Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monallich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Auswärtige Inſerate.. 25 (Badiſche Volkszeitung.) Pfg. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2321. (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. 7 Expedition: Nr. 218. eee E 6, 2. Geleſenſte und verbrritelſte Jeilung in Raunheim und Amgebung. E 6, 2. 5 N 1 Ar. 40. Montag, 7. OGktober 190;.(Abendblatt.) Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 7. Oktober 1901. Zu den badiſchen Wahlen ſchreibt die Nat. Lib. Korreſpondenz: So ſchön der Erfolg der Nationalliberalen auch diesmal war— er hätte noch beſſer ſein önnen, wenn die Orga niſation der nationalliberalen Partei im Großherzogthum eine feſter gefügte und dauerndere geweſen wäre. Die Lehren des diesmaligen Wahlkampfes wer⸗ den hoffentlich an unſeren badiſchen Parteigenoſſen nicht ſpur⸗ bs vorübergehen, ſondern ſie ſtets daran mahnen, ſich nur auf ſich ſelbſt zu verlaſſen und die Wahlen ſchon in Zeiten der politiſchen Ruhe durch eine geſchloſſene Organiſation vor⸗ dubereite. Prof. Spahn, ein Sohn des bekannten Centrumsführers, iſt bekanntlich auf kinen Lehrſtuhl für neuere Geſchichte an die Univerſität Straß⸗ burg berufen worden. Man faßte das allgemein, auch in der 0 ultramontanen Preſſe, als eine Konzeſſion an das Centrum auf. biß] Fetzt wird bekannt, daß Prof. Spahn einmal einen intereſſanten eiſeß Briefwechſel mit dem Exjeſuiten Grafen Hoensbroech ge⸗ 1001% führt hat. Graf Hoensbroech hat ſich darüber folgende Auf⸗ zeichnungen gemacht: Doktor Spahn, Privatdozent der Berliner Univerſttät, Sohn des bekannten Zentrumsabgeordneten Spahn, ſchickt mir mit einem Begleitſchreiben einen Aufſatz zum Ab⸗ druck in der„Tägl. Rundſchau“. Die Stelle ſeines Briefes hautet: Es wird Sie in Erſtaunen ſetzen, daß ich Ihrem Vor⸗ zehen in vieler Beziehung meine Anerkennung und Sympathie ausſpreche. Das Ultramontane im Katholizis⸗ mus iſt ein Uebel, das die katholiſche Religion und die latholiſche Wiſſenſchaft belaſtet. Für die Aufnahme des Artikels 1 ich als Bedingung, daß mein Name nicht genannt wird.“ So beröffentlicht Graf Hoensbroech den Hergang in der„Täg⸗ lichen Rundſchau“, nachdem die„Bonner Zeitung“ die erſte An⸗ deutung gemacht und Prof. Spahn den Vorfall zugegeben hatte. Das kommt davon, wenn man die Politit in die Beſetzung biſſenſchaftlicher Lehrſtühle hineinzieht. Womit nicht etwa ge⸗ agt ſein ſoll, daß wir den Bruch des Redaktionsgeheimniſſes denn ohne einen ſolchen kann es kaum abgegangen ſein— hübſch finden. Im Gegentheil. Der Kaiſer und die Reichshauptſtadt. Wie Oberbürgermeiſter Zel le trotz aller Bereitwilligkeit und Nachgiebigkeit gegenüber dem Kaiſer doch ſchließlich in Un⸗ Rade fiel, darüber berichtet die„Voſſ. Ztg.“ Einzelheiten, die die Freiſinnige Zeitung“ beſtätigen kann. Am 29. September 1892 Fewählt, erhielt Zelle ſchon am 7. Oktober die Beſtätigung mit beſonderem Glückwunſch des Monarchen:„Ich hoffe, Sie recht kunge an der Stelle zu ſehen und mit Ihnen manches ſchöne Verk zuſammen zur Verſchönerung Berlins und zu ſeiner Fort⸗ intwicklung durchzuführen. Ihre treuen Geſinnungen gegen mich und mein Haus wohl kennend, bin ich der Ueberzeugung, die Wahl konnte keinen Beſſeren und Geeigneteren treffen.“ Dennoch, als Zelle das Amt niederlegte, war er mit der vollen Ungnade des hofes beladen. Welche Kämpfe er mit allerlei Schloßbehörden geſl kusgefochten hatte, iſt in der Oeffentlichkeit ſelten erörtert wor⸗ mene en. Der Wendepunkt aber trat ein bei einer Unterhaltung über 0688 den Schloßplatz. Der Oberbürgermeiſter war bei dem Kaiſer Aur Audienz. Leutſelig und ungezwungen plaudert der Herr⸗ ſcher mit Zelle über dies und das. Da wendet er ſich an ſeinen i rigen 1 uf dem Sopha ſitzenden Gaſt:„Bitte, ſehen Sie mal zum Fen⸗ Er hinaus. Sehen Tagesneuigkeiten. Eine neue ruſſiſche Sekte. Dieſer Tage ſpielte ſich, wie kiſiſche Blätter melden, in mehreren gouvernementalen Gerichtsſälen in grandioſer, für das religiöſe Leben der ruſſiſchen Volksmaſſen harakteriſtiſcher Prozeß ab. Vor den Gerichten erſchienen Hunderte n Anhängern einer geheimen, vielfach verzweigten religiöbſen Sekte, ſich„Jehowiſten“, d. h. Anhänger Jehowas oder„Subotniki“, d. h. lerehrer des Sabats nannten. Die Selte wurde etwa vor 40 Jahren Pen einem Artillerie⸗Offizier Iljin, der unter ſeinen Untergebenen in 855 0 cht naiver Weiſe europäiſche rationaliſtiſche Ideen, gemiſcht mit 5t iligen Sprüchen, propagirte, gegründet. Die dunklen Predigten des 60 nanen Offiziers gefielen dem unwiſſenden und unterdrücktem Volke, ſun ihn bald mit der Aureole des„neuen Propheten“ umgab. Be⸗ 60(eiſtert von ſeinen Erfolgen bildete ſich auch der Offizier in maniaka⸗ 6⁵ ſcher Weiſe ein, in der That ein Bote Gottes“ zu ſein“. In einer imet ker piel verbreiteten Hauptſchriften:„Die allgemein menſchliche 10 Wahrheit“ erklärt er dementſprechend:„So verkündete vor mir der bewig unſterbliche Jehowa 700 Jahre vor ſeiner Menſchenwerdung, Ab folgt: Den, der aus dem Oſten kam, werde ich nach Norden rufen 2 nnd er wird allen Völkern meinen Namen und die allgemein⸗menſch⸗ che Wahrheit verkünden.“ Iljin wurde nach dem Solwezki⸗Kloſter u Ural auf 20 Jahre verbannt. Hier lernte er andere Sektirer kunen, die ihm mittheilten, daß nach einem vor dem Krimkriege zir⸗ lulirten Gerüchte von dieſem Kloſter aus Wunderthaten verkündet berden ſollten. Es werde ein Hoſtie erſcheinen, an der ſich Thevlogen Aller Religionen und mit ihnen die Lügner, Schwätzer und Betrüger ur Art berbluten werden. Iljin erklärte, ſelbſt dieſe Hoſtie zu ſein, end predigte mit Fanatismus den Verbannungsgenoſſen ſeine neue alngion. Der Behörde erklärte er:„Obwohl man mich mit hundert ngen bewachte, konnte man doch nicht den Strahl der Wahrheit zenrend ſteben Jahren verlöſchen: denn Gott hat mit meiner Hand Aer 700 Bücher geſchrieben und durch ſeine heilige Kraft über die enze Welt verbreitet.“ Er gab an, manche von dieſen Schriften auch 43. Sie drüben die häßlichen Baracken? Die müſſen weg. Die Häuſer dort bis zur Neumannsgaſſe ſind der gegebene Platz für das zweite Berliner Rathhaus.“ Der Ober⸗ bürgermeiſter ſieht die Häuſer; er kennt ſie längſt; er kennt auch ihren Kaufpreis. Und zu den Häuſern zwiſchen der Breiten⸗ und der Brüderſtraße kommen die übrigen theueren Grundſtücke bis zur Neumannsgaſſe. Und er hat den Muth, dem Kaiſer zu erwidern:„Majeſtät, ich fürchte, die Stadt Berlin iſt nicht reich genug, einen ſolchen Plan durchzuführen.“— Das war ein kritiſcher Tag, und ſeitdem hat die Sonne der kaiſerlichen Gunſt dem Oberbürgermeiſter Zelle nicht mehr geleuchtet. Es ging ihm nicht beſſer als Forckenbeck in deſſen ſchlimmſten Tagen. Unter dem Vereinsgeſetz. Die den Kongregationen in Frankreich für die Ein⸗ reichung ihrer Geſuche gewährte Friſt lief bekanntlich am 3. Ok⸗ tober um Mitternacht ab. Den Betreffenden wurden noch weitere vierundzwanzig Stunden zugeſtanden; denn die Polizeikom⸗ miſſare ſprachen überall in den Klöſtern und Behauſungen der nicht ermächtigten Genoſſenſchaften erſt in der Morgenfrühe des 5. Oktober vor und erkundigten ſich, ob den geſetzlichen Vor⸗ ſchriften Genüge gethan worden war. In den meiſten Fällen waren ſie deſſen im Voraus ſicher, und in einigen anderen be⸗ gnügten ſie ſich mit der Erklärung, daß die nöthigen Schritte vom Mutterhauſe für alle Filialen gethan worden ſeien. Bisher verlautet nur von einem Falle, wo die ſofortige Auflöſung poli⸗ zeilich durchgeführt wurde. Es geſchah in der Bretagne, wo die von Dom Bosco gegründete Kongregation der Peres salésiens das Geſetz umgehen zu können glaubte, indem ſie ſich für eine aus Weltprieſtern beſtehende Geſellſchaft ausgab. Vielleicht ging ſie in guten Treuen ſo vor, aber die Staatsanwaltſchaft, die von den Polizeikommiſſaren in Kenntniß geſetzt wurde, ließ ſich nicht darauf ein und ordnete die ſofortige Räumung wohl um ſo eher an, als alle Mitglieder jener Kongregation Ausländer waren. Die in Paris lebende Genoſſenſchaft der Prieſter des Dom Bosco, die ſich hauptſächlich mit der Pflege und Verſorgung ver⸗ wahrloſter Knaben beſchäftigt, iſt um die geſetzliche Ermächtigung eingekommen. Gegen die Angriffe der„Kreuzzeitung“ auf den Beſchluß des Ausſchuſſes der rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Nationalliberalen ergreift jetzt die national⸗ liberale Korreſpondenz für Weſtfalen das Wort unter dem Hin⸗ weis, daß die„Kreuzzeitung“ ſelbſt vor Unwahrheiten nicht zu⸗ rückſchrecke, wenn dies ihre Zwecke fördere. Es heißt dann weiter: Zuerſt war es die Einbeziehung der Kanalvorlage in den Dort⸗ munder Beſchluß, was ihren Zorn erregte. In einem neuer⸗ lichen Artikel ärgert ſie ſich über den Nachdruck, der in der Er⸗ klärung auf das Zuſtandekommen neuer langfriſtiger Han⸗ delsverträge gelegt wird. Sie ſpricht von„heimtückiſchem Verrath“, der von den Nationalliberalen an den Konſervatiben verübt wurde, und leiſtet ſich dabei die niedliche Unwahrheit, zu ſagen, in dem Beſchluſſe der Weſtfalen, den ſie irrthümlich einen rheiniſch⸗weſtfäliſchen nennt, ſei ausgeſprochen, daß man allen⸗ falls bei dem gegenwärtigen 3½ Mark⸗Zolle bleiben wolle, dies aber die äußerſte Grenze der der Landwirthſchaft zu machenden Zugeſtändniſſe darſtelle. So viele Worte, ſo viele Unrichtig⸗ keiten. Als die obere Grenze für die Lebensmittelzölle im auto⸗ nomen Tarif werden in der Dortmunder Erklärung die Sätze des Regierungsentwurfs bezeichnet. Um noch einmal an einigen der Hauptprodukte zu zeigen, um welche Erhöhungen es ſich dabei handelt, ſeien die folgenden Sätze ei er gegenüber geſtellt: Juden zu Jehowa zurückzuleften, alle 5(Rothſe wollte davon hauptſächlich darum nichts hören, weil er mit Millionen von Goldketten an den Satan gebunden iſt. Die Lehre Jiljins er⸗ griff die Volksmaſſen der Uralgebiete und wuchs, wie es ſich in den Prozeſſen herausſtellte, während der letzten Jahrzehnte zu einer ge⸗ ſchſckt organiſirten geheimen Macht. Der Inhalt der Lehre, ſofern man von einer ſolchen überhaupt ſprechen kann, beſteht etwa in Fol⸗ gendem: Bei der Schöpfung des Sonnenſyſtems gab es nur zwei Menſchen: Jehowa und den Satan. Dementſprechend vertheilen ſich die Menſchen in Jehowiſten und Sataniſten. Nachdem 120 ſteben⸗ hundertjährige Perioden, ſeitdem Adam und Eva aus dem Paradieſe verjagt waren, verfloſſen ſein werden, wird Jehowa den Satan be⸗ ſiegen, ihn in Feſſeln ſchlagen und eine freie glückliche Welt mit einem einzigen Glauben unter ſeiner Allherrſchaft in Jeruſalem oder in der Republik Iſraels auf kauſend Jahre gründen Darauf wird der Satan wieder frei werden und wfeder viele Religionen gründen, aber dann wird ihn Jehowa böllig vernichten und eine neue Erde ohne Ozeane und Meere ſchaffen, die viel größer ſein wird als dieſe, und ſich darauf auf 28,000 Jahre niederlaſſen. Ueberhaupt wird Jehowa von Zeit zu Zeit die Erde beſſer und beſſer machen, bis ſie den Grad der höchſten, von dem menſchlichen Verſtande kaum faßbaren Vollkom⸗ menheit erreichen wird. Dann werden darauf die Menſchen ewig leben. Die Anhänger Iljins halten ihn für den Propheten Elias, der vom Himmel auf die Erde kam. Sie vergötterten ihn förmlich, und als er ins Kloſter eingeſchloſſen wurde, beteten ſie zu Jehowa: Wir beten dich, den Allmächtigen, an, erlöſe Elias aus dem Gefängniß, zerſchmettere den ſteinfeſten Fels, in dem die heilige Nachtigall einge⸗ kerkert iſt. Nachdem Iljin 20 Jahre im Solwezli⸗Kloſter zugebracht hatte, wurde er freigelaſſen und lebte in Mitau. Am Ende der 80er Jahre beſuchte er die Uralgebiete und verkehrte mit ſeinen inzwiſchen ſtark angewachſenen Anhängergemeinden. Seine begeiſterten Zuhörer grüßte er mit folgenden Worten: Ich grüße Euch, Brüder, Schweſtern und Freunde, in Eure Arme eile ich jetzt; mit uns iſt der König des Ruhmes, Jeſus der Gott. Er zerſtörte die Feſſeln und ließ mich das Wort der Offenbarung Euch verkünden, das Geheimniß der Schlacht akansrabf“(Rolhſchild) Erhöhung Erhöhung Beſtehen⸗ in pat. in pCt. e det Tarif⸗ gegenüber gegenüber tarif General⸗Entwurf dem dem tarif General⸗ Vertrags⸗ tarif tarif Roggen 3½ 5 6 20 7¹ Weizen 3½ 5 6. 30 85 Geiftft 4 77 100 Hafer„ 280 4 6 50 114 Bis zu 2 Jahren Pferde 10 20 80—300 50—1400— Kühe 9— Jungvieh„ 5 6 15 150 200 Doppelzentner Stück Stück gebendgewicht Ochedßnd 25 ½ 30 12 ca. 140 ca. 180 Fleiſch und Speck 15 20⁰ 30 50 100 TTTTTT 20 45 125 164 Dütexk 16 20 30 50 87 NafD 15 20 80 50 100 Es iſt ein ſtarkes Stück, eine Kundgebung, die einen Tarif⸗ entwurf mit derartigen Zollerhöhungen als geeignete Grundlage für die weiteren Verhandlungen acceptirt, als agrarfeindlich ver⸗ ſchreien zu wollen. Wir ſind genau nur über die Stimmung der Nationalliberalen in Weſtfalen unterrichtet, aber ſoviel glauben wir trotzdem ſagen zu können, daß Landwirthe, die auch mit den obigen Sätzen noch nicht zufrieden wären, allerdings gut daran thun würden, auf Unterſtützung ſeitens der nationalliberalen Partei nicht zu rechnen. Wie wenig die„Kreuzzeitung“ über die Stimmung im Lande und über die thatſächlichen Verhältniſſe Beſcheid weiß, zeigte ſie ſchon neulich, als ſie von einem Gefühl der Erhabenheit redete, mit dem die weſtfäliſchen Induſtriellen auf den unlohnenden Beruf des Landwirths herabblickten. Dieſes Gefühl der Erhabenheit“ iſt ſo groß, daß heute gar mancher Induſtrieller und insbeſondere gar mancher Eiſeninduſtriellet von Herzen gern mit ſo manchem Großgrundbeſitzer auf der Stells zu tauſchen bereit ſein würde! 8 Deutſches Reich. * Berlin, 6. Okt.(Ueber die Vorgänge) an Bord des kleinen Kreuzers„Gazelle“ und den Stand der Unter⸗ ſuchung, die durch das Kommando des erſten Geſchwaders in Kiel geführt wird, gibt die„Nordd. Allg. Ztg.“ jetzt„amtlich“ Folgendes bekannt: Die Unterſuchung iſt eingeleitet wegen Abhandekommens vbon Geſchütztheilen, und zwar 2 Maſchinenkanonen⸗Schulterſtücken, 2 Schlagbolzen, 1 Kurbel und ein Abzugſtück für Schnellladekanonen, ſowie wegen Anbringens eines Drohhzettels. Vermuthlich iſt die That von Jemanden begangen, welcher den Verſchluß der Schnells ladekanonen genau gekannt hat. In der Unterſuchungshaft befindet ſich allein der Obermatroſe Weixß. Dieſer war einige Tage vorher an einem der in Betracht kommenden Geſchütze als No. 1 wegen ſchlechten Zielens abgelöſt, und es war ihm die Geſchützführerzulage genommen. Die Enthebung des Korvettenkapitäns Neitzke von der Stellung des Kommandanten des kleinen Kreuzers„Meduſa“ bezw.„Amazone iſt lediglich auf ſeine eigene Bitte erfolgt. Er iſt thatſächlich erkrankt und iſt ihm aus dieſem Grunde auch ein ſechs⸗ wöchiger Urlaub bewilligt. Der Drohzettel hatte, wie andere Blätter folgenden Wortlaut:„Neitzke, Neitzke, hüte Du den Fall Kroſigk nicht?“ — Ueberdie Fertigſtellung der ſechs neuen Kriegsſchiffsbauten), die in dieſem Jahre den Werften als vierte Rate des Flottengeſetzes in Auftrag gegeben werden zu melden wiſſen, Dich!