Mlar al ., Kon“ Els 1 1 bh echseh Acgre. chen des übung abkömmlich ſei. lezt, bis 2. Auguſt, im Großherzogthum die Landwehrmänner des älteſten keit Und die Intereſſen des Volkes nimmt. 1 eeualige Hobenzollern“, bieder die Verfertiger alter Manuſkripte eine Beſonderheit⸗ der berüchtigſten in neuerer Zeit war der Fälſcher Simonides, von Telegramm⸗Adreſſe: ber Poſliſt Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter * Nr. 221. 8 Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate, 25„ Die Reklamen⸗Zeile 60„ Einzel⸗Rummern 5 (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 77 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Mannheim und Umgebung, der Stadt + (111. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815. Verantwortlich kir Politik: J..: Eruſt Müller. für den lokalen und brod. Cheil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feutlletog: Eberhard Buchner, für den Inſerarentheil: Karl Apfel. Rotatiousdruck und Verlag der Dr H. Haas'ſchen Buüch⸗ druckerei(Erſte Maunheimer Typographiſche Anſtalt). (Das Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannherm. H 6, 2 Nr. 306. 74750 587 Politiſche Aeberſicht. Mannheim, 5. Juli 190lʃ, Eine merkwürdige Interpellation. Der. antiſemitiſche Landtagsabgeordnete Köhler⸗Langsdorf hat beimheſſiſchen Landtag folgende an die heſſiſche Regierung gerichtete Interpellation eingereicht:„Im Winter und Frühjahr des Jahres 1900%1 wurde ſeitens der Civil⸗ und Militärbehörden bei den landwirthſchaftlichen Vereinen des Lan⸗ die Anfrage geſtellt, zu welcher Jahreszeit der Bauer am eheſten zur Reſerve⸗ und Landwehr⸗ Die Bezirksvereine der landwirth⸗ ſchaftlichen Vereine des Großherzogthums kamen bei Beurtheilung dieſer Frage wohl zu widerſtreitenden Schlüſſen, da die Meiſten die geit vor der Frühjahrsbeſtellung, die Anderen die Zeit gleich danach borſchlugen, ſo ganz und gar traumverloren war jedoch Keiner, um die Zeit inmitten Zer Ge⸗ kreideernte als die geeignetſte zu bezeichnen. Dieſen Zeitpunkt zu ermitteln, blieb allein den königlich preußiſchen Militärbehörden vorbehalten. So werden denn mitten drin in der Getreideernte, am 18. Juli FJahrgangs zur Uebung eingezogen ſein. Kein Anderer tritt derweilen a ihre Stelle, denn wer möchte zur heutigen Zeit, da der Jude Ballin goch immer nicht an ſeiner richti tigen Stelle ſteht, noch Bauernarbeit — thun So mag denn ruhig das Getreide der Landwehrmänner daheim bekfaulen, denn Parademarſch und Honneur⸗Ueben geht ſolch einer Untergeordneten und ſtörenden Sache, als es eine Getreideernte im Handelsſtaate Ballins des Juden iſt, entſchieden vor, und wurde die Ehefrau des Landwehrmannes für die verlorene Ernte nicht doch guch reichlich entſchädigt? Aunſeren hochgelehrten ſozialpolitiſchen Profeſſoren herangebildeten Behörden!— O ja! F ſondern ſogar noch den ortsüblichen Tagelohn! Man frage nur die zuſtändigen, von Denn ſie erhält ja nicht nur einen Steuer⸗ Iſt das nicht Die Be⸗ enügend für eine verlorene Ernte?—— Doch genug! läſtigungen des Bauernſtandes nehmen auſch einmal ein Ende, aber kein gutes. Wenn endlich das Maß boll iſt, dann läuft's über. Und Jdieſe Zeit iſt gar nicht mehr ſo weit, als ſich die Herren in Berlin denten mögen: trotz aller großen Sprüche, trotz Bajonette, Pulbver, Kartätſchen und Säbel!— Es iſt heute die ſchwerſte Verpflichtung ber einzelnen Bundesregierungen geworden, mit klarem Blick die Dinge, wie ſie gegenwärtig im Reich wirr durcheinander kreuzen, genau zu durchſchauen und ihrem irrſinnigen Treiben gemeinſchaftlich mit feſter und zielbewußter Hand ein Ende zu machen, ehe es gänz⸗ lich zu ſpät geworden iſt.— Ein Stück von dieſem Treiben iſt der Militarismus, der in keinerlei Weiſe Rückſicht auf die Leiſtungsfähig⸗ 5 Ein Beiſpiel hierzu bieten kwieder die diesjährigen Landwehrübungen. Ich frage darum bei der Großherzoglichen Regierung: 1) Iſt es der Großherzogl. Regierung 1 bekannt, daß die diesjährigen Landwehrübungen im Großherzogthum jümtten der Getreideernte angeordnet ſind? 2) Iſt es der Großh. Regierung denn gar nicht möglich, durch allerunterthänigſtes Nach⸗ ſuchen bei den königlich preußiſchen Militärbehörden die ſchlimmen Wirkungen des Militarismus auf ein Maß thunlichſt zu beſchränken? Langsdorf, den 28. Juni 190t. Köhler⸗Langsdorf.“ Möge Herr Köhler inhaltlich Recht behalten Sprache und Form, worin der antiſemitiſche Landtagsabgeordnete ſeine Interpellation abgefaßt hat, die entſchiedenſte Verurtheilung. oder nicht, jedenfalls verdien/ Kronprinzenhacht. Der Kaiſer beabſichtigt dem Kronprinzen eine eigene Pacht zur Verfügung zu ſtellen. Als zukünftige Kronprinzenyacht gilt der jetzige Kaiſeradler“ der ſeit 1901. Jahren innerhalb der Staatswerft ein beſchauliches und nur bei außergewöhnlichen Ereigniſſen, wie bei der Kanal⸗ eröffnung 1895, in der Reihe der Kriegsſchiffe erſcheint. Hreitag, 35. Juli — Mindeſtlöhne, eine Forderung von Arbeitgebern. Eine Petition des Dresdener Arbe itgeberver⸗ bandesfürdas Baugewerbe an das ſächſiſche Finanz⸗ miniſterium verlangt in Uebereinſtimung mit den bisher be⸗ kämpften Forderungen der Arbeiter, ſo berichtet der„Arbeits⸗ markt“, Min deſtlöhne bei Ausführung von Staatsbauten. Der Verband erſucht das Miniſterium, hei den nächſten Bauverdingungen in die Verträge, zunächſt ver⸗ ſuchsweiſe, eine Lohnklauſel aufzunehmen, durch welche der Unternehmer verpflichtet wird, einen beſtimmten Lohn zu zahlen. Wolle man nicht ohne Weiteres die vom Arbeitgeberverband feſt⸗ geſtellten Löhne annehmen, ſo könne der Gewerberichter mit der Normirung beauftragt werden, der die Arbeitgeber⸗ und die Arbeitnehmerbeiſitzer borher zu hören hätte. Der Arbeitgeber⸗ Verband hofft, durch eine ſolche Klauſel, wie dies die Erfahrung in anderen Ländern beſtätigte, die Schleuderkonkurrenz in Zeiten wirthſchaftlichen Niederganges erheblich zu verringern und eine Abnahme der Lohndifferenzen zwiſchen Unternehmern und Arbeitern zu erzielen. „Eine ſechſte Milliarde in Deutſchland.“ In der geſtrigen Ausgabe des Pariſer Figaro befindet ſich ein neuer finanzieller Hetzartikel gegen Deutſchland, aus der Jeder eines Herrn G. Davenay. Man weiß, daß dieſes Blatt unter ſeiner neuen Leitung den politiſchen und womöglich noch ſtärker den finanziellen Chauvinismus gegen uns betreibt. Seine neueſte Leiſtung wimmelt geradezu von Entſtellungen und Un⸗ wahrheiten. Danach iſt die ganze deutſche Induſtrie in der Auf⸗ löſung begriffen. Die Kreditbanken„purzeln wie die Karten⸗ häuſer übereinander“, und die deutſche Preſſe verſchweigt dieſen troſtloſen Zuſtand und veröffentlicht nur das, was ſie eben nicht mehr verbergen könne. So ſei z. B. der Zuſammenbruch der Leipziger Bank nur durch die auswärtigen Zeitungen bekannt geworden; die Leipziger Preſſe hätte darüber geſchwiegen. In deutſchen Hüttenwerken feiere man; in den Etabliſſements, wo Hunderttauſende von Tonnen Stahl erzeugt werden können, ſtehe die Produktion überhaupt ſtill. Der wohlunterrichtete Herr Davenay begnügt ſich nothgedrungen, um den„allgemeinen Bankenkrach“ darzuthun, nur ein einziges Beiſpiel anzuführen, welches aber„typiſch“ ſei. Er kommt nämlich immer wieder auf den Krach der Leipziger Bank und auch auf deren Beziehungen zur Trebergeſellſchaft zurück. Nebenbei erhält auch die Dresdner Bank ihren Seitenhieb, mit welcher bekanntlich der Figaro auf einem ſehr ſchlechten Fuße ſteht. Zum Schluß jammert Herr Davenay, daß mehr als eine Milliarde franzöſiſchen Geldes ſeit 18 Monaten in deutſchen induſtriellen Unternehmungen feſtgelegt ſei. Er geſteht zwar zu, daß ein Theil dieſer Anlage geſichert erſcheine, aber ebenſo beſtimmt weiß er, daß große Summen auf dem Spiele ſtehen, wenn nicht gänzlich verloren ſind. Man kann in Deutſchland dieſem Feldzuge des Figaro gegenüber ſagen; Man merkt die Abſicht und wird nicht verſtimmt. Deutſche Friedeusvermittelung in Südafriba? In Londoner Hofkreiſen verlautet, König Eduard habe in den letzten Tagen in lebhaftem Depeſchenwechſel mit Kaiſer Wilhel m in Kiel geſtanden ebenſo auch die haſein führt betreffend die Gewerbegerichte (Abendblatt.) 2 beiderſeitigen Aust värtigen Aemter. Es ſoll ſich um eine etwaige Vermittelung in Südafrika handeln. Beſtätigt ſich dieſe Meldung, ſo würde damit ein vollſtändiger Umſchwung in der engliſchen Politik eingetreten ſein, die bishr weder eine Vermittelung ange⸗ nommen noch überhaupt irgend welche Nachgiebigkeit in weſent⸗ lichen Punkten gezeigt hat. Die troſtloſe Lage auf dem Kriegs⸗ ſchauplatze würde an ſich ein Einlenken Englands wohl erklär⸗ lich erſcheinen laſſen. Doch halten wir bei der Starrköpfigkeit der maßgebenden Stellen in London dieſen Zeitpunkt noch nicht für gekommen. Aehnliche Nachrichten, wie obige, ſind ſchon häufig, beſonders in letzter Zeit aufgetaucht, ohne durch die nach⸗ folgenden Ereigniſſe beſtätigt zu werden. Zudem gilt König Eduard als überzeugter Anhänger der Kriegspartei, und die Haltung der deutſchen Regierung im bisherigen Verlaufe des Krieges macht einen Vermjittlungsverſuch von Berlin aus auch nicht ſehr wahrſcheinlich. Wie die Dinge augenblicklich liegen, läge ene Vermittlung gegenwärtig allerdings mehr im englſchen als im Buren⸗Intereſſe. Wie Dewet die Engländer nasführt. Einem längeren Artikel, welchen ein in Südafrita anſäſſiger Deutſcher dem„Frif. Gen.⸗Anz.