Teiegramm⸗Adreſſe: „Journgal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt baz. inel, Poſt⸗ gufſchlag M..42 pro Quartal. Juſerate: dde Colonel⸗Zeile 20 Pfg. A zwärtige Inſerate 25 Die Reklamen⸗Zeile 60„ Einzel⸗NRummern 5 E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. 377.(111. Jahr gang.) Expedition: Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. rn Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815. Verankwortlich für Politikt J..: Eruſt Müller. für den lokalen und prop. Thekl; Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton Eberhard Buchner, für den Inſeratenthetl: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei( Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) l. 7 E 6, 2 Nr. 302. Mittwoch, 3. Juli 1903. * (Abendblatt.) Politiſche Reber die Hauptverſammlung des Deutſchen Vereins ! für Kuabenhandarbeit, welche am 29. und 30. Juni in Ulm ſtattfand, wird uns be⸗ richtet: Seminardirektor Dr. Pa bſt(Leipzig) ſprach über Den Knabenhandarbeitsunterricht im Ausland, insbeſondere in Geſellch Frankreich, als Lehrgegenſtand der Volksſchule“. Die Stadt vnögeh! Paris verwende alljährlich große Summen auf die Förderung des genannten Unterrichtsfaches, dem man einerſeits einer er⸗ hebliche Bedeutung für die Ausbildung tüchtiger Kunſthand⸗ Mille perker u. ſ. w. beimeſſe, wie man andrerſeits als ein vor⸗ Jult if zügliches Mittel der allgemeinen Erziehung ſchätze. Als intereſ⸗ Pie Parallele zu den Ausführungen des Dr. Pabſt erſchien der Voertrag, gehalten von Schulinſpektor Scherer(Worms) über „Die Verſuche zur obligatoriſchen Einführung des Handfertig⸗ keitsunterrichts in den vier unteren Klaſſen der deutſchen Volks⸗ Icchule.“ An der darauf folgenden lebhaften Beſprechung, an der ſich außer den Vortragenden namentlich Stadtſchulrath Dr. Sickinger(Mannheim) und Gymnaſtaldirektor Dr. Hirzel ln) betteiligten, wurde die Frage des Betriebs des Knaben⸗ Aörbeitsunterrichts von dem Standpunkt der Volksſchule ſowohl pie dem der höheren zulen eingehend erörtert und alsdann auf Antrag des Vorſitzenden ſeitens der Verſammlung die Er⸗ kaärung gutgeheißen, daß der Deutſche Verein nach wie vor einer Fallmählichen Entwickelung des Knabenhandarbeitsunterrichts auf Grundlage der Freiwilligteit der Gemeinden das Wort rede. Ueberſicht. Mannheim, 3. Juli 1901. deichs⸗ M ter Zeit ig bel! uſtd jaft en zut Zur Kataſtrophe der Leipziger Bauk. Die mißbehagliche Stimmung in der Leipziger und ſonſt in der fächſiſchen Geſchäftswelt bleibt nicht nur weiterbeſtehen, ſondern ge⸗ Fiunt eher an Ausdehnung. Nicht nur die Aktionäre und die nächſt⸗ betroffene Kundſchaft der Bank leidet ſchwer unter der Kataſtrophe, es machen ſich auch allgemeine Folgen mißliebig fühlbar, namentlich für die Geſchäftswelt. Ein deutliches Mißtrauen greift Platz. Das Vermögen des Aufſichtsrathes der Leipziger Bank wird auf über 40 Millionen Mark ge Die Aktiengeſellſchaft F. G. Lehmann, Tuchfabrik in igen, hren Konkurs angemeldet. Ferner iſt der altenburgiſche Staat an dem Zuſammenbruch betheiligt, da einige ſeiner Kaſſen mit der Leipziger Bank in geſchäftlicher Verbindung ſtanden. Außerdem beklagt die altenburgiſche Bevölkerung große Perluſte, da ſich unter ihr ziemlich zahlreiche Aktionäre der Leipziger Pank befinden. Indirekt iſt übrigens auch das Vermögen der Stadt Peipzig durch den Zuſammenbruch der Leipziger Bank mitbetroffen worden; die Stiſtung eines Menſchenfreundes verliert nicht weniger as 500 000 M. in Aktien der falliten Bank, eine andere Stiftung den g bon 60000.; dazu kommen dann noch mehrere kleine Peträge. Ferner bedeutet der Wegfall der Dividenden der Aktionäre und der Tantiemen der Direktoren und Aufſichtsrathsmitglieder der nk, 1 Hat zut hen nac läſſig e wird, Hiebei ſei bemerkt, daß ſich faſt fämmtliche Aktien der Leipziger Bank in Leipziger Händen befinden, ſie ſind zum Theil Familienbeſitz ſeit Gründung der Bank. Weiter hat der Leipziger Hauptverein der bangeliſchen Guſtab Adolf⸗Stiftung in der Leipziger Bank ſein 0 igen verloren und auch das Leip* Diakoniſſen⸗ Jiſt ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen worden. Ferner iſt, ſoweit bis jetzt überſehen läßt, eine große Anzahl vbon Einwohnern der Städte Markneutirchen, Pauſa ſowie größere Firmen in Auerbach bpurch den Krac kitleidenſchaft gezogen. Auf die in den Bädern ilenden Kergäſte aus Leipzig mußte die Kata⸗ iger Bank natürlich auch einen ſtark On Inſolvenz⸗Meldung zu erzählen, viele ſtark Betroffene haben ihren Kurgebrauch auf der Stelle abgebrochen. Aus den Kreiſen des Publikums kommen jetzt vielfach Anfragen, die Aus⸗ kunft darüber wünſchen, was man ſich unter dem der Fabrikbetrieb der Caſſeler Trebertrocknungs⸗Geſellſchaft zu denken habe. Dieſen Frageſtellern ſei bemerkt, daß ſich die Thätig⸗ leit der Geſellſchaft urſprünglich auf das Trocknen und den Vertrieb von Biertrebern, Brennereitrebern, Rübenſchnitzeln und ähnlichen Ab⸗ fällen, die in getro ſtande als Futtermittel Verwendung finden, beſchränkte. zte die Geſellſchaft das in ihren Beſitz übergegangene 3 Aufſichtsraths⸗Mitglieds Olto, deſſen Zerfahren ſie auch Trebertrocknungs⸗Apparate herſtellt und in den Handel bringt. Im Jahre 1895 erwarb die Geſellſchaft das Holzdeſtillationspatent Bergmann, auf Grund deſſen ſie aus Holzabfällen die gleichen Eſſig⸗Präparate herſtellen wollte, wie die Holzverkohler dies aus feſtem Holze thun. Die Verſuche im Labo⸗ ratorium ſollten glänzend gelungen ſein, ſehr bald aber erwies ſich das Verfahren als verfehlt. Einen vierten Geſchäftszweig der Geſell⸗ ſchaft bildet endlich die Herſtellung von Apparaten zur Vernichtung von Cadavern und Fleiſchabfällen zwecks Gewinnung von Fett, Fleiſchmehl, Leim ete, nach einem Syſtem Otto's. 6 9 Grumbkow Paſcha. Wie ſchon gemeldet, iſt Grumbkow Paſcha auf der Reiſe von Konſtantinopel nach Deutſchland, im Schlafwagen des Orient⸗ expreßzuges geſtorben. Grumbkow Paſcha iſt einer der aus der Moltke'ſchen Schule hervorgegangenen Offtziere, die an der Reorganiſation der türkiſchen Armee erfolgreich mitgearbeitet haben. Neben Goltz Paſcha hat es die Türkei ihm hauptſächlich zu verdanken, wenn jetzt ihre Armee auf einen Fuß gebracht iſt, modernen Anforderungen zu genügen. Das ganz beſondere Ver⸗ trauen unſeres Kaiſers, das Grumbkow hereits im Vaferlande genoſſen hat, iſt ihm in ſeine Stellung im Auslande gefolgt, und es iſt unſchwer vorzuſtellen, wie wichtig das Vertrauen des Kriegsherrn für ſolche Miſſionen iſt. Grumbkow Paſcha hat das Glück gehabt, daß die von ihm neu organiſirte Armee ihre Feuertaufe beſtehen konnte, wodurch ſeine Thätigkeit im Frieden ſich als richtig und kriegsmäßig brauchbar erwies. In dem Kriege zwiſchen der Türkei und Griechenland, der im April 1897 in Folge der Kreta⸗Wirren ausbrach, und der für die Türkei ebenſo glänzend verlief, wie er ſchnell beendet wurde, zeichnete ſich Grumbkow Paſcha in hervorragender Weiſe aus. Gleich in den erſten Gefechten that er ſich ſo hervor, daß der Großherr ihm noch auf dem Schlachtfelde den hohen Osmanie⸗Orden mit Brillanten überreichen ließ. Er war es denn auch, der nach einer ſchneidigen Verfolgung als Erſter den Meluna⸗Paß durchbrach und in Turnavos und Lariſſa einzog— nur eine Folge ſeiner Bravour in der Verfolgung des flüchtigen Feindes und der da⸗ durch bei den Griechen ausgebrochenen Panik; denn Lariſſa wäre ſehr gut noch zu halten geweſen. Hier gerieth Grumbkow Paſcha auch in ernſte Lebensgefahr. Obgleich er gewarnt war, ſprengte er über eine ſteinerne Brücke, die von den Griechen unterminirt war, und unter der man nachher die Dynamitkaſten hervorholte. Dem Greiſe, der Grumbkow Paſcha die Warnung zugerufen hatte, koſtete dieſe That das Leben; eine Kugel eines griechiſchen Sträflings, der mit 400 Anderen von den griechiſchen Behörden bewaffnet worden war, ſtreckte ihn nieder. Kurz nach den Tagen von Lariſſa wurde Grumbkow Paſcha aus unbekannten Gründen Tagesneuigkeiten. Ein Aufſehen erregender Proceß in Rom, bei welchem die Haußkrolle eine Dame der älteſten Römiſchen Ariſtokratie ſpielt, Wirbelt dort gegenwärkig viel Staub auf. Seit etwa einer Woche Pird vor dem hieſigen Geſchworenengericht gegen die 42 Jahre alte yßteſſa Mathilde Filippani Ronconi verhandelt. Die Conteſſa iſt alſo in ven Jahren, wo Damen, die viele Stürme erlebt haben, ſich vom ifentlichen Leben zurückzuziehen pflegen. Da die Conteſſa Geld be⸗ ſiht, ſo wäre es ihr auch nicht ſchwer geworden, dieſen Gedanken zu etwirklichen. Sie trat nun, ſo behauptet die Anklage, vermittelſt ihres Geliebten, des„Schriftſtellers“ Ruiz de Cordenas, in Unterhand⸗ lungen cegen Ankaufes eines dem Bruder des Cordenas gehörigen Hauſes. Als dieſer ſich aber weigerte, das Haus zu verkaufen, ſtachelte Ruiz an, ſich beim Notar für ſeinen Bruder auszugeben und den güfvertrag auch ohne die Zuſtimwung des Beſitzers zu vollziehen. ſe ſchlaue Gräfin hoffte nämlich, daß, wenn die Urkundenfälſchung auch ans Tageslicht käme, der Bruder doch