0 elt 0 2 164 48, ide lein, gute l. über. hirm⸗ n U. . rerin anz, ern 10 Bl. Seane Ferhe Gebilde uehneume⸗ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel Zeile 20 Pfg. e le 25 hie Reklamen⸗Zeile 60 Einzel⸗Nummern 5 E 6, 2 Telephon: Redaktion: Nr. der Stadt Mannheim und Umgebung. unheimer Jon 577. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (1II. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Verantwortlich für Politir: Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: i..: Karl Apfel. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buch ner, für den Inſeratentheil: Harl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckevei,(Erſte Nannheinter Tyvograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthun des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Naungeim. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 815. E 6, 2 r. 382 Montag, 10. Auguſt 1901. (Abendblatt.) Der Nampf um den Solltarif. Der Zolltarif ſei abänderungsfähig, ließ der Reichskanzler bei Veröffentlichung dieſes intereſſanten Aktenſtücks gefliſſentlich perkünden. An dies Wort klammerten ſich optimiſtiſche Frei⸗ händler alſogleich mit der Hoffnung, die Getreidezölle würden in der Höhe des Tarifs nimmer Geſetz. Mittlerweile haben ſich die Agrarier allerwärts den Tarif auch auf ſeine Abänderungs⸗ fähigkeit angeſehen, und auch ſie fanden, daß er ſo gar nicht gut ei. Höher müßten die landwirthſchaftlichen Zölle ſein, viel öher. Einige in Berlin verſammelte Herren waren ſo freund⸗ lich, uns zu verrathen, wie hoch. Für Getreide.50 M. im Generaltarif und 6 Mark im Minimaltarif. Man wundert ſich ſaſt, daß es damit ſchon ſein Bewenden haben ſoll; daß es ſogar die Bündler dafür thun wollen. Da gewänne alſo wieder mal die Anſicht an Wahrſcheinlichkeit, daß der Handel bei.50 M. geſchloſfen wird. Es verdient vielleicht bemerkt zu werden, daß angeſehene Centrumsabgeordnete wie die Herren Gießler und Schuler mit den Sätzen des Tarifs auch nicht zu⸗ ktieden ſind und außerdem den Doppeltarif für alle landwirth⸗ ſchaftlichen Produkte fordern, die Koſten der Handelsverträge alſo unter allen Umſtänden der Induſtrie aufbürden wollen. Da nun das Centrum in reinen Induſtriegegenden etwelche„Hoch⸗ burgen“ hat, ſo läßt ſich ermeſſen, wie es auch der„ausſchlag⸗ gebenden Partei“ nicht gerade ſpielend gelingen wird, die kinander kreuzenden Anſprüche auf ein vernünftiges Mittelmaaß zu vereinigen. Denn daß auch dieſe Suppen nicht ſo heiß ge⸗ geſſen werden, wie die Herren Agrarier ſie uns über Sonntag auftrugen, liegt auf der Hand. Nagt am Herzen der Bundesorgane doch heimlich die Sorge, der angeblich ſo ungenügende Tarif könne ins Waſſer fallen! Die Deutſche Tageszeitung zerbricht ſich bereits den Kopf barüber, was zu thun ſei, wenn die freihändleriſche Linke bei der Berathung des Zolltarifs Obſtruktion treiben ſollte; und ſie kommt natürlich auf ihren alten Lieblingsplan zurück, dann tnüſſe die Geſchäftsordnung geändert werden. Wär manz nicht ſchon ſo lange gewöhnt, man könnte ſich über den ſkandalöſen Unfug ärgern; es iſt, als könnten die Herrſchaften die Zeit gar nicht erwarten, bis dem deutſchen Volke der rothe Hahn aufs Dach geſetzt wird. Daß der parlamentariſche Kampf um den Zolltarif ſehr heftig entbrennen wird, iſt anzunehmen; bis auf Weiteres ſollte man aber doch allerſeits an der Möglichkeit feſt⸗ halten, daß er ſich in den parlamentariſchen Formen wird durch⸗ laſſen. Das komiſche Gegenſtück zu dieſer Angſt vor der öſtruktion bildet die agrariſche Wuth auf den Centralverband der Induſtriellen. Der hatte bekanntlich eine Erklärung er⸗ laſſen, die nicht kalt, nicht warm war. Nun hat ſich aber ſein Generalſekretär, Herr Bueck, hingeſetzt und wieder einen Schreibe⸗ lrief geſchrieben, worin er den Doppeltarif klipp und klar ver⸗ wirft. Wenn das ſo gemeint ſei, erklärt darob die Kreuzzeitung in loderndem Zorn, daß die Induſtrie der Landwirthſchaft keine Minimalſätze verbürgen wolle, dann habe dieſe auch keinen An⸗ laß, für höhere Induſtriezölle zu ſtimmen. Und dann bekämen wir womöglich wieder den reinen Freihandel. Wie wir dazu ſommen ſollen, iſt dem Junkerblatte wohl nicht recht klar ge⸗ weſen; geht der neue Tarif nicht durch, dann bleibt's eben beim ulten, vielleicht ſogar ohne Kündigung der laufenden Handels⸗ berträge. Jedenfalls aber iſt die Gedantentrübung, hervorgerufen burch die bloße ſchmerzhafte Möglichkeit, der Tarif könne cheitern, außerordentlich belehrend über die wahre Stimmung Eine Abenteuerin aus königlichem Blute. Eine der dramatiſchſten Epiſoden der Vorgeſchichte der franzö⸗ ſiſchen großen Revolution iſt ohne Zweifel die berühmte Halsband⸗ affaire, in welcher die Königin Marie Antoinette ohne Schuld eine 0 unglückſelige Rolle ſpielte. Ueber der Anſtifterin des raffinirten Schwindels, der Gräfin Valois de la Motte, ſchwebte bisher inſofern noch ein gewiſſes Dunkel, als die Meinungen darüber getheilt waren, ob dieſe Abenteuerin wirklich, wie ſie vorgab, aus dem Stamme des franzöfiſchen Königshauſes entſproſſen, oder ob auch dieſe Behaup⸗ g nur eitel Lug und Trug war. In einem ſoeben veröffentlichten Buche über die Seitenlinien des Hauſes Bourbon führt nun der Marguis de Belleval den Nachweis, daß Madame de la Motte in der That ein Abkömmling der Bourbonen, des Zweiges Valois, war und den Namen der letzteren daher mit Fug und Recht dem ihrigen binzugefügt hatte.(„Les Bätards de la Maison de France. Par Marquis de Belleval. Paris. Henri Vivien“.) Ihr Ahnherr war der König Heinrich II.; aber nicht die be⸗ rühmte Geliebte dieſes Herrſchers, Diana von Poitiers, iſt ihre ammmutter geweſen, ſondern eine im Uebrigen ziemlich unbe⸗ kannte und auch unintereſſante Edelfrau, Nicole de Savigny, die Witie des Barons von Saint⸗Remy. Als ſie die Freundin des önigs wurde, jagte ihr eigener Sohn ſie aus den väterlichen Beſitz⸗ ungen; Heinrich II. aber ſchützte ſie und den Knaben, den ſie ihm chenkte und der ſeltſamerweiſe den Namen„Henri Monſteur“ er⸗ hielt. Sein königlicher Vater ſetzte dem Kinde die für jene Zeit hicht unbeträchtliche Summe von 30,000 Livres aus, und auch deſſen Nachfolger, namentlich Heinrich IV., zeigten ſich ihm als gnädige erwandte, bedachten den herangewachſenen Bankert mit Ehren⸗ tellen am Hofe und im Heere. Als ſeine Mutter nach einem bis ans Ende bewegten Leben ſtarb, erwies ſich zwar, daß ſie die ihr zur Verwaltung übergebene erwähnte Summe längſt für ſich ſelbſt berbraucht hatte, doch hinterließ ſie ihm als Entſchädigung die durch Tod ihres rechtmäßigen Sohnes ererbten Güter deſſelben, nach Forderungen um Autoriſation ſind an den Miniſter des Innern We— Ne denen ſich Henri Monſteur nun„Henri de Saint⸗Remh, Baron de der Agrarier. Gar ſo unzulänglich muß ihnen der Entwurf doch nicht erſcheinen, wenn ſie um ſein Schickſal ſo beſorgt ſind. Das Gefühl der Wucherhaftigkeit gegenüber den freundlich darge⸗ botenen Gaben will nicht recht gelingen, und der Eindruck ver⸗ ſtärtt ſich, daß die zur Schau getragene Unzufriedenheit nur mühſam erkünſtelt wird. Unter ſolchen Umſtänden müßte es der Regierung ein Leichtes ſein, die Führung im Kampf um den Zolltarif an ſich zu reißen. Die Regierung aber läßt den Dingen ihren Lauf. Wie Herr Bernhard von Bülow in zollpolitiſchen Fragen denkt, weiß im Grunde noch kein Menſch. Unter normalen Verhält⸗ niſſen ſollte man annehmen, der Tarifentwurf, den der Kanzler dem Bundesrath vorlegt, enthielte ſo eine Art von Glaubens⸗ bekenntniß; zumal er auf einer Verſtändigung mit den Ver⸗ tretern der größern Bundesſtaaten beruht. Aber wir leben eben nicht unter normalen Verhältniſſen. Und ſo haben wir die wunderliche Erſcheinung, daß die Regierung einen Tarif⸗ entwurf vorlegt, etwa wie unſer Schneider Muſter zu einem neuen Anzug: Bitte wählen Sie, gefällt es Ihnen nicht, ſo kann ich Ihnen auch mit einer andern Kollektion aufwarten. Herr Bernhard iſt ein kluger Kopf; das hat er bewieſen, als er die Kanalkomödie ruhig ſo weit gedeihen ließ, bis ſich Johannes Miquel gründlich feſtgefahren hatte. Hält er's für unerläßlich, auch für die unterſchiedlichen Zolltarif⸗Komödien ſo lang freies Spiel zu geben, bis die Akteure ſich feſtgefahren haben? Wir wollen's loben, wenn wenigſtens Plan und Abſicht hinter der anſcheinenden Hilfloſigkeit ſteckt. Aber die ideale Form, wie die Geſchäfte eines großen Volkes zu leiten ſind, vermögen wir darin doch nicht zu erblicken. Das Reglement zum franzöſiſchen Vereinsgeſetz iſt endlich erſchienen. Es zerfällt in drei Theile. Der erſte handelt von den Genoſſenſchaften im Allgemeinen, der zweite von den religiöſen Genoſſenſchaften und der dritte von den Ueber⸗ gangsbeſtimmungen und insbeſondere von der Liquidation der Genoſſenſchaften. Der erſte Theil gibt genau die Schritte an, welche die öffentlich erklärten Genoſſenſchaften zu thun haben, um ihre rechtliche Exiſtenz zu ſichern, und wie die noch weiter gehende Erklärung öffentlicher Nützlichkeit zu erlangen ſei. Der zweite Theil ſchreibt den religibſen Genoſſenſchaften, welche die Autoriſation erlangen wollen, vor, ſie in den drei Monaten nach den Erlaſſe des Geſetzes vom 1. Juli zu fordern, wenn ſie ſich mit den leichteren Bedingungen des Miniſterialbeſchluſſes vom 1. Juli begnügen. Für die ſpäteren Forderungen werden folgende Beſtimmungen eingeſetzt. Alle Gründer müſſen ihre Unterſchrift geben und ſich über ihre Identität ausweiſen. Sie müſſen zwei Exemplare der Statuten, einen Ausweis ihres Beſitzes und ihrer Einkünfte und die vollſtändige Liſte ihrer Mitglieder und Nieder⸗ lafſungen einrichten. Wenn