5 tter 951⁰ 5340% 10 Telegramm⸗Adreſſe: „Ipurnal Mannheim.⸗ In der Popune eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſtau⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Gadiſche Volkszeitung.) annheimer Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung. Jourual. (III. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Verantwortlich für Politl.⸗ Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil: t..: Karl Apfel. für Theater, Kunn u. Feullleton: Eberhard Buh ter, für den Fnſeratentheil: Karl Apfel. Rot itionsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannhgei nier Tyvograph. Amſtalt.) (Mannheimer Volksblatt.) Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pig. Das„Mannheimer Jonenal⸗ 80 75 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Filiale: Nr. 815. 5 Eihenton 9 kacholiſchen Enzel Rummefm: 5 E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſhreal e en Nr. 394 Montag, 26. Auguſt 1001.(Abendblatt.) — ᷣ vT—————ʃ—ê— 2 e—— N e eerre FP7CTCCCCCCCCobCbbbbbbbbbb Agrarier. Die führenden Organe der Zentrumspartei ſind ſehr un⸗ gehalten über die Agrarier, die immer noch keine Beſcheidenheit lernen wollen. Ein Getreidezoll von 7,50 Mark als Mindeſt⸗ zoll, ſo ſchreibt die Germania, hat nicht die geringſte Ausſicht, bon der Zentrumspartei im Reichstage vertreten zu werden. Dem gegenüber weiſt die Deutſche Tageszeitung darauf hin, daß die chriſtlichen Bauernvereine des Weſtens einen Mindeſtgetreide⸗ zoll von 7½ Mark gefordert haben, daß der Zentrumsabgeord⸗ nete Herold dafür eingetreten ſei und auch im ſtändigen Aus⸗ ſchuß des Landwirthſchaftsraths ein Angehöriger der Zentrums⸗ partei den Verſuch gemacht habe, die Stimmen auf einen Mindeſt⸗ ſatz für Getreide zu vereinigen, der über 6 Mark hinausgeht. Aehnliche Forderungen wurden bekanntlich auch von den badi⸗ ſchen Bauernvereinen erhoben und auch dort von namhaften Zentrumsabgeordneten lebhaft befürwortet. Mit dieſen Vor⸗ gängen beſchäftigt ſich auch das rheiniſche Zentrumsorgan, indem es dazu ausführt: Es muß nach Allem, was man von der Stellung der Parteien und der Regierung weiß, als ausgeſchloſſen betrachtet werden, daß ein Zolltarif mit Getreidezöllen von 7½ Mark Mindeſttarif und höheren Sätzen im autonomen Tarif jemals Geſetz wird. Man ſehe ſich doch einmal die Haltung der konſervativen Preſſe an. Gleich nach der Ver⸗ öffentlichung des Tarifentwurfes erklärte die Kreuzzig., er treffe im Großen und Ganzen das Richtige. Mit keinem Worte iſt das Blatt bis jetzt für die Sätze des Bundes der Landwirthe eingetreten. Wir weiſen ferner darauf hin, daß die Vertreter des Bundes der Landwirthe bisher im Reichstage nichts durchzuſetzen vermochten, ſon⸗ dern wenn es nach großem Lärm zur Entſcheidung kam, allein blieben. Wie weit bleibt das Fleiſchbeſchaugeſetz hinter den Forderungen der Herren v. Wangenheim, Hahn und Genoſſen zurück! Bei anderen Ge⸗ legenheiten ſind die Bündler in ähnlicher Weiſe mit ihren Wünſchen und Ankrägen ſitzen geblieben. Kann nun Jemand im Ernſte glauben, es werde im nächſten Winter anders ſein? Der Bund werde da über die Mehrheit„verfügen“? Die große Mehrheit des Reichstages beſteht aus Ftreunden der Landwirthſchaft, allein ſie iſt auch einſichtig und ge⸗ wiſſenhaft genug, um ſich zu ſagen, daß immer das Wohl der Ge⸗ ſammtheit ausſchlaggebend ſein muß und man nicht den einen Erwerbs⸗ zweig auf Koſten des anderen unverhältnißmäßig begünſtigen darf. Man klagt, daß das bei den Handelsverträgen geſchehen ſei. Nun, was da gefehlt worden iſt, das ſoll jetzt wieder gut gemacht werden, aber man will nur jetzt nicht in den entgegengeſetzten Fehler verfallen, die Induſtrie um der Landwirthſchaft willen in ernſte Gefahr zu bringen. Wie wenig die Regierung und insbeſondere auch der Kaiſer willens iſt, dieſe Gefahr herbeiführen zu laſſen, das weiß doch alle Welt, auch ohne daß die Freihändler immer die Perſon des Kaiſers ausſpielen und ohne daß die Landwirthsbundespreſſe ihre Unzufriedenheit über die Paſſivität des Grafen Bülow äußert. Muß es ſomit als feſtſtehend betrachtet werden, daß die weitgehenden Forderungen keine Ausſicht haben und durch kein„Geſchrei“ zu verwirklichen ſind, ſo müſſen wir es auch für verkehrt halten, ſie zu verfechten. Wir wollen keine Hoffnungen erregen oder ſtärken helfen, von denen wir uns ſagen müſſen, daß ſie nicht in Erfüllung gehen werden. Ob die Bündler ſich eine empfindliche Niederlage holen, kann uns ja ſchließlich gleichgültig ſein, aber nicht gleichgültig iſt uns das Wohl der Landwirthſchaft, der wwir ſo hohe Zölle ſichern möchten, als mit dem Intereſſe der Geſammk⸗ heit bereinbar iſt. Derartige Ausführungen ſollten eigentlich etwas abkühlend auf das Bündlerorgan wirken, das ſich eben wieder in heilige Wuth wider den Zentralverband der Induſtriellen hineinredet. Deſſen Organ hat wiederholt und beſtimmt den Minimaltarif wie auch die Zollſätze des Deutſchen Landwirthſchaftsrathes und des Bundes der Landwirthe rund und nett abgelehnt. Es —— ſprach dabei von„ſtaatsmänniſcher Unreife“. Darob wird es don der Deutſchen Tageszeitung alſo erleuchtet: Wenn das wirklich der Standpunkt des Zentralverbandes und der deutſchen Induſtrie iſt, dann hat die Landwirthſchaft weder von dem Verbande noch von der Induſtrie etwas zu erwarten, dann iſt es ihre Pflicht, damit zu rechnen, daß ſie auf ſich allein angewieſen iſt. Der hochfahrende, abſprechende, ſchulmeiſternde Ton, in dem die„Indu⸗ ſtriezeitung“ ſich gefällt, bekundet am beſten, wie es den Herren ledig⸗ lich darauf ankommt, die Vertreter der Landwirthſchaft als Vorſpann zu benutzen. Man gönnt ihnen gnädigſt, aber nur theoretiſch, eine mäßige Erhöhung der Zölle. Iſt dieſe Erhöhung nicht möglich, weil ſie den Abſchluß von Handelsverträgen verhindert, dann ſollen ſich die Landwirthe mit dem befriedigenden Bewußtſein begnügen, der In⸗ duſtrie ihrerſeits zu beſſeren Handelsverträgen verholfen und die Kaſtanien aus dem Feuer geholt zu haben. Nein, ſo dumm iſt die Landwirthſchaft im Jahre 1901 nicht mehr! Wenn die Induſtrie die Forderungen der Landwirthſchaft ſo oberflächlich, ſo hochfahtend be⸗ handelt, wenn ſie der Landwirthſchaft weiter nichts zugeſtehen will, als das wohlfeile theoretiſche Wohlwollen, ſo iſt es Pflicht der land⸗ wirthſchaftlichen Vertreter, die Konſequenzen zu ziehen und ſowohl die Erhöhung der induſtriellen Zölle, als auch langfriſtige Handelsverträge abzulehnen. Da nun aber mit Ausnahme der engeren Gefolgſchaft der Deutſchen Tageszeitung alle Parteien in erſter Linie für Han⸗ delsperträge ſind: was ſoll da die furchtbare Drohung?s Es iſt wahr, die geltenden Verträge kamen mit Hilfe der Linken zu Stande, die diesmal nicht mitthun wird. Aber wenn nichts Neues zu Stande kommt, kann immer noch Alles beim Alten bleiben. Das ſollten die Herrſchaften, die im Bündlerorgan den wilden Mann ſpielen, in ſtillen Stunden auch einmal be⸗ denken. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 26. Auguſt 190]. Eine wohlverdiente Lehre hat die engliſche Sozialdemokratie den„Internationalen“ er⸗ theilt. Der Brüſſeler Ausſchuß der internationalen ſozialiſtiſchen Partei hatte bekanntlich an die engliſche Arbeiterpartei die An⸗ frage gerichtet, ob ſie geneigt wäre, den Ausſtand der eng⸗ liſchen Induſtriearbeiter zu, verkünden, um von der Regierung die Einſtellung der Feindſeligkeiten in Südafrika zu erzwingen. Der Führer der Social Democratic Federation, Hyndman, hat darauf folgendermaßen geantwortet: Wir können in dieſer Beziehung keine nützlichen Schritte unter⸗ nehmen, Ihre Vorſchläge können zu keinem praktiſchen Ergebniß führen und zwar aus folgenden Gründen: 1. iſt der Krieg in Südafrika nicht mehr aufzuhalten, 2. haben wir ſchon alle Einſpruchmittel erſchöpft und 3. würden die Gewerkvereine uns nicht folgen. Die den Ausſtand empfehlen, kennen offenbar das engliſche Leben nicht. Wennaber der Ausſtand auch möglich wäre, ſo wäre ich doch dagegen. 4. Eine internationale Einſpruchverſammlung in Lon⸗ don würde ohne Wirkung bleiben. 