Aufgabe des Freiheitskampfes zwingen zu laſſen. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannhein:.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Abonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate... 25 Gadiſche Volkszeitung.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. der Stadt Mannheim und Umgebung. annheimer Jon Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. Filiale: Nr. 815. (1II. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheiner Volksblatt.) Verantwortlich für Politik rnal. Dr. Baul Harus, für den lokalen und prov. Theil⸗ Ernſt Müller, für Theater, Kunſt u. Feuilleton: Eberhacd Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchzu Buch⸗ druckerei,(Erſte Maunhermer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Ore Reklamen⸗Zeile 1 n ſpitals. Ennzel Rummeßiele... ,„ E 6, 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. E 6, 2 ſcrſn Nr. 452. Dienſtag, 17. September 190].(Abendblatt.) Der 15. September. (Von unſerm Korreſpondenten.) §London, 16. September. Der bereits hiſtoriſch gewordene 15. September, der den Buren vom Lord Kitchener in ſeiner Proklamation als äußerſter Gnadentermin zur Uebergabe geſtellte Zeitpunkt, iſt herange⸗ kommen, ohne daß auch die geringſten Anzeichen dafür vor⸗ lägen, die noch im Felde ſtehenden Burghers dächten daran, ſich durch die britiſchen Drohungen in's Bockshorn jagen und zur Sie ſehen bpielmehr anſcheinend mit aller Gemüthsruhe den weiteren Ver⸗ ſuchen der Engländer entgegen, die beiden Republiken nicht nur auf dem Papier, ſondern auch in Wirklichkeit zu unterwerfen und die Burenvölker zu vernichten, und vertrauen im Uebrigen nach wie vor auf Gott und ihre Mauſerbüchſen. Außerdem ſind neuerdings Proklamationen Seitens der Burenführer erlaſſen worden, die den Briten allerhand Gegenmaßregeln in Ausſicht ſtellen, falls ſie es ſich einfallen laſſen ſollten, noch weiter bon einer civiliſirten und völkerrechtlichen Kriegführung abzugehen. — In das Reich der böswilligen Erfindung dürfte aber jedenfalls die alberne Reutermeldung zu verweiſen ſein, daß General⸗ Kommandant Louis Botha einen„Armeebefehl“ erlaſſen habe, wonach„vom 15. September an alle noch im Felde ſtehenden britiſchen Soldaten ſtandrechtlich erſchoſſen werden ſollen, falls ſie in die Hände der Burghers fallen“, eine Meldung, die einzig und allein darauf berechnet iſt, den Haß des britiſchen Volkes gegen die unbeſieglichen Buren immer auf's Neue anzufachen. Hier in London wird im Uebrigen mit großer Spannung ab⸗ gewartet, was die erſten Tage nach dem 15. September eigentlich beingen werden, da ſo recht Niemand zu wiſſen ſcheint, in welcher Weiſe das Hauptquartier in Südafrika jener pompöſen Prokla⸗ mation zur Wirkung verhelfen will und wird, zumal die Siluation auf dem ganzen Kriegsſchauplatze nach wie vor für die Engländer ungünſtig iſt und auch wohl bleiben wird. So geſtaltet ſich denn mit jeder neuen Woche der Krieg für die Engländer ſchwieriger und ausſichtsloſer. Außerdem kann die britiſche Nation unmöglich bis in unberechenbare Zeiten fort⸗ fahren, jede Woche 25 bis 30 Millionen Mark für den ſüdafri⸗ kauiſchen Feldzug hinauszuwerfen, während die britiſche Armee bekanntlich ſchon längſt nicht mehr im Stande iſt, auch nur noch die allernöthigſten Verſtärkungen oder Erſatztruppen zuſammen⸗ zuſuchen und hinauszuſenden. Das engliſche Heimathheer iſt augenblicklich nur ein loſe zuſammenhängendes großes Skelett Dank der ungeheuren Opfer an Menſchenmaterial, die der ſüd⸗ afrikaniſche Krieg ſeit faſt 2 Jahren gefordert hat und noch fortwährend fordert,— und wie es heute um die Felddienſt⸗ tauglichkeit der meiſten noch in Südafrika vorhandenen Truppen⸗ theile iſt, das weiß nun in England ſelbſt der„Mann in der Straße“ längſt zur Genüge. Die Burghers ſind daher zweifellos im Stande den Krieg wie bisher fortzuſetzen. Wenn es ihnen gelingt, was ſchon heute als ſelbſtperſtändlich angenommen werden kann, den Feldzug bis zum Beginne des nächſten Jahres fortzuſetzen und ſich bis dahin niccht von der britiſchen Uebermacht aufreiben zu laſſen, ſo wird Lord Kitchener oder ſein Nachfolger ſich für eine ganz neue Kampagne zu präpariren haben; größere Verſtärkungen werden keuerdings verlangt werden die England dann unmöglich noch liefern kann; eine ſpezielle parlamentariſche Seſſion wird tagen müſſen, das nöthige Geld zu bewilligen, das natürlich auch nicht vorhanden iſt, und die ſchönſte finanzielle Kriſis wird ſich der politiſchen zugeſellen und ſo eine Lage geſchaffen werden, welche möglicherweiſe gänzlich über die Kräfte des jetzigen Premier⸗ miniſters Lord Salisbury und ſeines Kabinettes gehen wird. Als das jetzige Parlament ſich vertagte, ſtanden der Regierung nur noch etwa 350 Millionen Mark bewilligter Gelder für die Fortführung des Krieges zur Verfügung, welche geringe Summe natürlich inzwiſchen faſt völlig aufgebraucht iſt. An ein Ende des Krieges iſt unter den gegenwärtigen Umſtänden gar nicht zu denken, während die Engländer mindeſtens im gleichen Ver⸗ hältniſſe wie die Buren ihre Kräfte ſchwinden ſehen. Was auch Kitchener und Milner bei ihrem Zuſammentreffen in Prätoria oder Johannesburg berathen und beſchloſſen haben, jedenfalls werden ſie ſich keine Thatſachen verheimlicht haben,— und mili⸗ täriſche und finanzielle Erſchöpfung wird ſicherlich das Haupt⸗ thema ihrer Verhandlungen gebildet haben. Politiſche Ueberſicht. „Maunheim, 17. September 190]. Die Spaltung der evangeliſchen Arbeitervereine, die ſchon zu Pfingſten auf dem Delegirtentag in Speyer zu Tage trat, iſt am Sonntag in Vollmarſtein in einer Vorſtandsver⸗ ſammlung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Verbandes der evangeliſchen Arbeitervereine öffentlich vollzogen worden. Die ſogenannte Bochumer Richtung, die von den nationalſozialen Naumannia⸗ nern nichts wiſſen will, iſt unterlegen. In Speyer wehrte ſich zu Pfingſten der Bochumer Flügel entſchieden gegen eine Zuſammen⸗ gehen mit den ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften. Sein Führer, der nationalliberale Abg. Franken, wurde bei den Ausſchuß⸗ wahlen nicht wiedergewählt, dann allerdings zum Ehrenmitglied ernannt, verzichtete aber darauf. Die Reſolution der Bochumer wurde abgelehnt und den Vereinsmitgliedern empfohlen, ſich nach eigener Wahl beliebigen Gewerkſchaften anzuſchließen. Nach dieſem Siege der Nationalſozialen unter Naumann verließen in Speyer die Bochumer den Saal, wodurch die Spaltung gekenn⸗ zeichnet wurde. Am letzten Sonntag in Vollmarſtein warf der Vorſitzende des Geſammtverbandes, Pfarrer Weber, den Bochumern vor, daß ſie nicht nur jetzt, ſondern auch ſchon früher die Entwickelung des Verbandes ungünſtig beeinflußt hätten. Darauf erklärten die Bochumer, ſich auf keine Einigung, die das Verbleiben des weſtfäliſch⸗rheiniſchen Verbandes im Hauptver⸗ bande zum Zwecke habe, einlaſſen zu können. Sie könnten den Arbeitern gegenüber das Verhalten Naumanns nicht entſchuldi⸗ gen, der hier mit den Sozialdemokraten Arm in Arm gegangen ſei; ein Mann, der Bebel unter den einen Arm faſſe, in dem andern die Bibel trage, gehöre nicht in die evangeliſchen Arbeiter⸗ vereine. Lic. Weber verlas ein Schreiben Naumanns, worin dieſer ſein Bedauern ausſprach, weil man ihm nicht glaube, daß er wirklich chriſtlich geſinnt ſei und niemals beabſichtigt habe, die evangeliſchen Arbeitervereine in das ſozialdemokratiſche Lager führen zu wollen. Mit 102 gegen 62 Stimmen wurde ſchließlich eine Reſolution angenommen, die die Nichtwiederwahl Frankens in Speyer bedauert, aber darin kein Mißtrauensvotum erblickt und deshalb den Austritt aus dem Geſammtverbande nicht für nothwendig erachtet. Es beſtehe zwar ein ſcharfer Gegenſatz gegen die von Naumann vertretenen Grundſätze. Da dieſe jedoch pon der großen Mehrheit des Delegirtentages nicht getheilt wor⸗ den ſeien, ſei ein weiteres Zuſammenwirken doch möglich und deshalb eine völlige ſofortige Trennung und der Einheit der ganzen evangeliſchen Arbeitervereinsbewegung gegenüber den Feinden der evangeliſchen Kirche willen zu vermeiden. Die Bochumer Richtung war hiermit unterlegen und die Anhänger des Redakteurs Quendel⸗Bochum erklärten am Sonntag in Vollmarſtein mit 33 Vereinen ſofort ihren Austritt aus dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Verband. In Erwartung des Zaren. Die Panzerſchiffe„Charles Martel“,„Boupet“,„For⸗ midable“,„Jauréguiberry“,„Bouvines“,„Valmy“„Jemmapes“, „Courbet“,„Maſſéna“,„Dupuy de Lome“,„Surcouf!