1 este n. Vus⸗ und 0 Drtſchaft Ferneto erblickten ſie einen Mann, der ihnen verdächtig vor⸗ ben n6, ind al, Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, (Badiſche Volkszeitung.) durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25 Die Reklame⸗Zeile. 60 5 Einzel⸗Nummer 5„ E 6, 2. Unabhängige der Stadt Mannheim und Amgebung. Telegramm⸗Adreſſe: „Jvurnal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Expedition: Nr. 218. E 6, 5 Druckerei: Nr. 341. 5 Filiale: er. 818. (Mannheimer Volksblatt.) 7 Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Hekleſeuſte und verbreilelſte Zeitung in AMannheim und Amgebung. Nr. 490. Politiſche Aeberſicht. Maunheim, 2ʃ. Oktober 190l. Bundesrath und Zolltarif. Die Meldung einiger Blätter, auf Veranlaſſung Bayerns und anderer ſüddeutſcher Staaten habe oder werde die Reichs⸗ regierung im Zolltarif den Minimaltarif für Getreide fallen laſſen, beruht auf durchaus falſchen Vorausſetzungen. Weder iſt, was ſich aus den Verhandlungen der bayeriſchen Kammer eigentlich von ſelbſt ergeben müßte, eine ſolche Anregung von Bayern ausgegangen, noch trägt ſich die Reichsregierung mit der Abſicht, in dieſem Punkte eine Aenderung des Entwurfs ein⸗ treten zu laſſen. Auch die zweite Leſung des Zolltarifs im Schooße des Bundesraths dürfte kaum weſentliche Aenderungen herbeiführen, wenn auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Poſitionen eine Korrektur erfahren wird. Für den Richterſtand iſt eine hervorragend wichtt'ge Frage vom Reichsgericht entſchieden worden. Das Gerichtsverfaſſungsgeſetz beſtimmt in Paragraph 6 prinzipiell, daß die Ernennung der Richter auf Lebenszeit erfolgt. Paragr. 8 ſagt weiter:„Richter können wider ihren Willen nur kraft richterlicher Entſcheidung und nur aus den Gründen und unter den Formen, welche die Geſetze beſtimmen, dauernd oder zeitweiſe ihres Amtes enthoben oder an eine andere Stelle oder in den Ruheſtand berſetzt werden.“ Im Rahmen dieſer reichsgeſetzlichen Vorſchriften haben die Landesgeſetzgebungen die zu ihrer Ausführung erforder⸗ lichen geſetzlichen Beſtimmungen getroffen. Dabei haben alle Einzel⸗ ſtaaten, mit alleiniger Ausnahme von Baden und Heſſen, über⸗ einſtimmend die reichsgeſetzliche Vorſchrift, die dem Artikel 87 der preußiſchen Verfaſſung entnommen iſt, dahin aufgefaßt, daß die Ver⸗ ſetzung eines Richters nur an eine andere richterliche, nicht aber an eine nichtrichterliche Stelle zuläſſig ſei. Nur Baden und Heſſen weichen hiervon ab; in die im Jahre 1879 erlaſſenen Richtergeſetze dieſer beiden Staaten iſt die ausdrückliche Beſtimmung aufgenommen, daß Amtsrichter innerhalb der erſten fünf Jahre nach ihrer Anſtellung unter gewiſſen Vorausſetzungen auch an eine nichtrichterliche Stelle berſetzt werden können. Dieſer Fall iſt nun zum erſten Mal praktiſch geworden. Gegen einen heſſiſchen Amtsrichter iſt fünf Tage vor Ablauf ſeines fünften Dienſtjahres,„weil ſein Verbleiben auf ſeiner bisherigen Stelle mit dem Intereſſe der Rechtspflege als nicht verein⸗ barlich erſcheine,“ das vorgeſchriebene Verfahren eingeleitet und er darauf vom Juſtizminiſterium in Darmſtadt als Hilfsgerichtsſchreiber an ein Amtsgericht verſetzt worden. Unter der Behauptung, daß die heſſiſche landesgeſetzliche Beſtimmung im Widerſpruch mit dem' Reichsgeſetz ſtehe und daher ungiltig ſei, iſt Klage auf Zahlung des Amtsrichtergehalts gegen den heſſiſchen Fiskus erhoben worden. Das Landgericht in Darmſtadt und übereinſtimmend hiermit das dortige Oberlandesgericht haben die Klage abgewieſen. Sie erkennen hierbei 8war an, daß unter der„andern Stelle“ nur eine andere rich⸗ terliche Stelle zu verſtehen ſei, ſie begründen aber die Zuläſſigkeit der heſſiſchen Beſtimmung damit, daß nach Paragr. 8.V. G. ein Richter ſeines Amtes enthoben werden könne und daß die Verſetzung an eine nicht richterliche Stelle nur ein Minus der Amtsenthebung, nämlich eine Amtsenthebung und zugleich die Verleihung einer andern Stelle darſtelle. Das Reichsgericht aber verurtheilte den heſſiſchen Fiskus zur Zahlung von 148,50 M. nebſt 4 Prozent Zinſen vom 1. März 1900 ab an den zum Hilfsgerichtsſchreiber am Amtsgericht Darm⸗ ſtadt verſetzten Amtsrichter; dieſer Betrag iſt der Unterſchied zwiſchen dem Amtsrichter⸗ und dem Gerichtsſchreibergehalt. Das Reichs⸗ gericht hat damit anerkannt, daß die Verſetzung eines Richters in eine nichtrichterliche niedriger dotirte Stelle unzuläſſig iſt. Der Streit um die Hamburger Akkordmaurer, welcher den Lübecker ſozialdemokratiſchen Parteitag mehrere Tage lang in Anſpruch nahm, iſt noch immer nicht beendet. Die bei Nachtzeit Sorge tragen. Der Herr Reichskanzler darf ſich Tagesneuigkeiten. Aeber die Gefangennahme des Räubers Muſolino wird aus Rom geſchrieben: Die italieniſchen Gendarmen, die ſich bis zulezt in dem gewaltigen Kampfe mit dem vielbewunderten Räuber⸗ üngling wie Offenbach'ſche Operettenpoliziſten benahmen, haben endlich den richtigen Mann erwiſcht— aber ſie können wirklich nichts dafür, denn ſie haben Muſolino nur ganz zufällig gefunden, als ſte ausgezogen waren, um einen ganz anderen Verbrecher zu fangen. Am 9. Oktober bilgerten zwei Karabinieri der Station Acqualagna in die Berge, um auen gewiſſen Olivetti und ſeine Helfershelfer zu greifen. Bei der zumal, da er ſich bei ihrem Erſcheinen ſchleunigſt zu entfernen ſuchte. Sie holten ihn ein und hielten ihn feſt, worauf der Mann llizſchnell einen Revolver hervorholte, um Widerſtand zu leiſten; er krauchelte jedoch, fiel zu Boden und konnte nun mit Leichtigkeit über⸗ pältigt werden. Auf der Polizeiwache in Urbino erklärte er, daß er kaneesco Calafiore heiße und in Pescara(Chieti) geboren ſei. Einem ndarmerie⸗Offizier fiel es jedoch auf, daß der Gefangene die kala⸗ breſiſche Mundart ſprach— Muſolino iſt in Kalabrien geboren. Um ganz ſicher zu gehen, ließ er zwei Männer kommen, die Muſolino von rüher her genau kannten und ihn jetzt auf der Stelle wiedererkannten; e wieſen auch darauf hin, daß der Name Calafiore, den er ſich bei⸗ gelegt hatte, der Familenname ſeiner in Reggio wohnenden Geliebten ei. Muſolino hielt es bei dieſen Enthüllungen für das Beſte, die Maske ſallen zu laſſen und ſich zu erkennen zu geben. Er erzählte, daß er die bſicht gehabt habe, Italien zu verlaſſen und nach Amerila auszu⸗ undern. Für die Feſtnahme des großen Räubers war ein Preis von dicht weniger als 50 000 Lire ausgeſetzt worden. Faſt tauſend Soldaten, Karabinieri, Poliziſten u. ſ. w. hatten in den Felsſchluchten Kalabriens den Kampf mit dem Räuber aufgenommen, man hatte alle iiglieder ſeiner Familie, ſeine Freunde, ſeine offenen und geheimen egünſtiger verhaftet— er ſelber aber, das Haupt der kalahreſiſchen afia, blieb unauffindbar, und man geht nicht fehl in der Annahme, aß er geheimnißvoller. Weiſe von einflußreichen Perſonen beſchützt vorden ſein muß. Muſolino iſt erſt 25 Jahre alt. Schon in früheſter Montag, 2 „Gktober 1901. D * (Abendblatt.) Frage wurde vor das Forum der Hamburger ſozialdemokrati⸗ ſchen Genoſſen gebracht. Auch hier ſtanden ſich zwei Richtungen gegenüber; die eine verlangte den ſofortigen Ausſchluß der Akkordmaurer aus der Partei; aber Legien, der Führer in der Gewerkſchaftsbewegung, der ſich zuerſt, und zwar in ſchroffſter Form gegen das Urtheil des Schiedsgerichts aufgelehnt hatte, ſchlug einen Vermittlungsweg vor, um die Akkordmaurer zu bewegen, ihre Sonderorganiſation aufzugeben und wieder in den Schooß der Gewerkſchaften zurückzutehren. Erſt wenn dieſer Verſuch mißlingt, ſoll der Ausſchluß aus der Partei erfolgen. Die Akkordmaurer werden aller Vorausſicht nach ſchließlich durch das kaudiniſche Joch gehen. Ein Brief von Chriſtian de Wet, dem Unfindbaren, der an eine Dame in Genf gerichtet iſt, iſt dem„Allgemeen Handelsblad“ in Amſterdam zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Das Schreiben macht in ſeiner Schlichtheit und der ruhigen Gelaſſenheit einen ganz ausgezeichneten Eindruck. Der Brief hat folgenden Wortlaut:„Gott allein weiß, wann der Krieg zu Ende gehen wird. Mein Kommando und ich ſind feſt entſchloſſen, bis zum Letzten zu kämpfen. Aus den Blättern, die Sie mir ſandten, ſehe ich, daß man ſich gegenſeitig der Grau⸗ ſamkeit den Gefangenen gegenüber beſchuldigt. Glauben Sie den Zeitungsberichten nicht, ſie ſind falſch. Beide Parteien be⸗ handeln ihre Gefangenen mit ſoviel Wohlwollen, als unter den augenblicklichen Umſtänden möglich iſt. Wir haben Alles, was nöthig iſt, um unſere beſcheidenen Bedürfniſſe zu beſtreiten, da wir genug Vorräthe erbeutet haben, um noch lange Zeit aushalten zu können. Nur unſere Pferde leiden etwas bei den langen, zehn bis zwölf Stunden dauernden Märſchen. Gott hat mich auserwählt, um meinen Bruder zu führen und ich werde aus⸗ halten bis zum Aeußerſten.“ Das holländiſche Blatt bemerkt dazu: Welch ein Unterſchied in der Art, wie Chriſtian de Wet von ſeinen und ſeines Vaterlandes Feinden ſpricht, und dem Ton, in welchem engliſche Miniſter und engliſche Blätter die Buren für„herumſtreifende Banditen“ und„Foving ruffians“ erklären. Welch ein Kontraſt gegen die engliſchen Lügen über die Buren,„die Gefangene und Unbewaffnete niederſchießen“ und der einfachen Erklärung Dewets:„beide Parteien behandeln ihre Gefangenen ſo wohlwollend wie möglich“. Der Brief zeigt mehr innere Bildung, als die Beherrſcher und Generale Englands je gekannt oder gezeigt haben. Deutſches Aeich. * Berlin, 20. Okt.