niemals gegen den Bruder gerichtlich vborgehen werde. Als die Filipani dann ſpäter Wind da⸗ bon bekam, daß die Anzeige dennoch erſtattet war, floh ſie nach Mo⸗ Naed. In den Spielſälen in Monte Carlo erfolgte geräuſchlos ihre Vethaftung, Und nach Rom zurück ging die unfreiwillige Reiſe. Die Gräfin iſt als eine der extravaganteſten Demimondamen Roms be⸗ kannt, die einen pikanten Reiz darin fand, mit Geſifidel der niedrigſten Sorte zu verkehren. Ihre Vertheidiger haben ſechs Irrenärzte aufge⸗ boten, von denen drei erklären, daß ſte an vererbter neuropatica spi⸗ Ale leide, die jedoch eine moraliſche Verantworklichkeit hinſichtlich 8 bon ihr begangenen Vergehens nicht ausſchließe. Die drei anderen krenärzte erklären jedoch die Gräfin für völlig degenerirt, an mora⸗ „1 J. ſchem Wahnfinn leidend, und betrachten es als ausgeſchloſſen, daß — ſie für ihr Thun verantworklich gemacht werden könne. In extra⸗ in all ganteſter Parifer Toilette erſcheint die Gräfin Tag für Tag auf der Anllagebank⸗ Das Urtheil iſt ſtündlich zu erwarten. — Wieder ein Kloſterſkandal. Man ſchreibt der„Deutſch⸗ tg. aus Madrid: Es ſind erſt wenige Wochen vergangen, ſeit ſich ne arme Nonne in Barcelong vom hohen Chor auf die Steindallen der Capelle hinabſtürzte, um einer grauſamen Verfolgüng zu enkgehen, und ſchon bewegt ein ähnlicher Vorfall die öffentliche Meinung in Spanien. Im Nonnenkloſter der Dominicanerinnen in Careagente vernahmen die Vorübergehenden die erſtickten Hilferufe einer Nonne hinter den vergitterten Fenſtern:„Hilfe, man tödtet mich, Mutter, Mutter!“ Dann wurde es plötzlich ſtill. Alle Nachfragen, die man im Kloſter hielt, waren vergeblich; nur ſoviel konnte man erfahren, daß eine gewiſſe Nonne Imelda, ein ſchönes, noch zunges Mädchen ſich ſo laut und bitter über den Beichtvater und die Oberin beklagt hatte, ja, daß es einmal ſogar ihrerſeits bis zur Unbotmäßigkeit gekommen war. Die Familie der betreffenden Nonne iſt in Carcagente ange⸗ gelangt, hat aber trotz Allem die Unglückliche nicht zu ſehen bekom⸗ men. Die Oberin theilte ihr nur mit, es ſei auf Befehl und mit Zu⸗ ſtimmung des Biſchofs ein Verfahren eingeleitet worden, um das Mäd⸗ chen aus der Gemeinſchaft auszuſtoßen. Was für ein finſteres Ge⸗ heimniß mag wieder dahinter ſtecken!?“ Es iſt kein Wunder, wenn es bei der Erbitterung der Bevölkerung gegen ſolche Dinge nicht nur zu großen Kundgebungen, ſondern auch zu bedauerlichen Ausſchreit⸗ ungen kommt. — Röntgenbilder eines chineſiſchen Frauenfußes veröffentlicht in vortrefflicher Wiedergabe das„Britiſh Medical Journal“ nach Photographieen, die ein engliſcher Arzt, Dr. Duntan Thomſon, aus Hankau eingeſandt hat. Ueber die künſtlich verſtümmelten Füße der chineſiſchen Frauen, die berüchtigten„goldenen Lilien“, iſt unendlich piel geſchrieben worden, aber noch nie hat man die Ark ihrer Ver⸗ Unſtaltung ſo deutlich vor ſich geſehen, wie in den mit Röntgenſtrahlen gufgenommenen Photographien. Das eine Bild zeigt einen chineſiſchen Frauenfuß von der Junenſeite aufgenommen, das andere denſelben Fuß von der Außenſeite. Die Verunſtaltung wird auf doppeltem Wege erreicht, einmal dadurch, daß der Spann des Fußes gebogen wird, indem die Hacken und die Ballen der Zehen aneinander gepreßt werden; zweitens dadurch, daß die vier äußeren Zehen unter den großen Zeh gebunden werden. Die Folge für die Lage und Entwick⸗ lung der Fußknochen iſt auf den Röntgenbildern ganz genau zu er⸗ kennen und wird von Dr. Thomſon bis ins Einzelne beſchrieben. Da die Verunſtaltung ſchon im Säuglingsalter geſchieht, ſo wird die Ent⸗ nach Konſtantinopel zurückgerufen und wurde dort Gegenſtand hoher Ehrungen. Wie gemeldet, beabſichtigte Grumkow Paſcha ſich jetzt aus dem Dienſte zurückzuziehen und zunächſt ſeine Geſundheit wieder herzuſtellen. Unterwegs überraſchte ihn ein ſchneller ſchmerzloſer Tog. Die chineſiſche Frage in der franzs Aammer. In der franzöſiſchen Deputirtenkammer kam vorgeſtern, wie uns aus Paris geſchrieben wird, der Nachtragskredit von 80 293 500 Franken für die chineſiſche Expedition zur Sprache, und der konſervative Abgeordnete Denys Cochin beantragte die Vertagung der Debakte bis nach der Verkheilung des Gelbbuches. Der Miniſter des Aeußeren Del⸗ daſſé machte bemerklich, daß dieſes allerdings ſchon in den nächſten Tagen zur Vertheilung gelangen werde, mit den Krediten aber nichts zu ſchaffen habe, und die Vertagung wurde abgelehnt. Der Sozialiſt Sembat zog dann gegen die chineſiſche Expedition los, zugleich auch gegen die Regierung, welche dieſelbe vom Zaune gebrochen habe, ohne daß irgende welche Nothwendig⸗ keit dafür vorlag. Sie wolle den Kapitaliſten und den Miſſio⸗ naren eine Genugthuung geben und ſchlug das Leben der fran⸗ zöſiſchen Soldaten in die Schanze. Wenn die Europäer nicht angefangen hätten, ſo wäre der Konflikt unterblieben. Die Er⸗ mordung des deutſchen Geſandten rächen zu wollen, hatte keinen Sinn, da dieſer ſich eine Verletzung des Völkerrechts zu ſchulden kommen ließ, als er die Hinrichtung von Chineſen befahl. Was die Kredite betrifft, ſo iſt die Erwartung, daß die chineſiſche Indemnität ſie eines Tages decken werde, nach Sembat verfrüht. Die Chineſen werden vielleicht gar nichts hergeben, aber daß die Miſſionare einen Theil der bewilligten Kredite erhalten werden, iſt dagegen ſicher, obwohl ſie einen ſtattlichen Beuteantheil an ſich rafften. Auch von den Gewaltthaten, weche die franzöſiſchen, wie die Soldaten der andern Nationen begingen, ſprach Sembat. Dabei ſtützte er ſich auf Briefe, die in verſchiedenen Blättern er⸗ ſchienen ſind, und beantragte, weil die Echkheit derſelben beſtritten wird, eine Enquete über dieſen Punkt. Ihm antwortete zuerſt der Miniſter des Aeußeren und hierauf der Marine⸗ miniſter de Laneſſan, der Erſtere, um dem Vorwurfe zu begegnen, als habe die Regierung eigenmächtig gehandelt, als ſie die Truppen nach China abſandte; der Andere, um die franzö⸗ ſiſchen Soldaten gegen die Anſchuldigungen in Schutz zu nehmen, ſie haben unmenſchlich geſchaltet und gewaltet. Denys Cochim ergriff gegen den Schluß zum zweiten Mal das Wort, um von der Regierung beſtimmte Erklärungen darüber zu ver⸗ langen, ob ſie alle Truppen aus China zurückziehen werde, während Andere die ihrigen noch da laſſen. Die Antwort Del⸗ caſſé's, Frankreich bleibe in Tuan⸗Tſche⸗Kuang, befriedigte ihn nicht. Er betonte, franzöſiſche Soldaten müßten in Schanghai und überall bleiben, wo es Soldaten anderer Nationen gebe. Den franzöſiſchen Soldaten und Miſſionaren ſtellte der Redner das glänzendſte Zeugniß aus. Das Gleiche thaten Milleroge und Admiral Rieunſer, der Letzter mit ſolchen Ausfällen gegen den Marineminiſter, der es darauf anlege, das Verdienſt der Seetruppen nicht zu würdigen, daß der Angegriffene ſich leb⸗ haft wehrte und es zu einem heftigen Tumulte kam. ſiſchen Gruft zu zerfallen, und vor drei Jahren hatte der Zerfall ſolche F aufs Neue zu errichten. Lincoln's Ueberreſte, wie die ſeiner gleichfall in der Gruft beigeſetzten Gattin und die ſeiner ebenfalls dort unter⸗ zicklung der Kngchen gehemmt, beſonders die der Mittelfußknochen, des Würfelbeins und des vordern Endes des Ferſenbeins Der Still⸗ ſtand der Entwicklung erſtreckt ſich dann weiter auf die Knochen uld Muskeln der Schenkel. Wenn ſonſt körperliche Uebungen vorgenommen werden, ſo entwickeln ſich die Hüften bei den chineſiſchen Frauen ge⸗ wöhnlich gut, da aber eine genügende Bewegung durch die verſtüm⸗ melten Füße ſchwierig wird, ſo leidet in den meiſten Fällen der ganze Körperbau, und nach vielen Generationen muß die ganze Raſſe die Folgen der Fußverſtümmelung ſowohl phyſiſch als moraliſch em⸗ pfinden. — Keine Ruhe im Grabe. In der„Illinois Staats Zei⸗ tung“ lieſt man: Seit Abraham Lincoln am Morgen des 15. April 1865 in Waſhington im Hauſe des Deutſchen Peterſen, in welches maß den Sterbenden aus dem Ford'ſchen Theater getragen hatte, die große Seele ausgehaucht hat, iſt ſein geſchichtlicher Ruhm beſtändig geſtiegen. Aber ſeinen irdiſchen Ueberreſten blieb die Ruhe verſagt; ſie haben bis jetzt keine bleibende Ruheſtätte gefunden. Erſt wurden ſie auf weiten Umwegen, allerdings unter rührenden Kundgebungen der Volkstrauer, nach Lincoln's Heimath Springfield in Illinois gebracht. Am Mai 1865 fanden ſie endlich ihr Grab auf dem dortigen Oak Rivge Friedhofe. Am 1. Oktober 1874 wurden ſie aus dem Grab entfernt und auf demſelben Friedhofe feierlich unter einem Denkmal unterge⸗ bracht, welches dem ermordeten Präſidenten die Liebe des Volkes er⸗ richtet hatte. Aber auch dort fanden ſie keine Ruhe. Noch in demſelben Jahre machte eine Diebesbande den ruchloſen Verſuch, die Leiche zu ſtehlen. Es gelang den Dieben, die eiſerne Thür, hinter welcher bek Sarg in der Gruft ſtand, zu ſprengen; ihre Abſicht war es ohne Zwef⸗ fel, die Leiche zu entführen, um dann möglichſt viel Geld für ihre Herausgabe zu erpreſſen. Bereits war der Sarg von der Stelle g rückt, als die Scheuſale, denen man leider niemals auf