— Kennſt (konnten, wurden letzt von der leitenden Marinebehörde folgende Einkerkerung im Kloſter betrachtete Ilfin als eine Schlacht mit dem Satan, und ſeine Befreiung als ſeinen Sieg über ihn. — Ein geheimnißzwvoller Mord hat in Stockholm großes Auf⸗ ſehen erregt. Vor einigen Wochen verſchwand der ſchwediſche Kauf⸗ mann Hermann Ammilon, und alle Nachforſchungen, ſeine Spur zu finden, blieben erfolglos. Er war ausgegangen, um eine Rechnung zu bezahlen und hatte 150 Kronen bei ſich. Erſt vierzehn Tage ſpäter fand man im Hamarſee eine Tonne, die die Leiche des Verſchwundenen enthielt. Der Kopf war zerſchmettert und die Leiche faſt unkenntlich. Die Unterſuchungen ſeitens der Polizei ergaben, daß der Ermorbete am Tage, als er verſchwand, mit einem früheren Pferdehändler Hanſen, der ihm Geld ſchuldete, zuſammen geweſen ſei. Hanſen wurde ver⸗ haftet, leugnete aber Alles und erklärte, nichts von der Sache zu wiſſen. Man fand jedoch mehrere gravirende Beweiſe gegen ihn. Die Leiche war in eine Pferdedecke, die Hanſen gehörte, eingehüllt, und in einet Scheune bei ſeiner Wohnung wurde ein blutbeflecktes Beil gefunden. Hanſen verſichert indeß, daß Ammilon von einem Norweger 1211 0 Nelsſon unter folgenden Umſtänden ermordet worden ſei. Nelsſon, der ohne Subſtſtenzmittel ſei, hätte beim Pferdehändler gebettelt, und aus Mitleid hätte Hanſen ihm erlaubt, in ſeiner Scheune die Nacht zu verbringen. Denſelben Abend ſei Ammilon zu ihm gekommen, um das Geld, das Hanſen ihm ſchuldig war, zu erhalten. Er gab ihm 25 Kronen, ſie gingen dann in die Scheune, um einen Riemen für den Hund Ammilons zu ſuchen. Dort bemerkte Ammilon ſeine Pferde⸗ decke und behauptete, ſie gehöre ihm. Darüber geriethen ſie in Streit, der bald in Thätlichkeften ausartete. Ein Licht, das auf dem Tiſche ſtand, wurde umgeworfen und der Kampf im Dunkeln fortgefetzt. Nelſon, der in einer Ecke der Scheune ſchlief, wurde bom Lärme er⸗ weckt, ergriff ein Beil und verſetzte Ammilon einen furchtbaren Hieb an den Kopf. Als Hanſen das Licht wieder angezündet hatte, lag Ammilon bewußtlos und blutend am Boden.„Du haſt ihn getödtet!“ rief Hanſen, und Nelſon antwortete:„Dann ſtrafe mich Gott! Es war nicht meine Abſicht, ihn zu tödten.“ Die zwei Männer beriethen nun, was mit der Leiche anzufangen ſei, um das Verbrechen zu ver⸗ heimlichen, und beſchloſſen zuletzt, die Leiche in eine Tonne zu legen Aae Kothſchind geſchickt zu haben, mit der Bitte, ihm zu helfen, die erzählen, die liſtigen Abſichten der Feinde verrathen u. ſ. w. Seine und dieſe in den Hamarſee bineinzuwerfen. Mit dem Gelde das ſie elte 242 1— 22 näheren Beſtimmungen getroffen: Die beiden Linienſchiffe„H“ und„“, die beiden erſten einer gänzlich neuen Gattung, ſollen 1904 zur Ablieferung gelangen; als Termin des Stapellaufs wurde das Sommerhalbjahr 1902 feſtgeſetzt. Für den dritten Panzerkreuzer unſerer Flotte, den die Werft von Blohm e Voß in Hamburg als„Erſatz König Wilhelm“ zum Bau in Auftrag erhalten hat, ſind die gleichen kontraktlichen Bedingungen ver⸗ einbart wie für die beiden Linienſchiffe. Der Bau aller drei ſoll ſich auf vier Etatsjahre vertheilen, von denen als eigentlſche Bauzeit drei zu rechnen ſind, während das vierte für die Ab⸗ lieferung und die Abhaltung der Probefahrten vorgeſehen wur⸗ den. Die drei neuen kleinen Kreuzer„G% HE“,„J“ ſollen da⸗ gegen bereits im Frühjahr 1903 fertig ſein, von denen zwei die Weſerwerft und einen die Howaldtswerle in Kiel zu bauen haben. Da die im Jahre 1900 bewilligten beiden kleinen Kreuzer„Me⸗ duſa“ und„Amazone“ bereits im Laufe dieſes Etatsjahres fertig⸗ geſtellt wurden, iſt im Jahre 1902 keine Vermehrung der Kreuzer⸗ flotte zu erwarten. Ausland, * Frankreich.(Der Brief Galliffets.) Wir gahen neulich einen Brief wieder, den General de Galliffet an Gaſton Pollonnais vom„Gaulois“ gerichtet hatte, um zu er⸗ klären, er wiſſe nichts von der„Affäre Davout“, hielte es aber für das Geſcheidteſte, wenn allen Franzoſen von der Wiege an die Ehrenlegion verliehen würde. Dann gäbe es doch Ruhe. Nun ſtellt es ſich heraus, daß das Blatt Arthur Meyers und Pollonnais' es für überflüſſig hielt, den ganzen Brief des frühe⸗ ren Kriegsminiſters abzudrucken. Der zweitletzte Satz wurde eigenmächtig gekürzt. Galliffet ſchrieb:„Wenn alle Welt de⸗ korirt würde, ſo möchte Niemand es mehr ſein, und damit würde mit einem Schlage das Großkanzler⸗ amt, der Großkanzler und ſein Palgis abge⸗ ſchafft.“ Der„Gaulois“ gab nur die erſte Hälfte des Satzes und ließ die Anſpielung auf den Großkanzler weg, auf den doch die folgende Stelle über die Leute gemünzt iſt,„die ſich gegen ihr Lebensende nach einer ſchönen Wohnung ſehnen.“ *„ Großbritannien.(Eine mißvergnügte Aeußerung.) Unter dem Titel„Was nothgedrungen ge⸗ than werden muß“ veröffentlicht das Londoner Finanzorgan „Statiſt“ einen Aufſehen erregenden Artikel, worin es die Noth⸗ wendigkeit betont, der augenſcheinlichen Unzufriedenheit des Lan⸗ des mit dem ſchleppenden Gange des Krieges in Südafrika und mit der Unthätigkeit der Regierung durch öffentliche Kundgeb⸗ ungen Ausdruck zu geben, wozu die Körperſchaften der Efty, wie die Börſe, die Banken, die Handelskammer u. ſ. w. den Anſtoß geben ſollten. Da in Folge der Spaltungen der liberalen Partei eine wirkliche Oppofttion nicht exiſtire, welche mit Hilfe der Stimmen der unzufriedenen Mitglieder der unfoniſtiſchen Partef den Sturz der Regierung herbetführen könnte, ſollte die Eith die Führung übernehmen, um dem allgemeinen Wunſche, daß die Regierung pöllig umgebildet, nöthigenfalls ein Koali⸗ Hons⸗Miniſterium gebildet werde, Ausdruck zu geben. Wenn die City dies nicht thun wolle, dürfte der Krieg ſich in die Länge ziehen, der Handel und der Kredit des Landes würden leiden, Arbeſtsloſigkeit, Strites und Arbefter⸗Unruhen eintreten. Alles dies, wenn das Publikum nicht darguf beſtehe, daß der Krieg kräftig betrieben und raſch beendigt werde. Fähige Staats⸗ männer müßten zur Zeit einer ngtionalen Kriſe ſich am Ruder befinden. Aus Stadt und Land. Maunheim, 7, Oktober 1901, * Die Mannheimer Produktenhörſe iſt mit dem heutigen Tage in ihr neues prachtvolles Heim am Fruchtmarkt eingezogen. Der impofante großartige Bau, welcher eine Sehenswürdigkeit Mann⸗ heims bilden wird, iſt zwar noch nicht vollendet. Seine definitibe Fertigſtellung wird erſt Mitte November erfolgen und ſoll dann eine große Eröffnungsfeſtlichkeit ſtattfinden, zu der man auch die Ver⸗ kreter der Großherzoglichen Regierung in Karlsruhe erwartet. Die Produktenbörſe iſt aber inzwiſchen bereitsneingezogen. Heute Vor⸗ mittag gegen 11 Uhr eröffnete offiziell der Vorſitzende der Börſe, Herr Emil Hirſch. das neue Heim mit folgender Anſprache:„Ge⸗ ehrte Herren! Namens des Vorſtandes der Mannheimer Börſe und der Mannheimer Produktenbörſe heiße ich Sie hiermit herzlich will⸗ kommen. Zunächſt danke ich den Aktionären, ſolvie vor Allem den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die ſo viel zu dem Zuſtande⸗ kommen dieſes ſchönen Gebäudes beigetragen haben. Ich wünſche, daß ſich die Geſchäfte hier in angenehmerer Weiſe abwickeln mögen, als wie es früher auf der Straße der Fall war, Mit dieſer Ve⸗ grüßung verbinde ich die Mittheilung, daß laut Verordnung des Großherzoglichen Bezirksamts vom nächſten Montag ab das Zu⸗ ſammenſtehen auf der Straße picht mehr geſtattet iſt. Mögen daher Diejenigen, welche noch nicht Mitglied der ——— eeeeeeeeeereeeeeee erece, cbereeereeeeeeeeere, bei dem Kaufmann fanden, begaben ſie ſich dann nach Sfockholm wo Nelsſon plötzlich verſchwunden ſei. So lautet die Erklärung Hanſens. Die Polizei meint jedoch, die ganze Erzählung vom Norweger ſei eine Erfindung Hanſens, der hierdurch die Poligei auf eine falſche Spur leiten und die Unterſuchung in die Länge ziehen wolle. Den Norweger hat nämlich keiner bei Hanſen geſehen, und ſelbſt ſeine Haushälterin weiß nichts von ihm. Wahrſcheinlich hat Hanſen ſelbſt den Mord verübt, — VPerurtheilung des„Anarchiſten“ Fürſten Nakaſchidze. Aus Rom wird berichtet: Ein ſeltſamer Abenteurer, deſſen geheim⸗ nißvolle Perſönlichkeit wiederholt die Gerichtshöfe faſt aller Länder Europas beſchäftigt hat, ſtand am Donnerſtag unter der Anklage der Zuwiderhandlung gegen zwei Präfettur⸗Dekrete, die ihn aus Italjen auswieſen, vor dem Stadirichter. Der Sitzungsſgal war dicht ge⸗ füllt. Außer den nie und nirgends fehlenden Kriminalſtudenten ſah man zahlreiche Advokaten und Journaliſten. Der Angeklagte, Fürſt Nakaſchidze— kein Menſch weiß übrigens, ob ſein Fürſtentiſel echt iſt— ſaß zwiſchen zwei Carabiniere. Er trug ſehr abgetragene Klei⸗ der und trotz der großen Hitze einen ſchweren