“ über den berühmten Buren⸗ führer Chriſtian Dewet ſendet, entnehmen wir folgende intereſ⸗ ſante Schilderung darüber, wie Dewet die Engländer an det Naſe herumführt: Kommandant Hertzog vollte aus dem ver⸗ wüſteten Freiſtaat in die blühende Kapkolonie einbrechen. Er konnte aber nirgends durch und bat Dewet um Hilfe. Der kam ſofort und— zog ganze Diviſionen von Briten den Oranjefluß aufwärts hinter ſich her. Das war der wirkliche Zweck. Die Briten depeſchirten nach Hauſe, Dewet ſei am Einbruch in die Kolonie verhindert. Das war aber gar nicht ſeine Abſicht. Hertzog ging derweil ungehindert hinüber! Eines Tages zogen die Eng⸗ länder einen gewaltigen Kordon um einen breiten Berg zwiſchen Ficksburg und Thabanchu. Oben rauchten die Lagerfeuer der auf 2000 Mann geſchätzten Armee Dewets. Als der Ring ge⸗ ſchloſſen war, wurde nach London depeſchirt, Dewet ſitze feſt und vier engliſche Diviſionen erſtürmten die Höhe; oben aber fanden ſie keinen einzigen Buren, ſondern nur verſchiedene Haufen Kuh⸗ miſt, die bekanntlich, einmal angezündet, tagelang rauchen. Von Neuem begann die Hetzjagd, wobei die Pferde der Briten zu Hunderten fielen; der Brite ſchont ſein Thier nicht, während der Bur am Vormittag alle—2½, am Nachmittag alle 3 Stunden ihm eine Pauſe zum Waſſerlaſſen gibt. Bei Weßpener griff Dewet plötzlich die— Nachhut der Briten mit Erfolg an. Inzwiſchen hatten auf Dewets Befehl alle paar Stunden Trupps von 10 bis 20 Mann ſich vom Kommando losgelöſt. Für einige Tage ſpäter war ein Rendezvous verabredet. Immer mehr ver⸗ krümelten ſich auf der Hetzjagd die Buren— und zuletzt war Niemand mehr vor den Engländer, die rathlos in die blaue Luft vorſtießen. Dewet verrichtete längſt ſchon ganz anderswo neue Heldenthaten. Das Gewerbegerichtsgeſetz. (Bon unſerem Berliner Korreſpondenten.) Im„Reichsgeſetzblatt“ oder—wie ein läſſiger Sprach⸗ gebrauch das gewöhnlich auszudrücken pflegt— im„Reichs⸗ anzeiger“ iſt geſtern das„Geſetz zur Abänderung des Geſetzes“ vom 29. Juli 1890 publizirt —rrrr Tagesneuigkeiten. — Die„verlorene Handſchrift“. Auf dem weiten Gebiete des Schwindels bilden die wiſſenſchaftlichen Fälſcher und unter ihnen Einer 93 dem Profeſſor F. Max Müller in Oxford in ſeinem Buche„Alte Kegypten von Uranias. Manuſkripten ſpäteren kmodernen griechiſchen Texte. Artige„Palimpfeſte“ entdecken bezw. aufdecken konnte, kam ihm der Gedanke, daß er ja ſolchen Schatz ſelber anfertigen und theuer ver⸗ laufen könne. eiten alrs Freude“ ergötzliche Stückchen erzählt. Er war ein nicht unbedeutender Mann, ein Gelehrter; ſein größtes Heldenſtück war ie Auffindung des griechiſchen Textes der Geſchichte des alten Er war im Beſitze von zahlreichen griechiſchen Datums; mehrere davon unterſuchte er chemiſch, um zu ſehen, ob das Pergament, worauf ſie geſchrieben waren— nach mittelalterlicher Sitte— ſchon vorher benutzt geweſen War, und die alte Schrift entfernt worden war, um wieder verwendet In werden bei Heiligengeſchichten oder anderen modernen Dar⸗ en. Wenn das der Fall war, ſo kann das chemiſche Verfahren Aglte Handſchrift ſehr klar wieder herſtellen, und er wußte, daß auf dieſe Art einige ganz alte, werthvolle griechiſche Texte wieder her⸗ geſtellt worden waren. Bei dieſem Verfahren tritt die urſprüngliche Uncialſchrift meiſt dunkelblau hervor und wird völlig lesbar unter dem Da Simonides leider nicht viele der⸗ Aber auch das genügte ſeinen Anſprüchen noch nicht. Nun hätkte er Zeilen des Neuen Teſtamentes mit erſchreckenden Laxiauten zwiſchen den modernen griechiſchen Text ſchreiben können. Das hätte die Entdeckung der Fälſchung viel ſchwieriger gemacht. Aber er hatte Größeres im Sinne. Er wußte daß ein gewiſſer Ura⸗ Aies eine Geſchichte Aegyptens geſchrieben hatte, die berloren ge⸗ gangen iſt. Da entſchloß ſich Simonides, ſelbſt auf Altgriechiſch dieſe Geſchichte zu ſchreiben und für die des Uranios auszugeben. Gründ⸗ unterrichtet und ſchlau in ſeinem Fache, wählte er Bunſens „Aetypten“ und Lepſius!„Chronologie zu Autoritäten, denen er unbedingt jolgt. Nachdem er den griechiſchen Text glücklich abgefaßt hatte, ſchrieb er ihn mit dunkelblauer Tinte in den alten griechiſchen Unciallettern zwiſchen die Buchſtaben eines griechiſchen Manuſtriptes aus dem 12. Jahrhundert nach Chriſti Geburt. Wer da weiß, wie winzig die Buchſtaben in einem ſolchen Manufkripte ſind, kann die mühevolle Arbeit ermeſſen, unter und zwiſchen dieſe Zeilen die an⸗ geblich alte Handſchrift des Uranios hineinzuklemmen, ſo daß die blaue Tinte an keiner Stelle in die kleinen, echten griechiſchen Buch⸗ ſtaben lief. Ein einziges Verſehen hätte ſeinen Plan zu nichte ge⸗ macht. Auch ſind die Alterthumsforſcher heute ſo bewandert in den geringen Abweichungen, welche die griechiſchen Lettern von einem Jahrhundert zum andern erlitten, daß das kleinſte Verſehen in den Uneiallettern ſelbſt die Fälſchung ſofort verrathen hätte. Als Simo⸗ nides ſein Meiſterwerk vollendet hatte, bot er es kühnlich dem höchſten Gerichtshofe, der königl. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin, zum Kaufe an. Die erſten Chemiker unterſuchten es mikroſkopiſch, konnten aber nichts Fehlerhaftes darin finden. Der große Aegyptologe Lep⸗ ſius las den ganzen Text und hielt eine Fälſchung für ausgeſchloſſen, weil Niemand ſonſt als Uranios die Namen der alten egyptiſchen Könige und die richtige Zeitangabe der einzelnen Dynaſtien ſo gewußt haben könnte, die genau mit ſeinen Berechnungen übereinſtimmten. Der Gedanke, daß Simonides ſeine Angaben aus Lepſius' Büchern haben könne, kam Niemanden in den Sinn. Im Lager der Aegypto⸗ logen entſtand eine große Aufregung, und trotz des unerhörten Preiſes, den Simonides forderte, überredete Bunſen den König Friedrich Wilhelm IV., das Geforderte zu bezahlen und Berlin dieſen Unbergleichlichen Schatz zu ſichern. Der berühmte griechiſche Gelehrte Dindorf war von Simonides mit der Herausgabe des Textes betraut worden, und dieſer ließ die erſten Stücke in Oxford exſcheinen. Gleichzeitig gingen aber den deutſchen Autoritäten beunruhigende Nachrichten über Simonides zu und bei nochmaliger Prüfung des Manufkripts ergaben ſich Ungenauigkeiten in dem Uncialbuchſtaben M; und endlich fand man unter dem Mikroſkop auch eine kleine Stelle, wo die blaue Tinte doch in den modernen griechiſchen Text gelaufen war. Nun konnte kein Zweifel mehr darüber beſtehen, daß das ganze druckt. Namentlich hatte Simonides alles Geld zurückzuzahlen Und würde mit Gefängniß beſtraft. Seitdem ließ ſich der entlarpte Fälſcher nie wieder in europäiſchen Bibliotheken ſehen. — Bienen auf der Ferienreiſe. Eine luſtige Geſchichte er⸗ zählt der Berner„Bund“: Auf dem Oſtbahnhof in Interlaken ent⸗ ſtand jüngſt eine etwas ungewöhnliche Aufregung,. Ein älterer, deutſcher Herr, der ſeit längeren Jahren in Bondry anſäſſig iſt, lief kürz vor Abfahrt des Grindelwaldzuges in heller Verzwefflung den Bahnſteig auf und ab, um den Gepäckmeiſter zu ſuchen. Als er dieſen im Gewimmel fremder und einheimiſcher Paſſagiere endlich ausfindig gemacht hatte, rief er ihm ſehr aufgeregt zu:„Herr Gepäckmeiſter, meine Immen, meine Immen ſtoßen!“ Der Bahnbeamte maß den Fremden mit etwas ängſtlichen Blicken. Er glaubte, daß der ſtoßende Bienenſchwarm im Kopfe des Aufgeregten zu ſuchen ſei, und als ihn jener dann gar am Arme packte und nach dem Grindelswalder Fracht⸗ wagen zerrte, ſah er ſich im Geiſte ſchon zum Helden einer Tragödie, erhoben Doch die Komik folgte ſeinen gruſeligen Erwartungen auf dem Fuße.„Oeffnen Sie den Wagen!“ herrſchte der Fremde den Ge⸗ päckmeiſter an, der mit Spannung die weitere Entwicklung der Dinge erwärtete, auch keinen Trateſt zu erheben wagte, da er einmal gehort hatte, daß man Wahnſinnigen den Willen thun müſſe. Und was ge⸗ ſchah? Sobald ſich das etwas ſchwer gehende, fonſt aber unverſchloſſene Rollthor des Wagens geöffnet hatte, flog es dem Gepäckmeiſter ſumm, fumm, ſumm links und rechts um die Ohren.„Au, Au!“ ſchrie der Gepäckmeiſter, ſich plötzlich vor Schmerzen windend. Er halte einen Stich erhalten, einen Stich mit vergifteter Waffe. Aber der Attentäter war nicht etwa der vermeintliche Wahnſinnige, der bereits in der Tiefe des Gepäckwagens verſchwunden waär, ſondern eine kleine, niebliche Biene, und aus dem Wagen folgte der erſten bald ein ganzer Schwarm, nach langer, dumpfer Gefangeſchaft wüthend die Freiheit ſuchend, die offene, blühende Welt, als hätte man es nicht mit einem ganz ge⸗ wöhnlichen Gepäckwagen, ſondern mit dem vornehmſten Immenſtande zu thun. Der Imker hatte inzwiſchen die Breſche im Bienenkorb ent⸗ deckt, durch welche ſein Schwarm ausgebrochen war, und raſch den Manußkript eine Fälſchung ſei. Aber ein Theil vavon war ſchon ge⸗ loſe gewordenen Schieber geſtoßen. Bald erklärte ſich die Sache vol⸗ 2. Setke) General uagerger. worden. Ein häßlicher, langarhmiger Titel, nicht wahr? Wir werdens auch nicht oft zu nennen brauchen; offiziell heißt es von nun ab„das Gewerbegerichtsgeſetz“; in dem Streit aber, der der Publikation voxaufging, nannte man's die Gewerbegerichts⸗ novelle“. Es hat nämlich um das neue Geſetz, das der Kaiſer am letzten Sonntag in Travemünde mit ſeiner Unterſchrift ver⸗ ſah, einen veritablen Kampf gegeben; einen erbitterten, leiden⸗ ſchaftlichen, ſtellenweiſe ſogar einen hochpolitiſchen Kampf. Rich⸗ tige„Stürme im Hafen“; denn das war das Abſonderliche daran: ſolange die Novelle auf ihrem Inſtanzenzug nur erſt das Parla⸗ ment beſchäftigte, deutete Alles auf„Meeresſtille und glückliche Fahrt“. Man achtete ihrer kaum; man ließ die Leutchen, die ſich um ihretwillen erregten, reden und dachte ſich ſein Theil. Um es gleich zu ſagen: es war urſprünglich ein Initiatiobegehren des Reichstages, was Rechtskandidaten und junge National⸗ ökonomen ſich von jetzt ab als„Geſetz vom 30. Juni 1901“ zu merken haben werden. Und von Initiativanträgen gilt von altersher der Erfahrungsſatz, daß ſich um die nur ihre geiſtigen Väter zu kümmern pflegen. Das waren in unſerem Falle ein paar ſozialpolitiſch intereſſirte Mitglieder der Linken— der Nationalliberalen und des weiblichen Freiſinns— und das Centrum. Die hatten— von verſchiedenen Seiten ausgehend, um ſich hernach vor dem Feind zu vereinen— die Gedanken an⸗ geregt; die fochten auch dafür in den drei Leſungeg. Aber es war ein ſeltſam zahmes Fechten; Schwert und Schild klangen gar nicht dräuend zuſammen. Der Feind war gut gelaunt; er fah, daß die