— Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ gufſchlag M..42 pro Quartal. Gadiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswartige Inſerate.. 25„ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſe: „Jvurnal Mannheim“ In der Poſtliſte eingetragen unten Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. 9 Expedition: Nr. 218. ane s, E 6, 2. Geleſenſte und verbrriletſte Zeilung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2.„ Fi Ar 547. Mittwoch, 6. November 100].(Abendblatt) Sum KAeichstags⸗Beginn. Nur noch drei Wochen trennen uns vom Beginn der Reichstagsverhandlungen. Ob es ſich ermöglichen laſſen wird, den von mehreren Seiten ausgeſprochenen Wunſche zu will⸗ fahren und den Reichstagsmitgliedern diejenigen Materialien, welche der Bundesrath vor dem 26. November dem Reichstag zugehen läßt, brieflich zuzuſenden, ſteht noch dahin. In erſter Linie würde es ſich um die Begründung des Zolltarifs handeln, die am 26. Juli nicht mit dem Zolltarif veröffentlicht wurde. Wir glauben, nicht in der Annahme zu irren, daß dieſe Begrün⸗ dung ſeit dem 26. Juli infolge der Erörterungen der Preſſe über den Tarif und durch die Berathungen desſelben im Bundesrath mancherlei Aenderungen ſachlicher und redaktioneller Natur er⸗ fahren hat. Erſt in nächſter Woche gelangt der Tarif an das Plenum und könnte dann, wenn Alles glatt verläuft, etwa am 20, November an den Reichstag und zur Verſendung an die Abgeordneten kommen. Den dringenden Wunſch aller Par⸗ leien, in erſter Linie die Zolltarifvorlage zur Verhandlung zu ſtellen, wird die Regierung ſchwerlich verſagen, und dem weite⸗ zen praktiſchen Vorſchlag, die wichtigſten Theile des Entwurfs, die Getreidezölle und die Frage des Minimaltarifs, nicht an die Kommiſſion zu verweiſen, ſondern ſofort im Plenum zu be⸗ zathen, werden nur diejenigen Gruppen ernſthaften Widerſtand entgegenſetzen, welche es von vornherein auf eine Obſtruktions⸗ politik abgeſehen haben. Aber auch bei Behandlung dieſer wich⸗ ligſten Theile im Plenum muß man ſich darauf gefaßt machen, die Berathungen mit Materien verquickt zu ſehen, die ſachlich nur im loſeſten Zuſammenhang mit dem Zolltarif ſtehen. Wie bei den Etatsdebatten, ſind auch hier ſozialpolitiſche Debatten im rößeren Stile zu erwarten. Die Sozialdemokratie wird alle ſe Fragen, welche angeſichts der wirthſchaftlichen Kriſis jetzt n ihrer Preſſe wieder auftauchen, auch im Reichstag bei Dis⸗ luſſion des Zolltarifs wieder aufrollen, ſo die Erhebungen über Arbeitsloſigkeit und Arbeitsloſenverſicherung, über das Arbeits⸗ hachweisweſen, über die Organiſation von Arbeitsämtern, Ar⸗ beitskammern u. ſ.., Einſchränkung der Kinderarbeit, der Arbeit der Strafgefangenen und den Normalarbeitstag. Eine auf ſolch breiter, faſt unabſehbarer Baſts aufgeführte erſte Leſung des Zolltarifs würde dem Reichstag kaum noch Zeit ge⸗ währen, innerhalb des kurzen Abſchnittes bis zu den Weihnachts⸗ ferien die erſte Leſung des Etats vornzunehmen. Und wenn, was kaum zu erwarten, umgekehrt der Etat der Tarifvorlage bdorangeſtellt werden ſollte, ſo dürften ſich die angekündigten ſozialpolitiſchen, uferloſen Debatten an den Etat knüpfen und lich doch nochmals beim Tarif wiederholen. Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 6 November 190. Den Karlsruher Centrumsanhängern hatte das ultramontane„Vill. Volksbl.“ etwas wie Ver⸗ tath an der Zentrumspolitik vorgeworfen, und der ultramon⸗ dane„Freib. Bote“ hatte gemeint, den Karlsruher Zentrums⸗ Fkuten habe der Hofbazillus das geſunde Urtheil berdorben; mit Speck fange man Mäuſe, die Reſidenzler aber fange man mit Hoftiteln und der Ausſicht auf eine— berdienſtvolle Jubiläums⸗ feier. Dem gegenüber betont das Ettlinger Zenkrumsblatt, ie Mehrheit der Karlsruher Zentrumsanhänger ſei gegen den kompromiß mit den Liberalen geweſen; Katholiken, welche Hof⸗ itel haben oder wollen, gebe es nicht im Zentrum.(2) Stadt⸗ 85 Dr. Knörzer habe für eine Verſtändigung mit den Libe⸗ Alen nur aus Gründen der Seelſorge gewirkt, da für dieſe vom —— bürgerlichen Liberalismus immer noch mehr zu erwarten ſei, als von der Sozialdemokratie, die in den letzten Jahren ſo ge⸗ häſſig gegen die katholiſche Kirche und die Katholiken ſich be⸗ nommen habe. Die Karlsruher Landtagswahl habe genug Un⸗ einigkeit und Mißhelligkeiten ins Karlsruher Zentrumslager ge⸗ bracht, aber die Schritte, die dort zur Verſtändigung mit den bürgerlichen Parteien geſchahen, ſeien auch von Parlamentariern und Mit⸗Parteiführern gebilligt worden. Dieſe billigten alſo Wackers Parole nicht! Deplazirte Beklemmungen. Der Berliner„Reichsbote“ beſchäftigt ſich mit Herrn Houſton Stewart Chamberlain, der letzthin die Ehre hatte, zur kaiſerlichen Abendtafel zugezogen zu werden, in einer Weiſe, die des Humors nicht ermangelt. Der Reichsbote bedauert aus zwei Gründen, daß Herr Chamberlain vom Kaiſer empfangen worden iſt: ein⸗ mal weil der Empfang eines Mannes dieſes Namens mit den Empfindungen, die das deutſche Volk bewegten, im ſchroffſten Wiberſpruch ſtände, zweitens weil der Kaiſer nur zu ſehr die politiſchen Auffaſſungen Chamberlains habe auf ſich wirken laſſen, mit deſſen Anſchauungen im Uebrigen kein gläubiger Cbriſt übereinſtimmen könne. Auch uns iſt Herr Joſeph Cham⸗ berlain nicht ſympathiſch, aber darum iſt doch nicht jeder ein Sünder, der den Namen Chamberlain trägt. Es erinnert dies an jene wunderſame Geſchichte von dem großen ſtarken Manne, der auf der Straße auf einen kleinen Mann, den er mit dem Namen„Meyer“ anrufen hört, losſtürzt und mit ihm alſo um⸗ geht:„Meyer, du Kerl, nun hab' ich dich endlich.“ In Todes⸗ angſt ſchreit der Geprügelte:„Ich bin ja gar nicht der Meyer, den Sie ſuchen, ich kenne Sie ja gar nicht.“„Ach was“, er⸗ widert der Große,„da könnt' ich lange warten, bis ich den richtigen Meyer treffe“ und— prügelt weiter. Mit dieſem kräf⸗ tigen, aber nicht eben klugen Mann würde das deutſche Volk eine Aehnlichkeit haben, wenn es wirklich, wie der Reichsbote an⸗ nimmt, in ſeinen Empfindungen aufs Tiefſte verletzt würde, deſſen einziges Verbrechen darin beſteht, zufällig Chamberlain zu heißen. Zum Fall Spahn wird der„Tgl. Roſch.“ von ihrem römiſchen Mitarbeiter ge⸗ drahtet, daß im Vatikan eine energiſche Note der Berliner Regierung eingetroffen ſei, die die hochgehende Erregung in den Kreiſen des Kardinal⸗Staats⸗ ſekretärs Rampolla etwas gedämpft habe. Ebenſo hätten die Verſicherungen der Zentrumskreiſe, daß Spahn ſtrenggläubiger Katholit ſei, mildernd gewirkt. Uebrigens beſtätigt der„T..“ auch ihr ſtändiger römiſcher Mitarseiter, daß die Angriffe der „Voce della Verita“ aus dem Staatsſekretariat des Vatikans hervorgegangen. Die Los von Rombewegung in HOeſterreich. Die ſiebente evangeliſche Generalſynode in Oeſterreich hat zu der Los von Rom⸗Bewegung Stellung genommen. Der von Profeſſor Lorſche begründete, mit 4) gegen 2 Stimmen ange⸗ nommene Antrag des interkonfeſſionellen Ausſchuſſes ſagt in 7 Punkten:„Die Generalſynode, als kirchliche Körperſchaft, lehnt es 1) ab, über die in der römiſchen Kirche entſtandene Beweg⸗ ung zu urtheilen, ſoweit dieſe politiſchen Dingen entſpringt; 2) begrüßt alle aus Ueberzeugung erfolgten Uebertritte, 3) dankt den Förderern der kirchlichen Bewegung, 4 erwartet, daß evan⸗ geliſche Geiſtliche, ebenſo frei von agitatoriſchem Auftreten wie von Menſchenfurcht, patriotiſche und dynaſtiſche Treue pflegen, 5) beklagt aufs Tiefſte die von den Behörden geübte, bereits zur Strafverſetzung gediehene Behinderung des Uebertritts, 6) iſt entrüſtet über die gegen Luther und die Reformation ſogar von eeeeee, eeee der Kanzel geſchleuderten Verleumdungen, 7) verwahrt die Pro⸗ teſtanten gegen Verdächtigung ihrer Kaiſertreue, ihrer Dankbar⸗ keit gegen den Schöpfer des Proteſtantenpatents.