine Reihe von Jahren ohne Unterbrechung anhält, hat das deutſche Bank⸗ geſchäft nie zuvor durchgemacht, während andererſeits die Er⸗ ſchütterungen und Schwankungen des Marktes nicht minder heftig ſind, als bei den früheren akut verlaufenden Kriſen!“ Man darf aber mit Recht annehmen, daß die großen deutſchen Bank⸗ inſtitute die Gefahren rechtzeitig erkannten, die die geradezu überſtürzte Steigerung der an ſie geſtellten Anſprüche in ſich barg, daß ſie ſelbſt Vorbereitungen trafen, um von einer kritiſchen Entwickelung der Dinge nicht getroffen zu werden. Wie ſchon erwähnt wurde, nahmen ſie eine ſtrenge Sichtung in ihrer Kund⸗ ſchaft ſchon im Jahre 1899 vor, ſuchten ſie ihre Beſtände an Effekten und Konſortialbetheiligungen thunlichſt zu verringern, ſchränkten ſie rechtzeitig finanzielle Unternehmen ein. Man muß wohl beachten, daß die Traſſirungen auf das Ausland, die zwecks Herbeiſchaffung der für die Induſtrie nothwendigen und im Inlande nicht aufzubringenden Mittel ſchon um die Mitte des Jahres 1899 Schwierigkeiten begegneten und auch in dieſer Beziehung eine gebotene Einengung ſtattfand. Das Ausland zog nach und nach ſeine Guthaben aus Deutſchland, die einen ungewöhnlich großen Umfang, man ſagt mehr als eine Milliarde Mark, angenommen hatten, ſchon im Jahre 1899 zurück, und damit war den Banken wie natürlich mehr den Induſtriegeſell⸗ ſchaften die Nothwendigkeit aufgedrängt, ihren Betrieben engere Grenzen zu ziehen. Es beſteht demnach eine derartige Kriſis, nennen wir ſte „Kreditkriſtis“ oder„finanzielle Kriſts“, ſeit länger als zwei Jahren. Von ihren Folgen oder von ihrer Einwirkung haben ſich, ſo ſcheint es, die großen Inſtitute thunlichſt frei zu machen und zu halten geſucht. Allerdings haben ſie an Beweglichkeit ein⸗ gebüßt, allerdings dürfen ſie an Ausführung bedeutender finan⸗ zieller Unternehmen nicht denken, bis das deutſche Kapital, das ſehr ſchwere Verluſte an den Bewegungen der Marktpreiſe namentlich der Induſtriepapiere und auch in Folge der beklagens⸗ werthen Vorgänge bei einigen Hypothekenbanken erlitt, ſich wieder erholt, ſich wieder geſtärkt hat.. Einzelne Banken haben, von Großmannsſucht ergriffen und unterſtützt von der Leichtigkeit der Beſchaffung von Mitteln, aber mit zu geringem Eigenvermögen und noch weniger mit dem Verſtändniſſe der einſchlägigen Verhältniſſe, auf dem Wege des Kredits ſich beeilt, nach dem Muſter der Großbanken Ver⸗ bindungen mit induſtriellen Geſellſchaften anzuknüpfen, die keineswegs ſich eines guten Rufes erfreuten. Natürlicherweiſe traten an ſie nur Geſellſchaften geringer Qualität mit ihren Forderungen heran, nachdem ſolche von den großen Banken ab⸗ gewieſen waren. Dieſes Concern mit derartigen Induſtrieunter⸗ nehmen iſt es, das die Kataſtrophe der Leipziger Bank herbei⸗ führte. Laſſen wir uns nicht täuſchen über die eigentlichen Urſachen des Zuſammenbruchs. Sie liegen nicht in dem Rück⸗ gang der Induſtrie im Allgemeinen, ſondern in den unverant⸗ wortlich weit ausgedehnten Beziehungen ſchwach ſituirter Banken mit Unternehmen der zweifelhafteſten Art. Naturgemäß tritt die Kataſtrophe ein, wenn Kreditſchwierigkeiten auftauchen, wenn Einſchränkungen des Kredits auf dem Kapitalmarkt gegen ſolche Inſtitute vorgenommen werden, denen ſchon längere Zeit das Gepräge eines ſoliden Betriebs aufgedrückt war. Ob noch mehrere Geſellſchaften dieſer Gattung vor dem Abgrunde ſtehen, läßt ſich nicht ſagen. Daß ſte durch die gegenwärtige Kredit⸗ kriſts aus dem Bereiche der Banken geſchieden werden, iſt ſicher anzunehmen, und ein ſolcher Prozeß würde dem deutſchen Bank⸗ weſen nur dienlich ſein, das ſich in den letzten drei Jahrzehnten in der beſten Entwickelung befand und dem deutſchen Wohlſtand eine ſichtbare Förderung bot. Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 27. Juni 1901. Das Submiſſiousweſen im württembergiſchen Landtage. Die württembergiſche zweite Kammer hatte ſich am Dienſtag mit dem Submiſſionsweſen zu beſchäftigen. Es lag folgender Antrag des Zentrums vor: „Die Kammer wolle beſchließen: Die kgl. Regierung zu erſuchen, den Schädigungen, welche durch das Submiſſions⸗ verfahren in Staat und Gemeinden dem Handwerkerſtand und den im Handwerk beſchäftigten Arbeitern zugefügt werden, durch geſetzgeberiſche Vorſchriften, namentlich auch in der neuen Gemeindeordnung, ſowie durch Verwaltungsmaß⸗ nahmen entgegenzuwirken und zu dieſem Zweck das organiſtrte ——*———— Deeeeeeee Handwerk bei Feſtſtellung der Voranſchläge und Bedingungen für die Vergebung öffentlicher Arbeiten und bei Zuwendung der Aufträge thunlichſt zu berückſichtigen.“ Der Miniſter des Innern, Dr. b. Piſchek, gab folgende Er⸗ klärung ab. Es werde außerordentlich ſchwer ſein, die Wünſche ſo zu regeln, daß die Handwerker dann auch zufrieden ſeien. Eine ganze Anzahl der heute vernommenen Wünſche ſei durch die Vorſchriften von 1897 bereits befriedigt, ſo bei der Nichk⸗ annahme des niederſten Gebots, bei der fakultativen Nichtver⸗ öffentlichung der Kalkulation u. ſ. w. Was das Mittel⸗ preisverfahren betreffe, ſo empfehle es ſich als Vorſchrift in gar keiner Weiſe, da es durch hohe oder nie dere Scheingebote ſehr beeinflußt werden könne. Das ſei die reinſte Lotterie, wie es auch in Mannheim empfunden werde. An ſich ſei es auch bedenklich, ob man Vereinigungen, die nach dem Geſetz lediglich ideelle Zwecke haben, keine materiellen, wie die Zwangsinnungen, zu den Sub⸗ miſſionen heranziehen ſolle. Außerdem ſeien nur 20 pCEt, des Handwerks im Lande organiſirt, ſo daß alſo 75 pt, leer aus⸗ gehen würden. Es könnte außerdem auch leicht zu Ringbildungen kommen. Durch geſetzgeberiſche Maßnahmen dürfe man nicht allzuſehr eingreifen in die Selbſtverwaltung, die man ſonſt ſo hoch halte. Der Verweiſung in die Kommiſſion trete er nicht entgegen; aber dafür, daß wir ein Geſetz bekommen ſollten, das zur Vergebung der Arbeit an das organiſirte Handwerk den Staat und die Gemeinden zwinge, dafür könne er nicht ein⸗ treten. In der Debatte verurtheilten die Redner faſt aller Parteien entſchieden das Generalunternehmerſyſtem ſowie die Vergebung der Arbeiten an den Mindeſtfordernden. Das Mittel⸗ preisverfahren fand viel Sympathien, wenn man auch an⸗ erkennen mußte, daß es Schattenſeiten beſitze. Der Antrag wurde ſchließlich an die volkswirthſchaftliche Kommiſſion ver⸗ wieſen. Zum Bremer Attentat auf den Kaiſer. Betreffs des Epileptiters Weiland iſt nun⸗ mehr, nachdem, wie gemeldet, das Strafverfahren gegen ihn ein⸗ geſtellt wurde, der„Weſerzeitung“ zu Folge auf Antrag des erſten Staatsanwalts in Bremen von der zuſtändigen Medieinal⸗ behörde die zwangsweiſe Unterbringung deſſelben als eines gemeingefährlichen Geiſteskranken in die Irrenanſtalt beſchloſſen worden. Die Ueberführung hat bereits vorgeſtern Abend ſtatt⸗ gefunden. 