er) Telegramm⸗Adreſſe: ⸗Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Pofauf ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: GBadiſche Volkszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. 577. der Stadt Maunheim und Umgebung. unheimer Journal. (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik: J..: Ernſt Müller. für den lokalen und prov. Theil: rnſt Nüler, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Goerhard Bu hner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheimer Typograph. Anſtalt.) (Mannheimer Volksblatt.) Die Colonel⸗Zeile 20 Pf 8 Das„Maunheimer Journal“ 11 Ae 5 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 615. f Eigenthu 10 des 10 b 10 2 nen⸗Zeile 44. 1; 2 hoſpitals. Einzel⸗Nummen.. 5 E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 bae e Nr. 550 Freitag, 19. Juli 1903.(Abendblatt.) Hunnenbriefe. (Von unſerm Korreſpondenten.) )3( Berlin, 19. Juli. Herr von Falck, der Leiter unſeres Kgl. literariſcher Bureaus, iſt auf Reiſen und die Mäuſe tanzen auf den Tiſchen. Tagelang iſt die„Berliner Correſpondenz“ ſo langweilig ge⸗ weſen, wie— nun ſagen wir: wie der„Reichsanzeiger“; dann ſtößt ſie, raſch athmend, mit fliegenden Pulſen und Fieberröth: uf den Wangen, allerlei Dementis und Richtigſtellungen hervor, bei denen man die richtende, ausbeſſernde und nachhelfende Hand des Direktors ungern vermißt. Wir haben eine Belehrung über die Charaktereigenſchaften des verſtorbenen Rittmeiſters von Kroſigk empfangen, auf die man bei dem gegenwärtigen Stand des Prozeſſes lieber noch verzichtet hätte; wir hörten dann geſtern die Geſchichte von der„Lügenfabrik zur Anfertigung von Hunnenbriefen“, die allzu geräuſchvoll und bombaſtiſch vorge⸗ tragen, ihren Zweck auf ruhige und nachdenkliche Leute verfehlen mußte. So viel wir ſehen, iſt's eigentlich nur der„Vorwärts“, der um die offiziöſe Darlegung wortreich ſeine Gedanken ſpinnt: und der iſt natürlich nicht überzeugt! Die anderen Blätter gehmen kühl und läſſig von der Mittheilung der„Berliner Corre⸗ ſpondenz“ Notiz; kaum daß ſie aus ihrem Eigenen eine kurze An⸗ merkung hinzufügen. Wozu auch? Weshalb denn überhaupt der ganze Lärme Man iſt einem„Jungen Mann“, zu deutſch: Commis auf die Spur gekommen, der anſtatt durch Abſchluß don Verſicherungen und Aufſtöbern mehr oder weniger ſicherer „Riſiken“ ſich durch den Verſchleiß ſogenannter Hunnenbriefe einen angenehmen Nebenverdienſt zu verſchaffen gedachte. Das talentvolle Jüngelchen iſt an den Unrechten gerakhen; der ohne Fiese nicht übel erſonnene Plan fiel ins Waſſer— was weiter? je Schriftſteller des Kgl. literariſchen Bureaus ſcheinen zu Reinen: im Falle des„Commis.“ aus Luzern— warum er⸗ ſahren wir nicht auch den Namen des anſchlägigen Kopfes?— mißglückte der Plan; in zwanzig anderen gelang er fürtrefflich. Kann ſchon ſein; wer hat denn auch im Ernſt geglaubt, daß die Hunnenbriefe“, die in den hinter uns liegenden zwölf Monaten dem deutſchen Publikum verſetzt wurden, alle durch die Bank hittere, blutrünſtige Wahrheit uns kündet! Die ruhigen und nachdenklichen Leute— ſo ſchien uns immer, und wenn wir von deuen reden, haben wir weder die äußerſte Linke noch die Be⸗ geiſterung lallender Propheten des Khakithums im Auge— Iflegten ſich einfach zu ſagen: daß die Menſchen durch Kriegs⸗ züge nicht gerade weichmüthiger und ſentimentaler werden, liegt guf der Hand. Es zog wohl auch manch räudiger Burſche über das Meer, der, als er die Mobilmachungsbatzen ſich in die un⸗ ſauberen Taſchen gleiten ließ, den Teufel was an Vaterland und Thaten dachte. Aber Ausnahmen beſtätigen bekannt⸗ lich die Regel und die Regel iſt: unſere braven deutſchen Soldaten würgen keine Kinder; vergewaltigen nicht wehrloſe Frauen, kauchen ihr ehrliches Schwert nicht mordgierig in friedlicher und unbewaffneter Menſchen rauchendes Blut. An dem einen oder underen Hunnenbrief mag ja ein Körnchen Wahrheit geweſen ſein: à la guerre comme à la guerre. Aber das Meiſte war unzweifelhaft erlogen oder— wem der Ausdruck zu ſtark klingt zuſammengefabelt, Deutſchland iſt eben nicht umſonſt die Heimath des ſeligen Baron von Münchhauſen; der miles gloriosus iſt auch bei uns zu Hauſe... So ungefähr haben die Ruhigen und Verſtändigen unter uns ſich den Commis ge⸗ 8—— dacht, und die werden die grelle, faſt aufdringliche Art, mit der die„Berl. Correſpondenz“ die armſelige Geſchichte von dem „Commis B. aus Luzern“ auftiſchte, weder ſympathiſch noch ſonderlich nützlich gefunden haben. Als„faits divers“, als unbeträchtlichen Miscellenkram möchte man die Sache gelten laſſen; aber ſo, als Haupt⸗ und Staatsaktion— ach nein, dazu war ſie denn doch nicht beweiskräftig genug. Und nochmals: weshalb denn auch der ganze Lärm? Wer auch die Vorgänge im Staatleben ſich pſychologiſch zu erklären ſucht, weiß ohnehin, wie die Dinge ungefähr lagen, und den„Vorwärts“ werden die Schriftgelehrten des Kgl. literariſchen Bureaus, ſelbſt wenn ſie bündiger und ſchlüſſiger zu ſchreiben verſtünden, nicht über⸗ zeugen. Gegen ihn ſchweben zudem auf Antrag des preußiſchen Kriegsminiſters eine Anzahl Strafverfahren; es wäre vielleicht taktiſch nicht unrichtig geweſen, die Abfertigung des ſozial⸗ demokratiſchen Centralorgans den ordentlichen Gerichten zu überlaſſen. Und überhaupt: Hunnenbriefe hin und Hunnenbriefe her! Freuen wir uns, daß die Gelegenheit zu ihnen endlich aufhört; daß der„Commis.“ aus Luzern ſelbſt mit dem beſten Willen keine Lügenfabrik mehr an den Geſtaden des Vierwaldſtätter Sees aufmachen könnte. Unſere Truppen kehren Gottlob wieder und der Sühnegeſandte ſchwimmt bereits auf dem Waſſer, das unſere Zukunft bedeutet. Nicht ohne heimliches Behagen haben wir heute geleſen, daß man ſchon an kleine niedliche Geſchäftchen denkt, die man mit dem Sühnegeſandten zu machen wünſcht. Wer das vor einem Jahr geahnt hätte, da den Chineſen geboten ward, uns 1000 Jahre lang nicht ſcheel anzuſehen Politiſche Ueberſicht. *Maunheim, 19. Juli 190l˖. Zum Fall Kauffmann. ſchreibt Richters„Freiſ. Ztg.“: Im Fall Kauffmann beſchwört der„Hamb. Corr.“ die Regierung,„falls ſie es kann“, die von uns aufgeſtellte Behauptung zu dementiren, daß die militäriſchen Verhältniſſe Kauffmanns den Ausſchlag für ſeine Nichtbe⸗ ſtätigung gegeben haben.„Denn gerade dieſe zugleich mit der Thatſache der Nichtbeſtätigung veröffentlichte Begründung hat das größte Befremden auch in gemäßigt liberalen Kreiſen erregt, weil ſie als Symptom einer höchſt bedenklichen Richtung unſeres politiſchen Lebens betrachtet werden müßte.“— Die Regierung kann eben unſere Angaben nicht dementiren. Glaubt denn wirklich derx„Hamb. Corr.“, daß ſie ſonſt 14 Tage hätte ins Land gehen laſſen, ohne auf unſere Mittheilungen über den Grund der Nichtbeſtätigung das Allergeringſte zu erwidern? Die Militäraffaire i ſt der Grund für die Verſagung der Beſtätigung. Wenn übrigens der„Hamb. Corr.“ meint, daß der Miniſter⸗ präſident gar keine Gelegenheit gefunden hat, die Beſtätigung Kauffmanns zu empfehlen, ſo können wir das Blatt eines Beſſeren belehren. Wie uns verſichert wird, hat der Reichs⸗ kanzler Graf Bülow nicht weniger als drei⸗ mal zu Gunſten der Beſtätigung Kauffmanns mit dem Kaiſer geſprochen. Tumult in der belgiſchen Kammer. Bei der Exörterung des Unterrichtsetats in der belgiſchen Kam⸗ mer ſtellte, wie aus Brüſſel berichtet wird, der ultramontane Ab⸗ geordnete Verhaegen die katholiſche Moral der rationaliſtiſchen gegen⸗ Madame Dianne de Poitiers. Diana von Poitiers! Ihr Name, ſo ſchreibt der„Berl. Lok.⸗ Anz.“, gehört zu denen, die in den Geſchichtsbüchern in einer Paran⸗ theſe angeführt ſind. Nichts als der Name gewiſſer Frauen iſt ſo berzeichnet. Man gedenkt auf dieſe Weiſe ihres Wirkens. Man will ſagen, daß ſie eine Rolle geſpielt haben. Jedoch ihr Leben iſt nicht würdig genug, in den ernſten Geſchichtstabellen genau beſchrieben, aber zu einflußreich, um überſehen zu werden. Und dieſe Klammern, ie den Namen das Merkmal des Beſonderen aufdrückt, verleiht der Trägerin etwas Geheimnißvolles. Man verſteht ſofort, daß etwas in ihrem Daſein nicht ganz in Ordnung geweſen iſt. Man möchte heute ihre Geheimniſſe kennen. Erſcheint dann ein größeres Memoiren⸗ werk über eine dieſer machtvollen Frauen, denen Könige zu Füßen lagen, ſo wird es mit lebhaftem Intereſſe namentlich von der Frauen⸗ welt begrüßt. Es zaubert ihrer Phantaſie ein Stück Leben vor und eröffnet ihnen einen Blick in die Welt, die ihnen trotz aller Emanei⸗ n und Entwicklung verſchloſſen, wenigſtens aber verſchleiert eibt. Kein Wunder, daß vor dem Schaufenſter der großen Verlags⸗ Buchhandlung bon John u. E. Bumpus⸗Oxford Street London augen⸗ blicklich biele Damen bewundernd vor dem Bildniß der Diana von Poitiers ſtehen. Man weiß, daß ſie ein intereſſantes Kapitel in der galanten Geſchichte Frankreichs darſtellt. Auch iſt bekannt, daß ſie birklich, noch in viel höherem Maße als Ninon de Lenelos die Fähig⸗ eit beſaß, mit Grazie zu