“,„Bruix“, „'Aſſas“,„Galilée“,„Amiral⸗Tréhouart“ nahmen am Sonn⸗ tag bei ſtürmiſcher See Aufſtellung vor der Rhede von Dün⸗ kirchen. Man ſagte geſtern, wenn die See nicht ruhiger würde, ſo könnten der„Standart“ und der„Caſſini“, auf dem der Präſident der Republik dem Zaren entgegenfährt, nicht anlegen. Aus Dünkirchen, wie aus Compidgne und Reims werden außer⸗ ordentliche Sicherheitsmaßregeln gemeldet, die die Einwohnerſchaft überall tief verſtimmen. Die Leute ſcheinen nicht begreifen zu wollen, daß ſolche Anordnungen durch die Umſtände geboten ſind, und werden in dieſer Auffaſſung durg die regierungsfeindliche Preſſe beſtärkt, die zu glauben vorgihf, Waldeck⸗Rouſſeau ſuche aus Groll zwiſchen den hohen Gäſten und der Nation Schranken zu errichten. Wie offiziös gemeldet wird, ſollen die Toaſte von politiſcher Tragweite erſt am 21. September nach dem Frühſtück gehalten werden, das auf die Truppenſchau von Béthenh folgt. Der Präſident der Republik wird ſich heute mit dem Miniſterpräſidenten und dem Miniſter des Aeußeren nach Dünkirchen begeben. Seitdem bekannt iſt, daß der Zar nicht nach Paris kommt, iſt es mit der. bisher über alle Begriffe aufdringlichen Ruſſenbegeiſterung der Nationaliſten vorbei. Caſſagnac ſagt in der„Autorité“?„Ich habe den Muth, es zu ſagen, das Ruſſenbündniß nützt uns nicht nur nichts, kommt uns nicht nur furchtbar theuer zu ſtehen, ſon⸗ dern drückt und verurtheilt uns zu ewigem Verzicht. Dieſes Bündniß ſollte uns nach unſerer Meinung die verlorenen Pro⸗ vinzen wiedergeben; ſeine Wirkung iſt im Gegentheil, daß es uns verbietet, jemals wieder an ſie zu denken. Wenn dem aber ſo iſt, dann hätten wir es gar nicht nöthig, gegen Deutſchland geſchützt zu ſein, das nur die Erhaltung des beſtehenden Zu⸗ ſtandes wünſcht, und man hat da Recht, ſich beklommenen Herzens zu fragen, ob das deutſche Bündniß, ſo läſter⸗ lich dies auch zunächſt ſcheinen mag, für uns nicht vortheilhafter geweſen wäre. Um Deutſchland zu ſagen, daß wir auf Elſaß⸗ Lothringen verzichten, dazu brauchten wir Rußland nicht.“ * Deutſches Reich. I! Verlin, 10. Sept.(UÜeber die Duisburger Rede) des Handelsminiſters Möller, die vom Geiſt der Mäßi⸗ gung und Vermittlung der Gegenſätze getragen war, fällt das agrariſche Hauptorgan, die„Deutſche Tagesztg.“, bereits mit ab⸗ ſprechender Kritik her und bezeichnet den Ausſpruch des Miniſters, daß wir Handelsverträge haben müßten und daß dies eine Lebensfrage für uns ſei, als höchſt unklug und unſtaats⸗ männiſch!! Tagesneuigkeiten. — Aneldoten von Meͤinley werden in einer engliſchen Wochenſchrift erzählt. Die eine ſpielt während ſeines Lebens zu Hauſe. Er wurde gebeten für ſeinen Bruder David, der zu einem Tanze auf dem Lande fahren wollte, den leichten Wagen anzu⸗ ſpannen.„Tante Martha,“ ſagte er, indem er ſich zu ſeiner Tante Mrs. Waller wendete,„meinſt Du nicht, daß es für einen Methodiſten und Studirten demüthigend iſt, für ſeinen Bruder, der zum Tanze fahren will, die Pferde einſpannen zu müſſen.“ Dabei hatte er ſicher nicht die Abſicht, Spaß zu machen. Sein Einſpruch wurde in allem Ernſt erhoben... Meinley genoß im allgemeinen nicht den Ruf als Erzähler, wie etwa ehemals Präſident Lincoln; aber eine ſehr ſpaßhafte Geſchichte wird ihm in Newyork nacherzählt. Vor ſeiner Präſidentenzeit— in ſeinen Anwaltjahren— ging er ſehr häufig auf ſeinem Wege nach und von dem Bureau bei dem Laden eines Schweineſchlächters vorbei. Morgens bemerkte er gewöhnlich, daß das Pfund Wurſt 20 Cents koſtete; Abends koſtete es manchmal auch 20, häufiger jedoch 12, manchmal ſogar auch nur 10 Cents. Die Sache quälte ihn ſehr, meinte er. Würſte verderben doch nicht ſo leicht, daß ſie ſich nicht bis zum nächſten Tage halten würden. Daher blieb er eines Tages bei dem Laden ſtehen, ſagte, daß es nach Regen gusſähe und fragte nach dem Preiſe der Wurſt.„Zehn Cents,“ ſagte der Ladenbeſitzer.„Aber heute früh koſtete ſie zwanzig Cents,“ ſagte Mekinley.„Gewiß, Mr. Mecinley,“ erwiderte der Wurſtverkäufer ohne das geringſte Zeichen der Verlegenheit,„ſoviel koſtete ſie. Heute früh hatte ich welche, jetzt habe ich keine, Sehen Sie, dieſe Wurſt zu zehn Cents ſoll mir einfach— den Ruß der Billigkeit verſchaffen. Ver⸗ ſtehen Sie?“ Der künftige Präſident ſah das ein und hatte ſeitdem die Gewohnheit, zu ſagen, daß ſo mancher Ruf auf dieſelbe Weiſe gewonnen werde. — Die Uebertragbarkeit der Tuberkuloſe von Vieh auf Menſchen, die bekanntlich Geheimrath Prof. Dr. Koch beftritten hatte, iſt ſoeben in einem vor dem Schöffengericht II in Hamburg ver⸗ handelten Prozeſſe anerkannt worden. Die„Allg. Fleiſcher⸗Ztg.“ berichtet darüber: Der ſchon vielfach wegen Bettelns und Obdach⸗ lofigkeit beſtrafte Arbeiter Paul Johann Hehn ſtand wieder unter der Anklage wegen ſtrafbarer Obdachloſigkeit. Der Angeklagte erklärte, daß er arbeitsunfähig ſei und ſich auch deshalb kein Obdach ver⸗ ſchaffen könne. Er habe vor reichlich einem halben Jahre in einer Korrektionsanſtalt eine tuberkulöſe Kuh geſchlachtet und bei dieſer Arbeit ſeien ihm Tuberkeln in eine Wunde an det rechten Hand ge⸗ drungen, in Folge deſſen ſein Arm völlig lahm geworden ſei. Der als Sachverſtändige vernommene Dr. Sick vom neuen Allgemeinen Krankenhauſe in Eppendorf beſtätigte die Angabe des Angeklagten. Der Sachverſtändige bekundete, der Angeklagte habe ſich beim Schlachten einer tuberkulöſen Kuh geſchnitten und es ſeien Tuberkeln in die Wunde eingedrungen. Der ganze rechte Arm ſei mit Tuberkeln behaftet. Er habe eine Operation an demſelben vorgenommen und dabei das Vorhandenſein der Tuberkeln konſtatirt. Der Arm ſei gelähmt und unbrauchbar. Auf Grund dieſes Gutachtens erkannte das Gericht auf koſtenloſe Freiſprechung des Angeklagten. — Vom Heirathsſchwindler„Prinzen Antonio, Herzog von Siano“ berichtet der„B..⸗A.“: Der im Mai in Haft genommene „Prinz Antonio, Herzog von Siano“ wird ſich nun in ſeiner wahren Geſtalt als Badmeiſter und Maſſeur Anton Pflüger aus Charlotten⸗ burg Ende dieſes Monats vor der Strafkammer des Landgerichts II wegen wiederholten vollendeten und verſuchten Betruges zu berant⸗ worten haben. Die Verfehlungen dieſes ehemaligen Fahrſtuhlwärters und ſpäteren Bademeiſters ſind nicht gerade beſonders ſchwer, ſeine Geſchichte iſt aber immerhin höchſt merkwürdig. Der offenbar nach „Höherem“ ſtrebende 28jährige Mann hatte ſich auf Grund einer Annonce eines Tages auf die Reiſe gemacht, um ſich von einem Manne aus adeliger Familie adoptiren zu laſſen. Da der Adoptiv⸗ vater in spe aber nur einen vermögenden Adoptibſohn brauchte, ſo würde aus dem ſchönen Plane nichts. Auf ſeiner Reiſe lernte aber der Angeklagte den Herzog Francesco Caraſſiolo di Brienza kennen, und dieſer war nicht abgeneigt, von ſeinen zahlreichen Titeln dem vermögensloſen Bademeiſter das Recht auf Führung des Titels„Her⸗ zog von Siano“ gegen Zahlung einer Entſchädigung von 80,000 M. abzutreten. Der Angeklagte ſcheint nun die Abſicht gehabt zu haben, auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Weoe des Heirathsſchwindels die Gelder zu beſchaffen, die ihn plötzlich zum„Herzog von Stans“ hätten machen können. Freilich überſah er dabei, daß er mit den Geldern erſt das Recht auf den Titel hätte erkaufen können, der Titel aber von dem König von Italien noch hätte beſtätigt werden müſſen. Bade⸗ meiſter Pflüger fühlte ſich aber ſchon in der Rolle des„Herzogs von Siano, Markgrafen von Sabino“, er beſtellte für ſich Viſitenkarteg mit farbiger Krone und dem hochklingenden Titel, erließ eine Hei⸗ rathsannonce, wonach eine„hochgeſtellte Perſönlichkeit“ eine Lebens⸗ gefährtin ſuchte, und trat daraufhin mit einer ganzen Anzahl von Heirathsvermittlern in Verbindung, die manche holde Frau, die gern Markgräfin und Herzogin geworden wäre,„vorräthig“ hatten. Bei dieſen Verhandlungen ſpielte er nun ganz den waſchechten Kavalier von fürſtlichem Geblüt. Er ſprach von ſeiner Mutter als einer Gräfin Schulenburg, erzählte von ſeinem Onkel Duca Francesco Carraſſiolo di Brienza, der große Güter in Italien habe, und ließ durchblicken, daß er der letztesproß von ſieben fürſtlichen Familien ſeß, Zu einem Erfolge der Heirathsvermittler kam es nicht, denn der an⸗ gebliche Herzog machte auf die betreffenden Damen doch zumeiſt einen merkwürdig ungebildeten Eindruck. Der Humor bei der Sache iſt, daß der Angeklagte, der verheirathet iſt und von ſeiner Frau ge⸗ trennt lebt, ſich ſchließlich wirklich beinahe mit einer ſteinreichen Dame verlobt hätte. Das große Ereigniß wurde nur durch ſeine Verhaftung bereitelt. Dieſe erfolgte, weil Pflüger verſucht hatte, mehrere Männer als„Sekretäre“ für ſeine Güter zu engagiren, wobei die Vorbedingung einer Kautionsſtellung in Höhe von 10,000 Mark im Vordergrunde ſtand. Außerdem wird er beſchuldigt, ſich durch Fruktifizirung ſeiner Adoptionsgeſchichte Kredit erſchwindelt und ſeine Zimmerwirthin dadurch um etwa 300 bis 400 Mark gebracht zu haben. — Eine Ehebruchstragödie, die mit einem Mord und Selbſt⸗ mord geendet hat, meldet der Berliner Polizeibericht. Der Haus⸗ diener Wilhelm Sternitzki tödtete ſich am Sonntag Abend auf dem Hofe des Grundſtücks Bergſtraße 80 durch einen Revolverſchuß in den Kopf. Wie er kurz vorher ſeiner Schweſter mitgetheilt haben ſoll, hat er in der vorhergehenden Nacht ſeine Geliebte, die Kellner⸗ frau Elfriede Kubica, in ihrer Wohnung in der Prenzlauer Allee 0 