Bundesrathsempore leer blieh— einmal, noch ein⸗ mal, wieder einmal, üherhaupt immerzu— daß kein Staats⸗ ſekretär, kein Geheimer Regierungsrath zu den Plänen der „ſozialpolitiſchen Dilettanten“ das Wort ergriff; ſo ließ er die Leutchen reden und dachte ſich ſein, Theil. Ja ſelbſt der Schluß⸗ abſtimmung, die man ſo lange(ach, wie langel) von wegen „parlamentariſcher Leutenoth“ aufgeſchoben hatte, widerſetzte er ſich nicht. Es war kurz vor dem Auseinandergehen; die heiligſten Güter der Branntweinbrenner hatten das Häus ausnahmsweiſe gefüllt, es lag kein Grund vor, ſie der Gewerbegerichtsnovelle nachzuſetzen. Aber man war großmüthig; man wollte dem Centrum, das man ohnehin brauchte, einen Gefallen thun; man hielt die ganze Sache ohnehin für ungefährlich; enkin: man ließ die Genralabſtimmung paſſiren und erſt hinterher meldete ſich Herr von Kardorff zu einem unwirkſamen, mehr von der komiſchen Seite zu würdigenden Proteſt. Er wird ſich in dieſen letzten Wochen nicht ſchlecht geboſt haben, wo die Erfahrung der älteſten Parlamentarier zu Schanden ward und leichtfertigen Studentlein billige Weisheit ungeahnte Ehren erklomm:„erſtens, es kommt anders; zweitens, als man denkt“. Weiß der liebe Himmel, es war wirklich ganz anders gekommen, als man ſich das gedacht hatte. Seit Olims Zeiten war man gewöhnt geweſen, daß Anträge aus dem Hauſe, wenn ſie die parlamentariſchen Stationen überſtanden hatten, lautlos in dem großen Reichs⸗ papierkorb verſchwanden. Das kannte man gar nicht anders mehr; je einſtimmiger ſolch Initiativbegehren im Parlamente Anklang fand, um ſo glatter und ſicherer pflegte es hernach in den bundesräthlichen Oreus hinabbefördert zu werden. Und nun— wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein!— nun erhoh ich plötzlich wieder Taifun in der Südſee ein Wiſpern und gunen: der Bundesrath oder die verbündeten Regierungen, oder auch nur ein pagr von ihnen, jedenfalls die„maßgebenden Stellen“ ſeien brauf und dran, dem„ſattſam gekennzeichneten Machwerk“ der ebenſo ſattſam gekennzeichneten„ſoztalpolitiſchen Dilettanten“ die Zuſtimmung zu geben. Skandalis! Unerhört! wahrhaft empörend! Es wird guf ewig zu den drolligſten Er⸗ ſcheinungen dieſer nicht immer drolligen Zeitläufte gehören— das Geſchrei, das die Scharfmacherpreſſe verüben mußte. Das war ein Fauchen, Drohen, Fluchen, Schelten, Bitten von den Politiſchen Nachrichten“ des Herrn Schweinburg über die Poſt“ bis zu Exzellenz Krupps„Berliner Neueſten Nachrichten“, daß man ſich mehr als einmal an die nützlichen Vögel gemahnt fühlte, die ehedem zu Rom das Capitol retteten. Dieſe hier waren freilich weniger erfolgreich. Die Regierung hörte nicht auf das Gekreiſch der Aufgeregten; ſie„capitulirte“, wie es in der oft gebrauchten prächtig blutdrünſtigen Phraſe hieß—„vor der rrrevolutionären Sozialdemokratie“: als Graf Bülow letzthin nach Travemünde zum Kaiſer fuhr, ſchloß er in ſeine Aktenmappe als Hauptſtück die Gewerbegerichtsnovelle ein Nun fragen ſie hier und da: warum Graf Bülow ſo gethan? Ob er denn plötzlich ſein ſozialpolitiſches Herz entdeckte, oder ob etwa andere Motive ihn leiteten? Und die geriſſenen Herrchen, die um des beſſeren Abſatzes ihre Produkte willen ſich offiziös zu haben pflegen, erzählen uns heute, das Alles ſei blos geſchehen um dem Centrum wieder einmal einen Knochen vorzuwerfen und morgen: nein, deshalb ſei's geſchehen, weil unſere Regierung all⸗ zeit ſozialreformeriſch ſei und bleibe. Uns däucht: das iſt ein lends auf. Der Mann aus Boudry zog mit zwanzig Bienenſtöcken in die Sommerfriſche nach Grindelwald. Uebrigens ſollte dabei das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden werden: Die Bienen ſollten im Gletſcherborf heilkräftigen Tannen⸗ oder Berghonig einſammeln. Ihr Herr und Meiſter hatte im vorigen Jahre mit ſeinem wandernden Immenſtande in Graubünden bereits gute Erfahrungen geſammelt und wollte nun im Berner Oberland das Experiment wiederholen. — Ein Mißverſtändniß. Die Münchener„Jugend“ erzählt fol⸗ gendes Geſchichtchen: Die Inhaberin einer Fremdenpenſion in einem bekannten Kurorte erhielt im vorigen Jahre ein Schreiben aus Eng⸗ land, worin eine Miß Brown ſich nach den Verhältniſſen der Bade⸗ ſtadt, und insbeſondere ihrer Penſion, erkundigte; letztere ſei ihr von Bekannten empfohlen worden, und ſie ſei nicht abgeneigt, für längere Zeit dort Aufenthalt zu nehmen, d. h. wenn ihre Fragen zufrieden⸗ ſtellend beantwortet werden könnten, Eine Hauptbedingung ſei die bequeme Lage des W. O. Umgehende Antwort dringend erwünſcht. Frau., die Penſionsbeſitzerin, hatte nun merkwürdigerweſſe noch nie gehört, daß man in England, und wohl auch anderswo, mit jenen Iminöſen Buchſtaben zu bezeichnen pflegt:„Die einſame Klauſe, ſtill⸗ berühmt im ganzen Hauſe.“ Sich bei Jemandem zu erkundigen, dazu wwar ſie zu eitel, denn ſie hielt ſich für gewaltig intelligent, und ver⸗ Legte ſich deßhalb aufs Nachdenken. Sie glaubte auch bald das Rich⸗ kige gefunden zu haben. Engländer ſind gewöhnlich ſehr religiös, ſagte ſie ſich; gewiß will die Dame, die alt und kränklich zu ſein ſcheint, wiſſen, ob ſie nicht zu weit zur Kirche zu gehen hat. Aus Vorſicht ſah ſie noch eimnal in einem alten Lexikon nach, wie„Kirche“ Kuß engliſch heißt. Richtig, das Wort fing mit O an, da war ja gar kein Zweifel mehr! Nachdem Frau X. alſo die übrigen Fragen der Miß beantwortet hatte, fuhr ſie in ihrem Briefe fort:„Ich bin ſehr grlicklich, Ihne mittheilen zu können, daß ſich ein reizendes Tempelchen ganz in der Nähe befindet, das ſich von meiner Wohnung bequem in fünf Minuten erreichen läßt. Daſſelbe iſt aber natürlich nur Sonntags geöffnet, und da dann der Andrang ſehr groß iſt, ſo muß man früh gehen, um ſich einen Platz zu ſichern, worauf ich Sie ſchon jetzt aufmerkſam mache.“ Die Antwort der Miß erfolgte auch wieder umgehend und lautete höchſt entrüſtet. Sie finde dieſe Zuſtände Haarſträubend und bergichte darauf, zu kommen. Frau K. machte richtiger Streit um des Kaiſers Bart. Was ficht's uns an, aus welchen letzten Gründen die Anträge Baſſermann⸗Pachnicke⸗ Trimborn Geſetzeskraft erlangten? Die Hauptſache iſt doch, daß ſie ſie bekamen. Daß die Mühe nicht umſonſt verthan wurde; daß die Mehrheit des Reichstages und die Regierung gemeinſam und einig ein tüchtiges Stücklein in ſozialreformeriſcher Richtung vorwärts ſchritten; daß dem Bau, den die Aufwärts⸗ bewegung unſerer arbeitenden Klaſſen darſtellt, einen neuen u. ſo Gott sull bedeutſamen Stein einfügten. Die eine weſentliche Be⸗ ſtimmung, die für alle Orte mit mehr als 20 000 Einwohnern obligatoriſche Gewerbegerichte vorſchreibt, wird unter allen Um⸗ ſtänden ſegensreich wirken. Von der anderen, die im Einigungs⸗ verfahren vor dem Gewerbegericht den Erſcheinungszwang ein⸗ führt, befürchtet die Unternehmerpreſſe den Untergang von Sonne, Mond und Sternen. Wir nicht. Und wir befinden uns dabei in der Geſellſchaft des verdienten Berliner Gewerbegerichts⸗ direktors v. Schulz, den man wohl als beſten Kenner dieſer Ver⸗ hältniſſe ausſprechen dürfen wird. Ein internationaler Mädchenhändler vor Gericht. Beuthen, O.., 3. Juli 1901. Ein düſteres Sittenbild entrollt der Prozeß, der die Strafkammer des hieſigen Landgerichts beſchäftigt. Schon ſeit langer Zeit ſoll an der preußiſch⸗ruſſiſchen Grenze ein ſchwunghafter Handel mit jungen Mädchen getrieben werden, die den Freudenhäufern in Südamerika zugeführt wurden. Die Mädchen, zumeiſt jüdiſch⸗polniſcher Abſtam⸗ muͤng, ſollen ihren Eltern entpeder abgekguft oder durch Liſt, falſche Vorſpiegelungen uſw. entführt werden. Den Kauf beziehungsweiſe die Entführung vermitteln einheimiſche Händler, während die„Agen⸗ ten“ der Freudenhäuſer von Zeit zu Zeit nach Europa kommen, um hier die„Wagre“ in Empfang zu nehmen. In welchem Umfange dieſer anſcheinend ſehr einträgliche Handel betrieben wird, dürfte aus dem Umſtande hervorgehen, daß ſich im Jahre 1899 zu Petrikau 13 Agenten in Unterſuchungshaft beſanden. Die Transporte ſollen zum größten Theil über Kaktowitz geleitet werden, und zwar ſoll Katto⸗ witz nicht nur Durchgangsſtation, ſondern auch Sammelpunkt ſein. Die Mädchen werden augenſcheinlich von ſogenannten Schmugglern über die Grenze nach Kattowitz gebracht. Hier ſollen ſchon ſeit langer Zeit mehrere Herbergswirthe im Verdacht ſtehen, den Mädchenhänd⸗ lern Unterſchlupf zu gewähren Von Kattowitz ſoll anſcheinend der Weitertransport theils über Oswiecim und Wien nach Genua, theils über Berlin nach Hamburg, Antwerpen oder Liſſabon geſchehen. Da eine große Anzahl polniſch⸗jüdiſcher Famflien alljährlich über Katto⸗ witz nach Amerika auswandert, ſo fällf die gemeinſchaftliche Fahrt ein⸗ zelner Mädchen aus ſolchen Familien begreiflicherweiſe nicht auf. Die armen Weſen werden unter dem Vorgeben, als Geſellſchafterinnen in Häuſer amerikaniſcher Millionäre oder Milliardäre zu kommen, nach Amerika gelockt. Diejenigen, die etwa unterwegs ihre ſpätere Verwendung ahnen, mülſſen ſich zumeiſt in ihr Schickſal fügen, da ſte ſich den Polizeibeamten nur ſchwer verſtändlich machen können. Einer der berüchtigſten Agenten auf dem Gebiete des internatio⸗ nalen Mädchenhandels ſoll Israel(John) Meyerowicz geweſen ſein. Der preußiſche Miniſter des Innern hat bereits im Jahre 1896 vor dieſem Mann in öffentlichen Blättern gewarnt. Meyerowicz der an⸗ geblich in Buenos⸗Aires ſeinen Wohnſitz hat, behauptet, ſein Vorname ſei John und nicht JIsrael. Er ſoll im Uebrigen ſowohl zu Ruſſiſch⸗ Polen, als auch in Rio de Janeiro, ſowie in ſeinem Wohnort Buenos Aires als Mädchenhändler großen Stils bekannt, der deutſchen, fran⸗ zöſiſchen, engliſchen, italieniſchen, ſpaniſchen, portugieſiſchen, pol⸗ niſchen und ruſſiſchen Sprache müchtig ſein. Im Frühjahr 1888 ſoll er ſich in Buenos Aires wegen Kuppelei(Verführung Minderjähriger) in Unterſuchungshaft befunden haben. Im November 1888 kam Meyerowicz