ein Mitgled vorher einer anderen Kongregation angehört hat, ſo muß dies erwähnt werden. Die Statuten müſſen die Unterwerfung der Kongregation und ihrer Mitglieder unter die ordentliche Jurisdiktion erklären, und die Forderung muß von einer Erklärung des Biſchofs der Dißzeſe begleitet ſein, worin ſich dieſer verpflichtet, die Kongregation und ihre Mitglieder unter ſeine Jurisdiktion zu nehmen. Dies iſt die wichtigſte Beſtimmung des Reglements und dürfte den Kongregationen am Wenigſten willkommen ſein. Die zu richten. Dieſer hat das Gutachten des betreffenden Gemeinde⸗ raths und des Präfekten des Departements einzuholen, bevor er die Forderung dem Parlament vorlegt. Im dritten Theil ſind die Beſtimmungen über das Beſitzthum der Kongregationen, welche die Autoriſation nicht erhalten haben, wichtig Die Liquidation erfolgt auf gerichtlichem Wege. Der durch das gerichtliche Urtheil bezeichnete Liguidator legt das Produkt in der Caiſſe des dépöôts et conſignations nieder, nachdem er die Schuldbeträge und die Liquidationskoſten abgezogen hat. Wenn ein Mitglied einer aufgelöſten Kongregation keine nachweisbaren Exiſtenzmittel hat, ſo wird ihm eine ſeinen Verhältniſſen an⸗ gemeſſene Penſion zugewieſen, die 1200 Franken nicht über⸗ ſteigen darf. Das Mitglied einer aufgelöſten Kongregation, das Anrecht auf eine Entſchädigung zu haben glaubt, muß ſie in den ſechs Monaten fordern, die der gerichtlichen Ernennung des Liquidators folgen. Wenn nach der Befriedigung der bedürfti⸗ gen Mitglieder noch etwas von dem liquidirten Vermögen übrig bleibt, ſo erfolgt eine zweite Vertheilung an die Mitglieder der aufgelöſten Kongregation. Deutſches Reich. I] Berlin, 18. Aug.(Deutſch⸗franzöſiſcher Handel.) Wie uns aus Paris geſchrieben wird, hat die Art des vorjährigen Auftretens Deutſchlands auf der Weltaus⸗ ſtellung nicht wenig dazu beigetragen, bei franzöſiſchen Käufern die Abneigung zurücktreten zu laſſen, den deutſchen Markt auf⸗ zuſuchen und Beſtellungen bei deutſchen Firmen zu machen. Die Handelsverbindungen Frankreichs mit Deutſchland haben daher einen erfreulichen Aufſchwung genommen. —(Die Iſteinnahme an Zöllen und Ver⸗ brauchsſteuern) hat für die erſten vier Monate des laufen⸗ den Etatsjahres insgeſammt 26,5 Millionen Mark oder 2,2 Millionen weniger wie im gleichen Zeitraume des Vorjahres be⸗ tragen. Die Zölle haben ein Mehr von 3,5 Mill. und die Branntweinverbrauchsabgabe ebenſoviel ergeben. Dieſem Mehr ſtehen aber Weniger bei der Zuckerſteuer in Höhe von 7,6 Mill., bei der Maiſchbottichſteuer von 1,2 Millionen gegenüber. Was die übrigen Einnahmen betrifft, ſo haben die Reichsſtempel⸗ abgaben mit 20,4 Millionen Mark ein Weniger gegen das Vor⸗ jahr von 3,7 Millionen erbracht. Die Börſenſteuer hat dabei ein Weniger von 8,3 Millionen, die Lokterieſteuer ein Mehr von 4,5 Millionen zu verzeichnen gehabt. —(Die Reden des Grafen Walderſee) in Han⸗ nover ſollen, wie ein Korreſpondent der„Leipz. Neueſt. Nachr.“ be⸗ hauptet, durch das„Wolffſche Telegr.⸗Bureau“ an einzelnen Stellen Unrichtig wiedergegeben ſein. Insbeſondere habe Graf Walderſee die Worte:„Andere Namen find verblaßt; der deutſche Name iſt hoch⸗ gegangen,“ nie geſprochen. Er habe auch nicht geſagt, es ſei ihm in China ja recht gut gegangen, ſondern im Gegentheil, es ſei ihm ja nicht gut gegangen. Aufklärung wäre erwünſcht.— Die Urſachen der Ungnade, welche 1891 den Grafen Walderſee kraf und deſſen Entfernung aus ſeiner Stellung' als Chef des Generalſtabes unter Erx⸗ nennung zum kommandirenden General in Altona veranlaßte, werden in der„Bresl. Ztg.“ wie folgt dargeſtellt: Der ehemalige Inſtrukteur des Prinzen Wilhelm, wie Graf Walderſee es geweſen, iſt dem jungen Kaiſer gegenüber nach deſſen Thronbeſteigung offenbar allzu weiſe“ aufgetreten. Bei einem Kriegsſpiel, an dem der Kaiſer theilnahm, und bei dem ſich Differenzen in Fragen der Taktik erhoben, äußerte Kaiſer Wilhelm, die Debatte beendigend, kurz und beſtimmt:„Ihre Aufgabe, mein lieber Graf, war weder richtig geſtellt, noch richtig gelöſt!“ Entſcheidend aber war die Thatſache, daß Graf Walderſee — eeeeeeeeeeeeeeeeee, Fontette faännte. Er ſetzte ſein ſo begründetes Geſchlecht durch Heirath fort, und dieſes führte während der folgenden anderthalb Jahrhunderte das von äußeren Wechſelfällen wenig unterbrochene Leben der ländlichen Adelsfamilien in der Provinz. Die Erinnerung an ihren Urſrpung verloren die Herren von Saint⸗Rémy von Gene⸗ ration zu Generation immer mehr, des Zuſatzes„de Valois“ zu ihrem Namen hatten ſie ſich nie bedient. Das 18. Jahrhundert brachte ihnen Ruin und Verarmung und weckte damit wieder das Andenken an die Herkunft des Blutes in ihren Adern, als ein Vermächtniß, das ſich, praktiſch verwendet, viel⸗ leicht als eine Quelle neuen Reichthums bewähren konnte. Die Liebe, der dieſes Geſchlecht ſein Daſein verdankte, war es auch, die ihm den Untergang brachte. Jacques von Saint⸗Römyh, der 1717 geboren war, fiel ihr zum Opfer und legte ſo den Grund zu all der Schmach und Schande, welche das letzte Kapitel der Geſchichte ſeines Hauſes erfüllt. Er hatte ſein Herz an die Tochter des Pächters ſeines Vaters, Marie Joſſet, verloren, ein Mädchen, das, nach den Schilderungen von Zeitgenoſſen, eine ſeltene Schönheit geweſen ſein muß. Er wollte ſie, als ſie im Begriff ſtand, Mutter zu werden, heirathen, mußte aber vorläufig vor dem Widerſtande ſeines Vaters von dieſem Vorhaben abſtehen. So gab Marie Joſſet am 25. Februar 1755 einem Knaben das Leben, welcher getauft wurde als „der Sohn der ledigen Marie Joſſet und des Herrn Jacques de Scdint⸗Rémy, der ſich für den Vater erklärt hat.“ Noch in demſelben Jahre führte Jacques indeß die Geliebte, dem Vater zum Trotze, zum Traualtar— ein Bäcker, ein Schneider und ein Schuhflicker dienten dem Königsenkel als Zeugen. Am 22. Juli 1756 kam nun ein Mädchen zur Welt— die ſpätere Gräfin de la Motte— und ein Jahr ſpäter ein zweites, das ſein Leben als Dienſtmagd in einem Dorfwirthshauſe beginnen und als Stiftsdame in Deutſchland enden ſollte. Die Verſchwendungsſucht ſeiner ſchönen Gattin und die eigene Haltloſigkeit brachten Jacques de Saint⸗Römy ſchnell ins äußerſte Elend. In Paris, wohin er ſich gewandt hatte, mußte er mit den Seinen in einer elenden Vorſtadtbaracke Obdach nehmen und es dulden, daß ſeine Frau die älteſte Tochter— die zweite war zu ihrem Pathen, einem Dorfwirth, aufs Land gegeben— auf die Straße betteln zu gehen zwang. Der Spruch, mit dem die Kleine auf Geheiß der Mutter die Vorübergehenden anreden mußte, lautete; „Haben Sie Mitleid mit einer kleinen Waiſe, welche in direkter Linie von Heinrich II. von Valois, König von Frankreich, ab⸗ ſtammt“. Da Jacques de Saint⸗Reinh ſich nun ebenfalls„de Va⸗ lois“ zu nennen begann, wurde er unter der Anſchuldigung, einen ihm nicht zukommenden Namen ſich anzumaßen, verhaftet und, trotz⸗ dem er ſeine Abſtammung an der Hand von Urkunden hätte nach⸗ weiſen können, nicht freigelaſſen. Erſt nach ſechs Wochen gelang es dem tödtlich Erkrankten, durchzuſetzen, daß man ihn in das Spital brachte. Hier ſtarb er am 14. Februar 1762, erſt 44 Jahre alt. Es erſcheint wie eine Ironie, daß man ihm auf dem Todtenſchein den Namen„de Valois“ zugeſtand, um den man ihn im Leben ver⸗ folgt hatte. Marie Joſſet tröſtete ſich ſchnell in den Armen eines Soldaten, der ſich gleichfalls„Baron von Valois“ nannte und deshalb ge⸗ fangen genommen und ausgewieſen wurde, als er unter dieſem Namen am Thore der Tuilerien bettelte. Ihrem Töchterchen aber, das die Schönheit der Mutter geerbt, lächelte ein plötzliches Glück. Eine der reichſten und edelſten Damen des Hofes, die Marquiſe von Boulainvilliers, fand Gefallen an dem Kinde und nahm es zu ſich. Ein jäher Wechſel: vom Straßendamm in einen glänzenden Paclaſt. Auch der Schweſter der kleinen Jeanne, die der Pakhe zu einer Magd gemacht hatte, nahm ſich die Marquiſe an und gab beide erſt in eine Erziehungsanſtalt, dann in ein vornehmes Kloſter. Die ſtrenge hier geübte Zucht behagte wohl den Töchtern Marie Joſſets nicht— ſie gingen eines Tages auf und davon. Jeanne fand in Bar⸗fur⸗Auhe Zuflucht bei einer Frau von Surmont. Aber auch hier war ihres Bleibens nicht lange, nachdem der Neffe der Frau von Surmont, ein Gendarmerie⸗Offizier von kleinem Adel, Namens de la Mokte, ſie verführt hatte und ſich dies nicht mehr verbergen ließ, Immerhin erreichte ſie, daß de la Motte ſie heirathete, und nun gingen beide nach Paris, faſt gänzlich ohne Mittel, aber den Kopf voller aben⸗ tenerlicher Pläne. Sie nannten ſich Graf und Gräfin de la Motte 2. Seiie. General⸗Anzeiger. Mannheim, 19. Auguſt. bei den ſchleſiſchen Manövern im Jahre 1890 die Korpsführung des Kaiſers glaubte einer ſcharfen Kri n zu müſſen, welche da⸗ durch um ſo empfindlicher war, genwart des Kaiſers 99 N ättacken inſzenirt, bei ikten, und dieſe Attacke Die„Schleſ. e2 — denen einige 70 Schwadronen geg ſchien dem Grafen Walderſee als ſtrat Ztg.“ veröffentlicht unmittelbar nach je zeichneten Artikel, in dem ſehr ſachlich gleichen M Ausdruck gegeben wur taß Stelle 5 5 ernt slawski, 2¹1 zur Ausland. 8.