1128— Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag Mi..42 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. 577. der Stadt Maunheim und Umgebung. 7 Für Theater, Kunſt u. 9 Eberhard Buch; für den Juſeratentheil: Karl Apfel. 8 Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Verantwortlich für Politik: Dr. Paul Harms, en und prov. Theil: (Mannheimer Volksblatt.) für den i..: Karl Apfel. Feuilleton: ler, druckerei,(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ Nr. 815. iſt Eigenthum des katholiſchen Answärtige Inſerate. 25„ 1 s kath imen⸗Heile. 65 11 1 0 2 8N 8 Bürgerhoſpftals.) „E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſammtlich i Miaunhen. r. 358 Montag, 3. Auguſt 190z.(Abendblatt.) Chamberlain als Nacheengel. Aus der Unterhaus⸗Sitzung worin Chamberlain ſeine große Rede über Südafrika hielt, berichtet unſer Londoner§⸗Korre⸗ ſpondent noch: Der britiſche Kolonialminiſter Joſeph Chamber⸗ Aain ſtrafte heute die Gerüchte, welche in den letzten Tagen über ſeine angeblich ſchwer erſchütterte Geſundheit umliefen, in einer Art und Weiſe Lügen, als ob er urbi et orbi hätte verkünden wollen, daß er von ſeiner ſchneidigen Kampffähigkeit und von ſeinem brutal⸗rückſichtsloſen Wagemuthe noch nichts verloren habe. Dazu bot ſich ihm heute die hochwillkommene Gelegenheit, uals im Unterhauſe bei dem Etat des Gehaltes des Kolonial⸗ miniſters der Führer der Liberalen, Sir Henry Campbell Ban⸗ nermann ſich in längerer Rede über den ſüdafrikaniſchen Krieg ausließ und verſchiedene Fragen an die Regierung richtete, zu deren Beantwortung Mr. Chamberlain mehr als bereit war. Mit der ihm eigenen geradezu glänzenden Redegewandtheit, die ab⸗ ſolut keine Schwierigkeiten oder Verlegenheiten zu kennen ſcheint, und die durch nichts erſchüttert wird, ging der Kolonialſekretär guf eine der ſchärfſten Menſuren, die er jemals im britiſchen Parlamente ausgefochten hat und war dabei wie gewöhnlich in ber Wahl ſeiner Waffen ganz und gar nicht bedenklich. Sein Erſtes war, den Führer der liberalen Partei abzukanzeln, als ſei er ſelbſt ein Feind des Vaterlandes, ſo daß Campbell Banner⸗ mann ihn darauf aufmerkſam machen mußte, er ſei Mitglied des Parlaments und nicht des Volksraads der Buren. Sodann erging ſich Herr Chamberlain über die Nothwendig⸗ leit der berüchtigten Konzentrationslager in längeren Ausführungen, die in der bequemen Behauptung gißpfelten, daß es unbedingt nothwendig geweſen ſei, die Frauen und Kinder der im Felde ſtehenden Buren zu ihrem eigenen Beſten in dieſer Weiſe zu ſammeln und unterzubringen, da ſie ſonſt hilflos hätten zu Grunde gehen müſſen. Dies brachte ihm den voll⸗ ſtändig gerechtfertigten Einwurf von der linken Seite des Hauſes ein, daß dieſe grauſamen Maßregeln vollſtändig unnöthig ge⸗ weſen ſein würden, wenn nicht die britiſchen Militärbehörden borher das Land verwüſtet und die Heimſtätten dieſer unglück⸗ lichen Frauen und Kinder niedergebrannt hätten. Alles dies krat jedoch faſt vollſtändig in den Hintergrund vor der großen und ernſten Bedeutung des Hauptgegenſtandes der Chamber⸗ kainſchen Rede—„wir treten jetzt in die dritte Phaſe des Krieges ein, nachdem die zweite, nämlich der Guerillafeldzug, vor⸗ über iſt, und wir nur noch mit Brigandage und Verbrechen auf Seiten des Feindes zu rechnen haben.“ Das ſind Herrn Cham⸗ berlains eigene Worte, und auf ihrer Grundlage gab er dann die weitere Erklärung ab, daß die Regierung und das britiſche Hauptquartier in Südafrika von nun an zu anderen, ſchärferen Maßregeln greifen müſſe, die der verbrecheriſchen Kriegsführung des Feindes entſprächen. Es würde, ſo meinte Herr Chamber⸗ lain, ein direktes Zeichen von Schwäche auf Seiten Englands ſein, wenn nicht ohne Verzug den Buren verſtändlich gemacht Hürde, daß ſie ſich ſelbſt außerhalb des Kriegsrechtes ſtellten, und daß ſie ſelbſt die Schuld daran tragen, wenn die ganze Kriegs⸗ führung jetzt eine andere Wendung nimmt. Während Chamberlain dieſe Erklärung abgab, wurde in her Oppoſition und beſonders von den Bänken der iriſchen Natio⸗ aaliſten der lebhafteſte und ſchärfſte Widerſpruch laut, was dem Folonialſekretär Gelegenheit gab, in einigen brutalen Ausfällen einem erbitterten Haſſe gegen die Iren Luft zu machen. belegte ſie ſogar mit unparlamentariſchen Schimpfworten, wie Er „Pack“, worauf er von dem jugendlichen Feuerbrand auf der Linken Mr. Lloyd⸗George, die elegante und treffende Abfuhr erhielt, daß er, Herr Chamberlain, ja ſeinerzeit ſelbſt zum oppo⸗ nirenden„Pack“ gehört habe und damals tüchtig gegen Lord Roberts und„die unmenſchliche Barbarei der Truppen dieſes Generals in Afghaniſtan“ mitgebellt habe. Dieſe unliebſame Erinnerung ſchien denn doch einen gewiſſen Eindruck auf„Joe“ zu machen, denn er ſchaute noch viel bleicher drein als gewöhnlich und ließ in der Erregung ſogar ſein hiſtoriſches Monocle fallen, ein Ereigniß, das ſelbſt die älteſten Parlamentarier nur ſelten haben ſtattfinden ſehen. Eine Antwort auf die Aeußerung Lloyd⸗ Georges hielt Chamberlain natürlich für unter ſeiner Würde, und ließ den minutenlang andauernden Beifallsſturm auf Seiten der Oppoſition in gemachter Ruhe über ſich ergehen. Im Uebrigen ſcheint der neue Operationsplan, wie ihn Herr Chamberlain auseinander ſetzte, zum Mindeſten ſehr unklar und gewagt. Eine größere Anzahl von Fußtruppen ſollen bis Ende September aus Südafrika zurückgezogen werden, ſo daß alſo die Fortführung des Krieges in ſeiner dritten Phaſe hauptſächlich oder ganz allein den britiſchen Korps zufallen würde. Dieſen Ausfall an Streitkräften hofft Chamberlin dadurch gut machen zu können, daß gewiſſe Diſtrikte des Kriegsſchauplatzes als„ge⸗ heiligter Grund“ den Buren gegenüber erklärt werden ſollen, deſſen Betreten für die Feinde„die ſtrengſten Gegenmaßregeln zur Folge haben würde“. Das meint natürlich nur Todesſtrafe für alle gefangenen Buren, und ſo wäre England endlich auf dem erſehnten Standpunkte der Jingos angekommen; es wird ſeine Blutſchuld in Südafrika ins Ungeheuere vergrößern und die Buren zu grauſamen Repreſſalien treiben, an Hand deren die ganze Kriegsführung dann ſchließlich in ein gegenſeitges Hin⸗ morden ausarten wird, und Alles„von Chamberlains wegen“. Politiſche Ueberſicht. »Mannheim, 5 Auguft 1901,. Der Seehafen von Emden tritt demnächſt zu den großen Nordſeehäfen, durch die nach Vollendung des Dortmund⸗Ems⸗Kanals aufgeführten Hafen⸗ bauten, neu hinzu. Die preußiſche Regierung iſt beſtrebt, ihm einen Theil des überſeeiſchen Verkehrs, Verſchiffung von Kohlen, Schienen ete. zuzuführen. Der Norddeutſche Lloyd hat ſich mit Rückſicht auf die Handelsentwicklung durch den Dortmund⸗Ems⸗ Kanal an der Ausdehnung des Betriebs der Schleppſchifffahrts⸗ geſellſchaft Unterweſer mit einem größeren Kapital betheiligt. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie hat am 1. Juli eine Betriebsabthei⸗ lung in Emden eröffnet, eine größere Quaiſtrecke auf eine Reihe von Jahren gemiethet, hat Arbeiterhäuſer bauen laſſen und will ihre oſtindiſchen und aſiatiſchen Dampfer Emden zur Uebernahme von Kohlen und Ladung anlaufen laſſen. Die Stadt Emden, deren Entwicklung ſeit Jahren ſtillſtand, bekommt damit Aus⸗ ſicht auf eine neue Blüthezeit. Der italieniſche Finanzminiſter mit dem unitalieniſchen Namen Wollemborg ſoll zurück⸗ treten. Ueber die Gründe dazu wird jetzt Folgendes bekannt: Wollemborg wollte endlich Ernſt machen mit der gerechteren Vertheilung der Steuerlaſten in Italien. Er verlangte: 1) Her⸗ abſetzung des Salzpreiſes und zwar um die Hälfte des bisherigen Betrages. 2) Abſchaffung des Oktrois in allen Gemeinden. 8) Abſchaffung der Herdſteuer und der Steuer des Verkaufs⸗ rechtes, die beſonders den kleinen Kaufmann drückt. Für den hierdurch bewirkten Ausfall ſollten die Gemeinden durch Ueber⸗ tragung gewiſſer Staatsſteuern ſchadlos gehalten werden, ſowie durch Steuern auf Fleiſch(der kleine Mann ernährt ſich nur von Mehlſpeiſen), Gas, Baumaterialien u. ſ. w. Der Staat wollte ſich entſchädigen durch eine Weinſteuer und eine perſönliche progreſſive Einkommenſteuer. Man denke ſich den Schrecken aller reaktionären Geldprotzen. Das Project wurde als„re⸗ volutionär bezeichnet und nach dem„Popolo Romano“ wurde es im Miniſterrathe einſtimmig abgelehnt. Die Gegner Wollem⸗ borgs weiſen immerfort auf Frankreich hin und bedenken nicht, daß die italieniſchen Zuſtände nicht im Entfernteſten mit denen Frankreichs ſich meſſen können und viel radikalere Heilmittel als diefe verlangen. Warum weiſen ſie nicht hin auf Deutſchland, Oeſterreich, Holland und Belgien, wie es der„Avanti“ khut, wo ſich die gerechtere Vertheilung der Laſten hoch bewährt Hat? Wer wird nun Nachfolger Wollemborgs werden? Die Verhand⸗ lungen ſollen trotz aller Ableugnung bereits im Gange ſein. Iin Gründe kommt es auch aller Vorausſicht nach wenig auf die Perſon des neuen Miniſters an. Vielleicht wird auch eine ganze Kleinigkeit an dem bisherigen Steuerſyſtem geändert, um dem Karren ruhig im alten Geleiſe ſeinen Schlendrian weiter. Deutſches Reich. X Karlsruhe, 4. Aug.