Winterüberzieher. Sein Geſicht iſt erdfahl und abgemagert; er macht überhaupt mit ſeiner ganzen Haltung den Eindruck eines Schwerkranken und vermeidet es, den müden, glanzloſen Blick auf das Publikum zu richten. Nachdem er üher ſeine Perſönlichteit phantaſtiſche Angaben gemacht hatte, pro⸗ keſtirte er mit dem eſt von Energie, die ihm noch geblieben iſt, gegen Alles was die Zeitungen über ihn veröffentlicht haben. Er legt bor Allem Werth darguf, mitzutheilen, daß er nicht Anarchiſt iſt und micht Anarchiſt ſein will und kann, weil die ganze Vergangenheit ſeiner Familie, ſein Blut, ſeine Erziehung ihn zwingen, ariſtokratiſch zu denken und zu handeln. Er ſei nicht einmal Nihiliſt. Seit Jahren arbeitete er offen und mit allem Eifer, um in den Beſitz des Landes zu gelangen, auf welches er einen berechtigten und gerechten Anſpruch habe; er will einfach Georgien wiederhaben, deſſer Herrſcher der Pater ſeines Vaters geweſen ſei; ſobald ex bon Rußland Georgien zurücker⸗ halte, wolle er der beſte und treueſte Freund des Zaren werden. Er hätte ſeine Anſprüche ſchon lange durchgeſetzt, wenn man ihn nur in 2 — Vörſe ſind, derſelben beitreten, da nut Mitglieder und Solche, die ſich durch Tageskarten legimitixen, Zutritt in das neue Börſengebäude haben.“ Hiermit war die kleine Eröffnungsfeier beendigt. Eine Be⸗ ſchreibung des Prachtbaues werden wir erſt nach ſeiner Vollendung bringen. Erwähnen wollen wir heute nur, daß der mit 12 mäch⸗ tigen Säulen aus imitirtem Marmor geſchmückte Börſenſaal ein Meiſterſtück der Stucegtur bildet. Die Reſtauration und das Cafe der Börſe ſind am Samſtag eröffnet worden. Dieſe ſind elegant und behaglich ausgeſtattet und werden zweffellos von den Mannheimern mit großer Vorliebe aufgefucht werden. * Ueher den Einſturz des Siloſpeicher⸗Neubaues im Induſtrie⸗ hafen können wir noch Folgendes mittheilen: Die Firma Werner und Nikolai, die bis jetzt in Neckargemünd anſäſſig war, läßt gegenwärtig im Induſtriehafen ein großes Mühlenetabliſſement er⸗ bauen, das den Namen„Germaniamühle“ führt. eigentliche Mühlenanlage iſt ſchon fertiggeſtellt, dagegen war der angrenzende Bau des Siloſpeichers erſt bis zum Dachwerk gediehen. Dieſer Silo⸗ ſpeichen iſt in der vergangenen Nacht eingeſtürzt, während die Mühlenanlage unverſehrt blieb. Der Siloſpeicher hat die Front nach dem Floßhafenufer. Dieſe Faſſadenmqauer ſteht noch, ſie wurde von der Kataſtrophe verſchont. Wie man uns mittheilt, hörten in der Nähe des eingeſtürzten Gebäudes wohnende Leute durch den furcht⸗ baren Sturm ein heftiges Getöſe, das wie ein Erdbeben klang. Da aber dann Alles ruhig war, legte man der Wahrnehmung keine weitere Bedeutung bei. Als heute früh 7 Uhr die Zimmergeſellen des Herrn Zimmermeiſters Holzner auf dem Bauplatz erſchienen, um die am Samſtag begonnene Auflegung des Dachſtuhles fortzuſetzen, erhlickten ſie einen einzigen großen Trümmerhaufen. Wie ſchon oben geſagt, ſteht von den 4 Umfaſſungsmauern nur noch die nach dem Floßhafen gerichtete Hauptfaſſade. Die zwei Seitenmauern und die Hinterfaſſade ſind bis auf das Grundgemäuer zuſammengeſtürzt. Von der Hinterfaſſade ragt je rechts und links noch ein ſchmaler Mauerſtreifen empor,. Die Hauptfaſſade wurde hauptſächlich durch die an dieſelbe im Innern angebaute Treppenanlage gehalten. Der Bau war im Innern pollſtändig hohl, Nur an der Hauptfaſſade war ſchon ein Theil des hölzernen Gerippes des Innenbaues erſtellt worden. Dieſer ſchmale hölzerne Inneneinbgu hat jedenfglls auch mit dazu beigetragen, daß die Hauptfaſſade vom Einſturs verſchont blieb. Sowohl die Hintermauer als die beiden Seitenmauern hatten keine Fenſter; ſolche befinden ſich nur in der ſtehen gebliebenen Hauptfaſſade. Der Wind ſtieß durch die noch nicht verglaſten Fenſteröffnungen der Hauptfaſſade und hat ſich allem Anſcheine nach im Innern gefangen, wie man zu ſagen pflegt. Da er keinen Aus⸗ weg fand, drückte er mit furchtbarer Wucht gegen die Mqauerg, ſodaß dieſe haltlos auseinanderfielen. Hätte die Hinterfaſſade Fenſter⸗ öffnungen gehabt, dann würde der Sturm Abzugskanäle gefunden haben und der Einſturz wäre ſicher nicht erfolgt. Wie bir hören, waren die Mauern genügend dick. Sie beſaßen eine Stärke von 65 Centimeter und nach oben eine ſolche von 55 Emtr. Auch der Mörtel und das fonftige Verbindungs⸗ und Baumaterial foll nicht bean⸗ ſtandet werden können. Die einſtürzenden Steinmaſſen fielen theils nach innen, theils nach außen und riſſen die hölzernen Gerüſte wie Streichhölzer mit ſich. Im Innern des Baues wurden die gus Beton erſtellten Kreuzgewölbe total durchſchlagen. Vor dem eingeſtürzten Bau und im Innern deſſelben liegt Alles im wüſten Chaos durchein⸗ Die ander. Die dickſten Holzſtämme des Baugerüſtes ſind zerknickt wor⸗ den. Heute Mittag gegen 12 Uhr erſchien eine Gerichtskommiſſion unter Führung des Herrn Staatsanwalts Groſſelfinger auf dem Platze, um den Thatheſtand gufzunehmen. Die Unfallſtacle wurde photographirt. Auch Herr Baurath Schäfer von der Gr, Bezirksbauinſpektion Mannheim befand ſich bei der Gerichtskommif⸗ ſion, Eine zahlreiche Menſchenmenge ſuchte in den Vormittags⸗ und Nachmittagsſtunden die Unfallſtätte auf, jedoch mußte dieſelbe in reſpektvoller Ferne bleiben, da die Umgebung des Baues polizei⸗ lich abgeſperrt iſt. Aller Vorausſicht nach muß auch die ſtehen⸗ gebliebene Frontmauer abgeriſſen werden, da ſie infolge des Sturmes ſchon ganz tief ſteht. Ein Verſchulden an der Kataſtrophe kann wohl Niemanden zugemeſſen werden. Der Schaden iſt beträchtlich. Von zuſtändiger Seite wird er zwar auf nur 20,000 Mark angegeben, jedoch dürfte er doch betröchtlich höher ſein. Wahrſcheinlich dürfte die in unſerer Mittagsnummer gemachte Angabe, daß ſich der Scha⸗ den auf 40,000—50,000 Mark beläuft, zutreffend ſein. * Der Sturm, welcher geſtern herrſchte, hat noch berſchiedenen Unſug angerichtet. Im Induſtriehafen hob er in dem Süge⸗ und Hobelwerk Sſegmann eine Anzahl Bretter von den aufgeſtappelten Bordſtößen ab und ſchleuderte ſie auf die Straße. In demſelben Moment fuhr ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn vorüber. Ein Brett ſtieß gegen eine Fenſterſcheibe des Wagens und zertrümmerte dieſelbe. Glücklicherweiſe ſaß an der betreffenden Stelle kein Paffagſer, ſonſt hätte leicht ein großes Unglück entſtehen kö Weiler erfaßle der Sturm im Induſtriehafen zwei Eiſenbahnwagen und jagte ſie an 5 der Hanſaſtraße über die Induſtrieſtraße und die daſelb 5 ſt liegende Straßenbahngeleiſe. Erſt an der Gipsinduſtrie machten die 1 2 Wagen Halt und zwar an einer dort befindlichen Kurve. Weiter be⸗ ſchädigte der Orkan en der Vock'ſchen Kiſtenfabrik ein Theil des Daches f in erheblicher Weiſe und entwurzelte ferner auf der Bonadies⸗Inſel ac zwei mächtige Pappeln. Auch ſonſt richtete der wilde Geſelle noch ver⸗ latz ſchiedenen Schaden an. * Gewarnt wurde kürzlich in einer Zuſchrift an uns und andere Mannheimer Blätter vor zwei Frauen in ka holiſcher Ordenstracht, wurde die Kalender kolportiren. Wenn damit die beiden Schweſtern aus dem St. Paulus⸗Stift in Herxheim gemeigt waxen, ſo iſt dieſen offenbar Unrecht geſchehen. Sie beſitzen in des 1 That die bezirksamtliche Erlauhniß zum Verkauf des 2 ger onfe Marienkalenders; den kolportiren ſie zum Beſten ihre kaufs deſſen Idiotenanſtalt auch Mannhejimer Kinder en⸗ —— 5 f 55 8 Wer den Kalender nicht mag, braucht ihn alſo nur 1 a ve hat aber damit noch keinen Grund, die beiden Schweſtern zu ver⸗ 6 dächtigen. geg mehr der a Herr ſtand. arbeit Hauc WMühl⸗ Kurz hofen Tünch hauer Es li Hauſt in He ſcheibe Tapes richtun Carl Aus dem Großherzogthum. [ Schwetzingen, 7. Okt. Gelegentlich des Kirchweihfeſtez in Hockenheim wurde vergangene Nacht gegen 12 Uhr in der Nähe des Bahnhofes in Hockenheim der von hier gebürtige Peter Hoker von einigen Burſchen überfallen und mit dem Meſſer übel zugerichtet. Hoffentlich gelingt es den Recherchen der Gen⸗ darmerie, die Meſſerhelden bald dingfeſt zu machen. BC. Karlsruhe, 6. Okt. Heute Nachmittag tobte hier ein ge⸗ waltiger Orkan, der an Bäumen, Häuſern und Telegraphenanlagen großen Schaden anrichtete und einen heftigen Platzragen im Ge⸗ folge hatte. 