nach Europa. Er begab ſich an die ruſſiſche Grenze. Hier gelang es ihm, zwei polniſche Mädchen zur Ueberfahrt nach Amerika zu bewegen. Er wurde jedoch auf dem Bahnhof in Breslau mit ſeinem Transpörk angehalten, verhaftet und von dem Landgericht zu Kreuz⸗ burg wegen gewerbsmäßiger Kuppelei mit 2½ Jahren Gefängniß beſtraft Nachdem Meyerowicz dieſe Strafe verbüßt hatte, wurde er durch Verfügung des Regierungs⸗Präſidenten zu Oppeln aus dem Neichsgebiet verwieſen Er begab ſich zunächſt nach Paris und von dort nach Buenos Aires. Nach einiger Zeit ſolle er jedoch wieder nach Europa, und zwar an die Hauptſtätte ſeiner„geſchäſtlichen“ Thätig⸗ keit, an die deutſch⸗ruſſiſche Grenze, zurückgekehrt ſein. Es ſoll ihm hier durch allerlei Kunſtgriffe, Ueberredungen u. ſ. w. gelungen ſein, eine große Anzahl junger Mädchen nach Südamerika zu ſchaffen. Er ſoll eine große Zahl Unteragenten, insbeſondere in Ruſſiſch⸗Polen, uUnterhalten und ſtets eine große Menge Frauenkleider und Frauen⸗ wäſche bei ſich geführt haben. Er ſoll auch vielfach mit Frauensper⸗ ſonen, die er als ſeine Frauen ausgab, gereiſt ſein. Im Sommer 1900 gelang es endlich, dem Treiben des Meyero⸗ wiez Einhalt zu thun, d. h. ihn zu verhaften. Er hat ſich nun vor eingangs bezeichnetem Gerichtshofe wegen gewerbsmäßiger Kuppelet, und zwar unter Anwendung hinterliſtiger Kunſtgriffe auf Grund der §§ 180 und 181 des Strafgeſetzbuches zu verantworten. Meherowicz beſtreitet, mit dem in Kreuzburg wegen Kuppelei beſtraften Israel Meyerowicz jdentiſch zu ſein, ſowie auch, jemals Mädchenhandel getrieben zu haben. Er iſt angeblich im Jahre 1848 große Augen und erkundigte ſich nun doch nachträglich nach der Be⸗ deutung der myſteriöſen Buchſtaben. Die Lacher hatte ſie naturlich nicht auf ihrer Seite. — Erſtes Debut eines Berliner Schauſpielers in Amerika. Aus Newhork berichtet man unter dem 23. Juni: Der„Board of Special Inquirhy“ auf Ellis Island konſtituirte ſich geſtern Nachmittag als Kunſtkommiſſion. Laut einer Inſtruktion aus Waſhington iſt der „Board“ verpflichtet, ankommende Künſtler auf ihre Leiſtungsfähig⸗ keit zu prüfen und je nach dem Befund ihre Zulaſſung oder Aus⸗ ſchließung anzuordnen. So hatte er geſtern den 51jährigen deutſchen Mimen Friedrich Gottlieb vor ſich, der ſich bei der Regiſtrirung als Schauſpieler aus Berlin mit 186 M. Baargeld im Beſitz zu erkennen gab, deſſen Erwerbsfähigkeit aber ſtark angezweifelt wurde. Kapitän Vauk, der im Inquiſttorium Sitz und Stimme hat, wurde als Kunſt⸗ kenner mit dem ehrenvollen Auftrage betraut, Herrn Gottlieb zu prüfen. Der Künſtler erklärte mit Stolz, daß er nicht nur in der Tragödie zu Hauſe ſei, ſondern auch mit der heiteren Muſe auf Du und Du ſtehe. Er begann die Löſung ſeiner Aufgabe, indem er mit düſteren Minen den Monolog des melancholiſchen Dänenprinzen Hamlet,„Sein oder Nichtſein“, deklamirte. Dann ſtellte er ſich als Marcus Antoning in Poſitur und recitirte„Mithürger, Freunde, Römer, hört mich an!“ Die„Römer“ beſtanden aus den Inquiſitoren und mehreren Italienern, die auf ihre Vorführung warteten und bei der merkwürdigen Theaterprobe Mund, Augen und Naſe aufſperrten. Als dritte„Nummer“ gab Herr Gottlieb das„Habe nun, ach!“ aus „Fauſt“ zum Beſten; dann ſetzte er dem Ganzen die Krone auf, in⸗ dem er ein Couplet mit dem ſchönen Refrain„Mein Schatz die Cle⸗ mentine“ ſang. Das Debut des Künſtlers in Amerika war äußerſt erfolgreich, denn die Inquiſition verfügte ſeine Zulaſſung. Gottlieb wird jetzt das Newyorker Theaterpublikum durch ſeine Kunſt ent⸗ zücken können. — Einſtellung der Arbeiten am Simplontunnel. Aus Majland wird gemeldet: Nachdem die Verhandlungen der Bauunternehmer mit den Arbeitern am Simplontunnel geſcheitert ſind, werden ſämmt⸗ liche Arbeiten auf unbeſtimmte Zeit eingeſtellt. Die Polizei befördert die Arbeitsloſen zwangsweiſe in ihre Heimath. —— 2 — — Kurfürſten Karl Theodor exbaute alte Necarbriice wirg ſeit ainis enrttgrim, G: Juce zu Cochin in Britiſh⸗Oſtindien geboren und jüdiſcher Religion. Ez iſt eine große Anzahl Zeugen und zwei Dolmetſcher, unter den letz⸗ Feit teren der hieſige Rabbiner Kopſt en rtheidigung des kalte Angeklagten hat Rechtsanwalt Immern 125 .S 1280 nommen. en folge 145 Feucht 1 I— Aus Stadt und LJand. 5 „Mannheim, 5. Juli 190l. ſchicht * Ergebniſſe in der Rechtſchreibungskonferenz iſt das„Dorim. 5 Tagebl.“ in der Lage, mittheilen zu können, da, wie das Blatt ſagt, Hrüccke den Theilnehmern an is kein Stillſchweigen auferlegt ethar worden iſt. Es iſt danach beſchloſſen, das Th. in allen deutſchen 9 Wörtern wegfallen zu laſſen. 1 geſchrieben: 4 1 1 Taler, Ton, Tor, Tran, Träne, Atem, Tat, Tür u. f. w. Das Th. Igeben bleibt dagegen in Fremdwörtern lateiniſchen oder griechiſchen Ur⸗ pon ſprungs, wie Thermometer, Theſe und Apotheke. Ferner ſoll fortan Miner gib, gibt, gibſt geſchrieben werden, da der Selbſtlauter in dieſeng Worten meiſt nur kurz geſprochen werde. Das„ie“ in den Endungen Auzei bleibt. Das Wort Württemberg behält ſein„tt“. lien *Prokuragertheilung. Die Firma H. J. Carlebach, Roh⸗ gezeig tabake, theilt mit, daß dem ſeitherigen Mitarbeiter Herrn Emil, 901 0 Carlebach Prokura ertheilt worden iſt. der G * Die freiwilligen Sanitätskolonnen werden vom Deutſchen Cen⸗ beglei tralkomitee vom Rothen Kreuz wiederholt darauf aufmerkſam ge⸗ zwei macht, daß von allen ihren größeren, an die Oeffentlichkeit tretenden Stadt und mit Beſichtigungen verbundenen Uebungen dem Vorſtand deß Perſo Landesvereins Meldung zu machen iſt, der dann dem Centralkomiteß Pitth und durch den Landesdelegirten dem Kaiſerlichen Kommiſſar und] ihre d Militär⸗Inſpektor der freiwilligen Krankenpflege Nachricht gibt. eignet 4. Stadtpark. Der Verwaltung iſt es gelungen, das beſtenz] Nark accredirte Muſikkorps des Huſaren⸗Regiments Nr. 9 aus Straßburg für einige Konzerte zu gewinnen, Wir hatten Ge⸗ Knab. legenheit, die Kaßelle vor 2 Jahren im Parke konzertiren zu hören] das fe und zeigte ſich Herr Stabstrompeter Meltzer als gewandter, ener⸗ haufe giſcher Dirigent, der ſeine Muſiker über alle Schwierigkeiten hinweg⸗ LKiride zuheben weiß. Das Trompeterkorps der 9. Huſaren zählt zu den Knäb beſten Kavallerie⸗Kapellen. Die Konzerte ſind vorgeſehen für jährig Samſtag, 6. Juli, Nachmittags—6 und Abends—11 Uhr und noch, Sonntag, 7. Juli, Nachmittags 3½ 6½ Uhr und Abends—11] muth, Uhr. Der Sonntag iſt ein ſog. 20⸗Pfennig⸗DTag. Dieſe] unter Konzerte finden beſtimmt ſtatt, bei ungünſtiger Witterung im Saale. Juße⸗ * Die hieſige Sektion des Odenwaldklubs macht nächſten Sonntag daß r ihre fünfte Programmtour. Sie hat diesmal als Ziel den Pfälzer Wald gewählt. Mit der Bahn ab Ludwigshafen 5 Uhr 25 geht die Reiſe nach Kaiſerslautern, Ankunft daſelbſt 7 Uhr. Der ausſichts⸗ reiche Humbergthurm(424 Mtr.) iſt das erſte Wanderziel, dann deß Aſchbacher Hof mit ſeiner alten Kloſterkirche. Nach Eintreffen gegen flünfn 9 Uhr dort wird Frühſtückraſt gemacht. Ueber die Alte Schmelz, den Erwa Hof Breitenau vorbei am idylliſchen Hohenecker Weiher durch daß Kirſch reizende Waldmühlthal wird weiter gewandert zum Forſthaus Stei⸗ pon e gerhof am Hausberg. Hier ſoll ein fröhlich Picknick abgehalten wer heuer den. Mag ſich jeder Theilnehmer mit einem Imbiß verſehen.„Ge, tränke“ gibt's dort, auch friſches Quellwaſſer. 3 Stunden ſind alß] die 5 Ruhepauſe beſtimmt. Gegen 3 Uhr erfolgt der Weitermarſch in von Bärenloch, eine anmuthige mit Felſen geſchmückte Waldſchlucht, nach fand deren Durchmarſch nach 1½ Stunden die Ruine Nanſtein(Burg Ein Sickungen) zu beſteigen iſt. Der maleriſche, 340 Mtr hohe Schloß⸗ berg bietet einen wunderſamen Rundblick über Landſtuhl und daß] Fort ganze umliegende Gebiet. In Landſtuhl iſt gegen 5 Uhr Schluß 18 der Tour. Das Mittagsmahl wird gegen 5 Uhr im Bahnhof⸗Hotelſ die eingenommen. Die Rückkehr in Ludwigshafen erfolgt 11 Uhr 10.] richte Da der Andrang in Ludwigshafen Morgens immer ſtark, muß der in di Schluß der Kartenausgabe auf 5 Uhr 15 verlegt werden, und ſich die Theilnehmer(Gäſte willkommen) darnach richten. Der es den! mäßigte Fahrpreis beträgt M..50. »Statiſtiſches aus der Stadt Manuheim von der 25. Woche lief e vom 16. Juni dis 22. Juni 1901. An Todesurſachen für die wafft 55 Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſen gräßz liche Gefundheitsamt folgende Krankheiten: In 1 Falle Maſer wege⸗ und Rötheln, in— Fälle Scharlach, in— Falle Diphtherie und 5 Croup, in— Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieber), in Althe Falle Kindbettfieber(Puerperalfieber), in 8 Fälle Lungenſchwind ſucht, in 9 Fälle akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 15 Fälle akute Darmkrankheiten,(in 6 Fälle Brechdurchfall, Kinder bis 1% bomu Jahr). In 21 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In— dabo Fälle gewaltſamer Tod. * Als Warnung von Benützung fremder Flaſchen mag geltem Jorſ daß das Schöffengericht Nürnberg kürzlich einen Wirth und einen zu er Mineralwaſſerfabrikanten, die ihnen nicht gehörige Flaſchen den Eigenthümern nicht ausgeliefert, ſondern mit eigenem Erzeugniß word gefüllt in den Handel brachten, zu je einer Woche Gefängniß wegen— Unterſchlagung verurtheilt hat. habe⸗ * Großſen Vertrauensmißbrauch begingen die Taglöhner Johann Durt Jakob Reiner hier und Franz Rückert hier gegenüber ihre bis Dienſtherrn, dem Kohlenhändler Bachmann. Beide hatten den ſchaf Verkauf von Briketts zu beſorgen. Hierbei bemogelten ſie ihre dort Dienſtherrn in der gemeinſten Weiſe, indem ſie vom Lager mehr günf Briketts wegnahmen als ſie ihrem Dienſtherrn angaben. Es erhieltel Ch. vom Schöffengericht Reiner 3 Wochen, Rückert 14 Tage Gefängni,ß „ Rohe Burſchen. In der Nacht vom 21. auf 22. Mai fragten netet einige Herren am Marktplatz einige Perſonen, darunter den Taß nom löhner Max Freudenberger und deſſen Ehefrau nach den Wor Planken. Letztere gab den Herren Auskunft, dagegen beantwortete ihre Freudenberger und ſein Genoſſe Sexpauer die Frage der Herreng auf mit den gemeinſten Schimpfworten. Freudenberger ſchlug auch ſo⸗ fort auf einen der Herren ein und verletzte ihn mit einem harken Kon Gegenſtand an der Stirne. Das Schöffengericht verurtheilte ihn liche vier Wochen Gefängniß. hafe * Gerechte Strafe. In der Nacht vom 12. Mai wurden auf den licht Straße von Mannheim nach Seckenheim die Bäume durch Abſchlagenß der Aeſte ſchwer beſchädigt. Vom Schöffengericht erhielten Schloſſeſ gerit Franz Oskar Einloth aus Brötzingen, Taglöhner Phil. Heinrihf am Riehm von hier und Taglöhner Karl Kilian Emmerich auf Scht Steinsfurth je 14 Tage Gefängniß; ferner Schloſſer Karl Joſeſ[ Opf Kram von hier, Schmied Heinrich Kautzmann aus Unter Lud ſchefflenz, Metzger Ludwig Engel aus Wieblingen ſowie Taglöhnel Ang Karl Lechner aus Aglaſterhauſen je 8 Tage Gefängniß. 