(Centrum und Bund der Landwirthe) ſind nicht blos im Rheinland, ſondern auch im badiſchen Hinterland ſcharf aneinander gerathen. Hier ſpielte ſich die Preßfehde vor Allem zwiſchen dem„Baul. Boten“ und Den Ar⸗ tikeln, welche dem„Baul. Boten“ von einem Mitgliede des Land⸗ wirthebundes zugingen, entnehmen wir folgende Stellen, die auch anderwärts intereſſiren dürften: Im„Tauber⸗ und Frankenbote“⸗begründete der„Korreſpondent von Roſenberg“ das Todesurtheil des Bundes der Landwirthe, denm gemäß ſeiner Ausſage müſſen alle Abgeordneten ſtrangulirt werden, die heute zum Bunde der Landwirthe und nicht zur Fahne des Cen⸗ trums ſchwören. Zum Schluß kommt dann ſtets wieder die Frage, zu was denn dieſer norddeutſche Bund der Großgrundbeſitzer mützlich ſei, da er ja gerade das Gegentheil von dem will, was der Lanp⸗ wirthſchaft frommt. Zu was, ruft wer„Korreſpondent von Roſen⸗ berg“ leldenſchaftlich aus, haben wir denn die Bauernvereine, die ja die Landwirkhſchaft ſo wirkſam und zielbewußt vertreten. Wir aber müſſen doch fragen, was haben die Bauernvereine gethan in den Jahren 1892 und 1893, als man die Bahnen jener Wirthſchafts⸗ politit einſchlug, die die heutige allgemefne Kriſis in der Landwirth⸗ ſchaft chervorrief? Was iſt da von dieſen Bauernvereinen geſchehen, um dies zu verhüten? Die treffendſte Antwort auf dieſe Frage hat der„Tauber⸗ und Frankenbot“ ſelbſt gegeben, indem er ſagte:„Ja wir haben alle geſchlafen in jener Zeit.“ Gut! Aber einen Wächter oder eine Organiſation, die ſchläft zu der Stunde, wo man ſolch wichtige Fragen behandelt, die in ihren Folgen ſo entſcheidend für das Mark der Landwirkhſchaft wirken müſſen, wie es die Hanpels⸗ verträge thun, kann die deutſche Landwirthſchaft nicht brauchen Weil die Landwirthſchaft unbedingt einer Vertretung bedarf, die auch eimmal die Stimme erhebt, wenn man aus ührer Haut Riemen ſchneiden will, deshalb ließ 1893 Gutspächter Nupprecht auf Ranſſern, den Ruf zur Einigung durch die deutſche Landwirthſchaft ertönen. Daß dieſer Ruf nicht ungehört verſchallt, zeigt heute nach 7 Jachren die 28 dem ultramontanen„Tauber⸗ und Frankenboten“ ab. Mitglicdſchaft bes Bundes der Landwirthe, die auf 260 000 Mit⸗ Tagesneuigkeiten. — Gattenmord in Ober⸗Schöneweide. Der Berl. Lok.⸗ Anz ſchreibt unterm 3. Aug. Unſer Vorort Ober⸗Schönewelde iſt Preitag Abend der Schauplatz eines Verbrechens geweſen, das in ſeinen Einzelheiten die Erinnerung an den erſt kürzlich hier in der Zoſſener Straße begangenen Knechtelſchen Gattenmord, über den wir ausführlich berichtelen, wachruft. Der Reſtaurateur Rudolf Gcoa⸗ ius, Inhaber der in Ober⸗Schöneweide, Wilhelminenhofſtraße 16, belegenen Schankwirthſchaft„Zur Leuchtlugel“ hat ſeine im 52. Lebensjahre ſtehende Ehefrau Emma nach voraufgegangenem Streit ürg 88 Eccarius, der die fürchterliche That in angetrunkenem Zuſtande begangen hat, wurde ſofort feſtgenommen und gefeſſelt in das Ober⸗Schöneweider Spritzenhaus geſchafft. Von dort erfolgte moch in ſpäter Abendſtunde die Ueberführung des Gatten⸗ mödders nach dem Coepenicker Amtsgerichtsgefüngniß. Ueber die Einzelheiten der That werden uns folgende Mittheilungen gemacht: Rudolf Eccarius bekreibt ſeit elwa vier Jahren in Ober⸗Schönsweide dem Hauſe Wilhelmi Hof⸗ und Ediſonſtraßen⸗Ecke ein gut gehendes Reſtaur ft, dem er in Gemeinſchaft mit ſeiner Prau borſt wa gleichaltrig und ſtanden im 52. Lebensfahr n in Eintracht neben⸗ einander, nur wenn E hr zugeſprochen hatte, els er verkragen konnte, iten, die denn meiſt in Thätlichkeiten überg ganzen Dorfe als ein lähzorniger und aufg Dieſe Eigenſchaften kraten beſonders k renten in Ober⸗ Schönetvefde Na gegenütber eine Schankwirt 0 8 Nach Sache Termin g Es n ſein, wie er es wü e, und ſo des Termins einen Rauſch an. In di 3 8 nach Ober⸗Schöneweide zurück. Die Folge war ein wet Miktags fürchterlicher Streik mit ſeiner Frau, die, um den Ehemann von ſich abzuhalten, den Wirth des Hauſes, den früheren Schlächtermeiſter König, zu Hilfe rufen mußte. Am Abend, etwa gegen 6 Uhr, wiederholte ſich der Streit zwiſchen den Eccarfusſchen Eheleuten, und zwar aus fol⸗ gendem Anlaß: Eccarius ſaß mit einem Gaſt vor der Thür ſeines Reſtaurants und verlangte von ſeiner Frau zwei Glas Bier; wieſe ver⸗ weigerte ihm das Bier, da er ſchon angetrunken ſei, und forderte ihn auf, in das Lokal hineinzukommen. Darüber aufgebracht, ſtürzte E. in den Wirthſchaftsraum, während der Gaſt ſich entfernte. Seine Fram ſuchte ſich nun vor dem Unhold in die hinter dem Reſtaurant belegenen Wohnräume zu retten. Eccarius ſtürmte ihr jedoch nach und gab ihr mit dem Fuß einen Stoß in den Unterleib, ſo daß die unglückliche Frau ohnmächtig zu Boden ſtürzte. Dann ſtemmte er ſich mitk den Knieen auf ihren Körper und würgte ſie mit beiden Händen, bis die Bedauernswerthe ihr Leben gushauchte. Infolge des furcht⸗ baren Lärms waren die Hausbewohner hinzugekommen. Als ſie ſahen, daß Eccarfus ſeine Ehefrau ums Leben gebracht hatte, veranlaßten ſie ſofort ſeine Feſtnahme. Gefeſſelt wurde Eccarius von dem That⸗ ort nach dem Spritzenhauſe geſchafft und nach dem Einkreffen der Gendarmerie von dort in das Coepenicker Amtsgerichtsgefängniß ge⸗ bracht. Nach erfolgter Vernehmung wird Eccarius heute im Laufe des Tages nach dem Unterſuchungsgefängniß des Königlichen Landge⸗ richts II Berlin übergeführt werden. Die Leiche der Frau wurde in dem Wohnraume aufgebahrt, während der Laden und die Wohnung ſelbſt polizeilich geſchloſſen wurde. Bis zur ſpäten Nachtſtunde um⸗ ſtand eine große Schaar Ortsangehöriger das Haus. — Das deutſche Geſchwader in Cadix. Höchſt ergötzlich ſchildert der Madrider„Imparoial“ eine„ſuerga“, ein echt anda⸗ luſiſches 2 Bord des Admiralsſchiffs des in Cadix vor en Geſchwaders für di anmſchaft veranſtaltet chaft von Muſikern ur nzer e zu den in einer Damffelucke zum Admiralsſchiff. n Felucke Prinz Heünrich ange⸗ kommen, der ſei f Beſuche an Land gemacht hatte.„Ols!“ (Bravo) riefen die„eaßis“(Dialektausdruck zur Bezeichnung der Andaluſiſchen„gitauos“ oder Zigeuner) von ihrer Jelucke aus, indem wurde. beſten in C Kurz vorher ſie den Bruder des Kafſers von Deutſchland begrüßten. Als ſie zum Admiralsſchiff kamen, ſtiegen die Sänger aus der Felucke und nah⸗ men auf dem Hintertheile des Schiffes, das für die Vorſtellung her⸗ gerichtet war, Aufſtellung. In den Zwiſchendeckräumen ſwohnte die ganze Schiffsmannſchaft dem Feſte bei. Prinz Heinrich konnte es ohne allen Zweifel, von ſeiner Kafüte aus bewundern. Die„Oles!“ det Andaluſter miſchten ſich mit dem„Hoch! Hoch!“ der Deulſchen. Manm tanzte, man ſpielte, man ſang und man reichte Bier herum, das von den„caßis“ mit komiſchen Geſten getrunken wurde; ſie hätten ohne Zweifel einige Gläschen Wein vorgezogen. Als ſdie Begeiſterung den Höhepunkt erreicht hatte, meldeten die Pfeifen der Oberboots⸗ leute, daß die Eſſenszeit da ſei. Die Matroſen verſchwanden raſch, und in wenigen Minuten waren die Zwiſchendeckräume leer. Die „Caflis“ wurden mit den Worten eingeladen:„Wir gehen jetzt zum Thee.“ Einer von ihnen lehnte dankend ab, indem er ſagte:„Ich bin nicht krank.“ Alle ſtiegen in den Speiſeſaal der Offiziere hinunter, wo man ſie bewirthete. Man gab bden Leuten ein präch⸗ tiges Eſſen nach deutſcher Art: kaltes Fleiſch in Sülze mit gekochten Kartoffeln, dunkles Bier, Thee und vortrefflichen Kognak. Die „caüis“ blieben meiſt beim Kognak und verkilgten nicht wenige Flaſchen davon. Der Dolmetſcher war nicht zu benelden, da er ohne jede Unterbrechung die Reden der Spisler, Tänzer und Sänger ins Deukſche überſetzen mußte. Die deutſchen Offiziere lachten aus vollem Halſe, als die„canis“ Kognak in phankaſtiſchen Quantitäten hinunter⸗ goſſen. Nach dem Imbiß ſetzte ſich ein deutſcher Offizier ans Klavier Und ſpielte einen ſpaniſchen Zweiſchritt. Ein„gitano“ war ſo be⸗ geiſtert, daß er ein Glas Bier nahm und auf„die Verbrüderung zwiſchen Spanien und Deutſchland“ toaſtete. Dann ſagte er ſtolg zu dem Dolmetſcher:„Haben Ste die Güte, den Herren meinen Trinkſpruch zu überſetzen“. Dann wurde Geſang und Tanz auf dem Schiffshintertheil, das elektriſch beleuchtet war, fortgeſetzt. Punkt acht Uhr Abends war das Feſt zu Ende. Ein Offizier näherte ſich der andaluſiſchen Geſellſchaft und theilte ihr mit, daß jetzt Schlafens⸗ zeit ſei; dem Leiter der Geſellſchaft gab man 100 Peſetas(80.), und in einer Dampffelucke wurden Alle wieder an Land gebracht. Später kam es bei der Theilung der 100 Veſetas in eicner Scbens 45 Dyſenterie erkrankte, lauten ſehr ungünſtig. Mänihetm, 5. Auguſt. glieder-gezählt wird, während alle Bauernvereine zuſwmmen in ganz Deutſchland nur 210 000 zählen, trazdem die Jahrzehnte früher ihre Agitation begonnen haben als der Bund der Landwirihe. Ausland. * Frankreich.(Prinz Heinrich von Orleans.) Die letzten Nachrichten über das Befinden des bekannten Forſch⸗ ungsreiſenden Prinzen Heinrich von Orleans, des Vetters des Präſidenten, der in Saigon an einem Lebergeſchwür und an Man zweifelt an dem Aufkommen des vierunddreißigjährigen ⸗Prinzen, der ab⸗ wechſelnd als Lebemann in Paris und als Forſchungsreiſender ein ſehr bewegtes Daſein geführt hat und auch am„Figaro“ und am„Matin“ mitarbeitete. Präſident Nrüger, der ſonſt allen Interviews abgeneigt iſt, empfing in Schweningen, wo er in der Villa ſeines Freundes Wolmarans wohnt, Henri des Houx vom„Figaro“. Ueber die telegraphiſch ſchon kurz ſkigzirte Unterredung ſchreibt unſer p⸗Correſpondent aus Paris: Um zu zeigen, daß Transvaal und Oranjeſtaat fortwährend im engſten Ein⸗ bdernehmen ſtehen, ließ Krüger den Staatsſekretär Fäſcher dem Ge⸗ ſpräche beiwohnen. Die erſte Frage des Houx war, was von den Grauſamkeiten der Buren gegen engliſche Soldaten zu halten ſei. Krüger antwortete:„Seit einundzwanzig Monaten werden ſolche Anklagen⸗zum erſten Mal erhoben. Es ſcheint, daß man damit bloß auf mehrere Berichte unſererſelts antworten wollte, worin die Unmenſchlichteit unſerer Gegner bewieſen wurde. Uebrigens iſt Lond Kitchener ſelbſt gezwungen, zuzugeben, daß unſere Ofſiziere die erwähnten Ausſchreitungen verboten haben. Ueber die Berichte der Engländerin Hobhouſe aus den Lagern der gefangenen Frauen und Kinder der Buren ſagte Krüger:„Ja, Miß Hobhouſe hat die Wahr⸗ heit geaſgt, aber nicht die ganze. Ihre Erzählungen ſind entſetzlich, Aber unvollſtändäg. Man hat ſie nicht alles ſehen laſſen, da ſie nur mit offizieller Erlaubniß eintreten durfke. Wir ſind beſſer unterrich⸗ tet, denn die Klagen der Opfer gelangen bis zu uns. Wenn die un⸗ partefiſche Geſchichte dieſe Dinge bis in ihre Einzelheiten erforſchen wird, ſo wird die Welt vor Entſetzen beben. Von dem belannten ent⸗ muthigenden Brief des Staatsſekretärs Reitz an den Präſidenten Steijn, den die negliſche Regierung enkdeckt haben will, ſagte Krüger: Selbſt wenn er echt iſt, was zweifelhaft Fleibt was kann er beweiſen? Wenn nach ſo langen Monaten des Kampfes und der Entbehrungen auf tauſend Menſchen Wwige einem Gefühle der Ermüdung nachgeben, ſo iſt das ganz Ratürlich. Nichts beweiſt übrigens, daß Reitz, der dieſe Stimmungen komſtatirt, ſie ſelbſt theilt, und wenn er mit ſeinem Briefe eine heil⸗ ſame Reaktion hervorrufen wollte, ſo iſt ihm das glänzend gelungen, denn ſofort nach der Abſendung ſeines Schreibens an Steifn haben die Generale beider Republiken einſtimmig die Fortſetzung des Kriegs beſchloſſen, der für unſere Gegner an Hefkbigkeit zugenommen hat.