auere eine —2 522 . TelegraemeAdteſſe⸗ „Sgurnal Mannheim.“ In der—— unter ** UEszeitung.) Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Seriohn 20 Pfg. monatlich, Wnn die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ M..42 pro Quartal. Inſerate: olonel⸗ Zeile ärtge Inſerate 25„ Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Maunheim und Umgebung. annheimer Jonurnal. 1. Jahrgang.) Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Verantwortlich für Politise Dr. Paul Harms, für den lokalen und prov. Theil Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei,(Erſte Nannhermer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthun des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 815. Die Reklamen⸗Zefle 4 8 ſpitals. Gel Kunme E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſtimenh 5r Biaurham. Nr. 426(Abendblatt.) e Freitag, 15. September 1901. Die Affäre Nauffmann (Lon unſerm Korreſpondenten.) 16 Berlin, 12. Sept. Im„Rothen Hauſe“, dem geſchmackloſeſten Bau übrigens, den je eine große Kommune ihrer Verwaltung zum Domizil erkor, ſoll's heute einen bedeutſamen Tag geben. Als man am porigen Donnerſtag zum erſten Mal nach den Ferien beiſammen war; als Juſtizrath Caſſel trivial und würdevoll von dem mit Recht ſo beliebten„Männerſtolz vor Königsthronen“ ſprach und Stadtvater Singer allerlei bös beſtrichene Pfeile nach der Rich⸗ tung Schloßplatz aufſchnellen ließ, da ward— Clou war's und Schluß des Abends—„nahezu einſtimmig beſchloſſen, ohne Ausſchußberathung die Wahl des zweiten Bürgermeiſters auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung zu ſetzen.“ Dieſe nächſte Sitzung iſt heute und hier wird man— das war Sinn und Bedeutung ſolchen Beſchluſſes— den Rechtsanwalt und Stadt⸗ tath Kauffmann zum zweiten Male zum Berliner Bürger⸗ meiſter wählen.(Was inzwiſchen, wie im Mittagsblatt berichtet wurde, geſchehen iſt. D..) Herrn Kauffmann, den zu Anfang des Julius bereits königliche Nichtbeſtätigung traf und den ſie — zehn gegen eins bleibt zu wetten— demnächſt allwieder treffen wird. Das aber iſt der Punkt, wo dieſe Bürgermeiſterwahl aus der Sphäre Berliniſcher Lokalereigniſſe herauszuragen beginnt; da man den„Fall Kauffmann“ in die neuerdings ohnehin be⸗ ſrächtlich angeſchwollene Kategorie unliebſamer politiſcher Zwi⸗ ſchenfälle einzuſtellen haben wird. Wenn der König auch zum anderen Male Herrn Kauffmann nicht beſtätigt hat; wenn die Verſammlung,„um ſich ſelbſt treu zu bleiben“, ihn dann wieder⸗ wählt und der Monarch abermals ſein Veto einlegt— was dann? Es iſt leicht zu ſagen, was dann geſchehen wird. Das Beſtätigungsrecht iſt ein unerſchütterliches Recht der Krone, über deſſen Handhabung ſie keine Rechenſchaft ſchuldig iſt: dann wird der Stadtperordnetenverſammlung, wenn anders ſie nicht tinen kommiſſariſch waltenden königlich preußiſchen Regierungs⸗ aſſeſſor in ihrer Mitte dulden will, ſich bald nach einem andern, der Krone genehmeren Kandidaten umſehen müſſen. Es gibt Leute, die im Angeſicht dieſes— wie geſagt— kaum vermeid⸗ baren Ausgangs mit kühler Reſignation erklären:„Was wollt Ihr denn eigentlich? wer kann wider Gott und Groß⸗Nowgorod? ur Thoren ſtreben darnach, den Fluß in ſeinem Lauf aufzu⸗ halten. Habt Ihr ein Mittel, eine andere Entſcheidung zu er⸗ zwingen? Nicht? Alsdann geht's, ſeid's geſcheit und thut gleich mit einem Schatten von Freiwilligkeit, was Ihr hinterher als blamirte Mitteleuropäer unter Abſingung des Kanons„der Bien muß“ doch thun müßtet.“ Es iſt gar nicht zu leugnen, daß in ſolchen Rathſchlägen ein Stück geſunder, politiſcher Raiſon ſteckt. Rur ſollte man unſeres Erachtens nicht ganz verurtheilen, die auf entgegengeſetztem Standpunkt ſtehen. Natürlich iſt es Unſinn, wenn hier und da in wadenſtrümpfleriſchen Blättern gemeineidigt wird: man ſolle ja nichts anderes als ſubmiſſeſt von dem ſchlecht unterrichteten an den beſſer zu unterrichtenden König appelliren. Heuchleriſche Umſchreibung! Selbſtverſtänd⸗ lich wollen ſie proteſtiren; ihrer Mißſtimmung über eine ihnen unangenehme Entſchließung der Krone Ausdruck geben. Aber kann man ihnen das ſo arg verdenken? Selbſt der Wurm krümmt ſich, wenn er getreten wird; ein wenig Temperament wird man auch in dieſen byzantiniſch gefärbten Zeitläuften ſchon noch dem Bürgersmann zubilligen müſſen. Warum wird Herr Kauff⸗ Herr Brinckmann, den verhältnißmäßig ſchnell die Beſtätigung ereilte, nicht auch und iſt es Herr Kirſchner, unſer Ober, nicht noch immer? Oder vielleicht wegen jener alten Militäraffaire, die Herrn Kauffmann vor zwanzig Jahren widerfuhr? Aber Herr Kauffmann ging ja gar nicht mit ſchlichtem Abſchied aus der Armee und heute noch kann er, wenn er ſonſt Luſt hat, ſich ebenſo gut Leutnant a. D. nennen laſſen, wie er ſich gelegentlich als Nokar a. D. bezeichnet— alſo warum? Die Gründe ſind bisher nicht bekannt gegeben worden. Aber juſt unter ſothanen Umſtänden wird's man den Elektoren des Herrn Kauffmann nicht verübeln dürfen, wenn ſie eine Entſcheidung, deren Motive ſie nicht kennen und nicht kennen ſollen, grundlos heißen. Auch daß ſie trotzig dagegen aufbegehren, iſt am letzten Ende nicht ſo unberechtigt. Recht iſt überhaupt allenthalben in dieſem handel; Recht hat die Krone und Recht haben von punkte auch die Wähler des Herrn Kauffmann. Nur die weiſe Räßigung ward— ſcheint uns— vergeſſen. Ohne jeden zwingenden Anlaß ſtehen wir wieder vor einem jener unlieb⸗ ſamen Zwiſchenfälle, an denen unſere Tage ſo reich wurden. Warum' weshalbe wozu? Gewiß wäre es verdienſtlich, einmal mit rauher Hand in unſere Berliner Kommunalverwaltung hin⸗ einzugreifen, wo unter freiſinnigem Banner Klüngelweſen und Nepotismus nur allzu üppig in die Halme ſchießen. Aber dann hätte man eine bequemere Gelegenheit abwarten ſollen; eine— allch ſolche kommen vor—, da auch der böſeſte Wille die Krone nicht ins Unrecht ſetzen konnte. Das iſt diesmal leider nicht der Fall und das iſt der wunde Punkt bei dieſer Affäre Kauffmann. (Gilt das nicht aber vice versa auch von den Stadtvätern? Auch für ſie gäbe es vielleicht doch noch beſſere Gelegenheiten zum „Proteſtiren“ als gerade dieſe, in der die Krone zweifellos den längeren Athem hat. D..) Politiſche Ueberſicht. „Maunheim, 13. September 1901. Die preußiſchen Rückfahrkarten. Zu dem Vorſchlage, die Rückfahrkarten abzuſchaffen und ſtatt deſſen die einfachen Karten zum halben Preiſe der Rück⸗ fahrkarten zu berechnen, ſchreibt der„Nat.⸗Ztg.