“ Wegen An⸗ ſtellung reichsdeutſcher Paſtoren wird eine Denkſchrift an den Kaiſer und die Miniſter ausgearbeitet. Die Fahrt des Großfürſten Michael nach Heſterreich. Ueber die wirklichen Gründe des Beſuchs des ruſſiſchen Großfürſten Michgel bei dem Kaiſer Franz Joſeph wird den „M. N..“ aus Petersburg gemeldet: Vertrauen verdient das über den Beſuch des Großfürſten von aktiven Politikern in Petersburg geäußerte Urtheil, laut welchem der Zar, angeblich durch ein vorgängiges Handſchreiben an Kaiſer Franz Joſeph, das größte Gewicht darauf legte, über eine Reihe von Fragen, die mit Kaiſer Wilhelm und dem Präſidenten Loubet erörtert wor⸗ den waren, die Anſchauungen des öſterreichiſchen Monarchen nicht erſt durch diplomatiſchen Verkehr, ſondern direkt kennen zu lernen. Dies iſt die wichtigſte Veranlaſſung zu der großfürſt⸗ lichen Fahrt nach Ungarn. Wir unſererſeits glauben nicht, daß man in Gödöllö lediglich Probleme des nahen Orients oder gar nur ſolche, die für das ruſſiſch⸗öſterreichiſche Verhältniß be⸗ ſonders charakteriſtiſch ſind, behandelt hat. Es darf nachdrück⸗ lich geſagt werden, daß man an dem Ausgleich über die wechſel⸗ ſeitigen Balkanintereſſen rechtſchaffen feſthält und daß hieran der wohlberechnete Lärm der Chauviniſten hüben und drüben nichts zu ändern vermag. So dürfte denn wohl die Möglich⸗ keit größerer internationaler Schwierigkeiten, welche die Regen⸗ ten eher als andere Sterbliche am Horizont wahrnehmen, den erſten Gegenſtand der Beſprechungen gebildet haben, und da es im höchſten Intereſſe der drei Kaiſerreiche liegt, ſowohl die Ruhe in Europa zu erhalten, als unter Umſtänden ausbrechender oder fortdauernder Unruhen in anderen Welttheilen in den Hauptzügen ihrer Politik ſich einig zu wiſſen, ſo kann das in Gödöllö befeſtigte Einvernehmen Rußlands und Oeſterreich⸗ Ungarns überall als eine Fortſetzung der Politik, die der Zar in Deutſchland und Frankreich perſönlich befürwortete, betrachtet werden. Ungelöhnte Veomen. Man ſchreibt uns aus London unter dem 4. November: Um die in letzter Zeit ſo viel Staub aufwirbelnde Angelegenheit der Peomen, die ihren Sold nicht erhalten hatten(der britiſche Soldat ficht der Ehre nicht, des Soldes halber), zu regeln, hat das Kriegsamt, wie heute bekannt gegeben wird, ein Appella⸗ tions⸗Schiedsgericht geſchaffen, deſſen Entſcheidung die zweifel⸗ haften Klagen unterliegen. Es beſteht aus dem Earl of Scar⸗ brough von den Porkſhire⸗Dragonern, einem Major der Im⸗ perial⸗Heomanrh und einem Vertreter des Kriegsamtes. Das Gericht hat Vollmacht zu ſofortiger Zahlung, wenn das Recht des Klägers zweifellos iſt. In zweifelhaften Fällen wird die Zahl⸗ ung erfolgen, vorausgeſetzt, daß der Kläger Garantie für Rück⸗ zahlung leiſtet, wenn es ſich ſpäter herausſtellen ſollte, daß er im Unrecht war. Man hofft hiermit dieſe ſchmähliche Affäre, die einen ſo tiefen Einblick in die traurigen Verhältniſſe der kriegsminiſteriellen Verwaltung geſtattete, aus der Welt ge⸗ ſchafft zu haben. Wäre nicht die Preſſe in ſo ſcharfer Weiſe für die benachtheiligten Leute eingetreten und ſomit die öffenk⸗ liche Aufmerkſamkeit auf dieſe Skandalgeſchichte gelenkt wor⸗ den, ſo würden die Peomen wohl noch heute nicht Ausſicht haben, zu ihrem Rechte zu kommen. Königin Alexandra's Weihnachtsgeſchenk für die Soldaten der Feldarmee. Man ſchreibt uns aus London unter dem 4. November: Königin Alexandra wird einige der in Südafrika kämpfenden — e eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, Das geloote Land für unglückliche Ciebespaare. Der Madrider Correſpondent der Berliner Zeitung„Der Tag“ ſchreibt Den unglücklich Liebenden, denen die Weigerung der Eltern oder Vormünder ein unüberwindliches Hinderniß zur erfehnten Ehe⸗ ſchließung iſt, wird es ein Troſt ſein, zu erfahren, daß es auf der weiten Erde ein Land gibt, in welchem ſich das Schickſal durch eine Lücke in den Geſetzen zu ihren Gunſten entſcheidet.— Dieſes gelobte Land iſt Spanien, und dort können ſich die Turteltauben fürderhin bereinigen und ihr Neſt bauen, wann und wie es ihnen beliebt. B. wenn ihnen nicht das nöthige Geld dazu fehlt, denn das Neſtbauen Madrid pflegt ein recht theures Ding zu ſein Aber zuerſt einige Erklärungen: Die Eheſchließung iſt der katho⸗ Uſchen Kirche gemäß ein Sakrament, welches auf dem unauflöslichen Lontracte der beiden Perſonen verſchiedenen Geſchlechtes beruht, die Naen ihn verpflichten, und bei dem der Prieſter die Rolle eines gen ſpielt, in deſſen Geſtalt die Kirche ähre Zuſtimmung und ihre zanction zu dem durch die beiden Partner vollzogenen Sakramente bt. Bis zum Concilium von Trient 1564 konnte jeder geweihte kieſter dieſes Zeugenamt rechtlich übernehmen, dann aber wurde hin⸗ ſchtlich gewiſſer Uebelſtände und Mißbräuche in der 24. Sitzung Cap. I) beſchloſſen, daß das Ehe⸗Sakrament vor dem Gemeindepfarrer nigſtens eines der Brautleute vollzogen werden müſſe. Außer der Gegenwart des Prieſters verlangt die Beſtimmung des Concils dann auch das Beiſein zweier weltlichen Zeugen. 5 Dieſe Beſtimmungen wurden in Frankreich, Spanien, Portugal, 1 Deſterreich, Belgien und Holland als Geſetz anerkannt und in Spanien d ſie noch eben, da die Civiltrauung noch bei Denjenigen, die ſich als Ratholiken bekennen, von der kirchlichen abhängig iſt, in Kraft. Auf den erſten flüchtigen Blick mag es nun erſcheinen, daß dem Unglücklichen Liebespaare durch dieſe Beſtimmungen doch nicht geholfen ei aber kommen wir zum Kern der Sache! Auf dem Concile wurde Gemeindepfarxrers als zur Giltigkeit der Alerdings die Gegentwart des ö 5 ſchließung für nothwendig erachtet, aber es wurde durchaus nicht näher beſtimmt, ob dieſe Gegenwark zufällig, freiwillſg, amtlich, in der[Noch ſonderlicher nimmt ſich aber folgender Vorfall aus, der nicht Kirche u. ſ. w. ſein müſſe, jedenfalls bedarf es des prieſterlichen Segens nicht, um dem an und für ſich und von ihm unabhängigen Sakramente volle kirchliche Giltigekit zu verleihen. Bei kanoniſchen Dingen darf man nicht am Wortlaute kritteln, und ſo iſt es denn ganz einerlei, ob der Pfarrer ſich im Bette oder auf dem Spazierwege befindet, ob er ſchläft oder ſich die Ohren zuhält, die Brautleute brauchen bloß das ſakramentale Ja vor ſeiner Perſon und vor zwei Zeugen auszuſprechen Aund die Ehe iſt und bleibt, inſofern ihr micht natürliche, von der Kirche vorgeſehene Hinderniſſe im Wege ſtehen, giltig.(So kann z. B. nicht ein Vetter mit der Couſtne, ein Proteſtant mit einer Katholikin ete. auf dieſem Wege heirathen, es ſei denn, daß er den päpſtlichen Dispens im Voraus eingeholt hat.) Zwei junge, heirathsluſtige Leutchen ſuchen alſo irgendwo zwei Zeugen, begeben ſich, meiſtens zuſammen mit dieſen, auf die Frühmeſſe, treten plötzlich vor den Altar, reichen ſich die Hände und legen öffentlich das Ehegelübde ab. Mag auch ber Prieſter ſich ſträuben und ſchelten, da hilft gar nichts mehr, die Ehe bleibt doch geſchloſſen, und die Kirche ſelbſt tritt im Streitfalle gemäß einer ihrer letzten Entſcheidungen für das Recht der Neuvermählten ein, allerdings nicht ohne ſie zu ſtrafen und zu ermahnen. Dieſe Heirathen durch„Ueberraſchung“ oder gar durch Ver⸗ gewaltigung an der Perſon des Prieſters nehmen in letzter Zeit er⸗ ſchreckend zu und liefern ſowohl der Preſſe als dem Publikum intereſ⸗ ſanten Stoff zu Unterhaltungen Vor wenigen Wochen eröffnete den Reigen ein ſehr junges, reiches Mädchen aus ariſtokratiſcher Familie mit einem kleinen Beamten, dem von den Eltern wiederholt der Stuhl vor die Thüre geſetzt worden war. Glücklicher Weiſe machten die Eltern dann doch nach