1v0 92. mupfteh in uß 11755 1, J. 5203 el! —.. 60 a bt. 9i 70 lb. dl praxis, bildung, eſultatz. 94818 Näum 1 1 195 aſchine, 1161ʃ5 1 nexte, t. 88883 and wärti ſoll. Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. 7 7 2 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Aen Aer 5 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal.„ Die Reklame⸗Zeile.6 2 9 2 2 59 Einzel Rummen 8 E 6, 2. Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. iole ** Ar 484. Donnerſtag, 17. Gktober 1090;.(Abendͤblatt.) Rooſevelts Anfänge. erbringen, in wie weit dieſe Gerüchte und Muthmaßungen den ſofort an die Oeffentlichkeit gehen! Einen Theil der Bern⸗ Es ſcheint heute bereits feſtzuſtehen, daß Präſident Rooſe⸗ belt ſich von jeder Beeinflußung durch den Führer der repu⸗ a, freizuhalten beabſichtigt noch nicht die bereits entſchieden geweigert haben, in verſchiedenen wichtigen Fragen, ſpeziell mit ikaniſche Politik, den nicht erbetenen Rath Beide Männer haben bereits ver⸗ 1 gehabt, deren Reſultat geweſen iſt, daß Mr. Hanna den übrigen Führern ſeiner Partei gegen⸗ über die bezeichnende Erklärung abzugeben ſich veranlaßt ſah, daß, wenn der Präſident den eingeſchlagenen unabhängigen Kurs beizubehalten beabſichtigt, es für ihn, Hanna, unmöglich ſein als Partei⸗Manager fernerhin auszu⸗ In den Differenzen zwiſchen Rooſevelt und Hanna handelt es ſich in der Hauptſache um die Vertheidi gung ter in den ſüdlichen und mittleren Hannaſchen Syſtem Der Präſident hat erklärt, daß er dieſes Syſtem in Zukunft nicht mehr gutheißen könne und daß Parteipolitik überhaupt einer gründlichen und durchgreifenden Aenderung bedürfen. Rooſevelt blikaniſchen Partei, Senator Hann und wenn auch vorläufig von einem d trekten Bruch Rede ſein kann, ſo ſoll ſich Rooſevelt doch Bezug auf die republ des Senators zu befolgen. ſchiedene Konferenzen zuſammen würde, ſeine Stellung füllen. der ſtaatlichen Aem Staaten, wo die Republikaner unter dem beſonders feſt im Sattel ſitzen. die Methoden der einſeitigen arbeitet, wie es ſ berwaltung ein geſundes biktatoriſchen Einflüſſen des einen oder andern ſcheint, überhaupt darauf hin, für ſeine Staats⸗ Syſtem durchzuſetzen, das von den „Partei⸗Boſſes“ ganz frei iſt und die Beſetzung der öffentlichen Aemter nur nach Verdienſt und Fähigkeit zur unbedingten Regel macht. Natür⸗ lich werden die Veränderungen, welche aus einem ſolchen Um⸗ ſchwung in den bisherigen Methoden der Regierung herbeigeführt werden müſſen, von ein iſt gerade der Mann dazu, ohne jede Rück ſchneidender Wirkung ſein, und Rooſevelt ſichtnahme eine ſolche ungeheure Umwälzung zu wagen und mit zäheſter Energie und allen verfügbaren Mitteln durchzuführen, ſelbſt wenn er dabei das große Riſtko läuft, bei der nächſten Präſidentenwahl auf die Unterſtützung müſſen. der republikaniſchen Partei gänzlich verzichten zu Dieſe Ausſicht hat anſcheinend für ihn abſolut keine Schrecken, und vielleicht rechnet er auch mit der Möglichkeit, die 11 00 Mehrheit der amerikaniſchen Bürger im Laufe der Zeit dabon zu überzeugen, Staaten das Folgen für Land und Parteiwirthſchaft. anna in der einen oder andern ies auf die Dauer den perſönlichen Einfluß des Präſidenten kinige wichtige Aenderungen reſp. Neubeſetzungen eintreten wer⸗ den, und daß Präſident Rooſevelt mit Bezug auf ſeine aus⸗ ge Politik im Verhältniß zu der ſeines Vor⸗ pängers überraſchende Schwenkungen vornehmen wird. Auch hierbei iſt der Umſtand von ſchwerwiegender Bedeutung, daß der geue Präſident eine reinliche Trennung vom Senator Hanna, der bekanntlich perſönlich und politiſch der intimſte Freund Me Kinlehs war, beabſichtigt und auf deſſen Rath in Zukunft änzlich verzichten wird. An Mr. Hannas Stelle wird jeden⸗ b5 der Senator Lodge treten, ein langjähriger und intimer teund und Anhänger Rooſevelts, der auch vielleicht demnächſt kin Portefeuille in dem neuen Kabinet annehmen dürfte und zwar bie es heißt, das des Staatsdepartement, welches ſich augen⸗ licklich in Händen des Mr. May befindet, der allerdings wieder einerſeits auf beſtem Fuße mit dem jetzigen Präſidenten ſtehen Die nächſten zwei oder drei Wochen dürften den Beweis daß ſein Syſtem für die Vereinigten geſundere iſt und auf die Dauer wohlthätigere Volk haben muß, als die bisherige abſolute Wenn es Rooſevelt gelingt, den Senator Weiſe kalt zu ſtellen, ſo muß ſeine ganze Stellung außerordentlich kräftigen. In den ſehten Tagen iſt viel die Rede davon geweſen, daß in dem Kabinet —. Thatſachen entſprechen. Jedenfalls ſteht feſt, und darüber iſt man ſich in den verſchiedenen Parteilagern ſchon jetzt vollſtändig einig, daß Präſident Rooſevelt mit eiſerner Energie und klarſter Ueberzeugung ſeinen eigenen Weg gehen wird und dabei das weitgehendſte Vertrauen des amerikaniſchen Volkes auf ſeiner Seite hat. Das Letztere iſt eben zum größten Theile der nach vielen Richtungen hin ausgearteten wüſten Parteiwirthſchaft längſt müde geworden, und wird es mit Freuden begrüßen, wenn ſein jetziges Staatsoberhaupt neue wohlthuende Prinzipien in die Verwaltung des Landes einführt und ſie durchzuſetzen im Stande iſt. Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 17. Oktober 190ʃ. In der zweiten ſächſiſchen Kammer verfügt die konſervative Partei jetzt mit 58 Mitgliedern über die erſehnte und ſeit Langem angeſtrebte 28⸗Mehrheit, wodurch ihr die Klinke der Geſetzgebung zu faſt unumſchränktem Gebrauch in die Hand gegeben iſt. Obwohl dieſe Wirkung des neuen Wahl⸗ geſetzes vom Jahre 1896 vorauszuſehen war, haben die liberalen Elemente in Sachſen ſich der angewachſenen konſervativen Strömung gegenüber ohnmächtig gezeigt. Aber die jetzt be⸗ ſtehende Thatſache eines konſervativen Regiments im Landtage ſcheint den Liberalismus doch wieder aufzurütteln und die Frage einer nochmaligen Wahlrecht⸗Reform in den Vordergründ zu rücken. Das kam deutlich zum Ausdruck in einer ſehr zahlreich beſuchten Verſammlung des jung⸗nationalliberalen Vereins zu Leipzig. Dort wurde der Vorſchlag gemacht, jedenfalls ein Geſetz anzuſtreben, das auf dem Grundſatze des allgemeinen, geheimen und direkten Wahlrechts beruhe, wenn auch mit Beimiſchung anderer Elemente; man würde z. B. einen Theil der zweiten Kammer, vielleicht ein Fünftel, aus Vertretern geeigneter Körper⸗ ſchaften, wie der Handelskammern, Aerztekammern, Anwalts⸗ kammern u. ſ.., zuſammenſetzen können. Es fehlte nicht an berechtigten Vorwürfen gegen das Verhalten der national⸗ liberalen Abgeordneten, welche ſeiner Zeit zur Durchbringung des neuen Wahlrechts, das nun die nationalliberale Partei lahm lege, mitgewirkt hätten. Die konſervative Partei fühlt ſich trotz ihres Erfolges augenſcheinlich recht unbehaglich; denn jetzt treten poſitive Aufgaben an ſie heran, die ihr namentlich im Hinblick auf die finanziellen Verhältniſſe eine große Verantwortung auf⸗ bürden, und ſie wird vielleicht aufathmen, wenn ihr in 2 Jahren die parlamentariſche Macht ihrer 36⸗Mehrheit durch Neuwahlen wieder abgenommen wird. Am ſozialdemokratiſchen Parteitag in Lübeck hat eine Verſammlung der Münchener Sozialdemo⸗ kraten ſcharfe Kritik geübt. Auch Abg. v. Vollmar, der durch die Zuſammenberufung des bayeriſchen Landtags an dem Beſuch des Lübecker Parteitags verhindert war, erklärte, es ſei allgemeines Mißbehagen in der Partei über den Ton der Lübecker Verhandlungen zu Tage getreten. Der„flammende“ Wunſch“, zu ſiegen, wie eine Rednerin in Lübeck es bezeichnet habe, könne ſich doch anders äußern als in Grobheiten. Vollmar bekannte ſich als Gegner der geheimen Sitzungen auf dem Parteitag, durch welche etwas Beſonderes einzuführen beabſichtigt werde. Durch die geſchloſſenen Sitzungen würden künftig Sitzungen für das Tribünen⸗Publikum eingeführt und ſolche für beſondere Ge⸗ heimniſſe! Man wolle alſo wohl Ketzergerichte hinter ver⸗ ſchloſſenen Thüren einführen, während doch gerade die Oeffent⸗ lichkeit des Verfahrens der beſte Schutz und die wirkſamſte In ſolchem Falle würde er Bei Ernſt v. Poſſart. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) (Nachdruck verboten.) Es äſt gegen zwölf Uhr Vormittags. Im Vorzimmer der Inten⸗ danz drängen ſich die Leute. Wohl ein Dutzend Herren und Damen harren der Audienz. Die Herren im Gehrock, die Damen in großer Toilette. Die einen ſtehend, die anderen ſitzend. Alle nerbös an ihren Handſchuhen, Kragen, Friſuren herumbaſtelnd. Alle immerfort die Stellung wechſelnd. Alle mit dem Blick den im Zimmer auf und ab [bpazierenden Diener begleitend, der die Anmeldungen beſorgt und beim 73 Fuktee aſſiſtirt. Was da alles für Anliegen und Schickſale der Enk⸗ 7 heidung entgegenbangen mögen! Jene zierliche Blondine, die ſo hoch⸗ h. müthig das Näschen rümpft und doch die innere Erregung nicht zu Itut keiſtern vermag, wäre gewiß gerne für irgend ein Fach engagirt oder ghnmng Rächte Probe ſingen. Die Dame in Schwarz, ein bekanntes Mitglied 100 0 Ober, die mit dem Sonnenſchirm unausgeſetzt die Spitze ihres Ladpantöffelchens mißhandelt, will ſich ohne Zweifel über Mangel an 5 8 Ul Beſchäftigung beſchweren und einige Dutzend Kolleginnen der ſchänd⸗ 00 lichſten Kabalen bezichtigen. Dem alten Herrn in der Fenſterniſche er an ſſen weißes Haupt ſo müd und verſonnen auf die Bruſt herabhängt, 111% wäre zuzutrauen, daß er ſeit 20 Jahren auf die Premiere ſeiner Oper erbeten partet, die auf ihrer Rundreiſe durch alle Intendanzen nun auch in „Vünchen gelandet. 23/20 Alle dieſe Menſchen geben zu ſo hübſchen Muthmaßungen Ge⸗ bergerſg legenheit, daß ich den Vorzug, ſofort vorgelaſſen zu werden, beinahe — als eine Benachtheiligung empfinde Herr v. Poſſart befindet ſich bei roſigſter Laune. Er ſchaut uus wie ein Mann, der mit ſich zufrieden ſein darf. So mag Napo⸗ 1 an I. nach gewonnener Schlacht am Fenſter irgend eines Schloſſes .. ſeſtanden ſein: den linken Ellenbogen auf den Fenſterknauf geſtemmt, ie Rechte in den Weſte Sſchnitt vergraben, den Blick gedankenfroh Euf die Maximiliansſtraße, zu ſagen in den Schloßhof gerichtet. Alſo mein lieber Herr Dolfor, was wünſchen ſie von mit zu aiſſen? Bitte, nehmen Sie Platz und fragen Sie los! ſteinſchen Anſichten unterſchreibe er, einen anderen nicht; verkehrt ſei es aber jedenfalls, einen Bernſtein vor das Forum eines Parteitages zu zerren! In der Wiſſenſchaft gebe es nur eine abſolute Freiheit oder keine. Die Sozialdemokratie, die doch alles Beſtehende kritiſirt, dürfe nicht am Dogma feſthalten. Denn das„aber“ in der Reſolution zum Falle Bernſtein(„aber die Art und Weiſe, wie Bernſtein“ ec.) unterbinde jede Kritik, denn jedem Kritiſirten mißfalle die„Art und Weiſe der Kritik“, die ſich gegen ihn richte. Die Reſolution enthalte thatſächlich ein ganz unmögliches Urtheil gegen Bernſtein. Nur gegen Bernſtein ſei man ſo nervös; gegen einen Parvus, eine Roſa Luxemburg, ſei man es nicht. Die Reſolution gegen Bernſtein ſei nach der prinzipiellen Seite hin verfehlt, weil ſie die Freiheit der Kritik unterbinde— aus Erwägungen der Nützlichkeit!— Ueberhaupt ſolle man ſich vor dem überkriebenen Reſolutionen⸗ und Reſo⸗ lutiönchenfaſſen hüten; obwohl man nicht wiſſe, ob man nicht nächſtes Jahr einen anderen Standpunkt habe, müſſe man immer ein Reſolutiönchen feſtlegen, ſtatt ſich blos auszuſprechen. Der amtliche Text des chineſiſchen Friedensprotokolls wird im„Reichsanzeiger“ veröffentlicht. Von Intereſſe iſt aus dem Artikel VI über die Zahlung der Entſchädigung— das Uebrige iſt Alles bekannt— folgender Paſſus: Die 450 Millionen Taels bilden eine Schuld in G old, die zum Kurſe des Haikuan Taels im Verhältniß zu den Goldmünzen der einzelnen Länder berechnet wird(1 Haikuan Tael M..055), Dieſe Summe in Gold wird zu 4 Proz. im Jahre verzinſt und das Kapital derſelben wird von China in 39 Jahren zurückgezahlt wer⸗ den. Das Kapital und die Zinſen ſind in Gold oder zu dem jeweiligen, an den verſchiedenen Fälligkeitsterminen beſtehenden Wechſelkurs zahlbar. Amortiſation beginnt am 1. Januar 1902 und endet mit dem Ablauf des Jahres 1940. Die Amortiſations⸗ raten ſind jährlich zahlbar; die erſte Rate wird am 1. Januar 1903 fällig. Die Zinſen laufen vom 1. Juli 1901 an; die chineſiſche Regierung ſoll indeß das Recht haben, die Zinsrückſtände aus dem erſten mit dem 31. Dezember 1901 ſchließenden Halbjahr binnen einer mit dem 1. Januar 1902 beginnenden Friſt von drei Jahren zu begleichen, unter der Bedingung jedoch, daß ſie für die Zins⸗ beträge, deren Bezahlung auf dieſe Weiſe aufgeſchoben, wiederum 4 Proz. Zinſen zu zahlen hat. Im Uebrigen ſollen die Zinſen halb⸗ jährlich bezahlt werden, und iſt der erſte Zahlungstermin auf den 1. Juli 1902 feſtgeſetzt. Der Dienſt der Schuld hat ſeinen Sitz in Shanghai. Die chineſiſche Regierung wird dem Doyen des diplomatiſchen Korts in Peking einen Pauſchal⸗Bon aushändigen(iſt bereits geſchehen), der ſpäter in einzelne Abſchnitte zerlegt werden wird, die mit der Unterſchrift der zu dieſem Zweck beſtimmten Delegir⸗ ten der chineſiſchen Regierung zu verſehen ſind. Der Ertrag der Einkünfte, die für die Zahlung der Bons angewieſen ſind, ſoll monatlich an die Kommiſſion in Shanghai abgeführt werden. Deutſches Beich. 1] Berlin, 16. Okt.(Die Zivil⸗Berufsmuſiker) wollen ſich jetzt gewerkſchaftlich organiſiren. Am 5. November ſoll in Berlin ein Kongreß dieſer Muſiker zuſammentreten, der eine ſolche Organiſation anzubahnen oder bereits zu gründen gedenkt. —(Der Betrieb in den Potsdamer Eiſen⸗ bahnwerkſtätten) iſt für Mittwoch, den 16. Oktober ein⸗ geſtellt worden. Den Arbeitern wurde dies durch folgenden Anſchlag verkündet:„Zur Vermeidung weiterer Etats⸗Aebel ſchreitungen ſoll eine Verminderung der Ausgaben herbeigeführt werden. Aus dieſem Grunde bleibt, um Arbeiter⸗Entlaſſungen Die Der Diener ſchiebt dem Herren Intendanten einen grünen Fau⸗ teuil hin, ich felbſt komme auf das grüne Sopha zu ſitzen und wir be⸗ finden uns in dem kleinen ſchmuckloſen, für ein Hoftheater eigentlich etwas beſcheidenen Empfangszimmer allein. Ich wollte Sie eigentlich gar nichts fragen, Herr Intendant, ſon⸗ dern bloß einmal nachſchauen, wie Sie die Anſtrengungen der Feſt⸗ ſpielzeit überſtanden haben? Wenn wir Sie draußen im Prinzregenten⸗ theater allabendlich als ſimplen Statiſten in den Volksſzenen des Lohen⸗ grin, der Meiſterſinger u. ſ. w. thätig ſahen, ſo konnten wir ja un⸗ ſchwer auf eine ungewöhnliche Hingabe Ihrerſeits an das eigenartige Unternehmen ſchließen. Herr von Poſſart lehnt ſich behaglich zurück und lächelt. Wenn ich ganz offen ſein ſoll, ſagt er, ſo war bei dieſer Statiſteriearbeit auch ein ganz klein wenig Liſt dabei. Einestheils wollte ich ja die Volks⸗ ſzenen ſicherer in der Hand haben, anderentheils gewann ich aber auch einen feinen Coup gegen die Soliſten, die in kleineren Parthien mit⸗ wirken mußten. Wenn der Intendant zu den Statiſten hinabſteigt, kann ein erſter Sänger auch wohl einmal in einer Nebenrolle auf⸗ treten. Es wird dann eben offenbar, daß der Erfolg des Ganzen, nicht der Ruhm des Einzelnen der Preis iſt, dem das Ringen gilt. Und ſind Sie mit dem Reſultat Ihrer Bemühungen zufrieden? Womit ich zufrieden bin, das iſt die ſimple Thatſache, daß wir überhaupt das Prinzregententheater beſitzen. Ja wenn Sie ſich eine Vorſtellung davon machen könnten, mit welchen Schwierigkeiten wir bisher infolge der engen Raumverhältniſſe unſerer beiden Hofbühnen zu kämpfen hatten! Da das kleine Reſidenztheater nur für das Luſt⸗ ſpiel in Betracht kommen konnte, ſo waren wir mit der großen Oper und dem klaſſiſchen Drama ausſchließlich auf das Jofbheater ange⸗ wieſen. Wie aber ſollte man hier die nöthigen Proben veranſtalten, wenn alle Abende geſpielt werden mußte? Die Kalamitäl war ſo groß, daß zur Zeit der Separatvorſtellungen vor König Ludwig das Hoftheater einfach an mehreren Abenden für das Publikum geſchloſſen werden mußte, bloß damit die nöthigen Vorbereitungen für die Vor⸗ ſtellungen des Königs getroffen werden können.