“ Krüger verſichert ferner, daß er in letzter Zeit keine Schritte gethan habe, um eine Vermittelung herbeizuführen. Er habe ſchon längſt den Engländern einen ehrenhaften Frieden angeboten und brauche dies Angebot nicht zu erneuern. Krüger erklärt, daß der Unter⸗ halt der Truppen auf lange geſichert ſei, denn ſo oft ein Zug abgefaßt werde, der zur Verprobiantirung von fünfhundert Englän⸗ dern beſtimmt ſei, ſo reiche er für fünftauſend Buren aus. Krüger rechnet auf die geſammte holländiſche Bevölkerung der britiſchen Kolo⸗ mlen. Die Exekutionen kverden ſie nicht abſchrecken, ſondern zum Märtyrerthum entflammen. Ein engläſches Protektorat mit innerer Selbſtverwaltung ſei unannehmbar, denn die Buren bedürfen der vollen Freiheit um ihr verwüſtetes Laud wieder herzuſtellen. Unter einem Prolektorat würde Transvaal einem Menſchen gleichen, den man gehängt habe und dem man zurufe, deine Beine ſind frei, marſchiert, deine Arme ſind frei, arbeite. Nur eine Konzeſſion räll Krüger machen, denn er ſagt:„Das Einzige, was kwür zugeſtehen können, um den Frieden zu erhalten, awenn man ihn bon uns verlangt, das iſt Geld. Wir können die Garantie unſerer Unabhängigleit, unſer Recht als freies Volt zu leben, nicht zu thenrer bezahlen. Ich bin überzeugt, daß die Stunde kommen wird, wo uns die Engländer dieſes unſer gutes Recht zugeſtehen werden.“ Ueber Dasperſönliche Ausſehen Krügeris ſagt des Houx, er habe etwas gemagert, aber ſein Augenleiden ſei geheilt und ſein Blick, der von keiner Brille mehr getrübt werde, ſehr energiſch. Selbſt der Tod ſeiner gelfebten Gattin habe ihn in ſeinem feſten Vertrauen auf Gott und auf ſeine gute Sache nicht erſchüttert. 5 2 Aus Sladt und Laud. Mannheim, 5. Auguſt 1901. * Ernennung. Der Großh. Amtmann 351ler hierſelbſt iſt zum 2. ſtellpertretenden Norſitzenden des unter dem Vorſitze des Geh. ſicherung ernannt worden. 5 *Rückfahrtarten nach London u. ſ. w. Wie jetzt bekannt ge⸗ geben wird, haben vom 1. Auguſt ab ſämmtliche Rückfahrkarten nach London, ſowie auch im Verkehr mit Dänemark und Schweden eine A5tägige Giltigkeit. ztwiſchen Spielern und Sängern zu einer rieſigen Prügelei; die Be⸗ hhönde brauchte aber nicht einguſchreiten. — Der Held der Reiſe um die Welt in dreiundſechzig Tagen er⸗ hebt, wie uns unſer Pariſer p⸗Koxreſpondent ſchreiht, im„Matin“ eine heftige Anklage gegen ſeinen Konkurrenten Fitzmorris und den „Chicago American“, der ſich einer doppelten Fälſchung ſchuldig ge⸗ macht habe, um ſeinen Leſern vorzulügen, daß Stiegler den Sieg von Fitzmorris anerkannt habe. Am 22. Juli brachte das amerikaniſche Blatt einen Brief Stieglers, den dieſer für eine Fälſchung erklärt, und ein Portrait des franzöſiſchen Reiſenden, das von den wahren ee Fig⸗ Zügen Stieglers ſtarf abweicht. Außerdem klagt Stiegler morris, den er als einen grünen Jungen ſchildert, einer illoyalen Handlungsweiſe an. gleichzettig auf der Inſel Vancouver ein. Dort wurde wmum Fitz⸗ morris von einem eigenen Schiffe des„Chicago American“ abgeholt⸗ Dieſer mußte ein Paſſagierſchiff abwarten, und ſo verlor er vierundzwanzig Stun⸗ und ging fort, ohne von Stiegler Abſchied zit nehmen. den. Dieſe vierundzwanzig Stunden hätten übrigens Fitzmorris wahrſcheinlich geſtattet, aueh noch den Abſtecher über Paris zu machen, der in ſeiner Reiſeroute fehlte, und dennoch weniger Zeit zu brauchen als Stiegler. kaners immer noch gegen den des Franzoſen vertheidigen. — Die Stadt Chicago iſt bankerott. Sie kann ihre Beamten micht mehr bezahlen und Niemand will ihr Geld borgen. Die Straßen werden nicht mehr gereinigt, das Pflaſter bleibt unaus⸗ gebeſſert und die Brücken verfallen. Der Bürgermeiſter ſagt, dieſem ſchmählichen Zuſtande ſeien die reichen Steuerzahler ſchuld, welche durchweg Steuerhinterzieher ſeien. Die Steuerzahler aber meinen, daß die hungrigen Politfker, weſche die Aemter innehaben, die Stadt arm geſtohlen hätten. Dazu kommt, daß Chicago durch ſeinen aus alter Zeit datirenden Freibrief daxan verhindert iſt, nam⸗ hafte Schulden zu machen. Die Stadt darf nicht mehr als höchſtens 5 Prozent des eingeſchätzten Werthes des ſteuerbaren Ejgenthums borgen. Chieagos fundirte Schuld beträgt daher nicht mehr als 900%000 Sollars, was für eine Stadt von nahezu zwei Millionen Beide Reiſende trafen, von Japan kommend, So verwerflich daher auch die Mandver des„Chicago Ameriecan ſind, ſo läßt ſich der Anſpruch des Ameri⸗ an *Rekruten⸗Einberufung. Die gunächſt verſuchsweiſe angeord⸗ nete Einberufung der Rekruten und Ffeiwilligen unmittelbar zu ihren Truppentheilen ohne Sammklung bei den Bezirlskommandos iſt nun endgiltig angeordnet. Die Abfindung der Rekruten ete. für den Marſch vom Aufenthaltsort zum Geſtellungsort erfolgt durch die Gemeindebehörden oder Steuerempfänger, in Fällen, wo der Auf⸗ enthaltsort und der Sitz des Bezirkskommandos zuſammenfallen, durch dieſes. Soweit die Benützung von Eiſenbahnverbindungen in Frage kommt, löſen die Rekruten auf Grund des Geſtellungsbefehls Militärfahrkarten gegen ſofortige Bezahlung. Um Ueberfüllung der Eiſenbahnen zu vermeiden, ſoll die Einberufung der Rekruten auf mehrere Tage möglichſt gleichmäßig von den Truppentheilen vertheilt werden. Allen nicht auf Sonderzüge verwieſenen Rekruten etc. iſt die Wahl des zu benutzenden Zuges freigeſtellt. Geſtellungen nach 10 Uhr Abends ſind zu vermeiden. »Geſangswettſtreit in Köln. In der 2. rang Union⸗Ronsdorf den erſten Preis. * Die Graphiſche Ausſtellung in der Friedrichsſchule wird auch noch morgen Dienſtag den ganzen Tag geöffnet ſein. Wir können den Beſuch der Ausſtellung nur auf das Beſte empfehlen. * Ueber den Stand der Trauben läßt ſich, wie die„Deuiſche Weinzeitung“ ſchreibt, fortgeſetzt nur das Beſte berichten. Das Laub iſt durchgängig grün und geſund, die Beeren ſind gepackt und aus⸗ gewachſen, ſo daß ſie jetzt in das Reifeſtadium kommen werden. Bleibt die Sonne dem Weinſtocke nur einigermaßen in den nächſten Monaten hold, dann wird der heurige Herbſt ſicherlich unſerem Weinbau und Weinhandel erfreuliche Genugthuung bringen. Was die Quantität betrifft, ſo verlauten zwar aus einzelnen Orten und Lagen manche Klagen, durchgängig aber dürften ſich bei gutem Be⸗ ſtand des Wetters auch hier Ungleichheiten noch ebnen und im Durchſchnitt auch ein befriedigender Ertrag geherbſtet werden. * Die Beinwaagrenfabrik Schuſter u. Heymann hat, wie der „Käferth. Anz.“ berichtet, ſämmtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen gekündigt. Die Einſtellung des Betriebs ſoll am 10. d. Mts. erfolgen. * Bückerſtreik. Die Forderungen der Gehilfen wurden bis jetzt in 21 Geſchäften bewilligt. 9 8 Aus dem Großherzogthum * Bruchſal, 3. Aug. Die hieſige Maſchinenfabrik,.⸗G., vor⸗ mals Schnabel u. Henning, hat einen vorzüglichen Geſchäftsbetrieb. Die Aufträge ſind ſo zahlreich, daß die Maſchinen Tag und Nacht arbeiten. Sie beſchäftigt ein Perſonal von über 900 und ſucht noch mehr Arbeiter. * Prechthal, 3. Aug. Am 20. d. Mts. ſoll die Bahneröffnung der Strecke Waldkirch—Elzach ſtattfinden, jedoch mit der Einſchränk⸗ ung, wenn bis zur feſtgeſetzten Zeit günſtige Witterung herrſcht, andernfalls wird ſich dieſelbe bis 1. September verzögern. Auf den 20. Auguſt iſt ſchon ein Stationsverwalter nach Elzach Namens Friedrich Volk angewieſen. * Pforzheim, 4. Aug. Einer drohenden Gefahr entging letzter Tage der auf der Strecke Eutingen⸗Calw Nachts zwiſchen 10 und 12 Uhr verkehrende Perſonenzug. Vor deſſen Einfahrt auf der Station Wildberg entſprang ein Stück Vieh dem wenige Minuten früher angekommenen Güterzug und ramnte in den mahe gelegenen Tunnel. Einige Männer verfolgten das Bhier. Es gelang ühnen, Dasſelbe zurück zu treiben und den ſchon nahenden Perſonenzug vor einem Unglück zu bewahren. Pfalz, Beſſen und Amgebung. * Ludwigshaſen, 3. Aug. Die 12jährige Magdalena Schwarz wollte am Samſtag Nachmittag in der Waſchküche Feuer unter dem Keſſel machen, wobei die Kleider des Mädchens Feuer ſingen. Das brennende Kind lief in den Hof und ſchrie laut um Hilfe. Durch Kleidungsſtücke, welche man auf die Flammen warf, wurden dieſe erſtickt, das Mädchen ſelbſt iſt an den Beinen und Vorderarmen ſchrecklich verbrannt.