(Ueber„Bismarck im Dun⸗ keln“) ſchreiben die„Berl. Neueſt. Nachr.“:„Beſucher Berlins aus dem Reiche ſinden neuerer Zeit mehrfach unangenehm dadurch enttäuſcht worden, daß das Bismarckdenkmal nach Sonnen⸗ untergang nicht mehr ſichtbar iſt. Vor dem Denkmal des Schöpfers des Deutſchen Reichs ſtehen zwei veraltete Gaslaternen beſcheidenſten Formats, wie aus der Oelzeit anmuthend, die an⸗ ſcheinend nur den Raum zu begrenzen haben, auf welchem man ſich bei Tage zur Beſichtigung des Denkmals aufſtellen kann. Wir wollen auf die ſchlechten Witze, die dieſer unwürdige Zuſtand hervorgerufen, nicht weiter eingehen, weder den„Schatten der Ungnade“ erörtern, noch den Ausſpruch,„es ſei für das Denkmal das Beſte, wenn es ſo wenig als möglich geſehen werde“. Graf Bülow hat am 16. Juni das Denkmal Namens des Reichs feier⸗ lich übernommen; wir hoffen, er wird, nachdem nunmehr vier Monate verfloſſen ſind, für eine richtige und würdige„Beleuch⸗ tung“ ſeines großen Vorgängers, nachdem dieſer endlich ſeinen Platz an der Sonne zwiſchen allerlei Ungethüm erhalten, auch zu dieſem Zweck nur an den Magiſtrat von Berlin wenden, der für jedes der Standbilder in der Siegesallee, ſelbſt für Otto den Faulen eine glänzende elektriſche Beleuchtung hergerichtet hat, und wohl um ſo weniger Bedenken tragen wird, dieſe auch „Otto dem Fleißigen“ zu Theil werden zu laſſen, als dieſer neben anderen Vorzügen bei Lebzeiten auch den hatte, Ehren⸗ bürger Berlins zu ſein, was man freilich der Finſterniß in der Umgebung des Denkmals nicht anmerkt. Vielleicht wäre das ein geeignetes Thema für eine der nächſten Stadtverordneten⸗ Sitzungen. Der„Abſolutismus“ wird ja wohl dabei nicht im Spiele ſein. — GBonHeinr ich XXII.) älterer Linie pflegte bislang nur in geraumen Abſtänden die Rede zu ſein, ſo er wieder einmal Werth darauf legte, vor aller Welt feſtzuſtellen, daß er in ſeiner Eigenſchaft als ſouveräner Fürſt Reuß, Graf und Herr von Plauen, Herr zu Greiz, Kranichfeld, Gera, Schleiz und Loben⸗ ſtein mit Preußen niemals Frieden zu machen gedenke. Neuer⸗ dings haben die Blätter häufiger von dem hohen Herrn erzählt; von ſeiner eigenartigen Begnadigungspraxis, wonach ſtraffällige Schulkinder, nachdem ſie ſich wie gehörig entblößt, von Aller⸗ höchſtdemſelben eigenhändig verprügelt wurden; und im Zu⸗ ſammenhang damit von ſeiner ſchweren Erkrankung und einer Aenderung der Teſtamentsordnung. Aber Sereniſſimus ſcheint kein Freund zu ſein der Beſchwichtigungshofräthe und ihrer mil⸗ dernden Umſtände. Denn alſo läßt er durch die„Münch. Allg. Ztg.“ verlauten und das Wolff'ſche Bureau trägt es eilends weiter:„Ich erſuche Sie, die tendenzibſe Mittheilung über die Erbfolgeänderung ſeitens des Fürſten Heinrich XXII. ä. L. zu dementiren. Die Teſtamentsänderung betrifft lediglich eine private Aenderung. Durchlaucht iſt keineswegs erkrankt.“ Streikende Sölduer. Man ſchreibt uns aus London unter dem 19. Oktober: Es vergeht jetzt kaum eine Woche, wo nicht neue Skandale und neue Unzuträglichteiten die faſt völlige Unfähigkeit des Londoner Kriegsamtes erweiſen, der durch den ſüdafrikaniſchen Krieg er⸗ wachſenen Schwierigkeiten Herr zu werden. Seit Monaten haben die aus dem Kriege heimgekehrten Momen verſucht, die kheil⸗ weiſe ſeit einem Jahr und länger rückſtändige Löhnung ausbe⸗ zahlt zu erhalten, und Preſſe ſowohl wie Publikum waren ein⸗ ſtimmig in der Verurtheilung des unglaublichen Syſtems, welches den entlaſſenen Soldaten, die zum großen Theile in ſehr dürf⸗ tigen Umſtänden waren und durch den Kriegsdienſt um Stell⸗ ung und Einkommen gebracht worden waren, ihre ſauer verdien⸗ ten Schillinge vorenthielt. Das Kriegsamt wurde mit Hohn, Sarkasmus und bitteren Anklagen überſchüttet, bis es ſich ſchließlich bereit fand, ein eigenes Beamten⸗Komitee zu ſchaffen, das ſich mit der Frage der Auszahlung der rückſtändigen Löhne beſchäftigen ſollte. Damit ſchlief die Sache wieder ein, denn: ein Komitee ernennen und es zu erſprießlicher Arbeit veran⸗ laſſen oder zwingen,— das ſind in der britiſchen Beamtenſchaft zweierlei Dinge.— Die Peomen warten nach wie vor auf ihr Geld und alle direkten Bittſchriften und Eingaben blieben un⸗ beantwortet und ohne jeden Erfolg. Als König Eduard vor einigen Wochen die Vertheilung der Feldzugs⸗Medaillen vorneh⸗ men wollte, weigerten ſich einige 70 Peomen, an der Parape theilzunehmen und die Dekoration aus den Händen ihres Sou⸗ veräns zu empfangen, ſo lange ihnen nicht die rückſtändigen Gel⸗ der ausgezahlt worden ſeien. Damals befürchtete man einen großen Skandal, da der König ſelbſt von der unangenehmen Affäre Kenntniß erhalten hatte. Aber in der Kunſt des Ver⸗ tuſchens hat man es in hieſigen offiziellen Kreiſen allmählich Jugend offenbarte ſich ſeine Verbrechernatur, und als elffähriger Knabe wurde er wegen Tödtung eines Altersgenoſſen zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt. Im Jahre 1898 wurde er von dem Schwur⸗ gerichte in Reggio wegen Mordverſuchs zu 22 Jahren Zuchthaus ver⸗ urtheilt, es gelang ihm jedoch ſchon wenige Wochen ſpäter, mit mehreren Mitgefangenen aus dem Zuchthauſe von Gerace Marina zu entſpringen. Während ſeine Fluchtgenoſſen wieder verhaftet werden konnten, erreichte er ſelbſt die wilden Bergſchluchten ſeiner Heimath und begann nun von dort aus einen wahren Rachekrieg gegen alle Perſonen, die ihn während ſeines Prozeſſes durch ihre Ausſagen ſchwer belaſtet hatten. Muſolino behauptete immer und behauptet noch heute, daß er damals ungerecht verurtheilt worden ſei. Nach ſeiner Ent⸗ weichung aus dem Zuchthauſe hat er nicht weniger als acht vollendete Morde und wenigſtens ebenſo viele Mordverſuche begangen. Sein erſtes Opfer war die Frau ſeines Todfeindes Stefano Crea, die er aus dem Hinterhalte erſchoß. Hinſichtlich der Perſonen, denen er das Lebenslicht ausblaſen wollte, nahm er es nicht immer ſehr genau, ob⸗ wohl er wiederholt ſeine Gerechtigkeitsliebe betonte; wenn er nicht den Mann faſſen konnte, dem ſeine Rache eigentlich galt, begnügte er ſich auch mit irgend einem Angehörigen des Verfolgten, mochte er auch von Muſolino noch niemals etwas gehört haben. In beſonders frecher Weiſe holte er ſich einmal einen Ziegenhirten mikten aus der Schaar ſeiner Freunde und Verwandten heraus und erdolchte ihn vor ver⸗ ſammelten Volke. Nur in Süditalien, wo die Räuberromantik noch immer nicht ausgeſtorben iſt und wo die Mafia und Kamorra zahlloſe Anhänger hat, konnte ein ſo ganz gewöhnlicher Verbrecher wie Muſolino Jahre lang faſt ungeſtört ſein Weſen treiben und, was noch weit ſchlimmer iſt, gewiſſermaßen als Nationalheld gefeiert werden. — Des Gattenmordverſuchs geſtändig und doch— frei⸗ geſprochen! Einen merkwürdigen Ausgang nahm der Prozeß wider die verehelichte Former Bertha Seiler, geb. Hänſch, aus Kotzenau, Kreis Lüben, wegen berſuchten Gattenmordes, der am Donnerſtag in Liegnitz vor dem Schwurgericht verhandelt wurde. Die Angeklagte hatte ihrem Ehemanne mit dem ſie erſt ſeit 24. Fehruar ds. Is. verheirathet wa, mit dem ſie aber in Unfrieden lebte, weil der Mann eiferſüchtig geworden war, Citronenöl beigebracht, um ihn zu tödten. In der Vorunterſuchung hatte die Angeklagte dieſe verbrecheriſche Abſicht be⸗ ſtritten, nach dem ſie aber die Anklageſchrift geleſen, hatte ſie ihr Leugnen aufgegeben und ein Geſtändniß abgelegt, das ſie in der jetzigen Hauptverhandlung wiederholte. Sie war aber auch weiter geſtändig, ihrem Manne noch andere ſchädliche Stoffe beigebracht zu haben, nämlich Benzin, Antipyrien oder Antifebrin und Naphtalin, Alles in der Abſicht, ihn zum Tode zu bringen. Dieſer hat aber theils nur ein Brennen im Magen, theils auch Ekel empfunden und iſt geſund ge⸗ blieben. Der als Sachverſtändiger geladene Gerichtsarzt Dr. bue klärte, daß mit Ausnahme von Naphtalin, über welches Erfahrungen nach dieſer Richtung nicht vorlägen, die genannten Stoffe ſchädlicher Natur ſeien, die unter Umſtänden auch eine tödtliche Wirkung hervor⸗ bringen könnten, nämlich wenn eine genügend ſtarke Doſis gegeben würde. Im borliegenden Falle freilich hätten die angewandten Mengen zu einer tödtlichen Wirkung bei einem Erwachſenen nicht aus⸗ gereicht. Der Staatsanwalt beantragte das Schuldig und betonte auch nach der rechtlichen Seite hin, daß hier die von dem Reichsgericht auf⸗ geſtellte Theorie von den untauglichen Mitteln“ zur Anwendung kommen müſſe; hier müſſe nicht die That, ſondern der verbrecheriſche Wille geſtraft werden und dieſer verbrecherſſchen Willen habe die Ange⸗ klagte gehabt und bethätigt. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Schneider, wies auf Rechtslehrer, wie Ohlshauſen hin, welche ſich die Theorie bon dem untauglichen Verſuch“ nicht zu eigen gemacht hätten. Zudem ſeien die Geſchworenen an die Rechtſprechung des Reichsgerichts in keiner Weiſe gebunden. Der Vorſitzende betonte, daß die weſtaus größte Zahl der Juriſten ſich auf den Standpunkt des Reichsgerichts ſtelle. Die Geſchworenen ſchienen ſich aber die Deduktionen des Vertheidigers zu eigen gemacht zu haben, denn ſie verneinten die Schuldfrage. Darauf wurde die Angeklagte freigeſprochen und ſofort auf freien Fuß geſeßt, — Ein ſchlechter Diplomat. Er war— ſo erzählt ein ſee⸗ männiſcher Mitarbeiter der Tgl. Roſch.