— Wiſſen Sie eigent⸗ Einfall kam mir ganz zufällig,.— auf der Reiſe. Ich war in Bah⸗ reuth geweſen und vertrieb mir im Coupee die Zeit, indem ich Luft⸗ ſchlöſſer baute. Auf einmal fällt mir etwas ein, worauf ich bis dahin noch nie gekommen war. Ich gehe alſo in Nürnberg ans Telephon, laſſe mich mit der Münchener Baufirma Heilmann u. Littmann ber⸗ binden und ſtelle das Erſuchen, mir bei meiner Rückkehr nach Hauſe einen Koſtenvoranſchlag für ein Amphitheater nach dem Muſter des Bahreuther Feſtſpielhauſes vorzulegen. Aus dieſem Telephongeſpräch iſt dann nachher durch das Entgegenkommen eines Conſortiums von Grundbeſitzern das Prinzregententheater geworden. Herr b. Poſſart erzählt all das mit derſelben ſchönen Stimme, mit der er auch auf der Bühne ſpricht. Allein wie genußreich auch ein ſolcher Vortrag anzuhören ſein mag, ſeit das Wort Seperatvor⸗ ſtellungen vor König Ludwig gefallen iſt, bin ich der un⸗ dankbarſte, zerſtreuteſte Zuhörer, den man ſich denken kann. Ich brenne vor Begierde, nach König Ludwig zu fragen. Gefällig wie immer geht Herr v. Poſſart auf meine Bitte ein. Er erzählt: Im Anfang ſeiner Regierung beſuchte der König die 6ffentlächen Vorſtellungen der beiden Hoftheater. Alsbald wurde es ihm jedoch läſtig, ſich der Neugierde des Publikums, das ſeine Opern⸗ gucker auf ihn richtete, auszuſetzen und er machte einen Verſuch, den ſog, Hauptproben anzuwohnen. Dieſe letzteren mit ihren fortwährenden Unterbrechungen und Wiederholungen konnten ihm natürlich auch keinen Genuß gewähren und ſo blieb er eine Zeit lang dem Theater überhaupt fern. Da geſchah es eines Tages nach der Rückkehr des Hoflagers vom Sommeraufenthalt in Berg und Hohenſchwangau, daß der König auf Nachmittags 3 Uhr ein kurzes Schauſpiel beſtellte. Die Vorſtellung fand ſtatt und befriedigte den hohen Zuſchauer ſehr. Nachher wurden dann ſolche Seperatvorſtellungen zur Regel und zwar muß ausdrücklich betont werden, daß es ſich nicht um mitternächtige Vorſtellungen han⸗ delte, wie man allgemein glaubt, ſondern um Theaterabende, ſpätenſtens um Mitternacht ihr Ende erreichten. lich, wie der Plan mit dem Prinzregententheater entſtanden iſt? Der Es mag für den Schauſpieler ſeltſam genug geweſen ſein, bor einem einzigen Zuſchauer in ſonſt leerem Haufe zu ſpielen 3335 — . Sen 2. Wenera-Anzeiger. 338 —5 Mafiheim, 17, Oktober. und Lohnherabſezungen zu dermeiden, die Werkſtatt am Mitt⸗ woch, den 16. d.., geſchloſſen.“ Die Arbeiter waren von dieſem eigenartigen Sparſyſtem des Eiſenbahnminiſters ſehr überraſcht. Um für die Zukunft dergleichen unfreiwilligen Feiertagen vorzubeugen, ſoll eine Arbeiter⸗Kommiſſion bei dem Eiſenbahnminiſter vorſtellig werden. — Eine Anzahl erbeuteter chineſiſcher Geſchütze) iſt mit dem 1. Seebataillon eingetroffen. Es ſind die Trophäen der Heimgekehrten, die in den Kämpfen von Lianghſienſtang und Paotingfu den Chineſen entriſſen wurden. Kanonen moderner Konſtruktion entdeckten unſere Seeſoldaten in Peking, wo die Chineſen ſie vergraben hatten. Die Geſchütze werden theils vor der Seebataillonskaſerne, theils im Marine⸗ muſeum Aufſtellung finden. —(Beidem untergang des Kreuzers„Wacht“) während der Flottenmanzber öſtlich von Arcona zeichnete ſich der Leutnant z. S. Klüpfel, der jetzt an Bord des Hochſeetorpedo⸗ boots„§ 94“ kommandirt iſt, dadurch aus, daß er als Wachoffizier des Linienſchiffes„Württemberg“ nach dem Zuſammenſtoß an Bord des nach Steuerbord ſich ſtark neigenden Schiffes ſprang und die be⸗ fohlene Schließung der Seitenfenſter des unter der Bank belegenen Raumes, in welchen bereits Waſſer eingedrungen war, ausführte. Durch dieſe heldenmüthige und aufopfernde That verlangſamte ſich das Sinken der„Wacht“. Der Kaiſer hat dem Kühnen eine Be⸗ lobigung ertheilt. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 17. Oktober 1901. „25jähriges Jubiläum. Geſtern, 16. Oktober, feierte, wie be⸗ reits gemeldet, Herr Prokuriſt Hugo Kolligs das 25jährige Jubi⸗ läum ſeiner Thätigkeit bei der Firma Gebr. Reuling, Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik Mannheim. Als derſelbe vor 25 Jahren bei der Firmg eintrat, befand ſich das Geſchäft noch in beſcheidenen Ver⸗ hältniſſen und war es Herrn Kolligs vergönnt, dasſelbe durch raſt⸗ loſen Fleiß und hervorragende Pflichttreue unter der Leitung des vor drei Jahren verſtorbenen Herrn Ludwig Reuling ſeinem jetzigen Umfange und Bedeutung entgegenführen zu helfen. Daß Herr Reuling ſel. die Mitarbeit des Herrn Kolligs vollauf zu wür⸗ digen wußte, geht daraus hervor, daß er ihm ſchon vor achtzehn Jahren Einzelprokura ertheilte. So wurden denn auch bei der geſtrigen Feier die Verdienſte des Jubilars vor verſammeltem Per⸗ ſonal durch Herrn Wilhelm Baniſeth, den Schwiegerſohn des Herrn Reuling ſel., geehrt. Frau Ludwig Reuling Wwe ließ dem Gefeierten ein namhaftes Geldgeſchenk übermitteln, ebenſo wurden ihm ſeitens der Beamten und Werkmeiſter prächtige Geſchenke über⸗ reicht und gibt es von der Beliebtheit, deren ſich Herr Kolligs zu er⸗ freuen hat, beſonders Beweis, daß es ſich auch die älteren Arbeiter, ſowohl der Maſchinenfabrik als auch der Gießerei, nicht nehmen ließen, den Jubilar durch beſondere Gaben zu ehren. Möge es Herrn Kolligs vergönnt ſein, noch recht lange in voller Rüſtigkeit ſeinen Poſten auszufüllen. * Schluß der Darmſtädter Ausſtellung. In Anweſenheit des Großherzogs und zahlreicher Gäſte wurde geſtern Abend in Darm⸗ ſtadt die Ausſtellung der Künſtler⸗Kolonie durch ein Feſtbankett offiziell geſchloſſen. Vorher hatte eine ſogenannte akademiſche Feier ſtattgefunden, bei welcher die Profeſſoren Chriſtianſen und Boſſelt längere Anſprachen hielten und wobei die Namen der durch ein Plalett Dekorirten verleſen und allen Mitwirkenden beſonderer Dank geſpendet wurde. An dem Bankett nahmen außer dem Großherzog und ſeinem Gefolge ſowie den ſieben Künſtlern, circa 70 Perſonen ktheil.— Profeſſor Olbrich hielt folgende Anſprache: Eure Königl. Hoheit! Mir iſt es heute vergönnt, einer vollendeten Arbeit ein Schlußwort zu ſprechen. Mit vielen Hoffnungen nach einem neuen großen Arbeitsfeld möchte ich dieſen Tag beſchließen, nicht rückwärts ſchauend, ſondern ſich erfreuend an dem neuen Strahle, der aus dieſer Arbeit erfolgreich erwachſen, uns weiter vorwärts führt. In dieſem frohen, muthigen Hoffen liegt der lebenswarme Dank, den wir Ew. Königl. Hoheit für die unbegrenzte Gnade und Fürſorge nicht oft genig beweiſen können. Dieſer Dank, den ich heute am Schluſſe unſerer emſigen Arbeit Ew. Königl. Hoheit unterthänigſt altsſpreche, ſoll, eingedenk der künftigen mächtigen Arbeiten, unſer erſter führender Wahlſpruch ſein. Unſer allergnädigſter Schutzherr, Se. Königl. Hoheit der Großherzog, er lebe hoch, hoch, hoch!