5 2 Sehe. — Weneral⸗lanzeiger. Mannheim, 17. September. Der Verfall der Portugieſiſchen Flotte. A. M. O. Dieſer Tage wurden von der portugieſiſchen Flotte in Gegenwart des Königs Manöver abgehalten, die an der Küſte bei Cascaes in der Nähe von Liſſabon begannen und im Süden bei Lagos endeten. Ueber den Verlauf der Uebungen drückte der König in einem Telegramm an das Miniſterium ſeine volle Befriedigung aus. Es iſt eigentlich wohl etwas euphe⸗ miſtiſch, da von Flottenmanbvern zu ſprechen, denn die ganze porkugieſiſche Kriegsflotte beſteht aus einem mittelgroßen und vier kleinen Kreuzern von insgeſammt 11 100 Tonnen Deplace⸗ ment, die auf das Prädikat„brauchbar“ Anſpruch erheben kön⸗ nen, ſowie aus ein paar ganz kleinen Booten für den Polizei⸗ dienſt in den Kolonien. Alles übrige Flotten⸗Material befindet ſich in einem Zuſtande, der eine Betheiligung an kriegsmäßigen Manövern als ein gefährliches Wageſtück erſcheinen läßt. Sic transit gloria mundi; das Land, das einſt ſeine Fahrzeuge bis in die fernſten Länder entſandte und unermeßliche Reichthümer aus ſeinen Kolonien gezogen, das zeitweilig die Vorherrſchaft auf dem Meere ausübte, hat heute nur auf ein paar kleinen un⸗ beveutenden Schiffen ohne nennenswerthen Gefechtswerth ſeine Kriegsflagge wehen. Mit der Handelsflotte Portugals iſt es nicht beſſer beſtellt. Vor einem Vierteljahrhundert, im Jahre 1877, zählte die portugieſiſche Handelsmarine 42 Dampfer und 526 Segler don zuſammen 93 500 Tonnen; heute iſt ſie auf 37 Dampfer und 82 Segler mit einem Geſammt⸗Tonnengehalt von 91 700 zu⸗ ſammengeſchmolzen und wird vorausſichtlich in allernächſter Zeit noch beträchtlich weiter abnehmen. Die größte Rhederei des Landes, die Mala Real, befindet ſich nämlich in verzweifelter Lage und wird zur Einſtellung ihrer Fahrten ſich gezwungen ſehen, falls ihr nicht die Regierung zu Hilfe kommt. Die Ge⸗ ſellſchaft hatte in letzter Zeit borzugsweiſe den Verkehr mit Süd⸗ amerika betrieben, dem ſich bekannklich auch die deutſchen Rhede⸗ reien in letzter Zeit energiſch zugewandt haben, und vermag mit ihrem veralteten Schiffsmaterial nun dem Wettbewerb der mit modernen Schiffen operirenden ausländiſchen Geſellſchaften nicht die Spitze zu bieten. Allein ob ihr die portugieſiſche Regierung Angeſichts des unbefriedigenden Standes der Staatsfinanzen wirkſam unter die Arme greifen wird, iſt recht fraglich; die Mög⸗ lichkeit liegt daher nahe, daß die portugieſiſche Flagge, die ſchon letzt für den großen Ozeanverkehr kaum noch in Betracht kommt, bald völlig von den Meeren verſchwinden wird. Aus Stadt und Land. Mannheim, 17. September 1901. Die 21. Jahresverſammlung des Deutſchen Vereins für Armenpflege und Wohl⸗ thätigkeit. 15 5 [J Lübeck, 18. Sept. Als letzter Gegenſtand ſtand auf der Tagesordnung:„Die Für⸗ ſorge für Erhaltung des Haushalts, insbeſon⸗ dere durch Hauspflege“, über die der Bürgermeiſter v. Hol⸗ Jander⸗ Mannheim berichtete. Einleitend weiſt er auf den beränderten Charakter moderner Armenpflege hin, die nicht allein der ſchon entſtandenen Noth durch Almoſen abhelfen wolle, ſondern ſich vor Allem bemühe, auch vorbeugend dem Eintritt der Noth, dem Verfall des Haushalts und der Auflöfung des Familienlebens ent⸗ gegenzutvirken, indem ſie auf die Familie als die ſittliche Grundlage für das Zuſammenleben der Volksgenoſſen beſonderes Gewicht lege. Eine ſolche Aufgabe könne freilich von der Armenpflege allein nicht gelöft werden, ſie berühre vielmehr das geſammte Gebiet der Sozial⸗ politik, wobei die Beſchaffung geſunder, ausreichender und aus⸗ ſchließlich den Gliedern der Familie vorbehaltener Wohnungen und der hauswirthſchaftliche Unterricht für die Mädchen der Fortbubungs⸗ oder Volksſchule für die Erhaltung des Haushalts von ganz be⸗ ſonderer Bedeutung ſeien. In zahlreichen Fällen könne einer Zer⸗ küttung des Haushalts aber auch dadurch vorgebeugt werden, daß für Unbemittelte Familien in den Fällen der Krankheit, des Wochen⸗ bettes oder der Abweſenheit der Ehefrau eine Hauspflegerin beſtellt wird, welche den Haushalt an Stelle der Hausfrau interimiſtiſch zu leiten hat. Unter Hauspflege ſei nicht Krankenpflege im Hauſe im Gegenſatz zur Verpflegung im Krankenhauſe zu verſtehen, ſondern Pflege des Hauſes. Die Hauspflegerin ſei nicht Krankenpflegerin und ſei nicht in der Krankenpflege auszubilden. Sie müſſe vielmehr eine einfache, zuverläſſige Arbeiterfrau ſein, die mit den Verhältniſſen eines Arbeiterhaushalts wohl vertraut iſt. Die Hauspflege könne von beſonderen Hauspflegevereinen, von anderen Wohlthatigkeitsver⸗ einen oder von der öffentlichen Armenpflege ſelbſt organiſirt werden. Ein enger Anſchluß an die letztere ſei in jedem Falle erforderlich, Die Organiſation und Beaufſichtigung der Pflege müſſe durch ge⸗ eignete Ehrendamen erfolgen, die zu den verpflegten Familien in birekte Beziehungen träten und dadurch Gelegenheit hätten, im Sinne eines ſehr wünſchenstwerthen ſozialen Ausgleichs zu wirken.(Leb⸗ hafter Beifall.) durch Erdroſſeln getödtet und ſie ſodann aufgehängt.— Ueber dieſe Affäre berlautet noch Folgendes: Der ehemalige Kellner Kubica iſt ſeit zwei Jahren Reiſender eines Geſchäfts. Seine Frau, mit der er ſeit ſieben Jahren in kinderloſer Ehe lebte, ging bald nach ſeiner erſten Reiſe ein Verhältniß mit dem 35jährigen Arbeiter Wilhelm Sternitzti ein, der verheirathet und Vater von zwei Kindern iſt. Ster⸗ Hitzki verließ Frau und Kinder, um mit ſeiner Geliebten zu leben. ſchon im vergangenen Winter erſchien ſeine Frau auf dem Hofe des Grundſtücks in der Prenzlauer Allee und verlangte vergeblich bon Frau Kubica ihren Mann heraus. Sonnabend früh kam ſie wieder und machte auf dem Hofe eine heftige Szene. In Folge beſſen kam es Nachmittags zwiſchen Sternitzki und Frau Kubica zu einer Auseinanderſetzung, die damit endete, daß der Mann ſeine Geliebte ſchwer mißhandelte. Dann ging Sternitzki fort. Als ein Bruder der Frau Kubica, der bei ihr wohnt, Sonntag früh nach Hauſe kam, fand er ſeine Schweſter als Leiche am Bettpfoſten hänzen. Es wurde Gelbſtmord angenommen, bis Sonntag Abend die ſchreckliche Auf⸗ Härung erfolgte. Gegen 9 Uhr erſchien Sternitzki bei ſeiner Schweſter in der Bergſtraße, bei der ſeine Frau mit den Kindern zu Beſuch kweilte, und begehrte Einlaß, um Frau und Kinder noch einmal zu ſehen. Dieſe verſteckten ſich aber aus Furcht vor Unheil und nun geſtand Sternitzki ſeiner Schweſter, er habe ſeine Geliebte erwürgt und aufgehängt, er ſei nun müde. Die Schweſter glaubte, daß er „Dummheiten' rede, und rieth ihm, nach Hauſe zu gehen und ſich Auszuſchlafen, da er betrunken ſei. Sternitzki ging dann auch fort. Wenige Minuten ſpäter ertönte auf dem Hofe ein Schuß und die Hinzueilenden fanden Sternitzki in den letzten Zügen auf dem Pflaſter Regen. Er hatte ſich aus einm Revolver eine Kugel in den Kopf ge⸗ ſchoſſen und ſtarb nach wenigen Minuten. — Greiwillige Opfer des Gelben Fiebers. Von acht Perfonen, die ſich in Havanna gegen Bezahlung zu dem von amtlicher amerika⸗ niſcher Seite dort mit Gelbfieberkeimen vorgenommenen Verſuchen hergegeben haben, d. h. ſich von Moskitos, die nachweislich angeſteckt eeee ließen, ſind zwei geſtorben, drei liegen im Sterben, wei finden ſich nach ſchwerer Erkrankung auf dem Wege der Beſ⸗ An den dem Vortrage folgenden Erörterungen betheiligten ſich Smith⸗Niendorf, Bühl⸗Hamburg, Pütter⸗Halle, Böhmert⸗Dresden, 5 stolp, Stähle⸗Stuitgart, ſowie Frau Edinger⸗Frank⸗ M. und Wallich⸗Berlin, hervorragende Vertreterinnen Hauspflege⸗Beſtrebungen. Im Ganzen handelte es ſich bei den führungen nicht um eine eigentliche Diskuſſion, da über Werth und Wichtigkeit der Hauspflege allgemeines Einverſtändniß beſtand. So begnügten ſich die Redner im Weſentlichen, das Referat durch Mittheilungen aus ihrer praktiſchen Erfahrung zu ergänzen. In⸗ tereſſant waren die Angaben von Pütter aus Halle, deſſen Armenver⸗ waltung neuerdings durchweg mit beſoldeten Pflegerinnen arbeitet. Die Verhandlungen ſchloſſen mit Annahme folgender Leitſätze: 1. Die Erhaltung eines geordneten Haushalts bildet die Vor⸗ ausſetzung geordneten Familienlebens. Sie iſt nicht nur durch? Dr⸗ regeln der all Wohlfahrt, ſondern auch durch eindringen pflegeriſche e 2 zu fördern. Die Mitwirkung 7 ſt hierbei erforderlich. ung kommt hierbei der Hauspflege zu, durch tigkeit der Hausfrau während der Zeit ihrer Behinderung Wochenbett, Abweſenheit) erſetzt werden ſoll. Die Hauspflege iſt zu üben durch zuverläſſige ältere Frauen, die mit den Verhältniſſen eines Arbeiterhaushaltes wohl vertraut ſind. Ihre beſondere Ausbildung als Krankenpflegerinnen oder Wochenpflegerinnen iſt weder erforderlich noch zweckmäßig. Als Orte für die Abhaltung der Jahresverſammlung wurde Poſen, Wiesbaden, Eiſenach, Mann heim und Kolmar gemeldet. 