— Kommandant eines klel Kreuzers, aber Diplomat war er nicht, obgleich er mit ſeinem Schif chen dazu auserſehen war, die kaiſerliche Vacht während einer Reiſe der norwegiſchen Küſte zu begleiten. Auf dem Programm für ., Juli 18. ſtanden der Beſuch des norwegiſchen Städ ſund, woſelbſt ein Feldiäger mit Depeſchen abgebolt werben ſollte: zu einer Vervollkommnung gebracht, gegen welche ſelbſt, wie 2. Selte Weneral⸗Anzeiger. Mannheim, 21. Ortover. es ſcheint, der königliche Wiſle und Einfluß machtlos iſt. Die entlaſſenen Jeomen und ihre Familien hungerten weiter und klagten, und die Preſſe half ihnen von Zeit zu Zeit mit den ſchärfſten Angriffen auf die elenden Zuſtände und Verhältniſſe im britiſchen Kriegsamte und auf den Kriegsminiſter Mr. Brod⸗ rick. Alles half nichts, es wurde nur ab und zu von offizieller Stelle aus verſichert, daß keine Mühe geſpart werde, um die Frage zur ſchleunigſten Erledigung zu bringen,— die Zahl⸗ meiſter⸗Bücher oder Liſten ſeien von Südafrika unterwegs ꝛc., —— aber Zahlung erhielten die armen Kriegsknechte deshalb doch nicht. Dabei hatte das Kriegsamt die große Unverfroren⸗ heit, ſich an die entlaſſenen Heomen und Reſerviſten zu wenden mit der ſehr dringenden und von den ſchönſten Verſprechungen begleiteten Bitte, ſich doch gefälligſt wieder für den Burenkrieg, den nimmer endenden, anwerben zu laſſen, und vertrauend auf das Wort des Kriegsminiſters nahmen viele alte Söldner von Neuem Handgeld, ſodaß u. A. zwei komplete berittene Kompag⸗ nien alter Heomen zuſammengeſtellt und zur Einſchiffung nach Afrika am heutigen Sonnabend beſtimmt werden konnten. Natür⸗ lich erwarteten dieſe Leute, vor hrer Ausfahrt ihren ü ck ſt an⸗ digen Sold zu erhalten, damit ſie ihre Familien verſorgt und gegen Noth geſchützt zurücklaſſen könnten.— Aber ſelbſt unter dieſen zwingenden Umſtänden ließ ſich das Kriegsamt nicht aus ſeiner Bequemlichkeit aufrütteln, und am letzten Donnerſtag wußten die Peomen, daß ſie auf eine Auszahlung der Rückſtände vor ihrer Abreiſe nicht mehr zu rechnen hatten. Die Folge hier⸗ von war, daß beim Morgen⸗Appell am Freitag einige 70 Mannfehlten, die mit Sack und Pack das Kaſernement verlaſſen hatten mit der zornigen Erklärung, unter ſolch erbärm⸗ lichen Umſtänden keinesfalls wieder in den Krieg zziehen zu wollen. Nun wurde ſofort der ganze militär⸗polizeiliche Appa⸗ rat in Bewegung geſetzt, um die„Deſerteure ihrer„Pflicht wieder zuzuführen, jedoch mit minimalſtem Erfolge. Wie ein Aufſchrei des bitterſten Zornes ging es durch die engliſche Preſſe, und mit ſeltener Einmüthgkeit wurde Mr. Brodrick und ſein famoſes Kriegsamt in den Zeitungen und im Publikum ob dieſer grenzenloſen Unanſtändigkeit und Gewiſſenhaftigleit ver⸗ dammt.—— Der Lagerkommandant in Shorncliffe, wo die 2 Kompagnien Deomanry internirt waren, General Hallam Parr, ſah ſich aus eigenem Autriebe veranlaßt, die Leute zu⸗ ſammenzürufen und eine Art von Entſchuldigungsrede zu hal⸗ ten, in welcher er ſeinem Bedauern über die ungerechte Behand⸗ lung der Mannſchaften Ausdruck gab und ausdrücklch erklärte, daß kein Soldat verpflichtet ſei, England zu verlaſſen, bepor er nicht den vollen Betrag ſeiner rückſtändigen Löhnung erhalten habe. Er war aber nicht im Stande, eine prompte Erledigung dieſer brennenden Frage in Ausſicht zu ſtellen, und trotz ſeines freimüthigen und liebenswürdigen Verhaltens konnte er nicht berhindern, daß ſpäter am Tage noch etwa 30 Mann mit ihrem Gepäck das Lager verließen und ſich weigerten, in die Ka⸗ ſerne zurückzutehren. Die meiſten reiſten ſogar mit dem nächſten Zuge nach London oder nach ihrer Heimath zurück, und wenn heute Mittag, wie beabſichtigt, das Detachement in Southampton nach Südafrika eingeſchifft werden ſoll, ſo wird die Hälfte der Leꝛute fehlen, wenn nicht bis dahin ein allgemeiner Streit der geſammten beiden Kompagnien ſtattgefunden hat. Inzwiſchen hat das Kriegsamt ſchleunigſt neue Beſtimmungen veröffent⸗ licht, wonach unter allerhand angeblichen Erleichterungen, die aber auch wieder mit den üblichen zopfigen Erſchwerungen ver⸗ cht ſind, eine beſchleunigte Auszahlung der rückſtändigen öhnungen bewirkt werden ſoll. Auch nicht ein einziges Blatt der Metropole findet ein Wort der Entſchuldigung für Herrn Brodrick und ſeine korrupte und bummelige Beamtenſchaft, und die jämmerliche Affäre dürfte der Regierung und dem Kriegs⸗ winiſterium noch in mehr als einer Hinſicht ſehr theuer zu ſtehen kommen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 2ʃ., Oktober 1901. Militäriſches. b. Petersdorff, Mafjor und Bat.⸗ Kommandeur im 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kafſer Wilhelm I. Nr. 110, zum Stabe des Inf,⸗Regts. Nr. 143, Hildebrandt, Major im 3. Magdeburg. Infanterke⸗Regt. Nr. 66, unter Enthebung von dem Kommando als Adjutant beim Gen.⸗Kommando des 18. Armeekorps, als Bataillons⸗Kommandeur in das 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wil⸗ helm I. Nr. 110 verſetzt. Ritter v. Lougchamps⸗Berier, Kommandeur der 29. Kav.⸗Brigade mit der geſetzlichen Penſion zur Dispoſition geſtellt. Deutſche Ruberſiege im Auslande. Der Mannheimer Ruder⸗ geſellſchaft iſt von ihrem verdienſtvollen früheren Schlagmann Rud, Schwind die telegraphiſche Mittheilung aus Shanghai zu⸗ Fortſezung der Reiſe nach Molde; Diner, zu dem verſchiedene Gäſte, Farunter auch der Kommandant des Begleitſchiffes befohlen waren. Als man ſich dem zuerſt genannten Orte näherte, war die Zeit ſchon reich⸗ lich vorgeſchritten; es wurde das Ankern daſelbſt alſo aufgegeben und die Weiterfahrt nach Molde beſchloſſen. Aber der Feldjäger mit den Depeſchen für den Kaiſer mußte unter allen Umſtänden abgeholt werden, und das Begleitſchiff erhielt daher den Befehl, nach Aaleſund zu laufen, dJie Depeſchen in Empfang zu nehmen, um der Nacht mit Beſchleunigung Rnachzukommen. Da kam der Herr Hofmarſchall an Deck und erbat ſich Hürſen. Nicht lange, und der ſchnelle kleine Kreuzer bog mit fliegender Fahrt rechts ab, um einen Auftrag auszuführen. Das Schiffchen machte ſeine Sache ſo gut, daß es nur eine halbe Stunde ſpäter wie bas Kaiſerſchiff neben letzterem in Molde anlerte. Der Kommandant des Kreuzers dam an Bord der Hacht und brachte den Feldjäger mit. Ein zweites Boot des Begleitſchiffes aber brachte allerlei Gemüſe, Ge⸗ flügel u. ſ..; das war alſo der Sonderauftrag des Herrn Hof⸗ marſchalls geweſen! Da erſcheint der Kaiſer an Deck und wie er den Kommandanten bemerkt, tritt er zu ihm und ſagt:„Das haben Sie a ſehr ſchnell gemacht, ſehr gut,“ und mit Wohlgefallen ſchweift ſein HBlick über das ſchlanke und ſchnelle, kleine Schiff. Dann bleibt das Auge des Kaiſers auf dem Depeſchenſack des Feldjägers haften und halb Ernſt, halb ſcherzend fragt er„Haben Sie mir auch etwas Hübſches Mitgebvacht?“ Der Secoffizier aber war leider kein Diplomat, denn ſtaft auf gut Glück„zu Befehl Euer Majeſtät“ zu antworten, oder hoffentlich Euer Majeſtät“, oder dergleichen, kam er in Verwirrung, hbamentlich da ihn die vorangegangene Anerkennung freudig erregt alte, er dachte an den Auftrag des Herrn Hofmarſchalls und ſtoternd im es von ſeinen Lippen:„Jawohl Euer Majeſtät, nur friſche Gier habe ich nicht erhalten können!“ Z Fräulein Traudchen Hundgeburth iſt in der That, wie ſich jetzt Herausſtellt, eine Frau Eliſe Schuller, geborene dan der Porten daus Düſſeldorf und niemals Kuhmagd geweſen. Der„Hannoverſche Anzeiger“ veröffentlicht amtliche eBweiſe für ſeine Angaben und auch die„Internationale Artiſten⸗Loge“ beſchäftigt ſich mit der Angelegen⸗ heit. Die Sache iſt durch einen Varfetee⸗Komiker, Tellheim, heraus⸗ gekommen, der ſich an das Berliner Eimvohner⸗Meldeamt wandte, nachdem er in„Traudchen Hundgeburkh“ eine frühere Kollegin er⸗ kannt und aus ihrem Munde ein von ihm ſelbſt verfaßtes, ohne ſeine die Erlaubniß, dem Begleitſchiffe ebenfalls einen Auftrag ertheilen zu gekommen, daß er mit deutſchen Mannſchaften auf der internatio⸗ nalen Regatta im Doppel⸗Zweier, im internationalen Achter und Vierer als Schlagmann ſiegreich war Es iſt dies ein bedeutender Erfolg der deutſchen Sportsleute zu nennen, die in Minderzahl gegen die Engländer in Shanghai nicht aufkommen konnten und im ver⸗ gangenen Jahre zum erſten Male ſiegreich geblieben waren. Herr Rud. Schwind hat in den Jahren 1896 und 97 die großen Erfolge der Rudergeſellſchaft als Schlagmann miterrungen. ah Ausſtellung in Frankfurt. Der Beſuch der Ausſtellung für Unfall⸗Schutz und ⸗Verhütung, Sanitäts⸗ und Rettungsweſen Frank⸗ furt a. M.(.