1 * Die Gründung einer Räubergeſellſchaft ſchlug der Taglöhnet Otto Friedrich Brach aus Würzburg dem Former Heinrich Wilhelm Grnſt und dem Schloſſer Johann Herzog aus Frankenthal bos ſein Vorerſt begnügte ſich das hoffnungsvolle Kleeblatt mit Diebſtählen Lebe In der Zeit vom 20. bis 25. Mai entwendeten ſie bei der Firma 2 ſcho Lucan hier einen Ofen und altes Zink, ferner aus der Wagenhall aber des ſtädt. Straßenbahnamts hier 2 Oefen ſowie altes Zink und as 509 einem offenen Koffer verſchiedene Gegenſtände. Vom Schöffengerich mai erhielten Brach 6 Wochen 3 Tage Gefängniß und 1 Tag Haft, Ernff 95 7 Wochen Gefängniß, Herzog 4 Tage Gefängniß. gre Aus dem Großherzogthum. 1. Friedrichsfeld, 4. Juli. Der Beſitzer der Villa Borger, Hen Bankkaſſier Jean Heid, hatte vorgeſtern ſeine Freunde und G ihm ſchäftskollegen zu einem Gartenfeſt mit Souper bei italieniſcher Nacht erw Feuerwerk und bengaliſcher Beleuchtung eingeladen. Das Feſt vek zeid lief in der fröhlichſten Stimmung. Die fleißige Friedrichsfelden der Kapelle konzertirte und bot vortreffliche Leiſtungen. and * Heidelberg, 4. Juli. Die in den Jahren 1786.—88 unter d — Es letz⸗ Des ber⸗ rim. ſagt, rlegt ſchen Tal, Th. Ur⸗ rtan ieſen ngen Roh⸗ mil Cen⸗ ge⸗ nden des niteg und ſtens aus Ge⸗ jören mer⸗ weg⸗ den für und —11 Dieſe aale. intag älzer t die chts⸗ 1 der Jegen „deit das Stei⸗ wer⸗ „Ge⸗ als 3 der üögen v er⸗ Voche die iſer aſern und in 1 vind⸗ Fälle is n elten, einen den ugniß vegen hann ihrem den ihren meht ielten igniß⸗ agten rückentör n ſaugte ſich die Brücke im Laufe der Jahre dermaßen mit je Sicherheit des ganzen Baues in Frage ſtellte. die S 9 ſchicht entfernt, Arbeit, welche worauf das altehrwürdige Bausperk auf Minervas Stadttheils erfolgt ſein. haufen in! Kinder ſo unglücklich unter die Bretter, daß das kleinere 2jährige Knäbchen einen Schenkelbruch erlitt, muüthet wurde. unter den Brettern nachzuſehen und fand es nayezu erſtickt vor. daß man kaum glaubt, ſein Leben retten zu können. die Familie Zwick verſetzt. bvon Edenkoben, wo derſelbe als Schöffe fungirte, nach Hauſe kam, fand er ſeine Frau in der Küche auf dem Boden liegend todt vor. Ein Hersſchlag hatte ihrem Leben ein ſchnolles Ende bereitet. Fort gab heute Vormittag die in der Nähe befindlichen Perſonen Opfer ſiel. andern Morgen ging die Frau Hebecke Mannheim, 5. Juli. General Anzeiger. 3. Seit⸗ Feit einer gründlichen Reparakur unterzogen. Wie ſich herausſtellt, atte der Erbauer der Brücke es verſäumt, für Abfluß der im In⸗ r ſich anſammelnden Feuchtigkeit Sorge zu tragen. folge def e ee eee 85 Feuchtigkeit voll, daß letztere die Gewölbeſteine angriff und dadurch Es mußte daher das Pflaſter und die darunter befindliche etwa 4 Meter tiefe Erd⸗ die beſchüdigten Gewölbeſteine durch neue erſetzt und ein Syſtem von eiſernen Abflußröhren angebracht werden, eine Monate in Anſpruch nahm, während welcher Zeit die Wagenverkehr geſperrt war. Jetzt iſt die Hauptarbeit den Brüſtungen ſowie an den ſſerungen vorgenommen, Naue dem Verkehr über⸗ geben wird. Kunſtfreunde dürfte es intereſſiren, zu erfahren, daß 9 efindlichen Standbildern Karl Theodors und Oelfarbanſtrich entfernt wird. * Heidelberg, 4. Juli. Das hieſige„Tagebl.“ bringt folgende Anzeige:„Am 1. Mai 1868 wurde in& idelberg ein Kind männ⸗ lichen Geſchlechtes geboren, deſſen Geburt einer Behörde nicht an⸗ gezeigt worden iſt. Die Mutter des Kindes war kurz vor der Geburt bon auswärts hierher gekommen und iſt ungefähr ſechs Tage nach Brücke für d gethan und es werden nur noch an Haluſtraden der Denkmalbalkone 2 Baluf bon den auf der Brücke be in Bälde der häßlic der Geburt von hier nach Karlsruhe weiter gereiſt. Die Mutter war begleitet von einem Arzt, einem weiteren Herrn, zwei Damen und zwei Dienſtboten. Die Geburt ſoll in einem Hauſe des weſtlichen Hauseigenthümer, Vermiether oder andere Perſonen, welche in der Lage ſind, über die fragliche Geburt nähere Mittheilungen zu machen, wollen in der Expedition dieſes Blattes ihre Adreſſe niederlegen. Für Mittheilung ſolcher Thatſachen, die ge⸗ eignet ſind, die Geburt zu beweiſen, wird eine Belohnung von 1000 Mark ausg hlt werden. * Pforzheim, 4. Juli. Geſtern Abend vergnügten ſich mehrere Knaben damit, auf einer Beuge Brettern ſich zu tummeln. Durch das fortwährende Reißen und Stoßen gerieth guf einmal der Bretter⸗ ewegung und ſtürzte zuſammen. Dabei kamen zwei 1 8 während ein beinghe fünf⸗ jähriger Knabe nahezu ganz verſchüttet wurde. Das Unglück wollte noch, daß das ältere Kind zunächſt gar nicht unter dem Hols ver⸗ Als man es ſpäter vermißte, ging man erſt daran, Außerdem hat das Kind anſcheinend ſo ſchwere innere Verletzungen, Pfalz, Beſſen und Umgebung⸗ * Freinsheim, 4. Juli. Die Kirſchenernte neigt ſich nach faſt fünfwöchiger Dauer ihrem Ende zu. Der Mengeausfall übertraf die Erwartungen ganz bedeutend. Einzelne Produzenten haben für Kirſchen bis nahezu 2000 Mark erlöſt. Jedenfalls dürfte die Summe bon 200,000 Mark nicht zu hoch gegriffen ſein, die in unſerem Orte heuer für Kirſchen eingenommen worden iſt. Rhodt, 4. Juli. In tiefe Trauer wurde geſtern unerwartet Als Herr Zwick nämlich gegen 1 Uhr — In der Nähe des Kinderſpielplatzes am der Malergehilfe Thomas Athur etwa 15—20 ſcharfe Schüſſe aus einem Revolver ab, glücklicherweiſe ohne zu verletzen. Schließlich kichtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich zwei Schüſſe in die linke Bruſt und den linken Unterarm bei. Die Verletzungen zind zwar ſchwer, aber nicht lebensgefährlich. Liebeskummer ſoll ihm den Revolver in die Hand gedrückt haben. Winnweiler, 4. Juli. Der Maurer Johann Dech in Imsbach lief am letzten Freitag bei einem Gewitter tobend, mit einer Axt be⸗ waffnet, auf der Ortsſtraße in Imsbach herum und ſtieß dabei die gräßlichſten Schimpfungen gegen Gott aus. Er wurde fetzt hier⸗ wegen verhaftet. * Zweibrücken, 4. Juli. Gelegentlich einer Kindtauffeier in Altheim gab der 18jährſge Maurer Th. Müller einen ſogenannten Frendenſchuß ab. Leider traf er hierbei eine zufällig an ihm vorbei⸗ * Landgu, 4. Juli. kommende Frau in die Seite, ſo daß ſie ſchwere Verletzungen dabontrug. * Kirchheimbolanden, 4. Juli. Vorgeſtern Abend hatte der Forſtgehilfe Grab das Glück, in der Dörrſteige einen Schlangenadler zu erlegen. Derſelbe hatte eine Flugweite von 2 Metern. * Mainz, 4. Juli. Der Wirth Chriſtoffel iſt verhaftet worden— nicht flüchtig gegangen, wie anderwärts gemeldet wurde — weil er im Verdacht ſteht, ihm gehörige Gegenſtände beſeitigt zu haben, um dieſe einer drohenden Zwangsvollſtreckung zu entziehen. Durch Ch. verlieren viele kleinere Geſchäftsleute ihr Geld und zwar bis zu 3000 Mark der Einzelne. Zuletzt hatte Ch. die Feſtwirth⸗ ſchaft des Gauturnfeſtes in Lampertheim übernommen und hoffte dort ein Geſchäft zu machen. Das Geſchäft war aver derart un⸗ günſtig, daß damit dem Faß der Boden ausgeſchlagen wurde und ſich Ch. nicht mehr halten konnte. Mainz, 4, Juli. In der geſtrigen Sitzung der Stadtverord⸗ neten wurden ſämmtliche geſtellte Anträge, 11 an der Zahl, ange⸗ nommen, ohne daß auch nur ein Mitglied des Kollegiums ſich zum Worte meldete. Die Herren Referenten berichteten und begründeten ihre Anträge und wurde abgeſtimmt, ohne auch nur mit einem Wort auf die Sache ſelbſt einzugehen. * Wiesbaden, 4. Juli. Die kürzlich in Schierſtein abgehaltene Konferenz von höheren Regierungsbeamten hat ſich für eine erheb⸗ liche Herabſetzung der Hafenabgaben für den Schierſteiner Rhein⸗ hafen ausgeſprochen. Der neue Tgrif dürfte demnächſt veröffent⸗ licht werden. * Ulm, 3. Juli. Geſtern und heute wurde vor dem Schwur⸗ gericht hier wegen Mords verhandelt; es handelte ſich um die Blutthat am 23. März d.., der der Polizeidiener Johannes Hochdorfer von Schwendi,.A. Laupheim, Ernährer einer Frau und 7 Kinder, zum Thäter iſt der 41 Jahre alte, verheirathete Taglöhner Ludwig Hebecke von Erfurt. Der Angeklagte, welcher nach ſeinen Angaben vor ca. 20—25 Jahren ſeine Heimath verlaſſen, dieſelbe ſeitdem auch niemals mehr geſehen hat, wanderte hauptſächlich in Süddeutſchland von Ort zu Ort und friſtete mit ſammt ſeiner Frau ſeinen Lebensunterhalt von den Erträgniſſen des Bettels, den er als ſein gutes Recht in Anſpruch nimmt, und hat überhaupt in ſeinem Leben nie eine geordnete Beſchäftigung gehabt. Der Angeklagte iſt + ſchon oft wegen aller nur erdenklichen Belikte vorbeſtraft, vor Allem dber wegen Bettelns und Landſtreicherei. Seit Ende der Sber Jahre zog er als Zuhälter mit der verwitweten Erneſtine Mayer, geb. Steg⸗ Rmazer von Hinterſteinenberg, mit der er im September 1896 den Bund der Ehe ſchloß, im Lande umher, meiſt vom Betteln lebend. Am Abend kamen ſie nach Schwendi und übernachteten dork in der Kreuztofrihſchaft. Die Frau ging noch auf den Bettel, während der Angeklagte in der Kreuzwirthſchaft ſitzen blieb und weiter raiſonnirte. Er hatte es wie gewöhnlich mit den Landjägern und Polizeidienern zu thun. Nach einiger Zeit kam ſeine Frau