die Spur kaf verſcheucht wurden. Natürlich erfolgten dann Maßregeln zum Schuße der Leiche. Nach einigen Jahren begann aber das Denkmal übe⸗ ſchritte gemacht, daß man das Denkmal abtragen mußte, um es feſter eichfalls 2. Seite⸗ 7 General⸗Anzeiger. WManftgerm,. Init, Aus Sfadl und Fand. Maunheim, 3. Juli 1901. * Erſtellung eines Neubaues für die Zwecke der Oberrealſchule und des Realgymnaſiums. In einer Vorlage des Stadtraths an den Bürgerausſchuß heißt es: Von der ſtaatlichen Unterrichtsverwaltung iſt die Errichtung einer Reformſchule abgelehnt behufs Entlaſtung der Oberxealſchule die Errichtung einer ſelbſtſtändigen ſiebenklaſſigen Realſchule unter eigener Direktion, ferner die Unterbringung der⸗ ſelben nebſt der Oberrealſchule in dem Neubau an der Tulla⸗ und Prinz⸗Wilhelmſtraße und die Zuweiſung des Schulhauſes am Fried⸗ richsring an das— organiſatoriſch unverändert bleibende— Real⸗ ymnaſium empfohlen. Dem Bedürfniß nach Handelsunterricht önnte nach Anſicht der Oberſchulbehörde durch Einrichtung fakul⸗ tativer Stunden oder beſonderer Handelsfachklaſſen an der neuen Realſchule genügt werden. Der Stadtrath vermag in den Aus⸗ führungen der Oberſchulbehörde eine ausreichende Begründung der von ihrem bisherigen Verhalten weſentlich abweichenden Stellung⸗ nahme zur Frage der Schulreform nicht zu erblicken. Es iſt nament⸗ lich nicht einzuſehen, warum unſerer Stadt verſagt werden ſoll, was mehreren anderen Gemeinden längſt zugeſtanden iſt, nämlich die Einführung des lateinloſen Unterrichts in den drei unterſten Klaſſen des Realgymnaſtiums und die daraus reſultirende Möglichkeit, ſich über die für die einzelnen Schüler geeignetſte Schulrichtung nicht ſchon vor dem Eintritt, ſondern erſt nach einer dreijährigen Erprobung entſchließen zu müſſen. Auch kann darüber kein Zweifel obwalten, daß mit der von Großh. Oberſchulrathe empfohlenen nebenſächlichen Behandlung des kaufmänniſchen Fachunterrichts einem immer bringender ſich geltend machenden Bedürfniſſe unſeres Handelsſtandes nur höchſt unvollkommen Rechnung getragen würde. In letzterer Hinſicht iſt der Stadtrath nunmehr mit dem für die Verwaltung des Handelsſchulweſens zuſtändigen Gr. Gewerbeſchulrath ins Benehmen getreten und er hofft, noch vor Beginn des Schuljahres 1901½ hier⸗ wegen zu einer Verſtändigung zu gelangen. Da der Neubau, wie er⸗ wähnt, mit dem kommenden Herbſt bezogen werden kann und die räumliche Uebervölkerung des Oberrealſchulgebäudes auf ſchleunige Abhilfe drängt, hat der Stadtrath in ſeiner Mehrheit beſchloſſen, den Wünſchen der Oberſchulbehörde inſoweit nachzugeben, als er die Oberrealſchule auf September 1901 vorläufig und unter dem Vor⸗ behalte jederzeitigen Widerrufes in den Neubau an der Tullaſtraße verlegt, welcher dieſer Anſtalt noch auf Jahre hinaus eine ungehemmte räumliche Ausdehnung geſtattet. Das hierdurch freiwerdende Schul⸗ haus am Friedrichsring wird ſodann auf den gleichen Zeitpunkt und unter demſelben Vorbehalte dem Realgymnaſium eingeräumt. Durch dieſe Art der Regelung wird den Entſchließungen ſowohl bezüglich der Reformſchule als hinſichtlich des kaufmänniſchen Unterrichts in kelner Weiſe vorgegriffen. Verehrlichen Bürgerausſchuß geſtatten wir uns von dieſen Verhandlungen ergebenſt in Kenntniß zu ſetzen. Erſtellung einer Schutzhalle zum Verkauf von Obſt und Blumen uuf dem Marktplatz Lit. G 1. Dem Bürgerausſchuſſe iſt folgende Vorlage des Stadtraths zugegangen: Nach dem Betriebsplan der ſtädtiſchen elektriſchen Straßenbahn wird an zwei Seiten des Speiſe⸗ marktes Lit. G 1 eine Betriebslinie vorbeiführen und zwar zunächſt an der Breiten Straße eine ſolche mit 2½ Minutenbetrieb und an der Jungbuſchſtraße eine ſolche mit 5 Minutenbetrieb. Durch dieſen inten⸗ ſiven Verkehr in allernächſter Nähe des Marktplatzes erſcheint es ge⸗ bpten, eine Aenderung in den bisherigen Marktverhältniſſen eintreten zu laſſen. Es iſt künftig zunächſt nothwendig, den Gehweg an der Breitenſtraße und die Jungbuſchſtraße der Benutzung für Vertaufs⸗ ztwecke zu entziehen. Um die für die Einmündung der Jungbuſchlinie in die Breiteſtraße erforderliche Kurve zu gewinnen, iſt es weiterhin erforderlich, an der Kreuzung der Breitenſtraße und der Jungbuſch⸗ ſtraße die Ecke des Marktplatzes abzuſchrägen und die ſo gewonnene Fläche für Straßenzwecke zu verwenden. Infolge dieſer ſtarken Be⸗ ſchränkung des für die Zwecke des Wochenmarktes verfügbaren Platzes iſt es geboten, durch eine beränderte rationellere Eintheilung der ein⸗ zelnen Verkaufsplätze mehr Raum zu gewinnen und es hat der Stadtrath zu dieſem Zwecke die Erlaſſung einer neuen Marktordnung beſchloſſen. Bei dieſem Anlaß erſcheint es aber auch zweckmäßig, por Allem die bisher aufgeſtellten feſten Verkaufsbuden, die bei der jetzigen Art der Benutzung einen unverhältnißmäßig großen Raum beanſpruchen und zudem ſich in ziemlich verwahrloſtem Zuſtande befinden, zu beſeitigen und, da das Bedürfniß nach ſtändigen Ver⸗ kaufsbuden einmal vorhanden iſt, durch beſſer ausgeſtattete, der Lage des Platzes mehr entſprechende Verkaufshallen zu erſetzen. Dieſe Hallen würden ihre offene Seite nach dem Marktplatz haben und damit den weiteren Zweck verfolgen, den Marktverkehr von dem künftig außerordentlich intenſiven elektriſchen Straßenbahnverkehr vollſtändig abzuſchließen. Der Stadtrath hat deßhalb beſchloſſen, an der Front des Marktplatzes gegen die Breiteſtraße eine Schutzhalle zum Verkauf von Obſt und Blumen in ſolider Ausführung zu er⸗ ſtellen und die einzelnen Stände der Halle ſ. Z. öffentlich zu ver⸗ ——— 2—— gebrachten zwei jüngeren Söhne, wurden nun auf demſelben Friedhofe in eine Nothgruft gelegt. Nachdem aber kürzlich die Wiederherſtellung des Gruftdenkmals vollendet war, brachte man die vier Särge nach der eigentlichen Gruft zurück. Unbegreiflicher Weiſe wurde der Sarg Lincoln's in der Gruft abermals ſo aufgeſtellt, daß ihn wieder nur eine äußere Thür von der Außenwelt trennt. Abraham Lincoln's einziges überlebendes Kind, Robert Todd Lincoln, der Kriegsminiſter der Präſidenten Garfield und Arthur, war verhindert, der Wiederbei⸗ ſetzung der Särge ſeiner Elten und ſeiner Brüder in der Gruft bei⸗ zuwohnen. Jetzt aber hat er ihr einen geheimen Beſuch abgeſtattet. Und dabei hat er ſich überzeugt, daß die Stellung des Sarges ſeines Vaters eine ebenſo unſichere iſt, wie ſie es bei dem ruchloſen Raub⸗ verſuche im Jahre 1874 war. Robert Lincoln dringt daher darauf, daß dem Sarge ſeines Vaters ein durchaus ſicherer Platz in der Gruft angewieſen wird. Und das wird geſchehen. Es iſt vorgeſchlagen, den Sarg innerhalb der Gruft noch mit einer feſten und undurchdring⸗ lichen Mauer zu umgeben. Als nach dem Raubeinfalle im Jahre 1874 Maßregeln zur beſſeren Sicherung des Sarges ergriffen wurden, öffnete man dieſen, um ſich von der Identität der Leiche zu überzeugen; dank der tüchtigen Einbalſamirung fand man ſie vorzüglich erhalten, und die Geſichtszüge hatten noch ihren charakteriſtiſchen Ausdruck, der nur dadurch etwas beeinträchtigt wurde, daß der Backenbart, den ſich Lincoln kurz vor dem Antritt ſeiner erſten Präſtdentſchaft wachſen ließ, fehlte; er war der Leiche ſchon vor ihrem Abgang von Waſhington abgenommen worden. Als der Sarg kürzlich wieder in die Gruft unter dem Denkmal gebracht wurde, öffnete man ihn nicht. Aber bei ſeiner Verbringung in eine geſicherte Stelle der Gruft ſoll er, zum erſten Male ſeit 1874, wieder geöffnet werden. — Das Zelt der Kaiſerin von China, ein Werk von unſchätzbarem künſtleriſchem Werthe, iſt, wie der„Figaro“ berichtet, ſoeben von dem Marineminiſter dem franzöſiſchen Armee⸗Muſeum überwieſen wor⸗ den. Das Zelt diente der Herrſcherin, wenn ſie ſich nach Tung⸗Ling begab. Es wurde dem Oberſtleutnant Laurent⸗Cherlonchou, der das Expeditionskorps, das im November letzten Jahres bei den Kaiſer⸗ grübern operirte, befehligte, von dem Mandarin Ki⸗Tſcheou an⸗ geboten. Das Zelt iſt mit gelber Seide gefüttert; auf dieſem Grunde ſind in Silber und Gold Gruppen von Drachen mit fünf Krallen und Sonnen, unter Tauſenden von ſeltſamen, aber geſchmackvollen Muſtern in Seide von verſchiedenen Farben in einem prachtvollen Relief geſtickt. Das Zelt der Kaiſerin von China mißt nicht weniger als 10 Meter in der Länge, 7 Meter in der Breite und 8 Meter in der Höhe; aufgeſpannt hat es die Form eines Würfels, über dem ſich eine Pyramide erhebt. Alle Stickereien ſind mit der Hand in Federſtickerei ausgeführt, und ihr Gewicht, Seide, Silber und Gold, beträgt 156 Kilogramm. ſteigern. Das Projekt ſieht vor, daß zu beiden Seiten eines den Hauptdurchgang zum Marktplatz überdachenden Mittelpavillons zwei Seitenflügel mit je ſechs Verkcrufsſtänden erſtellt und dieſe beiden Seitenflügel von zwei Eckpavillons flaukirt werden, die dann als beſondere Verkaufsſtellen verpachtet werden könnten. Die Baukoſten betragen 75900 M. Die Pläue der Obſthalle und der detaillirte Koſtenüberſchlag liegen zur Einſichtnahme auf der Regiſtratur des Rathhauſes auf. Indem wir im Uebrigen auf den anliegenden Be⸗ richt des Hochbauamtes Bezug nehmen, beehren wir uns folgenden Antrag zu ſtellen:„Verehrlicher Bürgerausſchuß wolle zur Aus⸗ führung einer Schutzhalle zum Verkauf von Obſt und Blumen auf dem ſpeiſemarkt Lit. G 1 die Zuſtimmung ertheilen und zur Be⸗ ſtreitung des Koſtenaufwandes aus Anlehensmitteln den Betrag von 75 900 M. mit einer Verwendungsfriſt von 5 Jahren bewilligen.