8 5 Herabſetzung der Dienſtzeit im franzöſiſchen Heere Der Heeresausſchuß des franzöſiſchen Senats erklärte ſich geſtern im Prinzip für die Herabſetzung der allgemeinen Wehrpflicht auf zwei Jahre. Nur Senator General Gréoy ſprach und ſtimmte dagegen, Er beſtritt auch, daß eine ſolche Reform von der parlamentariſchen Initiative ausgehen dürfe; die Regierung müſſe ſie zuerſt in Vorſchlag bringen. Der ſeit Kurzem dem Senat angehörende frühere Abgeordnete Vicomte de Montfort, ein ehemaliger Kavallerieoffizier, proteſtirte telegraphiſch gegen die ſeines Ex⸗ achtens unheilvolle Neuerung. Die Altersverſicherung in der franzöſiſchen Kammer. Die franzöſiſche Kammer hält jetzt täglich zwei Sitzungen, um womöglich das Altersverſicherungs⸗ geſetz noch vor den Ferien zu erledigen, aber ſie ſchreitet lang⸗ Tagesneuigkeiten. — Die Ueberſchwemmung von Virginia. Das Kabel meldet aus Neſphork unter dem 24. Juni. Nachrichten aus Weſtvirginia über das durch die Ueberſchwemmung von Sonnabend Nacht hervorgerufene große Unglück lauten noch immer ſehr verworren. Der betreffende Landſtrich ſteht in nicht beſonders guter Verbindung mit ſeiner Außenwelt, und überdies ſind Telegraphen und Eiſenbahnen auf diele Meilen hinaus vollſtändig zerſtört, während die Wieder⸗ herſtellung dieſer Verbindungsmittel vielleicht für Wochen unmöglich ſein wird. Die eigentliche Urſache des Dammbruches und der Ueber⸗ ſchwemmung beſtand in einem 30ſtündigen mächtigen Regenguſſe, der in einem ſintfluthartigen Wolkenbruch kulminirte. Der große Damm auf den Höhen von Pocahontas, welcher eine Art Thalſperre darſtellt, wurde durch die ſich im Baſſin anſammelnden übermächtigen Waſſermaſſen zum Berſten gebracht, ſodaß die verderbenbringenden Fluthen ſich in kurzer Zeit in das Elkhornthal ergießen konnten und dort die fürchterlichſte Zerſtörung anrichteten. Zahlreiche kleine Städte und Dörfer ſind im wahren Sinne des Wortes hinweggefegt worden (man ſpricht von elf Städten und 20 Dörfern) und nach den letzten Meldungen ſollen, ſoweit ſich bisher feſtſtellen ließ, weit über 1000 Menſchen verloren gegangen ſein. Ueber 200 Meilen der Norfolk and Weſtern⸗Eiſenbahn ſind fortgeſchwemmt worden, und an eine Wiederherſtellung dieſer großen Strecke iſt vorläufig gar nicht zu denken, da es lange Zeik dauern wird, bevor die Fluthen ſich verlaufen haben werden. Der Schaden, welchen die Kohlemninen von Poca⸗ hontas erlitten haben, wird allein auf 5 Millionen Dollars geſchätzt, während die ſonſtige allgemeine Verſpüſtung einen Verluſt von min⸗ deſtens 15 bis 20 Mitlionen Dollars verurſacht haben ſoll. Tauſende von Minenarbeitern mit ihren Familien, die ihr Heim und ihr ganzes Hab und Gut verkoren haben, lagern auf den VBergen und Hügeln in einem Züiſtande des fürchterlichſten Elends, und es fehlt natürlich allenihalbeß an den nöthigen Lebensmikteln, Kleidungsſtücken ete⸗ während die wenigen vorhandeuen Aerzte für die unzähligen Ver⸗ wundeten und Kraufen auch nicht aunghernd ausreichen. Vielfach ſind die geretteten Bewohner der zerſtörten Dörfer und Städtchen von jedem Verkehr und jeder Hilfe durch die rieſigen Waſſermengen ab⸗ geſchnitten worden, ſodaß wahrſcheinlich Hunderte von Menſchen ſich noch tagelang allen Unbilden der Witterung und den Qualen des Hungers ausgeſetzt finden werden, bevor ihnen Hilfe gebracht werden kann. Die Szenen in dem ganzen vom Unglück betroffenen Diſtrikte ſpotten jeder Beſchreibung: überall im Waſſer und auf den ſchon wieder trocken gelegten Landſtrecken befinden ſich die verſtümmelten Körper ertrunkener Männer, Frauen und Kinder, vermiſcht mit Thierleichen, zertrümmertem Hausgeräth ete., während an eine Be⸗ erdigung der unzähligen bedauernswerthen Opfer in den meiſten Fällen noch gar nicht zu denken iſt, weil es an Särgen und willigen Arbeitskräften mangelt und noch nicht genügend Poliziſten und Trup⸗ pen eingetroffen ſind. Die Letzteren haben überdies, ſoweit ſie über⸗ haupt vorhanden ſind, genug zu thun, um die Ausraubung und Plün⸗ derung der Leichen zu verhindern. Es ſind bereits verſchiedene Ver⸗ haftungen von ſchwarzen und weißen Räubern vorgekommen, welche den Todten die Ringe von den Fingern ſchnitten und ſie auch ſonſt ausplünderten. Eine ganze Anzahl der ſchwarzen Minenarbeiter haben ſich an geraubten Spirituoſen betrunken und weigerten in dieſem Zuſtande jede Hilfeleiſtung, indem ſie ſich dagegen ganz offen aufs Plündern verlegten. Die Folge davon iſt, daß die Polizei an verſchiedenen Stellen bereits das Standrecht ſozuſagen proklamirt hat und daß ertappte Räuber einfach nieder geſchoſſen worden, wie dies ſchon in verſchiedenen Fällen vorgekommen ſein ſoll. Verſchiedene Eiſenbahnzüge wurden ebenfalls von den Fluthen auf der Strecke hinweggeſchwemmt, wobei viele Paſſagiere ihr Leben berloren. Einige Minen ſind vollſtändig erſäuft, wodurch zahlreiche Arbeiter, die auf der Nachtſchicht waren, ertränkt worden ſind. Weitere Nachrichten vom Schauplatze des Unglücks werden mit fieberhafter Ungeduld exwartet. — Eine blutige Tragödie hat ſich in Toronto zugetragen. Drei Gefangene, Fred. Riec, Thomas Jones und Frauk Rutledge, ſtanden daſelbſt wegen eines Bankraubes vor Gericht und ſollten nach dem Verhör wieder ins Gefängniß trausportirt werden; die Gefangenen ſaßen auf dem Vorderſitze, die beiden Poliziſten Boyd und Stewar auf dem Rückſitze der Kutſche. Die Gefangenen waren derartig an einander gefeſſelt, daß nur Rice und Rutledge den linken reſp. rechten Arm frei hatten. Während der Fahrt wurden von einem bis jetzt noch unentdeckt gebliebenen Komplizen geladene Revolvber in den Wagen geworfen und von Rice und Rutledge ſofort ergriffen, die nut die Poliziſten bedrohten und freigelaſſen werden wollten. Auf dere Weigerung begann die Schießeret und ein wildes Handgemenge, be dem Boyd erſchoſſen wurde und ſich auch die Feſſeln der Wefangenen löſten; letztere ſtürzten, von Stewart verfolgt, auf einen gerade vor beifahrenden Motorwagen der Straßenbahn und verlangten unte erhobenem Revolver eine ſo raſende Fortſetzung der Fahrt wie mö lich, aber der Motormann Namens Kohlmeyer, der an den hera hängenden Feſſeln ſah, daß etwas nicht in Ordnung war, ſchlug mit der Motorſtange feſt auf die Hallunken ein, während der Kondukten prompt den Strom abſtellte. Nun ging die Jagd weiter durch bi Straßen; hierbei wurde Jones vom Poliziſten Stewart angeſchoſſf und bald gelang es auch, die beiden anderen wieder dingfeſt Zzu machen. Jones iſt ſeinen Wunden erlegen, Rice und Rutledge wur⸗ den am nächſten Tage wegen Raubes zu je 21 Jahren Zuchthaus ve Urtheilt; im Gefängniß wieder eingeliefert, gelang es letzterem, f von den Wärtern freizumachen, er lief dann die Treppe nach der zoberſten Gallerie hinauf, ſchwang ſich über die Brüſtung und ſtür ſich auf den tiefgelegenen Hof; er ſtarb ſofort. In ſeiner Bruſttaſche fand man ſpäter eine anſcheinend ſtark zerleſene Bibel bor! Rice, der einzige Ueberlebende des Trios, iſt nun außerdem des Mordes beganugen am Poliziſten Bohd, angeklagt, und er wird in Kurz zweifellos am Galgen enden. Die Mitſchuldigen der drei Verbrecher ſind noch nicht entdeckt. — Aus dem dunkelſten Rußland. Petersburger Blättern ſchreiht man aus Wjatka: Ein Menſchenopfer hat, wie vermuthet wird, unter den Wotjaken im Kreiſe Malmyſt ſtattgefunden. Gelegentlich d heidniſchen Feſte, welche die Wotjaken im Mai im Dorfe Sfuchowafa⸗ Kukſſa feierten, wurden große Scheiterhaufen erxichtet und an⸗ gezündet. Am Tage nach der Hauptfeier fand man in der Nähe des 85 18 Genera. 