vollbrachter That gute Miene zum böſen Spiele, und die ganze Angelegenheit hat ſich in Wohlgefallen aufgelöſt. In der Kirche von San Lorenzo ſitzt der Prieſter ruhig in ſeinem Beſchtſtuhle, als plötzlich ein anderes funges Pärchen, er 215, ſie 18jährig vor ihm niederkniet, und die Ehe ſchließt. Da er ganz von ſeinen Eltern abhängig iſt und ſie als Bonne bei ſeinen Geſchwiſtern geringes Aufſehen erregt hat. Die Gräfin., im Beſitze einer reizenden Tochter, hat von der Liebe derſelben zu einem beſcheidenen Kavallerie⸗ offtzier erfahren; um dem Verhältniß nun ein ſchnelles Ende zu machen, bezieht ſte mit dem Mädchen ein mehrere Stunden von Madrid entfernt gelegenes Landhauns Wenige Tage darauf empfängt der Pfarrherr von San Ildefonſo (zu deſſen Gemeinde die Gräfin gehört) an einem ſtürmiſchen Herbſt⸗ abend den Beſuch eines jungen Kavallerieoffiziers, welcher ihn dringend bittet, ihn doch ſofort zu einer wichtigen Amtshandlung zu begleiten. Der Prieſter zögerte nicht lange und beſteigt einen vor der Thülre wartenden Wagen, in dem bereits zwei andere Offiziere Platz ge⸗ nommen. Die Fahrt dauert lange und dem armen Geiſtlichen wird es ſchon ganz unheimlich zu Muthe, da ſeine Reiſegefährten alle näheren Auskünfte verweigern. Endlich hält der Wagen und der Prieſter darf ſeinen Sitz verlaſſen, ihm enkgegen kritt lächelnd ein ſchönes, junges Mädchen, das ſeinem jungen Entführer die Hand reicht und ihm in ſeiner Gegenwart ewige Liebe und Treue ſchwört, dann vor ihm nieder⸗ knieend bitten ſie ihn um Verzeihung und um ſeinen Segen für ihren jungen Bund. Alſo auf nach Spanien! in das alte romantiſche Land, manche blutende Herzenswunden bei unglücklichen Liebespaaren können dort noch heute leichter als anderswo einen lindernden Balſam finden! Tagesneuigkeiten. — Vier Perſonen an Gift geſtorben. Aus Braunſchweig ſchreibt man unterm 4. November: In dem Kirchdorfe Bleckenſtedt im Amts⸗ gerichtsbezirke Salder herrſcht ſeit geſtern Morgen eine ungeheure Aufregung über die bereits telegraphiſch gemeldete Kunde von Vergiftung von vier Perſonen, und die ſeltſamſten Gerüchte ſchwirre durch die Luft. An Thatſächlichem iſt bislang Folgendes feſtgeſtell Die Eheleute Sebbeſſe, von denen der Mann etwa 75 Jahre alt un ſchon recht hinfällig war, die Frau, ebenfalls eine Siebzigerin, ſich diente, wird die Nachricht von der Hochzeit nicht enderlich erfteut haben. noch guter Geſundheit erfreute, beſt n Bleckenſtebt ein ne⸗ eine General⸗Anzeiger. Soldaten mit einem Weihnachtsgeſchenk beglücken und damit as Beiſpiel der verewigten Königin Biktoria nachahmen, die bekanntlich für jeden Soldaten in Südafrika eine kleine Schach⸗ tel mit Chokolade zum letzten Weihnachtsfeſte nach dem Kap der Guten Hoffnung ſandte. Damals glaubte allerdings wohl Niemand, daß noch ein drittes Weihnachtsfeſt werde in Südafrika in Waffen gefeiert werden müſſen, man hatte damals mehr Hoffnung auf Frieden am Kap als heute. Königin Alexandra hat ein weniger„zartes“ Geſchenk gewählt; ſtatt Chokolade ſendet ſie den Kriegern Tabakspfeifen— echte briar⸗pipes— mit Silberbeſchlag, auf welchem der Namenszug der hohen Geberin mit der Krone darüber eingravirt ſein wird. Es ſollen mehrere tauſend dieſer Pfeifen in Auftrag gegeben worden ſein und zwar ſind dieſelben ſo abzuliefern, daß ſie rechtzeitig in Südafrika ein⸗ kreffen und zu Weihnachten auch wirklich in Händen der ſo ge⸗ ehrten Tommies ſind. Die Chokolade kam nämlich arg zu ſpät. Doch damit nicht genug, ſie kam auch lange nicht zu Allen, denn der Weg iſt weit und die Chokolade hatte ſo viele Lager⸗ plätze und Depots zu paſſiren, daß unterwegs bereits die Zahl der Liebhaber ſich ſtetig mehrte und zur Front nur wenige der hüßſchen Schächtelchen kamen. Noch bis in den Sommer hinein Hagten ganze Truppentheile darüber, daß ſie ihr Weihnachts⸗ geſchenk nicht erhalten hatten. Deutſches Reich. Verlin, 6. Nov.(Einheitliche Kurtaxen.) Es verlautet, daß im Landwirthſchaftsminiſterium die Frage venti⸗ lürk wird, für ſämmtliche fiskaliſchen Bäder eine gemeinſame Kurtaxe aufzuſtellen. Es heißt, Minſter v. Podbielski ſei ein Anhänger dieſer Idee, die die kleineren Badeſtädte von finan⸗ ziellen Beſchwerden befreien würde. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 6. November 1901. Verſetzung. Regierungsbaumeiſter Hermann Drach bei der Rheinbauinſpektion Mannheim iſt mit dem dienſtlichen Wohnſitz in Eberbach gur Kulturinſpektion Konſtanz verſetzt worden. * Perſonglien aus dem Gendarmerieweſen. Definitiv angeſtellt: der proviſoriſche Gendarm: Schuler, Karl Friedrich, in Mann⸗ heim; verſetzt: der Gendarm Uhl, Karl Friedr., von Grafenhauſen nach Weinheim; im Civildienſt verwendet: Spielmann, Friedr. Wilhelm, Gendarm in Singen, A. Konſtanz, als Hilfsgerichtsvoll⸗ zieher in Mannheim. Prüfung von Gewerbeſchulaſpiranten. Auf Grund der in der Zeit vom 23. bis 30. Oktober d. J. abgehaltenen Prüfung ſind fol⸗ gende Getverbeſchulaſpiranten unter die Gewerbeſchulkandidaten auf⸗ genommen worden: Adolf Biethinger von Btuchſal, Alfred Molkitor von Mannheim, Heinrich Schott von Freiburg. Das Feſt ſeines ſilbernen Arbeitsjubiläums feierte heute hier Herr Georg Adam Lenz, Geſchäftsführer der Firma Herrſchel U. C., Stärkefabrik und Gewürzmühle dahier, Fabrik Rennershof. Am geſtrigen Tage waren es 30 Jahre, ſeit der Jubilar in den Dienſten obiger Firma ſteht und hat ſich während dieſer Zeit durch Fleiß, Treue und gewiſſenhafte Pflichterfüllung die Achtung ſeiner Pringipale, als auch ſeiner Mitarbeiter im weiteſten Maße er⸗ worben. Die Herren Chefs nahmen deßhalb auch Veranlaſſung, dieſem Ehrentage des Herrn Lenz in beſonderer Weiſe zu gedenken ud den Jubilar in feierlicher Weiſe reichlich zu beſchenken. Aber auch ie Mitarbeiter des„Silbernen“ nahmen Gelegenheit, der Achtung und Anhänglichkeit, welche ſie demſelben ſtets entgegenbrachten, noch beſonders durch Glückwünſche und Geſchenke einen weiteren Beweis zu erbringen. — * Verband deutſcher Dachpappenfabrikanten. Den Dachpap fabrikanten Deutſchlands iſt es nach mehrfachen vergeblichen Verſuchen gelunge unter Jührung des Generalſekretärs des Bundes der Dr. W. Wendlandt am 2. Nov. d. J. im„Kaiſer⸗ Verbande deutſcher Dachpappenfabrikanten“ zuſemmenzuſchlief Vorſitz hat der bekannte frühere Inhaber der Theerprodulten⸗Fabrik Biebrich a. Rh. Stephan Mattar über⸗ nointen. Es wird beabſichtigt, nach Vorgang der Holzinduſtriellen Ztweigverbände über ganz Deutſchland zu errichten. Der Verband verfolgt zunächſt allgemeine wirthſchaftliche Zwecke. Es kommen etwa 300 Betriebe in Frage. Weitere Beitrittserklärungen ſind an die Geſchäftsſtelle des Verbandes, Berlin.., Schützenſtr. 