5. Alle Mächte haben Vergewaltig⸗ ungen auf dem Gewiſſen: Japan und Amerika in China, Deutſchland in Oſt⸗ und Weſtafrika wie in China. Belgien im Congoſtaat, Frank⸗ reich auf Madagaskar, Amerika auf Cuba und den Philippinen, Ruß⸗ land in der Mandſchurei— wozu alſo nach London kommen wollen, um dort eine internationale Kundgebung gegen England zu veran⸗ ſtalten, als wären die Engländer unmenſchlicher als die anderen Nationen? Das trotzige Wort„wright or wrong, my country“ iſt alſo auch dem Führer der engliſchen Sozialdemokratie nicht e, würde er keinen Ausſtand gegen die auswärtige Politik Englands inſpiriren, obwohl er ſie ſicher nicht billigt. Ihm ſteht in erſter Reihe das Vaterland und erſt in zweiter die internationale Solidarität. Es ſoll Länder geben, wo's umgekehrt iſt. fremd. Selbſt wenn er könnt Zwiſchen Veuezuela und Columblen, den beiden nördlichſten Republiken von Südamerika, herrſcht Kriegszuſtand, wenn auch noch keine formelle Kriegserklärung erfolgt iſt. Nachdem Präſident Caſtro unlängſt die Columbier des Friedensbruches beſchuldigt hatte, ſind venezueliſche Trup⸗ ben an Bord einer Flotte abgegangen, um bei Rio Hacha in Columbien einzudringen und die dortige Revolution zu unter⸗ ſtützen. tigten Einfall abzuwehren, und wie allemal in den ſüd⸗ und mittelamerikaniſchen Freiſtaaten, beginnt auch die columbiſche Republik mit der Zahlungseinſtellung, die ſich vorläufig auf die Schulden für Kriegsmaterial bezieht. Zugleich greift ſie zu Zwangsanleihen und erhebt Kriegscontributionen. Soweit ſich die Lage aus dem vorhandenen Nachrichtenmaterial beurtheilen läßt, iſt die Seele der ganzen Aktion Präſident Caſtro von Venezuela. Caſtro iſt ſelbſt als Revolutionär ans Ruder ge⸗ kommen, indem er ſich im Juni 1899 gegen den damaligen Prä⸗ ſidenten Andrade empörte, ihn zur Flucht und Abdankung zwang und ſich nach ſeinem Einzuge in Caracas am 23. Oktober 1899 zum proviſoriſchen Präſidenten der Republik wählen ließ. Caſtro fühlt ſich keineswegs ſicher, er fürchtet das Schickſal Andrade's. Man hat den Eindruck, daß er den ganzen gegenwärtigen Zu⸗ ſtand vom Zaune gebrochen hat, um durch eine Ablenkung nach außen ſeine Gegner von den inneren Wirren fernzuhalten. Er will den eigenen, von ſeinem Widerſacher Gabtras geführten Empörern in Venezuela durch Entfeſſelung des nationalen Ehr⸗ geiges den Wind aus den Segeln nehmen. Zugleich ſcheint ein Einverſtändniß zwiſchen Caſtro und Uribe, dem Führer der columbiſchen Aufrührer, zu beſtehen. Verwandelt ſich der gegen⸗ wärtige Zuſtand auch in einen wirklichen Krieg, dann wird er für die allgemeine Politik wahrſcheinlich nur inſoferne Intereſſe bieten, als die nordamerikaniſche Union dabei ins Spiel kommt. Hält man es in Waſhington für geboten, auf Grund der Monroe⸗ Lehre und mit Hinblick auf die iſthmiſche Weltverkehrsfrage in Aktion zu treten, um einer europäiſchen Vermittelung zuvor⸗ zukommen, oder nicht? Das iſt das Fragezeichen. Vorläufig verhält man ſich in Waſhington ablehnend. Ueber die militäriſche Lage in Südafrika urtheilt der bekannte Kriegskritiker Charles Williams in ſeiner wöchentlichen Rundſchau im„Morning Leader“ in überaus ab⸗ fälliger Weiſe. Kruitzinger ſei mit einer ſehr kleinen Streit⸗ macht in das Oranje⸗Gebiet übergetreten, aber man wiſſe nicht, was aus dem Gros ſeines zwiſchen 800 und 4000 Mann ver⸗ anſchlagten Kommandos geworden iſt. Scheepers Kommando müſſe bereits das Meer erreicht haben, und es dürfe nicht über⸗ raſchen, zu hören, daß Dewet wieder in die Kapkolonie ein⸗ gefallen iſt.„Die Situation“, ſagt Williams,„hat ſich nicht weſentlich geändert, und es iſt mehr als je klar, daß wir nicht das Gebiet der einen oder anderen Republik im praktiſchen Sinne des Wortes beſitzen, und daß der Feind thatſächlich ebenſoviel von unſerer alten Kolonie beſetzt hat, als wir von ſeinen zwei früheren Territorien beſitzen. Die Buren bedrohen ernſtlich unſere Verbindungen, wir ſind außer Stande, ſelbſt unſere ieeet Nrere⸗ Tagesneuigkeiten. — Einiges aus der Ahnentafel des Kaiſers. Bei dem Tode der Königin von England iſt auf die verwandtſchaftlichen Beziehungen des preußiſchen zum engliſchen Königshauſe hingewieſen und dabei auch feſtgeſtellt worden, daß unſer Kaiſer ein direkter Nachkomme der Maria Stuart iſt. Königin Victoria, die Großmutter des Kaiſers, war die Enkelin Georgs III., dieſer ein Enkel Georgs II., dieſer ein Enkel von Sophie von Baiern, der Gemahlin des Kurfürſten Ernſt Auguſt von Hannover, Sophie aber war eine Enkelin Jakobs I. von England, des Sohnes der Maria Stuart. Neben Maria Stuart iſt, wie die Straßb. Poſt ſchreibt, unter den Vorfahren unſeres Kaiſers noch mancher Name zu nennen, bei dem man einen Zu⸗ ſammenhang mit dem preußiſchen Königshauſe kaum vermuthet. Ver⸗ folgen wir die Ahnentafel des Kaiſers von Maria Stuart an weiter aufwärts, ſo finden wir als Mutter der Maria Stuart Margarethe, die Gattin Jakobs V. von Schottland, Schweſter Heinrichs VIII. ken England, Tochter Heinrichs VII. Deren Mutter war Eliſabeth, Tochter Eduards IV., welcher ein Urur⸗Enkel Eduards III., Königs don England und Frankreich, war. Eduard III. aber, ein Sohn Eduards II., war durch ſeine Mutter Iſabella ein Enkel Philipps IV. von Frankreich, der ein direkter Nachkomme des Königs Hugo Capet war. Dieſer alſo, und ſomit auch unter Anderm König Ludwig IX., der Heilige, ſind gleichfalls Vorfahren unſeres Kaiſers. Ferner läßt ſich der Stammbaum des Kaiſers auch zurückführen auf Karl den Großen, und zwar auf mehrfache Art. Friederike, die Gemahlin König Friedrich Wilhelms II. von Preußen, war eine Tochter Lud⸗ wigs IX. von Heſſen⸗Darmſtadt, dieſer ein Nachkomme Philipps., des Großmüthigen, von Heſſen. Der Lorfahr Philipps I. war Hein⸗ rich., das Kind; ein Sohn Heinrichs II. von Brabant und ſeiner Gemahlin Sophie von Thüringen. Die Landgrafen von Thüringen führen ſich über Lüdwig den Bärtigen, welcher als Sohn Karls von Niederlothringen aufgeführt wird, auf Karl den Großen zurück. (Karl von Niederlothringen war ein Sohn Ludwigs IV. von Frank⸗ reich, des Urenkels Karls des II., des Kahlen, welcher ſeinerſeits 8 Enkel Karls des Großen war.) Die Abſtammung der Landgrafen von Thüringen iſt aber nicht unbeſtritten. Es führt jedoch von Hein⸗ rich II. von Brabant gleichfalls eine Linie zu Karl dem Großen: Heinrich II., Heinrich., Gottfried III., Gottfried II., Gottfried der Bärtige, Heinrich II. von Lothringen, Lambert II., der ein Sohn von Gerberga, der Tochter des oben genannten Karl von Niederloth⸗ ringen, war. Auch von dem vorher erwähnten König Eduard II. von England füht eine Linie über Eduard., Heinrich III., Johann ohne Land, Heinrich., den Urenkel Wilhelms des Eroberers, auf Karl den Großen. Denn Wilhelm der Eroberer, ein Sohn Roberts von der Normandie, war der Nachkomme Rollos, Herzogs von der Nor⸗ mandie, und ſeiner Gattin Giſela, Enkelin Karls II., des Kahlen. Der mehrfach erwähnte Ludwig IV. von Frankreich war vermählt mit Gerberga, Tochter Heinrichs I. von Deutſchland, der alſo auch zu den Vorfahren des Kaiſers zu zählen iſt. Heinrichs I. Gattin Mathilde, die Mutter der Gerberga, war eine Tochter des Grafen Theoderich, eines Nachkommen von Widukind, dem großen Gegner des großen Karl. Bei weiteren Betrachtungen würden ſich den geſchicht⸗ lich ſo weit auseinanderſtehenden Namen: Karl, Widukind, Hugo Capet, Ludwig der Heilige, noch manche andere nicht minder inter⸗ eſſante hinzufügen laſſen. Es ſei nur noch darauf hingewieſen, daß auch Peter der Große und die Kaiſerinnen Katharina., Eliſabeth und Katharina II. von Rußland, als Vorfahren der deutſchen Kai⸗ ſerin Auguſta, zu den Vorfahren Kaiſer Wilhelms II. gehören. — Was ein franzöſiſcher Koloniſt koſtet. Der Figaro ſchreibt: „Unſer Kolonialamt ſtellt die Statiſtik für die Auswanderung nach unſeren Kolonien im letzten halben Jahr auf. Beſonders glorreich iſt dieſe Statiſtik nicht. In der Zeit von ſechs Monaten haben Indo⸗ China, Madagaskar, Neu⸗Kaledonjen und die anderen Kolonien einen Zuzug von 230 Emigranten, 90 Frauen und 72 Kinder— im Ganzen noch nicht vierhundert(1) Perſonen— erhalten. Und dieſe vierhundert Perſonen koſten dem Staat die Kleinigkeit von 337 000 Franes! Paul de Caſſagnac gibt in der Autorits im Hinblick auf dieſen„Erfolg“ die folgende Berechnung:„Alſo achthundert Menſchen jährlich ungefähr wandern nach den Kolonien aus. Die Koſten, die ͤ TTTT 5 das Kolonſalamt hat, belaufen ſich im Gangen auf 220 Millionen Francs. Zu dieſer Summe, die an ſich ſchon beträchtlich iſt, lommen in dieſem Jahr noch 250 Millionen für die Eiſenbahnen in Indo⸗ China. Wenn wir keine Kolonien hätten, brauchten wir auch keine Marxrine, nöthig oder könnten ſie wenigſtens aufs Aeußerſte be⸗ ſchränken. Alſo iſt es nur logiſch, wenn wir auch mit den 320 Mil⸗ lionen, die unſere Flotte jährlich koftet, das Kolonialbudget belaſten. Und ſo kommt auf jeden Kopf unſerer Jahresemigranten eine runde Million Koſten für den Staat!“ Es braucht nicht beſonders darauf hingewieſen zu werden, daß die Berechnung nicht ſtimmt; die Koſten müſſen natürlich nicht für die Auswanderer, ſondern auch für die Kolonialbevölkerung berechnet werden. Deſſen ungeachtet iſt der pikante Gegenſatz dieſer Zahlen der Aufzeichnung werth— wenn auch nur, um nicht vergeſſen zu werden. — Eduard Mygind erzählt im„Berl. Tagebl.“ allerlei, meiſt in Konſtantinopel ſpielende Peſtgeſchichten. Eine derſelben ſei an dieſer Stelle wiedergegeben: Se. Majeſtät Abdul Hamid Khan iſt ein Schlauberger, der ſich nicht leicht ein X für ein U machen läßt. Als er neulich einen Bericht über die Peſt durchgeleſen und die Rand⸗ bemerkungen ſeines getreuen Tahſin Bey anhörte, die die Themaka vartirten: Iſt es Peſt, iſt es nicht Peſt? Wiſſen die Aerzte was, wiſſen ſie nichts?, da unterbrach er plötzlich die langſamen, ſanften, gewundenen Floskeln ſeines erſten Sekretärs und gab Befehl, man ſolle ihm ſofort ſechs leere Flaſchen bringen; dieſe ließ er bor ſeinen Augen mit Waſſer von demſelben Gefäße füllen, mit ſeinem Privat⸗ ſiegel verſiegeln und dann mit einem Anſchreiben durch einen Adzu⸗ tanten einem bekannten hieſigen Aerzte zur Unterſuchung überſenden. Das Reſultat war erſtaunlich: von den ſechs Waſſern wurden vier als gefundheitsgefährlich, eins als trinkbar, wenn auch von minder guter Beſchaffenheit, und nur das leßzte als vorzügliches, auc) dem Padi⸗ ſchah bekömmliches Trinkwaſſer bezeichnet. Ich weiß nicht, ob der Beherrſcher der Gläubigen die Gewohnheit hat, zu fluchen, und will daher auch nicht die Verantwortung für die ihm in den Mund gelegte Aeußerung übernehmen, daß der betreffende Herr Dokkor ein dreimal Unterſtrichener Eſel ſei. Jedenfalls aber Hat dieſe kleine Erkahrun⸗ Natürlich rüſtet man ſich in Columbien, den beabſich⸗⸗ General⸗Anzeiger. Mannheim, 26, Auguſt. Der ganze Feldzug eigenen loyalen Koloniſten zu beſchützen. el nheitlichen ſyſtematiſchen Leitung.