pen ſen itte ten eil⸗ In: 114 1¹ 50 1449 n⸗ 9 — e 2 S d eerrr rer D e Telegramm⸗Abreſſe: „Jourual Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821.— Abonnement: 170 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗ Zeile... 20 Pfg. GBadiſche Voltszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. 5 der Stadt Mannheim und Umgebung. annheimer Journal. (1II. Jahrgang.) Erxpedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politik Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Their: t..: Karl Apfel. für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckeret,(Erſte Nannheimer Tyvograph. Anſtalt.) (Das„Maunheimer Journal“ (Mannheimer Volksblatt.) — 2 2805 5 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. iſt Eigenthun des katholiſchen ie men⸗ 7441 1 7 0 ſpi 5 e eeme: 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 fanmeile e Nene Nr. 384.(Abendblatt.) 55 Dienſtag, 20. Auguſt 1901. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 20. Auguſt 1901. Zu den agrariſchen Vorſtößen ber letzten Tage ſchreibt die Nat.⸗Lib.⸗Korreſp.: Die deutſche Induſtrie und der deutſche Handel müſſen gerade in der jetzigen Zeit möglichſt bald Gewißheit darüber erlangen, wie ſie ſich für die nächſten Jahre einzurichten haben. Auf das Gelingen des Abſchluſſes langfriſtiger Handelsverträge kommt es unter dieſen Umſtänden mehr an als auf eine 1 oder 2 Mark⸗Differenz bei der Normirung beſtimmter Zollſätze. Daß der Reichskanzler bereit geweſen iſt, ungeachtet der heftigen Gegenſtrömung den Agrariern zu verſchaffen, was im Rahmen des denkbar Mög⸗ lichen erreichbar ſchien, hat er durch ſeine Zuſtimmung zur Ver⸗ Iffentlichung des Zolltarifs zu erkennen gegeben. Die Rück⸗ äußerungen, die darauf erfolgten, gaben ſoweit entſchieden Klar⸗ heit, daß gleichviel ob mit Recht oder Unrecht vielfach im Aus⸗ Und Inlande angenommen wurde, es gäbe im Deutſchen Reiche ſtarke Parteibildungen, welche es lieber auf Zollkriege mit allen möglichen Staaten ankommen laſſen möchten, als daß ſie auch nur um eines Haares Breite von ihren Forderungen abgingen. Einer ſolchen Auffaſſung mußten die Agrarier, wenn es ihnen wirklich Ernſt um Verbeſſerung des Zollſchutzes für die heimiſche Landwirthſchaft war, Rechnung tragen unter allen Umſtänden. Statt deſſen haben der Bund der Landwirthe und der ſtändige Ausſchuß des deutſchen Landwirthſchaftsraths ſich gegen Ende der letzten Woche für Forderungen ſtark machen zu müſſen ge⸗ glaubt, die nicht nur jede Kraft und jeden Willen zur Mäßigung dermiſſen laſſen, ſondern die auch im gegenwärtigen Augenblick geradezu provozirend wirken müſſen. Was aber ſoll das? Wollen 0 dieſe Intereſſen⸗Vertretungen freiwillig in eine Oppoſitions⸗ ſtellung begeben, in der ſie jeden Tag von Neuem erklären, ohne einen%½ Mark⸗Zoll für Roggen und ohne den und den Viehzoll 17 die deutſche Landwirthſchaft verloren? Dann werden ſie die rfahrung machen, daß ſie eine große Unklugheit begingen, in⸗ dem ſie, während alle in Betracht kommende Stellen bereit waren, der Landwirthſchaft bei der Fertigſtellung des neuen Zolltarifs ſo weit entgegenzukommen, als irgend möglich, nichts Beſſeres thun zu können vermeinten, als die agrariſchen Forderungen auf die Spitze zu treiben und dadurch erſt recht eine Gegenſtrömung zu verſtärken, durch welche über kurz oder lang die Reihen der parlamentariſchen Vertreter des Nichts⸗als⸗Agrarierthums arg dezimirt werden dürften. Mutter und Töchter. Höchſt intereſſante, für die Eigenliebe Englands nicht gerade ſar ſchmeichelhafte Betrachtungen ſtellt der Politiker„Argus“ n der„Nowoje Wremja“ an. Nach ſeiner Auffaſſung geht die ae der Vereinigten Staaten, deren Macht die nglands weit überflügelt habe, dahin, über England eine Ark Schutzprotektorat auszuüben und zugleich die größtmöglichen Vortheile aus dieſer Lage zu ziehen.„Amerika hat jett mächtige ntereſſen in allen engliſchen Kolonien“, ſo äußert ſich Herr egus,„Indien nicht ausgeſchloſſen; deshalb wird Amerika auch keinerlei radikale Aenderung des Beſitzthums des ruſſiſchen Reiches dulden. Die Stellung Amerikas zu England iſt jetzt der Deutſchlands zu Oeſterreich ähnlich.“ In der Fortführung er letzteren Parallele gelangt Herr„Argus“ freilich zu dem Münchener Bilderbogen. (Von unſerem Korreſpondenten.) Räuber Kneißl im Krankenhaus.— Der Bilderdiebſtahl bei Frau Prof, Grützner.— Abenteuer eines Luftſchiffers.— Ein Pasgquill auf die Eröffnung des Prinzregententheaters.] Der berühmte Räuber Kneißl, den ſ. Zt. die hohe Poligei nach ellen Regeln der höheren Kriegskunſt in einer Scheune belagerte und zuletzt gefangen nahm, iſt jetzt von ſeinen Kriegswunden ſoweit eder geheilt, daß man ihm den Prozeß machen kann. Zwölf Jahre Zuchthaus werden wohl das Mindeſte ſein, was ihm diefer Prozeß beſcheeren wird. Dabei darf man ihm die verſchiedenen Blutthaten, die er verübte, noch keineswegs als Mordanſchläge anrechnen, ſon⸗ dern muß ſich erinnern, daß er ſtets der Angegriffene war und ſich einer Haut zu wehren ſuchte. Vom Standpunkt der Humanitäkt e man ja freilich die Frage aufwerfen, ob Kneißl durch die furchtbaren Verletzungen, welche ihm die Polizei beigebracht und an welchen er wohl ſein Leben lang kranken wird, nicht bereits beſtraft genug ſei. Was Kneißl ausgeſtanden, davon habe ich mich neulich lelber bei Gelegenheit eines Beſuches im Krankenhauſe überzeugen können. Die Wärter, die ihn dort gepflegt, wußten gar nicht genug zu betonen, wie ſehr der Mann gelitten. Beſonders die Schuß⸗ wunde im Unterleih ſoll unſäglich ſchmerzhaft geweſen ſein und An⸗ laß zu immer wiederholten operativen Eingriffen gegeben haben. Im Anfang hatte mann wohl überhaupt nicht geglaubt, den Verwun⸗ deten am Leben zu erhalten. Da nämlich die Verdauungsorgane berletzt waren, durfte man ihm viele Tage hindurch keine Nahrung keichen, ja nicht einmal zu trinken durfte man ihm geben, obſchon Schußwunden erfahrungsgemäß einen quälenden Durſt zu erzeugen bflegen. Kneißl war ſtets ein geduldiger Patient. Seine Wärter berſichern, daß er einer ihrer willigſt in nichts den Verbrecher verrathen habe. aufgelehnt und geradezu rabigt geberdet: nefung und Wiedererſtarkung Schutzleute zur N Ammer gekommen ſeien. Was? habe er ten Pfleglinge geweſen ſei und Nub einmal habe er ſich Oeſterreich einzufacken!! lten Schluß. Deutſchland ſtehe im Begriff, Theile von Annahme ein und wirft deshalb die rhetoriſche Frage auf: Ob dies jetzt realiſirbar iſt? Daß aber Amerika einſt von England Stücke an ſich reißen wird, ſcheint für den ruſſiſchen Politiker außer allem Zwefel. Freilich bieten ſich noch Hinderniſſe dar. „Das britiſche Reich“, heißt es,„ſchließt zwei junge, lebens⸗ kräftige, ehrgeizige Nationen in ſich, welche die nominelle Abhängig⸗ keit von England im Intereſſe ihrer eigenen Selbſtſtändigkeit ſchätzen. Dieſe jüngeren Schweſtern ſind durchaus nicht geneigt, unter die Herrſchaft der älteren und ſchon längſt emanzipirten Schweſter zu fallen. Kanada hat ſich einen beſonderen Territorfaltypus aus⸗ gearbeitet, und ſeine beiden Völkerſchaften, die franzöſtſche und die eng⸗ liſche, ſind von einem beſonderen kanadiſchen Patriotismus beſeelt. In Auſtralien hat ſich gleichfalls ein ſehr charakteriſtiſcher Typus herausgearbeitet, und es macht ſich bereits eine ſtarke Oppoſition gegen die amerikantſchen Annexionen im Stillen Ozean fühlbar. Die Regierungen von Kanada und Auſtralien haben miteinander eine Kon⸗ vention abgeſchloſſen und ſind zu gegenſeitigem Schutz bereit. Dem⸗ nach wird in der angelſächſiſchen Familie die alternde Mutter immer wachſende und ſtärker werdende Verbündete haben. Allzu viel von England abzuzwacken, wird Amerika nicht leicht werden. Alles dies wird noch durch das Faktum komplizirt, daß die angelſächſiſche Raſſe außerhalb Europas keinen natürlichen Zuwachs hat und daß in den Vereinigten Staaten, in Kanada und Auſtralien das teutoniſche und keltiſche Element wachſen. Aber das iſt eine Frage der zweiten Hälfte des 20. oder der erſten Hälfte des 21. Jahrhunderts, mit der wir uns nicht frühzeitig zu beſchäftigen brauchen. Das unmittelbare Hauptreſultat deſſen, daß England in Abhängngkeit von Amerika ge⸗ räth, wird ſein, daß es von der weit weniger zu rechtfertigenden Ab⸗ hängigkeit frei wird, in welche die engliſchen Staatslenker ihre Politik von der Deutſchlands gebracht haben. Dieſe Folge des amerikaniſchen Einfluſſes auf England iſt für uns befonders intereſſant.