42443 Mannheim, 28. Inun. fam vorwärts. Geſtern wie vorgeſtern lehnte ſie eine Reihe von Gegenprojekten ab, deren mehrere die obligatoriſche Verſicherung Als eine Tyrannei hinſtellten. Sozialiſten, Republikaner und Monarchiſten ſtimmten hierin überein und mußten ſich von dem Berichterſtatter Guiyſſe belehren laſſen, wenn die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht obligatoriſch ſeien, ſo werde aus der Alters⸗ und Invaliditätsverſicherung überhaupt nichts. Mordprozeſz Jänicke. Vor dem Schwurgericht in Potsdam fand geſtern die erneute Ver⸗ handlung gegen den„Geiſterbeſchwörer vom Teufelsſee“, Töpfer Eugen Jänicke ſtatt. Den Vorſitz führt Landgerichtsrath Nixe, die An⸗ klage vertritt Erſter Staatsanwalt Wagner, der Angeklagte wird vom Rechtsanwalt Dr. Friedländer⸗Potsdam vertheidigt. Bei Eröffnung der Verhandlung iſt der Zuhörerraum nur ſehr mäßig beſetzt. Der Angeklagte Jänicke hat ſich ſeit der Verhandlung im Juli v. Is, faſt garnicht verändert; er iſt noch etwas ſchmächtiger geworden, ſein verträumtes Geſicht zeigt etwas kräftigere Züge als früher. Die Anklage lautet auf Mord. Auf Befragen erklärt der Ange⸗ klagte mit feſter Stimme, daß er 1876 in Nowawes geboren und verhei⸗ rathet ſei. Seine Eltern leben noch. Er hat zuletzt Gotzkowskyſtraße 10 in Berlin gewohnt und iſt mehrfach vorbeſtraft. Im Jahre 1895 hat er ein Bett geſtohlen und iſt mit einer Woche Gefängniß beſttaft worden, in Hamburg erhielt er wegen Unterſchlagung zwei Wochen, im Jahre 1897 in Berlin wegen ſchweren Diebſtahls ſechs Monate Ge⸗ fängniß Auf weiteres Befragen erklärt der Angeklagte ohne viel Be⸗ ſinnen, daß er weit in der Welt herumgekommen ſei, u. a. auch nach Kopenhagen und Jondon, wo der Hypnotiſeur Prof. Smith Vorſtel⸗ lungen gab und ihn als Medium benutzte. Er hatte 22 Geſchwiſter, von denen außer ihm nur noch ein ſtebenjähriger Bruder lebt. Die übrigen Geſchwiſter ſind geſtorben, theilweiſe an Krämpfen. Nach ſeiner Konfirmation hat er bei ſeinem Vater, der Töpfermeiſter iſt, ge⸗ arbeitet. Nach ſeiner erſten Vorſtrafe hat ſein Vater ſeinen Wohnſtitz nach Berlin verlegt, und auch er iſt dann nach Berlin gezogen. Er hat vorübergehend in der Löweſchen Fabrik gearbeitet und iſt in Moabit bei dem Bäcker Kroſchke Portier geweſen. Durch Inſerate bot er ſich zum Kartenlegen und Wahrſagen an. Er wollte, wie er ſagt, eine Nebenbeſchäftigung haben. Die Kunſt habe er von ſeiner noch leben⸗ den Großmutter gelernt, zu der immer ſehr viel Soldaten und Mädchen gekommen ſeien, um ſich Karten legen zu laſſen. Der Vorſitzende hebt ſodann in großen Zügen die Hauptmomente aus dem Verkehr des Angeklagten mit der ermorderten Bergner hervor, und der Angeklagte gibt auf alle Fragen deutliche und klare Antworten, welche zeigen, daß ſein Erinnerungsvermögen pöllig ungetrübt iſt. Seine ganze Haltung iſt völlig unbefangen, bei ſeinen Antworten geſti⸗ culirt er lebhaft mit den Händen und wenn er ungeduldig wird, gefällt er ſich in Zwiſchenrufen wie„Gewiß!“,„Verſteht ſich!“,„Natürlich!“, „Bewahre!“ Was das Zauberzeichen betrifft, welches ſich auf ſeinen Briefen an die Bergner vorfindet, ſo erklärt er, daß er dieſes Zeichen von ſeiner Großmutter habe. Richtig ſei es, daß er von der Bergner mehrfach Geld erhalten und mit ihr Lotterie geſpielt habe. Die Glücksnummer habe er berechnet aus dem Alter der Perſon ſelbſt, aus dem Alter des Vaters und der Mutter und aus der Zahl der Haupt⸗ linien der Hand. Die daraus gewonnene Zahl ergebe die Nummer des Looſes, welches man ſich dann durch Sympathie beſchaffen könne. Präſ.: Sie haben bei ihren Zaubereien allerlei Räucherungen vor⸗ genommen und Mixturen zuſammengebraut. Wollen Sie ſagen, wo⸗ raus die letzteren beſtanden? Angekl.: Warum ſoll ich das nicht ſagen? Sie beſtanden aus Weihrauch, Myrrhen, Stechblättern und eſſigſaurem Natron. Der Vorſitzende geht dann auf das Verhültniß des Angeklagten zu dem Diener Juſt ein, der verheſrathet iſt, aber troßdem durch die Kunſt des Angeklagten gern mit weiblichen Perſonen Liebſchaften anknüpfen wollte. Auch von dieſem hat der Angeklagte wiederholt Geld erhalten und ihm verſchiedene Mittel gegeben, die aber nichts geholfen haben. — Präſ.: Haben Sie nicht dem Juſt auch ein Pulber gegeben, welches er auf die Treppe ſtreuen ſollte. Das beſtand ja wohl aus Thonerbde? — Angekl.: Ach, Unſinn!— Präſ.: Hören Sie, Angeklagter, betragen Sie ſich hier beſcheiden und anſtändig!— Angekl.: Ja, was ſoll ich wefter dazu ſagen? Juſt hatte keinen Erfolg, weil er jedenfalls die An⸗ weiſungen nicht richtig befolgte. Die„Zauberbücher“ Jänickes. Präſ.: Sie haben ja wohl berſchiedene Zauberbücher gehabt, in benen Sie ſtudirt haben wollen?—Angekl.: Jawohl. Unter anderem: „Das Herz des Menſchen“ und„Der Zauberſalon Bellachinis II.“— Präf.: Juſt ſoll Ihnen dann auch noch Bücher gegeben haben. Welche waren das?— Angekl.:„Das große Sympathiebuch“,„Der Höllen⸗ wang von Cyprian“,„Gründlicher Unterricht zum Höllenzwang, von Dr. Fauſt“, Kabale und Liebe, Handbuch des Dr. Fauſt“.— Präf.: Alle Ermittelungen nach dieſem letzteren Buche ſind vergeblich geweſen. Es wird beſtritten, daß es überhaupt exiſtirt, Juſt hat außerdem unter ſeinem Eide beſtritten, es Ihnen gegeben zu haben.— Angekl.: Ja, er hat's beſtritten! Warum auch nicht? Er hakte gewiß Angſt, weil man mich nun gefaßt hatte, und dachte vielleicht, er kriegt guch Strafe. „Die Geiſter der Pygmäen“. Präſ.: Haben Sie denn aus den Büchern etwas gelernt?— An⸗ gekl.: Natürlich habe ich aus den ganzen Büchern ſchrecklich viel zuge⸗ lernt.— Präſ.: Sie haben nun mit Juſt in Ihrer Küche allerlei Räucherungen vorgenommen. Welche Vorbereitungen gehörten dazue — Angekl.? Es mußte alles ſehr ruhig und ſtill ſein, das Zimmer mußte ganz dunkel ſein, bis auf eine magiſche Flamme, die aus Wein⸗ eſſig und Alaun beſtand. Präſ.: Sie gebrauchten auch noch ein Zaubermeſſer?— Angekl.: Das hatte ſich Juſt anfertigen laſſen, um den Zauberkreis damit zu 12— Hräſ.: Das Meſſer enthielt auch noch drei Buchſtaben. Was Fbedeuteten dieſe?— Angekl. Das waren drei Geiſter, die Fürſten der Pygmäen.— Präſ.: Was ſind denn Pygmäen? Haben Sie ſolche ſchon mal geſehen? Kann man ſie greifen?— Angekl.: Natürlich habe ich ſie ſchon geſehen. Das iſt ſo, als ob man, wenn man über eine Wieſe geht, Nebel aufſteigen ſieht.— Präſ: Was haben denn die Pygmäen für eine Bedeutung?— Angell.: Die Pygmäen haben die Schätze in —.—.——̃ ̃—————ę— Schefterhaufens den halbbverkohlten Leichnam eines Wotjaken. Da der Kopf auffälligerweiſe unverſehrt war, gelang es feſtzuſtellen, daß der Verbrannte ein Bauer eines benachbarten Dorfes war, der ſich an bden Feſten in ſtark betrunkenem Zuſtande betheiligt hatte. Die Ob⸗ duktion der Leiche hat ergeben, daß der Bauer lebendig verbrannt worden iſt.