2. Be die die Thä (Krankhe , Aber diesmal, wo ihre Möhel ebenfalls wieder außerordentlich hoch Mit einem kurzen Rückblick, den der Vorſitzende auf die ge⸗ pflogenen Verhandlungen warf und mit einem Dank, den Namens der Verſammlung Böhmert der Geſchäftsleitung und der Stadt Lübeck ausſprach, wurde die 21. Jahresverſammlung geſchloſſen. Verſetzung. Forſtaſſeſſor Loeffel in Aglaſterhauſen wurde nach Oberweiler berſetzt und dem Forſtamt daſelbſt zugetheilt. Der erſte Direktor des Vereins chemiſcher Fabriken in Maun⸗ heim, Herr Dr. Schneider, iſt in der geſtern in Berlin ſtatt⸗ gefundenen Aufſichtsrathsſitzung der Vereinigten Chemiſchen Fabri⸗ ken„Leopoldshall“ als Generaldirektor an Stelle des am 1. Juli dieſes Jahres ausgeſchiedenen Kommerzienraths Vorſche in den Vor⸗ ſtand gewählt worden. * Zu der Einweihung des neuen Oberrealſchulgebündes wird uns zu unſerem geſtrigen Verichte geſchrieben:„In dem längs der Prinz⸗Wilhelmſtraße ſich erſtreckenden Dienſtgebäude befindet ſich nicht die Wohnung des Direktors, ſondern die Turnhalle und zwei Wohungen, die des Realgymnaſium⸗Direktors und die des Direklors der Oberrealſchule. Die Terraſſe gehört zu der erſten Wohnung. Das Kaiſer⸗Panorama, wie es hier ſeit Jahren beſtand und deſſen Vorführungen ſich großer Beliebtheit erfreuten, wird am Donnerſtag, 19. Sept., in B 1, Ta, gegenüber dem Café Frangaiſe, wieder eröffnet. Wie uns die jetzigen Beſitzerinnen, zwei Frl. Metzger, mittheilen, werden nur neue und intereſſante Serien zur Anſicht kommen. Als erſte Serie gelangt eine Reiſe am herr⸗ lichen Garda⸗See(Ober⸗Italien) zur Ausſtellung. *Badener in Verlin. Der Inhaber des weltbekannten Reſtau⸗ rants Dreſſel, Unter den Linden in Berlin, Herr Karl Fehr aus Jroßeicholzheim(Baden) hat aus Anlaß des 75. Geburtstages Unſeres allberehrten Landesf ſten der Unterſtützungskaſſe des Ver⸗ eins der Vadener zu Berlin den Bekrag bon 500 Mk. überwieſen. Es wird unſere Leſer bielleicht intereſſtren, daß auch der Eigenthümer des Hotels VBellepue und des Thiergarten⸗Hotels, wo Prinz Tſchun Wohnung genommen hat, ebenfalls ein Badener iſt, nämlich Herr Emil Metzger aus Emmendingen. Die Freiwillige Feuerwehr, 4. Komp., Neckarbor⸗ ſtadt, welche die geſtrige Probe, der ſeitherigen ſchlechten Witterung wegen durch Annonce in fämmtlichen Zeitungen abgeſagt hatte, hielt dennoch eine Spezialprobe ab, zu deren Beſichtigung die Feuerwehr der Steinzeugwaarenfabrit Friedrichsfeld eingeladen war. Sämmt⸗ liche Uebungen wurden unter Kommando des Hauptmanns Schnappenberger exact ausgeführt. Nach der Probe wurde unter kingendem Spiel der gutbeſetzten Friedrichsfelder Feuerwehr⸗Kapelle nach dem Lokal zur„Narrhalla“ marſchirt, woſelbſt ſich bald ein echtes, kameradſchaftliches Leben entfaltete. Obmann Tünger⸗ tha! entſchuldigte zunächſt den Hauptmann Naßner, welcher durch Unwohlſein verhindert ſei, die Probe, ſowie den gemüthlichen Theil mitzumachen; ferner betonte er, daß die 4. Kompagnie ſtolz darauf ſein könne, daß ſich die Kameraden, trotz der Annoneen, ſo zahlreich zur Probe eingefunden haben und brachte ein Hoch auf die Friedrichs⸗ felder Feuerwehr aus. Hauptmann Walther⸗Friedrichsfeld dankte für das Hoch und die freundliche Einladung, und gedachte mit kernigen Worten unſeres ergrauten Landesfürfen, Großherzogs Friedrich von Baden, mit dem Wahlſpruch„Alle für Einen und Einer für Alle“; ſein Hoch galt unſerm Großherzog, in das die Hameraden kräftig einſtimmten, worauf dies euſik„Heil unſerm Fürſten Heil“ ſpielte. Hauptmann Schn aßpenberger toaſtete auf das gute Einvernehmen zwiſchen der 4. Kompagnie und der Friedrichsfelder Feuerwehr und hoffte auf ein baldiges Wiederſehen. Obmann Tüngerthal dankte hierauf der Kapelle, die durch ihre munteren Weiſen den Abend berſchönern half, indem er ein Hoch auf dieſelbe ausbrachte. Kapellmeiſter Häußler dankte für das Hoch und hoffte die 4. Kompagnie auch baldigſt in Friedrichsfeld begrüßen und unter⸗ halten zu können; ſein Hoch galt dem ferneren Blühen und Gedeihen der 4. Kompagnie. Bei Muftk und Geſang unterhielt man ſich noch * guf's Beſte und nur zu früh nahte die Stunde, welche die Kamerad trennte. Pfalz, Beſſen und Amgebung. *Ztpeibrücken, 16. Sept. Vom Schwurgericht wurde Volz, geb. 1883, Fabrikarbeiter von Morlautern, wegen Kör letzung mit tödtlichem Erfolg zu 4 Jahren Gefängniß verurtheilt. Philippine Lauer, geb. 1856, Wittwe bon Jakob Röder von Kaiſers⸗ lautern, erhielt wegen Meineids 1 Gefängniß. *Landſtuhl, 16. Sept. Der i ſchußverein wurde nicht wegen Ver geſetz verhaftet, ſondern wegen b Vorſtandſchaft des Vorſchußvereins Lan welche dem Vorſchußverein von einem worden waren. * Rodheim v. d.., 16. Sept. Durch ein in der Landwirths Kleemann ausgekommenes Feuer wurden die des Bürgermeiſters Holl, von Ph. Holl, Wall, Emil Eiſer, Johs. Wien, Johs. fer Jakobi, Kd. Ph. Blecher, Ph. Welter, K. Rullmann und Pi Lenhardt eingeäſchert. Die gefüllten Scheunen, ſämmtliche ungen und Wohnhäuſer, mit Ausnahme des Wohnhauſes des germeiſters Holl, des Gaſtwirths Rullmann und des Pächters hardt, wurden ein Raub der Flammen. Auch die im Jahre 1733 erbaute ältere Kirche brannte bis auf die Umfaſſungsmauern ah. *Frankfurt a.., 16. Sept. Zu der Exploſionskataſtroph vom letzten Samſtag iſt zunächſt mitzutheilen, daß der Lehrling Karl Einſchütz an den Folgen ſeiner ſchweren Verletzungen geſtorben iſt⸗ Die Exploſion hat alſo vier blühende Menſchenleben vernichtet. Dg nun der einzige überlebende Zeuge der Exploſion todt iſt, wird über ihre Urſache wohl niemals etwas Beſtimmtes bekannt werden und man wird ſich mit den ſchon mitgetheilten Angaben des Geſchäfts⸗ inhabers begnügen müſſen. Jedenfalls iſt außer Spiritus eig größeres Juantum Benzin, wahrſcheinlich auch Aether mitexploditt, Die gerichtlichen Feſtſtellungen werden hierüber noch Näheres er⸗ geben. Von einem der durch die Exploſion Geſchädigten wird dem „Frkf..⸗A.“ mitgetheilt, daß die Schleſiſche Feuerverſicherungs⸗ geſellſchaft ſich weigerte, eine Entſchädigung zu zahlen für die ein⸗ gedrückten Fenſterſcheiben und ſonſtigen Schaden; auch die Glasber⸗ ſicherung ſchlug den Antrag auf Begleichung des entſtandenen Scha⸗ dens ab, während die Gothaiſche Feuerverſicherung anſtandslos die Entſchädigung in bollem Betrage bewilligte. Das ſchreckliche Vor⸗ kommniß in der Großen Friedbergſtraße dürfte die Droguiſten und Händler mit leicht explodirenden Flüſſigkeiten veranlaſſen, ſich exploſionsſichere Gefäße anzuſchaffen, wie ſie u. A. die Firma Karl Hoffmann in Mannheim fabrizirt. *Aglaſterhauſen, 16. Sept. Die Erziehungsanſtalt des badi⸗ ſchen Landesvereins für innere Miſſion, Schwarzacher Hof, feierte am bergangenen Sonntag das Weihefeſt ihres Neubaues und zu⸗ gleich ihr erſtes Jahresfeſt. T ungünſtigen Wetters war 0 Vereinsmitglied Trotz des aus Nah und Fern eine große Feſtgemeinde zuſammengekommen, Malſtatt⸗Burbach, 14. Sept. Unter dem Verdachte des Mädchenhandels wurde heute hier der Einwohner Kaup auf Antrag der Staatsanwaltſchaft Saarbrücken verhaftet. *Ulm, 16. Sept. Endlich ſoll der langgefuchte Mörder des vot Jahren hier ermordeten Friſeurlehrlings gefunden und verhaftel worden ſein. Wie dem Ulmer Volksboten mitgetheilt wird, iſt di⸗ Verhaftung in Göppingen vollzogen worden. Dem dortigen Wachk⸗ meiſter gegenüber ſoll der Verhaftete bereits ein Geſtändniß ab⸗ gelegt haben. Wir geben die Nachricht mit allem Vorbehalt wieder, Straßburg, 16. Sept. Eine aus der Sommerfriſche zurück⸗ gekehrte Familie aus Straßburg hatte ein Mädchen gedungen. In dem Zeugniſſe desſelben war beſonders die Ehrlichkeit hervorgehoben, Einige Tage darauf machte die Familie, das ſchöne Wetter be⸗ nutzend, einen Ausflug ins Gebirge und ließ das Mädchen allein in der Wohnung zurück. Als man Abends nach 8 Uhr heimkehrte, fand man die Wohnung offen, die Schränke ausgeräumt, den Schreihtiſch und eine Kommode erbrochen und geleert, und zwar ſo gründlich, daß der Frau des Hauſes kaum noch etwas übrig geblieben war, als waß ſie an ſich trug. Dazu hatten die Diebe den guten Hut der Tochter, Schmuck im Werthe von etwa 400 Mark, einen Herrenüberzieher, einen guten ſchwarzen Anzug, Wäſche, 100 Mark baar u. ſ. w. mit⸗ genommen, ſo daß ſich der Geſammtverluſt auf etwa 1000 Mark ſtellen ſoll. Als Gegenleiſtung hatte man unter einem Bette einen alten Männer⸗ und Frauenanzug zurückgelaſſen. Sport. * Die Annahmen in den Mannheimer Handicaps ſind recht be⸗ friedigend ausgefallen, da im Preis von Schwetzingen, dem Hürden⸗ Handicap, nur vier von 22 Pferden ausgeſchieden ſind, darunter auch das Höchſtgewicht Tickford Abbot, im Preis vom Feldberg, dem Handicap⸗Jagdrennen, 11 Annahmen borliegen. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Eine hochintereſſante Sammlung japaniſcher Farbenholzſchnitte aus dem Beſitze des Herrn S. Bing⸗Paris, iſt zur Zeit in Darm⸗ ſtadt(Großh. Centralſtelle für die Gewerbe, Neckarſtr. 