15 ſer meauß Feuen ſtr Fül rmiſch ellen un 1005 ig/ mſtr. Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monallich, durch die Poſt bez. inel, Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſee „Jbournal Mannheim“. (Mannheimer Volksblatt.) In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Telephon: Redaktion: Nr. 377. ee, e 25 5 Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal.„ Expedition: Nr. 218. Die Reklame Zeile 60 2 5 7 f Oruckre Aee e, ͤ 2. Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und Angebung. E 6, 2. Nene, Nr. 527. Dienſtag, 12. November 1901. Abenoblatt.) ——„55FFCCbCCCCCCCC TbTbTbTbTGGé0VTGTGTG—Gwͤ0l»—— r S pAN pbr. Der Candesausſchuß der national⸗ liberalen Partei in Thüringen trat am Sonntag, den 10. November mit den Obmännern und Vertrauensmännern der zwölf, zum thüringer Parteiverband gehörenden Wahlkreiſe zur Landeskonferenz zuſammen, an welcher auch die drei in Thüringen gewählten Reichstags⸗ abgeordneten, die Herren Baſſermann⸗Jena, Boerner⸗ Sondershauſen und Müller⸗Rudolſtadt, theilnahmen. Zu⸗ nächſt wurden Angelegenheiten der Organiſation behandelt. Aus den Berichten, die ſeitens der Wahlkreisobmänner erſtattet wur⸗ den, ging erfreulicher Weiſe hervor, daß die Gegenſätze des wirthſchaftlichen Lebens, welche ſonſt ihren Einfluß auf die Partei bemerkbar machen, in Thüringen faſt üllberall glücklich überbrückt ſind. Das Einvernehmen zwiſchen Stadt und Land auf der Grundlage, wie ſie ſich durch die Beſchlüſſe des Central⸗ borſtands jüngſt wieder ergeben hat, iſt überall ein gutes; die Induſtrie iſt hier gerne bereit, an einer beſſeren Berückſichtigung der Landwirthſchaft bei der Verabſchiedung des Zolltarifs mit⸗ zuarbeiten, die ländlichen Kreiſe hingegen zeigen ſich überwiegend geneigt, auf der Baſis einer mäßigen, die Lebenshaltung der Arbeiterbevölkerung nicht erſchwerenden Erhöhung der Getreide⸗ zölle ſich zu verſtändigen.— Nachdem die Berichte entgegen⸗ en und die nächſten Maßnahmen der organiſatoriſchen rbeit vereinbart waren, wurde in die Berathung der politiſchen Tagesfragen eingetreten. Herr Abg. Baſſermann leitete dieſen Theil der Ver⸗ handlungen durch einen Vortrag über die gegenwärtigen politi⸗ ſchen und handelspolitiſchen Verhältniſſe ein. Er verwies in Kurzem auf die Bedeutung der Vorgänge im Mittelmeer wo an⸗ ſcheinend Frankreich im Einvernehmen mit Rußland, alſo auf der Grundlage des Zweibundes in Aktion getreten ſei, und auf die Intereſſen der Staaten des Dreibundes gegenüber dieſen Vorgängen. Im Weiteren kennzeichnete der Redner die Vor⸗ gänge in Südafrika und das Gebahren des Kolonialminiſters Chamberlain. Es wäre zu wünſchen, daß Angeſichts aller dieſer auswärtigen Vorgänge Deutſchland im Inneren nicht ebenfalls ſchwierige und zerſetzende Kämpfe führen müßte. Leider ſei aber die große Tagesfrage des Zolltarifs und der Handelsver⸗ träge nur zu ſehr geeignet, uns im Innern zu veruneinigen und die Verhältniſſe zu verwirren. Der Redner berwies darauf, daß auch bei dieſen Kämpfen niemals vergeſſen werden dürfe, daß die Sozialdemokratie auf der einen, das Centrum auf der anderen Seite den Vortheil haben würden, wenn die aufeinander ange⸗ wieſenen bürgerlichen Kreiſe die Gegenſätze des erwerblichen Lebens zu ſehr verſchärfen würden. Unter dieſem Geſichtspunkt, wie unter rein wirthſchaftlichen Erwägungen müſſe gegen die ktremen Richtungen Stellung genommen werden, ſowohl gegen die übertriebene Forderung nach Gewährung einer Normal⸗ oder Mindeſtrente im landwirthſchaftlichen Betrieb, wie gegen die freihändleriſche