“ ein Leſer: Ich hatte vor einigen Tagen in Magdeburg und Leipzig zu thun und kehrte von Leipzig über Bitterfeld nach Berlin zurück. Dieſe Strecke beträgt laut Kursbuch 434 Km., war alſo für ein Rund⸗ reiſebillet zu kurz und koſtete auf einfache Fahrkarten zum Satze von 636§ 29 Mark. Hätte ich eine Rückfahrkarte nach Magde⸗ burg und von dort eine ſolche nach Leipzig genommen, ſo wären es zweimal 261 Km. geweſen, welche zum Satze von 9 nur 23,50 Mark koſten. Mir fehlte die Zeit, um auf dem Wege über Magdeburg zurückzukehren, aber es ergibt ſich hieraus, daß die Eiſenbahn einen Neiſenden, der(29261 weniger 434) 88 Km. weiter fährt und 1½ Stunden länger einen Koupeeplatz in An⸗ ſpruch nimmt, um 5,50 Mark billiger reiſen läßt, als den, der auf dem kürzeſten Wege heimkehrt. Ein ähnliches Verhältniß ergibt ſich ſtets, wenn man zwei Orte beſuchen will, die nicht in einer Linie mit dem Ausgangspunkte liegen. Will man nach Magdeburg und Wittenberg, ſo kommt man noch 1 Mark billiger weg, wenn man von Wittenberg den 135 Km. weiteren Rückweg über Magdeburg wählt; Bürgermeiſter⸗ ihrem Stand⸗ mann nicht beſtätigt? Etwa weil er freiſinnig iſt! Aber war']J Dresden, ſo thut man am beſten, daraus will man nach Magdeburg und nach zwei beſondere Reiſen zu machen, denn die 93 Km. kürzere direkte Reiſe iſt 8,40 Mark theurer; oder man fährt mit Rückfahrkarten über Magdeburg nach Dresden und auf demſelben Wege zurück, denn trotzdem die Reiſe 201 Km. weiter iſt, wird ſie noch 3,10 Mark billiger. Alle dieſe Widerſinnigkeiten würden aus der Welt geſchafft, wenn die Bahnverwaltung dem erwähnten Wunſch entſpricht. Es würden ſich daraus auch noch beſondere Vortheile für die Bahn ergeben, ſo eine erhebliche Verringerung des nöthigen Billet⸗ Vorraths und damit eine Vereinfachung der Abrechnung der Beamten nach Schalterſchluß und vor Allem eine viel klarere Kontrolle durch die Bahnſteigſchaffner, die jedem Reiſenden beim Verlaſſen des Bahnhofs die Karte abnehmen können, ſo daß gil⸗ tige Karten gar nicht im Publikum verbleiben. Gerade auf dieſe Kontrolle ſcheint die Verwaltung, nachdem die 45tägige Giltig⸗ keit eingeführt iſt— wohl mit Recht— vermehrtes Gewicht zu legen; man denke an die Unzahl Blauſtiftſtriche, zu denen man jetzt im Laufe einer Fahrt ſein Billet hervorholen muß. Dem⸗ gegenüber kann die geringe Mehrbenutzung der Schalter durch den zweimaligen Kauf von Karten nicht ins Gewicht fallen, und dieſe läßt ſich noch dadurch vermindern, daß die einfachen Karten hin oder zurück giltig werden, ein Reiſender alſo, der beſtimmt auf der gleichen Strecke zurückkehren will, gleich auf der Abfahrtſtation zwei Karten löſen kann. Internationale Vereinigung für geſetzlichen Arbeiterſchutz. Die konſtituirende Verſammlung für dieſe internationale Vereinigung tritt am 27. und 28. September in Baſel zuſam⸗ men. Auf der Tagesordnung ſtehen u..: Bericht des Direktors des internationalen Arbeitsamts, Prof. Dr. Stephan Bauer über die Aufgaben des internationalen Arbeitsamts; Begrün⸗ dung des Antrags der öſterreichiſchen Geſellſchaft für Arbeiter⸗ ſchutz, betr. die Ausarbeitung eines internationalen Schemas der Urſachen der Betriebsunfälle in den einzelnen Berufen; Prüfung des Programms des internationalen Arbeitsamts, Feſtſetzung der nächſtjährigen Berathungsgegenſtände und Vor⸗ ſchläge für den nächſten Verſammlungsort. Für die kon⸗ ſtituirende Verſammlung haben folgende Staaten, die zu der internationalen Vereinigung gehören, Delegirte entſandt: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Frankreich, Ungarn, Italien, die Niederlande und die Schweiz. Deutſchland entſendet fol⸗ gende Delegirte: Staatsminiſter a. D. v. Berlepſch, Profeſſor Dr. L. Brentano⸗München, Profeſſor Dr. Francke⸗Berlin, Arbeiterſekretär Giesberts⸗M.⸗Gladbach, Landtagsabgeordneten Dr. M. Hirſch⸗Berlin, Dr. Pieper, Generalſekretär des katho⸗ liſchen Volksvereins⸗M.⸗Gladbach, Prof. Dr. Sombart⸗Breslau; Chriſt. Tiſchendörfer, Lithograph⸗Berlin, Pfarrer Lig. Weber, Vorſitzender der evangeliſchen Arbeitervereine⸗M.⸗Gladbach; Ober⸗Reg.⸗Rath Dr. Woerrishofer, Vorſtand der ba⸗ diſchen Fabrikinſpektion⸗Karlsruhe. Der Zuſchuß des deutſchen Reiches für die im Auslande befindlichen deutſchen Schulen be⸗ trägt jetzt 300 000 Mk jährlich. Die Errichtung ſolcher Schulen iſt lediglich der Initialive der Deutſchen im Auslande über⸗ laſſen. Die Regierung ſieht ihre Aufgabe nur darin, helfend einzugreifen. Die betheiligten Deutſchen müſſen ſelbſt Beiträge leiſten und dadurch zeigen, daß ſie ein Intereſſe an der Sache haben; dann wird vom Reiche hilfreiche Hand geleiſtet. Das iſt beſonders in den letzten Jahren nach verſchiedenen Richtungen hin geſchehen; zunächſt im Orient. Dort wurde u. A. die Schule Tagesneuigkeiten. — Toulouſe⸗Lautree. Man ſchreibt der„Voſſ. Zig.“ aus adee 10. September: Geſtern iſt hier, kaum 35 Jahre alt, der Spott⸗ hildzeichner Toulouſe⸗Lautrec geſtorben. Der Tod war eine Erlöſung für ihn. Denn ſeit zwei Jahren war ſein Geiſt hoffnungslos um⸗ nachtet, und der elend ſieche, gelähmte Leib hatte nur zu lange den endgiltig erloſchenen Verſtand überlebt. Toulouſe⸗Lautrec hieß richtig Graf von Toulouſe⸗Lautrec“ und er war der echte Nachkomme im nnesſtamm jener ruhmreichen Dynaſtie der Grafen von Toulouſe, Herzoge von Narbonne und Markgrafen der Provence, die im zwölften Jahrhundert, unter den erſten Raymonds, an Macht und Glanz mit den Königen von Frankreich, England und Aragonien wwetteiferten und von ihrer Höhe erſt durch Simon von Montfort und die fürchterlichen Albigenſerkriege herabgeſtürzt wurden. Der ferne Nachkomme dieſes in Dunkelheit zurückgeſunkenen ſtolzen Hauſes war guf ſeine ruhmreichen Ahnen ſo wenig ſtolz, daß er es ſogar ver⸗ chmähte, ſeinen Grafentitel, einen der älteſten der Chriſtenheit, zu ühren, einen Titel, der im erſten Kreuzfahrerheere unter Gottfried bon Bouillon geglänzt hatte.„Hätten meine erlauchten Vorfahren mir doch lieber einen geraden Rücken und geſunde Nerven vererbt,“ pflegte er mit bitterer Selbſtverſpottung zu ſagen. Denn der arme Kerk war ganz verwachſen, er war ein buckeliger Knirps auf rhachitiſch berkrümmten dünnen Beinchen, mit einem Waſſerkopf, ſtechenden Augen und einem höhniſch verzogenen Geſicht, das von nervöſen Tics derart bearbeitet wurde, daß immer Alles daran zuckte und flog. Touloufe⸗Lautrec kam ganz jung aus ſeinem Süden, wo er noch einigen Beſitz hatte, nach Paris und trat in Cormons Werſtatt ein. Da war jedoch ſeines Bleibens nicht lange. Für die regelrechte Kunſt eines akademiſchen Geſchichtsmalers war er nicht geſchaffen. Immerhin lernte er bei ſeinem Meiſter rechtſchaffen zeichnen, und ſwenige Zeitgenoſſen führten den Stift mit ſo unfehlbarer Sicherheit zwie er. Kaum zwanzig Jahre alt, verließ er Cormon und ſtürzte ſich in den Strudel des Boheme⸗Daſeins von Montmartre, aus dem er haach füngehnfabriaem Umherwirbeln erſt als Leiche wieder auf⸗ tallchen und ans Ufer geworfen wWerden ſollte. Sein Eintvitt in die kleine Welt von Montmartre fand 1885 ſtatt und fiel mit dem Aus⸗ bruch von Maſſenirrſinn zuſammen, der damals von den Betheiligten und ihren ſinnloſen Nachſchwätzern als Erneuerung der Kunſt, ja des ganzen Geiſteslebens der Menſchheit ausgerufen wurde. Mitten in dieſe Bewegung fiel Toulouſe⸗Lautrec, und er wurde ihr unerbitt⸗ licher Chroniſt. Er ſumpfte in den Nachtkneipen, quartirte ſich ſpäter als Jahresmiethen in einem allzu gaſtlichen Hauſe ein, wo er übrigens nicht der Venus, ſondern dem Bacchus diente und zwiſchen zwei Abſinthen zu lallen pflegte:„Das beſte Mittel, keuſch zu ſein, iſt, in dieſem Hauſe zu wohnen. Das Laſter hat hier keine Lockung.