altern. In ihrem 60. Jahre ſoll ſie noch zauberhaft ſchön und anmuthig geweſen ſein. Auf dem ausgeſtellten ilde, das eine Kopie des Gemäldes ihres Schützlings und Freundes Primaticio iſt, ſehen wir ſie als eine junge Frau. Ueber die ent⸗ lößten zarten Schultern fällt lockiges Haar, das eine hohe, fein entwickelte Stirn einrahmt. Sie läßt Dianens Klugheit und Geiſtes⸗ raft erkennen. Das gut modellirte Kinn und die feſten Linien des kleinen Mundes weiſen gleichfalls auf dieſe Eigenſchaften hin. In den wundervollen großen Augen liegt eine gewiſſe Traurigkeit und über ihnen wölben ſich reizend geſchwungene Brauen. Entzückend ſind über und beklagt die belgiſche Jugend, wenn ſie jemals in die Hände ſozialiſtiſcher Erzieher gerathen ſollte Der Redner zeigt eine Num⸗ mer des rationaliſtiſchen Wochenblattes Germinal vor, an welchem Vandervelde, Demblon, Deſtree und andere Mitglieder der ſozia⸗ liſtiſchen Linken mitarbeiten und verlieſt einen Auszug aus dem Feuilleton, in dem von der Verführung eines jungen Mädchens die Rede iſt. Sodann macht er die Mitglieder der ſozialiſtiſchen Linkeßt perſönlich verantwortlich für die moralwidrigen Artikel, die in die⸗ ſem Schmutzblatt(ignoble cochon“) veröffentlicht werden. Dieſer Angriff gegen die Perſonen der ſozialiſtiſchen Schriftſteller entfeſ⸗ ſelt einen Höllenlärm. Während einer Stunde, von 8 bis 4, kreuzen ſich die gröbſten Schimpfworte und Hexausforderungen. Sogar der gewöhnlich kaltblütige Kathederſozialiſt Prof. Denis ſchnellt von ſeinem Sitze auf und ruft Verhaegen zu:„Sie ſind ein infamer Verleumder!“ Vandervelde, Suernemont, Deſtree und andere So⸗ zialiſten erklären, ſie würden Verhaegen nicht zum Worte kommen laſſen, bis er ſeine Verleumdung zurückgenommen habe. Hubin (Soz.) ſpringt vor die Bank Verhaegens und bewirft ihn mit Pa⸗ pierbällen, während Suernemont dem klerikalen Redner zuruft:„Sie ſind ein Jeſuit und ein Feigling!“ Demblon brüllt:„Wir ſind ehrliche Menſchen. Sie aber ſind Mörder und Kirchenſchänder!“ Verhaegen:„Ihre Beſchimpfungen verachte ich!“ Demblon:„Sie ſind ein ordinärer Lockſpitzel! Sie ſpeiſen beim König!“(Der An⸗ ſtand verbietet, die weitern Schimpfworte wiederzugeben, die Demb⸗ lon und andere Sozialiſten auch gegen die Perſon des Königs ſchlen⸗ dern.) Nachdem die Ordnung nothdürftig hergeſtellt iſt, führt Ver⸗ haegen eine Reihe von Namen großer Gelehrter auf, die die katho⸗ liſche Moral hochhielten. Terwagne(Soz.):„Sie übergehen den belgiſchen Jeſuitenpater Renard, der neulich aus der katholiſchen Kirche ausgetreten iſt, um zu heirathen.“ Verhaegen:„Ich über⸗ laſſe Ihnen gern den Abbs Renard mit ſeiner Frau!“ Dieſe Aus⸗ laſſung veranlaßt einen neuen Tumult. Vandervelde tritt vor den Redner hin und ruft ihm zu:„Die einfache menſchliche Moral ver⸗ Urtheilt Sie, weil Sie ſich wie ein elender Feigling an einer Frau vergreifen!“ Nach dieſen Worten erheben ſich die Mitglieder der Linken von ihren Sitzen und heulen minutenlang. Von dem Vor⸗ ſitzenden verlangen ſie, er ſolle Verhaegen zur Ordnung rufen. Wei⸗ terxe Schimpfworte gegen den König werden hörbar. Ohnmächtig, die Ordnung aufrecht zu erhalten, unterbricht der Vorſitzende die Sitzung für eine halbe Stunde. In den Wandelgängen wird die Haltung Verhaegens auch von Mitgliedern der Rechten ebenſo ſcharf verurtheilt, wie die Ausſchreitungen der Sozialiſten. Verhaegen, der, wie es hieß, Ausſichten auf ein Miniſterportefeuille hatte, hat dieſe Ausſichten durch ſein heutiges Auftreten verloren, da er per⸗ ſönlich durch ſeine aufreizende Redeweiſe für die gegen den König gefallenen Beleidigungen verantwortlich zu machen iſt. Bei Wieder⸗ aufnahme der Sitzung bedauert der Vorſitzende die ſkandalöſen Vor⸗ gänge und ermahnt Verhaegen zur Mäßigung und die Linke zur Duldſamkeit. Vandervelde verlieſt das Stenogramm über de Zwiſchenfall und erklärt, er wiederhole, daß Verhaegen ein feiger Frauenbeſchimpfer ſei. Verhaegen erklärt, er habe die Mitglieder der Linken nicht perſönlich beleidigen wollen, müſſe aber ſeine Aeußer⸗ ung über den Profeſſor Renard und deſſen Frau aufrecht erhalten. Vanderbelde: Sie, für was ich Sie halte!“ Bemerkenswerth iſt, daß kein Mitglied der Rechten Verhaegen in Schutz genommen hat. Der Vorſitzende ermahnte Verhaegen abermals zur Mäßigung. Verhaegen been⸗ digt ſeine vierſtündige Dauerrede gegen die rationaliſtiſche Moral und Demblon erhält das Wort. Die Sozialiſten beabſichtigen, eine Ueberſetzung der Broſchüre über die Beichtvorſchriften des heiligen Alphons von Liguori in der Kammer vorzuleſen. Pferdemangel in Deutſch⸗Südweſt⸗Afrika. Aus Windhoek wird berichtet, daß die Nachfrage nach Pferden in Deutſch⸗Südweſtafrika derartig geſtiegen iſt, daß das Angebot bei Weitem nicht mehr genügt. Die Preiſe ſind dieſe langen, ſpitzen Finger, die ſchlanke Hand. eine Vorſtellung von der Grazie Dianens. Dieſes Bild reizt den Beſchauer, in den Inhalt des Werkes ein⸗ zudringen, deſſen Titelblatt es bildet. Es iſt eine Monographie, von Marie Hay verfaßt. Die Schriftſtellerin, eine Nichte des Fürſten Münſter, hat keine Mühe geſchont, das Lebensbild der Perſönlichkeit, die ſie zeichnet, höchſt anſchaulich, unterhaltend und dabei hiſtoriſch treu darzuſtellen. Sie hat mit dem Eifer des Forſchers alle alten Quellen durchſtöbert und Anekdoten, die nicht wahrſcheinlich ſind, oder die Wirklichkeit entſtellen, nicht aufgenommen. Das Buch hat den Vorzug großer Kürze, Knappheit und Klarheit. Die Verfaſſerin hält es für ihre Pflicht, als Frau, den Namen einer anderen von all dem, was ſich im Laufe der Zeit Unwahres an ihn gehängt hat, nach ernſten Unterſuchungen zu befreien. Und Diana von Poitiers ſteht vor uns als ein Weſen, das man lieben muß trotz aller ihrer Schwächen, trotz des Schrittes abſeits vom Wege, den ſie that. Eigenſchaften zur Geltung bringen konnte und noch nach 400 Jahren Intereſſe erregt. Seltſam iſt ihr Leben. In ihres Vaters Schloß Saint Vallier wuchs ſie auf wie eine deutſche Edeljungfrau, die mit ihrem Falken jagte. Sie zeichnete ſich durch ihre Sauberkeit aus, etwas ganz Außergewöhnliches in jenen Tagen. Die Bäder, die ſie allmorgendlich nahm, machten ſie berühmt, und die Nachwelt erfährt, daß in ihnen allerlei ſchönheitswirkende Mittel aufgelöſt waren. Und doch ſoll ſie nur in kaltem Waſſer untergetaucht ſein, an das ſich leicht allerlei Märchen knüpften. Denn zu jener Zeit fiel es weder dem König noch der Königin ein, am wenigſten jedoch dem ſimplen Unterthan, ſich an jedem Morgen zu waſchen. Das klare Waſſer ſoll der Diana dieſes„beauté internationale et magique“ verliehen haben, zu⸗ mal ſie ſich niemals der Schminke bediente. Das aumuthige Jahr⸗ hundert der Renaiſſance, ſo erzählt Marie Hah, mit ſeiner Pracht und Eleganz, mit ſeinen Dichtern und Malern, mit feiner Liebe zur Kunſt und Schönheit, mit ſeinem Glanz, kannte die Reinlichkeit nicht. Und bemerkenswerth iſt es, daß die einzige Frau, die täglich ſorg⸗ Sie geben am beſten Denn dieſes iſt es, wodurch ſie ihre glänzenden fältig badele, ſchöner und anziehender als alls die war, die nicht wußten, daß es keine wahre Schönheit ohne peinlichſte Sauber⸗ keit gibt. Als Diana zehn Jahre alt war, wurde ſie mit Louis de Breze verlobt, einem Mann, der hohe Würden am Hofe bekleidete und der Enkel Karls VII. und der Agnes Sorrel war. Breze war einer der häßlichſten Männer ſeiner Zeit, aber unermeßlich reich. Mit 15 Jahren vermählte ſich Diang mit ihm, der um 30 Jahre älter war. Nichts Erzählenswerthes bringen die erſten neun Jahre ihres Ghe⸗ lebens. Erſt durch die bekannte Verſchwörung des Connetable Charle de Bourbon, der mit Einverſtändniß Kaiſer Karls V. und König Heinrichs VIII. von England, Franz I. von Frankreich ermorden wollte, um die Regentſchaft zu übernehmen und den größten Theil Frankreichs dieſen beiden Herrſchern überlaſſen wollte, tritt Diang de Poitters in die Geſchichte ein. Ihrem Gemahl Louis de Breze war durch einen Prieſter die Verſchwörung verrathen worden. Er hatte keine Ahnung, wer zu den Verſchwörern gehörte und warnte Franz J. in einem Briefe⸗ Die Mittheilung gelangte in Abweſenheit des Königs in die Hände⸗ deſſen Mutter Luiſe von Savoyen. Sie hatte zu dem Connelable eine leidenſchaftliche Neigung gefaßt, die nicht äerwidert wurde. Daher war ſie glücklich, eine Gelegenheit zur Rache zu finden. Der Connetable war jedoch nach Deutſchland geflohen. So traf die ſchwere Strafe nur die Mitberſchwörer. Zu dieſen gehörte auch zu Louis de Breze Schreck der Vater ſeiner Gemahlin. Dieſer wurde zum Tode betz urtheilt, und nur dem Flehen und Bitten der Tochter gelang eß, dieſes Urtheil in lebenslängliche Gefangenſchaft zu verwandeln. Man erzählt, daß ſie die Begnadigung von Franz L. nur de halb erzielte, weil ſie ſeine Maitreſſe war. Marie Hah weiſt na daß die Berichte über die Beziehungen Franz I. und Dian 5 funden waren. Sie beruft ſich u. A. auf eine Nachricht von dren Contarini. Er war venetianiſcher