“ *Eine neue Wochenmarktordnung ſchlägt der Stadtrath dem Bürgerausſchuß zur Genehmigung vor. Dieſelbe enthält folgende Beſtimmungen: Platzgeld: Ein vom Stadtrath zu beſtimmender Theil der Verkaufsplätze auf den Marktplätzen der Altſtadt wird mit der Beſchränkung, daß die Benützung nur innerhalb der geordneten Marktzeit erfolgen darf, jeweils im Wege der öffentlichen Verſteige⸗ rung vergeben. Der Steigerungserlös darf den Betrag von 3 M. für den Quadratmeter benützten Raum und für den einzelnen Markt⸗ tag nicht überſteigen. Zwiſchen mehreren, auf den zuläſſigen Höchſt⸗ betrag lautenden Angeboten entſcheidet das Loos. Für die einmalige Benützung der nicht verſteigerten Verkaufsplätze während der Markt⸗ zeit iſt eine Vergütung von 30 Pfennigen für den laufenden Meter benützten Raumes und den Marktag, mindeſtens jedoch 10 Pfennig zu entrichten. Dieſe Vergütung kann vom Stadtrathe je nach dem Ergebniß der Verſteigerung erhöht oder für die einzelnen Plätze ver⸗ ſchieden abgeſtuft werden. Auf dem Marktplatz des Stadttheils Neckarau wird ein Platzgeld nicht erhoben. Vormerkgebühr: Für die Vormerkung auf nicht verſteigerte Verkaufsplätze iſt bei dem Antrag auf ſolche eine Gebühr von 20 Pfennig für jeden Verkaufs⸗ platz und Markttag zu zahlen. Für die Benützung der von der Stadtgemeinde bereitgeſtellten Marktbänke und dergleichen Markt⸗ geräthe wäre eine mäßige Leihgebühr, für Inanſpruchnahme der Waagen ein Waaggeld zu entrichten. Dieſe beiden Vergütungen haben den Charakter eines privatrechtlichen Entgelts, deſſen Feſt⸗ ſetzung nach Paragr. 71 Abſ. 8 der Städteordnung zur Zuſtändigkeit des Stadtraths gehört. * Verkauf eines Bauplatzes an den Turnverein. Der Stadt⸗ rath hat dem Bürgerausſchuſſe die in deſſen Sitzung vom 11. Juni dieſes Jahres zurückgeſtellte Vorlage wegen der Abtretung eines Bau⸗ platzes an der Ecke Charlottenſtraße und Prinz Wilhelmſtraße an den Turnverein zur Erbauung einer Turnhalle aufs Neue unter⸗ breitet. Die Vorlage wird in der Sitzung vom 9. Juli zur noch⸗ maligen Berathung kommen. In dem neuen Vertragsentwurf ſind gegen früher einige Aenderungen erfolgt, von denen wir nachſtehende hervorheben: 1. In§ 1 ſoll das Wort„unentgeltlich“ geſtrichen wer⸗ den. 2.§ 15 ſoll folgende Faſſung erhalten: Sollte der Turnverein in die Lage kommen, aus Zweckmäßigkeitsgründen die Turnhalle in einen anderen Theil der Stadt zu verlegen, oder durch eine etwa ein⸗ tretende Umgeſtaltung des Turnens einer Halle überhaupt nicht mehr bedürfen, ſo iſt der Turnverein berechtigt, den von der Stadtgemeinde erworbenen Baublatz ohne die vorbehaltene Genehmigung der Stadt⸗ gemeinde zu veräußern. Aus dem Erlöſe hat der Turnverein in dieſem Falle an die Stadtgemeinde pro Qadratmeter des jetzt abzu⸗ tretenden Bauplatzes den Betrag von M. 60 zu bezahlen. Der Reſt⸗ betrag verbleibt ihm zu freier Verfügung. Die Veräußerung des Bauplatzes darf jedoch nur nach vorausgegangener einjähriger Kün⸗ digung ſeitens des Turnvereins geſchehen. Der Turnverein iſt ver⸗ pflichtet, der Stadtgemeinde nach dem Inkrafttreten des Reichsgrund⸗ buchrechts im Grundbuchbezirk Mannheim die Eintragung einer Vor⸗ merkung zur Sicherung der der Stadtgemeinde durch den Eintritt dieſer auflöſenden Bedingung erwachſenden Anſprüche zu bewilligen. n Bezüglich des Umbaues des Stammel'ſchen Rheinbades, das bekanntlich von der Stadtgemeinde käuflich erworben worden iſt, hat der Stadtrath folgenden Veſchluß gefaßt: 1. Das Stammel'ſche Bad zu einem Freibad herzurichten; 2. die Einrichtung zur Abgabe von warmen Bädern zu entfernen, die Einzelbäder aber beizubehalten und 2. beim Umbau des Bades die Unterzüge im Intereſſe größerer Dauerhaftigkeit und Sicherheit aus Eiſen ausführen zu laſſen. Die Herſtellungskoſten betragen 22,000., um deren Genehmigung der Stadtrath den Bürgerausſchuß erſucht. * Für den Feſthallenbau verlangt, wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, der Stadtrath in einer Vorlage an den Bürgeraus⸗ ſchuß neuerdings den ſtattlichen Betrag von M. 937 000. Hiervon ent⸗ fallen 470 841 M. auf neue bauliche Anforderungen, 414 293 M. auf die innere Einrichtung und 51 443.50 M. auf das Architektenhonorar. Bisher ſind für den Feſthallenbau 1 710 600 M. bewilligt worden, ſo⸗ daß nach Genehmigung der neuen Anforderungen die Feſthalle 2 647 177 M. koſten würde. Ob es bei dieſer Summe bleibt oder noch andere Nachforderungen kommen, iſt fraglich. Wahrſcheinlich dürfte die dritte Million voll werden. . Feuerio, Große Karneval⸗Geſellſchaft in Mannheim. Zahl⸗ reich hatten ſich die Feuerianer am letzten Sonntag am Hauptbahnhof eingefunden, um an dem ſeitens des 1ter⸗Rathes arrangirten Herrenausflug nach Zwingenberg⸗Eberbach theilzunehmen. Es be⸗ theiligten ſich ca. 100 Herren und erfolgte die Abfahrt unter Beglei⸗ tung der Hauskapelle 6 Uhr 20. Schon während der Fahrt herrſchte in den für die Geſellſchaft reſervirten Wagen ein luſtiges Leben. Nach Ankunft in Zwingenberg ging es unter Vorantritt der Haus⸗ kapelle nach dem Gaſthaus zum Schiff, woſelbſt zur Einnahme des Frühſtücks Alles bereit war. Nach erfolgter Stärkung ging es berg⸗ auf nach dem Schloß Zwingenberg und wurden die Sehenswürdig⸗ keiten daſelbſt eingehend beſichtigt. Hierauf erfolgte der Aufſtieg durch die Wolfsſchlucht, was von den jüngeren Feuerianern wohl ſpielend überwunden wurde, jedoch den älteren mitunter etwas ſehr beleibten Herren entfuhr mancher Stoßſeufzer, im Stillen ſich an ſeinen Stammtiſch im Habereck wünſchend. Aber auch das Ende der Wolfsſchlucht wurde erreicht und ging es nun, die Kapelle luſtige Marſchweiſen ſpielend, nach Dielbach, woſelbſt in der Linde bei einem friſchen Trunk Apfelwein Raſt gemacht wurde. Hier klärte ſich auch ein„ſchweres“ Vorkommniß auf. Ein älterer Feuerianer, aus⸗ gerüſtet mit einer mit Imbiß und Trunk wohlverſorgten Proviant⸗ taſche, klagte während des Aufſtiegs in der Wolfsſchlucht und auf dem Wege nach Dielbach über die außerordentliche Schwere ſeiner Taſche, gab aber den darin enthaltenen Flaſchen die Schuld. Bei Oeffnen der Taſche nun hatten ſich die Flaſchen in echte, etwas ge⸗ wichtige Rothſandſteine(Gewicht ca. 5 Kilo) verwandelt! Von hier aus ging es weiter nach Eberbach und traf man daſelbſt im Hotel zur Krone(Poſt) gegen 2 Uhr ein. Auch hier war Alles in fürſorgender Weiſe zur Einnahme des Mittageſſens vorbereitet und ließen ſichs die Feuerianer dasſelbe vortrefflich munden. Ueber die Güte der Speiſen und Getränke hörte man nur Worte des Lobes. Während des Eſſens ſpielte die Kapelle und auch ihr zollte man für ihre Darbietungen durch reichen Beifall Dank. Gegen 5 Uhr brach man auf und ſtattete noch einigen dem Feuerio befreundeten Gaſthäuſern Beſuche ab. In der Reſtauration Weidemann vollzog der erſte Vorſitzende, Herr Emil b. d. Heyd, die Gründung einer Filiale des Feuerio in Eberbach (die 11112te in Deutſchland) und wurde Herr Weidemann als erſter Vorſitzender proklamirt. Die Abfahrt in Eberbach erfolgte 7 Uhr 15 und traf die„närriſche“ Geſellſchaft pünktlich zur feſt⸗ geſetzten Zeit hier ein. Der Einzug unter Vorantritt der Hauskapelle erfolgte dem Ring entlang durch die Planken nach dem Habereck, wo⸗ ſelbſt ſich der Zug auflöſte. Alles in Allem iſt nur zu konſtatiren, daß der Tag ſeitens des 11er⸗Rathes vorzüglich arrangirt war und be⸗ günſtigt durch das prächtige Wetter in jeder Hinſicht fidel und beerkef verlief. 5 * Gärtnerverbandstag. In Hanau tagte am 30. d. 8 die Verbandsgruppe für die Provinz Heſſen⸗Naſſau, das Großherzogthum Heſſen und die bayeriſche Pfalz des Handels⸗ 2 gärtnerverbandes Deutſchland. Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildete die Berathung der Anträge zu der am 5400 und 6. Auguſt in Dresden ſtattfindenden Hauptverſammlung ſ Mts. Deutſchen Handelsgärtnerverbandes. Von beſonderem Intereſſe ſind die nachfolgenden beiden Anträge, die lebhafte Zuſtimmung fanden. Der erſte lautet:„Der Vorſtand des Verbandes möge bei den a. ſtändigen Behörden Schritte unternehmen, daß die Wilitärper⸗ ſonen des Beurlaubtenſtandes, ſoweit ſie dem Gärtnerberufe an⸗ gehören, nicht wie bisher in den Monaten April bis Junf, de dringendſten Arbeitszeit des ganzen Jahres, zu Uebungen heran gezogen werden, ſondern daß deren Uebungszeit auf einen ſpätereie Zeitpunkt, am beſten in den Winter, verlegt wird.