“ Das fremde in Pretoria hat auf Anſuchen Burenfrauen adt des Transvaal einen Bericht über die Zuſtände n ſogenannten Konzentrationslagern abfaſſen laſſen. Der 8 zum 10. Juli reichende Bexicht iſt jetzt Europa einge⸗ f Er iſt mit vier ſtatiſtiſchen Tabellen über die Zahl der Krankheitsfälle u. ſ. w. in den verſchiedenen ttet und beſtätigt, daß die Sterblichkeit in den ungeheuer groß und zwei⸗ bis vierzehnmal größer iſt P ia, deſſen Maximum der Sterblichkeit 25 per end und Jahr beträgt. Dde — in In Tau Deutſches Reich. * Berlin, 25. Aug.(Für den Ausſchluß der Oeffentlichkeit) auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag iſt der Abg. Pfannkuch in der ſozialdemokratiſchen Verſammlung des 2. Berliner Wahlvereins am Mittwoch lebhaft Er erklärte nach dem Berichte des„Vorwärts“: „Freilich habe die Sozialdemokratie nichts zu verheimlichen. Aber die Partei habe auch über rein geſchäftliche Dinge, die Preſſe u. ſ. w. zu ſprechen und das ſeien ihre häuslichen Ange⸗ legenhetten, in die nicht jeder ſeine Naſe zu ſtecken brauche. Es müßten perſönliche Verhältniſſe beſprochen werden, die unter Umſtänden denen am peinlichſten ſein würden, welche jetzt nach unbeſchränkter Oeffentlichkeit gerufen hätten. Die bisherige Oeffentlichkeit in dieſer Beziehung habe es verſchuldet, daß man zuweilen Perſonen und Dinge nicht beim rechten Namen nennen konnte und ſich eine gewiſſe Reſerve auferlegt habe. Damit ſei nan vielfach in eine ſchiefe Lage gekommen.“ Das heißt, man thut eben immer mehr Waſſer in ſeinen Wein. Ausland. * Frankreich.(Der ehemalige Maire Fou⸗ rbux), dem ein neuer Skandalprozeß drohte, iſt der Unter⸗ ſuchung entlaſſen worden. Wie man hört, handelte es ſich um einen Erpreſſungsverſuch gegen den reichen Mann, der durch ſeine Vergangenheit ſo ſchwer kompromittirt war, daß ſeine Ver⸗ folger hofften, er würde lieber zahlen, als mit den Gerichten zu ſchaffen haben. Auch das Dienſtmädchen und eine Karten⸗ ſchlägerin, die in den Handel verwickelt waren, befinden ſich wieder auf freiem Fuß. Aus Stadt und CLand. Mannheim, 26. Auguſt 1901. * Eine militüriſche Erfindung. Aus Stockholm wird über die Er⸗ tindung e ſchwediſchen Offiziers, des Majors Unge, berichtet, die im militäriſchen Kreiſen Aufſehen erregt hat. Die Erfindung, deren Einzelheiten ſorgfältig geheim gehalten werden, beſteht in einer Art ſelbſibeweglichen„Lufttorpedos“, die nach den vorgenommenen Ver⸗ ſuchen im Stande iſt, mit erſtaunlicher Genauigkeit erſtaunliche Sprengladungen in ſehr bedeutende Entfernungen zu tragen, wo dam die Exploſion ſtattfindet. Die Kraft dieſer„Lufttorpedos“ iſt ſo groß, daß, wie berechnet wird, eine Exploſion, ſelbſt wenn ſie in einer Entfernung von 30 Metern von einem Panzerſchiffe ſtattfindet, daſſelbe außer Gefecht ſetzen wird. Die ſchwediſche Regierung hat Mittel zur Verfügung geſtellt, um weitere Verſuche in großem Um⸗ fange anzuſtellen, die während der nächſten drei Monate in Anpeſen⸗ heit eines deren Artillerie⸗Komitee's auf dem Marne⸗Schießfeld ſtattfinden ſollen. * Die Rapipbremſe, von der wir bereits berichtet, iſt eine ſehr ernſt zu nehmende Erfindung: ſei es, daß der Zugführer die Gefahr ſieht— alsdann kann er„auf Diſtanz“ bremſen; ſei es beim Zu⸗ ſammenſtoß oder bei Entgleiſungen— wobei die Bromſe gewiſſer⸗ maßen automatiſch in Funktion zu treten beſtimmt iſt; in allen Fällen hört das auf, was bei den meiſten Eiſenbahnunfällen eintritt: näm⸗ lich, daß die Waggons in einander geſchoben werden, wodurch die meiſten Unfälle derurſacht werden. Waggons anlangt, ſo ſind auch hier Vorrichtungen möglich, unter heutigen Umſtänden iſt der Stoß in den hinteren Waggons, die ge⸗ ſwöhnlich bel Unglücksfäſten faſt unverſehrt davonkommen, auch nicht kebensgefährlich. Die Rapidbremſe wird an die gewöhnliche Eiſen⸗ bahnbremſe angeſchloſſen. Die Hauptſache iſt die Löſung des Problems, die„lebendige Kraft“ konzentriſch an allen Waggons auf die Schtenen abwärts wirken zu laſſen. Zur Verhütung von Unfällen bei elektriſchen Straßenbahnen dürfte die Rapidbremſe deks ſein, nach dem bis jetzt vergeblich geſucht werde, daß eben der Wagen ſofort geſtellt wird, ſobald ein Körper die die Bremſe in Funktion ſetzende Porrichtung am Wagen berührt.“ * Die Frage des Wurſtfärbens, die wiederholt die deutſchen Ge⸗ kichte beſchäftigt und zu den widerſprechendſten Entſcheidungen ge⸗ führt hat, wird, wie verlautet, durch die Ausführungsbeſtimmungen gum Fleiſchſchaugeſetz im Sinne eines abſoluten Färbeſtoffes gelöſt werden, Dieſe Beſtimmungen ſollen nämlich alles mit VBorſäure, ſchwefliger Säure, ſchweflig⸗ und unterſchwefligſauren Salzen be⸗ ——— 85 SRSSS den Sultan noch weſt ſkeptiſcher Über die Fähigkeit der europäiſchen Aerzte gemacht, als er ſchon geweſen. — Der Kronprinz und der Domchor. In einer Plauderei der„Verl. Itg.“, in der die Beziehungen des nachmaligen Kaiſers Friedrich zum Berliner Domchor geſchildert werden, heißt es u..: „Es war bei der Taufe der Prinzeſſin Viktoria. Der Domchor deſſen Geſang die Feier eröffnen ſollte, war bereits auf der Terraſſe des⸗ Neuen Palais in Potsdam verſammelt, als plötzlich„unſer Fritz“ er⸗ ſchien. In froher Laune die Sänger begrüßend, wandte er ſich an ., der ſchon wiederholt bei gleichen Beranlaſfungen geſanglich mit⸗ gewirkt. Wie oft waren Sie ſchon hier, lieber.“ der hohe Herr den Sänger. Dieſer, durch die unerwartete Anrede etwas aus der Fuſſung gebracht, antwortete:„In dieſem Jahre zum erſten Mal, kafſerliche Hoheit!“—„Um des Himmels willen!“ rief der Kronhrinz in komiſchem Entſetzen,„Sie wollen doch nicht etwa, daß ich in einem Jahr mehrmals taufen laſſe!“.. Später unterhielt ſich der Kron⸗ Prinz mit den einzelnen Herren über Kriegserlebniſſe. Zu einem temlich umfangreichen“ Sänger ſagte er:„Na, Ihnen iſt das Krieg⸗ fübren, wie ich ſehe, zecht gut bekommen. Wo haben Sie geſtanden?“ — Bei der Intenvuntur, kaiſerliche Hoheſt,“ lautete die Antwort. „Datum guch! lachte der Kronprinz, dem wohlgenährten Sänger mit! dem Zeigefinger auf d auch tupfend. Und zu Reichardt F erläukerſe der Thronfolger:„Dle Herten waren nämlich die Erſten an ber Schüſſel und hatten oft beſſer zu eſſen, als wir im Hauptquartier.“ — Ein ameritaniſcher Ausſtelluugs⸗Clynu. Das neueſte Profekt einer„Great Attraction“ für die große panamerikaniſche Ausſtellung in St. Louis iſt die Errichtung eines rieſigen religiöſen Gebäudes in Geſtalt einer Weltkugel, die von einer kleinen Eryſtallkapelle üwer⸗ kagt wird. Die ungeheure Kugel f. Durchmeſſer von etwa 250 Fuß haben. Das Innere wird in dene Gemächer getheilt werden; das größte ſoll eine ſchöne Halle ſein, die zu religtöſen Ver⸗ ſammlungen gebraucht wird. Daß ganze Gebäude wird innen und gußen elektriſch beleuchtet werden. Die verſchtedenen Länder werden in einer Art Eryſtall dargeſtellt, ſodaß das elektriſche Licht von innen Furch die Kugel ſcheint und außen in kühnem Relief die Länder der verf [Der elegant auftretende Betrüger logirt ſich mit ſeiner angeblichen Was den Stoß innerhalb der z ären und das Fleiſch mit Farbſtof delte Fleiſch für zum Genuſſe untauglich erkl he Urtheil guf die Behandlung von chbiel welcher Art, ausdehnen. Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 32. Woche vom 4. Auguft bis 10. Auguſt 1901. Un Todesurſachen für die 74 Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In 1 Falle Maſern und Rötheln, in 1 Falle Scharlach, in— Falle Diphtherie un Croup, in 1 Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenſieber), in— Falle Kindbettſieber(Puerperalfteber), in 5 Fälle Lungenſchwind⸗ ſucht, in 8 Fälle akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 29 Fälle akute Darmkrankheiten,(in 21 Fälle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr 21). In 24 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 5 Fälle gewallſamer Tod. * Die Buttereinfuhr nach Deutſchland hat in der neueren Zeit eine ungemeine Zunahme erfahren. zum Jahre 1895 bezog Deutſchland ungefähr ſoviel Butter vom Auslande, wie es dorthin ſandte; nur war die Deutſchland ausgeführte Butter beſſer als diejenige, die es v twährend der letz Dieſes Verhältniß hat ſich e erheblich geändert, und während des Jahres 1900 ſind lgentner Butter im Werthe von 25,5 Mill. Mark nach Deutſchland eingeführt worden, während die Ausfuhr nur etwa Bis 25,000 Doppelzentner mit einem Werthe von 8 7 5 0 3 5,5 Mill. Mark betrug. Allein 58,000 Doppelgentner kamen aus Holland, und nach Prozeſſen, die gegen Verkäufer von Butter hol⸗ ländiſcher Herkunft geführt worden, iſt die Annahme berechtigt, daß große Mengen dieſer Butter nicht rein ſind, ſondern mit Margarine vermiſcht. Bei dem Ueberſchreiten der Grenze wird nicht die ge⸗ ringſte Kontrolle über die fremde Butter ausgeübt, ſodaß Betrug ſehr leicht auszuführen iſt. Durch dieſes Fehlen der Unterſuchung kann der guten deutſchen Butter ein unlauterer Wettbewerb erſtehen, deſſen Abwehr aber nicht ſchwer ſein würde. Was in