— Zwei Dutzend Radler wurden heute früh 1½ Uhr durch eine Polizeipatrouille auf der Oggersheimer Lampſtraße angehalten, weil ſie auf unbeleuchtetem Fahrrald von Maxdorf hierher fuhren. Die meiſten Radler waren von Mann⸗ heinn, Käferthal und Feudenheim, zwei indeſſen hier wohnhaft. * Speyer, 4. Aug. Einen verwegenen Einbrecher hat geſtern frühh die Polizei feſtgenommen. Es iſt dies der 20 Jahre alte Tagner Wilhelm Dinges von Kaiſerslautern, der ſich barfuß in verſchisdenen Straßen herumtrieb. Bei ſeiner Verhaftung wurde ihm ein Dolch ab⸗ genommen. Inzwiſchen wurde feſtgeſtellt, daß Dinges die in letzter Zeſt bier vorgekommenen Einbruchsdiebſtähle ausgeführt hat. Es äſt dies ein Einbruch bei Metzgermeiſter Konrad, bei welchem 150%/ ge⸗ ſtohlen wurdem, ein Einbruchsdiebſtahl bei Schuhhändler Huber, der Diebſtahl won 100 Eiern zum Nachtheil von Obſt⸗ und Viktualien⸗ händler Klump und einige Einbruchsdiebſtähle von im Mhein am Hafen liegenden Nachen. Dieſe Einbrüche hat Dinges eingeſtanden. *Neuſtadt, 4. Aug. Die pfälz. Buchbindermeiſter warem heute ins Hotel„Pfälzer Hof einberufen zur Gründung einer freien deutſchen Klaſſe er⸗ Innung pfälziſcher Buchbindermeiſter bezw. zur Abänderung der Skatuten und zur deſinftwen Wahl eines Inungsvorſitzenden. Er⸗ ſchienen waren etwa 45 pfälziſche Buchbindermeiſter. Die entſprechen⸗ den Abänderungen einzelner Paragraphen der Statuten wirden ein⸗ gehemd beſprochen und dann insgeſammt genehmigt, worauf die Neu⸗ wWahl des Vorſtandes vorgenommen wurde. Einwohnern eine lächerlich geringe Schuld iſt. Steuerſyſtem nichts werth. Nicht weniger als 21 verſchiedene Be⸗ hörden erhehen in Ehicago Steuern, Das gibt Hunderten von Poli⸗ tikern fette Aemter, was wiederum der Grund iſt, warum es ſchier unmöglich erſcheint, eine gründliche Steuerreform anzubahnen. Die Politiker haben ein Intereſſe daran, daß Alles beim Alten bleibe, und da ſie diejenigen ſind, welche die Geſetze machen, ſo bleibt eben Alles beim Alten. — Ein furchtbares Eiferſuchtsdrama hat ſich dieſer Tage in dem Gebirgsdorfe Caineni in der Moldau abgeſpielt. Dort unterhielt der junge Georg Seularie ein Liebesverhältniß mit Mariora Car⸗ nului, der ſchönſten Maid im Dorfe, bis er zu den Soldaten mußte. In ſeiner Abweſenheit gelang es nun einem Gutsaufſeher, Vaſile Busnioc, die hübſche Mariora ihrem früheren Geliebten abſpänſtig zu machen. Als dieſer hiervon erfuhr, verließ er ſeinen Garniſons⸗ ort und eilte in die Heimath, fürchterliche Rache ſchwörend. Kaum Auch iſt das ganze war in Caineni die Kunde von der Ankunft Georgs laut geworden, als Busnioe, nichts Gutes ahnend, raſch einen Wagen beſpannte und auf dieſem mit Mariora davonfuhr, ſo daß Georg, als er in die Be⸗ hauſung Busnioc's kam, das Neſt leer fand. Voller Wuth zertrüm⸗ merte er zunächſt Alles, was in der Wohnung nicht niet⸗ und nagel⸗ feſt war und beſtieg dann, mit einer Axt beivaffnet, ein Pferd, um den Flüchtigen nachzueilen. Nach einem tollen Ritte holte er den Wagen des Busnioc ein, als das Gefährt ſich gerade auf der Anhöhe zeines Berges befand, wo der Weg an beiden Seiten von tiefen Ab⸗ gründen begrenzt wird. Außer ſich vor raſender Eiferſucht, ſpaltete Georg der laut aufſchreienden Mariora mit einem Beilhiebe das Haupt und warf ſich alsdann auf ſeinen Nebenbuhler, der inzwiſchen vom Wagen geſprungen war. Es folgte ein kürzer, verzweifelter Kampf Bruſt gegen Bruſt, dann ein herzzereißender Schref, und beide Rivalen rollten in den Abgrund, wo ſie von den entſetzt herbeieilen⸗ den Landleuten, welche in der Nähe gearbeitet und den Vorgang ge⸗ ſehen hatten, mit zerſchmetterten Gliedern todt aufgefunden wurden. — Die Nachricht von dem Uebertritt der Landgrüfin von Heſſen zum Katholizismus ſtellt ſich als mindeſtens verfrüht heraus. An der Veldung iſt, nach Ausſage des Hofmarſchalls von Bothmer, nur *Barbelroth, 3. Aug. Vor einigen Jahren waren hier g legentlich der Herbſtmanöver preußiſche Offiziere im Quartier. wenigen Wochen erhielt nun ein hieſiger Bürger die 10 anzeige eines dieſer Herren, und bald darauf kam eine gut gekleidetz Dame mit der Bahn hier an und ſtellte ſich der Familie jenes Bür⸗ gers als die Braut des Offiziers vor, der in treuer Erinnerung ay die genoſſene Gaſtfreundſchaft des früheren Quartierherrn ſeine Ver⸗ lobung gemeldet habe. Hocherfreut über die durch den empfangenen Beſuch zu theil gewordene Ehrung, bewirthete Gaf Dame aufs beſte, und dieſe ließ ſich's auf drei Tage wohl ſein in der gaſtfreien Behauſung. Da, als ſie ſich am dritten Tage zur Abreiſe rüſtete, bemerkte ſie plötzlich mit Schrecken, daß ſie ihre Geldbörſe verloren habe; ſie bat daher um 30 Mark Vorſchuß zur Reiſe. Der Mann gab ihr, obwohl etwas mißtrauiſch geworden, die erbetene Reiſegebühr, und ſie reichte die Hand zum Abſchiede. war ſie abgedampft, ſo gereute es den Mann, daß er ſie hatte ziehen laſſen, und erfuhr ihr gleich mit dem nächſten Zuge nach Landau nach. Die Schwindlerin war aber ſpurlos verſchwunden und die 30 Mark auch. * Bergzabern, Z3. Aug. Bekanntlich wird in unſerer Gegend die „Böhämerjagd“ betrieben, d. h. es werden jedes Jahr einige Tauſend Finken(Böhämer) meiſt bei Fackelſchein mit dem Blasrohr erlegk, In der„Straßb. Poſt“ veröffentlicht nun ein Juriſt einen längeren Auffatz und kommt in Anbetracht der geſetzlichen Beſtimmungen zu folgendem Schluſſe:„Es darf meines Erachtens kein einziger Bö⸗ hämer, auch in Bayern nicht, zur Nachtzeit mittelſt Waffen, wozu das Blasrohr gehört, erlegt oder gefangen oder zur Schonzeit auf irgend eine Weiſe gefangen werden, denn dieſe Beſtimmungen dez Reichsgeſetzes ſind zu beziehen auf alle Vögel, welche nicht ausdrück⸗ lich von demſelben in§ 8 auf die Liſte der ſchädlichen Raubvögel ge⸗ ſetzt ſind. Und der Böhämer ſteht nicht auf ihr!“ Wer boweiſt das Gegentheil? * Gommersheim, 3. Aug. Die diesjährige Pfeffermünz⸗Ernte iſt letzter Tage berkauft worden. Bezahl wurden 90 und 95 Pfg, per Pfund. Voriges Jahr wurden 85 Pfg. bezahlt. Die Quantitah iſt gegen das Vorjahr eine geringere. Sport. * Das neue Preis⸗Ausſchreiben des„Deutſchen Spokt“ hehandelt den Großen Preis von Baden; dieſe interngtionale Konfurrenz ſſt diesmal von beſondere Bedeutung, weil deutſche Farben nicht die chancenreichſten ſind. Daſſelbe iſt wiederum mit einem Preiſe hbog 500 M. dortirt, die demjenigen zufallen, der die erſten drei Pferde in der Reihenfolge, wie ſie das Ziel paſſiren, angibt. Als Schluß der Einſendungen iſt der 18. Auguſt feſtgeſetzt. Theilnahmebevpechtigt an der Preisbewerbung iſt jeder Abonnent des Blattes für die Monate Auguſt und September 1901 und zwar mit ſo vielen Ein⸗ ſendungen, wie er Exemplare abonnirt hat. Die im Großen Preis von Baden ſtehen gebliebenen Pferde finden ſich im„Deutſchen Sport“ veröffentlicht. Fraukfurt, 3. Aug. Bei dem heute ſtattgefundenen Achter⸗ rennen um den ſtädtiſchen Wanderpreis ging die Frankfurter Ruder⸗ geſellſchaft„Germania“ als überlegene Siegerin hervor. Betheiligt waren an dem Rennen außer der„Germania“ der Frankfurter Ruder⸗ verein und die Sachſenhäuſer Rudergeſellſchaft. Die„Germanig“ erklärte ſich bereit, am 25. Auguſt in Paris gegen die Pariſer Mannſchaft zu ſtarten. Theater, RKunſt und Wiſſenſchaft. Ein witziger Komiker. Nicht alle Komiker zeichnen ſich ſelbſßt durch Witz und glückliche Einfälle aus; manche, und oft die beſten Komiker wirken nur durch die Komik des Spiels und ihre oft ſchen ſehr komiſche Erſcheinung. Zu denjenigen Komikern aber, die ſelbſt eine witzige Ader hatten, gehörte Julius Pohl, der vor etwa gehn Jahren verſtorbene Bruder des Bühnendichters Pohl, der im deut⸗ ſchen Bühnenbereiche viel zu wenig bekannt war, weil er faſt während ſeiner ganzen Künſtlerlaufbahn, über 40 Jahre hindurch, nur in Königsberg gewirkt hat. Dort aber war er der populärſte Schau⸗ ſpieler, den Königsberg jemals beſeſſen. In der Zeit, da Wolters⸗ dorf das Stadtthegter daſelbſt leitete, geſtaltete ſich jede Beneffz⸗ vorſtellung Pohls zu einem Feſt für die Theaterfreunde Königs⸗ bergs, denen Pohl als die Verkörperung des heimiſchen Humors galt, Als der ſchöne Emil Devrient noch in der Blüthe ſeines Lebens und ſeiner Kunſt ſtand, gaſtirte er als Tell im Stadttheater zu Königs⸗ berg. In der Schlußſzene hielt Devrient den Bogen ſo ungeſchickt, daß die abſchnellende Bogenſehne ſeinen Zeigefinger traf und ihm die Haut ritzte. Kaum war der Akt zu Ende, ſo ließ Tell den Bogen klirrend zur Erde fallen, ſtreckte die Hand aus und rief im Tone eines tödtlich Getroffenen;„Ich bin verwundet!“— Pohl, welcher als Wächter beim Hut in der Nähe des Helden ſtand, ſtützte denſelben und half den Wankenden ins Ankleidezimmer bringen. Im Nu verbreitete ſich die Nachricht von der Verwundung Devrients, und die Damen vom Thegter liefen alle zur Thür des Ankleidezimmers hin, um ſich in aufgeregtem Tone nach dem Befinden des ſchönen Emil zu erkundigen. Pohl hatte ſchnell die Geringfügigkeit der Ver⸗ letzung erkannt, als er aber die Leidensmiene des Helden und die ängſtlichen Geſichter der herandrängenden Frauen ſah, wandte er ſich mit tiefernſter Miene gegen die Letzteren und ſagte in breitem oſt⸗ preußiſchen Dialekt mit beruhigender Handbewegung:„Er kommt dorch!