3) zu ſehen. Hoch intereſſant um ihrer ſeltenen Vollſtändigkeit willen, die uns 200 Jahre japaniſcher Kunſtgeſchichte in faſt lückenloſer Entwicklung bor Augen führt, hochintereſſant aber auch wegen der eigenartigen Parallelen, die ſich hier und dort zwiſchen den Erſcheinungen japa⸗ ———————ͤ——— Damit ſcheint die Annahme, daß das Gelbe Fieber durch Moskitos auf Menſchen übertragen wird oder wenigſtens übetragen werden kann, beſtätigt zu ſein. Zu den Opfern, die die Verſuche der amerikaniſchen Aerzte gefordert haben, gehörk auch die junge deutſch⸗amerifaniſche Krankenpflegerin Klara Maas. Sie hatte als Wärterin der Rothen Kreug⸗Geſellſchaft im ſpanichen Kriege küchtige Dienſte geleiſtet. Aus Manila nach Habanna zurück⸗ gekehrt, ſtellte ſie ſich gegen eine Entſchädigung bon 100 Dollars den Aerzten zur Verfügung. Sechs berſchiedene Male ließ ſie ſich von mit Gelbfieber angeſteckten Moskitos in den Arm ſtechen, ohne daß ſie erkrankte. Als ſie dann aber bei einem mit einer anderen Perſon vorgenommenen Verſuch zugegen war, wurde ſie zufällig von einem Moskito gebiſſen, worauf ſie am Gelben Fieber erkrankte, dem ſie erlag. Eine griechiſche Lebedame als Brandſtifterin. Dem „B..⸗A.“ wird aus Athen geſchrieben: Während die Feuerwehr unter perſönkicher Leitung des Polizeidirektors und Stadtkomman⸗ danten mit der Löſchung einer großen in der Hermersſtraße ausge⸗ brochenen Feuersbrunſt beſchäftigt war, kam die Meldung von einem Feuer in der Gambettaſtraße. Der herzueilenden Feuerwehr fiel die außerordentliche Helligkeit und das Ungeſtüm der emporzüngelnden Flammen auf. Das Feuer wurde bald geltſcht, und nachdem die Thütren eingeſchlagen waren, drang man int das Haus. Das Feuer war in der Küche ausgebrochen. In dem prächtig eingerichteten Salon gewahrten die Feuerwehrleute zu ihrem Erſtaunen Blechgefäße voll Petroleum, mit denen eine breunende Zündſchnur in Verbindung gebracht war. Auch der Fußkt. war reichlich mit Petroleum ge⸗ tränkt. Die luxuriöſe Wohnung gehörte einer etwa 50jährigen Dame, bekannt unter dent Koſenamen Katinitza, deren Reize biele Lebe⸗ männer Athens noch unwiderſtehlich fanden. Die würdige Dame hatte im vergangenen Jahre das ſeltſame Unglück gehabt, ihr hoch verſichertes Hab und Gut dreimal hintereinander in Flammen auf⸗ gehen zu ſehen, und ſtets ihre Verſicherungsprämien erhalten. erung und eine blieb geſund. Auftrage der ſchönen Katinitza das Feuer angelegt hatte, wurde ber⸗ haftet. Sie ſelbſt mußte bei ihrer Rückkehr von ihrem Sommer⸗ aufenthalt Aeging vor dem Richter erſcheinen. — Eine Wahlmaſchine iſt der neueſte Triumph eines eng⸗ liſchen Erfinders Namens Howe und hat die Beſtimmung, die Wahl⸗ urne abzuſchaffen, das Zählen von Stimmzetteln überflüſſig und das Vorkommen von Irrthümern unmöglich zu machen. Der Wähler tritt durch ein Drehkreuz in das zur Wahl beſtimmte Zimmer ein und kann dieſes nicht verlaſſen, ohne ſeine Stimme abgegeben zu haben, Um dieſer Pflicht zu genügen, muß er einen Hebel in Bewegung ſetzen, über dem der Name des Mannes angebracht iſt, den er zu wäßlen wünſcht. Erſt jetzt lann er das am Eingang angebrachte Drehkreuz paſſiren, das ſeinerſeits einen Mechanismus in Bewegung ſetzt, mit⸗ telft deſſen die Abgabe der Stimme auf einer Rolle verzeichnet wird, Es iſt ausgeſchloſſen, daß ein Wähler mehr als einmal wählt oder ſeine Stimme mehreren Kandidaten gibt. Der Mechanismus zum Aufzeichnen der Stimmen beſorgt auch automatiſch deren Zählung, ſodaß am Schluß der Wahl nur die Geſammtſummen für jeden Kan⸗ didaten zu addiren ſind, worauf das Ergebniß ſofort verkündet werden kann. — Gegen den aus dem„Harmloſen“⸗Prozeß Hans Bern⸗ hard von Kröcher bekannten Leutnant der Reſerve im 2. Garde⸗ Feldartillerie⸗Regiment hatte die 3. Strafkammer des Landgerichts 1 geſtern eine Anklage wegen Verletzung der Wehrpflicht zu verhan⸗ deln. b. Kröcher war beim erſten Harmloſen⸗Prozeß im Oktober 1899 ebenſo wie ſeine Mitangeklagten freigeſprochen worden. Nach⸗ dem das Roeichsgericht das freiſprechende Erkenntniß aufgehoben hatte, war v. Kröcher bei der abermaligen Verhandlung des Prozeſſes im November b. J. an der Gerichtsſtätte nicht erſchienen, gegen ihn konnte deshalb nicht verhandelt werden und es wurde ein Haftbefehl gegen ihn exlaſſen. v. Kröcher sweilt ſeitdem im Auslande und nach Angeige des Bezirkskommandos iſt es zweifellos, daß er als Offizier des Beurlaubtenſtandes ohne Erlaubniß ausgewandert iſt. Das Ge⸗ neh ſcch Pi auf . Fir Ve— bla Au⸗ wic ein thel nlt gen No 0 ſere reit lebt eint boll har bon aule mat zeit falt alt erſt Uns ſtüc der Rat wer Abt Lin ſo bon in Jei grö bon zur der Kot bog lich Von ſeir ter lwe kir 80l au an ſvi lu verſichert waren, ging die Sache doch ſchief. Ihr Bruder, der im richt verurtheilte ihn zu 150 Mark Geldſtrafe eventl. 15 Tage Haft. 5or tel die ht⸗ * eneee 9 immer auf gleicher Höhe; einige ſeiner Verzeichnungen ſind ſo grob, daß ſie eine harmoniſche Wirkung der ſonſt meiſterlich erſonnenen Schloßtheater geſungen hatte. Die hübſchen Ballet⸗Damen, die ihre 4 Manuhetm, i8 September. General⸗ Anzeiger. 3. Seite. er und europäiſcher Kunſt ergeben. Einflüſſe, die wir von drüben gen, aber auch ſolche— und das überraſcht einigermaßen— ten, Anregungen, die wir gaben! Fhe wir im Fluge die Parade der ſtattlichen Bilderreihen ab⸗ gehmen, einige wenige Worte über die Technik des japaniſchen Holz⸗ nitts! Urſprünglich war er farblos. Wollte man koloriſtiſche Pirkungen erzielen, ſo trug man die Farben(Waſſerfarben) direkt euf das einzelne Blatt auf, beſtreute es dann mit Goldſtaub und Ferlmutterpulber, überzog es auch woöhl, um die Farben zu konſer⸗ iten mit einem feinen Lack. Erſt Shigenaga erfand um 1743 das Verfahren des farbigen Druckes durch Anwendung zweier Farben⸗ platten. Damit war der Technik reiche Möglichkeit zu ſelbſtſtändiger Ausbildung geboten, und es bedeutet nur den Schlußſtein dieſer Enk⸗ wicklung, wenn Harunobu einige Jahrzehnte ſpäter das Ueberein⸗ einanderdrucken zweier Töne inaugurirt. Die 3 Perioden, in die der Katalog die ausgeſtellten Werke ein⸗ ſheilt, ergeben ſich für den aufmerkſamen Beſchauer von ſelbſt. Zu⸗ gächſt die Zeit kindlicher Unbeholfenheit(etwa 1675—1715). Nir⸗ gends Vollendung, aber viele entwicklungsfähige Keime. Iſt bei Noronsbu noch keine Spur individueller Charakteriſirung zu finden, o berleiht Maſanobu wenigſtens einigen ſeiner Geſtalten ausgepräg⸗ lere Phyſionomien, iſt auch in den perſpektiviſchen Anſchauungen be⸗ neits klarer und gereifter geworden. Toſhinobu bevorzugt friſche kehendige Farben und wenn auf ſeinen Blättern Männer und Frauen ehander noch ähneln wie ein Ei dem andern, ſo theilt er dieſe Un⸗ bollommenheit mit den meiſten ſeiner Zeitgenoſſen und unmittel⸗ baten Nachfolger. Auffallend iſt es, daß bei dem einen oder anderen hon ihnen ſich bereits der Zug nach ſtarker dekorativer Wirkung wohl guch ſchon hie und da ein fein karrikaturiſtiſches Moment geltend macht. Die zweite Periode, die bon 1750 bis 1800 reicht, iſt die Blüthe⸗ geit nationaler Eigenart im japaniſchen Holzſchnitt. Hier erſt ent⸗ faltet ſich die liebenswürdige Grazie, die heitere Anmuth, die wir al der japaniſchen Kunſt zu ſchätzen wiſſen, zu vollſtem Glanz; hier eiſt findet ſie die eigenartig ſtiliſirte Darſtellung, deren Zauber wir ilns nicht leicht entziehen können. Harunobu, in ſeinen Genre⸗ ſcchen allerlei kühne koloriſtiſche Reformen anbahnt, iſt doch nur zer Vorläufer des größeren Kiyonaga. Ein Kompoſitionstalent erſten Ranges haben wir in Kihnaga vor uns. Seine Bedeutung liegt pheniger in der Erweiterung des Stoffgebiets als in der ſorgfältigen Abtznung ſeiner Darſtellungen. Da ſitzt Alles am rechten Fleck, jede Anie, jede Farbe, und das Ganze gibt ſich in ſo natürlicher Weiſe, in Jo natürlichem Rahmen, daß man den Eindruck völliger Congruenz hon Form und Inhalt erhält. Dazu tritt eine erſtaunliche Freiheit in der Behandlung von Luft und Licht und ein Zug ſtiller Größe und Heierlichkeit, der auch den kleinſten Gegenſtand aus dem Alltag zu größerer Bedeutung hinauszuheben weiß. Kihonaha hat eine Reihe bon Schülern, die aber ſämmtlich erheblich hinter ihrem Meiſter zutückbleiben. In einem gewiſſen Gegenſatz zu ihnen ſteht die Schule der Katſukawa, die durchweg einfachere, derbere Zeichnung und ſcharfe Konturen aufweiſt und auch an bedenklicher Einſeitigkeit krankt. Der begabteſte Künſtler der Gruppe, Shunhai, verlegte ſich ausſchließ⸗ lich auf die groteske Karrikatur und leiſtete auf dieſem Gebiete recht Vortreffliches. In dieſer Zeit bildet der Schauſpieler im Schmucke ſeiner Koſtüme eines der beliebteſten Themen der Holzſchneidekunſt. Die Landſchaftsmalerei wagt ſich erſt ſchüchtern hervor. Dafür ent⸗ ſchädigt das bunte Leben der genrehaften Darſtellungen; die un⸗ glaublichſten Dinge werden dargeſtellt. Oft, ſehr oft braucht das Kunſtwerk, ſollen wir es berſtehen, eine längere oder kürzere Er⸗ länterung; eine ſolche foll hier als Beiſpiel abgedruckt werden:„Zeit der Kirſchblüthe. Junges Mädchen auf einem jungen Manne ſtehend, um eine Dichtung anzuhängen.