— Wunderthätige Gräber ſind unweit des Dorfes Staro⸗ Frolowskija Jamb, in Podolien, entdeckt worden. Wer in dieſen Gräbern ruht, und ob es überhaupt Gräber ſind, iſt unbekannt, aber das Gerücht hat ihnen eine wunderthätige Kraft beigelegt und zu Tauſenden pilgern die Leute dorthin, um zu beten und eine an den Gräbern aufgeſtellte rieſige Sammelbüchſe mit Kupfermünzen zu füflen. Anfangs kheilten ſich die Waldwächter in den Ertrag der Spenden, jetzt ſoll er aber den beiden Kirchen des Ortes zu Gute kom⸗ men. Die Entdeckung der Gräber iſt durch den Traum eines Mäd⸗ chens veranlaßt worden; dieſer erſchienen nämlich zwei alte Mönche, Anani und Makari, und zeigten ihr den Weg durch den Wald zu der Gräberſtelle mit der Weiſung, darüber den Bauern Bericht zu er⸗ ſtatten. Das Volk will wiſſen, daß die beiden alten Mönche in den wunderthätigen Gräbern beerdigt ſeien. — Ein Murdoperſuch, der ſich geſtern in einem Schnellzuge zwiſchen Brüſſel und Paris zutrug, erregt, ſo ſchreibt uns unſer Patiſer p⸗Korreſpondent, begreifliches Aufſehen. Vor der letzten belgiſchen Station wechſelten zwei gut gekleidete Männer, die bisher der Erde unter ſich, und wenn man ſie durch Zauberformeln citirt, ſo gewinnt man Macht über ſie, und ſie müſſen die Schätze aus der Erde bringen, die man haben will.— Präf.: Bei Juſt hat aber Ihe Zauber garnichts geholfen. Sie haben auch, wie die Beweisaufnahme das vorige Mal ergeben hat, auch bei anderen Perſonen garnichts geleiſtet. — Angekl.: O gewiß, ich habe viel geleiſtet. Die Leute ſind doch ge⸗ kommen und ſind wieder gekommen und haben ſich bedankt. Natürlich, wenn ſie hier vor Gericht kommen und es ſind ſo viele Zuhörer da, dann geniren ſie ſich und ſagen, es hat nichts geholfen. Meine Großmutter betreibt doch ſchon ſeit ſo pielen Jahren das Geſchäft, und die Leute kommen noch immer zu ihr, alſo muß es doch helfen! Die„Beſchwörung“ am Teufelsſee. In aller Ausführlichkeit und in voller Uebereinſtimmung mit ten Ausſagen ſchildert der Angeklagte alsdann die bekannte ſcene, die er unter Aſſiſtenz ſeines Pflegeſohnes Brund Miſch mit der Bergner am 21. März 1900 am Teufelsſee aufgeführt hat. Er erzählt, wie er zu der Beſchwörung die aus einer Masken⸗ garderobe entnommene Mönchskutte und Maske mitgenommen, daß außerdem eine Räucherſchale dazugehörte, daß außerdem Juſt aus der Scheringſchen Apotheke Strychnin und Blaufäure beſorgen mußte, die zur Zauberei gehörten. Angeblich ſollte Juſt mit nach dem Teufels⸗ ſee, da er das Herz der Bergner erringen half, Juſt war aber zu ſeinem Glück am Erſcheinen verhindert. Er erzählt, wie die Bergner zunächſt eine Vorbeſchwörung machen mußte, die darin beſtand, daß ſie allerlei Zauberformeln ſprechen, ſieben Mal hinundhergehen und drei Mal nieſen mußte. Dann kam der weitere Spuk mit der Mönchskutte. Der Angeklagte braute alsdann ſeinen Zaubertrank, deſſen Zuſammen⸗ ſetzung er angeblich aus jenem nicht exiſtirenden Zauberbuche entnom⸗ men haben will. Da Blauſäure und Strychnin Gifte ſeien, habe er als Gegengift Haidekraut, Fichtenharz und Kiefernrinde zugebhan und den Zaubertrank in dieſer. Form der Bergner gereicht. Er gibt zu, daß dieſe davon getrunken und dann umgefallen ſei. Er habe dann eine fürchterliche Angſt bekommen, habe das Portemonnaie der Bergner und ihre Schlüſſel genommen und ſei mit dem Bruno Miſch nach Berlin geeilt. Bekannt iſt, daß er dann in die Bergnerſche Wohnung gegan⸗ gen, dort Geld und Sachen, die er verſetzte, geſtohlen hat und ſchon einen Möbelwagen beſtellt hatte, um die geſammten Möbel der Bergner wegzubringen. Er iſt dann ſchließlich von Berlin nach Dalmin, dem Wohnorte ſeiner Eltern, gegangen und ſpäter verhaftet worden. Der Präſident hält ihm wiederholt vor, ob er denn gar keine Ge⸗ wiſſensbiſſe gehabt habe, als er die Bergner ſo hilflos liegen ließ und ob er denn garnicht gedacht habe, daß er einen Diebſtahl an deren Sachen beging. Der Angeklagte erklärt, daß er ſich dabei garnichts gedacht habe. Ein Brief Jänickes. Der Vorſitzende läßt noch einen Brief des Angeklagten an ſeinen Vertheidiger Juſtizrath Aßmy vom 15. Februar d. J. verleſen. Jänicke bittet darin um Auskunft, wann denn eigentlich Termin ſef und be⸗ klagt ſich, daß er der Gegenſtand von allerlei Chicanen ſei.„Ich hatte ein Abenteuer, welches ſo recht geigt, wie man gegen mich vorgeht und was das für Menſchen ſind, die mir hier nachſtellen. Da kamen neu⸗ lich ein Dutzend Männer zu mir herein, ſagen, meine Frau und meift Kind ſei da, ſtatt deſſen ziehen ſte mich aus und legen mich in Ketten wie ein wildes Thier. Ich möchte den Antrag ſtellen, daß ich doch zu meinen lieben Eltern gehen kann aufs Land, zu meiner Frau und meinem lieben Kinde, wo ich doch ſo ſchön leben kann, ach, ſo glütklich, ach ſo frei! Ich halte es nicht mehr aus, ich ſterbe vor Sehnſucht nach meiner Frau und meinem Jungen. Ich hatte den Antrag geſtellt, mich zu meiner Frau zu laſſen, damit unſer Geſchlecht nicht ausſterbe. Aber denken Sie, man hat es erlaubt? J bewahre! Und dann das ſchlechte Eſſen! Nicht einmal des Morgens Kaffee! Stellen Sie den Antrag, daß man mich abholt nach Dalmin, wo ich meinem Vater ſo ſchön hel⸗ ſen kann! Aber man will mich nur dumm machen ete.“ Präf,: Weshalb lag Ihnen dann ſo ſehr an einer Fortpflanzung Ihres Geſchlechts?— Angekl.: Weil ich doch von beſſerer Abſtammung bin.— Präf.: Wie ſo?— Angekl.: Ich hab mal ein Geſpräch zwiſchen meinen Eltern belauſcht, woraus ich ſah, daß die Familie aus Polen ſtammt und gräflich iſt.— Präſ.: Wie ſollten denn die Eltern eigentlich heißen?— Angekl.: v. Janicowska.— Präſ.t Haben Sie ſich nicht auch an das Heroldsamt gewendet?— Angekl.: Ich habe öfter an den Kaiſer geſchrieben, daß mein Adel anerkannt werde, ich ſollte aber Papiere beibringen, und dieſe gab mir mein Vater nicht. Das Ingquiſitorium wird hiermit beendet. Bertagung der Verhandlung. Nach Vernehmung der medieiniſchen Sachverſtändigen beſchließt der Gerichtshof auf eine Anregung der Geſchtworenen hin, den Ange⸗ klagten nochmals auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchen zu laſſen. Es ſoll zu dieſem Zwecke die wiſſenſchaftliche medictniſche Deputation für Berlin um Abgabe eines Gutachtens erſucht werden. Die Verhandlung wird bis nach Einholung dieſes Gutachtens vertagk. Aus Stadt und Land. Maunheim, 27. Juni 1901. Die Herſtellung von Zehnmarkſcheinen wird vorausſichtlich in nicht allzulanger Zeit erfolgen. Bei den verſchiedenſten Bankinſti⸗ tuten ſind Erkundigungen eingetzogen, ob die Einführung von Zehn⸗ markſcheinen für den Geſchäftsberkehr von Vortheil wäre. Die meiſten Batiken ſprachen ſich für die Ausgabe von Zehnmarkſcheinen aus. In der letzten Zeit hat ſich bekanntlich ein Mangel an goldenen Zehn⸗ markſtücken geltend gemacht. Um dieſem Uebelſtand