Geſandter am Hofe von Frank, reich. Die Republik Venedig war immer glänzend unterrichtet voßt allen politiſchen und höfiſchen Intriguen, die ſich an den Höfen ab⸗ „Solange Sie dieſe Worte nicht zurückziehen, wiſſen 85 General⸗Anzeiger. Mannheim, 19. Inli, 9, Seite⸗ daher kdeſenklich in die Höhs gegangen, und bekragen z. Zt. faſt das Dreifache der vor 3 Jahren üblichen Sätze. Dieſer Umſtand iſt im Weſentlichen guf den Mangel an Zuführen aus der Kap⸗ kolonie zurück zu führen, da dort faſt ſämmtliche Pferde für den Südafrikaniſchen Krieg gebraucht werden. Um den Anſtedlern der deutſchen Kolonie die Möglichteit eigener Aufzucht zu er⸗ leichtern, wurden aus dem Regierungsgeſtüt Rauchas ſämmtliche Stuten gegen Wallache gegeben. Drei gezogene Hengſte wurden neu angekauft, ſo daß dem Gouvernement jetzt ſieben Beſchäler zur Verfügung ſtehen. Drei weftere in Deutſchland angekaufte Vollbluthengſte ſind kürzlich im Schutzgebiet eingetroffen. Der im Mai 1891 eingeführte Trakehner„Saphir“ hat ſich vollſtändig akklimatiſirt. Die von ihm gezogenen Fohlen zeichnen ſich durch kräftigen Bau aus. Straßenkämpfe in Rio de Janeiry. Man ſchreibt aus Rio de Janeiro unter dem 28. Junf: Die Bevölkerung der Braſtlianiſchen Hauptſtadt hat ſchon mehrmals bewieſen, daß es kein ſehr duldſames Publikum iſt,und es mußte deshalb ſehr riskant erſcheinen, als Ende vergangener Woche die hieſige Trambahngeſellſchaft die Fahrpreiſe zu erhöhen beſchloß. Am Sonntag ſollten auf allen Linjen die neuen Tarife in Kraft kreten, doch hatte die Geſellſchaft nicht mit dem lieben Publikum gerechnet, das ſich zuſammenrottete, die Wagen umwarf und die⸗ ſelben in Brand ſteckten. Berittene Truppen mußten einſchreiten, und es kam zu blutigen Kämpfen, wobei es 8 Schwerverwundete und 2 Todte abſetzte, doch ließ ſich die Menge dadurch nicht ab⸗ halten, am nächſten Tage das Spiel von Neuem zu beginnen, Die Geleiſe wurden aufgeriſſen, und nacheinander acht Wagen umgeworfen, die, mit Petroleum begoſſen, bald in hellen Flammen ſtanden, ſodaß die Feuerwehr alarmirt werden mußte. Als dieſe ankam, empfing ſie lautes Beifallsklatſchen, ſie ſah ſich bald un der Maſſe, die ihnen eine ſtürmiſche Ovation brachte, umringt, und das Ende war, daß ſie die empfangenen Befehle überhaupt nicht ausführen konnte, und die brennenden Wagen ihrem Schickſal überlaſſen mußte. Mittags kam es zu neuen Kämpfen, wobei die Maſſe die von den Beleuchtungs⸗ und Tele⸗ graphenanlagen heruntergeriſſenen Drähte quer über die Straße ſpannte, als Hinderniß für die Kavallerfeangriffe, Trambahn⸗ wagen umwarf und mit dieſen, ſowie den Karren die paſſiren wollten, und einfach angehalten wurden, abermals Barrikaden errichtete. Dann ſollte ein Geſchäftshaus überfallen und ge⸗ plündert werden, doch gelang es der Polizei, dieſen Plan zu ver⸗ eiteln, wobei es einen Todten und ein Dutzend Verwundeter gab. Von den Kämpfen der vorhergegangenen Tage werden ins⸗ geſammt 50 Verletzte in den Hoſpitälern gepflegt, während die Zahl der in Privathäuſern Untergebrachten noch nicht feſtgeſtellt werden könnte. Die Tumulte fanden denn auch vorgeſtern noch ihr Ende, indem Abends bekannt wurde, daß die Trambahn⸗ geſellſchaft auf die Erhöhung ihrer Tarife endgiltig verzichtet habe. Darob natürlich eitel Freude und Wonne; dieſelben Maſſen, die erſt am Tage vorher ſich herumbalgten, zogen nun im Triumphzug durch die Stadt und brachten den Redaktionen der Blätter, die für ihre Sache eingetreten waren, große Ovationen dar. Man fordert jetzt nur noch den Rücktritt des Miniſters des Innern, des Polizeichefs und des Kommandanten der berittenen Polizeibrigade. Der angebliche neue Feldzugsplan des Lord Kitchener. Man ſchreibt uns aus London unter dem 16. Juli:„Kriegs⸗ miniſter Brodrick hat es im Parlament zwar beſtritten, daß irgendwelcher offizielle Plan vorliege, die britiſche Feldarmee in Südafrila zu reduziren, indem man eine gewiſſe Anzahl von Infanterieregimentern nach England zurückberufe und in den fernern Operationen eine ausgedehnte Taktik der Konzentration zur Ausführung bringe,— aßer er hat mit dieſer Erklärung die Thatſachen und die Wahrheit wahrſcheinlich nur bemänteln wollen. Den Krieg in der bisherigen Weife fortzufetzen, iſt für die engliſche Armee auf die Dauer einfach unmöglich, das ſollten die ungeheuren Opfer an Menſchenmaterial und die bereits ver⸗ Ausgabten 200 Millionen Pfund Sterling Kriegskoſten wider⸗ ſpruchslos klarlegen. Anderſeits hat Lord Kitchener längſt ein⸗ geſehen, daß die bisherige Politik der Entblößung des Landes bon Allem was dem Feinde dienlich ſein konnte, ſeinen eigenen Truppen mehr ſchadet, als den Buren, und die jetzige Lage auf dem Kriegsſchauplatz beweiſt, daß es mit den Engländern fort⸗ während rückwärts geht. Wenn nun Kitchener den Krieg fort⸗ ſeten muß und will, ſo kann er keinesfalls ſeine neuen Operatio⸗ nen damit beginnen, daß er irgendwelche thatſächlich oktupirten Landſtriche von Truppen entblößt, um dieſe nach Hauſe zu ſchicken, und die Aufgabe einiger der ſo viele Trüppen in An⸗ ſpruch nehmenden Verbindungslinien würde ein nicht wieder gut zu machender ſtrategiſcher Fehler ſein. Kitchener kann gar nicht daran denken, ſeine rückwärtigen Verbindungen auf die eine bon Durban ausgehende Linie zu konzentriren weil dies einfach einen Rückzug bedeuten und das Preſtige der engliſchen Armee als Ganzes in den Augen der Buren vollſtändig ruiniren müßte. Ein ſolcher Plan würde u. A. die Kapkolonie mehr als bisher zu einem vollſtändig angeſchloſſenen Kriegstheater machen und den Buren die vollfommene Herrſchaft über große Thefle des Transvagl⸗ und Ffreiſtaates wiedergeben. Was auch immer die neuen Feldzugspläne des britiſchen Generalismus ſein mögen,„Konzentratfon“ würde nichts Anderes gls ſchmach⸗ volle Retraite bedeuten.“ Aus Stadt und Land. Maunheim, 19. Juli 1901. * Sammlung von Schriften ſür die China⸗Expedition durch den Großen Generalſtab in Berlin. Seitens des Bezirkstkommandos Karlsruhe iſt gn die Bürgermeiſterämter des Landwehrbezirks Karls⸗ ruhe folgendes Rundſchreiben ergangen:„Der Große Generalſtab in Berlin beabſichtigt eine ſpätere wiſſenſchaftliche Bearbeftung der China⸗Expeditſon ſicher zu ſtellen. Derſelbe möchte dazu nicht nur die amtlichen Berichte, Gefechtsberichte und Dienfttagehücher benützen. Wegen der leidenſchaftlichen Theilnahme der geſammten Nation, ſo⸗ wohl im günſtigen als auch im abſprechenden Sinne, wünſcht der Große Generalſtab ſeine Quellen nicht nur auf die Dienſtpapiere zu beſchränken, ſondern auch Privatmittheilungen aller Grade zu be⸗ nützen. Demgemäß bittet der Ehef des Großen Generalſtabes die Empfänger von Briefen, Beſitzer hon Tagebüchern oder Erinner⸗ ungen, dieſe Papiere dem Großen Generalſtabe zu überlaſſen und werden dieſelben im Kriegsarchiv eine würdige und dauernde Stätte der Aufbewahrung fjinden. werden mit der größten Verſchwiegenheit und als„geheim“ behan⸗ delt und wird während der nächſten 30 Jahre der Inhalt nur Offi⸗ zieren des Großen Generalſtabes und auch dieſen nür zu dienſtlichen Zwecken, lediglich mit Genehmigung und unter Kontrolle des dem Kriegsarchiv vorgeſetzten Abtheilungschefs, zugänglich gemacht. Es folgt daraus, daß ſcharfe Aeußerungen und Urtheile, welche vielleicht im augenblicklichen Unmuthe oder in einer peinlichen Lage nieder⸗ geſchrieben ſind, kein Hinderniß für die Abtretung bilden und die Be⸗ ſorgniß, es könnten dem Briefſchreiber nachträgliche Unannehmlich⸗ keiten daraus erwachſen, unbegründet iſt. Sollten Beſitzer oder Ver⸗ faſſer von Briefen u. ſ. w. Werth darauf legen, die Originale zu be⸗ halten, ſo werden amtlich beglaubigte Abſchriften oder Auszüge auch dankbar angenommen. Die Kriegsgeſchichtliche Abtheflung II des Großen Generalſtabes iſt angewieſen, das geſammte Material zu prüfen, den Empfang zu beſcheinigen, Unwichtiges zurückzugeben und etwaige Wünſche der Geber zu berückſichtigen. Sendungen ſind direkt zu richten an die Kriegsgeſchichtliche Abtheilung II des Großen Generalſtabes Berlin NW. 40, Moltkeſtraße.