“ In Deutſchland klagt man hauptſächlich auf agrariſcher Seite, daß die deutſche Politik ſich in Abhängigkeit von Eng⸗ land befinde und ſich wieder Rußland nähern müſſe—— hier kommt nun von ruſſiſcher Seite die entgegengeſetzte Anſicht inſofern zum Ausdrück, als die Behauptung auftritt, England ſei gänzlich von der deutſchen Politik abhängig und müſſe aus dieſer Situation durch Amerika befreit werden! Flottenvermehrung in Japan. Man ſchreibt uns aus Tokio: Seit etwa Mitte Juni wird in den Tageszeitungen die Nothwendigkeit einer weiteren Ver⸗ größerung der japaniſchen Flotte beſprochen. Ohne Frage ſind die Hauptartikel von ſachkundiger Hand geſchrieben, die Ver⸗ muthung liegt ſogar nahe, daß ſie von amtlich intereſfirter Stelle inſpirirt ſind. Im Großen und Ganzen wird ausgeführt, daß man jetzt, nach beinahe vollſtändiger Durchführung des zur Zeit feſtgelegten Flottenplanes, nicht ſtehen bleiben dürfe, angeſichts der ſicher zu erwartenden Vermehrung der Seeſtreitkräfte euro⸗ päiſcher Großmächte in den japaniſchen Gewäſſern. Zwar ſei die japaniſche Flotte der aller Wahrſcheinlichkeit nach zunächſt in Betracht kommenden ruſſiſchen jetzt noch überlegen und ſie könne wohl auch einer Koalition der in Oſtaſten vereinten ruſ⸗ ſiſchen und franzöſiſchen Geſchwader erfolgreich entgegentreten, aber die ſtetige Vermehrung jener Flotten dränge die Pflicht auf, die eigene auf der Höhe zu erhalten. Unabhängige Blätter er⸗ gehen ſich dann in Betrachtungen über die Bedeutung des Heeres und der Flotte für Japan, wobei der Schluß gezogen wird, daß man wohl anfänglich der Armee die Rolle zugedacht habe, das Vaterland allein zu vertheidigen, während die Flotte den Feind aufſuchen ſollte, um den Krieg an deſſen Küſten zu tragen. Aber er ſieht ſelbſt den Unſinn dieſer Flotten⸗Vereins niedergelegt. Dieſer Gedankengang ſei irrig. Die Flotte müſſe ſo ſtark ge⸗ macht werden, daß ſie befähigt ſei, ſowohl den Feind fernab von Japans Küſten aufzuſuchen und zu vernichten, als auch gleich⸗ zeitig in einem zweiten Theile die heimathlichen Küſten gegen jeden Angriff zu ſichern. Zu dem Zweck ſei eine bedeutende Vergrößerung der Flotte unabweislich. Daß dadurch dem Lande von Neuem ganz erhebliche Ausgaben auferlegt werden müßten, ſei ſelbſtverſtändlich. Man dürfe jedoch nicht allein die große Geldausgabe ins Auge faſſen, ſondern müſſe bedenken, daß ein unglücklicher Krieg— eine Folge unterlaſſener Aufwendungen für den Ausbau der Flotte und der Landesvertheidigung— dem Lande ein Vielfaches jener zur Unzeit geſparten Summen koſten könne. Ein beſtimmter Plan für die Flottenvermehrteng iſt noch nirgends bekannt. Man ſpricht nur im Allgemeinen von der Nothwendigkeit, die Summe von 100. Mill. Yen dafür vorzu⸗ ſehen, ohne Andeutung, auf wie viel Jahre ſie zu vertheilen wäre und in welcher Zeit die Vermehrung durchgeführt ſein müſſe. An maßgebender Stelle verhält man ſich anſcheinend völlig ab⸗ lehnend gegen den neuen Flottenbauplan; man erwidert auf An⸗ frage, daß die Zeitungen nur ganz unbeeinflußte Beſprechungen enthielten, hervorgegangen aus der allgemein im denkenden Theil des Volkes verbreiteten Anſicht über die Nothwendigkeit dey Flotte für Japan. Deutſches Reich. * Berlin, 19. Aug.(BVQem Flottenverein.) Der Fürſtzu Wied hat die Stellung als Präſident des Deutſchen Gleichzeitig iſt er aus dem Ge⸗ ſammt⸗Vorſtande des Vereins ausgeſchieden. Ausland. Frankreich.(Aus Konſtantinopel) laufen widerſprechende Meldungen ein. Nach den einen wären die größten Schwierigkeiten beſeitigt, nach den andern hingegen würde der Sultan ſich weigern, feſte Zuſagen zu machen und ſtehen neue Verwickelungen bevor. * Italien.(Das ſerbiſche Königspaar wird angeblich in Rom zum Beſuch erwartet, und zwar im Anſchluß an die Beſuche in Petersburg und Konſtantinopel. Das ſerbiſche Königspaar werde in Rom den Fürſten von Montenegro kreffen und, wie man weiter verſichert, den Abſchluß eines gegenſeitigen Garantievertrages anbahnen, der eine Clauſel wegen der Thron⸗ folge in Serbien enthalten werde, falls Alexander kinderlos bliebe. Von ruſſiſcher Seite werde die Annäherung der beiden ſerbiſchen Fürſtenhäuſer warm umterſtützt. * Ruftland.(Zu einem bemerkenswerthen Etikettenſtreit ſoll es nach einer in Petersburger Hof⸗ kreiſen kurſirenden Erzählung bei der Hochzeitsfeier der Groß⸗ fürſtin Olga Alexandrowna mit dem Prinzen von Oldenburg zwiſchen der ä engliſchen Botſchaft und dem Vertreter der Transvaalrepublik Jonkherr ban der Hoeven gekommen ſein. Letzterer, der ſich kürzlich vom Haag nach Petersburg begeben hatte, war auf ausdrücklichen Be⸗ fehl des Zaren zu der Feier eingeladen worden. Kaum erfuhr dies der britiſche Botſchafter, ſo begab er ſich zum Grafen Lamsdorff und erklärte ihm, daß die engliſche Botſchaft bei der Hochzeitsfeier nicht erſcheinen werde, wenn man den Verktreter Transvaals zulaſſe. Der ruſſiſche Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten übermittelte dies durch den Baron Federicks dem Darüber luſtig machen, wie ſie mich zuſammengeſchoſſen haben? Sher will ich gleich„hin“ ſein, als mich von denen auslachen laſſen!— Natürlich war Kneißl während ſeines Aufenthalts im Krankenhauſe ſtets ein Geguſtand der Neugierde aller Beſucher der Anſtalt. Be⸗ ſonders die Damen intereſſirten ſich lebhaft für ihn, und da man ſie ins Krankenzimmer nicht hineinließ, verſuchten ſie wenigſtens durch das Guckloch der Thür oder durch das Schlüſſelloch des Patienten anfichtig zu werden.— Recht überraſchend mag Kneißl ſeine Ueber⸗ führung nach Augsburg ins Unterſuchungsgefängniß gekommen ſein. Da man ſeine— Antipathie gegen die Herren von der Polizei kannte, hatte man ihm von den Plänen, die man mit ihm hegte, nichts mit⸗ getheilt. So konnte es geſchehen, daß er gerade im Begriff war, ſich im Seſſel bequem niederzulaſſen und eine Eigarre, die er ge⸗ ſchenkt bekommen, anzuzünden, als die polizeilichen Transportmann⸗ ſchaften eintraten. Eine Viertelſtunde ſpäter faß er ſtatt in einem Seſſel bereits im Transportwagen und war zum Bahnhof unter⸗ wegs. Auf dem Bahnhof in Augsburg hatte man alle Vorſichtsmaß⸗ regeln getroffen für den Fall, daß Kneißls Ankuuft im letzten Augen⸗ blick bekannt werden ſollte. An allen möglichen und unmöglichen Stellen waren Poliziſten aufgepflanzt. Aber die erwartete Volks⸗ menge blieb aus. Kneißl, in tadelloſem ſchwarzem Anzug, weißes Hemd, Stehkragen, Filzhut gekleidet, ſchritt unbeachtet zwiſchen zwei Schutzleuten in Civil den Bahnſteig hinunter, um einen bereitſtehen⸗ den Fiaker zu beſteigen. Da auf einmal kommt ein Herr gelaufen, ſchaut ſich den Mann an und ruft: Jeſſas, das iſt ja des Kneißl⸗ Hias! Und nun drängen ſich natürlich die Leute um den Gefangenen, ſtaunen, wie wenig„räuberhaft“ er ausſteht, finden, daß er eigent⸗ lich ein ganz ſchmächtiger Burſche iſt, keineswegs der„Uebermenſch“, den man erwartet, und ſchwenken die Taſchentücher, als der Fiaker ſich in Bewegung ſetzt.. Im AUnterſuchungsgefängniß mußte Kneißl ſofort eine Taſſe Bouillon gereicht werden, ſo ſehr hatte ihn der Trausport geſchwächt.. Ein paar Stunden ſpäter, als der Staatsanwalt zum Verhör erſchien, hatte die Stärkung bexeits ihre Wirkung n: Kneißl fühlte ſich Manns genug, dem Richter ehniſche Antworten zu geben.— Sintemalen wir einmal im„Criminellen“ mittendriun ſind, füge ich ein paar Worte über den ſkandalöſen Bilderdiehſtahl an, der zur Zeit in München das Stadtgeſpräch bildet. Es verhält ſich damit folgendermaßen. Der Maler Eduard Grützner hatte ein⸗ mal eine Frau. Er ließ ſich von dieſer Frau ſcheiden und hauſt ſeit⸗ dem als lediger Ehemann mit ſeiner hübſchen Tochter. Die Frau aber bezog einen Wittwenſitz in München und nahm in dieſen eine Anzahl echter Grützner mit, die ſie im Lauf der Jahre von ihrem Gatten als Geſchenk erhalten. Nun kam die Zeit der Sommer⸗ friſche heran und Frau Grützner, die auch verreifen wollte, hatte den ſeltſamen Einfall, jene Gemälde für die Zeit ihrer Abweſenheit einer Freundin, einer in der Karlsſtraße wohnenden Hauptmannsggttim, in Pflege zu geben. Frau Grützner reiſte ab. Monate vergingen. Da kehrt Frau Grützner heim, beſucht ihre Freundin, die Haupt⸗ mannsgattin, und ſiehe, ſtatt der echten Grützner finden ſich werth⸗ loſe Copien in den Rahmen! Sofort wird Anzeige erſtattet. Die Recherchen der Poligei haben Erfolg. Es ergibt ſich, daß ein Schreiner, welcher bei der Hauptmannsgattin gearbeitet, die Bilder nach und nach aus den Rahmen genommen und durch Falſifikate, die er bei einem Kunſtmaler beſtellt, erſetzt hat! Der Schreiner, ver⸗ haftet und vor den Richter geführt, weiß über den Verbleib der Ori⸗ ginale nichts zu ſagen. Der Maler habe ſie zu verkaufen geſucht und theilweiſe auch ſchon verkauft. Nun wird bei den Kunſthändlern Nachfrage gehalten. Es gibt deren ſo viele in München! Was anderwärts Wucher treibt, kauft hier den mittelloſen Talenten zu Wucherpreifen Bilder ab. Aber es gibt auch ehrliche Makler, Bei einem ſolchen findet ſich eines der gefuchten Gemälde. Der Makler und ſein Geſchäftsführer werden verhaftet. Aber man muß ſie ſofort auf freien Fuß ſetzen. Sie haben für ein auf 8000 Mark kapirtes Bild volle 2000 Mark bezahlt. Das iſt, wie Jeder im Bilderhandel Erfahrene zugeben muß, ein