— Um 10 Uhr verabſchiedete ſich der Großherzog. Die Ausſtellung ergibt trotz ihres außerordentlich guten Beſuches vorausſichtlich ein außer⸗ ordentliches Defizit. Man hört, daß der mehr wie eine halbe Mil⸗ lion betragende Garantiefond beanſprucht werde. Beſtimmte An⸗ gaben laſſen ſich aber erſt nach definitiver Abrechnung machen. Die Garantiezeichner ſind zu den ſchlimmſten Befürchtungen vorbereitet. * Sein 40jähriges Dienſtjinbiläum als Staatsbeamter feierte geſtern Herr Steuereinnehmer Valentin Geiler. Der Verein ehemaliger Leibdragoner, deſſen Vorſitzender Herr Geiler iſt, ließ dem Jubilar an ſeinem Ehrentage ein hübſches Geſchenk mit Wid⸗ mung überreichen. * Patentliſte. Mitgetheilt durch das Patent⸗ und techniſche Bureau don Paul Müller, Civil⸗Ingenieur und Patent⸗Anwalt in Berlin NW., Luiſenſtr. 18. Vertreter: Joh. Biſchoff, Civil⸗ Ingenieur, Mannheim, M 3, 7.— Patent⸗ Anmeldungen. II. 25 962. Einrichtung an Klavieren zur Aenderung der Tonſtärke. Otto Himmelheber, Karlsruhe.— F. 13 915. Führung für die Werkzeugrahmen, Schleifkörper und Sägeblätter von Geſteinsbear⸗ beitungsmaſchinen. Friedrich Freh, Karlsruhe.— Patent⸗ Ertheilungen. 126 348. Typenrad⸗Schreibmaſchine. C⸗ Baum, Mannheim. 126 309. Maximal⸗Strommeſſer. F. Lux jun., Ludwgshafen a. Rh.— 126 350. Carbidbehälterverſchluß für Acetylenlaternen. F. Schmitt, Mannheim.— 126 154, Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung der Luft zwiſchen Papierbahn und Naßfilz bei Papiermaſchinen. H. Schaaf, Neuſtadt a. H.— Gebrauchsmuſter⸗Eintragungen. 161 240. Bunſenbrenner für Beſchleunigung der Gasverbrennung und Tem⸗ peraturſteigerung, beſtehend aus einer in dem oberen Theile des Brennerrohres ausmündenden Nebenleitung. Dr. Albert Eckert, Ludwigshafen a. Rh.— 161 266. Mittels Kurvenzylinder zu be⸗ thätigende Filterkuchenpreſſe. Fabrik techn. Apparate Heinrich Stockheim, Mannheim.— 161 266. Ausflugvorrichtung für Tauben mit unter Federſpannung ſtehendem Kippöhrett zur Ver⸗ hütung des Eindringens von Katzen u. dgl. Philipp Braun, Lud⸗ wigshafen a. Rh.— 161 429. Hoch⸗ und tiefſtellbare und durch Schrauben feſtſtellbare Zugvorrichtung für Pferdekummete. Adam Haaß III, Obrigheim, Pfalz.— 161 520. Durch Porzellandeckel mit Rille in Verbindung mit federndem Drahtbügel gebildeter Kon⸗ ſervenglasverſchluß. Dr. J. Tchernigc, Freiburg i. Br.— 161 498. Schutzhülſe für Füllfederhalter und andere Federhalter aus vier⸗ kantigem, ausgehöhltem Korke. Albert König, Oos. * Das Hydraſyſtem iſt ſtrafbar. Das Reichsgericht fällte ein für das Verlehrsleben bemerkenswerthe Entſcheidung. Es handelt ſich um das ſogenannte Hydra⸗Gella⸗Syſtem, auch Schneeballſhſtem oder Rabattſyſtem„Multiplex“ genannt. Ebenſo wie ſchon am 14. Februar der erſte Strafſenat, ſah am 11. d. Mts. der zweite und nun der vierte Strafſenat dieſes Syſtem als öffentliche Ausſpielung an, die, wenn ohne obrigkeitliche Erlaubniß erfolgt, ſtrafbar iſt. Das Landgericht in Bartenſtein ſprach einen Uhrmacher, der auf dieſe Weiſe Uhren vertrieb. von der erhobenen Anklage frei, indem es ſich auf den Standpunkt der Abhandlungen von Lißts und Staubs in der „Deutſchen Juriſtenzeitung“ ſtellte. Das Reichsgericht hob das Urtheil auf Reviſion des Staatsanwalts auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück, indem es ſich ausführlich gegen die er⸗ wähnten Gutachten der beiden Rechtslehrer wandte. * Eine Entſchüdigungsklage haben in Mainz die Hinterbliebenen eines vor wenigen Tagen verſtorbenen Mannes gegen einen Haus⸗ beſitzer angeſtrengt. Der Verſtorbene war letzten Winter in einem Hofe ausgeglitten und hatte ſich ſchwer beſchädigt. Nach anſcheinen⸗ der Geteſung trat dann plötzlich Verſchlimmerung ein, die den Tod des Vüßzunglückten herbeiführte. Die Leichenſchau hat allerdings eine Verletzüng des Rückgrats ergeben, doch muß erſt durch die gericht⸗ lichen Verhandlungen feſtgeſtellt werden, ob dieſe Verletzung durch den Sturz herbeigeführt wurde. Iſt dies der Fall, ſo wäre der be⸗ treffende Hausbeſitzer ſchadenerſatzpflichtig, weil der Hof nicht richtig gereinigt war. * Falſches Gerücht. Unbegründet iſt das in hieſiger Stadt verbreitete Gerücht, wonach dem 2½ Jahre alten Töchterchen des Wirths zum„Halben Mond“, das vor wenigen Tagen als vermißt aus⸗ geſchrieben worden iſt, ein Leid zugefügt worden ſei. Das Mädchen iſt ſchon an dem Tage nach der Ausſchreibung wieder aufgefunden worden, ohne daß der Kleinen irgend etwas zugeſtoßen war. * Zu dem Mord auf dem Neckardamm, über den wir in der vorigen Nummer ausführlich berichtet haben, erfahren wir noch, daß der getödteten Anna Schweizer von ihren Eltern wegen ihres Verhältniſſes mit Maier der Zutritt zu der elterlichen Woh⸗ nung verboten worden war. Maier iſt ein ganz verlotterter Burſche und wegen ſchweren Diebſtahls und Kuppelei ſchon mit ſechs Monaten Gefängniß vorbeſtraft. Der Schuß war von einem beim Straßenbahndepot angeſtellten Nachtwächter gehört worden. Dieſer eilte hinzu und fand die Leiche. Als er den Maier verfolgen wollte, bedrohte ihn dieſer mit Erſchießen. Die Getödtete iſt die Tochter des in T 3, 4 wohnhaften Fuhrmanns Auguſt Schweizer, bei der Firma Hutchinſon, Gummifabrik hier beſchäftigt. ———— Aber ganz und gar nicht, glauben Sie mir! Wir ſpielen ja auch die Proben ſtets vor leerem Hauſe. Und ich kann Ihnen ſagen, mir waren die ſtillen, feierlichen Separatvorſtellungen vor dem König das weihevollſte, was ich während meiner 40jährigen Bühnenwirkſamkeit erlebt habe. War das Haus während der Vorſtellungen verdunkelt? Nein, es war hell erleuchtet wie bei den öffentlichen Vorſtellungen. Ber König pflegte nämlich die Skizzen der Dekorationen bei ſich in der Loge zu haben und gelegentlich die Entwürfe mit der Ausführung zu bergleſchen. Das Haus mußte alſo ſchon deshalb erleuchtet ſein. König Ludwig war wohl ein ſehr ſtrenger Beurtheiler der Auf⸗ führungen! Er war die Güte und das Verſtändniß ſelber. Worauf er be⸗ ſonders ſah, das war die hiſtoriſche Treue im Ganzen wie im Ein⸗ zelnen. Unſere Maler wurden in die entfernteſten Gegenden geſchickt, um dort genaue Aufnahmen der Scenerje zu machen. Den Schau⸗ ſpielern verzieh er gern, wenn ſie eine Figur anders geſtalteten, als er ſie ſich gedacht halte, achtete aber ſtreng darauf, daß ſie gut ſprachen und ihre Rolle ſicher beherrſchten. Fremde Gäſte hatten ſelten Glück bei ihm. Er hatte im Lauf der Jahre die zuverläſſigen Mitglieder ſeines eigenen Enſembles mehr und mehr liebgewonnen und bezeugte allen, die ihm jemals eine Freude bereitet hatten, eine dauernde An⸗ hünglichkeit. Daß er nach Schluß der Vorſtellung die Mitwirkenden begeiſtert vor die Rampe rief, kam gar nicht ſelten vor. Iſt wohl aus den Spieltraditionen aus der Zeit des Königs heute noch das Eine oder Andere übrig gebliebene Herr v. Poſſart überlegt. Wir bemühen uns, der Wahrheit mög⸗ kichſt nahe zu kommen, enigegnet er. Das aufzuführende Drama ſelbſt iht uns die Direktive. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir nicht die Jambenkragsdie, wie das jetzt vielfach üblich, im Ton eines Feuilletons ſprechen. Wenn Verſe wie Proſa geſprochen werden dürften, hätte Gbeihe ſeine Iphigenſe nicht aus der Proſafaſſung in die Versform u übertragen brauchen. Die Jungfrau v. Orleans als gewöhnliche auerndirne, Tell als echter Aelpler ſind unmöglich. Bei Dramen, welche den Stempel einer beſtimmten Kulturepoche tragen, wie z. B. den Molier'ſchen, ſuchen wir den Styl jener Epoche zur Anſchauung zu bringen. Moderne Stücke geben wir modern. Wir plaudern dann noch eine Weile über die verſchiedenſten Fragen und es enthüllt ſich mir je länger je mehr unter den weltgewandten, verbindlichen Umgangsformen des Künſtlers das Bild einer überaus ernſt, ja unerbitklich ſtrebenden Perſönlichkeit. Ja, es iſt dem ehema⸗ lägen Berliner Buchhändler⸗Lehrling, der heute vor 40 Jahren zum erſten Mal die weltbedeutenden Brekter betrat, nicht eben leicht geworden, ſich zum Generalintendanten der Münchener Hofbühne auf⸗ 7 Meiſter ſeines Glückes, ſein Fleiß war für ühn die Leiter, auf der er hinaufſtieg, Stufe um Stufe, bis zu den höchſten Ehren. Poſſart gehört nicht zu jenen genialen Künſtlernaturen, deren überſchäumender Geſtaltungsdrang vollſtändig von den Gingebungen des Augenblicks beherrſcht wird, er arbeitet jede Rolle mit minutiöſer Genauigkeit bis in die kleinſten Einzelheiten durch und wie er ſie einmal geſpielt hat, ſo bleibt ſie für immer, wie aus Marmor gemeißelt. Seinen ehernen Fleiß verdankt er auch die Schulung ſeines Organs, das, urſprünglich von ſprödem Material, heute der zarteſten Töne fähig und den größten Anſtrengungen gewachſen iſt.— Poſſarts erſtes Auftreten fand unker der Direktion Schwemer in Breslau ſtatt. Es ließ ſich nicht eben glückverheißend an. Der Direktor meinte„Mit dieſem Poſſart ſcheine ich auch einen großen Fang gemacht zu haben. Der Menſch iſt ja ein Durchfallkandidat wie er im Buche ſteht!“ Erſt als der Debutant in den Rollen des Riccaut und Jage einen durchſchlagenden Erfolg er⸗ zielte, bequemte ſich Herr Schwemer zu der Weisſagung:„Na aus dem Menſchen lann vielleicht noch etwas werden. Wie belannt dürfte die Thatſache ſein, daß Poſſart ſich in ſeinem Berner Engage⸗ ment auch als Geſangskomiker verſuchen mußte. Als Coupletſänger feierte er ſogar größere Erfolge, denn als Charakterdarſteller! Uebri⸗ gens erreichte die Berner Epiſode raſch ihr Ende. Poſſart kam nach Hamburg und von da ſehr bald nach München. Hier fand er vom erſten Tag an bei Publikum und Preſſe die freundlichſte Aufnahme. Heute iſt er neben Lenbach der populärſte Mann der Stadt. Eduard Engels. — Tagesneuigkeiten. — Ueber Animirkneipen im 18. Jahrhundert. Durch einen höchſt intereſſanten Aufſaß von Paul Hoffmann in Steinhauſens Zeftſchrift für Kulturgeſchichte 1901(VIII, 6)„Aus dem erſten Jahr⸗ hundert des Kaffees“ auf das ſeltene und merkwürdige„Frauenzimmer⸗ lexikon von Amaranthes(Gottlieb Wilhelm Corvinus, Advokat in Leipzig, geb. 1677)“ aufmerkſam gemacht, habe ich darin gefunden, daß die weibliche Bedienung in den damaligen Animirkneipen ſich auch ſchon keines guten Leumundes erfreute. Und damals gab es in dieſen Lokalen nicht Stettiner Rothwein und Grünberger Moſel zu gefälſchtem fran⸗ zöſiſchen Sekt, ſondern— Kaffee. In Amaranthes heben die„Kaffee⸗ Menſcher“ einen beſonderen Abſatz:„heißen, nach heutiger Ark zu reden, diejenigen verdächtigen und liederlichen Weibes⸗Bilder, ſo in den Kaffee⸗ häuſern das anweſende Mannesvolk bedienen, und ihm alle willige Dienſte bezeugen.“ Dafür eitirt Hoffmann auch noch„das galanke Leipzig“:„Wir verfügten uns alſo in den damaligen derühmten Kaffee⸗ garten vor dem Petersthor.. endlich erblickten wir einige ſehr wohl⸗ zuſchwingen! Voſſark. ſagt G. Saumburg, war wie kein Zweiter der — Aus dem Großherzogthum. * Heidelberg, 16. Okt. agbl.“ ſchreibt: iges Gewehrfeuer ließ während des geſtrigen Tags von ½10 Uhr Mor⸗ gens bis 5 Uhr Nachmittags vermuthen, daß in der Nähe des „Speherer Hofs“ eine Jagd abgehalten werde. Auf Befragen wurde mitgetheilt, daß 11 Jäger und 4 Treiber dem edlen Waidwerk ob⸗ lagen. Ein dem mörderiſchen Schießen entronnener Haſe verrieth, daß 5 ſeiner Brüder und 2 befreundete Rehe einen ehrenvollen Tod auf dem Schlachtfelde gefunden haben. Herrenlos jagende Hunde wurden diesmal nicht zur Strecke gebracht. * Handſchuhsheim, 16. Okt. Der 20jährige Georg Grün, Sohn des Landwirths Grün, machte ſeinem Leben durch einen Schuß ins Herz ein Ende. Motip zur That iſt unbekannt. Pfalz, Heſſen und umgebung. * Speier, 16. Okt. Die Torpedofahrt auf dem Rhein im Mai vorigen Jahres hatte nachträglich auch eine Heirath im Gefolge. Ein Oberfeuerwerksmaat der 4. Diviſion in Wilhelmshaven, Herr Wilh, Hüllermeher, fand bei ſeinem Aufenthalt hier Gefallen an der Tochter eines hieſigen Einwohners(Frl. Emilie Müller). Dem Weggang folgte ein gegenſeitiger Briefwechſel, der zu einer Ver; lobung Beider führte. Letzten Samſtag hat die Hochzeit ſtatt⸗ gefunden. * Mainz, 16. Okt. Ein Familien⸗Drama fand geſtern vor dem Schöffengericht ſeinen Abſchluß. Der hier wohnende Maler Nillius war mit ſeiner Frau durch ſeine Schuld in Unfrieden gerathen, da er nicht arbeitete, ſein Geld vertrank und Frau und Kinder vernach⸗ äſſi Die als ſehr ordentlich bekannte Frau trennte ſich endlich vor vier Wochen von ihrem Mann und nahm ihre drei Kinder mit ſich. Außerdem erhob ſie Anklage gegen ihren Mann, Hierüber verzweifelt, ſtürzte er ſich vor ungefähr 14 Tagen in den Rhein, um ſein Leben durch Selbſtmord zu enden. Er wurde aber gerettet und die Frau verſöhnte ſich wieder mit ihm, da der Mann Beſſerung berſprach. Nur vierundzwanzig Stunden war der armen Frau der neue eheliche Frieden beſchieden, ein Herzſchlag raffte ſis ſchon am nächſten Tage plötzlich dahin. Geſtern nun ſtand der Mann vor dem Schöffengericht, um ſich wegen Vernachläſſigung, Bedroh⸗ ung und Mißhandlung zu verantworten. Weinend erzählte er dem Gericht die traurige Geſchichte, das auf 4 Monate Gefangniß er⸗ kannte. Die Kinder ſind bei Verwandten untergebracht. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Lortzings Zarenlied. Lortzings 100. Geburtstag, den ſoßz demnächſt feiern, gibt dem bekannten Lortzingforſcher G. R. Krufe Gelegenheit, im 2. Oktoberheft der Zeitſchrift„Bühne und Welt“ Szenen aus Lortzings Leben zu veröffentlichen. Eine davon iſt, im Hinblick auf den ſpäteren Weltruhm des„Zarenliedes“(„Sonſt ſpielt ich mit Szepter, mit Krone und Stern“) beſonders reizvoll. Wir be⸗ finden uns im Jahre 1837 in Leipzig; im dortigen„Alken Theater“ iſt Generalprobe zu„Zar und Zimmermann“. Lortzing, der ſelbſt den Peter Iwanow ſpielt, führt die Regie, ſeine Mutter als Wittwe Brown ſitzt in der Kouliſſe, ſein Vater im Dunkel des Zuſchauerraums. Als man eben die erſte Strophe des Zarenliedes probirt hat, klopft Kapellmeiſter Stegmeher ab und ruft auf die Bühne:„Sie, Lortzing, wollen's wirklich das Ding ſingen laſſen? Ich mein', wir ſtreichens weg.“„Ja, ich möcht' auch wiſſen, was Sie ſich dabei gedacht haben, daß Sie dem Zaren, dieſem Peter, vor dem die ganze Welt zittert, ſo einen Schmachtfetzen geben,“ ſagt Ringelhard aus der Loge heraus. „Ich will gar nicht gegen das Lied ſagen,“ meint der Baritoniſt Richter, „es ſingt ſich gut, wenn's auch'n biſſel fad iſt, aber wenn nur wenigſtens ein paar hübſche Koloraturen drin angebracht werden könnten, wie in der erſten Arje— das gefällt dem Publikum allemal.“ „Ach Unſinn!“ fährt Lortzing dazwiſchen,„wie ſollen die da hinein⸗ paſſen.“„So will ich wenigſtens am Schluſſe aufs hohe As hinaus⸗ gehen, ſonſt fällt die Geſchichte entſchieden ab.“„Keine Note wird geändert, das bitte ich mir entſchieden aus.“„Ja, ich fürchte auch,“ meinte Demoiſelle Günther,„nach meiner munteren Szene das ſenti⸗ mentale Lied, das kann nichs machen,'s iſt auch viel zu weichlich für den Zaren.“„Potztauſend,“ brauſt nun Lortzing auf,„warum ſoll denn ein Fürſt, der doch ſchließlich ein Menſch iſt wie wir Alle, in⸗ mitten ſeiner Herrſcherſorgen nicht auch einmal weich empfinden und mit Wehmuth der Jugendzeit gedenken? Der Menſch, und wäre er der ärgſte Böſewicht, ſoll noch geboren werden, der niemals ſanfte Regung gefühlt hätte. Aber da ſoll der Böſewicht nur ſchlechte Geſinnungen und Gefühle, der Gute nur edle Gedanken und Empfindungen hahen. So iſt's nicht in der Natur. Jener kann auch einmal wie dieſer, dieſer auch einmal wie Jener denken und fühlen. Jagt nur Eure allgemeinen Das„Heid. 2 Heftig und Goethe gethan, da werden die ſchroßfen Kategorienmenſchen von der Bühne verſchwinden und wirkliche darauf erſcheinen.