“ Ferner hat di Gruppe Elſterthal den Antrag geſtellt:„Die Hauptverſammlung wol beſchließen, daß ſeitens der Verbandsleitung eine Petition gußen gearbeitet und an alle Souveräne, Fürſten und Herren des deutſcheß Reiches geſandt werden ſoll, in deren Hofgärtnereien Hande getrieben wird, dahingehend, daß dieſer Handel in Zukunft unter e bleibe. In dieſer Petition ſoll an den edlen Sinn der hohen Herreh; appellirt und ausgeführt werden, daß durch handeltreibende Hofn gärtnereien der ohnehin ſchon ſchwer um ſeine Exiſtenz ringende Haß. delsgärtnerſtand empfindlich geſchädigt wird, ſowie daß der Nutzen e der den Hofkaſſen durch dieſen Handel erwächſt, meiſt illuſoriſch iſenn in keinem Verhältniß ſtehend zu dem Schaden, der durch dieſeg Handel angerichtet wird.“ Aus dem Großherzogthum. 5 * Heidelberg, 2. Juli. Am Sonutag blieb ein zu Thal fahrende wis Schiff 50 Meter oberhalb der Ladenburger Neckarbrücke bei deie niedrigen Waſſerſtand ſtecken. Ein nachfolgendes mit Steinen heß⸗ ladenes Schiff des Beſitzers Boßler aus Neckarſteinach, das ebenfalt m zu Thal fuhr, wollte an demſelben vorbei durch die Brücke fahren ſtieß aber mit voller Wucht auf den erſten Pfeiler und zerſchmetter ſich den ganzen Vordertheil ſo, daß es dann quer vor Strom ſun und laugſam ſank, wodurch der Verkehr den ganzen Tag über vol ſell ſtändig geſperrt wurde. liche Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 2. Juli. Nach Verübung eines Betruges u 20,000 Mark iſt, wie die„Pf. Rundſch.“ erfährt, der in induſtriell Kreiſen der Pfalz bekannte Mitbeſitzer der„Induſtriewerke Kaiß lautern“, Friedrich Volkmar⸗Brückner aus Zürich, flüch gegangen und wird vom Polizeikommando ſteckbrieflich verfolg Briickner iſt von Beruf Kaufmann und Ingenieur, er beſaß in de Schweiz das Schloßgut Herblingen bei Schaffhauſen und war zu Direktionspräſident der Schweizeriſchen Phonoſkope⸗ und Automateh werke⸗Aktiengeſellſchaft in Zürich. „ Ludwigshafen, 3. Juli. Ein menſchliches Skelett iſt geſtett Nachmittag in dem früher Abraham Forrer'ſchen Hauſe, Bism ſtraße 49, beim Umbau des Kellers ausgegraben worden. Knochengerüſt iſt noch ziemlich gut erhalten. Man ſchließt auf ei Lagerung von etwa 30 Jahren. Aufgefunden wurde das Skeleſ einem quer unter der Fundamentmauer des Hauſes hinziehe Graben. Was es für eine Bewandtniß mit dem Todten hat, wiß wohl ſchwerlich zu ermitteln ſein. Bekannt iſt nicht, daß dort jema. Leichen begraben wurden. * Frankenthal, 2. Juli. Heute Nachmittag brachte ſich die Ledih Anz Kleidermacherin Flick, wohl aus Liebeskummer, einen Schnia i ſch die Pulsader des rechten Armes und Meſſerverletzungen im Geſich alz Sie wurde ſchwer verletzt ins St. Eliſabeit ⸗ nächſt des Auges bei. Hoſpital verbracht. Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Siebente Prüfungs⸗Aufführung der Mannheimen! 20 Hochſchnule für Muſik. ſpie Der geſtrige Konzertabend der Hochſchule brachte die letzte dein Gaben treuen Fleißes und zielbewußten, ernſten Strebens. Schit es auch, als wollte ein leiſer Zug der Ermüdung durch die geſtri Dabietungen hindurchklingen, es war entſchuldbar und begreiff denn die ſieben raſch aufeinanderfolgenden Aufführungen und ihnen vorangegangenen anſtrengenden Proben forderten von den i pag Vorder⸗Treffen kommandirten Prüflingen die vollkommenſte Sam für lung, die höchſte Spannkraft des Geiſtes und der Seele und der Felh tig herr hatte ihnen den Sieg nicht gerade leicht gemacht. Die manni Au faltigſten und ſchwerſten Hinderniſſe gab er ihnen zu überwinden u ger ſie beſtanden alle vortrefflich. So auch geſtern wieder, im würd fer verlaufenen Schlußakt. Als Klavierſoliſtinnen traten nur S lerinnen des Herrn Direktor Bopp auf und zwar meiſt ſolche, bereits des Oefteren mit glänzenden pianiſtiſchen Leiſtungen eiſe hoh bewundernswerthen Grad virtuoſer Technik dokumentirt hatten e Dies wahrſcheinlich deßhalb, weil ſich in der Einreihung vorgeſehelſ gie choriſtiſcher und geſangsſoliſtiſcher Piegen unbeſiegliche Schwi keiten ergeben haben mochten. Aus dieſem Grunde mag wohl diſ keb eine und andere Konzertſtück ohne die gewohnte Glätte und Feinhe Mi der Ausarbeitung zum Vortrag gelangt ſein und damit wollen We durchaus nicht rechten. Der Glanz der Aufführungen werde niß durch nörgelnde Pedanterie verdunkelt, das reiche Verdienſt nich ſchmälert. Frl. Henriette Aberle debutirte mit dem reiz den Weber'ſchen„Konzert F⸗moll op. 79“ ſehr erfolgreich. Die e jaſ zückend melodiöſe Kompoſition, welche an die Technik und muſtkaliſt W. Auffaſſungsgabe der Interpreten ſehr hohe Anforderungen ſte wurde in ausgezeichneter Weiſe vorgeführt, insbeſondere der liehlt der anſprechende, rondoartige Schlußſatz, der ſich als ein Glanzſtück kün leriſcher Filigranarbeit präſentirte. Die durch Mitglieder des Großf Sa Hoftheaterorcheſters verſtärkte Orcheſterklaſſe der Hochſchule ſpit unter Herrn Konzertmeiſter Schuſters ſicherer und feinfüh Leitung die ſehr wirkungsvoll inſtrumentirte Orcheſterbegleitung. Hß Adolf Schmitt, im vorletzten Konzert der erfolgreiche Interpm der Chopin'ſchen„KA⸗dur Polonaiſe“ bewies geſtern gleiche kechniſ Gewandtheit und reife Vortragskunſt in der brillanten Durchführ des Mendelsſohn' ſchen„S⸗moll Konzertes“ für Klavier mit Orcheſt begleitung(I. u. II. Satz). Von dem dieſer Piege ſo willig unz ſo reichem Maße geſpendeten Beifall darf die Orcheſterk Laſf des Herrn Konzertmeiſters Schuſter ein gut vorwegnehmen für die in der Ausführung der ſchwierigen Orcheſt begleitung bewieſene Bravour. An dritter Stelle des programms figurirte Frl. Emma Heßloehl mit drei werthvol lẽhriſchen Gaben—„Verborgenheit“ von Hugo Wolf,„Obdach“ Robert Kahn und„Hoffnung“ von Grieg. Der reine Silberklang Stimme entzückte auch geſtern wieder das zahlreich erſchie Publikum, das ihr beifallſpendend zujubelte und ſie mit öfteren K vorrufen bedachte. Der zu einer Künſtlerin herangereiften El wurde geſtern in Wahrheit„die Palme des Abends“ gereicht, ein mächtiger, mit ehrender Widmung verſehener Palmenbaum ſchien auf dem Konzertpodium, die anmuthige Soliſtin auf Augenbl hinter ihren wallenden Wedeln verbergend. Er bedeutete die Krö eines jahrelangen ernſten und eifrigen Strebens im Dienſte hohen und heiligen Sangeskunſt. Die dankend ſich verneigende, ſh pathiſche Mädchengeſtalt ſchien in ihrem Glück und ihrer Freude umfloſſen von den Ruhmesſtrahlen der„Heiligen E Liſß beth.“ Frl. Liſſi Schlatter, welche in der dritten Ko beranſtaltung(Bach⸗Abend) ſo graziös und ſicher den Bogen fin geſtern erwies ſie ſich in dem Mendelsſohn ſchen„Rondeau brillat Es⸗dur op. 29 als eine techniſch bereits weit vorgeſchrittene Pianif 15 und be⸗ 5 eneued wirgengen. 3. Seit:. heiterfeffliche Auffaſſung und hübſche ihrem Vortrage ſch ihmen, ſowohl vor der fr gen Zuhörerſchaf 8 dem Forum der ſtrengen Kritik in gleichem Maße eh oll ſtehen konnte. Den erſten Satz des„Beethoven ſchen G⸗dur Kon⸗ 5 ſtes“ op. 28 ſpielte Frl. Maria Diehl, die in den voraus⸗ ban angenen Konzerten ſchon mehrfach mit bedeutendem Erfolg als * am 3 Kagjerſoliſtin aufgetreten war. Ihre virtuoſe Technik und muſika⸗ he Begabung verhalfen ihr auch in dieſer eminent ſchwierigen reſſe ſind lethoven'ſchen Kompoſition zum leichten Siege. Eine köſtliche Roſen⸗ fanden. ade war der Lohn dieſer braven Leiſtung. Frl. Martha den zu⸗ffler gab mit der Arie der Penelope aus„Odyſſeus“,„Hell er⸗ ahlender Tag“ von Max Bruch noch eine hochachtbare Probe ihres 1115 angſſanglichen Könnens. Das ſympathiſche Organ iſt klangſchön und deſſut ausgebildet. Das geſtern zu Tage getretene merkliche Tremoliren heraner Stimme ſowie die Undeutlichkeit der Ausſprache ſetzten wir auf ſech 1 leichtbegreiflichen Erregung und ſtimmlichen Er⸗ Das erfolgreiche Auftreten der Sängerin im erſten Prüf⸗ Mungskonzert wird durch dieſe kleinen Mängel in keiner Weiſe be⸗ aulz eiaträchtigt. Ihre Leiſtung fand den lebhafteſten Beifall. Das Schluß⸗ deutſchel wort der ſchönen Veranſtaltung ſprach Meiſter Beethoven mit Hande dem erſten Satze des prachtvollen„E⸗dur Konzertes“ op. 71. Frl. Untereonas war berufen worden, dieſe Wunderſchöpfung des Beethoven⸗ Werng iſchen Genius mit ihrer zur vollendeten Künſtlerſchaft ausgereiften 55 Hofß pirtuoſen Technik und durchgeiſtigten und beſeelten Vortragskunft e e zu interpretiren. Mit welchem Erfolg?