“ Es erübrigt noch, von den Künſt⸗ lern dieſer Zeit Tohokuni und Utamaro hervorzuheben. Toyokunt fußt gleichſam Alles zuſammen, was vor ihm geleiſtet und geſchaffen burde, berröth ſelbſt wenig Originalität, aber eine oft verblüffende koloriſtiſche Meiſterſchaft. Als Zeichner fteht er freilich nicht der und durchgeführten Blätter unmöglich machen. Auch Utamaro leidet nicht an einer Ueberfülle von Eigenart; er iſt vielſeitig, techniſch ungeheuer gewandt, auch eine durchaus vornehme Natur. Doch bleibt es unterklärlich, warum gerade ihm die Ehre zu Theil wurde, bei uns ſo beredte und willige Lobredner zu finden. Die dritte und letzte Epoche, die um 1800 einſetzt, könnte man die naturaliſtiſche benennen. Zwei Namen— und wir haben Alles, was uns dieſe Zeit zu ſagen hat: Hokuſai und Hiroſhige. Beide weiſen vielfach europäiſche Einflüſſe auf. Sie beginnen europäiſch zu ſehen; ſie ſchauen auf hundert Dinge, die ſie früher unbemerkt ließen. Und vor Allem, ſie erobern ihrer Kunſt die Landſchaft. Namentlich Hiroſhige feiert hier Triumphe. Er iſt ſchwerer, ernſter als Hokuſat, obſchon jener oft mehr als ex den Schein natürlichen Lebens zu wecken verſteht. Er iſt überdies auch ſchwerer in der Farbe. Er liebt die intenſive, tiefe Farbengebung; ſelbſt ſeine Hintergründe ſucht er oft durch raffinirte koloriſtiſche Effekte zu be⸗ leben— nicht immer zu Gunſten der Geſammtwirkung. Auch in den Farbenzuſammenſtellungen tritt hie und da an die Stelle ſchlich⸗ ter Natürlichkeit, wie ſie bis Hokuſai vorherrſchte, eine ungehörige, wenn auch großartige Theatralik, die ohne die aus Europa impor⸗ kürten Anilinfarben nicht zu erreichen geweſen wäre. Ungetheilten Beifall können wir Hiroſhige dagegen in ſeinen dekorativen Bildern zolen. Ein Kranich iſt da hervorzuheben, vor rother Sonnenſcheibe auf einer Kiefer ſitzend; ſo groß aufgefaßt und in der koloriſtiſchen Wirkung ſo unvergleichlich ſchön, daß ich nur eine Parallele dazu anzuführen wüßte, den„Vogel Phantaſus“ Hans Thomas, den wir kürzlich hier im Kunſtverein bewundern durften. E. B. Theater⸗Probe im Schloßtheater zu Compiegne. Das war eine lüſtige und zugleich ſehr ernſte Geſellſchaft, die ſich letzten Sonn⸗ abend im Schloſſe von Compiegne verſammelte. Es galt der erſten Szenenprobe für die Galavorſtellung vor dem Zarenpaar. Luſtig waren vor Allem die zwanzig Tänzerinnen, die zum großen Theil in den Automobilen ihrer Freunde die Fahrt von Paris zum Schloſſe zurückgelegt hatten. Sie werden ein Menuet von Händel und die Sarabande aus der Oper„Der König von Paris“ von Hue tanzen⸗ Luſtig waren auch die Societäre des Theatre Frangais, die Muſſets Komödie„Man ſoll nichts verſchwören“ zu ſpielen haben werden. Die Damen Pierſon, Müller und Varlet müſſen ſich zuſammen mit einer Garderobe begnügen. Aber was thut man nicht Alles aus Be⸗ gelſterung für Rußland. Nicht minder vergnüglich war die Stimmung der Direktoren beider Nationalbühnen, der Herren Gailhard von der Oper und Claretie bom Theatre Francais. Beſorgt hingegen ſaßen die Vertreter des Miniſteriums der ſchönen Künſte, die Herren Rou⸗ gen und Bernheim, die Chefs des Ceremonienamtes, Crozier, Mol⸗ larb und Sainte⸗Olive, und ſahen alle Augenblicke auf ihre Ühren. Es war eine zweifache Sorge, die dieſe eruſten Männer erfüllte. Eine Stunde darf die Galavorſtellung nur währen, nicht eine Minute länger, und keine politiſche Anſpielung darf von der Bühne aus ge⸗ ſprochen werden, kein Wort fallen, das auch nur entfernt als An⸗ ſpielung aufgefaßt werden könnte. Deshalb wurden die Uhren be⸗ ſragt und die Ohren geſpitzt. Nach einer Stunde was Alles über⸗ ſtanden und das Zeichen zu einer allgemeinen Frühlichkeit gegeben. Man beſichtigte das Schloß und ſeine Prachträume, man dinirte im Hotel, und Gailhard erzählte, wie er ſelbſt vor 33 Jahren noch im Tüllröcke twieder mit Straßentofletten vertauſcht hatten, kicherten, und ſelbſt der ſtrenge Chef des Protokolls trank auf das Gedeihen zum Bahnhof, die Anderen zu ihren Autos, und mit Kling und Klang kehrte die Geſellſchaft nach Paris zurück. Am 20. September wird vorausſichtlich bei der Vorſtellung in Gegenwart des Zaren Alles zum Beſten gehen. ͤmU——— Akueſte Nachrichten und Telegraume. * Petersburg, 16. Sept. Die Betheiligung der rufſiſch⸗chineſiſchen Bank an der Emiſſion von Eiſen⸗ bahn⸗Obligationen in Deutſchland, ſo ſchreibt die Köln. Ztg., wird in Finanzkreiſen als Anzeichen dafür gedeutet, daß dieſe Bank fortan auch in Deutſchland Operationen vornehmen und zu dieſem Zwecke in Berlin eine Zweigſtelle eröffnen werde, wie dies ſchon in Paris der Fall iſt. Es iſt das erſte Mal, daß dieſe Bank an großen Operationen in Deutſchland ſich betheiligt. Man erblickt auch hierin einen Beweis, daß über das Vorgehen in Oſtaſien zwiſchen Rußland und Deutſchland volles Einver⸗ nehmen herrſcht und daß Rußland bei der Erfüllung ſeiner Kulturaufgaben im fernen Oſten auf Deutſchlands Unterſtütz⸗ ung rechnen darf. (Drivat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Berliſti 17/. Sept. Aktiengeſellſchaft In der heutigen Aufſichtsrathsſitzung für Stahl⸗ und des Rechnungs⸗ der Archimedes⸗ Eiſeninduſtrie in Berlin wurde abſchluſſes für das laufende Jahr beſchloſſen, in der am 11. Dezember einzuberufenden Generalverſammlung die Vertheilung einer Divi⸗ dende von 10 Prozent(im Vorjahre 20 Prozent) auf das Aktien⸗ kapital von 1 500 000 Mark gleich 150000 Mark bei reichlichen Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen in Vorſchlag zu bringen. * Sigmaringen, 17. Sept. Der Er zabt vom Kloſter zu Beuron erhielt vom Kaiſer zum 50jährigen Prieſterfubiläum mit einem Glückwunſch den Kronenorden erſter Klaſſe. * Danzig, 17. Seßpt. Uhr früh nach dem Manövergelände. nach Prüfung Der Kaiſer begab ſich um 63⁰% Die Prinzen, die 4 K freiherrlichen Offiziere und Prinz Tſchun folgten in dem ſo ogenannten Fürſtenzuge. * Danzig, 17. Sept. Die Kaiſerin wohnte geſtern Vormittag der Einweihung der unter ihrem Protektorat erbauten Kirchen in Schidlitz und Zoppot bei. *Paris, 17. Sept. Das„Echo de Paris“ erfährt aus Toulon: Die Abfahrt eines fliegenden Geſchwa⸗ ders dürfte am 24. d. M. erwartet werden. Der Admiral, der den Befehl über die Diviſton übernehmen wird, bekommt genügende Inſtruktionen, die er aber erſt an der Küſte Siziliens öffnen darf. *Paris, 17. Sept. Der Luftſchiffer Vaulz erklärte in den Blättern, daß er in den nächſten Tagen die Fahrt über das Mittel⸗ meer fortführen werde, wenngleich ihm der Marineminiſter mit⸗ getheilt habe, daß er wegen der Gefährlichkeit des Unternehmens ihm kein Kriegsſchiff zur Begleitung des Ballons ſtellen werde. * Waſhington, 17. Sept. Rooſevelt wird über die Pläne der Verwaltung keine Erklärung erlaſſen, ehe er von der Theilnahme an der Beerdigung Mac Kinleys wieder hier eingetroffen iſt. 1***. Zarenreiſe ngch Frankreich. * Paris, 17. Sept. Präſident Loubet begab ſich in Begleitung Waldeck⸗Rouſſeaus und Delcaſſées heute Vormittag nach Dünkirchen. Trotz des ſtrömenden Regens hatte ſich eine überaus zahlreiche Menſchenmenge am Bahnhofe eingefſunden, um den Präſtdenten zu begrüßen. *Dünkirchen, 17. Sept.(Frkf. Zig.) Stadt und Hafen ſind zum bevorſtehenden Beſuche Loubets und des Zarenpaares reich geſchmückt, aber das Wetter iſt trübe und kalter Nordtwind fegt den Dünenſand über das Geſtade. Dieſer Witterung entſpricht die kühle Stimmung der Bevölkerung, welche angeſichts des ungemein zahlreichen Aufgebots ruſſiſch und franzöſiſcher Poliziſten zu begretfen beginnt, daß die diesmalige Reiſe des Zaren ſichunter ſtrengſtem Ausſchluß der Oeffentlichkeit vollgtehen wird. Bezeichnend für die polizeiliche Strenge iſt auch die in letzter Stunde bekundete Abſicht für die Landung des Zaren, ſogar die an die Journaliſten ausgegebenen Paſſirſcheine zu ent⸗ werthen. Präſident Loubet, der heute Nachmittag ankommt, wird gewiß eine freundliche, aber kaum ſtürmiſche Aufnahme finden. An⸗ geſichts des Regenwetters und der ungünſtigen Meerverhältniſſe wird ſich das Programm der Ankuuft des Zaren ändern, indem auf eine perſönliche Begrüßung im offenen Meere verzichtet wird. Viel⸗ mehr landet der„Standart“ zuerſt, und erſt nach der Landung des „Caſſint“ erfolgt die Begrüßung des Zaren durch Loubet. Möglicher⸗ weiſe tritt noch weſentliche Verſpätung ein. *** Der Burenkrieg. * Dondon, 17. Sept.(Frankf. Ztg.) Der„Daily Mail“ wird aus Kapſtadt gemeldet, Kitchener ſchlage vor, die ganze Kapkolonie unter Kriegsgeſetz zu ſtellen. Der Gouverneur der Kapkolonie unterſtützt den Vorſchlag. Das ganze Kabinet der Kapkolonie und faſt die ganze Einwohner⸗ ſchaft ſind aber dem Plane entgegen. Das Kabinet will eher einer ernſten Kriſis entgegentreten, als zulaſſen, daß Kap⸗ ſtadt unter Kriegsgeſetz kommt.(Vergl. Leitartikel. D..) Manunheimer Handelsblatt. Zählungseinſtellungen. Ueber das Vermögen der Maſchinen⸗ fabrik Julius Wacker& Cie. in Nürnberg wurde der Konkurs eröffnet. Courszettel der Manuheimer Effektenbörſe vom 17. Sept. Obligationen. dber Choreographie. Dann huſchten die Herrſchaften fort, die Einen Staatsvapiere. Pfaudyrieſe. 