wieder zurück und brachte ihm einen Häring. Als er ſie wieder zum Bekteln fortſchicken wollte, kripiderte ſie, heule könne ſie nicht mehr fort, der„Buz“ und der Poli⸗ Feidiener, ſei ihr ſchon auf den Ferſen. Auf dieſe Bemerkung hin ſagte der Angeklagte„ſo einer gehört hingemacht, der gehört erſtochen“. Am wieder auf den Bektel, während der Angeklagte in der Wirihſchaft ſitzen blieb und einige Gläschen menen Hebecke das Dorf herunterkam; ſie ſagte hierauf dem am Tiſch ſitzenden Angeklagten:„Mezger! Jeßt bringk er Eure Alte“. Der Angeklagte ſah durch's Fenſter, daß ſeine Frau in das vis⸗à⸗vis der Kreuzwirthſchaft gelegene Haus geführt wurde. Auf die Frage, ob dies das Rathhaus ſei, wurde ihm erwidert, daß es das Schulhaus ſei und daß ſich in demſelben auch der Arreſt befinde; nun ſtand er auf, ging hinüber, kam nach 2 Minuten, das blutige Meſſer in der blutigen Hand haltend, zurück und rief:„Der verhaftet keinen mehr, ich habe dafür geſorgt“, nahm ſeinen Bündel, verließ die Wirthſchaft und ging Orſenhauſen zu, wurde jedoch ſofort von einigen Bürgern verfolgt und feſtgenommen. Während dieſes kurzen Aufenthalts im Schulhaus hakte der Angekl. den Polizeidiener vor der Arreſtthüre erſtochen. Das Urtheil lautete, wie bereits gemeldet, auf Todesſtrafe. Thegter, Nunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik. In unſerem letzten Bericht über Prüfungsaufführungen der Hochſchule für Muſik iſt aus Verſehen bei der Aufzählung der betheiligten Geſangslehrer und Lehrerinnen vergeſſen worden, den Namen von Frl. Cäcilie Stein anzu⸗ geben. Eine Duſe⸗Biographie von Profeſſor Luigi Raſi iſt ſoeben in Florenz erſchienen. Der biographiſche und der kritiſche Theil des Buches ſind gleich meiſterhaft gelungen. Luigi Raſi iſt einer der beſten Kenner des modernen italienfſchen Theaters. 55 Illuſtra⸗ tionen zeigen die große italieniſche Tragödin in faſt allen Stellungen ihrer Hauptrollen. 64 Theaterdirektoren und 8 Konzertleiter haben in den letzten ſechs Monaten in den Vereinigten Staaten ihre Zahlungen eingeſtellt. Künſtler⸗Kolonie Darmſtadt.(Berichtigun.) In dem am Samſtag, 8. cer., Abends ſtattfindenden Orcheſterkonzert wirkt das „neue philharmoniſche Orcheſter“ mit und liegt die Leitung nicht nur in den Händen des Herrn Nodnagel, ſondern auch in denen des Herrn Kapellmeiſters Stix; auch enthält das Programm nicht nur ausſchließlich Kompoſitionen des Herrn Nodnagel, ſondern auch eine Feſtouverture des Herrn Stix, mit welcher das Konzert eröffnet wird. Letztgenanntes Werk iſt Sr. K. H. dem Großherzog gewidmet, welcher dieſe Widmung auch angenommen hat. Neneſſe Nachrichten und Telegramme. * Freiburg i.., 5. Juli. Nicht blos die philoſophiſche und mediziniſche, ſondern auch die rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftliche Fa⸗ kultät, alſo alle drei weltlichen Jakultäten haben dem ſcheidenden Stagtsminiſter Dr. Nokk die Ehrendoctorwürde verliehen. ** 1 Privat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) * Darmſtadt, 5. Juli. Der Großherzog von Baden beſichtigte heute, nach der„Darmſt. Ztg.“, auf dem Grießheimer Schießplatz die 28. Feldartillerſe⸗Brigade im die Schießen und wurde dort vom Großherzog von Heſſen begrüßt. * Erfurt, 5. Juli. Geſtern fand die Generalver⸗ ſammlung der landw. Centrall⸗Darlehns⸗Kaſſe (Raiffeiſen⸗Organiſation) ſtatt. In derVerſammlung am 3. Juli erklärten die hervorragendſten Vertreter aller deutſchen Raiffeiſen⸗Verbände, daß, die im Gegenſatz; zu den in letzter Zeit im Rheinlande erhobenen Angriffe an den altbewährſen Traditionen feſt⸗ halten werden. Fn der Hauptverſammlung erſtattet Generaldirektor Heller den Jahresbericht. Derſelbe wurde mit Befkiedigung aufge⸗ nommen und einſtimmig auf jede Aenderung der Statuten verzichtet. * Gaßnitz, 5. Juli. Vormittags 10 Uhr ging die „Hohenzollern“ mit dem Kaiſer an Bord vondhier ab, geleitet von dem Torpedoboot„Gleidner“ und dem Schulſchiff„Niobe“. * Paris, 5. Juli. Der Figaro glaubt beſtätigen zu können, daß zwiſchen der marokkaniſchen Geſandtſchaft in London und der engliſchen Regierung ein Handelsvertrag abgeſchloſſen worden ſei. Der Vertrag enthalte keinerlei politiſche Klauſeln und auch keinerlei Vorrechte zu Gunſten Englands. Marokko wird dieſelben Rechte auch Deutſchland, Rußland und Frankreich einräumen. Der engliſch⸗ marolkaniſche Verkrag enthalte nichts, was Frankreich heunruhigen könne.— Mehrere Blättern zufolge hat Hadrian Dewet, der Neffe des Burengenerals, der dieſer Tage nach ſeiner Ausweiſung qus Brüſſel in Paris eingetroffen iſt, von der franzöſtſchen Behörde den Auftrag erhalten, Paris zu verlaſſen.— Die Pariſer Con⸗ gregation der Endiſten hat in der Nähe von Brüſſel ein großes Gebäude für 120 000 Francs angekauft und wird es bereits nächſten Monat beziehen. * Marſeille, 5. Juli. Heute früh 5½ Uhr iraf ein Transportdampfer mit den erſten aus Ching zurlickbeförderten franzöſiſchen Soldaten hier ein. Die Soldaten befanden ſich bei der Ankunft alle auf Deck und lourden von einer großen Menſchenmenge mit Ovationen empfangen. Die Zahl der Zurückgekehrten beträgt 1271, darunter 120 Krankke. * Nebws ki, 5. Juli. In der chemiſchen Fabrik brach geſtern Feuer aus, das die Schloſſerei und die Salpeterniederlage vernichtete. Menſchenverluſte ſind nicht zu beklagen. *** 45tägige Giltigkeit der Rückfahrkarten. * Stuttgart, 3. Juli. Wie der„Schwäh. Merkur“ hört, hat nunmehr auch die württ. Generald tir ekti on beſtimmt, daß die Rückfahrkarten und zwar beginnend mit dem 6. Juli eine 45tägige Gültigkeit haben. Es wurde eine Ver⸗ einbarung zwiſchen Bayern, Mürttemberg und Baden getroffen. Dementſprechend iſt die Giltigkeitsdauer der Rückfahrkarten ſo⸗ wohl im inneren württembergiſchen Verkehr, wie im Wechſel⸗ und Durchangsverkehr beſtimmt worden. * München, 5. Juli. Vom 6. Juli ab werden die — 45tägigen Rückfahrkarten auf den inneren bayeriſchen Verkehr eingeführt. *** Ein neues Opfer der Leipziger Bankkataſtrophe. * Leipzig, 5. Juli. Das Mitglied des Aufſichtsraths der Leipziger Bank, Karl Felir Schäfer von der Firma Berger& Voigt erſchoß ſich heute früh. Wie der „Leipziger Börſenhalle“ von der genannten Firma mitgetheilt wird, werden deren Verhältniſſe in Folge des geſtern von ſehr ſolventer Seite erfolgten und bereits gerichtlich eingetragenen Kaufes der Firma nicht berührt. 1** 1. Zur Leipziger Bankkataſtrophe. „Leipzig, 5. Juli. Die„Leipziger Neueſten Nachr.“ erfahren aus ſicherer Quelle, daß die Arreſt verf ügung über das VBermögen des Direktors Exner bereits in Kraft getreten iſt. Das bei ſeiner Heirath von ſeiner Gattin eingebrachte Vermögen iſt zum größten Theile im Auslande untergebracht. Direktor Dr. Gentſch hat ſich freiwillig bereit erklärt, ſein Vermögen zur Sicherheit bereit zu ſtellen, falls es zur Schadenerſatzleiſtung nöthig ſei. *** Heimreiſe der deutſchen Truppen in China. Alkali⸗Werke 146.—, Deutſche Steinzeugwerke—.—, Hanſa Dam ſchiff 184.50, Wollkämmerei⸗Aktien 189.70, 4 ¾ Pf⸗Br. der Rhe Stabe und einem Bataillon des 4. oſtaſiatiſchen Infanterie⸗Regiments, dem größten Theile der 6. Batterie ohne Geſchütze, ſowie die leichte Feldhaubizenkolonne, im Ganzen 21 Offiziere und 703 Mann, hat am 2. Juli die Heimreiſe angetreten und trifft vorausſichtlich am 28. Juli in Olden ein. * a4.* Banktrach in Rußland. * Petersburg, 5. Juli. In Folge des Falliſements er Handelsbank in Charkow ſtellte der„Nowoſti“ zu Folge die Kommerzbank in Jekaterinoslao geſtern ihre Zahlungen ein. Die Paſſiven betragen 1350 000 Rbl. a 1**K Der ſüdafrikaniſche Krieg im engliſchen Unterhaus, * London, 4. Juli. Bei der fortgeſetzten Debatte über die Anleihebill greift Llohd George heftig die Politik der Regie⸗ rung in Südafrila an. Der Kriegsminiſter Brodrick theilt mit, daß Botha kürzlich von Kitchaner die Erlaubniß erhielt, an Krüger Chiffer⸗Telegramme abzuſenden. Als die Antwort eingetroffen war, ſei eine unter dem 20. Juni von Burger und Steijn unterzeichnete Mittheilung ausgefertigt worden, welche den Paſſus enthielt, Krüger erklärte, daß er und die Buren⸗Deputation noch immer die feſte Ueberzeugung haben, der lange Kampf werde in beſriedigender Weiſe beendet werden, und daß nach den Opfern an Gut und Blut der Krieg fortgeſetzt werden müſſe. Brodrick erklärt ſchließlich, es ſeien in den letzten 3 Mongten befriedigende Fortſchritte in der Führung des Krieges gemacht worden. Die Regierung werde ſich der ver⸗ brecheriſchen Thorheit nicht ſchuldig machen, auf Geheiß der Oppo⸗ ſition heute Bedingungen zuzugeſtehen, welche ſie im Jahre 1909 nicht bewilligt hätte. Campbell⸗Baunermann erklört, die Regierung wende nach Anſicht der großen Mehrheit der Oppoſition verkehrte Mittel an. Der einzige Weg zur Beendigung des Krieges ſei der, dem Feinde verſöhnlich und freundlich entgegenzukommen. Balfour erſidert, manche Miiglieder des Hauſes zeigten ſich ſehr um Frauen und Kinder der Buren beſorgt, thaten aber Alles, was ſie konnten, um den Krieg in die Länge zu zieyen. Die Bupen rühmten ſich, daß ſie in England eine große Partei zu ihren Gunſten hätten, welche ſchließlich die Geſchicke des Reiches beſtimmen und deit Buren die Unabhängigkeit geben werde. Nach Schluß der Debatte wird die zweite Leſung der Anleihebill mit 267 gegen 87 Stimmen angenommen. * 5* Peſt in Konſtantinopel, * Konſtantinopel, 5. Juli. Die Unkerſuchung des unter peſtverdächtigen Umſtänden erkrankten Bäckergehilfen ergab gleichfalls Peſtbazillen. Somit ſind hier 2 Peſtfälle feſtgeſtellt. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 5. Juli. Obligationen, Staatspapiere. Pfaudbpieſe. 4 prog. Bad. Oblig. v. 1901 104.4% 63 4% Rhein. Hyp.⸗B. unk. 1902, 100,— b. ½proz, Bad. Oblig. v. 1900 95.50 bz„„ unk. 1997— 31⁰⁹ alte M. 92.50 bf 4. Badiſche Obligat. 5 1„„ 95 8„(abgeſt.) 98.50 bz 39„„ uunk. 1904 92.80 5; 3½„ Oblig. Mark 98.50 b;„„Communal] 93.— bz 5. 