abzuhelfen, ſollen Zehnmarkſcheine zur Verausgabung gelangen und in Umlauf geſetzt werden. * Stchifffahrt auf dem Oberehein. Aus Straßburg wird ge⸗ ſchrieben: Wie ſehr unſerer aufſtrebenden Rheinſchifffahrt die baldige Schaffung einer genügend tiefen Waſſerrinne im Rheine noththut, zeigt die Thatſache, daß, trotz des hohen Waſſerſtandes von 3,10 bis 3,20 Meter, vor einigen Tagen ein mit Kohlen beladenes Boot auf einer Kiesbank feſtfahren konnte. Es hatte ſich ungefähr 150 Meter deee unterhalb der Einfahrt zum Hafen ſo tief in eine unter dem Waſſer verborg ingeſenkt, daß ein großer Schlepp⸗ övrirens im Stande war, oß ſich daher er 8, m Hafen liegendes leeres Boot herangebracht, um den Uebe ſchuß der Ladung aufzu⸗ nehmen. Nun fehlte es an den erforderlichen Arbeitskräften; da er⸗ bot ſich auf ein entſprechendes Erſuchen hin umſere Militärverwal⸗ tung in entgegenkommender Weiſe dazu, 40 Pioniere Verfügung zu ſtellen, welche denn auch nach anſtr der, mehrſ iger Arbeit die Ladung ſoweit löſchten, daß das hiff wieder ſchwimmen und mit dem Hilfsboot in den Hafen geſchleppt werden konnte. 16. Deutſcher Schloſſertag in Freiburg. In der zweiten Sitz⸗ ung beſprach der Vorſtand die bisherige Wirkſamkeit der Handwerker⸗ kammer, die dem Handwerk noch nichts gebracht habe. Nur bei einem einmüthigen Zuſammenarbeiten mit den Handwerkern könnte ſie etwas erreichen. Redner vertritt die Anſicht, daß den Handwerks⸗ kammern das Recht eingeräumt Meiſterprüfungen abzu⸗ nehmen. Schließlich wurden folgende Reſolutionen angenommen: „Der 16. deut Schloſſertag erſucht dringend, daß nicht jede Hand⸗ werkskammer für ihren Bezirk einen beſonderen Lehrvertrag feſtſtellk und deſſen obligatoriſche Einführung von den Innungen ihres Rechts⸗ gebietes fordert. Er erwartet vielmehr, daß es den einzelnen Ver⸗ bänden überlaſſen bleibt, den Bedürfniſſen des betreffenden Hand⸗ werks entſprechende Lehrverträge im Rahmen der geſetzlichen Vor⸗ ſchriften zu entwerfen. Der Verbandsvorſtand wird weiter beauf⸗ tragt, zu bewirken, daß der§ 133 der Gewerbeordnung dahin ge⸗ ändert wird, daß die Befugniß zur Anleitung und Ausbildung von Lehrlingen von dem Beſtehen der Meiſterprüfung abhängig gemacht wird.“ Ueber das Lehrlingsweſen wird folgende Reſolution ange⸗ nommen:„Der Verbandstag beſchließt, daß, um der Lehrlings⸗ züchterei entgegenzutreten, der Vorſtand des Verbandes die Innungen darauf hinweiſt, daß ſie nach§ 130 der Gewerbeordnung befugt ſind, Vorſchriften über das Lehrlingsweſen zu erlaſſen.“ Zur Regelung des Submiſſionsweſens ſtrebt der Verband an: 1. Freihändige Ver⸗ gebung bon Ausbeſſerungsarbeiten und von Arbeiten für Gegen⸗ ſtände bis zu einem gewiſſen Betrage möglichſt abwechſelnd an Ein⸗ heimiſche nach dem Normalpreis, den die Innungen mit den Bauver⸗ waltungen feſtzuſtellen haben. 2. Oeffentliches Angebotsverfahren für alle den beſtimmten Betrag überſteigende Arbeit, Unzuläſſigkeit des beſchränkten Submiſſionsverfahrens mit Ausnahme ſolcher Ar⸗ beiten, die Keuntniſſe oder Fertigkeiten erfordern, die durchſchnittlich von den ortsanſäſſigen Handwerkern des betreffenden Gewerbes nicht verlangt werden können. 3. Zuſchlag bei öffentlicher Vergebung von Arbeiten und Lieferungen, die gewohnheitsgemäß von Handwerkern ausgeführt werden, für dasjenige Gebot, das dem Mittelpreis der eingegangenen Anſchläge von unten am nächſten kommt. 4. Ausſchluß der Generalunternehmer von Submiſſionen und endlich 5. Vergebung der Arbeiten und Lieferungen in möglichſt vielen ungetrennten Looſen, damit auch kleinere Meiſter berückſichtigt werden können, Facharbeiten ſind nur an Fachleute zu vergeben. Auszuſchließen ſind Perſonen, die nicht die Befugniß zur Anleitung von Lehrlingen be⸗ ſitzen.— Nachdem Leipzig wieder zum Vorort und Erfurt zum Ort der nächſtjährigen Verſammlung gewählt worden waren, wird der Verbandstag geſchloſſen. *Die Zuſtände auf dem hieſigen Friedhof. Es wird uns ge ſchrieben: Sie brachten geſtern in Nr. 290 einen Artikel über Zu⸗ ſtände auf dem Friedhofe, die geradezu als empörend bezeichnet wer⸗ den müſſen. Auch ich habe dort Angehörige und zählte vor 2 Tagen auf einem Grabe 6 ſchöne Roſenknospen; am 26. waren ſie alle ab⸗ geſchnitten. Ich ſuchte und fragte nach einem Aufſeher, habe aber zUr werde, keinen gefunden und es konnte mir ein ſolcher auch nicht genannt wer⸗ den. So oft ich am Grabhügel im neuen Friedhof ſtand, mußte ich die Beobachtung machen, daß Kinder und faulenzende Weiber aen und lärmend ſämmtliche Gräberreihen durchzogen, die Auf⸗ ſchriften laſen und ihre Bemerk einander zuſchrieen. Um dieſer Beläſtigung zu entgehen, habe ich zu meinen Beſuchen verſchiedene Stunden gewählt, aber faſt immer das Gleiche gefunden. Selbſt den Radfahrern— wahrſcheinlich Arbeiter, die am Neubau beſchäftigt ſind— iſt dieſer Ort nicht heilig, ſonſt würden ſie nicht durch den Friedhof ſauſen. Der neue Friedhof ſcheint von verrohten, pietätloſen Menſchen zum Tummelplatz auserſehen zu ſein. Ich wollte geſtern nach meiner Rückkehr vom Friedhofe dieſe Zuſtände, wie ſie wohl in keiner anderen Stadt anzutreffen ſein wer⸗ den, in einer Zuſchrift an die Friedhofkommiſſion ſchildern und um Abhilfe bitten, als der genannte Arkikel erſchien, der hoffentlich ſeine kwohlthätige Wirkung nicht verfehlen wird. Beſitzwechſel. Frau Babette Schlagenhauf Wwe. ber⸗ kaufte ihr Haus P 1, 10 an Herrn Bernhard Laible, Zahn⸗ techniker hier um den Preis von 58 500 Mark. * Verein der Mannheimer Wirthe. Der am vergangenen Dienſtag veranſtaltete Ausflug nach Zwingenberg⸗Eberbach hatte ſich einer ſehr zahlreichen Theilnehmerſchaft zu erfreuen und nahm, von beſtem Wetter begünſtigt, den ſchönſten Verlauf. Der Verein fuhs früh.20 unter den Klängen der Kapelle Bleß von hier direkt nach Zwingenberg, woſelbſt alsbald der Aufſtieg zum Schloß und Beſich⸗ tigung desſelben ſtattfand. Nach ca. 1½ſtündigem Aufenthalt in der herrliche Ausſicht ins Neckarthal und hochintereſſante Sehenswürdig⸗ keiten bietenden Burg fand das Frühſtück im„Schiff“ in Zwingen⸗ berg ſtatt, und nachdem man ſich am ſonnigen Geſtade des Neckars gütlich gethan hatte, wurde um 12 Uhr Mittags die Fahrt nach Eber⸗ bach mittelſt dreier aueinandergeſchloſſener Schiffe angetreten. Nach zeitweiſe etwas ſtürmiſcher 2ſtündiger Fahrt konnte man ſich im Hotel zur Krone in Eberbach zur reichgedecktem Mittagstafel ſetzen und nach Beendigung des Eſſens unter Tanz, Sang und Spaziergängen noch einige gemüthliche Stunden in dem herrlichen Eberbach verweilen. Im Hotel Leininger Hof dortſelbſt wurde zuletzt Halt gemacht und gegen 9 Uhr Abends die Heimfahrt angetreten. Mit dem befriedigen⸗ den Bewußtſein, einen der ſchönſten Ausflüge miterlebt zu haben, kamen die Theilnehmer gegen 11 Uhr wieder an Mannheim an, »Ein gewagtes Spiel. Vor einigen Tagen wurde, wie mitgetheſlt, über die Kohlen⸗ und Koaks⸗Engrosfirma von Blecher, Pottkämper u. Cie., welche hier und in Ludwigshafen Lager unterhielt, der Kon⸗ kurs verhängt. Alleiniger