95 aproz. Ead Sbug. v. 1904 703.— 8 Veuroz. Gad. Oblig. v. 1900 b3 57755 ee 7755 6 5.20%%%᷑„ unk 4 5 3½ Oblig. Mark 19 0 05„„ Jommulal 93. b 1 365 8 Stivie⸗Antehen. 5 1892/%1 0% dz 3½ Frelburg ſ. B. 8.— bg „ 90.0 bf FLarlsruber v. J. 1898 89.— b5 F. 100 Booſe%%%% 4% Judwigshalen von 190) ſ00.60 0 % Bauer, Obligatioſten 30.4 0 b5 Iin Ludſwigsbaſen M. 102.— G 3 75 0 54.70 bz Bus Maunbeſmer Obl. 1885 96.— 8 2½ Deutſche Reichbanleibe 400.33 55 15 5 317 2572 51 805 55 320 55 5 90.%%„„%%„„ 180% in 3½ Preuß, Conſols 100 10 bz; 37½ 9% Pirmaſenſer 96.— 3½%„ 25 Fpndrte-Ooltaatione. 9%„ 11% ed 19 u. Sodaf 103.50 G 4½ Bab. A f. Nhſchicff—— Elfenbahn⸗Aitlehen. 5 ah Mürgl. Brauhans, Boun 100.— 5 40% Pfätz. Gudw. Mar Nord) 1.7. bz 410% Spehyerer Ztegelwerke 101.10 4 87„ 5.40 b5%½% Verein Chem. Fabriken—.— 2¹⁰. 75 tonbertirt, 28.40 53 4½ Zellſtofffabrit Walbhok. Aktien. Banken. Pfalzbran. v. Gieiſel u. Mohr 150 0 Brau 1 117 winkel 188. 2 Audiſche Bant 110.— 80 Branerel Siuner, 1 Ereb.⸗ i. Dehoſith., Zweibrck. 137.— 0 zwartz, Speyer Gewerbebank Speyer 50% 127. G„ Schwe en; Mannheimer Bank——„Sounne Weltz Speyer Oberrhein. Bank 114.50 b3„ 1. Storch, Sick Pfälziſche Bank 116.20 00 5 Werger, Worms Pfälz. Hyp.⸗Bank 199.— b; Wormſer Brauhaus v. Oertge Aflg, Spar⸗ u. Cbb. Laudan 164— Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. Rheinlſche Creditbant 140.— 5 5 Rheln, Hyp.⸗Bank 108.— b; Trausport Sildd. Bauk 106.— und Verſſcherung. Giſenbahnen. Gutfahr⸗Aktien Pfälziſche Ludwigsbahn 222.— b. Mannh. Damofſchleppſchlff 5 Marbahn 86.70 bz 15 Lagerhaus Nordbahn 127.— b: Bad. Rlick⸗ u. Mitverſich. Heilbronner Straßenbahnen 80.— 8„ Schliffabrt⸗Aſſeeuranz Ehemiſche Anduſtrie⸗ Fontinentale Verſſcherung .⸗G. f. chemt, Induſtrie 108.— Maunheimer Verſicher Badiſche Anklin u. Sodg 0„„ nundge Chem,. Fabrik Goldenberg Chem. Fabrik Gernsheim Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Meſteregeln Alkal, Stamm Oberrheln. Verſ.⸗Geſellſch Würkt. Trausportberſich. Induſtvie. Aet.⸗Geſellſch. f Dingleriſche N Eutalllirfabrit K Euallllrwerke Mafkant 9 Attlinger Spinnerel 108.50 Vorzug Brauerelen. Hüttenheimer Spinnerei 91.—8 Bad. Brauerel Karlsr. Nähmf, Hald u. Neu 168.— 5; Binger Aktleublerbrauerel Mannh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr.] 88.— B Durlacher Hof vorm. Hagen Oggersheimer Spinnerei—.— Eichbaum⸗Brauerei Pfälz. Nähnt, u. Fahrräderf. Elefantenbräu Rühl, Worms Portl.⸗Cementwk. Helbelberg 125.75 8 Brauerei Ganter Freiburg Vereinig, Frelburger Ziegelw. 111.— Rleinlein, Heidelberg Verein Speyerer Ziegelwerke 98.75 6 Homburger Meſſerſchmltt Zellſtofffabrit Walphof 225.— G Zuckerfabrit Waghäuſel Ludwigshafener Brauerei b7 Zuckerraffinerie Maunheim Maunb. Akttenbrauerel 100.— B Maunheimer Effektenbörſe vom 17. Sept.(Offtzieller Bericht.) An der heutigen Börſe fand wenig Geſchäft ſtatt. Es notirten: Heilbronner Straßendahn⸗Aktien 80%, Brauerei Ritter, Schwetzingen 60%, Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 82%, alles Briefnotizen. Frautfurt a.., 17. Sept. Kreditaktien 194.—, Skaats⸗ bahn 131.40, Lombarden 2090, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.95, Gotthardbahn 154, Disconto⸗Commandit 172.20, Laura 179.—, Gelſenkirchen 160.—, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 134.—, Dresdener Bank 126,50, Deutſche Bank 192.20. Tendenz: ruhig. Frankfurter Börſe. Schluf⸗Kurſe Wechſel. 11. 17. 11. 17. Amſterdam kurzſ 168.32 168.37 Paris kurzl 81.— 80.91 Belgien„ 81.95 8082 Schweiz. Plätze„81.08 81.02 Italien kurzſ 77.90 78.05 Wien 5 85.88 85.30 London„ 20.41/ 20.41J Napoleonsd'or 16.20 16.20 5 lang] 20.41] 20.40 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Dſch.Reichsanl. 100.50 100.55] 5 italien. Rente 98.— 99.— 3½„„„ 100.60 100.35 4 Oeſterr. Goldr. 101.50 101.30 „„„ 90.45 504J5 4½ Oeſt. Silberr. 98.60 88.50 3½ Pr Staats⸗Aul. 100.45 100.15 4½ Oeſt. Papierr. 99.— 98 65 3½ů„„„ 100.80 100.25 4½ Porkg. St.⸗Anl.“ 38.50 38.49 „„„ d0 56 dl dio. äuß. 25.90 25.75 3½% Bad. St.⸗Obl.fl 88.75 98.60 4 Ruſſen von 1880 100.20 100.40 3½%½„„.] 98.5 88.80 Aruff. Staatsr. 1894 95.90 95.80 5½„1900, 98.300 98.—4 ſpan. ausl. Rente 70.80 70.20 4 bad. St.⸗A. 105.—104.95] 1 Türken Lit. D. 24.30 28.90 3½ Bayern„„ 99.20 99.15 4 Ungar. Goldrenteſ 99.90 200.10 3 5„„ 88.50 88.60 5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.70 104.75 Anleihe 1887 80,60 81.— 4 Heſſen 104.40 104,70 4 Egypter unifieirteſ 107.800—.— 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mepikaner äuß. 97.20 97.80 von 1896 87 80 87.608 inn. 26.40 26.80 3 Sachſen. 88.40 88.50 4½ Chineſen 1898 84.60 84.60 4 Mh. St⸗A. 8 102.— 102.80 Verzinsl. Looſe⸗ B. Ausländiſche 8 Oeſt.Looſe v. 1860 141.05— 5 90er Griechen 38.— 37.55 8 Türkiſche Looſe 100.50 99.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. VBad. Zuckerf. Wagh.] 81.40 81.10J Parkakt. Zweibr. 109.— 108.— Heidelb. Cementw. 124.70 124.20 Lederw. Spichartz 51.— 50.80 Anilin⸗Aktien 384.— 384.— Walzmühle Ludw. 118— 118.— Ch. Fbr. Griesheim 215.— 215.50 Fahrradw. Kleyer 142.50 142.50 Höchſter Farbwerk 388.50l 337.80 Klein Maſch. Arm. 105.40 106.— VBerein chem. Fabrik 181.— 180.— Maſchiuf Gritzner 140.50 141.— Chem Werke Albert 154.90 154.15 Maſchinf, Hemmerr——— Accumul.⸗F. Aale 119.50 119.50 Schuellprf. Frkthl. 165. 165 Allg. Elek⸗Gefellſch 179.— 175.20 Oelfabrik⸗Aklien 106.50 105.80 Helios„ 5—.—39.65 BwllſpLampertsm. 86.— 86.— Schuckert 0 106.— 101.20 Spin. Web. Hüttenh———.80 Lahmeyer 114.— 112.30 Fenkeoff Waldhof 220— 220.10 Allg. E⸗G.Siemens 147.90—.— Cementf. Kallſtadt 100,50—.— Lederw. St.Ingbertt—.——.— Friedrichsh. Bergb. 123.—122.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 164.— 168.25J Weſterr. Alkali⸗A. 208.— 207.50 Buderus 95.50—.— Oberſchl. Eiſenakt 99.70 96.20 Concordia 255.— 250.—Ver. Königs⸗Laura 181.80 179.45 Gelſenkirchner 161.400160.50 Alpine Montan 200.—. Harpener 152.30151 50 Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bepbacher 222.50 222.50] Gotthardbahn 154.— 154.— Martenburg.⸗Mlw. 72.95—.— Jura⸗Simplon 99.70 99.80 Pfälz. Maxbahn 137.50 137.50 Schweiz. Centralb—: Pfälz. Nordhahn 126.— 126.— Schweiz. Nordoſtb. 100.30 99.69 Hamburger Packet 115.50 114 10 Ver.Schwz. Bahnen 98.50 94.30 Nordd. Lloyd 113.30118.05 Ital. Mittelmeerb. 103.60 108.80 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 184.— 131.10]„ Meridionalbahn 136.50 186.70 Oeſtert,. Süd⸗Lomb. 21.20 20.80 Northern prefer. 97.— 96.80 „ Norbweſtb!.———— La Veloee—— „ Ai, Pfaubbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 99.60] 99.60 3% Sttsgar. It.Eiſ 60.50 60.57 4% Pf. HypB. Pfdb. 100.50 100.50 4 Pr. Pf⸗B.Pfbig08 99.50 99.50 e„ 93,.80 93.80 3½% Pr. Pfobr.Bk. 3¼½% Pr. Bod.⸗Er. 92.25 92.35 Pföbr. 1908 91.75-— 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 108.50 103.20 4% Rhein. Weſtf. 3½% Pf..Pr.⸗O.—.— 97.—.⸗C.⸗B. 1910 99.40 99.60 4% fih, Pf. Br. 1902, 100.— 100.—4 Grundſchuld⸗Bk. 45.20 3½%„„„ 1904 92.700 92.808½„ 43.200 44.70 VBank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 153.10158.— Oeſt. Länderbank 101.— 98.— Badiſche Bank 115.— 114.70„Kredit⸗Anſtalt 196.50 198.90 Berliner Bank 81 60 80.10 Pfälziſche Bank 116.— 11490 Berl. Handels⸗Geſ. 195.20 184.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 162.—162.— Darmſtädter Bank 119.50 117.10 Rhein. Kreditbank 140.20 140.— Deutſche Bank 193.10 193—Rhein. Hyp.⸗B. M. 165.40 165.— Diskonto⸗Commd. 174.— 172.70 Schaaffh. Bankver, 112,50 111.80 Dresdener Bank 120.— 126.40 Südd. Bank Mhm. 105.20 105.20 Frankf. Hyp.⸗Bank 182.— 181.80 Wiener Bankper. 112.— 108.80 Frkf, Hyp.⸗Creditv. 122,500 122.20 D. Eſſekten⸗Bank 102.50 101.50 Maunheimer Bank———.— Bauk Ottomane 104.20 104.20 Nationalbank 98.20 97.30] Manuheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 112.80 113.— Geſellſchaft 380.— 880.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 118.—117.— Privat⸗Discont 2¾/ Reichsbank⸗Discont—. Nachbörſe, Kreditaktien 194.—, Staatsbahn 131.50, Lombarden 20.90, Disconſo⸗Commandit 173.—, Pariſer Anfaugskurſe. 