1899001 1 9 55 4 e 99— .„ 5 98,0 55 2½ Freiburg i. B.— 57.80 b Kar„ J. 189 89.—b 4 FK.“100 Looſe 141 5 49—1 7 In 190) 190.50 0 8% Bayer, Obligationen 99.95 ö5 4½ Sudwigsbafen M. 103.— 6 8 0 88,75 bz 3% Maunheimer Odl, 1835 92.75 W 75 Deutſche Reichsanlelhe 101. 15 3285*„ 1888 05 8 +53 1 186985.20 8%„ 15 90.70 bz 2 0% 1888 9— 55 3 Preuß. Conſols 10550 95 3%% Pixmaſenſer 94.50 %½„ 790 0 Fuputrie⸗Ooliaationen 7 4½% Bad. A ⸗G. f. fff. 0. Eiſenbahn-elulehen. 5%% Hürgl. Braſthaus, Bonn 100. 5z 4% Pfälz,(Ludw. Max Nord) 102.23 bz 4½ Speyerer Ziegelwerke 101.10 6ß .5 990.30 bz 4½ Serein Ghent. Fabriken 101.— 5 „ ceonvertirt, 26.39 d ½ Hellſtofffabrit Waldbof 102.88 8 Aktien. Bauken. Ne 22 0 u, 1775 5 Babiſche Bauk 118.— N rauerei Sinuer, Grünwinkel 2 198 Cred.⸗ u. Depoſitb., Zweibrck. 137.— G 1„ 11970 8 Gewerbebank Speyer 50% BB 131. 7 eee 405.— U Maunßbeſmer Bank— 7 Se 1 198 Oberrheln, Bauk 116.30 53 10 5 7 04.— ns ee, Aaiipal 15 31 8 b. Oertge 125.— 5 „Spar⸗ u. Cdb. Landan—5 1911 5 Mbeinlſche Creditbant 14155 91 Pfälz. Prezh, u. Spritfabr. 110.— 8 heln. Hyp.⸗Bank 167.50 Tuausport Südd. 177 19 755 108.75 G und Verſſcherung. 5 1 Gutlahr⸗Aktien 125— Malziſche dudwigsbahn 224.—-ki Mauuß. Pamstöchleppſchlff, 118.80 * abdaen 7„ LVagerbaus 103.— 55 33.30 5 1—.— Deureuer Steabensanen 8f. e Saeaeleerneen,.— Chemiſche Indnſtrie. Coutinentale Verſſchexung 205.— G .G, f. chem. Inbuſtrle 110.— b; Manndeimer Verſicherung 400.— b3 Badiſche Auilin⸗ u. b0.— 8 9 55 5 „„—.— rtt. T.— Chem, Fabrit Goldeuberg 182.— G ee 9 Chem. Fabrir Gerusheim——5 Induſtr! e. Verein chem. Fabriken 182.— B Aet.⸗Geſellſch, f Sellinduſtrie 189.— Verein H. Oelfabriken 104.— Dingler'ſche Maſchlnenfabrik 135,— Weſteregeln Alkal, Stamm 218.— Emäffürfabrir Kirtweiler—.— 5„ Vorzug 408.50 8 Taienee muere 19575 19 Eltlinger uuere. Brauereien. Fegee 81.— 8 Bad. Brauerei 136.— rler, Nähmf. Haid u. Neu 75.— Binger Aktlenbierbrauerei—— Maunh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr. 84.— 8 e vorm. Hagen 5 0—— aum⸗Brauerei 112— Flg. Näühm. u, Fahrräberf ⸗ Elefantenzrüu Neilol orus 108, Wortſ.⸗Gemeneiwt. Heldelberg 132.— Hrauerei Ganter Frelburg 100.— 8 Bereinig. Frelburger Ziegelw. 118.— 8 Kleinlein, Heidelberg 15.— bz Vereln Speyerer Ziegelwerke 27.— bz eee e ee 90.— e eee 8 udwigsbafener Brauerei—.— uckerfabri aghäuſe Maunf. Aktienbrauerei 460.— B e ere Mannhelm—.— Maunheimer Gffektenbörſe vom 5. Juli.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verkehrte heute in ruhiger Von Bank⸗Aktien notirten: Badiſche Bank 118., Gewerbebank 131., Pfälz. Bank 121 G. 121.20., Pfälz. Spar⸗ und Creditbank, Landau 183%: zu letzterem Courſe fand kleines Geſchäft ſtatt. Ferner erfuhren Coursveränderungen: Verein chem, Jabriken 182., Oberrheiniſche Verſtcherungs⸗Aktien 250., Maunheimer Gummi⸗ und Osbeſtfabrik⸗ Aktien 84 B. Frankfurt 3.., 5. Julti. Kreditaktien 200.10, Staats⸗ bahn 137.10, Lombarden 28.—, Egypter——, 4% ung, Goldrente 99.80, Gotthardbahn 155.50, Disconko⸗Commandit 175.30, Laura 184, Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter 127.—, Handelsgeſellſchaft 135,50, Dresdener Bank 130.75, Deutſche Bank 190. Tendenz: flau. Berlin, 5. Julj.(Effektenbörſe.) Anfgugskurfe. Kreditaktien 200.25, Staatsbahn 186.75, Lombarden 22.60, Diskonto⸗Commandit 174.75, Laurahütte 188.—, Harpener 154.80, Ruſſiſche Roten— (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.—, 3½% Reichsanleihe 100.70,3% Reichsanleihe 81.80, 4% 697 104.20, 3% Heſſen 87.49, Italiener 97.10, 1860er Looſe 140,90, Lübeck⸗Büchener 187.20, Marien⸗ burger 72.90, Oſtpreuß. Südbahn—.—, Staatsbahn 136.—, Lom⸗ barden 22.60, Canada Paeiſte⸗Bahn—.—, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 199.50, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 134 20, Darmſtädter Bank 126.90, Deutſche Bankaktien 183.70, Disconto⸗Commandit 173.90, Dresdner Bank 180.60, Leipziger Bank 15.—, Berg.⸗Märk. Bank—.—, Dynamit Truſt 149.50, Bochumer 162.75, Conſolidation 301.—, Dortmunder 57.75, Gelſenkirchener 159.—, Harpener 152.60, Hibernig 151.40, Laurahütte 181.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaljw, 210,25, Aſcherslebener —2 9 Ae e 1 5, 8 8 18 50, Mannheim eingau 1083.—, St.⸗Obl. 98.70. Privatdiscont: 8). 4e h Schnaps krank. Nach einiger Zeit ſah die Kreuzwirthin Lerch vom„ Berlin, 5. Juli. Das Truppentransportſchiff Württchaftsfenſter aus, wie der Polizeidiener mit der feſtgenem⸗ IStrakbRxa Transvortiäkrer Oberitleutnant v. Wa, wüt dem 4. Seibe. — General⸗Anzeiger. ——— Mannbeim, 4. Jut Amks und r Freiwillige Werichtsbarkeit. 1— Erbeinweiſung. No. 16857. Chorſänger Hein⸗ rich Brentauo von hier hat den „Autrag geſtellt, ihn in Beſitz und Gewähr des Nachlaſſes ſeines urch Urtheil Gr. Amtsgerichts hier vom 15. März 1901 für todt erklärten Bruders Heiunrich Albert Ludwig Elſenheimer einzuweiſen. Todestag laut Urtheil: 1. Ja⸗ Ruar 1886.) Dieſem Geſuch wird entſprochen, wenn nicht iunerhalb 3 Wochen eine Einſprache dagegen erhoben wird. 92862 Mannheim, 25. Juni 1901. Gr. Amtsgericht VII: gez. Dr, Koch. Dies veröffentlicht: Maunheim, den 4. Juli 1901. Der Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts: Brehm!: Specialität nur für Herde fenerung empfiehlt ſich L. UMGross, Dfenſetzer, Große Merzelſtraße 45. empfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften zur Ver⸗ mittelung von Dienſtboten, Schenk⸗ ammen ꝛc. Verbingfraun Gumb, Weinheim Bez. II., Nr. 132. 874 Zum Bügeln in und außer dem Hauſe wird angenommen. 81487 Aa, 12, 3. Stock. 50001 .—— ei Ver Kündigungeblalt 12 Pergebung von Sielbauarbeiten. No. 5868. Die Ausführung von ca. 1200 lfom. Backſtein⸗ ſiel, Profil 0,60 41, m l.., ca. 2096 Üüfdm. Steinzeug⸗ 1 Wasch-Anstalt 25 e) Lädken 37 200 Angestellte. Eilige Wäsche innerhaſb agen. 85490 Runsfstrasse, chemische vohrſiel in verſch. Lichtweiten einſchließlich der hierzu erlorder⸗ lichen Speclalbauten im Vorort Neckarau ſoll öffentlich vergeben werden. 92355 Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefban⸗ amt, Litra L 2, No. 9, zur Ein⸗ ſicht auf und können Angebots⸗ formulare und, Maſſenverzeich⸗ niſſe gegen gebührfreie Einſen⸗ dung von 3,35 Mark von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Samſtag, den 20. Juli 1901, Vormittags 11 uhr, einzullefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr an⸗ genommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Maunheim, den 24. Juni 1901. Tief bauamt: Eiſenlohr. Cutteſol Ql, 2, breite Str. auch für Büreau geeignet, ſofort oder ſpäter hillig zu verm. Näheres I, 16. 91453 —— Großh. Badiſche Skaa Eiſenbahnen. Mit Giltigkeit vom 1. Auguſt I. J. iſt der Nachtrag IV zum Gütertarif, Theil I1, Heft 10, für den ſüddeutſch⸗öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Verband erſchienen. 9881 Karlsruhe, den 2. Juli 1901. Gr. Generaldirektion. 97 Kühne& Aulbach. Großh. Badiſche Slaats⸗ Bekanntmachung. Aumtliche Verkaufsſtellen für ſtempelte Poſtkarten und Poſianweiſungen, ſowie für ungeſtempelte Formulare zu Poſttkarten, Poſtauweiſungen, Packetadreſſen und zoſtaufträgen ſind zur Zeit hier Eiſenbahnen. oeseo Für die Beförderung von Glimmererde in Ladungen von 10000 kg oder Zahlung der Fracht hierfür von der Station Eichwald der k. k. öſterr. Staats⸗ Poſtfreimarken, Kartenbrieſe, ge⸗ vorhanden: M. Kropp Nachf. 11 Grösstes Lager in Apparaten für Amateur-Photographie. Tlaeilzahlung „„ „* 1„ „ Fräul. „ Herrn „ Fiäul. „ Herrn Bei Herin Ludwig Thielmann, B 4, 6, Adam Treiber, C 2, 5, K. W. Wolff, E 2, 7, J. G. Haaf, G 3, 16, Thomas Eder, U 3, 8a, Anna Behn, L 4, 17, Joſ, Georg Volz, NJ 4, 22, K.'étotle, O 3, 5, Matie Krieg, 0 5, 7 Jakob Heß, O 2, Is, Theodor Hertlein, Q 5, 23, 7 bahnen nach Karlsruhe Haupt⸗ bahnhof und Rangirbahnhof ſowie Mannheim werden mit Giltigkeit vom 15. Juli l. Is. direkte Frachtſätze eingeführt. Die Höhe derſelben iſt bei den ge⸗ nannten Stationen zu erfragen. Karlsruhe, 2. Juli 1901. Gr. Generaldirektion. Vergebung * 7— Kee Jene Freß,, 20 nan Banarbeiten. Nen 15 Die nachſlehend angeführien Wopee 2 Arbeiten zum Neubau eines 333 Dienſtwohngebäudes für Schutz⸗ 5 Max Golt 1 46 17 leute im ſog. Zuchthausgarten drich Neith, U, 5, 18 in Mauuheim, ſollen im Wege VJJVVVVVVVVVVVVVTVVVV des öffeutlichen Angebots ver⸗ 1„ Audr. Neureuter, Augartenſtraße 77, geben werden 92539 4„ Tillmaun⸗Hufen, Beilſtr. 1, 5 veranſchlagt „„Fakob Bieber, Dammſtr. 1, Cementarbeiten M. 200 7„ Farl Neuſer, Eichelsheimerſtr. 52, Vodenbelag in Plältchen 1500 „ Adam Oerter, Frledrichsfelderſtr. 43, Verputzerarbeiten 4200 „ Frau Eliſe Eiſenmaun, Gontardſtr. 34, Schreinerarbeiten 6800 Herrn C. Spenner, Gr. Merzelſtr. 44, Nollläden 8 1000 5„ J. Schuhmacher, Gr. Wallſtadtſtr. 84, Bodenbelag in Holz 3600 1„ Joh, Menold, Güterhallenſtr. 20, Glaſerarbeften 3000 „„Fatl Weber, Jungbuſchſr. 9, Schloſſerarbeiten„ 4000 „„ G. Bronner, Jungbuſchſtr. 36, Aufkleben der Tapeten„ 800 5„ Ludwig Heinrkch, Käferthalerſtr. 7, Blitzableitun 300 1„„K. Schertel, Käferthalerſtr. 168, Gasleitung 9 585700 1„ I. Hammes, Kleinfeldſtr. 41, Waſſerleitüng 900 „„ Ad. Römer, Kl. Wallſtadtſtr. 31, Abortanlage„1800 „„„Michgel Gloß, Langſtr. 26, Siqualleitungen„200 „, Anton Bachutaun, Langſir. 41, Pläue und kebernahmsbebing⸗ „ Frau A. Reiuhardt Jowe, Lindenhoſſtr. 24½6, ungen liegen auf unſerm Ge⸗ „Feirn Kmil Figbig, Meerfeſoſir. 28, ſchüſtszimmer, Schloß linker „Frau Juſting Adelmann, Meerfeldſtr. 10, Flügel während der üblichen Ge⸗ Herrn Heiurich Beck, Mittelſtr. 114, ſchäftsſtunden zur Eiuſicht auf „ Valentin Schmitt, jenſeits des Neckarauer ee woſelbſt auch die Angebots⸗ Nr. 18, ar 17 Atlich 5 „„uaz Gguch dregarperlaugſr ar, d Die Angebole ſaß eis zum 7 7 Gottl. Amend, im neuen Viehhof, 10. Juli laufenden Jahres, „Franz Sohr, Parkſür. 1, Bormittags 10 uhr, zu wel⸗ „„ Y. Borugofen, Parkſtr. 21, cher Zeit die Submiſſionsver⸗ e Querſir. 