durchaus anſtändiger Preis. Bilder haben ihre Schickſale. Ihre Kurſe ſteigen und fallen wie die der Börſenpapiere. Der Kunſtmaler, der die Falſifikate herſtellte, konnte bis zur Stunde noch nicht ermittelt werden. Wahrſcheinlich iſt er rechtgeitig in die— Sommerfriſche gegangen und hat ſeinen » ÄÄT e Zaren. Letzterer ſolle nun dieſes Verlangen ſehr übel aufge⸗ Zum Neberfluß tommt über Durban(Swaziland) die Mel⸗⸗ Nachmittag brachten einige Kollegen einen mächtigen Holgſba nommen und befohlen haben, den Burenverkreter nicht mehr als dung, daß die Buren nach det Einnahme von Bremersdorpeinen Sägebock ſorie A e dem erſtaunten He pri Per ſondern als pdiplomatiſchen die frühere engliſche Beſatzung dieſes Ortes auf der Flucht dochf den Hochseitstiſch in r„Krone“. Voll 9 Agenten der Südaftikamiſchen Republik einzuladen. Die engliſche Botſchaft erſchien nicht bei der Feier. Der Burenvertreter jedoch wurde freundlich vom diplomatſchen Korps empfangen und vom Kaiſer durch ein langes, auf⸗ fallend herzliches Geſpräch ausgezeichnet. Die engliſche Botſchaft entſchuldigte offiziell ihre Abweſenheit durch den Tod der In der Napkolonie und Natal. (Von unſerem Korreſpondenten.) § London, 19. Auguſt⸗. Die Situation in der Kapkolonie ſcheint ſich für die Eng⸗ länder immer bedrohlicher und unerfreulicher zu geſtalten, und es liegen heute private Nachrichten aus Kapſtadt vor, wonach die offigielle Depeſche des Lord Kitchener wie auch die offiziellen Reuter⸗Meldungen über die angebliche ſchwere Niederlage, welche die Brigade Gorringe in vergangener Woche dem General Kruitzinger nördlich von Stejnsburg beigebracht haben ſollte, ganz und gar nicht den Thatſachen entſprechen. Es hat allerdings ein größeres Gefecht zwiſchen Steijnsburg und Ventersſtadt zwiſchen einer Abtheilung des Kruitzingerſchen Korps unter Kommandant Erasmus und der engliſchen Brigade des Oberſten Gorringe ſtattgefunden, welches jedoch durchaus nicht die völlige Deroute der Buren herbeiführte, wie es in der engliſchen Depeſche heißt, ſondern im Gegentheil von dem briti⸗ ſchen Brigadier als ausſichtslos aufgegeben werden mußte, da General Kruitzinger mit nur wenigen Streitkräften ſeiner an⸗ gegriffenen Abtheilung zu Hülfe kam. Nachdem Mr. Balfour vor der Schließung der ſoeben ver⸗ ſtrichenen Parlamentsſeſſion im Hauſe der Gemeinen ſelbſt offen zugeſtehen mußte, daß die Situation in der Kapkolonje„un⸗ befriedigend“ ſei, finden die„unbefriedgenden“ Privatmeldungen vom Süden des Kriegsſchauplatzes, die andauernd den ſchön⸗ gefärbten offiziellen Depeſchen widerſprechen, allſeitig mehr Glauben als die letzteren, und ſelbſt in der Tory⸗ und Jingo⸗ preſſe werden wieber energiſche Vorwürfe gegen die Regierung und das Kriegsamt laut, weil durch die militäriſche Zenſur in Südafrika nach wie vor über die wichtigſten Ereigniſſe und über die wirkliche Lage der Dinge nur kärgliche oder beſchönigende Nachrichten durchgelaſſen werden. Die wenigen Privatmeldungen, welche über das Kabel hierher gelangen und den Publikationen des Kriegsamtes direkt widerſprechen, kommen entweder auf Umwegen oder müſſen wohl in einer anſcheinend unverfäng⸗ licheren Abfaſſung der Wachſamkeit der überarbeiteten militäri⸗ ſchen Preßzenſoren entgangen ſein. Außer bei Ventersſtadt und Steijnsburg machten die Buren ſich wieder einmal in der Nähe bon Cradock den Engländern ſehr unangenehm bemerkbar, indem ſie in der Nachbarſchaft des genannten Ortes einen Trans⸗ port wegnahmen und ca. 20 Gefangene machten, während ſie ge⸗ legentlich der Einnahme von Varheynsdorp, wie ſich jetzt heraus⸗ ſtellt, große engliſche Vorräthe an Kriegsmaterial und Lebens⸗ mittel erbeuteten. Wenn die Lage für die Engländer in der Kapkolonie„un⸗ befriedigend“ iſt, ſo kann das Gleiche von der Natalkolonie be⸗ hauptet werden. Seit mehr als 14 Tagen wurden wiederholt briefliche Nachrichten in ber engliſchen Preſſe veröffentlicht, wo⸗ nach die Buren in dem letztgenannten britiſchen Terretorium ſich im kleineren Maßſtabe ebenſo feſtgeſetzt haben müſſen wie in der Kapkolonie, und heute heißt es ſogar ſchon, daß die Beſatzung von Ladyſmith, des berühmten Waffenplatzes der Eng⸗ länder, bereits, zweimal ausrücken mußte, um gegen ein paar kleinere Abtheilungen der Buren, die bis auf vier engliſche Meilen gegen die Stadt vorgerückt waren, ſich aber vor der britiſchen Uebermacht rechtzeitig zurückzogen, zu Felde zu ziehen. Die beiden aus der früheren Kriegsgeſchichte bekannten Orte im Biſtrikte von Ladyſmith Waſchbank und Modder⸗ ſpruit ſind nacheinander von Buren in dunkler Nacht aller⸗ dings erfolglos angegriffen worden, und ſo ſitzt alſo auch hier der Feind im Herzen der britiſchen Kolonie, ohne daß es den Anſchein hätte, als ob die engliſchen Truppen viel mehr thun köunten, als ſich faſt ausſchließlich auf die Vertheidigung der wichtigſten Plätze zu beſchrüänken. Gewiſſe briefliche Privat⸗ meldungen gehen ſogar ſo weit, zu behaupten, daß Natal ſich augenblicklich in größerer Gefahr befindet, als dies noch vor 12 Monaken der Fall war, da die in dieſer Kolonie vorhandenen Beſatzungstruppen anſcheinend durchaus unzu⸗ reichend für die Sicherheit des Landes und der Verbindungs⸗ linien ſind.(In der Nähe ſoll bekanntlich nach franzöſtſcher Meldung Botha mit 4000 Mann ſtehen. D..) eneen meee eerece enact, noch ſo empfindlich ſchädigten, daß ein Dußend Transportwagen mit reicher Beute, einige 40 Gefangene und ein Maximgeſchütz den Burghers in die Hände fielen. Das ſind alſo trübe An⸗ ſichten für die Sache der Engländer. Aus Stadt und Land. Mannheim, 20. Auguſt 1901. * Eine neue militäriſche Einrichtung wird bei den bevorſtehen⸗ den Manövern in Anwendung kommen. Bei den Infünterie⸗Regi⸗ mentern ſind ſog.„Jagd⸗Kommandos“ gebildet worden, die, in der Regel aus einem Offizier und wenigen Mannſchaften beſtehend, die Aufgabe haben, im Felde bezw. bei Uebungen im Manövergelände die engſte Fühlung mit dem Feinde zu ſuchen, ihn in jeder Weiſe zu beläſtigen und über den Standort des Gros der Truppen zu täuſchen. Die zu dieſen Kommandos gehörigen Leute müſſen von beſonderer Intelligenz und insbeſondere auch vorzügliche Fußgänger ſein, da ks vorkommen kann, daß ſie 30 und mehr Kilometer entfernt von ihrem Truppentheile operiren. Sie haben die Berechtigung, ſich nach eigenem Ermeſſen zu verquartieren; es kann alſo auch bei Friedens⸗ Ubungen paſſiren, daß eine Gemeinde ohne jede vorherige Benach⸗ richtigung dieſen Kommandos, die ſich durch einen Ausweis legiti⸗ miren, Quartier gewähren muß. *Heilverfahren der Invaliden⸗Verſicherung. Die Ortskranken⸗ kaſſe Mannheim J hatte im Monat Juli 1901 60 ihrer Mitglieder der Landes⸗Verſicherungsanſtalt Baden(Invalidenberſicherung) in Karlsruhe zur Einleitung von Heilvberfahren überwieſen. Davon waren 44 mänmlich, 16 weiblich; 22 berheirathet, 38 ledig. Auf die Lungenheilſtätten entfallen zur Kur im Schwarzwald 40 Perſonen, während 4 in das Landesbad Baden, 5 in das Soolbad Rappenau, 7 in das Soolbad Dürrheim, 8 in das Schwefelbad Langenbrücken und 1 nach Neuenahr zur Verpflegung kommen. Außerdem wurden ſeitens der Ortskrankenkaſſe Mannheim 1 direkt 5 Perſonen in das Geneſungsheim Rohrbacher Schlößchen und 2 Perſonen ins Ge⸗ nefungsheim Tretenhof bei Lahr eingewieſen. * Kapitän Dreyfus mit Frau und Gefolge befindet ſich gegen⸗ wärtig in Wildbad zur Kur. * Panorama Maunnheim. Nur noch wenige Wochen bleibt das treffliche Koloſſalrundgemälde„Schlacht bei Orleans“ im hieſigen Panorama ausgeſtellt, um ſodann dem nicht minder berühmten Runp⸗ gemälde„Erſtürmung von Bazeilles“(Sedan) 1. Sept. 1870 Platz zu machen. Während der Aufſtellung des letzteren Bildes, welche in Folge äußerſt reicher plaſtiſcher Szenetie wohl volle ſechs Wochen beanſpruchen wird, bleibt das Panorama geſchloſſen. Der genauere Zeitpunkt des Schluſſes, ſowie die Wiedereröffnung wird demnächſt durch die Tageszeitungen bekannt gegeben. Wer es bisher berſäumte, dem Mannheimer Panorama einen Beſuch abzuſtatten, ſollte nunmehr die Beſichtigung nicht mehr länger hinausziehen, ſondern ſolche ſo bald als möglich ausführen, zumal bekanntlich kurz vor Thorſchluß größeret Andrang bevorſteht. Auch haben noch zahl⸗ reiche Vereine, Lehranſtalten u. ſ. w. ihre Beſuche in Ausſicht geſtellt, da die Schlacht bei Orleans nie wieder im Mannheimer Panorama ausgeſtellt wird. * Unglücksfall in den Alpen. Am Abendberge bei Interlaken ſtürzte infolge Ausgleitens der 67 Jahre alte Fabrikant Theodor Matter von hier 50 Meter tief ab und wurde als Leiche auf⸗ gefunden. *In FJolge der Agitation der Wirthevereinigungen gegen die ſeithetige Handhabung des Kleinhandels mit Flaſchenbier beabſichtigt die Reichsregierung, eine Sachverſtändigen⸗Kommiſſion zu berufen, um deren Anſichten zu vernehmen. Eine Anzahl Handelskammern iſt bersits erſucht worden, geeignete Mitglieder für dieſe Kommiſſion in Voörſchlag zu bringen. Aus dem Großherzogthum. Pforzheim, 19. Aug. Die Butterhändlerin Taglöhner Ib⸗ Rentſchler Ehefrau von Oberxeichenbach!