— Das bewies der nach dem Nutzen Schlußaccord ſpontan ſich erhebende Beifallsſturm ſeitens des ent⸗ i 1 zückten Publikums, das der jugendlichen Künſtlerin und ihrem er⸗ 0 dieſehfolggekrönten Meiſter— Herrn Direktor Bopp—eine wohl⸗ berdiente, herzliche Ovation bereitete. Für die durchaus exakte, fein ausgearbeitete Orcheſterbegleitung beider Beethoven⸗Konzerte hatte ahrendes wiederum der Zauberſtab des Herrn Konzerktreifters Schuftes in bei des getpiſſenhafteſter Weiſe Sorge getragen. Herr Schuſter führte das inen he=m ſikal Sgepter mit Ruhe und Seen Geſchick. Den Contakt ebenfa mit den Soliſten wahrte er aufs vollkommenſte⸗ was nicht immer f fahen eu gen leichte Sache war und erwies ſich auch in dem keichen hmettert Wechſel der Rhythmen und Tempi und Tonſchattirungen als ein om ſt durchaus ſicherer, zuperläſſiger und feinempfindender Muſiker. Ge⸗ ber vol. ſellen ſich zu dieſen Verdienſten noch die Unbeſtreitbaren unterricht⸗ lichen Erfolge, die in den prächtigen Leiſtungen der Herren Karg und Sprenger gipfelten, dann darf Herrn Konzertmeiſter Schuſter ſein ſehr bedeutendes und nach dem hochverdienten Leiter der Hoch⸗ uges chule, Herrn Direktor Bopp, das größte Verdienſt am Zuſtande⸗ uſtriellg kommen und dem glücklichen Erfolg der Prüfungsaufführungen zu⸗ erkannt werden. Ehre dem wackeren Künſtler! au, das ndels⸗ 1¹ Schlußwort des Referenten. Der ſiebentägige Gang durch die weitausgedehnten Unterrichts⸗ iete der Hochſchule für Muſik hat uns viel Treffliches ſchauen aſſen, Es iſt in allen Fächern mit eminentem Fleiß und ganz erſtaun⸗ chem Lehrgeſchick gearbeitet worden. Ja, man darf ſagen, es war nter den Eleven ſowohl, wie unter den Lehrkräften der Anſtalt ein dler Wettſtreit um die Fleißespalme entbrannt. Die Herren Bopp, ade und Pfeiffer dürfen als anerkannte Meiſter des Klavier⸗ piels ſich hervorragender Unterrichtserfolge rühmen. Nicht minder auch die Herren Blatter und Keller, ſowie Frl. Teubner und Frau Walter⸗Choinanus als berufene Pfleger des Ge⸗ ſangs. Die Schüler wurden in allen Zweigen mächtig gefördert und einige bereits der künſtleriſchen Reife und Vollendung entgegen⸗ gefüihrk, ein Beweis, daß die junge, mächtig aufſtrebende Hochſchule für Muſik ihren Zweck in idealſter Weiſe erfüllt. Es wirken an der inſtalt hochbefähigte, ihrer edlen Aufgabe begeiſterungsvoll und ſchaffensfreudig ſich widmende Lehrkräfte und ein als Künſtler, wie gals Lehrer und Menſch gleich ausgezeichneter, mit exſtaunlicher Energie und außerordentlichem Organiſationstalent begabter Direktor Es iſt das größte Glück für einen Anſtaltsleiter, tüchtige Lehrkräfte zu entdecken und ſich ihrer zu verſichern. Dieſe werthvolle Gabe beſitzt Herr Direktor Bopp in hervorragendem Maße. Sein unef ausgezeichnet zuſammengeſetzter Lehrkörper iſt das eklatanteſte Bei⸗ ſpiel dafür. Damit iſt die Grundbedingung des Blühens und Ge⸗ letzte deihens der Anſtalt erfüllt, der Fortbeſtand derſelben geſichert, das Sch Wachsthum garantirt. erſtaunliche Arbeitskraft des Herrn Direktor Bopp bewährte ſich in dieſen Tagen der Proben und Auf⸗ führungen in glänzendſter Weiſe. Das ganze, ſchöne Arrangement iſt und ſein Werk. Als Lehrer, Chordirektor, Enſemble⸗Leiter und Accom⸗ denſ ii pagneur leiſtete er ganz Hervorragendes. Die ſchwere Verantwortung Samß für den künſtleriſchen Erfolg ſeines Unternehmens trug er mit Leich⸗ igkeit, dabei wußte er ſtets anregend und anfeuernd nach Innen und lußen zu wirken. Er iſt der rechte Mann am rechten Platz und die erechte Kritik darf in Anbetracht ſo glänzender Erfolge ſeines künſt⸗ eriſchen und erzieheriſchen Wirkens den ihm geſtern geſpendeten Lor⸗ eer aufrichtigen und freudigen Herzens ſanktioniren. Das Publikum welches für ſo treue, opferwillige Thätigkeit im Dienſte einer edlen, zen eieſ hohen Sache ein dankbares Herz hat, bereitete dem verdienſtvollen hatteſ Manne eine überaus herzliche Ovation. Die oberſten Stadt⸗ und geſehe Regierungsbehörden und viele Freunde und Förderer der Kunſt chwierſ zeigten für die ſchönen Prüfungsvexranſtaltungen der Hochſchule das wohl lebhafteſte Intereſſe. So hat denn die Mannheimer Hochſchule für Feinhe Muſik im verfloſſenen Unterrichtsjahr ihre edle Aufgabe in glänzender ollen u Weiſe gelöſt und ſich des Vertrauens ihrer hohen Protektorin— Ihrer Kgl. Hoheit der Großherzogin Luiſe von Baden— in hohem Grade würdig gezeigt. Die nun folgenden, ſich auf das Prüfungsarrange⸗ reſze ment beziehenden Wünſche, deren Erfüllung das nächſte Unterrichts⸗ Die ei jahr uns bringen möge, ſollen die Summe der Verdienſte in keiner uſtkaliſ Weiſe ſchmälern, ſondern nur weitere Anregung zu Verbeſſerungen en ſtelf geben. Es wurde im Publikum vielfach beanſtandet, daß verſchie⸗ dene Schüler mit mehreren Nummern im Konzertprogramm bedacht waren.— Es waren dies, wie man leicht herausfand, die beſten Schitler, die ſchon auf einer bedeutenden Höhe techniſcher Leiſtungs⸗ ähigkeit ſtanden— während Schüler der Vorbereitungsklaſſen, darunter ſelbſt ſchon vorgeſchrittene, von den öffentlichen Auf⸗ führungen ganz ausgeſchloſſen waren. An allen höhern Konſervatorien iſt es gebräuchlich, daß ſämmtliche Schüler in öffentlichen Auf⸗ füßhrungen Zeugniß ihres Könnens ablegen, von den jüngſten An⸗ Ffängern bis hinauf zur oberſten Klaſſe. Meiſtens wird mit einem Konzert geſchloſſen, in welchem Diejenigen vorgeführt werden, die be⸗ ts künſtleriſche Reife erlangt haben. Auf dieſe Weiſe hat man inen richtigen Geſammteindruck von dem Wirken in einer Anſtalt und nicht ein nur unvollkommenes Bild von der Arbeit dortſelbſt. Vielleicht bedarf es nur dieſes Hinweiſes, um im nächſten Jahre die Prüfungsaufführungen nach dieſem Modus zu geſtalten. Unter den künſtleriſchen Darbietungen der Hochſchule waren diejenigen des Chorgeſangs, insbeſondere des gemiſchten am ſpär⸗ nlichſten bemeſſen, obwohl gerade dieſer letztere, ſo bedeutſame und für das Verſtändniß des harmoniſchen und kontrapunktiſchen Tonſatzes ſeo förderliche Zweig der Tonkunſt eine ganz beſondere Pflege ver⸗ dient. Die Gründe für dieſe Dürftigkeit der ſonſt ſo überreichen Pro⸗ gramme find, ſoweit wir uns informiren konnten, in der unzu⸗ keichenden Anzahl von Chorſtimmen und der wechſelnden Frequens der Hebungsſtunden zu ſuchen. Wir ſind aber der Meinung, daß es nicht ſchwer fallen dürfte, in muſikaliſchen Kreiſen Mannheims und Um⸗ gebung ſo feſten Willen zu finden, die Beſtrebungen eines Hochſchul⸗ chores,— der auch Hochſchul⸗Chorverein“ heißen dürfte von den guten Chorwerken älterer und neuerer Zeit die beſten in beſter Ausarbeitung zur Aufführung zu bringen, zu unterſtützen. Sicherlich dürfte eine diesbezügliche Einladung eines jetzt ſchon in ſo hohem künſtleriſchen Anſehen ſtehenden Inſtituts von Erfolg begleitet ſein. Es wäre durch auf ſolche Weiſe geſchaffene ſtabile Verhältniſſe Die m Chor äa auczß Die Wäalichteit aegeben zur Aufführung ganzer Chor⸗ 1 Weiter zum Die regen wir an die Ausführung von Programmen Verſtändiß hiſtoriſchen Entwickelungsganges Muſik. Muſikſchi ja das dem Einzelunterrichte gegenüber voraus, daß ſie dem Prinzip der Arbeitstheilung gemäß, leichter eine muftkaliſche Allgemeinbildung zu geben vermag. Um dieſen Vorzug den Stu⸗ direnden zum Vortheil gereichen zu laſſen, hat die Hochſchule für jedes Hauptfach das Studium einer Reihe von Nebenfächern ſtatuariſch angeordnet; gehört auch Geſchichte der Muſik. Was helfen nun aber die beſten hiſtoriſchen Erörterungen, wenn dazu das lebendige Beiſpiel fehlt. Programme nach hiſtoriſchen Muſik⸗ epochen angeordnet, würden dem leexen Knochengerüſte einen körper⸗ lichen Inhalt zu geben vermögen. Somit ſchließen wir unter nochmaligem Hinweis auf die er⸗ zielten glänzenden Ergebniſſe unſere Beſprechung der diesjährigen Prüfungs⸗Aufführungen der Hochſchule für Muſik mit aufrichtigen Wünſchen für das Blühen und Gedeihen dieſes leiſtungsfähigen und ſegensrei kenden Kunſtinſtituts! der die Ole dazu ich wirke Fr. Mascagni und Puccine ſchloſſen ſoeben Verträge mit Illica und Giacoſa betreffs Lieferung zweier neuer Libretti ab. Mascagni wird ein ruſſiſches, Puccini ein japaniſches Sujet behandeln, vorher vollendet Puccini aber ſeine neue Oper„Edgar“. Ein internationales Theater in London. Ein Londoner Iburnaliſt interviewte Sarah Bernhardt über ihre in einem Pariſer Blatt angedeuteten Pläne, Theater⸗Direktorin werden zu wollen.„Ich habe wirklich die Abſicht, in London ein„Théatre frangais“ zu grün⸗ den“, ſagte Sarah Bernhardt,„d. h. ein Theater, deſſen einer Haupt⸗ zweck ſein ſoll, franzöſiſche Vorſtellungen zu geben, aber ich möchte nicht falſch verſtanden werden. Ich ſollte eigentlich ſagen, ich will ein „Théatre cosmopolite“ ſchaffen, denn es würde mein Beſtreben ſein, den großen Künſtlern aller Nationen hier eine Stätte zu geben. Ich habe keine Zweifel an dem Erfolg eines ſolchen Unternehmens, denn es gibt kein Publikum, das wie Londoner ſich ebenſo bereit zeigt, eine Duſe oder einen Norelli mit ebenſo offenen Armen zu empfangen wie ſeine eigenen großen Schauſpieler und Schauſpielerinnen. Was die materielle Seite der Frage anbelangt, ſo haben ſich viele meiner reichen und vermögenden Londoner Freunde bereit erklärt, für mich ein ſolches Theater erbauen zu laſſen. Ich ſelbſt würde mich vielleicht drei Monate in jedem Jahr hier zu ſpielen verpflichten, während ich für die übrige Zeit zufrieden wäre, als„intellektuelle Direktrice“ zu fungiren. Auf dieſe Weiſe würde es möglich gemacht, dem engliſchen Publikum nicht nur die größten Schauſpieler der ganzen Welt vorzuführen, ſondern, was noch mehr bedeuten will, auch die beſten dramatiſchen Werke aller Nationen, jedes in ſeiner Sprache, vorzutragen. Ich weiß“, ſchloß Madame Bernhardt,„mein Plan klingt utopiſch, aber mit der Hilfe, die ich hinter mir habe, habe ich keinen Grund, an ſeiner Verwirklichung zu zweifeln.