Deutſchland nach dem Margarinegeſetze Recht iſt, ſollte unbedingt auch der frem⸗ den Buttereinfuhr gegenüber Recht ſein. Aus dem Großherzogthum. * Freiburg, 25. Aug. Wohl in keinem Jahre ſind in unſerer Stadt ſo viel Verbandstage und Generalverſammlungen abgehalten worden, als in dieſem Sommer. Der nächſte Monat bringt uns auch die Mitglieder der deutſchen Geſchichtsbereine: am 23. Sept. hält der Verband ſeine Generalverſammlung hier ab, und dazu Immt der Verbandstag des weſt⸗ und ſübdeutſchen Vereins für römiſch⸗ger⸗ maniſche Forſchungen. Doch nicht genug: am 24. September wird auch noch der zweite Tag für Denkmalpflege abgehalten werden. Alſo drei Tagungen zu gleicher Zeit. *Emmendingen, 25. Aug. Vorgeſtern wurde der von der Staatsanwaltſchaft Mannheim wegen erſchwerter Körperber⸗ letzung ausgeſchriebene Taglöhner Ludwig Koeßler von Epweiler, hier in Arbeit ſtehend, verhaftet. Pfalz, Beſſen und Umgebung. * Speyer, 25. Aug. Bei den Erneuerungsarbeiten im Sitzungs⸗ ſgale des hieſigen Stadthauſes wurden unter den Stuckaturen der Decke acht aus der Zeit 1804 und 1814 ſtammende Deckengemälde gufgefunden. Die Bilder dürften von dem Speyerer Maler Ruland herrühren. Leider ſind ſie ſo beſchädigt, daß ihre Erhaltung un⸗ möglich iſt. * Kaiſerslautern, 25. Aug. Anfangs dieſer Woche verſchwand von hier der 20jährige Kolporteur Heinrich Käfer; es ſtellte ſich! dant heraus, daß er ſeinem Arbeitgeber größere Summen veruntreut hatte. Käfer iſt nun in der Schweiz feſtgenommen worden. *Mainz, 25. Aug. Ein polizetliches Rundſchreiben warnt die Gaſthofbeſitzer vor einem Schwindler, der folgenden Tric anwendet: Frau ein, verläßt nach einiger Zeit das Hotel. Bald darauf wird der Oberkellner an das Telephon gerufen und telephonirt:„Herr Ober, ich habe für meine Frau einen Brillantring gekauft, ſollte der Juwe⸗ lier den Ring ſchicken und ich bin noch nicht angekommen, dann legen Sie gefälligſt das Geld dafür vor, laſſen Sie aher meine Frau nichts merken, ich will ſie überraſchen.“ Bald darauf erſcheint thatſächlich ein Knabe mit einem Käſtehen, in welchem ſich ein Brillantring befinden ſoll, und der Oberkellner legt die geforderten 60, 70 oder 80 M. für den Fremden vor. Der Fremde erſcheint natürlich nicht mehr im Hotel und der Kellner iſt geprellt. Das Käſtchen enthält einen ge⸗ wöhnlichen Meſſingring. Von der württembergiſche Grenze, Aug. In Neckarhauſen, .⸗A. Nürtingen, ſchliefen ſeit einiger Zeit die Kinder einzelner Familien bei Nacht nicht gut, das Vieh war unruhig, die älteren Perſonen fühlten ſich ebenfalls beläſtigt, der Sohn einer Familie ſah in einer Nacht eine Nachbarin leihbhaftig vor ſeinem Bett ſtehen: kurzum der Frieden war aus der Gemeinde gewichen. Für einige! Familien ſtand feſt, daß eine Hexe dieſen Unfug verübt, und ein Einwohner ließ deßhalb zunächſt einen Sachverſtändigen aus Ebers⸗ bach, und als deſſen Mittel nichts halfen, einen ſolchen aus Platten⸗ Lardt kommen. Der letztere, ein geübter Hexenbanner, muß ohne Zweifel vor den vorliegenden Fall wirtſame Mittel angewendet haben, denn ſeit ſeiner Thätigkeit— die nachtwandelnde Nachbarin hatte er mit ſicherem Blick als die in Aktion getretene Hexe erkannt — ließen die beunruhigenden Erſcheinungen nach, der Schlaf kehrte 8 38. Nur die Nachbarin iſt nicht befriedigt; ſie klagt wegen Beleidigung. wieber ein, das Vieh fraß wieder und die Meuſchen lebten neu auf. Gerichtszeitung. * Mannheim Den Vorſig füt treter der Gro finger. 1. Ein Einbrecherquartett vor beute dem Richterſpruch entgegen löhner Karl Schmitt, Schuhmacher von hi 3 1 anz gefährlicher Qualltät waren dies der 2 Wie gut ſich d ß der„Bande“ in d Baar zuſammen 1000 Mark in Mier Wer kb und Eßwaaren beträgt der arau, Sa dawa verwahrloſten Burſchen erhiel Hördt 2 Jahr 5 Monat Zuc 1 701 5* bert 6 Monat ngniß. Den beiden Erf lichen Ehrenrechte auf die Dauer von je 5 Jahren aberkannt. 2. Kernmacher Guſtav Kindinger hier, der im Monat Nebenkollegen verſchiedenes Werkzeug entwendete ir „40, erhielt 4 Monate Gefängniß. 8 Mitleid nahm die Arbeitersehefrau Schreckenberger in der ürſtraße den Taglöhner Johann Friedr. Schwind nann geworden, während der Oſterfeiertage auf, da er ſehr in Noth war und gab ihm zu eſſen. Die Frau Schreckenberger, die eben⸗ falls finanziell nicht ſehr gut geſtellt iſt, ſah einem Freudenfeſt eni⸗ gegen, es follte nämlich am Weißen Sonntag ihr hn konfirmirt werden. Um ſich an dieſem Tag etwas mehr zu erlauben, ſparke ſich die Frau mühſam ſeit Wochen 19 Mk. zuſammen, delche ſie in einer Geld⸗ börſe aufbewahrte. Als ſie kurz vor dem Freudentag nach dem ge⸗ ſparten Geld ſah, bemerkte ſte, daß es verſchwun war, mit ihm natürlich auch der aus Mitleid aufgenommene Schwind. Dieſer, der bereits mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt, erhielt 1 Jahr 3 Monate Zucht⸗ haus. 4. Schiffer Franz Renz, der am 10. Juni bei der Frau Max Schubert hier einen Beſuch abſtattete und aus einem Käſtchen 5 Zehn⸗ markſtücke in ſeine eigene Taſche eskamotirte, erhielt für dieſes Kunſt⸗ ſtück 8 Monate Gefängniß. 5. Vergebens war die erhobene Berufung des Maſchiniſten Georg Beyler, der vom Schöffengericht wegen Diebſtahls von Flaſchenwein und Seckt 5 Tage Gefängniß erhielt. Die Berufung wurde verworfen. 6. Nicht beſſer erging es dem 20 jähr. Schloſſer Joſef Geſell aus Diedelsheim, der gleichfalls Berufung einlegte gegen die ihm vom Schöffengericht diktirte Strafe von 4 Wochen Gefängniß weil er am 12. Mai auf der Stefanienpromenade ohne jede Veranlaſſung dem Kaufmann Adolf Kaſt mit einem Spazierſtock den Kopf blutig ſchlug, 7. In ihr altes Laſter verfallen iſt die 43 Jahre alte Pußfrau Marg. Kopf hier, die ſchon wegen Eigenthumsvergehen mit Zucht⸗ haus vorbeſtraft iſt. Dem Dienſtmädchen Karoline Schales verſetle April Werthe von der ſie einen Koffer mit Kleidungsſtücken im Werthe von 47 Mark füt 8,80 Mark, welchen ſich(Ropf) erſt erſchwindelte bei den betr. Leufen wo der Koffer aufbewahrt war. Die in ihre frühere Eigenſchaften zurückgefallene Betrügerin erhielt 7 Monate Gefüngniß. Theater, Munſt und Wiſſenſchaft. Ueber das Zuſammengehen von Kunſt und Mode wird aus Paris geſchrieben: Mode und Kunſt gehen auch jetzt wieder zuſammen. Die Mode wird nämich ganz neuſtilig. Die neueſte Hutform, oder eine der neueſten, da ja immer mehrere zuſammen auf dem Plane erſcheinen,— beſteht in einer Kappe mit breiter, ſcharf aufſteigen⸗ der Krempe. Der Kopf iſt dadurch ganz frei, allſeitig ſichtbar, was nakürlich ſehr vorkheilhaft, wenn derſelbe hübſch und jung iſt, Das Haar iſt reich gelockt, ſcheint den Hut zu ſtützen, beſonders vorn auf der Stirn, wo es indeſſen nur etwa zwei Finger breit unter der Krempe hervorquillt. Dieſer Hut entſpricht genau dem Dach der Heinen Stadtbahnhöfe, das ebenfalls mit einer aufſtehenden breiten Krempe umſäumt iſt. Dieſe Heinen Bahnhöfe gehören zu den beſten Bauten, bei welchen der Neuſtil einheitlich und ſtreng folgerichtig durchgeführt iſt. Die verſchlungenen Linien des Vortenbeſatzes auf dem Kleid, Umſchläge, Kragen, Einſätze, wie überhaupt der ganze Schnitt bekunden eine auffallende Anlehnung an den Neuſtil. Da dieſer ſich bei den Neubauten immer mehr einbürgert, ja faſt voll⸗ ſtändig herrſcht, ſich dabei ſichtlich entwickelt, vervollſtändigt, folgen auch Möbel und Hausrath derſelben Richtung. Ein Stil faßt nur dauernd Fuß, wird nur herrſchend und durchgebildet, wenn er gleich⸗ zeitig auch im Haus ſelbſt, bei den Damenſchneidern und Putz⸗ macherinnen eindringt. Dies iſt jetzt der Fall. Es iſt überraſchend, welche großen Fortſchritte der Neuſtil hier ſeit einem Jahre auf all dieſen Gebieten gemacht hat. Einen ſolchen Einklang der Mode, und des Kunſthandwerks mit dem Bauſtil, wie er ſich jetzt herausgebildet, haben wir eigentlich ſeit dem erſten Kaiſerreich nicht mehr gehabt. Jetzt wird man auch auf die Vorläufer des Neuſtils aufmerkſam. Unter dem Kaiſerreich gab namentlich Lienard eine reiche Sammlung Blätter kunſtgewerblicher Zeichnungen unter dem Titel„Ornements du dis⸗neupieme sisele“(Verzierungen des neunzehnten Jahr⸗ hunderts) heraus. Er ſelbſt arbeitete vielfach nach älteren Blättern, namentlich den Zeichnungen des Straßburger Meiſters Dieterle (Ende des 17. Jahrhunderts), welche damals bei einer hieſigen Neuauflage großen Erfolg hatten. Dieterle iſt vielfach ſehr aus⸗ were— 222.. gibſen Wahrheit in jedem Lande ſcheint, wo der Weiße ſeinen Wohnſitz aufſchlägt. Der Voden dieſer Rieſenkugel wird auf einer Art feſter Sockelplatte ruhen. Den Eingang zum Innern bildet eine ſchöne Flucht Marmorſtufen, die zu einem kleinen Thor etwa in der Mitte der Kugel führen. Die Idee iſt jedenfalls originell, und ihre erfolgreiche Ausführung würde die äußerſte Geſchicklichkeit der Erbauer erfordern. — Die ſchlafende Bäuerin. Im Hoſpital zu Zarskoje Selo 8befindet ſich ſeit 15 Togen die aus Eſthland gebürtige 33jährige Bäuerin Mai Pikalen in einem tiefen Schlaf, der ſich vom lethargiſchen Schlaf dadurch unterſcheidet, daß die Empfinblichkeit intakt iſt und alle phyſiologiſchen Verrichtungen regelmäßig ausgeführt werden. Die Aerzte bezeichnen dieſe Krankheit mit Katatonie, und die„Now. Wremfa“, die den Fall der„ſeltenen Kranken“ näher ſchildert, erklärt, Katatonie ſei eine Alt ſeltener pſychiſcher Erkrankung, während nach dem Konverſationslexikon Katatonie, Spannungsirreſein, die Begeich⸗ nung für eine ſehr häufige Form von Getſteskrankheit ſei, die ſich durch einen geſetzmäßig gegliederten Verlauf auszeichnet, innerhalb beſſen es zeitweiſe zu völliger Regungsloſigkeit kommt. Weiter beſchreibt die „Now. Wrem.