(Oberamt Calſp) wurde vor⸗ geſtern zur Anzeige gebracht, weil ſie einer hieſigen Hausfrau 9½ Pfund Margarine als Landbutter verkauft hatte. Die Händlerin hatte ſich 10 Pfund Margarine verſchafft, ſie dann nach Art der halb⸗ pfündigen Butterſtücke geformt und ſo verkauft. Dieſelbe dürfte eine empfindliche Strafe zu gewärtigen haben.— In den letzten Tagen haben Pforzheimer und Calwer Bäckermeiſter die frühere Lutz' ſche Kunſtmühle in Calw zum Preis von 95,000 Mark angekauft, um in einer Art Genoſſenſchaftsbetrieb die gangbaren Mehlſorten ſelbſt herzuſtellen. Die Mühle, die aufs Beſte eingerichtet iſt, wird von dem früheren Inhaber, Herrn Lutz, als techniſchen Leiter weiter⸗ geführt werden. * Vöhrenbach, 19. Aug. Ein ſfinniges Hochzeitsgeſchenk machten die Arbeitet der Heine'ſchen Fabrit einem ihrer Kollegen. Dieſer klagte bor der Hochzeit, daß das Einrichten eines Hausweſens ſo viel koſte, er habe ſchon ſo viel Geld ausgegeben und jetzt habe er erſt noch kein Werkzeug zum Holz ſägen und ſpalten. Am Hochzeit⸗ Raub mit ſich genommen. Man darf den Mann nicht vorſchnell ver⸗ Urtheilen. Es könnte ſein, daß er ſeine Kunſt an den geſtohlenen Bildern ſpefterbilden wollte. Et iſt eben, wie man hiet ſo ſchön und ſo prätentiös ſagt, ein—„Kunſt“⸗Maler Vor einigen Wochen hat man von dent Abenteuer jenes Parſſer Luftſchiffers viel Aufhebens gemacht, der beim Quai de Paſſh mit ſeiniem Ballon au einem Hausgiebel hängen blieb. Hier in München hat der Luftſchiffer Paul Spiegel aus Ehemnitz beim Aufſtieg wäh⸗ rend eines Gewitters ein kaum gemächlſcheres Abenteuer beſtanden. Spiegel ſtieg im Nüymphenburger Volksgarten auf, als eben der dicht mit Wolken verhängte Himmel Miene zu einem Unwetter machte. Eigentlich ſollte die Fahrt auf einem bloßen Reitſattel vor ſich gehen; vorſichtshalber wurde aber iit letzten Moment noch eine kleine Gondel angehängt. Dieſe Gondel wurde Spiegels Retterin. Denn kaum befand er ſich in einiger Höhe, als das Getwvitter losbrach und der Sturm den Luftſchiffer nöthigte, vom Saktel in die Gondel hinauf⸗ zuklettern. Spiegel verſuchte nun ſofort wieder zu landen. Der Anker hatte ſich auch bereits im Boden befeſtigt, als plötzlich ein ge⸗ waltiger Windſtoß das neue ſtarke Ankertau wie einen Bindfaden übriß. Was nun folgte, ſpottet jeder Beſchreibung. Der Bullon ging zunächſt über die Baumtvipfel des Ebersberger Forſtes hinweg. Durch Ausſterfen von Ballaſt bewirkte Spiegel ein raipdes Steigen. Es gelang ihm, aus der Gewitterſphäre zu kommen und eine Höhe bon 3ogg Metern zu erreichen. Während er die oberen Wolken⸗ ſchichten paſſirte, kam er durch Schnee. Die Temßpexratur fiel ſo ſtark, daß Spiegel, der nur leicht bekleidet war, zu erſtarren glaubte. Durch die Kälte fror auch das Tauwerk und das Gas verdichtete ſich. Der Ballon ſtürzke jäh in die Tiefe. Die Ventilleine feſt um die Hand gewwickelt, harrte Spiegel der Dinge, die da kommen ſollten. Der Ballon fiel in den Wald nördlich von Pyramoos. Vom Wind gepeitſcht fegte er über die Bäume dahin. Endlich gerieth er über eine Lichtung, wo Spiegel landen konnte. Heute, Sonntag, ſoll der Waghals ſchon wieder aufſteigen. Es gibt Leute, die nicht leben können, wenn ſie ſich nicht in Gefahr befinden. Und für die Menge gibt es immer noch kein reizvolleres Schauſpiel als— den lieben Nächſten in Gefahr zu ſehen. Darauf beruht das ganze Vergnügen am Eirkus, an den gymnaſtiſchen Produktionen der Varisté, ant Pferde⸗ und Radrennen, an den Stiergefechten der Spanier u, ſ. lo. Nächſten Dienſtag wird das Prinzregententheater eröffnet. Die betheiligten Geld⸗ und Kunſtleute haben ſich bereits geſtern durch eine ſplenne Kneiperei auf die bevorſtehenden Anſtrengungen vor⸗ bereitet. Auch veröffentlicht Joſef Ruederet heute in der„Geſell⸗ ſchaft“ unter dem Titel„Auf drehbarer Bühne“ ein beißendes Pas⸗ guill auf die Einweihungsfeier. Poſſartk als Rabbi Sichel, Hofrath Stehle als„v. Pfiffig, ganz heimlicher Rath, Anweſenbeſitzer in un⸗ mittelbarer Nähe des Prinzregententheaters“, Knorr und Hirth als „Knurrig und Immergrün, Verleger des vornehmſten Blattes Mittel⸗ und Süddeutſchlands“, Mufikkritiker Merz als„April, Spezialbertreter der Firma Wagners Wittwe u. Sohn“ ſowie eine Anzahl anderer Lokalgrößen werden da in einer fünfbildrigen Poſſe vorgeführt und nach allen Regeln der Kunſt verſpottet. Ich kann mich nicht enthalten, eine der ſchlagendſten Stellen hierher zu ſetzen: Oede Landſchaft. Weite Kiesgruben. Im Hintergrunde Zie⸗ geleien. Nacht. Rabbi Sichel in der Maske Napoleons, Geſte von Waterloo. „Ich hörte marſchirende Kolonnen... Sinds meine Grenadiete? (Springt entſetzt zur Seite und ſingt das hohe.) Kamfſt Du mir, entſetzliches Geſpenſt der Nacht? Wer biſt Du? v. Pfiffig. Warum ſchreien S' denn ſo? Rabbi Sichel(in der Maske des Franzz Moor) Verrathen, aällsgeſpien vom Hoftheater und dem Münchener Publikum! Daniel bon der billigen Grube gib mir meine Ehr und Stellung wieder! b. Pfiffig. Wiſſen Sie was? Sie könnten ſich eigentlich neben mir ankaufen! Rabbi Sichel(als Oktavio Piccolomini). War das die Meinung, Buttler, als wir ſchieden? Bei Gott, ich bin an dieſer un⸗ geheuerxen That nicht ſchuldtg. d. Pfiffig. Jetzt kommen S' nur mit, es wird ſich ſchon Alles machen. Das Orcheſter ſpielt: Sehn Sie, das iſt ein Geſchäft, das bringt noch was ein. So Joſe Ruederer. Zur Unterrichtung der weniger eingeweihten Leſer ſei hier mitgetheilt, daß zur Zeit der Gründung des Prinz⸗ regentenihegters viel von— Tertainſpekulationen die Rede fbckr. 5 Monacus. birte der Hochzeiter im gaat vor der Tafel d und bezeugte, daß das Geſchenkte beſter Qualität ſei.— Abend ging der hier allbekannte K. Rappenecker in etwas tem Zuſtande in ſeine Werkſtätte. Als ſich derſelbe bon einer Stiege hat ſeinem Leben ein raſch * Pfullendorf, 19. Aug. In dem thurgauiſchen Dorfe Lommis iſt die gefürchtete Genickſtarre in epidemiſcher Form aufgetreten. Ueber 30 Perſonen wurden von der Krankheit befallen. Bis jetzt ſind vier Todesfälle zu verzeichnen. Die Schule in Lommis wurde geſchloſſen. Auch in den benachbarten Orten Weinfelden und Kalt⸗ häuſern wurden Fälle von Genickſtarre konſtatirt. Pfalz, Beſſen und Amgebung. * Ludwigshafen, 20. Aug. Ein Pferd mit Wagen, dez Wittwe Machauer gehörend, ſtürzte geſtern Vormittag oberhalb det Hafenmündung in den Rhein. Das auf etwa 1000 Mark geſchätzte Pferd ertrank und wurde mit dem Wagen in der Nähe des Bos⸗ hauſes geländet. Der das Pferd bedienende Fuhrmann lud Steine auf und ſoll dem Thier, als es ſich unruhig zeigte, auf den Kopf ge⸗ ſchlagen haben, ſo daß es rückwärts lief, wodurch der Unfall hervor⸗ gerufen wurde. * Kaiſerslautern, 19. Aug. Der in der ganzen Pfalz und noch über dieſelbe hinaus bekannte Cirkusbeſitzer Bügler iſt in Oden⸗ bach a. Gl., wo die Geſellſchaft z. Zt. mit ihrem Eirkus und Mena⸗ gerie weilt, von einem Herzſchlag betroffen worden, der den Toh herbeiführte. *Höchen, 19. Aug. Seit Dienſtag voriger Woche wurde det dem Schnapstrunke ergebene Bergmann Sommer vermißt. Geſter wurde die Leiche desſelben in einem Baſſin der Kolonie Webspeilet gefunden mit zufammengebundenen Händen. Heute Nacht wurdeß die Ghefrau desſelben, ſein älteſter Sohn, ſeine Tochter und deren Zuhälter verhaftet und haben dieſelben den Mord eingeſtanden, ihſ im Hauſe begangen und dann die Leiche ins Waſſer geworfen zu haben. Sommer, der nach Schnaps verlangt hatte, ihn aber nicht bekam, hatte das Konkubinat ſeiner Tochter angezeigt, wofür dieſe Rache nahmen. 