Ons frei ein, 9708 1⸗ u, De⸗ * Ar- Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlic durch die Poſt bez. ſnel Poſtauf ſchlag M..42 pro Quartal. CNr* Juſerate: Telephon: der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. Redaktion: Nr. 577. (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Verantwortlich für Politlt⸗ Dr. Paul Harms, 5 für den lokalen und prov. Theil: i..: Karl Apfel. für Theater, Kunſt u. Feuilleton Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas' ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannheimer Typograph. Anſtalt.) (Mannheimer Volksblatt.) Druckerei: Nr. 341. Die Colonel ⸗Zeile.. 20 Plg. 2 i 5 Sele 8 5 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. 15 Eigenhun des ka gelichen e Nenee 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ümmilieh in Mann Nr. 378. Freitag, 16. Auguſt 1901.(Abendblatt.) Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 16. Auguſt 1901. Das preußiſche Miniſterium und der Zolltarif. Die„Kreuzztg.“ gab der Vermuthung Raum, der ver⸗ öffentlichte Zolltarif habe bereits die Genehmigung des preußi⸗ ſchen Staatsminiſteriums erhalten, und ſei demgemäß nicht mehr als Antrag des Reichskanzlers, ſondern als Antrag Preußens beim Bundesrath anzuſehen. Mit dieſer Annahme befindet ſich die„Kreuzztg.“ in einem ſtarken Irrthum. Eine Beſchlußfaſſung Seitens des preußiſchen Miniſteriums über den Zolltarif hat zur Zeit ebenſowenig ſtattgefunden, wie ſie auch noch nicht bei den entſcheidenden Stellen der übrigen Bundesſtagten erfolgt iſt. Im anderen Falle wären die Erhebungen und Gutachten, die nioch zum Zolltarif zu veranſtalten und einzuholen ſind, voll⸗ ſtändig überflüſſig. Weil der Entwurf noch nicht vollſtändig ausgereift war, ſcheint die Reichsleitung auch mit der Ver⸗ öffentlichung gezögert zu haben, bis die bekannten äußeren Um⸗ ſtände ſie in die Lage brachten, vorzeitig, ehe die Bundes⸗ tegierungen ſich über die einzelnen Poſttionen äußern und darüber beſchließen konnten, den Zolltarif zu veröffentlichen. Dieſe Auffaſſung ſteht auch keineswegs im Widerſpruch mit der Miniſterkonferenz im Junf: denn damals wurde ausdrücklich be⸗ ſont, es ſei ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen, daß der Konferenz alle einzelnen Poſitionen zur Berathung unterlegen haben könnten, daß aber über die wichtigſten— gemeint war wohl der Getreidezoll— eine Einigung erzielt ſei. Der franzöſiſch⸗türkiſche Konflikt, der am Dienſtag gelöſt ſchien, hat am Mittwoch wieder einen be⸗ denklichen Rückſchritt gemacht. Der Sultan, der ſich durch die Zuſicherungen, die er dem Botſchafter Conſtans mündlich gab, gicht gebunden fühlt, läßt durch ſeine Miniſter die Abſicht aus⸗ ſprechen, neue Unterhandlungen über die Quaiangelegenheiten anzuknüpfen und für die Prüfung der Forderungen der Bankiers eine Kommiſſion von Beamten einzuſetzen, die die Angelegenheit ordnen ſollen. Von einer Erneuerung der Drohung, die diplo⸗ matiſchen Beziehungen in Konſtantinopel abzubrechen, iſt bisher in Paris trotzdem keine Rede. Kitcheners Proklamation, wonach alle Buren verbannt werden ſollen, die nach dem 15. Sept. noch im Felde ſtehen, wurde geſtern von Chamberlain im Unter⸗ hauſe, in der ſattſam bekannten, brutalen Form vertheidigt. Weil die Buren dem britiſchen Kabinet immer noch nicht den Gefallen thun, ſich zu unterwerfen; weil ſie den Krieg ſo führen, wwie es für ſie am vortheilhafteſten iſt, ſind ſie in Chamberlain's Augen„Banditen“. Indem der Kolonialſekretär die barbariſche Kriegführung der Amerikaner auf den Philippinen als Ent⸗ ſchuldigung für die engliſche heranzog, ſprach er dieſer ſelbſt das ſchärfſte Urtheil. Hübſch und treffend wird die Proklamation Kitcheners in einem franzöſiſchen Blatte verſpottet, das folgendes Klubgeſpräch mittheilt:„Was halten Sie von Kitcheners Prok⸗ lamation?“—„Was Ninon de Lenclos davon halten würde!“ —„Wie meinen Sie das?“—„Ninon ſagte:„Man erobert eine Frau nicht mit Verſprechungen, mit Drohungen, mit Worten— man erobert ſie.“ Erobern Sie de Wet, Herr Kitchener, und er⸗ obern Sie Botha— es ſind ganz reizende Kerle.. aber man muß ſie erobern können.“ Da Kitchener, wie Chamberlain mit⸗ theilt, auch nach dem 15. September noch in Afrika bleiben oll, hat er ja noch ausgiebig Gelegenheit dazu. Wenn Chamberlain zum ſo und ſovielten Male vom„Schluß des Krieges“ ſprach, ſo paßt dazu ja ausgezeichnet die Pariſer Nachricht, Botha ſtehe mit 4000 Mann an der Grenze des Zululandes, bedrohe alſo wohl Natal mit einem Einfall, jene Gegend, wo vor faſt 2 Jahren der Krieg anfing. Sollte Botha wirklich wieder eine ſo erſtaunlich hohe Truppenzahl geſammelt haben, ſo wäre das eine ſehr, ſehr böſe Ueberraſchung für die Engländer, und eine Antwort auf die völkerrechtswidrige Proklamation, wie man ſie ihnen beſſer gar nicht wünſchen könnte. Mr. Shaffer's Fiasko. Es wird immer mehr offenbar, daß der große Streik der Stahlarbeiter nahe vor dem Zuſammenbruche ſteht, und daß die optimiſtiſchen Prophezeihungen des Mr. Shaffer und ſeiner Kollegen im Ausſchuß zum größten Theile blauer Dunſt waren. Die weitaus größere Mehrheit der zur Union gehörenden Arbeiter hat ſich ſchlankweg geweigert, dem allge⸗ meinen Streikbefehl Shaffers Folge zu leiſten, und an Stelle der erwarteten 175 000 Genoſſen, die bereit ſtehen ſollten, ohne Weiteres in die ausſtändiſche Bewegung einzutreten, ſind es noch nicht einmal 25 000, die ſich gefügig gezeigt haben. Die ganze rieſige Arbeiterbewegung, die großartigſte, die Amerika an⸗ geblich jemals gekannt hat, bricht allmählich zuſammen, und wenn in voriger Woche das endgiltige Debacle innerhalb der nächſten 14 Tage erwartet wurde, ſo läßt ſich heute mit Sicher⸗ heit vermuthen, daß der Streik ſchon in dieſer Woche durch die Unterwerfung der Unioniſten ſein Ende finden wird. Höchſt wahrſcheinlich wird dann gleichzeitig Mr. Shaffer von ſeinem Poſten als Präſident der„Amalgamated Aſſociation“ entfernt werden, da die Mitglieder dieſer Arbeitervereinigung ſich all⸗ mählich zu der Ueberzeugung zu bekehren ſcheinen, daß er die ganzen Streikoperationen ſo unpraktiſch und ausſichtslos wie nur möglich geführt und es micht verſtanden hat, ſich das Ver⸗ trauen ſeiner Genoſſen zu bewahren und den in ihn geſetzten großen Erwartungen zu entſprechen. Deutſches Reich. ] Berlin, 15. Aug.(Die Reiſedes Kronprinzen.) Verſchiedene Blätter knüpfen an die Nachricht der Reiſe des Kronprinzen nach Schottland die ſenſationelle Meldung, als handle es ſich hierbei um eine Verlobung des Kronprinzen mit einer engliſchen Prinzeſſin. Dieſe Muthmaßung iſt durchaus unberechtigt und falſch. Der Kronprinz tritt lediglich eine Ferien⸗Erholungsreiſe ohne jegliche politiſche Abſichten an, um die Zeit der Univerſitäts⸗Ferien zu benutzen, einen weiteren Aus⸗ flug ins Ausland zu unternehmen. Er reiſt in ſtrengſtem Incog⸗ nito—— als einfacher Bonner Student. —(EEine Wiederwahl des Stadtraths Kauffmann) zum Bürgermeiſter von Berlin, wird, wie der Lok. Anz. hört, von der Mehrheit der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung geplant. Bekanntlich hatte die Wahl die Allerhöchſte Be⸗ tätigung nicht erhalten. Da die Krone das Recht der Be⸗ ſtätigung nun aber einmal hat, ſo iſt nicht recht einzuſehen, was die Demonſtration für einen Zweck haben ſoll. Ausland. (Unſicherheit in Kapſtadt.) * Großbritannien. 1f einem Londoner Blatte gemeldet, dort Aus Kapſtadt wird bindung ſtehe u. dergl. herrſche eine wahre Epidemie von Verbrechen. Angeſehene Leute werden auf offener Straße am hellen Tage ermordet, ohne daß die Mörder gefangen würden, Einbruch und Juwelendiebſtahl ſind an der Tagesordnung. Am meiſten werden ausgelöhnte Soldaten beraubt, die Polizei iſt machtlos; man denkt an die Einführung einer Lynchjuſtiz. Man iſt ſehr um die Sicherheit des Herzogs und der Herzogin von Cornwall, welche in Pieter⸗ maritzburg ankamen„beſorgt, und traf außerordentliche Schutz⸗ maßregeln. Profeſſor Schenk über ſeine Methode der Geſchlechtsbeſtimmung. In der geſtrigen Sitzung des internationalen Zoologenkongreſſes ſprach Profeſſor Schenk⸗Wien über die Methode der Geſchlechts⸗ beſtimmund beim Menſchen. Vortragender begann, wie die„Voff. „Zeitg.“ berichtet, mit dem Hinweiſe auf langjährige Beobachbungen, denen ſeine Methode entſprungen iſt. Sie reichen zurück bis in die ſechziger Jahre und bezogen ſich zunächſt auf niedere Thiere. Die an ſolchen gemachten Verſuche gaben ihm zuerſt Veranlaſſung, näher an die Frage der Geſchlechtsbeeinfluſſung heranzutreten und die ent⸗ ſprechenden Verhältniſſe bei den höheren Thieren zu ſtudiren. Es wiederholte ſich hierbei die Wahrnehmung, daß der geſchlechtlich Stärkere Nachkommen des entgegengeſetzten Geſchlechtes hervorbringt. Freilich läßt ſich ſchwer ermitteln, wie es mit dem geſchlechtlichen Stärkever⸗ hältniſſe ausſieht, und zwar am ſchwerſten beim Weibe. Eine beſon⸗ dere Methode der Geſchlechtsbeeinfluſſung iſt darauf alſo nicht ohne Weiteres zu begründen. Vortragender iſt deshalb zu Verſuchen über⸗ gegangen, die ſich darauf beziehen, daß eine Einflußnahme die Ee⸗ nährung auf das Geſchlecht des Embryos möglich iſt, aber nur beim weiblichen Geſchlechte. Die Geſchlechtsbeſtimmung des Nachkommen iſt hiernach dem weiblichen Organismus vorbehalten, und es erhebt ſich die Frage, wann die Einwirkung auf dieſen Organismus beginnen muß, damit der Zweck erreicht werde. Da das Geſchlecht ſchon ovarial beſtimmt iſt, muß die Einwirkung ſchon vor der Befruchtung möglichſt frühzeitig beginnen, und zwar wie Vortragender empiriſch ermittelt hat, beim Menſchen—3 Monate vor der Befruchtung, Jedesmal wenn es gelang einen ſtarken Eiweiszerfall beim weiblichen Jnviof⸗ duum 2 bis 3 Monate vor der Befruchtung einzuleiten und bis zum zweiten oder dritten Monate der Schwangerſchaft