“— Jede Ueberhebung eines Kollegen, und mochte derſelbe noch ſo berxühmt ſein, ließ Pohl nicht ungerügt. Eines Tages krof der Baſſiſt Scaria als Gaſt in Königsberg ein und da die Direkjon, der geber die richtig, daß die Landgräfin in letzter Kirche, ſondern den katholiſchen Dom in Fulda beſucht hat. Man darf geſpannt ſein, ob es nun noch zu dem offenbar beabſichtigten förmlichen Uebertritt kommen wird. Jedenfalls iſt die Perſönlichkeit der hohen Dame ſo ſehr in den Vordergrund des Intereſſes getreten, daß es ſich rechtfertigt, wenn wir an dieſer Stelle etwas über ihre herben und wahrhaft tragiſchen Lebensſchickſale mittheilen. Ihr älteſter Sohn ertrank kurz nach dem Tode des Vaters vor xeichlich einem halben Menſchenalter unweit von Sumatra auf einer Stu⸗ dienreiſe; ihr zweiter Sohn, Landgraf Alexander, iſt erblindet; viel⸗ leicht haben dieſe Schickſalsfügungen die hohe Frau dem Uebertritt zum Katholizismus geneigter gemacht. Man entſinnt ſich dabei wei⸗ land der baheriſchen Köntgin⸗Wittwe Marie, der Mutter der beiden unglücklichen Könige Ludwig II. und Otto, die gleichfalls unter dem Eindruck ſchwerer Schickſalsſchläge der katholiſchen Kirche zugeführt wurde. Auch politiſch hat die Landgräfin Anna merkwürdige Wechſelfälle erlebt. Als Bruders⸗Tochter des ſpäteren erſten deu⸗ ſchen Kaiſers geboren, wurde ſie die zweite Gemahlin des däniſchen Thronerben Landgrafen Friedrich von Heſſen. Landgraf Friedrich war zugleich präſumtiver Erbe des Kurfürſtenthums Heſſen und zog dieſe Zukunftsausſicht der Kopenhagener vor; aus dieſem Grunde übertrug er ſein Erbrecht auf ſeine Schweſter Landgräfin Luiſe, die mit dem Prinzen Chriſtian von Holſtein⸗Glücksburg vermählt war; es iſt die am 29. September 1898 verſtorbene Dänenkönigin Luiſe, „Guropas Schwiegermutter“. In ihrer Kopenhagener Zeit war die als preußiſche Prinzeſſin geborene heſſiſche Landgräfin perſönlich all⸗ gemein beliebt, und noch nach der Kataſtrophe von 1864 hat es dort eine Partei für ihren Gemahl gegeben. Jetzt ſind die Verhältniſſt längſt darüber hinweggeſchritten. Das Jahr 1866 vernichtete den Staat Kurheſſen; zeitweilig ſoll eine Tendenz für die Belaſſung bon Fulda und Hanau bei der bisherigen Dynaſtie beſtanden haben; Fürſt Bismarck exwähnte dergleichen einmal im Abgeordnetenhauſe⸗ Man erzählt, daß die Landgräfin Anng im Herbſt des genannten Jahres mit der Reiſetaſche in der Hand zu Fuß von Schloß Rumpen⸗ heim nach Frankfurt a. M. ging, um unbemerkt zu dem Königlicheg Obeim nach Berlin zu fahren und dort für die politiſche Stell Kaum aber ————. Zeit nicht die evangeliſche Wie men Ann Juf Un fein vor boll zur chit ank füh kom ſchu 2 15 an la imd ſlig ell ſth iſt und heu bor Ind leie bed 1 0 K e 2 r ft N N N Aͤ 4 —5 en en In nd L⸗ ig ſcheide. kaat und des großen Sängers Klauſe bemerkte, fuhr er den Theater⸗ ſchneider heftig an und ſchrie ſo, daß Scaria hinter ſeinen Ofen⸗ ſchirmen jedes Work hören mußte:„Welcher Eſel hat denn hier die Affenbude bauen laſſen? ſeinen hbeiten ernſtlich verbitten. Mädch ligt. und geſunken. mittags hier fällige Perſonenzug Nr. 255 Sachſenhäuſer Lokalbahn kurz Oberrad. Drei Wagen wurden völlig aus ˖ Fflärzten um. Ein Schaffner wurde ſchwer verletzt und 5 andere Per⸗ ſonen leichter. wurde zu hell vocaliſirt und ohne Deckung geſungen. lüegt zunächſt in der Stimmbildung, die man von einem Manüheim, 5. Aüguſt. General Anzeiger. 5 32Selte. Stande war, demſelben ein beſonderes Garderobenzimmer an⸗ er de demſelben ein be 8 ſeiſen zu können, ſo befahl Scaria, daß man ſeinen Platz durch Ofenſchirme Und eine ſpaniſche Wand von dem großen Raum ab⸗ Als Pohl am Abend in das gemeinſame Ankleidezimmer Behandelt man hierzulande ſo einen frem⸗ i hat de Mann verbrochen, daß man ihn von den Ga] 8 85 e. abſch und in e fig einſperrt wie ein h mir ſolche Dumm⸗ — Natürlich ließ am andern Tage die Extrabude wieder abtragen.— In der„Regiments⸗ 5 shofmeiſter ſpielte, wiederholt daß in der großen Geſellſchaftsſzene die älteſten Cho⸗ ſtets in der erſten Reihe ſtanden und die hübſchen, jungen hen verdeckten. Als zarte Winke nichts fruchteten und bei einer Wiederholung der Oper wieder die häßlichſten Chordamen im Rah⸗ nen der Thür erſchienen, kleidete Pohl als Haushofmeiſter ſeine Anmeldung in die Worte:„Der älteſte Adel des Landes!“ Die v lachten hell auf und der älteſte Adel ließ von dieſem Tage em jüngſten den Vortritt. Ein nenes jeſuitenfeindliches Drama. Der durch ſeine jeſuiten⸗ liche Agitation bekannte Prieſter Pey h Ordeiz in Barcelona hat rzem ein Drama„Ta paternidad“(Die Vaterſchaft) welches demnächſt in einem Theater der genannten Stkadt hrung gelangen wird. Es verlautet, daß das Drama ver⸗ Szenen enthält, in welchen die Jeſuiten aufs Heftigſte werden. Man befürchtet, daß es aus Anlaß der Erſtauf⸗ es antijeſuitiſchen Dramas zu antiklerikalen Kundgebungen kommen wird, auf welche die Klerikalen die Antwort gewiß nicht ſchuldig bleiben werden. Scaria wäre, würde ie 1 wildes zur Auffü ſchiedene —— Reueſſe Nachrichten und Telegraume. * Rom, 4. Aug. Der König hat, wie die„Agenzia Ste⸗ ani“ meldet, durch ein Decret voom geſtrigen Tage das Ent⸗ laffungsgeſuch des Finanzminiſters Wollenborg ind des Unterſtaatsſecretärs des Aeußern, de Martino, geneh⸗ Durch ein Decret von heute hat der König Guido Bac⸗ (Vergl. Ueberſicht. D..) elli zum Ackerbauminiſter ernannt. 9 Der Torpedobootszer⸗ Portsmouth, 4. Aug. ſtörer„Viper“, der eine Geſchwindigkeit von 34 Knoten hatte, iſt auf der Höhe der Inſel Alderneh auf einen Felſen aufgelaufen Die Offiziere und Mannſchaften ſind geretket. *** Giſenbahn⸗Unmfälle. Amklich wird gemeldet: Der 3 Uhr Nach⸗ von Bingerbrück kam heute bei der Einfahrt in das für denſelben durch die Fahrordnung borgeſehene Geleis ab nicht rechtzeitig zum Halten und fuhr gegen den Idraitlichen Prellbock. 11 Reiſende und 1 Zugbeamter eklitten ganz keichte Verletzungen bezw. Beulen. Der Materialſchaden iſt ganz un⸗ bedeutend. Belriebsſtörungen ſind nicht vorgekommen. Telegramme. *Offenbach, 5. Aug. Wie die„Offenb. Zig.“ meldet, ent⸗ glesſte heute Vormiktag gegen 79 Uhr ein Zug der Offenbach⸗ vor der Einfahrt in den Bahnhof den Schienen geworfen und * Köln, 4. Aug. Der Verkehr iſt vorläufig geſperrt. 5 5*. Vom Aölner Geſangswettſtreit. * Köln, 5. Auguſt. Ueber den erſten Tag des Weltſtreites ſchreibt die K6In, Ztg.: Das(bereits gemeldet) Ergebniß des Wettſtreftes iſt den Preisrichtern kedenfglls nicht ſehr ſchwer gefallen. Das faſt nur aus Sängern be⸗ ſtehende Publikum ſchien mit dem Ergebniß zufriesden, was man ſonſt kicht immer zu beobachten Gelegenheſt hat,. Der Bonner Komponiſt Brambach hatte den Sängern keine leichte Aufgabe geſtellt. Das Venedietus iſt entſchieden eine werthvolle Vereicherung unſerer Chor⸗ ieratur, wenn guch nicht frei von abſichtlichen Schwierigkerten. Der lebergang von Benedictus zum Hoſanna wurde kaum von einem Verein tadellos rein geſungen, bei allen Vereinen, ſelbſt bei dem bel⸗ giſchen Chore Societs Orpheon aus Trooz⸗Forst, der an letzter Stelle fang und ſich den erſten Preis errang, klang die Stelle zum Mindeſten ſoreirt. Ein zweiter Mißſtand trat bei dem Singen zu Tage, indem die Lendre aller Vereine— einigermaßen befriedigten hierin nur die 9 U à beſonders Der Grund Verein, der ſich an einem Preisſingen in der internationalen 1. Klaſſe betheiligt, inbedingt verlangen muß, zum Theil auch an der durch die jetzt übliche ſatzweiſe Ausdehnung der Tenorſtimmen der Höhe zu. Un⸗ ſere Soliſten würden ſich bedanken, wenn ihnen ein Komponiſt in bis 8 Minuten 30 und noch mehrere Male das eingeſtrichene a, b,„ borſetzen würde. Abhilfe zu ſchaffen iſt ſchwer und wohl nur durch den polhphonen Satz zu erreichen. Der erſte Theil des Benedictus des Nannheimer Chores war etwas ſentimental, die Tenöre ſangen Faenit und die Bäſſe venit. Von einigen Unreinheiten in der Hegarſchen„Weihe des Liedes“ abgeſehen, war der aufgegebene und Nannheimer— die Höhe zu offen ſangen, das auch der ſelbſtgemählte Chor die beſte Leiſtung der deutſchen Vereine. er„Sängerhalle“ wurde der 2. Preis zuerkannt. Die Köln. Volkszeikung urtheill: Von doryherein iſt du bemerken, daß alle Dirigenten den Prefschor, der etwa 8 Minuten ihrer Kinder einzutreten; in Magdeburg wurde ſie von einem hohen Offiszter zur Rückkehr beiwogen. Der Herbſt 1868 brachte dann bei der erſten landesherrlichen Reiſe des Königs in Schleswig⸗Holſtein die Verſöhnung; der Monarch hob auf dem oſtholſteiniſchen Schloß Panker den jüngſten Sohn der Nichte aus der Taufe und dieſer er⸗ hielt nach dem berühmten Bruder ſeiner Mutter den Namen Friedrich Karl. Er iſt mit der jüngſten Schweſter des Kaiſers ver⸗ Hählt, und bei dem Schickſal ſeines älteren Bruders ſteht er an der Spitze des landgräflich heſſiſchen Hauſes. — Die Photographie vor Gericht. Häufig bildet die Pho⸗ tographie einen Theil des Belaſtungsmaterials gegen den Ange⸗ Hagten. Seltener dient ſie zur Entlaſtung. Vor einigen Jahren wurde, wie der„Amateur Photographer“ erzählt, in Rio de Janeiro ein engliſcher Kommis des Mordes ſeines braſilianiſchen Kollegen beſchuldigt. Die Beiden hatten wenige Tage zuvor einen heftigen Streit gehabt, denſelben aber beigelegt und ſich ſpäter auf eine kleine Jacht zum Segeln begeben. Abends kehrte nur Einer lebend zurück; ie Leiche des Andern befand ſich an Bord. Der Engländer be⸗ bauptete, daß der Tod infolge eines Unglücks eingetreten ſei, indem ein Begleiter von der Höhe des Maſtbaumes auf das Verdeck gefallen ſei. Ein Ruder fehlte, und die ärztlichen Sachverſtändigen gaben ihr Gutachten dahin ab, daß der Tod infolge eines Schlages auf den opf mit einem ſchweren Stock oder einem Ruder eingetreten ſei. In Berücckſichtigung des vorangegangenen Streites ſchien das weismaterial ſchwerbelaſtend zu ſein. Ein Paſſagier auf einem Dambfer aber hatte ein Knipsbild des Hafens gemacht und bei dem Entwickeln zeigte ſich ein dunkler Fleck auf dem weißen Segel einer Be⸗ währt und mit Schwierigkeiten⸗aller Art reichlich geſpickt iſt, richtig aufgefaßt hatten und gut geſungen wurde. Am meiſten dürfte Bram⸗ bach, der unter den Preisrichiern ſaß, wohl mit der Wiedergabe ſeiner Kompoſttion durch die Mannheimer Sängerhalle und die belgiſche Socits LOrpheon de Trooze⸗Forst zufrieden geweſen ſein. Die Belgier ſangen Manches wohl noch ſchöner als die Mann⸗ heimer, während dieſe namenklich die fugirten Abſätze klarer zu Ge⸗ hör brachten. Beide Vereine lieferten hochkünſtleriſche Leiſtungen. Eutſchieden wohler fühlten ſich die Vereine in den ſelbſtgewählten Chöron. Der Geſangverei(Pforz⸗ — Der Frer heim), der den 6. Preis(Medajille bekam), empfahl ſich namentlich durch den ſchön nüanecirten Vortrag des Rietzſchen Chores Maienzeit. Daß die Mannheimer Sängerhalle, die außerordentlich muſikaläſch ſang, und die Belgier, die den Gevgerkſchen Chor Les Emigrants Irlandais mit erleſenem Geſchmack und hinreißender Verve vorkrug, mit den höchſten P Preiſen bedacht würden—'Orphéon mit dem I.