— SSSSSWWSSSSꝗc!0II FTTTTTTTTT———TT—TTTTTTTTWT———.....W daum zum Gallerieaufgang gebracht, Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monallich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aulſchlag M..42 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel-⸗Zeile... 20 Pfg. Auswartige Juſerate.. 25„ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm'⸗Abreſſe: „Jvurnal Mannheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Telephou: Redaktſon: Nr. 377. 1 Expedition: Nr. 218. ie R— 0 K 21 5 eee E 6, 2. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. Fllalere 98 885 Ar. 85 Montag, 4. November 1901.(Abendblatt.) Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 4 November 1901. Die Motive zum Zolltarif. In Regierungskreiſen wird darauf hingewieſen, wie ver⸗ fehlt es wäre, ſchon jetzt irgendwie beſtimmte Anſichten über das Schickſal des Zolltarifgeſetzes und des Zolltarifes zu äußern. Abgeſehen von den prinzipiell gegneriſchen Parteien hat noch keine andere eine beſtimmte Stellung zu der Vorlage genommen. Vor Allem iſt auch das Bekanntwerden der Motive abzuwarten. Ihre Fertigſtellung dürfte, da der Bundesrath, wie man annimmt, an der Vorlage nur unerhebliche Aenderungen vornimmt, lange Zeit nicht in Anſpruch nehmen. Eine ärgerliche Angelegenheit. Man ſchreibt der„Alg. Ztg.“ aus Wien: Abermals erfährt eine Angelegenheit des öſterreichiſchen Kaiſerhauſes eine ausführliche und unliebſame Beſprechung. Nach dem Tode des Erzherzogs Ernſt, des jüngeren Bruders des Erzherzogs Rainer, erhoben die Kinder der Baronin Wallburg, welche durch mehr als 30 Jahre die Haus⸗ genoſſin des Erzherzogs geweſen war, den Anſpruch auf das Erbe des Vaters, indem ſie den Nachweis zu führen ſuchte, daß der Erzherzog im Jahre 1857 die Baronin Wallburg in Laibach morganatiſch ge⸗ heirathet habe. Die Sache war um ſo peinlicher, als der älteſte Sohn des Erzherzogs leider früh auf Abwege und jetzt auch durch Schulden⸗ machen in ſchlimme Händel gerieth. Die Sache war auch weiter da⸗ bdurch berwickelt, daß der Erzherzog thatſächlich ohne Teſtament ge⸗ ſtorben war und auch ein ſo geringes Erbe zurückgelaſſen hatte, daß bon einer Verſorgung ſeiner Kinder nicht die Rede ſein konnte. Die Gache zog dann noch weitere Kreiſe, als Wallburg ein Dokument produ⸗ zirte, aus dem hervorgehen ſollte, daß die Ehe thatſächlich geſchloſſen kwar, ſo daß die Kinder auf die Berückſichtigung des Kaiſerhauſes wenigſtens einen moraliſchen Anſpruch hätten. Nun veröffentlicht aber der durch das Gericht beſtellte Kurator des Nachlaſſes des Erzherzogs Ernſt, Dr. Otto b. Reich, eine Darſtellung des Sachverhalts, aus der hervorgeht, daß das von Wallburg produzirte Dokument gefälſcht iſt. Aus der Originalmatrikel des Pfarramts von Laibach fehlen zwei Blätter, eben die, welche von Wallburg produzirt werden und auf einem berſelben iſt die Schließung der morganatiſchen Ehe eingetragen. Dr. b. Reich behauptet nun, daß wohl die produzirten Blätter echt ſind, die Eintragung ſelbſt aber eine Fälſchung iſt. Die Folge davon iſt, daß Wallburg und eine Perſon, die an der Fälſchung betheiligt ſein ſoll, verhaftet wurden. Da Wallburg ſelbſt bereits abgeſtraft iſt, ſo beſizen die Darlegungen des Advokaten Dr. v. Reich volle Glaub⸗ würdigkeit. Geſammtverluſt der Buren 300 000 Mann! Mit grimmigem Humor wird immer wieder in einem Theile der nicht vom Jingoismus beeinflußten engliſchen Preſſe auf jene unmöglichen Zahlen hingewieſen, mit denen ſich die britiſche Nation zum Narren halten läßt und die mehr und ſchlagender als aller andere Unverſtand und Blödſinn jenes Lügenſyſtem lächerlich macht, welches auf engliſcher Seite offiziell um den ganzen ſüdafritaniſchen Feldzug gewoben worden iſt. Wenn man ſich ganz unparteiiſch die Mühe genommen hätte, ſeit Anbeginn des Krieges eine Ziffernliſte aller„offiziell“ erſchlage⸗ nen, verwundeten und gefangen genommenen Buren ſorgfältig gufzuſtellen, ſo würde man unzweifelhaft zu einem geradezu berblüffenden Reſultat bis heute gekommen ſein. Im„Morning Leader“ konſtatirt ein Einſender, der ſich als Engliſhman⸗ —————— unterzeichnet, daß er ſich das kleine Privatvergnügen gemacht habe, während der vergangenen vier Monate die täglich in den Londoner Morgen-⸗ und Tagesblätter angegebenen Verluſte der Buren zu konſtatiren. Da aber in der genannten Zeit die buriſche Verluſtliſte ſchon über die Hunderttaufend hinausging, während die von den engliſchen Truppen angeblich erbeuteten Pferde, Schafe, Ochſen, Wagen u. ſ. w. ſchon den ſieben Ziffern ſich näherten, ſo habe er das Zählen aufgegeben, fürchtend, daß ſeine Rechenkunſt einer ſolchen Berichterſtattung nicht Stand halten könne. Das radikale Blatt„Reynolds Newspaper“ gab ſchon vor mehreren Monaten die Verluſte der Buren nach den in Lon⸗ don veröffentlichten Zahlen auf mehr als 300 000 an, und knüpfte daran die ironiſche Betrachtung, daß auf dieſe Weiſe der ganze Krieg den Buren auf die Dauer über eine halbe Million Menſchen koſten würde. Ein franzöſiſches u theil über Naiſer Wilhelm. Im Juli überraſchte Kaiſer Wilhelm, als die„Hohen⸗ zollern“ im Odde⸗Fjord ankerte und einige Franzoſen die Er⸗ laubniß zu ihrer Beſichtigung nachgeſucht hatten, letztere mit der Einladung zur Tafel an Bord der„Hohenzollern“. Einer der Geladenen, Pierre de Ségur, erzählt in der Revue de Paris folgendermaßen die Eindrücke, die der Kaiſer und der Empfang an Bord der kaiſerlichen Yacht bei dieſer Gelegenheit auf ihn machten: Der Kaiſer ſteht auf dem Verdeck in Admiralsuniform und reicht jedem von uns die Hand in der Reihenfolge, wie wir ihm genannt werden. Danach ſtellt er ſelbſt uns ſein Gefolge vor, den Prinzen A. von Schleswig⸗Holſtein, einen Vetter des Kaiſers, den Fürſten Eulenburg, den Hofmarſchall Baron v. Lyncker, die Generäle v. Hülſen, v. Moltke, v. Keſſel, v. Löwenfeld, den Grafen v. Platen, Admiral v. Senden u. ſ. w. Bei Tiſch läßt der Kaiſer den Hofmarſchall ſich gegenüber Platz nehmen. Wir ſind kaum einige dreißig in dem Salon, der bequem die doppelte Zahl an Gäſten faſſen könnte. Er zeichnet ſich wie alle inneren Einrichtungen des Schiffes durch einen diskreten Luxus aus. Weder Gold an der Decke noch Verzierungen an den Wänden; nur wenige Gegenſtände von Werth, wie auf einer Konſole eine künſtleriſche Schale, ein Regattapreis der kaiſerlichen Hacht. Die Möbel ſind einfach, von koſtbarem, aber ganz einfarbigem Holz und gepolſtert mit einem bläulichen, der Farbe des Raumes ähn⸗ lichen Stoff. Die Mahlzeit beſteht aus nur wenigen, aber vor⸗ züglich zubereiteten Gerichten, die durch Matroſen dargereicht werden. Hinter dem Kaiſer ſteht, gewärtig aller ſeiner Wünſche, ein Mann zu ſeiner ausſchließlichen Bedienung. Ein Orcheſter, eins der beſten Deutſchlands, ſpielt während des Mahles und am Abend die Stücke ſeines Repertoirs; in zarter Aufmerkſamkeit ſpielt es heute nur franzöſiſche Muſik. Mährend der Kaiſer ſehr liebenswürdig mit ſeinen Tiſch⸗ nachbarn plaudert, habe ich Muße, ihn zu beobachten. Was mir am meiſten an ihm auffällt, iſt ſein weſentlich militäriſches Be⸗ nehmen. Seine Bewegungen ſind edel, aber ohne Anmuth und haben etwas Schroffes an ſich; ſein lautes Lachen iſt nicht ganz frei von Rauhheit. Er hat eine Stimme und einen Ton zum Befehlen. Sein feſter und abgemeſſener Schritt iſt der des Soldaten; er führt die Prozeſſion ſeiner Gäſte hinter ſich, wie ein Armeeführer ſeine Truppen lenken würde. Die Autorität ſeiner Sprache wird gemäßigt durch die deutſche Biederkeit. Er ſagt„meine Frau“, um die Kaiſerin zu bezeichnen, und„Papa“, wenn er vom Kaiſer Friedrich ſpricht. Sein hellblaues