durchzuführen, kam ein männlicher Sproſſe zur Welt. Das Umgekehrte, durch verbeſſerte Ernährung der Mutter einen weiblichen Nachkommen zu ergzeugen, läßt ſich nicht durchführen. Das Verfahren kann man als Abmager⸗ ungskur, aber nicht eigentlich als eine Entfettungskur bezeichnen Zahlreiche Unterſuchungen über die nöthige Höhe des Eiweiszerfalled haben angegeben, daß bei einer Frau von ca. 60 Kg. Körpergewicht ein Zerfall von 120 Gr. Eiweis täglich für den Zweck genügt. Um das zu erzielen, genügt in der Regel die bloße diätetiſche Methode, aber auch andere Mekhoden, ſoweit ſie nicht pathologiſche Borgänge erzeugen, ſind ſtatthaft. In ſehr hartnäckigen Fällen greift man zu organo⸗therapentiſchen Präparaten, z. B. Ovariale oder Schild⸗ drüſenpräparaten. Man prüft und überwacht den Eiweiszerfall durch Harnanalhſen. Bemerkenswerth erſcheint, daß die Schwangerſchaft bei nach der Methode Redners diäteteiſch behandelten Frauen frei von allen Unbeweglichkeiten(Uebelkeit u. ſ..) bleibt. Vortragender ver⸗ wies auf einzelne Thatſachen, die ihm beweiſen, daß männliche Kinder ſozuſagen Hungerkinder ſind. Z. B. beobachtet man häufig, daß Frauen nach der Geburt von Mädchen längere Zeit unpäßlich ſind, unter mangelnder Eßluſt leiden u. ſ. w. Solche Frauen gebären hier⸗ nach regelmäßig Knaben. Am Schluſſe ſeines Vorkrages verwahrte ſich Redner gegen allerhand Gerüchte, die über ihn ausgeſtreut ſind, 3.., daß ſeine Methode bei einem europäiſchen Fürſtenhauſe verſagt habe, ohne daß er mit einer Chokoladenfirma in geſchäftlicher Ver⸗ Tagesneuigkeiten. — Wie Nordenſkiöld Nanſen empfing, davon erzählt in dem Buch„Fridtjof, Nanſen. Ein Lebensbild von E. vb. Enzburg.“ Prof. Brögger: Wir(d. h. Nanſen und ich) gingen(in Stockholm) zu Nordenſkiöld— über den ſtillen Hofraum der„Vetenfkaps⸗ akademie“, dieſes friedlichen, weltentrückten Raumes, der immer etwwas beſitzt, das Ehrfurcht einzuflößen vermag. Nordenſkiöld war wie gewöhnlich zu dieſer Stunde in ſeinem Laboratorium beſchäftigt. Wir gingen durch die mit Mineralien u. Kiſten gefüllten Vorzimmer. Hier hat Berzelius gearbeitet“, ſagte ich im Vorübergehen zu Nanſen. Lindſtröm, der Amanuenſis der Akademie, kam uns mit Kolben und Chemikalien beladen entgegen.„Der Alte iſt drinnen; er hat es eilig“, flüſterte er mir leiſe zu. Drinnen im Arbeits⸗ zimmer ging„der alte Nor“ kräftig und breitſchulterig zwiſchen ſeinen Mineralien auf und ab. Wenn man dieſen ſtarken, breiten Rücken ſieht, muß man ganz unwillkürlich an die Geſchichte von ſeiner Bootsfahrt auf dem Jeniſei im Jahre 1875 denken. Wieder⸗ holt hatten die Wellen gedroht das Boot zu füllen. Nordenfkiöld ſelbſt hatte ſich auf den Reling am Achterdeck gefetzt, um die eiskalten Wogen an ſeinem breiten Rücken zerſchellen zu laſſen. Stunden⸗ lang ſaß er als Wellenbrecher da. Aus ſolchem Stoff werden Polar⸗ ahrer gemacht. Ich begrüßte ihn und ſtellte ihm vor:„Konſervator anſen aus Bergen. Er will quer über Grönlands Inlandeis—.“ „Ei der Tauſend!“—„Und nun möchte er zunächſt Deinen Rath er⸗ bitten!“—„Herzlich willkommen! So, ſo, Herr Nanſen, Sie wollen nach Grönland gehen?“— Die Bombe war geplatzt. Der freundliche liebenswürdige, aber doch immerhin etwas zerſtreute Ausdruck, den er noch eben hatte, war verſchwunden; ſein ganzes Intereſſe war geweckt. Es war, als meſſe er den jungen Mann, der da vor ihm ſtand, mit den Augen, um zu ſehen, was für ein Kerl er war. Dann ſagte er mit der beſten Laune von der Welt:„Sie können ein Paar ausgezeichnete Stiefel von mir bekommen, Herr Nanſen; ja, ich ſcherze nicht, es iſt eine Sache von größter Wichtigkeit, Schuhzeug von allerbeſter Qualität zu beſitzen.. Das Eis war gebrochen. Nänſen legte I5s. Nordenſkibl und warf auch eine Zwiſchenfrage auf. Er ſah— ſo habe ich es wenigſtens aufgefaßt— den Plan als dummdreiſt, nicht aber als unausführbar an. Offenbar hatte Nanſens Perſönlichkeit auf ihn ſofort einen bedeutenden Eindruck gemacht. Er war daher mit der größten Herzlichkeit bereit, ihm mit ſeiner Erfahrung und ſeinen Rathſchlägen beizuſtehen.— Und es galt ja hier, eine Menge von Einzelheiten zu beſprechen: Lappen und Schneeſchuhe, und Schlitten und Boote— und dann das Treibeis. War es auf die Art und Weiſe paſſirbar, wie Nanſen es plante? Aber„der Alte hatte es eilih“ Es wurde abgemacht, daß Nanſen wiederkommen ſollte. Zu⸗ nächſt wollten wir uns am ſelben Abend in„Geologiſka Föreningen“ (Deir geologiſchen Verein) treffen. Als wir gingen, ſagte ich leiſe zu Nördenfkiöld:„Nun, was glaubſt Du? Ich für meinen Theil bin überzeugt, daß er ſeinen Plan ausführt!“„Vielleicht wirſt Du Recht behalten!“ erwiderte er. Aber der ſkeptiſche Ausdruck war aus ſeinem Geſichte verſchwunden. — Ein engliſches Eheverbot. Wenig bekannt dürfte ſein, daß es in England ein Eheverbot gibt, das ſonſt kein anderes Land der Welt hat; es iſt dort nämlich verboten, die Schweſter ſeiner ver⸗ ſtorbenen Frau zu heirathen. Dieſes Verbot gilt nur für England, nicht auch für die engliſchen Kolonien, wo— ſo namentlich in Süd⸗ auſtralien, Victoria, Neu⸗Südwales, Queensland— die Ehe mit der Schweſter der verſtorbenen Frau erlaubt iſt. Jenes Eheverbot gründet ſich auf Leviticus Kap. XVIII, und es liegt ihm der Gedanke zu Grunde, daß Mann und Frau ein Fleiſch ſeien, und daß durch die Ghe die Verwandten des einen Ehegatten auch Blutsverwandte des anderen werden. Wie aus einem Aufſatz, den Dr. Fritz Rathenau in der„Zeitſchr. f. vergleich. Rechtswiſſenſch.“ über die Geſchichte jenes Eheverbotes veröffentlicht, hervorgeht, hat es au Beſtrebungen zu ſeiner Aufhebung nicht gefehlt, ja dieſe ſind faſt ſo alt, wie das Verbot ſelbſt. Sie zeigten aber nur, wie ſtarr England an ſeinen Rechtseinrichtungen feſthält, auch wenn man in der ganzen zibiliftrten Welt entgegengeſetzte Grundſätze angenommen hat. Daß das Eheverbot in Leviticus Kap. XVIII ſich nur auf die Ehe mit d Rnickte hin und wieder etwas ſkeßtiſch der Schweſter der Frau zu Lebzeften dieſer bezieht— da damals Polygamie noch nicht berboten war—, iſt ſchon vielfach nachgewieſen worden, und auch der verſtorbene Oberrabbiner Englands, Dr. Adler, der als größte Autorität auf dem Gebiete der Auslegung des moſaiſchen Rechts in England angeſehen wurde, hat erklärt, daß die Ehe mit der Schweſter der verſtorbenen Frau nach moſaiſchem Recht erlaubt ſei. Man hat auch geltend gemacht, daß es gerade für die unteren Klaſſen der Bevölkerung ein Bedürfniß ſei und als ſolches empfunden werde, daß der Wittwer diejenige Perſon, die vielleicht noch zu Lebzeiten ſeiner erſten Frau in ſeinem Hauſe gelebt habe und mit den mutterloſen Kindern am Vertrauteſten ſei, auch heirathen könne. Dagegen richtet ſich aber gerade die engliſche Frauenwelt, die eine warme Anhängerin des Eheverbots ſein ſoll. Im Jahre 1896 gelang es zum erſten Male, die dritte Leſung einer die Auf⸗ hebung des Eheverbotes bezweckenden Bill mit 142 zu 104 Stimmen im Oberhauſe durchzuſetzen, und in dieſem Frühjahr ergab eine Ab⸗ ſtimmung im Unterhauſe eine Majorität von 157 Stimmen zu Gunſten der Bill. Trotzdem iſt es mehr als zweifelhaft, ob die Bill Geſetzeskraft erlangen wird. — Zur Rechtfertigung aller Nachmittagsſchläfer dienen neuer⸗ liche Forſchungen über den Einfluß der Verdauung auf die Arbeit. Es iſt bekannt, daß eine ſtarke körperliche Thätigkeit kurz nach einer Mahlzeit die Verdanung ſtört und ſelbſt aufheben kann. Unter dieſer Bedingung werden in der That die Magenabſonderungen mehr oder weniger bermindet. Die geiſtige Arbeit kann dieſelbe Wirkung hervorbringen. Umgekehrt vermindert aber auch die Arbeit der Ver⸗ dauung die ſeeliſche Thätigkeit in allen Formen. Der franzöſiſche Forſcher Feré hat intereſſante Experimente angeſtellt, um zu er⸗ mikteln, in welchem Verhältniß die Verdauungsarbeit die Müskel⸗ thätigkeit herabſetzen kann. Er hat gefunden, daß dieſe Herabſetzung viel beträchtlicher war, als man es ahnen konnte Im Verlauf der erſten Stunde, die dem Einnehmen einer Mahlzeit folgt, erreicht die ohne Ermüdung ausgeführte Arbeit kaum die Hälfte der in nüchter⸗ nem Zuſtande vollbrachten Arbeit; aber die Verminderung wird vom Beginn bis zum Ende dieſer erſte⸗ Stunde ſtändig größer. Von 4 2. Sette⸗ General⸗Aanzeiger. Der Vortrag rief eine längere und lebhafte Erörterung hervor. Studer⸗Bern wies auf die Famflienbeobachtungen hin, denen zufolge man dem bloßen Eiweiszerfalle im weiblichen Körper kaum eine ſo grundſätzliche Rolle für die Geſchlechtsbeſtimmung zuſchreiben könne. Da ſeien doch wohl die allgemeinen biologiſchen Verhältniſſe ent⸗ ſcheidender. Umfaſſende Familienſtudien dürften nöthig ſein, um mehr Licht über dieſen Punkt zu verbreiten, wenn überhaupt mehr Licht zu erhoffen ſei. Man ſehe oft, daß Generationen hindurch in einer Familie nur oder doch faſt nur Mädchen geboren werden. Plötzlich, bei einer Kreuzung, ändere ſich die Sache vollſtändig. Andererſeits könne man nicht verſtehen, weshalb die Schenkſche Behandlung noch während der Schwangerſchaft fortdaure, wenn doch das Geſchlecht ſchon im Ei aus⸗ geſprochen ſei. v. Apathy⸗Klauſenberg ſprach ſich ähnlich aus. Bei dem gegenwärtigen Stande unſerer Kenntniſſe über die präovariale Entwickelung könne man ſich eine Einwirkung der Schenkſchen Be⸗ handlung höchſtens eiwa ſo erklären, daß bei mangelhafter Ernährung der Mutter die weiblichen Eier unfruchtbar werden, während die männlichen ihre Befruchtungsfähigkeit behalten. Hauchecorne⸗Berlin gab einen Ueberblick über die Anſchauungen, die ſeit Ploß in dieſe Frage aufgetaucht ſind, und wies auch auf Darwin hin, demzufolge ſich das Zahlenverhältniß der Geſchlechter ganz von ſelbſt und ohne daß man eine Erklärung finde, nach dem Bedürfniſſe regelt. Als Umſtände, die in die Frage hineinſpielen, müſſe man die Temperaments unterſchiede der Eltern, namentlich