Inhaber der Firma war zuletzt, nachdem weite Klaſſe gefahren waren, den Waggon und ſetzten ſich zu dem holländiſchen Ingenieur Sebald Sala, der allein ein Koupee erſter Klaſſe inne hatte. Zwiſchen den Stationen Feignies und Grattieres warfen die beiden ſich über ihren Reiſegefährten her und verſetzten ihm mohrere Stiche mit einem Pfriem. Er konnte ſich aber ihrer erwehren und nun wollten die Angreifer ſich durch die Flucht retten, indem ſie aus dem Waggon ſprangen. Der eine fiel auf eine Weiche und zerſchellte ſich den Kopf. Der andere wurde ſchwer verwundet auf⸗ gehoben. Er will aus Südfrankreich gebürtig ſein und Fau heißen; von ſeinem verunglückten Kameraden ſagt er, derſelbe ſei ein Spanier geweſen. Die Verletzungen, welche der Ingenieur Sala davontrug, ſind unbedeutend. — Ein„ermäßigter“ Preis. Die römiſche Omnibus⸗Geſellſchaft hat in ihrem Kontrakt mit der Stadtverwaltung verſprechen müſſen, allen Beamten eine Fahrpreisermäßigung von 30 Prog, zu gewähren. Wirklich läßt die Geſellſchaft eigene Billethefte für die ſtädtiſchen Anigeſtellten drucken. Kaum erfährt die Steuerbehörde von dieſer Neuerung, als ſie auf Grund der Billetſteuer jedes dieſer Billets mit 5 Centiſimi beſteuert. Die Folge iſt, daß der gewöhnliche Bürger in den Trambahnen zehn Centeſimi zahlt, der„ermäßigte“ Beamte aber, ſtatt ſieben, baare zwölf Centeſimi! Natürlich haben unter ſothanen Umſtänden die Beamten auf die zur Plage gewordene Wohlthat ver⸗ gichtet 5 — Die Konkurrenz um den kleinſten Fuß. Um der Ebbe in ihrer Käſſe abzuhelfen, haben die Mitglieder eines Wohlthätigkeitsvereins zu Trenton, Rew⸗Jerſey, zu einem wohl noch nie dageweſenen Aus⸗ künftsmittel gegriffen. Das Eintrittsgeld für die Beſucher einer allwöchentlich ſtattfindenden Veranſtaltung wurde nämlich ſiach derm Längenmaße der Füße normirt, ſodaß beiſpielsweiſe eine junge Schöne mit einem Aſchenbrödelfüßchen nur zwei Centas(acht Pfen⸗ nige), hingegen der ſie begleitende, auf Schuhn von Größe neum einherſtolzirende Cavalier 18 Cents zu entrichten hatte. Dieſe Kon⸗ kurrenz um den kleinſten Fuß hat den Vereinsfinanzen in ganz un⸗ geahntem Maße wieder auf die Beine geholfen. — Das Vallkleid Ranavalo's. Die Pariſer nationaliſtiſchen Blätter greifen bekanntlich die Regierung an, weil ſie der entthronten Königin Ranavalo von Madagaskar nicht die Mittel zur Verfügung ſtellen will, ſich in Paris die Kleider zu kaufen, die ihr gefallen. Die nationaliſtiſche„Preſſe“ hat nun an das Herz ihrer Leſer appel⸗ lirt und eine Kollekte eröffnet, von deren Ertrage— ſie ergab nur 1324 Franes— Ranavalo ein Pariſer Ballkleid geſchenkt werde⸗ ſoll⸗ Die Exkönigin hat ſich bei einem großen Schneider an der Place Vendome ein Kleid aus Satin und Eröpe de Chine ausgsſucht, und die bekannte Blumenmalerin Madelaine Lemaire wird auf den Satin eine Gufrlande von La France⸗Roſen malen. darunter oft recht beleidigende, dit Oe ſir de ſic je bi M — findig. „Studiumsmaterial vollem, innigſtem Empfinden. Genera eee br —— im vorigen einer 3185 Dpellbeber deſtorben, Hrch. Kurz bor der Konkurseröffnung war ein Wechſel von ca. 19000 M. fällig. ain entnahm B ſeinem K 15 ſchrank die ganze Waarf 1 e, welche er im Beſ hatte— es ſollen 225000 M. geweſen ſein— und reiſte damit nach Monte Carlo. Hier verſuchte er am Spieltiſch ſein Glüc Er verlor aber ſein ganzes Geld bis auf wenige Mark, die gerade noch ausreichten, nach Deutſchland 8 Wte ſeiner Reiſe war Göppingen, eee 1 können. Da mnte vielleicht in der Abſicht einkehrte, Staatsanwaltſchaft, welche mitt ch ſeinen Aufent wird, wie zurückkehren wo er bei Verwan Hilfe zu fi Die Steckbrief hinter ihm Arlaſſen, machte j Blecher wurde in Göppingen verhaftet—85 er Blatt meldet, nach hier transportirt werder Aus dem oeshera Eppingen, 26. Juni. Eine unangenehme Uebe rraſchung iſt dieſer Tage mehreren hieſigen Bürgern zutheil geworden, die bei der Leben⸗ und Unfallverſicherungsgeſellſchaft„Promotheus“ verſichert ſind. Dieſelben ſind nämlich von der Geſellſchaft aufgefordert wor⸗ den, ganz erhebliche Nachſchußprämien zu zahlen. Letztere belaufen ſich für Einzelne auf Hunderte von Mark. * Könſtanz, 26. Juni. Der Jelche im Bodenſee hat ſich jetzt etwas gebeſſert, ſodaß einzelne Fiſcher in den letzten Tagen 100 bis 150 Stück täglich fingen. Dieſe Woche hofft man auf Maſſenfang. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Haßloch, 26. Junt. Die 18jährige Ehefrau des Metzgers Max Stuhlfauth von hier feuerte geſtern Nachmittag auf ihren 21 Jahre ein hieſiges ang Eillen ulten Ehemann zwei Revolverſchüſſe ab und ſtreifte ihn an der Stirn. Hierauf ſtürzte ſich die Frau in einen 1,50 Meter tiefen Brunnen, 9 5 würde aber gerettet und bald darauf verhaftet. Das junge Parr lebte ſtets in Zank und Streit und ſoll zumal der Gatte äußerſt eifer⸗ ſüchtig geweſen ſein. In den letzten Tagen gab es beſonders heftige Szenen, wobei die junge Frau ihrem Mann den Vorſchlag machte, ſie wollten mit einander gemeinſam ſterben. Der Gatte ſchien damit nicht einverſtanden zu ſein, worauf die Frau den unglückſeligen Ge⸗ danken faßte, ihn zu tödten. Glücklicherweiſe hatte der Verkäufer des Revolvers ihr nur blinde Patronen verabfolgt, ſo daß die Schüſſe ungefährlich blieben. Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Dritte Prüfungs⸗Aufführung der Maunheimer Hochſchule für Muſik. Bach⸗Abend. Die Direktion der Hochſchule für Muſik hat mit dem geſtrigen dritten Prüfungskonzert eine ganz beſondere Freude bereitet. Sie veranſtaltete einen Bach⸗Abend, eine muſikal Produktion, bei welcher ſämmtliche Piegen den Namen Joh. Sebaſtian Ba ch trugen. Es war eine ſehr glückliche und bedeutſame der Anſtalksleitung, uauſs dem reichen, unvergänglichen Schatze Bach'ſcher oſitionen für die vorgeſchritteneren Schüler, die angehen⸗ den Sänger, Geiger und Klaviervirtuoſen 15 entnehmen und ˖ Bach' ſchen Kompoſitionsſtil den Ernſt und die Tiefe, die Hoheit und Gewalt des muſikaliſchen Ausdrucks zu lehren, Formſicherheit und Gewandtheit und künſtleriſchen Geſchmack zu und die Technik zu fördern. Auf dieſe Weiſe gewannen die Einblick in das Weſen Bach'ſcher Kunſt und einen Ueberblick über die monumentalen Schöpfungen die genjialen Tonhelden. Den Beginn dieſer intereſſanten und mufſikaliſch hochwerthigen Produktionen machte Bachs Konzert Nr. 1 C⸗ für zwei Klaviere mit Skreichorcheſterbegleitung.