0. Freihurg, 6. Okt. Die elektriſche Straßenbahn wird ai 15. Sktober in Betrieb genammen. Gegenwärtig finden Proßg⸗ fahrten ſtatt, die bis jetzt gut ausgefallen ſind. Pfalz, Beſſen und Umgebung. „ Kaffel, 4. Ott. Zu dem im Weſtfäliſchen Nachtſchnellzuge her⸗ Her übten Raubattentat iſt lt.„Frkf..⸗A.“ in Ergänzung des Berichigg geführ noch Folgendes zu berichten: Der Attentäter iſt der Sohn achtbaxeg Leute eines Eiſenbahnunterbeamten in Eſchwege, er hat in Kaſſel bei der Infanterie freiwillig gedient und iſt bisher noch nicht beſtraft, D5 Nachdem er Stationsdiätar in Eſchwege geweſen, war er bei eine 15 Pribgtbahn, der Weſtfäliſchen Landeseiſenbahn, in Stellung; bor⸗ Feit übergehend wurde Rathgeber auch auf dem Telegraphenamt des Eſch. Zlera weger Bahnhofes und zuletzt in Bielefeld beſchäftigt. Hier hat e mbel! Gelegenheit gefunden, ſich das Formular eines Freifahrtſcheines zu oder: verſchaffen und zu fälſchen, woraufhin er in den letzten Wochen an, 8 ſcheinend in Deutſchland zweck⸗ und beſchäftigungslos umhergefahre iſt, wobei der Mordplan vermuthlich gereift, auch die Ausführung ig anderen Zügen geplant, aber weil die erforderlichen Nebenumſtänd⸗ nicht paßten, unterblieben iſt. In der Donnerſtagnacht fuhr Ratſt geber nach Kaſſel, um in einer Privatklage wegen Körperverletzuun als Zeuge bernommen zu werden. Er wurde auch von zwei Schutz⸗ leuten eskortirt vorgeführt, auf ſeine Vernehmung jedoch verzichte Wie nun die anderen Zeugen aus Eſchwege beſtimmt erzählten. wollte Rathgeber in 14 Tagen Hochzeit machen. Er hat alſo, gü, ſcheinend um die Koſten hierfür und für Haushaltungseinrichtung 155 zu beſchaffen, den Reiſenden van Weſtrum erſchießen und beraubef zalie wollen. Bei dem Kampfe im Eiſenbahnabtheil hat er übrigens guß 15 Wunden davongetragen, eine Hand iſt verletzt, das Geſicht gerſcune ſgiete den. Während der Räuber anfänglich ein freches Benehmen zu Allem Schau trug und leugnete, iſt er jetzt geſtändig, ſcheint guch Reue üben ſeine ſchwere Unthat zu fühlen. Der Ueberfallene war dem Räube Hinter an Statur und Körperkraft uüberlegen, ſonſt wäre dem Letzteren Verſuch nicht mißlungen, ihn nach dem Fehlſchuſſe aus dem Abthel 10 auf die Schienen zu werfen.— Der Attentäter hat jetzt zugegeben 855 daß er ſich durch einen Raub in den Beſitz größerer Geldmittel ſetzen 115 wollte, um dann nach Berlin zu fahren, wo er ſich in einer Fabr 11 ber perſönlich vorſtellen ſollte, um eventuell eine Stelle, um die er ſiß 0—2 beworben, zu erhalten. dwedn Sport. dls D * Eine Radrennbahn in Frankfurt. Während die Frankfurteh eife Radſportsleute ſich ſtets noch vergeblich nach einer zeitgemäßen Renſkamm hahn für unſere Stadt ſehnten, iſt ganz im Stillen bereits von einen ſagte emſigen Konſortium das Nothtvendige gethan worden, um den altel bekann Wunſch endlich in die Wirklichkeit mnzuſetzen. Binnen wenigel 8 Wochen wird Frankfurt ſeine Radrennbahn haben, ja man hofft noß Maler in dieſem Herbſte Rennen zu veranſtalten. Iſt auch manches noſfborrag unbollkommen und proviſoriſch, ſo wird ſich bis zum nächſten Jahnegang infolge der Antheilnahme des Publikums und der Sportskreſſh Gil hoffentlich ein tadelloſes Etabliſſement den Radlern präſentireſ n 0 Kein Monſch hat etwas davon erfahren, als der Bau in Angriff g ib nommen wurde, und gegenwärtig iſt die Anlage ſchon faſt vollende Infolge der ungünſtigen Terrainberhältniſſe in Frankfurt iſt es fr lich nothwendig geweſen, die Rennbahn in anderer Gemarkung erbauen und zwar in derjenigen von Griesheim. Die Bahn wird ſih alſo gegenüber von Griesheim, neben dem Geiesheimer Wald, an de⸗ Mainzer Landſtraße befinden; ſie wird eine Länge von 388½ Metg 701 Frau, die angeblich aus einer deutſchen Familie ſtammen ſoll, bitterlich. Auch ihr Vater, ein Herr Rodel oder Redel, iſt zugegen und erzählt Allen, die es hören wollen, daß er preußiſcher Offizier geweſen ſef, Der Vertheidiger des Fürſten beſchränkt ſich darguf, zu erklären, daß die Ausweiſungsdekrete der Präfekten von Livorno und von Genug nicht rechtsgiltig ſeien, da nur der Miniſter des Innern ſolche Dekrete erlaſſen könne; zuletzt rief der Vertheidiger das Mitleid des Richters an:„Haben Sie Mitleid mit einem Manne,“ ſagte er,„der am Rande des Grabes ſteht!“ Trotzdem verurtheflte der Richter den Fürſten nach dem Antrage des Stgatsapwalts zu zwanzig Tagen Haft. Nach Ver⸗ büßung ſeiner Strafe ſoll Nalaſchder der Landespolizeibehörde über⸗ wieſen werden, die ihn an die Grenze bringen laſſen wird. Während der Verurtheilte abgeführt wird, ſchildert ſeine Frau, die von Adpo⸗ katen und Journaliſten umringt wird, unter Thränen die zahlreichen romantiſchen Abenteuer ihres Gatten, Er ſei Großmeiſter der pol⸗ niſchen Freimauerei und werde ngch Verbüßung ſeiner Strafe wahr⸗ ſcheinlich nach Spanien gehen, denn Sagaſta ſei ſein beſter Freund(). Als der Fürſt ſich im Jahre 1894 in London befand, hätten eines Abends einige Individuen im Auftrage der ruſſiſchen Geſandtſchaft den Verſuch gemacht, ihn zu rauben und zu entführen; es ſei ihm jedoch noch im letzten Augenblicke gelungen, zu entfliehen. Ein anderes Nal ſei exr in London mitten auf der Straße überfallen und mit Dolchen verwundet worden; er krage noch die Narben auf der rechten Schulter. Der Fürſt ſei das Haupf einer ruſſiſch⸗ſeparatiſtiſchen Ver⸗ einigung, die Georgien von Rußland loslöſen wolle. Die Vereinigung gebe eine Zeitſchrift herauß, die dort erſcheine, wo ſich der Herausgeber, d, h. der Fürſt, gerade befinde; natürlich känge ſie guch nur ſehr un⸗ regelmäßig erſcheinen, da der Fürſt einen großen Theil ſeines Lebens im Gefüngniß berbringe. Die Tochter des Fürſtenpgares heißt Dag⸗ mar und ſoll, wenn ſte ſieben Jahre aſt ſein wird, nach der Behauptung ihrer Mutter einen Theil der Güter der Familje Nakaſchſdze von zurückbekommen, Dieſe Güter ſcheinen gber guf dem Monde zu liegen! — Eine Pariſer Hotelſeene. Es gibt in Paris wenig große Ruhe gelaſſen hätte, aber die Polizeibehörden aller Länder hätten ſich aber gewiß bein lleines Hotel, in dem ſich nicht ſchon mehrfach die oft ———————— geſchilderte Scene gbſpielte, daß ein betrogener Gatte die Unkreg ſeiner Frau feſtſtellte. Der Wirth M... aus Ebreug aber dieſes wenig erfreuliche Geſchäft auf eine ganz originelle We⸗ ben beſorgt. Seine Frau war ihm aus Eyreux durchgegangen und ha den obendrein 3000 Franes an baarem Gelde und alle Werthſtücke Schmuck und Silber mitgenommen. Eine mitleidige Nachbarin haall deutſch dem Betrogenen die Adreſſe des Hotels verrathen, das Madame ſchichts Paris bewohnen wollte, und der Wirth war ſofort nach Paris fahren. Bevor er aber das Hotel aufſuchte, kaufte er ſich andere Kll der, einen blauen Kneifer und einen ſtattlichen weißen Vollbark. Mpirtuof dfeſer Verkleidung fuhr er zum Hotel und ſchrieb ſich dort als Heſ drama von Cpurdemanche ein. Nach am ſelben Tage ſah er ſeine Gattin, Aden ec mit ihrem Liebhaber ausging, auf der Treppe; ſie erkannte ihn ni ſonder Nach einer Weile ging der fremde Weißbart in die Portierloge, naſt macht. den Schlüſſel zum Zimmer ſeiner Frau, öffnete den Koffer und faß der G dort mit großer Befriedigung ſeine 8000 Fr., den Schmuck, das Silheh Apthei Beim Einpacken wurde er aber vom Kellner geſtört. Mit dem Ruff pängt „Mein Herr, Sie ſind ja ein Dieb!“ ſtürzte der Kellner auf ihn ii kemmm wollte ihn an der Gurgel faſſen und— behielt den falſchen Barlß der Hand.—„Ich bin zwar kein Dieb, ſondern der Gemahl der Da die hier wohnt. Ich habe nur mein Eigenthum zurückgenommen Im ſelben Augenblicke betrat die Ungetreue das Zimmer, erkannſe i der ben Gaſt und rief:„Um Himmelswillen, mein Mann!