“„Gut ge⸗ brüllt, Löwe,“ ſagte Ringelhard,„Blum, was meinen Sie denn!?? „Nun, ich denke,“ erwiderte der ſpätere Volkstribun,„man wagt nichts ———— — ͤ̃ ſich ſehen, überall mit hin. Sie werden Kaffeemägdgen genannt.“ Wie„wohlgebildet“ die Kaffeemägdgens wohl ſein können, dafür kann uns„La belle Chocoladiere“ ein analoges Beiſpiel geben. In die öffentlichen Kaffeehäuſer ſind anſtändige Damen wegen der Be⸗ dienungszuſtände um die erſte Hälfte des 18. Jahrhunderts kaum ge⸗ gangen. Daß aber der Kaffe im Leben der Frau damals eine große Rolle ſpielte, dafür ſprechen 17 mit Kaffee zufammenhängende, einzeln erklärte Ausdrlücke bei Amaranthes. Darunter fehlt nicht:„Caffs⸗ Cräntzgen iſt eine tägliche oder wöchentliche Zuſammenkunft und Ver⸗ ſammlung einiger vertrauter Frauenzimmer, welche nach der Reihe herumgehet, worbey ſie ſich mit Caffee trinken und'Ombre⸗Spiel bivertiren und ergötzen“ und„Caffee⸗Schweſtergen heißen einige ber⸗ traute und gute Freundinnen, ſo täglich auf ein Schälgen Caffee zu⸗ ſammenkommen, und ſich darbey eine Ergötzung machen.“ Aus dem führen, welches zeigt, daß, wie die Animirkneipen trotz der häufigeren weiblichen Bedienung in Süddeutſchland jetzt eine mehr norddeutſche Inſtitution ſind, ſo im 18. Jahrhundert das Kaffeetrinken in Familien in Mittel⸗ und Norddeutſchland längſt eingebürgert war, als in Süp⸗ deutſchland der Mittelſtand den Morgenkaffee noch als unberechtigten auf füddeutſcher Erfahrung beruhend— den Hofmuſikus Miller zu ſagen:„Stell' den vermaledeiten Kaffee ein und das Tabakſchnupfen, dann brauchſt du deiner Tochter Geſicht nicht zum Markte zu tragen.“ — Der Beſitzer des großen Looſes der letzten Ziehung der preußiſchen Klaſſenlotterie hakte ſich bisher bekanntlich nicht gemeldet, wohl aber zwei augenblickliche Beſitzer, von denen jeder behauptet, daß et das Lvos beſeſſen und verloren habe, und die deshalb einen Prozeß gegen die Lotteriederwaltung angeſtrengt haben. Nun hat ſich aber eine tragikomiſche Situation herausgeſtellt. Während die beiden Ver⸗ luſtanzeiger prozeſſirken, ſtellke ſich vor wenigen Tagen der re cht⸗ mäßige Inhaber des ganzen Looſes Nr. 19894 bei der Lotterie⸗ direktion vor. Der Glückliche, ein Renkier aus der Provinz, wies ſeinen rechtmäßigen Beſitz nach und präſentirte das mit der Halben Million gezogene Loos. Aber es nutzte ihm Alles nichts, er hakte den Termin verpaßt, denn mit dem 19. Auguſt war auch jeder Gewinnan⸗ ſpruch für ihn verfallen. 8 — Die Anklage gegen Mathias Kneißl, gegen den am 4. November und folgende Tage vor dem Schwurgerichte am Landgericht Augsburg verhandelt wird, lautet auf ein Verbrechen des Mordes, ein Verbrechen des Todtſchlages, fünf Verbrechen des Raubes, ſowie mehrerer Verbrechen des ſchweren Diebſtahls und räuberiſcher Er⸗ gebildete Frauenzimm.. Sie gehen, wenn ſie ihren Vortheil vor preſſungen. Ideen zum Teufel und dringt ins wwirkliche Leben ein, wie Shakeſpears reichen Inhalt des Hoffmann'ſchen Aufſatzes möchte ich noch eines an⸗ Luxus betrachtete. Schiller läßt in„Kabale und Liebe“(1784)— ſicher ſeiner Frau, die im Nachtgewand am Tiſch ſitzt und ihren Kaffee krinkt, eerr 25 22 „ am Lo.0 de at in lh, m r⸗ em ch⸗ nte MN, ben ber nn den ſie nn oh⸗ em er⸗ Mannheim, 17. Oktober. Neneral Anzeiger. bdabei, wenn man das Lied heut ſingen läßt. Macht es wirklich nichts, ſo kann man's ja ſpäter immer noch weglaſſen.“„Das meine ich auch,“ rief Lortzing,„alſo ſchnell noch mal angefangen.“„Wozu nun all die pergebene Plage!“ ſeufzt Stegmeyer und erhebt ſchwerfällig den Takt⸗ ſtock„öfteralseinmal wird's doch nicht geſungen.“ Gerichtszeitung. * Mannheim, 17. Okt.(Strafkammer.) der Sturmfahrradwerle Paul Friedrich Sipf Strafkammer wegen Veruntreuung von 4070 Mark zu 7 Monaten Gefängniß verurtheilt. Sipf brach nach der Verkündung des Urtheils ohnmächtig zuſammen. Näherer Bericht folgt. Reueſte Nachrichten und Telegramme. Privat⸗Celegramme des„General⸗Anzeigers.“ * Pforzheim, 17. Okt. Der„Frankf. Ztg.“ wird geſchrieben: Der Aufſichtsrath des Pforzheimer Bankvereins hat be⸗ ſchloſſen, das Aktienkapital, das erſt im vorigen Jahre auf 2 Millionen gebracht wurde, noch um eine weitere Million zu erhöhen, um den durch die Ereigniſſe des vorigen Jahres geſteigerten Anſprüchen beſſer genügen zu lönnen. * Donaueſchingen, 17. Okt. Kirsner(natl.) 56, Willmann 52. *Köln, 17. Okt. Meldungen aus dem weſtfäliſchen Induſtrie⸗ bezirke beſtätigen, daß die Bildung des Gußröhrenſyndikates definitiv geſichert iſt. * Berlin, 17. Okt. Das Landgericht verurtheilte den Maurer Panzer, Redakteur der anarchiſtiſchen Wochenſchrift „Neues Leben“, wegen Veröffentlichung eines aufreizenden Ar⸗ tikels anläßlich der Ermor dung Mac Kinley's zu 4 Monaten Gefängniß. *Breslau, 17. Okt. Die„Schleſ. Volksztg.“ meldet: Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde am vergangenen Donnerſtag das ruſ⸗ Der frühere Direktor pvurde heute von der Wahlergebniß. ſiſche Grengdorf Schlenſana durch Feuer vollſtändig gerſtört. 340 Beſitzungen ſind gänzlich niedergebrannt. Durch Flugfeuer gerieth auch das 3 Kilometer entfernte Dorf Starom⸗ hanh in Brand. 22 Beſitzungen wurden ein Raub der Flammen. Das Elend iſt unbeſchreiblich. Ueber 1500 Menſchen ſind obdachlos. Eine alte Dienſtmagd ſowie drei Kinder kamen in den Flammen um. Bei den Rettungsarbeiten erhielten zahlreiche Perſonen Brand⸗ wunden. *Breslau, 17. Okt. Der„Schleſ. Zig.“ zu Folge wurde heute ftüh in Heusdorf bei Neurode die Frau eines Handelsmannes in ihrem Garten mit aufgeſchlitztem Leibe und mehreren Kopf⸗ wunden todk aufgefunden. Dem Mörder ſoll man auf der Spur ſein. * Gelſenkirchen, 17. Okt. Geſtern ſind im Stadt⸗ und Landkreiſe fünfzig neue Typhuserkrankungen vor⸗ ö Abend⸗ Uyferhaltays In der Zwiſchenzeit Zinſen zu zahlen. a0 gekommen. Der geſtrigen Berathung der Medizinalbehörden wohnten Profeſſor Koſch und der Oberpräſident von Weſtfalen bei. * Greiz, 17. Okt. Der regierende Fürſt hat geſtern ſein altes Teſtament zurückgenommen und dafür ein neues hinterlegt, das mit einer anderweitigen Regelung der Erbfolgefrage in Zuſammenhang gebracht wird. Der Fiürſt iſt nicht unbedenklich erkrankt. 5 * Wien, 17. Okt. Das Abgeordnetenhaus iſt Fute zuſammengetreten. *London, 17. Okt. Die„Times“ meldet aus Newyork von geſtern: Aus guter Quelle verlautet, daß Präſident Rooſe⸗ belt in ſeiner Botſchaft an den Kongreß die Schaffung eines neuen Miniſterportefeuilles für Handel war empfehlen wird.(Vergl. Leitartikel. D. Red.) New⸗Pork, 17. Okt. Ein Telegramm aus Colon beſagt: Hier eingegangenen Nachrichten zufolge ſchlugen die Regierungstruppen kürzlich die Aufſtändiſchen bei Panonama in der Provinz Colon und tödteten Viele. Die Regierungstruppen hatten 40 Todte und Verwundete. New⸗PYork, 17. Okt. Dem„New⸗NPork Herald“ wird aus Colon gemeldet: Das Organ der Regierung, die „Gazetta du Panama“, veröffentlicht den Veſchluß des Ge⸗ ichtes in Panama, nach welchem das in Panama befindliche Gebäude der Panama⸗Geſellſchaft mit Beſchlag belegt wird, um die Zahlung von 30 000 Dollars zu erzwingen, die die Kanalgeſellſchaft einem Bürger der Vereinigten Staaten ſchuldet. Wenn die Summe nicht in kurzer Zeit bezahlt iſt, ſo ird das Gebäude auf Anordnung des Gerichts verkauft werden. hat die Geſellſchaft monatlich 1000 Dollars „5 95 5 Thiele gerettet! 