(Exkaiſerin Eugenie.) Prinz Victor Napoleon in Brüſſel hat die Mittheilung erhalten, daß die Kaiſerin Eugenie auf Schloß Farnborough bedenklich erkrankt ſei. Der Prinz iſt ſofort nach England abgreiſt. In bona⸗ iſtiſchen Kreiſen erregt die Krankheit der 75jährigen Kaiſerin Sozialdemokratiſcher Der für den Parteitag in Lübeck erſtat wie viel Zielbewußtſein die Geſchäfte dieſ demgemäß nicht ausbleibenden Erfolge zeigten ſich in erſter Linie bei den Wahlen. Die Partei betheiligte ſich im Berichtsjahre an nicht weniger wie 11 Nachwahlen zum Reichstag: Weſthabelland, Wanz⸗ leben, Rinkeln⸗Hofgeismar⸗Wolfhagen, Berlin VI, Randow⸗Greifen⸗ hagen, Ottweile Wendel, Aachen, Poſen, Greifswald⸗Grimmen, Memel⸗Heydekrug und Duisburg. Der Kreis Weſthäbelland, der der Partei in der Hauptwahl 1898 verloren gegangen war, wurde, e erobert, Berlin VI behauptet, Parteibericht. tele Bericht läßt erkennen, mit er Partei geführt werden. Die wenn auch erſt in der Stichwahl, zurü in Wanzleben wurde die in 1898 gewonnene Stimmenzahl wieder⸗ gewonnen, in Randop⸗Greifenhagen ein Stimmenzuwachs von 1212 erreicht, während der Konfervative 438 Stimmen einbüßte. In Greifswald⸗Grimmen wurde durch geſchloſſenen Eintreten der Genoſſen die Wahl des antiagrariſchen Freiſinnigen geſichert. Bei der Wahl in Memel⸗Heydekrug nahmen die ſozlaldemokratiſchen Stimmen um 50 pt. zu; in Duisburg ſtieg ihre Zahl von 7804 in 1898 auf 14 320.— Von Nachwahlen zum Abgeordnetenhauſe wurde die im 4. Wahlbezirk Breslau⸗Stadt durch das geſchloſſene Eintreten der ſozjaldemokratiſchen Wahlmänner für dießpreiſinnigen abermals fü letztere entſchieden. Am 30. Okt. wurdeGenoſſe Walter als erſter Sozial⸗ demokrat in den Koburger Landtag gewählt. Stadt und Land Il⸗ menau ſandten den Genoſſen Neidt als zweiten Sozialdemokraten in den Weimarer Landtag, in dem Genoſſe Baudert bis dahin allein ge⸗ ſeſſen. In iberg, wo die Partei bis voriges Jähr nur einen Abgeordneten i ndtag hatte, eroberte ſie zwei Mandate direkt und kam in neun kreiſen in die Stichwahl. In dieſer fielen ihr weftere drei zu. Während bei den Wahlen 1895 auf die zen entfielen, konnte ſie ſich 1900 58 666 Stimmen Die Bremer Genoſſen brachten durch zwei Siege ihre Fraktion in der Bürgerſchaft auf 11 Köpfe. In Hamburg Vermehrte ſich die Zahl der Verkreter in der Bürgerſchaft um 1 Stimme. In 17 von 24 geſetzgebenden Körperſchaften der Partiku⸗ larſtagten ſitzen gegenwärtig 75 ſozialdemokratiſche Abgeordnete, und war in Bahern 11, Sachſen 4, Württemberg 8, Baden 7, Heſſen 6, eimar 2, Oldenburg 1, Meiningen 6, Altenburg 3, Koburg 1, Golha „Schwarzburg⸗Rudolſtadt 1, Reuß j. L. 3, Reuß ä. L. 1, Lippe⸗ Dekmold 3, Bremen 11 und Hamburg 1. Mit der zunehmenden Zahl ſozialdemokratiſcher Gemeindevertreter ſteigt der Einfluß der Sozial⸗ demokratie auch in den Gemeindevertretungen. Speziell in Sachſen ſind zur Zeit 580 Gemeindevertreter vorhanden. Der Bericht hebt her⸗ vor, daß, ſobald eine Partei eine gewiſſe Stärke erreicht und Einfluß gewonnen hat, der Schwerpunkt der Agitation ſich mehr nach der Seite des geſchriebenen Wortes verſchiebt, dem das geſprochene ſich mehr ergänzend und zur Belebung der perſönlichen Thätigkeit des ein⸗ gelnen Genoſſen angliedert. Es wird feſtgeſtellt, daß die dem Vor⸗ ſtand zur mündlichen Agitation nicht mehr wie vor Jahrzehnten zur Verfügung ſtehenden redneriſchen Kräfte größtentheils an der Preſſe thätig ſeien.— Bis zu einem gewiſſen Grade bezeichnened für das Gedeihen der Parteipreſſe iſt die Geſchäftsüberſicht des„Vorwärts“, des Zentralorgans der Partei. Das finanzielle Ergebniß weiſt gegen das Vorjahr ein Plus von rund 22 000 Mk. auf, es wuürde erzielt durch eine Steigerung des Abonnements und eine vermehrte Inſeralen⸗Ein⸗ nahme. ſt — I⸗ Die Zahl der Abonnenten ſtieg von 52 000 im Vorjahre auf 56 000 und hat ſich krotz des für das Zeitungsgeſchäft ungünſtigſten britten Quartals auf 55 000 gehalten, Neben der Parteipreſſe ſorgt die Buchhandlung des Vorwärts für Verbreitung ſozialdemokratiſcher Agitakions⸗ und Aufklärungsſchriften. Arbeiter⸗Notizkalender, ſozia⸗ liſtiſche Theaterſtücke, Führer durch die Geſetze werden hergeſtellt. Der Genoſſe Schippel iſt mit der Abfaſſung eines Parlaments⸗Handbuch beſchäftigt. Aus alledem iſt zu erſehen, wie weit andere Parteien ſich die Sozialdemokratie immer noch zum Muſter nehmen könnten. Aus Stadt und Tand. Mannheim, 19. Auguſt 1901. *Die Nehren⸗Pſoſerſche Rapidbremſe, womit kürzlich in Achern, Bildung fehlte, allerlei einflußreiche Verbindungen anzuknüpfen. : Wie ſie die Halsbandintrigue einfädelte und durchführte, braucht hier nur kurz erwähnt zu werden. Dieſer Abſchnitt aus ihrem Leben gehört der Geſchichte an. Durch die Anfertigung ge⸗ fälſchter Briefe der Königin Marie Antoinette gelang es ihr, in dem ſittenloſen und am Hofe in Ungnade gefallenen Cardinal von Rohan den Glauben zu erregen, ſie vermöge ihm die höchſte Gunſt der Königin zu vorſchaffen. Im angeblichen Auftrage der in Geldver⸗ legenheik befindlichen Königin entlieh ſie von dem verliebten alten Gimpel zunächſt die hübſche Summe von 120,000 Livres in Baar. Der Zufall wollte es, daß gerade um dieſe Zeit die Hofjuweliere Baſ⸗ ſenge und Böhme Marie Antoinette ein Brillanthalsband im Werthe don anderthalb Milltonen anboten, des hohen Preiſes wegen aber Zurückgewieſen wurden. Madame de la Motte ſpiegelte nun dem Fürſten Rohan vor, die Königin hätte den dringenden Wunſch, das Halsband zu beſitzen, und ihr Herz werde ſich durch die Erfüllung dieſes Wunſches am ſchnellſten gewinne laſſen. Daraufhin ver⸗ bürgte ſich der Cardinal für den Kaufpreis und händigten die Ju⸗ weliere der Gräfin de la Motte das Halsband aus, nachdem ſie im Namen der Königin verſprochen, dieſe werde die Summe in Raten kAlgen. Die Steine verkaufte nun ſchleunigſt der Gatte de la Motte in England; den nunmehr den verheißenen ſüßen Liebeslohn er⸗ heiſchenden Cardinal hielt ſie zunächſt durch weitere gefälſchte, immer zärklicher werdende Briefe hin. Dann vermittelte ſie ihm ein nächt⸗ liches Stelldichein mit einer übel beleumundeten Perſon, Marie 'Olivia, welche hierbei die Rolle Marie Antoinettes übernahm. Der ganze Schwindel keun natürlich ans Tageslicht, als die Juwe⸗ liere von der Königin die verſprochenen Zahlungen verlangten. In dem Prozeß, welcher dem Cardinal und der Gräfin gemacht wurde, mußte jener freigeſprochen werden, da er nichts Strafbares be⸗ wirkt dergeſtalt, daß mittelſt gepreßter Luft— ähnlich wie der heu⸗ tigen Luftbremſe— Bremsſchuhe auf die Schienen gepreßt werden, unten geſpalten, ſich gleichſam in die Schienen feſthacken, den n ein eniges die e heden(ſodaß die mehr berühren die„lebendige Kra konzentriren. Dieſes Bremſen tritt bei allen Waggons eines Zuges bei jedem Rad im ſelben Moment ein. Bedenken können in drei⸗ facher Art geltend gemacht werden: entweder würden die Schienen geriſſen, oder inns beſchädigt, oder auch fürchtet man die chuhe nicht überall im ſelben ˖ edentlich ſermaßen wurden bei den Ver I Normalwagg auf Normalgeleiſen dürfte hl dieſe Widerlegung beſtätigen, nachdem bei primitiver Verſ 3 —+1 1 enn. Die Bedenk bei Verſuchen mit 150 Bl 10 n einrichtung die Probe auf das Exempel glückte. Ebenſo wird— eben durch die Art des Bremſe— ernſten Verletzungen der In⸗ ſaſſen vorgebeugt. Man verſteht nicht, warum die Eiſenbahnver⸗ waltung nicht den Erfindern ausrangirkes Schienen) zur Erprobung zur Verfügung ſt Naterial(Waggons, 8 5 e,— im praktiſchen England oder Amerika wäre ſicherlich ein gr Entgegenkommen 9* 8es bewieſen worden. Die Rapidbremſe, angef n an die bisherige Bremſe, wird eine den„Stoß“ verdünnende Wirkung mindeſtens 1. oder ungünſtigen Falles auf 25—30 Meter ergeben, und damit wäre ſchon ungeheuer viel gewonnen. Doch halten die Erfinder an der Möglichkeit des ſofortigen Haltens feſt. Warnung. In ſehr vornehm ausgeſtatteten Briefen wirbt gegenwärtig in den Kreiſen deutſcher Induſtrieller ein Pariſer „Haus“, das ſich Ad. Kaelble u. Co. nennt, für die Theilnahme an 10„Au für Nahrungsmittel, Geſundheitspflege, Sicher⸗ heitsgegenſtände im Seeſpeſen und Fiſchfang“, welche während der Monate Auguſt und September unter dem angeblicheſt Ehrenprotek⸗ törate des Königs der Belgier in Oſtende ſtattfinden ſoll. Der In⸗ halt dieſer Briefe iſt ganz nach dem berühmten Muſter der wilden Ausſtellungen zugeſchnitten. Im„Verl. Tagebl.“ wird das Gebahren der exrwähnten Pariſer Firma als Schwindel charakteriſirt und davor gewarnt. *Einie neue preußiſche„Reſorm“ oder—? Das„Heid. Tgbl.“ ſchreibt: Seit einigen Tagen hat jeder aufmerkſame Telegramm⸗ empfänger die Gelegenheit, eine kleine formale Neuerung au den inhaltsvollen blauen Telegrammformularen wahrzunehmen. kaum beachtete Verſchlußmarke, die bisher blau⸗weiß war, iſt näm⸗ lich jetzt— ſchwarz⸗weiß. man in Süddeutſchland dieſen Farbenwechſel aufnehmen wird? Die Freunde der Einheitsmarke in Württemberg und Bayern werden davon jedenfalls kaum erbaut ſein. —Sollte das Heidelberger Tageblatt nicht wiſſen, daß vor wenigen agen erſt die Kaiſerin Friedrich geſtorben iſt und das Telegraphen⸗ amt— als Reichsanſtalt— gehalten iſt, während der Trauer ſchwarz zu ſiegeln? Aus dem Großherzogthum. B. N. Heidelberg, 18. Aug. Pribatdozent Herr Dr. Bredig in Leipzig wurde als etatmäßiger außerordentlicher Profeſſor der phyſtkaliſchen Chemie an unſere Hochſchule berufen. * Wiesloch, 18. Aug. Ein Wolkenbruch, der am Freitag Nach⸗ mittag zwiſchen 2 und 3 Uhr zwiſchen Schatthauſen und Baierthal niederging, richtete großen Schaden an. Baierthal war beinahe ganz unter Waſſer, die Leimbach, das ſonſt ſo ruhige Bächlein, war zum reißenden Strome geworden und trat an der Altwieslocher Eiſenbahn⸗ brücke über die Uſer, alles mik ſich reißend und berheerend. Der Eiſen⸗ bahndamm wurde an mehreren Stellen unterſpült und an einer Stelle, an welcher ſich das Waſſer durch einen Uebergang beſonders ſtaute ſogar durchbrochen, ſodaß die Schienen mit drei Schwellen ſchwebend übes dem Waſſer hingen. Die angrenzenden Felder und Gärten waren Hung