Auge hat etwas Verführeriſches an ſich. Man lieſt darin dieſelbe Freimüthigkeit, die er zu verlangen ſcheint, indem er beſtändig ſeine Augen in die des Andern taucht. In ſeinen Zügen und in ſeiner Haltung zeichnen ſich eine ausgeſprochene Individualität, ein unbeugſamer Wille ab. Dieſe ſichtliche Energie gibt ſich, wie es ſcheint, auch häufig in kleinen Einzelheiten des Lebens an Bord kund, wo das nahe Beianeinanderwohnen die Nangſtufen einander nähert und ſehr bald die guten wie die ſchwachen Eigen⸗ ſchaften eines Jeden bloßlegt. Hier ein Beiſpiel davon: obwohl ein leidenſchaftilcher Seefahrer, hat der Kaiſer doch nicht die Natur eines Seemannes und leidet bei ſtürmiſchem Wetter ſtark an der Seekrankheit. Dennoch läßt er ſich davon nichts merken; er fährt fort, ſeine tägliche Arbeit zu erledigen, ver⸗ ſchmäht Pflege und Heilmittel, und es gelingt ihm, durch ſeine Willenskraft das körperliche Uebel zu beſiegen, während die Offiziere ſeines Gefolges, im Kampfe beſiegt, längſt die Parthie aufgegeben haben. Hart gegen ſich ſelbſt, kräftig von Natur, ſpürt er keine Ermüdung. Es geſchieht, daß er nach der Rück⸗ kehr von einer langen Fahrt noch ſtundenlang aufbleibt und einen Vortrag anhört oder Befehle ertheilt. Auf dem Achterdeck des Schiffes befindet ſich eine Art Eſtrade unter einem Zelte, wo gewöhnlich nach den Mahlzeiten Aufenthalt genommen wird. Ein Teppich, einige Seſſel, einige Tiſche bilden dort einen Salon unter freiem Himmel. Dorthin nehmen wir nach beendeter Mahlzeit im Gefolge des Kaiſers unſern Weg. Eine leichte Briſe kräuſelt das Waſſer des Fjordes, das ſchwach gegen die Flanken des Schiffes plätſchert. Die Muſik an Bord wird leiſer und ſcheinbar entfernter, um ſich dem Frieden der Nacht anzupaſſen. Der Kaiſer, immer aufrecht, plaudert bald mit dem einem, bald mit dem andern von uns und iſt beſtrebt, Allen zu gefallen. Seine Unterhaltung iſt ſehr gediegen, voll ſcharfer Beobachtungen und geht mit Leichtigkeit zu den verſchiedenſten Dingen über. Er vertieft aber gern die Fragen, die er berührt, nach deutſcher Art, die ſo verſchieden iſt von der in unſern Salons herrſchenden Geiſtesverfaſſung, dieſem glänzenden, ſchnellen, etwas ſprunghaften Ton der Unterhaltung, der niemals verfehlt, den Fremden, der nach Paris kommt, in Erſtaunen zu ſetzen und zu berücken, und der dem leichten Fluge des Kolibris gleicht, der mit zehn Schlägen ſeiner Flügel zehn Blüthenkronen ſtreift.... Das Franzöſiſche des Kaiſers iſt ausgezeichnet, ebenſo wie ſein Engliſch. Man hört nur wenig den deutſchen Accent darin. Er ſpricht mit uns vornehmlich über Amerika, wofür er nur eine mäßige Zuneigung an den Tag legt. Er erblickt in den gewaltigen Truſts der Yankee⸗ milliardäre, die eine Induſtrie, einen internationalen Handel in die Hände eines einzigen Menſchen oder einer Handvoll von Individuen zu bringen ſtreben, eine Drohung für die Zukunft. „Nehmen wir an,“ meint er,„einem Morgan gelänge es, unter ſeiner Flagge mehrere interozeaniſche Schifffahrtslinien zu ver⸗ einigen. Er nimmt außer der Macht, die ihm ſein Geld ver⸗ leiht, keine amtliche Stellung in ſeinem Lande ein. Man könnte alſo nicht mit ihm verhandeln, wenn in ſeinem Unternehmen irgend ein Zwiſchenfall einträte, in den eine fremde Macht ver⸗ wickelt würde. Man könnte ſich aber noch weniger an den Stagt wenden, der, da er keinen Antheil an der Geſchichte hat, ſeine Verantwortlichkeit ablehnen würde. An wen alſo ſich wendene“ Wenn eine ſolche Gefahr einträte, müßte man ihr nach der Mein⸗ ung des Kaifers mit einem europäiſchen Zollverein begegnen, mit einer Zollliga gegen die Vereinigten Staaten, die der Blockade ähnlich wäre, die Napoleon gegen England verſuchte, um die Intereſſen und die Freiheit des kontinentalen Handels zu wahren. Und er erklärt uns ohne Umſchweife, daß in ſolcher Lage England vor die Nothwendigkeit geſtellt ſein würde, zwiſchen zwei klar ſich entgegenſtehenden Politiken zu wählen: nämlich entweder ſich der Blockade anzuſchließen und ſich an die Seite Europas gegen Amerika zu ſtellen oder ſich Tagesneuigkeiten. — Die That eines Wahuſinnigen. Im großen Konzertſaal des Münchener Odeon ſpielte ſich am Freitag Abend eine furchtbare Szene ab. Im Odeon war berits der große Konzertſaal gefüllt, die lehten Hörer eilten kurz vor 7 Uhr die Treppe hinauf. Nur Wenige koch ſtanden im Vorraum, um den beiden Billeteuren ihre Karten vor⸗ Die Blicke wandten ſich ſeitwärts nach dem Foyer zum ufgange nach der Gallerie. Dort ſtand ein älterer Mann und ſtreckte zuweiſen. In demſelben Augenblick klang es, als ob eine Thür zuge⸗ 11 wurde. zu der geöffneten Thür einen Revolver heraus, mehreren Damen ent⸗ dang ſich ein Schreckensſchrei:„Es wird geſchoſſen!“ In paniſchem Schrecken ſtob Alles auseinander. Der eine der Billeteure lief die Treppe hinauf; er war in den Rücken getroffen. In demſelben Moment folgten unmittelbar hintereinander noch zwei Schüſſe. Aus dem leeren Vorraum taumelte der zweite Billeteur die Treppe hinauf und ſank auf dem Läufer betäubt nieder. Unter der Hand, die er an den Kopf hielt, duoll Blut hervor. Alles dies geſchah in wenigen Sekunden. Che ſich doch die Anweſenden von ihrem grenzenloſen Schrecken erholt hatten, erklang ein vierter Schuß und nun ſtrömte es von allen Seiten herzu, mehrere Herren, die Polizei, einige Offiziere eilten herbei. Dann brängte ſich ein dichter Menſchenknäuel in dem Vorraum zuſammen. r Verwundete wurde von der Treppe aufgehoben und in den Vor⸗ wo bereits Aerzte um den Mörder beſchäftigt waren, der ſich mit dem vierten Schuß ſelbſt ent⸗ Ekiot hatte. Dann wurde die Thür ſofort verſchloſſen und für weitere ätztliche Hilfe für die Verwundeten geſorgt. Der einzige Reſt des kaurigen Vorganges war ein kleines Packet, anſcheinend ein Stein, um den in Petroleum getränktes Papier gewickelt war. Er lag noch ine Wefle im Vorraum, bis er von der Polizei beſchlagnahmt wurde. Im Konzertſaal war erfreulicherweiſe der betrübende Zwiſchenfall nicht bekannt geworden. So ging das Konzert ohne Störung von Statten, und nur den Wenigen, die unten dem ſchrecklichen Vorfall beigewohnt hatten, kam der grelle Kontraſt zum Bewußtſein: oben über tauſend börer, die ſich dem Genuſſe der neunten Symphonie hingaben und dem Geſange lauſchten: Freude ſchöner Götterfunken!— und unten trug man einen Todten fort. Der Thäter iſt der 51jähr. ledige Bildhauer Johann Hofmann. Die„M. N..“ wiſſen über ihn unter Anderm Folgendes zu berichten: Allen gegenüber, die mit ihm in Verkehr traten, pflegte ſich Hofmann als Weltverbeſſerer aufzuſpielen. Er gab ſich ſtets ſelbſt für einen Anarchiſten aus und hielt ſich für einen großen Philo⸗ ſophen; ſeine Kameraden jedoch betrachteten ihn weder als Anarchiſten und noch viel weniger als Philoſophen, ſondern als einen unheilbar Verrückten und zudem erſchien er ihnen als ein harmloſer Peſſimiſt, der ſeine Freude daran hatte, gegen Alles loszuziehen und Alles zu kritiſtren. Im Atelier und auch ſonſt ſprach er fortwährend von ſeinen Weltverbeſſerungsplänen, denen er alle ſeine Gedanken widmete. Nicht vergeſſen darf werden, daß Hofmann eine ſehr ſchwache Arbeitskraft in ſeinem Berufe war und daher in früheren Jahren, wo er noch ruhe⸗ los in der Welt umherirrte, alle Arbeitsplätze bald wieder verlaſſen mußte; es erging ihm dann oft recht ſchlimm, was aus dem ohnehin geiſtig kranken einen auf's Höchſte erbitterten Peſſimiſten machte, den eine unſelige Wuth gegen die ganze menſchliche Geſellſchaft beſeelte. — Die Ermordung des Grafen Medem. Nach einer Ver⸗ folgung, die ſich auf drei Kontinente erſtreckte und anderthalb Jahre dauerte, wurde