48/47, zu richten. Tourtſtiſches. Die IX. Programmtour des Odenwaldklubs, Sektion Mannbeim⸗Ludwigshafen, an die Bergſtraße erfreute ſich bei dem herrlichen Herbſtwetter großer Betheiligung. Etwa 110 Perſonen fuhren nach Heidelderg und von da mit Extrazug der Nedenbahn nach Doſſenheim, von wo die Wanderung begann. Der erſte Beſuch galt der kaum bekannten Ruine Schauenburg, die dicht über Doſſenheim ge⸗ lagert von ihren Trümmern hübſchen Niederblick dot, der nach der Berg⸗ ſeite zu ſehr durch die gefärbten Blätter gewann. Auf engem Wald⸗ pfad wurde dann emporgeſtiegen zum Oelberg und von hier die herr⸗ liche Ausſicht auf den Odenwald und hinunter nach der Rheinebene mit ihren vielen Städten und Döcfern bewundert. Nach kurzem Aufent⸗ dalt auf der Schtoedenſchanze mit dem reizenden Blick in das Schries⸗ heimer Thal und auf der Strahlenburg, der alten Schriesheimer Feſte, zog die Frütſtück erheiſchende Schaar durch Schriesheim nach dem Gaſſhof zur Pfalz, wo gut und reichlich der Tiſch gedeckt war, —————————— ſcheidenes Gehöft und eine Gaſtwirthſchaft. Der einzige Sohn Friedrich, der Schlachter war, hatte ſich Iange Jahre in Transvaal aufgehalten und war dieſen Sommer ziemlich unerwartet zurück⸗ gekehrt, während deſſen etwa 25jährige Schweſter Minna bisher bei ihren Eltern gelebt datte. Sie datte ſich mit dem Tiſchler Schürer in Braunſchweig verlobt, und am Dienſtag über acht Tage ſollte die Hochzeit ſtattfinden. Sonnabend Mittag trafen bei Sebbeſſes die Schneiderinnen Wit Wiegand und die Ehefrau Rohde aus Braun⸗ ſchtsig ein, um an der Fertigſtellung der Ausſteuer für Frl. Sebbeſſe deu arbeiten. Abends ſetzten ſich die vier Mitglieder der FJamilie Gebbeſſe und die beiden Schneiderinnen zum Abendeſſen nieder. Es ga Sierkuchen, den§ Induſtrie hof! zu Berlin zu einem„ Den Den we We Frau Sebbeſſe und deren Tochter zubereitet Hatten. Vald erkrankten Alle, außer Frl. Sebbeſſe, die nur ſehr wenig ber auch nichts von dem Kuchen gegeſſen hatte, unter Vergiftungs⸗ rſcheinungen und mmten ſich dor Schmerzen. Gegen 10 Uhr Wends erſchien der herbeigerufene Phyſicus Dr. Müller aus Uefingen, ſüt alten MRanne nicht mehr bdelfen konnte. Die Frau Wiegand, dich noch am rüſtigſten te ſofort, vergiftet zu ſein, S Feiat 2 Zeigte, e edaß der Kuchen einen wider zen Geſchmack gehabt Nade iteid verkaugte nach Gegenmitteln, die denn auch in Anendung der recht würden. Der Alte verſchied ader trotzdem gegen 12 Uhr, Dad darauf die Fran und in der Nacht kurz vor 4 Uhr auch Frau Wiegand der Sohn, den man noch zu retten hoffte, hauchte erſt heute Morgen ſein Leben aus. Frau Robde batte nur leichte Krank⸗ Heitserſcheinungen und iſt außer Gefahr. Geſtern Morgen traf be⸗ reits die bieſige Staatsanwaltſchaft in Bleckenſtedt ein, und gegen⸗ wärtig iſt eine große Anzaßl von Aerzten miit der Sektion der Leichen deſchäftigt. 5 — Originelles aus Japan. Anläößlich des Geburtstages des Mikado erinnert St. James Gazettes ean ein niedliches Geſchichtchen, —— ſodaß die allgemeine Zufriedenheit ſich hier ſchon in luſtigſter Weiſe geltend machte. Ein alter Schriesheimer Freund des Odenwaldes und des Klubs, Herr Sautter, hatte ſich eingefunden und wurde ihm ein kräftig„Friſch auf“ ausgebracht. Nachdem der herrlichen Lage der Strahlenburg mit dem Oelberg entſprechende Bewunderung zutheil ge⸗ worden war, zogen die Tourentheilnehmer durch das Ludwigsthal und dann! f ängelkopf, wo die Sonne ſo warm ſchien, daß auf hüchſter Hbhe lagerte ühl k ſchwer vermißt wurde. Sehr hübſch war auch von hier d farbenglänzenden, herbſtlichen Bäume, auf Berg und Thal und und Dorf. Langſam abwärts gings dann auf ſchönem Waldwege nach Leutershauſen und von da nach Großſachſen, wo das gemei Mahl im Zähringer Hof bereit ſtand. Speiſe und T züglich und es entwickelte ſich hier im gemüthlichen Saal urfidele Stimmung, die durch Geſang und Scherz ſich ungemei Viel zu früh mußte die Rückfahrt angetreten werden. Dieſe letzte des Jahres 1901 bildete einen prächtigen Abſchluß der Tourenſaiſon Im verfloſſenen er viel neue Sym⸗ pathien gewonnen und können wir mit Freuden feſtſtellen, daß auch ent⸗ ſprechend die Mitgliederzahl zugenommen hat. Das Süüftungsfeſt in Geſtalt eines großen Herrenabends wird am 14. Dezember im kleinen Saale des Saalbaues gefeiert, zu dem heute ſchon eingeladen ſei Am Freitag, den 8. November hält auf Veranlaſſung des hi Schwarzwaldvereins Herr Ph. Buſſemer aus Baden⸗Baden, d kannte Touriſt und Herausgeber der verſchiedenen Schwarzwaldführer, im Börſenſaale um 8 Uhr Abends hier einen Vortrag über die neu markirte Schwarzwaldhöhenwanderung von Pforzheim nach Baſel, zu dem nicht nur die Mitglieder des Odenwaldklubs, ſondern auch alle Freunde des Wanderns erſcheinen mögen. * Im hieſigen Schwarzwaldverein wird am Freitag, 8. Noy., Abends 8 Uhr im großen Saale des hieſigen Börſengebäudes E 4, 17 Herr Philipp Buſſemer aus Baden, Mitglied der Höhenwegkom⸗ miſſion des Bad. Schwarzwald⸗Vereins, einen Vortrag halten über den Höhenweg: Pforzheim⸗Baſel. Die bei der Höhenweg⸗Markirung zur Anwendung gelangten Originalmarkirungszeichen, ſowie eine An⸗ zahl intereſſanter photographiſcher Aufnahmen, werden im Saale aufgeſtellt ſein. * Die Blätter fallen, es iſt ein ganz alltäglicher Vorgang, und doch wiſſen nur die Allerwenigſten, wie er eigentlich zu Stande kommt. Die Blätter ſind die Verdauungsorgane des Baumes; ſie ſcheiden bei Tage unter dem Einfluß des Lichtes den Sauerſtoff aus und athmen dafür den Kohlenſtoff ein, ſie bringen in der Nacht den umgekehrten Stoffwechſel hervor. Das erſte Nahrungsmittel der Pflanze iſt das Waſſer; es wird von den Wurzeln aufgeſogen und von dieſen den Blättern zugeführt, die es in der oben geſchilderten Weiſe verdunſten. In den warmen Tagen des Sommers entwickeln die Wurzeln eine rege Thätigkeit; im Herbſt, wenn die Bodentemperatur kühler wird, geht dieſelbe zurück, ſie können den Blättern nicht mehr genügendes Waſſer zuführen, und die Waſſerzufuhr vermindert ſich immer mehr, je kälter der Boden wird. Iſt ſie bis auf ein beſtimmtes Mindeſtmaß zurückgegangen, ſo bildet ſich am Blattſtiel, da, wo er dem Zweige entſpringt, eine Wulſt, die ſog. Trennungsſchicht, die immer dicker wird, je mehr die Waſſerzufuhr ſinkt und die Gefäße, welche Blatt und Baum verbinden, vollſtändig zerſtört. Dadurch werden die Blätter loſe, der geringſte Lufthauch nimmt ſie mit fort. Uebrigens verlieren nicht alle Bäume ihre Blätter in gleicher Weiſe. Die Linde ſchüttelt zuerſt die unteren ab, die Eiche die Spitzenblätter. Kaſtanien und Linde entblättern früh, die Eiche behält ihr welkes Laub bis in das nächſte Frühjahr. Lederartige Blätter fallen erſt ſpät oder über⸗ haupt nicht ab, da ſie weiger Waſſer ausdunſten, als die weichen und zarten, und daher auch weniger Waſſerzufuhr gebrauchen. Aus dem Großzherzoathum. * Baden⸗Buden, 5. Nov. Den in den nächſten Tagen zuſammen⸗ tretenden Bürgerausſchuß wird eine umfangreiche und wich⸗ gesordnung beſchäftigen. Obenan ſteht die Aenderung des starifs für die ſtädtiſchen Beamten und die Aenderung der über die Gewährung von Zuſchüſſ ſetzlichen Ein⸗ rer und rinnen Beide ſ. ze die ſtädtiſche Verwaltung. Eine rdneten zuſammengeſetzte Gehalts⸗ tarifkommiſſion hat in einſtimmigen Beſchlüſſen den neuen Gehalts⸗ — 11 Alt tarif, welcher ebenfalls die einſtimmige Genehmigung des Stadt⸗ raths gefunden hat, feſtgeſetzt. Der neue Tarif weiſt ganz erhebliche Erhöhungen der Gehälter auf. Für die Lehrer wird eine Erhöhung des Anfangs⸗ und Höchſtgehaltes von 2000 M. bis 3200 M. auf 2100 M. bis 3600 M. und eine Verkürzung der Zeit des Einrückens in die Gehaltsbezüge(jetzt in 20 Jahren) beantragt. Man hofft, daß der Bürgerausſchuß den beiden Anträgen des Stadtraths eine wohl⸗ wollende Zuſtimmung entgegenbringt. Freiburg, 4. Nov. Die Orgelkonzerte, welche Muſtk⸗ direktor Werner, ein geborener Mannbeimer, ſeit einigen Jahren veranſtaltet, erfreuen ſich einer großen Beliebtheit und bilden im muſikaliſchen Leben unſerer Stadt einen nothwendigen Beſtandtheil. Das erſte Konzert dieſes Winters war an Allerheiligen in der Lud⸗ wigskirche. Schon die großartige Orgel von Sauer gibt die mächtige Grundlage für einen gewaltigen Erfolg, und unter der Hand des Künſtlers treten die Meiſterwerke der Orgelkomponiſten in ergreifen⸗ der Weiſe zu Tag. Das Programm des erſten Konzertes zeigt die Namen Bach, Arcadelt⸗Liszt und Haus Huber. Violinſoli mit Orgelbegleitung von A. Corelli und Maſſenet wurden von Herrn Otto Kleitz fein ausgeführt. Fräulein Johannga Schwan aus Baden⸗Baden ſang mit ſeelenvoller Stimme das Agnus Dei von Roſſini, ſowie Lieder von Hugo Wolf und Draeſeke. Der Eindruck ſämmtlicher at,„wie es eines Morgens aufwachte und ſich als eine Großmacht in der Welt vorfand.