die geſchlechtliche Energie der Mukter in Betracht ziehen. Ferner ſcheine das Altersverhältniß eine Rolle zu ſpielen. Wenn der Vater jünger iſt als die Mutter, pflegen die Kinder überwiegend Knaben zu ſein, beim umgelehrten Altersver⸗ hältniſſe Mädchen. Komme der Mann friſch und kraftvoll in die Ehe, ſo ſei die Erſtgeburt meiſt weiblich; bei durch Exzeſſe oder Ueber⸗ arbeikung geſchwächtem Manne ſei ſie meiſt männlich. Man könne das vielfach in beſſeren Ständen und namentlich bei Beamten beob⸗ achten, wo die Verheirathung erfolgt, ſobald der Mann das Examen gemacht hat, alſo durch Ueberarbeitung geſchwächt iſt. Nach langem Brautſtande werden gewöhnlich Mädchen geboren. Aber in zahlloſen Fällen fehle doch jede Erklärung, und deshalb ſei es bedenklich, all⸗ gemeine Regeln aufzuſtellen. Man ſehe zuweilen das männliche Ge⸗ ſchlecht bei ganzen Völkerſchaften durchgehends weit ſtattlicher ent⸗ wickelt, als das weibliche— in anderen Fällen wieder das weibliche ſtärker und anſehnlicher als das männliche. Trotzdem werden in beiden Fällen etwa ſo viel Knaben wie Mädchen geboren. Auch gebe es genug Fälle, wo trotz ſchlechter Ernährung der Mutter Mädchen geboren werden. Redner wies auf die Gefahren einer mangel⸗ haften Ernährung der Mutter und auf die ethiſchen Bedenken hin, die ſich an eine willkürliche Erzeugung der Geſchlechter knüpfen. Forel⸗ Morges glaubt, daß zunächſt planmäßig und im großen Maßſtabe Verſuche an höheren Thieren angeſtellt werden müßten, ehe man erfolg⸗ reich beim Menſchen vorgehen kann. Es wurde dann ausführlich über die Zahlenverhältniſſe der Geſchlechter geſprochen, die ſich bei Schmet⸗ terlingen unter verſchiedenen äußeren Umſtänden herausgeſtellt haben. Die Anſichten über die Urſachen dieſer Erſcheinungen gingen ſehr auseinander; indeß wurde betont, daß bei dem wechſelnden Ergebniſſe der Beobachtungen noch ſehr lange Erfahrung nöthig ſei, um hier Klarheit zu ſchäffen. Profeſſor Schenk antwortete jedem Redner be⸗ ſonders. Er behauptete, daß ſchon außerordentlich viele und zuver⸗ läſſige Beobachtungen, auch an höheren Thieren, vorliegen, und daß er eigentlich gar nichts Neues gefunden, ſondern ſich nur der Anſicht anderer Forſcher angeſchloſſen, ſein Verfahren alſo auf eine gute Grundlage geſtellt habe. Er berief ſich ferner auf ſeine perſönlichen Erfahrungen und Erfolge— unter 39 Fällen, in denen er ſein Ver⸗ fahren angewandt hat, ſind nur zwei, und darunter wieder nur einer unerwartet— fehlgeſchlagen. Er bat ſchließlich um Zuſendung ein⸗ ſchlägiger Mittheilungen und Erfahrungen. Prozeßz Aroſigk. Gumbinnen, 15. Aug. Der Correſpondent des„Berl. Lok.⸗Anz.“ zeichnet in ſeinem Be⸗ kicht ein intereſſanties Gumbinner Stimmungsbild, das wir unſern Leſern nicht vorenthalten wollen. Er ſchreibt: Trotz der mehr als primitiven Einfachheit, welche in dem Saale herrſcht, in welchem in Gumbinnen die Mannſchaften des 11. Drago⸗ ner⸗Regiments ihre Mahlzeiten einzunehmen pflegen, iſt das Bild ein feierliches und ergreifendes. In dieſem gelblich getünchten Raum, der nur mit der Ehrentafel des Regiments und den Oeldruckbildern der drei Kaiſer geſchmückt iſt, wird ſich in den nächſten Tagen ein militäriſches Drama abſpielen, welches die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt auf ſich lenken wird, weil es in der Geſchichte der preuß iſchen Armee bisher unerhört war, daß ein derartiges Verbrechen gegen die Disciplin, wie es der heutigen Verhandlung zu Grunde liegt, über⸗ haupk vorkommen konnte. 5 Es war noch lange nicht neun Uhr, als der erſte Angeklagte Hickel in den Saal geführt wurde, ein Vizefeldwebel und ein Sergeant vom 33. Regiment begleiten ihn, finſter und ſchweigſam. Das Gewehr des Sergeanten iſt geladen und geſichert. Hickel iſt ein hübſcher Mann mit ſchwarzem, keck aufgedrehtem Schnurrbart. Er ſetzte ſelbſt die Stühle an die Wand, welche die Anklagebank bilden, und nahm ruhig Und gelaſſen zwiſchen dem Vizefeldwebel und dem Sergeanten Platz. Mohl hat die lange Unterſuchungshaft ſeine Geſichtsfarbe etwas ge⸗ bleicht, aber er macht einen durchaus ungebrochenen, militäriſchen Eindruck. Daß er ein tüchtiger Soldat war, geht wohl ſchon aus dem Umſtande hervor, daß er auf dem Aermel ſeines Waffenrockes zwei Auszeichnungen für gutes Lanzenfechten trägt. Der Angeklagte Marten iſt degradirt. Er wird ebenfalls vor Eintritt des Gerichts⸗ hofes von einem Unteroffizier und einem Gefreiten des 33. Regiments ddã ungefähr 75 v. H. in den erſten zehn Minuten fällt die Arbeits⸗ leiſtung von der 45. bis zur 60. Minute bis auf 10 v. H. Der Ein⸗ fluß der Würze und der Reizmittel wie Tabak und Alkohol macht ſich in einer ſehr deutlichen Art bemerkbar, indem er die Ermüdung be⸗ ſeitigt, aber nur für eine ſehr kurze Zeit, die niemals zehn Minuten überſchreitet; nachdem erſcheint die Müdigkeit wieder, und zwar ſtärker, als ſie es ohne dieſe vorübergehende Erregung geweſen wäre. — Eine ſtatiſtiſche Unterſuchung über Zauberer und Hexen mag manchen Ortes die Berufsſtatiſtiker etwas ſtutzig machen, wird aber dem Kulturhiſtoriker ſehr angenehm ſein, und das ſtatiſtiſche Bureau des Szaratower Semſtwo hat ſich daher einen Verdienſt erworben, als es vor einiger Zeit ſeinen Berichterſtattern in der Provinz fol⸗ gende Fragen vorlegte:„Gibt es in der betreffenden Ortſchaft Zau⸗ berer und Hexen? Worin beſteht ihre Thätigkeit? In welchen Fällen wwendet man ſich an ſie? Mit welchen Mitteln kuriren ſie?“ 497 Ant⸗ worten ſind eingetroffen, und von dieſen beſtätigen 192 die Exiſtenz von Zauberern und Hexen. Das Volkt wendet ſich an die Zauberer und Hexen vielfach auch dort, wo ärztliche Behandlung leicht zu er⸗ reichen wäre, was in Rußland nicht überall der Fall iſt. Die wei⸗ keſte Verbreitung haben Hexen, Zauberer und Medizinmänner aller Art in den Kreiſen Sherdob und Zarizyn. Die Kundſchaft beſteht beſonders aus Weibern und Greiſen; das junge Volk iſt niiß⸗ trauiſcher. Unter den Krankheiten, zu deren Heilung magiſche Kräfte herangezogen werden, ſteht obenan die ſibiriſche Peſt; es folgen dann verſchiedene Geſchwülſte, böſe Geſchwüre u. f..; an dritter Stelle ſtehen Kinderkrankheiten, Nervenkrankheiten, Geiſtesſtörungen, Zahn⸗ ſchmerzen und Fieber. Bei chirurgiſchen Fällen wenden ſich die Bauern doch lieber an den Arzt, ebenſo bei ſchweren inneren Krank⸗ heiten. Der Mangel an Elementarbildung und an Aergten iſt, koie die Statiſtiker feſtgeſtellt haben, die Haupturſache für das Beſtehen von Zauberern und Hexen⸗ 1 — Henri Turot, der für das„Journal“ die Reiſe um die Welt von Oſten nach Weſten gemacht hat, traf, ſo ſchreibt man uns aus Paris, ohne Sang und Klang am 14. Auguft wieder in Paris ein, nachdem er nicht nur zwangig Tage länger als Stiegler vom mit geladenem Gewehr vorgeführt. Ohne die Augen aufzuſchlagen, nimmt er zwiſchen ſeiner Begleitung Platz. Er iſt ein ſchmächtiger, blaſſer, junger Mann, der augenſcheinlich ſchwer durch die Strafhaft in welcher er ſich befindet, gelitten hat. Es iſt etwas eigenthümliches um einen militäriſchen Gerichtshof. Gewöhnliche Tiſche, von denen ſonſt die Dragoner ihre Erbſen mit Speck eſſen, ſind zuſammengerückt und mit einer grünen Friesdecke belegt. Ein einfaches Krucifix mit dem Bilde des Gekreuzigten er⸗ innest einzig und allein daran, daß hier eine tiefernſte Sache ver⸗ handelt wird, daß hier in wenigen Tagen Über Leben und Ehre zwefer Menſchen entſchieden werden wird.— Der Vorſitzende Oberſtleut⸗ nant Freiherr von Schimmelmann vom 33. Füſilier⸗Regiment iſt ein hochgewachſener Herr mit martialiſtiſchem Schnurrbart; ſeine Bruſt iſt mit dem Eiſernen Kreuz geſchmückt, das Band ſeiner Kriegsdenk⸗ münze verſchwindet unter der großen Anzahl von Spangen, welche die Schlachten und Gefechte verkündigen, an denen er theilgenommen hat. Rechts von ihm hat der Oberkriegsgerichtsrath Scheer Platz ge⸗ nömmen; dieſer Herr hat ein ſcharfgeſchnittenes, geiſtoolles Geſicht, ſeine Ausdrucksweiſe iſt kurz und militäriſch. An eine bürgerliche Ge⸗ richtsverhandlung erinnern nur die Roben der Vertheidiger. Sporenklirrend und ſäbelraſſelnd kreten die Zeugen in den Saal. Sie werden mit ganz beſonderem Nachdruck zur reinen und lauteren Wahrheit ermahnt und dann vorläufig entlaſſen. Und nun begiant die Verleſung des Urtheils der erſten Inſtanz. Noch einmal d die militäriſche Tragödie, die Bände erzählt von dem Haß, der gegen den Rittmeiſter von Kroſigk in den Herzen ſeiner Untergebenen aufge⸗ ſpeichert war, vor uns aufgerollt. Der Sergeant Hickel verwendet tein Auge von dem Vorleſenden, unverwandt iſt ſein Blick auf den Sprecher gerichtet, als wollte er noch einmal die Vorgänge jenes un⸗ glücklichen Wintertages unauslöſchlich ſeinem Gedächtniß einprägen. Marten dagegen ſtarrt apathiſch vor ſich hin, als wäre er mit ſeinen Gedanken mellenfern von dem Ort, an welchem ſein Schickſal ent⸗ ſchieden werden ſoll. Sein Lebensfeuer ſcheint erſt wieder aufzu⸗ flackern, als die Geſchichte ſeiner abenteuerlichen Flucht aus dem militäriſchen Unterfuchungsgefängniß zur Sprache kommt. Seine Augen leuchten, und ſeine bleichen eingefallenen Wangen röthen ſich. Vielleicht denkt er an die wahnſinnige Verzweiflung, die ihn im Ge⸗ fängniß packte, an die namenloſe Furcht vor einer unſchuldigen Ver⸗ urtheilung, die ihn hinaustrieb aus dem dunklen Gefängniß, an die Irrfahrten und an den Entſchluß, ſchließlich doch freiwillig zurückzu⸗ kehren. Daß aber Leben in dem jungen Mann ſteckt, das merkte man bei ſeiner Vernehmung. Oberkriegsgerichtsrath Scheer ermahnte ihn eindringlichſt, die Wahrheit zu ſagen; er faßte ihn bei dem mili⸗ täriſchen Ehrgefühl: Vor Allem ſei es Pflicht eines ehrliebenden Sol⸗ daten, wenn er etwas verübt habe, frank und frei die Wahrheit zu be⸗ kennen!— und auf die Frage, ob er ſich ſchuldig bekennen, antwortete er mit einem ſcharfen klaren„Nein!