9 Grimma, 17. Okt., 7 uhr Vorm. Die Annahme, daß ein iſerner Reif vor der Stollenmündung liege, ſtellte ſich als es heraus, über die er klar wurde, Dor Nost Reifer keiſen hütteten Brunnen zu ſpitz⸗ Brunnens ſchob ſich vierfach über ein⸗ „ ſie durch Abſtich um einen Centimeter zu Um drei Uhr Morgens war eine kopfgroße Oeffnung her⸗ 2 uch und eine wollene Decke gereicht wurde. Auch erhält er von Zeit zu Zeit Nahrung. Da dieſer Stelle aus zu befreien, nicht ſehr eiger Krügel einen zweften Schacht in entfernen. geſtellt, durch wolche dem Verunglückten ein Hal⸗ gri Wenn die Rettung nicht vor der Fertigſtellung deſſelben gelingt, können noch einige Tage bis zur Befreiung ver⸗ gehen. Grimma, 17. Okt. Heute Mittag 12 Uhr iſt es gelungen, den am letzten Samſtag verſchütteten Brunnenbauer Thiele zutage zu fördern. Thiele befindet ſich wohl und war im Stande, ſich frei zu bewegen. Er wurde zur Pflege auf einer Tragbahre ins Krankenhaus gebracht. Der Burenkrieg. London, 17. Okt. Reuter meldet aus Bloem⸗ fontein vom 16. ds.: Die Abtheilungen, welche in der Rich⸗ tung nach Südoſten operiren, machten in den letzten Tagen 70 Gefangene. Oberſt Williams machte einen Angriff auf Niewohoudt in der Nähe von Jagersfontein. Er nahm 10 Mann gefangen und erbeutete 100 Sättel. * Johannesburg, 17. Okt. Von Kitchener iſt die Erlaubniß eingegangen, die Minenſchutztruppen vom 1. November aufzulöſen und den weißen Arbeitern den vollen Lohn auszuzahlen an Stelle der bisher vorgeſchriebenen 5 Schilling pro Tag. *. Zur Lage in China. »London, 17. Okt. Die„Times“ melden gus Peking vom 16. ds. über den neuen Verktragüberdie Mandſchurei, der in den Grundlinien dem von Rußland vom 5. April zurückgezogenen gleicht, aber in einer die Chineſen mehr ſchonenden Weiſe abgefaßt iſt, wurde ſchon vor einiger Zeit und wird auch jetzt wieder zwiſchen dem ruſſiſchen Gefandten und Litungtſchang verhandelt. In Folge der früheren Enthüllungen wird jetzt ſtrengſte Diskretion gewahrt, doch iſt bekannt, daß die Verhandlungen Lihungtſchang übertragen worden ſind. Ferner wird gemeldet, daß der Vertrag bis jetzt nur ſkizzirt, aber noch nicht endgiltig feſtgeſtellt iſt. Prinz Tſching erklärt, er ſei nicht darüber unterrichtet und gibt deshalb ſeiner Entrüſtung Aus⸗ druck. Die beiden Vicekönige des Pangtſe⸗Gebietes erhoben ſchon zweimal gegen die erwähnten Verhandlungen Einſpruch, da ſie er⸗ fuhren, Rußland beabſichtige China zu geſtatten, den Angehörigen anderer Staaten Bergwerksrechte in den Probinzen Mukden und Kirin einzuräumen, wenn ſie vorher die Zuſtimmung Nußlands er⸗ halten hätten. Der Tartarengeneral von Mukden, Tſchengſchi, richtete ſofort eine Denkſchrift an den Kaiſer, worin er verlangt, daß in ſeiner Provinz Bergwerksrechte ausſchließlich den Ruſſen eingeräumt werden ſollen. Der Tartarengeneral von Kirin ſandte eine ähnliche Denk⸗ ſchrift ab. * Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil! Exuſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotatiousdruck und Verlag der Dr, H. Haas'ſchen Buchdruckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Maunheimer Handelsblatt. Zahlungseinſtellungen. Aus München, 15. d. Mts., wird geſchrieben: Unter der Wirkung der wirthſchaftlichen Depreſſion ſieht ſich die alte angeſehene Holz⸗Großfirma Adolf Kröber dahier ver⸗ anlaßt, ein Arrangement zu ſuchen. Es iſt keine Ueberſchuldung vorhanden, aber die Hauptaktiva beſteht in Immobilien, die in der jetzigen Zeit ſchwer realiſirbar ſind; das gilt ſowohl von den Häu⸗ ſern und dem Grundbeſitz in München, wie beſonders von dem ge⸗ waltigen Waldbeſitz in Rumänien.— Die Tuchfabrik G. Brauer in Fop ſt in der Lauſitz hat lt.„Conf.“ die Zahlungen eingeſtellt. Ein Status iſt noch nicht ausgegeben. Der Inhaber der ſeit 1858 be⸗ ſtehenden Fabrik iſt Landtagsabgeordneter, Stadtrath nud bekleidet eine Anzahl Ehrenämter. 5 Fraukfurt a.., 17. Oktbr. Kreditaktien 196.60, Staats⸗ bahn 134.50, Lombarden 18.10, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente 99.93, Gotthardbahn 155.50, Disconto⸗Fommandit 170.90, Laura 180, Gelſenkirchen 159.20, Darmſtädter 115.80, Haudelsgeſellſchaft 129.—, eren Dit emlich feſter Halt! Die Börſe igsberichte über ſpäteren Ver⸗ Banken behauptet. Fonds Gegen Schluß Lokalwerthe ſchwankenv. Privatdiskonk 3 00. nete in erk englif 3 den chen und amerikaniſck laufe anregend auf den Montanmarkt, ruhig. Bahnen luſtlos. Zohige Reichsanleihe ſchwächer. Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) pom 17. Oktober. Hafer, württb. Alp—— „amerik. weißer ⸗. Maisamer. Mixod Weizen pfälz. 16.50—16.75 „ morddeutſcher ruſſ, Azima 16.50—17.— ————.— „ Theodoſia 17.25—17.50„Donalt 19 73— „ Saxonska 16.75—17.—„ La Plata.75—.— „ Girka 16.25—18.75 Kohlreps, d, neuer—.—27.80 „ Taganrog 16.50—17.— Wicken—.—— „ ruämniſcher 16.——16.50 Kleeſamen deutſch. 1 100.—110.— „ am. Winter 16.85—.— 7„ II 85.——95.— „ Chicago II—.———.—„ amerik. 90.——95.— „ Manitoba1!—„neuerpfälzer—.—. „ Walla Walla 16.60——.„Luzerne 92.—95.— „ Kanſas II—.—16.85„Provene. 103.—108.— „ Californier 17..„Eſparſette 30.——.50 „ La Plata 16.50——.— Leinöl mit Faß—.—69.— Kernen 17.25——.— NRüböl„„—.—65.— Roggen, pfälz. 14.——14.25„ bei Waggon—.——63.— „ kuſſiſcher 14.25——.— Am. Petroleum fraß rumäniſcher—. „ norddeutſcher—.———.— „ amerik.——— Gerſte, hierländ. 15.75—16.— „ Pfälzer 16.——16.50 „ Ungariſche—.—.— Futler 19.50——.— Gerſte rum. VBrau Hafer, bad. ſr. mit 20⅜ Targ.—.25 Am. Petrol. Wagg..22,60 Am. Petrol. in Eiſt. p. O0Oko netto verzollt.18.7 Ruſſ. Petrol. fr. Faß22,.— Rufſ, Petrol, Wagg.20,½0 Ruff, Petrol. in Ck⸗ ſternen p. 100konetto-.—17.20 Rohſprit, verſteuert—.— 111.— 15. 14.——1475 1 e 15.——15.50 foer Sprit—.—42— „norddeutſcher 15.25——.—] 90er do, unverſt, 27.——.— Nr. 00 0 1 2 3 3 Weizenmehl.r denpeh 4 27/,50 25.50 28.80 22,50 2150 19.50 Roggenmehl Nr. 0) 22.80 1) 19.50. Getreide ziemlich unverändert, Courszettel der Mannheimer Effekteubörſe vom 17. Okkt. Obligationen. 1 Staatspapieve,„„Bfoudorteſe. ahrer, ab Odllg. v. 196 104.8 4% Ken Hu ⸗. unk 100 eer Bad. Hella. v, 1600.— 6%„„„ ae. 8 „Dabſſche Seſſagz. FF 8½,(abgeſt. 68.78 5; 1%„„„ unk. 1904.80 55 5½% Oblig. Mark 78.80 bz%%„„„ Communalf 83.— 63 71½„ 1886 28.30 8 Stävle⸗Rulehen. 7 924, œOrᷣ⸗1892/4 68.90 5 3½ Freiburg, B. 65½ 52 99— 0 Karlsrußzer v. J. 1806 85.— b1 6, 3 T. 100 Booſe 146.— 55 4% Lndwigshafen von 190) 400,50 0 % Baher. Obligationen 20.— 4% Ludesigsbafen M. 102, „ 5 56.70 6 ziie Mannbeinter Obl, 1885.50 %½ Deutſche Reichsanleihe 700.40 b3 N„ 15888 9 9½„ 4 190.40 bß 91 1895 99— 5 89.70 P; 9οe„ 3898 3½ Preuß. Confols 11 110 51 87%% Pirmaſeuſer U%„ 2 61 Nüunttrle⸗Obligallouen 3%„ 7 1055 8 8 0 103.50 G aser 140 GBad..⸗G f. Ahſchifff. aen enb ahn⸗KMuleßhen. 5 9% Bürgl. Brauhaus, Bonn 100.— 8 40% Pfälz.(Ludw. Mar Nord) 162.00 bz 4½ Speyerer Zlegelwerke 101.10 60 90 2 97,65& 4½ Verein Cbem. Fabrikem. 8 7 convertirt,(.— dz 4½ Hellſtoſffabritk Waldhof Akkien. Banken. Pfalzbrau. b. Geiſel u. Mohr[—.— Brauerei Sinner, Alrünwinkel Bablſche Bauk 110.— 8 idelb Creb.⸗ u. Depoſitb., Zweibrck. 138.— SchroedlHei elberg Gewerbebauk Speyer 90% 1n Schwars, Sveher 127,—0 4 Schwetzingen Maunhelſter Bank— 5„ Sonne Welt Speyer Oberrbein. Baue 111.—8 S Biise ge 118.—8 U 9 0 5 15 Wormſer Brauhaus b. Oertge Abeinſſche Greditbant 140%Pfeiz. Presb, u. Sorltfabr Mheſu. Hyp.⸗Bank ed.— Trausport 5 Südb. 555 Tahh 104 50 G und Berſicherung. Wfüälzi 0. 1 80 45 13555 Gutfahr⸗Alktien 120.— 8 lelchebeee 22½% b Maunh. Dautsſſchleppſchiff 118,50 8 * 071 12 75 97„ Sagerbaus 100.