(1000 M. und Medaille) und Mannheim mit dem II. (500 M. und Medaille)— darüber war Niemand ſchon vor Ver⸗ kündigung des Verdiktes der Preisrichter im Zweifel. Das den ganzen Saal füllende Publitum nahm den lebhafteſten Antkheil an dem Wektſtreit, und die Wogen der Begeiſterung gingen manchmal hoch. Dex Entſcheidung de eisrichterkollegiums war das Punkt⸗ ſyſtem zu Grunde gelegt. Dasſelbe umfaßt: Tonxeinheit, Ausſprache, Rhytmik, Dynamik, Auffaſſung, Stimmenausgleichung und Schwierigkeiten. M Br *** E. M. Köln, 5. Aug.(Privattelegramm.) Bei dem Wett⸗ geſang in der erſten internationalen Ehrenklaſſe erhielt den 1. Preis der belgiſche Verein, den 2. Preis die„Sängerhalle“⸗ Mannheim, den 3. Preis der Haarlemer Verein. Der zweite Preis der„Sängerhalle“ beſteht aus einer ſilbernen Medaille und einem ſilbernen Pokal, Die„Sängerhalle“ ſang zwei Chöre. . 4**. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Berlin, 5. Aug. Die vorübergehend in Berlin weilende Gräfin Tyſchiewicz wurde vorgeſtern mit ihrer Tochter und ihrer Nichte aus einer Droſchte, deren Pferd durchging, heraus⸗ geſchleudert und verletzt nach dem Krankenhaus übergeführt. Die Tochter iſt änzwiſchen geſtorben. * Hamburg, 5. Aug. Die franzöſiſche Canal⸗ commiſſion beſichtigte heute Vormittag die Schiffswerft von Blohm E Voß und die Reiher⸗Schiffswerft. Sie begibt ſich am Nachmittag durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal nach Kiel. * Em den, 5. Aug. Die Einweihung des Hafens und die Denkmalsenthüllung iſt infolge Verſchlimme⸗ rung des Befindens der Kaiſerin Friedrich auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. * Gumbinnen, 5. Aug. Nach der„Preußiſch⸗litthau⸗ iſchen Zeitung“ iſt die Reviſions⸗Verhandlung gegen Marten und Hickel in der Angelegenheit der Ermordung des Rittmeiſters von Kroſigk auf den 15.—20. Auguſt feſt⸗ geſetzt. Straßburg, 5. Aug. ie 12. Hauptverſammlung des allgem. deutſchen Sprachvereins beendete heute Vor⸗ mittag ihre Geſchäftsberathung. Es wurde ein Antrag des Zweig⸗ vereins Reichenberg angenommen, dahin: der Geſammtvorſtand hat die Frage, ob eine deutſche rgthen und auf der nächſten Hauptverſammlung darüber zu be⸗ Sprachenakademie zu errichten iſt, zu be⸗ richten, oder einen Antrag zu ſtellen. Die nächſte Hauptverſammlung findet 1908 ſtatt; über den Ort iſt noch keine Beſtimmung getroffen. Stendal, 3. Aug. Eine große Feuersbrunſt äſcherte in der vergangenen Nacht die Hälfte des Ortes Schelldorf ein; 11 Koſſäthenhöfe, die Kirche und ein Gaſthof wurden ein Raub der Flammen; diel Vieh iſt umgekommen. * Konſtantinopel, 5. Auguſt. Der engliſch⸗ tkürkiſche Zwiſchenfall im Hinterlande von Iden iſt noch nicht abgeſchloſſen. Der Zuſammenſtoß zwiſchen den eng⸗ liſchen und kürkiſchen Truppen erfolgte auf dem Gebiete von Huſabis. Die Pforte behauptet, daß die engliſchen Truppen bei der Verfolgung des Araberſcheiks Makbul einige Ortſchaften in türkiſchem Gebiete beſetzt hätten. Sie hat deshalb Schritte in London zur Zurückziehung der engliſchen Truppen unternom⸗ men. Wie perlautet, wird die Unterſuchung zur Feſtſtellung des Thatbeſtandes eröffnet. Von britiſcher Seite wird behauptet, daß die Araber, unterſtützt von türkiſchen Truppen, in unter engliſchem Protectorate ſtehende Gebiete eingefallen ſeien. Eng⸗ land werde deshalb Genugthuung verlangen. 4. 8 Das Befinden der Kaiſerin Friedrich. * Cronberg, 5. Aug. 4 Uhr Nachmittags. Das Be⸗ finden der Kaiſerin Friedrich iſt unverändert. Die Maje⸗ ſtäten nahmen an der Mittagstafel Theil und weilen noch im Krankenzimmer. nhirs,. paares befinden ſich: monienmeiſter von dey Knefebeck, Oberhof⸗ und Hausmarſchall Graf Eulenburg, Hausmarſchall Frhr. v. Lynker, General der Infanterie Pleſſen, Generalleutnant Scholl, Generalmajor Mackenſen, Oberſt b. Pritzelwitz, Reichskanzler Graf Bülo w, Geſandter v. Tſchirſchty⸗ Bögendorff, der Chef des Militärkabinets Hülſen⸗Häſeler, Geh. Reg.⸗Rath v. Valentini in Vertretung des Chefs des Civikabinets. Aug. Im Gefolge des Kaiſer⸗ kleinen Jacht in der Nähe. Bei der Vergrößerung erwies ſich derfelbe als das Bild eines Menſchenkörpers, im Fall aus dem Maſte be⸗ griffen. Dieſer ſenſationelle Beweis bewirkte auch die Freiſprechung des Angeklagten. — Naucherwettkümpfe ſind die neueſte Blüthe auf dem Gebiete des unſinnigen Sportes. Leider ſcheint es keine Polizet zu geben, die dieſe Leib und Geiſt zerrüttenden und koſtſpieligen Dummheiten mit Rückſicht auf die Volkswohlfahrt verbietek. So blühen namentlich im Fheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet die Rauchvereine und Prefs⸗ wettrauchen.„Lohengrin“,„Portorico“,„Manila⸗Habana“,„Gut Qualm“ und wie ſie alle heißen, veranſtalten in jedem Jahre mehrere Feſtlichkeiten, die mit Wettrauchen berbunden ſind. Die Theilnehmer bekommen lange Pfeifen mit extragroßen Köpfen, die Tabakmenge wird genau abgeſwogen und dann von Unparteiiſchen geſtopft. Auf das Kommando„Zieht!“ beginnt dann ein Qualmen, daß nicht nur dem Preisrichterkollegium und den Zuſchauern, ſondern ſelbſt den Wettrauchern die Augen übergehen. Hat einer dieſer Theilnehmer ſeine übrigens ſehr anſtrengende Arbeit vollendet, ſo gibt er ſeine Pfeife ab. Die Aſche wird wiederum getogen und das geringſte Gewicht fällt dann bei der Preisbewerbung mit in die Wagſchale. Wie ſtark geraucht wird, mag der Vorfall beweiſen, daß, als bei ſchlechtem Wetter ein Rauchfeſt in einem Saal abgehalten wurde (gewöhnlich werden dieſe in Gartenlokalen gefeiert) und die Fenſter geöffnet würden, um den undurchdringlichon Rauch abzulaſſen, plötz⸗ lich die Feuerwehr eines Nachbarortes, um den vermeintlichen Brand zu löſchen angerückt kam. —— Palaſtdame Gräfin Keller, Viceobercere⸗ * Briesluu, 5. Aug. Das Erbprinzenpaar von Sachſen⸗Meiningen iſt geſtern Nachmittag von Erdmannsdorf nach Friedbrichshof abgereiſt. * London, 5. Aug. Der König, der ſich auf ſeiner Yacht bei Powes befindet, kehrte nach London zurück und reiſt Nachmittag nach Cronberg⸗ab. Zum wirthſchaftlichen Krach. * Breslau, 5. Aug. Die„Breslauer Zeitung“ meldet zu der Zahlungsſtockung von Jakob Landauer Nachf.: Die geplante Hilfsaktion ſei geſtern Nachmittag in Berlin zu Stande ge⸗ kommen. 6 erſte, Firmen, darunter L. Behrend Söhne⸗Hamburg und Cäſar Wollheim in Berlin ſchießen dem Bankhauſe 1½ Mill. Mark behufs Durchführung der Liquidation vor. Morgen Nachmiktag findet in Breslau eine Sitzung der Hauptgläubiger ſtatt, in welcher die näheren Modalitäten beſprochen werden ſollen. *** Das lenkbare Luftſchiff. 13 * Paris, 5. Aug. Santos Dumont machte geſtern Nach⸗ mittag mit ſeinem lenkbaren Luftſchiff einen neuen Aufſtieg. Doch mußte er wegen leichter Havarien wieder landen. Er wird heute Vormitag wiederum einen Aufſtieg unternehmen. * Paris, 5. Aug. Die heute früh herrſchende Witterung ver⸗ hinderte Santos Dumonk den Verſuch, mit ſeinem Luftſchiffe aufzuſteigen, zu wiederholen. *. 25* Zur Lage in China. * Londo n,⸗5. Aug. Die„Times“ meldet aus Peking bom 2. Aug.: Die Wirkung der Entſendung der kibekaniſchen iſſi nach Petersburg macht ſich bereils bemerkbar in der Bereitwilligkeit, ja in dem eifrigen Beſtreben Chinas, die Verhand⸗ lungen wegen der Mandſchurei wieder aufzunehmen. Es oird be⸗ fürchtet, daß, wann die Verhandlungen wieder eröffnet werden, der urſprünglich vom Fürſten Uſchtomski Li⸗Hung⸗Tſchang gegenüber⸗ ge⸗ machte Vorſchlag, Rußland und China ſollten gemeinſam alle Minen der Mandſchrei ausbeuten, angenommen werde. Inzwiſchen er⸗ neuerte Rußland ſeine Thätigkeit in der Mandſchurei. Wie es heißt, wird der Sohn Li⸗Hung⸗Tſchangs, Li⸗Chen⸗Fong, zum chineſiſchen Geſandten von Rußland ernannt werden, um die von ſeinem Vater begonnene Politit fortzuſetzen.— Dem Verkreter Frank⸗ reichs in Peking ging die Mittheilung zu, Frankreich beabſichtige, eine direkte Eiſenbahn von Paotkingfu nach Tientſin zu bauen, mit oder ohne Zuſtimmung Chinas. *** BVom Ausſtand der Stahlarbeiter. * Pittsburg, 4. Aug. Die hieſigen Verkreter der United States Steel Corporation erhielten ein Telegramm von der Generalperwaltung in Newyork, welches beſagt, der Kampfmüſſe durchgekämpft werdenz; keine Nach⸗ giebigkeit ſolle Platz greifen. Die Corporation werde Alles daran ſetzen, um die Mitglieder des Stahlarbeiterverbandes von allen Werken der Corporation auszu⸗ ſchließen. Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe,) vom 5. Auguſt, Wefſzen pfälz. 17.——17.25[ Hafer, württb. Alp. „ norddeutſcher—.—.—„zamerik. weißer———15.50 „ 0 Azimg 17.25—18.— Mais amer. Mixed——12.25 „ Theodoſia 18.50—.—„Donau—.—12.35⁵ „ Saxonska 17.25—17.50„ La Plata—.—12.25 „ Girka.1725[Kohlreps, d. neuer—.——28.— „ Taganrog—.——17.50 Wicken—.——— 17.75—18.— .———— „ ruämniſcher Kleefamen deutſch. 1 112.—118.— „ am, Winter II 94.——100.— „ Chleaggo!!„ amerik. 100.—105.— „ Manitoba—.—.„neuerPfälzer———. „ Walla Walla 17,25—-—.—„Luzerne 90.—95.— „ Kanſas II—.——17.25„ Proveye. 100.—105.— „ Californier 17.50——.—„Eſparſette—.——28.50 „ La Plata 17.——17.25 Leinöl mit Faß——— 0. Kernen 17.25——.— Rüböl„„—.——65.— Roggen, 97—.—14.50„ bei Waggon—.——63.— „ kruſſiſcher 14.50—14.75] Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.. „ norddeutſcher. amerik.—.—.— fr. mit 20% Tara—.——22.50 Am. Petrol. Wagg.—.——21,80 Am. Petrol, in Eiſt. 2 Gerſte, hierländ. 16.50—17.—P. 100Konetto verzollt—18.25 „ Pfälzer 17.——17.50 Ruſſ. Petrol. fr. Jaß—.——.50 „ ungariſche—.———.— Nuſſ. Petrol. Wagg.—.——20.80 Fuͤtter Gerſte rum. Bran—.—— Hafer, bad. 15.——15.50 13.——.—[Nuſſ. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100konetto.——17.25 Rohſprit, verſteuert—.