“— ebenſo wie ſein Mitange⸗ klagter. Marten macht bei ſeiner Vernehmung durchaus den Eindruck eines intelligenten, ſachlich und folgerichtig denkenden Menſchen. Aller⸗ dings wird er im Laufe der Vernehmung matter und zögernder in ſeinen Auslaſſungen. Seine Stimme wird leiſer, ſo daß er energiſch und mehrfach ermahnt werden muß, deutlicher zu ſprechen und ſich mehr zuſammenhängender auszudrücken. Augenſcheinlich läßt ihn ſein Gedächtniß bei Kleinigkeiten im Stich, und er hat das Beſtreben, über anſcheinend nebenſächliche Dinge, nach denen er gefragt wird, hin⸗ wegzugehen. Jeder Indicienbeweis iſt natürlich nur ein Moſaikbild, welches aus kleinen Steinchen zuſammengeſetzt iſt, und da es ſich hier um die allerpeinlichſte Feſtſtellung von an ſich geringfügigen Um⸗ ſtänden und namentlich um minukiöſe Zeitbeſtimmungen handelt, ſo gehört ſelbſtverſtändlich eine ausgezeichnete Beherrſchung des weik⸗ ſichtigen Materials dazu, um die Vorgänge jenes Unglückstages ab⸗ ſolut zu reconſtruiren. Es macht einen eigenthümlichen Eindruck, daß Marten nicht recht mit der Sprache heraus will. Jene bekannte Szene auf der Regimentskammer, bei welcher einige Unteroffiziere ſich in einer Zwiſchenpaufe ziemlich einen Liter Branntwein leiſteten, ſcheint ihm ganz beſonders unangenehm zu ſein, obgleich ſie mit der Straf⸗ that ſelbſt kaum in einem äußerlichen Zuſammenhang ſteht. Auch über den Aufenthalt im Hauſe ſeiner Eltern iſt er in der Zeitbeſtimmung unſicher. Aber wer will ſich nach Monaten noch der Bruchtheile von Minuten erinnern können? Spannungsvoll und von großer dramatiſcher Actualität wird die Verhandlung, als es ſich um die tragiſchen Vorgänge ſelbſt handelt. Marten wird immer vorſichtiger und macht förmlich taſtend ſeine Ausſagen. Er hat die Ungeheuerlichkeit, daß ſich der Rittmeiſter von Kroſigk— wie es zuerſt hieß— erſchoſſen habe, überhaupt nicht ge⸗ glaubt, und er will hieraus ſein durchaus ruhiges und überlegtes Handeln, nachdem die That in der Kaſerne bekannt worden, erklären. Aber es iſt merkwürdig, daß der Mann, der unzweifelhaft Zeichen von Intelligenz gegeben hat, ſich jedes Wort förmlich herausziehen läßt. Trotzdem bleibt der Ton der Offiziere, die Fragen an den Ange⸗ klagten ſtellen, ein überaus ſachlicher, ja man kann ſagen, höflicher. Als gegen 12 Uhr der Gerichtshof die Lokalbeſichtigung beſchließt, werden die Angeklagten mit militäriſcher Bedeckung hinausgeführt, um an der Beſichtigung Theil zu nehmen. Es fällt mir guf, daß keiner der zahlreichen Dragoner, die ſich auf dem Kaſernenhof aufhielten, den Angeklagten eines Blickes würdigt. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 16. Auguſt 1901. * Für die Finanzkandidaten, die nach den betr. landesherrlichen Verordnungen ihre Studien vollendet haben, findet eine am 10. Oktober d. J. beginnende Staatsprüfung ſtatt. bir IDir Wiannheim, 16. Aaguſt, Die Kreisverſammlung Mannheim hat infolge der der Gemeinde Seckenheim zum Amtsbezirke Mannheim und Kreisabgeordnetenwahl durch d geende Wahlbezirke einzutheilen: heime 1 75 Uarbeemn, diaer der Buee 2 mitsbegzirk Mannheim beſchloſſen, die Schwetzingen hehufs Vornahme der Kreiswahlmänner künftig ih fol⸗ bezirk A, Amtsbezirk Mann⸗ 1. Wahlbezirk: Stadt Mannheim mit Käferthal, Waldhof und Neckarau, 9 Abgeordnete; 2. Wahlbezirk: Feudenheim, S50 hofen mit Schaarhof, Kirſchgartshauſen, Sandtorf, Seckenheim, 1 Abgeordneter; 3, Wahlbezirk: Ladenburg, Wallſtadt, Schrieshein Neckarhauſen, Ilvesheim, 1 Abgeordneter; B. A mtsbegir Schwetzingen: 1. Wahlbezirk: Schwetzingen, Ketſch, Brühl, 1 0 900%% n i 5 5 im, Altlußheim, Neulußheim, teilingen, 1 Abgeordneter; 3. Wahlbezirk: Plankſtadt, Friedrichs⸗ feld, Edingen, Oftersheim, 1 Abgeordneter. 5 Ortsübliche Tagelöhne. Der„Staatsanzeiger“ veröffenklicht eine Ueberſicht über die auf Grund des Paragr. 8 des Krankenper⸗ ſicherungsgeſetzes vom 15. Juni 1883 und 11. April 1892 für die einzelnen Gemeinden bezw. Bezirke feſtgeſetzten ortsüblichen Tage⸗ löhne mit dem Anfügen, daß dieſelben bom 1. Janugr 1902 an zur Anwendung gelangen. Verkehrsſicherheit auf den Eiſenbahnen. Wie es mangemal um die Verkehrsſicherheit beſtellt iſt, zeigt ein Fall, der bor einigen Tagen die Strafkammer in Bonn beſchäftigte. Der Aſſiſtent Hoſters zu Troisdorf, ein Beamter, der bereits 26 Jahre Dienſt hinter ſich hat, fühlte ſich ſo körperlich und geiſtig heruntergekommen durch den anſtrengenden nächtlichen Außendienſt, daß er ſeine Verſetzung auf einen leichteren Poſten im September d. J. nachſuchen mußte. In Troisdorf verkehren täglich 200 Züge und es findet auch der Maſchi⸗ nenſpechſel ſtatt. Man beließ ihn aber auf dem gefährlichen Poſten, weil nach Angabe des Sachverſtändigen, Regierungsrath Vieretk⸗ Koblenz, kein geeigneter Erſatz für den Mann da war! Infolge ſeiner Abgeſpanntheit hatte Hoſters am 11. Mai das Unglück, daß er Morgens um halb 4 Uhr zwei Güterzüge in das nämliche Gleis einlaufen ließ. Ein Zuſammenſtoß und ein Sachſchaden von 60 M. war die Folge. Das Zeugniß ſeiner Vorgeſetzten lautete günſtig, Sie bezeugten ſämmtlich, daß Hoſters ſeinem ſchweren Dienſt längſt nicht mehr gewachſen war. Regierungsrath Viereck betonte dazu in ſeinem Gutachten, daß an jenem gefährlichen Poſten ein großes Maß von körperlicher Kraft und Friſche, von Ueberlegung und Umſicht nöthig ſei, umſomehr als der Dienſt den Beamten bald auf die eine, bald auf die andere Seite des Stationsgebäudes rufe. Der Mann müſſe geradezu ſpringen, um überall zur Stelle zu ſein. hielt der Staatsanwalt gegen Hoſters noch eine Geldſtrafe von 75 Mark wegen Gefährdung eines Eiſenbahntransports am Platze. Das Jericht urtheilte jedoch anders und erkannte auf Freiſprechung. Es ſah zwar in dem Falle eine große Fahrläſſigkeit, die unter keinen Umſtänden vorkommen dürfte, ſprach es aber gleichzeitig unverhohlen aus, daß die Bahnbehörde einen Mann von ſolcher körperlichen und geiſtigen Verfaſſung nickt auf einem ſo gefährdeten Poſten habe be⸗ laſſen dürfen! * Für anonynte Briefſchreiber eine ernſte Warnung iſt ein Ur⸗ theil der Strafkammer zu Oſtrowo. Ein Fräulein Johanna Krokus aus Jarotſchin wurde wegen Verſendung von anonymen Schmäh⸗ briefen in vielen Fällen zu einem Jahre Gefängniß berurtheilt. Das Fräulein dürfte nach Verbüßung ihrer Strafe für alle Zeiten von ihrer gemeingefährlichen„Krankheit“ geheilt ſein. Aus dem Großherzogthum. B. N. Ladenburg, 15. Aug. Der Plan der Dampfſtraßenbahn Mannheim⸗Schriesheim, welcher gegenwärtig auf dem Rathhauſe zur Einſicht aufliegt, wird ſeitens der Anwohner der Bahnhofſtraße ſtark bemängelt. Es wird vor Allem hervorgehoben, daß die Bahn⸗ hofſtraße infolge ihres ſtarken Verkehrs zur Anlage einer Halteſtelle mit Weichenſpur durchaus ungeeignet ſei. Ferner befürchtet man, daß die hübſchen weißen Villenbauten dieſer Straße unter dem ſich 8 2 2 einbüßen würden. Allgemein hört man auch das Bedauern äußern, daß entgegen den gehegten Erwartungen und nicht eine der Neuzeit mehr entſprechende elektriſche Bahn zwiſchen Mannheim und Schries⸗ heim erſtellt wird, wodurch alle die gerügten Nachtheile in Wegfal kämen. * Brötzingen, 16. Aug. Möbelſchreinerei des garben ſprühten aus Theodor Höckele Feuer aus. Mächtige Feuer⸗ dem lichterloh brennenden Holzmagazin empor, Auch aus Pforzheim kam die Feuerwehr angerückt und bald traten mehrere Spritzen in Thätigkeit. Das Holzmagazin brannte voll⸗ ſtändig nieder. Es konnte aus demfelben nur wenig gerettet werden, Auch ein Motor wurde durch das Feuer vollſtändig unbrauchbar gemacht. Ueber die Entſtehungsurſache iſt nichts Beſtimmtes bekanm B. N. Pforzheim, 15. Aug. Geſtern fand hier das 61. Jahresfeſt des bad. Landesvereins für äußere Miſſion ſtatt. Der von Heren Stadtpfarrer Dr. Menton⸗Bretten vorgetragene Rechenſchaftsbericht konnte mittheilen, daß die Geſammteinnahmen des Vereins, die zum größten Theil der Basler Miffiſion zufallen, im letzten Jahre wieder eine kleine Zunahme erfuhren und ſich auf 97 898 M. 57 Pfg. be⸗ liefen. Das Feſt ſelbſt nahm in der ſchönen neuen Stadtkirche, wo Herr Pfarrer Böhmerle⸗Langenſteinbach die Feſtpredigt hielt und hernach bei einem Mittageſſen im Saalban einen anregenden Verlauf. * Wehr, 15. Aug. Ein Bubenſtreich wurde vor etwa drei Wochen und letzten Sonntag abermals dadurch begangen, daß im erſten Fall —— n „Matin“ für die Reiſe von Weſten nach Oſten gebraucht hatte, ſon⸗ dern mit ſeinen dreiundachtzig Tagen ſogar hinter dem Helden von Jules Verne zurückgeblieben iſt. Die ſommerliche Waſſerarmuth des Amur und der Schilka, wo er flußaufwärts fahren mußte, brachte ihn um mehr als vierzehn Tage in Rückſtand. In einem Artikel des „Journal“ fordert Turot für ſich nicht den Preis der Schnelligkeit, ſondern bloß den des unerhörten Pechs und begründet ihn folgender⸗ maßen:„Einem Zuſammenſtoß auszuweichen, um auf Felſen aufzu⸗ ſitzen, die das ruhige Waſſer verrätheriſch bedeckt, ſich durch be⸗ ſtändigen dichten Nebel aufgehalten ſehen, ängſtlich den Regen zu erwarten, der das Flußnuweau erhöhen ſoll und ihn erſt fallen zu ſehen, wo er die Eiſenbahn unter Waſſer ſetzen und ihre Dämine wegſchwemmen kann, das ſind Prüfungen, die gewiß meinen Anſpruch auf jenen Preis des höchſten Pechs rechtfertigen.