“ Der Mann ung an ſich guf keine weiteren Debatten ein, gab ſeiner Frau zwei ausgezen Komfte nete Backpfeifen und reiſte mit dem geretteten Gelde und den Werßf borſteh ſachen wieder nach Evreux zurück, um der Eheſcheidungsprozeß eini und d leiſen. 12 — Ein Mailänder Nationalmonument in Gefahr- aebra Mailinder Börſe will aus dem ſchönen Renaiſſancepalaſt, den— kannten Palazzo dei Giureconſulti auf der Piazza Mercanti, den furger ſeit 1809 inne hat, in einen neuen, größeren Palaſt ziehen. Nun i dem Dd ſie aber, wie aus Majiland berichtet wird, die durch den Umzug f ſchlecht werdenden Räume an Inhaber von— Schuhläden vermiethet, will Schnu hald ihre ſonſt ſo brauchbaren Waaren hinter blinkenden Schaufenei geide in dem ehrwürdigen Gebäude ausſtellen werden. Gegen dieſen Uun p dieſem dalismuß haben ſich zur Freude ſehr energiſche Stimmen erboben Mannheim, 7. Oktober. 9 General Anzeiger. 3. Selt⸗ eſehen und vorläufig eine halten, mit seitgemäßen hohen Kurven ve d v andoberfläche erhalten. Jedoch ſoll Frühjahr, nachdem e überwintert haben wird und ſich etwaige Mängel herqusgeſtellt ben werden, eine Cementoberfläche erhalten und mit allem Kom⸗ ört der Neuzeit ausgeſtattet werden. Im nächſten Jahre wird daun uch hoffentlich die elektriſche Trambahn bis beinahe an den Sposl⸗ 2 Geſchäftliches. * Neues Geſchäftshaus. Ein neues ſchmuckes Geſchäftshaus wurde am Samſtag unter großem Zudrange des Publikums in der reitenſtraße K 1, 1 eröffnet. Die Firma Gebrüder Rot h⸗ 5 353 90 ſchild betreibt in dieſen Lokalitäten ihr Aan eKonfektionsgeſchäft in bedeutend vergrößertem Maßſtabe. Die Ver⸗ rkaufsräume beſtehen aus einem Parterre⸗Ladenlokal von ca. 360 Quadratmeter und einem Entreſol von ca. 300 Quadratmeter Größe. FJedes Reklamehafte der inneren wie äußeren Ausſtattung iſt ſtreng bpermieden worden, was den Vortheil bietet, daß die Einrichtung gegenüber anderen prunkvoll ausgeſtatteten Geſchäften bedeutend mehr an Ueberſichtlichkeit gewinnt. Ueberall iſt dem Tageslichte in der ausgiebigſten Weiſe Zulaß gewährt. Bauleitender Architekt war Herr Karl Wittmann hier, dem als Bauleiter Herr Haßler zur Seite feſtes ſtand. An dem Baue waren folgende Handwerker betheiligt: Maurer⸗ n der arbeiten: Seb, Sturm; Houdendecken: Hch. Eiſen; Schloſſerarbeiten: Peter Hauc; Spenglerarbeiten: Karl Schatt; Dachdeckerarbeiten: G. W. Neſſer Wühler; Glaſerarbeiten: Karl Haßler; Schreinerarbeiten: Mich. Gen⸗ Kurz und Emil Leger jun.; Zimmerarbeiten: Joh. Schmitt, Sand⸗ hofen; Gypſerarbeiten: Franz und Schaaf, FJeudenheim; Maler⸗ und in ge⸗ Tüncherarbeiten: Hanſen und Kahl; für Inneres! C. Cobleng; Bild⸗ lagen hauerarbeiten: A. Köſtner; Kunſtſchloſſerarbsiten: Lah und Sohn. Ges Es lieferten ferner die Firmen: C. Vetter in Eltmann g. M. die Hauſteine; Stotz u. Co. hier die elektriſche Einrichtung; E. Maquett beiden r be⸗ Jaches 85855 119 Hlatz führen. indere tracht, rd an in Heidelherg den Niederdruckdampf; Peter u. Co. hier die Spiegel⸗ Probo⸗ ſcheiben; Chr. Rathjen hier die Firmenſchilder; Aug. Kohlſchmitt die Tapezierarbeiten. Die Eiſenkonſtruktion und die Schaufenſterein⸗ krichtung die Aktien⸗Geſellſchaft für Eiſen⸗ und Bronzegießerei vorm. Carl Flink; die Inſtallgtionsarbeiten: Ph. Fuchs und Prieſter, ſowie Herm, Bgrber hier. Der ganze Bau iſt innerhalb 5½ Monaten aus⸗ geführt worden. richtez 15ů Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. raff Opernhaus Fraukfurt aſM. Spielplan, Dienſtgg, 8, Okt.: „Die drei Pintos“. Hierguf:„Phantaſieen im Bremer Rakhskeller“. Mittwoch,.: 1. Abonnements⸗Concert. Donnerſtag, 10.:„Fidelio“, Hat Frejtag, 11.:„Der Waffenſchmied“. Samſtgg, 12.:„Der Bajazzo“ Eſcht Hlerauf:„Cävalleria ruſticana“. Sonntag, 13.:„Der Ring des gat e Ribelungen“. Vorabend:„Das Rheingold“. Montag, 14.:„Marie nes zy oder:„Die Regimentstochter“. en a, Schauſpielhaus Frankfurt a,M. Spielplau. Dienſtag, fahreh 8. Oktober;„Die Zwillingsſchweſtei“. Mittwoch,.:„Die Fee ung ICaprice“. Donnerſtag, 10.:„Nora⸗ Freitag 11.„Johannisfeuer“. iſtänd Samſtag, 12.:„Pinng von Barnhelm“. Sonntag, 13.; Nachm.: Ratz, Das Glück“(La veine). Abends:„Die verſunkene Glocke“, Montag, lehm 14.:„Liebelei“ und„Jephtas Tochter“. Sudermanns„Ehre“ in Paris. Unfer Pgriſer Korreſpondent Schuß⸗ ſchreibt uns: Einen durchſchlagenden, glänzenden Erfolg errang ſo⸗ % wohl in der Generalprobe als in der erſten Porſtellung am 4. Oktober Ahe im Thegtre Antoine Sudermanns„Ehre(L Hon⸗ o, af⸗ ung 26 rauben geur), die, wie die Romane Sudermanns, von Frau Profeſſor alentin in Bern und dem Pariſer Schriftſteller Remon vor⸗ züglich ins Franzöſiſche übertragen worden iſt. Sowvohl der Grund⸗ rſchuß⸗ en zuß te Ubes 5 daß die Ehre ein relativer Begriff iſt, als der äußerſt ge⸗ ſchickte Aufbau des Stückes werden von der Kritik anerkannt, aber vor Alem pwird die Darſtellung des Lebens der Familie Heinecke im Räube Hinterhauſe gelobt. Die naive Verderbtheit der Alma Heinecke paßt 7 der ebenſo gut in Pariſer wie in Berliner Verhältniſſe und fand viel Abthel Verſtändniß. Die tugendhafte Entrüſtung des dem Hinterhauſe ent⸗ c92 wachſenen Robert Heinecke und die Weisheitsreden des Grgfen Traft L ſehen ſtießen auf einige Bedenken, obwohl gerade dieſe Rollen von G rand Fabr id Dumenh ausgezeichnet geſpielt wurden. Frl. Mieris, er ſich je beliebte Eunice in„Juo Vadis? gab die Alma recht gut und als ater Heinecke beluſtigte Bour ſehr. Antoine, der ſein Theater ſwegmäßig reſtaurirt hat, ſpielte ſelbſt nicht mit und wird ſich nun iDarxſteller und Direktor gusruhen können, denn Niemand be⸗ kfurtg peifelt, daß die„Ehre“ den ganzen Winter über auf dem Pro⸗ Renſ ramm bleiben werde.„Antoine hat ſeine„Deux Goſſes“ gefunden“, eigenſagte man ſchon in der Generalprobe. Die„Deux Goſſes“ wurden 1 altehbekanntlich im Amhige 759 Mal hintereinander geſpielt, genige, Luis Alvarez f. Aus Madrid kommt die Nachricht, daß der ft noß aler Luis Alvarez geſtern geſtorben iſt. Mit ihm iſt einer der her⸗ 75 orragendſten Vertreter der modernen ſpaniſchen Malerei dahin⸗ egangen, Neben dem Dreigeſtirn Pradilla, Villegas und Benlliure 18 reiſh Gil war in erſter Reihe der Name Alvarez in ganz Europg bekannt ntire und hochgeachtet. Wie alle ſpaniſchen Künſtler ſeit Velazquez und if eer hat auch Alvarez lange Jahre ſeines Lebens in Italien zu⸗ llendel gebracht und dort die wichtigſten Anregungen in ſich aufgenommen. 8 frei on Madrid, wo er im Jahre 1841 geboren ward, und wo er auf der ung s nſtakademie den erſten Unterricht empfangen hatte, ging er ſchon ird ſihes7 zur Fortſetzung der Studien nach Rom. Von vornherein war an daſein Intereſſe vor Allem der Hiſtorienmaleref zugewandt, mit einem Metz„Traum der Calpurnig“ führte er ſich 1861 als Zwanzigjähriger guf der Ausſtellung in Florenz mit großem Erfolge ein. Doch erſt als Untreher ſich der heimathlichen Geſchichte zunnandte, hatte Alvarez das ur ebiet gefunden, auf dem ſich ſein Talent voll entfaltete; mit den oßen Gemälden, auf denen er nun bedeutſame Szenen und Epi⸗ en in figurenreichen Kompoſitionen darſtellte, erhob er ſich weit er die Durchſchnittsleiſtungen der Belgier, der Franzoſen und der kütſchen Pilotyſchule auf dieſem Gebiete. Neben den großen Ge⸗ ichtsbildern hat Alvarez eine reiche Zahl mehr genremäßiger Ge⸗ vis gmälde hinterlaſſen, Szenen aus dem Volksleben und der vornehmen KRl velt, aus der Gegenwart oder aus dem 18. Jahrhundert. In ſeiner rt. Mpirtzoſen Technfk und in der Kunſt, ſeine Vorwürfe mit packender Heſ dramatiſcher Kraft auf die Leinwand zu bannen, verleugnet er nicht ctin,! ben echten Spanſjer. In den letzten Jahren hat Alvarez ſſch be⸗ n nih ſonders als Direltor des Prado⸗Muſeums in Madrid verdient ge⸗ „ nah macht. Er hat hier in dankenswerther Weiſe die großartigen Schatze 1 ber Gallerie neu geordnet, hat eine eigne Velazquez⸗ und Murilo⸗ Sicht kbeheikung eingerichtet, die Werke Gohas überſichtlich zufammenge⸗ R hängt und ſich überhaupt als Muſeumsverwalter ebenſo viel Aner⸗ ihn ſizennung erworhen, wie als ſchaffender Künſtler. Bal yette Guilbert wird, wie das„Berl. Tagebl.