nbung Die Wie 2 ganz unter Waſſer und bieten einen traurigen Anblick. .N. Fantenbach, 18 Aug. Dieſer Tage wurde hier ſämmt⸗ licher Tabak verkauft zum Preiſe von 27 bis 30 M. Käufer iſt ein Makler von hier Namens Joh. Ganter. B. N. Lahr, 18. Aug. Seit einem Jahr hat ein erbärmlicher Wüſtling mit zwei Mädchen, Schweſtern von 6 und 9 Jahren ſträf⸗ lichen Umgang gepflogen. Infolgedeſſen iſt das ältere Mädchen ſchwer erkrantt. Der Thäter iſt flüchtig. * Schutterwald, 18. Aug. Die Nachricht, daß ſich der Scheeren⸗ ſchleifer Joſef Buch aus Greßweiler, der den Pius Bernhard erſtochen hat, erhängt hat, beſtätigt ſich nicht. Buch wurde noch nicht aufge⸗ funden weder todt noch lebend. Er iſt offenbar über die Schiffbrücke bei Ottenheim in das Elſaß entkommen. Es wird ſogar vermuthet, daß er es, um zu entkommen, unternommen hat, über den Rhein zu ſchwimmen. Er ſoll nämlich ein guter Schwimmer ſein. * Donaueſchingen, 18. Aug. Nächſten Mittwoch geht ein Gratis⸗Sonderzug für die Schulkinder aller Gemeinden an der neuen Bahn Donaueſchingen⸗Neuſtadt von hier ab. In Neuſtadt werden die Kinder mit Suppe und Fleiſch bewirthet, während ihnen hier in der ſtädt. Feſthalle ein Trunk mit Wurſt und Brot verabreicht wird. Ob⸗ wohl nur die Kinder vom 5. bis 8. Schuljahr, ſowie deren Lehrer und Ortsſchulbehörden eingeladen werden konnten, wird ſich die Zahl der Kinder auf 1000 und die der Erwachſenen auf etwa 120 belaufen. .O. Freiburg, 18. Aug. Prof. Dr. Schröer hat den an ihn ergangenen Ruf an die Handelshochſchule in Köln angenommen. * Freiburg, 18. Aug. Beim großherzoglichen Bezirksamt da⸗ hier iſt von Hrn. Schneidermeiſter Richard Manok der Antrag auf Errichtung einer Zwangsinnung für das Schneiderhandwerk geſtellt worden, Aus dieſem Grund fordert das Bezirksamt die ſtimmberech⸗ tigten Handwerker auf, ihre Stimmen für oder gegen die Errichtung der beantragten Zwangsinnung abzugeben. B. N. Göbrichen, 18. Aug. Schon ſeit 8 Tagen wird der 31 Jahre alte GoldarbeiterHofſäß, der ſchon einige Jahre an einem ſchweren Nerpenleiden leidet, vermißt. Die Gendarmerie und die 11 finden. B.. Von der Tauber, 18. Dielz i gemeldek, Steſe —5 7 Stein⸗ bacher Hof an einem Aajährt Jungen 9 ſollt Jetzt ſtellt ſich heraus, daß der betr. Junge die ganze Geſchichte er⸗ funden hat. Derſelbe kletterte damals auf einen Birnbaum und ſiel herab Dahei gingen ſeine Hoſen und ein Rechen, den er bei ſich halte in die Brüche. Aus Furcht vor Strafe erzählte daun de Junge zu Hauſe die Schauermär⸗ 1 ö finden; ankam, war daſſelbe! gräber darin und mußte zuerſt erdigung vor ſich gehen konnte. B. C. Oberkirch, 18. Aug. Dr. Max Werner Wittwe, Luiſe geb. Schr runken lag en werden, eines Pfründnerhauſes für alleinſtehende Fre B. N. Staufen 18. Aug. Unter der de n, Wetkelbrunf 1+ 3 f. 7 3 0 +5 käf hat große Verheerr FDen den — „J. Säckingen, 18. Aug. Beim Baäden im offenen Rhein kant dieſer Tage die 14jährige Tochter des Herrn Hauptlehrers Anler zu weit in Strömung hinaus und wurde fortgeriſſen, ohne daß oh Rettung zu denken war. Die Leiche iſt noch nicht gefunden. Pfalz, Beſſen und Amgebung. * Landſtuhl, 18. Aug. Ueber die Manipulationen Herrles in Firma Bumb u. Herrle kurſiren zur Zeit verſchiedenerlei Gerichtz, die jedoch nicht voll und ganz der Thatſache entſprechen. Daß Hertk in ſeiner Eigenſchaft als Mitinhaber und allein zur Zeichnung det Firma Berechtigter guf den Vorſchußverein Landſtuhl, deren Ditziiht er war, Trakten in Höhe bon eca. 230 000 Mark gezogen hat, wie auc, a ein Depot in Höhe von 100 000 Mark bei einem Neuſtadter Banf⸗ haus als Sicherheit hinterlegt iſt, anſtandslos acceptirt wurden, he⸗ ruht auf ſeiner Richtigkeit. Unwahr dagegen iſt es, wie Gerüchte he⸗ ſagen, daß Herrle dieſe Beträge für ſich verwendet hat und damt flüchtig gegangen ſei. Richtig dagegen iſt, daß ſämmtliche 230 000 Mark durch die Kaſſe der Firma Bumbd u. Herrle laufen, was auch die Recherchen beſtätigten. Inpieweit eigenklich eine Geldunler⸗ ſchlagung Herrles geht, iſt bis zur Stunde noch nicht bewieſen. Das Guthaben des Vorſchuß⸗Vereins Landſtuhl an die Firma Bumbd. Herrle dürfte unter Berückſichtigung des Buchſtandes der Fahrit ſſch auf ca. 260 000 M. belaufen. * Reipoltskirchen, 18. Aug. Geſtern iſt die ledige Dient⸗ magd Eliſabetha Immetsberger aus Nußbach, welche hier bei dem Ackerer Peter Küchler in Dienſt iſt, wie wir bereits berichteten, ber⸗ haftet worden. Auch deren Dienſtherr Peter Küchler wurde mum, jedenfalls wegen Verdachts der Beihilfe zu den von dem Mädches begangenen Verbrechen wider das keimende Leben in Unterſuchungs⸗ haft genommmen. * Clauſen, 18. Aug. Die Ehefrau des Schuhfabritanten 90 Leininger von hier, welche vor einiger Zeit wegen Verdachts der Brand⸗ ſtiftung verhaftet worden war, wurde geſtern aus der Unterſuchungs⸗ haft entlaſſen. Gerichtszeitung. *Mannheim, 17. Auguſt.[(Ferienſtrafkammer I. Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Waurer. Vertreter der Gr⸗ Staatsbehörde: Herr Ref. Dr. Kampp. 1) Der 58 Jahre alte Bierbrauer Adolf Bühler von hier wird wegen mehrfacher Verfehlungen gegen den§ 176 Ziffer 8 R. St..B. zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahre verurtheilt und ihm die Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Vek⸗ theidiger:.⸗A. Dr. Gbertsheim. 5 2) Ein weiterer grauköpfiger Wüſtling, der 59 Jahre alte Tag⸗ löhner Johann Roth von Sulgbach, hat am 21. Juli d. I. im Walde bei Hemsbach ſich in erheblich ſchwerer Weiſe vergangen. Auch 55 die Laſt einer Vorſtrafe wegen eines Vergehens der gleichen An drückt dieſen Angeklagten. Das Gericht erkannte auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten und Verluſt der Ehrenrechte guf 5 Jahre. 3) Der 56 Jahre alte Taglöhner Jakob Haffner von Horſh⸗ heim hat auf dem hieſigen Viehhof dem Viehhändler Seligmam Hartheimer einen Rock im Werthe von 40 Mk. weggenommen. Er gibt an, er habe aus Noth gehandelt, da ihm ſein eigener Rock kurz vorher geſtohlen worden ſei. Es wird auf eine Gefüngnißſtrafe bon 4 Monaten erkannt. 4) Der Taglöhner Jakob Hotz von Langenbrücken iſt ſchöffen⸗ gerichtlich von der Anklage wegen Beleidigung eines Schutzmanies freigeſprochen worden. Auf die Berufung des Staatsanwalts hin. wird heute auf 20 Mk. Geldſtrafe erkannt und dem Beleidigten die Befugniß zugeſprochen, das Urtheil zu veröffentlichen. Sport. Drittes Pfälziſches Dauerrudern. 1. Ermunterungs⸗Vierer. Offen für Ruderer, welche im Geſchäftsjahre 1901 des betreffenden Vereines das Ruderm erlernt und auf einer offenen Regatta noch nicht geſtartet haben⸗ 1. Frankenthaler Ruderverein 50.38 Min., 2. Mannheimer Ruder⸗ klub 51.15 Min., 3. Frankenthaler Ruderverein 82.53 Min, 5, Mannheimer Ruderberein„Amieitia“. ———— b˙A————— gangen hatte, dieſe aber wurde zu öffentlicher Stäupung, Brand⸗ markung und lebenslänglicher Einſperrung, ihr flüchtiger Gatte zu den Galeeren verurtheilt. An ihr wurde die öffentliche Strafe zwar vollzogen, doch gelang es ihr, ſchon ein Jahr ſpäter aus dem Ge⸗ fängniſſe der Salpetriöre zu entfliehen und ſich mit ihrem Gatten in England zu vereinigen. Sie ſtarb hier 1792 infolge eines Sturzes, den ſie bei einer Orgie aus dem Fenſter that. Ihr Gatte kehrte ſpäter nach Frankreich zurück, entging während der Revolution nur durch ein Wunder der Guillotine und ſtarb erſt um 1830 im tiefſten Elend im Spital. Die ſpäteren Schickſale der Schweſter dieſer berüchtigten Aben⸗ teurerin gibt uns unſer Gewährsmann nicht an, er begnügt ſich mit der ſchon erwähnten Angabe, ſie ſei in Deutſchland als„Chanoineſſe“ geſtorben. Beider Bruder, der vor der Ehe geborene Sohn Marie Joſſets, hatte den Skandal, deſſen kraurige Heldin ſeine Schweſter war, nicht mehr erlebt. Er war jung als Seeoffizier geſtorben, nach⸗ dem ihm die Protektion der Marquiſe de Boulainvilliers dieſe Lauf⸗ beihn eröffnet hatte, in der er ſich vortrefflich führte. Mit ihm er⸗ loſch der Stamm der Herren von Saint⸗Römy, der Abkömmlinge des allerchriſtlichſten Königs Heinrich II. und der ſehr edlen Dame Nicole de Savigny. Tagesneuigkeiten. — Ein Bitriol⸗Attentat aus Nothwehr hat in Breslau eine Frau gegen der von ihr getrennt lebenden Ghemann verübt. Wäh⸗ rend ihrer nur dreijährigen Ehe hat die auf der Kurzegaſſe wohnende 27 Jahre alte Frau von Seiten ihres Mannes die roheſte Behand⸗ lung zu erleiden gehabt ſodaß ein weiteres Zuſammenleben der Ehe⸗ leute zur Unmöglichkeit geworden war. Die ordentliche und fleißige Frau ernährte ſich und ihre beiden Kinder in redlichſter Weiſe da⸗ 1 durch, daß ſie in ein Geſchäft nähen ging. Auf dem Wege dorihin lauerte ihr der Ehemann wiederholt auf, und bedrohte und be⸗ ſchimpfte ſie in der roheſten Weiſe. So geſchah es auch dieſer Tage wieder, wobei ihr der Mann die Drohung zurief:„Morgen gehſt Du nicht geſund zur Arbeit!