4 Lampertheim, 19. Aug. Die Ernte iſt nun beendet, quch der Hafer iſt ſo ziemlich eingeheimſt. Der Ertrag iſt dieſes Jahr folgender: Korn war auf ſchwerem Feld ſehr gut, ſowohl Körner wwie Stroh, dagegen auf leichtem Boden zum Theil gering, nach Qualität der Aecker auch ſehr gut. Gerſte auf ſchwerem Boden gut, im Sand⸗ boden gering. Sommerpeizen gut, Spelz auch gut. Der Land⸗ winterweizen ſtand gut, dagegen Winterweizen feinere Sorte iſt aus⸗ gefroren. Hafer ziemlich gut. Die kleineren Beſitzer bringen vom Felde tweg ihre Früchte direkt zu einer der in eifrige Thätigkeit ge⸗ ſetzten Dreſchmaſchinen. Der Heuertrag iſt mittel bis gering, Klee mangelhaft, das Grummet gibt vorausſichtlich eine gute Ernte⸗ Zuckerrüben und Dickrüben ſtehen gut, der Regen in letzter Zeit hat hier gut nachgeholfen. Der Tabak iſt in dieſem Jahr ſo ſchön und groß, wie er ſeit dem Jahre 1884 nimmer war. Da das hieſige Steueramt bereits mit der Abſchätzung des Tabaks begonnen, ſo ſind die, deren Tabak abgeſchätzt, eifrig damit beſchäftigt, denſelben heim⸗ zuſchaffen. Nüſſe gibt es reichlich. Steinobſt ſehr viel. Aepfel und Birnen wenig. * Straßburg, 19. Aug. Eine exemplariſche Strafe verhängte das hieſige Schöffengericht über einen Thierquäler. Der Tagner Philipp Eberhard von hier war am 7. Februar von einem Pferde⸗ händler mit dem Trausport zweier Pferde von Hagenau nach Skraß⸗ burg beauftragt worden. In Straßburg wurde die Ankunft bes Pferde bergebens erſpartet. Der nachforſchende Eigenthümer fan ſeine Thiete in Niederſchäffolsheim in einem bejammernswerthen Zuſtande. Eines derſelben hatte nicht weniger als 26 Meſſerſtich an der linken Körperſeite, während das andere etwa 3 aufwies. ergab ſich, daß die unmenſchliche That von dem Treiber ſelbſt be⸗ gangen worden war. Eberhard, der ſchon mehrfach mit dem Zucht⸗ hauſe Bekanntſchaft gemacht hatte, wurde laut„Elſäſſer“ ungeachlet ſeines Zeugniſſes zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Profeſſor Karl Weinhold, der allbekannte und verdienle Germaniſt der Berliner Univerſität, iſt in Bad Nauheim, wo er Er⸗ holung und Skärkung ſuchte, im Alter von faſt 78 Jahten geſtorben. Ein feinſinniget deutſcher Gelehrter und ein ausgezeichnetet alave⸗ miſcher Lehter iſt mit ihm dahingegangen. Richard Kleinmichel f. In die Reihen der Berlinet Muſſker hat der Tod eine ſchwere Lüche geriſſen. Am Sonntag Nachmittag ſtarb am Herzſchlag Richard Kleinmichel, der bekannſe Compoßift und Muſilpädagoge, in deſſen Bearbeitung noch vor wenigen Jahten Lortzings nachgelaſſene Oper„Regina“ mit ſo ſchönem Erfolge ühes die deutſchen Bühnen ging. Kleinmichel hat nut ein Alter von 54 Jahren erreicht. Dieſe wenigen Jahte aber umſchloſſen eines der atbeitsreichſten deuiſchen Mufikerleben. Mit gediegenſtem und viel⸗ feitigſtem muffkaliſchen Wiſſen ausgeſtattel, galt der Verſtotbene olz eine Caßseität in ſeinem Fache. Um ſein Arbeitspulk dränglen ſich die Verleger, die Bearbeltungen, Partitureinrichtungen u. f. w. nut ſeiner kroukimirten Hand anderktrauen wollten, und bis zu ſeinen legten Lebenstagen hat Kleinmichel in dieſer Richtung unermüdlich geſchaffen, Aus früheren Tagen entſtammen zudem ungezählte ſelbſtſtändige hoch⸗ geſchätzte Arbeiken, Symphonieen, Clabiercompoſitionen, Lieder, und nur wenige Clavierſchület mag es geben, die niemals bei ihrem Ug⸗ lerricht die geradezu muſtergiltigen Kleinmichelſchen. Elüden ſtudſtl haben. Zwei dramatiſche Werke von ihm, die komiſche Obet„Schls de Lorme“ und die gtoße Oper„Der Pfeifet von Duſenbach“ er⸗ lebten im Hamburget Stadttheater in Hamburg ihre Auffühtung. Beſondets letziete, ein ſehr melovieenteſches Werk, hatte größen Ek folg und vürfte es ſich füt unſere Opernleiter wohl lohnen, auf dieſes noch einmal zurückzugreifen. Richard Kleinmichel, der als Sohn eines Militärkapellmeiſters in Poſen geboren war und die ehemaligt Opernfüngerin Clara Monhaupt zur Gattin hatte, wat nacheinaldet an den Operniheatern von Magdeburg und Leipzig Kapellmeiſtet, ſiedelte ſpäter nach Hamburg über und verbrachte die letzten Jahtt ſeines Lebens in Berlin. Von hier aus leitete et ſeit wenigen Mongf die in Leipzig erſcheinende Signale für die muſtikaliſche Well. Eitt prächtige, kernige Künſtlernatur, der jede falſche Eitelleit fern lagz, ein aufrichtiger, gerader Charakter, einer von denen, die nur zu lieben niemals zu haſſen wiſſen,— kurz ein echtet, wahrer Menſch un Künſtler, wie wit nicht viele zu berlieten haben, iſt mit Richard Kleih⸗ michel dahingegangen. Als ein ſolcher wird er jedem unvergeßlich bleiben, der ihm je näher tteien durfte. Edmond Andran, der liebenswürdige franzöſtſche Komponiſt, iſt in Paris geſtorben. Als Sohn des berühmten Tenors der Pariſet lomiſchen Oper wuchs er gewiſſermaßen inmitten der Muſik auf, In Lyon am 11. April 1842 geboren, ſtudirte er bei Niedermehet Muſik, ſeine ausgeſprochene Begabung für das leichtere Genre det Muſik wies ihm die Wege, auf denen er ſpäter ſo bedeutende Erfolge erkingen ſollte. Vorher aber verſuchte er ſich nicht ohne Glück auf dem Gebiete der Kirchenkompoſition. In ſeinem erfolgreichſten Werke, der „Mascotte“ verbindet ſich feiner muſitaliſcher Geſchmack mit ftiſ quellender Erfindungsgabe, haußkſächlich aber tritt ein künſtleriſches Maßhalten aus allen ſeinen Werken herbor, ein Vorzug, der umſe ſchweter wiegt, als getade auf dem Gebiete der komiſchen Oper und dek Opetette die Vetführung zur Ueberkreibung ſo nahe liegt. Neben dem erwähnten Hauptwerke fanden noch„Gillelte de Narbonne und ⸗Mi de nt be. 8 2 DNen cn ———————————„ F 1. —— — f brandpem a eee, 87 Selte, Helhett“ den Weg über die Bühnen. Auch dieſe Schöpfungen des 9 en werden ihm ſtets ein ehrendes Andenken in der Fuſttwelt ſichern. WMbtagfertiger Litteraturunterricht. Einen nicht allgemein klonnten Vorfall aus Gottfried Kellers letzten Lebensjahren theilt 9os litterariſche„Echo“ in ſeiner neueſten Nummer mit. Der große Zürcher Poet ſaß mit ein paar Freunden in einer Wirthſchaft beim Frühſchoppen, Studenten am Tiſch hinter ihm. Ein Litteraturge⸗ ſchwätz der jungen Leute war im Gange, und einer rühmte ſich, er Inne nur noch Göthe leſen, Schiller habe keine Lebenstiefe gehabt, und ſeine hohle Rhetorik ſei nicht zum Aushalten. Schwubs— hatte det Redner plötzlich eine im Geſicht. Der greiſe Keller hatte ſich merk⸗ pürdig ſchnell auf ſeinem Stuhl umgedreht und dem„jungen Schnaufer“ die hoffenklich heilſame Ohrfeige applizirt. Es gab dann ſfteilich Skandal; die Studenten wollten über den alten Herrn her und lehen ſich erſt beruhigen als ſie erfuhren, daß da ein großer Dichter in der Vertheidigung eines noch größeren ein Strafgericht vollzogen habe. *Der Mannheimer Induſtriehafen. Von dieſer vor drei Jahren im Auftrage des Stadtraths herausgegebenen„erläuternden Skisse irſcheint ſoeben die zweite umgearbeitete und erweiterte Auflage. Sie ſſt bearbeitet von Stadtbaurath Eiſenlohr und Dr. Schott, hem Vorſtand des ſtatiſtiſchen Amts. Aeueſſe Rachructen und Celegramme. ſprivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Brüſſel, 20. Aug. Der ehemalige Arbeitsminiſter Nyſſens tödtete ſich heute Vormittag durch einen Schuß in die rechte Schläfe. Als Grund der That werden Familienver⸗ hältniſſe angegeben. *London, 20. Aug. Die„Morning Poſt“ meldet aus Newyork: Nach den letzten Meldungen aus Caracas gelang es dem Präſidenten Caſtro, eine Koalition gegen Kolumbia zu Stande zu bringen. Es verlautet, daß jetzt Truppen aus Venezuela, Ecuador und Nicaragua abmarſchiren, um von allen Seiten in Columbia einzufallen. Caſtro war un⸗ dgufhörlich bemüht, dieſes Ziel zu erreichen, da er ſchon lange damit umgeht, ſeine Machtſtellung zu heben und die Nieder⸗ werfung Columbias zu ſichern. Leute, die hier mit der wahren Sochlage in Südamerika vertraut ſind, ſchenken den obigen Be⸗ tichten keinen unbedingten Glauben wegen der bekannten Neigung Caſtros, alle von Caracas abgehenden Nachrichten zu Gunſten ſeiner Zwecke zu färben. Konſtantinopel, 20. Aug. In Haidar Paſcha iſt geſtern eine Jeuersbrunſt ausgebrochen, welche eine größere Anzahl Gebäude zerſtörte, darunter ein von der anatol ſchen Hahngeſellſchaft für Zwecke des Hafenbaues gemiethetesß Haus. Sämmtliche Bücher und Archibe der Geſellſchaft ſind gerettet; guch ſonſt erleidet die anatoliſche Bahn keinerlei Schaden. „Rewpyork, 20. Aug, Einem Telegramm aus Paduzah in Kentuty zufolge ſind geſtern Abend während eines Unwetters infolge Kenternseines Dampfers 17 Perſonen, darunter 10 Piahen, im Oheiofluſſe ertrunken. 4***5 Prozeß Kroſigk. Gaumbinnen, 20. Aug. In dem Prozeſſe wegen Ermordung des Rittmeiſters Kroſigk wurde heute Vormittag die Beweis⸗ aufnahme geſchloſſen. Gumbinnen, 20. Aug. Der Staatsanwalt be⸗ antragte gegen Marten 12½ Jahre Zuchthaus, 3 Jahre Ehr⸗ berluſt und Ausſtoßung aus dem Heere, gegen Hickel 5 Jahre Zuchthaus, 2 Jahre Ehrverluſt und Ausſtoßung aus dem Heere. *** Leipziger Bank. “Leipzig, 20. Aug. In der heuligen außerordentlichen General⸗Verſammlung der Leipziger Bank waren folgende Punkte auf die Tagesotdnung geſetzt: Bericht des Aufſichtsraihs über bie durch die Konkutseröffnung gegebene Lage. Erklärung des Auf⸗ ſchisraths über die Niederlegung ſeines Amtes mit Schluß der General⸗Verſammlung. Beſchlußfaſſung über die Neuwahl des Auf⸗ ſichtsralhs. Im Namen des Aufſichtsraths erſtattete der Vorſitzende Heinrich Dodel Bericht. Der Bericht bezeichnet die Lage des Unter⸗ nehmens als überaus ſchwierig, die Verankworklichkeit des Tufſichts⸗ talhs iſt anekkannk, die Verhältniſſe hätten nicht geſtattet, die Kata⸗ ſrophe abzuwenden. Der Auſſichtsrath iſt nicht in der Lage in genügender Weiſe Vorſchläge zu machen und Maßregeln zu empfehlen, um die unermüdlichen Verluſte der Aktionäte zu mildern. Ebenſo⸗ wenig kann über das vorausſichtliche Ergebniß des Konkurſes in genügender Weiſe Auskunft gegeben werden, weswegen in der gegen die Direktion und den Aufſichtsrath eingeleiteten gerichtlichen Unter⸗ ſuchung alle Aufzeichnungen, Korreſpondenzen und Protokolle