“ * Sonderzüge nach Berlin und Köln. Am 5, Auguſt werden Sonderzüge nach Berlin, ſowie nach Köln und Hamburg ab⸗ gefertigt. Ab ſämmtlichen pfälziſchen Stationen werden im Preiſe ermäßigte Fahrkarten nach den pfälziſchen Halteſtationen dieſer Sonderziige ausgegeben, woſelbſt Sonderzug⸗Fahrkarten nach Magde⸗ burg und Berlin, ſowie nach Koblenz, Bonn, Köln, Hamburg und Kiel zu ermäßigten Preiſen gelöſt werden können. Zu dem Sonder⸗ zuge Köln⸗Hamburg ſtehen den Reiſenden ab Köln auch Rückfahr⸗ karten nach den Nordſeeinſeln ete. mit Preisermäßigung zur Verfügung. Die Giltigkeit der fämmtlichen Fahrkarten beträgt 48 Tage. Nähere Auskunft ertheilen die pfälziſchen Eiſenbahnſtationen. Zum Verſchwinden des Kaufmanns Heymann. An der Gerichtstafel ſind zwei Anſchläge erſchienen. Laut dem einen klagt die Ehefrau des Kaufmauns Karl Heymann, Eliſe geb. Neu⸗ berger, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Hachenburg und Dr. Strauß, gegen ihren Ehemann, zuletzt in Mannheim wohnhaft, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrage auf Scheidung der zwiſchen den Streittheilen am 25. Oktober 1900 in Mannheim ge⸗ ſchloſſenen Ehe wegen Verſchuldens des Beklagten. Der andere Aus⸗ hang betrifft die Klage des Aſſociss Heymanns, des Kaufmanns Max Schuſter, auf einſtweilige Verfügung. * Frefreligiöſe Gemeinde. Der nächſte Vortrag kindet dieſen Sonntag, Vormittags 10 Uhr, in der Aula der Friedrichsſchule ſtatt. Das Thema, welches Herr Prediger Schneider beſprechen wird, lautet:„Religion mit und ohne Dogmen“. Während des Monats Auguſt fallen die Vorträge aus. * Lawn⸗Tennis. In Heidelberg iſt ſeit Montag das große Jahrestournjer im Gange. Es führt ſeinen Namen„zehntes inter⸗ ngtionales“ mit Recht, da nicht bloas aus allen Theilen Deutſchlands, ſondern bis von Rußland und Chile her Vertreter anweſend ſind. Der bekannte Offizierſpieler Otto v. Müller, dem preuß. 1. Garde⸗ Regiment zu Fuß angehörig und z. Zt. nach Darmſtadt abkomman⸗ dirt, iſt für einige Tage von dort herübergekommen, um dem bis⸗ herigen Inhaber der Meiſterſchaften von Heidelberg und vom Groß⸗ herzogthum Baden den Sieg ſtreitig zu machen. Der beſte Spieler der deutſchen Marine, Fähnrich zur See Ernſt Bieber, iſt anweſend und zeigt einen ſehr hübſchen Schlag; Nirrnheim aus Hamburg und Schmidt⸗Knatz aus Frankfurt leiſten Hervorragendes und haben ſchon mehrfach an den großen Homburger Tournieren ſich ausgezeichnet. Auch die beiden Amerikaner Lhon und Pinchot bilden ein vorzügliches Paar und ſind beſonders in ihrem Netzſpiel bewundernswerth. Das Programm umfaßt im Ganzen zehn verſchiedene Konkurrenzen, und die einzelnen Kämpfe waren noch niemals ſo intereſſant wie dieſes Jahr. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob der junge Baron b. Lersner eine der Meiſterſchaften, die er inne hat, wird halten können; auch die akademiſche Meiſterſchaft dürfte in andere Hände übergehen. Wer für den Sport und ſein Wachsthum wirkliches Intereſſe hat, ſollte nicht verfehlen, den„Schlußrunden“, die am Sonnabend Nacchmittag zum Austrag kommen ſollen, bejzuwohnen. Er würde dort das Tennisſpiel in einer Form ausüben ſehen, die der Vollendung nahe kommt, wozu ja unſer ganz junger Klub noch wenig Gelegenheit Die geſammten abzugebenden Schriften und bis zur dritten Runde vorgedrungen. plätze liegen in Neuenheim. geht und daun die dritte Querſtraße lints ngimmt, direkt an Ort und Stelle. * Was Alles geſtohlen wird. Einer Kriminaglſtatiſtik, in der Diebſtähle oft von unglaublichſter Gattung verzeichnet ſind, ent⸗ nehmen wir einen„ſchweren“ Diebſtahl, der nicht alle Tage vor⸗ kommen dürfte. Das k. Straßen⸗ und Flußbauamt Aſchaffenburg beklagt nämlich den Verluſt eiſes— Schiffsankers ſchwerſter Güte, der aus dem Main nächſt Stadtprozelten kürzlich von bisher un⸗ ermittelt gebliebenen Thätern entwendet wurde. kommt man Aus dem Großherzogthum, * Konſtanz, 18. Juli. Verunglückt iſt geſtern Nachmittag die etwa 30jährige Digkoniſſin Emma Hauß von Holzwangen(.⸗A. Kirchheim). Sie war auf der Durchreiſe und wollte in der Seebade⸗ anſtalt ein Bad nehmen, ſank aber, wohl infolge eines Schlagaufalls, ſofort unter; ſie konnte alsbald ans Land gebracht werden, worauf es den Bemühungen des Badeperſonals gelang, die Bewußftloſe wieder ins Leben zurückzurufen. Nach Verbringung der bedguerns⸗ werthen Krankenpflegerin ins ſtädtiſche Krankenhaus ſtellten ſich bei ihr ſtarke Lungenblutungen ein; ihr Zuſtand ſpurde ſehr ernſt und heute Morgen ½7 Uhr trat der Tod ein. * Lauf, 18. Juli. Vorige Woche beſchenkte hier eine Frau ihren Mann mit dem 22. Kinde. * Ottenhöfen, 18. Juli. Geſtern wurde dahier in der Acher eite rieſige Forelle im Gewicht von 5 Pfund gefangen. Es iſt dies der größte Fiſch, welcher ſeit Menſchengedenken in dieſen Gewäſſern an⸗ getroffen wurde. Hfalz, Heſſen und Amgebung. * Ludwigshafen, 19. Juli. Ein geriebener Spitzbube wurde geſtern Abend durch die hieſige Schutzmannſchaft dingfeſt gemacht, Derſelbe, ein angeblicher Kaufmann Namens Moritz Adolf Schimenz aus Niederkorbiz bei Dresden, war beobachtet wordeſ wie er ſich aus dem offenſtehenden Laden eines Schuhgeſchäftes in der Ludwigsſtraße ein Paar Schuhe rechtswidrig aneignete und daun flüchtig ging. Die ſofort verſtändigte Polizei verfolgte den Dieb und erwiſchte ihn. Bei demſelben wurden falſche Stempel und gefälſchze Legitimationspapiere gefunden, ſodaß man es mit einem abgefeimten Hochſtapler zu thun hat. * Hagenau, 18. Juli. Der Einjährige Raimond Götz des 790. Artillerie-Regiments ſtürzte bei den Schießübungen hier vom Pferde und ſwar ſofort todt.— Heute hat ſich auf dem hieſigen Schießplatze ein Kanonier des Artillerieregiments Nr. 30 erſchoſſen. Wie be⸗ richtet wird, ſoll das Motiv der That„übertriebenes Ehrgefühl“ ge⸗ weſen ſein. * Straſburg, 18. Juli. Der bisherige Kölner Gyninaſialdirek⸗ tor und nunmehrige Honorarprofeſſor in der philoſophiſchen Fakultak der Univerſität Bonn, Geh. Regierungsrath Dr. Oskar Jäger, iſ beauftragt worden, im nächſten Winterſemeſter dem Kronprinzen ein einſtündiges Privatiſſimum zu halten über biographiſche Einzelbilden aus der mittleren und neueren Geſchichte. Herr Jäger gehört be⸗ kanntlich ſeit langen Jahren zu den Führern der nationalliberalei Partei in der Rheinprovinz. Sport. c Bab Kreuznach, 19. Juli. Das zweite große Rennen des Nahethal⸗Rennvereins findet am morgigen Samſtag und Sonntag, 20. und 21. Juli ſtatt. Es ſind zu denſelben über 100, darunter eine große Zahl erſtklafſiger Rennpferde, genannt, deren Zahl ſich durch Nachnennungen zweifellos noch vermehren mir. Ebenſo he⸗ finden ſich unter den Reitern die bekannteſten und angeſehenſten Herrenreiter Weſtdeutſchlands. Zu allen Einzelrennen ſind die Nennungen ſo zahlreich, daß gut beſetzte Felder und intereſſanter ſportlicher Verlauf geſichert ſind. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Eine der erſten Gefangskünſtlerinnen der Gegenwort, eine Sängerin, deren Tradition, obwohl ſie ſelbſt ſoit 40 Jahren den Ausübung ihrer Kunſt entſagt hat, doch noch lebendig fortwvirft, Pauline Viardot⸗Gareia, feierte geſtern ihren 70. Geburtstag. Was ſie in der erſten Hälfte des 10. Jahrhunderts bis zum Anfang der 1800er Jahre auf der interngtionalen Opernbühne geleiſtet hat, das ſichert ihr dauernd einen Platz unter den Erſten; ja, es kann behaup⸗ tet werden, daß ſie in ihrer Univerſalität einzig geweſen iſt, Gab es doch kein Gebiet des Kunſtgeſanges, auf dem ſie nicht Bedeutendes geleiſtet hätte. Man braucht nur an Roſſinſs Roſine, Meyerbeers Fides und Glucks Orpheus zu erinnern, um einen Begriff von der Alles umſpannenden geſanglichen Thätigkeit der genialen Frau zu erhalten, der keine Zeit und kein Stil fremd war, die ihre Stimme mit der abfoluten Sicherheit eines Inſtrumentaliſten behandelte und zu alledem eine ſchauſpieleriſche Schlagfertigkeit und Energie be⸗ ſaß, von der die beſten Schauſpielerinnen noch lernen konnten. Unter Frau Viardot⸗Gareias Schülerinnen, die ihrerſeits guch ſchon wieder Lehrerinnen geworden, ſind zu nennen: Deſirée Artöt, Pauline Lucca, Mariaune Brandt, Aglaja Orgenj, Marie Schröder⸗Hauf⸗ ſtängl, Bianchi, Bertha Ehun, Mathilde Weckerlin u. ſ. w. u. ſ. ſd, In Königsberg, der„Stadt der reinen Vernunft ſollten kürzlich Haußtmann's„Weber“ aufgeführt werden. Es hielt ſpielfen, an denen benetianiſche Geſandte empfangen wurden. Daher beſitzt Venedig noch heute Archive, die höchſt intereſſant ſind für ſolche, die in den Nebengaſſen ber Geſchichte guf Beifte ausgehen. Sie haben einen prickelnden Reigz, dieſe vergilbten Berichte über alle Höfe Guro⸗ pas, die beinghe auswendig gelernt würden von den ernſten grau⸗ bärtigen Dogen. Die Miftheilungen Lorengo Contarinis ſind voll von Einzelheiten aus dem Leben Franz I. und ſeines Nachfolgers Heinrichs II. Ueber jeden Skandal ſind Seiten und Seiten ge⸗ ſchriehen. Betreſfs Digſia von Ppitlers findet ſich nur die kurze Notiz, daß ſie nach dem Tode ihres Gemahls eine kurze Zeit kang nebent der Herzogin'Etampes die Herrin Franz J. geweſen wäre. Wer aber den Eharakter der beiden Damen kennt, wird begreifen, daß weder die eine noch die andere eine Nebenbuhlerin von ſolcher Bedentung geduldet hätte. Niemals würde Diana den erſten Rang der Her⸗ gogin eingeräumt haben. Dieſe hatte ſie ja tödtlich beleidigt. Sie erzählte mit Vorliebe: Ich bin an demſelben Tage geboren, an dem Dlaug dem Groß⸗Senechal Louis de Breze die Hand vor dem Altare reichte. Dieſen Ausſpruch hatte die Herzogin bei der Thronbeſteigung Heinrichs II. arg zu büßen. Diana verbannte ſie von dem Hofe, Diaua ſpollie jung erſcheinen, nicht um Franz J. willen, ſon⸗ dern um Heinrich II. zu gefallen. Bei dem Tode ihres Gemahls vertauſchte ſie ihre Farben grün und weißz gegen die Trauerfarben ſchwarz und weiß. Sogleich nahm der junge Dauphin dieſe Farben an, als äußerſtes Zeichen