kürzlich der Zimmermann Aladar Hattas, ein gebürtiger Budapeſter unter der Anſchuldigung eines in La Plata in Argentinien begangenen Raubmordes in Newyork verhaftet. Das Opfer der Mord⸗ that war der kurländiſche Graf Erneſt von Medem und das Verbrechen geſchah in der Nacht des 29. Juni 1900. Eine Beſchreibung des muth⸗ maßlichen Thäters, ſowie Einzelheiten der That wurden damals ſofort an ſämmtliche Behörden Amerikas und Europas verſendet, aber erſt jetzt gelang es, den Verdächtigen feſtzunehmen. Nach den Mittheilungen, welche der Generalkonſul der Vereinigten Staaten in Buenos⸗Ahres, Carlos Rohl, an den Detektivchef Titus in Newyork und dieſer an alle Polizeibehörden der Welt gelangen ließ, wurde Graf Erneſt von Medem von dem vorerwähnten Budapeſter Zimmermann Aladar Haktas in brutaler Weiſe ermordet. Der Graf hakte die Welt bereiſt. Schließlich ließ er ſich in der Provinz Buenos⸗Ayres nieder und betrieb daſelbſt ein Geſchäft. Mit einem ſchwungvollen Handel in Häuten, die er nach Nordamerika und nach Deutſchland perſchickte, erwarb uer ſich ein bedeutendes Vermögen und gab es in freigebiger Weiſe wieder aus, Anfangs Juni 1900 tauchte Aladar Hattas in La Plata auf und er⸗ hielt eine Anſtellung bei dem Grafen. Drei Wochen ſpäter befanden ſich Beide in einem Cafe. Hattas hatte ſich betrunken und wurde von dem Grafen darob zur Rede geſtellt. Es kam zu heftigen Auseinander⸗ ſetzungen, doch ehe der Streit in Thätlichkeiten ausartete, wurden die Männer getrennt. Seither wurde deiner von Beiden wieder geſehen. In derſelben Nacht war das Haus des Grafen bis auf den Grund niedergebrannt. Drei Tage darauf entdeckten die Eingeborenen in der Nähe der Ruinen ein friſch aufgeworfenes Grab. Man öffnete es und fand etwa zwei Meter unter dem Boden die Leiche des Grafen, deſſen Kleider Blutflecken aufwieſen. Kein Zweifel, er war das Opfer eines Mordes geworden. Am Tage vor ſeiner Ermordung hatte Graf voen Medem einen Betrag von 1200 Dollars von ſeiner in Rußland wohn⸗ haften Mutter erhalten. Gegen Hattas wurde ein Haftbefehl erlaſſen, der indeſſen nicht vollſtreckt werden konnte. Der Generalkonſul der Vereinigten Staaten, Carlos Rohl, ſetzte die Polizei aller Großſtädte von dem Verbrechen in Kenntniß und eine Beſchreibung des muthmaß⸗ lichen Mörders wurde maſſenhaft auch nach Europa verſandt. Der Oberſtadthauptmann von Budapeſt meldete per Kabeltelegramm kürze lich an den Detektivchef Titus in Newyork, daß Hattas' Mutter dieſem von Budapeſt aus Briefe nach Newyork ſchicke, die an die Hauptpoſt adreſſirt ſeien. Einer dieſer Briefe wurde von den Detektives aufge⸗ fangen, hierdurch wurde Hattas! Adreſſe bekannt und deſſen Verhaftung ermöglicht. Hattas iſt etwa 33 Jahre alt. Er ſtellt in Abrede, etwaß von dem Verbrechen zu wiſſen und will nachweiſen, daß er ſich zur an⸗ gegebenen Zeit gar nicht in Südamerika aufgehalten habe. — Geſalzene Rechnungen. Die„Debats“ bringen eine kleine Betrachtung über amerikaniſche Aerzte und erzählen, daß, als man Me Kinleys Argt eiligſt rief, dieſer große Gelehrte bei ſeinem Barbier geweſen ſei. Man raſirte ihn; er empfing die Leute, die ihn ſtörte ungefähr wie man Hunde auf einer Kegelbahn empfängt und erk nicht ausgehen zu können mit der Seife im Geſicht, ungewaſ halb raſirtem Barte, und bat, man möge ihm doch ſeine Toilette vo A Setke⸗ General⸗Auzeiger. Mannheim, 4. November mit dieſem gegen die kontinentalen Mächte ins Einvernehmen zu ſetzen. Mitternacht ſteht vor der Thür, als wir vom Kaiſer Ab⸗ ſchied nehmen. Er hat die Huld, uns ſeinen Torpedozerſtörer „Sleipner“ für die morgige Fahrt nach Eide anzubieten, von wo wir den Sognefjord quer durch das Nörödal gewinnen kön⸗ nen. Er begleitet uns bis an die Schiffstreppe, und während unſer Boot ſich nach dem Ufer entfernt, ſehen wir ihn noch einige Minuten unbeweglich auf der Höhe der Treppe ſtehen. Dann verblaßt ſein Schattenriß, und bald iſt auch die große Hacht ſelb tall ihren Lichtern nur noch ein heller Flecken, der er ruht. auf dem W Leemeeeaeeeee Deutſches Beich. Karlsruhe, 3. November.(Der neue Abt von Maria⸗Laach.) An Stelle des nunmehrigen Biſchofs Willi⸗ brord Benzler von Metz wurde Pater Fidelis von Stoß⸗ ingen aus der Erzabtei Beuron zum Abte in Maria⸗Laach erwählt. Der neue, noch ſehr jugendliche Abt(geboren 1871), dritter Sohn des 1893 verſtorbenen Reichsfreiherrn Roderich von Stotzingen zu Steislingen, trat 1890 zu Beuron in den Orden und abſolvirte, nachdem er am 15. Januar 1892 die Gelübpe abgelegt, ſeine theologiſchen Studien im Benediktiner⸗ Kolleg St. Anſelm zu Rom. Von dort mit dem Grade eines Doktors der Philoſophie und Theologie in ſein Kloſter zurück⸗ gekehrt, wirkte er daſelbſt ſeit zwei Jahren als Lektor der Theo⸗ logie, ſeit einem Jahre auch als Präfekt der Kleriker. Die Zentrumspreſſe rühmt die ausgezeichneten Eigenſchaften des Neugewählten, welche die Wahl als eine glückliche erſcheinen laſſen. Sweiter Verbandstag des Verbandes deutſcher Miethervereine. S. u. H. Erfurt, 1. Nov. Der im vorigen Jahre in Leipzig begründete Verband der deut⸗ ſchen Miethervereine trat heute hierſelbſt unter dem Vorſitz des be⸗ kannten Bodenreformers Redakteur Damaſchke⸗Berlin zu ſeinem zweiten allgemeinen Verbandstage zuſammen. Vertreten ſind 1 Berlins und ſeiner Vororte Schönberg, cgendorf, ferner Breslau, Bielefeld, Chemnitz, Elberfeld, Frankfurt a.., Hannover, Kaſſel, Liegnitz, Plauen, Magdeburg, Hamburg, ſelborf, Leipzig, Königs München, Nürnberg, Mannheim und Straßburg i. Elf. Nach dem bericht gehören dem Verbande gegenwärtig 26 Miether⸗ vereine mit ca. 19 000 Mitgliedern an, während die Vermiether⸗ (Hausbeſitzer⸗)Vereine in einem Centralverbande bon ca. 600 an⸗ geſchloſſenen Vereinen mit über 100 000 Mitgliedern organiſirt ſind. Bon den 33 deutſchen Großſtädten beſitzen überhaupt nur 19 eine Mietherorganiſation, während die Hausbeſitzer in dieſen Städten Uberall einen, bezw. mehrere Intereſſentenverbände geſchaffen haben. So beſitzt Berlin z. B. 11, Leipzig ſogar 14 Hausbeſitzervereine mit rund 7000 Mitgliedern. Demgegenüber erſtrebt der Verband der deutſchen Miethervereine den weiteſten Ausbau ſeiner Organiſation, um den Intereſſen der Hausbeſitzer die der Miether erfolgreich gegen⸗ Gegenwärtig liegen die Verhältniſſe noch ſo, Uberſtellen zu können. daß von 1000 Hausbeſitzern durchſchnittlich 700, von 1000 Miethern dagegen nur ca. 7 organiſirt ſind. Dem unter der Leitung des früheren Dresdener Vizeſtadtver⸗ ordnetenvorſtehers Baumeiſter Hartwig ſtehenden Centralverband der ſtädtiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzervereine iſt im Oktober d. J. der Antrag unterbreitet worden, mit dem Mietherverbande gemein⸗ ſam über die einheitliche Geſtaltung der Miethsverträge in Ver⸗ Handlungen eintreten zu wollen. Dieſer Antrag iſt jedodd von dem Hausbeſitzerverbande abgelehnt worden. Ueber dieſen Vorgang ent⸗ ſpam ſich eine ſehr eingehende Debatte, in deren Verlauf u. A. Köpfell⸗ Hannover, Linda u⸗Breslau, Rechtsanwalt Rhein⸗ dorf Elberfeld, Dr. Scheven ⸗ Dresden und Sub⸗ direktor Zſcharn ⸗Breslau das Verhalten des Haushbeſitzerver⸗ bandes einer ſehr abfälligen Kritik unterzogen. Sämmtliche Redner machten geltend, daß der Verband der Miethervereine zunächſt nicht in der Abſicht begründet worden ſei, um aggreſſiv gegen die Vermiether⸗ berbände vorzugehen, daß man vielmehr beabſichtigt habe, mit den Hausbeſitzern ſo weit als möglich zuſammenzugehen. Die ablehnende Haltung ber letzteren zwinge aber dazu, eine möglichſt ſcharfe Agi⸗ tation zu entfalten. Hierauf ſprachen Dr. Engel⸗Berlin und der Redakteur der „Mietherzeitung““, Schumacher⸗Erfurt, über die Frage: „Welche Forderungen ſtellen wir an die Gemein⸗ den in Bezug auf die Wohnungsreform?