dem zu⸗ ftändigen Richtet zur Verfügung geſtellt worden ſeien. Alle geſchäft⸗ lichen Dispoſitionen ſeſen von der Konkursberwaltung getroffen. Zu⸗ nächſt ſei hervorzuheben, daß der Aufſichtsrath die Urſache des Zu⸗ ſammenbruchs der Bank ausſchließlich in ihret Verbindung mit der Kaſfeler Trebertrocknungs⸗Geſellſchaft erblicke. Ab⸗ geſehen dabon ſei die Lage der Bank noch bis in die leßte Zeit geſund und geſtchert geweſen. Der Beticht beſpricht dann ausführlich die ge⸗ ſchüftliche Entwicklung der Trebergeſellſchaft. Nach längeret, im Ganzen ruhiger Debatte,, die beſonders die Frage betraf, daß den Gläubigern bei ihten Anſprüchen an die Aufſichtsräthe keine Priorität bor den Aktibnären zuſtehe, wurde durch Zutuf ein neuer Aufſichts⸗ züth gewählt. Vertteten waren 15 988 750 Mark des Aktienkapitals Ein Drittel) mit 63 985 Stimmen.. *** Zarenbeſuch in Frankreich, * Paris, 20. Auguſt. Der Miniſter des Aeußern Del⸗ kaſſe begab ſich geſtern nach Compiegne, um die Räumlichkeiten zu beſſchtigen, welche im dortigen Schloſſe für den Aufenthalt des Zatenpaares in Stand geſetzt werden ſollen. Nach dem „Figaro“ ſind für dieſen Aufenkhalt mehrere Tage nach der großen Schlußparade bei Reims in Ausſicht genommen. Nach det Revue von Reims findet ein großes Dejeuner ſtatt, zu welchem ſämmtliche Miniſter und Militärattaches eingeladen bilden, und die an der Reimſer Revue theilnehmen, ſtehen unter dem Befehle der Armeechefs Duchegne und Keßler. Die Nach⸗ Aicht von der Ankunft des Zaren witd ſeitens der Blätter mit Reber Befriedigun bes Erſcheinen des Zaren ſei um jo erkreulicher, als in Pelers⸗ derden. Die vier Armeekorps, welche die erſte und zweite Armee dieſer Reiſe lange widerrathen worden ſei und zwar hauptſächlich mit Rückſicht auf die Sicherheit der Perſon des Monarchen. * Paris, 20. Aug.„Agence Havas“⸗Meldung. Das Programm für den Aufenthalt des Kaiſerpaares von Ruß⸗ land iſt nochunvollſtändig. Es verlautet, daß der Kaiſer am 17. September in Dünkirchen eintrifft und wahrſcheinlich am ſelbigen Tage die Flottenſchau über das franzöſiſche Nord⸗ geſchwader abhält. Von Dünkirchen begibt ſich der Kaiſer nach Compiegne, wo am. 19. September die Kaiſerin ebenfalls eintrifft. Beide wohnen ſodann der Heerſchau in Reims bei, welche den Abſchluß der großen Manbver im Oſten bildet. An dieſem Manöver nehmen dier Armeekorps Theil. 4** 2 Der franzöſiſch⸗türkiſche Streitfall. * Konſtantinopel, 20. Aug. Der Sultan wei⸗ gerte ſich im letzten Augenblicke, dem Uebereinkommen in der Quaiangelegenheit, welches er bereits genehmigt hatte, ſeine Sanktion zu ertheilen. Der franzöſiſche Botſchafter forderte den ſofortigen Erlaß des Irades, andernfalls drohte ermitſeiner Abreiſe. Man glaubt, daß die Angelegenheit dennoch gütlich beigelegt werde. *** Der Burenkrieg. * London, 20. Aug. Wie die„Times“ meldet, gab die Regierung den Bondholders bekannt, daß ſie die letzten bei⸗ den Koupons der Transvaal⸗Bonds von 1892 zahle, jedoch denjenigen nicht, der im Juli 1900 fällig war, als Transvaal noch als Republik exiſtirte und noch nicht annek⸗ tirt war. 5 A.***. Zur Lage in China. * London, 20. Aug. Die„Times“ meldet aus Peking vom 19. Auguſt: Der britiſche Geſandee Sato w theilte den chineſiſchen Bevollmächtigten mit, daß, falls gegen die Urheber der Metzeleien in Tſchutſchau die beſchloſſenen Beſtrafungen nicht ſofortvollſtreckt würden, England aufs Neue ſich über⸗ legen werde, ob es ſeine Truppen zurückziehen ſolle. Mannheimer Handelsblatt. Courszettel der Mannhelmer Effektenbörſe vom 20. Aug. Obligationen. Staatsvaulere. Pfandbriefe. 4prog. Bab. Oblig, v. 1901 105,3 bz 4 10 Rbein. Hyp.⸗B. unk. 5..— bz ½prog, Bad, Oofig. ö. 1800 99.90 b%%„„„ unk e 5845 Badiſche Obligal.: 25 99.50 b5 3½„(abgeſt.) 68.0 bz—9 2„„ unk. 1904] 32.50 pz 2½% Oblig. Mark.d0 b%ůʒ ꝗ.n„„ Sommunalf 98.— b5 1885 98.,D0 pz Städie⸗Aitlehen. Aedogſe! 18.50 53 2½.3 Freiburg 1. B. 82.— B 5 90.20 bß 3 Farlsrußer v. J. 189f 89.— bz 4 T. 100 Looſe 144. bi 4% Ludwigsbaten don 190) 400.50 0 % Baher. Obligationen 909.85 bz au% Judwigsbafen M. 102.— G 1 807 5 34% Manußeimer Obl, 1055 1 8 3 3% Deutſche Reichsanleih 0 d5 310ʃ¹ 1 1 888.—* 37 5 4 5 101.20 b5 31 1895 96.— 80%„ 5 97.20 b; B 1898 96— 8 3½ Preuß. Conſols 100.85 bz 93% 0% Pirmaſenſer 93.590 G 3½⁰„ 10 55 Induſtrie⸗Obtigationen 30% 1 etobz 1058 Vad. 8 103.50 G 5 44½ Bad. A ⸗G. f. Rhſchifff—— Gifendahn-lulehen. 2 5 oo Bürgl. Brauhaus, Bonn 192. b· 49% Pfätz,(ubo. Max Nord) 18.7 bz 4½ Speyerer Ziegelwerke 101.40 b3 905 99.40 bz 4½ Verein Chem. Jabriken——0 2½„— couberkirt, 68.40 dz 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 102.80 bz Aktien. Banken. Pfalsbrau. b. Gelſel u6. Mohr—.— Brauerel Sinner, Grünwinkel 20.— 8 Gabiſche Bant„ SchroeblHeldelberg 103.— G Cred.⸗u. Depofttö. Zwelbrck. 187.— 8 2 Schwartz, Sbeher 116.50 8 Gewerbebank Speuer 50%12 5 Schioetzingell 64.— Maunheimer Bank Sonne Weltz Speyer 180.— 5 Oberrbein. Bank 55. Storch, Sieck 04.— Pfätziſche Bant 118„ Wperger, Worms“ 91.— 0 bin Seu G8 Landil 11 Wormſer Branhans v. Oertge 125.— B Spar⸗u. Gdb. 44— Pfälz. Preßh itfabr. 181 Nheiniſche Greditbant 14.— äls. Preßh. l. Speikaer 110.— 8 Rbein. Oop.⸗Bank 167,25 8 Trausvort Sildd. Bant 1eK.— G und Verſicherung. zantlſeubahnen. Gntſahr⸗Aktten 121—0 Pfälziſche Ludſwigsbahn 223.— b; Mannh. Damspſſchleppſchiſt 117.— 8 „ Markabn 136.70 83„ Lagerbaus 100.— bz Nordbann 127.— 51 Bad. Nücke u. Milperſich.—55 Heilbronner Straßenbahnen 85.— B Schlifffahrt⸗Aſßſerurauß 540.— 8 Chentiſche Juduſtrie. Continentale Verſicherung 265.— .⸗G. f. chem. Induſtrie 113.25 bz Mannheimer Verſicherung 380.— Babiſche Anilin⸗ u. Soda 276.— G Oberrheim Verf.⸗Gefellſchaft 250.— B —„ n, uge. Württ, Transportverfich. 675.— 8 Ghem. Faßrik Goldenberg 182.— 8 Audtſtrle Chem. Fabrik Gernsbelm—.— Au* 65 Berein chem. Fabriken 180.— G Aet.⸗Geſellſch. f Seilſuduſtrie 122.— Berein D. Oelfabriken 10475 0 Diugler'ſcht Maſchineufabrit 148.— 8 Weſteregeln Alkal. Stkamm.9. Emaſllirfabrit Kletweller—.— „ Vorzug 103.50 B Emalllirwerke Malkammer 95.— B 5 Fttlinger Spinnerel 108.50 Brauereien. Hüttenheimer Spinnerei 91.— 8 Bad. Brauerel 135.— Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 75.— Binger Aktienbierbraueret— Mannh. Gum,⸗ u. Asbeſtfabr. 8g3. Durlacher Hof vorm. Hagen 210.— G Oggersbeimer Spinuerel 5 Eſchbaum,⸗Brauerei 163— Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf—— Elefantenbräu Rüßzl, Worms 10 bz Portl.⸗Ceſſtentwk. Heidelberg 139.— 8 Branuerei Ganter Freiburg 100.— Vereinig. Freiburger Ziegelw. 111.— 8 Kleinlein, Heldelberg 154.— Verein Speyerer Ziegelwerke 86.78 8 Homburger Meſſerſchmitt 90.— Zellſtofffabrit Waldhof 225.— B Ludſwigshafener Braueret—.— Zuckerfabrik Waggänſel 82.75 B Maunb. Aktienbraſterei 160.— B Zuckerraſſinerie Manubeim—— Mannheimer Eſfektenbörſe vom 20. Aug.(Offtzieller Bericht.) Gewerbebank Speyer Akkien 127 bez. und., Pfälz. Bauk⸗Aktien 113 bez. und., Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien 165.25., Slid⸗ deutſche Bank⸗Aktien 106 G. Brauerei Ritter, Schwetzingen 64., Aktien der Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie 122 B. Viehmarkt in Maunheim vom 17.—19. Aug. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewicht: 37 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 70—72., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 68—70., c) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 00—00., ch) gering genährte jeden Alters 0000 M. 57 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 58—00., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 55—00., e) gering genährke 52—00 M. 1058 Färſen: Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 68—68., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 60—63., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 54—65., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 52—58., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 45—50 M. 249 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 50—75., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 70—00., c) ge⸗ ringe Saugkälber 65—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00 0o% M. 6 Schaſe: a) Maſtlämmer und züngere Maſthammel 60—00., b) ältere Maſthammel 00—65., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 55—00 M. 551 Schwein e: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 65—00., b) fleiſchige 64—00., e) gering entwickelte 63—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferd e: 0000 0000., 49 1Arbeitspferde: 150—800., 25 Pferde zum Schlach⸗ ken: 40—80., 00 Zuchl⸗ und Nutzvieh: 900—000., 81 Milchkühe: 200400., 000 Ferkel: 00.00—00.%., 2 Ziegen: 15—00., 0 Zicklein:—00., 0 Lämmer: —0*. 