— Hellbrouner Straßenbahnen—.— 155 Schſſahetaheren 640.— Chemilche Judufirie. Continentale Verſicherung 268. .ech, f. chem. Induſtrie Maunbelmer Verſicherung 380.— 6 Badiſche Anilin⸗ u. Soda Oberrhein, Verſ.⸗Geſellſchaft 250.— 8 ſunge Wllrtt, Trausportverſich. 066,— 8 Chem. Fabrik Goldenberg Chem. Fabrit Gerusheim Nerein chem. Fabrlken Verein D. Oelfabriten Weſteregeln Alkal. Stamm Induſtrie. Aet.⸗Geſellſch, f Seilinduſtvle Dingler'ſche Maſchinenfabrik] 145. EGmaillirfahrik Kirrweiler 5„ Vorzug 198.50 B Emaſllirwerke Mafkammer 5 Eitlinger Spfunerei Bpausveien. Hüättenheimer Spiunerel Bab. Brauerei 184. Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu Binger Aktlenblerbraneret—.— Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. Durlacher Hof vorm. Hagen 200.— G Oggershelmer Spinnexrei Sichbaum⸗Brauerei 162—0 Pfälz, Nühm. u. Fahrräderf Slefantenbräu Nſitzl, Worms 10. b03 VBortkeemelrcr, Heidelberg Brauerei Gantex Freiburg 100.— 8 Vereinig. Frelburger Zlegelw. 109 Kleinlein, Seidelberg 185.— bf Verein Speyerer Ziegelwerke omburger Meſſerſchmitt 90.— Zellſtofffabrit Waldhof zudwigshaſenex Brauerel—.— Zuckerfabrik Waghänſel Maunh. Aktlenbrauerei 151.— 8 Zuckerraffinerje Maunbelm Maunheimer Effektenbörſe vom 17. Okt.(Ofſtzieller Bericht.) Die Börſe verlief in luſtloſer Haltung. Es notirten: Weſteregeln Stamm⸗Aktien 193%, Mannheimer Akkienbrauerei e Dresdener Bank 118 50, Deutſche Nank 192.20. Tendenz: feſt. ——— Dereeeeeee Mannheimer Liedertafel. Sounntag, 20. Oktober, Abends 7 uUhr Deulſche Generalfechtſcnle Lahr. Verband Mannheim. wmit Fayz im Saale des Geſellſchaftshauſes, K 2, 32. Näheres durch Rundſchreiben. 113964 Derx Vorstand. 8 chützen-Gesellschaft Mannheim. Eingetragener Verein. Wir Mitglieder ergebenſt, daß das diesjährige Schlußſchießen auf ſümmtliche Stheiben n Sonntag, den 20. Oktober er. fortgeſetzt und am Sonntag, den 27. Oktober cr. beendigt wird. Anfang jeweils Nachmittags 2 Uhr. ag der näheren Beſtimmungen verweiſen wir auf den i lag in der Schießhalle. 11202 in dem e vuntag, den 27. Oetober, Abends 3 uhr Preis- ausgeſtellt. ertheilung, daran auſchließend gemeinschaftliches 15 Naehtessen Mk..50 das Gedeck. 5 75 Wir laden unſere verehrliche ligung freunglichſt ein. Mitglieder zu recht zahlreicher llen Schmitck⸗ u. Schauſenſter der Firma Lehmaun& Schmidt, G 3, 9 Schulvorſt Wie allzährlich veranſtalten wir Landw. Winkerſchule, Ladenburg. Der Unterricht beginnt Montag, den 4. November d.., Vormittags 10 Uhr. and entgegen, 27*5 151%, Brauerei Sinner, Grünwinkel 165%, alles Briefnokizen, Aumeldungen nimmt der 11685 e auch in dieſem Jaßre wieder zu Gunſßen des Reichswaſſenhauſes La r eine 11088 Ortslotterie und findet die Ziehung am 21. Oktober ds. Ja, Abends prä⸗ ſeis 6 Uhr im Badner Hof latt. Wir geitalten uns daher, an die verehrliche Einwohnerſchaftdie Bitte zu richten, dieſes Unternehmen durch Kauf von Ditgliedskarten pro 1901 weſche fülr die Verlooſung Giltigkeit haben, kräftig unterſtützen zu wollen. Mitgliedskarren 2 50 lfg. ſind zu haben bei den Herren: C. Wüllenbücher, D 1, 11, K. Ar⸗ nmold, H 4. 27, der Firma Ley⸗ maun k Schmidt, 6 3, 9, bei Herzberger, N 3, 17 in der Expe⸗ dition des Tageblaites, in der irpedition der Reuen Bad. DLandeszeitung, in der Expedition des General⸗Anzeigers, ſowie Abei fämmtlichen Vorſtändsmitglie⸗ dern. Eiu Theil der zur Verlooſung gelangenden Gegenſtände, welche Häushaltungs⸗Arkikeln beſtehen, iſt eeeeeeeee 11068 2 ein Gewiun. dee Schwüchez Mäuner erhalten ihre volle Mannes⸗ kraft wieder durch meinen eigens hierzu konſtruirten Apparat. Mrfolg sofort! B. Langen, P Todes⸗Anzeige. Freunden und Bekannten machen wir biermit die traurkge Mittheilung, daß heute früh nach längerem on 382¹6 Krankenlager unſere liebe Gattin, Schweſter, Schwä⸗ Damenkleider gerin und Tante, Frau [Franziska Müller, zu. Jun im Alter von 45 Jahren fauft entſchlafen iſt. Um ſtille Theilnahme bitten— 8 Nie kraurruden Hinlerbliebenen. Mannheim, den 17. Oktober Die Beerdigung ſindet Freitag Nachmittag Uhr vom Traulerha 96545 ſchfubr. ſtände. Sehrelb⸗ Untepriont: aueh brieſl. 5 Prospeot 5 Sratis,, Zum Bügeln in und außer dem Haufe wird angenommen. 81487 n ſ Jin Anfertigen aller 97859 4, 8 empfiehlt ſich billigſt Aung Nagel, aleſdermacherin, I 2, 34, 4. Stokk, Albertgeni(Siolluiſt ertheilt gründl. Violin⸗ Uuterricht. 91205 Näh. K 3, 8, 3. S. Eine ſtaatl. geprüfte Lehrerm heilt Unterricht in der tal. u. ſpan. llen d 1901. 11856 ſe K 2, 24 aus ſtatt. gulan 15 nachung. Es beſtehen z. Zt. in hieſiger Stadt zwel ſelbſtſtändige Kaiſer⸗ liche Poſtämter, das Poſtamt Nr, 1 an den Planken und das Bahnpoſtamt Nr. 27, Kaiſer⸗ ring—6. Bei beiden Poſtämtern werden Sendungen aller Art auge, nommenz das erſtere befaßt ſich im Weiteren hauptſächlich 190 der Beſtellung und Ausgabe Briefſendungen, Zeitungen, Poſt⸗ anweiſungen und ponlagernden Sendungen, während dem Bahn⸗ poſt ite die B fiellung der Packete und Werthbriefe obliegt. Zur Vermeidung von 591 zögerungen ꝛc. wird ergebenſt erſucht, bei Anträgen, Reklama⸗ tionen, Anfragen ꝛc. die betr. Schreiben künftig au das zu⸗ ſtändige Poſtamt richten zu wollen. Bahnpoſtamt 27. 11811 Großſh. 175 Slaals⸗ Ei ilenhahnen. Am 10. Oktober 1901 iſt zum Verbandsgütertarif für die bel⸗ giſch⸗deutſch enEiſenbah nverbände Theil I, Ablheilung K& vom 1. Jauuar 1893 der a VI in Kraft getreten. Derſelbe ent⸗ hält Neuverungen und Ergänz⸗ ungen des Reglements und der Anagen. Exemplare können un⸗ entgeltlich durch die Dienſtſtellen bezogen werden. 11728 Kärlsruhe, 14. Oktober 1901. Geuleraldirektion. Hen⸗Lieferung. Auf dem Submiſſion sweg ver⸗ geben wir ganz oder getheilt 1000Ctr. peſſüt. Wieſenheu 1000 Ctr. 5 80 ankleehen nach Aakofe Wahl per Jahn franko Bieh hhofgeleiſe. Ais Gewicht wird das jenige unſerer Fabrikwaage zu Grunde gelegt. Angebote treten erſt nach Um⸗ fluß von 8 Tagen vom Eröff⸗ nungstage an gerechnet, uns geeuber außer Kraft. 11485 Oſſerten ſind mit eutſpiech hender Aufſchrift berſehen bis längſtens WMontag, 21. Oktober vs. Is., Vormittggs 11 uhr, auf unſerem Bureau im ſtädt. Bauhof U 2, 5 franko einzu⸗ reichen, zu welchem Zeitpunkte bie Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart el va erſchienener Submit⸗ tenten erfolgt. Erfüllungsort iſt Maunheim. Maunheim, 12. Oktober 1901. Städtiſche Fuüuhr⸗ und Gutsverwaltung. Krebs. Hafer⸗Lieferung. 0 Auf dem Submiſſionsweg ver⸗ geben wir die Lieferung von 1000 Centner prima alten Hafer ganz oder getheilt lieferbar nach Unſerer Wahl franco Compoſt⸗ Zur Berechnung gelangt das auf unſerer Waage ermittelte Gewicht. Offerten mit Muſter von min⸗ deſtens einem Liter ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens 11086 Samſtag, 19. Oktober d. Is., Vormittags 11 uUhr auf unſerem Bureau im ſtädt. Bauhofe, U 2, 5 franco einzu⸗ reichen, zu welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Ge⸗ genwart etwa erſchienener Sub⸗ mittenten erfolgt. Angebote treten erſt nach Um⸗ fluß von 3 Tagen, vom Eröff⸗ 2 55 nungstage an gerechnet, uns geg enüber außer Kraft. Mannheim, 3. Oktober 1901. Städtiſche Fuhr⸗ und Guts⸗ Verwaltung: Krebs. Jwangs⸗Nerſteigerung. 5 Freitag, den 18. Okt. 1901, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfaudlokale Q4, 5 hier, 1855 100 Felgen, 200 Speichen, 100 Naben, Büffet 2 Garnituren, 1 80 09 che Gaslüſtre, Spie⸗ Nipptiſche, 2 Ladentheken, en ſtelle, 1 Conſol mit Spiegel, 2 Käfige mit 1 Vogel, Schreibtiſche, Spiegelſchrank, 20 Balleu Kleiderſtoffe, an, Tifche, 7 Bügelmaſchine,! 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