—21.) Oktober 1901), iſt ein ſo anhaltend ſtarker, und das Intereſſe, welches aus allen Kreiſen, hauptſächlich aus den Fachkreiſen, der Ausſtellung entgegengebracht wird, ein ſo außer⸗ ordentlich reges, daß das Organiſations⸗Komitee der Ausſtellung ſich auf vielfach geäußerte Wünſche hin veranlaßt geſehen hat, den für den 21. ert. Abends vorgeſehenen Schluß der Ausſtellung hinauszu⸗ ſchieben, und bleibt die Ausſtellung bis Sonntag, 27. ert., Abends 9 Uhr geöffnet. Für Montag, 21.., halb 9 Uhr Vormittags, iſt der Beſuch des Herrn Oberpräſidenten, Staatsminiſter Dr. Graf b. Zedbitz und Trützſchler, ſowie des Herrn Kultusminiſters Dr. Studt und des Herrn preußiſchen Handelsminiſters Möller angeſagt. Bis jetzt haben ungefähr 10 000 Arbeiter unter Führung des hierfür eigens gebildeten Arbeiterausſchuſſes die Ausſtellung koſtenlos beſucht, und ſteht heute ein weiterer Maſſenbeſuch der Ar⸗ beiter in Ausſicht. * Wie viel Wild wird jährlich in Preußen geſchoſſen? Das tatiſtiſche Amt in Berlin hat Erhebungen angeſtellt über den Abſchuß von Wild im Königreich Preußen. Das Material hat ergeben, daß in Preußen 34,25 Millionen Hektar Jagdgebiete liegen, auf denen für 26 Millionen Mark Wild im Laufe eines Jahres geſchoſſen wird, und zwar: Elchwild 9 Stück, Rothwild 15 000, Damwild 8600, Reh⸗ wild 110 000, Schwarzwild 9400, Haſen 2,273,000, Kaninchen 314 000, Füchſe 85 000, Dachſe 5100, Fiſchottern 4100, Wildkatzen 630, Baummarder 5600, Steinmarder 5800, Iltiſſe 27,000, Wieſel 24 000, Seehunde 590, Biber 17, Wölfe 4. Ferner kommt an Feder⸗ wild zum Abſchuß: Auerwild 400, Birkwild 6000, Haſelwild 2250, Rebhühner 2,522,000, Wachetln 103 000, Faſanen 139 000, Trap⸗ pen 820, Waldſchnepfen 41 300, Bekaſſinen 52 000, Wildſchwäne 280, Wildgänſe 3400, Wildenten 270 000, Krammetsvögel(Droſ⸗ ſeln) 1,296,000, Reiher 16 700, Kormorane 510, Stein⸗ und Schrei⸗ adler 160, Seeadler 34, Fiſchadler 50, Uhus 190, andere Eulen 350, Raubpögel aller Arten(außer den ſchon genannten) 119 300 Stück. * Ueber den Fabrikbrand in Oggersheim werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Am Sonmtag ſtrömten Neugierige von Nah und Fern nach der Brandſtätte. Arbeiter und Arbeiterinnen von hier nud den umliegenden Ortſchaften umſtanden in Gruppen den Ort ihrer früheren Thätigkeit und beriethen, wo ſie nun dieſen Winter Arbeit finden werden. Der Brand dieſer Fabrik iſt, abgeſehen von allem Andern, ein ſchwerer wirthſchaftlicher Schlag für unſern Ort und die Nachbardörfer, aus denen ſich die Arbeiterſchaft rekrutirte. Die Feuerwehren hatten bis gegen Morgen zu thun, ehe ſie unter Zurücklaſſung der Brandwache abrücken konnten. Glücklicherweiſe hat bei den Löſcharbeiten Niemand Schaden genommen. Kleinere Verletzungen kamen wohl vor, doch ſind dieſe ohne Bedeutung. Die Spinnerei iſt total ausgebrannt. Dreihundert Arbeiter und Arbei⸗ terinnen ſind dadurch brodlos geworden. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt. Nur Vermuthungen aller Art tauchen auf. — Der große Bau der Spinnerei ſteht nur noch in ſeinen Um⸗ faſſungsmauern. Das ganze Innere iſt total ausgebrannt. Eiſerne Stangen, Wellen, Transmiſſionen und ſonſtige Maſchinenantriebs⸗ theile hängen an den kahlen Wänden ſchwarz, verkohlt durcheinander. Der Bau iſt 75 Meter lang und vierſtöckig; er brannte von unten nach oben durch. Das Feuer erhielt beſondere Nahrung durch die vielen öldurchtränkten Maſchinentheile und Fußböden, ſowie durch die Vorräthe. In wenigen Minuten war der ganze gewaltige Kom⸗ pley ein Flammenmeer, von dem eine derartig intenſive Hitze aus⸗ ſtrahlte, daß in den Nachbargebäuden die Fenſterſcheiben ſprangen und auf den Dächern Zinktheile ſchmolzen. Wie das Feuer auskam, iſt noch nicht eruirt.— Spätere Meldungen berichten Folgendes: Die beſchäftigungsloſen Arbeiter der Spinnerei und zwar, wie jetzt genau feſtſteht, 125 weibliche und 65 männliche, werden auf Be⸗ ſchluß der Direktionskonferenz, die im Beiſein von Aufſichtsraths⸗ mitgliedern ſtattfand, in den unbeſchädigten Betrieben des Etabliſſe⸗ ments aushilfsweiſe Arbeit erhalten. Die vollſtändig nieder⸗ gebrannte Spinnerei aber kann vor zwei bis drei Jahren nicht wieder hergeſtellt und dem Betriebe übergeben werden. Der Portier hatte am Samſtag Abend kurz vor 6 Uhr noch an dem ſeit Freitag Abend wegen verkürzter Arbeitszeit ſtillſtehenden Spinnereibetriebsgebäude kontrolirt und nichts Verdächtiges bemerkt, als er etwas nach 6 Uhr von ſeinem Rundgange zurückkam und ſeine Frau ihn ſofort frug, ob noch Jemand in der Spinnerei ſchaffe. Der Portier verneinte dies, denn ſeit 24 Stunden waren keine Arbeiter mehr in der Spinnerei thätig geweſen, aber auch er ſah, von ſeiner Frau auf⸗ merkſam gemacht, ſchon an zwei Fenſtern hellen Lichtſchein, der ſofort auch an einem dritten und vierten Fenſter noch ſichtbar wurde. Der Portier eilte nun im Spinnereibau die große Treppe hinauf nach dem zweiten Stock, dort aber konnte er jetzt wegen des Rauches und Schuller hatte eben das Umgekehrte von dem ſonſt bei ihren Kolleginnen übliche Verfahren gemacht: während die leichtgeſchürzten Prieſterinnen des Geſanges in Varietees u. ſ. w. ſich, mögen ſie auch aus Rixdorf oder Poſemuckel kommen, mit Vorliebe italieniſch oder ſpaniſch klingend: Namen beilegen oder als Franzöſinnen ein de hinzufügen, verzichtete ſie ſogar auf den doch mit einem hübſchen van geſchmückten Mädchen⸗ namen und ſuchte ſich eine Benennung aus, die als beſonders vriginelles Zug⸗ und Reklamemittel wirken, von vornherein an das Land erinnern ſollte. Sie ſelbſt hatte das jetzt offen zugeſtanden und einem Aus⸗ frager der„Berl. Morgenpoſt“ folgendes geſagt:„Ich bin in Düſſel⸗ dorf geboren. Ich bin aber vorher noch nie in Berlin geweſen und auch noch nie hier aufgetreten. Nur im Rheinland bin ich an kleineren Plätzen geweſen, und das war nur bäuerliches Publikum. Am 23. Juli bin ich zum erſtenmale in Wien vor großſtädtiſches Publikum getreten.“—„Nun ſagen Sie mal, Fräulein Hundgeburth, wie ſteht es denn nun eigentlich mit dem komiſchen Familiennamen?“—„Na ja, den habe ich mir zugelegt. Ob ſich nun Jemand Signorina Minelli oder Traudchen Hundgeburth nennt, das iſt doch gleich. Im Artiſten⸗ ſtand hat voch Jeder einen anderen Namen. Der meinige war eben mal was Originelles.“—„Stimmt denn die Angabe mit der Kuhmagd,“ Ich will nicht ſo indiscret ſein, Sie nach Ihrem früheren Beruf zu fragen.“ Frl. Traudchen ſah mich fragend an.„Kuhmagd? Ja, den Titel hat mir hier in Berlin erſt gegeben. Mein Impreſarie, Herr Schuller, der mich in dieſem Jahre entdeckte, hatte mich als„die rheiniſche Dorfhvette“ eingeführt, aber man hat eben hier eine Kuh⸗ magd aus mir gemacht.“— Die Leitung des Paſſage⸗Theaters wird durch die ganze„Enthüllung“ nicht ſehr angenehm überraſcht worden ſein. Man ſteht aber auch aus der Geſchichte wieder die Wirkung einer geſchickten Reklame, — Die Rache des Zahnarztes kann man eine komiſche Ge⸗ ſchichte betiteln, die aus Paris gemeldet wird. Bei dem Zahnarzt Rouſſeau klingelt vorgeſtern ein Mann und wird in das Sprechzimmer geführt.„Herr Doktor,“ ſagt der Ankömmling,„ich habe. fürchterliche Zahnſchmerzen und möchte Sie bitten, mich freundlichſt zu unterfuchen.“ Der Zahnarzt war nicht wenig überraſcht, in ſeinem neuen Patienten einen Kerl wiederzuerkennen, der vor drei Tagen der Frau Dr. Rouſſeau, die an ſeinem Arm neben ihm ging, einen Nompadour aus der Hand geriſſen hatte, der 50 Franken enthielt. Setzen Sie ſich dorthin,“ ſagte der Arzt und nöthigte den Mann auf den Operations⸗ Erlaubniß geſungenes Lied u. J. w.„Das Schwein“ gehärt halte. Drau ſtuhl.„Um zu ſehen, was Ihnen fehlt, muß ich mir einen Abdtuck Qualmes bereſts nicht mehr weiter. Im ſelben Moment wurde der Feuerſchein auch bom Komptoir aus bemerkt. Aus dem Großherzogthum. 4* Freiburg, 20. Okt. Eine beſonders im ganzen Oberland mit großem Intereſſe verfolgte Anklageſache war der let Schwur⸗ gerichtsfall, über den die Geſchwor 8 Urtheil fällten. Wegen Meineids hatte ſich der Maurermei zeorg Schneider von Buggingen, wegen Anſtiftung hierz Ludwig Friedr, Krafft von Niederweiler zu veran zugleich Bezirksbaukontrolleur iſt, war eine Reihe von Jahren der Architekt Simon als Geſchäftsführer angeſtellt, als er letztes Jahr austrat und ein ſelbſtſtändiges Geſchäft ebenfalls in Müllheim, wo Krafft wohnt, eröffnete, entſtand bald eine Entfremdung zwiſchen Beiden, welche eines Tages in böſe Worte ausartete, woraus eine Be⸗ leidigungsklage entſtand, welche Krafft anſtrengte, weil ſein Gegner Worte geäußert hatte, welche er nicht auf ſich ſitzen laſſen wollte, Bei dieſer am 3. Juli vor den Schöffen in Müllheim verhandelten Beleidigungsklage war der Maurermeiſter Schneider als Zeuge ge⸗ laden und ſagte bei ſeiner eidlichen Einvernahme aus: Er habe den Reingewinn vom Dattinger Schulhaus mit Krafft nicht gerheilt und dem Architekt Simon von einer Theilung nichts geſagt, was letz⸗ terer behauptete. Der erwähnte Schulhausbau in der Gemeinde Dattingen(Amt Müllheim) datirt von 1897, Maurermeiſter Schn. führte davon die Mauerarbeiten aus und Architekt Krafft war als Bauleiter angeſtellt, wobei der Letztere den Erſten unterſtützte. Am Schluß des Baues hätten Beide den Reingewinn getheilt. Hierbon ſoll Maurermeiſter Schneider dem Architekt Simon letztes Jahr Mit⸗ theflung gemacht haben. Der Verdacht des Meineids erhiel Nahrung und hatte die Verhaftung des Schneider zur Folge. Nach mehrtägigem Leugnen geſtand Schneider von ſelbſt, daß er einen Meineid begangen habe. Richtig ſei, daß der Reingewinn zwiſchen ihm und Krafft ge⸗ theilt wurde, die Summe betrug 14—16 000., die Hälfte habe er Krafft nach Müllheim gebracht. Dieſe Thatſache habe er auch dem Architekten Simon geſagt. Er würde von der Wahrheit nicht ab⸗ gegangen ſein, wenn Architekt Krafft ihn nicht hiezu angeſtiftet hätte. Dieſes wiederholte er vor den Geſchworenen, wobei er die näheren Einzelheiten anführte. Krafft wurde deßhalb auch verhaftet. Er konnte ſich, da die Zeit zu lang ſei, auf die früheren Vorgänge nicht mehr genau beſinnen. Schneider bezog von ihm Materialien, Bau⸗ ſteine u. ſ.., wofür er verſchiedene Male Zahlungen leiſtete. Es ſei ihm auch, als habe nach dem Schulhausbau Schneider eine Summ⸗ gebracht von ca.