“ — Eine chineſiſche Kanone als Pathengeſchenk. Ein inter⸗ eſſantes Pathengeſchenk wurde dem im Januar 189s geborenen Sohn des Chefs der Marineſtation der Nordſee, Admirals Thomſen, zu Theil. Bei der Taufe des Kleinen hatte ſeiner Zeit das Offiziers⸗ korps und die geſammte Beſatzung des Panzers„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“, Pathenſtelle übernommen, weil ſich nämlich der Vater des Neugeborenen damals an Bord dieſes Schiffes befand. Für den Knaben war es nun eine große Freude, als er ſich dieſer Tage zur Begrüßung der mit dem„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“ aus China Heimgekehrten und zur Ueberweiſung von Blumenſpenden an dieſe auf ſein Pathenſchiff begeben konnte. Noch größer aber war ſeine Freude, als ihm vom Kommandanken des Schiffes eine in China erbeutete Kanone in„Lebensgröße“ und von den Deckoffizieren ein großer, in Holzſchnitzerei ſauber gearbeiteter Elephant als nach⸗ trägliches Pathengeſchenk des Panzers überreicht wurde. — Wie Kurpfuſcher ſtudiren. Die„Wiener Mediziniſche Preſſe“ gibt folgendes Inſerat wieder, das im Intereſſe der Allgemeinheit niedriger gehängt zu werden verdient:„100 M. monatliches Ein⸗ kommen! Eine vorzüglich eingeführte Naturheilpraxis iſt Umſtände halber ſofort fabelhaft billig zu verkaufen. Reflektanten brauchen keine Vorkenntniſſe zu beſitzen(U. es iſt denſelben Gelegenheit ae⸗ in die Wehra oberhalb der Hummel ſchen Färberei, im zweiten in den CC ² ßfßTbfTfTfTTTTTTT boten, ſich mit allen erforderlichen Geheimmitteln, Behandlungsarten und Diagnoſtiziren der Krankheiten in wenigen Wochen(1) unen⸗ geltlich unter Anleitung des jetzigen Inhabers bekannt zu machen. Viele bisher faſt unheilbare Leiden, die ſelbſt von Aerzten und Pro⸗ feſſoren nicht vertrieben werden konnten, wurden laut der vorliegen, den Atteſte raſch beſeitigt. Intereſſenten wollen baldigſt u. ſ. w⸗ Jeder Zuſatz zu dieſer klaſſiſchen Beleuchtung des Kurpfuſcherthum iſt überflüſſig. — Eine neue Weſermündung. Kürzlich in dem Gebiete der Weſermündung vorgenommene neue Peilungen haben das über⸗ raſchende Ergebniß gebracht, daß der bisherige Mündungslauf nur noch bei Niedrigwaſſer eine Tiefe von 4,5 Meter beſitzt und daß ſic eine weſtlicher belegene Fahrrinne öſtlich vom Rotheſandleuchtthurm gebildet hat, die an der Fahrwaſſergrenze eine geringſte Tiefe bon 4,9 Meter und mitten im Fahrwaſſer eine ſolche von 6 Meter hat. Es iſt nun deßhalb von der zuſtändigen Seebehörde beſchloſſen wor“ den, die bisherige Mündung der Weſer aufzugeben und dafür die neue weſtliche Fahrrinne für die Schifffahrt herzurichten. Zu dieſem fernt worden und für das neue Fahrwaſſergebiet ſchwarz und 1 geſtrichene Baken aufgeſtellt. Für das Befahren dieſes neuen Waſſer⸗ kaufs zur Nachtzeit hat das Tonnen⸗ und Bakenamt ſoeben eine neus Segelanweiſung herausgegeben. — Ein braſilianiſcher Preis für Santos Dumont. Die Bra⸗ ſilianer ſcheinen auf ihren Landsmann, den Luftſchiffer Sani Dumont, ſehr ſtolz zu ſein. Der Präſident der braſilianiſchen Repul blik Campos⸗Salles hat dem Senat und der Deputirtenkammer einen Antrag vorgelegt, dem kahnen Luftſchiffer eine Prämie von 1 Contos zu gewähren, was etwa 220 000 Mark in unſerem Gelde ent⸗ ſpricht. Santos Dumont brauchte dieſe Ermuthigung nicht ei Sein neuer Ballon befindet ſich bekanntlich ſchon im Bau, und in erſten Tagen des September werden beſtimmt wieder aufgenommen. —— Gleichwohl entwickelnden Rauch und Ruß zu leiden hätten und dadurch an Werh Heute Nacht brach in der Bau⸗ und Zwecke ſind aus dem alten Mündungslaufe alle Seezeichen ete. ent⸗ — E —4 t— 1 122 —— c ͤVbh0CT0CG0cb die Verſuchsfahren Ar⸗ kus äh⸗ das bon ahn uſe aße hn⸗ elle an, Ira⸗ 10⁰ Fefelbach oberhalb zend die übrigen Inſaſſen keinen Schaden nahmen. Die Frau wurde ſich gelegt hatte und die Nacht in Angſt und Kummer durchwacht war, her in einem hieſigen Gaſthof aus ihrer Stellung, weil ſie in anderen Manunheim, 16. Auguſt. General⸗Auzeiger. 3. Seite. Flienken eine giftige Subſtanz geworfen wurde. Eine Menge Forellen gingen dadurch zu Grunde. *Engen, 15. Aug. Geſtern Vormittag ſcheuten die Pferde eines mit 4 Perſonen beſetzten Fuhrwerks auf der mit dem Bahngeleiſe parallel laufenden Landſtraße vor dem Schnellzug und riſſen den Wagen gegen einen Baum. Durch den Anprall wurde eine ältere Dame aus dem Wagen geſchleudert; ſie wurde ſchwer verletzt, wäh⸗ ins Spital verbracht. * Emmendingen, 15. Aug. Geſtern verunglückte vor dem Hotel „zur Poſt“ ein Automobilfahrer aus Frankreich dadurch, daß ein ihm entgegenkommendes Fuhrwerk auf die gleiche Seite ausweichen wollte. Der Automobilfahrer ſprang aus ſeinem Gefährt und wollte die Pferde des ihm entgegenkommenden Fuhrwerks anhalten, gerieth jedoch unter dasſelbe, wodurch er einige Rippenbrüche und ſonſtige Fleiſchwunden erlitt; er wurde im hieſigen Spital untergebracht. Sgeichenau, 15. Aug. Ein Akt übereilter Sorge und überflüf⸗ ſigen Kummers hat ſich letzten Sonntag hier abgeſpielt. Am Vor⸗ abend begaben ſich zwei Fiſchersjungen nach günſtigem Fang mit den Ziſchen nach Ermatingen, um ſie den an den dortigen Fiſchhändler abzuliefern. Sie ſäumten mit der Rückfahrt und als inzwiſchen ein Gewitter mit Sturm ausbrach, wurden die Angehörigen auf der Inſel mit Angſt und Sorge für die Abweſenden erfüllt. Als der Sturm zeigte ſich mit dem kommenden Tag immer noch keine Spur der Ver⸗ mißten; und ſo nahm man an, daß ſie bei dem nächtlichen Sturm er⸗ trunken ſeien, da ſich in letzter Zeit ein ſolcher Unfall ereignet hatte. Man tröſtete die Eltern, mahnte ſie zur Geduld und Hoffnung, da ſich noch keine Spur von einem Unfall gezeigt hatte. Alles war um⸗ ſonſt. Die Unglückspoſt durcheilte raſch die ganze Inſel und in der Kirche in Oberzell wurde nach dem Gottesdienſt ſchon das dort übliche Gebet für die jüngſt Verſtorbenen verrichtet. Während man es nun auf der Inſel ſo ernſt nahm, hatten ſich die Vern ißten ſorglos in ihr Schickſal ergeben. Sie hatten das Schweizer Ufer gar nicht ver⸗ laſſen, waren in der„Krone“ in Ermatingen übernachtet und ſchliefen rühig aus, bis die Nachfrage nach ihnen eintraf. * Konſtanz, 15. Aug. doppelten Kindsmords wurde die Bsjährige Dienſtmagd Anna Schorer von Deggenhauſen(A. Ueber⸗ Uingen), die jüngſt ihr neugeborenes Kind in den Rhein warf, über⸗ führt; ſie legte bereits ein Geſtändniß ab. Den 2. Mord führte ſie am 10. Juni 1899 im Walde bei Egelshofen aus, nachdem ſie vor⸗ Dos Des Unmſtänden ſich befand, entlaſſen war. Nachdem ſie damals geboren hatte, ließ ſie das Kind etwa 1½ Stunden liegen, worauf ſie es er⸗ würgte und mit Reiſig zudeckte; dann lief ſie davon. Von den Ueberreſten des Kindes konnte bei dem gerichtlichen Augenſchein nichts mehr gefunden werden; vermuthlich haben Vögel oder ſonſtiges Ge⸗ thier die Leiche aufgeſtöbert. Pfalz, Beſſen und Amgebung. Gernsheim, 15. Aug. In dem Konkursverfahren der Rhein. Zuckerfabrik Gernsheim ſind zur Zeit 250 000 baare Mark disponible⸗ Maſſe bei Bankhäuſern deponirt. Man hatte das Geld bei einer Mannheimer Bank hinterlegt gehabt, jedoch auf Antrag eines Auf⸗ ſichtsrathsmitgliedes wurde das Depot ſicherheitshalber wieder er⸗ hoben und anderweit untergebracht, wodurch beträchtliche Zinſen ver⸗ loren gegangen ſein ſollen. Wäre es vielleicht nicht dankbarer ge⸗ peſen, wenn man von den 250 000 M. 200 000 M. vorläufig an die Landtvirthe zur Vertheilung gebracht hätte, der Reſtbetrag mit 50 000 M. hätte gewiß einſtweilen hingereicht, um ev. Koſten des Verfahrens zu decken. Wenn man die allerſeits ausgebrochenen Krachs in Erwägung zieht, ſo wäre mit der Vertheilung einer ſo hohen Summe die beſte Anlage geſchaffen geweſen. Darmſtadt, 15. Aug. Einen guten Fang machte geſtern die hieſige Polizei. Ein etwa 30jähriger Mann Namens Schweizer aus Wyhl in Baden, welcher geſtern von M annheam hier zureiſte, be⸗ ſuchte einen Juwelierladen, um einen goldenen Ring zu kaufen. Der⸗ ſelbe kaufte jedoch nichts, ſtahl vielmehr in einem unbevachten Augen⸗ baſck einen ſolchen und entfernte ſich. Der Laden⸗Inhaber bemerkte ulsbald den Diebſtahl und machte der Polizei Anzeige. Eine ſofort beranlaßte Umfrage führte dahin, daß der Mann, als er ſich geſtern wieder in einem Uhrwaarengeſchäft zu demſelben Zweck befand, auf Veranlaſſung des Ladeninhabers durch die Polizei feſtgenommen wurde. In dem Beſitze des Feſtgenommenen befand ſich außer dem borerwähnten geſtohlenen Ringe noch eine größere Anzahl Schmuck⸗ gegenſtände, wie goldene Ringe, Vorſtecknadeln, Brochen ete., welche offenbar auch geſtohlen ſind. Wie von der Polizei weiter feſtgeſtellt würde, war der Feſtgenommene vor etwa drei Wochen bereits hier und kaufte nachweislich in einem hieſigen Juweliergeſchäft einen goldenen Ring. Bei den vorgefundenen Gegenſtänden befinden ſich Drei goldene Ringe, welche damals aus dem Geſchäfte abhanden gekommen ſind. Mainz, 15. Aug. Der ſtets wachſende Verkehr und die fort⸗ ſchreitende ſchwere Belaſtung der Züge erheiſchen dringend eine Ver⸗ ſtärkung der vor 40 Jahren erbauten Rheineiſenbahnbrülcke. Nachdem die Vorarbeiten beendet ſind, konnte heute mit der Verſtärkung der geſummten Brückenkonſtruktion begonnen werden. Während der Dauer der Arbeiten iſt nur ein eingleiſiger Betrieb möglich. Die Arbeiten ſind der Süddeutſchen Brückenbau⸗Aktiengeſellſchaft Nürnberg, Filiale Guſtapsburg, übertragen und werden vorausſichtlich—8 Wochen in Anſpruch nehmen. Gleich am erſten Tage ereignete ſich ein Unglücks⸗ fall. Ein Arbeiter fiel von der Höhe des Gerüſtes herab und verletzte ſſch derart ſchwer, daß er ins Hoſpital verbracht werden mußte. Sport. « Dauerrudern. Das Hauptgewicht im 3. pfälziſchen Dauer⸗ tudern am nächſten Sonntag legt der Ludwigshafener Ruder⸗Verein natürlich auf den Prinzregenten⸗Vierer, nicht nur weil er den Preis zu perktheidigen hat, ſondern weil dieſes Rennen in ſportlicher Hinſicht weikaus das bedeutendeſte iſt. Die Mannſchaft hat ſich für kurze Zeit, die ſie zuſammenſttzt, ſchon ſehr gut zurechtgefunden, wenn ihr auch die abſolute Sicherheit noch fehlt. Seit einigen Tagen trainiren die Mannſchaften des Frankenthaler Ruder⸗Vereins allabendlich auf der hieſtgen Strecke. Im Laufe dieſer Woche werden auch die übrigen auswärtigen Mannſchaften hier eintreffen, ſo daß es auf dem Rheinſtrome Abends ſehr belebt werden wird. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zur Geſchichte des Bucheinbandes. Im deutſchen Buchgewerbe⸗ gauſe in Leipzig iſt, wie man von dort berichtet, zur Zeit eine Aus⸗ ſtellung von Nachbildungen merkwürdiger und ſeltener Bucheinbände aus alter und neuer Zeit veranſtaltet. Die Ausſtellung gibt einen nahezu vollſtändigen Ueberblick über die Geſchichte des Bucheinbandes an der Hand von durchweg ſehr guten, zum Theil farbigen Kopien. Die vornehme Einfachheit des älteren italieniſchen Handbandes, die Pracht des franzöſiſchen halbvergoldeten Bandes im 17. Jahrhundert läßt ſich da ebenſo genau ſtudiren wie die Geſchichte des deutſchen und engliſchen Geſchmacks. Abgeſehen vom hiſtoriſchen, bietet die Aus⸗ ſtellung auch ein unmittelbar praktiſches Intereſſe: Einbände, wie die wunderbar vornehmen der engliſchen Bücherliebhaber des acht⸗ zehnten Jahrhunderts ſind im Prinzip unmittelbar vorbildlich. Die Ausſtellung wird ergänzt durch eine Auslage alter und neuer Origi⸗ nalbände. Unter den älteren ragt ein köſtlicher perſiſcher Band aus dem ſechzehnten Jahrhundert(Neuerwerbung der königl. ſächſiſchen bibliographiſchen Sammlung) herbor, Unter den modernen begrüßen wir neben den ſchönen, immer wieder durch den Reichthum der Ideen 5. und die Schenheit des Entkwurkess iiberraſckenden englülchen. bänden auch zahlreiche recht gute deutſche Arbeiten. Die ganze Aus⸗ ſtellung iſt aus dom Beſitz des Muſeums gebildet. Paul Bourget, der bekaunte franzöſiſche Romandichter, ſcheint einen Doppelgänger zu haben. Die Zeitungen wußten dieſer Tage zu berichten, daß Bourget dem Grafen Tolſtoi in Jasnaja Poljana einen Beſuch abgeſtattet habe. Bourget hat ſich aber ſeit einem Monat nicht aus Paris entfernt; vorher war er in der Schweig, und den Grafen Tolſtoi kennt er überhaupk nicht perſönlich. Wer mag nun den Grafen Tolſtoi unter dem Namen Paul Bourget beſucht haben. Die deutſche Aufführung von'Annunzios„Gloria“ im neuen Sommertheater in Breslau hatte bei vorzüglichem Spiel einen ſtür⸗ miſchen Erfolg. 8 Stück iſt von ungeheurer dramatiſcher Kraft. Luiſe Dumont gaſtirte in der weiblichen Hauptrolle; ihr Spiel war bon faszinirender Wirkung. Die geſammte Aufführung war unter Direktor Halms Regie bis in die kleinſten Details ſorgſam vor⸗ bereitet, die Beſetzung der zahlreichen Rollen war gut. au Ein neues Drama von Echégaray. Die aus Montevideo ein⸗ gelaufene Poſt berichtet über die Erſtaufführung eines neuen Dramas von Joſe Echégaray im dortigen Tegtro Solis durch die Schauſpieler⸗ truppe Marie Guerrero⸗Fernando Diaz de Memlaza. Die amerika⸗ e ſpricht von einem außerordentlichen Erfolg, der ſich s zu Hochrufen auf den Verfaſſer geſteigert haben ſoll. elt ſich„Malas herencias“(Schlechte Erbſchaften) — über den Inhalt verlautet Folgendes: Blanca und Viktor Coui⸗ trago lieben ſich leidenſchaftlich. Blanca kennt Niemand von Familie; als aber der Bankier Ibarrolo ſtirbt, ſtellt ſich heraus, daß er ihr Vater war, Er hinterläßt ihr und ſeinem Sohn Robert ſein Vermögen. Als Blanca Letzterem ihren Verlobten vorſtellt, erklärt Robert: Wir kennen uns ſchon lange. In der That beſteht zwiſchen den beiden Familien eine alte unbeglichene Ehrenſchuld, eine thrä⸗ nenxreiche Tradition voller Haß und Groll, die den Titel des Dramas rechtfertigt. Vater Blancas urſprünglich ein intimer Freund von Viktor's Vater, ru e ihn aber aus Eiferſucht, indem er ihn als Urheber einer bedeutenden Unterſck hinſtellte. Dieſe Infamie müßte nach Anſicht der Verwandten 8 jede Verbindung mit der Familie des Bankiers unmöglich machen. Aber die Liebe der beiden Verlobten ſetzt ſich über alle Bedenken hinweg, auch als es ſpäter zwiſchen den beiden zukünftigen Schwägern zum Duell kommt, und ick ſchließt mit dem Triumph der Liebe. Es ſoll eine Reihe äußerſt effektvoller Szenen enthalten, und wurde in ſeiner als ein Proteſt gegen ſoziale Vorurtheile aufgefaßt, der es mit den bekannten Sudermannſchen Dramen niſ Preſſe am Schluß bi Das e, 0 ihrer Der war Tendenz in gleiche Linie rücken ſoll. Muſiker⸗Anekdoten. Eine kleine Mozartgeſchichte hat ein fran⸗ zöſiſches Blatt gelegentlich der Beſprechung der Mozartfeſte in Salz⸗ burg ausgegraben. Der Komponiſt der„Zauberflöte“ befand ſich eines Abends bei Dolls, dem Organiſten der Thomaskirche in Leipzig, mit dem er ſeit langer Zeit eng befreundet war, als der Herr des Hauſes ihn um einige„beſchriebene Notenlinien“ zur Erinnerung bat. Mozart wollte anfangs nichts davon wiſſen, indem er erklärte, daß es ſehr ſpät ſei, und daß er, da er am nächſten Morgen zu früher Stunde nach Dresden abreiſen müſſe, lieber ſehlafen als ſchreiben wolle. Da der Gaſtgeber aber immer mehr drängte, bat Mozart ſchließlich um ein Stück Notenpapier. Man brachte ihm ein Blatt, das er in zwei Theile riß. Jedes dieſer Papierſtücke bedeckte er mit Noten und gab dann das eine der Manuſkripte dem Organiſten Dolls und das andere dem Sohne deſſelben. Das erſte Blatt enthielt einen dreiſtimmigen Kanon über den Text:„Lebt wohl, wir werden uns wiederſehen.“ Man ſang den Ke ſofort durch und fand ihn wun⸗ derbar und von hübſcher ſchwermi 0 sſtimmung entſprach. Dann 3 ein dreiſtimmiger Kanon mit de tigen Texk⸗ worten:„Heult doch nicht wie alte Weiber.“ Der Kanon war hoch⸗ komiſch, und die Anweſenden konnten ſich vor Lachen nicht halten. Plötzlich erkannte Jemand, daß die beiden Muſikſtücke zu gleicher Zeit geſungen werden konnten und einen ſechsſtimmigen Kanon bildeten. Man begann von Neuem. Die Wirkung des ſeltſamen Kanons war Unbeſchreiblich, Die Anweſenden geizten nicht mit ihrem Lobe. Mozart aber hatte raſch ſeinen Hut genommen, rief:„Guten Abend, Kinder!“ und eilte zur Thür hinaus, ohne auf das laute„Bravo!“ zu achten, das Dolls und ſeine ganze Familie ihm nachriefen. —— Reneſte Auchrichten und Celegraume. (Hrivat⸗Telegramme des„Geneval⸗Anzeigers.“) *„ Homburg v. d.., 16. Aug. Der„Taunusbote“ meldet: Die Königin von England und die Prinzeſſin Vickoria reiſten heute Morgen mittelſt Sonderzuges über Hamburg nach Kopen⸗ hagen. * Berlin, 16. Aug. In der heutigen Sitzung des Zoolo⸗ genkongreſſes wurde Bern als Ort des nächſten Kongreſſes gewählt. * For ſt,(Lauſitz) 16. Auguſt. In Weißwaſſer iſt geſtern durch eine Petroleumexploſion ein Geſchäftsladen ausge⸗ brannt, wobei zwei Frauen und zwei Kinder lebensgefährliche Brand⸗ wunden davongetragen haben. Das eine Kind iſt ſeinen Verletzungen nach kurzer Zeit erlegen. * Palermo, 16. Aug. Der Sarg mit der Leiche Crispi's wurde heute Vormittag nach der Kapuzinerkirche gebracht, wo et ſo lange bleibt, bis die endgültige Beiſetzung beſchloſſen wird. Die Miniſter und offiziellen Vertreter ſind heute abgereiſt. * Petersburg, 16. Aug. Das Miniſterium für Volksaufklärung geſtattete im Jahre 1893 für die Oſtſeepro⸗ vinzen die Bildung von Privatſchulen in ſog. Kreiſen, worin ausſchließlich Kinder ausländiſcher Unterthanen unterrichtet werden dürften. Jedem Kreiſe dürften nicht über 15 Schülerinnen angehören. Die Unterrichtsſprache war deutſch. Da, wie die„Noſvoſe Wremja“ meldet, in letzter Zeit mehrfach Uebertretungen der für dieſe Kreiſe erlaſſenen Vorſchriften vor⸗ gekommen ſind, unter Anderem Kinder ruſſiſcher Unterthanen die Schule beſuchten, verfügte der Miniſter für Volksaufklärung die Schließung und das Verbot der Gründung neuer Kreiſe. * Philippopel, 16. Aug. Corr.⸗Bureau. Nach Be⸗ richten aus Konſtantinopel iſt der Dampfer„Muruvet“ mit 700 wegen der bekannten Brandſtiftungsaffafre im Hildizpalaſt und wegen verſchiedener anderer Delikte zur Verbannungna ch Jemen verurtheilten Perſonen an Bord geſtern dahin ab⸗ gegangen. Die Verhaftungen und Ausweiſungen von Armeniern dauern fort. Zu ihrer Begründung werden von der türkiſchen Polizei Gerüchte verbreitet, daß der bekannte armeniſche Revo⸗ lutionär Vohe in Konſtantinopel angekommen ſei, was nicht der Fall ſein ſoll. d.** Prozeß Kroſigk. „Gumbinnen, 16. Aug. Im Prozeß Kroſigk wurde im Laufe der heuttgen Verhandlung die Angeklagten auf Ankrag des Staatsanwalt ud. Re Nerd Der Burenkrieg. *„London, 16. Aug. Reuter meldet au burg vom 12. Aug.: Eine Kompagnie von Truppen gerieth gelegentlich eines Erkundigungsmarſches am 10. Aug. in der Nähe von Neu⸗Belhſeda einen Hinterhalt. Einzelheiten fehlen noch, es wird jedoch be⸗ fürchtel, daß ſie ſchwere Verluſſe r haben.(Und Chamberlain ſpricht vom„Schluſſe des Krieges“! Vergl. Ueberſicht. D..) * Dondon, 16. Aug. Reuter meldet aus Middelb 14.: Der Kommandeur Erasmus iſt im letzten Gefecht 97 Mi dde l⸗ * Frenchs n genommen worden und nicht wie geſtern berichtet wurde, ködklich ver⸗ wundet,. Bloemfontein, 16. Aug.(Reuter.) Der zum Jakobsdahler Kommando gehörende Feldkornet Ooſthuizen iſt gefallen.— Die ſüdauſtraliſchen Buſchmänner hatten bei einer Farm ein Gefecht mit 50 Buren. 5 Buren fielen, 17 wurden verwundet, wovon jedoch 8 entkamen.— Am 11. Aug. verwickelte die Kappolizei nördlich vom Modderfluſſe 40 Buren in ein Gefecht. Die Buren hatten 3 Todte und verſchiedene Verwundete. 6 wurden gefangen genommen. Die Engländer hatten 2 Todte und 7 Verwundete. *** Zur Lage in China. * Peking, 162 Aug. Reutermeldung. Die Ge⸗ ſandte unterzeichneten den dorläufigen Entwurf des Friedensprotokolls, um ihre Re⸗ gierungen zu veranlaſſen, abermalige Aenderungen zu vermeiden. Die Geſandten meinen am nächſten Dienſtag gemeinſam mit den chineſiſchen Bevollmächtigten das Friedensprokokoll unterzeichnen zu können. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 16. Aug. Obligationen. Staatsvapiere. Pfaudbyſeſe⸗ 4proz. Bad. Oblig. v. 190 105.8 bz 40% Rhein. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— bz 2½proz. Bad. Oblig. v. 1900 99.90 bz.%„„„ Badiſche Obligat. 87 75 +„„ altes 92.50 bz g1½e„(abgeſt.) 08.50 b3j RUM,„„ unk. 1904/ 92.50 bz 3½% Oblig. Mark 98.b0 bz„,„e Commungl 93.