— 118.— „ vufſiſcher 15.——15.75 1 7oer Sprit—.—— „norddeutſcher—.———.— 90er do. unverſt.—— gne; Nr. 00 0 1 2 3 4 eizenmehl IAkx. Weizenmeh e eeee Roggenmehl Nr. 0) 23.— 1) 20.—. Weizen etwas feſter. Roggen, Gerſte, Hafer und Mais un⸗ verändert. 5 Maunheimer Eſfektenbörſe vom 5. Aug.(Offtzieller Bericht.) Die Börſe verkehrte in ſtiller Haltung und ſind nennenswerthe Coursveränderungen heute nicht zu verzeichnen. Fraulfurt a.., 5. Aug. Kreditaktien 199.40, Stagts⸗ babn 135.30, Lombarden 21.90, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente 99.95, Gotthardbahn 153.50, Disconto⸗Commandit 170.40, Laurg 176, Gelſenkirchen 158.20, Darmſtädter 120.30, Handelsgeſellſchaft 130.75, Dresdener Bank 127.60, Deutſche Bank 190.—. Tendenz: feſt. Berlin, 5. Aug.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 199.75, Staatsbahn 185.50, Lombarden 21.75, Diskonto⸗Commandit 170.20, Laurahütte 175.10, Harpener 145.40, Ruſſiſche Noten—.—, (Schlußcourſe), Ruffen⸗Noten ept. 216.05, 3½„% Reichsanleihe 101.50,3% Reichsanleihe 92.30, 4 Heſſen 105.20, 3% Heſſen 89.49, Italiener 97.30, 1860er Looſe 140.20, Lübeck⸗Bitchener 134.50, Marien⸗ burger 70.70, Oſtpreuß. Südbahn 81.,70, Staatsbahn 135.50, Lom⸗ barden 21.70, Canada Paeifie⸗Bahn 104.20, Heidelberger Straßen⸗ 25 Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 199.70, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 131.—, Darmſtädter Bank 120.20,. Deutſche Bankaktien 190.—. Disconto⸗Commandit 170.10, Dresdner Bank 127.—, Leipziger Bank .—, Berg.⸗Märk. Bank 146.50, Dynamit Truſt 14720, Bochumer 161.50, Conſolidation 270.60, Dortmunder 42.10, Gelſenkirchener 157,70, Harpener 146.20, Hibernia 143.20, Laurahütte 175.30, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 100.—, Weſteregeln Alkaliw. 206.50, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 141.—, Deutſche Steinzeugwerke—.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 152.—, Wollkämmerei⸗Aktien 135.70, 4%¼ Pf⸗Br. der Ahein. Weſtf. Bank von 1908 98.50,%8, Sachſen 90.40, Stettiner Vulkan 199.20, Mannheim Rheinau 96.—, 3½% Badiſche St.⸗Obl, 1900 99.—. Privakdiscont: 2½%, * Berkin, 5. Aug.(Tel.) Die Haltung der Börſe iſt heule beruhigter geweſen. Banken anziehend auf das Zuſtandekommen des Arrangements Landau Nachfolger in Breslau. Kohlemverſhe neigten zur Schwäche. Hüttenaktien ruhig; ſpäter beide Werthgattungen ge⸗ beſſert. Hermiſche Fonds gut gehalten. Bahnen fill. In der zweiten Börſenſtunde blieben die Kürſe unverändert. Später Dork⸗ munder Union matt. Privatdiskont 2% Pros. General⸗Anzeiger Amk⸗ und reis· — erkündi Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band II wurde eingetragen: 1. Seite 239: Dyk, Emil Ja⸗ kob, Bäckermeiſter in Mannheim und Agnes geb. Rudolf. Nr. i. Durch Vertrag vom 81. Mai 1901 iſt Exrungenſchafts⸗ emeinſchaft vereinbart. Vorbe⸗ altsgut der Frau ſind die im Vertrage einzeln aufgeführten Fahrniſſe 2. Seſte 240. Tuſchner, Georg, Schloſſer in Mannheim und Katharing Magdalena geb. Weiß. Nr. 1. Durch Vertrag vom 4. Juli 190 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau ſind die in dem Vertrage einzeln auf⸗ geführten Fahrniſſe, Einlagegut⸗ haben bei den Sparkaſſen Pforz⸗ heim und Mannheim im Be⸗ trage von 1000 Mark, ſowie ein Baarbetrag von 1000 Mark. 3. Seite 241. Hirſch, Friedrich, Skraßenbahnſchaffner in Maun⸗ heim und Johana geb. Meiſen⸗ helder. Nr. J. Durch Vertrag vom 8. Juli 190 iſt Exrungeuſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt ein Guthaben derſelben bei der Spar⸗ kaſſe in Brackenheim in Höhe voit 350 Mark, ſowie die im Vertrage einzeln aufgeführten Fahrniſſe. 4. Seite 242. Steugel, Karl, Fabrikarbeiter in Mannheim und Marie Florentine geb. Link. Nr. 1. Durch Vertrag vom 9. Jult 1901 iſt Güterkrennung vereinbart. 5. Seite 248: Laib, Kaspar Wilhelm, Wirth in Maunheim und Katharing geb. Linſe. Nr. 1. Durch Vertrag vom 12. Juli 190 biſt Erxungenſchafts⸗ genteinſchaft gemäxß 88 1519 .⸗G.⸗B. vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau ſind die im Verträge einzeln aufge⸗ führten Fahrüiſſe ſowie eine Kaution bei der Brauereigeſell ſchaft Eichbaum vorm. Hofmann hier in Höhe von 300 Mark. 6. Seite 244: Lauer, Georg Johann, Schuhmachermeiſter in Mannheim geb. Joſt: Nr. 1. Durch Vertrag bolt 1. Juli 1ooi iſt Gütertreunung gemeinſchaft vereinbart. gemäaß 8s 1426 ff. B. G. B. ver⸗ Einbakt. 77 Seite 245, Ortloff, Friſeur in Mannheim und geb. Püſchel. Nr. 1. Durch Vertrag vom 15, Juli 1901 ſſkeerraügenſchafts⸗ Joſef, Giſela 8. Seite 246: Henninger, Johann, Fuhrmann in Mann⸗ hetinm und Juliang geb. Hitz⸗ Durch Vertrag vom 17, Jult 190 iſt Güteltrenn⸗ ung gemäß 8 1426 ff. B. G. B. vereinbart. 9. Seite 247: Eppele Emil, Oberpoſtaſſiſtent in Mannheim und Emilie Karolina geb. Schnellbach. Nr. 1. Durch Vertrag vom 18, Juli 190 Fiſt Errungenſchafts⸗ geneinſchaft vereinbart, 10. Seite 248: Breier, Karl Albert, Bäcker in Mannheim und Maria Anna geb. Haas. Nr. 14. Durch Vertrag vom 17, Juli 190 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft gem. 85 1519 ff. B. G. B. vereinbart. 11. Seſte 249: Bopp, Johauues, Schneider in Maunheim und Maria geb. Eckert. Nr. 1. Durch Vertrag vom 18. Jult 190 iſt Erxungenſchafts⸗ genieinſchaft gemäß L. N. S. S. 1519 ff. vereinbart, e er der Frau ſind die im Vertrage einzeln aufge⸗ führten Fahrniſſe. 12. Sette 250: Foshag, Johaun Bernhardt, Wirth in Maunheim And eneealharluggeb. Scheder. Nr. 1. Durch Vertrag vom 24, Juki 190 iſt allgemeine Güter⸗ gemeinſchaft gemäß 8 1437 ff. B. G. B. vereinbart. 13. Seite 251. Lutz, Johann Georg, Schuhmacher in Mann⸗ eim⸗Neckarau und Thereſe geb. oßnagel. Nr. 1. Durch Vertrag vom 6 Juli 1901 iſt allgemeine zütergemeinſchaft vereinbart. 14. Seite 252: Waibel, Jakob giedrich, Wirth in Maunheim unnd Suſanna geb. Dreher. Nr. J. Durch Vertrag vom 24. Juli to01 iſt Gütertrennung vereinbart. 15. Seite 253: Heidenreich, Philipp, Statiousmeiſter in Maunheim und Katharing geb. Stein. Nr. 1. Durch Vertrag vom 26. Juli 1901 iſt allgemeine Gütergemeinſchaft gemäß 8 1437 ff. B. GG. B. vereinbart. 16, Seite 254: Rhein, Heinrich, Spengler und Inſtallateur in Manfheim und Katharina geb. Neckenauer. 95626/31 Nr. 1. Durch Vertrag vom 20. Juli 1901 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft verelnbark. Manunheim, 1. Auguſt 1901. Großih. Amtsgericht I. Bekauntmachung. Wir bringen hiermit zur Kennt⸗ niß des tit. Publikums, daß ein Verzeichniß über die im Bexeiche der ſlädt.Straßenbahngefundenen Gegenſtände im Hausflur des Straßenbahnamtes— Luiſen⸗ bing 40— ausgehäungt iſt. Maunheim, 12. Januar 1901. Städt. Straßenbahnant: Löwit 76198 Handelsregiſter. Band III,.⸗Z. 14 wurde ein⸗ getragen: 1 Odbd⸗Fellow⸗Haus, Geſellſchaft mit beſchränkter Hafltung, Mann⸗ heim. 95614 Erbauung und Bewirtſchaftung eines Hauſes für Odd⸗Fellow⸗ Logen⸗Zwecke ſowie zu Wohn⸗ und gewerblichen Zwecken. Das Stammkapital beträgt 35500 Mark. Geſchäftsführer ſind: Joſef Kaufmann, Privatmann Karl Seiler, Buchhalter und Fritz Sternheimer, Kaufmann alle in Maunheim. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt am 3. Juni 1901 er⸗ richtet. Zur giltigen Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung für dieſelbe ſind jeweils zwei Ge⸗ ſchäftsführer gemeinſam berech⸗ tigt. Die Zeichnung geſchieht in der Weiſe, daß die Zeichnenden der ſchaftsfirma ihre Namens⸗ rift beifügen. Die Be⸗ kanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, 2. Auguſt 1901. Gr. Auitsgericht I. Handelsregtſter. Zum Handelsregiſter Abth. B, .3. 15 wurde eingetragen: Süddeutſche Baugeſellſchaft für Feuerungsaulagen und Schorn⸗ ſteinbau Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Das Ausarbeiten von Bau⸗ plänen und die Ausführung von Bauten für induſtrielle Zwecke ſpeciell Ofenbauten und Feuer⸗ Ungsanlagen aller Art z. B. Keſſeleinmauerungs⸗, Schorn⸗ ſteiusbau u. dergl., Unterſuchung und Begutachtung von Rohſtof⸗ ſen für keramiſche Unternehmen, Controlle von Ofenbetrieben, Feuerungen, Vornahme von Rauchgasanalyſen und gyro⸗ metriſchen Meſſungen zu dieſem Zwecke, Umbau vorhandener un⸗ rationell arbeitender Ofenſyſteme und derartige Arbeiten. Weiter ſoll die Geſellſchaft befähigt ſein, Patente zu erwerben und auszu⸗ beuten, die in den Rahmen ihrer Thäligkeit fallen. Stammkapital: 50000 Mark, Geſchäftsführer: Karl Gaab, Oberingenieur in Köln. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. 95618 Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 27. Jult 1901 feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch mindeſtens zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten.“ Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deülſchen Reichsanzeiger, Maunheim, 31. Juli 19017. SGroßh. amtsgericht I. Geſellſchaftsregiſter. Zum Geſellſchaftsregiſter Band VIII,.⸗Z. 300. Firina„Dörf⸗ linger⸗ſche Achſen⸗ und Federn⸗ Fabriken Aktliengeſellſchaft“ in Mannheim wurde eingetragen: Durch Beſchluß der Geueral⸗ verſammlung vom 24. Juli 1901 erhielt der 8 11 des Geſell⸗ ſchaftsvertrags folgendem Zuſatz: „In Gemäßheit des§ 32 H. G. B. iſt der Aufſichtsrath er⸗ mächtigt, einzelnen Mitgliedern Je We des Vorſtandes die Befugniß zu ertheilen, die Geſellſchaft allein zu vertreten“. 