ſeiner Ergebenheit für die Wittwe. Selbſt bei öffentlichen Hofempfängen trug Heinrich ein Wamms aus weißem Leder mit zwei goldenen Halbmonden, den Initialen D. H. geſtickt, und einen kurzen, ſchwarzen Sammetrock. Als Heinrich ihr zu Ehren die erſte Lanze auf einem Turniere brach, war er 15 und ſie 31 Jahre alt. Natürlich maß man ihr Zauberkraft bei. Man exrzählte, daß ſie ſich in Schaumgold bade, daß ſie als Kind einer zum Tode berurtheilten Zigeunerin das Leben gerettet und dieſe ihr ein Zauberfläſchchen geſchenkt habe, deſſen In⸗ halt ihr die ewige Jugend erhielt. Die Liebe Heinrichs II. zu der ſchönen, intelligenten Frau dauerte bis zu ſeinem Tode. Sſe hatte einen feinen künſtleriſchen Sinn und unterſtützte Maler, Bildhauer, Architekten. Sie intereſſirte ſich für das Kunſtgewerbe und verſtand es, den ſchwachen, aber em⸗ pfänglichen Geiſt Heinrichs zu feſſeln. Ihr Charakter war viel feſter als der ſeine, und ſie beherrſchte ihn, ſeinen Hof, und ſpäter ſeine Gemahlin, ſeine Familie mit eiſerner Hand aber mit dem Takt einer Frau von Welt. Als nach dem Tode Franz J. Diaua in St. Germaln als die anerkannte Herrin des neuen Königs einzieht, iſt ſie auf dem Höhe⸗ pünkt ihres Ruhmes angelangt. Alles neigt ſich vor ihr. Der König iſt ihr Sklave, die Höflinge harren ihres Winkes, und Katharina von Medict, die Königin, muß ſich ihrent Willen fügen, denn Heinrich liebt Dina über Alles. Und täglich ſchmiedet ſie ihm neue Ketten. Sie verfügt über ein ganzes Heer von Dichtern, die dem verliebten Monarchen von ihren Reizen fingen. Sie wirbt Maler, die ſie jung Und ſchün darſtellen auf jeder Wand, auf jeder Fläche im Schloſſe, auf die des Königs Auge fallen könnnte. Bildhauer errichten ihr auf Ge⸗ heiß ſchöne Statuen von Göttinnen, die ihre Züge tragen. Will der König zur Jagd gehen, ſo trifft ſie die beſten Anordnungen. Sie hat die edelſten Pferde, die klügſten Hunde, ſie, Diana, die Göttin der Jagd. Iſt er hungrig nach dem Waidwerk, ſo kann er nirgends ein bollendeteres Mahl finden, als bei ihr, in ihrem ſchönen Heim. Auf der Tafel ſteht Glas, das ſeinesgleichens nirgends hat. Das Ser⸗ vice iſt von Benvenuto Cellini mit Figuren berziert. Große goldene Pokale ſind aufgeſtellt, und daneben prangen ſchöne Blumen in wun⸗ dervollen Vaſen von Paliſſy und Schüſſeln ſeines unvergleichlichen Porzellans. Und Diana empfängt den Herrſcher Frankreichs mit dem gewinnendſten Lächeln, das ihn zu ihrem Sklaven macht.— Sind 2———————— ſeine Kinder krank, ſo ſchickt ſie Arzneien und gibt Vorſchriften und nach ihren Vorſchlägen werden ſie erzogen. Durch Diauens Hände fließen unermeßliche Summen. Ihte Ausgaben follen größer geweſen fein, als die der Marquiſe von Pom⸗ padour oder der Madame Dubarry. Sie erhob Steuern auf ihrein Grund und Boden. Heinrich überließ ihr die ganzen Revennei, die ihm von den Kronoffizieren, von den Würdenträgern bei ſeiner Thronbeſteigung ausbegahlt wurden. Dafür baute ſie das bexrühmte Schloß Anet. Es iſt ein wundervolles Gebäude, in dem der Genius der größten Künſtler der Zeit athmete. Dreizehn Jahre lebte Diana dieſes ſonnige Lehen. Dann aber kam die Trübſal und die Rache Katharinens. Bei einem glänzenden Turnier wurde Heinrich II. getödtet⸗ Katharina hatte ihn vergeblich gewarnt, ſich daran zu betheiligen. Ihr Aſtrolog hatte ſchweres Unheil verkündet. Aber der König kehrte ſich nicht daran. Er wußte, er iſt ein glänzender Fechter, ein kühnet Reiter. Er forderte Gabriel de Montgomery zum Waffengange auf⸗ Beifallsklatſchen grüßte ihn. Mit Spannung ſchaute der Hof und das Volk dem Kampfe zu. Plötzlich verbreitete ſich Augſt und Schrecken, die Königin fiel in Ohnmacht. Heinrich ſank blutend zur Erde. Elf Tage liegt er, mit dem Tode ringend, darnieder. Diana wird ſeinem Lager fern gehalten. Sie verbringt qualvolle Stunden. Katharing wacht bei ihm Tag und Nacht. Das erſte Mal hatte ſie ihr Recht mit keiner Andern zu theilen. Diana wirft ſich ihr zu Füßen und bittet, daß ſie ihn, dem ſie zwanzig Jahre das Liebſte auf Erden war, einmal ſehen dürfte. Aber die Königin weigert ihr dieſen Wunſch. Und dann ſtirbt der König und Dianens Rolle iſt aus⸗ geſpielt. Sie lebt fortan in gänzlicher Abgeſchloſſenheit, gibt Almoſen den Armen, lieſt philoſophiſche Abhandlungen. Nach Anet hat ſie ſich zurückgezogen, inmitten der Kunſt und Schönheit der Erinfie⸗ rungen an Heinrich II. bleibt ſie ſelbſt ſchön bis zu ihrem Tode Fietel Doch ſind auch einige Marnmheſſſer beiim Tonenſer berdſe Die Heidelberger Spiel⸗ Wenn man über die neue Neckarbrücke ücke An ſel der Ae N 0 Jot Ge de ſie ge die St Sc o be Ku ſch ſa At be fü — 25 Cenfürbehörde er, di 0 De 31 Alrei, ab klang es— der Aufführung ſtand nichts mehr im Wege. Wie es gaun jedech weiter ging, darüber berichtet ein Kögigsberger Blati e O iche Geſchichte:„Nachdem die hohe Obrigleit endlich ig zur Aufführung der„Weber“ ertheilt hatte, glaub⸗ lle, die es anging, fämmtliche Hinderniſſe ſeien mum beſeitigt. Man athmete auf. Aber man hatte zu früh gefrohlockt. Auf ein Haar wäre die Sache doch noch geſcheitert, und das ging ſo zu: Zur Aufführung der„Weber“ iſt hekanntlich ein Webſtuhl nöthig, und Herr Golbeck, der die Scenerie des Stückes übernommen hatte, andte ſich vertrauensvoll au die Hoflieferanten Gebrüder Siebert, um jnen ſolchen für die Aufführungen zu leihen. Dem Geſuch wurde aber von der Firma nicht entſprochen, nicht eiwa, weil kein Webſtuhl borhanden war, ſondern weil die Tendenz des aufzuführenden Stücke⸗ bollſtändig den Anſchauungen des Inhabers der Firma widerſpreche.“ Zum Glück lieferte eine andere Firma den umſtürzleriſchen Webſtuhl, und ſo konnte das„den Anſchauungen des Inhabers der Firma“ wpiderſprechende Stück doch aufgeführt werden. Heiliger Kant! Ein Druckfehler in dem Mignon⸗Liede. Im diesjährigen Goethe⸗Jahrbuch wird von Fritz Kahn darauf hingewieſen, daß die Werſe Dahin! dahin 1 Möcht ich mit dir, o mein Geliehbter ziehn. pwahrſcheinlich durch einen fortdauernd überſehenen Druckfehler ent⸗ ſtellt find. In den beiden einzigen von dem Liede vorhanden Hand⸗ ſchriften ſteht nämlich Dahin! dahin Möcht ich mit dir, o mein Gebieter, ziehn— „und es iſt, aus inneren, der ganzen Situgtion, in der das Lied ge⸗ ſer fungen wird, entſprechenden Gründen, kaum anzunehmen, daß Goethe n⸗ ſelbſt die urſprüngliche Faſſung„Gebieter“ in„Geliebter“ umgeän⸗ dert haben ſollte. Univerſitätsnachrichten. Heidelberg. In der hieſigen medigziniſchen Fakultät wird ſich Dr. Julius Hegener, Aſſiſtenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Ohrenheilkunde, und Dr. Martin Jacoby Aſſiſtent am Pharmakoſogiſchen Inſtitut, für Pharmako⸗ fllogie, habilitiren. Eine intereſſante Preisgufgabe, an deren Löſung ſich Hedermann ohne beſondere Vorkennkniſſe betheiligen kann, hat der Rechenkünſtler Dr. Ferrol dem Berliner Publikum geſtellt. Er ſichert nämlich Demjenigen eine Belohnung von 100 M. zu, der aus genau 20 Geldſtücken, nach Belieben 50⸗, 20⸗ oder 5⸗Pfennigſtücken, die Summe von fünf, drei oder zwei Mark glatt aufzuzählen im Stande iſt. Der Preisbewerber ſoll das Kunſtſtück am nächſten Samſtag, Abends halb 9 Uhr, im Hörſaale der Treptow⸗Sternwarte borführen, das erforderliche„Kleingeld“ wird ihm daſelbſt auf Er⸗ fordern gern leihweiſe zur Verfügung geſtellt werden.(Leider iſt ßbereits morgen der ominöſe Samſtag. Alſo ſchnell daran! Das Kursbuch lwird Auskunft über die beſte Zugverbindung ertheilen. Red.) In ſchet Paul Sabatier ſoeben ein für einem kleinen Abruzzenkloſter hat der franzöſiſche Jor⸗ die Kirchengeſchichte ſehr intereſ⸗ fantes Dokument, nämlich die alte„Regula“ des Franziskanerordens äüt gefunden. Die Schrift ſoll ein neues Licht guf das Leben des großen Astetien und Myſtikers von Aſſiſi werfen. Eine Geſchichte des Burgtheaters. Die von dem kürzlich berſtorbenen Regierungsrath Oskar Teuber begonnene, bis 1790 ge⸗ jührte Geſchichte des Burgtheaters wurde dem Profeſſor Alexander b. Weilen zur Vollendung übertragen. Mau iſt in Wien nicht ganz eeinberſtanden mit der Wahl, welche die Geſellſchaft für vervielfäl⸗ tigende Kunſt getroffen hat. Prof. v. Herkomer und Fräulein Vanderbilt. Aus London, 18. Fuli, wird dem„Hann. Kour.“ geſchrieben: Unter der vielen de⸗ malten Leinwand und den wenigen Bildern, die auf der diesjährigen Ausſtellung der Royal Academh die Wände von Burlington⸗Houſe bebecken, übt ſeines künſtleriſchen Werthes und ſeines Vorwurfs begen ein Gemälde Prof. Huberk v. Herkomers beſondere Anzieh⸗ ingskraft aus. Es iſt das Bildniß einer gmerikaniſchen Schönheit, Miß Helen Vanderbilt⸗Wagerman, die„drüben“ als„die Schönheit des 20. Jahrhunderts“ erklärt worden iſt. Das Bild führt die Munmner 118 und im Vergeichniß ſteht daneben nur;„Ich war blind und ſah; jch war kaub und hörte.