—600., welche für verſchiedene Leiſtungen, ſo auch Rüſtſtangen u. ſ. w. angenommen wurden, eine Theilung des Reingewinnes habe aber nicht ſtattgefunden. Sodann beſtreite er aber entſchieden, daß er den Schneider zum Meineid verleitet haben ſoll, das that er nicht. Hierzu ſuchte er die einzelnen Geſpräche zu widerlegen. Schneider blieb indeß bei ſeinen Ausſagen. Die Ver⸗ handlung nahm 11 Stunden in Anſpruch. Abends 10 Uhr verneinten die Geſchworenen die Schuldfragen, ſo daß beide Angeklagte frei⸗ geſprochen und auf freien Fuß geſetzt wurden. — Pfalz, Beſſen und Umgebung. Kaſſel, 19. Okt. Der bei dem bekannten Raubattentat im Eiſenbahnzuge verwundete Kaufmann van Weſtrum aus Dresden wurde aus dem Landkrankenhaus entlaſſen, nachdem nun die Re⸗ volverkugel entfernt iſt. Das Gehirn iſt unverletzt. Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Frankfurter Streichquartett. Den Bericht über die erſte Matinee, welche geſtern ſtattfand, werden wir Raummangels halber erſt im morgigen Blatte veröffentlichen. Opernhaus Frankfurt aM. Spielplan. Dienſtag, 22. Okt.: „Die Hugenotten“. Mittwoch, 23.: Zur Hundertjahrfeier von Lortzings Geburtstag: Ouvertüre zur„Undine“. Prolog. Zar und Zimmer⸗ mann“. Donnerſtag, 24:„Der Ring des Nibelungen“. 3. Tag; „Götterdämmerung“. Freitag, 25.:„Der Troubadour“. 26,:„Der Zigeunerbaron“. Sonntag, 27.: Nachm,:„Der Trompeles von Sälkkingen“. Abends:„Die luſtigen Weiber von Windſor“, Schauſpielhaus Fraukfurt a/M. Spielplan. 22. Okt.:„Schmetterlingsſchlacht““ Mittwoch, 23.:„Die Journa⸗ liſten“. Donnerſtag, 24.:„Das Glück(La peine). Freitag, 25, „Die Fee Caprice“. Samſtag, 26.: Zum erſten Male:„Wie die Blätter„. Sonntag, 27.: Nachm.:„Die Fee Caprice“. Abends; „Wie die Blätter.... Montag, 28.;„Zwillingsſchweſter“, Sarah Bernhardt hat endlich geruht, in ihr lange verwaiſtes Pariſer Haus zurückzukehren, nachdem ſie darin einen Monat lang zu ſehr ermäßigten Preiſen die„Kameliendame“ von einer Lücken⸗ büßerin hatte ſpielen laſſen. Als Neuheit brachte ſie am 17. Okkober nur Coquelin mit, der an ihrer Seite in Paris zum erſten Mal im„Aiglon“ Roſtand's den Sergeanten Flambeau ſpielte. Die Rolle des biederen alten Soldaten liegt ihm viel beſſer, als ſeinem Vor⸗ gänger Guitry, namentlich, was die komiſche Seite anbetrifft. die ungemein deutliche Ausſprache Coquelin's fiel wieder angenehm auf. Sarah ſpielte die anſpruchsvolle Titelrolle noch immer ohne ſichtliche Ermüdung. eeee von ihren Kinnbacken machen. Regen Sie ſich nicht auf, es thut nicht weh.“ Dieſe Art Abdruck, der jetzt wenig mehr angewendet wird, er⸗ fordert viel Geſchick ſeitens des Operateurs. Der Teig, mit dem das Modell genommen wird, hat nämlich die Eigenſchaft, Zähnen ſeines Patienten die Gipspaſte die gehörige Härte angenommen hatte, ſagte er zu ſeinem Patienten:„Vor drei Tagen haben Sie den Geldbeutel meiner Frau geſtohlen, jetzt werde ich Sie auf die Poltzel bringen.“ Der Dieb wollte dagegen proteſtiren, aber er brachte auß ſeinem pergipſten aufgeſperrten Munde nur unartikulirte Laute herauß „Von der Polizei erbat er ſich dann Feder und Tinte und brach ein reumüthiges Geſtändniß zu Papier, das mit dem Verſprechen ſchloß, er wolle dem Doktor die fünfzig Franken wieder zuſtellen. Bon ſeiner Reue gerührt, zog der Doktor ſeine Klage zurück, und mit Hilfe Samſtag, Dienſtag, Auch Einige winzige Effekte des Dialogs arbeitete in wenigen Minuten ſteinhart zu werden. Als der Doktor glaubte, daß auf Ben don Hammer und Meißel befreite er ſeinen Patjenten von dem Gips gehege feiner Zähne. Sollte dieſe komiſche Geſchichte vielleicht nur einn von Doktor Rouſſeau ausgeheckte feine Reklame ſein? 555 — Bei der Reichsbank in Berlin erſchien dieſer Tage eil Kaufmann aus Landsberg a.., welcher die zerfetzten Reſtt von 10000% Reichsbanknoten vorwies und dafür Erſah wünſchte; dieſer konnte ihm gewährt werden, weil die Nummerſ und ſonſtig erforderlichen Merkmale noch vorhanden waren. Ein kleiner Hund des Kaufmanns war verſehentlich in den eiſernen Geldſchranl eingeſperrt worden, der, weil der Geſchäftsinhaber auf acht Tage bek⸗ reiſte, während dieſer Zeit nicht geöffnet wurde. Bei ſeiner Rllckleht fand der Kaufmann den Hund todt im Schrank vor; das Thier hallt, dom Hunger gepeinigt, die Banknoten aufgefreſſen.— So erzählt bit „Boſſiſche Zeitung“. Hübſch iſt's jedenfalls von dem Hund geweſen, daß er gerade ſämmtliche Nummern übrig gelaſſen hat! — Die Angelegenheit des großen Looſes ſcheint jetzt endlich geklärt zu ſein. Die Königliche Lokterie⸗Direktion theilt auf Anfrage mit, daß ſich der Inhaber des Looſes thatſächlich zu ſpät gemeldet habl und daß ſie deshalb nicht befugt geweſen ſei, ihm die halbe Million auszuzahlen. Nach§ 14 der Satzungen erliſcht nämlich der Anſpruch auf einen Gewinn im Allgemeinen mit dem 90. Tage. Dem bergeß⸗ lichen Gewinner, der das Glück in ſo unglaublicher Weiſe von ſich ge ſtoßen, bleibt alſo wirklich keine andere Hoffnung mehr, als die af einen Gnadenakt. den Re⸗ rſte ber kt.: ngs ner⸗ ag: tag, eter tag, ng⸗ 25,.: die ds: ſtes ang ten⸗ ber Nal olle zor⸗ luch hm hne tete cht! er⸗ das igen men den tzei aus auß ichte Bon jilfe Ips⸗ eint ein fe ſaß und 1et unl ver⸗ leht ilte, Hie ſen, lich age ſabt ion ah ge⸗ auf bpir morgen ausführlich berichten. Mannheim, 21. Ottober. 2 General Anzeiger. 3. Seite. beſſer heraus, als früher. Sie hat die Abſicht angekündigt, neben er Dramatiſtrung von Lienkiewicz“„Durch Feuer und Schwert“ und Roſtand's Novität„Le Theatre“ dieſen Winter alle ihre bis⸗ herigen Rollen wieder aufzunehmen und zwar in einem fortlaufenden Abonnementschelus, der jeden Donmerſtag Abend ſtattfinden ſoll. Da die meiſten dieſer Stücke eine bedeutende Ausſtattung verlangen und man in dieſer Beziehung in Paris ſehr anſpruchsvoll iſt, ſo iſt das Uuternehmen nicht ohne Kühnheit. Waldemar von Baußnern erraug vor Kurzem im Berliner Toukünſtlerberein mit ſeinem großen Balladen⸗Cyclus„Das klagende Lied“(Dichtung von Martin Greiff) und einem Tris für Klabier, Violine und Klarinette bedeutenden Erfolg, der den Berliner Ton⸗ künſtlerverein beranlaſte, für eine Aufführung am 12. Neovember außnernſches Quintett für Klavier, Violine, Klarinette, Horn Violoncello auf das Programm zu ſetzen. *** Zum Eichrodt⸗Jubiläum. Im Laufe des heutigen Vormittags fand ſich eine aus einer Anzahl Herren beſtehende Deputation in der Wohnung des Jubilars ein, um demſelben Namens des Mannheimer Theaterpublikums und ſonſtiger Freunde ein anſehnliches Ehrengeſchenk zu überbringen. Dasſelbe wurde in einer hübſchen Mappe, der die Namen ſämmt⸗ licher Spender beigefügt waren und von nachfolgender, ppetiſcher Widmung begleitet, dem Gefeierten überreicht. Die Kunſt hält friſch, die Kunſt hält jung, Alt macht die träge Ruh',— Wer, der Dich ſchaut, glaubt', daß gedient Ihr—pbierzig Jahre— Du? So Mancher hat Dich noch im Sinn, Gar dichtgelockt Dein Haupt, Den Schmuck,— die Jahre gingen hin,— Hat Dir die Kunſt geraubt,— Sonſt aber, wenn auch viel geſchafft In all der Zeit Du haſt,— Noch immer— über Deine Kraft Verfügſt Du ohne Laſt,— Noch heute ſelbſt, in Scherz und Ernſt, Du immer Deinen Mann, Kurzum die— bierzig Jahre— ſchaut Dir heut noch Keiner an,— Und wenn Du auch mit„Ultimo“ Sie heute nun begehſt, Du doch noch friſch und ſchaffensfroh Vor unſern Augen ſtehſt;— So ſei noch lange fürderhin Der„Ultimo“ Dir fern, Es leuchte Dir in Deiner Kunſt Noch lang ein guter Stern.— Doch„Ultimo“ iſt Lieferzeit,— Oft haſt Du's wohl gehört,— Daß richtig„Ultimo“ Dir heut', Sei darum Dir beſcheert, Das, was an jedem„Ultimo“ Man wünſcht ſich gern, herbei,— Laß Dir's zum Feſt' ein Zeichen ſein, Daß Mannheim ſchätzt die Treu, Laß Dir's zum Feſt' ein Zeichen ſein Von vieler Freunde Gunſt, Die wiſſen, daß— den ſchönen Schein Zu ſchätzen weiß die Kunſt.— Ueber den weiteren Verlauf des ſeltenen Jubiläums werden * und Geſchäftliches. Ein allen Anforderungen der Neuzeit entſprechendes Ver⸗ kaufslokal hat die hieſige Firma Hermann Bauer, Spegialgeſchäft in Tapeten und Linoleum, P 2, ga durch Vergrößerung des ſeitherigen Lokals geſchaffen. modernſten dekorativen Hilfsmitteln in vollendeter Farben⸗Harmonie gusgeſtattete Lokal bildet eine neue Zierde unter Mannheims modernen Läden und macht dem ſtrebſamen Unternehmer, der das wohlgekungene Werk im Verein mit den beſtrenommirten hieſigen Jrmen Th. Walſch, H. Scharpinet, F. Barchfeld etce. er⸗ ſtellt hat, alle Ehre. Wir wünſchen der ſtetig emporſtrebenden Firma ein ferneres gedeihliches Weiterblühen. 8 Neueſte Nachrichten und Felegraume. * Breslau, 21. Okt. Nummer 30 des Simpli⸗ eiſſimus mit dem Titelbild„Der kleine Willy f pielt Berlin“ wurde hier konfiszirt. 8 *.*. Privat⸗Telegramme des„Generai⸗Anzeigers.“) * Frankfurt a.., 21. Okt. Handelsminiſter Akademie für Sozial⸗ und Handelswifſen⸗ ſchaften hier eingetroffen iſt, beſuchte heute Mittag unter Führung des Handelskammerpräſtbenten, Bankdirektor Andrce, deiſe Börſenkommiſſars, Geh. Regierungsraths Bacher, die örſe. Frankfurt, 21. Okt.