“ Literariſches. *Aus dem zweiten Juni⸗Heft der„Geſellſchaft“(Herausgeber: Dr. Arthur Seidl in München— Verlag von E. Pierſon in Dresden) verdienen beſondere Beachtung:„Betrachtungen zum Thema Kunſt und Staat“ von Profeſſor Hans Thoma, dem bekannten Meiſter und derzeitigen Karlsruher Gallerie⸗Direktor,— die in ihrer ſchlichten und warmen ehrlichen Art doppelt nachhaltigen Eindruck beim Leſer hinterlaſſen müſſen. Der heute bei Alt und Jung ſo beliebte Künſtler erzählt hier in der Vollreife ſeines Alters nach perſönlichen Erfah⸗ rungen aus ſeinem eigenen Leben, indem er dabei zu ſehr tiefen und ganz allgemeinen Beobachtungen über Kunſt⸗ und Künſtler⸗Entwicke⸗ fung, ſowie über die Durchſetzung des genialen Strebens beim zeit⸗ genöſſiſchen Publikum gelangt.— Sonſt berdienen noch namhafte Hervorhebung an dieſer Stelle die Aufſätze:„Der Kampf um die Getreidezölle“ von K. H. Döſcher,„Amateurbildung“ von Dr. Hans Schmidkunz, ein Bericht über das jüngſte„Augsburger Muſikfeſt“ von Paul Ehlers, Erörterungen zur Burenſache und über kolonialpolitiſche Fragen, während den übrigen Inhalt des vorliegenden Heftes noch eine ſehr friſche Skizze von L. Glaß, eine eigenartige„Viſion“ von Heinrich von Schullern, neue Gedichte von Bodo Wildberg, ſowie die üblichen Rubriken:„Kritiſche Ecke“,„Beſprechungen“ und„Bücher⸗ liſch“ bilden. Neueſſe Aachrichten und Telegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Mannheim, 3. Juli. Die heutige Generalverſamm⸗ lung der Badiſchen Bank nahm den Antrag:„Die Generalver⸗ ſammlung wolle die Beibehaltung der Notenbank beſchließen“, an. Dagegen ſtimmten nur 2 Herren mit 200 Stimmen von ins⸗ geſammt 9208 Stimmen. Anweſend waren ca. 150 Perſonen. Unter denſelben befanden ſich die Herren Miniſterialrath Wein⸗ gartner als Vertreter der Großh. Bad. Regierung, Reichstags⸗ abgeordneter Baſſermann, Amtsgerichtsdirektor Landtagsabge⸗ ordneter Gießler und Landtagsabgeordneter Fiſcher⸗Freiburg. Ferner waren faſt ſämmtliche Mannheimer Bankhäuſer ver⸗ treten. * München 3. Juli. Der deutſche Kunſtgewerbe⸗ tag hielt im alten Rakhhausſaale eine Feſtverſammlung ab, welcher mehrere Miniſter und die Spitzen der Behörden beiwohnten. Nach Gefangsvorträgen überbrachte Miniſter von Feilitſch im Auftrage des Prinzregenten deſſen Glückwünſche zum 50jährigen Jubiläum des Münchener Kunſtgewerbevereins. * Berlin, 3. Juli. Gegenüber der Behauptung eines Theiles der Preſſe, das Reichsmarineamt habe dem Vater des mit der„Gnei⸗ ſenau“ untergegangenen Maſchiniſten Seher von Mosbach 100 M. Schadenerſatz angeboten, ſtellt die, Nordd.“ feſt, daß das Reichsmarine⸗ amt, ohne Anträge abzuwarten, den Hinterbliebenen der mit der Gnei⸗ ſenau Verunglückten auf Grund amtlicher Erhebungen, ſowie über die Mürdigkeit der Unterſtützungsbedürftigen betreffende Unterſtützungen zahlte. Hierbei entfielen nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Gelder auf Seher 100 M. Letzterer lehnte die Unterſtützung ab, und gab als Schadloshaltung die Erziehungkoſten ſeines Sohnes 5000 M. an. Das Unberechtigte einer ſolchen Forderung, welche von der Maineverwaltung zurückgewieſen wurde, liegt auf der Hand. Seher erhielt dann noch auf Verwendung der Behörde aus der unter Aufſicht des Staatsſekretärs des Reichsmarineamts ſtehenden Marineſtiftung „Frauengabe“ eine Unterſtützung von 150 M. übermittelt, welche er annahm. * Berlin, 3. Juli. Gegenüber der in deutſchen Blättern ab⸗ gedruckten Meldung des„Temps“, worin mit Genugthuung behauptet wird, der König von Italien habe die Einladung des Kaiſers zu den Danziger Manövern abgelehnt, erfährt die„Nordd.“, daß eine ſolche Einladung an König Victor Emanuel nicht ergangen iſt, folglich auch keine Ablehnung erfolgte. Dagegen ſei der Herzog von Aoſta zu den Danziger Manövern eingeladen. Derſelbe habe die Ein⸗ ladung mit der Erlaubniß des Königs angenommen. * Amſterdam, 3. Juli. Das Handelsblatt meldet aus Batavia: Das deutſche Truppentransportſchiff„Gera“ traf auf der hieſigen Rhede ein. Grof Walderſee kam nicht an Land, da in Batavia die Cholera herrſcht. * Paris, 3. Juli. Der„Figaro“ will aus guter Quelle erfahren haben, daß Präſtdent Loubet die Abſicht habe, anläßlich des Nationalfeſtes, am 14. dieſes den jüngſt vom Staatsgerichts⸗ hof verurtheilten Grafen Lur⸗Saluces 3 1 begnadi⸗ ein Schreiben, in welchem er erklärt, daß er eine Amneſtie, ja ſogar eine Begnadigung annehmen würde, um nach Frankreich zurückkehren zu können, daß er aber ſeine Agitation gegen die parlamentariſche Republik mit ungeſchwächter Kraft ſortſetzen würde. * Paris, 3. Juli. Aus Algier wird gemeldet, daf der Bürgermeiſter Max Regis ſeine Demiſſion geben wolle, weil er bei dem neuen Generalgouverneur Repoil nicht die er⸗ wartete Unterſtützung gefunden habe. Regis wolle durch ſeine Demiſſion freie Hand erhalten, um gegen die Regierung um ſo energiſcher agitiren zu können. * Kampen, 3. Juni. Präſident Krüger hat heute früh Kampen verlaſſen, um nach Hitverſum zurückzukehren. * Cettinje, 3. Juli. Nach Berichten, die in hieſigen Regierungskreiſen eingelaufen ſind, iſt die Lage der Ehriſten im Diſtrikte Gudinje ſchwer gefährdet. Es heißt, die Türken hätten ein Dorf nach Vertreibung aller chriſtlichen Einwohner mit Einſchluß der Weiber und Kinder beſetzt. Ein großer Theil der Vertriebenen ſoll über die Grenze nach Montenegro gekommen ſein. * Newhork, 3. Juli. Nach Meldungen des Newphork⸗ Herald“ kam es in Buenos Aires wegen der Vorlage betreffend Ünificirung der Schuld zu Ausſchreitungen. Die Menge durchzog die Straßen und ſchlug die Fenſter don 2 Blättern ein. Die Polizei ging gegen die Menge vor. Mehrere Perſonen wurden verwundet. ** 45tägige Giltigkeit der Rückfahrkarten. * Frankfurt a.., 3. Juli. Die Main⸗Neckar⸗Bahn hat beſchloſſen, die 45 tägige Giltigkeit der Rückfahrkarten am 4. Juli einzuführen. * Stuttgart, 3. Juli. Wie der Staatsanzeiger er⸗ fährt, hat die Württembergiſche Bahnverwaltung 8ie an ſie er⸗ gangenen Anfragen preußiſcher Eiſenbahndirektionen wegen Ausdehnung der Giltigkeitsdauer der Rück⸗ fahrkarten in den betreffenden Verkehren auf 45 Tage zuſtimmend beankwortet. Der Staats⸗ rath von Balz iſt zu einer dieſer Tage in München ſtattfindenden Beſprechung außerpreußiſcher Eiſenbahnverwaltungen in der Angelegenheit abgereiſt. *** Zur Leipziger Bankkataſtrophe. „Berlin, 3. Juli.(Frankf. Ztg.) Direktor Epner don der Leipziger Bank iſt aus dem Aufſichtsrath der Allg. Deutſchen Kleinbahn⸗Geſellſchaft ausgeſchieden. Bei dem Staatsanwalt in Kaſſel wurde gegen die Direktion und den Aufſichtsrath der Trober⸗ trocknungsgeſellſchaft eine Anklageſchrift eingereicht. * Leipzig, 3. Juli. Aus Leipzig meldet die„Frankf. Zeitung: Gegen das Privatvermögen des Dir ektors Exner wurde ein Arreſtantrag in Höhe von 2 Millionen Mark geſtellt. *** Ein neues Opfer der Leipziger Bankkataſtrophe, Leipzig, 8. Juli. Der hieſige Wollwaarenhändler Arthur Schwedler hat ſich in Zwickau ertränkt. Die Angelegenheit wird mit dem Zuſammenbruch der Leipziger Bank in Verbindung gebracht⸗ *** Deutſch⸗Czechiſche Verſöhnung in Mähren. „Brünn, 3. Juli.(Mähriſcher Landtag.) In der Generaldebatte über den Landesvoranſchlag führt'Elbert aus, die Deutſchen wollten Frieden, aber nicht um jeden Preis, ſondern nur gegen dauernde Garantien für ihre natio⸗ nalen Intereſſen. Zacek bezeichnet es als unrichtig, daß die Czechen überſpannte Forderungen ſtellen. Er erkennt das größere Entgegen⸗ kommen der Deutſchen an und bezeichnet die nationale Verſöhnung als Wohlthat für beide Volksſtämme. Die mationale Frage ſei für Oeſterreich eine Exiſtenzfrage. Redner drückt die Hoffnung auf das Gelingen des Verſöhungswerkes aus. Gans beantragt die Ueber⸗ nahme der deutſchen Privatgewerbeſchule in Hohenſtadt in die Ver⸗ waltung des Staates. Der Statthalter erklärt, die Regierung ſtehe beiden Nationalitäten in kultureller Hinſicht gleich unbefangen gegen⸗ über. Sie verfolge ausſchließlich den Zweck, den nationalen Frieden und das Ausgleichswerk in Mähren zu fördern. Die Regierung ſei bereit, die Privatgewerbeſchule in Hohenſtadt ohne Präjudiz für die Zukunft im nächſten Jahre in die Verwaltung des Staates zu über⸗ nehmen.(Beifall links.) Chlumeckh ſagt, der Großgrundbeſitz ſei von jeher bemüht, den gerechten Wünſchen der Czechen zu entſprechen. Er werde für die Subventionfrung des czechiſchen Privatgymnaſfiums in Hohenſtadt ſtimmen, weil er es als wichtigſte Aufgabe anſehe, die nationalen Schärfen zu mildern. Redner ſchließt, das Verſöhnungs⸗ werk müſſe erreicht werden. Er bittet beide Parteien, die Verſtän⸗ digung zu fördern und die Verletzungen des nationalen Gefühls zu vermeiden. Hierauf wird die Debatte abgebrochen. *** Unterwerfung des Papſtes unter das franzöſiſche Vereinsgeſetz. * Paris, 3. Juli. Mehrere Blätter melden, daß der Papſt be⸗ ſchloſſen habe, allen bisher nicht genehmigten Congregationen zu be⸗ fehlen, entſprechend den Beſtimmungen des neuen Vereinsgeſetzes um die behördliche Genehmigung nachzuſuchen. Der Papſt habe bereits einen Vertrauensmann beauftragt, ſich bei der fran⸗ zöſiſchen Regierung zu erkundigen, ob die Geſuche bewilligt werden würden oder nicht. Die Jeſuiten und Dominikaner hätten dem Papſt bereits erklärt, daß ſie ſich ſeinen Weiſungen vollſtändig unterwerfen und nach ſeinen Befehlen handeln wollen. Der Obmann des Syndi⸗ kats der induſtriellen Kaufleute, welche als Lieferanten der Congre⸗ gationen durch das neue Vereinsgeſetz indirekt in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen werden, erklärte einem Verichterſtatter: Das angeblich 100 000 Mitglieder zählende Syndikat habe ein Aktionscomits gebildet, das bei den nächſten Kamerwahlen in ganz Frankreich in entſchiedenſter Weiſe gegen jene Deputirten kämpfen werde, die für das Vereinsgeſetz geſtimmt haben. * 1.