“ den Fall: Der Schlafenden wird Nahrung mittels einer beſonderen Sonde durch die Naſe zugeführt; die Temperatur der Kranken iſt faſt normal, die Geſichtsfarbe roſig. Im Schlafe werden dieſelben Bewegungen gemacht, wie ſie Schlafenden überhaupt eigen ſind. Den ganzen Tag über kommen Neugierige, die Kranke ſich an⸗ zuſehen, was jetzt übrigens unterſagt iſt. Vun der Selbſtverwaltung ruſſiſcher Städte berichtet der Swjet zwei bedenkliche Proben. In Minsk machte man die unlieb⸗ ſame Entdeckung, daß das Stadthaupt 340 000 Rubel gleich 700 000 Mark unterſchlagen habe. Statt ihn ſafort feſtzunehmen oder min⸗ deſtens vom Amt gu ſuſpendiren, ließ man ihn eu ch eine Stadt⸗ berordnetenſitzung berufen, in der er ein angement“ berſchlägt. Dieſer freundliche Vorſchlag wird nur mit 8 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Auf die Weiterentwicklung dieſer Angelegenheit darf man geſpannt ſein. Anders in Putliwlj. Hier erſcheint den Stadtpätern das Gechalt des Schornſteinfegers, 120 Rabel gleich 250 Erde erſcheinen. Die Idee des Ganzen iſt, daß das Licht der reli⸗ 2241 ———— Wee... ohne Rückſicht darauf, daß die Stadt aus Holzhäuſern, die mit Stroh dächern verſehen ſind, beſteht. Wenn Petliwil bis zur Aufſtellung des Ausgabebudgets noch nicht ganz ein Raub der Flammen geworden viſt, ſollen die weifen Stadtbäter beabſichtigen, die Wiederanſtellung des Schornſteinfegers in Erwägung zu ziehen. — Der Papft als Prozeſhelfer. Helf, was helfen kann! Aus Lothringen ſchreibt man: Die große Mehrzahl der Einpoohner der Waldgemeinde Dagsburg liegt zur Zeit mit dem Forſtfiskus im Prozeß, weil dieſer die rechtliche Begründung der beanſpruchten Wald⸗ nutzungsrechte beſtreitet und zu beſeitigen ſucht Da die Dagsburger nun an der irdiſchen Hilfe verzweifeln, haben ſie ſich in der Noth an „den Himmel gewendet und durch ihre einſtimmige Vertretung den heiligen Leo IX., der am 21. Juni 1002 auf Schloß Dagsburg ge⸗ boxen, zum himmliſchen Patron der Gemeinde gewählt. Am Sonniag. 18. Auguſt., wurde das püpſtliche Dekret durch welches die Wahl des Papſtes Leo IX. zum Patronus loei gutgeheißen worden, von 0 Kanzeln der Kirchen in Dagsburg und der Annexen Schäferhof un Hub feierlich verkündet. In der„Informatio“ wird das Vorgehen der Dagsburger als ein„hae aetate porro singularissimum“ bezeichnel Jetzt ſind wir bloß neugierig, wer den Prozeß gewinnen wird: der Fiskus oder der heilige Leo! 1 — Die Beißmaſchine. Seit einger Zeit kam in Paris mert würdig häufig der Fall vor, daß anſcheinend ſehr ſanfte Wagenpferde Menſchen anbiſſen und die Beſitzer der Thiere daflür Schadeneiſe zahlen mußten. Eine Verſtcherungsgeſellſchaft, die aus dieſem Grun mehrmals angezapft wurde, veranſtaltete endlich eine Unferſuchung, und da ſtellte es ſich herau, daß eine Bande von acht Uebelthäters auf den kniffigen Einfall gerathen war, eine Beißmaſchine zu 145 ſtrufren, welche die Form eines Pferdegebiſſes trug. In der Dunkl heit ſchlichen ſich je zwei Geſellen an die Pferde, reizten ſte und brachten ſich dann mit der Maſchine die nöthige Wunde bei, die ihnen aiſch 200 und 500 Franken eintrug. Die Polſzei wurde benachrſchtigt un es gelang, die Maſchine zu beſchlagnahmen und die Bande zu verhaften, deren Mitglieder zu zwei Monalen Gefängniß verurtheſt wurden. — Die alte Geſchichte. Der Regensb. Anz.“ berichtet von Mark im Jahr, zu hoch. Sie ſtreichen den Poſten aus dem Budget, Feinem unglücklichen Ereigniß, das ſich in dem zur Pfarref Albenthant 2 S. GA S — M M eeee e e K eien eeeree X gut ſtudirt. ee Mannherm, 28. Auguft. SGeneral Anzeiger. 3. Seite! ſchweifend, ja verworren, zog die ſonderbarſten Gegenſtände in den Hereich ſeiner Zierkunſt, nahm ebenſo gut die gewöhnlichſten Ge⸗ hrauchſachen als Thiere und Pflanzen zu Vorwürfen. Auf der Welt⸗ ausſtellung war indeſſen außer in einigen alten Tapeten keine Spur ſeiner Wirkſamkeit zu entdecken. Freilich waren ja auch Kunſt⸗ Mode⸗ und Kunſthandwerk der Vorzeit, ſoweit ſie nicht Pariſeriſch ſind, auf der Weltausſtellung kaum vertreten. Das Beſte von außer⸗ halb brachte die Kindheitsausſtellung dieſes Jahr in dem 1680 zu Straßburg gefertigten Puppenhaus. Dieſes bot das vollſtändige Bild eines vornehmen Bürgerhauſes mit ſeinen Kunſtmöbeln, Küchen⸗ und anderen Geräthen, ſowie der Tracht der verſchiedenen Stände, welche zen hohen Rang des Kunſtgewerbes Straßburgs während der deuk⸗ ſchen Zeit bekunden.— Die Abtheilung der Kunſt und des Kunſt⸗ handwerkes der Vorgzeit auf der Weltausſtellung hat dazu bei⸗ getragen, die gewöhnliche Annahme zu widerlegen, zwiſchen der Kunſt der Zeit der letzten Könige und derjenigen des Kaiſerreichs gebe es leinen Uebergang, keinen Zuſammenhang. Jetzt kann dieſer Ueber⸗ gang namentlich ſehr gut in dem fünf Säle füllenden Möbelmuſeum des Louvre verfolgt werden. Die von Bennemann für Marie⸗Antoi⸗ gette gefertigten mächtigen Truhen beſonders aber der auf hohen güßen ſtehende Silber⸗ oder Kaſſenſchrank fallen ſofort auf durch ihre Aehnlichkeit mit den Möbeln des Kaiſerreichs. Ganz dieſelben geraden Linien dieſelben aufgelegten Bronzeverzierungen und ein⸗ geſetzten flachrunden Darſtellungen. Es iſt eine Annäherung an das Neugriechenthum aus der Kaiſerzeit. Um dieſelbe Zeit baute Gabriel das Schauſpielhaus im Verſailler Schloß und die beiden Paläſte auf der Place de la Concorde. Dieſe Gebäude ſind weder Renaiſſance, noch Ludwig XIV. oder Ludwig XV., ſondern ſie ſind neugriechiſch, die unmittelbaren Vorläufer der nicht weit entfernten Magdalenen⸗ Arche, der Börſe und anderer Bauten der Kaiſerzeit. Sie gehören der Zeit Ludwigs XVI. an, welche überall auf das Griechenthum zurückgeht, gerade Linien an Stelle der geſchwungenen Linien Lud⸗ wigs XV. Dieſes Zurückgreifen auf das griechiſche und römiſche Alterthum war durch die Entdeckungen in Herculanum und Pompeji herborgerufen worden. Schon 1763 ſchreibt Grimm in ſeiner „Correſp. littesraire“:„Seit mehreren Jahren iſt die Mode ganz auf die ſtraffen griechiſchen Formen zurückgekommen.“ Freilich arteten dieſe Formen ſehr bald aus, wurden hart und mager. Das Kaiſer⸗ reich geſtaltete ſie nach ſeinem Ebenbild; kraft⸗ und machtvoll, ja trotzig und ſchwerfällig. Aber dadurch hatte dieſer Kaiſerſtil auch Lebenskraft, ſo daß er bis 1820—1830 dauern konnte. Ueber die Erſtaufführung der Komödie von Multatuli:„Die Fürſtenſchule“ im Neuen Sommertheater in Breslau wird dem Berl. Tagebl. von dort geſchrieben: Der Dichter dieſer mit einer glänzenden Kraft der Satire, mit haarſcharfer Dialektik geſchaffenen politiſchen Komödie, die in Holland, dem Vaterlande Multatulis, als klaſſiſche Komödie ſeit vielen Jahren ich Geltung errungen hat, iſt dem deutſchen Publikum noch faſt völlig fremd. Multatuli— der viel getragen hat— oder Eduard Douwes Dekker, wie er bürgerlich hieß, ſſt ſtets der Mann des Poſtulats geweſen. Er forderte nicht eben biel: ein wenig Gerechtigkeit und Nächſtenliebe. Und in dieſer Ko⸗ mödie nur ein wenig Ehrlichkeit und Perſönlichkeit. Die„Fürſten⸗ ſchule“ iſt kein Königsdrama etwa: der Königsgedanke, wie ihn der moderne Geiſt als tragiſch auch empfinden mag, tritt darin voll⸗ jommen zurück. Sie iſt ein Beamten⸗, ein Miniſterdrama. Mit einem Hohne, deſſen Souveränität beinahe erkältend wirkt, und mit einem grimmigen, aber ſtets vornehmen Spotte leuchtet er dem oberſten und unterſten Schranzenthum heim. Oft, wie im zweiten Akte, ſteigert ſich die Gewalt und Bitterkeft dieſer höhniſchen Be⸗ leuchtung bis zur Höhe der berühmten Polonius⸗Szene des Hamlet. Politiſch iſt die Komödie nur in ganz weitem Sinne; auch kaum demokratiſch; denn das Poſtulat der königlichen Forderungen an ſeine hohen Diener ſpricht die junge Königin, eine Figur von wun⸗ derboller, aber doch etwas lebloſer Zeichnung, aus. Was ſie fordert, iſt aber nicht eben wenig. Perſönlichkeit! Sie will nicht dieſe Dutzendminiſter, dieſe gelehrigen Papageien, um ſich haben. Sie will neben dem König, der übrigens ohne großen Reſpekt geſchildert iſt, Männer großen Wuchſes und eigener That ſehen. Sie hätte ſich aber mit ihrer Forderung zu allererſt an des Staates oberſten Diener, den König, halten müſſen, der hier gerade von ſeinem Amte mehr die Würde denn die Bürde ſchwer zu tragen ſcheint. Hier liegt der Kardinalfehler des Stückes. Dieſer reinen Seele der Königin ſcheint nicht die moderne Königstragödie aufgegangen zu ſein. Näm⸗ lüch: daß jeder König an der Höhe ſeiner Stellung verzweifeln müßte, wenn er ſeine Geburt nicht durch Genie gerechtfertigt glauben kann. Darüber ſchweigt ſich Multatuli zu ſehr aus; er läßt es bei der Miniſterſatire bewenden. Schade darum, ſeine Komödie hätte ſonſt den Zug ins Ariſtophaniſche bekommen. Aber das Stück pvill krotz⸗ dem mit aller Freude aufgenommen ſein in einer Zeit, in der die bolitiſche Salire größeren Stils völlig ausgeſtorben zu ſein ſcheint. Die Aufnahme bei unſerem Publikum war eine herzliche. Die etwas barocke Eigenart des Dichters ſiegte erſt allmählich, bis am Ende der Erfolg ein einmüthiger wurde. Die Darſtellung, unter der glän⸗ zenden Regie Alfred Halms, war vorbildlich. Vor Allem Marie Mager als Köngin gab eine Fülle von jener Anmuth, die echt hol⸗ ländiſch über den Frauen Multatulis ausgegoſſen iſt, und Alexander Wirih ſchuf in der Rolle des Königs eine eindrucksvolle Figur über die Abſicht des Dichters hinaus. Die deutſchen Bühnen ſollten ſich dieſer Komödie, die hier die erſte deutſche Bühnenprobe beſtanden hat, eifrig annehmen. im der Dichter⸗Schule. 