5 uſammen 2115 Stück. aufgenommen. Der„Figaro“ bemerkt, andel im Allgemeinen lebhaft, ausverkauft. burg, und zwar von der unmittelbaren Umgebung des Kaiſers Getreide. Mannheim, 19. Auguſt. Stimmung blieb krotz der etwas abgeſchwächten amerikaniſchen Forderungen ſeſt. Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska Mk. 131 bis 133, Südruſſiſcher Weizen M. 127—146, Kanſas M. 128—131, Redwinter M. 127½ bis 130, La Plata M. 127 bis 129, feinere Sorten M. 133 bis 134, ruſſiſcher Roggen M. 103—000, neues Mixed⸗Matis M.—, La Plata⸗Mais M. 114, Ruſſiſche Futtergerſte M. 99—105, amerik. Hafer M.—, ruſſiſcher Hafer M. 112—114, Prima ruſſiſcher Hafer M. 118—127. Frankfurt a.., 20. Aug. Kreditaktien 199.60, Staats⸗ bahn 136.20, Lombarden 21.80, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.90, Gotthardbahn 1538, Disconto⸗Commandit 175.30, Laura 186.—, Gelſenkirchen 168.80, Darmſtädter 120.50, Handelsgeſellſchaft 187.70, Dresdener Bank 130.70, Deutſche Bank 194.10. Tendenz: ruhig. BVerlin, 20. Aug.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 199.50, Staatsbahn 136.10, Lombarden 21.75, Diskonto⸗Commandit 175.—, Laurahütte 185.70, Harpener 155.60, Ruſſiſche Noten—.—. (Schlußcourſe), Ruſſen⸗Noten ept. 216.35, 3¼% Reichsanleihe 101.—,8% Reichsanleihe 91.10. 4% Heſſen 104.80, 3% Heſſen 88.99, Italiener 98 20, 1860er Lvoſe 140.30, Lübeck⸗Büchener 186.60, Marien⸗ burger 70.70, Oſtpreuß. Südbahn 82.70, Staatsbahn 136.20, Lom⸗ barden 21.70, Canada Paeifte⸗Bahn 106.90, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 199.50, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 137,40, Darmſtädter Bank 120.50, Deutſche Bankaktien 194.—, Disconto⸗Commandit 175.20, Dresdner Bank 130.59, Leipziger Bank .80, Berg.⸗Märk. Bank 145.50, Dynamit Truſt 150.60, Bochumer 168.70, Conſolidation 290,60, Dortmunder 47.60, Gelſenkirchener 168.50, Harpener 185,70, Hibernia 160.50, Laurahükte 186.20, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 94.70, Weſteregeln Alkaliw. 208.75, Aſcherslebener Alkalt⸗Werke 140,80, Deutſche Steinzeugwerke 258.—, Hanſa Dampf⸗ ſchiff 136.10, Wollkämmerei⸗Aktien 133.40, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 98.20,%ͤ Sachſen 90.40, Stettiner Vulkan 201.40, Mannheim Rheinau 95.50, 3½% Badiſche St.⸗Obl. 1900 99.60. Privatdiscont: 2½%, Berlin, 20. Aug.(Tel.) Fondbörſe. Die Börſe war bei Eröffnung abwartend, unmittelbar darauf ſchwach auf bedeutende drückende Rückgänge der Creditaktien. Hütten⸗ und Bergwerksaktien andauernd rückgängig. Heimiſche Fonds ſtill. Banken vernachläſſigt. In der zweiten Börſenſtunde wenig Veränderung in Banken und Montanwerthen. Alles Andere ſtetig. Im ſpäteren Verlguf Banken und Montanwerkhe etwas anziehend. Privatdiskont 296 0. Die „ Frankfurter Börſe. Schluſt⸗Kurſe. 15 Wechſel. 19. 20. 19. 20, Amſterdam kurz 168.55 168.60 Paris kurz 80.96 80.96 Belgien„ 80.96 81.— Schweiz. Plätze„81.07 81.07 talien kurz 77.60 77.61] Wien„ 35.28 85.27 ondon„ 20.42 20.42 Napoleonsd'or 16.22 16.20 5 lang] 20.41] 20.41 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch.Reichsanl.] 101.35 101.25 5 italien. Rente97.900 98.20 3½„„„ 101.25 101.25 4 Oeſterr. Goldr. 101.35 101.30 „„„.20 91.—4½ Oeſt. Silberr. 99.15 99.20 3½ Pr.Staats⸗Anl. 101.—100.70 4½ Oeſt. Papierr. 99.35 99.20 3½„„„ 101.15 100.95 4½ Portg. St.⸗Anl.“ 37.65 87.85 )%%%ͤ dio. äuß. 25.65 25.80 3½ Bad. St.⸗Obl.fl 98.80 98.80 4 Ruſſen von 1880 100.— 100.— 1 1„ M. 99.20 99.10 Aruſſ. Staatsr. 1994 95.50 95.50 8„„1900, 99.30 99.20 4 fpan. ausl. Rente 70.20 70.20 4 bad. St.⸗A. 105.100 104.95 1 Türken Lit. D. 24.25 24.22 3½ Bayern„„89.95 99.80 4 Ungar. Goldrente 99.90 100.— 3 5„„89.95 89.70 5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 105.— 104.95 Anleihe 1887 89.60 81.50 4 Hefſfen 105.— 105.20 4 Egypter unifieirte 108.20 108.20 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A f 5 Mexikaner äuß. 97.35 97.60 von 1896 88.70 88.40 3 5 inn. 26.05 26.— 8 Sachſen. 89.20 89.— 4½ Chineſen 1898 83.— 88.— 8 2— 4 Mh. e———Verzinsl. Looſe. B. Außkän diſche, 3 Heſt. Looſe v. 1860 140.50 140.70 5 goer Griechen 38.30 38.20 J 8 Türkiſche Looſe 101.80 101.70 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 82.— 81.60] Parkakt. Zweibr. 107.70 104.70 Heidelb. Cementw. 125.40 125.40 Lederw. Spichartz.———.— Anilin⸗Aktien 378.—377.10 Walzmühle Ludw. 117.— 120.— Ch. Fbr. Grieshein—.——.— Fahrradw. Kleyer 138.— 140.— Nerene Farbwerk 336.— 336.— Klein Maſch. Arm. 100.— 100.—, erein chem. Fabrik 182.— 182.— Maſchinf. Gritzner 139.— 189.— Chem. Werke Albert 154.60 154.80 Maſchinf. Hemmer——— Accumul.⸗F. Hagen 119.— 119.— Schnellprf. Frkthl. 164.— 164.— Allg. Elek.⸗Geſellſch 175.70 174.80 Oelfabrik⸗Aktien 105.— 105, Helios„ 42.— 42.— Bwllſp.Lampertsm———. Schuckert 75 105.20 106.— SpinWeb. Hüttenh 88.— 88.— Lahmeyer 106.50 110.— Zellſtoff Waldhof 220.— 222.— Allg..⸗G. Siemens 144. 144.— Cementf. Kallſtadt———. Lederw. St. Ingberll—.——.— Friedrichsh. Bergb. 124.50 124.59 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 170.—168.—]J Weſterr. Alkali⸗A. 209.200 Buderus 95.— 95.50] Oberſchl. Eiſenakt. 102.50—.— Concordia 248.— 248.—Ver. Königs⸗Laura 187.20 186.— Gelſenkirchner 168.700 168.80 Alpine Montan 212.— 212.— Harpener 156 90 156.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 221.75 221.80 Gotthardbahn 153.— 153.— Marienburg⸗Mlw.] 71.— 72.— Jura⸗Simplon 99.70 99.70 Pfälz. Maxbahn 137.50 137.50 Schweiz. CentralbC—.—— Pfälz. Nordbahn 126.50 125.20 Schweiz. Nordoſtb. 39.50 99.80% Hamburger Packet 119.75 119.90 Ver. Schwz. Bahnen 91.90 81.80 Nordd. Lloyd 118.50 115.50 Ital. Mittelmeerb. 101.— 101.20 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 138.40 186.—„ Meridionalbahn 133.70 184.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 29.90 21.70 Northern prefer. 35.40 95.40 „ Nordweſtb. 118— 117.40 La Veloce—— „ Lit. B. 121.—121.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 99.60] 99.0] 3/ Sttsgar. It.Eiſ 89.2.40 4% Pf.HypB. Pfdb. 100.50 100.50 4 hr.Pf.⸗B. Pfb190 99.50 99.50 3½%„„„ 93.80 93.80 8½% Pr. Pfdbr,Bk. 3½% Pr. Bod.⸗Ex. 92.— 92.— Pföbr. 1908 91.78 91,½75 4% Pf, B. Pr.⸗Obl. 103.70—. 4½ Rhein. Weſtf. 3½% Pf. B. Pr.⸗O.] 98.50 98.45.⸗C.B. 191o((—- 4% 9ih. Pf. Br. 1902 100.— 100.—4 Grundſchuld⸗Bk. 46.— 48½½5 3½„„„ 1904 92.50 92.503½ 5„ 42.60 43.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 183.30 153.40] Oeſt. Länderbank—.— Badiſche Bank 116.—116.—„Kredit⸗Anſtalt 201.50 199.10 Berliner Bank 88,.900 82—Pfälziſche Bank 11290113.— Berl. eeeee 137.60 137.70 Pfälz. Hyp.⸗Vank 163.— 163.— Darmſtädter Bank 120.65 120.60 Rhein. Kreditbank 140.— 140.— Deutſche Bank 194 10 193.90 Rhein. Hyp.⸗B. M. 165.— 165.50 Diskonto⸗Commd. 175.80175.— Schaaffh. Bankver. 110.75 111.20 Dresdener Bank 131.10 150.60 Südd. Bank Mhm. 105.40 106,— rankf. Hyp.⸗Bank 181.50 181.50] Wiener Bankver. 112.50112.50 kf, Huß.⸗Ereditv 122.50 122.50 D. Eſſetten⸗Bank 102.70 102.50 aunheimer Bank—.——.— Bank Ottomane 105,10 105½0 Nationalbank 98.70 99.20 Mannheimer Verſ. Oberrhein. Bank 112.— 112.—] Geſellſchaft 390.—870.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 120.— 120.— Privat⸗Discont 2¼%. Reichsbauk⸗Discont- Nachbörſe. Kreditaktien 199.60, Staatsbahn 186.—, Lombarden 21.70, Discono⸗Commandit 175.20.„„„ Pariſer Anfangskurſe. 3% Rente 101.20, Italiener 98.—, Opanier 71.30, Türken D. 28.20, Türk. Looſe—.—, Banque Sttomane.30, Rio Tinto 18.81. 5 8 4. Sette. General⸗Anzeiger. Theilungshalber laſſen die ben des verſtorbenen Kaufmann Johann Georg Steidel in Schriesheim die nachverzeichne⸗ ten Grundſtücke am Samſtag, 31. Auguſt 1901, Vormittags 10 Uhr, im Rathhaus öch eim öffentlich zu Ei verſtei⸗ gern, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Schätzungs⸗ preis erreicht wird. N Beſchreibung der Grundſtücke. Gemarkung Schriesheim: 1. Lgb. Nr. 478, Plan 4, ein 2 ar 42 qm 93 qm Haus⸗ garten. 5 2. Igb. Nr. 1434, Plan 9, 4 ar 93 qm Ackerland und 33 ar 4 qm Ackerland in der Lei⸗ mengrube. 3, Igb. Nr. 2407, Plan 15, 19 ar 62 qm Ackerland im Boden. 4. Lgb. Nr. 2571, Plan 16, 20 ar 40 qm Ackerland in den Dorſtenäckern. 35 ar 20 Heßlich unter ſtraße. Die Verſteigerungsbedingungen können in der Zwiſchenzeit beim diesſeitigen Notariat eingeſehen werden. 9695⁰ Ladenburg, 16. Aug. 1901. Großh. Notariat: Dr. Ritter. 1 7 2* 1* Verſteigerungsankündigung. Theilungshalber werden aus dem Nachlaſſe der verſtorbenen Be teidel J Wittwe in 0 eim die nachverzeichneten Grundſtücke, am 96949 Samſtag, 31. Auguſt 1901, VBorm. 10 Uhr im Rathhaus zu Schriesheim öffentlich verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn wenigſtens der Schätzungspreis erreicht wird. Beſchreibung der Grundſtücke: Gemarkung Schriesheim. 1. LIgb Nr. 1499— Plan 10— 8 ar 97 qm Ackerland in der Leimengrube⸗ 2. Lgb. N. 36 ar 73 qm Ackerl weg. 3. Lgb. Nr. 2265— Plan 15— 18 ar 26 qm Ackerland im Neu⸗ weg. 4. Igb. Nr. 2351— Plan 15— 10 ar 85 qm Ackerland im Neu⸗ weg. ., Lgb. Nr. 2488— Plan 16— 5 ar 07 qm Ackerland im Heddes⸗ heimerweg, 5 ar 70 qm, und 24 ar 48 qm Ackerland. 