“ In ſeinem beſtändigen Duſel zeichnete er die Geſtalten, die er vor ſich ſah: Die frechen Weiber, die auf dem„Bal des quat⸗z-arts“ triumphirten, die langhaarigen Trunkenbolde und Cyniker, die ſich für geiſtesfreie Künſtler und Philiſtertödter ausgaben, die ſchmachten⸗ den Dekadenten, die die engliſchen Aeſtheten und Präraphaeliten in parodiſtiſcher Uebertreibung nachahmten, die Schmarotzer, die ſich unter dem Vorwande des Dilettantismus, der Begeiſterung für die Montmartre⸗Kunſt, des Verſtändniſſes für die Lumpgenies von den Wirthen und ihren Stammgäſten freihalten ließen. Man nennt ſeine Zeichnungen Karikaturen. Sie ſind nicht als ſolcherbeabſichtigt. Sie ſind es nur durch ihre fürchterliche Wahrheit. Toulouſe⸗Lautrec übertrieb nicht und that nichts hinzu. Er ſah die Lumpen⸗ und Schwindlerbande, Männlein und Weiblein, junge Streber und alte Saufkumpane, wie ſie wirklich waren, und als er ſie ſo konterfeite, wie er ſie ſah, da zeigte ſich, daß es Denkmäler ſchärfſter Beobachtung geſchaffen hatte. Seine Blätter, die ſich in die Tauſende belaufen, Bleiſtift⸗„ Feder⸗ und Kreidezeichnungen, Lithographien, Plakate, Buntdrucke, ſind die erſtaunlichſten Ausſagen eines unbewußten Zeugen über die Anfänge und wirkliche Beſchaffenheit des„Modernis⸗ mus“ in Paris. Er zeichnete ſo lange, bis der Griffel aus ſeiner gelähmten Hand fiel und ſein zerrüttetes Gehirn nicht mehr wahr⸗ nahm und verſtand, was ſein ſtechendes Auge ſah. Sein Dekadenten⸗ thum war aufrichtig. Es erklärte ſich zur Genüge aus ſeiner Anlage, die ſich natürlich zu ſeinem ſchließlichen Wahnſinn entwickelte. Ein Irriinnskandidat iſt er immer geweſen und darum fühlte er ſich dämoniſch zu einer Geſellſchaft hingezogen, in der geſtörte Menſchen wie er ſelbſt den Ton und die Richtung angaben. — Das größte Thier der Erde. Auch in der Gegenwart gibt es wohl noch einige Vertreter der Thierwelt, die eine ganz anſehnliche Körpergröße erreichen, aber ſogar der größte Elefant oder der ge⸗ waltigſte Wal würde vermuthlich wie ein Zwerg erſcheinen im Ver⸗ gleich zu gewiſſen Thierformen, die während früherer Epochen der Erdgeſchichte Land oder Meer bevölkerte. Man weiß ſeit einer Reihe von Jahren, daß die größten Thiere in einer Sippe der Reptilien zu finden ſind, derne Ueberbleibſel man aus Schichten der Jura⸗ und der Kreidezeit in den Vereinigten Staaten von Amerika zu Tage ge⸗ fördert hat, den ſogenannten Dinoſaurien. Ganz neuerdings ſind nun einige Knochenreſte aus dieſer Thiergruppe in den Vereinigten Staaten entdeckt worden, die in mehr als einer Hinſicht noch wunder⸗ barer ſind, als die bisher bekannten. Man hat gefunden: einen Ober⸗ ſchenkelknochen, einen Oberarmknochen, ein Rabenbein, ein Kreuz⸗ bein, einen Hüftknochen, eine Anzahl Rippen und eine ganze Reihe von Wirbeln. Obgleich demnach ein ſo wichtiger Teil wie der Schädel fehlt, ſo haben die Sachkundigen ſich doch ungefähr eine Vor⸗ ſtellung davon bilden können, wie dieſes Thier ausgeſehen haben mag, und Profeſſor Riggs in Newyork, der dieſe dem dortigen Field Colum⸗ bian Muſeum überwieſenen Schätze zu unterſuchen hat, ſpricht in einem vorläufigen Bericht die Ueberzeugung aus, daß das fragliche Thier nach Größe und Geſtalt ſeines Gleichen überhaupt nicht auf der Erde gehabt habe, ſoweit unſere Kenntniß bisher reicht. Die auffallendſte Eigenart dieſes Leviathans der Vorzeit iſt das Ver⸗ hältniß der Länge von Vorder⸗ und Hinterbeinen. Während bei einem anderen rieſenhaften Dinoſaurier der Oberarm in der Länge nur 23 von der des Oberſchenkels mißt, iſt er bei dem jetzt aufge⸗ fundenen Thier ſogar noch etwas länger als der Schenkel. Der Schenkelknochen, der in dem genannten Muſeum zu beſehen iſt, hat eine Länge von 80 Zoll oder etwas über 2 Meter. Der Atlanto⸗ ſaurus, ein Meeresthier, das bisher für den größten Rieſen der Erd⸗ geſchichte gehalten worden iſt, hat einen 6 Zoll kürzeren Oberſchenkel gehabt. Der Oberarmknochen jenes Giganten iſt aber noch länger als der Oberſchenkel, und zwar noch um wenigſtens 2 Zoll(leider 1 2. Selle⸗ General-Anz eiger. Maunheim, 14. September. in Konſtantinopel mit nicht weniger als 30 00 Mk. unterſtützt. In Transvpaal iſt die deukſche Schule in Johannesburg mit 16000 Mk. ſuboventionirt. In Braſilien wird nicht weniger als 28 Schulen geholfen. Wenn mehrfach gewünſcht worden iſt, daß es nützlich wäre, eine allgemeine Anrechnung der Dienſtzeit der im Auslande befindlichen Lehrer herbeizuführen, ſo iſt das mit Rückſicht darauf, daß die Regelung des Schulweſens im Reiche Sache der Einzelſtaaten iſt, nur ſchwer durchzuführen. Dagegen läßt in allen Einzelfällen, wo ihm MWünſche in dieſer Richtung bekannt werden, das Auswärtige Amt ſehr gern ſeine Vermittlung bei den betreffenden Bundesregierungen eintreten. Bis jetzt hat es im Weſentlichen immer Entgegenkommen ge⸗ funden. Deutſches Reich. *Berlin, 12. Sept.(Der Alterspräſident des Reichstages Dr. Lingens)(Ztr.) hat durch einen Schlaganfall, der ihn vor einiger Zeit getroffen hat, an Ge⸗ dächtnißfriſche ſehr gelitten, auch läßt ſein übriges körperliches Befinden einen Wiedereintritt in die politiſche Aktion nicht zu. Der S8sjährige Senior des Reichstages beabſichtigt daher, der „Aach. Poſt“ zufolge, ſein Mandat, das er ſeit 1871 für den Wahlkreis Siegburg inne hat, niederzulegen. tionen; und ſie hat ebenſo auf Mängel in dieſer Beziehung(zu ge⸗ ringe Lohnhöhe einzelner Arbeiter, ſchlechte Wohnungsberhältniſſe, mangelnde Hauspflege, die kein Familienleben zulaſſen) aufmerkſam zu machen. Armenpflege muß andererſeits eintreten, wenn ein Arbeitsvertrag nicht möglich iſt(dauerndes Siechthum, Krankheit u. ſ. tb.) oder wo die Familie zerſtört, bezw. nicht vorhanden iſt,(es muß unterſtützt werden die Wittwe mit Kindern, der Wittwer, der keine Haushälterin bezahlen kann, die uneheliche Mutter). Armen⸗ bpflege muß endlich eintreten, wo der Abſchluß von Arbeitsverträgen verweigert wird(Faulheit, Liederlichkeit des Familienvorſtandes) oder wo die Familie nicht funktionirt(der Ehemann treibt ſich außer dem Hauſe herum, die Ehefrau vernachläſſigt die Haushaltung uſw.). Die Armenpflege wird bemüht ſein müſſen, hierbei genau zu indinvi⸗ dualiſiren, zwiſchen verſ chuldeter und unver ſchuldeter Armuth zu unterſcheiden; geſetzliche Nachtheile, insbeſondere der Ver⸗ luſt des Wahlrechtes, dürften nur im Falle der Verſchuldung gerecht⸗ fertigt ſein.(Lebhafter Beifall.) Auch Soetbeer betont dringend den Unterſchied zwiſchen ver⸗ ſchuldeter und unverſchuldeter Armuth und ſieht eine weſentliche Aufgabe ſozialer Armenpflege darin, dieſen Unterſchied zu berück⸗ ſichtigen. Er nennt es geradezu eine ſoziale Ungerechtigkeit, das 5 der Unterſtützung in beiden Fällen nach den gleichen Grund⸗ itzen zu bemeſſen. In dieſem Sinne befürwortet er namentlich die Gewährung einer„angemeſſenen“ Unterſtützung an unverſchuldete Arme. Im Uebrigen geht er auf eine Einzelfrage von Bedeutung, die Wohnungsfrage, ein und befürwortet die Errichtung von Wohn⸗ ſtätten für würdige P Aus Stadt und Land. Mannheim, 19. September 1901. Die 21. Jahresverſammlung des Deulſchen Vereins für Armenpflege und Wohl⸗ thütigteit. J. Lübeck, 12. September zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit wurde heute die 21. Jahresverſammlung des Vereins durch den Vorſitzenden, Stadtrath Lubwig Wolf⸗Leipzig, eröffnet, Pürgermeiſter Dr. Brehmer begrüßte den Verein Namens des Senats und der Bürgerſchaft Lübecks. Sodann wurde das Bureau gebildet; es werden gewählt der Vereinsvorſitzende ſowie ſein Stell⸗ bertreter Gemeinderath Stähle⸗Stuttgart und Senator Dr. Stoofs⸗ Lübeck als Vyrſitzende, der Schriftführer des Vereins, Stadtrath Dr. Münſterberg⸗Berlin, Regierungsrath Dr. Geiſe⸗Lübeck und Rechts⸗ anwalt Dr. Hach⸗Lübeck als Schriftführer. Aus den hieran ſich knüpfenden geſchäftlichen Mittheilungen ſei hervorgehoben, daß dem Verein zur Zeit angehören 282 Gemeinden, 31 Korporationen, 11 Behörden, 57 Vexeine, 195 Privatperſonen, zuſammen 526 Mit⸗ glieder. In tiefer Bewegung hörte ſodann die Verſammlung die von Dudwig Wolf gehaltene Gedächtnißrede auf den Ende Januar d. J. verſtorbenen Ludwig Friedrich Seyffardt aus Crefeld, der 15 Jahre lang den Vorſitz des Vereins geführt hat und dem der Verein nicht zum Geringſten ſeine Blüthe verdankt. Hiernächſt wurde in die eigentliche Tagesordnung eingetreten, deren erſter Gegenſtand ein Bericht über das ausländiſche Armenweſen bildete, den der Vorſitzende der Verliner Armen⸗ direltjion, Herr Stadtrath Dr. Münſterberg, erſtattete. Als beſon⸗ ders charakteriſtiſch betonte der Verichterſtatter die entſchiedene Ten⸗ denz zur Einführung bezw. weiteren Ausgeſtaltung der öffentlichen Armenpflege in den Ländern mit ſogenannter fakultativer Armen⸗ pflege, ſo namentlich Franukreich, Belgien und Italien. Hiermit geht das Beſtreben Hand in Hand, die armenrechtliche Verpflichtung der Gemeinden und der größeren Verbände im Sinne des deutſchen Ge⸗ ſetzes über den Unterſtützungswohnſitz zu geſtalten und namentlich das Heimathsſyſtem durch ein Shſtem des Unterſtützungswohnſitzes gu erſetzen. Auch in Rußland liegt es in der Abſicht der Regierung, die Geſetzgebung in der Richtung des deutſchen Geſetzes zu geſtalten. Als eine beſondere Genugthuung für die armpflegeriſche Thätig⸗ keit in Deutſchland kann es betrachtet werden, daß die Grundlagen des Elberfelder Syſtems jetzt durchweg und in allen Kulturländern als die natürlichen und geſunden Grundlagen der Armenpflege be⸗ trachtet werden, Ebenſo beſteht ein allgemeines theoretiſches Ein⸗ berſtändniß über den Werth der Frauent hätigkeit in der Armenpflege. Doch iſt trotz der geſetzlichen Zuläſſigkeit in Frankreich, wo gang beſonders lebhaft die öffentliche Meinung dafür eingetreten iſt, noch nicht eine einzige Frau in der öffentlichen Armenpflege zu finden. In England, ſvo durch die Lokal⸗Akte von 1894 den Frauen aktives und paſſives Wahlrecht in der Armenberwaltung verliehen iſt, iſt die anfänglich ſteigende Bewegung zum Stillſtand gekommen. Den zweiten Gegenſtand der Tagesordnung bildete das Thema: Die ſoziale Ausgeſtaltung der Armenpflege, über die Stadtrath Fleſch⸗Frankfurt a. M. und Stadtrath Soetbeer⸗KKiel Hberichteten. Fleſch führte aus, daß ihre ſoziale Ausgeſtaltung die Armenpflege nicht dazu führen könne, im einzelnen Falle das zu leiſten, was die Sozialpolitik generell leiſte, was zu einer willkür⸗ lichen Handhabung der Armenpflege führen würde. Auszugehen ſei vielmehr davon, daß die Armenpflege eintreten müſſe wo Un ver⸗ mögenden weber der Arbeitspertrag, noch diie Familte die nöthige Hülfe geben, Armenpflege werde ver⸗ mieden, wenn Arbeitskräftigen durch den Arbeitsvertrag und Ar⸗ beitsunfähigen durch die Familie die Mittel zum Unterhalt beſchafft würden. Die Armenpflege hat alſo alle Maßregeln zu befördern, die den Arbeitsbertrag und die Familte tauglich machen zur Er⸗ füllung der ihr nach unſerer Geſellſchaftsordnung zufallenden Funk⸗ ———— das betreffende Stück nicht ganz pollſtändig erhalten), er iſt um volle 25 Zoll länger als der größte Unterarmknochen, der bisher der Wiſſenſchaft dekannt war Man muß ſich danach alſo vorſtellen, daß ſich drei Menſchen gegenſeitig hätten auf die Schultern ſteigen müſſen, Damit der Oberſte von ihnen mit dem Scheitel gerade bis an die hulter jenes Thieres gereicht hätte; auch hätte man zweifellos auf das Bequemſte mit einem Wagen unter dem Leih dieſes Thieres hin⸗ durchfahren können. Eine vollſtändige Rippe, ſicherlich nicht eine der längſten, mißt über ſechs Fuß. Was nun von der äußeren Er⸗ ſcheinung dieſes Koloſſes geahnt werden kann, iſt ebenfalls gänzlich verſchieden von den Eigenſchaften irgend eines bisher bekannten Ge⸗ ſchöpfes. Da der Oberarmknochen noch länger iſt als der Ober⸗ ſchenkel, ſo müſſen auch die Vorderbeine länger geweſen ſein, als die Hinterbeine, und man würde demzufolge an ein Thier denken müſſen, das mit Bezug auf die Extremitäten einer Giraffe ähnlich geſehen hat. Anderſeits muß der Hals ziemlich kurz geweſen ſein. Vielleicht hat die Größe des ganzen Körpers bereits dazu genügt, um dem Thier das Abfreſſen von Bäumen, von denen es etwa ſeine Nahrung holte, zu geſtatten, ſo daß es den langen Hals der Giraffe entbehren konnte. Die verhältnißmäßig geringe Größe der Schwanzwirbel läßt darauf ſchließen, daß es im Gegenſatz zu den meiſten anderen Dino⸗ auriern einen im Vergleich zur Körpergröße unanſehnlichen Schwanz Im Hauſe der Geſellſchaft ſeſſen habe. Profeſſor Riggs gibt dieſe vorläufige Beſchreibung in r Science, verſpricht aber eine vollſtändige Schilderung jenes un⸗ bergleichlichen Thieres, das übrigens noch keinen Namen erhalten hat, in einem beſonderen Werke. — dan Zarenreiſe nach Frankreich veröffentlicht der „Figaro“ das folgende ſathriſche Zwiegeſpräch mit dem Motto:„Die Ingenfeure wollen ſich überzeugen, ob die Bahnſtrecke ſich in gutem Zuſtande befindet.(Die Zeitungen.)“— Der Ingenieur:„Aber — Sie mir doch. ich hatte das guerſt gar nicht bemerljñt Perſonen, die ein eigenes Heimweſen zu gründen ſchwer in der Lage find.(Beifall.) An die Verichte knüpfte ſich eine ſehr lebhafte und angeregte Debatte. Im Allgemeinen ergab ſich mit der ſozialen Tendenz der Verichterſtatter Uebereinſtimmung. Doch wies Dr. Kliemker⸗Frank⸗ furt die angeregte beſondere Unterſcheidung zwiſchen verſchuldeter und unverſchuldeter Armuth zurück. Für eine ſozial entwickelte Armenpflege liege der Schwerpunkt in der Unterſcheidung zwiſchen heilbaren und unheilbaren Fällen; im erſten ſei die Heilung zu verſuchen ohne Rückſicht auf die Schuldfrage. Von der Üblichen Gewohnheit, Leitſätze aufzuſtellen, wurde im vorliegenden Falle ausnahmsweiſe abzuweichen beſchloſſen, weil ſich eine allgemein befriedigende Faſſung ſchwer auffinden ließ, Worauf es ankommt, iſt die Pflege des ſozialen Geiſtes in der Armen⸗ pflege. Ihre Aufgabe ſoll es ſein, auf die ihrer Wahrnehmung be⸗ ſonders zugänglichen Erſchetnungsformen der Armuth und ihre Urſachen hinzuweiſen, wie auf Verhütung der Armuth durch ſozial⸗ politiſche Maßnahmen hinzuwirken. * Eine Verſammlung von Delegirten der ſüd⸗ und mittelbeutſchen Weinhündlerverbünde tagte in Bingen. Vertreten waren der rhein⸗ heſſiſche Weinhändlerverband, der Weinhandel des Rhein⸗ und Main⸗ gaues, der Moſel, des Elſaſſes, der Nahe, der fränkiſche Verband. ſowie der Verein der Trierer Weinhändler. Eine Reihe wichtiger, altueller, den Weinhandel berührender Fragen fand in mehrſtündigen Berathungen eine gründliche Klärung und wurde insbeſondere be⸗ ſchloſſen, hinſichtlich des autonomen Zolltarifs die ſpeziellen Wünſche des Weinhandels zur Kenntniß des Reichstages und des Reichsamts des Innern zu bringen. *Die Aheinflotte iſt wieder um einige ſchöne Schiffe vermehrt worden. Ein großer eiſerner Kahn benannt„Franz“, Eigenthümer Fr. Becker, Mülheim; gebaut in Holland. Der Kahn hat eine Länge von 81 Meter, eine Breite von 10,25 Meter, einen Tiefgang von 2,28 Meter, ſowie eine Tragfähigkeit von 27 000 Centnern. Ferner „Varbaroſſa“, ein eiſerner Kahn, Eigenthum der Firma H. Kocks in Mülheim, iſt auf einer Ruhrorter Werft erbaut. Tragfähigkeit 27 000 Centner. Der Verein für klaſſiſche Kircheumuſik wird in nächſter Heit ſeine regelmäßigen Proben wieder gufnehmen. Dieſelben finden jeweils Monkags, für Damen um ½ Uhr, für Herrn um 8 Uhr Abends ſtatt. Anmeldungen don ſtimmbegabten Damen und Herrn, die dem Verein als aktive Mitglieder beizutreten wünſchen, nimmt der Dirigent, Herr Alfred Mernike, M 7, 21, entgegen. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der„Zwei⸗ brücker Schuhfabrik, vormals A. Ibſer“, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, beträgt der verfügbare Maſſebeſtand 65 864.18 M. Die Maſſekoſten und Maſſeſchulden, ſowie die vorberechtigten Forderungen betragen zuſammen 21951.48 M. Es gelangen ſomit unter die ge⸗ wöhnlichen Konkursgläubiger zur Vertheilung 43 912.70 M. Dieſe Gläubiger haben im Ganzen zu fordern 183 735.15 M. Die Divi⸗ dende beträgt mithin 23,9 Proz. *Verhaftung des Ranbmörders bun Wieſenthal. Dem Kri⸗ minalkommiſſar Marx in Karlsruhe mit den beiden Kriminaliſten Sergeant Grosholz und Schutzmann Schuhmacher iſt es nach längeren Kreug⸗ und Querfahrten nach Mannheim, Bruchſal, Heidelberg und Frankfurt etc. gelungen, den Thäter des bei Wieſenthal verühten Raubmordes auf dem Schar hof bei Mannheim zu ermitteln und unter Zuzug zweier Kriminaliſten bon Mannheim feſtzunehmen. Er wurde in das Karlsruher Unterſuchungsgefängniß eingeliefert. Der Verbrecher iſt der 38 Jahre alte Dienſtknecht Karl Hor⸗ berger aus Rheinsheim. Er iſt der That geſtändig, hat auch zugeſtanden, den im Mai 1900 im Neckarauer Wald verübten Raubmord begangen gu haben. Bezirkschef:„Wem ſagen Sie das? Schon ſeit fünfzehn ſchreie ich, ſo laut ich kann, nach einem Ingenieur.“— Der Ingenieur:„Und dort ſehe ich eine Weiche, die thörichter Weiſe halb geöffnet iſt. Der Bezirkschef:„Ganz thörichter Weiſe. Hier können ja dreißig Züge pro Tag entgleiſen!“— Der Ingenieur: „Und was die Bekiefung Petrifftf der Chef:„Sprechen wir nicht von der Vekieſung, Herr Ingenieur. Sie iſt ganz wüſt und un⸗ ordentlich!“— Der Ingenieur:„Dieſe beiden Querſchwellen — Der Chef:„Ach, die Querſchwellen, verfault verfault wie alte Aepfel.“— Der Ingenieur:„Und, um Himmelswillen, wie iſt es denn mit dieſer zuſammenbrechenden Brücke? eber dieſe Brücke fahren die Züge?“— Der Chef:„Mein Gott, ja, da ſie doch von dem einen Ufer zum andern gelangen wollen— Der Ingenieur:„Und da gibt es nicht noch mehr Unglücksfälle?“— Der Chef:„Dieſe Frage lege ich mir ſchon ſeit fünfzehn Jahren vor, Herr Ingenieur.“— Der Ingenieur:„Jetzt werden wir aber ſchleunigſt Abhilfe ſchaffen...— Der Chef:„Endlich!“— Der Ingenieur: „Majeſtät kann unmöglich über dieſe Ruinen fahren— Der Chef:„Majeſtät?..— Der Ingenieur:„Na, ja. der — Der Chef:„Aber der Zar kommt ja hier gar nicht durch.. Er fährt über Lille und Cambrai, nicht über Longneau und Montdidier — Der Ingenieur:„Wiſſen Sie das genau?“— Der Chef: „Ich kann darauf ſchwören.“— Der Ingenieur:„Ach!.. dann iſt Alles gut!. Laſſen wir nun Alles ſo, wie es iſt.— Der Chef: „Aber die Weiche.— Der Ingenieur:„Was finden Sie denn an der Weiche zu tadeln?“— Der Chef:„Die Bekieſung. Der Ingenieur:„Genügt vollſtändig.“— Der Chef:„Die Brücke — Der Ingenieur:„Die Brücke? Sagten Sie nicht ſelbſt, daß die Züge ſchon ſeit 18 Jahren mit Leichtigkeit darüber hinwegfahren? Weshalb wollen Sie alſo von heute auf morgen— Der ie Strecke befindet ſich ja in einem troſtloſen Zuſtande.“— Der 35 Aus dem Gronherzogthurmn. »Freiburg, 11. Sept n⸗ 11 7 Thurner am Sonntag nahm bei günſtiger ſchönen Verlauf. Zu dem Feſte hatten ſich viele Tracht eingefunden. Von der Frau Großherzogi Erbgroßherzogin waren Telegramme eingelaufen. B. N. Konſtanz, 12. Sept. Dieſer Tage wurden die Si eingaben für die zu erbauende Oberrealſchule gei geigen im Einzelnen große Unterſchiede, allgemein beſprochen werden. licht, doch kann man als ö Das men in n und der Fran die hier in K Der Voranſchlag war gebote bei der gegenwärtigen Geſchäft ge noch unter dem Vor⸗ anſchlag bleiben. Für Zimmermannsarbeit war Gebot 14 123., das niederſte von Zimmermeiſter M. M. — 5—— 8 2 9 für Schloſſerarbeit wurde 4950 M. bis 2835 M. ermeiſter Repphuhn) verlangt, für Stein auerarbeit 95 000 89 000 Mark von Werkmeiſter P. G deinz für Maurerarbei Letzterer das höchſte Angebot 188 000 M. und die u. Ehinger 143 000 M. Vorau⸗ rathsſitzung die genannten Geſchäfte den Zuſchlag erhalten. Lörrach, 12. Sept. Eine auch in weiteren Kreiſen bekannte und geachtete Perſönlichkeit, Herr Adolf Grether, iſt nach längerer, hauptſächlich in einem Herzleiden baſirenden Krantheit im Alter von 56 Jahren aus dem Leben geſchieden. „5 Pfalz, Beſſen und Amgebung⸗ Speier, 19. Sept. D häuſer hat in erſter Linie Eisberkauf beſorgte und die daxauf entfallenden Gelder zum Theil einkaſſirte, jedoch nicht ablieferle, geſchädigt. Auch der Gerolſteiner Schloßbrunnen und andere Firmen ſollen nicht unbedeutende Forde⸗ rungen an den Verſchwundenen haben. Näheres wird die Unter⸗ ſuchung ergeben. Mainz, 12. Sept. Heute wurde vor gefülltem Strafkammer⸗ ſaal gegen die 26jährige Offiziersgattin Hedwig Richter wegen Dieh⸗ ſtahls berhandelt. Der Angeklagten iſt zur Laſt gelegt, daß ſie im Nopember vorigen Jahres der Frau eines Hauptmanns eginen Bril⸗ lantring und im Februar d. J. ihrer Schneiderin einen Ring geſtohlen habe. Auch verſchiedener Gelddiebſtähle war ſie beſchuldigt. Den Diebſtahl der beiden Ringe gab die Angeklagte unumwunden zuz ſie erklärte, den Diebſtahl deshalb verübt zu haben, um ihrem Manne einen Eheſcheidungsgrund abzugeben. Die drei Gelddiebſtähle be⸗ ſtritt die Angeklagte auf das Entſchiedenſte. Der Sachverſtändige, Kreisarzt Dr, Balſer, gab ſein Gutachten dahin ab, daß die An⸗ geklagte nicht geiſtesgeſtört ſei. In Bezug auf die Gelddiebſtähle habe er die Ueberzeugung erhalten, daß die Angeklagte die Wahrheit ſage. Das Gericht iſt überzeugt, daß die Angeklagte auch die drei weiteren Gelddiebſtähle verübt hat, da ihre Genußſucht ſie dazu ge⸗ trieben habe, und erkannte auf 6 Monate Gefängniß. 27 5 er verſchwundene Händler Jakob Kriegs⸗ die hieſigen Metzger, für welche er den Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Von Albin Valabregue, dem witzigen Autor vieler auch bei uns bekannter Komödien, befindet ſich über die jetzige Denkmälermode ein hübſches Wort in einem Album:„Es iſt mir lieber, bei meinen Lebzeiten meine Photographie in einem Schaufenſter zu ſehen, als meine Statue nach meinem Tode vor dem Palais⸗Rohal⸗Theater.“ Und ein Anderes von ihm:„Da im Himmelreich die Letzten einſt die Erſten ſein werden, ſo wird mir geſwiß Shakeſpeare dort die Stiefel putzen.