“ Neun Jahre nach ſeiner Verheirathung hatte Mutſuhito noch immer keinen Thronerden. Der Rath der weiſen Männer, der zuſammengerufen wurde, gab ſeinen Spruch dahin ab, daß, ſolange dem Kaiſer kein Sohn geboren werden würde, bis die heilige Criſtallkugel, die von einem früheren Miniſter an einen Fremden verkauft worden war, dem Tempel zuerückerſtattet worden ſei. Sofort wurde ein hoher Hofbeamter auf die Suche nach der berühmten deiligen Kugel ausgeſandt und zwar mit der Weiſung ſede Summe dis zu 400 000 Mark dafür zu zahlen. Er erſtand die Reliquſe, ſo wird er⸗ gählt, in einem Londoner Kurioſttäten⸗Laden für die Summe don 3600 Mark und— ein Jahr nach der Wiederauffindung der Kugel wurde der Kronprinz von Japan geboren. — Eine Räuberbande in Niederöſterreich. Man meldet aus Wien: Erſt heuie wird dekannt, daß in der Gegend um Bruck an der Leitha eine große Räuberbande hauſt, die Ueberfälle, Einbrüche und Morde berüßt. Geſtern wurde die Bewohnerſchaft neuerdings durch eine Unthat der Räuberbande in Schrecken derſeßzt. Gegen 5 Uhr Nach⸗ mittags wurde im Pullygraben im Brucker Lager ein Heudauer aus Parndorf todt aufgefunden. Der Mann fuhr mit Heu nach Wien und dehrte mit dem Erlös zurück. Dies ſchienen die Räuber, die überhaupt mit allen Verhältmiſſen ſehr berkraut ſind, in Erfuhrung gebracht zu daben. Sie lauerten dem Bauer auf, überfielen ihn auf dem Wege, erſchlugen ihn und raubten iom das Geld Der Bezirkshauptmann begab ſich nach Wien, um dem Statthalter Bericht über die Sicherheits⸗ zuſtände in Bruck und Umgebung zu erſtatten, und um ausgiebige Hilfe zu erbiiten. — Santos Dumont hat nunmehr, wie aus Paris gemeldet wird, endgiltig den Henry Deutſch⸗⸗Preis erhalten. Die Kommiſſion des Adroklubs hat mit 13 gegen 9 Stimmen bei drei Stimmenenthaltungen beſchloſſen, ihm den Preis ohne jede Beſchränkung zuzuerkennen. das ſo decht ze wie taſch n Japan ſich der Uebergang von einem unkultivirten Bardarenſtaate in eine moderne Großtacht derwandelt . Vorführungen war fein künſtleriſch; dazu bei, die Hörer in weihebolle Pfalz, Heſſen und Aiige „ Haßloch, 5. Nov. Soit langer Zeik her hiet ficht eine ſolchg Erregung geherrſcht als am Sonntag. Nachdem nömlich bereitz am haftung einer Dienſtmagd eifülgt war wurde geſterg ldain Sanechrunn in Ge⸗ Menſchen umſtanden laut„ ch unmt ein Berbrechen gegen 0 9 5 9 zung ab und findet ſi lärung Der engſiſch amberlain hat in f 1 gſt in Edinßurg gehaltezen Veteranen des Feldzugs 1870%71 in einer Weiſe be⸗ us als die berufenen Vertreter der alten Sgl⸗ rzogthum Heſſen verpflichtet fühlen, ſeinne dutchgg gen mit tiefſter Entrüſtung in der Oeffenklich Mainz, Nov. Bei den im Laufe dieſes 9 findenden Ergänzu swahlen zur fi bei welcher 16 Stadtverordnete neu; 11 Wahrſcheinlichkeit nach die Sozial 9 und Nationalliberalen gemeinf aiſt⸗ 9 genannten Parteien haben bereits eine feſte Vereinbarung getroffeg ſt „*— 8305 4 1 75 5 7 welcher die Nationalliberalen anfänglich ablehnend gegenüberſtanden 9 nachträglich aber wegen Beitritt wieder in Verhandlun getreteß ſind, die wohl zu einem gemeinſamen Vorgehen der vier genangten Parteien führen werden. Dieſer Parteivereinigung ſteht die Zen⸗ trumspartei und zwei„unparteiiſche“ Wahlvorſchläge gegenüber, deren letzteren Kandidaten ſich regelmäßig aus Perſonen rekrutiteg, die keiner ausgeſprochenen Parteirichtung angehören oder auf einem Umwege gern in das Stadtverordneten⸗Kollegium gelangen möchten, Wenn die Nationalliberalen khatſüchlich der oben erwähnten Ver⸗ einigung noch beitreten, iſt es unſchwer vorauszuſagen, wer im All gemeinen als Sieger bei dem bevorſtehenden Wahlkampf hervorgehen wird, weungleich es, wie man bei den letzten Wahlen geſehen ha, nicht ausgeſchloſſen iſt, daß durch dieſe ſogenannten„unparteiiſchen Wahlvorſchläge der eine oder andere Kandidat des Kartellzettelz keinen Eintritt in die Stadtverordneten⸗Verſammlung findet⸗ *Neuwied, 5. Nov. Der ſeit mehreren Jahren am Eingang des Fürſtlich Wied'ſchen Schloſſes angeſtellte Portier hat ſich geſterg Nachmittag aus unbekannten Gründen erſchoſſen. *St. Gvarshauſen, 5. Nov. Am Samſtag Nachmittag wurde in der Nähe von Wellmich die Leiche eines in den dreißiger Fahren ſtehenden, gut gekleideten Mannes aus dem Rheine geländet. Dig Leiche muß, nach ihrem Ausſehen zu urtheilen, ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben. Der Erſte Staatsanwalt von Wiesbaden hal die genaueſte Unterſuchung der Leiche angeordnet, welche heute durch die Kreisärzte von St. Goarshauſen und Rüdesheim vorgenommeg wurde. Grund zur Beſchlagnahme der Leiche wird in verſchtedenen Stich⸗ und Stichwunden gefunden, welche auf ein Verbrechen ſchließen laſſen. Raubmord ſcheint ausgeſchloſſen zu ſein, denn eine goldene Uhr, und baares Geld haben ſich noch vorgefunden. Ueber die Por⸗ ſonalien konnte man bis jetzt erfahren, daß der Gefundene aus Ress am Niederrhein ſtammt. *Kaſſel, 5. Nov. Eine tragiſche Geſchichte beſchäftigte das hie⸗ 4 ſige Schwurgericht. Eines Tages im Auguſt d. J. zankten ſich ziwef b0 Einwohner des Städtchens Sontra um ein hübſches ſchwarzes Hünd⸗ chen. Der Eigenthümer war der heutige Angeklagte, der Arbeiten Karl Fiſchbach, der Gegner der Arbeiter Georg Seitz, der inzwiſchen verſtorben iſt, was auf das vorſätzliche Verſchulden des erwähnten Fiſchbach zurückgeführt wird. Seitz faßte den Hund im Genick, hoh 5 ihn in die Höhe und warf ihn dann mit aller Wucht zu Boden, ſe daß der Hund vor Schmerzen laut heulte. Fiſchbach war darüber ſehr ärgerlich und als Seitz nach dem Hündchen trat, auch wieder mach ihm packte, ſtieß er Seitz mit der Hand zurück. Seitz, welcher woh ewas angetrunken, außerdem auch weil er hinkte, etwas ſchwach auf den Beinen war, ſtürzte rücklings auf die Steinplatten, ſchlug ſich den Hinterkopf auf, blieb betäubt liegen und ſtarb nach zwei Tagen a den Folgen dieſes Falles. Fiſchbach, der unter Weinen vor den Schwurgericht ſtand und fortwährend verſicherte, daß ihm jede böſe Abſicht gefehlt, wurde zum geſetzlichen Strafminimum von drei Mü? naten Gefängniß verurtheilt, worauf drei Wochen Unterſuchungshaff angerechnet werden. Herr Land⸗ Gerichtszeitung. * Mannheim, 5. Nov.(Strafkammer II.) H hisdirektor Wal.z. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Hem Erſter Staatsanwalt Dr. Mühling. 1. Der 52 Jahre alte Hoteldiener Karl Lebkücher auz Ottersheim, der beim Hotel„National“ angeſtellt iſt, wird von ſeinen jüngeren Kollegen am Hauptbahnhof nicht ſelten aufgezogen Ein beſonders unfreundliches Verhältniß hatte ſich zwiſchen ihm und dem Diener des Hotel Lehn, einem gewiſſen Freier, herausgebildet, Eines Abends hatte es Freier wieder einmal mit Lebkücher, man wurde handgemein und Lebkücher verſetzte dem ihn Angreifenden mehrere Meſſerſtiche, an deren Folgen der Verletzte drei Wochen darnieder lag, Lebkücher, der hierwegen vom Schöffengericht 6 Wochen Gefüngniſ erhielt, legte Berufung ein und behauptete, in Nothwehr gehandelt zu haben. Das Gericht gibt zu, daß Lebkücher ſich im Zuſtaude der Vertheidigung befand, er habe aber dadurch, daß er zum Meſſer griff, die Nothwehr überſchritten. Die Berufung ſei ſomit als begründet zu verwerfen. Verth.:.⸗A. Dr. Panther. Vorſ.: 2. Der 33 Jahre alte Schreiner Friedrich Braun hat am 24. September d. J. in der Vogt'ſchen Wirthſchaft guf dem Jungbuſch 1 ſich viehmäßig betragen und der Aufforderung des Wirths, dck Lokal zu berlaſſen, keine Folge geleiſtet. Das Schöffengericht har den Radaubruder zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Wochen verurtheill, Die Berufung Brauns wird als unbegründet verworfen. 