8 Lehrer: Bilden Sie einen einfachen, poetiſch brauchbaren Schüler(nach kurzem Beſinnen): Der ſtille, ſtolze Schwan kurchfurcht im Abendlichte den Spiegel des Weihers. Lehrer: Gut. Drücken Sie das im modernſten, brillan⸗ leſten Ueberſchmockſtil aus, die Zeile zu 40 Pfennigen, „Schüler(nervös⸗ſchnodderig): Weiher. Abenddämmerung. Still. Stolz. Ueberhaupt und ſo„Durchfurcht den Spiegel des Weihers. Nämlich der Schwan. Oder'ne Gans? Du lieber Himmel! Koſtümnuanee Lehres: Bravol Ich ſehe, Sie haben Ihren Alfred Serr Jetzt überſetzen Sie mir das ins Hermann Bahrſche. Schüler(ararngirt die Stirnlocke, wehmüthig⸗ironiſch): Es iſt nun mal ſo! Wo und wie wir immer die gelaſſene Heiterkeit kreſſen, in welche Tiefen wir tauchen, um die Räthſel zu ergründen, e unſere ſehnfüchtige Zunge im Abendlichte koſend ſtreift, der Schwan auf dem Spiegel des Weihers bleibt das höchſte Symbol, in nwir den ſtillen, ſtolzen Sinn der Einſamkeit verehren dürfen. Lehrer: Schön. Was würde Otto Julius Bierbaum aus dem Satze machen? Schüler: Eine Sammlung neuer Brettl⸗Lieder. Lehrer: Selbſtperſtändlich. Improviſiren Sie eines! Schüler(ſingt zur Zupfgeige): Ein ſtiller, ſtolzer Schwan, la la, Durchfurcht den Weiher, hopfaſſa! Ahieen Weſſer Forſt za Es befand ſich bei dem Müller nkel der Kooperator Meifel von Altenthann zu Beſuch; der Sohn 15 Müllers brachte ein doppelläufiges Gewehr in das Zimmer, um eſſen Konſtruktion und das Laden mit Patronen zu zeigen, während e Sjährige Tochter Anna aus Furcht, es könne etwas geſchehen, Ameusging. Nach kurzer Zeit kehrte ſie indeſſen wieder in das Zimmer lurück und nun legte der junge Geiſtliche aus Scherz auf das Mädchen und drückte ab, in der Meinung, das Gewehr ſei nicht geladen. wer aben ein Schuß darin, und die Ungläalich ſant, in den Kopf eroffen, tobt zu Boden. Der Kooperator hat erſt vor wenigen Mo⸗ len ſeine Primiz gefeiert. Gegen die Dummheit iſt leider kein Fraut gemachben. 8 Die Schwänin, die war auch noch da, Kille kille trulala! Wer veiß, was da geſchah, haha! Wer weiß, was da geſchah! Lehrer: Gut und modern, ganz auf der Höhe des Ge⸗ ſchmacks! Was macht Stefan George aus dem Stoff? Schüler: Einen Teppich des Lebens, gewebt aus Traum und Tod. Lehrer: Wie alſo? Schüler(beſprengt ſich mit rückt einen Lorbeerbaum in die Nähe, ſchließt mirt eintönig, langgezogen durch die Naſe): Seht meine brüder meine lila leidenden brüder ſeht und ſtimmt die ſaiten der leier der ſchwefelgelbwahnſinndurchfieberten leier und deutet die Räthſel des weihers die ultramarinblauen nächtigen räthſel die Räthſel des ſchwans des ſtillen ſtolzen im leichenverweſungsdämmernden lichte. Lehrer: Sehr gut! Iſt Ihnen auch die hohe Schule von Arno Holz geläufig? Schüler: Gewiß, in allen Gangarten. Ein Schwan Ein ſtiller, ſtolzer Schwan durchfurcht Im Abendlichte äghptiſchem Mumien⸗Parfüm, die Augen und dekla⸗ Temperamentvoll): Den Kryſtallnen Spiegel des Weihers Und Krabbelt ſich mit der linken Pfote Wiederholt heftig An der Aeußerſten Spitze ſeines chimboraſſogletſcherglänzenden Hintertheils. Thatſache! Lehrer: Na ja, ſo ungefähr. Und nun zum Schluß noch Uebertragung ins Hugo von Hofmannskhal'ſche! Schüler(ſchwermüthig, gelaſſen): Wie drückend laſten doch im Abendlichte Verworrener Schleier ſehnſuchtsſchwüle Räthſel Auf überquellend blauem Weiherſpiegel, Und ſtill und ſtolz durchfurcht ein Schwan die Wellen, Die ſ lummerſchweren, ſilberfahlen Wellen Lehrer: Va bpene! Ich gratulire Ihnen! Der Schüler erhält das Zeugniß glänzender Unreife und wird wahrſcheinlich ſchon übermorgen zu den Zierden des modiſchen Par⸗ naſſes gehören.(Jugend.) eine —— Akueſte Nachrichten und Telegraume. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“ Köln, 25. Aug. Im heutigen großen Weltmeiſter⸗ fahrer Match ſiegte Gllegard gegen Arend und Jaquelin mit drei Punkten. * Potsdam, 26 Auguſt. Prinz Tſchun iſt geſtern Abend in Baſel erkrankt. Sämmtliche Vorbereitungen zu ſeinem Empfang ſind bis auf weiteres aufgeſchoben. Der Kaiſer kehrt erſt morgen zurück, * Friedrichsort(bei Kiel), 26. Aug. Die großen Herbſtübungen der Flotte in der Oſtſee begannen heute mit dem Auslaufen der geſammten Flotte aus dem Kieler Hafen unter dem Oberbefehl des Admirals Köſter. Königsberg, 26. Aug. Der Begründer und frühere Eigenthümer der Bernſteinwerke, Geh. Kommerzienrath Becker, iſt, wie die„Königsberger Hartungſche Ztg.“ meldet, geſtern in Herings⸗ dorf geſtorben. * Havre, 28. Aug. In der leßten Nacht ſtieß der deutſche Dampfer„Luſitania“ 12 Meilen von Cascets mit dem ſpa⸗ niſchen Dampfer„Lambozo“ zuſammen. Nach einer Stunde fank die„Luſttania“, Die aus 21 Mann beſtehende Beſatzung wurde bis auf 4 Mann, die ertrunken ſind, von dem ſpaniſchen Schiffe an Bord genommen. *Rom, 26. Auguſt. Stefani⸗Meldung aus Aden bom 25. Der italieniſche Konſul in Zanzibar iſt, nachdem er ſeine Miſſion beim Sultan der Micurtius⸗Völkerſchaft in der Nähe der italieniſchen Kolonie Benadir ausgeführt hat, hier eingetroffen. Der Sultan unterwarf ſich Italien, indem er ein Abkommen unterzeichnete, worin er die Oberhoheit und Fahne Italiens auf die geſammten Gebiete anerkennt und noch andere Zugeſtändniſſe macht. *Charkow, 26. Aug. Das Gebäude der Wolldampfwäſcherei⸗ Geſellſchaft Alexejew mit ſämmtlichen Wollniederlagen iſt in der Nacht vom Sonntag verbrannt. Das Feuer, welches geſtern Nachmittag noch fortdauerte, entſtand in der Trockenkammer und ſprang auf die anderen Fabrikgebäude über. Der Verluſt beläuft ſich auf Millionen. *.* Katholitentag. Osnabrück, 26. Aug. Im Auftrage des Pap ſtes ſandte Kardinal Rampolla ein Begrüßungstelegramm in lateiniſcher Sprache an den Katholikentag. Die Verſammlung ſchickte an den Kaiſer und den Papſt Huldigungstelegramme. *Osnabrück, 26. Aug. Die erſte geſchloſſene Generabber⸗ ſammlung der Katholiken Deutſchlands wurde heute vom Amts⸗ richter Gngelen⸗Osnabriſck mit einem dreifachen Hoch auf den Papſt und Kaiſer eröffnet. Sodann wurde der Abgeordnete Juſtiz⸗ rath Trimborn⸗ Köln zum erſten, der Abgeordnete Freſherr von Thünefeld⸗ Augsburg zum zweiten, und Conſul Edgar N5IL⸗ ling⸗Hamburg zum dritten Präſidenten gewählt. * Osnabrück, 26. Aug. Geſtern Abend fand die Begrüßung der Theilnehmer an der Generalverſammlung Deutſcher Katholiken im feſtlich geſchmückten katholiſchen Bereinshauſe ſtatt. Amtsrichter Dr. Engelen bewillkommnete die Gäſte Namens des Lokalkomitees und Bürgermeiſter Riitmüller Namens der Stadk. Zahlreiche Be⸗ grüßungstelegramme liefen ein, darunter vom Präſidenten des Reichs⸗ tags, Grafen v. Balleſtrem. *** Zur Lage in Ehina. * Köln, 26. Auguſt. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Petersburg vom 25. ds.: Das Marineminiſterium be⸗ auftragte eine Baggerkarawane, den weſtlichen Theil von Port Arthur ſoweit zu vertiefen, daß Panzerſchiſſe und große Kriegsſchiffe bequem einlaufen können. Die Baggerkarawane begann bereits ihre Thätigkeit. Ferner beſchloß das Marine⸗ miniſterium einen Kanal zu bauen, um eine direkte Verbindung diſchen Port Artzur und dem Werst gerzußtelen. Dazu wünbe'] Teäheng; fel die Tignerhalbinſel durchſtochen. Bisher genügte der Haſen durchaus nicht den Anforderungen der Krie 0 tief genug war und allen S * London, 26. Aug. hai vom 24. Auguſt: Einzerheiten über die Ueberſchwem⸗ mung des Pangtſe berichten von einer infolge derſelben ausgebrochenen großen Sterblichkeit und großen Ernteſchäden. Man befürchtet, im Winter werde große Noth herrſchen. * London, 26. Auguſt. Der Bevpollmächtigte Chinas, welcher beauftragt iſt, der japaniſchen Regierung das 1 Bedauern Chinas wegen der ECrmordung des Kanzle Sugihyama auszuſprechen, kraf am Dienſtag in Shanghai ein und ſollte Mittwoch weiterreiſen, erhielt jedoch Befehl, dort zu bleiben. Maunheimer Handelsblatt. Coursblatt der Maunheimer Vörſe(Produkten⸗Börſe) vom 26. Auguſt. Weizen pfälz.—.—17.— Hafer, württb. Alp—-——. „ norddeutſcher————.—„ amertk. weißer——15.50 „ ruſſ. Azima 17.25—18.— Mais amer. Mixed———13.— „ Theodoſia 18.50——.—„ Donait—— 12.50 „ Saxonska—.—17.50„La Plata—.—12.75 „ Girka 17.——17.50 Kohlreps, d. neuer——.50 „ Taganrog 17.50—17.75] Wicken 55 17.25—17.75 J Kleeſamen deutſch. 1112.—118.— „ am. Winter 17.10-—.—„II 34.——100.— „ ruämniſcher „ Chicago I1—.——.—„amerik. 100.—105.— „ Manitoba!k-„neuerPfälzer——. „ Walla Walla 17.25——.—„ Luzerne 90.——95.— „ Kanſas Ek——17.25„ Proveue., 100.—105.— „ Californtier 17.50——.—„Eſparſette 30.— 30.50 „ La Plata 17..—[Veinöl mit Faß—— 72.— Kernen 17½% dmhdlk!k,—— 65.— Roggen, pfälz.—„ bet Waggon 63. „ ruſſiſcher 14.50—14.75 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.——.— fr. mit 20% Tara— 22.50 „ norddeutſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.—21.80 „ amerik.—.———— Am. Petrol. in Eiſt. 16.50—16.75 16.75—17.25 Gerſte, hierländ. „ Pfälzer p. OCkonettoverzollt.18.25 Ruff. Petrol. fr. Faß—..50 „ ungariſche—.