“ Darob iſt nun eine arge Fehde zwiſchen dem Urbild und Prof. v. Herkomer entſtanden, die in den Kreiſen der Akademie und über dieſe hinaus beträchtliches Aufſehen erregt. Die junge Dame und ihre Mutter erklären nämlich, ſie ſeien auf Erſuchen Prof. v. Herkomers nach London gekommen. Vor mehroren Monaten hätte er nämlich an ſie geſchrieben und um die unausſprechliche Begünſtigung“ gebeten, Fräulein Helen malen zu dürfen, in der er, den Lichtbildern nach,„die vollſtändige Verkör⸗ bperung eines von ihm langgehegten Ideals weiblicher Anmuth und Schönheit“ erblicke. Nach längerem Hin⸗ und Herſchreiben kamen die Damen endlich an und dem Wunſche Prof. v. Herkomers wurde unter der Bedingung entſprochen, daß der Name Fräulein Helen Vander⸗ bilt⸗Wackermans genannt werde und Prof. v. Herkomer ihr ein von ihm gemaltes ziveites Bild unentgeltlich liefere. Weder das eine noch das andere iſt geſchehen, und was die beiden Damen am meiſten 1 kränkt, iſt, daß das Bild im Verzeichniß ohne Namen angeführt iſt, was den Glauben erweckt, es ſei das Bild einer gewerbsmäßigen Schönheit, d. h. eines bezahlten Modells, deren Namen der Ge⸗ pflogenheit der Aklademie nach nie genannt werden. Frau Vander⸗ bilt⸗Wackerman verlangt nun Genugthuung für dieſe„Ehrenbelei⸗ digung“ ihrer Tochter und erklärk nun, da ihre Schritte bei Profeſſor Herkomer und der Rohal Academh ohne Erfolg geblieben ſind, ſich u den König wenden und außerdem auch gerichtliche Hilfe in An⸗ ſpruch nehmen zu wollen, um ihrer Tochter zu ihrem Rechte zu ver⸗ helfen und der weiteren„Schädigung ihres guten Namens“ vorzu⸗ beugen. 8 Die Leuchtkraft der Meeresmikroben. Der Académie des Seiendes hat Profeſſor Tarchanow, Dozent an der Univerſität in Petersburg, eine größere, höchſt intereſſante Arbeit über das Meeres⸗ leuchten und die dieſes herborrufenden Mikroben eingeſandt, Zu⸗ nächſt hat der ruſſiſche Gelehrte feſtgeſtellt, daß die Leuchtkraft dieſer im Meereswaſſer zu Billionen und aber Billionen vorhandenen Mik⸗ ktroorganismen eingig und allein auf der Abſorption des Sauerſtoffs berüht, denn man kann ihnen ihre Leuchtkraft nehmen, ſobald man dbie Flüſſigkeit in einen luftleeren Raum bringt. Eine Erhöhung der Temperatur des Meereswaſſers um 38—39 Grade bringt die Intenſität ihrer Leuchttraft zum Stehen, während bei einer Würme⸗ zuführung don weiteren ſechs Grad ſie überhaupt vernichtet wird. Ein Fallen der Temperatur bis zu 4 Grad iſt ohne Einfluß auf die Mikroben und ihre Leuchtkraft. Tarchanow hat zum Beiſpiel Eis aus Meoreswaſſer vielfach unterſucht. Das Eis mit ſeinen eingeſchloſ⸗ ſenet Mikroben leuchtet weiter, aber allmählich ſtirbt die Leuchtkraft bom Zentrum aus langſam bis zu der Peripherie ab, weil das Zuſtrö⸗ men des Sauerſtoff gehindert iſts Chloreform,Aether undSäuren heben die Leuchtkraft auf, während Alkalien ihr nichts ſchaden. Die Ein⸗ wirkung eines kontinuierlichen elektriſchen Stromes äußert ſich darin, daß aur poſitiven Pol, wo ſich der Sauerſtoff entwickelt, die Leucht⸗ kaft am intenfivſten iſt. Aeueſte Aachrichten und Telegramme. brivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) iel, 18. FJull. Das Linienſchiff„Kaiſer Bar⸗ aroſſa“ ging durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal nach Arun üttel, um mit der Diviſion des erſten Geſchwaders für die Reiſe nach 9 zu vereinigen. Amtlich wird gemeldet: Am Fichf Sec Ace 1 Laſt fuhrwerk. Der Führer desſelben urde getödtet, wejtere Perſonen ſind nicht verletzt worden. Dux, 19. Jull. Im Ludwigſchacht bei Kütterſchitz wurden geſtern Abend durch Gasausſtrömung 3 Arbeiter getödtet und 2 ſchwer verletzt. Petersburg, 19. Juli. Das deutſche Schulſchiff„Char⸗ lotte“ mit dem Prinzen Adalbert iſt heute Mittag hier eingelaufen und warf bei der Nikolgibrücke Anker. Der Marine⸗ Atkachee Schimmelmann begab ſich naeh der Ankunft an Bord des 5 iffes. Abends findet zu Ehren des Prinzen beim deutſchen Bot⸗ ſchafter ein Mahl ſtatt. *** Die Nordlandreiſe des Kaiſers. *Ehriſtianig, 19. Juli. Die ganze norwegiſche Preſſe ber⸗ urtheilt den gegen den Beſuch des deutſchen Kaiſers gerſchteten Ar⸗ tikel des„Dagbladet“ in ſchärfſten Ausdrücken. Das„Dagbladet“ ſelbſt erklärt, der Artikel ſei infolge eines bedauerlichen Irrthums veröffentlicht worden.„Aftonpoeten“ ſagt, die vernünftigen Deutſchen müßten erkennen, daß es nicht gerecht ſein würde, aus dieſer glücklicherweiſe vereinzelt daſtehenden Auslaſſung Schlüſſe zu ziehen. Von dem„Morgenbladet“ wird der Artikel als roh und dumm bezeichnet. ** + Vom württembergiſchen Landtag. Stuttgart, 19 FJuli. Nach der Schlußabſtimmung beider Häuſer des Württembergiſchen Landtag über den Hguptfinanzetat wurde der Landtag vertagt. Der Haupt⸗ finanzetat wurde mit 78 gegen 5 Stimmen(Sozialdemokraten) ange⸗ nommen. Die Sozialdemokrgten gaben eine Erklärung ab, worin es heißt, daß der Etgt zahlreiche Poſitionen in Einnähmen und Aus⸗ gaben enthalte, die ihre volle Zuſtimmung gefunden, daß ſie aber nicht in der Lage ſeien, dem geſammten Etat ihre Zuſtimmung zu geben und damit ihr Einverſtändniß mit der Politik der Regierung auszu⸗ ſprechen, weil ſie die auf eine zeitgemäße Verfaſſung und eine gerechte Steuerreform gerichteten Wünſche des Volkes noch nicht gefunden hätten. * ***. Zur Leipzig⸗Kaſſeler Kataſtrophe. * Leipzig, 18. Juli. Entgegen der Meldung auswärtiger Blätter, wongch der von der Konkursverwaltung* Leipziger Bank beſchloſſene Vorſchuß an die Trebergefellſchaft 2½ Mill. Mark bekrägt, verſichert das „Leipz. Tgbl.“, daß die Konkursverwaltung der Leipziger Bank bis⸗ her nur 500,000 Mark zur Verfügung ſtellte; welche Beträge ſpäter zur Auslöſung lombardirter Waaren dargeliehen werden, ſtehe noch dahin. Jedenfalls würden die Beträge noch keine Million erreichen. * Die Entſchädigungsanſprüche an Chius. * London, 19. Juli. Die„Times“ meldet aus Peking vom 18. Juli: Die Verhandlungen über den ruſſiſchen Vor⸗ ſchlag, den Seezolltarif auf 10 Prozent zu erhöhen, gehen noch immer nicht vorwärts, da England dieſe Erhöhung ohne Gewährung von Hanvelserleichterungen, wie ſie in Artikel 11 des Protokolls vorgeſehen ſind, ablehnt. In der heutigen Sitzung der Geſandten wurde über die Angelegenheit wiederum verhandelt und der ruſſiſche Vorſchlag von allen Ge⸗ ſandten, ausgenommen dem engliſchen, angenommen, heute nahmen die Geſandten ferner den neueſten an China aufgeſtellten Tilgungsplan an, wonach die Zaßhlungspflicht für die Ent⸗ ſchädigung 1940 zu Ende iſt. Der Plan bedeutet für China ein beträchtliches finanzielles Opfer. Derſelbe belaſtet die Stagts⸗ ſchuld mit einer dauernden Leiſtung von jährlich etwa 42 Mill. Taels, während der früher von den Geſandien befürwortete Plan für China günſtiger war, da er nach einigen Jahren die Zahlungslaſt ſtändig herabgehen und 1950 gänzlich aufhören Reß. China will alſo Opfer bringen, um die ganze Schuld 10 Jahre früher zu tilgen. Die Geſandten haben die vom engliſchen, deutſchen, franzöſiſchen und amerikaniſchen Vertreter vorgelegten Berichte über die Regulirung des Schanghaifluſſes mit zwei von dem ruſſiſchen Geſandten angeregten unverſtaatlichen Aende⸗ rungen angenommen. Der Bericht findet allgemeinen Beifall. * Waſhington, 19. Juli.(Reuter.) In einer halb⸗ amtlichen Auslaſſung über die Angelegenheiten in China heißt es: Als einige in Peking vertretene Nationen fanden, daß ihr Antheil an der Entſchädigung, wie urſprünglich feſtgeſetzt, in Gefahr gerathe, durch die Forderung Japans auf Erhöhung ſeines An⸗ theils geſchädigt zu werden, reichten ſie Forderungen auf Er⸗ höhung ihrer Antheile ein. Japan ſah nun ein, daß es, wenn es auf ſeiner Forderung beſtände, die Verhandlungen vollſtändig lahmlegen würde. Es hat daher ſeine Forderung für den Augenblick zurückgezogen. Es heißt, die Regierung der Ver. Staaten thue, was ſie nur könne, um Japan auf irgend eine andere Weiſe für die Zukunft eine Entſchädigung zu erwirken. Der amerikaniſche Verkreter Rockhill erhielt Anweiſung, der Be⸗ ſprechung des Vorſchlages zuzuſtimmen, welcher eine Erhöhung der chineſiſchen Zollabgaben fordert, um weitere Mittel für die Zahlung der Entſchädigungsſumme zu beſchaffen. Die ameri⸗ kaniſche Regierung ſei noch gegen den Plan. Sie ertheilte Rock⸗ hill die Anweiſung auch nur, um ſich dem allgemeinen Wunſche nach einer beſchleunigten Herbeiführung des Schluſſes der Ver⸗ handlungen willfährig zu zeigen. *** Der Burenkrieg. * London, 19. Juli. Aus Pretoria wird der „Times“ telegraphirt: Jetzt ſteht der Beginn der dritten Phaſe der Winteroßerationen bevor, die ſo geplant ſind, daß ſie von einer durchgreffenden Wirkung ſein ſollen.(Das ſollten bisher alle Operationen ſein. Die Red.) Mannheimer Handelsblatt. Mannheim, 18. Juli.