(I. Al II. Alle gro,) Frl. Ella Jona? Zur Künſtlerſch e t 0 ˖ ertirenden Juſtrumente mit birtugſer Männlich⸗kräf⸗ Anſchlag, erſtaunliche Fingergelenkigkeit und verkiefte Auffaſſung wären die hervortretenden Merkmale dieſer prächtigen pianiſtiſchen Stomz entwickeln Eleven einen ſyſtematiſchen gewaltigen, Leiſtungen. Die ſehr und lieblich anſprechende Orcheſter⸗ begleitung wur eſterklaſſe unter der Direktion des Herrn Konzert diskret und mit rhytmiſcher Prägnanz und di ſch lusführung gebracht. An Stelle des u 10 0—— en 55 H enk ſang Frl. Heßloehl tunde—“ mit ab⸗ die ſchöne ſolut reiner 2 mit künſ Herr⸗ Heriſte her Phraftrung und andach Jatob 8˙ 155 vom vori Jahre her noch durch ſein tref 5 ſteht, zeigte in ben gewandten Vortrage der eminent ſchwiert Juge aus der berühmten D⸗moll⸗Sonate einen hohen Grad te niſcher Vollendun Die Auffgabe, an die er ſich heranwagte, meiſter⸗ lerſchaft der ob⸗ allerdings die ſchwierigſte, die ſich denken läßt, denn zur haften Interpretation dieſer Sonate gehört die reife eines Joachim, Yſaye, Kreisler ete. 555 r f in Anbetrach waltenden Verhältniſſe das Verdienſt f ſchätzbares bezeichnet werden. ung(L. eine MAlIler. bereit⸗ bochentwielte d Technit, einen ſehr Leiche iſchlag, der ezei 7 eine ihr beim figurirten Spiel au⸗ ſehr gewandte, temperamentvolle Fuchs ſang die Baßarie:„Gebt mir me athhäus⸗Paſſion. Die Stimme di eſes Sän den ausgeſprochenen, ſympatiſch berührenden, llangbo aus und iſt bereits in dem Maße künſtleriſch geglättet und f um ſich für die rhythmiſch ihrung ſo ſchwieriger ſcher Koloraturen, wie dieſe Arie ſie bietet, vollkommen zu eig: Bei Herrn Juchs ſcheinen auch Athemtechnik und Phraſiru beſter Pflege zu ſtehen. Sein Vortrag bekundete in gleichem Maß Gefühlstiefe und geiſtiges Durchdringen. Unſerem Gefühl nack das Tempo Arie etwas zu lebhaft. D 0 eſtraler Vegle mangelte die hmiſche Feſtigkeit. Es betraten ſona innen, Frl. 2 iſſi Schlatter und Frl. 50 mann, das zum Vortrage de⸗ D³2 zwei Violinen mit Streichorcheſterbegleitung. ma non tanto.) Auch dieſe beiden anmuthigen Kunſtbefliſſenen ſind in der Technik ihres Juſtruments bereits weit gefördert, doch iſt der Ton, wie das Empfinden und die Vortragsweiſe noch mädchenhaft zart und ſchüchte 25 25, ſie und a ein wenig get Kantate„Ich 9 veri and e Frl. Sobearbartte 1 omme n lr1no —5 Ang— 85 ſih der deut be Partner, Herr Dr. ſeltenem Maße wohllan dben Organs, das er den Zwecken dienſtbar gemacht hat, um in einer ſo em Kompoſition neben einer wirklichen, a nerkannten Künf Byver, mit allen Ehren zu beſtehen. Vor 8 gefi freie, wohldisziplinirte Tonerzeu⸗ + Haltung im Gebrauch der Die Damench Tod Niemand Herrn Dire Choral ſehr ſtin Die Krone hren glänzenden Vortrag (Von Eugen d Albert für Schülerhafte in Technit und Auffaſſung völlig geſcht wunden Meiſterin, die vollendete Künſtlerin trat uns enigegen mit Klavietr Hier w e der unlängſt durchgemachten Kriſis nicht wieder erholen werde, nicht Felſeung, 2 nicht nur das 1 auch die aufrichtige Bewunderung entgegenbringt. +1 * Ueber Ibſens Geſundheit Szuſtand wird„Voſf. Jig. geſchrieben: Obwohl keine unmittelbare Gefahr für das Leben des Dichters beſteht, wollen doch die Gerüchte, daß Henrik Ibſen ſich von Lebensl icht auch noch eine Zeit lang mehr oder minder lebhaft foſeene ſo behaupten doch Ein geweihte,! daß ſein dichteriſches Schaffer n leider für immer abgeſchloſſen dem ſtolzen Bauwerk ſeines Lebens keinen Stein mehr hinguftigen wird. Ibfen, der ſich durchaus leinen Illuſionen über den Ernſt ſeines Z zuſtandes hingibt, duldet jede Hilfeleiſtung von anderer Hand verſchmähend, nur ſeine ihn mit gbe pflegende Gattin um ſich, die allein den ſchwerverſtändlichen Lauten ſeiner matten Lippen und dem kaum entzifferbaren Gekritzel ſeiner kraftloſen Hand Deutung zu geben weiß. Von Zeit zu Zeit unternimmt der Patient in offenem Landauer eine Spazierfahrt durch die reizvollen Umgebungen Kopen hagens; doch ſo reſpektvoll und wenig aufdringlich ihm das Publikum auch ſeine Ovationen darbringt, ſo zeigt ſich Ibſen doch ſchon nach kurzer Zeit dieſer Beachtung überdrüſſig und läßt den Kutſcher ſeine Pſerde heimwärts lenken. Die Zahl der während ſeiner Krankheit und relativen Beſſerung aus allen Theilen der civiliſtrten Welt bei Ibſen eingelaufenen Sympathie⸗Schreiben und ⸗Telegramme ſoll ſich nach Tauſenden beziffern. Alfred Formeyef. Am Dienſtag ſtarb auf dem Gute der Her⸗ zogin von Oldenburg in Ungarn, wie ein Privat⸗Telegramm aus Wien uns meldet, der Wiener evange Pfarrer Alfred Formey. Er war als Prediger ſehr beliebt, noch mehr Anerkennung fanden ſeine Gedichtſammlungen, und vor drei Jahren krat er als dramatiſcher Autor hervor, indem er den Tetx zu Neeee dichtete, zu welchem Godmark die Muſik ſchrieb. Formeh iſt nur 57 Jahre alſ geworden. Als der Herzog von Luxemburg vor einigen Wochen in Abbazia ſeine goldene feierte, Formey die Traurede. Atueſle Nuchruchlen! ind Celegramme. (Privat⸗Telegramme des Anzeigers.“) ee gart, 27. Juni. Die Kammer hat die geplante Gehaltsvorlage für Staatsbeamte nach der Faſſung der Kom⸗ miſſion mit 74 gegen 9 demokratiſche Stimmen angenommen. Die Sozialdemokraten ſtimmten dafür. zum Schweigen kommen. Wird ſein Berlin, 27. Juni. Der Kolonialrath trat Vor⸗ mittags unter dem Vorſitz Stuebels im Reichstagsgebäude zu einer neuen Tagung zuſammen. *Kiel, 27. Juni. Der Kaiſer begab ſich um 1054 Uhr an Land und machte im Düſternbooker Walde einen Spaziergang und kehrte um 12 Uhr an Bord der„Hohenzollern“ zurück. iel, 27. Juni Halb 10 Uhr Vormitlag⸗ begann die Woettfahrt des kaiſerl. Hachtklubs auf dem Kieler U. 27 Yachten ſind gemeldet. * Bremerhafen, 27. Juni. Der Stewart Magers, der m Verbacht, den Golddiebſtahl an Bord„Kaiſet Wi ſhelm ber hanen zu haben, verhaftet war, wurde geſtern Abend aus 5 aftentlaſſen, weil ſich die Verdachtsgrü ihn Ber der als ut erwieſen. gegen VBVremerhaven, 27. Juni. Der Dampfer des Nordd. yd„Wittekind“ traf heute früh mit 415 Rekonvaleszenten nd ben Leichen des Generals Schwarzhoff und deß Oberſtabsarztes lſtock In der ſchwarz dekorirten Lloydhalle fand T ienſt ſtatt, welchem kehrten Mannſchaften der Lehe'r Marinegarniſon und! gerverein beiwohnten. ⸗ dienſt, dem Salut der Matr * 4 heimge Untet würden die tes in bl S lach 1 2 Bu E 2 upnß; politiſchen Kreiſen wird betont, daß mit der geſtrigen Kundgebung im Parlament eine allgemeine Entrüſtung über Ütrons Intriguen gegen den Dreibund zum Ausdruck gekommen und die Angelegenheit damit erledigt ſei. Budape ſt, Ji mer Komitat 1 f poluzape im Veszpri⸗ brannt. 3 Perſonen in den viel Vieh iſt verbrannt. Heute fand die feierliche Enthüllung ſind iſt niederg 5 27, Juli⸗ den Staatsminiſter und balter n Galizien, Gtafen Goluchowsli jetzigen Miniſters ſtatt. PaTI3,5 2 Gruf Lur Saluces iſt heute früh nach Drdſfel abgereiſt. Juni. Boſt und alle 0 % * 1 *Paris, N. Junf. Die Abfahrt der Teiſtgehn Automobil⸗Rennen Paris-Berlin fand heute von halb 4 Uhrlt 0 ab, vom Champigny aus ſtaſt. Die enpgillige Liſte we Wagen, darunter 6 deutſche, auf, Man nimmt au, daß der Wagen übermorgen um 10 Uhr Vorm, in Berlin eintreſſen wirdeee * Paris, 27. Juni. Die Automobilweltfahr Paris⸗ Berlin hat heute früh 3½% Uhr bei Champigny begonnen, Eine große Menſchenmenge war aus Paris in Aukomobilen, mit Fahrrädern und zu Fuß herbeigeeilt, Der Polizeipräfekt überwachte ſelbſt die Ausführung der Maßregeln zur Aufrecht erhaltung der Ordnung. Als Erſter ſtartele Giraud um 3 Uhr, hierauf folgten die übrigen Fahrer in Zwiſchenräumen von je 2 Minuten. 