“ Da die geängſtigte Frau wußte, da ihr Mann jeder That fähig ſei, kaufte ſie ſich zu ihrem Schutz ein Fläſchchen Vitriol. Dies ſteckte ſie zu ſich und begab ſich am nächſten Morgen wie gewöhnlich zu ihrer Arbeitsſtelle. Von hier wurde ſie Mittags von ihren beiden Brüdern abgeholt. Vald tauchte der Ehe⸗ mann hinter den drei Perſonen auf und beſchimpfte die Frau, bis ſie ſich genöthigt ſah, die Hilfe eines Schutzmanns in Anſpruch zu nehmen. Jetzt berſchwand der Mann zwar ſchleunigſt, verfolgte aber bald von Neuem die Frau. Bei der Friedrich Karlſtraße drang er aß ſie ein und bearbeitete ſie unter den gemeinſten Schimpfworten m ſeinen Fäuſten. In ihrer Verzweiflung griff nun die Frau jenem Fläſchchen und goß deſſen gefährlichen Inhalt ihrem Maung ins Geſicht. Er ſank ſchwer berbrannt zuſammen und mußte als⸗ bald in das Allerheiligenhoſpital verbracht werden. Die Frau wurde in Haft genommen, nach eingehendem Verhör aber wieder entlaſſen. — Eine Stadt von 500 000 Einwohnern ohne Fleiſch. Dienſtag haben alle Fleiſcher von Mailand ihre Läden geſchloſſen, Sie beklagen ſich über die außerordentliche Strenge der ſtädtiſchen Thierärzte, die ſich mit Recht weigern, den Verkauf von altem, u⸗ geſundem Fleiſch freizugeben, das die Metzger als gutes Fleiſch ge⸗ kauft und bezahlt haben wollen. Sie haben an die ſtädtiſchen Be⸗ hörden eine Beſchwerde gegen die Thierärzte gerichtet, die jedoch zut rückgewieſen worden iſt. Bis zur Löſung des Konflikts werden wol die Geflügel⸗, Wild⸗ und Fiſchhändler glänzende Geſchäfke machen, — neber den beneidenswerthen Appetit Eduards VII. macht det „Figaro“ Mittheilungen von kulturhiſtoriſcher Wichtigkeit. Der König iſt einer der feinſten„gourmets' ſeines Reiches; er hat eine be— Einwohner von hier haben ſchon Alles abgeſucht und konnten ſün a D 2 SeD 15 er 5. .) Nr. ier nd er⸗ g⸗ im uch lrt 18⸗ uf n Er urz on ⸗ hin die nit rde Mannherm, 19. Augußr. General⸗ Anzeiger. Pfalz Vierer Offen für Ruderer, welche im Jahre 1901 auf einer offenen Reg icht gef haben. G 1. Ruderberein„Sturmvogel“ Ka geſellſchaft„Speyer“ 51.40 Min⸗, 3. Ludt Ruderverein Mannheimer Ruderverein„Amicitia“ 55.25 Min. Offen für alle Ruderer. 1. Mann⸗ Ruderverein„Sturm⸗ 54.66 Min., 4. 3. Rhein⸗ Vierer. zeimer Ruderverein„Amicitia“ 50 Min., 2. bogel“ Karlsruhe 50.47 Min. 4 Prinzregenten⸗Vierer. Vierer. Sr. Königl. Hoheit des Prinzregenten Luitpold von;! ſiegende Verein erhält bei Rückgabe des Preiſes im näc eine Ehren⸗Urkunde. Sieger von 1900: Ludf berein. 1. Ludwigshafener Ruderverein 44.50 8 heimer Rudergeſellſchaft 50.3 Min., 3. Rudergeſellſchaft He 51.30 Min. 5. Troſt⸗Vierer. 1. Mannheimer Ruderklub, 2. Speherer Rudergeſellſchaft, 3. Frankenthaler Ruderverein, 4. Ludwigshafener Ruderberein. Speher legte Proteſt ein und das Schiedsgericht ord⸗ nete an, daß das Rennen noch einmal zu fahren ſei. Mannheimer Ruderklub weigerte ſich jedoch und ſo fiel der Preis an Speyer. Start und Ziel war beim Ludwigshafener Bootsh Die zu durchrudernde Strecke betrug 12 Kilometer(6 ſtromauf, 6 ſtrontab.) Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Muſterventilation im Theater. Im Drurh Lane⸗Theaker zu London ſind die großen Umbauten und Neueinrichtungen für die lommende Saiſon nahezu beendigt. Beſonders für die Ventilation und Heizung des Theaters aber ſind wahre Wunderdinge geſchaffen worden. Es war keine kleine Aufgabe, ein Luftvolumen von etwa kinet hälben Million Kubikfuß im Theater rein und friſch, und im Winter dazu noch in der nöthigen Wärme zu erhalten. Die neuen Vorrichtungen bringen das glänzend zu Stande; ſie vermögen die Almoſphäre im Zuſchauerraum und auf der Bühne während einer ge⸗ wöhnlichen Vorſtellung bon bier Stunden Dauer fünfmal zu er⸗ nellern, indem ſie während dieſer Zeit dr idert und achtzig Tonne ftiſche Luft hereinſchaffen. Es geſchieht das dr Motoren bewegte Rieſenfächer. Die Luft vor ih durch Coksfilter getrieben und ſo gereinigt. atmoſphäriſchen Bewegungen ſoll jeder Zug v Gegen die literariſchen Piraten in Amerika, f fränzöſiſcher dramatiſcher Dichter plündern, beabſ ſchaft der letzteren vorzugehen. Zu dieſem Zweck hakb jetz Aus. erden können. he die Werke t die Geſell⸗ t eine Kon⸗ *9 ferenz zwiſchen Sardou und dem Newyorker Advokaten Hummel in Marly ſtattgefunden, und Sardou hat im Namen der Geſellſchaft Hummel beauftragt, bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit einen Fall vor das Bundesgericht der Vereinigten Staaten zu bringen. Auf Vorſchlag Sardous wird Hummel auch dem literariſchen Kon⸗ greß, der dieſen Winter in Bern ſtattfindet, beiwohnen. Reuele Aachrichten und Telegramme. Berlin, 18. Auguſt. Gegenüber einer Korreſpondenz der„Leipziger Neueſten Nachrichten“ vom 17. d.., worin be⸗ hauptet wird, die Reden, welche der Generalfeldmarſchall Graf Wal derſee bei ſeinem Empfange in Hannover ge⸗ halten hat, ſeien unrichtig wiedergegeben worden, hält das Wolff'ſche Bureau die Richtigkeit ſeiner Wiedergabe in Punkten aufrecht.(Vergl. Deutſches Reich. D..) *** Aus dem Interview mit Walderſee berichtet unſer Pariſer p⸗Korreſpondent noch: Marcel Hirſch, ge⸗ nannt Hutin, erhielt am 16. Auguſt in Hannover eine Audienz beim Jeldmarſchall Grafen Walderſee und gibt im„Echo de Paris einen Bericht darüber, der fünf Spalten füllt. Schon in Cronberg und Potsdam hatte ſich der franzöſiſche Reporter bemüht, Walderſee zu treffen. Seiner Hartnäckigkeit verdankte er es endlich, in Han⸗ nober empfangen zu werden. Marcel Hirſch fragte den Feldmarſchall duerſt, welchen Feind er im Auge gehabt habe, als er von dem Jeldzug in China ſagte, denen haben wir gründlich Achtung beigebracht. dabei nur an die Chineſen und nicht an einen möglichen Feind in Eurppg gedacht habe. Er ſei überzeugt, daß die Aktion der Mächte in China ihre Früchte bringen werde. Die Bewegung der Boxer ſei böllſtändig geſcheitert und werde keine neuen Anſtrengungen zur Nie⸗ derwerfung fordern. Ueber die Beziehungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Truppen in China ſagte Walderſee wörtlich: Ich habe während der zehn Monate meines Aufenthalts nur die angenehmſten Erfahrungen mit den franzöſiſchen Offizieren und Truppen gemacht. Ich kann ihren Chefs mur meine gufrichtige Be⸗ wunderung und meine gänzliche Hochachtung ausſprechen. Sie waren alle ohne Ausnahme von Courtoiſie und einer Ergebenheit, die mich außerordentlich berührte. Ich bin beim Verlaſſen von China ſicher, erthvolle Freundſchaften im franzöſiſchen Lager hinterlaſſen zu Haben. Die perſönlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchen und Fran⸗ doſen waren übrigens allerliebſt(delicieusecs). Man ſuchte ſich gegenſeitig mit Vorliebe auf. Der Kaiſer verfehlte nicht, mich nach meiner Rückkehr beſonders über unſere Beziehungen zu den Fran⸗ zoſen zu befragen, und ſeine Befriedigung war groß, als er erfuhr, daß ſie nie aufgehört hatten, mehr als höflich, nämlich freundſchaft⸗ lich zu ſein. Von der Walderſee antwortete, es ſei ſelbſtberſtändlich, daß er Tüchtigkeit der franzöſtſchen Truppen ſagte Graf Walderſee:„Mit anderen Aktionsmitteln als unſere Truppen gelangen die franzöſiſchen zu gleicher Vollkommenheit. Sie würden fuͤrchtbare ———— allen Die franz e Artillerie ogeneität fe a chen gegenl gezeigt. wollten alle Leute von der Gera in Algier ans Land gehen. Walderſee gab ſo viel Erlaubniſſe als möglich, und die Deutſchen waren entzückt von dem Empfang in d zaſernen und b er alle Unter⸗ ffiziere auf dem e bon General N iſcha Dar her ſpricht Graf Wa Er ſagte vom ier, der für mpathie und die öchſten Bedeutung ſeine ſeltene Intelli⸗ Hilfe die efehl beim Palaſtbrande gefühle noch Ich hoffe, „bas man in militäriſch 1 anzöſiſchen brachten, hat mei andere Gelegenheit deutſchen Offizie Auch die Genera hon und ſeine Ga lles Gute zu Narchand h Bailloud, Bouguié, Frey und der Geſandte in erhielten von Walderſee die größten Lob⸗ (Hrivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“ Koblenz, 19. Aug. Ueber den Brand im hieſigen Regie⸗ de meldet die„Kobl. Ztg.“, daß bei den geſtrigen Auf⸗ tu iten, woran 200 Pionire mitwirkten, noch vereinzelt glühende Balken aufflackerten. Das ganze Gebäude iſt durch das Feuer und Waſſer beſchädigt und deshalb unbrauchbar. Zwei Neu⸗ bauten wurden zur Unterbringung der Regierungsbureaus gemiethet. Köln, 19. Aug. Wie die„Kölniſche Zeitung“ aus Konſtantinopel vom 18. Auguſt meldet, wird der deutſche Militärattachée Major Morgen dem⸗ nächſt von ſeinem Poſten abberufen. * Wilhelmshafen, 19. Aug. Der Stapellauf des Linien⸗ ſchiffes G fand unter Hurrah ei Menſchenmenge glücklich ſtatt. Der König von Württemberg betonte in ſeiner Taufrede, er und ſeine Gemahlin ſeien der forderung des Kaiſers gefolgt, die Tauf und daß im Binnelande ein ſehr hohes Interſſe Maxine vorherrſche, welches er und die Königin durch ihr Erſcheinen bekundet hätten. Hierauf taufte die Königin d 0 Namen„Schwaben“. * Berlin, 19. Aug. Der Dampfer„Tucuman“ mit dem erſten Seebataillon, der Marine ⸗Pionierkompagnie, dem Marine⸗Telegraphendetachement und dem Marine⸗Feldlazareth trat am 16. Auguſt von Tſintau aus die Heimreiſe an. Bremerhaven, 19. Aug. Der Hamburger Dampfer „Kiautſchou“ hat 28 Offiziere und 664 Mann des 4. oſtaſia⸗ tiſchen Infanterie Regimentes 0 gerne 4 1 Auf e für —.1 — — — gelandet. Fulda, 19. Aug. Die Sitzungen der hier ſtattfindend Biſchofskonferenz beginnen morgen. * Wien, 19. Aug. Der ehemalige Miniſter und Ab⸗ geordnete Kaizl iſt auf ſeinem Sommerſitze Miskowitz bei So⸗ bilslau ſchwer erkrankt. ien ſeinen Zuſtand als hoffnungslos. * Paris, 19. Aug. Dem Gaulois zufolge wird nach Berichten des Präfekten die Weinernte in Frankreich auf 135 Millionen Hektoliter geſchätzt. * Haag, 19. Aug. Die Königin Wilhelmina und Prinz Heinrich begeben ſich am 23. Auguſt nach Oldenburg, um an der Taufe der jüngſt geborenen Prinzeſſin theilzunehmen, deren Pathin die Königin iſt. Die Rückkehr nach Schloß Lo erfolgt am 26. Auguſt. *London, 19. Aug. Die Aerzte bezeich Die„Times“ meldet aus Peking vom 18.: Geſtern wurde der Text des Protokolls amtlich den chineſiſchen Bebollmächtigten übermittelt. Lihungtſchang ſandte hierauf den Ge⸗ ſandten zugleich mit der Empfangsbeſtätigung eine Note, worin er einige Einwendungen erhebt. ſie es ablehnen, die Angelegenheit wieder zu eröffnen, da der Text als daß ſie von Hſianfu zur Unterzeichnung des Protokolls ermächtigt werden und daß dieſe dann am Sonnabend erfolgen kann. *Belgrad, 19. Aug. wurden 16 Anhänger der Regierung gewählt. ſämmtlich der radikalen Partei an. *Vietoria, 19. Aug.