“ Beide Redner legten im Verlauf ihrer Ausführungen hierzu folgende Leitſätze zur Annahme vor: A, Wohnungsfürſorge im engeren Sinn. 1) Stadtbebauungspläne, die den Anforder⸗ ungen des Verkehrs und der öffentlichen Geſundheitspflege ent⸗ ſprechen. 2) Bauordnungen, die eine zu weitgehende Ausnützung des Bodens nach Grundfläche und Höhe(Miethskaſernenſyſtem) ver⸗ bieten und den Bau kleinerer Wohnhäuſer begünſtigen. Zonenmäßige Abſtufung derſelben. 3) Wohnungsinſpektion. 4) Städtiſcher Woh⸗ nungsnachweis. 5) Unterſtützung wirklich gemeinnütziger Baugeſell⸗ ſchaften. B. Grundeigenthum der Städte. 1) Plan⸗ —— ̃——————————— 75— lenden laſſen. Er wies entſchieden ab, ſich für einen der Großen mehr zu beeilen, als für einen armen Teufel und zeigte ſeinen Glauben an die Gleichheit der Menſchen im vollſten Lichte. Ein großartiger Demokratl... Man frägt ſich ſogar, ob er nicht oſtenkatib durch dieſe Verzögerung eine gewiſſe Langweile markirte, die große Verant⸗ wortung der Pflege ſeines Patienten zu übernehmen. Me Kinley ſtarb. Fünf Aerzte hatten ihn behandelt. Nach ſeinem Tode zogen ſie ſich beſcheiden zurück und traten wieder an die Krankenbetten der Heinen Leute und hatten ſogar den Takt, der Wittwe ihre Rechnungen nicht gleich zu unterbreiten. Die Tage vergingen. Das traurige Er⸗ eigniß trat in den Hintergrund. Nun finden es die Aerzte an der Zeit, mit ihren Honorarwünſchen hervorzutreten. Die Höhe deſſelben haben ſie ſelbſt beſtimmt und zwar ſind alle fünf einig in der Sache, ſeitdem über den ernſten Fall kein Zweifel mehr ſein kann: Sie ver⸗ langen alle fünf dieſelbe Summe, eine runde Summe: Hunderttauſend Franken ein Jeder. Da ſie fünf an der Zahl ſind, ſo macht das gerade eine halbe Million. Und dabei mußte der arme Präſident ſterben! Natürlich hat man nicht alle Tage einen Präſidenten der Republik zu pflegen, aber der Doltor, der ſich beim Raſiren nicht mehr ſtören ließ eines Präſidenten wegen als wegen eines anderen Sterblichen, fälſcht E nicht ein wenig ſeine Prinzipien, indem er für die Behandlung des Präſidenten ein ſpezielles, ein ſehr ſpezielles Honorar verlangt, denn für gewöhnlich würde er doch kaum hunderttauſend Franken verlangen für einen Paktenten, den er nicht rettete. — Ueber das Erdbeben am Gardaſee, von dem wir bereits kürz telegraphiſch berichteten, erhält das, Berl. Tagebl.“ aus Riva von einem davon in Mitleidenſchaft gezogenen Herrn die nachfolgende anſehnliche Schilderung: Es war um 4 Uhr am 30. Oktober, als ich ein entſetzliches Geräuſch hörte, dann einen Stoß, der den Tiſch und Stuhl mit mir hoch warf; da ſah ich auch ſchon maſſenbaft Schutt und große Steine am Fenſter vorbei in das kleine Gärtchen fliegen (das Gärtchen ſtößt an den Seee, es iſt ganz vicht am Gerichtsgebäude mit der großen Halle). Ich mit einem Saß aufs Fenſterbrekt, weil die Decke anfing, einzufallen; nun dachte ich, es iſt gus mit uns allen, mäßige Vermehrung und Erhaltung des ſtädtiſchen Grundbeſit 2) Vorkaufsrecht der Städte für den im Stadtgebiete Grund und Boden. 3) Verpachtung des ſtädtiſchen G thums auf dem Wege des Erbbaurechtes. C. Verkehrswef 1) Ueberführung der vorhandenen Straßenbahnen in ſtädtif Eigenthum. Neuanlagen durch die Stadt. 2) Billi mit den Außenbegirken, unter gleich itigem oder vorherg werb umfangreichen Grundbeſitze⸗ dieſen Gebieten. D fragen. 1) Hohe Beſteuerung der ohne j Arbei entſtehenden Werthzunahme des ſtädtiſ 2) Städtiſche Immobi Tt. ches ung des bebauten und Werthe. E. Wahlreck rechts der Hausbeſitzer.— führt u. A. aus: Die Wohnungs tigſten Theil der ſozialen Frage billige Wohnung ſei die Vo und wirthſchaftlich 8 den der breiten Maſſen Preiſe dem E aus dem weiteren Umſtande Miether circa ein Sechstel, oft auch noch m die Wohnungsmiethe aufwenden müſſe gebieteriſch ie durchgreifende Wohnungsreform im Sinne der vorgeleg heſen. Zu belämpfen ſei vor Allem die das Allgemeinwohl ſchädiger Spekulation mit Wohnungen und Häuſern und die daraus 0 Preisſteigerung der Bauſtellen und des 3 anderen Seite ſei die immer größere Unterſtützung der wi 5 meinnützigen Baugeſellſchaften zu fordern, gegen die der Haus⸗ beſitzertag in Hannoper mit dem lächerlichen Einwande proteſtirt habe, daß man damit die Geſellſchaftsordnung umſt irde. Der zweite Redner, Redakteur Schumacher, beha ſeinen Darlegungen die Baugenoſſenſchaften. Im Anſchluß an die Vorträge entſpann ſich eine ſehr aus⸗ gedehnte Debatte, in deren Verlauf die verſchiedenen Vereine ihre Anträge zu dem Thema der Wohnungsreform einbrachten. Von dem Verein Breslau lag ein Antrag vor, wonach der Verband dahin wirken ſoll, daß die Kommunen das ihnen gehörige Land nicht an Bau⸗ und Bodenſpekulanten verkaufen dürfen, ſondern darauf ſelbſt Häuſer, hauptſächlich mit kleineren und mittleren Wohnungen, bauen ſollen, und daß ferner bei Stadtverordnetenwahlen nur ſolche Kandidaten zu unterſtützen ſind, welche ſich gegen jede Sonder⸗ beſteuerung der Miether verpflichten. Der Kaſſeler Verein be⸗ antragte: Um Einfluß auf die Städteverwaltungen zu erlangen, und zwar im Sinne einer Beſſerung der Wohnungs⸗ und Miethsver⸗ hältniſſe, müſſen ſich die Vereine der Miether mit allen Kräften an den Stadtverordnetenwahlen betheiligen. Dazu iſt ein feſtes und be⸗ ſtimmtes Programm erforderlich, nöthigenfalls iſt mit der Aufſtellung eigener Kandidaten vorzugehen. Schließlich lag noch ein umfang⸗ reicher Antrag der Berliner Miethervereine vor, in dem u. A. die Abänderung der Beſtimmungen der preußiſchen Städte⸗ und Ge⸗ meindeordnungen, nach denen die Hälfte der Gemeindevertreter Hausbeſitzer ſein müſſen, ohne daß die andere Hälfte aus Miethern beſtehen muß, für dringend nöthig erklärt wird und ferner die Ab⸗ ſchaffung des Dreiklaſſenwahlſyſtems bei den Kommunalwahlen und die Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlſyſtems, oder des Proportionalſyſtems als dringend geboten gefordert wird, Schließlich erſucht der Antrag um Erlaß eines geeigneten Wohnungs⸗ fürſorgegeſetzes, Beſchränkung des Boden⸗ und Miethswuchers, Be⸗ ſeitigung des Mangels an geſunden, billigen und kleinen Mieths⸗ wohnungen und Schaffung allgemeiner Grundſätze für die Kom⸗ munal⸗ und Steuerpolitik der geſammten deutſchen Mietherſchaft. Nach ſtundenlangen Berathungen wurden in der Abſtimmung die Theſen der Referenten mit geringen Abänderungen unter Einfügung der in den übrigen Anträgen enthaltenen Forderungen angenommen und nachfolgender Reſolution des Dr. Roeßler⸗Frankfurt a. M. zu⸗ geſtimmt:„Soweit das ſtädtiſche Grundeigenthum von den Gemein⸗ den nicht ſelbſt bebaut wird, Hingabe desſelben an Bauvereine oder private Unternehmungen nur unter Fernhaltung der Spekulation (Wahrung des Wiederkaufsrechtes, Verpachtung auf dem Wege des Erbbaurechts.)“ Damit waren die bedeutenderen Punkte der Tages⸗ ordnung erledigt. Die übrigen Berathungen betrafen geſchäftliche Angelegenheiten des Verbandes. Zum Sitze des Verbandes wurde endgiltig Düſſeldorf beſtimme Der nächſte Verbandstag ſoll in Breslau ſtattfinden. Aus Stadt und Jand. Maunheim, 4. November 1901. * Berfetzungen und Ernennungen im Vylksſchulweſen. Verſetzt wurden: Bernauer, Dora, Unterl., von Leimen nach Hockenheim. Durſch„Paul, Unterl. in Schwetzingen, als Hilfsl. an die Bau⸗ gewerkſchule Karlsruhe. Gberbach, Karl, Unterl., von Nußbaum nach Weinheim. Fleck, Albert, Unterl., vom Realprogymnaſium Weinheim, an die Volksſchule daſelbſt. Göller, Leopold, Unterl. in Stadelhofen, als Hilfsl. nach Mannheim Wägner, Kath., Unterl., von Hockenheim nach Leimen. * Zur Verlegung der Chemiſchen Fabrik von Georg Carl Zimmer in Mannheim wird einem hieſigen Blatte mitgetheilt: Die Chemiſche Fabrik von Georg Carl Zimmer, Mannheim, welche bor nicht langer Zeit in eine Geſellſchaft m. b. H. umgewandelt wurde, ſoll mit den Chemiſchen Werken vorm. H. u. E. Albert in Biebrich a. Rh., Vohnungsn ſeines E 9 0 war. beſtin finden. 