——.—[RNuſſ. Petrol. Wagg.—20.80 Futter 12.75—13.—Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100ko netto.17.25 Hafer, bad. alter—.——15.50 Rohſprit, verſteuert—.— 116.— „bad. neuer 13.75—14.50[foer Sprit—.——.— „ ruſſiſcher 15.——15.75 g0er do, unverſt. 31.— „norddeutſcher———.— Weizenmehl Ar. 00 0 1 2 3 4 28.— 260.— 24.— 28.— 22.— 20.— Roggenmehl Nr. 0) 23.— 1) 20.—. Weizen und Roggen ziemlich unverändert. Gerſte preishaltend. Hafer feſt. Mais etwas ruhiger. Contrszettel der Naunheimer Effektenbörſe vom 28. Aug. Obligationen. Staatspapiere. Pfandhriefe. 4 proz. Bad. Obrig. b. 1001 105.3 Nbein. Hop.⸗B. un. 1902 460.— bz %proz. Bad. Oblig. b. 1900 99.90 bz, e, Badiſche Obligat. 3 65 15„„ alte M. 92.50 55 30½„(abgeſt.) 98.0 bz 9„„ unk. 1904] 92.89 bz 3½, Oblig. Mark 908.80 bz„„„Fomumnalf 93.— b55 555 17 80 5 Stſdte⸗Aulehen. 175„„ 1892/%91 47 0 3½ Frelburg l. B..— 85 90.20 b5 3 Farksrußer v. J. 1896 89.— b5 „ T. 100 Sooſe 144.— b5 4% Ludwigshaſen von 190) 100.50 6 55 Bauer. Obligatſonen 4 35 4 Ludwigsbaken M.. 1080 5 5 4 5.7%½ Maunbeimer Obl, 1885 90.— K 3% Deutſche Reſchsauleihe 104.10 05 2½ 1888 96.— 8 5 100.95 bz 35,5„1895 96.— 8 80% 8 90.75 P1 8N%„ 1898 9⁰— 8 3½ Preuß. Conſols 1 85 65 3%% Pirmaſenſer 96.50 05 „ 91.05 6 Anpndtrie⸗Soligattonen b 450 Nad. Anilin⸗ u. Sobaf. 10850 iſeubahe wulehen. 5 Nial Weadan d 100.— 55 6% Pfätz.(Ludo. Max Norb) 75— 5— een 101.10 00 93 40 bz Verein Chem. Fabriken 2„ 8 convertirt,].40 dz 4½ Zellſtofffaßrik Waldbof 102.88 bz Akkien. Banken. Manege 1 u. Win 2 Babiſche Bank 710.— 8 Brauerel Siuner, rilnw nkel 2 Fred.⸗ u. Depoſitb., Zwelbrek. 187.— G 5 Seee 19 55 5 Gewerbebank Speuer 50% 127. G e 1.— Manuhbelmer Bauk— Schwetz ugen Oberrbein. Baut 114.50 55„„„„ 2 1 5 5 Pfälziſche Bauk 118.70 6 75 91.—6 Bfälg. Hhn⸗Baur 1418 6 Worialer Braubaus v. Oertge 289.— 8 Bflz. Spar⸗u. Ebh. Laudan 1⁴— Pfälz. Pregh. u Spritfabr. 110.— 8 Rheinfſche Greditbank 140.— N.— 55 Nhein. Hyp.⸗Bank 165.— bz Trausport Südd. Bank 126.— G und Verſicherung. e Gutlahr-gittlen 24— Bfätziſche ahm 222. bi Maunh. Damzpfſchleppſchiſf,.— 8 17 11 Vagerbaus 109.— bz Hellöronner Straßenbahnen 85. 8 85 4555 840— 8 Ehemiſche Induſtrie Fontt Wae ee 205.— * 8 5 Fontinentale Verſicherung.— .⸗G. f. chent. Induſtrie 113.25 b; Maunbeimer Verſicherung 380.— Badiſche Anilin⸗ u. 276.— ee Gbem Fabrik Galdeuberg 182.— 6 28005 Ghen. Fabrir Gernsheim Jupuſtrie. Berelu cheur Fabriken 180.— Aet.⸗Geſellſch. f Seilinduſtrſe 128. 8 Verein D. Oelfabriken 104.75 0 Dingler'ſche Maſchinenfabrik148.— 5 Weſteregeln Alkal. Stamm N.— G Emalllirfabrik Kirkweiler 8„ Vorzug 106.50 B Entaillirwerke Mafkammer 95.— 4 Fttlinger Spiuneret 108.50 B Seee eee eeee ee ..— blsr. Nähmf. Hald u. Neu 178.— Binger Aktienbierbraueret—.— Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr, 83.— G Durlacher Hof vorm. Fagen 21.— Oggersbeimer Spinuerei Eichbaum⸗Brauerei 168.— Pfälz. Nähm. u. Fahrräder.“—. Elefanteubräu Rühl, Worms 100.— bz Portl.⸗Cementwk. Helbelberg 18.— Brauerei Ganter Freiburg 100.— 0 Bereinlg. Freiburger Ziegelw. 11t.— Kleinlein, Heidelberg 114.— 8 Verein Speyerer Ziegelwerke.75 Homburger Meſſerſchmitt 90.— 0 aeee Waldhof 225.— Ludwigsbafener Brauerel—.— uckerfabrik Waghäuſel 82. Mannb. Axkttenbrauerei 166.— Zuckerraffinerle Mannhelnn Manunheimer Gffekteubörſe vom 26. Aug.(Offtzieller Bericht) Die heutige Börſe verlief in luſtlofer Haltung und ſind keine be⸗ ſondere Kursveränderungen zu verzeichneu. Fraukfurt a.., 26. Aug. Kredikaktien 199.10, Staaks⸗ bahn 135.—, Lombarden 21.80, Egupter—.—, 4% ung. Goldrente 99.95, Gokthardbahn 153, Disconto⸗Commandit 174.60, Laura 183.50, Gelſenkirchen 164.70, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 136.50, Dresdener Bank 129.50, Deutſche Bank 193.80. Tendenz: ruhig. * Berlän, 26. Aug.(Tel) Fondsbörſe. Die Woche eröffnete unter denſelben Erſcheinungen der Schwerfälligleit, wie die abgelaufene Woche ſchloß. Das Geſchäft hält ſich nach wie vor in engen Grenzen unter dem Merkmal der Uneinheitlichkeit. So lagen im Lokalmarkt Banken eiwas feſter auf Stückebedarf zum Ultimo und theilweiſe nach endlicher Erledigung der ſchwebenden Frage betreffend die Breslauer Diskontobank. Der Montanmarkt ſeßte uneinheitlich ein. Später trat auch eine Beſſerung in Bochumer und Laura und Erholung in Kohlenaktien ein. Fonds zumeiſt ruhig, doch behauptet. Chineſen feſt. Der Bahnenmarkt verharrte in andauernder Skille In der zweiten Börſenſtunde waren Banken wefter feſt. Montan⸗ werthe wieder ſchwankend, Bahnen unverändert. Ultimogeld ea. 276. Pripatdiskont 296 PEt. 755 Londou, 26. Auguft. 3 Reichsanleihe 91, Chineſen 97½ 2¾ Conſols 94, 5 Italtener 96%, Griechen 42, 3 Wa 5 07 Spanier 69% D Türken 24½, 5 Argentinier 92% 3 Mexike 26, 6 Mexikauer 98 ſtill, 4 Chineſen 84½, Ottomanbank 11, Rio Tinto 51½, Southern Paeific 56% Ehicago Milwaukee 162½, Denver Pr. de Preſ iſon Pr. 957¼ Louisville u. Naſhv. 106½%, Northern ei. 2 5 Pacifte f.—— Union Paeiſte 99. don, 26. Aug.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 0 3450 rtered g ½, Goldſtelds 7/, Randmines 41½, Eastrand 7% 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 26. Allgunft. Amts⸗ —— und Kreis Ve blatt. Bekanntmachung. Rotzkrankheit betr. 490J. In jüngſter Zeit ſind in den Amts⸗ bezirken Freiburg, Bonndorf und Ueberlingen in größeren Pferdebeſtänden Rotzherde entdeckt worden, von denen an⸗ zunehmen iſt, daß ſie ſchon lange beſtehen, und daß die Krankheit eine weitere Ausbreitung im Lande gefunden habe. Nach den vorläufigen Ermittelungen ſind die Seu⸗ chenausbrüche mit großer Wahrſcheinlichkeit auf von Pſer⸗ dehändlern gekaufte und bereits mit Rotz angeſteckt ge⸗ weſene Pferde zurückzuführen, und iſt ihre ſpätere Feſt⸗ ſtellung einer gewiſſen Unachtſamkeit der betreffenden Be⸗ ſitzer und theilweite auch der Perſonen, welche ſich gewerbs⸗ mäßig mit der Thierheilkunde befaſſen, beizumeſſen. Angeſichts der großen veterinärpolizeilichen und wirth⸗ ſchaftlichen Bedeutung der Rotzkrankheit bringen wir nach⸗ ſtehend eine„Belehrung über die Keunzeichen der Rotz⸗ krankheit“ zur öffentlichen Kenntniß und empfehlen allen Pferdebeſitzern bei dem Ankaufe von Pferden, namentlich von Händler die größte Vorſicht an. Gleichzeitig machen wir die Pferdebeſitzer, deren Ver⸗ treter, die Thierärzte, ſowie diejenigen Perſonen, welche ſich gewerbmäßig mit der Ausübung der Thierheilkunde beſchäftigen, ingleichen die Fleiſchbeſchauer und Abdecker auf die ihnen nach 88 9 und 10 des Reichsviehſeuchenge⸗ ſetzes obliegende Verpflichtung zur Anzeige von dem Aus⸗ biuch des Rotzes und von allen verdächtigen Erſchein⸗ ungen, die den Ausbruch der Krankheit befürchten laſſen, aufmerkſam unter Hinweis darauf, daß die Nichtbeachtung der gef zlichen Anzeigepflicht mit Geldſtrafe bis zu 150 M. oder mit Haft nicht unter einer Woche bedroht iſt und außerdem den Verluft der Entſchädigung im Falle der polizeilichen Tödtung der Pferde zur Folge hat. Mannheim den 10. Auguſt 1901. Großh. Bezirksamt: Föhrenbach. 892) No. 7 ier ler Belehrung über die Keunzeichen der Notzkraukheit. Der Rotz iſt eine dem Pferdegeſchlecht eigenthümliche, unheilbare und tödtlich verlaufende Krankheit, die nur durch Anſteckung entſteht und unter verſchiedenen Formen auftritt. Man unterſcheidet vorzugsweiſe zwei Hauptformen, den Naſenrotz und den Hautrotz oder Wurm. Beide Formen kommen nicht ſelten bei einem und demſelben Pferde vor. I. Keunzeichen des Naſenrotzes. Ein Anfangs dünner, ſchleimiger Naſenausfluß, welcher ſpäter klebrig, dick, mißfarbig, klumprig wird, an den Naſenrändern feſtklebt und trockene Kruſten an denſelben bilden. Der Naſenausfluß iſt häufig einſeitig, kann aber auch an beiden Naſenlöchern vorkommen. d) Knotenartige, höckerige Geſchwülſte im Kehlgange von der Größe einer Haſelnuß, bis zu jener eines Hühnerei und auch darüber, die hart, unſchmerzhaft, wenig beweg⸗ lich ſind und an jener Seite liegen, an welcher der Naſenausfluß zugegen iſt. e) Das Auftreten kleiner ſtecknadelkopfgroßer, in der Mitte gelblicher Knötchen auf der Schleimhaut der Naſenhöhle, aus denen ſich runde, Anfangs flache Geſchwürchen bilden, die ſich bald vertiefen und dann einen aufge⸗ worfenen zackigen Rand und einen ſchmutzig graugelben Grund zeigen. Dieſe Geſchwürchen gehen hin und wieder in einander über und bilden größere unregel⸗ mäßig geſtaltete Geſchwürfläſchen. Kennzeichen des Hautrotzes(Wurm). a) An verſchiedenen Körperſtellen treten runde ſchmerz⸗ loſe, haſel⸗ bis wallnußgroße Beulen auf, welche die Haut durchbrechen und Geſchwüre mit verdickten, auf⸗ geworfenen Rändern und unreinem ſpeckigen Grunde bilden. Die Geſchwüre vergrößern ſich und ſondern eine zähe mißfarbige, die Haare verklebende Flüſſig⸗ keit ab. Zwiſchen den Beulen und Geſchwüren ent⸗ wickeln ſich bisweilen ſtrangartige Anſchwellungen, Beuſt auch höckerige Geſchwülſte, namentlich an der ruſt und an der innern Schenkelfläche. b) In manchen Fällen ſtellt ſich an einer oder der anderen Gliedmaße, beſonders an den Hintergliedmaßen, eine ausgebreitete, harte Anſchwellung ein, an der ſich ſpäter beulenartige oder knotige Geſchwülſte bilden, aus welchen Wurmgeſchwüre hervorgehen. Häufig iſt der Schlauch mit angeſchwollen. Zu