“ erfählt, in Dan pieſem Winter mit einer Geſellſchaft Pariſer Künſtler nach Berlin mien e aeereerreeeen nte ider bekannte Architekt Luca Beltrami richtet eine ſehr deutliche Mahn⸗ un! ung an die Präſidentſchaft der Handelskammer, bwelche gleichzeitig dem igez omitee der Sonderausſtellung für„auf Induſtrie angewandte Kunſt“ Weiſfborſteht, indem er ſeine Mitgliedſchaft in dieſem Komftee niederlegte einz ſund die Gemeinde aufforderte, von dem ihr zuſtehenden Rechte der Erxroprialion des Palaſtes, der als Nationalmonument erklärt ſei, Gebrauch zu machen. Ii., Ein Säugling mit einem Schnurrbart. Wie die Peters⸗ fun kurger Blätter berichten, brachte die Bäuerin Thionia Zmajewa aus un den Dorfe Tosno einen vier Monate alten Säugling männlichen Ge⸗ a gechts in die Stadt, welchem an der Oberühpe ein reſpektabler „a Schnurrbart wächſt, um den ihn mancher Einjährig⸗Freiwillige be⸗ n könnte. Der Süugling mit dem Schnurrbart wurde von einem ſeur an Kindesſtatt angenommen, wohl um als Neklame für„Es in erreicht“ oder ein ähnliches Schnurrbartmittel zu dienen, wenn gar als Uebungsobjekt für die Lehrſungenn. kommen, um in einem eigenarkigen Rahmen neben den 43 deutſchen Ueberbretteln einmal echte fran: e Cabaretkunſt zu zeigen. In ihrer Begleitung befindet ſich d ithe Montmartre“: Frage⸗ rolles, Riviere, Montoyard, Villers und Andere. Auch einige der Schattenſpiele von Caran'Ache ſollen vorgeführt ſperden. Das Theater, in dem die Aufführungen ſtattfinden ſollen, iſt noch nicht heſtimmt. Akneſſe Nachrichten und Felegraiime. Karlsruhe, 6. Okt. Nach Meldungen auswärkiger Blätter wurde in der Baden⸗Badener Konferenz preußiſcher, heſſiſcher und badiſcher Delegirter wegen des Eintritts der Main⸗Reckar⸗Bahn in die preußiſch⸗hefſi⸗ ſche Eiſenbahngemeinſchaft beſchloſſen, daß der Ein⸗ tritt am 1. April n. J. erfolgen ſoll, vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung der Landtage.— Durlach⸗Lan d. Endgiltiges Wahl⸗ ergebniß: 61 Konſervative, 62 Demokraten, 37 Sozialdemokra⸗ ten. Der Demokrat wird zweifellos gewählt. (Privat⸗Tolegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Karlsruhe, 7. Okt. Der Herzog von Orleans weilt ſeit Samſtag in Karlsruhe. Unter Anderen weilen bei ihm die bekannten politiſchen Freunde des Herzogs, Buffet und Graf Lure Saluces. * Frankfurt a. M, 7. Okt. Die„Frankf, Zeitung“ hat von der deutſchen Verlagsanſtalt in Stutf⸗ gart eine Mittheilung bekommen, wonach angeſichts der gegen⸗ wärtigen geſpannten Lage des geſammten wirthſchaftlichen Lebens der Aufſichtsrath der Geſellſchaft beſchloſſen hat, den Antrag an die Generalverſammlung zu ſtellen, keine Divi⸗ dende zu vertheilen, ſondern den ganzen Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. *Frankfurti g, d. O. 7. Okt. Bej einer Nuderparthie die 5 Mitglieder des„Ruderklub 1882“ unternahmen, kenterte das Boot bei Schwetig. Der in Rudererkreiſen bekannte Fahrwart Philipp J. ertrank. *Frankfurt a.., 7. Olt. In der Ausſtellung für Unfallſchutz wurden heute Nacht durch den Orkan werthvolle Zeichnungen etc. des Reichsverſicherungsamtes vollſtändig zerſtört, ſodaß ein erheblicher Schaden entſtand. * Stuktgart, 7. Okt. Das Geſammikollegium der Centralſtelle für Landwirthſchaft hat zum Zolltarif für Roggen, Weizen und Hafer einen Minimalzoll von 6, für Gerſte von 5 Mark angenommen. Der badiſche Finanzminiſter Buchenberger iſt am Samſtag zur Beſprechung mit Finanzminiſter Zeyer hier eingetroffen. * Stuttgart, 7, Okt. Zur Feier der 10jährigen Thronbeſteigung hat Kaiſer Wilhelm an den König von Württemberg folgendes Telegramm gerichtet:„An dem heutigen Tage gedenke ich Deiner mit den herzlichſten Wün⸗ ſchen. Ich erinnere mich dankbar der Freundſchaft, mit der Du während Deiner 10jährigen ſegensreichen Regierung zum Heile unſeres gemeinſamen deutſchen Vaterlandes neben Mir geſtanden haſt und hoffe zu Gott, daß Dir noch viele Jahre glücklicher Regierung beſchieden ſein mögen.“ Der König dankte tele⸗ graphiſch, * Bremen, 7. Okt. Der Schnelldampfer des Nordd. Lloyd „Kronprinz Wilhelm' iſt nach einer glänzenden Reiſe heute früh 5 Uhr wohlbehalten in Plymouth angekommen. Der Dampfer legte die Ueberfahrt Newhork⸗Plymouth in 5 Tagen 9 Stunden zurück. Trotzdem der Dampfer während der beipen letzten Tage mit einem Nordweſtſturm kämpfte, betrug die erzielte Geſchwindigkeit 22,51 See⸗ meilen per Stunde. Der Dampfer wird bereits morgen 9 Uhr in Bremerhafen erwartet. * Berlin, 7. Oit. Der Polizeibericht meldet für Samſtag und Sonntag 7 Selbſtmorde. Ferner verletzte bei einer Spielerei mit einem Revolper ein Arbeiter einen Stukateur ſchwer. 8 * Berlin, 7. Okt. Nach einem Schreiben vom 6. Ok⸗ tober an den Berliner Magiſtrat lehnte es der Oherpräſi⸗ dent ab, den als zweiten Bürgermeiſter wiedergewählten Stadt⸗ rath Kaufmann dem König zur Beſtätigung vorzuſchlagen und fragte gleichzeitig an, ob es nach der Geſchäftslage gebolen ſei, einen geeigneten ſtädtiſchen Beamten als Staatskom⸗ miſſar mit dem Kommiſſarium zu betrauen. Der Magiſtrat beſchloß, das Schreiben den Stadtverordneten mitzutheilen und lehnte die Ernennung eines ſtädtiſchen Beamten ab. *Rominten, 7. Okt. Der Kaiſer iſt Vormittags 11 Uhr abgereiſt. * Manreſa, 7. Okt. Die über den Ausfall des Stier⸗ kampfes unzufriedene Volksmenge zündete geſtern die Arena an. * Petersburg, 7. Okt. Im Dorfe Rzgow bei Looz wurden vorgeſtern 40 Häuſer durch eine Feuersbrunſt zerſtört. * London, 7, Okt. Der„Daily Mail“ zu Folge, ver⸗ lautet, daß über eine Zollunion, die die Kapkolonie, Natal und Loureneo Marques umfaſſen ſoll, verhandelt werde. Es heißt, die portugieſiſche Regierung ſtehe dieſem Projekt günſtig gegenüber. *London, 7. Okt. Der„Standard“ meldet aus Shang⸗ hai vom 6. Okt.: Einem Telegramm aus Singanfu zu Jolge brach der kaiſerliche Hof nach Kaifengfu auf. *Port Sgid, 7. Oktober, Prinz Tſchun iſt hier eingetroffen. 5.* Sturm und Hochwaſſer. *Fegukfurt, 7. Oktober. Die„Frkft. Z1g.“ meldet über den geſtrigen Sturm noch: In der Rähe des Hauptbahnhofes wurde eine Photographiebude umgeriſſey. Bei der Polizei ſollen im Ganzen 21 Verletzungen leichterer Art angemeldet ſein. Im Palmengarten ſind viele glte Bäume geknickl. Auch im Zoolo⸗ giſchen Garten hat der Orkan gewüthet, ebenſo in der Stadtpromenade. Im Norden der Stadt waren manche Straßen mit Schieferſteinen und Trümmern von Schornſteinen beſäet. Im Walde ſind ſchwere Verwüſtungen angerichtet. Von der Bahnlinie GoldſteinKelſterbach kann man den ungeheueren Schaden im Forſtbeſtande beobachten. Die Telegraphenleitung nach Iſenburg iſt völlig umgeweht. In Iſenburg ſelbſt mußte die Feuerwehr in der Nacht zur Neiiung eines ſtark gefähr⸗ deten Hauſes, das unter Waſſer ſtand, ausrücken. Auch aus der ganzen Mainebene kommen Meldungen über die verheerende Wirkung des Orkans. In den Tannenwaldungen bei Kelſterbach ſind große ſchwere Bäume entwurzelt. Auch im Taunus iſt enormer Schaden berurſgeht. Am Rhein tobte der Sturm ebenfalls, ohne jedoch Schaden anzurichten. die Köln⸗Düſſeldorfer Boote während des Schiff die Rheede verlaſſen. *Köln, 7. Okt. Das unaufhaltſame Regenwetter der letzten Tgge bewirkte Hochwaſſer im Laufe des Oberrhei Nebenflüſſe. In Biebrich konnten und d Die Saar überſchwemmte beide Ni gleſchen die Moſel bei rapidem Steigen. EMagdeburg, 7. Olt. In vergangener Nacht herrſchte hier ein heftiger Sturm mit Regenbßen. Vom Harz wird ebenfalls ſtürmiſches Wetter gemeldet, das in den Wäldern vielfachen Schaden anrichtete. Im Oberharz und dem Brockengebiete trat ein ſtarker Schneefall ein. * Brüſſel, 7. Okt. Heftiger Stur m, verbunden mit Ge⸗ witter, Regengüſſen und Hagel, wüthete geſtern in ganz Belgien. Namentlich in Lüttich iſt der durch das Unwetter angerichtete Material⸗ ſchaden bedeutend. Auf dem Marktplatz ſind eine Anzahl Meßbuden zerſtört, viele Bäume ſind entwurzelt, Laternenpfähle umgeriſſen, *** Der Burenkrieg. * London, 7. Okt. Aus Dundee wird der„Times! vom 5. Okt. gemeldet: Am vergangenen Mittwoch ſeien dem Ver⸗ nehmen nach der jüngſte Sohn des Staatsfekretürs Reicz und Emmett, ein Neffe des Generals gleichen Namens, mit Ge⸗ wehren und Pferden gefangen genommen. * Kroonſta d, 6. Okt.