(Frankf. Ztg.) Die Akademie für Sozial⸗ und Handelswiſſenſchaft iſt heute durch einen feſtlichen Akt im Hoch'ſchen Conſervatorium eröffnet worden. Anweſend waren die Miniſter Möller und Studt, Oberpräſtdent Graf Zedlitz, der Direktor von Körner vom Colonialamt, Vetreter der Regier⸗ ung in Wiesbaden u. A. *Frankfurt, 21. Oktober.(Frankf. Ztg.) Das Organi⸗ ſalionskomitee der Ausſtellung für Unfallſchutz theilt mit, daß die Ausſtellung bis Sonntag den 27. Oktober geöffnet bleibt. Metz, 21. Oktober. Geſtern Nachmittag erſchoß der den Hoſtendienſt am Fort Zaſtrow verſehende Gefreite Ihl vom 4. bayer. Infanterie⸗Regiment den 14jährigen Sohn des Schreibers Britſch aus Vallisres aus Unvorſichtigleit beim Gewehrladen. Leipzig, 21. Oktober. Das Reichsgericht verwarf die Elberfelder Militärbefreiungsproze'ß die Reviſion der Staatsanwallſchaft. Auf die Reviſton der übrigen Angeklagten burde das Urtheil aufgehoben und 3 Angeklagte ſofort frei⸗ geſprochen. Leipzig, 21. Okt. Das Leipziger Tageblatt meldet aus Jalken ſtein: Geſtern früh verletzte der Wirthſchaftsgehilfe Fritz Hutſchenreuter im benachbarten Orte Henneloh ſeine Schwägerin, eine Wittwe Hutſchenreuter, indem er ihr in ihrer Woh⸗ zung mit der Axt Hiebe auf Stirn und in den Rücken verſetzte. Die Angegriffene wurde ſchwer verletzt. Der Thäter, der die That an⸗ ſcheinend in einem Anfall geiſtiger Umnachtung vollführte, iſt flüchtig. Breslau, 21. Oktober. Die Die„Schleſ. Ztg.“ meldet: Das äußerſt geſchmackvoll, mit den Möller, der aus Anlaß der heutigen Eröffnung der von Schweidnitz beträgt insgeſammt 70. Die letzte Erkrankung er⸗ folgte am 24. September. Falls keine neuen Typhusfälle vorkommen, ſteht dem nichts entgegen, daß nach Ablauf einer 6wöchentlichen Warte⸗ zeit, alſo Anfang November das Grenadierregiment Nr. 10, das Feld⸗ arkillerieregiment Nr. 42 von Lambsborf nach Schweidnitz zurückkehren. * Breslau, 21. Oktober. Blättermeldungen zufolge ſind die beiden Inhaber der Eiſenfirma Gebr. Czarlinski Samſtag wegen bekrügeriſchen Bankerotts und Wechſelfälſchungen flüchtig geworden. Der ältere Bruder wurde am Samſtag hier verhaftet, der jüngere iſt noch nicht ermittelt; derſelbe iſt wahrſcheinlich im Ausland. * Breslau, 21. Oktober. Der„Schleſ. Ztg.“ wird amtlich gemeldet: Heute früh.20 Uhr fuhr auf dem Bahnhofe Amsdorf bei Liegnitz ein Güterzug auf einen anderen Güterzu g. Der Zugführer, der Lokomotipführer, der Heizer und ein Bremſer wurden verletzt. Der Materialſchaden iſt nicht unbedeutend. * Danzig, 21. Okt. Auf dem St. Barbara⸗Kircht ſcho ß heute früh ein hier ſtationirter Deckoffigtier eine zun ge deren Mutter und dann ſich ſelhſt dieſer That iſt unbekannt. * Berlin, 21. Okt.(Frankf. Itg.) Die Arbeiterent⸗ laſſungen und Arbeitseinſchränkung der Ber lin⸗Pots⸗ damet Eiſenbahnverwaltung nehmen jetzt einen größeren Umfang an. Bis 1. April nächſten Jahres ſoll alle 14 Tage in ſämmtlichen Betriebswerkſtätten ein Arbeits⸗ tag ausfallen. Hilfsarbeitern wurde mehrfach gekündigt. Sämmtliche Bahnmeiſter ſind angewieſen, ihre Arbeitskräfte nach Möglichkeit zu vermindern. Hamburg, 21. Okt. Die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie erweitert vom 1. Jan. 1903 den oſtaſtatiſchen Küſten⸗ dienſt durch eine Linie zwiſchen Hongkong und Wladi⸗ w o ſt o k. Hadersleben, 21. Okt. Nach weiteren Meldungen erhöhte ſich die Zahl der Ausgewieſenen wegen der Vor⸗ fälle im Dorf Kjoebenhoved auf 11. Es gelten weitere Aus⸗ weiſungen aus dem gleichen Anlaß für nicht ausgeſchloſſen. * Zürich, 21. Okt.(Frankf. Ztg.) Der Neſtor der Schweizer Sozialdemokratie Karl Buerklf iſt geſtorben. St. Etiene, 21. Okt. Der Präfekt erklärte, er halte den Geſammtausſtand der Bergarbeiter für eine Revoltution und werde dementſprechend handeln. Er ſei ermächtigt worden, das Geſetz von 1848 anzuwenden. Die Sitzung des Ausſchuſſes der Bergarbeiter iſt geheim und dauert vorausſichtlich bis zum Abend. Das Ergebniß wird früheſtens am Abend bekannt werden. * Konſtantfinopel, 2. Ott. Prinz Adalbert iſt heute früh hier angekommen. Heute Nachmittag wird der Prinz in feierlicher Audienz bom Sultan empfangen werden, der ſodann den Beſuch erwidert. Newyork, 21. Okt.(Frankf. Zig.) Der Beſuch des deutſchen Kronprinzen aus Anlaß des Stapel⸗ laufes der für Kaiſer Wilhelm gebauten Yacht wird für nächſten April in Ausſicht geſtellt. * Dame, n Die Veranlaſſung zu Or* Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, 0 1„ für den lokalen und provinziellen Theil: Greuſt Mäller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Gberhard VBuchner, für den Inſeratentheil? Karl Agfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr., Haas'ſchen Buchdruckerei. „(Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Maunheimer Handelsblatt. Coursblatt der Mannheimer Börfe(Produkten⸗Börſe) vom 21. Oktober. Weizen pfälz..%½Hafer, württb. Aly „ norddentſcher% Amerik. weiſenn „„ rüff, Mima 186.50—17.— MaisamerMixed „ Theodoſia 17.25—17.50„Donau 13.—.— „ Saxonska 16.75—17.—„ La Plata 12.90——.— „ Girka 16.29—18.,75 Kohlreps, d. neuer—.——27.80 „ Tagaurog 16.50—17.—Wicken————.— „ vuämniſscher 18.——16.,75 Kleeſamendeutſch. 1 100.—110.— „ am. Winter 17.. 7„ II 85.——95.— „ Chicago I1l.„amerik. 90.——95.— „ Manitoba!———.—„ Aeuerpfälze „ Walla Walla 16.75——.—„ Lizerne 92.— 95.— „ Kanſas II—.—17.—„Provene, 103.—108.— „ Caltfornier 17.—.„Eſparſette 30.—80.50 „ La Plata 16.75—— Lalubl mit Faß— 69.— Kernen. 17.25.—— Nüböl Roggen, pfälz.———14.25 bei Waggon—.——68.— 14.25——.— Am. Petroleum Faß ſr. mit 20¾ Tara—.——23.25 Am. 1 755 Wagg.—.——22.30 Am. Petrol. in Eiſt. netto verzollt.18.70 „ rüſſiſcher „ rumäniſcher „ norddeutſcher „ amerik,———.— Gerſte, hierländ. 15.75—16.— „ Pfälzer 16.——16.50„Petrol. fr. Faß.22.— „ Ungariſche— RNuf. Petron Wagg. 90 utter 12.50——.—[Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ erſte rum. Brau 14.——14.75 p. 100ko netto—.——17.20 Hafer, bad. Rohſprit, verſteuert—— 109.— „ rvufſiſcher 15.25—15.75 70er Sprit—.—42.— „norddeutſcher 15.50—15.75[ 90er do. unverſt. 26.50——.— Nr. 00 0 1 3 3 4 Weizenmehl 0 1 27.50 25.50 28.50 22.50 2150 19.50 1) 19.50. Roggenmehl Nr. 0) 22.50 Weigen und Roggen feſter. Mais etwas höher. Akt.⸗Geſ. für Seil⸗Induſtrie vorm. Ferd. Wolff, Maun⸗ heim⸗Neckarau. Wie der Frankf. Ztg. mitgetheilt wird, beträgt der Gewinn nach Abzug ſämmtlicher Fabrikations⸗, Betriebs⸗ ſomie Handlungskoſten und Zinſen 394 347, ſo daß ſich ſolcher nur wenig von demjenigen des Vorjahres(% 396 965) unterſcheidet. Trotzdem hiernach die Ausſchüttung einer Dividende gleich derjenigen der letzten Jahre(12 pEt.) möglich wäre, glaubt die Verwaltung in Rüchſicht auf die heutigen Zeftverhältniſſe nur die Vertheilnag von 8 pet in Vor⸗ ſchlag bringen zu dürfen. Es ſollen„100 000 zu außerordentlichen Rückſtellungen verwendet und 126 115(% 149 297) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die im Vorjahre vorgeſchlagenen um⸗ fangreichen Fuſtonsprofekte ſollen mit der weſentlichen Modifikation durchgeführt werden, daß nur die brancheverwandten Unternehmungen: 1. Internationale Feilfabriken.⸗G. in Mannheim, welche Fabriken in Odeſſa und Genua beſitzen, 2. Niederrheiniſche Seilfabrik vorm. Wahle Söhne G. m. 5. H. Vierſen, 3. Wilhelm Dorr G. m. b. H. Dülren, mit der Aktiengeſellfchaft für Seilinduſtrie vorm. Ferdinand Wolff vereinigt werden. Letztere Geſellſchaft iſt an den genannten Unternehmungen bereits erheblich bethefligt. Zur Hereinnahme der noch außenſtehenden Altien reſp. Stamm⸗Antheile iſt eine Kapitalerhöhung von 1 047 000 erforderlich. Das Aktienkapital ſoll jedoch um 1 600 000 auf 4 Mill. erhöht werden. Der zur Aufrundung er⸗ forderliche Mehrbetrag dient zur Stärkung der Betriebsmittel und haben ſich die Vorbeſitzer erboten, die neu zu creirenden Altien zu cg. 110 pEt. zu übernehmen und ſich gleichzeitig bereit erklärt, 240 Stück Gerſte unverändert. Hafer und zum gleichen Kurz zur Verfügung zu halten. Mit der⸗Vereinigung bezweckt die Geſellſchaft, wie die Vetwaltung ſchreibt, einen einheitlichen, kaufmänniſchen und techniſchen Betrieb zu ſchaffen, woraus dem Unternehmen weſentliche Vortheile durch Erſparniſſe und Betviebs⸗ bereinfachungen erwachſen würden. Die Direktion bezeichnet den Gang des Geſchäftes im neuen Jahre als zufriedenſtellend. Derſelbe werde von der Kriſis weniger ergriffen, da eſellſchaft nicht nur mit Handel und Induſtrie, ſondern auch mit ifffahrt und Landwirth⸗ ſchaft in näherer Berührung ſteht. Zahlungseinſtellungen. Ueber beſitzers Hugo Ferdinand Göldner, Inhab r Vigogneſpinneret Ferd. Göldner in Werdau(Sachſen) wurde Konkurs eröffnet, Der Status liegt noch nicht vor, doch ſollen die Paſſiven bedeutend ſein. Maunheimer Eſſekteubörſe vom 2l. Okt.(Offſtzieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte ruhige Haltung. Geſchäft war nur in Mannheimer Verſicherungs⸗Aklien zu 380 Mark pro Stück und in Pfälz. Bank⸗Aktien zu 109.25 9/. Sonſt notirten: Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie 118% Geld. Fraukfurt a.., 21. Oktbr. Kreditaktien 193.60, Staals⸗ bahn 131.50, Lombarden 16.30, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente 99.95, Golthardbahn 154.50, Disconto⸗Commandit 170.20, Laura—, Gelſeukirchen—.—, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft—.— Dresdener Bank—.—, Deutſche Bank 191.50. Tendenz: ſchwach. Berlin, 21. Oktbr.