15 11 7 f es Hausfriede 0 ge Thätet iteinem Theile ſeines ö fremde Wohnung eindringe. on wurde demgemäß ber⸗ worfen. * Theoſophiche Geſellſchaft. ſteller Dr. Franz Hartmann einen theoſ. Vortrag hal Es Ausführungen vortheilhaft, die Vorleſungen ſchon jetzt zu beſuchen. dem Theater. Modebericht 1901/02. Die bekannte Seidenfabrik G. berg in Hürich eibt uns: Die rauſchenden Te eiden ſind noch immer nicht verdrängt worden durch weichere Gewehe; ſie ſind von Paris und London wieder viel beſtellt worden in ſchwarz, weiß, ein⸗ farbig, Ck nt(Schiller) und namentlich in den wunderpollen TChameléon ten. Die für das vergangene F fgen menen Chin iden ſind auch für die kommende — Sch denfallz erſtändniß ſeinet der Geſellſchaft veranſtalteten Lokal: Café Stern, gegenüber ker und 1 Zeit bift⸗ Henne⸗ imenten, ſowohl Kettendruck als auch auf Foulards und — ANjaur⸗Seidenſtoffe ſind ebenfalls ſehr gefragt 8 Frühjahr eine große Rolle ſpielen; eignen ſich auch für Blouſen! Geſtreifte Seider te, in letzteren namentlich die viletten ſind Brokate und pten Fonds beliebt, ſowie die imm ire Renaiſſance.— Bevorzugte mehr beſtellt worden „Schotten“. Für e in Chamelson und ſtar ziſtinguirten Satinz zarben ſind: grau, geri Ducheſſe und 7 biolett, fraiſe, braun, electrie und beige von den hellſten bis dunkelſten Jarbentönen. Pfalz, Beſſen und Umgebung. Darmſtabt, 8. Nov. Die heſſiſchen Gerichte gehen gegen Nilchfälſcher ſehr ſtramm vor. In einer der letzten Sitzungen des Schöffengerichts wurde die ſchon öfter wegen Milchfälſchung vor⸗ beſtrafte Milchhändlerin Henriette Witzler, Wittwe von Roßdorf, mit fünf Wochen Gefängniß und mit 600 M. beſtraft, und deren Sohn Georg Witzler, der bei ihr im Geſchäft thätig iſt, mit einet Geldſtrafe von 300 M. belegt. Dieſelben brachten Milch mit wenig⸗ ſtens Waſſerzuſatz zum Verkauf. Auf die Frage, warum die deim Milchhandel Waſſer nachführe, erklärte dieſelbe⸗ di es um die Gefäße kühl zu halten. * Mainz, 1. In der Konkursſache der Maſchinenfabriß Joh. Schmahl in Mombach und Mainz ſind in den letzten Tagen von verſchiedenen betheiligten Finanzleuten Verſuche gemacht worden, eine Sanirung der Verhältniſſe herbeizuführen und hierdurch den Fort⸗ beſtand des Unternehmens zu ſichern. Von verſchiedenen Intereſſenten waren ziemlich beträchtliche Summen für die Fabrik in Ausſicht ge⸗ ſtellt worden, die bei genauer Prüfung der Sachlage indeß doch nicht ausreichend ſind, um einen lukrativen und erfolgreichen Weiterbetriel des Geſchäftes damit bethätigen zu können. Wie die Verhältniſſe liegen, iſt wenig Hoffnung mehr vorhanden, daß die Fabrik erhalten bleibt. * Mainz, 2. Noy. Als heute Morgen der katholiſche Pfarrer Landmann in der Kirche eine Amtshandlung vornehmen wollte, ſtürzte er in der Sakriſtei von einem Schlaganfalle getroffen todt zuſammen Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Den A⸗Abonnenten bleiht das Vorkaufsrecht für die„Zwillingsſchweſter“ bis Dienſtag, 5. Nop., Nach⸗ mittags 5 Uhr, gewahrt. Die ſchriftlich beſtellten Karten werdeſ Freitag, 8. Nov., Vormittags von 10—1 Uhr, abgegeben. Kleine Theaternachrichetn. Aus Wien meldte man: Ein ziem⸗ lich hohles einaktiges Schauſpiel von Jaroslaw Vrcechlickh; Nov, die ungeheuren Mauern ſchwankten wie eine Schaukel, immer mehr,— über ſieben Sekunden, um mich herum flogen Steine und Schutt, und dabei das betäubende, eigenthümliche Geräuſch. Ich hielt mich am Fenſterladen feſt und hatte einen Augenblick den Gedanken, in die Vignen unter mir zu ſpringen und mich in den See zuſtürzen, denn es hörte gar nicht auf. Das Haus ächzte und keuchte und ſchwankte, das ganze Zimmer war voll Staub. Dazu das entſetzliche Schreien der Bevölkerung, unter mir ſtürzte meine Wirthin mit ihren Kindern in den Garten, ich ſah Blut in ihrem Geſicht, und ihre Kleider waren zerriſſen; dazu der Kalkgeruch, und das Schreien wurde jetzt ein ein⸗ ziges Gellen. Endlos ſchien es zu ſein, als plötzlich Ruhe eintrat und Toptenſtille, denn nun erwartete man den zweiten Stoß; ich wagte nicht, meinen Platz auf dem Fenſterbrett zu verlaſſen, weil die Fenſter⸗ wölbung ſchützte. Der zweite Stoß kündigte ſich auch mit entſetzlichem Geräuſch an, welches von den vielen Steinen und Mauern herrührte. Glücklicherweiſe war ich völlig angezogen, ich griff noch meinen Hut, konnte aber die Thür nicht aufkriegen; als ſie endlich nachgab, fielen Mauerſteine herunter. Ich konnte ſie nicht wieder zumachen. Jetzt erſt ſah ich, daß die Zimmerdecke über dem Bett eingefallen war, und nun ſtürzte ich auf die Straße, mit mir eine junge Dame im Hemd, wie ich viele ſo auf der Straße ſah; denn um dieſe Zeit hält hier die Hälfte der Leute Sieſta. Mein Gokt, wie fah die Straße aus! voller Steine! prüben rechts vom Tabaksladen lag ein Mann mit zerſchmet⸗ tertem Schädel, weiterhin ein Mädchen, das wie ohnmächtig war. Ich rannte unter der Halle des Juſtizpalaſtes durch und ſprang in ein Schiff, welches ſich ſchnell mit Damen und Kindern füllte; Alle ſchrien und weinten, Viele wurden ohnmächtig. Dazu regnete es, aber nicht ſtark, wie überhaupt der Tag trübe und regneriſch war. Als nach einer halben Stunde kein neuer Stoß kam, lief ich ins Haus zurück. Wie ſah das darin au! Der See iſt plötzlich um zehn Centimeter ge⸗ fallen, die Erde auf dem Platz voller Riſſe. L dDie Braut Muſolinos. Die italieniſche Räubertragödie, die mit der Ergreifung Muſolinos neuerlich ihren Abſchluß fand, hat noch ein erſchütterndes Nachſpiel gehabt, peſſen Heldin die Braut Muſo⸗ linos iſt. Die Unglückliche, eine bildſchöne Siziliane Namens Catarina Arrigo, mußte dieſer Tage nach Neapel ins Irxenhaus ge⸗ bracht werden. Catarina lebte früher bei ihren Eltern in Aspromontz und galt für die erklärte Braut Muſolinos. Man erzählt ſich, daß ſie ihn des Oefteren auf ſeinen Raubzügen begleitete. Als ſie bon ſeiner Gefangennahme erfuhr, wurde ſie von heftigen Krämpfen er⸗ griffen, und bald zeigte ſich, daß ihr Geiſt umnachtet war. Sie wolltk mit aller Gewalt zu ihrem Geliebten nach Urbino reiſen, um ſeig Geſchicke zu theilen, ſo daß ſie ihre Eltern einſperren mußten. Num verweigerte ſie alle Nahrung, ja, ſie machte einmal den Verſuch, ſich zu vergiften. Daran gehindert, griff ſie zu einer Büchſe und wollte ſich erſchießen. Als ſie fortgebracht werden ſollte, ſetzle ſie ſich zut Wehr, und nur durch die Vorſpiegelung, man werde ſte zu Muſoline führen, ließ ſie ſich zuletzt zur Reiſe bewegen, die da ins Irrenhaus führte. — Seitere Zeitungsſchau. Der„Eberbacher Stadt⸗ und Landbote(Nr. 122) ſchreibt:„Das neueſte Unterſeeboot der fran⸗ zöſiſchen Marine, die„Sirene“, hat bei Cherbourg gute Erfolge ge⸗ zeigt. Vom Augenblick des Befehls zum Löſchen der Feuer bis zum Verſchwinden des Kommandothurms unter dem Meeresſpiegel ber⸗ ſtrichen nur 9 Monate.“ Man muß ſich wundern, daß die Verſuche mit einem ſo ſchwerfällig arbeitenden Boote überhaupt ernſt genommen werden können.— In Frankfurt a. M. ſind augenblicklich in der „Alten Poſt“, Große Friedbergerſtraße 32, zu ſehen„das Rieſenpferd, das größte lebende Pferd der Welt, und die wunderbaren Zwergpferde Lotte, Paſcha, Prinzeß Pauline“. Auf dem Zettel, der dies den Be⸗ wohnern Frankfurts verkündet, bemerkt der glückliche Beſittzer dieſel Seltenheiten:„Am 6. Mai hatten die Pferde in der Bresdener Pferbe⸗ Ausſtellung die hohe Ehre don Ibren königlichen Hoheiten Prinz Georg, ſowie Prinz Friedrich Auguſt nebſt hohem Gefolge bewunderk zu werden.