6, handlung ſtattfindet, geſchloſſen 11 Kob Querſtr. 64 und mit entſprechender Auſſchrift naier ie nerſie 6a, verſehen, rechtzeitig anher einzu⸗ eeen 26, reichen. 7„ Aug. Eyer, Rheinhäuſerſtr. 44, 5 fyi e 1 7 eorg Ho er, Riedfeldſtr. 16, 3 e 8 „„ Phß, Pfiteter, Niedfelditr. u 11. Querſtr⸗Ecke, „„ A. Schweitzer, Schwetzingerſtr. 172, 1„ Julius Starre, Seckenheimerſtr. 40, „ C. Wörter, Traitteurſtr. 40, 16, „Frau Eliſe Eichhorn, Traitteurſtr. 68, 7 Perrn Hochgeſchwender, Werder⸗ und Seckenheimerſtr.⸗Ecke. Mannheim, 1. Juli 1901. Kaiſerliches Poſtamt 1: Leuthner. 92891 In Lokal der Polksküche, K 5, 6 erhalten jeden Montag und Freitag von ½6 bis ½8 Uhr Frauen und Mädchen unentgeltlich Nath und Auskunft in Rechts⸗ und andern Angelegenheiten von den Frauen des Vereins Frauen und Mädchen. Buchführung kür Kaufleute, Be- amte, Gewerbetreibende etd., s0- wie f. Danten(separat) u. Schüler. Vue, Prospeot e 3 2* 9272 Velcher Hetk. 100 Mk. Nück⸗ zahlung nach Uebereinkunft. Offerten unter Nr. 92847 an die Exped. d. Bl. Rechtsſchutzſtelle für 61715 Nen finden diskrete, liebevolle Pflege u. bill. Penſton bet 92880 3 8 2 8 85 2 Lina Beker, Heppenheim, Bergſtr. 8 8 382 Iunges Midchen tergr S8483 Junges! für leichte 2*— ſchriffliche Arde ür Fabrik⸗ 8— ſchriftliche Arbeiten für Fabrik⸗ 3SS s büregu geſucht. 8 8—— Offerten unter Nr. 92808 an 8 88 die Erped. d. Bl. erbeten. Seense Wirthſchaft 2 88 8 in Zapf oder Miethe mit S D— 8 Stallungen, womöglich über dem es Ring gegen das Schlachthaus 8 8— 0 5 8 5 tüchtige 33— ähige Wirthsleute wegen Abbru — ihres ſeftherigen Geſchäftes. Au trit nach Belteben. L. Q Q 2 Offerken unt. C. K. Nr. 92852 9 an die Exped. d. Bl. er 2 Fimmer „ Nheindammſtt. 30 8 Baden⸗Badener Geld⸗Lotterie 9 Näheres 1 Treppe hoch. 0 Mk..— zu beziehen durch die Expedition dſs. Blattes, und in der Filiale am leiht elnem Frl. Spgbialnaus für Pnotographie-Bedarf N 2, 7, Kunststrasse. Photograppische Lehranstalt. Alleinverkauf der rühmlichst bekannten Speeialmarken: Concurrenz-Platten Concurrenz-Entwickler, Concurrenz-Papiere. gestattet 68289 Standesregiſter⸗Chronik Mannheim⸗Neckarau. Juni. Verkündete: 1 8 Ludw. Roh, Küfer u. Hedwig Limbeck. Juli. 1. Joh. Jak. Wipfler, Metzger u. Marg. Eliſab. Sieferk. 1. Ludw. Oswald, Fabrikarb. u. Maria Kettering geb. Jung. Juni. Getraute: 27, Friedrich Rudolph, Bäcker u. Barbara Steinmann. 29. Jakob Schmeckenbecher, Tagl. u. Frieda Emmert. Juni. Geborene. 16. d. Bahnarb. Adam Brenk e. T. Suſauna Magdalena. 28. d. Eiſendr. Joh Adam Spitzer e. S. Adam Wilhelm. 28. d. Drehermſtr. Emil Rudolph Wolf e. S Emil Paul. 28. d. Kaufm. Emil Grünwedl e. T. Mathilde Friederike. 29. d. Maurer Frdr. Wenzelburger e. S. Karl Philipp. 1 15 Gummiarb. Joh. Thomas Friedrich e. S. Peter. itß 3. d. Eiſenhobler Ludw. Schaaf e. T. Auna Barbara. Hafenarb. Sylveſſer Sauter e. T. Barbarg. Tagl. Joſef Egner e. T. Marie Magdaleng. Dreher Joh. Karl Jordis e. S. Karl Auguſt Friedrich. Geſtorbene. Heizers Jakob Seibert, 6 M. 5 Tg. a. geb. Jepp, Ezefr. d. Schmiedmſtrs. Joh. Schwöbl, M. a. M S. d. Maſchiniſten Mich. Stenger, 1 J. 4½ M. d. 2. d. .d. 2. d. Junt. 26. Pauline, T. d. 29. Suſanng 25 J. 8 30. Hermann Juli. 5 1. Maria Johanna, T. d. Formers Aug. Gaulrapp, 9 M. 21 Tg. a. 1. Karl, S. d. Schloſſers Heinrich Pfähler, 1 J. 4 M. a. J. Karl Friedrich, S. d. Tagl. ſoſef Tranſier, 7 W. a. Kein Lager am r Friedhof. Bei Sterbefällen halten unſer großes und reichhaltiges Lager in Sterbekleidern Bouquets, Kranzſchleifeu, Blech⸗, Laub⸗ und Perltränzen, ſowie Friedhofkreuzen beſtens empfohlen. 61658 Bader& Thoma, S 1, 12, Steatange Reichhaltiges Lager Grab⸗Denkmäler 65 Nassner 4 Himmelstein, neben der Koſenau(./Friedhof.) reichhaltigstes Lager. 77181 C. F. Korwan Bildhauerei am Friedhof neben Gärtnerei Kocher. 5 Wohnung a, 14b. Grabdenkmäler reichhaltiges Lager. GAg. Anneecker, Bruno Wolff Nachfelger, Bildhauer. 7, 12b Mannheim Q7, 12b. 89850 iichti 15 in empfiehlt Tüchtige Väglerin gch außer dem Hauſe. 92648 6. Querſtraſe 7. Friedrichsplatz 5. Auszug aus den bürgerlichen Skandesbüthern der Stadt Zaunheim. Verkündete: Hubert Hildemann, Hilisarbeiter u. Anng Neidig. Val. Popp, Glaſer u. Charlotte Mohler. 28. Thomas Schmitt, Straßenbahnſchaffner u. Anna Böhrer. 29. Karl Geiſel, Geomeler u. Marg. Geißler. Phil. Andreas, Metzger u. Karol. Hätty. Killy, Bildhauer u. Karol. Kirſchhoch. Juli. „Eduard Hrziconotzky, Maurer u. Eliſab. Blaſer geb. Arbeiter Guſt. Cramer, Händler u. Jul. Reibold geb. Baſſery. Alois Schwander, Friſeur u. Karol. Dietkich. „Frdr. Klinkenberg, Schloſſer u. Soſie Fohmann. Jak. Metz, Mauker u. Roſa Juugkind. Rud. Sahner, Dec.⸗Maler u. Kath. Sandritter. Joh. Schreckenberger, Modellſchreiner u. Barb. Eckel. Adam Uhrig, Gärtner u. Magdal. Rudi. „Joh, Krieger penſ. Schutzm. u. Eliſab. Stehle geb. Veith. Joſef Schmid, Tagl. u. Marie Roll geb. Gerber. Joh. Schmitt, Tagl. u. Barb. Habermaier geb. Lulay. Ludw. Sommer, Tagl. u. Kath. John. „Emil Leuſer, Zimmerm. u. Magdal. Marguard. Karl Zerran, Färbereitechniker u. Marie Spannhake. „Juſtin Strecker, Poliſeur u. Roſa Schlegel. Juni. Getraute. 29. Adolf Heinrich, Schloſſer m. Marie Bopp. 29. Nudolf Herda, Heizer m. Emflie Hofmann. 29. Daniel Keßler, Schloſſer m. Kath. Welti. 29. Frdr. Kirſch, Schutzm. m. Marie Karrer. 29. Joh. Müller, Eiſendr. m. Emma Reiß. 29. Frz. Rohleder, Hilfsweichenw. m. Auguſte Köhler. 29. Frdr. Schmidt, Fuhrkn. m. Anna Feil. 29. Karl Schmitt, Eiſenbohrer m. Friedr. Fleiſch. 29. Johz Schuch, Fuhrm. m. Marg. Schüler. 29. 1 Skorz, Schloſſer m. Barb. Schlampp. 29. Wilh. Welcker, Schloſſer m. Marie Kraft. 29. Adam Wißner, Maurer m. Marie Braſter. 29. Jakob Ditkler, Schmied m. Eva Anng Brunner⸗ Ait Vollmann, Former m. Soſte Dorſchem. Juli. 2. 8 Kruſt, Bauführer m. Emilie Thöny. „Adolf Münzer, m. Magdal. Rittmann. „Wilh. Neck, Buchbinder m. Jakobine Schmſtt geb. Heinle, Auton Schöffel, Tagl. m. Marie Plenzig geb. Könfg. Jak Huüber, Gipſer m. Kath. Kornmann. Jak. Hofmann, Schreibwagrenhdlr. m. Anna Weimann⸗. Hugo Lang, Küfer m. Suſ. Brecht. „Chriſtof Müller, Briefträger m. Kath. Schnabel. 5 Lüdw. Wacker, Bildh. m. Angeling Köſterer geb. Stezenbach Theodor Weſtermann, Lehrer m. Roſalia Hartmann. Juni. 28. 28. * NHNNNrrne Juni. Geborene: 90. d. Invaliden Theod. Wann e, T. Kath. 27. d. Lichtpauſer Hch. Pfeiffer e. S. Heinr. Gg. 29. d. Schneider Hch. Jak. Knapp e. E. Elementine Aug. Chall 26. d. Jngenteur Frz. Lap. Schuüller e. T. Hedw. Auguſte. 28. d. Fabrikarbeiker Karl Jak. Augſtmann e. S. Leo. 29. d. Augenarzt Dr. Adolf Walther Bierbach e. T. Irmgard⸗ 26. d. Kaufm. Rud. Konr. Haas e. S. Rud. Karl Frz. 25. d. Schloſſer Aug. Dimpfel e. S. Frdr. Ludw. 20. d. Tallfm. Wilh. Müller e. S. Guſtav n. e. S. Georg. 26. d. Schloſſer Gg. Grün e. S. Georg. 29. d. Bäcker Joh. Jak. Schmaus e. S. Haus Wllh. 29. d. Mag.⸗Aulff. Frz. Heinemann e. H. Frdr. Albert. 29. d. Wirkh Andr. Bönfg e. T. Emma Paula. 28, d. Hauptlehrer Kaſpar Nerz e. S. Oskar. 29. d. Kaufm. Sal. Lehmann e. S. Herbert. 23. d. Tagl. Joh. Hch. Schmitt e. S. Mich. Paul. 26. d. Hilfsmaſchiniſt Eduard Boulanger e. T. Kath. 28. d. Brückenw. Gg. Ludw. Thieme e. S. Eduard. 27. d. Tagl. Aug. Hohl e. T. Anng Maria 27. d. Vizefeldw. Joh. Weber e. S. Frdr. Wilh. 28. d. Tagl. Karl 900 Weißert e. S. Emil. 28. d. Schloſſer Heh. Etzel e. O. Otto. 90. d. Tagl. Makt. Ferd. Filltan e. T. Kath. 30, d. Nechlsanw. Dr. Sigm. Strauß e. S. Ernſt 29. d. Schmied Ehriſt. Frdr. Rätz e. S. Frdr. Pet. Chriſtian. 27, d. Krahnenf, Pet. Aulmich e. T. Aug. Wilhe⸗ 27. d. Eiſenbohrer 85 Ludw. Deininger e. S. Ludw. Arthur. 30, d. Kutſcher Joh. Gottl. Weeber e S. Karl. Jil Kauf. Ad. Hch. Reuling e. S. Gg. Max Conſt. uli. 1. d. Schloſſer Titus Weidgenannt e. S. Karl Titus. 1. d. Eiſendr. Joh. Herm e. S. Wilh. Guſt. 2. d. Kanalarb. Kark Kuhn e. T. Eliſab. 2. d. Schmied Joh. Leininger e. T. Marie Roſa Anna. 2. d. Schieferd. Ludw. Bauer e. S. Johann. 5 2. d. Schloſſer Frz. Seb. Schuhmacher e. T. Anna Maria. 3. d. Linirer Eruſt Rob. Kirſten e. S. Nich. Hch. 1. d. Schloſſer Hch. Mittern e. S. Gg. Hch. 2. d. Hauptl. Hch. Röderer e. S. Egon. 5. d. Schreiner Joh. Phil. Beuthen e. S. Joh. Peter⸗ 2. d. Metzger Okto Schneider e. S. Karl Ludw. 55 3. d. Geſchäftsf. Ferd. Keerl e. T. Clementine Wilhe. Ottilie. Juni. Geſtorbene. Jult verh. Maurer Frdr. Biereth, 51 J. 4 M. g. Juli. 1. Kath. geb. 1. Helene, T. d. Kaufm. Joh Gg. Dönig, 6 J. 1 Anna, T. d. Tagl. Karl Fiederlein, 1 J. 5 M 0 to „Auguſt, S. d. Generalag. 1 Andreß, 20 Tg. a. Adolf Guſt., S. d. Bahnarb. Adolf Eckert, 11 M. s Tg. a. Johann, S. d. Schieferd. Ludw. Bauer, 2 Std. g „Otto, S. d. Cigarrenfabrik. Jak. Vief, 7 M. 28 Tg. a. Eliſab. T. d. Tagl. Joh. Habermaier, 2 J. 5 M. a. „Peter Frdr., S. d. Zimmerm. Peter Andres, 1 J. 7 M. a⸗ „Karl Ludw., S. d. Metzgers Otko Schneider, 2 Std. ga. Eliſab., T. d. Kanalarb. Karl Kuhn, 15 Std. a. „d. verh. Glaſermſtr. Joſ. Ant. Böhl, 39 J. 6 M. a. Otto, S. d. Mühlſteinm. Adolf Pfeffer, 1 M. 11 Tg. a. „d. verh. Bohrer Wilh. Wendel Lipp, 42 J. s M. a. „Karl Friedr., S. d. Stelbauarb. Val. Helfmann, 6 M. a. Hilda Sofie, T. d. Tgl. Joſ. Oeſtringer, 7 M. is Tg. a. „Clementine Wilh. Ottiſie, T. d. Geſchäftsf. Ferd. Reerl,5 Min. g Eliſab., T. d. Daniel Junker, 7 M. 12 Tg. g. Heinr. Aug., S. d. Locomotipf. Jak. Joh. Ober, 8s.10 Tg 5 Wilh. Krie SnSrenten d. verh. Kaufm. Joh. 40 9. 10 M. a. Johs. Schulz, 2 J. 1 M. a „Eliſab., T. d. Kaufm. Werner Chriſt., S. d. Buchh. Rich. Eberle, 1 J. 2 M. a. .Marie Eliſab., T. d. Schmieds Gg. Büchner, 2 J. 5 M. a. Anna Thereſe, T. d. Schloſſers Frz. Hamm, 5 M. a. ſiefert tadelloser dlige, 1 mM l eil, Ehefr. d. Tagl. Phil. Kuhn, 50 8. 11 M.% 8 3 a. geb. Schindler, Ww. d. Kaufm' Eugen Mouths, 8 „ 0 „Gottlieb Wilh., S. d. Tagl. Adam Relnmuth, 7 M. 20 Tg. Karl Friede, S. d. Schloſſers Phll. Serling, M. Tg. 4