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Krebitaktien 193.50, Staatsbahn 131.60, Lombarden 15.90, Diskonto⸗Tommandit 170.20, Laurahütte 180.70, Harpener 158.80, Rufſiſche Noten—— (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.50, 3½% Reichsauleihe 100.50, 3¾ Reichsanleihe 89,.25. 3½% Bad. St.⸗Obl, 1900 98.80, 4 e% Bad. St.⸗A. 1901 104.70, 4% Heſſen 104.50, 3% Heſſen 86.40, Italiener 99.10,1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Blchener 136.50, Marien⸗ burger 71.—, Oſtpreuß. Südbahn 92.70, Staatsbahn 132.50, Lom⸗ barden 17.30, Canada Pacifie⸗Bahn 109.60, Heidelberger Straßen⸗ und VBorgbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 194.70, VBerliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 129 70, Darmſtädter Bank 116.—, Deutſche Bankaktien 191.90, Disconto⸗Commandit 170.90, Dresdner Bank 118 20, Leipziger Bank .90, Berg.⸗Märk. Bank 146.50, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank 578.—, Doutſche das ögen des Fabrik⸗ Gruudſchuld⸗Bauk—.—, Dynamit Truſt 148.20, Bochumer 169.50, Conſolidation 279.—, Dortmunder 40.20, Gelſenkirchener 158.60, Harpener 154.50, Hibernia 153.60, Laurahlttte 180.80, Stettiner Vulkan 190.50, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 95.50, Weſteregeln Alkaliw. 181.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 198.40, Deutſche Stein⸗ zeugwerke 258.—, Hanſa Dampfſchiff 121.30, Wollkämmerei⸗Akkien 185.70, 4% Pf⸗Br. der Rhein, Weſtf. Bank von 1908 99.—, 3 /¾ Sachſen 87.30, Mannheim Rheinau—.— Privatdiseont:%, London, 21. Oktbr. 3 Reichsauleihe 88½ Chineſen 97, 2% Conſols 98½, 5 Italiener 98¼, Griechen 41¼½, 3 Portugieſen 28%, Spanier 69, 0 Türken 23½½ 4 Argentinier 62½, 5 Mexikaner 28½, 6 Mexikaner 98, 4 Chineſen 83½½ beh., Ottomanbauk 10¼, Rio Tinto 46½½, Southeru Pacifie 61¼, Chicago Milwaukee 170, Denver Pr. 94 ½, Atchiſon Pr. 99½½ Louisville u. Nafhv. 103½, Northern Paciſie Pref. 107½¼, Union Pgeifte 102 ¼. Londom, 21. Oktbr.(Südafrikauiſche Mine.) Debeers 37¼, Chartered 2¼, Goldfields 7¼, Randmines 10½½, Castrand 7½. Tendenz: ſtill. * Berlin, 21. Okto(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete in ſchwacher Tendenz. Der Monkanmarkt ſtand unter dem Druck von Verkaufsaufträgen zur erſten Notiz. Der Bankenmarkt war etwas widerſtandsfähiger, nur Dresdener Bank matt. Iproz. heimiſche Anlagen ruhig. Italiener gedrückt. Von Bahnen Lombarden her Der. flau: In der zweiten Börſenſtunde Dresdener erholt. Privatdiscont — 95 27% PCt.* Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt das Schulſchiff„Herzogin Sophbie Charlotte“ am 20. Oktbr, wohlbehalten in Rio de Janeiro angekommen. Mitgetheilt Ph. Jak. Gglinger in Mannheim, alleiniger für's Großherzogthum Baden konzefſtonirter Generalagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. 15 Frankfurter Börſe. durch Sihlußz⸗Kurſe. Wechſel. 5 18. 41. 18. 21. Amſterdam kurz 168.77 168.68 Paris kurz] 81.05] 81.08 Belgien„ 81.— 8102 Schweiz, Plätze„80.92 80.99 talien kurz 79.27 79.90 Wien„ 385.15 85.18 ondon„ 20.36 20.35 Napoleonsd'or 16.19 16.19 5 lang] 20.86 20.85 Staatspapiere. A. Deuiſche. 3½ Dſch.Reſchsanl.J 100,25 100.15J 5 italien. Mente 99.20 99.— 3½„„„ 100.25 100.30 4 Oeſterr. Goldr. 101.80 101,20 3„„„ 39.10 89.40 4½ Oeſt. Sitberr. 98.70 98.50 3% Pr.Stgats⸗Anl. 100.15 100.15 4½ Oeſt. Papierr 98.90 98.70 1„„ 100.15/100.35 4½ Portg. St.⸗Anl] 36.55 86.40 „„„ 89.85 89.60 3 dlo. äuß. 25.60 25.60 3½%Bad. St.⸗Obl.fl.—.— 98.50 4 Ruſſen von 1880 99.20 99.10 3„ M. 98.85 38.55 Aruſſ.Staatsr. 1894—— 96. 3.„1900, 99.10 98.90 4 ſpan. ausl. Rente 69.80 69,.80 4 bad. St.⸗A. 104.90 104.851 Türken Lit. P. 23.75 23.70 3½ Bayern,„ 98.75 98.90 4 Ungar. Goldrente 100,10 100.— 3 1„„38.33 88.905 Arg, innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.78 104.65 Anleihe 1887—.— 84.30 4 Geſter 104.,70 104.50 4 Egypter unificirte 108.— 108.10 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mexikaner äuß.—.— 97.50 von 1896 86 50 86.60 8 5 iun. 25.50 25.45 3 Hachſen. 87.18 87.20 4½ Chineſen 1898 84.50 84.50 319 9 8 4 Mh. 1899—. Verzinsl. Loofe. B. Aus ländiſche. 3 Oeſt.Looſe v. 1860 189.50 189.80 5 f0er Griechen 37.800 37.20 3 Türkiſche Looſe98.40 98.—. Aktien induſtrieller Unternehmungen, 79.50 79.50 Parkakt. Zweibr. 104.—104.— 8155 b. Cementw. 117.90 116.50 Lederw. Spfchartz 51.50 81.80 nilin⸗Aktien 379.50379.— Walzmühke Ludw.——— Ch. Fbr. Griesheim 221.50 225.— Kleyer 136.50,136.50 öchſter Farbwerk 320.— 332.— Klein Maſch. Arm. 106.— 106.— ereinchem. Fabrik 173.20 173.20 Maſchinf. Gritzner 139.50 189.50 Chem Werke Albert 160.— 161.50 Maſchinf. Hemmer— Accumul.⸗F. Hagen 124.— 124.— Schnellprf. Frkthl. 158.80 153.80 Allg.Elek.⸗Geſellſch 173.— 170 50 Oelfabrit⸗Aktien 105.75 106.10 Helios„ 34.— 33.90 Bwllſp.Lampertsm. 85.50 85.50 Schuckert 7 94.— 95.50 Spin. Web. Hüttenh 82.— 82.— Lahmeyer 104.80 103.— Feneoff Waldhof 202 20208.25 Allg. G⸗G. Siemens 143.— 140.—Cementf. Kallſtabt 93.50%—— Lederw. St.Jngbert] 90.— 90.—Friedrichsh. Bergb. 124.— 124.— Bergwerks⸗Aktien. 5 Bochumer 161.20 159.50 Weſterr. Alkali⸗A. 187.— 175.— Buderus 94.80 94.50 Oberſchl. Eiſenakt. 9030 90.— Coneordia 250.—251.—Ver. Köntgs⸗Laura 180.400179.15 Gelſenkirchner 158.—158 20 Alpine Montan 173.— Harpener 154.— 154.80 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 221.50 221.50 Gotthardbahn 155.50 154.50 Marienburg⸗Mlw. 72.25 72.25 Jura⸗Simplon 100.— 99.90 Pfälz Maxbahn 188.20/ 186.20 Schwelz. Centralb.—— fälz. Nordbahn 128.20 128.— Schweiz. Nordoſtb.] 100.60—. 1 er Packet 107.13 106.25 Ver.Schwz.Bahnen 94.— 94.20 rdd. Alend 108.98 105 70 Ital. Mittelmeerb. 109.10 94.— Deſt.⸗Ung. Staatsb. 134.— 131.50„ Meridionalbahn 137.45 183.— Oeſterr, Süd⸗Lomb. 18.— 16.20 Northern preſer. 100.10 94.— Nordweſtb—.——— La Veloce„ N. Privat⸗Discont 3¼%%½, Reichsbank⸗Discont— Nachbörſe, Kreditaktien 193.70, Staatsbahn 181.50, Lombarden 16.40, Disconſo⸗Commandit 170 30. Pariſer Anfangskurſe. 3¼ Rente 100.4, Itallener Fiahl der amilich gemeldeten Typhusfälle in der Civilbevölferung (den alten Aktionären im Verhältniß 10 1 bis 1. Abril nächſten Jahres Spanier 70.10, Türken D. 23.65, Türk. Looſe * Ottomane.28, Rio Tinto 11.88, 4. Selte. 8 Geueral⸗Anzeiger Mannheim, ſ2. Oktober. Auezug aus den Slandesbüchern der Sladl 48. Karl Stuhlfauth, Bahnarb. nit Ehriſt Neſſel. 14. d. Schreiner Julius Bomgardt, e. S. Paul. Zudwigshafen A5 12. Frdr. Mandel, Bankbeamter m. Eliſe Breyer. 9. d. Bahnarb. Mich. Wett S. Friedrich 1 5 g 12. Frz. Mangaſſer, Bahnbed. mit Reg. Schmitt 12. d..⸗A. Chriſt. Karſt e. Okt. Verkündete: 12. Hch. Gg. Steinel, Poſtbed. mit Anna Mar. Eyrich. 11. d..⸗A. Jakob Jutzi e. 10. Joh. Siegel,.⸗A. und Kath. Lamperk. 12. Klem. Schädler,.⸗A. mit Walb. Stöhr. 7. d. Fuhrmann Jof 10. Leo Seng, Mechaniker und Karol. Dilger. I12. Jak. gen. Joh. Graf, Former mit Marg. Herſtein. 14. d. Tapezier Will Wilhelmi e. S 10. Phil. Deutſch, Schreiner und Barb. Warſchko. 15. Wilh. Simon, Schloſſer mit Chriſtina Enders. 10. d..⸗Aufſeher Friedr. Nii 8. Otto Hadler, Muſiker und Anna Krüger⸗ 17. Peter Joſy, Schneider mit Anng Burgey. 15. d. Bademeiſter Heinr. Klamm e. 11. Karl Saul, Müller und Kresc. Stier. Okt. Geborene: 14. d..⸗A. Friedr. Herzog e. S. Hermam 10. Georg Reuther, Bäcker und Barb. Walch. 9. d. Wirth Wilh. Ulrich e. S. Karl. 14. d..⸗A. Hch. Knetſch e. T. Barb 5 12. Math. Wagner, Zuſchläger und Anna Breitſch. 8. d. Kaufm. Wilh. Gerold e. T. Maria. 12. D..⸗A. Jakob Neubauer e. S. Err 12. Ehriſt. Schilling,.⸗A. und Luiſe Waibel. 8. d. Tapezierer Hch. Lauth e. S. Otto. 15. d. Eiſengießer Alb. Niewing e. T. 12. Ad. Angermeyer, Maurer und Marg. Demmere. 9. d..⸗A. Leonh. Dallinger e. T. Kath. 11. d. Kaufm. Mart. Hundinger e. T. Marg. 12. Peter Schäfer, Schaffner und Magd. Eberle. 6. d. Zimmermann Joſ. Münch e. S. Johann. 14. d. Ziegeleiarb. Franz Groß e. L. Kath. 12. Jak. Conrath,.⸗A. und Eliſe Martine. 5. d..⸗A. Karl Mack e. T. Kath. 3. d..⸗A. Wilh. Aures e. T. Wilha. Hedwig. 7 Michl. Ziegler, Dienſtknecht und Marg. Engelbreit. 9. d..⸗A. Karl Krokenberger e. T. Luiſe. 17. d. Bahnarb. Jak. Ziegler e. T. Hedwig 12. Franz Trauth, Tagner und Eliſe Krempel. 10. d..⸗A. Jakob Acker e. S. Georg. 15. d..⸗A. Adam Münch e. S. Georg. 14. Dr. Hch. Bothof, Chemiker und Helene Wagner. 6. d. Bierbrauer Karl Remmlinger e. S. Adolf, 15. d. Tünchermeiſter Hch. Heiler e. S. Otto 14. Phil. Rüber,.⸗A. und Thekla Gaißer. 10. d..⸗A. Hch. Rau e. T. Barbara. Okt. Ge ſtorbene: 14. Jak. Weiß, Korbm. und Karol. Heng. 6. d. Tagner Frz. Rahm e. S. Auguſt. 9. Kaver Endres,.⸗A., 27 I. alt. 14. Jak. Franzreb,.⸗A⸗ und Marg. Huhl. 10. d. Amtsdiener Martin Wüſt e. T. Katharina. 10. Wilh., S. d. Fabrikarbeiters Karl Vollmer, 4 M. alt 11. Gg. Ad. Schmitt,.⸗A. und Kath. Diefenbach. 8. d. Tünchermſtr. Jakob Bonn e. S. Jakob. 11. Joh., S. d. Fabrikarbeiters Hch. Lambert 1 M. alt. 14. Ludwig Aug. Rau,.⸗A. und Maria Anna Wachter. 7. d. Wirth Joh. Fromm e. T. Anna. 10. Georg, S. d. Fabrikarbeiters Jak. Acker 12 St. alt. 14. Lor. Hummer, Schloſſer und Chriſte. Neff. 11. d. Kutſcher Ad. Wenzel e. T. Marig. 11. Joh. Gg. Berkler, Schuhm., 40 J alt.“ 14. Wilhelm Franz,.⸗A. und Eliſ. Scharffenberger. 12. d. Inſtallateur Reinhard Heyn, e. S. Richard. 11. Joha., T. d. Tgrs. Ad. Stabler. 1. F. Ilt. 45. Chriſt. Klein,.⸗A. und Kath. Sof. Stumpf. 