“ Hoffentlich iſt den Pferden hinreichend klar gemacht worden, welche Ehre ihnen widerfuhr. * Ve ſei ha 90* — N= 0 N edauen —* F/, 14 . 1 0 24 ( 0 5 Mannheim, 4 November. SGeneral Anzetger. „Die Rache des Catull“, worin ein Erkebniß des Dichters mit ſeiner Lesbia aneldotiſch behandelt wird, brachte es im Burg⸗ iheater nur zu ſchwachem Beifall. Die Damen Kallina und Rein⸗ hold ſowie Herr Reimers bemühten ſich vergeblich um das unbe⸗ beutende Stück des tſchechiſchen Poeten.— Aus Köln wird unterm 2. November berichtet: Zorrillas phantaſtiſches Drama„Don Juan Teuo rio!, iberſetzt bon Johannes Faſtenrath, erzielte ſeiner erſten Aufführung in Deutſchland bei hervor⸗ tellung einen bedeutenden Erfolg. Dem der Vor⸗ wurden lebhafte Ovationen be⸗ ien Empfindung, daß dieſe Be⸗ arbeitung durch 8 heine ide Erwerbung für die deutſche Hühne bedeutet.— Thilo v. Trotha und Adolf Roſce be⸗ endeten ſoeben eine Komödie in drei Akten,„Der Literatur⸗ Baron“. Dieſelbe gelangt demnächſt durch den Verlag Entſch zum Verſandt an die Bühnen. Die Aktualität des Stoffes verräth der unſerer Ueberbrettl⸗Zeit entleh el.— Otto Julius Bier⸗ baum hat im Verein mit Franz Blei für das unter ſeiner Leitung ſtehende Trianon⸗Theater(Berlin) nach dem An⸗ derſenſchen Mä„Die Hirtin und der Schornſteinfeger“ ein Heines Singſpiel in drei Bildern verfaßt, das, von Karl Lafite mit Muſik ausgeſtattet, einen Theil des Programms der Eröffnungs⸗ vorſtellung bilden ſoll.— Fritz Kraſtel tritt im Burgtheater zum erſtenmale nach ſeiner ſchweren Krankheit wieder am 10. d. Mts. auf. Man gibt an dieſem Tage, dem Geburtstage Friedrich Schillers, „Wilhelm Tell“ mit Kraſtel in der Titelrolle. *** Julius Stettenheim's 70. Geburtstag. Julius Stettenheim, der bekannte Berliner Humoriſt, Verfaſſer der beliebten Wippchen⸗Bücher u. ſ.., feierte am Samſtag ſeinen 70. Geburtstag. Mit nachſtehendem reizenden Glückwunſch hat ihn bei dieſer Gelegenheit der Wiener Schriftſteller Julius Bauer bedacht: Auch Du, mein Julius Stettenheim, Gehſt unter die Jubilare? Von meiner Harfe tropft Reim um Reim Auf Deine ſchneeigen Haare. geſtern hier ragend guter ſtellung beiw reitet, als Au Ich wühle in Deiner Vergangenheit Und komme auf ſchöne Geſchichten, Dir ging in Deiner Jugendzeit Das Trachten vor dem Dichten. Du weihteſt Dich dem Kaufmannſtand; Die Zeit iſt längſt vorüber, Und trotzdem kannſt Du, wie allbekannt, Noch immer nicht rechnen, mein Lieber! Du wurdeſt Dichter und ſchriebſt mit Elan Ein Drama, erbaulich zu leſen; Dem ſieht es kein Menſch auf Erden an, Daß Du bei der Handlung geweſen! Dein Drama ſchilderte Noth und Tod Und ſtimmte die Leute triſte, Und als ſie weinten die Augen ſich roth, Du wurdeſt Du— Humoriſte! Es herrſchte ein großer Mehrverbrauch An Heiterkeit im Lande; Die Einen lachten mit dem Bauch, Die Andern mit dem Verſtande. Sie lachen noch heut', mein Jubelgreis, Dein Witz noch immer in Flor iſt; Sie lachen ſich krank— ein neuer Beweis, Wie kerngeſund Dein Humor iſt. Dein Spott iſt mild, ein heiterer Blitz, Er tödtet nicht, wenn er einſchlägt; Du biſt ein Streiter, deſſen Witz Nicht Alles gleich kurz und klein ſchlägt Schon Deine Statur iſt wunderſam, Ste, die ſchon Mancher belacht hat, Iſt kurz und gut, ein Epigramm, Das unſer Herrgott gemacht hat. Wie prächtig nimmt ſich, mein braver Poer, Dein ſiebzigjährig Gelock aus, Du biſt— doch alles Uebrige ſteht Im Meyer und im Brockhaus. Nur Eines ſteht im Lexikon nicht Und würde auch wenig nützen: Wie oft ſchon dieſer und jener Wicht Sich ſchmückte mit Deinen Witzen. Wir armen Humoriſten ſind halt Die pechigſten Erdenwandrer, Nur gute Witze werden alt, Dann aber macht ſie ein Andrer. Auch Dich zu hohen Jahren erhebt Der gütige Allverwalter; Wer von der Menſchen Thorheit lebt, Den ſchützt ſie nicht vor Alter, Und wenn einſt Charon, der Fährmann, erſ So ſage, Du habeſt kein Fahrgeld, Denn Dir lacht Alles, verehrter Freund, Nur leider Gottes kein Baargeld! Wir Humoriſten haben kein Glück Mit unſreem Weben und Streben, Wir legen ſiebzig Jahre zurück Und weiter nichts im Leben. „Was ſind im Leben ſiebzig Jahr?“ So fragſt Du höchlich verwundert. Dein Wippchen erwidert klipp und kla. „Sie ſind ein Vorſchuß auf hundert.“ Julius —4 Bguer. ——— Aeueſte Nacrichten und Telegramme. Kakſerslautern, 3. Nov. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich geſtern Abend am hieſigen Hauptbahnhofe. Um 8 Uhr fuhr der don Landſtuhl kommende Güterzug in den Hauptbahnhof ein. Der Bahnhofaufſeher Franz Cußnik hatte die Ein⸗ und Ausfahrt der Züge zu überwachen, um 7 Uhr hatte er ſeinen Dienſt erſt angetreten. Nach Einfahren des Landſtuhler Zuges gab Cußnik Weiſung, den beiden Naſchinen, die in die Maſchinenhalle zu verbringen waren, zu dieſem Zwecke die Vorfahrt frei zu geben. Das geſchah auch und alsbald nach dem Vorbeifahren der Maſchinen fand man den furchtbar ver⸗ ſtümmelten Leichnam des Cußnik im Geleiſe liegen. Sicherlich hatte er das Geleiſe überſchreiten wollen, war aber von der Vorſpannma⸗ chine berfahren worden, denn am ſogenannten Balancirer der erſten Muſchine fanden ſich Blutſpuren. Der Verunglückte war ſchon ſeit über 28 Jahren im hieſigen Bahnhofe thätig und ein tüchtiger Beamfer. **.* Ein Attentat auf die Kaiſerin⸗Wittwe von China. „Peling, 2. Nov. Wie aus Miſſionskreiſen gemeldet wird, dieſer Stadt ſich über den Fluß ſetzen ſaſſen wollte, ein Wordan⸗ fall ausgeführt worden ſein. Der Angreifer, deſſen Waffe ein Speer geweſen iſt, tödtete einen Begleiter. Die Kaiſerin blieb unverletzt. Der Verbrecher wurde niedergeſchlagen. Der Hof verließ geſtern nach fünftägigem Aufenthalte Honanfu. 1*.*. (Privat⸗Teleoramme des„General⸗Anefgers.“) * Darmſtadt, 4. Nov. Das geſammte Präſidium der Kriegerkameradſchaft Haſſia faßte geſtern den Beſchluß, in welchem die Beſchuldigung Chamber⸗ lains mit tiefſter Entrüſtung zurückgewieſen wird. * Frankurft a.., 4. Nov. Wie die„Frankf. Ztg.“ aus Falkenſtein im Taunus erfährt iſt geſtern der zweite Arzt der Kuranſtalt, Beſoldt, Spezialiſt in der Behandlung von Kehlkopfleiden, mit der hier zur Cur weilenden Gräfin Cook nach London gereiſt. Da die Gräfin in freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zum engliſchen Königshauſe ſteht, ſo nimmt man an, daß Dr. Beſoldt ein Gutachten über den Geſundhefitszuſtand des Königs Eduard a b⸗ geben ſoll. * München, 4.(Abgeordnetenkammer.) Bei der Berathung des Militäretats kam auch die Theilnahme der bay⸗ riſchen Truppen an der CThina⸗Erpedition zur Sprache. Wagner(lib.) meint, für Bayern ſei keine beſondere Idemnität noth⸗ wendig, da der Reichskag der Reichsregierung Idemnität ausgeſprochen habe. Frank(Zentrum) hält nicht alle Bedenken für beſeitigt. Nach⸗ dem Nießler(konſ.) die Bedenken im Allgemeinen für beſeitigt gehalten, und Vollmar(Soz.) ausgeführt hat, daß die China⸗ expedition der rechtlichen Grundlage entbehre, wurde die weitere Be⸗ rathung auf morgen vertagt. * Berlin, 4. Nov. Heute Nacht wurde im Zeughauſe von zwef Zeughauswärtern ein Mann feſtgenommen, der in den unteren Räumlichkeiten ohne Stiefel angetroffen wurde. Die Perſönlichkeit ſtellte ſich als der in Brüſſel geborene Tiſchler Francois Durand heraus. Er ließ ſich am Sonntag Mittag, um zu ſtehlen, einſchließen. Verſchiedene Werkzeuge wurden bei ihm vorgefunden. * Hamburg, 4. Nov.