1 Dürkheim auf einem franzöſiſchen ſtartete um 4,13 Uhr, Deyrais, der einen deulſchen Wagen fahren wollte, ſtarkete nicht, weil an ſeinem Wagen eiwaßs Rieht in war. Werner, ein deutſcher ne; 4,20 Uhr, Lemaiton, auf deutſchem 1 um 4,22 Uhr, Fapier auf einem deutſchen Wagen, um 5,10 Uhr, Frißz Dürkheim, deuk⸗ ſcher Fahrer, um 5,54 Uhr, Karl 1 deutſcher Fahrer, um 5,56 Uhr, Haban, Oeſt erreicher, um 5,34 Uhr. Auf der Fahrt von Partz nach Champigny exeigneten ſich einige Unfälle, In Joinville wollte der Fahrer eines Wagens die Laterne anzünben, die während der Fahrt ausgegangen war. Er wurde durch einen heftigen Stoß vom Wagen heruntergeworfen, gerieth unter die Räber und wurde, ziemlich ſchwer verletzt, nach einem nahe⸗ liegenden Wirthshauſe gebracht. In der Nähe von Champigny ſtießen zwei von Amateurfahrern geführte Automobile zu⸗ ſammen. Eines derſelben wurde zerſchmettert, eine Perſon ber⸗ letzt. Um 6,56 Uhr fuhr der Deutſche Topf, um 7 Uhr der Deutſche Pobſenieck Geſtartet haben im Ganzen 110 Auto⸗ mobile. Der Hamburger Wagen Kondor konnte nicht ſtarten; als der Fahrer ihn aus der Remiſe holen wollte, war er geſtohlen. *Baſtogne, 27. Juni. Als erſte paſſirten Fournier, Gilles⸗ Hourgiers, Knipff und Farmen. „Aachen, 27. Junl. Wagen 4, Fournier, ging 2½ Uhr Nach⸗ mittags, deutſche Zeit, als Erſter durch's Ziel. 1* 1 1 Unbegründetes Atteutatsgericht. Bu dapeſt, 26. Juni. In Nezsider(Neuſiebel, Comitab Moſon) wurbden 2 verbächtige Indivibuen italieniſcher Nationalität, welche aus der Schweiz 19 5 waren, angehalten. Einer, ber ſich legitimiren konnte, wurbe ſofort wieder freigelaſſen, ber andere, der ſh nicht ausweiſen An, in das Gefängniß gehracht und einem Verhör unterzogen. Die Verhaft ung gab Anlaß zu bem Gerücht über ein geplantes Attentat gegen Kaiſer Franz 99 welche⸗ vollſtänbig unbegründet 50 Vei ber des Verhaflelen ergab ſich bisher 5 Anha ltspunkt, welcher bie Afinahme einer ber⸗ brecheriſchen Abſicht rechtfertigen wilrbe. * 1. Die Berurtheilung des Grafen Lur Saluces,. Die monarchiſtiſchen und nationaliſtiſchen hellung des Grafen Strömung der Re⸗ dem Urtheile überxraſcht Hewei⸗ für die Schuld g ſei es diesmal ge⸗ t angeſ ſtiftet worden eben von Neuem daß ſeinen Theil„Mini⸗ rechtfertigen wollen. Die Zwei fel unterliegen, daß ſowi E Is auch en eine Verſchwörung zum Sturze* Nepublit hätten inſzeniren wollen. Uebrigens ſei die über den Grafen Lur Saluces ausgeſprochene Strafe ſehr mild. Lur ehee, welcher ſehr reich ſei, wirb ſich auch im Auslande ſein Leben ſehr ſtalten können. Dem Vernehmen nach wird Lur ute Morgen in Begleitung von 31 Polizei⸗Inſpektoren Nordbahn verlaſſen und an di Grenze ge⸗ Paris, 2 Juni. Bläkter winſtren in Wekker Weiſe die Lur Saluce Sie erklären, Niemand, der gierungsmehrheit im Senate kenne, ſei von worden, obgleich die P de n des Angeklagten nicht lungen, darzuthun, ſei. Aber die Meh PVerurt Valdeck⸗Rouſſeau chen Vertheidigun „es könne leine ich Die 11 Saluces h 45 4 Peſt in Oporto. Madrid, 27. Juni. Wie die Lerelt po meldet iſt in Oporto die Peſt ausgebrochen. Es kamen 12 fFälle vor, davon 4 tödtlich. 2. 1* 1. Zur Cage in e e, nnen von Ninghf iafu 0 12⁰ Meile len von bſicht, zum Prinzen Coursblatt der Maunheimer Börſe(Probukten⸗Börſe) 85 vom 27. Juni. Weizen pfälz 17.50—17.75 Hafer, württb. Aly „ norddeutſcher—.„ amerik. weißer 1485— „ ruſſ. Azima 17.25—1850 ¼ Malsamer. Mixed11 „ Theodoſia——1325„ Donaun—1122 „ Sgxonska 17.80—17.75„ La Plata—.—1¹. „ Girka 17.25—17.50[ Fohlreps, d. neuer 1 „ Taganrog 17.25—17.50 Sicken 21.—22.— „ krumäniſcher 17.75—18.25 leeſamen beutſch. 1112.—118. „ am. Winter 17.59——.—„ I 9100. „ Chicagos 11„ ameritk. 10210 „ Manitobaßf.—„ neuerpfäle „ Walla Wallaa—17.50„Luzerne 90.—95.— „ Nanſas I 17.40„ Provenc. 100.—105.— „ Californier La plata gernen Noggen, pfälz. „ ruſſi ſcher „ rumänife 5 norddeutſcher „ amerik.—— Gerſte, hierländ.—17.— „ Pfilzer 172—1772 „ Augariſche 18.—18.25 Futter 1 Serſte cum. Branf Hafer, bad. iſcher 25 Eſparſette Leinöl mit Faß Nübsl 13.——.— ſternen SrAObke nelto—.—15.10 Nohſptit, verſtenert—.— 116. 1450—15 rufßſi „ nordden eee, — Effektenbörſe vem 27. Juni. Offikeller Bericht) heulige Börf erkestte 55 ſchwacher Erhältlich waren; Eti 5„ ferner di Aktien mer Atienbrauete * Br anerei 3 Schas ⸗ Afſekurang⸗Srſel⸗ 2 E Matertzof) zu 160 ½ und der— 20 a Wt e Wagen ſtartete um * E 1 N* — 2 Geueral⸗Anzeiger. Manuheim, 26. Juni. 117 Hüt tenerzeugni werbüng und Nr Hütten und Fab ärbeitung von Ber Hüttenerzeugniſſen, auch die ge ſellſchaftliche Betheiligung ſolchen Unternehmungen, fe die Rebernahme von Agentur und ſonſligen Vertretungen ſol⸗ cher Unternehmungen, ſowie auch önſtige Handelsunte Überhaupt. Die Geſell Zweigni erlaſſunge nerrichten. Das Stammkapital beträgt 300,000 Mark, Als Geſchäftsführer ſind be⸗ ſtellt: Emil Müßig, Kaufmann, Cob⸗ lenz, Georg Heinrich Vogel, Kauf⸗ maun, Ludwigshafen. Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 4. Junt 1901 a Die Verſammlung der Geſell⸗ ſchaft beſtimmt, ob ein oder mehrere häftsführer beſtellt werden, ernennt die Geſchäfts⸗ —00 und beſtimmt bei Mehr⸗ elt derſelben, ob die einzelnen für ſich oder zuſammen und letz⸗ teren Falles in welcher Weif zur Geſchäftsführung und kretung der Geſellſchaft berech⸗ ligt ſind. 5 Die Geſchäftsführer Müßig und Vogel d nur gemein⸗ ſchaftlich zur Vertretung der Ge⸗ ſellſchaft und eichnüng der Firma hefugt; wenn ein oder mehrere Prokuxiſten beſtellt wer⸗ den, kaun die Zeichnung der Firma durch einen Geſchäfts⸗ führer und einen Prokuriſten erfolgen. Männheim, 26. Juni 1901. Vroßh. Amtsgericht l. Großh. Badiſche Skaats⸗ ſalteneahnen. Im deutſchen tarif, Thei A im Spezlaltarif fül Eilgüter und in 8 39 der all⸗ emeinen Tariſvorſchriften mit Birkung vom 1. Juli 1901 durch die Aufnahme von zer eeren ſriſchen Fiſchen Aeuderungen ein. Unſere Stationen ertheilen nähere Auskunft. 92033 Karlsruhe, den 25. Juni 1901. Gr. Generaldirektion. wangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 23. Juni d.., Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandl Lolal 24, 5 hler 92009 1 Pferd, 2 Geſchäftswagen, 20 Ballen e und Möhel alle Art im 2 ee 7 iGüter⸗ kreten eſtimmte Maunheim, 27. Klaus, Gerichtsvollz Arbeitsmarkt der Oentral-Anstalt fülr Arbeitsnachweis jeglicher Art. Jun 1 1901. 41.17. Mannheim 81,17 Telephon 818. Pie Auſtalt iſt geöſfnet an Werk⸗ tagen von 8 bis UUhe und von —6 Uhr. Stelle ſinden. Mäunliches P erſonal. Bäcker, Holzbildhauer, Friſeure, Gärtner, Glaſer, Rahmenmacher, Kübler, Küfer, Maler, Anſtreicher, Lackirer, Müller, Schieferdecker, Metzger. Geſchlrrſattler, Aun Schmied 9 kl. D auf Woch el⸗& he, 1 Stuhl macher, Fraiſer, Schuühmacher, flanhalker auf Saudſtein, Tapezier, Wagner, an Lehrlinge. Dreher Condi⸗ tor, Eiſendreher, Friſeur, Kell⸗ ner. Lack Mechanik ex, Modell⸗ Schreiner, Schneider, Schreiner, Spengler, d Tapezier, lacher. Ohne Handwerk. e iche Arbeiter, ſjung. Schrei bgedilfe Welbl. 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