3. Bei einem häuslichen Streit hat der 23 Jahre alte Buchhalter Johann Tuſchner von hier ſich nicht ſehr löblich betragen, ſeine Mutter u. Geſchwiſter mit Todtſtechen und weiter mit Hausanzünden bedroht. ffengericht erkannte auf 10 Tage Gefängniß. Auf die Berufung Tuſchners hin wird die Strafe in 24 M. an Geld oder 6Tage Gefängniß umgewandelt. Verth.:.⸗A. Dr. Deutſch 4. Der Monteur Karl Kirſt aus Berlin und der Inſtallatem Johann Rutt aus Wolfach waren auf die Anzeige ihres früßermn Prinzipals, des Fabrikanten Adam Prlatz aus Ludwigshafen, wegen eines recht bagatellmäßigen Diebſtahls unter Anklage geſtellt worden⸗ Sie hatten, wie dies nach ihrer Angabe, die von einem Zeugen beſtätigt wurde, üblich iſt, die Abfälle, die ſich bdei der Inſtallatien einer Centralheizungsanlage im Suzen' ſchen Hauſe in der Kunſt⸗ fea ſtraße, ergaben, geſammelt und als altes Eiſen an einen Trödlekg *8 Das Scho verkauft. Zuſammen waren es ekwa 190 Pfund, für welche ſie 8. 1 M. 90 Pfg. erlöſten. Platz behauptete, der Werth betrage mitt ſ deſtens—10., was im Zuſchauerraum ein Lachen berurſachte he das allerdings berechtigt war, wenn man bedenkt, daß 3. Zt. 100 Klgr. Trägereiſen, alſo fertige neue Waare, nur 12 M. koſten. Die An⸗ ee nahme des Herrn Platz, daß unter dem Abfall auch größere Stück 9 die als Verbindungsſtücke noch hätten verwerthet werden können, ſich E befunden hätten, wurde von den Angeklagten lebhaft beſtritten 6 ſet nur Abfall geweſen, der den Transport kaum gelohnt hätte 50 Gericht ſprach die Angeklagten frei. Es bielt den obfektiven That, 2 beſtand nicht fütr genügend aufgeklärt. Wenn das derkaufte Medal wirklich nur Abfall war, ſo ging den Angeklagten das Bewußtſein Rechtstoldrigteit ab. Wenn der Zeuge Platz ſich das Sigenthunregt ft elt 1r n⸗ ſch al en l. ne en 1 er IL en en 7 15 ie —* edn dneeee een en nut der Virtuoſen⸗Carriere zu widmen. Wiener Preſſe für den bedeutendſten Pianiſten. Memnheim, 6 Nt ember. Geueral⸗ Anzeiger. n 3, Seſte, dem chern wollte, ſo hätte er ſeine Leute durl e ent⸗ 700 rdnung über dieſen Anff erl. ruc 5. 2 Jahre alte Buchhandlungsreiſende aus Rothenburg trieb hier bei Hotelier Bäßler Betrage von 20 M. und erſchwindelte ſich von einigen Hotel⸗ bedienſteten Darlehen. Vom Schöffengericht wurde Kißeing zu 85 n Gefängniß verurtheilt. Die Berufung des en. Paul K 1 Ling Zechprelferei im E Emma Ritter aus Extingen ent⸗ hard Färber, wo ſie in Dienſt ſtand, einen Dienſtm Virth Damenuhr im Geſammtwerth von 55 M Das Ur⸗ M Vefängniß. aglöhner Geore der ſeir e, Vorlage einer der Sachen, um dieſelben a FN* 8 Wochen Gefängniß. mate 0 , bei gefäl sdann zu ver⸗ Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft iit 5 Bürgermeiſteramtes verſammelten enten, um ſich ſchlüſſig zu der ährigen deutſchen landty Nachdem die Bedingungen beiant zürde der einſtimmige Beſchluß gefaßt, die Aus⸗ tig zu beſchicken— zeichneten Ausſtellung Ehre Baden berg etliche 20 An⸗ Deutſchen Land⸗ jetzt ſchon abge⸗ öchſtens vierzehn Tage zu ber⸗ flanzern Gelegenheit zu einer der einigermaßen entſprechenden Um noch eine der Pfalz einigermaßen wür⸗ ktande zu bringen, ſind die Intereſſenten durch chuß der Pf ng eingeladen. lusſteller können z Die Anmelde⸗ Kreisausſchuß e ge ſen Tabak 901, der in Proben von wiegen dürfen, lufttrocken aus der art von 2 einwandsfrfeien Zeugen zu ent⸗ Ob Mittelgut und Boden⸗ erſten abaks⸗Intere länger 5 Die Preiſe betragen ten 10., dazu ut ein Preis. * N gur Die Ni wilſe einem Herrn Haimann aus Mannheim überkaſſen und wird demnächſt die Mälzerei im vollen Umfange wieder aufgenommen. Den Landwirthen aus dem Ried iſt ſomit wieder ein günſtiges Abſagzgebiet für ihre Gerſte erſchloſſen worden, 1 Theater, Munſt und Wifſenſchaft. Heber Paderewski, der am 28. November in einem Konzert des harmoniſchen Vereins in Mannheim auftreten wird, ſchreibt man 5 Ignag Paderewski erblickte in Podolien in Ruſſiſch⸗Polen am 12 „Nopember 1889 das Licht der Welt. Im Alter von drei Jahren begann der kle Klavier zu ſpiel Nter⸗ ticht erh 1 1872 und Contrapunkt ſtudiren; ſpät lerühmten Friebrich Kiel in Berlin und Leſch darguf untern der junge Künſtler ſeine erſte Tournse, die ſich güf Rußland, Sibirien, Serbien und Rumänien erſtreckte. Das Pro⸗ gegtinm dieſer Konzerte beſtand nur aus eigenen Kompoſitionen. Achtzehn Jahre alt, wurde er zum Profeſſor des Warſchauer Konſer⸗ batorjums ernannt. Eine Anſtellung als Profeſſor des Straßburger Konſervatoriums im Jahre 1884 gab er bald wieder auf, um ſich Als Paderewski im Jahre 1887 ſein erſtes Debut in Wien hatte, erklärte ihn die geſammte Von dieſer Zeit an konzertirte der Künſtler mit ſtets wachſendem Erfolge in einigen Bald Haußpkſtädten Deutſchlands, und als er im Herbſte 1889 in Paris ſpielte, war ſein Erfolg derart, daß er der Löwe der Saiſon wurde. Seit erſtes Konzert in London fand in der St. James⸗Halle am 9 Mai 1890 ſtatt und ſein Erfolg war beiſpiellos. 1891 machte Paderewski ſeine erſte amerikaniſche Tournse, die künſtleriſch wie ſmanziell ihres Gleichen nicht hat. Die beiden letzten amerikaniſchen Tourneen brachten dem Künſtler die enorme Summe von 2 Millionen Dollars ein, von welchen er einen großen Theil für wohlthätige künſt⸗ keriſche Ztwocke verwendete. So hat Paderewski das ihm im Mai d. J. bom Komitee des Bonner Kammermuſikfeſtes anläßlich ſeiner Mit⸗ kwirkung übermittelte Honorar von M. 5000 mit dem freundlichen Erſuchen zurückgeſandt, dasſelbe zu Gunſten der Beethoven⸗Stiftung zu berwenden. Böcklin contre Muther. Aus Breslau wird dem„Berl. Tagebl.“ telegraphirt: Das hieſige Schöffengericht berhandelte in der Privat⸗ beleidigungsklage des Malers Carlo Böcklin in Florenz des älteſten Sohnes Arnold Vöcklins, gegen den Prof. Dr. Rich. Muther. Prof. Muther hatte behauptet, eine Anzahl der von Carlo Böcklin in der benetianiſchen Ausſtellung ausgeſtellt geweſenen Bilder ſeines Vaters ſeien gar nicht von Arnold Böcklin geweſen; in dem Artikel hieß es: moch im Grabe kaſſe man den Alten malen“. Die von dem Vor⸗ ſitzenden des Schöffengerichts gemachten Vergleichsvorſchläge ſchei⸗ kerten, weil Profeſſor Muther erklärte, er könne ſeine Behauptungen JNicht zurücknehmen. Der Gerichtshof beſchloß die Vertagung. Carlo Vöcklin ſoll inzwiſchen das vollſtändige Verzeichniß der ausgeſtellten Bilder einreichen. Zum nächſten Termine ſollen Sachperſtändige, darunter die Profeſſoren Lenbach und Max Liebermann geladen werden. Aus der Verhandlung werden noch folgende Einzelhetten mitgetheilt: Der Vertreter VBöcklins, Rechtsanwalt Goldſchmidt GBreslau), behauptet die Echtheit fämmtlicher Ausſtellungsbilder, außer dem Porträt Böcklins, das von Carlo gemalt ſei. Rechtsanwalt Vernſtein(München) dagegen, der Vertreter Muthers, erklärt, alle anhaften Kunſtkritiker ſeien der Anſicht Muthers, und ſtellt folgende Angelegenheit unter Beweis: Vier Wochen nach dem Tode ſeines uters habe Carlo an den Kunſthändler Hermes in Frankfurt mit ſchriftlicher Gchtheitserklärung einen Böcklin ſehr theuer berkauft, den rauf der Bankier Heimann in Frankfurt erworben habe. Dieſer ließ das Bild auf ſeine Echtheit unterſuchen. Angeſehene Kunſtgelehrte, unter Anderen Tſchudy, Lichtwark und Schmidt⸗Baſel, verneinten die Ehtheit, und Carlo Böcklin weigerte ſich darauf, die Echtheit zu be⸗ ſcwören oder durch ſeine Mutter beſtätigen zu laſſen. Ferner führt Rechtsantvalt Goldſchmidt noch an, daß die Maler Liebermann und Leiſtitow eine Anzahl angeblicher Böcklinbilder, die für die Aus⸗ ſiellung der Sezeſſion beſtimmt waren, als unecht zurückgewieſen hätten. Eein Bübnenwerk von Geyrges Clemenceau. Georges Clemen⸗ keau, der ehemalige glänzende Führer der franzöſiſchen Radikalen, dolns Mitbertheidiger