(Frkft. Ztg.) Seit vorgeſtern lagert auf der Elbe ein undurchdringlicher Nebel, der den Schiffsverkehr unmöglich macht. Von Samſtag Abend bis heufe früh konnte kein Schiff in den Hafen kommen. * Poſen, 4. Nop. Heute begann der im Juli vertagte Prozeß gegen 13 polniſche Studenten wegen Theil⸗ nahme an einer geheimen Verbindung. Nur 8 Ange⸗ klagte ſind erſchienen, darunter der Student der Medizin Szul⸗ zewski, der im Juli fehlte. Ferner iſt der von der Vertheidigung geladene Entlaſtungszeuge Bolewski zur Stelle. * Braunſchweig, 4. Nov. Im Dorfe Bleckenſtedt ſtarben geſtern, wie die„Neueſt. Nachr.“ melden 3 Perſonen nach dem Genuß eines Cierkuchens. Drei andere, die von derſelben Speiſe gegeſſen hatten, ſind ſchwer erkrankt. * Frankfurt a.., 4. Nov. Die„Frankf, Oderztg.“ meldet: Im Dorfe Glauchow im Kreiſe Züllichau iſt ein 7jähriges Schul⸗ mädchen, welches beim Viehhüten unvorſichtig ihre Kleiver einem auf dem Felde brennenden Feuer zu nahe brachte, verbrannt. * Swinemünde, 4. Nob. Ein 15jähr. Bootsjunge, der heute Vormittag von einem Meerboot in den Hafen ſtürzte, wurde durch den Leutnant Loos von ber zweiten Torpedobootsdipiſiion, der ſofort nachſprang, gerettet. * Konſtant nopel, 4. Nov. Wie die Blätter melden, iſt an ſämmtlichen Vilajets eine Bekanntmachung des Staats⸗ rathes ergangen, durch welche der Eintrittvon Jeſuiten in die Türkei unterſagt wird. ** Frankreich und die Türkei. * Paris, 4. Nov. Der ſozialiſtiſche Deputirte Allemane kündigte dem Miniſter Delcaſſeé ſan, daß er ihn heute oder morgen über die eigentlichen Urſachen gegen die Türkei geplanten Flottenkundgebung beſragen werde, der Delcaſſé erklärte, daß er bereit ſei, dieſe Frage zu beantworten, daß er ſich aber die Wahl des Tages vorbehalten müſſe. Es heißt, Deleaſſé wolle die Angelegenheit erſt dann in der Kammer erörtern, wenn die Schiffsdiviſion Caillard an ihrem Beſtimmungsort eingetroffen ſei. * Paris, 4. Nov. Das Blatt des Ackerbauminiſters Charles Dupuy,„Petit Pariſien“, erklärt, daß Fraukreich nach Exledigung der Angelegenheit Lorando und Tubini ſowie der Quai⸗Affaire neue Bürgſchaften für die genaue Einhaltung der Kapitu⸗ lationen ſeitens der Türkei verlangen müſſe.— Dem„Figaro“ zu⸗ folge iſt es möglich, daß das franzöſiſche Stationsſchiff vor Kreta, „Condor“, ferner das auf der Heimfahrt aus Oſtaſien in Portſaid eingetroffene Kriegsſchiff„Admiral Carner“ und das Stationsſchiff der franzöſiſchen Botſchaft in ſich der franzöſiſchen Schiffsdiviſion auſchließen werden. * Konſtantinopel, 4, Nop.(Meldung des K. K. Korreſp.⸗Bureaus.) Die von amtlicher türkiſcher Seite verbreitete Nachricht, daß die Lorando⸗Angelegenheit endgültig erledigt und der franzöſiſch⸗türkiſche Konflikt ſomit als beendigt anzuſehen ſei, entſpricht nicht den Thatſachen. Es wurde allerdings ein Irade veröffentlicht, in dem der franzöſt⸗ ſchen Botſchaft bekanntgegeben wurde, daß die Pforte bereits in kürzeſter Friſt 34) 000 türkiſche Pfund zur Begleichung der Forderung Lorandos bezahlen werde; Botſchaftsrath Babeſt antwortete jedoch, daß dieſe kaiſerliche Entſchließung weder eine Sicherheit biete, noch einen Termin feſtſetze und dieſelbe in Ge⸗ mäßheit der von der franzöſiſchen Regierung geſtellten Beding⸗ ungen in keiner Weiſe angenommen werden könne. *** Eine Friedensperſammlung „London, 4. Okt.(Frlkf. Ztg.) Eine geſtern Nachmittag in Packham Rhe, einer großen Wieſe ſüdlich von London, geplante Friedens ver fammlung wurde in Gegenwart von 30,000 Menſchen, die nur Zuſchauer waren, von 60 berittenen ſowie 350 Unberittenen Poliziſten gewaltſam verhindert. Die 50 bis 60 Demonſtranten waren kaum auf der Wieſe angelangt, als die Jingoes ſie umringten, ihnen die Hüte wegnahmen, die Kleider zer⸗ riſſen und ſie mißhandelten. Diejenigen Demonſtranten, die von der Wieſe geflüchtet waren, wurden von berittenen Poliziſten am Kragen gefaßt und gerettet. Ein Führer der Demonſtranten wurde einige Zeit von den Jingoes, die ihn in einen Teich werfen wollten, gejagt, Er rettete ſich in einen Omutbus, worauf die Jingdes auf den Om⸗ Konſtantinopel,„Muette“, 1 auf ble Raiſerin-Wittwe, als ſie auf dem Wege nach Honanfu por] nibus Jagd machten und ihn umzuwerzen drobten, als Jannell bes kittene Polizef den Omnibus unter hatten Demonſtrant ſtach einen Jingo mit einem Meſſer in Führer der Jingoes war ein Unionjack. Bedeckung nahm 55 7775 5 die ihnen abg 61 eine Burenflagge, das Ge 8 Ajähriger Mann mit eiz e— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Waul Haums, für den lokalen und provinziellen Theil: Gruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Gberhard Buchner⸗ für den Inſeratentheil: Harl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) FNMa Föegt A DNaie 1* Mannheimer Handelsblatt. Perſonalnachrichten. Die Rohtabak⸗Firma Bodenheim u. Co, in Mannheim tbeilt mit, daß Herr S. Kaufmann aus dem Geſchäft ausgeſchieden iſt und dieſes von Herrn H. Bodenheim für alleinige Rechnung weitergeführt wird. Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 4. Novemhber. Weizen pfälz.—.—16.75 Hafer, württb. Alp—.— 4 norddeutſcher—.——.—„ amerik. weißer „ ruſſ. Azimg 16.75—17.25 Maisamer.Mixed „ Theodoſig 17.50—17.75„Donau 14.23—— 13.75—225.— „ Saxonska—.—17.—„ La Plala 13.60—.— „ Girka 16.50—17.—Kohlreps, d. neuer—.——27.80 „ Taganrog 16.75—17,.23] Wicken „ ruämniſcher 16.——17.— Kleeſamen deutſch. 1100.—110.— „ am. Winter 17.25——.— II 85.——95.— 75„ „ Chieago[lI—.—.—„amerik. 90.——95.— „ Manitobal—.——.„neuerpfälzer-——— „ Walla Walla 17.——.„Luzerne 92.—95.— „ Kanſas[l[—.——17.25„ Provene, 103.—108.— „ Californier 17.25——.„ Eſparſette 30.——30.50 „ La Plata 17.——— Leinöl mit Faß—.—70.80 Kernen 17.25——.— Rüböbl„„—.—65.— Noggen, pfälz.——14.25„ bei Waggon——63.— „ ruſſiſcher 14.25——.— Am. Petroleum Faß „ rumäniſcherr—.—. fr. mit 20⅝ Tara 22.50—22.73 „ norddeutſcher—.——.— Am. Petrol. Wagg.—.—22.30 „ amerik.—.———[Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ,.75—16.—p. 00Oko netto verzollt.18.70 „ Pfüälzer 16.——16.75 Nuff, Petrol, fr. Faß—22.— „ ungariſche—.——— Ruſſ. Petrol. Wagg.—21.30 Futter 12.50——.—[ Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Bran—.——.— ſternen p. 100konetto.17.20 Hafer, bad. 14.50—15.25Rohſprit, verſteuert— 108. „ rufſiſcher 15.50—16.—Jboer Sprit—.—40 50 „norddeutſcher 15.75—16.—[goer do. unverſt, 21.50- V 1 0 7 Weizenmehl U N. 5 9 1 2 3 4 i 19.50 Roggenmebl Nr. 0) 22.50 19 19.50. Weizen feſter. Mais höher. Courszettel der Maunheimer Gffektenbörſe vom 4, Nov. Obligationen. Roggen und Gerſte unveränderk. Hafer und Staatsyaviere. Pfandbrfefe. Apros. Bad. Obdlig, v. 190 104.85 bz 4 5 Rhein, Hyp.⸗B. 9 5 717 95 95 a Bad. Oblig. v. 1900 99.— bz„alte M. 32.89 55 810 5„„ alte M. 5 300̊ 95.75 55„ unk. 1904].80 b; 5½% Oblig. Mark 88.70 bz„„„ Communalf 93.— 51 1„ 1805 958.80 8 Städte⸗Aulehen, 3 5„„„1899/01 15— 51 125 Freſurg 4. B. „ T 100 Lobſe 14.— b5 4% 8 ½ Bauer. Obligatlouen 4920 55 4¹ 3 755 5 18.20 bz Ziis Ma 1% Deuſce eiczankelbt 10920„ 3— 6 7 81 15 30%%„ 8 89.10 bz 17751 4 85 3½ Preuß. Confols 0 0 65 3%% Pirſmaſenſeb 2%„ 109.40 b NpletrieOetigatiouen 5 0 128 Vab. 103.50 0 4½ Bad. A ⸗c f. hſchifff 2 ene nehell⸗ 5% Bürgl. Brauhaus, Vonn loe.— Pfälz,(Zubw. Mar MNorb).90 ff 4% Speperer Zlegelwerke 101.1% 30 927.85 5. 4½ Vexeln Cheit, Fabriken—— 2½„ 5 convertirt, C8.— dz 4½ gellſtofffabrir Waldhof(101i89 b; Aktien. Bauken. Bfofzbrau- b. Weiſel u. Mohr; Brauerel Stuner, Grünwinkelf 10%— 9 Badlſche Bank SchroedlSei 160.— 6 Fred.u. Devolſtb., Zweibrck. 7 Aaeee 19— Gewerbebank Speper 90%= Schwetz! Mannbeimer Bank chwes agen 3 2 2 Oberrbein, Bank 20 er 75 8 Biälziſche Bauk 5 Werger Waenms“ 92.