“ Die Angelegenheit Klinger⸗Geyger, welche int Juli zu öffent⸗ lichen Auseinanderſetzungen führte, wird nunmehr vor das gexrichtlisde Forum gebracht werden, Da Profeſſor Max Klinger es abgelehnt hat, in das ihm zur Verfügung geſtellte Urkundenmaterkal Einblick zu nehmen, und trotz aller Aufklärungen ſeine Angriffe aufrecht erhielt, ſo hat jetzt Profeſſor Ernſt Moritz Geyger den Berliner Rechts⸗ anwalt Max Senger beauftragt, gegen Klinger eine Klage wegen Verleumdung einzuleiten. Profeſſor Geyger weilt zur Zeit noch in Florenz. Der Künſtler hatte unter den öffentlich gegen ihn aus⸗ geſprengten Verdächtigungen ſchwer gelitten und erſt nach längerer Unterbrechung ſeine künſtleriſchen Arbeiten wieder aufnehmen kön⸗ nen. Profeſſor Gehger gedenkt im Oktober auf einige Zeik nach Berlin zu kommen. Da zu dem von Witzblättern beſungenen„Duett Klinger⸗Geyger“ nun noch als Anwalt ein„Senger“ hinzugetreten iſt, ſo ergibt ſich ein muſtkaliſches Trio, das vielleicht bon der Gegen⸗ bartei noch in entſprechender Weiſe zu einem„Quartett“ verbpoll⸗ ſtändigt wird. Man darf alſo auf das „Ausklang“ geſpannt ſein. —— Aeueſe Nachrichten und Felegramme. *Karlsruhe, 12. Sept. Die Berhandlungen zwiſchen Nationalliberalen und Zentrum über eine gemeinſame Landtagskandidatur wurden, wie der Schw. Merkur mittheilt, von Stadtpfarrer Dr. Knörzer eingeleitet, und zwar wandte ſich Dr. Knörzer in der vorletzten Juliwoche auf den Vorſchlag eines andern nationalliberalen Politikers, den er um Rath fragte, an den Oberbürgermeiſter Schnetzler. Damals war keine Rede dabon, daß die nationalliberalen Kandi⸗ daten irgendwelche kirchenpolttiſche Verpflichtungen Übernehmen ſollten. Es wurde nur berlangt, daß nicht gerade ſogenannte „Kulturkämpfer“ aufgeſtellt würden. Auch wurde die Auf⸗ eeeee Tages ein Monarch die Ehre macht, zwiſchen Longueau und Mont⸗ didier zu fahren, werden wir ſchon ſehen, was zu machen iſt.“— (Sie trennen ſich.) — Harakiri. Eine ſeltſame Begebenheit iſt, wie dem B. T. ge⸗ ſchrieben wird, dem berühmten Staatsrechtslehrer ber Straßburger Univerſität, Profeſſor Laban d, zugeſtoßen. Zu den Schülern des Genannten gehörte einige Semeſter hindurch ein junger Japaner, der auf den melodiſchen Namen Mitſchiwauka hörte. Derſelbe ſuchte mit Eifer und Fleiß in die geheimnißvollen Tiefen des deut⸗ ſchen Rechtslebens einzudringen. Das ſcheint ihm aber nicht gelungen zu ſein; denn als er ſich nach Verlauf einiger Jahre bei Profeſſor Laband zunt Doktorexamen meldete, da fiel er glänzend durch. Nach dieſem Mißerfolge ſchnürte Mitſchiwauka ruhig ſein Bündel und dampfte dem ſchönen Lande der Ehrhſanthemen und der Geiſhas zu. Profeſſor Lahand aber ſollte noch einmal an ſeinen ſchlitzäugigen Schüler gemahnt werden. Anfang dieſes Sommers erhielt er näm⸗ lich einen Brief aus Japan, in welchem ihm eine junge Japanerin, die ſich als Verwandte Mitſchiwaukas vorſtellte, mittheilte, ſie könne die Schmach, die ihrem Vetter widerfahren, nicht ertragen, werde ſich an dem und dem Tage das Leben nehmen und hoffe beſtimmt, der Herr Profeſſor werde a m nämlichen Tage das Gleiche thun! Alſo ein Fall von dem bekannten japaniſchen Duell par distance. Erkundigungen in Japan haben nun ergeben, daß die fragliche Dame thatſächlich an dem beſtimmten Tage Selbſtmord ver⸗ Übt hat. Profeſſor Laband dagegen denkt nicht daran, das Harakiri an ſich zu vollziehen — Bei dem Schützenfeſte in Heldburg in Meiningen erſchien plötzlich der Gerichtsvollzieher und wollte das Schützenmahl mit Gänſen, Enten, Aalen ete. im Auftrage des Bierlieferanten pfänden. In der Noth legte ſich der Schützenmeiſter ins Mittel und rettete das Mahl, welches dann in ſchönſter Harmonie und bei richtig bezahltem „Ich will gar nichts— Der Ingenieur(fehr trocken): 2Ich bitte Sie alſo, nur kein unnützer Eifer Wenn uns eines Bier ſeinen Verlauf nahm. „Zuſammenſpiel“ und den ein aus daf wir 01 gade enth Schl Neck aus mäe btech eſ g Deiz du v Schit dem ſehr 1 in Frau Hx⸗ nte on * Montreal, 13. Seßt. 4 Manfheim, 13. September. General Anzeiger⸗ 3. Selts- ſehung eines Kalhollken angeregt, der aber kein erkremer rumsmann zu ſein brauchte. * Darmſtadt, 12. Sept. Der Vorſtand des Bezirks⸗ bereins Baden⸗Pfalz hat im Deutſchen Fleiſcherver⸗ bande mit einer Vertretung der Heſſiſchen Metzger⸗Innungen gemeinſam über die Stellung zum Zolltarif berathen. Den beiderſeitigen Regierungen wurde folgender Beſchluß über⸗ mittelt:„Wir müſſen vor Allem gegen die im Entwurf vor⸗ 155 ungeheuere Erhöhung des Zolls auf Schlachtvieh, gegen ie einſeitige Berechnung des Zolles nach Lebendgewicht bei Ochſen und Schweinen, gegen das Mißverhältniß zwiſchen den Zollſäzen für Schlacht⸗ und Magervieh, ſowie zwiſchen dem Zollſatz für Schlachtvieh und dem für Fleiſch, Schmalz u. ſ. w. auf das Entſchiedenſte Einſpruch erheben und erſuchen Groß⸗ herzogliche Regierung um geneigte Berückſichtigung, da unſere Forderungen, auf ſachlichen Erwägungen beruhend, den allge⸗ meinen Verhältniſſen Rechnung tragen.“ * Berlin, 12. Sept. Der Ausſchuß des Bundes der Landwirthe hat in ſeiner Sitzung vom 17. Auguſt für alle vier Hauptgetreidearten einen Zollſchutz von 7,50 M. pro Doppelzentner im Minimaltarif einſtimmig ge⸗ fordert. Darauf weiſt der Bundesvorſtand Angeſichts der Be⸗ ſchlüſſe des Ausſchuſſes des Landwirthſchaftsrathes nochmals hin.— In dem Ermittelungsverfahren wegen unberechtigter Heffnung von Briefen, die der Vertheidiger des Sergeanten Hickel, Rechtsanwalt Horn, während der Unter⸗ ſuchungshaft an ſeinen Klienten gerichtet hatte, iſt nunmehr auf Beſchluß des Gerichts der 2. Infanteriediviſion die Unterſuchung eingeſtellt worden. Ein Brief ſei geöffnet worden, aber lediglich aus Verſehen und ferner hätten die Ermittelungen keinen Anhalt dafür gegeben, wer der Thäter geweſen ſei. Rechtsanwalt Horn wird gegen dieſes Erkenntniß Berufung einlegen, ** Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Sütktgart is deßt * Auf der Durchreiſe von Berchtes⸗ gaden nahm heute früh Graf Walderſee hier einen kurzen Auf⸗ enthalt im Hotel„Marquardt“ und begab ſich dann zum Beſuch der Schwägerin Freifrau von Wächter nach bei Neckarſulm. *München, 13. Sept. Die„Münch, Neueſt. Nachr.“ aus Berchtesgaden: Der öſterreich⸗ungariſche Militärbevoll⸗ mächtigte in Berlin, Oberſt Graf Stürzk, überreichte geſtern dem Gtafen Walderſee das Großkreuz des Stefgnienordens in Bril⸗ lanten, welches demſelben vom Kaiſer Franz Joſef verliehen wor⸗ den iſt. *Memel, 13. Sept. Wie das Memeler Dampfboot aus Til⸗ ſit meldet, lehnte die Staatsanwaltſchaft die Entlaſſung des Holz⸗ händlers Aron Bernſtein der Unterſuchungshaft gegen eine von den Verwandten und Freunden des Verhafteten angebotene Kautionsſtellung von 150,000 Mark ab, Breslau, 13. Sept. Der Direktor Schorstag von der hieſigen Rhederei vereinigter Schiffer hat ſich vergiftet. Ob und inwieweit die Rhederei in Mitleidenſchaft gezogen iſt, wird in der Nachmittags ſtattfindenden Aufſichtsrathsſitzung feſtgeſtellt wer⸗ den,(An der Berliner Vörſe verlautet, Direktor Schorstag habe Schloß Lautenbach . melden gus Unierſchlagungen in der Höhe von 1½ bis 13½ Millionen in der Weiſe begangen, daß er gefälſchte Connoſſements lombardirte.) Hamburg, 13. Sept. Prinz Tſchun iſt heute Vormittag hler angekommen, und wurde am Bahnhofe vom Senatsbertreter empfangen. Prinz Tſchun iſt im„Hamburger Hofe“ abgeſtiegen, dwoo der Senat 20 Zimmer gemiethet hat. Im Hotel wurde der Prinz bon mehreren Senatoren begrüßt. Geleitet