(VCom Tabakmarkt.) Die Lage des Tabakmarktes iſt eine ſehr feſte. Dem großen Bedarf ſteht nur ein winziges Lager gegenüber. Es ſcheint, als ob die allgemeine Depreſſion in Handel und Gewerbe einen großen Bedarf in billigerem Rauchmaterial verurſacht hat, denn gerade die Sumatra⸗Pfälszer⸗ Fabrikation iſt infolge großer Aufträge ſehr ſtark beſchäftigt. Dabei iſt dieſelbe in der Lage, durch vorzügliche 1900er Tabake dieſe Sorte Eigarren in hervorragend guter Qualität zu liefern. Die per jetzt und Herbſt gegebenen Ordres der Fabrikanten, welche meiſt auf Probeballen geſtützt waren, finden meiſtens Beſtätigung, ſodaß von der 1900er Ernte nur ganz unbedeutende Quantitäten unverkauft ſind. Auch in alten Tabaken ſind die Vorräthe ſehr klein. Sie beſtehen in der Hauptſache aus 1899er Waare, die durch das Lagern ebenfalls ein brauchbares Eigarrenmaterial abgegeben hat und infolge ihres großen Blattgehaltes dem Fabrikanten zu einer guten Rechnung ver⸗ hilft. Der größte Mangel exiſtirt in alten entrippten Einlagen, chersleben, 19. Juli. überfuhr der Schne IIzug 181 bei Coennern, auf der für entrippte Einlagetabake gerechtfertigt welche jetzt bis zu 90 M. verſteuert bezahlt werden. Da 1900er Abfälle(loſe Blätter) bis zu 42 M. bezahlt wurden, ſo iſt der Preis Vorräthe vollſtändig erſchöpft und müſſen 85—44 Schneidgut bezahlt werden. Angeſichts di bereits Einkäufe in Sandblatt der f Breisgauer Vorblätter von 18—27 M. im O Händlern und Fabrikanten gekauft worden. Dieſes ungewöhnliche Vorgehen erregt allgemeines Erſtaunen, kommt aber unſeren Pflangern zu ſtatten, welche, noch ehe die Waaxe gewachſen iſt, einen hohen Preis geſichert erhalten. Die Berichte aus den Produktionsorten lauten bis jetzt ſehr günſtig, entſcheidend für den Tabak iſt aber hekanntermaßen erſt die zweita Hälfte des Auguſt, ſodaß ein entgültiges Urtheil über die kommende Ernte jetzt noch verfrüht iſt. r Urbiſtäres haben ſich lt und ſind gen id vor Courszettel der Maunheimer Eſfektenbörſe vom 19, Juli. Obligati onen. Staatsvaptere. Pfaudbrieſe. proz. Bad. Oblig. v. 1001 104.6 bz 100 Nhein, Oyp.⸗B. unk. 1903, heroz, Bad. Oölſg. ö. 1800.0 bl„%%s„„„ u Badſſche Oblſgat.„ alte inz, 3½„(abgeſt!) 18.80 bz 39⁵ 5 unk. 1904 3½/ Oblig. Mart 98.50 5b3 37⁵„ Commyng! 1„„ 1888 Eß do bz dze⸗-Anlehen. W„„ 98.50 bz 9½ Frelburg. B. 3 71 5 88.90 bz 3 b. T. 100 Looſe 134.U7 b5 4⁰ĩ % Bayer. Obligalionen 99.35 b3 ½ Judwigshafen M. „5 1 88.25 bz 3½ Manuhelmier Osl, 1885 3˙½ Deutſche Reſchsanleſhe 100.40 b3 35„1888 J%„ 1 109.90 63 81½% 1895 90%„ 5 10050 53 31 0% 2898 gn Preuß. Conſels 00.40 bz 342 J0 Pirmaſenſer % 1 190.3%][ Auduſtrie⸗Ogligationen 9000 90 40 b; 4½0% Vad. Auffin⸗n. Sodaf 104%% W Eifent 4½ Bad. f. Röſchiſff.50 b 5 enbahn⸗Kulehen, 5 ah Bürgk. Brauhaus, Bonn igee 53 4% Pfälz. Gudw, Mar Nord) 4½ Speyerer Ziegelwerke 10110 63 5 4½% Verein Cheit. FTabriken 10b. 1„ convbertirt, 4½ Jellſtofffabrik Waldhof 102.89 b3 Aktien. Bauken. Bai Geiſel u. mae 978 Hadiſche Bank 118.— Brauerei Siuner. Grüuwin 8 590 Ereb.⸗u. Depoſitb., Zweibrck. 187.— G Saee ee 11 50 10 A Sed öe 141.— 5 ee. Manubelmer Ban—.— 333 i 50. Oberrbein. Baut 114.50 b3 5 5 Sidde i Pfätziſche Vank—8„ Werger, Worms⸗ 90.— 0 Mfälk. Hpn.⸗Bauf.— 65 Woriiz aus v. Oertge 185.— M Bflz. Spar⸗h. Edh. Landanu— Pft Soritfabr. 110.— 3 Nheinſſche Greditdant 1 N eeee ee Rüeln. Oon⸗ant 17.20 b. Trauspor: Sſidd. e 108.75 G und Verſicherung. r* 1 1 77 Gutjahr⸗Lktlen, 125— Pfälziſche 0 224. b Maunh. Dampfichleppſchiff 11780 f „ Ra 139.— bz„ Lagerhbalts A , Nardkahnn 28.39•5% Bad. Rück⸗ u. Milperſich, Ozilöronner Straßeudazuen 87.— 8„ Schifffabrt⸗Aſſecurguß 84 8 Chemiſche Induſtriſe. Coutinentale Verſſcherung 265.— 8 .⸗G. f. chent. Induſtrie 110.— bz Manuußeimer Verſicherung 400.— b3 Badiſche Anflin⸗ u. ſiſe 380.— G Oberrhein, Verſ.⸗Geſellſchaft 1„„ junge—. Württ. Tr⸗ rtverfich. 675.— 83 CThem. Tabrie Goldenberg 182. N 1 Chem. Fabrik Gerushein 2— Juduſtrie. Verein chem. Fabrlken 170.— G Act.⸗Geſellſch. k Seillnduſtrle 118.— + Berein D. Oelfabriken 104.— Dingleriſche Maſchluenfabrik 158.— Weſteregeln Alkal. Stamm 808.— 8 Emaillirfabrik Klrrweiler 15„ Vorzug 103.50 Emaillirwerke Maikammer 109.70 G Ettliuger Spiunerel 108.50 W ranereien. Hüttenheimer Spinnerei 95 Bgad. Braueret 133.— 5 Karſsr. Nähmf. Hald u. Neu 7— Binger Akkleublerbraueret Mannh. Gum.⸗ U. Asheſtfabr. 84.— Durlacher Hof vorm. Hagen 2t0.— 6 Oggersheimer Spinnerei Eichbaum⸗Brauerei 112— Pfälz. Nähm. u. Fahrräderff Elefantenbrdu Rühl, Worms 10f. bz Portl.⸗Gementwt. Heſdelberg 1½. 8 Arauerei Gauter Freiburg i0.— Jereinig. Freiburger Ziegeld. 118.— Kleinlein, Helbelberg 15 Verein Speyerer Ziegelwerke d.„ 3 Lomburger Meſſerſchmitt 90.— 8 Zellſtoſffabrit Waldhof N Ludwigsbafener Brauerei—.— Zuckerfabrik Waghäufel 73.— G Manuh. Aktienbrauerei 169. B Zuckertafſinerle Manuheim—v— Magunheimer Gffektenbörſe vom 19. Juli.(Ofſizieller Bericht.) Die Börſe verlief umfatzlos. Geſucht waren: Anilin⸗Aktien zu 860 und die Aktien der Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie zu 113%, Gelſenkirchen, 19. Juli.(Telegr.) Der Ueberſchuß der Ein⸗ nahmen des Gelſenkirchener Bergwerks im Juni betrug 1 248 045 gegen 1238 714 im Mai und 1406355 Mk. im Juni 1900. Fraulfurter Eſfetten⸗Soeietät vom 18, Juli. Oeſterr. Cre 200.80, Distonto⸗Kommandit 174.50, Deutſche Bank 191.75, Dresdne Bank 129.10, Darmſtädter Bank 127.40, Berliner Handelsgeſellſchaf 135.60, Nationalbank für Deutſchland 104.30, Bayr. Bank 80, Staatsbahn 137.90, Lombarden 22.60, Henri 87.10, Anatol, Eſf 84.40, Allg. Lokal⸗ und Straßenbahn 149, 3proz. Mexikaner Laura 180.20, Harpener 151, Hibernia 152.80, Oberſchleſ, Eiſen Induſtrie 99.20, Sſchweiler 182.50, Gelſenkirchner 162.20, Congord 250, Anglo Continent. Guano 80, Chein. Werke Albert 125, Glektriz Allgem.(Ediſon) 175.50, Elektr. Schuckert 118, Glektr. Helios 48.50 Fraukfurt a.., 19. Juli. Kreditaktien 200.10, Staats⸗ bahn 137.—, Lombarden 22.50, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.75, Gotthardbahn 152.70, Disconto⸗Commandit 174.—, Laura 1 Gelſenkirchen 161.50, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 185.— Dresdener Bank 129.50, Deutſche Bank 191.20. Tendenz: ſchwach, Berlin, 19. Jult.(Gffektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 199.90, Staatsbahn 137.—, Lombarden 22.25, Diskonto⸗Commandit 173.80, Laurahütte 189.40, Harpener 150,50, Ruſſiſche Noten— (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.—,3½% Reichsanleihe 101.—3% Reichsanleihe 90.—. 4% Heſſen 104.10, 30% Heſſen 88.70, Italiener 97 10, 1860er Loofe 140.50, Lübeck⸗Büchener 125.—, Maxie burger 70.75, Oſtpreuß. Südbahn 80.90, Staatsbahn 136.50, Lom barden 22.25, Canada Paciſie⸗Bahn 95.70, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 199.25, Berliner Handelsgeſe ſchaft 134 90, Darmſtädter Bank 126.90, Deutſche Bankaktien 1 Disconto⸗Commandit 174.—, Dresdner Bank 128 40, Leipzige 12.—, Berg⸗Märk. Bank 147.—, Dynamit Truſt 150.—, Bochume 165.50, Conſolidation 286.70, Dortmunder 59.00, Gelſenkirch 161.50, Harpener 150.80, Hibernig 153.—, Laurahütte 181.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 20.10, Aſchersleben Alkali⸗Werke 143,20. Deutſche Steinzeugwerke 261.—, Hanſa Damp ſchiff 133.—, Wollkämmerei⸗Aktien 131.20, 4% Pf⸗Be. der Rhei Weſtf. Bank von 1908 99.—, 3% Sachſen 88.60, Stettiner Vulkan 195.20, Mannheim Rheinau 93.—, 3½%% Badiſche St.⸗Obl. 190 99.80. Privakdiscont: 2¼%½. Konkurſe in Baden. 7 Pforzheim: Ueber das Vermögen des Drehermeiſters Phil Holzäpfel. Konkursverwalter Kaufmann Itto Hugento Prüfungstermin: 19. Auguſt.— Triberg. Ueber das Vermög des Uhrmachers Primus Scherzinger in Furtwangen(Schütze bach). Konkursverwalter Buchbinder Mayer in Furtwangen. P ungstermin: 14. Auguſt.— Freiburg. Ueber das Vermögen d Schuhmachermeiſters Friedrich Riehm. Koynkursverwalter waiſenrichter Montigel. Prüfungstermin: 7. Auguſt. 255 Erwiderung. Die hieſige Firma Petzold u. Kloos ergeht ſich aus Zorn in ei Artikel gegen den Verkauf Photographiſcher Ausrüſtungen auf g zahlungen. Ich mache hierauf hinweſſend ausdrücklich bekannt, ich jedem Käufer gern zu ſeiner Erleichterung Theilzahlung geſta und daß auch jeder Apparat zu Orjiginalpreiſen ohne jeden ſchlag verkauft wird. Der Umſtand, daß ich täglich neue Ku gewinne, welche auch meine Spezialmarken„Die Konkurrenzplatten und Papiere“ jedem anderen Fabrikat vorziehen, erklärt am beſte den Artikel der obigen Firma⸗ M. Kropp Nachf., Spezialhaus für Photographie⸗Bedar Chemikalien⸗Handlung.„ Inh. Gg. Springmann, acad. gepr. Fachman in Kauf und Ni Helgemäld In Schneidtabak 5 ie o 4. 5 Bekanulmachung. (330) No, 82 769 11. Wir bringen zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß im II. Vierteljahr 1901 nachverzeichnete Fundgegenſtände zur Anzeige gebracht bezw. ab⸗ geliefert wurden: 94209 1. verſchiedene Portemo⸗ naies und Geld, 2. verſchiedene Uhren, Uhr⸗ ketten, Ringe, Brochen, Halskettaen, 3. eine Vorftecknadel, 4. eine Weckeruhr, 3, ein Handtäſchchen, 6. ein Stück Stoff, 7. ein Damengürtel, . ein Trausmiſſionsrie⸗ men, 9. Spazierſtock u. Regen⸗ ſchirm. Mannheim, den 15. Juli 1901. Großh. Bezirksamt: Föhren bach. Zahlungs⸗Auffordernug. Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß das dritte Viertel der ſtädtiſchen Umlage für 1901 am 15. Jel d J. zur Zahlung fällig war und exſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge bei Vermeiden der perſönlichen Mahnung ge⸗ fälligſt anher zu eutrichten. Manuh ſüm, den 18. Juli 1901. Stadtkaſſe: Röderer. 94158 Wirthſchaft im Induſtrie⸗ Hafen. Es ſoll auf dem der Stadtge⸗ meinde gehörigen Gelände im Induſtriehafen eine Wirthſchaft errichtet werden. 94072 Das zur Erbauung der Wirth⸗ ſchaft erforderliche Gelände im Flächenmaaß von ea. 600 qm wird hiermit zur Verpachtung ausgeboten. Lageplan und Pachtbeding⸗ ungen liegen auf dem Rathhaus Zimmer Nr. 5 auf, woſelbſt auch ſonſt erwünſchte Auskunft er⸗ theilt wird. Dlesbezügliche Angebotewollen bis ſpäteſtens Montag, den 16. Sept. 1901, Vormittags 10 uhr Unter der Bezeichnung„Wirth⸗ ſchaft Induſtriehafen“ beim Stadtrath(Rathhaus, Zimmer No. 5) eingereicht werden, wo⸗ 10 0 auch zu bezeichneter Zeit ie Eröffnung der Angebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieier erfolgt. Maunheim, den 12 Juli 1901. Stadtrath: Ritter. Häling. 2* 2* 2 Fir Friſeure u. Holeliers! Am Montag, den 22. Juli, ſrüh n9 uhr zu Landan(Pfalz) in der Brauerei zum„Stift“, Germanlafaal, werden im Konkurſe des Friſeurs Schiebel daſelbſt eine hochfeine Friſeur⸗ Ginrichtung u. 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Stock. 93279 Entflogen;? 8. Friedrichsplatz(Waſſerthurm) Kauarienhahn bzuholen gegen gute Belohn⸗ viedrichsplatz 5, 3. St, 17 4 ung ** Turn⸗Verein Mannheim. Gegr, 1846. Eingetr. Verein ire Wir laden hiermit 1 7 unſere verehrl. Mit⸗ 2. Inglieder zu dem am Sonntag, 21. Juli ſtattfindenden 94185 Jubiläumsfeſt des Turuvereins Lndwigshafen e ein und erſuchen um zahlreiche Betheiligung. Die Sammlung effolgt bei Mitglied Jean De Lank„zum Rodenſteiner“, E I,8, Sonntag Nachmittag 1 Uhr, woſelbſt der gemeinſchaftliche Abmarſch ſtattfindet. Der Vorſtand. 7 Harmonie⸗Geſellſchaft. Die verehrlichen Mitglieder werden erſucht, ſämmtliche aus der Bibliothek entliehenen Bücher bis längſtens Mittwoch, den 24. Juli, zur Reviſion zurück⸗ zugeben. Von dieſem Termin an bleibt die Bibliothek bis Ende Auguſt geſchloſſen. Die Biblio⸗ thek wird wieder geöffnet am Montag, 2. September. 93813 Maunheim, 15. Inli 1901. 5 Dlleftanlenlaſe der Dienſthoten Mannheim. Stellenvermittelung für häusliche Dienſtboten. Häusliche Dienſtboten, als: Köchinnen, Zimmermäbdchen, Kindermädchen de. erhalten jeden Tag unentgeltlich von der Orts⸗ Krankenkaſſe der Dienſtboten, 0 3, 11½12, Stellen vermittelt. Von den Dienſtherrſchaften wird als Erſatz für baare Aus⸗ lagen 1 Mk. pränumerando er⸗ hoben. 88884 Die Verwaltung: Kempf 5 5 2 Flaſche ohne Glas zu 40, 60, 80 Pfg.,.— und.20, ſowie Rothwein von 60 Pfg. an. 90103 Karl Schumm, U 6, 23. Ia. holländ. Torfſtren ſtrockene Waare), billigſt abzu⸗ geben. 90538 85 H. Koenigsfeld, Trausport, Spedition, Commiſſionn.Schnell⸗ Güter⸗Dampf⸗Schifffahrt, H 9, 10. part.(B5 ). Jahn-Atelier Stein Amks⸗ Fülzer Wein empfiehlt über die Straße per F A 5 und Kreis Verkündigun Lebensversicherihgs-Gsselschaft 20 Leizig (alte Leipziger) auf Gegenſeitigkeit gegründet 1830. Verſicherungsbeſtand: 78 100 Perſonen und 611 Millionen Mark Verſicherungsſumme. —* Vermögen: 204 Millionen Mark. Gezahlte Verſicherungsſummen: 142 Millionen Mark. Die Lebensverſicherungs,Geſellſchaft zu Leipzig iſt bei günſtigſten Verſicherungsbedingungen (Unanfechtbarkeit dreijähriger Policen) eine der größten und billigſten Lebensverſicherungs⸗ Geſellſchaften.— Alle Ueberſchüſſe fallen bei ihr den Verſicherten zu; dieſe erhielten ſeit mehr als einem Jahrzehnt auf die ordentlichen Jahresbeiträge alljährlich 42% Dividende. Nähere Auskunft ertheilen gern die Geſellſchaft, ſowie deren Vertreter in MHannheim: Otto Raichle, H9, 9. Simon Marx, Louisenring 6ʃ. 78989 Specfalhaus für Photographie-Bedarf M. Kropp Nachf. N 2, 7, Kunststrasse. Photographische Lehranskalt. Alleinverkauf der rühmlichst bekannten Speelalmarken: Condurrenz-Plaiten Conourrenz-Entwickler, Concurrenz-Papiere. rösstes Lager in Apparaten für ackur-Fhotographle. Theilzahlung (ohne Aufschlag). gestattet. feiig und nutll. Maass. Mucliener Sodlen-&gecinlitüten far deise,&gori. Hummi-Maniel, Liurbon. 68878 1 J 1, 1 Breitostr. 8 Einſetzen künſtl. 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An die ieſge Einwopgershaſf Bekanntmachung. — Einwohnerſchaft zur Beſchaffung ſolcher Sch holt und dringend aufzufordern. bei einem etwaigen Brandfalle für gänglich iſt. bureau im Kaufhaus zum Preiſe von 35 Pfg. pro Siſſh erhältlich. Dieſelben lauten: möglich. wehr, die Schutzmannſchaft und an Perſonen ausge⸗ geben, welche in unmittelbarer Nähe der Befeſtigungs⸗ orte der Meldeapparate wohnen. Außerdem iſt Jeder⸗ mann freigeſtellt ſich auf ſeine Koſten auf der Central⸗ ſtelle im Kaufhaus(frühere Polizeihauptwache) einen ſolchen Schlüſſel zu kaufen. Jeder Schlüſſel iſt mit einer in ein Verzeichmiz der Centralſtelle einzutragenden Nummer verſehen, Die Inhaber der Schlüſſel haften für etwafgeg Mißbrauch derſelben. ſtelle anzuzeigen. Um eine Feuermeldung abzugeben, öffnet man die halbe Umdrehung nach rechts. Alsdann dreht man die im obern Tyeile des Apparats angebrachte Kurbel in der Pfeilrichtung nach rechts im Kreis herum. Ein ſchnelles Zurückſpringen der Kurbel bedeutet, daß die volle Umdrehung der Kurbel nicht vollendet war und muß dieſelbe wiederholt werden. Kurze Zeit nach Zurücklaufen der Kurbel ertönt eine im Innerg des Apparats angebrachte Glocke zum Zeichen, daß die Meldung auf der Centralſtelle verſtanden iſt. Sollte das Glockenſignal nicht ertönen, was der Fall iſt, wenn gleichzeitig ein anderer Apparat Meldung macht, ſo wartet man einige Sekunden und gibt die Meldung dann nochmals in derſelben Weiſe ab. § 4. Sobald das Glockenſignal ertönt iſt, muß die Thüre geſchloſſen werden. Der Schlüſſel bleibt ſtecken und kann nur mittelſt eines beſonderen Auslöſeſchlüſſels, welchen die Feuerwehr und die Schutzmannſchaft mit ſich führt, enkfernt werden. Der Schlüſſel gelangt nach ſeiner Auslöſung an den Inhaber zurück, 22 8 5. Zum Feuermelden iſt nur Derjenige be⸗ rechtigt, der die Braudſtelle genau angeben kann. Zur Meldung ſoll möglichſt ein in der Nähe der Brandſtelle befindlicher Appargt benützt werden, Wenn jedoch von einer vom Brandplatze ent⸗ fernteren Stelle das Feuer gemeldet wird, ſo hat der Meldende bei dem JNeuermelder ſtehen zu bleiben, bis die Feuerwache oder die Feuerwehr bezw. die Schutzmannſchaft eingetroffen iſt, oder, falls er hieran unbedingt verhindert iſt, die Brandſtelle auf die im Kaſten des Melders befindliche Tafel zu ſchreiben. — 65 Außer der Kurbel darf kein anderer Theil des Meldeapparats berührt werden. Ohne dringenden Grund darf der Melder nicht in Betrieb geſetzt werden. Das Probieren mit dem Schlüſſel und jede unbe⸗ fugte Aenderung und Beſchädigung des Meldeapparats und der Zuleitungsdrähte iſt verboten. § 8. Wegen vorſätzlicher oder fahrläſſiger Störung des Betriebs der Anlage, ſowie wegen Beſchädigung oder Zerſtörung derſelben tritt Beſtrafung nach§ 317, 318, 304 Reichsſtrafgeſetzbuch ein. Mutbwillige oder böswillige Alarmirung der Polizei oder der Feuerwehr wird gemäߧ 360 II. R. St.G. B. mit Geldſtrafe bis zu 150 M. oder mit Haft beſtraft, Endlich bemerken wir bei dieſem Anlaß, daß die Be⸗ amten des ſtädtiſchen en angewieſen find, eden Intereſſenten auf Wunſch in der Handhabung der ſtädtiſchen Feuermelder perſönlich und mündlich zu unter⸗ weiſen. 88029 Mannheim, den 19. Oktober 1900. Bürgermeiſteramt: Ritter. Schiruska. ance 2 88 4 — 8 8 S2 8— 8 2 8 2 8 2— 2 —.— 8 22 S 2 3 2 2 FS 2 35 8 — EBSSSSE2 —.2 8 238 22— 8—8 J — 8 — 2 8˙ 28 8 —— + 8 8 —. —.— 8 88— —— —. 58— 2 2 Reparaturen Rollladen und Zugjalousien werden prompt und fachgemäss ausgefuührt, alte Jalousjen abgenommen, mit neuem An⸗ strich versehen u. wieder wie neu hergerichtet C. Struve, T 1, 5, sowie alle durch Plakate erkenntliche Bobese-Verkaufsstellen. In Heddesheim: J. F. Eang, Sohn. E l. Stock. Neuſladter Vferdelokterie u MK..— beziehen durch die Exp. des Generalanzeigers unnd in der Filiale am Friedrichsplatz 5. No. 31775 J. Da die ſtädtiſche Feuermeldeanlage ihren Zweck in jeder Hinſicht nur dann entſprechen kann, wen möglichſt zahlreiche Perſonen im Beſitze von Feuermelden ſchlüſſeln ſind, ſo erlauben wir uns die verehrliche hieſte lüſſel wieder Die Schlüſſel ſind auf dem ſtädtiſchen Feuermelbz Gleichzeitig bringen wir nachſtehende Beſtimmungen der ortspolizeilichen Vorſchrift über Handhabung der öffenn lichen Feuermelder vom 24. September 1890 in Grinnerung, 2. Die Handhabung des in den roth lackirten Käſtcheg angebrachten Meldeapparats iſt nur nach Oeffnung der Thüre mittelſt eines beſonders conſtruirten Schlüſſels“ Der Schlüſſel wird an die Mitglieder der Feuer⸗ Es ſollte in jedem Hauſe mindeſtens ein Feuermerde⸗ ſchlüſſel vorhanden und derart aufbewahrt ſein, daß Jedermann leicht z Verluſt des Schlüſſels iſt ſofort auf der Centeal“ Thüre des Apparats mit dem Schlüſſel durch eine