vor den Geſchworenen, debütirte mit großem rfolge als Bühnendichter. Im Theatre de Renaiſſance fand die eneralprobe von Clemenceaus einaktiger Komödie„Le voile du bon⸗ eur! ſtatt Das Stück ſpielt in China. Der reiche und weiſe Chineſe Tcchang iſt ſeit Fahren erblindet. In ſeiner Blindheit hält er ſich für den glücklichſten der Sterblichen; er glaubt, daß ſein Weib ſittſam und zel ſein Sohn wohlerzogen und gut, ſein Freund ihm ergeben ſei. 85 beſingt in vielen Liedern ſein Weib und ſein Glück und predigt, die Erde ſchön ſei. Da gibt ihm ein Mittel, das ein europäiſcher 8 ih ſchenkt, das Augenlicht zurück, und nun ſieht er, wie er betrogen wird, und daß ſogar Bettler, den er aus dem Kerker be⸗ freit, ihm mit Undank lohnt und ihn beſtiehlt. Er will nicht glauben, was er ſieht; er redet ſich ein, daß der fremde Arzt ihn bezaubert habe, und um den teufliſchen Zauber zu zerſtören, blendet er ſich aufs Neue. Das böchſt geiſtvolle Stück würde noch tiefer wirken, wenn es nicht um ein Drittel zu lang wäre. Die Hauptrolle wurde von dem 3 Be Schauſpieler Gemier, der zugleich Direktor der Renaiſſancs iſt, meiſterhaft geſpielt. N 17 77 +! an Raßhrichten und CTelegramme. Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) 8 „6. Nov. Vor der hieſigen Strafklammer wurde gegen 15 ehemalige Geſchäftsführer und Geſellſchafter Zuckerfabrik Gernsheim Rheiniſchen Verfehlung gegen das Geſeßz betr. Geſellſchaften mit be⸗ Das wegen ſchränkter Haftpflicht und gegen die Konkursordnung verhandelt. heute Nachmittag verkündete Urtheil lautete auf Freiſprechung. Nur gegen den ehemaligen Geſe ührer Hergler wurde wegen ein⸗ fachen Bankerutts auf eine Geloſtrafe von 200 Mark erkannt. * Stuttgart, 6. Nov. Der König hat dem früheren Com⸗ mandeur des Oftaſtatiſchen Expeditionskorps, Generallieutenant von Leſſel das Comthurkreuz des Kronenordens mit Stern und Schwer⸗ tern verliehen. * München, 6. Nov. Die„Münch. Allg. Ztg.“ bringt mit Bezug auf das neue Abkommen zwiſchen der Reichs ver⸗ waltung und der Württembergiſchen Poſtver⸗ waltung eine Mittheilung ihres Stuttgarter Korreſponden⸗ ten, in welcher im Gegenſatz zu anderen Meldungen ſeſtgeſtellt wird, daß das neue Uebereinkommen ſeitens des Württem⸗ bergiſchen Staatsminiſteriums dem Präſtdium des Ständiſchen Ausſchuſſes lediglich zur Kenntnißnahme ſeitens der Stände⸗ verſammlung überſandt wurde, eine geſetzliche Verabſchiedung alſo nicht als erforderlich erachtet wird, da es ſich ſeinerzeit bei der Miltärkonvention um ein Abkommen handelte, welches die reichsverfaſſungsmäßige Selbſtändigkeit ausdrücklich wahre. Die „Münch. Allg. Ztg.“ welche ihrerſeits ein gleiches Abkommen für Bayern wünſcht, fügt jedoch hinzu, daß Bayern ſich dem Vorgehen Württembergs nicht anſchließen könne. *Dresden, 6. Nov. An dem Gerücht, daß der fächſiſche Staat eine neue Rentenemiſſion beabſichtige, iſt kein wahres Wort. Der ſächſiſche Staat verfügt, wie an maßgebender Stelle verſichert wird, noch über genügende Mittel, ſodaß der Bedarf auf lange Zeit gedeckt iſt. *Beukow, 6. Nov. In der vergangenen Natht brach hier Großfeuer aus. Ein Haus brannte vollſtändig nieder. Eine Perſon kam in den Flammen um, drei Familien ſind obdachlos. Barcelona, Nov. Auf Erſuchen des deutſchen General⸗ konſuls verhaftete die Polizet den Bankdirektor Echter⸗ meher, welcher ſich nach Angaben des Generalkonſuls auch Heinrich beck nennt. Man entdeckte, daß der Genannte der Theilnahme ar lun iſt. Derſelbe ver⸗ nigten Staaten von ſeiner Ver⸗ ſetze, da er amerikaniſcher Unterthan ſei. i nce re meldet: Geſtern Abend nie, auf der Strecke Sofig Radomio ein Güterzug in einen gemiſchten Zug, der im Begriff war, die Station zu verlaſſen. Die zwei letzten, mit Per⸗ ſonen beſetzten Wagen wurben zerkrüm mert, 5 Reiſende wurden getödtet, 3 ſchwer und 20 leicht verletzt. Nach Ausſagen von Augen⸗ zeugen dürfte den Unfall der Chef der nächſten Station verſchuldet haben, welcher den Güterzug ohne Signal abgehen ließ. *Newyork, 6. Nov. VBanwyck, Maire von Newyork, welcher von Tammany Hall, für das Richteramt im oberſten Gerichtshof aufgeſtellt war, iſt mit 30—70,000 Stimmen bei der Wahl unter⸗ legen. *k Newyork, 6. Nov. Crane, Republikaner wurde mit Stimmenmehrheit von 70)8 zum Gouverneur von Maſſa⸗ chuſſets gewählt. Die Republikaner ſiegten auch bei der Wahl ſämmtlicher Staatsbeamten, *Peking, 6. Nob. Li Hung Titſchang liegt fbaren Ha man den haftung in Kenntniß 1 * Sofia, 6. Nov. Die Agence B im Skerben. * Peking, 6. Nob, Der bisherige chineſiſche Ge⸗ ſandte in Berl in iſt zum Nachfolger des verſtorbenen Vize⸗ präſidenten der auswärtigen Angelegenheiten, Hſu⸗Tſchu⸗Peng, er⸗ nannt worden. *** Frankreich und die Türkei. * Paris, 6. Nob.(Havasmeldung.) Die Regierung erhielt von Admiral Caillard kein Telegramm ſeit der Depeſche, worin er ſeine Ankunft in Mitylene mittheilt. Cafllard beſchränkte ſich auch darauf, dem Botſchaftsrath Bapſt in Konſtantinopel ſeine Ankunft zu telegraphiren. Es erſcheint indeß gewiß, daß die Beſchlagnahme der Zoll⸗ ämdter im Hafen von Mitylene nach den von der Regierung ertheilten Inſtruktionen ausgeführt worden iſt. Paris, 6. Nov. Die Beſetzung von Mitylene durch Admiral Caillard wird von den Blättern zumeiſt nur kurz er⸗ örtert. Der„Figaro“ erklärt, die Anweſenheit des franzöſiſchen Geſchwaders in den türkiſchen Gewäſſern verletze keineswegs die Integrität der Türkei. Der Sultan bemühe ſich, auf Grund des Vertrages betr. Cypern England anzurufen. England ſei aber nicht in der Lage, eine feindliche Aktion gegen einen anderen europäiſchen Staat zu unternehmen. Der„Gaulois“ beſpricht die von dem franzöſiſchen Geſchäftsträger Bapft der Pforte überreichte Note und ſagt, dieſe Note zeige ſo recht die Zerfahrenheit der Politit des Ka⸗ binets Waldeck⸗Rouſſeau, denn zu derſelben Zeit, wo Bapſt in Kon⸗ ſtantinopel die Forderungen zu Gunſten der Katholiken geltend machte, brachte der Berichterſtatter der Budgetkommiſſion in der Kammer den Antrag auf gänzliche Aufhebung des Kultusbudgets ein. Es ſei nur zu wünſchen, daß dieſes Schriftſtück nicht zur Kenntniß des Sultans gelange.„Echo de Paris“ läßt ſich aus Konſtan⸗ tinopel melden, man befürchte daſelbſt, daß die griechtſche Bevölker⸗ ung von Mytilene, welche ſchon ſeit Langem den Anſchluß an Griechenland anſtrebe, durch die Ankunft des franzöſiſchen Geſchwa⸗ ders zum Aufſtande ermuthigt werde. Konſtantinopel, 6. Nov.(Korr.⸗Büreau.) In der Mittheilung, welche der franzöſiſche Botſchaftsrath Bapeſt der Pforte Erfüllung folgender Bedingungen verlaugt: Rogelung der Lugi ſowie gelegenheit jedoch infolge Hinderniſſe nicht zus Schuldforderung Lo⸗ früher geſtellten Be⸗ Die Nachricht einiger Pariſer Blätter, der Sultan habe allen Bedingungen Frankreichs zugeſtimmt, findet in hieſigen amt⸗ welcher es zu einer Vereinbarung gekommen iſt, die neuer, ſeitens der Pforte in den Weg gelegter Ausführung gelangte; endlich Regelung der ando, entſprechend den bon Frankreich bereits 0 dingungen. lichen franzöſiſchen Kreiſen keine Beſtätigung. — ͤ—————— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil;! Gruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Gberhard Buchner. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr.. Haas'ſchen Buchdruckevei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Manunheimer Courszettel der Mannheimer Gffektenbörſe vom 6. „Obligationen. Händelsblatt. Nov, 2 Staatsvaptere. Bfandopfefe. 4proz. Bab. Oblig. v. 100 104%88 63 169 0 Oyb.⸗B. 1 905 100.— 53 * 15 55 and 95 4 0. 1 3—.— e e ö e ,,,, Baolſche Obligat. 5* 5 31/8„(abgeſt! 68.75 bz„„ unk. 1901].80 b3 3/6 Oblig. Mark.70 bz Rüso„„„„ Communalf 93.— b3 88 80 8 Stüdte⸗Attlehen. 