— 05 189 morgiſer Sraubaus b. Oerſge 1 —* 9, V 750— 1 Ren Nrrs* 8 iti— Aßbeſnſſche Greditdant 10 h fel. Preßh. l. Surikfah; 08. Ubefn. Hyv.⸗Bauk Transport Südd. Bank und Verſicherung⸗ Fifenbahnen. Gittiahr⸗Aktien 120.— Pfälziſche Zudwigsbatn Maunß. Damzoffchfeppfchk s0 4 Marpahn Lagerbaus 93.— Nordbaßn Vad. NMück⸗ n. Mitverlſch⸗—.— Hellbrouner Straßenbahnen chifffahrt⸗Aſſecurauz 540.— Femiſche Induftrie, Centixentale Verſicherung 265. 0 .sſh. f. chem. Induſtrie 108.— 8 Mauußeſmer Verſſcherung 888.—8 Badiſche Auilin⸗ u. Sodg 9. Oberrhein. Berſ.⸗Geſellfchaft 250.— lultge— Württ, Transportverſich. 860.— Fhem. Fabrik Moldenberg Gbem. Fabrik Gerusbeim Nerein chem. Fabrſken Verein D. Oelfabrlken Induſtrie. AMot.sWeſellſch. Sellinduſtrie Dlugler'ſche Maſchinenfahrik Weſteregeln Alkal. Slamm 4 fabrit Kirrweiler Vorzug 104.50 6 Emgillirwerke Maikammer Fttlinger Spinnerel Ollttenheimer Syinnerel Karler. Näbmf. Hafd u. Neu Maunh, Wum.⸗ u, Agsbeſtfabr. Oggersbeimer Spinneree Pfiklz. d. Uu. Fahrräberf Portl, jentwk. Heldelberg Wereiulg. Freiburger Zlegelw. Verein Speyerer Zlegelwerke Zellſtofffabrit Walphof Zuckerfabrit Wagbäuſel Zuckerraffinerie Mannhelm 118,— 0 148.— 1 Bynttereien, Bab. Vrauerei Binger Aktienblerbraueret Durlacher Hof vorm. Hagen Eſchbaum⸗Brauerei Glefantenbräu Rühl, Worms Mrauerei Ganter Freiburg Kleinlein, Heſdelberg Homburger Meſſerſchmitt Ludwigshafener Brauerel Maunb. Aktienbrauerei 11. 5 Mannheimer Gffektenbörſe vom 4. Non,(Offizieller Bericht⸗ In Aktlen der Badiſchen Braueret gelangten Umſätze zum Gourſe von 139% zur Notirung. Von Brauerei⸗Aktien waren noch erheblich höher geſucht: Schroedl, Heidelberg, Notiz 160 Geld(. 5%% Sonſtige Notirungen: Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank, Landgu 139 bez., Verein chem. Fabriken 174.50 bez., Weſteregeln Stamm⸗Aktien 180., Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik 102 B. Fraukfurt a.., 4. Novbr. Kreditaktien 195.—, Stagts⸗ bahn 138.90, Lombarden 16.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.60, Gotthardbahn 155.—, Disconto⸗Commandit 171.20, Laura 178, Gelfenkirchen—.—, Darmſtädter 117.90, Handelsgeſellſchaft 130.50, Dresdener Bank 118—, Deutſche Bank 192.30. Tendenz: ſehr ſtill. * Berlin, 4. Nob.(Tel) Fondsbörſe. Die Woche er⸗ öffnete unter den gleichen Erſcheinungen wie die abgelaufene ſchloß, In Montanwerthen geigte ſich etwas beſſere Nachfrage hei höheren Kurſen in Laurahütte und theilweiſe in Kohlenaktten. Nach ſchlep⸗ pendem Verlaufe der erſten Kursſtunde zeigte ſich ſpäter ſehr mäßiger Verkehr. Fonds umfaßlos. Kohlenaktien ſchwankend. Induſtrie⸗ werthe ſehr ſtill. Pribatdiskont 3 pCt. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kaiſerin Maxig Thereſia“, der am 22. Oktober von Bremen abging am 30. Oktbr. wohlbehaften in New⸗Nork angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Köln“ der 19. Okt. von Bremen abging am 31. Oktbr. wohlbehalten in New⸗ Nork angekommen. Mitgetheilt durch Ph. Jak. Eglinger in M alleiniger für's Großherzogthum Baden konzeſſionirter General bes Noxddeutſchen Llogd in Bremen. 4. Seſte. General⸗Anzeiger Bekanntmachung. Nummerirung des Stadtquadrates 8 6 betr. Nr. 29865 J. Wir bringen hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Grundſtücke in dem Stabtquadrat 8 8 mit Zuſtim⸗ mung Gr. Bezirksamts wie folgt neu nummerirt wurden: —————— N a mſn e 2— bes 8 8 Bemerk⸗ Eigenthümers 8 Börtlein, Georg 1 Derſelbe 2 Schmitt, Georg 8 Baumann& Böhle 4 Dieſelben 5 7 6 Baupl. 1 LD Roſenfeld& Hellmann 9 5 Dieſelben 10 5 Biedermann, Konr.ſt! Pfeuffer, Auguſt 12 Börtlein, Georg 13 Biundo, Karl 14 Baupl. Derſelbe 15 1 Noſenfeld& Hellmann 16 7 Dieſelben 17 5 *5 18 0 Fluhrer, Georg 191 2 Geiſel, Jouas 200 8 FKallenberger, George! 4 Juchs, Georg 22 5 Seitz, Chriſtof 23 6 Stanger, Karl 247 Martin, Jakob 25 8 Derſelbe 260 9 Seſtz, Chriſtof 2710 Fucke⸗Mich Wilhelm 28 Braun, Ph lipp 29 Geörg, Anton 30 Derſelbe 31 Ruppert, Peter 2 Weber, Gg. Wwe. 3 Eiſen, Heinrich 34 Helbing, Bernhardſas hreſel, Guſtav 300 Bauy Brenneis, Friedrichſs? 5 Derſelbe 38 Bingert, Peter 99 5 Bäcker⸗Innung 400* en Hermannſ! 5 Börtlein, Georg 2 5 Derſelbe 43„ Mannheim, 30. Oct. 1901. Bürgermeiſteramt: Martin. 13828 Häling. Oeffentliche Verſteigerung. Donnerſtag 7. Novbr. d.., Vormittags 11 Uhr, werde ich im neuen Börſen⸗ lokal hier 750 Sack Weizen und zwar: 375 Sacß Kanſas II, ker⸗ kiftcirt und 375 Sack Redwinter II, terkifitirt, gegen Baarzahlung, abzüg⸗ lich 2 Monat Zins zum Reichsbankſatz gemäߧ373 .⸗G.⸗B. öffentlich ver⸗ ſteigern. 13824 Mannheim, 4. Nov. 1901. Firkel, Gerichtsvollzieher, B 2, 2. Iwangsverſteigerung. Dienſtag, 5. Novbr. 1901, Nachmittags 2 Uhr werde ich in hieſ. Verſteigerungs⸗ local O 4 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, Wagentuch, fowie 586 Flaſchen Seet, ferner 3 Vollen Filtrir⸗ papier und Linoleumzkitt. Letztere Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. 18532 annheim, 4. Novbr. 1901. Danquard, Gerichtsvollzleher. Eln Deutſch⸗Amerikaner gibt Abendſtunden der engliſchen Sprache.(Pöhlmann'ſche) An⸗ leitung nach der einf. Lernme⸗ thode. Damen⸗ u. Herren⸗Kurſe ſeden Monat beginnend. 13828 R 6 17, E. Eichenfels. Non den billigsten bis zu den theuersten in grösster Auswabl. Angengläser nach ärztlicher Verordnung. Goldbrillen mit Bergorystallgläsern. Mayscheider gegr. 1858. 92874 Mannheim, K 1, 5. Bernhardushof. Ludwigshafen a. Rh. Speyer Mannheim. Freitag, 8. November 190t1, Abends 9 Uhr im Lokal Wiederbeginn Unſerer 12861 Ofſiziellen Club⸗Abende. L. B. mit beſonderen Umſtänden. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorstand. Turn⸗Verein Mannheim. Gegr. 1846. Eingetr. Verein Unſereuebungs⸗ abende finden in der Turnhalle H6 ſtatt und ſind bis auf Weiteres wie olgt feſtgefetzt: Riegenturnen: Dienſtag und Donnerſtag. Turnen der Männerabthei⸗ lung Mittwoch und Samſtag. Turnen der Jugendabthei⸗ lung Mittwoch und Samſtag. Kürturnen Samſtag. Fechten Mittwoch, jeweils Abdg von 8½ bis 10½ Uhr Damenturnen Abtheilung A: Montag und Freitag jeweils Abends von 8½ bis 10 Uhr. Abtheilung B: Dienſtag und Freitag jeweils Abends von 6 bis 8 Uhr. Herren iſt der Zutritt zu den Ulebungsſtunden der Hamenab⸗ theilungen nicht geſtattet. Sängerriege: Probe jeden Montag Abend um 9 Uhr im Reſtaurant zum „Rodenſteiner.“ Anmeldungen behußs Aufnahme in den Verein be⸗ liebe man mündlich in der Turn⸗ halle bei unſeren Turnwarten und für die Damenabtheilungen bei deren Leiter oder ſchriftlich an den Vorſtand zu machen. 84549 Der Vorſtand. Arbeitsmarkt der Central-Anstalt fülr Arbeltsnachweis jeglicher Art. 8 1, 17. Mannheim 8 1, 17. Telephon 818. Oie Auſtalt iſt geöffnet au Werk⸗ tagen von 8 bis bUhe und von —6 Uhr. Stelle finden. Männliches Perſonal. Holzbildhauer, Friſeure, Bar⸗ biere, Glaſer, Rahmenmacher, Hafner(Geſchirr), Bauſchloſſer, Monteure, Schueider, große, kl. Stücke, auf Woche, Uniformen, Möbelſchreiner, Schuhmacher, Spengler für Bau⸗.Ladenarbeit. Lehrlinge. Bäcker, Buchbinder, Conditor, Dreher, Friſeur, Gärtner, Glaſer, Nellner, Kupferſchmied, Schloſſer, Aüeme Spengler, Tapezier, cher. Uhrm Ohne Handwerk. Pferdeknecht, landwirthſchaft⸗ liche Arbeiter. Welbl. Perſonal. Dienſtmädchen, bürgerl. kochen, Hausarbeit, Spülmädchen für Wirthſchaft, Reſtauratious⸗ und Herrſchaftsköchin, Lehrmädchen f. zaden, Zimmermädchen, Kinder⸗ mädchen, Kellnerin, Monats⸗ frauen, Fabrikarbeiterinnen. Stelle ſuchen. Ohne Hanudwerk. Aufſeher, Ausläufer, Buxeau⸗ gehilfe, Bureaudiener, Einkaſſterer, aee Portier. Weibl. Perſonal: Haushälterin. Dlr. med. Hülfe pract. Arzt. Recepdł. „Vinum Vit“ Gesund- heitsweiln I. 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