(Britiſch Columbia.) Der Alaska⸗ dampfer„Islander“ kanadiſchen Pacific⸗Geſellſchaft ſtieß am Freitag früh in der Nähe von Juneau(Alaska) mit einem Eisberge zuſammen und ſank ſofort. 65 Perſonen extranken. 107 wurden gerettet und in der letzten Nacht hierher gebracht. * Waſhington, 18. Aug.(Reut.) Die venezuelaniſche Regierung erließ ein vom Präſidenten Caſtro und dem geſammten Kabinet unterzeichnetes Dekret, welches die verfaſſungsmäßigen Rechte für die ganze Republik ſuspendirt. Das Kriegsſchiff der Ver⸗ einigten Staaten„Carger“ iſt von San Diago nach Panama abge⸗ gangen. Das Kriegsſchiff„Jowa“ geht morgen von San Franeisco nach dort. 3 endgiltig anzuſehen ſei. Die chineſiſchen Bevollmächtigten hoffen, Bei den geſtrigen Senatswahlen Dieſelben gehören der ————————————— ſondere Vorltebe für erleſene Gerichte, und ſeine ſtaunenerregende Eßluſt geſtattet ihm, ſelbſt den reichlichſten„Menus“ die Spitze zu leten. Die berühmten Speiſewirthe der Pariſer Voulevards kön⸗ ken davon manches Geſchichtchen erzählen. Seit ſeinem Regierungs⸗ antritt hat Eduard VII. ſeine Mahlzeiten nach einem originellen Stundenplan geregelt. Um neun Uhr Morgens ſervirt man ihm auf einem runden Tiſchchen in ſeinem Arbeitszimmer Eier, kaltes Fleiſch, geröſtete Brodſchnitten und drei Taſſen Thee. Um zwei Uhr findet des Wittagsfrühſtück ſtatt: drei bis vier Gerichte. Um fünf Uhr kive Oeloek)! einige Taſſen Thee mit kleinen Theekuchen. Um ſteben Uhr leichtes Souper: kaltes Fleiſch. Endlich, gegen Mitter⸗ hacht, ein„ernſtes“ Souper: eine ganze Reihe bon raffinirten und kcht franzöſiſchen Gerichten. Der König iſt nicht unempfindlich für dgenannte Zwiſchengerichte und für Leckerbiſſen— im Gegentheil! Die Rolle des königlichen Kuchenbäckers iſt nicht immer leicht, denn er muß jeden Tag aus den Tiefen ſeiner Phantaſie ein neues Mehl⸗ ſpeiſen⸗ Fruchteis⸗ oder Leckerbiſſen⸗Rezept heraufholen. Das Lieb⸗ üüngsgetränk des Königs iſt Champagner. Das landesübliche„Ale“ 35 ßt ihm ein Grauen ein, und von„gewöhnlichem“ Wein hält er auch kicht biel. Zum Schluſſe ſei noch bemerkt, daß Eduard VII. Cognae m ſeinen Kaffe gießt, und daß er dieſelben Importen raucht wie ſein kaiſerlicher Neffe Wilhelm II. =Das Abentener einer Meermaid. Ein luſtiges Abenteuer erlebte eine junge Engländerin während der Regatta, die vorige 55 auf dem Solent bei Cowes ſtattfand. Sie befand ſich auf einer der dort werkn iſt, Sie ihn an. ankernden Hachten, und da ſie eine vortreffliche Schwim⸗ bei Ihnen. Nach jener Zeit ſtellen Sie 5 mir wohl freundlichſt beſchloß ſie eines Nachts, in den einladenden Jluthen des wieder zu, da es der einsige iſt, den ich be Solent ein Bad zu nehmen. Sie ſchwamm weit hinaus, als ſie dann aber zu ihrer Behauſung zurückkehren wollte, irrte ſie ſich in der Dunkelheit in den Schiffen, ſtieg ruhig das Fallreep einer fremden Hacht hinauf und erſchien plötzlich als Meermaid ein einem Kreiſe junger Herren, die auf Deck noch vor dem Schlafengehen eine Cigarre rauchten. Ohne auch nur einen Moment die Faſſung zu berlieren, bat ſie mit der größten Ruhe um Auskunft, wo ihre Hacht liege, ſprang mit einem eleganten Kopfſprunge über die Railing und ſchwamm ruhig nach ihrem Boote zurück. — Wie Mark Twain ſein Uurecht wieder gutmachte. Von Mark Twain erzählt ein engliſches Blatt folgende luſtige Geſchichtchen: Eine⸗Zeit lang waren Harriot Beecher Stowe, die Verfaſſerin von „Onkel Toms Hütte“, und ihre Tochter Nachbaren des Dichters, und dieſer hatte die Angewohnheit, oft in einem etmas ſchäbigen Anzug zu ihnen zu gehen, zum größten Aerger ſeiner Gattin, Mrs. Clemens. Als er eines Morgens wieder von den Stowes ohne Krawatte zurück⸗ kehrte, empfing Mrs. Clemens ihn an der Thür mit dem Ausruf: Da biſt nun wieder bei den Stowes ohne Schlips geweſen, Sam. Ihr Gatte ſagte nichts, ſondern ging in ſein Zimmer. Einige Minuten ſpäter wurde Mrs. Stowe von einem Boten an die Thür gerufen, der ihr ein hübſch eingepacktes Schächtelchen überreichte. Sie öffnete es und fand darin eine ſchwarzſeidene Krawatte mit folgendem Brieſchen:„Hier iſt ein Schlips. Nehmen Sie ihn heraus und ſehen Ich denke, ich blieb heute Morgen eine halbe Stunde ſize. Mark Twain Die Geſandten erwiderten heute, daß als Tag der Ab Nach den bish ſianfu den 6. reiſe des kaiſerlichen Hofes von ü der Aufbruch its am 1. Auguſt er dem durch die er ſeinen Dank für den dem Empfang ausſpricht. Der K gütigen Worte und fügte hir ihm Freude bereitet. 575 a 22 Mannheimer Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produlten⸗Börſe) vom 19. Auguſt. Hafer, würtkb. Aly— „amerik. weißer———15.50 Maisamer.Mixed—.—13.25 „ Donau „La Plata Kohlreps, d. neuer—.——28.50 .75Wicken—.—— Kleeſamendeukſch. 1 112.—118.— „II 94.——100.— 100.—105.— Weizen pfälz.—— 17.— „ norddeutſcher Kuff⸗ Azima „ Theodoſia „ Saxonska „ Girka „ Taganrog „ ruämniſcher „ am. Winter „ Chicago II 158 * 1nt t — ———— 25—.— „aamerik. „ Manitobal—.——.—„neuerPfälzer—.———. „ Walla Walla 17.252—.—„Luzerne 90.— 95.— „ Kanſas II—.—17.40„Provene. 100.—105.— „ Californier 17.60——.—„Eſparſelte-——29.50 La Plata 17.——17.25 Leinöl mit Faß—.—2. 5 5 „ bei Waggon—.——83.— Am. Petroleum Faß ſr. mit 20% Tara—-— 20 m. Petrol. Wagg.—.——21.80 Am. Petrol. in Ciſt. .-OOko netto verzollt.18.25 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——21.50 Ruſſ. Petrol. Wagg.——20.80 Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100konetto—.——17.25 Kernen Roggen, pfälz. „ kuſſiſcher „ rumäniſcher „ norddeutſcher „ amerik, Gerſte, hierländ. „ Pfälzer „ ungariſche Futter Gerſle rum. Brau 17.25—-——— Rüböl„ 1788 —.—14.25 14.50—14.75 Haſer, bad. 14.75—15.—Rohſprit, verſteuert—.— 118.— „ ruſſiſcher 15.——15.75 1 70er Sprit—.—— „norddeutſcher—.———.—]goer do. unverſt.— * Weizenmehl-Ar. 00 0 1 2 3 4 9 28.— 265.— 24.— 23.— 22.— 20.— Roggenmehl Nr. 0) 23.— 1) 20.—. Weizen und Roggen ruhig. Braugerſte etwas niederer. Futter⸗ gerſte unverändert. Mais ünd Hafer feſt. Viehmarkt in Mannheim vom 13.—17. Aug. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewicht: 321 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 00—75., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 70—00., e) ge⸗ ringe Saugkälber 65—00., 9 ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 41 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 65—00., b) ältere Maſthammel 00—60., c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 59—00 M. 1126 Schwein e; a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1/ Jahren 65—00., b) fleiſchige 63—00., c) gering entwickelte 00—-00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 00 Luxuspferde: 0000 0000., 106 Arbeitspferde: 000—0000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—00., 00 Zuchl⸗ und Nutzvieh: 000—000., 00 Milchkühe: 000—000., 189 Ferkel: 12.00—17.00., 5., 0 Zicklein:—00., O Lämmer: —0 M. Zuſammen 1682 Stück. Kälberhandel lebhaft. Schweinehandel mittelmäßig. Maunheimer Effektenbörſe vom 19. Aug.(Offtzieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief in ſchwacher Haltung. Von Bank⸗Aktien notirten: Pfälz. Hypothekenbank 163.20 B. 163., Pfälz. Spar⸗ und Creditbank 134 B. Von Induſtrie⸗Aktien waren erhältlich: Aktien der Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie zu 123%, Vereinigte Speyerer Ziegelwerke zu 96.75%, Zuckerfabrik Waghäuſel zu 82.75%, (82 Geld.) Fraukfurt a.., 19. Aug. Kreditaktien 201.40, Staaks⸗ bahn 136.25, Lombarden 21.90, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99,95, Gotthardbahn 153, Disconto⸗Commandit 175.70, Laura 186.—, Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 188,25, Dresdener Bank 131.—, Deutſche Bank 194.—, Tendenz: ruhig. * Berlin, 19. Aug.(Tel.) Fondsbörſe. Der Marlt war rühig. Rur Hüttenaktien, ausgenommen Dortmunder, feſt auf beſſere Konjunkturberichte aus Oberſchleſien. Kohlenaktien wurden hierdurch günſtig beeinflußt und ſtanden ſpäter durchweg höher, Banken Preishaltend. Heimiſche Fonds feſter. In Bahnen enkwickelte ſich das Geſchäft ſchwerfällig. In der zweiten Börſenſtunde Montan⸗ 5 ſteigend. Banken ſtetig. Sonſt Alles ſtill. Privaldiskont 290 J0. 55„ Frankfurter Börſe. Schlußz⸗Kurſe⸗ Wechſel. 1. 49. 13 19. Amſterdam kurz 168.65 168.58 Paris rurz 81.06] 80.98 Belgien„S81.06 80.96 Schweiz. Plätze„ 81.12 81.07 Italien kurz 77.55 77.60 Wien 85.20] 85.28 London„ 20.42 20.42 Napoleonsd'or 16.26] 16.22 langl 20.41 20.41 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch.Reichsanl. 101.15 101.35 8 italien. Rente—.— 97.90 3½„„„ 101.35 101.25 4 Oeſterr, Goldr. 101.20 101.85 „„„ 91.75 91.20 4½ Oeſt. Silberr. 99.10 39.5 3½ Pr. Staats⸗Anl. 101.10101.—4½ Oeſt. Papierr. 99.25 99 35 3½%„„„ 101.10 101.15 4½ Portg. Sl.⸗Anl. 37.90 37.68 dto. äuß. 25.75 25.65 3½ Bad. St.⸗Obl. fl. 98.80 98.80 4 Ruſſen pon 1880 99.80 100.— 3½„ 5 99.40 99.20 Aruſf. Staatsr. 1894 95.70 85.50 8„„1900, 99.40 99.30[4 ſpan. ausl. Rente 70.— 70.20 4 bad. St.⸗A. 105.— 105.10 1 Türken Lit. D. 24.75 24.25 3½ Bayern,„ 100.20 89.95 4 Ungax. Goldrente 100.20 99.90 3 5„„ 90.45 89.95 5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 105.10 105.— Anleihe 1887 81.50 89.60 4 Heſſen 105.— 105.— 4 Egypter unificirte 108.20 108.20 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 5 Mexikaner äuß. 97.40 97.85 von 1896 59 15 88.70 3 inn. 26.10 28.05 3 Sachſen. 89.70 89,20 4½ Chineſen 1898 82.90 83.— 2—— 4 Mh. Sk⸗A. 1899—.