44„„ 1892/91.90 bz 2˙ss Freiburg k. B. 8„ 90.— b8f 3 Larlsrußer v. J. 1806. + T. 100 Looſe 14.— b5 4% Ludwigshaſen von 1900 ½ Baner. Obligatiouen 99.— 57%½ Uudwiashafen M. 05 5.20 b1 8½% Maunbelmter Obk, 1895 3½ Deulſche Reichsanleihe 200 40 bi 805 1888 %½„ 75 100.40 b; 8590 1805 35%6.10 f. 915 1895 36 70 100 80 65 temaſenſer 01 0 ˙ Preuß. Coufols 8 100.89 bf 0 89.80 6% 41% 274 — 108.50 G 100— We„ Vad. Kuflin⸗ u. Sodaf rd N en f. Röſchlßf haus, Boun Eiſenbahn⸗Aulehen. 1 8 N ſtvie⸗Ohltgatione 4% Pfätz.(Lubw. Mar Norby 108.80 6g 101.40 6% 5%„ 5 97.65„ 85 8 convertirt,(6. 8 101.80 5) Akki Wanken. alzbrau, v. Geiſel u. Mobrr 5 Brauerel Siuner, Grünwinkel 16——* Babdſſche Ran 110.— Schro Jei rg 160.— Freb.eu. Deyofitb. Zweibrck. 18.— 8 15 Sene 5 113— -werßehank Spener obſe 127. G 1 Schwetzingen 8 W Mannbefſmer Bank—„Soune weltz Speyer 180 Oberpheſn. Rant 117,20 7 0 Storch, Sick 0. W Reßlaſſche Bank 111.„ derger, Wornis 93. 8 Pfälz, Hyp.⸗Bauk 162. bz Warntſei baus v. Oertge 5. Pflz. Spgar⸗u 6dö, Landan 130— Pfälz. P 1. Suritfabr.102. 8 Ybeinſſche Greditbank 140.— bz 2 Phein. Hyp.⸗Bank 0 Trausvort Südd. Bank und Verſicherung. 7 Fifeubelmen⸗ GJutjahr⸗Aktlen 118.—8 Pfälziſche gubwlas bahn Manunb. Banmtpſſchleppſchſff 114.0 8 8 Marbabn„ Lagerbaus 95.— Nordhahn 5 Bad. Nilck⸗ u. Mitverſſch.—.— Heilbronner Straſſenbabuen 6„ Schifffabrt⸗Aſſecurauß 840. Fhemiſche Andutrie. Continentale Verſtcherung 265. G .eſcz. f. chem. Induſtrie 102. Malunbeimer Verſicherunz 888.— Badiſche Anilin⸗ u. Soda 275.— Oberrbein. Berſ.⸗Geſellſchaft250.— 9 8 ſunge— Mürtt. Trausportpexſich. 860. Ehem. Fabrik Goldenberg 182.— Ebem. Fabrik Gernsheim duſteke 8 Nereln chem. Faßyſfen 174.80 ö; ch f Seilinduſtr 118.60 8 Nevein D. Deffahrlten 106 30 00 che Maſchiltenfabril 143.— 8 Weſteregeln Alkal. Stamm 180. rik Tirrweil 0— Vorzug 1.60 G e Malkammer ineret Spennerel Näßhmf. Hald u. Neu Mannh. Gum. n. Asbeſtfabr Br neveien. Bad. Rraueret Ringer Aktienbierbraueret Hilttenh Farf ache fvorm. Hagen 0 D unterei aume 6 9., u. Fahrräderk—— Flefautenbräus Po Lementwk. Heſdelberg 28.— Arauerel Gauter Freiburg 90.— Ve g. Freiburger Zlegelſop] 107.— 8 58518 0 210. N 80,— leinſein, Heidelberg Homburger Meſſerſchuſtt Ludwigsbafener Brauerei 5 Zuckerfahrik Waahäuſel Mannß. Aktienbrauerel Auckerrafſtnerie Maunbeim Maunheimer Effektenbörſe vom 6. Nov.(Offtzieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief geſchäſtslos und ſind keine nennenswerthe Cours⸗Veränderungen eingetreten. Fraukfurt a.., 6. Nopbr. Kreditaktien 193.60, Staaks⸗ babn 133.—, Lombarden 15.90, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.70, Golthardbahn 154.50, Disconto⸗Commandit 170.60, Laura 177, Gelſenkirchen 157 50, Darmſtädter 117.80, Handelsgeſellſchaft Dresdener Bank 117 50, Deutſche Bank 191.60. Tendenz; ſtill. Berlin, 6. Novbr.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe, Kreditaktien 194.—, Staatsbahn——, Lombarden—.—, Dislonto⸗Commandit 170.75, Laurahlltte 176.90, Harpener—.—. Ruſſiſche Noten— (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.85, 3/% Reichsanleihe 100.10, 3% Reichsauleihe 89.—, 3½% Bad. St.⸗Obl. 1990 99.—, 4% Bad. Stk.⸗A. 1901 104.70, 4% Heſſen 104 60, 3% Heſſen 86.40, Italiener——,1860er Looſe 13960, Lübeck⸗Büchener—.—, Marten⸗ burger—.—, Oſtpreuß. Südbahn—.—, Staatsbahn—.— Lom⸗ barden 16 10, Canada Paciſte⸗Bahn 110 70, Heidelberger Straßen⸗und Bergbahn⸗Aktien——, Kreditaktien 193.90, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft——, Darmſtädter Bank—.—, Deutſche Bankaktien 191 00, Discouto⸗Commandit 170.50, Dresdner Bank 118—, Leipziger Ban .50, Berg.⸗Märk Bank—.—, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank 575.—, Deutſche Grundſchuld⸗Bank—.—, Dynamit Truft Bochumer 160.—, Conſolidation 281.—, Dortmunder 40,50, Gelſenkirchener 156.70, Harpener 1541.90, Hibernia 155 40, Laurahükte 178.60, Stettiner Vulkan 190.25, Licht⸗ und Kraft⸗Aulage 94.70, Weſteregeln Alkaliw 180 75. Aſcherslebener Alkali⸗Werle 131.75, Deutſche Stein⸗ zeugwerke 258.50, Hanſa Dampfſchiff 117.50, Wollkämmerei⸗Aktien 135.20, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.—, 3% Sachſen 87.—, Mannheim Rheinau—.— Privatdiscont; 3 * Berlin, 6. Nov.(Tel.) Produktenbörſe. Bet det fortſchreitenden Preisbeſſerung des Auslandes mußten, obſchon der Verkehr nicht reger geworden war, für Weizen und NRoggen etwas er⸗ höhte Forderungen bewikigt werden. Rüböl ſehr ſtill, Werth unver⸗ änderk, 70er Spiritus 32,90; Umſatz 30,000 Liter. Wetter: kalt. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten, Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Trave“ der am 28. Oktbr. von Genua abging am 4. Norbr. wohlbehalten in New⸗ Vork angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kaiſer Wilhelm der Große“, ſtatt am 5. November, am 6. November Vorm. 7 Uhr wohlbehalten in Bremerhaven abgegangen. Mitgetheilt durch Phb. Jal. Eglinger in Mannheim, alleiniger für's Großherzogtbum Baden konzeſſtonirter Generalagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. New⸗Hork, 5. Nop. Drahtbericht der Red⸗Skar⸗Line in Ank⸗ werpen. Der Dampfer„Sauthwark“, am 26. Okt von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. Southampton, 5. Nov.(Drahtbericht der Amerikan Line, Southampton). Der Schnelldampfer„St Paul“, am 30. Oktbr. von New⸗Pork ab, iſt heute hier angekommen; Mitgeſheilt vurch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 11, ditekt am Hauptbahnhof. Konkurſe in Baden. Durlach. Ueber das Vermögen de Handelsmaunes Julius Benjamin von Königsbach; Konkursverwalter Rechnungsſteller P. Schmidt in Durlach; Anmeldetermin 25. November⸗ —:—ññ——————ñ— —— Siegkr. Rosenhain. 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Mts., Vormittags 10 uhr verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Füttermehl⸗ Liefer ung“ berſehen, bei unte erzeichneter Stelle einzureichen, an welchem Zeit⸗ punkt 5 Eröffnung derſelben in Gegenwart der etwa erſchienenen Submittenten erfolg as An⸗ gebot tritt erſt nach Umfluß von ächt Tagen, vom Eröffnungs⸗ termin an gerechnet, uns gegen⸗ Über außer Kraft. Die Berech⸗ * nung erfolgt nach dem auf unſerer Waäge ermittelten Ge⸗ wicht. Erfüllungsort für beide Theile iſt„Mannheim“. 13287 Mauuheim, 2. Novbr. 1901 Die Direktion des Städt. Schlacht⸗Biehgofes. Fuchs. Bekaunkmachung. Zur Verhütung von Störungen in B e von Gas und Waſſer erſuchen wir unſere ver⸗ ehrlichen C Auiunen ten die Gas⸗ und Waff ſſer, ſowie die Zuführu ſelben wäh⸗ dend der W te gut zu ondere die n zu halten uber 1901. verwahren u Kellerladen geſ Mannheim, 3. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſer⸗ werke. 13541 Großh. Badiſche Staats⸗ Bahnen. Am 1. Jauuar 1902 werden iin ſüddeutſch⸗öſterr.⸗ungariſchen Verband die Aus 8 ariſe für Obſt ꝛc. ꝛc. Theil VI, deft No. 1 und 2 vom 1. Dez 5 ber 1896 aufgeboben un 1 deren Stelle heue gleichnamige Ausnahme⸗ Die neuen mäſ bigungel in einzelnen Fällen aber auch Frachterhöhungen mit ſich. 13525 Nähere Auskunft ertheilt zu⸗ nächſt unſer Gütertarifburean. Karlsruhe, 5. November 1901. Großh. Generaldſrektion der Staatseiſenbahnen. Iwaugs⸗Perſteigerung. Dounerſtag, 7. Nob. 1901, Nachmittags 2 uUéhr i Jandlokal 4, 5 e Zahlung im ge öffentlich ver⸗ ſteigern: 18529 Möbel aller Art. Maunheim, 6. Novbr. 1901. Brehme, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerſtag, den 7. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale q 4, 5 hier im Vollſtreckungswegeöffent⸗ lich gegen Baarzahlung meiſt⸗ bietend ver ern: cd. 3000 Arren— nur gute Sorten zu Weihnachtsge⸗ 3 iken geeig 9 Cigarretten, fanz. 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