* Peſt in Konſtantinopel. Bukareſt, 3. Juli. In Folge der Konſtatirung eines Peſt⸗ falles in Konſtantinopel ordnete die Sanitätsbehörde ärztliche Unterſuchung ſämmtlicher von der Türkei kommenden Schißfe an. *.* 1 Die Hitze in Amerika. „New⸗York, 3. Juli. In Groß⸗New⸗Nork kamen in den letzten 24 Stunden 225 Todesfälle in Folge der Hitze vor. Aus anderen Städten werden 196 Todesfälle gemeldet. und Weiten vorräthig empftehlt 77GA8a Siegfried Rosenhain, Juwelier, C 1, A8rxeite-Strasse rizazTIsd.Kauſhaus. per Paar Mk. 16—50 in allen Fagons 4. Seite. SCenerat⸗Anzeiger 2—— N n 8 NN e e.— S DDDr N N NNe N e Zur g 0 Konnn 0. 55 10.— ee——.. eiugenagen% Sand aee ade 6— Reie 0— gison 6 55 Fhokagtaph. Ateſter gile ea Heide 10011. eu eföt Tschentsgher .. UlE Mscher 5 Maunheim: 5 11 1 181 8 Kaufmaun in Manuheim iſt als Badehüte und Hauhen. Badere ollen, Balletasc shen, Siggue 1* 18 S0e Msohe 81 2 Proknriſt beſtellt. 0 Schwammbeutel, Kamm- und Seifetaschen. 91790 Aunie 5 3,.8 .3. 88, Firma Fehauet Schrel„ Sbife f0 0 Düi 0 1U 8 Worziigliehe Leistungen. Solide Preise. 1 ** ‚—— Gerichksſchreiber FrAmtsgerichts U annpufsfen 0Sſt, PFTFP. ͤK einrich S hreiher tritt mit Wirkung vom 1. Juli 1901 aus der Geſellſchaft ans; dieſe wird von den Geſellſchaftern Johann Georg Schreiber und Conrad Schreiber unverändert weiter⸗ geführt. 2 3. Zum , 7 Nicdlay heim: Die ia iſt erloſchen. 4. Zum( deg. Band II, .3. 6, Firma Hch. Oltinger 875 Mie u. Söhne in Mannheim: Liquidation iſt beendigt, die Firma erloſchen, 85 Geſ.⸗Reg. Band II, ta Ham! ner Whe in M kaunheim: Die Liquidatlon iſt beendigt, bie Firma exloſchen. 835 Zum Geſ⸗ Reg. Band II, 3. 22, Firma Bornhanſen u, Nat in Mannheim: Die Aigudgttein iſt beendigt, die erloſchen. um Geſ.⸗Reg. .8. 69, Firma in„Mannhein: Die Liguidation iſt beendigt, die Firma erloſchen. 8, Zum Geſ.⸗Reg. Band VII, .⸗Z. 292, Firma Leonhard Hitz in Maunheim als Zweignieder⸗ laſſung mit dem Hauptſitz in Ofſenbach; Die Geſellſchaft iſt durch den Tod des Geſellſchafter 8 Arnold Hitz aufgelöſt und das Geſchäft nebſt der Firma auf den Geſellſchafter Ferdinand]? Hitz in Offenbach./ N. über⸗ gegangen. 9. Zum Handelsregiſter Abth. 12 5 Band VY.⸗Z. 199 Firma Leonhard Hitz Mannheim. Zweig⸗ Hauptſitz: Oſſen⸗ hach./Y Juhab der iſt: Kecltaun, O U. Band EI, M. Koppel“ 652 Ferdinand Hitz, enbach.M. Schirmfabri⸗ 10. Zum Geſ.⸗ Neg. Band IX., 30, Firma Eugen O ſtander Mannheim: Die Geſellſchaft iſt durch den Tod des Geſellſchafters Wee Oſiander aufgelöſt, das Geſchäft mit Aktiven und 55 zaſſiven und amnkt der Firma auf den Ge⸗ ellſchafter Karl Oſiander über⸗ gegangen. 1J. Zum Hand.⸗Reg. Abth.., Band V..⸗Z. 200, Fikma: Eugen Oſiander, Manuheim. Jihaber iſt: Karl Oſiander, Kaufrann, Maunheim. Geſchäftszweig; Colonial⸗ wagren⸗ und Seefiſchhandlung en gfos. 12. Zum Handelsreg. Abth.., Band IV.,.⸗Z. 139, Firma: M. Bayer“ in Mannheim⸗ aldhof, Die Firma und die dem Wilhelm Bayer ertheilte Prokurg iſt erloſchen. 13. Zum Handelsreg., Abth. A, Band IV,.⸗Z. 169, Firma A. Faen fel Pianoforkefabrik in Anmnheim: Die Firmga iſt erloſchen. 14. Zum Handelsreg.„Abth. A Band II, Org;. 120, Firma„O. 1 Carlebach' in Mannheim: Emil Carlebach in Mannheim iſt als Prokurf ſt beſtellt. Ge⸗ ſchäftszweig: 18. A Handelsreg,, Abth. Band IV.,.3 55 1191055 Beaſan Motz in Maunheim: Die Firma iſt enloſchen. 16. Zun Handelsreg, Abth. A Band l,.⸗Z. 52, Firma Bonn“ in Mannheim: Heinxich Heidenheim in Mann⸗ heiin iſt als Prokurkſt beſtellt. 17. Zum Handelsreg., Abth. Lande VD. 201, Firma riſtoph Herrmann 8 Sohn, Mauußbeim. Geſellſchafter ſind: een Wittwe, fler, Maunheim, Jakob Hermaun, Baumeiſter, Maun hein, Carl Spaeth in Ludwigs Sbaf en iſt als Prokuriſt beſtellt. Ofſene Handele eſellſchaft. Die eſellſchaft beginnt am 1. Juli 1901 eee, Ausführung Kamin⸗ und Feuerungs⸗ 55 Keſſeleinmauerungen, Be⸗ konbauten mit Motorbetrleb ſowle andel mit Baumalerialien, ins⸗ eſondeie mit feuerſeſten Steinen. Mannheim, den 29. Juni 1901. ————— „ J. Chriſtoph Sofſie geb. Weinreſtäurank „Koſackenſtall“ IL A. 12 (nueu übernommen) Porzügl. zittagsliſchf in u. außer Abonnement⸗ 8 Eug. Sce ee langj. Erſthypotheken⸗ Kapital auf Neckarvorſtadt(Querſtraße) bewohnte Neubauten, Mark 25—30,000 ſofort geſucht. Oſfferten unter Nr. 92591 an die Expedition dieſes Bltts. Huchhalt. u. Correſp. wünſcht ſelſe freie Zeit aus⸗ Aüfüllen, Offert. unt. Nr. 92592 an die Erpedition dſs. Blis, l erhaltener Gasfochherd Sflaimmig, Naumpiangels „0 8 A, 8, 2 St. e 5 Großh. Zadiſche Staals⸗ Eiſeubahnen. Der Gütlertarif Badiſche Stgats⸗ bahnen⸗Badiſche Nebenbahnen im wird mit Giltigkeit 20. Auguſt l. Is. neu aus⸗ „wodurch der bisherige u 1. Juni 1895 nebſt Nacht ägen aufgehoben underſetzt . In den neuen Tarif ſind außer den an den Neubauſtrecken Neuſtadt i. Schw.— ee gen und Waldkirch lzach ge⸗ legenen S gtionen 1 die Stationen der Neubauſtrecke Ueberlingen⸗ Kluftern, ſowie die Stationen D Oern, Iſpringen, Köndringen u. Waſenweiler auf⸗ genommen. Die Frachtſätze der letzteren treten aber erſt mit dem Tage der Exöffnung der Neubau⸗ ſtrecke bezw, der letzterwähnten Stationen für den Güterverkehr in, Kraft. Durch den neuen Tarif werden in Folge von Enifernungs änderungen u. ſ. w. zahlreiche und zum Theil erhebliche Fracht⸗ ermäßigungen, aber auch bei einzelnen Stattonen kleine Fracht⸗ erhöh ungen herbeigeführt. Die in den Tay aufgenom⸗ meuen zuſätzlichen Beſtimmungen zur Verkehrsordnung ſind ge⸗ mäß den Vorſchriften unter 15 geueh migt worden. Der neue Tarif iſt vom 10. Auguſt l. Is. ab durch Ver⸗ mittslung der Güterſtationen ch zu beziehen. dahin wird auf ſer Gultertariſbüreat Auskunft ertheilen. 92540 Karksruhe, 29. Juni 1901. Gr. Generaldirektion. Graßh. Badiſche Skaals⸗ Fiſenbahnen. Der Gütertarif für den inneren badiſchen Verkehr wird mit Gil⸗ tigkeit vom 20. Auguſt l. Is. neu ausgegeben, woducch der bisherige Tarif vom 1. Mat 1895 nebſt Wachtectgenaufgehobeſtund erſetzt wird. In den neuen Tarif ſind außer den an den Neubaunrecken Neuſtadti. Schw.—Donayeſchin⸗ gen und WaldkirchGizach ge⸗ legenen Statſonen auch die Ska⸗ tionen der Neubauſtrecke Ueber⸗ lingen—Kluftern, ſowie der E:⸗ tionen Dogern, Iſpringen Könd⸗ ringen und eeee aufge⸗ nommen. Die Frachtſätze der letzteren 0 aber erſt mit dem Taäge der Eröffnung der Neubau⸗ ſtrecke bezw. der letzterwähnten Statiouen für den Güterverkehr in Kraft. Durch den neuen Tarif werden infolge von Eutf fernungsänder⸗ eee ſ. w. gahlkeiche und zum Theil erhe bliche Frachtermäßig⸗ wigen, aber auch ber einzelnen Stätlonen kleine Frachterhöh⸗ ungen herbeigeführt. Die in den Tarif aufgenom⸗ menenzuſätzlichen Beſtimmungen zu Verkehrsordnung ſind gemäß den Vorſcheiften unter P geneh⸗ migt worden. Ber neue Tarif, welcher in dwei Abtheilungen erſcheint,(die Ab⸗ thellung 1 enthält beſondere Be⸗ ſtimmungen und Tariftabellen und die Abtheilung 2 den Kilo⸗ mistetanzee vom 10. Aene Is. ab durch Vermittlüng unſeter Güterſtatlonen käuflich zu beziehen. 92541 Bis dahin wird auf Aufrage unſer Gütertarifbüreau nähere Auskunft ertheilen. Karlsruhe, 95 29. Juni 1901. Gr. Generaldirektion. Imangsuerſteigerung. Donnerſtag, 4. Juli1901, Nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Pfandlokale 4, 5 hier im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich gegen baare Zahlung: 92625 1 Wirthſchafts⸗ u. 1 Laden⸗ einrichtung, Schränke, Tiſche, Kommoden, 3 Pferde, 2 Näh⸗ maſchinen, 1 Zither u. v. A. Mannheim, 3. Juli 1900. Feißkohl, Gerichtsvollz, in Mannheim. Zwanga⸗Jerſteigerung. Dounnerſtag, den 4. dſs.., Nacgymittags 2 Uhr, werde ich im Pfandl tokale 4, hier im Vollſtreckungswege Hent⸗ lich gegen bagre Zählung meiſt⸗ bietend verſteigern: 92627 1Ladenregal, 1 Tafelwagge, 1 Kleiderſchrank, 1 VBertikov u. A. Maunheim, 8. Juli 1901. Baumaun, Gerichtsvollzieher, Gontardſtr. 15a. Buchfuhr, Anfrage nähere oht ee Zratis, 76239 Holzpflätterer geſucht. Tüchtige 0 nen ſofort eintreten. 9258 Martenſtein& ne Waldhofſtraße 28027. Verk tündigungsblakl. Reise-Irrigatore und Reisekissen, Badwanenu. Waschb ecken zusammenlegbar. Beisekörbe u. Wärmehüllen für Soxhletflaschen zum Mitnehmen auf der Reise und Spaziergängen. Hängematten u. Reisemützen. 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