6. Lgb. Nr. 3263— Plan 19— 18 ar 81 qm Ackerland, Ziegel⸗ äcker. 7. Igb. Nr. 3594— Plan 21— 29 ar 95 qm u. 6 ar 1s qm Acker⸗ land im Fenſenbrunnen, 8, Igb. Nr. 3714— Plan 22 17 ar 2 K 2 207— Plan 14— and im Neu⸗ 9. Plan 22— 33 ar 2 Ackerland im oberen Schlittweg. 10. Lgb. Nr. 39 lich unter der Landſtraße. 11.Lgb. Nr. 42 Plan 24— 18 ar 55 qm Ackerland im St. Wolfgang oder der Landſtraße. 12. Lgb. Nr. 4511,11 ar 18 qm alid im Heßlich oder der aße. 18. Lgb. Nr. 5291, 35 ar dd qm Ackerland im Allmannsbach. 14. Lgb. Nr. 2686, 39 ar 11 0m Ackerland im Rindweg unter der Laudſtraße. 15, Egb. Nr. 153— Plan 2 Sar 80 qm Garlenland u. 36 qm Weg im Ortsetler. 16. Og gb. Nr. 491, 19 ar 75 qm Kaſtanienwald im Ortsetter Ludwigsthal. 17, Tgb. Nr. am Ackerland grube. 18. Igb. Nr. 2343, 21 ar 60 am Ackerland ober dem Neuweg. 19. Lgb. Nr. 1550, 33 ar 57 qm Ackerland, Untere Kohläcker. 20. Sgb. Nr. 2670, 12 ar 20 m Ackerlaud im Rindweg unter er Landuraße. 21. Egb. Nr. 2686, 39 ar 11 am Ackerland im Rindweg unter 1487, 27 àar 99 in der Leimen⸗ der Landſtraße. 22. Lgb. Nr. 2940, 2 ar 64 qm Gartenlaud und 9 ar 73 qm Ackerland in der Ladenburger Chauſſee. 28. Lgb. Nr. 2990, 6 ar 62 qm Ackerland daſelbſt. 24.Lgb. Nr. 2565, 3 ar 48 qmu. 12 ar 67 qm Ackerland in den Fenſenbäumen. 25. Lgb. Nr. 3940, 36 ar 77 am Ackerland im Heßlich unter der Landſtraße. 26. Igb. Nr. 4209, qam Ackerland im Schlängel. 27. Ogb. Nr. 4260, 8 ar 49 qm Ackerland im St. Wolfgang. 28. Lgb. Nr. 4515, 28 ar 33 qm Ackerland im Heßlich ober der Lanbſtraße. 29. Igb. Nr. 5125, 15 ar 27 am Weinberg im Kuhberg. 80. Lgb. Nr. 5445, 25 ar 47 qm Wieſe iin Vohktling. 81. Lgb. Nr. ssss, 14 ar 36 qm Ackerland im ober. Schlittweg. Die Verſteigerungsbedingun⸗ den können in der Zwiſchenzeit eim diesſeitigen Notariat ein⸗ geſehen werden. Ladenburg, 16. Auguſt 1901. Großh. Notariat: Dr. Nitter. 2000 Mk. auf ein prima Haus an der Ring⸗ ſtraße zu 5% als Nachhypothek geſüucht. Oſfſerten u. No 95992 an die Erped. d. Bl. Schneiberin empfitehlt ſich, 8 6, 14, Uünks, I. Etage, Vorderzaus. 3864 17 ar 76 Unterm Herſteigerungsankündigung. ——— Amfs- und Kreis-Berkündigungsblakt. —————— Bekanntmach Bekanntmachung. 145 8 9 7 Poſtverkehr der deutſchen Truppen in Oſtaſien nach Aufhebung des Feldpoſtdienſtes. Aus Anlaß der jetzt erfolgenden Rückführung und Auflöſung Oſtaſigtiſchen Expeditionskorps ſtellt die deutſche Feldpoſt mit uf des Monats Auguſt ihre Thätigkeit ein. In Folge deſſen kommen vom 1. September ab die für die Truppen in Oſtaſien bisher gewährten Portofreiheiten und Portoermäßigungen in Weg⸗ fall; nür an ſolche Truppen des Expeditionskorps, die auf Trans⸗ portſchiffen erſt ſpäter in Deutſchland eintreffen, können Briefe und Poſtkarten als Feldpoſtſendungen wie bisher ohne Portozahlung abgeſchickt werden, müſſen aber vom Abſender mit dem Ver⸗ merke:„Durch das Marine⸗Poſtbüreau in Berlin“ verſehen ſein. Feldpoſtſendungen nach China werden vom 1. September ab nicht mehr zur Beförderung angenommen; auch ſindet eine Nachſendung von im Poſtwege bezogenen Zeitungen gegen Entrichtung einer Umſchlaggebühr nicht mehr ſtatt. Brieſe, Poſtkarten, ODruckſachen, Waarenproben, Geſchäftspa⸗ piere und Poſtanweiſungen im Verkehre mit den Truppen der Oſtaſiatiſchen Beſatzungsbrigade und der Beſatzung von Kiautſchou unterliegen ebenſo wie gewöhnliche Briefe, Poſtkarten, Druckſachen und Geſchäftspapiere ſowie Poſtanweiſungen im Verkehre mit den Beſatzungen der deutſchen Kriegsſchiffe in Oſtaſien vom 1. Sep⸗ tember ab den für den Verkehr innerhalb Deutſchlands feſtgeſetzten Portoſätzen und Gewichtsgrenzen mit der Maßgabe, daß 1. für Briefe von mehr als 20 bis einſchließlich 60 Gramm, die an nicht im Offiziersrange ſtehende Angehörige des Heeres und der Marine gerichtet ſind oder von ihnen her⸗ rühren, das Franko nur 10 ſtatt 20 Pfg. beträgt; 2. auch Druckſachen und Geſchäftspapiere im Gewichte von mehr als 1 bis 2 Kilogramm gegen eine Gebühr von 60 Pfg. zugelaſſen ſind; 9712 3. Poſtanweiſüngen an die unter 1. bezeichneten Perſonen (d. i. vom Feldwebel und Wachtmeiſter einſchließlich ab⸗ wärts) bis zum Betrage von 15 M. gegen eine Gebühr von 10 Pfg. befördert werden. Ueber die Taxen und Verſendungsbedingungen für Packete, Werthbriefe, Käſtchen mit Werthangabe u. ſ. w. nach Oſtafien ge⸗ ben die Poſtanſtalten Auskunft. Die an Angehörige dei Oſtaſiatiſchen Beſatzungsbrigade und der Beſatzung von Kiautſchou gerichteten Sendungen müſſen außer der genauen Bezeichnung des Empfängers nach Name, Dienſtgrad und Truppentheil fortan auch den Garniſonort in der Aufſchrift enthalten. Ferner ſind die an Mannſchaften der Oſtaſiatiſchen Beſatzungsbrigade gerichteten, nur mit 10 Pfg. frankirten Briefe im Gewichte von mehr als 20 bis 60 g, ebenſo alle dienſtlichen Brieſſendungen an die Beſatzungsbrigade oder deren Truppentheile bis auf Weiteres mit dem Vermerke„Durch das Marine⸗Poſt⸗ büreau in Berlin“ zu verſehen. Berlin W. 66, den 15. Auguſt 1901. Der Staatsſekretär des Reichs⸗Poſtamts. Kraetke. Das Kochen mit Gas bietet gegenüber der Feuerung mit feſten und flüſſigen Stoſſen folgende weſentliche Vorzüge: 1. Bequemlichteit: Das Gas iſt zu jeder Stunde des Tages und der Nacht am Orte ſeiner Beſtimmung zur Ver⸗ fügung. Das läſtige Herbeiſchaffen und Zerkleinern von Holz und Kohle, ſowie das Einkellern dieſer Materialien fällt gänzlich fort. Ganz beſanders macht ſich die Annehmlichkeit des Gaskochens in der wärmeren Jahreszeit geltend. 2. Sofortige Entwicklung der ganzen Hitze: Nach dem Oeffnen des Hahnes und dem Entzünden des aus dem Brenner trömenden Gaſes wird ſofort nutzbare Hitze in jeder beliebigen Stäske erzeugt. Es iſt alſo nicht nothwendig, ſchon längere Zeit vor Beginn des Kochens das Feuer anzumächen um den Herd heiß zu bekommen, ebenſo fallt das Schüren des Feuers und Nach⸗ legen von Brennmaterfal fort. Ju—10 Minuten iſt der Kaffee, in einer Stunde das Mittageſſen einer bürgertichen Haushaltüng fertig, es ſpart alſo die Hausfrau täglich viele Zat. 3. Reinlichkeit: Rauch, Ruß, Staub und uſche— dieſe un⸗ angenehmen Begleiter der Kohlenfeuerung— ſind nicht vorhanden. 4. Unabhängigkeit vom Dienſtperſonal: Das Gasſener ſteht jederzeit zur Verfüguug, kann nach Belieben ohne i welche Mühe geregelt oder gelöſcht werden. Töpfe und 9 bleiben frei von Ruß. Es iſt nicht nöthig, eine zweite Perſon zur Stelle zu haben, die neues Brennmaterlal herbeiſchafft, 5. Sparſamer und billiger Betrieb: Durch entſprechende Hahnſtellung kann der Verbrauch an Gas eingeſchränkt und durch gänzliches Zudrehen des Hahnes ſofort zum Aufhören gebracht werden. Bei vernünftiger Behandlung der Apparate iſt das Gas⸗ kochen billiger oder doch nicht theurer als Kohlenfener, Petroleum oder Spiritus. 6. Schmackhaftigkeit der Fleiſchſpeiſen: Dadurch, daß die Hitze ſofort auf das Fleiſch einwirkt, ſchließen ſich die Poren deſſelben und der ganze Saft bleibt im Braten und wird der⸗ ſelbe infolge deſſen ſo ſchmackhaft und ſaftig, wie er auf einem anderen Herde niemals hergeſtellt werden kaun. Welch' außterordentlicher Beliebtheit ſich das Gas⸗ kochen bei den hieſigen Hausfrauen erfreut, beweiſt die Thatſache, daß bei unſerem Gaswerk der Koch⸗ und Heizgas⸗ konſum in 5 Jahren auf das Achtfache(von 800 o00 ebm auf 2 440000 ebm) und die Zahl der Kochgasmeſſer auf das Sechs⸗ fache(von 998 auf 6150 Stück) geſtiegen iſt. Um das Kochen mit Gas zu erleichtern, hat der Stadtrath ſchon vor einigen Jahren geſtattet, daß von dem Gasmeſſer für das Koch⸗ und Heizgas zum gleichen ermäßigten Preis von 12 Pfg.(ſtatt 18 Pfg.) pro obm auch eine Flamme zur Be⸗ leuchtung des Küchenraumes geſpeiſt werden darf. Ferner wird in allen Fällen, in welchen für das erſte Jahr ein Mindeſtkonſum von 250 cbm(à 12 Pfg.= 30.) garantirt wird, von uns der Gasmeſſer einſchließlich Hahnen, Träger, 2 — Montage, event. auch mit Zugabe von 3 Meter Leitungsrohr koſtenlos geſetzt. Wegen der inneren Einrichtung und der Lieferung von Koch⸗ und Heizapparaten wolle man ſich an einen hieſigen Privat⸗ inſtallateur wenden; auch ſind wir gerne bereit, dem titl. Pu⸗ blikum mit unſerem Rath zu dienen. Mannheim, den 20. April 1901 936586 Die Direction der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Antwerpen-Amerika. Dampfer Nederland 24. Aug., 9 Vorm.„ Newyork. Switzerland 29. Aug., 12 Mittags„ Philadelphia. 5 Keufington 31. Aug., 1 Nachm.„ Newyork⸗ 5 Zeeland 7. Sept., 9 Vorm. Newyork. 5 Nederland 12. Sept., 12 Mittags„ Philadelphia. Friesland 14. Sept., 12 Mittags„ Newyork. Nähere Auskunft ertheilen: 88881 Red Star Line in Antwerpen. Gundlach& Bärenklau Jachf. Mannheim, Bahnhofplatz 11. Wegen Frachten: Bad. 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