—Verzinsl, Looſe. B. Ausländiſche. 3 Oeſt.Looſe v. 1860 140.60 140.50 5 Hoer Griechen 37.90] 38.30 J 3 Türkiſche Looſe 102.20 101,80 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 167.50 170.—] Weſterr. Alkali⸗A. 209.— 209.2 Buderus 93.70 95.— Oberſchl. Eiſenakt 99.50 102.50 Concordia 245.— 248.— Ver. Königs⸗Laurg 181.50 187.20 Gelſenkirchner 166.10168.70 Alpine Montan 212.— 21 Harpener 154.70 156 90 Privat⸗Discont 2½8. Reichsbank⸗Discont—5 Nachbörſe. Kreditaktien 201.50, Staatsbahn 186.80, Lombarden 21.90, Disconſo⸗Commandit 175.50. 35 Parifer Aufaugskurſe, 3% Rente 101.75, Ilaliener 97.70, I Sttomane ö, L. Nie, Tinte 1,18, E 71.20, Türken D. 25,.85, Türk, Looſe 115,50, Banque 4. Sette. General⸗Anzeiger. Bekanntmachung. Die wiſſenſchaftliche Erforſchung höherer Luftſchichten betr. (882) No. 74788 J. Für die Bemeſſung und den Werth der Ausbeute, welche die ſelbſtthätig aufzeichnenden Ballons und Drachen zu liefern geeignet ſind, iſt d htige Behandlung der niedergegangenen Stücke von beſonderer Wichtigkeit. Wir bringen daher nachſtehend eine Anleitung über die Behandlung der Ballons und der zugehörigen Apparate, welche etwa im Amtsbezirk Maunheim aufgefunden werden ſollten, zur öffentlichen Keuntniß mit dem Erſüchen um entſprechende Be⸗ achtung bei vorkommenden Fällen. Mannheim, den 17. Auguſt 1901. Großh. Bezirksamt: Dr. Strauß. 96757 Anleitung über die Behandlung von Luftballons u. zugehsrigen Apparaten, welche im Amtsbezirk Mann⸗ Zum Zwecke wiſſ ſchichten, in welche? läßt man faf pder Meuſch hr vorzudringen vermögen, 1 Stagten Europas von Zeit zu Zeit kleinere 1, die Inſtrumente tragen, welche auf iche ſelbſtthätig Aufzeichnungen über die gkeit u.. w. ausführen. Für die nächſten J finden derartige Auffahrten an dem erſten Monats gleichzeitig in England, Frank⸗ eru, Preußen, Oeſterreich und Rußlaud noch gelegentlich an anderen Tagen. In ſelben ſeiteus des Aeronautiſchen Obſerva⸗ en Meteorologiſchen Inſtituts am Tegeler die Ballous, Inſtrumente und aller Zu⸗ kalſſches Eigenthum. inbem“ ſind, d. h. nur Apparate, gen, muß man erwarten daß ſie, von vei⸗ L n gefunden, in zweckmäßiger Weiſe aufbewahrt und zurückgeſchickt wer Um den Bewohnern des Amtsbezirks die Möglichkeit e täßen Mitwirkung bei dieſen wichtlgen und ill a aten geübten Verſuchen zu gewähren, ſeien Donnerſtage eines reich, Elſ othringen, ſtatt, außerdent aber Preußen erfolgen die toriums des Köni Sch folgende E 1 und Vorſchriften bekannt gegeben und die näachgeordn hörden erſucht, deren Befolgung anzuempfehlen bezw. zu ü 1. Zum eben der Inſtkumente werden meiſtens Luft⸗ allous, die mit Gas gefllllt ſind, gelegentlich aber auch Dracheu⸗ lächen verwandt, die an einem Stahldraht gehalten und durch ie Wirkung des Windes zum Aufſteigen gebracht werden. Die Ballons eder aus Stoff oder aus Gummi oder aus Pa⸗ 0 hrem unteren Theile haben ſie eine Oeffnung, uus der man durch vorſichtiges Drücken anf den Ballon das Gas enkleeren kann, beſonders leicht, wenn man dieſe Oeffuung hier⸗ bei nach oben bringt, Papferb 5, deren Hülle an ſich ohne Werth iſt, können lech Zerreißen entleert werden. Bei dieſer Thätig⸗ 9 offene Feuer(Cigarren, Pfeife, Streich⸗ deres) mit größter Sorgfalt ſern zu halten, da das Gas leicht zum Explodiren gebracht werden köinte. Ballons aus Stoff und Gummi müſſen mit thunlichſter Sorgfalt behandelt und deshalb z. B. aus Bätmen möglichſt ohne Verletzungen frei gemacht werden. Die zu demſelben Zwecke benutzten Drachen haben die Ge⸗ ſtalt eines viereckigen offenen, aus Holzſtäben beſtehenden Kaſtens, der theilweiſe mit Baumwollſtoff bekleidet iſt. Befindet ſich, was meiſt nicht der Fall iſt, noch ein läugeres Stück Stahldraht an dem Drachen, ſo iſt, falls die Möglichkeit vorliegt, daß dieſes eine elektriſche Starkſtrom⸗Leitung berühren kann, jedes Ergreifen deſſelben mit den bloßen Händen oder Berühren mit unbedeckten Körper⸗ theilen ſorgfältig zu vermeiden. Dagegen beſeitigt ein um die ſände gewickeltes irockenes Tuch jede Gefahr. Man vermeide jede Anöthige Beſchädigung des ſehr zerbrechlich gebauten Drachens. 2. Iſt der Ballon oder Drache bei ſtarkem Winde noch in ſchneller Bewegung, ſo iſt bei den Verſuchen, ihn feſtzuhalten, mit Aer Vorſicht zu verfahren, um nicht umgeriſſen und hierbei be⸗ ſchävigt zu werden. Ein ſchnelles Umſchlingen der herabhängenden Leine um einen feſten Pfahl oder Baum iſt am vortheilhafteſten, um ſeine Bewegung aufzuhalten. 36. Das an dem Ballou oder Drachen hängende Inſtrument iſt von beſonderem Werthe und muß deshalb mit der äußerſten Vorſicht behandelt werden. Sobald man das mit Metallpapier bpekleidete kleine Körbchen, in dem der Apparat untergebracht iſt, in der Luft ergreifen kann, oder wenn man es am Erdboden, oder in einem Baume hängend, findet, ſchueide man es ohne im Geringſten mit den Fingern hineinzugreifen, ab und ſtelle es un⸗ eröffnet vorſichtig bei Seite, wenn möglich, in einen geſchützten Naum, wo es auch vor dem Regen bewahrt iſt. Sind an dem Körbchen noch beſondere Borſchriften angebracht, ſo führe man dieſe ſofort aus, z. B. wenn gebeten wird, an einer beſonders be⸗ zeichneten Schnur ſo lange zu ziehen, bis eine Feder aufſchnappt, Was zum Zweck hat, eine nachträgliche Zerſtörung der auf mit Ruß geſchwärztem Papier erſolgten Aufzeichnungen zu verhindern. 4. Ballon, Netz, Fallſchirm, Drachen und alle zugehörigen Theile ſind ebenfalls ſorgfältig aufzubewahren. 5. Bei allen gefundenen Ballons, Drachen und Apparaten, iſt ſofort eine telegraphiſche Depeſche an das Aeronautiſche Obſer⸗ vatorium Reinikendorf⸗Weſt bei Berlin abzuſchicken, in der die Adreſſe des Finders genau angegeben iſt. Auch bei ausländiſchen Ballons iſt zuerſt eine ſolche Depeſche nach Reinikendorf Berlin zu ſchicken. Ballon und Apparat werden entweder abgeholt oder Merd weiter erfolgender Vorſchrift durch die Poſt zurülckgefordert werden. 6. Für jeden aufgefundenen und in ſachgemäßer Weiſe behandelten Ballon oder Apparat wird an den oder die Finder eine e gezahlt, die von 5 bis 20 Marx be⸗ kagen kann, je nachdem die Bergung mehr oder weniger ſorgfältig etfölgt iſt, worüber ſich das Königlche Meteorologiſche Inſtitut die Entſcheidung vorbehält; außerdem werden alle ſouſtigen Koſten, auch für die Depeſche, zurückerſtattet. 8 Im Fgalle von Streitigkeiten wird das Bezirksamt entſcheiden, welchen Perſonen die Belohnung gehört. 85 Die Gemeindebehörden werden veranlaßt, der ſachgemäßen Ausführung obiger Vorſchriften die thunlichſte Förderung und Unterſtützung zu Theil werden zu laſſen. Ganz beſonders iſt durch Belehrung und gelegentliches gutes Beiſpiel darauf hinzuwirken, daß jedes Oeffnen oder Berühren der Apparate in ihren inneren Thellen, die ſehr leicht zerbrechlich ſind, ganz beſonders aber an der mit geſchwärztem Papier oder Metall lber ogenen Walze oder Trommel den wiſſenſchaftlichen Werth des Aufſtteges unwiederbringlich vernichtet und daß auch alls dieſem Grunde die Höhe der Belohnung in erſter Linie davon abhängt, ob vie Aufzeichnungen unverſehrt ſind oder durch die uld oder Ungeſchicklichkeit der Finder verdorben worden ſind. t, an ohne holz odere Amks⸗ und Kreis⸗Verkündig Sftroh⸗Liefernng. di ergeben auf dem ege die Lie 1000 Zeutner Maſchinendruſch Kornſtroh lieferbar franko Viehhof auf Ab⸗ ilweiſe ſofort nach Zuſage. fGrund 8 Angebote auf dieſe Lieferung ſind mit der A „Strohlieferung“ verſehen bis ſpäteſtens 96579 Montag, 26. Auguſt l. Is., Vormittags 10 Uhr, verſchloſſen bei unterzeichneter Stelle einzureichen, an welchem ukt die Eröffnung derſelben Zeityu olgt. bot tritt erſt nach Umfluß von 8 Tagen vom Er⸗ öffnungstermin an 0 gegenüber außer Kraft. Erfüll⸗ Sort iſt„Mannheim.“ Wir machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß auch Angebole auf ſogenanntes Abfall⸗ oder Wirrſüroh, welches zum Ein⸗ ſtreuen geeignet iſt, eventuell be⸗ rückſichtigt werden. Maunnheim, 14. Auguſt 1901. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Viehhoßs. Fuchs Vergebung von! 8 Gehwegherſtellung Nr. 7362. Die Herſtellung von ca. 1900 qm Gehwegfläche in Cementglattſtrich und ca. 340 qm in Asphaltguß in der Jungbuſch⸗ ſtraße, ſowie 220 qm in Asphalt⸗ guß um das Quadrat K 7 mit Ausnahme der Seite am Luiſen⸗ ring und ca, 800 qm Gehweg in Cemeutglattſtrich und ca. 20 qr in Asphatguß um das R gymnaſtum und ca. 800 qm Geh⸗ wegfläche in Cementglattſtrich u. ca, 40 qm Thoreinfahrten in Asphaltguß in der Bahnhof⸗ ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote, welche pro qumgeſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens am 96651 Freitag, 23. Auguſt ds. Is., Vormittags 11 uUhr bei unterzeichneter Amtsſtelle ein⸗ zureichen, woſelbſt Bedengungen und Angebotsformulare gegen die Erſtattung der Vervielfältig⸗ ungskoſten in Empfang ge⸗ nommen werden können. Den Bielern ſteht es frel, der Eröſſnung der eingelaufenen Angebote an gengnntem Terminebeizuwohnen. Nach Eröffnung der Sub⸗ miſſion können Angebote nicht mehr angenommen ſperden. Mannheint, 15. Auguſt 1901. Tiefbauamt. Abtheilung Straßenbau: Vespermann. 5 7 Kohlenlieferung. Die Gemeinde Handſchuchs⸗ heim bedarf für das Jahr 1901: 400 Centner gewaſchen und geſiebte Nußkohlen J. Quali⸗ tät, welche bis läugſtens 10. September ds. Is. frauco Haudſchuchsheim(Rebeubahn⸗ ſtation) lieferbar ſind. Angebote hierauf— mit der Ueberſchrift Kohlenlieferung— wollen bis längſtens Samſtag, den 24. Aug. 1901, Vormittags 10 Uhr bei der unterfertigten Stelle ein⸗ gereicht werden. 96699 Handſchuhsheim, 16. Aug. 1901. Der Gemeinderath: Fiſcher. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 20. Au guſt 1901, Nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Verſteiger⸗ ungslokal d 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 964384 1Break, 50 Meter Wagen⸗ tuch, neuen Laudaner, neuen Vietoriawagen, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, Wagentuch. Maunheim, 19. Auguſt 1901. Dauquard, Gerichtsvollzieher. Solider, junger Kaufmann ſucht per 1. September einfach müöhl. Zimmer event, mit Peuſion. Offerten mit Preisau gabe unter Nr. 96826 an die Exped. dieſes Blattes. er leiht einer dedrängten Wittwe 50 M. Pünktliche Rückzahlung. Off. erbeten unt. Nr. 96827 an die Exped. d. Bl. Im Lokal der Volksküche, K 5. 6 erhalten jeden Montag und Freitag von ½6 bis ½8 Uhr Frauen und Mädchen unentgeltlich Nath und Auskunft in Rechts⸗ und audern Angelegenheiten von den Frauen des Vereins Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen. 61715 5 HAASENSTEIN X VOGLER.-G. MANNHRIM, E 2, 18, 1. St. ANNONCEN-REXPEDITION tUr sdmmtliche Zeitungen des In- und Auslandes. Höchste Rahatte! Kosten-Anschläge Bul Entwäürte sratis * Zugelaufen! Schäferhund zugelaufen; Beſitzer wird gebeten, denſelben gegen Einrückungsg ebühr in Roſengartenſtraße 16, 3. St., abzuholen. 96883 Parquetböden werden abgehobelt und gewichſt⸗ Mas maier, U2, 8. zur gänzlichen Aus⸗ rottung der Küchenkäfer, Ruſſen, Flöhe, Wanzen, Fliegen, Infekten aller Art ſtets friſch bei 14 ungshlatt. Seannheim, 18. Auhuſt. für Porzellauöfen ꝛc., liefern von 25 Ctr. ab à Mk..20 frauco ans Haus. 79984 J. Schmitt& Co. Holz et⸗Geſchäft, T 6, 3, Friedrichsring. Telephon 1032. Garlinen . A. 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Im Vorraum zur Stahlkammer ſtehen dem Publikum verſchließbare Gelaſſe zur Verfügung, in denen die Abtrennung von Coupons und andere Manipulationen mit den hinterlegten; Werthgegenſtänden vorgenommen werden können Die näheren Bedingungen für die Benutz ung der Schrankfächer werden an unſeren Schaltern unentgeltlich verabfolgt, auf Wunſch auch portofrei zugeſandt. Maunheim, im Juni 1901. Filiale der Dresbner Bank in Maunheim. Bekanntmachung. Die Erſuchen um Aufſtellung von Kochgasmeſſern gehen fortgeſetzt zahlreich ein. In vielen Fällen wird das unverzügliche Setzen der Uhr ſogar ſchon für den Tag gewünſcht, an dem die Beſtellung bei uns erſt einläuft. Ebenſo gehen uns Nachrichten vom Wohnungswechſel oder vom Wegzug und Erſuchen um Aufnahme des Gasmeſſer⸗ ſtandes, Transferiren von Meſſern, Erhebung der Geld⸗ beträge u. ſ. w. häufig erſt am Tage vorher, mauchmal ſogar am Morgen des betreffenden Tages zu. Wenn wir auch ſtets beſtrebt ſind, den Wünſchen unſerer titl. Abnehmer thunlichſt nachzukommen, ſo ſind wir doch außer Stande, derartige kurzfriſtige Beſtellungen ſofort zu erledigen. Wir erſuchen deshalb höflichſt, Be⸗ ſtellungen jeder Art möglichſt frühzeitig, mindeſtens 8 Tage vor dem Termin uns zugehen laſſen zu wollen. Maunheim, den 30. Juni 1901. 92334 Die Direktion der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke. Deutſche Generalfechtſchule Verband Mannheim. Eigarrenſpitzen, zerbrochene Cigarren, Cigarrenbänder, Staniol, Flaſchenkapfeln, Horke, Briefmarken und Glüh⸗ körperaſche ſind erwünſchte Sammelgegenſtände für das Reichs⸗ waiſenhaus. Der Wahrſpruch„Viele Wenig geben ein Viel“ möge ſich auch hier bethätigen und möchten Alle, die ein Herz und Gemüth für Wohltbun haben, ſich die kleine Mühe nicht verdrießen laſſen, die bezeichneten Gegenſtände wie bisher für üns geneigteſt ſammeln ulld uns zukommen laſſen zu wollen. 87817 Mit herzlichem Danke nehmen dieſe Gegenſtände entgegen oder veranlaſſen die Abholung: J. Katzenmaier, U 5, 14, J. Vorſ., Karl Arnold, H4, 27, UI. Vorſ. u. Materialverwalter, J. Vorgeitz, Dalbergſtr. 22, Schriftſührer, J. Helffenſtein, Vorſtand u. Auto⸗ matenverwalter, b 2,16, G. Iſtand R 4,9, Vorſtand, L. Hartmaun, U6, 22, Vorſtand, E. Prüfer, K 2, 22, Vorſtand, Fr. Kunert, Luiſenring 61, Borſtand. Beparaturen Rollladen u. Jalousien werden prompt und fachgemäss ausgeführt. E— AE, I. Stock. 92470 An die deutſchen Hausfrauen! Die armen Thüringer Weber bitten um Arheit. Thüringer Weber⸗Verein zu Gotha. Geben Sie den in ihrem Kampfe um's Daſein ſchwer ringen⸗ den armen 75809 „Weber!. Beſchäftigung. Wir offeriren: Handtücher, grob und fein. Bettzeug, weiß und bunt. Wiſchtücher in diverſen Deſſins. Bettbarchend, roth u. geſtreift. Küchentücher indiverſen Deſſins Drell, gute Waare. Staubtücher in diperſen Deſſius Halbwollenen Stoff zu Taſcheutücher, leinene Frauenkleidern. Scheuertücher. Altthüringiſche Tiſchdecken Servietten in allen Preislagen.“ mit Sprüchen. Tiſchtücher am Stülck u. abgep. 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Johann Auguſt Hanf, Landwirt u. Roſa Geis hier 10. Konrad Hofmann, Wickler hier u. Pauline Erneſline Zorn, Mannheim. 10, Peter Zahnleiter, Tagl. und Maria Marſit, hier. Juli. Geborene: 29. d. Portier Heinrich Weiß Waldhof, 1 T. Veronikg 30. d. Tüncher Philipp Litterer, Waldhof, 1 T. Margarethg Eliſabetha. 80. d. Schmied Rudolf Trunzer, Waldhof, 1 S. Friedrich Albert. Aug. 3. d. Steinhauer Heinr. Aſel, hier, 1 T. Philippine „d. Schloſſer Karl Joſef Merkert, Waldhof, 1 T. Anng Karolina. „d. Schloſſer Johann Keller, Waldhof, 1 S. Joſef Viklor, d. Fabrikarbeſter Gottlob Adolf Sigriſt, Waldhof, 1 T. Luiſe Hermine, d. Former Bernhard Link, Waldhof, 1 T. Emma Klarg, d. Pfläſterer Stephan Wittemann, Waldhof, 1 T. Luſſe Auguſte. Steueraufſeher HeinrichsSchloſſer, hier, 1.Wilhelming „Fabrikarb. Friedr. Heinr. Kiehl, Waldhof, e. T. Luſſe. Friſeur Martin Müller, Waldhof, e. T. Wilhelmine, „Fabrikarb. Johann Haut, Waldhof, e. T. Marig. Kaufm Franz Hügle hier, e. T. Hilda Suſanna. „ Maurer Kaſpar Arnold hier e. T. Eliſabeth. .Maurer Georg Freund 1. hier e. T. Eliſe, Landwirth Georg Schmitt 5. hier e. T. Eliſabeth. Fabrikarb. Karl Phil. Braun, Waldhof, e. T. Joha. d. Zimmerm. Mathäus Frank, Waldhof, e. S. Valenlin Georg. 13. d. Mech. Joh. Mich. Rihm hier e. S. Heinrich. 13. d. Maurer Joh. Brauch hier e. T. Pauline. 0 SD S ge ¹ gS ge. CC. ̃ͤ Karolina. 16. d. Fabrikarb. Joh. Eck, Waldhof, e. S. Anton. 16. Demſelben e. S. Johann. Aug. Geſtorbene. 045 3. Peuich⸗ S. d. Packers Joh. Heckmann hier 10 M. 4 T. g 4. Lydig Gertrud, T. d. Magaziniers Karl Ehrenfried, Waldhof, 4 M. 14 T. a. 4. Albert, S. d. Fabrikarb. Nikol. Jakobs, Waldhof, „. 4. Anton Joſef, S. d. Porzellandrehers Joſef Dengler hier, 6 M. 12 T. a. 5. Emma, T. d. Heizers Ludwig Bernſtein, Waldhof, 3 M. 9 T. a. 5. S. d. Maſchiniſten Heinrich Häusler hier, 5 a 4 M. a. 6. Johann Baptiſt, S. d. Fabrikarb. Martin Geiger 9, hier, 2 M. 5 T. a. 6. Adam, S. d. Fuhrknechts Georg Weber hier, 1 J ne. T. d. Eiſendrehers Albert Baumann, Waldhof, 6 M. a. 9. Jakobine Maria, T. d. Taglöhners Friedr. Lederle, hier, 2 M. 7 T. a. Fus S. d. Packmeiſters Georg Michael Adler hier, 3 a 10. Johann Pfützer, Landwirth hier, 68 J. a. 10. Anna Margaretha, T. d. Küfers Friedrich Schmitt, hier, 7 M. a. 10. Eliſab. Emig geb. Schüßler, hier, 35 ¼ J. a. 10. Ludwig, S. d. Aufſehers Jakob Kilian, hier, 2.ea, 11. Katharing, T. d. Taglöhners Johann Schröder, hier, 2 M. 14 T. a. 11. 10 T. d. Landwirths Leonh. Rihm, hier, 10 T. 8. Krippen⸗Herein Mannheim. Nachdem die Vorarbeiten ſo weit gediehen ſind, daß mit dem Bau eines Hauſes für die erſte Kinderkrippe in Maunheim in der nächſten Zeit begonnen werden kann, wenden wir uns vertrauens⸗ voll an unſere Mitbürger mit der Bitte, die Ausführung unſeres Unternehmens durch finanzielle Unterſtützung zu ſichern. Das Haus ſoll in der Neckarvorſtadt errichtet werden und zur Aufnahme von ſolchen Säuglingen und Kindern in Tagespflege dienen, welchen die häusliche Fürſorge durch Abweſenheit der Mutter als Arbeiterin oder dürch ſonſtige Verhältniſſe fehlen würbe. Wie wichtig es iſt, durch körperliche Pflege, 0 rationelle und richtige Ernährung und durch ärztlich überwachte ehandlung gerade im früheſten Sänglingsalter die Bedingungen zu ſchaſfen, Unter welchen ſich das Kind zum geſunden Menſchen entwickeln kann, bedarf keiner Begründung. Die Ausführung dieſer Aufgabe iſt es, welche ſich die Unte zeichneten vorgenommen haben. 9 205 Dank dem Entgegenkommen einiger Freunde unſerer Sache haben wir bereits einen Betrag geſammelt, der uns den Muth gibt, nunmehr an die Ausführung unſeres Werkes heranzutreten, äber für den Bau des Hauſes, für eine zweckentſprechende Einichtung desſelben, reicht die Summe noch nicht aus und müſſen wi! 1114 deshalb an weitere Kreiſe wenden, um die noch fehlenden Mitt zu erlangen. 5 Wir bitten deshalb um Zeichnungen von einmaligen Beiträgen um Grundſtock des Krippenfonds für den Bau des Hauſes 15 Einrichtung und von regelmäßigen Jahresbeiträgen, welche uns in die Lage verſetzen ſollen, den Belrieb der Kinderkrippe n richtiger Weiſe zu führen. Zur Eutgegennahme von Beiträgen oder Zuſendung der Zeichnungsliſte ſowie zu jeder weiteren gewünſchten Auskunf ſind die Unterzeichneten gerne bereit. 10 Frau Zulie Baſſermann, I 10, 18.] Frau Ottilie Rodewalb, Küſer⸗ „ Eliſe Bender, 0 4, 7. thalerſtraße 8. Alite Beusheimer, L 12, 18..„ Pauline Simon, Damm' Fanuy Boehringer L 9, 2. ſtraße 40. Marie Engelhorn, 4 1, 8.„ Elſa Zimmer, Wadhol⸗ * Ida Labenburg. M 1, 3. ſtraße. Auna Rau, N f, 8s. emil Mazez, L. 5, 1, Schriftfüßge .Schloſſer Jakob Hackmayer, Waldhof, e. T. Sophie. 14. d. Fabrikarb. Phil. Schröder, Waldhof, e. T. Anng 2. Nadahn⸗ S. d. Fabrikarb. Joſ. Kraus, Waldhof, 8., 6. Johann Heilmann, Privatmann, Waldhof, 72 J. 17 einr ——— — Pn JJJSCSSCSFFFETi!TTTCTCCTCſßCfhGhGGG