dieſen Kennzeichen der Rotzkrankheit geſellen ſich m evorgerücktem Stadium noch allgemeine krankhafte Zu⸗ fände, als: Abmagerung, Kurzathmigkeit, ein gebrochener matter Huſten; die Thiere nehmen ein ſchlechtes Ausſehen an; das Haar wird matt und glanzlos; an den Glied⸗ maßen der Unterbruſt und dem Bauch bilden ſich teigige Anſchwellungen und die Thiere gehen ſchließlich an Ab⸗ zehrung und Erſchöpfung zu Grunde. Die Anſteckung erfolgt entweder direkt von Thier zu Thier oder durch Zwiſchenträger. Vorzugsweiſe find es Stallungen, in denen rotzkranke Pferde geſtanden haben, dann ſämmtliche Stallgeräthe, Krippen, Raufen, Trink⸗ eimer, Putzzeuge, Pferdegeſchirre, Decken, Wagendeichſeln u. ſ.., welche den Anſteckungsſtoff der Krankheit auf⸗ nehmen und übertragen können. Man kann annehmen, daß nach der Anſteckung die Krankheit in der dritten bis zur zwölften Woche zum Aus⸗ bruch kommt, doch kann der ſichtliche Ausbruch weit ſpäter, ſelbſt noch nach einem halben Jahre erfolgen. Der Verlauf iſt meiſtens ein langſamer, ſeltener ein raſcher und erſtreckt ſich häuftg auf mehrere Monat und ſetbſt über ein Jahr hinaus. Dadurch und durch den oft unſcheinbaren Anfang der Krankheit, welcher ſelbſt dem Auge lange Zeit verborgen bleiben kann, wird der otz höchſt gefährlich, da die Anſteckungsgefahr vom erſten Augenblick an beſteht und ſich mit der Zeit immer ver⸗ größert, ſo daß ein rotzkrankes Pferd viele andere Pferde anſtecken und unſäglichen Schaden verurſachen kann. Auch auf den Meuſchen iſt die Rotzkrankheit über⸗ tragbar, bei dem ſte wie beim Pferde tödtlich verläuft. Es iſt daher in dem Umgang mit ſolchen Pferden die größte Vorſtcht geboten. 97363 Nr. 23208J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, den 21. Auguſt 1901. Bürgermeiſteramt: Ritter. Schaum. F Talj⸗Kurs⸗Cröffnung. Sonntag, 1. September a. c. Wiedereröſfnung der diesjährigen Bürgerlichen Tanz⸗Kurſus. Meine 12jährige Thätigkeit bürgt für gründliches Exlernen aller vorkommenden Tänze bei mäßigem Honorar und bitte ich meine in jeder Beziehung als empfehlenswerth bekannten Tanzunterrichtsſtunden nicht mit denen hier exiſtirenden theil⸗ weiſe gewöhnlicher Art gleichſtellen zu wollen. Gefl. Anmeldungen belieben ſchriftlich oder mündlich bei Un⸗ teizeichnetem gemacht zu werden. 96114 J. Volkert. + G, 38, 3. * +. 1K 1 291 Velianntmachung. Die Wahl der Abgeordneten zur Kreisverſammling betr. 0 daß in dieſem Mannheim 3 Feudenhein (389) No. Jahr durch d Abgeordnete n beſtehend aus gartshauſen, vertreter zu wählen ſind. Es werden die nach 8 30 Wahl der Kreisabgeordneten wah Gewerbetreibenden des Amtsbezirks aufgeforde Theilnahme an der bevorſtehenden Kreisabgeordnetenwahl ſpäteſtens bis 1. Oktober ds. Is. ihre Wahlberechtigung beim Bezirksamt ſchriftlich anzumelden. Die Anmeldungen haben zu enthalten die Angaben: 1. Des Vor⸗ und Zunamens und des Standes des ſteuer⸗ pflichtigen Grundbeſitzers bezw. Gewerbetreibenden; des Wohnortes und der Hauptniederlaſſung desſelben; ob derſelbe volljährig oder minderjährig bezw. ent⸗ mündigt iſt, letzterenfalls die Angaben des Namens und Wohnortes des Vormundes; „bei Frauen, wenn ſie verheirathei ſind, weiter die An⸗ gabe des Namens, Standes und Wohnortes des Ehe⸗ mit Sche lgeordnet eim 12 sgeſetzes bei der 2 3 rperſchaften und Aktien⸗Geſeleſchaften amens, Standes und Wohnortes de vertreters. Außerdem iſt der Aumeldung beizufügen, ein N die von dem Steuerpflichtigen oder von ſeinen i fahren ſeit mindeſtens 5 Jahren— das laufende Steuerjahr mit eingerechnet— in dem Kreiſe verſteuerten Grund⸗ bezw. Ge⸗ werbeſteuerkapitalien. Der oben erwähnte§ 30 des Verwaltungsgeſetzes lautet: Dieſen Kreiswahlmännern treten zum Zideck der Wahl der Abgeordneten in die Kreisverſammlung als Wahlberechtigte bei: 1. Die im Wahlbezirke wohnenden Grundeigenthümer oder deren geſetzliche Vertreter, ſofern ſie in dem Kreiſe au Liegenſchaften ein Grundſteuerkapital von 70 000 Mk. beſitzen, welches ſeit 5 Jahren von ihnen oder ihren Jamilienvorfahren verſtenert wird. 5 „Diejenigen, welche unter denſelben Bedingungen Ge⸗ werbekapitalien im, der Kreisbeſteuerung unterliegenden, Steueranſchlage von mindeſtens 150,000 Mk. verſteuern. Der Fiskus und andere fcörperſchaften— die Aktien⸗ geſellſchaften inbegriffen, aber mit Ausſchluß der Ge⸗ meinden— nehmen, wenn ſie mit Rückſicht guf ihren Alleinbeſitz an Grundeigenthum oder Gewerbskapitalien wahlberechtigt find, dürch Stellvertreter an der Wahl * Theil. Mannheim, den 19. Auguſt 1901. Großh. Bezirksamt: Lang. Drogerie 25 7 Kunst- Strasse. 5 4 Billigkeit sämmtliche Artikel zur Arankeupflege Axrzneimittel. 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Auf diesen Zeitpunkt können in die 3 Klassen der Han- 97258 Theilnehmer noch Schüler eintreten, sofern sie die erforder- lichen Vorkenntnisse besitzen. Ferner werden bei genügender Betheiligung neue Kurse in Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, EBussisch, Buchführung, Stenographie und Schönschreiben eingereichtef. Ausserdem nimmt mit Beginn des Wintersemesters der Jahreskurs seinen Anfang. Diese besondere Uuterrichts-Ab⸗ theilung ist tür diejenigen jungen Kaufleute bestimmt, welche nach Erwerbung des Berrechtigungsscheines zum Einjähr.-Freiwill.-Dienst in die Kaufmännische Lehre eintreten und umfasst in-Wwöchentlichen Unterrichtsstunden lolgende Fächer: Laufm. Rechnen, Buchhaltung, deutsche, franz. und engl. Handelskorrespon- denz. Lehrprogramm und Unterrichtsbestimmungen sind Auf unserm Burgau zu erhalten. Schriftliche Anmeldungen werden bis längstens 7. September erbeten. Der Vorstand. Krippen⸗Herein Mannheim. Nachdem die Vorarbeiten ſo weit gediehen ſind, daß mit dem Bau eines Hauſes für die erſte Kinderkrippe in Mannheim in der nächſten Zeit begonnen werden kaun, wenden wir uns vertrauens⸗ voll an unſere Mitbürger mit der Bitte, die Ausführung unſeres Unternehmens durch finanzielle Unterſtützung zu ſichern. Das Haus ſoll in der Neckarvorſtadt errichtet werden und zur D Aufnahme von ſolchen Säuglingen und Kindern in Tagespflege dienen, welchen die häusliche Fürſorge durch Abweſenheit der Mutter als Arbeiterin oder durch ſonſtige Verhältnifſe fehlen würde. Wie wichtig es iſt, durch körperliche Pflege, durch rationelle und richtige Ernährung und durch ärztlich überwachte Behandlung gerade im früheſten Säuglingsalter die Bedingungen zu ſchaffen, Unter welchen ſich das Kind zum geſunden Menſchen entwickeln kann, bedarf keiner Begründung. Die Ausführung diefer Aufgabe iſt es, welche ſich die Unter⸗ zeichneten vorgenommen haben. 94283 Dank dem Enutgegenkommen einiger Freunde unſerer Sache haben wir bereits einen Betrag geſauimelt, der uns den Muth gibt, nunmehr an die Ausführung unſeres Werkes heranzutreten, aber für den Bau des Hauſes, für eine zweckentſprechende Einrichtung desſelben, reicht die Summe noch nicht aus und müſſen wir uns deshalb an weitere Kreiſe wenden, um die noch fehlenden Mittel zu erlangen. Wir bitten deshalb um an von einmaligen Beiträgen zum Grundſtock des Krippenfoubs für den Bau des Hauſes und ſeiner Eiurichtung und von regelmäßigen Jahresbeiträgen, welche uns in die Lage verſetzen ſollen, den Beinied der Kinderkrippe in richtiger Weiſe zu führen. 8 85 r Entgegennahme von Beiträgen oder Zuſendung der Zeichnungsliſte ſowie zu jeder weiteren gewünſchten Auskunft ſind die Unterzeichneten gerne bereit. Frau Julie Baſſermann, L 10, 18.] Frau Ottiljie Rodewald, Käfer⸗ Eliſe Bender, O0 4, 7. thalerſtraße 8. „ Alice Beusbeimer, L 12,18.„ Pauline Simon, Damm⸗ „ Fanny Boehringer L 9, 2. ſtraße 40. „ Marie Eugethorn, A 1, 8.„ Elſa Zimmer, Waldhof⸗ Ida Ladenburg,. M 1, 3. ſtraße. Anna Nau. N 7, 8. Emil Mayer, L 5, 1, Schriſtführer. Raulmännischer Ferein Weiblicher Augestellter. Das Burean beſiudet ſich 90849 B 2, 6, 2. Stock und iſt an Werktagen von 11—3 Uhr geöffnet. Der Verein bietet ſeinen Mitgliedern unentgeltlich Stellen⸗ und Wohnungsvermittelung. Geſchäftsinhaber, ſowie Vermiether von Wohnränmen werden vorkommen⸗ denfalls um zweckentſprechende Mittheilungen höfl. erſucht Wer Vorstand. Arbeiter Fortbicangs-Verei 0 5,. Unſere Mitglieder können Kohlen zu folgenden Preiſen b baldigem Bezug erhalten: 978 Ia. Fettschrot à M.—.84 per Centn. Nusskohlen I u. II„,„ 1I.12 92 1III.— 9 95 frei vor's Haus und bitten wir diejenigen Mitglieder, welche hier⸗ von Gebrauch machen wollen, uns ſofort Nachricht zu geben. ei 9* 99 — Die Verlo bun Tochter Annam! 3 Ingenieur A Ibrec ADisselbheff bechren 7 3 sich ergebenst anzu⸗ 3 zeigen. 2 J. Buff und Fau 4 geb. Schueh. 5 3 Weinheim a, d. Bergetr, f +4 im Kugust 1901. 5 40—— 7 Meine Verlobung mit t Fräulein Anna Buffz 2 beehre ſch mich bierdurch ergebenst anzuzeigen. Mannheim, im Aug. 190ʃ.5 Abrgeft Oissghoft 4(Statt jeder besonderen 4 Anzeige.) 974515 1 SVI˖ðð nelR Albertevi(Biolluiſ ertheilt gründl. Violim Unterricht. 9120 Näh. K 3, 8, 3. St, Neben 201 ortimenf sKel g¹e billigen Preisen kinden Sje in dem unterzeichneten Spezial- Geschäfte stets eine sehr qute Auswahl welche, um dag Lager curant zu erhalten, abgegeben werden, laut Verzeſfchnies“ Iim Verkaufslokal, Uabekn-s von Derblin — — 0 1, 2. 0 1,2. Zur Feststellung des Bedarfes Höhe u. Um. fang der betr. 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