von Senatoren beſichtigte der Prinz mit einem Theile des Gefolges das Rathhaus und fuhr ſobgun zum Hafen und unternahm auf dem Staatsdampfer„Elbe“ eine Rundfahrt durch alle Häfen. Von dort begab er ſich auf den Dampfer„Prinzeſſin Viktorig Lutſe“, wo die Direktion der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie ein Frühſtück anbot. Hieran ſchloß ſich eine Beſtchtigung der Schiffswerft von Blohm u. Voß. * Berlin, 13. Sept. Stadtrath Kauffmann nahm die Wahl zum zweiten Bürgermeiſter von Berlin an. Lüttich, 13. Sept. Der Ausſtand in den Kohlengruben bon Vicille Marihahe in Seraing dehnt ſich auf 5 andere Gruben der Geſellſchaft aus. 1500 Arbeiter ſind ausſtändig. Es herrſcht bollkommene Ruhe. Die Polizei traf rückſichtlich der bevorſtehenden Ankunft des Herzogspaares bon Cornwall und Nork eine Reihe von umfaſſenden Sicherheitsmaßnahmen. Binnen 24 Stunden ſollen etwa 100 Verdächtige ſich im Gefängniß befinden. * London, 18. Sept. Reuters Bureau meldet aus Melbourne vom 12. ds.:: Im Bundesparlament wurde heute ein Geſetzentwurf berathen, wonach die Ein⸗ wanderung eingeſchränkt werden foll. *San Juan(Portorico), 13. Sept.(Reuter.) Ein ben Venezuela gekommener Dampfer bringt die Nachricht, alle venezolaniſchen Arbeiter im Alter von 14 bis 60 Jahren würden gezwungen, in das Heer einzutreten. Auch eine An⸗ fzahl Dampfer der Handelsmarine wurden für den Staatsdienſt beſchlagnahmt, ebenſo alle Pferde und Maulthiere. Die Ge⸗ füngniſſe ſind voll. Selbſt ein Geſpräch über den Krieg gelte als en Vergehen, das mit Gefängniß beſtraft werde. Eine Anzahl Venezolaner, welche ſich bereits Plätze auf nach Norden fahren⸗ den Dampfern geſichert hatten, wurde die Abfahrt nicht geſtattet. * a Ein ſcheußliches Verbrechen. Bonn, 13. Sept. Die Polizei iſt einem ſcheußlichen Ver⸗ brechen auf die Spur gekommen. Dem Poligeiinſpektor Witkud iſt gelungen, den Urheber des Verbrechens in dem 48 Jahre alten beizer Freiwald aus Ohligs und deſſen beiden Schweſtern zu verhaften. Der Heizer, deſſen Frau hier lebt, hat mit den Echweſtern in unerlaubtem Verkehr geſtanden. Er ſoll Vater 12 unehelicher Kinder ſein, von denen nur eines lebt. ie lebrigen ſind kurz nach der Geburt geſtorben. Das Gerücht ſagt, daß dieſe 11 Kinder eines gewaltſamen Todes geſtorben ſind. Die bisher fach dieſer Richtung angeſtellten Unterſuchungen haben noch kein Keſultat ergeben. Es ſind bereits in dieſer Sache viele Zeugen ver⸗ lemmen worden. Die Verhafteten ſind in Amerika geboren. Ihr Nater iſt ein ausgewanderter Deutſcher, ihre Mutter eine Negerin. *.** Der Burenkrieg. London, 18. Sept. Die„Times meldet unterm 12. Sep⸗ 7 Zen⸗ Blood und dem Burenführer Viljoen am 285. Auguſt in Lyden⸗ burg, ſchlug General Blood dem Burengeneral vor, ein Concen⸗ trationslager zu beſuchen, damit jeder Zweifel der Buren über die Verwaltung der Concentrationslager und die Prinzipien der Engländer bei der Kriegführung beſeitigt würde. Viljoen lehnte für ſeine Perſon die Einladung ab und beauftragte den Adjutanten Leutnant Malan von der Staatsartillerie mit der Beſichtigung. Malan erſchien am Mittwoch im Lager von Middelburg, wo 7000 4 Männer, Frauen und Kinder concentrirt waren. Er führte die Be⸗ ſichtigung ohne Begleitung aus, befragte ſo viele Flüchtlinge als er nur konnte, und erklärte dann, er fände alle zufrieden.(2 2) Den Flüchtlingen fehlte nichts beſonderes. Die einzige Klage betraf das Fleiſch, welches aber dasſelbe iſt, wie das der engliſchen Garniſon und der Bewohner Middelburgs; freilich iſt es minderwerthig, da für das Vieh kaum Weide vorhanden iſt, Malan erklärte, er ſei angenehm überraſcht, und kehrte Nachmittags nach Belfaſt zurück, um ſich zu Viljoen zu begeben. Ein anderes Telegramm der„Times“ aus Pretoria beſagt, die Buren waren in der vergangenen Woche in Oſttransvaal ſehr thätig, ſie eoncentriren ſich am Chriſſieſee und um Amſterdam, offenbar um in Natal einzufallen. * Kapſtadt, 13. Sept. Die„South African News“, das Afrikanderorgan, ſagt in Beſprechung der Prokla⸗ mation Kitcheners vom 7. Auguſt, die Bürger der beiden Republiken kämpften noch heute um ihre Unabhängigkeit, wie ſie es 23 Monate hindurch thaten. Der Kampf ſei indeſſen, ſo weit das Auge in die Zukunft dringen könne, von ihrem Standpunkt gus hoffnungslos. Ein Erfolg ihrer Waffen ſei unmöglich und eine Intervention des Auslandes ausgeſchloſſen. 10 Aie Rinlep's Zuſtand bedenklich! * Buffalo, 3. Sept.(Reuter.) Alle Aerzte am Krankenlager Me Kinley's ertheilten um 3 Uhr früh die Ermächtigung zu der Bekanut⸗ gabe, daß der Präſident bedenklich krank ſei (Wahrſcheinlich iſt die zu fürchtende Bauchfellentzündung alſo' doch eingetreten. D..) Büffalo, 13. Seyt folgendes Bulletin ausgegeben: Befinden Mac Kinleys haben ſich ſeit Ausgabe Bulletins zum Beſſern gewendet. Puls 120, peratur 100,2. * Buffalo, 13. Sept. Heute früh um 2 Uhr 50 Min. wurde folgendes von 6 Aerzten unterzeichnetes Bulletin aus⸗ Um Mitternacht wurde Alle ungünſtigen Symptome im des letzten Tem⸗ gegeben. Der Zuſtand des Präſidenten iſt ſehr ernſt und gibt Anlaß zu den ſchwerſten Befürchtungen. Die Thätigkeit der Eingeweide war gut, aber das Herz reagirt auf die Anregungsmittel(die alſo nothwendig waren! D..) nicht entſprechend. Der Präſident iſt bei Bewußtſein. Die Haut iſt warm, der Puls klein und regelmäßig, nicht zuſammen⸗ drückbar. Puls 126, Athmung 20, Temperatur 100. * Buffalo, 13. Sept.(4 Uhr Morgens, Reuter.) Die Aerzte Dr. Mann und Dr. Myhnter haben ſoeben das Haus des Präſtdenten verlaſſen. Sie ſagen, Me. Kinley befinde ſich jetzt beſſer als vor einer Stunde; er habe ſich etwas er⸗ holt und ſie hätten die Hoffnung nicht aufgegeben. Buffalo, 13. Sepkbr.(Reuter 4,35 Vormittags.) Die Beſſerung, die ſich um 4 Uhr im Befinden des Präſidenten zeigte, war gering. Der Privatſekretär des Präſidenten verließ ſoeben deſſen Wohnung und ſagte: Der Präſident ruht jetzt, 4 Aerzte befinden ſich im Krankenzimmer. Der Sekretär gab wenig Hoffnung. *London, 13. Sept. Eine Depeſche aus Newyork von 10 Uhr 17 Min. Vormittags meldet: Der Tod des Präſidenten wird ſtündlich erwartet. Als letztes Mittel wird ihm eine Salzauflöſung eingeſpritzt. Der Präſident ſei bewußtlos, ſeine Gattin ſchlafe und wiſſe noch nichts von der eingetretenen Verſchlimmerung. Mannheimer Handelsblatt. Die Schnellpreſſenfabrik Hamm⸗Heivelberg ſetzte das Grund⸗ kapital von 1 Million Mark auf 400 000 M. herab. * Zahlungseinſtellung und Zahlungsſtockung. Die Firma Spar⸗ kuhl u. Co., Blechemballagenfabrik in Lübeck, hat nunmehr den Kon⸗ kurs angemeldet. Die Paſſiven betragen dem Vernehmen nach 1365 000 M.— Zu den Zahlungsſchwierigkeiten der Ueltzenſchen Wollenweberei zu Gera theilt der„Konfektionär“ mit:„Es werden alle Anſtrengungen gemacht, um die geplante Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung zu Stande zu bringen, um den Konkurs zu ver⸗ meiden, der eventuell ſonſt in acht verſchiedenen Städten, woſelbſt ſich Niederlagen der Fabrik befinden, eröffnet werden müßte, und lionen im Gefolge haben dürfte; wodurch den Gläubigern ſelbſt⸗ verſtändlich große Verluſte entſtehen würden. Der„Deutſche Feuerverſicherungs⸗Schutzverband“, welcher am 11. Juni in der Ausſtellung für Feuerſchutz⸗ und Feuerrettungsweſen begründet worden iſt, hat während der Sommermonate bereits eine rege Thätigkeit entfaltet. Laut Beſchluß des proviſoriſchen Direkto⸗ riums gelangt im September ein Aufruf an alle intereſſirten Ver⸗ ſicherungsnehmer zur Vertheilung, welcher beſtimmt iſt, die Zwecke und Ziele des Schutzverbandes bekannt zu machen. Fraukfurt a.., 13. Sept. Kreditaktien 196.10, Staats⸗ bahn 133.40, Lombarden 21.10, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.90, Gotthardbahn 154, Disconto⸗Commandit 172.10, Laura 180.