— bz Mleent 5 98.50 bz Städle⸗Aulehen. „„„ 1892/½1 48.50 bz 2½ Frelburg i. B. 92.— B „ 90.20 63 3 Karlsrußer v. J. 18g6 89.— b „ T. 100 Looſe 144.— bz 4% Ludwigshaſen von 190) 400.59 0 % Bayer. Obligationen 99.35 b5 4½ Ludwigsbaſen M. 02.— G 355.60 b5; 3½ Maunhelmer Obl. 1885 96.— G 3½ Deutſche Relchsanleihe 104.80 bf 310 5„ 1888 90.— 8 5 100.95 63[87½ 18955 96.— G 30%„ 15 91.60 P; 81u%½% 18898 96— 3½ Preuß. Conſols 100 10 bz 3% 0% Pirmaſenſer 96.50 G 6½%„ 10.59 63 Anduſtrie⸗Obligatlonen 9%„. 10% e 0 10.50 G N el 4½ Bad. A⸗G. f. Rhſchifff 7 e ee enen, 5 o Mürgl. Brauhaus, Bonn 100.— 53 4% Pfälz.(Ludw. Max Nord) 193.70 bz 4½ Speherer Ziegelwerke 101.10 b3 115 10 98.40 bz 4½ Verein Chem. Fabrlken 1 „ 5 conberkirt, 98.40 dz 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 102.89 bz Aktien. Baufen. Bialeene Gelſel u. N 55580 9 5 rauerel Siuner, Griſuwinkel 200.— Fenſſar n e eee Schroehl Heldelberg 168.— Cred.⸗u. Depoſitb., Zweibrek. 187.— G ener 118ʃ80 8 Gewerbebauk Speher 50% 127.25 5 Schwars, Sveher! nend Mannheimer Bank 10 7 790 1507 5 Oberrheln. Bank 114.50 b; 5 04.— 86 Bank 112.50 G 2.— 8 älz. Hyp.⸗Bauk 164.— 8 Worn Oertge 125. 88 Pflz. Spar⸗ u. Ebb, gaudan 134— 51 Sl Mheſniſche Erebitbant 140. fil.-Breät.-.- Serlliggg. Khein. Hob.⸗Bank 186.05 b Trausvort Südd. 05 108.75 G und VBerſicherung. „„„„„VCVęnöę Gutjahr⸗Aktlen 124— 6 Pfälziſche Ludwigs bahn 222.— b; Mannh. Damofſchleppſchlff 117.— „ Marxbahn 136.7% bz„ Jagerbaus 100.— b3 Nordbahn 127.— 5 Vad. Rück⸗ u. Mitoerſſch.—.— Hellbronner Straßenbahnen 85.—„Schifffahrt⸗Aſſecuranz 5840.— 8 Gtzemiſche Aunduſtrle. Conlinentale Verſicherung 205. 8 .⸗G. f. Gem. Juduſtrie 113.25 bz Mannheimer Verſicherung 380.—8 Badiſche Auflin⸗ u. Soda 376. G Oberrheln. Verſ.⸗Geſellſchaft 280.— 9 „„„ funge Württ. Transportberſich. 675.— Chem. Fabrik Goldenberg 182.— G 9 Chem. Fabrik Gerusheim Induſtvie. 5 Verein chem. Fahrſken 180.— G Aet.⸗Geſellſch f Seilinduſteſe 118. 0 Bereln D. Oelfabriken 10475 6 Dingler'ſche Maſchinenfabrit 148.— 8 Weſteregeln Alkal. Stamm 209.— G Emaillirfabrik Kirxwetler 5„ Vorzug 103.50 Emajillirwerke Mafkammer 28.— 8 0 Ettlinger Spiunerek 108.50 Brauereien. Hüttenheimer Spinnerel 91.— 0 Bad. Brauerei 135.— Karlsr. Nähmf. Hald u. Men 7 Binger Aktienblerbrauerei—.— Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr..— Durlacher Hof vorm. Hagen 210.— Oggersheimer Spinuerel—— Eichbaum⸗Brauerei 1683— Pfälz. Nähnt. u. Fahrräderf 28 78 Elefantenbräu ſſtühl, Worm8 10. b; Portl.⸗Cemeutwt. Heidelberg 189.— 2 Aranuerei Ganter Freiburg 100.— G Vereinig. Frelburger Ziegelw. 111.— Kleinlein, Heidelberg 154.— Verein Speyerer Ziegelwerke 97. Homburger Meſſerſchmitt 90.— 8 Zellſtofffabrik Waldhof 223.— 8 Ludwigshafener Brauerel—.— Zuckerfabrik Waghänſel 73.— G5 Maunh. Aktienbrauerei 160.— B Zuckerraffinerie Mannheint—.— Mannheimer Effektenbörſe vom 16. Aug.(Offizieller Bericht.) Bei mäßig belebtem Verkehr notirten heute: 4½% Ludwigshaſener Stadt⸗Obligationen 102 G. 3½% Ludwigssafener Stadt⸗Obligg⸗ tionen 93 bez. u. G. Ferner Gewerbebank Speyer Aktten 127.25 B. Pfälz. Bank⸗Aktien 112.50., Weſteregeln Stamm⸗Aktien 209 Geld. Frankfurt a.., 15. Aug. Kreditaktien 203.30, Staats⸗ bahn 137.10, Lombarden 22.20, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.95, Gotthardbahn 153, Disconto⸗Commandit 175.10, Laura 184.50, Gelſenkirchen 168.20, Darmſtädter 120.60, Handelsgeſellſchaft 138.25, Dresdener Bank 131.40, Deutſche Bank 194.30. Tendenz: feſt. Berlin, 15. Aug.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 202.90, Staatsbahn—.—, Lombarden—.—, Diskonto⸗Commandit 174.40, Laurahütte 184.40, Harpener 155.30, Ruſſiſche Noten—.—, (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.50, 3½% Reichsanleſhe 101.10, 3% Reichsanleihe 91.—, 4% Heſſen 104.90, 3% Heſſen 88.50, Italiener 97.70, 1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener 136.10, Marxken⸗ burger 70.60, Oſtpreuß. Südbahn 82.70, Staatsbahn 137.—, Lom⸗ barden 22.90, Canada Paciſie⸗Bahn 106.30, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 202.90, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 137.20, Darmſtädter Bank 121.—, Deutſche Bankaktien 194.20. Disconto⸗Commandit 174.90, Dresdner Bank 131.—, Leipziger Bank .50, Berg.⸗Märk. Bank 145.80, Dynamit Truſt 151.—, Woßhemer 168.90, Conſolidation 276.—, Dortmunder 49.10, Gelſenkirchener 167.60, Harpener 155.70, Hibernia 159.70, Laurahütte 184.70, Licht⸗ Alkali⸗Werke 140.60, Deutſche Steinzeugwerke 248.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 152.50, Wollkämmerei⸗Aktien 183.50, 4% Pf⸗Br. der Rhein, Weſtf. Bank von 1908 98.20, 3% Sachſen 90.40, Stettiner Vulkan 201.40, Mannheim Rheinau 95.50, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 99.60. Privatdiscont: 2¼%, * Berlin, 16. Aug.(Tel.) Fondsbörſe. Banken und Hüttenwerthe feſt. Kohlenwerthe ungleichmäßig. Heimiſche Fonds ſchwächer, fremde ſehr ſtill; nur Chineſen feſt. Bahnen auch heute vernachläſſigt. Beim Uebergang in die zweite Börſenſtunde ſkill bei vollſtändiger Stockung in Banken. Fonds und Bahnen, Hütten⸗ und Bergwerksaktien dagegen lebhaft und außer Dorktmunder Unjon aus⸗ nahmslos höher. Privatdistont 2½ pEt. London, 16. Auguſt. 3 Reichsanleihe 91, Chineſen 96¼% 2% Confols 94, 5 Italtener 96¼, Griechen 42, 3 Portugieſen 28½, Spanier 69¾ P Türken 24½, 5 Argentinier 92¾, 3. Mexikaner 26 6 Mexikaner 9 ſtill, 4 Chineſen 84½, Ottomanbank 11, Rio Tinto 51½, Southern Paciſie 56¼ Chicago Milwaukee 162½, Denver Pr. 92, Atchiſon Pr. 95¼ Louisville u. Nafhy. 104½, Northern Paeiſtie Pref.—.—, Union Pacific 99. 57 London, 16. Aug.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 8 darauf aufmerkſam gemacht, daß eventuell nur wegen 84¼% Chartered 3 ½ Goldſtelds 7/, Mandmines41. Castrand 7/ und Kraft⸗Anlage 99.70, Weſteregeln Alkaliw. 209,25, Aſcherslebener * 25 Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 16. und Kreis⸗ Verkündigungsblalt Hekauntmahung. Gemäß Stadtrathsbeſchluſ⸗ ſes vom 9. dſs. Nr. 22501 J. wird zwecks Erzielung eines beſſeren Verkehrs an Sonn⸗ tagen die Fahrtrichtung der Linie Bontardplatz⸗Pano⸗ rama dahin geändert, daß die Wagen dieſer Linie, ſtatt Gr. an der Friedrichsbrücke nach — dem Panorama abzuzweigen, dHericheigung, dieſes bis zum Elektricitätswerk itlichten Ein irag weiter laufen. Mannheim, 15. Aug. 1901. Städt. Straßenbahnamt: 96633 mimt Dienſtag, 3. Sept. 1901, 5 55 mittags 9 Uhr, Gr. Amtsgericht III, 2. St., 2. 96629 Mannhe 15. Aug. 1901. Der Gerichts ſchreiber Küfner Jondern ühner heißen. 05.: Y 55 16. Auguſt 1901. Gr. Anitsgericht H. 95814 Martin. An den Verein für Handlungskommis von 1858 Bezik Mannheim-Ludwigshafen. Sie haben jetzt die erſte Sproße erſtiegen zu derſelben Ruhmesleiter, auf der Ihnen Ihr Ham⸗ burger erennsorzan vorausgeklettert iſt. Ihr Angriff, der bezeichnender Weiſe eine Abladeſtelle fand, bekundet das. Sie haben aber dasſelbe Pech dabei gehabt, wie ihre Vereinsleitung, wenn ſie in der Oeffentlich⸗ keit wirkt und ſich dabei blamirt. Iſt Ihnen denn nicht bekannt, daß der von Ihnen angegriffene Herr M. ſchon am 18. Juni, gleich nach Erſcheinen des nichts⸗ würdigen Angriffs im Handelsſtand bei Ihnen ſeinen Austritt auzeigte und darüber am 24. Juni Be⸗ ſtätigung erhielt? Und wenn Sie ihn in Ihrer Gener ralterſammtung nicht wollten, warum laden Sie ihn denn ein? Wir begreifen zwar Ihre Unruhe, wenn Deutſchnationale unter Ihnen ſind, nicht aber begreifen wir, wenn von Ihnen eingeladene Mitglieder Ihres Vereins nachher ob ihres Kommens in der Oeffentlichkeit angepöbelt werden. Das iſt Ihre Falentirt„vornehme“ Kampfesweiſe, die, weil ſie der Sache nicht beikommen kann, die Per⸗ ſonen angreift; dahin aber folgen wir Ihnen aus Gründen der Selbſtachtung nicht. 96634 Deutſchuationaler Handlungsgehilfen⸗Verbaud Lereinigle Ortsgruppen Mannheim. Erſſe Julernalionale Ausſtellung für moderne, dekorative Kunſt. Uuẽter dem hohen Protektorate S. M. des Königs von Italien findet in Turin vom Monat April bis Oktober 1902 obengenannte Ausſtellung ſtatt. Nur die originellen Schaffungen, die eine be⸗ ſtimmte Lendenz lu ae e der Formen ausdrücken, werden 8gefc enſtände, ſowie Zeichnungen und 1g 1 man ſich unverzüglich an 8 unte eichneten Vereins oder direkt an den Turin. Gleichzeitig bitten wir bereits eldungen uns möglichſt ſofort mitzutheilen, um 975 Großh. Miniſterlum des Innern von der Betheiligung Kennt⸗ niß geben zu können. 96335 Programm und allgemeine Bedingungen ſind bei den Unter⸗ zeichneten einzuſehen. Mannheim, 16. Auguſt 1901. Kunſtgewerbe⸗Verein„Pfalzgan“ Maunheim: Der Schriftführer: Der Vorſtand: W. Leonhardt, Luiſenring 22. N. Reith, G 8, 16. Hypotheken-Darlehen zu zeitgemäßen Bedingungen ſtets zuhaben durch 7522 Ialepp, u88. Ernst Weiner,., 17. Aumeldungen werden bhald. u. ſpäteſtens am Auguſt Dienſt. 20. Ale B 2, Oa, Mannheim. 96543 Kaukfleute, Beamte, Gewerbe⸗ treibende, sowie Damen(separat) 7 750 Schliler gelbet B 5 40a Nannhelm. Hono 5 1. 15.—. Prospeet gratis. der Internationalen Kunft⸗Ausſtellung Münehen n M. 2. Auf 2 Laoſe(gerade und ungerade Nummer) 1 Treffer garautirt! Nach auswärts àa M. 2,10. Zu beziehen durch die Gxpedition des Gener al Anzeiger und Filiale Friedrichsplatz 5. Die Li leſenung nachſtehender Sielbaumaterialien zur Herſtel⸗ lung der Sielbauten in der Neckarauer Landſtraße und Angelſtraße in Neckarau ſoll utlich vergeben wer eden und zwar: 1) ca. 2,000,000 3 ſteinen, 2) ca.(, 3,200[fdi einz Jeugſohuſt icke, 5 100 50 Stück cke aus Steinzeug, (1½00„ Verf teller, 3 1,400,000 Kg. Portl ndeement, 4) ca.(3,000 ebm Rheinkies und 0 1,500 Mauer⸗Rheinſand. Die Bedingungen und An dgchetsseriſtgre liegen auf dem Tiefbauamt Lit. L 2 Nr. 9 zur Einſicht auf und werden Abzüge gegen Erſtattung der Verplelfältigungskoſten abgegeben. Angebote ſind portofrei verſiegelt und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen ſpäteſtens 96572 den 31. Auguſt l. Is., Vormittags 11 Uhr, bei unkerzachueter Anitsſtelle einzureichen. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen Angebote an genauntem Termine beizuwohnen. Nach der Eröffnung der Submiſſionsverhandlung können An⸗ gebote nicht mehr nen werden. Zuſchlagsfriſt 6 Wochen. Mannheim, den 12. Auguſt 1901. Tiefbau amt: Eiſenlohr. Auszug aus den bürgerlichen Standesbüchern der Stadt Mannheim. Auguſt. Verkündete: Gg. Flaig, Bäcker u. Anna Reichert. „Ludw. Fiſcher, Schmied u. Eliſab. Claus. Karl Facklam, Eiſendr. u. Anng Hildenbrand. Jakob Bauer, Schloſſer u. Marg. Kratzer. Derm. Fillinger, Tgl. u. Anng Hirſch geb. Rauch. . Irz. Daſchmann, Pfläſterer u. Kath. Hang. „Frz. Petit, Zuſchneider u. Marie Rupp Konr. Hirſch, Schiffer u. Kath. Elſenbarth. Irbr. Latin, Kaufm. u. Marie Heidenreich. 10. Jakob Weiß, Schreiner u. Wilhe. Mogg. 10. Fedr. Bohn, Fabrikarb. u. Kath. Hauck. 12. Jak. Schloſſer u. Luiſe Schaffner, 12. Eugen enme Spengler u. Luiſe Waſſermann. 12. Albert Hamm, Tgl. u. Karol. Gregan. 12. Alfred Zanow, Verſ.⸗Beamter u. Anng Viſſinger⸗ 12. Rich. Bünnenberg, wiſer u. Magdal. Gottmann. 13. Hch. Seidenſtricker, Faufm. u. Johd. Kindt. 18. Frdr. Röhler, Vorarb. u. Anng Waidner. 13. Frz. Wagner, Badbeſ. u. Suſ. Engel geb. Wellenreuther. 13. Ludw. Hennenlotter, Verw.⸗Aſſiſt. u. Joſepha Eckert. 19. Fedr. Walter, Kfm. u. Friederike Riſt. 13. Alex. Finkbeiner, Vorzeichner u. Bertha Amberger. 18. Beruh. Reichert, Güterbeſt. u. Emilie Heuß. 14. Daniel Häußler, Naufm. u. Jul. Hummel. 14. Theod. Leibins, Ingenjeur u.„Victöria Schneider. 14. Herm. Müller, Schriftſ. u. Eleonore Klinger. 14. Karl Staumnitz, Betriebsbeamter u. Eliſab. Herrmann. 14. Kaſp. Bach, Steinh. u. Kath. Gögelein. Aug. Getraute: 6. Lorenz Groß, Polier m. Eimma Zimmermann geb. Müller. 6. Karl Heidecke, Techniker m. Sofie Götz. 6. Jakob Hörr, Rangirer m. Liſette Obländer. 6. Jakob Stoffel, Schutzm. m. Wilhe. Dörr. 8 8 8 Jakob. Schmitt, Fabrikarb. m. Karol. Bölz Weismann. Joh.; Mart. Vath, Poſtaſſ m. Kath. Eliſab. 5 Adam Walter, ece m. Kath. Legron. 10. Gg. Ahl, Former m. Thereſe Nitzert. 10. Jak. Backſiſch. Tgl. m. Anna Breidinger⸗ 10% Emil Carl, Neallehrer m. Fanſy Lampſfon. 10. Eduard Firnkes, Schriftſ. m. Roſa Hauſer. 10. Friedr. Heller, Bäcker m. Aung Bütkner. 10. Gg. Karl Kronmüller, Rangirer m. Marie Martin. 10. Karl Frdr. Nagel, Fuhrm. in. Noſine Kübler. 10. Joh. Röſch, Bahnarb. m. Kath. Mangold. 10. Herm. Gottl. Schaub, Schloſſer m. Karol. Barth. 10. Thomas Schmitt, Schaffner m. Marie Anna Böhrer. 10. Joſef Söhner Fuaſcher m. Anna Marie Ebel. 10. Sch. Strobel, Tagl. m. Roſine Finkenzeller geb. Lang. 10. Joſef Ulltich, Tagl. m. Marre Schreck. 10. Karl Zopf, Rangirer ni. Luiſe Wi lhe. Heiß. 10. Karl Zerrahn, Techniker m. Marie Spannhacke. 10. Joh. Metz, Bahnarb. m. Eliſab. Benuebach. Wiit Dähm, Schneider m. Bertha Autenrieth. Auguſt. Geborene: d. Maurerpol. Alois Throm e. T. Anna Ottllie. Hauptlehrer Adolf Schübelin e. T. Hilda Anna Luiſe. Metalldr. Johs. Echardt e. T. Karol. Babette. Bauführer Wilh. Bechtel e. T. Lucia 7 980 Ludw. Fror. Sonns e. S. Karl Adolf. Schloſſer Adam Jaugmann e. Aug. Phil. Cementirer Jak. Burkardt e. S. Frdr. Jak. „Dreher Chriſt. Standfuß e. S. Wbolf. „Eigarreufabrikbſ. Ludwig Lehmann e. S. Felix Marx. Aktuar Joh. Jak. Fiſcher e. T. Math. Maße Kath. Stadtbauinſpektor Jak. Beſgermann e. T. Ilſe Luiſe. Wirth Tillmann Huüfen e. S. Frdr. Wüh. Nangirer Gg. Meiſter e.— Anna Eliſab. Kaufm. Joh. Ludwig e. S. Werner Hch. Wagner Joh. Jak. Baumbuſch e. T. Marg. „Feſſellſchm. Ernſt Philipp e. S. Karl Ernſt. Balarb. Vinz. Fuchs e. T. Roſa. Cementarb.„Hrvi. Rolde e. S. Frdr. Joh. „Bauführer Joh. Aug. Braun e. T. Nuna Eliſabeth. „Lacktrer Möritz Wildmann e. S. Otto. „Fabrikbeamten Theobold b h 5 e. T. Frieda. „Schreiner Karl Gg. Schmttt e. S. Willi Herni. Hilfsſchaffner Albin Seb. Honikel e. S. Frz. Anton. Küſer Herm. Creutz e. S. Max. Schloſſr Gg. g. Frdr. Schmiedlin e. T. Marie Kath. 5 Generalagen Ferd. Wilh. Schwarg. S. Vöbn Frdr. Wilh. . Hüſchaf Joſ. Emil Stumpf e. S.„Theod. Emil. Hilfsſ chaffner Jak. Karl Teutſch e. S. Karl. „Kaufin. Eugen Müller e. S. Robert. Fabtikarb. Joſef Becker e. Herm. Kaufm. Ludw. Bär e. S. Euc h. Referänder Dr. Ludw, Kampp e. S. Erich Ludw. Küfer Chriſtof Frdr. Broſe e. T. Kath. Mina Lina. „Küfer Gg. Körner e. S. Gg. Chriſtian. Auguſt. Geſtorbene: 8. d. led. Tagl. Fein, 27 J. 8 T. g. 99 l S. d. Rangirers Joh. Dollmaun, 6 M. 29 T. a. 5 9D HESHEAHNASS ατ — 5 5 ——— — — 7 ermann, S. d. Kutſchers 85 Bögel, 2 M. a. ch. Maxt., S. d. Eiſendr. H Mac⸗ Stuckardt, 2 M. 18 T. a . D. verh. Plivatm. Jak. Blan art, 61 J. 3 M. a. verw. Tagl. Johs. Jutt, 69 9 1 1 M̃o. d. verh. 1000 chenbierhändler Wilhelm Herr, 61 J. 10 M. a. 5 Anton,— d. Fuhrm. Ant. Mittel, 7 M. 3 T. d. „Frteda, T. d. Formers Val. Oeſoch 11 M. a. „Henriette, geb. Butterfaß, Ehefr. Privatm. Georg Weber, 50 J. 8 M. a. 12. Eruſt Emnil, S. d Glaſers Aug. Chriſt. Knauf, 2 M. 17 T. a. 11. Anng Maria, T d. Ausläufers Alois Seubert, 8 M. 1s T. a. 11. Chriſtian Wilh., S„d. Wirths Aug. Wieland, 3 M. a. 11. Karol., T. d. Locomolivf. Samuel Böhm, 7 M. d. 11. Robert Ppil, S. d. Parquetiers Rob. Meny, 3 Me. a 12. Ludwig, d. Eiſenbohrers Ludw. Hilbert, 2 2 a. 11. Luiſe, d Milchhdlrs. Wilh. Grimm, 1 J. 7 M. a. 11. Karl Adolf, S. d. Schreiners Ludw. Somes, 5 T. a. 12. Wilhelm., T. d. Fabrkkarb. Aug. Bittner, 2 M. 84 T. a. 10. d. ledige Bahnarb. Phil. Butſcher 26 N. 17 T. g. 12. Theodor, S. d. Tünchermeiſters Phil. Vink, 14 J. 1 M. a 12. Rich. Alois, S. d. Bureaud. Frdr. 75 Thinnes, 1 M. 3 K. d. 12. d. verh. Metzger Friebr. Fix, 48 12. Eliſe, T. d. Waan Joſ. Meinhand, 7 M. a. 12. Anna Bertha, T. d. Tagl. Pet. Jak. Weber, 6 M. 8 T. a. 12. Maria Auna geb. Bitterich, Wwe. des Bezirksthierarzt Konſt. Mutz, 68 J. 3 M. a. 11. Ludwig, S. d. Schloſſers Zimmermann, 4 M. 20 T. a. a. —— „„„„ — 12. 155 Lorenz, S. d. Wirths Hch. Klebes, 2 M. a. Eliſab. T. d. Kutſchers Joh. Schweinfurth, 4 M. 28 8 18. Johann, S. d. Schloſſers Gg. Traubenberger, 2 M. 20 T. a. Vergebung 50 Sielbaumatertali en. von r aul⸗ rü 19 Max enn In, Leinen Auguſt. —— J. Kinderaussteuern schäkt, grap 0 mach E bekannt, daß ich jedem zahlung geſtatte und daß auch jeder ſen ohne ſeden Aufſchl 3 55 daß ich täglich ue Kund meine Spezialmark onkurr jedem ande Fa ˖ hen, erklé der obigen Firma. wird verſiche 8 Firma nicht gerichtet geweſen ſe P. K. K. noch immer nicht den kennen Käuſer gern zu ſei Appae 15 5 lag verkauft wird Der en gewinne, welche guch! enzplatten und Papiere“ ärt am beſten den Artikel et, daß der Artikel gegen i,aber warum nenſen Thäter, den wir alle — nur weil ſie im Prozeß gegen mich kein; Glück hatten, mich aber doch ſo gern mal ſchädigen möchten. 68289 M. Kropp Nachf., Spezialhaus f. Photographie⸗Bedarf nh. Meorg Springmann, acad. gepr. u. Chemikalien⸗Handlg., Fachmann. 135 8. 5. Jak. Chriſtof Mauchert, Bäckergehilfe u. Auguſt. Getraute, 10. Joſ. Pribil, Fabrikarb. u. Camilla Kubitſcheck. 10. Victor Lucian Schläger, Schloſſer u. Aung Karolina Gutter. 10. Joh. Groh, Taglöhner u. Fanny Eliſe Petzold. 10. Georg Schmitt, Gypſer u. Katharina Moraſch. 13. 1 55 Oskar Richard Lange, Schreiner u. Anna Maria Ein⸗ iedler. Augiſte Geborene. „d. Schutzmann Adam Eduard Seltenxeich e. T. Emma. 4. d. Kaufmann Konrad Wieſenecker e. S. Karl Moprad Adam. 12. d. Fabrikarb. Joſef Hackl e. T. Marig Thereſia. 11. d. Dreher Franz Albert Schröder e. S. Georg Andreas. 18. d. Former Karl Guſtav Schumm e. T. Johanna. 11. d. Bureaudiener Franz Feger e. T. Heleng Franziska. 9. d. Landwirth Georg Ludwig Weidner e. S. Georg Friedrich. 18. d. Gg. Phil. Vogt e. S. Alfons. Mignff Geſtorbene. Anna Maxia,„ d. Fabrikarb. Jakob Münch, 7 M. 18 T. a. 7. Ernſt Wilhel 15 S. d. Eiſendr. Gg. Wacker. 4 M. 17 T. g. 9. Kath. Hernina. T. d. Fabrikarb. Joſ. Peter, 3 M. 10 T. a. 11. Val. Helmling Landw.„Ww., Chriſüna ged. Orth 64 J. 1 M. a. 12. Georg Chriſtoph, S. d. Tagl. Chriſtoph Schaaf, 8 8 J. g. 12. Hans Adolf 3. 5 Kein Lager à am et Friedhof. Standesregiſter⸗Chronik Manuheim⸗Neckarau. Verkündete. 5. Og. Jak. Willauer, Gummntiarb. u. Eliſ. Dörrmann geb. Herr. Maria Kath. Doth. Karl Ludw. Eimil Vorbach, Konditor u. Ling Röslen. Andreas Kilian, Eiſendreher u. Chriſtiane Sarah Stahl. „. 20 Schl oſſers Bernhard Spreter, 22 5 a. d——— 5 M. J. 3 halte mein groſtes und reichhaltiges Lager in Sterbekleidern Bouquets, Krauzſchleifen, Laub⸗ und Perlkränzen, ſowie Friedhofkreuzen in allen Größen beſtens empfohlen. 61658 Bei Ster befallen Heinrich Bader. Frab-Denfmase reichhaltigstes Lager. 77181 C. F. Korwan Bildhauerei am Friedhof neben Gärtnerei Kocher. — Wohnung d 2, 14b. Cager 69174 Grab⸗ Denkmäler Nassner& Himmelstein, neben der Roſenau(./Friedhof.) Grabdenkmäler reichhaltiges Lager. GAg. Annecker, Bruno Wolff Nachfelger, Bildhauer. 7, 12b Mannheim Q7, I12b. 88850 Feinſt. garant. reines Swetſchgenwaſſer verſendet einſchließlich neuer Korbflaſchefrantofſedet Bahß⸗ ſtation unter Nachnahme 10 Liter zu 9 Mark 7* 57 16 77 bei größer. Abnahmen billiger, Ludwig Keller, Brennerei, ers Wertheim a. Main. ſunssch⸗ ager Anueisungen Ausziigs Bog/eftscheine Connossemenis Decſarationen Etiqustten Fracfitbriefs Hausordnungen Hauszins- bfohlein Hopfon-Ein- Kaufsſiston Hasssn- Improssen Mioethisntrũgs otas nbef bej der Heichsbuanſf- hauptsteſſs ⁊u Mannhejm discon- tiyts Hechse Hrozess-Holl. machten Cuittungen Hoechnungen Sohlſdforliston SpeſSsef,H,νð Stat/st/sohs Soheins Tabal-Ein- wsgungsbisten Infallanzeſgen Uraprungs- reugnfsse Mechss/ Wechseſprotsste Heinbarten Zafſungs- befehle Zollimpresson — oto. ete. stets vorräthig Ol. Haas sche Duuckene Telenhor 34l.