5. d. Bäcker Wilhelm Leicht e. T. Frieda. 12. Anna, T. d. Tgrs. Nikol. Frey, 1 T. alt. 15. Dr. Karl Klinerfuß, Chemiter und Vertha Störzer. 11. d..⸗A. Guſtav Hermann e. T. Anna. 12. Heinrich, S. d. Tgrs. Nikol. Frey, 1 T. alt. 16. Ad. Haas, Tgr. und Eliſe Scheuermann. 8. d. Schullehrer Karl Federle e. T. Bertha. 3. Emil, S. d. Fabrikarbeiters Gg. Sattler, ½ St. alt. 16. Gottl. Fink,.⸗A. und Sofie Wilhe. Gebert. 10. d. Tagner Nik. Frey Zwill. Anna und Heinrich. 3. Eliſabeth, T. d. Gärtners Michl. Alb. Derr, 3 M. alt. 91 Wilh. Oehlenſchläger, 1 85 Mathes. 11. d. Heizer Eugen Gerner e. S. Eugen. 16. Maria Diehl geb. Keller, 47 J. alt. Okt. etraute: 7. d. Former Peter Nagel e. T. Philippina. 15. Magd., T. d. Eiſengießers Alb. Stiewing, 14 St. alt. 12. Karl Joſ. Bolch, Gypſer mit Karol. Mutterer. 13. d..⸗A. Georg Sattler e. S. Emil. 16. Johunn, S. d. 3055 Math. Müller 22. Joh. Merkel.-A. mit Anna Maria Schaaf. 10. d. Maſchinenführer Heinr. Walter e. S. Johann. 16. Wilhelm Keller, Privatmann, 74 J. alt. onursverſahren. Großh. Zadiſche Staals⸗ Großh. Badiſche Skaat 5 2 E. 34265 II. In dem Kon⸗ ‚— kursverfahren der bas Bermögen Eiſenbahnen. Eiſenbahnen. des Wirths Zudwig May in Stengelhof bei Seckenheim iſt zur Prüfung der nachträglich an⸗ beten Forderungen Termin auf Mittwoch, 30. Oktbr. 1901, VBormittags 10 uhr vor dem Großherzoglichen Amts⸗ gerichte hierſelbſt, II. Stock, Zim⸗ mer Nr. 10 anberaumt. Maunheim, 19. Oktbr. 1901. Schwindt, Gerichtsſchreiber des Großherzgl. Amtsgerichts. 159 Konkurs⸗Verfahren. No, 35849 1. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Martin Laug, Inh. der Firma M. Laug& Co. Dorm. A. Friedrich in Mannheim, ift zur Prüfung der angemeldeten Forderungen Ter⸗ min aui 152 Freitag, 3. November 1901, Vormittags 10 uhr vor dem Großherzoglichen Amts⸗ gerichte hierſelbſt, II. Stock, Zim⸗ mer No. 2 anberaumt. Maunheim, 15. Oktober 1901. Schwindt, e des Großherzogl. Amtsgerichts. Konkurg⸗Herfahren. Nr. 33821 I1. In dem Kon⸗ ee über das Vermögen er ofſenen Handelsgeſellſchaft Sternberg& Cie. in Mann⸗ heim iſt Termin zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver⸗ walters vor Gr. Amtsgericht Mannheim, Abtheilung 5, II. Stock, Zimmer Nr. 8, beſtimmt auf: Dienſtag, 12. Novbr. 1901, Vormittags 9 Uhr. Mannheim, 14. Oktbr. 1901. Gerichtsſchreiberei Großh. Anitsgerichts Schwindt. 154 Bekanumachung. Vertilgung von Raupen betr. No. 27709. Nach der Ver ordnung des Gr. Miniſteriums des Innern vom 13. Juli 1888 — Geſ.⸗ u..⸗O.⸗Bl. Seite 345 — ſind alljährlich alle Obſt⸗ bäume, Zierbäume und Ge⸗ ſträuche in Gärten, Höfen und Weinbergen, auf Feldern und Wieſen, an Straßen und Wegen, ſowie an Eiſenbahndämmen von Raupenneſtern zu reinigen und letztere zu vertilgen. Erweiſen 91 hierbei Baumbeſitzer ſäumig, o iſt, unbeſchadet der polizeilichen Beſtrafung, die Vertilgung der Raupenneſter auf Koſten der Be⸗ ſitzer durch die Ortspolizeibehörde anzuordnen. ir machen hierauf mit dem Bemerken aufmerkſam, daß das Vertilgen der Raupen bis längſtens Ende November l. Is. erfolgt ſein muß. Mannheim, 5. Oktober 1901. Bürgermeiſteramt: Martin. 11033 Schiruska. Zwangsverſteigerung. Dieuſtag, 22. Ottober 1901, Nachmittags 2 Uhr, werde ich in hieſigem Verſtei⸗ gerungslocal q 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öſſentlich verſteigern: 12156 1 Ladentheke, 1 Auslagekaſten, 1 Glasſchrank mit Schiebfenſtern, 1Doppelregal,1 Divan, 1 Schrank, 1 Firmenſchild, 1 Holzrouleaux, Gardinen, grünes Wagentuch, 84 Peitſchen, Seidengatlas, 1 neues Break, 1 Büffet, 1 Pianino und Sect. Mannheim, den 21. Okt. 1901. Danquard, Gerichtsvollzieher Im Anfertigen aller Art von 98216 Damenkleider empftehlt ſich billigſt Aung Nagel, aleidermacherin, 1 2, 34, 4. Stock, Koſtume, Blouſen ꝛc. fertigt billigſt: 8515 Frau Deitmers, Bellenſtr. 30, 3 Treppen. Silb. Damenuhr mit gold. Kette von H8—0 2 verl. Abzu⸗ No. 140415. C0. Die im Aus⸗ nahmetarif No. s des Nachtrags III zum Gütertarif, Theil III, Heft 7 vom 1. Februar 189 ſilt den Süddeutſch⸗Oeſterreichiſch⸗ Ungariſchen Verband angegebe⸗ nen Frachtſätze für Abfälle von Baumwolle, von Baumwoll⸗ garn und von Twiſten im Verkehr mit den Oeſterreichiſchen Stationen Hohenelbe, Raspenau (either Raspenau—Liebwerda) und Reichenberg gelten vom 1. Dezember 1901 ab nur noch für die reng aus Deutſchland. Im gleichen Ausnahmetarif werden mit Giltigkeit vom 1. De⸗ zember 1901 die Beſtimmungen und Frachtſätze der Abtheilung! aufgehoben, dagegen werden die Artikel der ſeitherigen Abtheilung I: Kunſtwolle(Lumpenwolle, Mungo⸗ oder Schoddy⸗Wolle) in die Abtheilung Uaufgenommen Die mit Giltigkeit vom 15. De⸗ zember 1900 im Verfügungswege eingeführten Frachtſätze für Kunſt⸗ wolle u. J. w. zwiſchen Heidelberg und Reichengu a. Kn. gelten nun⸗ mehr für Abtheilung. II. Gleichzeitig werden für den Verkehr zwiſchen Neckarau und Einſiedel direkte Frachtſätze für die Artikel der Abtheilungen II und III des Ausnahmetarifes 8 eingeführt. 12150 Nähere Auskunft ertheilen die Verbandſtationen. Karlsruhe, 18. Oktober 1901. Gr. Generaldirektion. Großh. Badiſche Staals⸗ Eiſenbahnen. Die am 10. Oktober 1901 zur Eröffnung gekommene Stalſon Redingen in Lothringen iſt vom gleichen Tage ab in das Heft 4 des Gütertarifs für den Süd⸗ weſtdeutſchen Eiſenbahnverband (Verkehr Baden⸗Reichsbahn) auf⸗ genommen worden. Die Ver⸗ und Entladung von Fahrzeugen iſt auf genannter Station ausgeſchloſſen. 12149 Karlsruhe, 19. Oktober 1901. Generaldirektion. Arbeitsmarkt der Oentral-Anstalt für Arbeltsnachweis jeglicher Art. 8 1, 17. Mannheim 8 1, 17. Telephon 81s. Die Anſtalt iſt geöffnet au Werk⸗ tagen von 8 bis 1 Uhr und von —6 Uhr. Stelle ſinden. Mäunliches Perſonal. Bäcker, Conditor, Maſchinen⸗ meiſter, Bürſtenmacher, Holz⸗ dreher, Friſeure, Barbiere, Gärtner, Glaſer, Rahmenmacher, Hafner (Geſchirr), Schloſſer für Ban, Schmiedf. Hufbeſchlag, Schneider, groß., kl. Stücke, Schuhmacher, Spengler, Bau⸗ u. Laden⸗Arbeit, Juſtallateure, Chaiſen⸗Wagner, Zimmermann. Lehrlinge. Bäcker, Buchbinder, Conditor, Dreher, Friſeur, Gärtner, Glaſer, Kellner, Kupferſchmied, Schloſſer, Schreiner, Spengler, Tapezier, Uhrmacher. Ohne Haundwerk. Landwirthſchaftliche Arbeiter. Weibl. Perſonal. Einlegerin, Dienſtmädchen, bürgerl.kochen, Hausarbeit, Spül⸗ mädchen für Wirthſchaft, Reſtau⸗ rations⸗ und Herrſchaftsköchin, Lehrmädchen für Laden, Zim mermädchen für Hotel u. Herr⸗ ſchaft,Kindermädchen, Maſchinen⸗ Näherin ‚Monatsfrauen, Fabrik⸗ arbeiterinnen. Ohne Haundwerk. Aufſeher, Ausläufer, Bureau⸗ gehilſe, Bureaudiener,Einkaſſiexer, Kutſcher, Herrſchaftskutſcher, Fuhrknecht, Portier. Weibl. Perſonal: Kleidermacherin. m 00 0 Mittwoch wurde im Hoftheater ein ſchwarzes Jacquet verwechſelt; behufs Umtauſch abzugeben. 12166 L 15, 10 patl. Zum Waſchen u. Bügein wird 33 gegen gute Belohnung Dal⸗ Hergſtraße., 8. Stock. 124186 angen. F3, 186,2, St. Hihs, 11101 Montag, 4. Novbr. ds. Is., Vormittags ½t uhr beginnend, werden auf dem Baähnhof Heidelberg alte Schienen, eiſerne Schwellen, Weichentheile Il..., im Ganzen eirea 527 Tonnen in geeigneten Looſen öfſentlich verſteigert. Zuſammenkunft beim Römer⸗ weg. Die Bedingungen werden vor der Verſteigerung bekannt ge⸗ geben Heidelberg, 18. Oktober 1901. Der Gr. Bahnbauinſpektor II. Eiſenbahnen. Am 1. November 1901 wird für den Verkehr zwiſchen Ungariſchen Stationen einerſeits und den Rhein⸗ und Main⸗Unmſchlags⸗ ſtationen anderſeits ein Aus⸗ nahmetarif für die Beförderung von Getreide, Hülſenfrüchten, Malz, Mahlprodukten aus Ge⸗ treide und Hülſenfrüchten und Oelſagten mit der Beſtimmung nach Belgien oder Holland, ſowie für leere Säcke eingeführt, Hierdurch wird der Ausnahme⸗ tarif für Getreide u. ſ. w. vom 1. Mai 1892 nebſt den hiezu herausgegebenen Nachträgen auf⸗ gehoben. Soweit dur den neuen Tarif, der vielfach Fracht⸗ ermäßigungen enthält, Fracht⸗ erhöhungen oder Beſchränkungen eintreten, bleiben die bisherigen Baen e noch bis zum 15. Dezember 1901 in Kraft. Ale Zurückgesefzte Exemplare des Tarifs können—— f zum Preis von 30 Pfg. für das 2— 5 pp che Stück von unſerm Gütertarif⸗( f 8 bureau und der Gr. Güterver⸗— Portieren waltung Mannheim bezogen 2 7 werden. 121510 Gardinen Karlsruhe, 19. Oktober 1901. Generaldirektion. werden zu jedem annehm- baren Preis abgegeben. 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Inhaber von Jahres⸗, Halbjahres⸗, Mo⸗ nats⸗ und Freikarten uns bei Durchführung dieſer Verfügung im Intereſſe eines geordneten Dienſtes unterſtützen zu wollen. Maunheim, 19. Febr. 1901. Die Direktion der Städt. Straßenbahnen: Lö wit. Kräftigung schwacher Zur Blutreinigung, und Erwachsener ist W. Wellenreuther's 2 Medicinal-Leberthran 22 DerBeste eene, W. Wellenreuthers's Medieinal-Drogerie, PF 5, 1. kranker Kinder und Von Kindern 11390 CCCTT Oeffentliches chemisches Laboratorium. Auntliche Untersuehungsanstait MHannheim Dr. A. Cantzler Geschäftslokal: M 3, 9, 1. Stock(Scheffel-Hek). Geöffnet: 96518 Woll. Pferdedecken nur Ia Waare, abgepaßt und am Stück, billig bei J. Gross Nachf. a. Markt (Inh. F. J. Stetter). Wochentags v. 8— 12 u.—6 Uhr. TTTTTT Damen⸗ und Kinderhüte werden ſchön garnirt, unter uſicherung prompter Be⸗ dienung und billigſter Be⸗ vechnung. 76850 beſuchen haben. 2 5, 10, part. Vertreter⸗Geſuch. 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