3% Rente 101 20, Italiener 38.08, Spanier 71.50, Türken D. 24.80, Türk. Looſe—— Banque Ottomane 5,25, Rio Tinto 13.48. Geueral⸗Anzeiger.. Amts⸗ und Kreis⸗Verkün —— digungshlalt. Aufgebot. Nr. 30572 J. Der Landwirth Oskar Hoog in Waldulm hat beautragt, die verſchollene Sineſta Hhog verehelichte Loch, geboren am 1. Dezember 1859 in Wald⸗ ulm, zuletzt wohnhaft in Mann⸗ heim, für todt zu erklären. Die bezeichnele Verſchollene wird aufgeſordert, ſich ſpäteſtens in dem auf 99542 Donnerſtag, 24. April 1902, Vormittags 9 uhr vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An Alle, welche 2 unft über Leben oder Tod der Verſchollenen zu ertheilen vermögen, ergeht die Aufforderung, ſpäteſtens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. Mannheim, 3. Sept. 1901. Großh. Amtsger icht I. 8 (cgez.) Schaefer. Dies deröffentlicht: Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Boxheimer. Aufgebot. No, 30578J. Der Flaſchner Gottfried Mayle in Welzheim 19 beantragt, die verſchollene Wittwe des verſl. Eiſenbahnar⸗ beiters Peter Hillenbrand, Eliſa⸗ betha geborene Merkle, geboren 5. Mai 18358 in Bonfeld, O. Amt Heilbronn, zuletzt wohnhaft in Maunheim, angeblich im Jahre 1881 nach Amerika ausgewandert, für todt zu erklären. Die bezeichnete Verſchollene wird aufgefordert, ſich ſpäteſtens in dem auf Donnerſtag, 24. Aprit 1902, Vormittags 9 uhr vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotsterminle zu melden, widrigenſalls die Todeserklärung erfolgen wird. An Alle, welche kunft über Leben oder Tod der Verſchollenen zu ertheilen vermögen, ergeht die Aufſorderung, ſpäteſtens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. 99544 Mannheim, 3. Septbr. 1901. Broßh. Amtsgericht I: F. V. J..: (gez.) Schaefer. Dies veröffentlicht: Der Gerichtsſchreiber Großherzogt. Amtsgerichts: Boxhelmer. Gasbeleuchtung. Die Vorzüge des Gaslichtes vor Petroleum ſind bekannt: Reinlichkeit, bequemere Hand⸗ habung geringere Empfindlichkeit, größere Aupaſſungsfähigkeit, ge⸗ kilkgere Feuergefährlichkeit. Das Lichtbedürfniß iſt ſo geſtiegen, daß man ſich längſt nicht mehr damit begnügt, in einem Raume nur gerade die Arbeitsſtelle hell erleuchtet zu haben, wie dies im Allgemeinen bei der Petroleumlampe der Fall iſt, ſondern daß man den ganzen 40 865 ausgiebig hell haben IIl. Das Petroleun koſtet durch⸗ ſchnittlich 20 Pfg. pro Liter; fülr eine Mark erhält man alſo 5 Ater. Damit brennt eine gute gewöhnliche Petroleumlampe (0,065 Liter Verbrauch bei nur 16 Normal⸗Kerzen Lichtſtärke) 77 Stunden. Bei einem Leuchtgaspreis von 18 Pfg. pro ebm(ohne Rabatt) erhält man für eine Mark 5½ obm Gas. Damit brennt ein gewöhn⸗ licher Schnittbrenner(0,15 ebm Gasverbrauch bei 16 Kerzen Licht⸗ ſtärke) 37 Stunden; eine Gas⸗ glühlichtflamme dagegen(o, 110bm bei 60 Kerzen) 50 Stunden, Man erhält ſonach für eine Mark: bel Petroleumbeleuchtung: 71788¹1¹6= 1232 Kerzenbrenn⸗ ſtunden. bei Gasbeleuchtung: Schnittbrenner: 378416 2 592 Kerzenbrennſtunden Gasglühlicht: 50560 3000 Kerzenbrennſtunden. Hiernach liefert die modernſte Ark der Gasbeleuchtung, das zGasglühlicht“ für den gleichen Betrag 2½ mal ſo viel Licht⸗ ſtärre als Petroleum. Die Koſten für eine ausreichende Beleuchtung eines Wohn⸗ oder Speiſezimmers belaufen ſich: 1. Bei Anwendung einer müttel⸗ koßen Petroleum⸗Hängelampe zu 35——40 Kerzen) auf 2,84 Pfg. bis 3,24 Nf. in der Stunde. 2, Bei Anwendung einer nor⸗ malen Gasglühlichtflamme Gu 60 Kerzen) nur auf 198 Pfg. in der Stunde. Wir laden die verehrl. Ein⸗ wohnerſchaft zur ausgtebigen Benützung der billigen, ſehr wirkſamen Gas⸗Glühlichtbe⸗ leuchtung höflichſt ein und ſind u weiteren Auskünften gerne ereit. Beleuchtungseinrichtun⸗ n können wir jedoch nicht lie⸗ ern, wegen ſolcher wolle man an die hieſigen Inſtallations⸗ jäfte wenden. 99621 aunheim, 13. Septbr. 1901. Die Direction der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. n vermiethen. In dem ſtädt. Gebäude Litr. L 2, 9 iſt das im Hinterhof gelegene zweiſtöckige Gebäude als Magazin oder Werkſtätte vom 1. Oktober d. Is. ab zu vermiethen. Nähere Aus⸗ kunft ertheilt die unterfertigte Stelle. 99446 Mannheim, 13. Sept. 1901. Hochbauamt: auſer. Konkurgverfahren. Nr. 311141. Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufmanns A. Burkhardt hier, wird nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Mannheim, 14. Sept. 1901. Der Gerichtsſchreiber Großh, Amtsgerichts III: Boxheimer. 99770 Konkursverfahren. No. 311151. Das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Albert Hein⸗ rich Schatzin Mannheim wird, nach rechtskräftiger Beſtätigung des Zwangsvergleichs, aufge⸗ hoben. 99771 Maunheim, 13. Sept. 1901. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts III. —. Boxheimer. Städliſche Skraßenbahnen, Mannheim. Bekanntmachung. Die Steinhauerarbeiten zur Einfriedigung der Depötanlage an der Colliniſtraße gelaugen im Wege des öffentlichen Angebots zur Vergebung. Pläne und Bedingungen ſind gegen Entrichtung der Verviel⸗ fältigungskoſten bei Herrn Archk⸗ tekt B. Lindner hier, L 12, 16 erhältlich. 99778 Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Donnerſtag, den 26. d.., VBormittags 10½ uhr bei dem unterzeichneten Amte einzureichen, woſelbſt dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. Mannheim, den 17. Sept. 1901. Städt. Straßenbahnamt: Lö wit. Sfüdliſche Straßenbahnen Mannheim. Bekanntmachung. Die Lieferung der gewalz⸗ ten Träger zur Herſtellung der Einſriedigung der Depötanulage an der Colliuiſtraße gelangt im Wege des öffentlichen Angebots zur Vergebung. Pläne und Bedingungen ſind gegen Entrichtung der Verviel⸗ fältigungskoſten bei Herrn Archi⸗ tekt Lindner L 12, 16 hier er⸗ hältlich. Augebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auſſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Dounerſtag den 26. d.., VBormittags 11% Uhr bei dem unterzeichneken Amte elnzureichen, woſelbſt dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieker eröffnet werden. Maunheim, 17. Sept. 1901. Städt. Straßenbahnamt: Löwit. 99772 Sfädkiſche Straßenbahnen, Mannheim. Bekanntmachung. Die Schloſſerarbeiten für die Einfriedigung der Depötanlage an der Colliniſtraße gelangen im Wege des öffentlichen Angebots zur Vergebung. Pläue und Bedingungen ſind gegen Vergütung der Verviel⸗ faltigungskoſten bei Herrn Archi⸗ tekt v. Lindner hier, L 12, 16, erhältlich. 99784 Angebote find verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Donnerſtag, den 26. d. Mts., Vormittags 11 Uhr bei dem unterzeichneten Amte einzureichen, woſelbſt dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. Mannheim, 17. Septbr. 1901. Städt. Straßenbahnamt: Löwit. 0 Jagdverpachtung. Die Ausübung der Jagd auf dem diesſeitigen Gemeindejagd⸗ bezirk, welcher die Gemarkung Grenzhof mit etwa 446 ha um⸗ faßt, darunter 100 ha Wald, wopon 22 ha Genoſſenſchafts⸗ wald auf Seckenheimer Ge⸗ markung, wird für weitere s Jahre Mittwoch, 25. Sept. d. Is., Nachmittags 3½ uhr, auf dem hieſigen Rathhauſe in öffentlicher Verſteigerung ver⸗ pachtet. 98170 Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes be⸗ finden oder durch ein ſchriftliches Zeugniß der zuſtändigen Behörde nachweiſen, daß gegen die Er⸗ theilung des Jagdpaſſes ein Be⸗ denken nicht obwaltet. Der Entwurf des Jagdpacht⸗ vertrages liegt zur Einſichtnahme auf dem Rakhhauſe auf. Grenzhof, 30. Auguſt 1901. Berwaltungsrath. Schuh. Oeflentliches chemisches Laboratorium. Aumtliche Untersuchungsanstalt Maunheim Dr. A. Cantzler Geschäftslokal: M 3, 9, 1. Stock(Scheffel-Rek). Geöfknet: Wochentags v.—12 u. 26 Uhr. e Wer leiht einer jungen Dame 50 Mk. gegen ratenweiſe pünktliche Rückzahlung. Offerten unter D. L. 0s haupt⸗ ——— 1 Bekauntmachung. Wir bringen hiermit zur Kennt⸗ niß des tit. Publikums, daß ein Verzeichniß über die im Bereiche der ſtädt Straßenbahngefundenen Gegenſtände im Hausflur des Straßenbahnamtes— Luiſen⸗ ring 49— ausgehängt iſt. Mannheim, 12. Januar 1901. Städt. Straßenbahnamt: Löwit. 76193 Oeffentliche Verſteigerung. Donuerſtag, 19. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, werde ich im Börſenlokal, E 6, 1 hier 90 4 1 1132 Elt. Roggenkleie gegen Zahlung Netto Caſſe gemäߧ 373.⸗G.⸗B. öffentlich verſteigern. Mannheim, 17.Sept. 1901. Firkel, 99765 Gerichtsvollzieher, B 2, 2. Zwangs⸗Nerſteigerung. Mittwoch, 18. Septbr. 1901, Nachmittags 2 Uhr, verſteigere ich im Pfandlokale hier im Vollſtreckungswege öffentlich gegen baare Zahlung: 99776 1großen Beruhardiuerhund Mannheim, 17. Sept. 1901. Klee, Gerichtsvollzieher. LIA, 6,4.St. LIA, 5,.St. Freiwillige 5 14 Fahruiß⸗Verſteigerung. Im Auftrag verſteigere ich Mittwoch, den 18. ds. Mis., Nachmittags 2 Uhr anfangend, gegen Baarzahlung eine vollſtändige Wohnungsein⸗ richtung, beſtehend aus: 5 Oelgemälde, mehrere Stahl⸗ ſtiche, 1 ruſſ. Theeſtänder, 1 Re⸗ gulator, 1 Suspenſionsluſtre, 1 Lyra, 2 Kandelaber, Vorhäuge und Galerieen, verſch. Bauern⸗ tiſche, mehrere Säulen, 1 voll⸗ ſtändiges Schlafzimmer mit Waſchgarnituren, div. Vorlagen, 1 Boudoir, beſtehend aus 1 Cau⸗ ſaiſe mit 4 Seſſel, Vertikow, 1 Tiſch, 1 Chifſonnier, 2 Kleider⸗ ſchränke, 1 Chaiſelongue, 1 voll⸗ ſtändiges Beit, 1 Buffet, mehrere Waudbretter, 1 Waſchcommode mit Spiegelaufſatz, 1 complette Kücheneinrichtung, mehreretiſche, Seſſel und Stühle, 1 Gasherd, 1 Putzleiter, 2 Geweihe u. ſonſt Verſchiedenes. 99643 M. MHilb, Auktionator, F 4, 16. Die Gegenſtände können Mitt⸗ woch von—11 Uhr beſichtigt werden. M. Kropp Nachfolger. N 2, 2. Kunſtſtraße. 1 Einziges Spectalgeſchäft mit Drogen⸗ u. Chemik.⸗Handlung. Arbeitsmarkt der Oentral-Anstalt für Arbeitsnachweis jeglicher Art. 8 1,17. Mannheim 8 1, 17. 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