95615 Der bisherige Prokuriſt Jean Maier iſt zum Mitgliede des Vorſtandes ernannt. Die Prokura des Jeau Maier iſt erloſchen. Das Vorſtands⸗ mitglied Hugo Dörflinger ſch die Beſugniß erhalten, für ſich allein die Geſellſchaft zu ver⸗ treten u. die Firma zu zeichnen. Mannheim, 3. Auguſt 1901. Gr. Amtsgericht I. Belauntmachung. Die Felbbereinigung in der Gemarkung Schriesheim betr. In Gemäßheit des§ 9 der Vollzugsverorduung und des § 26 der Dienſtinſtruction vom 23. November 1886 zum Feld⸗ bereinigungsgeſetz findet während der Zeit vom 3. Auguſt bis einſchließlich 13. Auguſt d. J. im Nathhauſe zu Schriesheim die Offenlegung des Beſitzſtand⸗ werkes über das fragliche Unter⸗ ternehmen zur Einſicht der Be⸗ theiligten ſtatt. Dieſe werden daſelbſt am: Mittwoch, 14. Auguſt d.., Vormittags 10 Uhr, zu der eben⸗ zu Schriesheim ſtattfindenden Beſitzſtandstagfahrt mit dem Be⸗ merken eingeladen, daß die Kom⸗ miſſion auf Verlangen bereit iſt, an Ort und Stelle das von ihr eingehaltene Verfahren zu er⸗ klären und: Daß etwaige Erinnerungen und Beſchwerden gegen die Be⸗ ſitzſtandsaufnahme in der Tag⸗ fahrt vorzubringen ſind, 95540 Mosbach, 2. Auguſt 1901. Der Vorſitzende der Vollzugskommiſſion: N NBr 18. Brennholz Porszellauöfen 25 Ctr. ab à Mk..20 frauco für von 2 aus Haus. 79984 J. Schmitt& Co. Holz⸗ u. Parquet⸗Geſchäft, 6, 23, Friedrichsring. Telephon 1032. Ne liefern Zum Handelsregiſter Abth. B, Zwangs⸗Perſteigerung. Dienſtag, 6. Auguſt 1901. Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Verſteiger⸗ ungslokal d 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Wagentuch; ferner 1AKlapier welches beſtimmt zur 8 Verſteigerungkommt, ſodann am gleichen Tage und zur gleichen Stunde und die folgenden Tage, jeweils Nach⸗ mittags 2 Uhr: Magnificate Poſtpapier⸗Cou⸗ verts, Bunkpapier, Mappen, Modellier⸗, Saffianleder, Klam⸗ mern, Portemonnaies, Crajons! waaren, Glas⸗ und Schmiergel⸗ leinen, Verlobungskarten, Schul⸗ bucher, Briefpapier, Kreide, engl. Leinwand, Blancokarten, Zeichen⸗ blocks, Tinte, flüſſ. Leim, Spiel⸗ waaren, Lineale, Winkel, Bilder⸗ rahmen, Notas, Quittungsbücher, Viſitnotas, Tintenzeuge, Papier⸗ wäſche, Paſtellſtifte, Broncen, Schulheftpapier, Wandſprüche, Anſichtskarten, Bücherranzen, Filtrirpapier, Cigarrenetuis, Pap⸗ penteller, Chriſtbaumſchmuck und viele andere Gegenſtände der gleichen Art mehr. 95619 Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimmt ſtatt. Maunheim, den 5. Aug. 1901. Dauquard, Gerichtsvollzieher. Bekauntmachung. Wir blingen den tit. Abon⸗ nenten und Juhabern von Frei⸗ karten zur Kenntniß, daß infolge vorgekommener Unregelmäßig⸗ keiten wir gemäß ſtadträthlicher Verfügung die Kontroleure und Schaffner angewieſen haben, ſich alle Fahrtausweiſe jedes mal vor⸗ zeigen zu laſſen. 79481 Wir bitten die tit. Juhaber von Jahres⸗, Halbjahres⸗, Mo⸗ nats⸗ und Freikarten uns bei Durchführung dieſer Verfügung im Intereſſe eines geordneten Dienſtes unterſtützen zu wollen. Mannheim, 19. Febr. 1901. Die Direktion der Städt, Straßſenbahnen: Löwit. Bitte. In der Arbeiter⸗Kolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an Röcken, Jop pen, Hoſen, Weſten, Unter⸗ hoſen, Socken u. Schuhwerr fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Vertrauensmänner und des Vereins die herzliche Bitte, wieder Samm⸗ lungen der genannten Bekleld⸗ ungs⸗Gegenſtäudegütigſt veran⸗ ſtalten zu wollen. Die geſammelten Kleidungs⸗ ſtücke wollen entweder an Herrn Hausvater Wernigk in Anken⸗ uck— Poſt Dürrheim und Station Klengen—, oder an die Central⸗Sammelſtelle in Karls⸗ ruhe, Sophienſtraße Nr. 25, ein⸗ geſendet werden. Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwüuſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe— Neviſor Zeuck— in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, gütigſt abge⸗ führt werden, Karlsruhe im April 1901. Der Außſchuß dez Landesvereins für Arbeiterkolonſen im Großher⸗ zogthum Babeu. 36765 Student ertheilt Unterricht. Beſte Zeugniſſe. Gef. Off. unt. S. 194898 an die Exp. d. Bl. Asenten-esuch. Die Oſtrauer Schlacht⸗ ſchweine ⸗Berſicherungs⸗An⸗ ſtalt(Verſicherung gegen Trichi⸗ neu⸗, Finnen⸗ u. Tubeculoſe⸗ Gefahr) von G. Boerner& Uhlmaun, ſucht an allen Plätzen Baden's geeignete Herren als Agenten gegen hohe Proviſion anzuſtellen. Gefl. Offert. erbittet J. M. Lehner, Bruchſal(Baden) Generaglagentu. Bevollnzächtigter der Oſtrauer Trichinen⸗Verſicher⸗ ungs⸗Auſtalt für das Großher⸗ zogthum Baden. 95563 1 1 Ladnerin⸗Geſuch. Ein gewandtes Fräulein mit guten Zeugniſſen findet in mei⸗ niem Papiergeſchäft als Verkäuferin dauernde u. gut bezahlte Stellung. Branchekenutniſſe erwünſcht. Schriftliche Offerten erbittet Louis Marsteller, 2, 10. 95596 2 küchtige, ſelbſtſtändige Leute zum Einſetzen und BVerglaſen von Feuſter für dauernde Beſchäftigung geſucht. 1 185 95137 Hch. Faſig& Sohn, Ludwigshafen a. Rh. EinHobelwerkſuchterfahrenen 2Hobler i0 für vierſeitſgetzobelmaſchine, Zu erfragen im Werlag. 95012 Ein hübſch möbl. Zimmer per ſofort von einem Fräntein geſucht. Offerten unter. F. Nr. 95632 an die Erped. d. Bl. J Fyerſr II St, ſch⸗ 4J. Querſir. Ia, 8 1 Wohnung mit Küche, Speiſek, u. Zub., im. Gaseinricht. per 1. Okt. zu vermiethen. 3 15 25 gen 2u 50 Pf — Heẽner Zehn-Ilark-Htlas. * Einen großen, vollltandigen Sand⸗ 8 atlas von Hundert Karfenſeiten in kechniſch pollkommener Huskührung f und Husſtaftung zum Preiſe von nur zehn IIlark hat bis jetzt nock Niemand, in keinem Uande und zu keiner Zeit, geboten. Bunderffaufende glebt es, die, ſel es in der Familie, ſe!“ es im Beruf, im Seſchält, im Büregau, gern einen ausfünrſichen, auf jede Frage AHuskunft gebenden Hflas belſtzen möch ten, auf dellen Erwerb aber des Preiſes wegen bisker verzlchten mußzten. Der .— — leue Volks⸗ und Familien⸗Hilas blietet eine vollſtändige und nandlick Kartenfammlung aller Erclteile un bänder, in einer Husführung und Sröße wie ſie den Bedürknilfen des fägliche bebens, für die Zeitungsleſttüre, fü Studlien oder andere Twecke, entſprickt. dile Husgabe erkolgk in 20 leleferungen zu je 50 Pf., ſo daß ſick der Htlas zum Preiſe von zehn Iark vor Hblauf des 75 Jahres in den Händen der Hbonnenten belindet. Erſte— brobe.— Hieferung mit auskührlichem Inhaltsverzelchnis in allen Buchhandlungen zur kinſicht und für Abonnement. Verlag von Velhagen& Klaling in Blelefeld und Lelpzig. οn Auszug nus dem Flaldesauts-Regifter ſir den Stadttheil Käferthal⸗Waldhof. Juli. Verkündete: 20. Johann Auguſt Hauf, Landwirth u. Roſa Geis, hier. 24. Edniard Kuhn, Former u. Magdaleng Hackmeyer, Waldhof. 29. Gottl. Friedr. Guſt. Adolf Fingado, Apotheker, Feudenheim u. Anng Walter, Karlsruhe. Juli. Getraute: 20. Karl Klemmer, Brunnenmacher u. Eliſab. Thon, Waldhof. 20. Adam Emig, Fabrikarbeiter u. Marie Häberle, Waldhof. 20. Peter Wilhelm Steiger, Former u. Marig Kelbitſch, Waldhof. 27. Philipp Schäfer, Fabrikarbeiter u. Roſa Hermes, Waldhof. 27. Martin Kronauer, Kernmacher, Waldhof u. Katharina Scholl⸗ meier, Sandhofen. Jul 5 Geborene: 16. b. Weichenſteller Ludwig Oklo Sudheimer, Waldhof, e. S. Heinrich Otto. 16. d. Schneider Mathäus Weiher, Waldhof, e. T. Anna Karoling. 19. d. Landwirth Peter Balentin Pfüttzer, hier, e. S. Jakob. 20. d. Foe Moritz Guſtav Adolf Born, Waldhof, e. T. Karoline. 22. d. Former Heinr. Slephan Rhein, Waldhof, e. T. Katharina. 24. d. Fabrikarb. Anton Hermes, Waldhof, e. S. Karl Otto. 25. d. Schloſſer Valentin Petri, Waldhof, e. T. Sophie. 26. d. Franz Joſef Kapferer, hier, e. S. Hermann. 27. d. Tagl. Ad. Martin, hier, e. T. Eliſab. 28. d. Ladmeiſter Karl Ludw. Kuhn, hier, e. S. Philipp Heinrich. 0 d. Glaspolirer Anng. Simon, Waldhof, e. T. Adele Fanny. uguſt. 1. d. Mechaniker Franz Holzmann, Waldhof, e. S. Paul. I. d. Landwirth Leonh. Rihm, hier, e. T. Margar. Filtß Geſtorbene. 20. 78 850 S. d. Eiſendrehers Adam Klemm, Waldhof, 5 M. 8 T. a. 21. Kathar. Arnold, geb. Springer, hier, 464 21. Barbara, T. d. Formers Peker Helfert, Waldhof, 15 T. a. 2, Johann Adanz, S. d. Schuhmachers Johann Adam Strauß, Aune 3 M. 9 T. a. 21. Anna Maria, T. d. Fabrikarbeiters Georg Wilh. Uhrig, Wald⸗ hof, 2 M. 17 T. a. 22. Julius Friedrich, S. d. Friſeurs Friedrich Haas, Waldhof, M. 28 T. a. 22. Jakob, S. d. Frieſeurs Heinrich Halblaub, hier, 1 M. 5 T. a 22. d elue Karoline, T. d. Auſſeher Jofef Graen, Waldhof, M. a. 180 Karl Eduard, S. d. Eiſendrehers Karl Ed. Geutner, Waldhof, 3 M. 16 T. a. 24. Magdalena Suſanna, T. d. Glasbeſchauers Phil. Heinr. Maier Waldhof, 3 M. 15. T. g. 125 24. Auguſte Emilie Wilhelmine, T. d. Fabrikarbeiters Karl Hand werker, Waldhof, 5 M. g. 8 8 „Karoline, T. d. Formers Moritz Guſtav Ad. Born, Waldhof, 5 T cc. 5. Wilhelmine Katharina, T. d. Maſchin. Eruſt Wilh. Beck 5 Waldhof, 40.4 0. 5 1155 Barbara, T. d. Tüncherm. Joh, Löllbach, hier, 3 M. TL. d. 29. Anna Maria, T. d. Fabrikarb. Balth. Dewald, Waldhof, 6 M. a. 30. Eva, T. d. Mauxers Adam Hartmann, hier, 8 M. a. 31. Chriſtian Heinrich, S. d. Landwirlhs Adam Oeſt, hier, 3 J a. 1 S. d. Fabrikarb. Jul. Fickert, Waldhof, 1 J. 2 M. a. Auguſt. 1. Eliſabeth, T. d. Landwirths Ad. Oeſt, hier, 2 M. a. 5 Gegründet 1867. Mitgliederzahl ca. 3000. Telephon Nr. 379. Bureau und Vereinsrkume Lit. C 4, 11. Der Verein bietet seinen Mitgliedern: Worlesungen literarischen, geschichtlichen, naturwissen- schaftſſchen, kunstgeschichtlichen, Kaufm.⸗facliwissen⸗ schaktlichen Inhalts, Reeitationen. Wibliothel mit ca. 5000 Bänden, Fachliteratur, Belle- tristik ete. Lesesnal ca. 90 in- und ausländ. Zeltungen, illustr. Monats schritten, Witzblätter, Atlanten, Lexica, Adressbuch der ganzen Welt(61 Bünde). Enterrichtskurse: Handelsfücher, franz, engl., itol., holl., spau. und xuss. Sprache. MKostenfreie Stellenvermittlung. Ermässigte Ge⸗ bühren bei anderen grösseren Kaufm. Vereinen. Krankenkasse, eingeschr. Hilfskasse. Niedrige Beitrüge EUnterstützung in Nothfällen. 5 echtsberathung, event. unter Beistandes. Lebens- und Unfallversicherung auf Grund von Vertrügen mit verschiedenen Gesellschaften, Wesentliche Vortheile beim Abschlusse. Vebersetzungen vom Deutschell fin lremde:Sprachen und umgekelirt. Vergznügungen. Mithilfe eines furist. 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