—, Gelſenkirchen 160.50, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 134.50, Dresdener Bank 127.30, Deutſche Bank 192.50. Tendenz: ſchwach. Berlin, 13. Sept.(Telegr.) Fondsbörſe. verſtimmt, auf die recht bedenklichen Nachrichten über das Befinden Mac Kinleys. Alle ſpekulativen Werthe rückgängig. Canada⸗Pacific auf ſtarke Regliſirungen, Privatdiskont 2½%. Berlin, 13. Sept.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien —.—, Staatsbahn—.—. Lombarden 21.25, Diskonto⸗Commandit 172.50, Laurahütte 179.70, Harpener 150.70, Ruſſiſche Roten—.—. (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.35, 3½% Reichsanleihe 100.40, 3% Reichsanleihe 90.30. 3½% Bad. St.⸗Obl. 1900 98.50, 4% Bad. St.⸗A. 1901 104.80, 4% Heſſen—.—, 3% Heſſen 87.60, Italiener 98 80, 1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener 138.60, Marien⸗ burger 72.70, Oſtpreuß. Südbahn 84.70, Staatsbahn—.—, Lom⸗ varden 21.20, Canada Paciſie⸗Bahn 106.50, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 193.60, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 134—, Darmſtädter Bank 118.70, Deutſche Bankaktien 192.20 Disconto⸗Commandit 172.10, Dresdner Bank 126 90, Leipziger Bank .80, Berg.⸗Märk. Bank 147.—, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank—.—, Deutſche Grundſchuld⸗Bank Dynamit Truſt 150.30, Bochumer Luber aus Pret oria: Bei der Zuſammenkunft zwiſchen General 168.60, Conſolidation 278.60. Dortmunder 45.60, Gelſenkirchener 2 Siebenmühlenthal— Die Börſe war Erheblich litten 160.50, Harpener 150.70, Hibernig 153.20, Laurahütte 179.60, Stettiner Bulkan 198.90, Lichk⸗ und Kraft⸗Anlage 97.20, Weſteregeln Alkaliw. 207.25, Aſcherslebener Alkalt⸗Werke 140.40, Deutſche Stein⸗ zeugwerke 258.—, Hanſa Dampfſch 81.—, Wollkämmerei⸗Aktien 136.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 98.80, 3% Sachſen 88.40, Mannheim Rheinau 93.50 Privatdiscont: 2½%, Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 18. Sept. Obligationen. Pfandbrieſe. Staatspapfeve. 4proz. Bad. Oblig. v. 1901 105.05 6; 40% Nhein, Hyp.⸗B. uſtk. 1902/ 100, 7 bz ½proz. Bad. Oblig. v. 1900 99.— b 4%„„„ unke9f] 57 Badiſche Obligat. 3215„alte M. 92.30 bz 31½%(abgeſt.) 37⁶„„ uUnk, 1996]/ 92.80 b; 3½ ,½ Oblig. Mark 355„ CFommungſs] 93.— bf 3%%„ 1886 Städte⸗Aulehen. 933„ 1892/91 3½ Freiburg. B..— 85 3, Larlsruher v. J. Igg 597655 55 4% 8, T. 190 Looſe 4% Ludwigshafen bon 190) 00,50 c 9 Bayer. Obligationen 4½% Ludwigshafen M. 95 9 89.0 bz% iis Maunheimer Obl, 1889 3½ Deutſche Reſchsgulelhe 100.70 65 8 96 3/ö„ 5 100.80 bz 96.— 8 %% 91.20 P; 1 8½ Preuß. Couſols 100 75 63 96.— G 100.40 5 Anduſtrie⸗Oblfgationen 56/% 91.20 6 5 eeee 4½0% Vad. Auilin⸗ u. Sodaf 108.50 8 55 1 4½ Bad. A⸗G. f. Rhſchifff 1 Eifenbahn⸗Aulehen, 5 7 Bonn 100.— bz 4% Pfälz.(Ludw. Mar Nord) 16g.7 b5 101.10 63 505 95.40 53 2½„ conbertirt, 68.40 53—.— Aklien. Banken, Bfglzörau. p. Meſſel u. Mohr Braller uwinkel Badlſche Bank Cred.⸗u. Depoſſib., Zwelbvck. Gewerbebaut Speyer 50%J Maunheimer Bank Oberrbeln. Bank 114.5% 5; Pfälziſche Bank 110.20 G Pfälz. Hyp.⸗Bauk 162.59 bz Pflz. Spar⸗ u. Cdb. Landau 134— 115 9 155 Rheiniſche Creditbanult 140.— K Nhein. Hyp.⸗Bank 105.— bz Transporpt Sſidd. Vant 106.— und Berſtcherung. Eiſenbahnen. Gutjahr⸗Aktlen 185.— 8 vfdtziſche dudwigsban ede.e Maun. Danſſchleppſchlf. 315.—8 Maxbahn 186.70 bz Lagerhaus 5 100.— bz „e. Nordbahn 127.— bf Dad. N—.— Hellbrouner Straßenbahuen 85.— 8 940.— Chemiſche Juduſtvie, Eölttine 205.— G .⸗G. f. chein. Juduſterie 108.— Mannhelmer 2 7 Badiſche Anilin⸗ u. Soda Saepn Verfesſe hafl 382.— 8 zunge Württ, Transportverſich. Chem. Fabrik Goldenberg 25 Chem. Fabrit Gerusheim Jnduſtvie, Verein chem. Fabrlken 180.— 6 Aet.⸗Geſellſch. f Seilinduſtrte 112.. Verein D. Oelfabriken 107.— G Dingleriſche Maf fabrik 148.— 5 Weſteregeln Alkal, Stamm 209.— G Emaillirfabrik Kirrweiler— Vorzug Entgillirwerke Mafkammer 55.— 8 103.50 D 0 108.50 Brauereien. Bad. Brauerei 184. bz 0 0 if. Hald u. Neu Binger Aktſenblerbrauerei— Ahn Gum.⸗ U. Asheſtfabr, Durlacher Hof vorm. Hagen 210.— 8 Oggershelmer 8 vei Eichbaum⸗Brauerei 167— 8 fä hm.—.— Elefantenbräu Rühl, Worms 10 bz 125.75 bz Brauerei Gauter Freiburg 100.— G 111.— Kleinlein, Heldelberg 184.— Veyein Speyere 98.75 8 Homburger Meſſerſchmitt 90.— Zellſtofffabrik Wa f 225.— Ludwigshafener Braueret—.— Zuckerfabrik Waghäuſel 62.— Maunh. Aktlenbrauerei 100.— Zuckerraffinerſe Mauubeim—.— Mannheimer Gffektenbörſe vom 13. Sept.(Offtzieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Bad. Brauerel⸗Aktien zu 134%, Gefragt wurden: Mannheimer Verſicherungs⸗Aktten zu 375 Mark pro Stück, während die Aktten der Brauerei Eichbaum zu 167 9% erhältlich waren. Sopfen. Schwetzingen, 12. Sept. Das Geſchäft iſt immer noch pend. Kleinigkeiten werden zu ſeitherigen Preiſen verkauft. Ab⸗ gewogen wurden geſtern 15 Ballen. Heute iſt wieder Alles ruhig. »Walldorf, 10. Sept. Durch den überaus regen Einkauf in den letzten Tagen ſind die Hopfen hier bei den Produzenten faſt der⸗ griffen. Die Preiſe betrugen 100-120 M. Durch den Witerungs⸗ umſchlag wird der Schluß der Pflücke noch etwas berzögert. ſchlep⸗ 7 Dimanche, 165 sept. 1901 Culte Francais par Mr. le pasteur Correvon de Franefort Salle du Vereins-Haus, K 2, 10, à 9¾ du matin, Chacun est cordialement invité. 99891 — SdenwaldCiub. (Section Maunheim⸗Ludwigshafen.) Souutag, den 15. cr.: Familien⸗Tour. Heidelberg— Heiligenberg— Michgelsbaßflika 1 Handſchuchsheim(ca. 2 Stunden), Abfahrt 1 Uhr 50(Sonntagsbillet Heidelberg). 99140 Jut Gaſthaus zum Siebenmühlenthal(Volk) reſervirler Sgal, DeeBei ungünſtiger Witterung wird die Tour auf den folgeuden Sonntag verlegt. Allgemeine Deulſche Garkeuban⸗Ausſtelung in Aainz 14. bis 25. September. Samſtag, 14. September, Vormittags 11 uhr: FTtierliche Gröſfuung der Ausſtellung durch Se. Königl. Hoheit den Großherzog. Von Nachmittags 4 uhr ab: 99369 Grosse Militär-Konzerte. Bef eintretender Dunkelheit: Effert⸗Beleuchtung der Haupt⸗Ausſtellungshalle, des Alpenpanoramas ꝛc. Sonuntag, den 13. September, Nachmittags von—7 u. Abends von—11 Uhr: Grosse Militär-Konzerte. Bei eintretender Dunkelheit: Venetianiſche Nacht, elektriſche Lichtfontaine, Effertbeleuchtung des ge⸗ ſammten Ausſtellungs⸗Gebäudes mit über 14000 Illuminationskörpern und elektriſchen Flammen,. Montag, 16. u. Dienſtag, 17. September, Abends 8 Uhr: Grosse Konzerte, elektriſche Leuchtfontaine und Effert⸗Beleuchtung der Haupthalle. TOILETTE-FETT-SEIFTR 8 uusvertroften ür Bam⸗ u Teinwniegee Rein, wild, cparsam. 1 5 .Nauziann, Seifen-u. Parfümerieſabrik, Offenbacha. M. 96458 Die Auskunftei W. 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