(Reuter,.) Eine Truppen⸗ abtheilung unter Major Holmes nahm am 1. ds. Mts, das nördlich vom Zandriver gelegene Lager des Kommandanten Margis. Die Buren verloren zwei Todte, zwei Verwundete, 20 Gefangene, 17 Wagen, 10 Karren, 800 Stück Vieh. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Eruſt Müller, für Thegter, Kunſt und Feuilleton: Gberhard Buchner,. für den Inſeratentheil; Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. G. Hgas'ſchen Zuchdruckerei⸗ (Erſte Maunheimer Typograph. Anſtalt.) Mannheimer Handelsblatt. Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 7. Oktober. Welzen pfälz. 16,50——.— Hafer, würktb. Alp——. „ Rorddeutſcher—.———.—„ amerik, weiße „ ruſſ. Azima 16.50—17.25[ Maisamer.Mixed „ Theodoſia 17.50—17.75„Donau 12.80——.— „ Saxonskg 16.75——.—„ La Plata 12.80——.— „ Girka 16.25—16.45 Kohlreps, d. neuer—.——27.78 „ Taganxog 16.60—17.—[ Wicken 3 „ ruüumiſcher 18.——16.50 Kleefamen deutſch. 1105.—110.— „ am. Winter 16.60—.— 1„ II 90.——109.— „ Chieago II—.„ amerik. 95.——98.— „ Manitoba!—.——.—„neuerpfälzer———. „ Walla Wallg 16.50-—.„Luzerne 92.—95.— „ Kanſas II—.—16.75„ Provene. 105.—110.— „ Californier 17.——.„Eſparſette 30.——80.50 „ Eg Platg 16.50——.—[ Leiubl mit Faß——69.— Kernen 17.25——Rüböbl„„—.—66.— Roggen, pfälz. 14.——14.25„ bei Waggon—.——64.— „ rufſiſcher 14.——14.25 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— ſr. mit 20% Targa—.— 28.25 „ norddeutſcher.——.— Am. Petrol. Wagg. 22.30 „ amerik.—.——.— Am. Petrol. in Ciſt. Geyſte, hierländ. 15.75—18.—-Pp.00ko netto verzollt.18.70 „ Pfälzer 16.——16.50 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——22.25 „ Uungariſche—.——.— Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——21.80 utter 12.50——.—[Ruſſ. Petrol, in Ci⸗ erſte vxum, Brau—.———.— ſternen p. 100ko netto17.80 Hafer, bad. 18.75—14.75 Rohſprit, verſteuert—— 119.— „ruſſiſcher 15.——15.30 Joer Sprit—.— 43.— „norddeutſcher 15,25——.—[gber do. unverſt, 28.—. Yu 1 4 Weizenmehl 1. Nr. 00 1 8 4 ee eene ee,, Roggeumehl Nr. 0) 29.75 1) 19.75. Weizen ruhiger. Roggen, Gerſte, Hafer und Mais ziemlich unperändert. Mauuheimer Gffektenbörſe vom 7. Okt.(Offtzieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte in ſtiller Haltung. Geſucht waren: Süddeutſche Bank⸗Aktien zu 104%, und Aktien der Dingler'ſchen Maſchinenfabrik zu 145%. Niedriger gotirten; Weſteregeln Staſm⸗ Aktien 200., Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 77 B. Fraukfurt a.., 7. Oktbr. Kreditaktien 193.20, Staats⸗ bahn 132.75, Lombarden 20.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.95, Gotthardhahn 155, Disconto⸗Commandit 170.40, Laura 175.—, Gelſenkirchen 158.30, Darmſtädter 116.40, Handelsgeſellſchaft 180.28, Dresdener Bank 118.10, Deutſche Bank 190.20. Tendenz: ſtill⸗ * Berlin, 7. Okt.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſenwoche eröffnete ruhig und in wenig anregender Haltung. Banken nicht ganz einheitlich. Oeſterreicher ſchwach auf Wien. Montanwerthe beſſer, aber die Umſätze äußerſt gering. Fonds umſatzlos. Bahnen ganz ſtill; heimiſche träge. Schifffahrtsaktien vernachläſſigt. Die 2. Börſenſtunde zeigte für Montanwerthe bezw. Kohlenaktien weichende Kurſe. Heimiſche Anlagen ſchwöcher. In Bahnen vollſtändige Stockung. Später Montanwerihe weiter matt auf Gerüchte von einer Kohlen⸗ preisherabſetzung per 1. Januar bei gleichzeitiger Förderungsein⸗ ſchränkung. Privaldiskont 296 0. Bevlin, 7. Oktbr.(Effektenbörſe.) Anfaugskurſe. Kreditaktien 193.20, Staatsbahn 13280, Lombarden 19.80, Diskonto⸗Commandit 170.— Laurahütte 176.20, Harpener 151.80, Ruſſiſche Noten—.—, (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.10, 3½„% Reichsgnleihe 100,40, 3% Reichsanleihe 89,90, 3½% Bad. St.⸗Obl. 1900 98.70, 4% Bad. St.⸗A. 1901 105.—, 4% Heſſen 104.40, 3% Heſſen 87,10, Italiener 99.20,1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener—.—, Marien⸗ burger—.—, Oſtpreuß. Südbahn—.—, Staatsbahn 133.20, Lom⸗ barden 19.90, Canada Pacifie⸗Bahn 107.20, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 193.50, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 130.—, Darmſtädter Bank 114.79, Deutſche Bankaktien 190.40. Disconto⸗Commandit 169.90, Dresdner Bank 118.20, Leipziger Bank .40, Berg.⸗Märk. Bank 146.50, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank—.—, Deutſche Grundſchuld⸗Bank—.—, Dynaſnjt Truſt 148.—, Bochumer 160.75, Conſolidation 273.75, Dortmunder 42.70, Gelſenkirchener 156.—, Harpener 151.20, Hibernia 151.—, Laurahütte 175.40, Stettiner Bulkan 190.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 97.—, Weſteregeln Alkaliw. 199.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werkle—.—, Deutſche Stein⸗ zeugwerke—.—, Hanſa Dampfſchiff—.—, Wollkämmerei⸗Aktien ——, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908—.—, 3 55 Sachſen 87.90, Mannheim Rheinau—.— Privatdiscont: 2¾% Wollen Sie 2000 Mark Baar gewinnen, ſo kaufen Sie Baden⸗ Badener Looſe!l Es werden 2288 Geldgewinne im Belrage von Mk. 42 000 verlooſt. Bereits 11. und 12. Oktober Ziehung! Looſe à 1 Mk., 11 Looſe 10 Mk., Porto und Liſte 25 3 extra, ſind beim General⸗Agenten J. Stürmer, Straßburg i. Elſ. und allen Loosgeſchäften zu haben. 10 591 4. Seite Serneratguzeiger. Anfertigung von Iräult- U. Kinderaussteuern Großh. Badiſche Ilaats⸗ 16 Ausführung.—.———— geschäkt, D 3,— Bahnen.——— Mit Giltigkeit von 1. Oktober aee— I. Is. iſt der Nachtrag II zum Gütertarif Theil II, Heft 1 vom 1. Juni 1899 für den ſüddeutſch⸗ öſterr.⸗ruſſiſchen Grenzverkehr er⸗ ſchienen. Derſelbe enthält neue Frachtſätze für Eier. Inſoweit hierdurch Frachterhöhungen ein⸗ treten, gelten dieſelben erſt vom 15. November l. J. 10853 Karlsruhe, den 5. Oktober 1901. Gr. Generaldirektion. Zwangs⸗Herſteigerung. Dienſtag, den 8. Okt. 1901, Nachmittags 2 uhr, werde ich im hleſigen Verſtei⸗ gerungslocal Q 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege Iffentlich verſteigern: 10858 1 Firmenſchild, 1 Holz⸗ rouleaux, 1 Gasarm,. Lyra, 1 eichenes Büffet, Pianino, Sect, mehrere Divans, 1 Secretär, 2 chaise longues, Gallerien, 1Verticov, 2Bildertafeln, 1 Service, Feuerwerks⸗ örper und eine große Anzahl Bücher verſchie⸗ dener Art. Die Verſteigerung findet be⸗ Rimmt ſtatt. 10858 Mannheim, den 7. Okt. 1901. Dauquard, Gerichtsvollzieher. Heffenkliche Berſteigerung. Dounerſtag, 10. Okt. d. Is., BVorm. 11 Uhr, werde ich im neuen Börſen⸗ lokal hier 10859 750 Sack Weizen und zwar: 375 Sack Kanſas II und 375„ Redw inter II egen Baarzahlung, abzüglich 2 Monat Zins zum eichsbankſatz gemäß 8 373.⸗G.⸗B. öffentlich verſteigern Mannheim, 7. Oktober 1902. Zirkel, Gerichtsvollzieher, B 2. Alle zurückgesetzt —— Teppiche 5558 Fortisreng Gardlinen werden zu jedem annehm- baren Preis abgegeben. Speclal- Teppichgeschäft M. Brumlik I, 9 Marktstr. F I,. M. Rropp Nachfolger. N2, 2. Kunſtſtraße. Einziges Spectalgeſchäft mit Drogen- u. Chemik. Handlung. K 3, 28 zu vermiethen. kleineWohnungen, 1 u. 2 Zim. u. Küche 10871 5 f Fgpebtſe von den billigsten bis zu den theuersten in grösster Auswahl. Augengläser nach ärztlicher Verordnung. Gdbrillen mit Bergorystallglüsern. Mayscheider gegr. 1853. 92374 Wernhardushof. 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