Richtung, die über das geltende Maß der Agrar⸗ zölle hinaus keinen Anſpruch der Landwirthſchaft als berechtigt 1 05 laſſe. Die Verabſchiedung des Zolltarifs auf der Grund⸗ age eines billigen Ausgleichs ſei nun ganz weſentlich davon ab⸗ hängig, daß die Regierung ſelbſt in dieſen ſchwierigen Dingen eine feſte Hand bewahre und über das Ziel ſich klar ſei, zu dem ſie hinführen wolle. Dann würden auch diejenigen Fragen, die etzt als Streitfragen in den Vordergrund geſchoben, zum Theil aber ſtark aufgebauſcht ſeien, ihre rechte Beantwortung finden können. Denn es komme weniger darauf an, daß man für das nkrafttreten des neuen Tarifs und für die Mindeſthöhe des ollſchutzes Feſtſetzungen auf dem Papier treffe, als daß die egierung in den Verhandlungen mit den Vertragsſtaaten zu —. ̃—— eie einem annehmbaren Ziele gelange. Sehr große Schwierigkeiten werde es jedenfalls bereiten, den neuen Tarif über die Fährlich⸗ keiten der parlamentariſchen Behandlung hinwegzubringen. Es ſei jedenfalls dringend zu wünſchen, daß noch in dieſem Reichstag der Zolltarif verabſchiedet werde, aber immerhin müßten die Vorbereitungen hinſichtlich der Organiſation und der Wahlen des Jahres 1903 ſo getroffen werden, als ob die Fragen des Zolltarifs und der Handelsverträge den Inhalt des Wahlkampfes bilden könnten. Die großen Schichten der bürgerlichen Wähler⸗ ſchaft, denen ernſtlich daran gelegen ſei, von den Schlagworten dieſer wirthſchaftlichen Kämpfe die Sozialdemokratie nicht immer mehr profitiren, und das Centrum aus dieſem Widerſtreit bürgerlicher erwerblicher Intereſſen nicht immer größere Macht gewinnen zu laſſen, hätten alle Urſache, ſich jetzt feſter zuſammen⸗ zuſchließen und dem Vaterland auf dem Gebiete der Wirthſchafts⸗ politik einen Dienſt zu leiſten, durch den zugleich die Wahr⸗ nehmung wichtiger Intereſſen im Ausland erleichtert werde. Dem mit lebhaften Beifall aufgenommenen Vortrag folgte eine kurze Diskuſſion, die mit der einſtimmigen An⸗ nahme der nachfolgenden drei Reſolutionen endete: I. „Der Landesausſchuß der nationalliberalen Partei in Thüringen erhebt in vollem Einklang mit zahlreichen anderen Kundgebungen des verletzten Nationalgefühls auch ſeinerſeits nachdrücklichen Einſpruch gegen die Aeuße⸗ rungen des engliſchen Kolonialminiſters Chamberlain vom 25. Oktober d. Is. über die deutſche Kriegführung von 1870%/1 und die Manneszucht des deutſchen Heeres im da⸗ maligen Feindesland. Der Vergleich mit dem Verhalten britiſcher Söldnertruppen und ihrer Führer in Südafrika iſt als eine ſchwere Beleidigung der Deutſchen, wie als eine Verunglimpfung des Andenkens unſeres großen Kaiſers, des oberſten Kriegsherrn in jenem Feldzug, aufs Entſchiedenſte zurückzuweiſen. Die Abſicht, aufs Neue das Volksempfinden der Franzoſen gegen Deutſchland zu erregen, iſt ſo ſinnlos, wie das Kriegsunternehmen gegen die Burenrepubliken, in welches Mr. Chamberlain das britiſche Reich verſtrickt hat. Die völkerrechtswidrigen Grauſamkeiten in dieſer Krieg⸗ führung fordern die Entrüſtung der ganzen geſitteten Welt heraus.“ II. „Gegenüber dem im Bundesrath vorliegenden Entwurf eines neuen Zolltarifs ſpricht der Landesausſchuß in Uebereinſtimmung mit der Kundgebung des Centralvorſtands der nationalliberalen Partei vom 27. Oktober ds. Is. eben⸗ falls die Erwartung aus, daß die Landwirthſchaft für ihre Erzeugniſſe den nothwendigen höheren Schutz findet, daß aber bei Gewährung dieſes Schutzes diejenigen Grenzen eingehalten werden, welche den Abſchluß der für Deutſch⸗ lands wirthſchaftliche Entwicklung in Induſtrie und Land⸗ wirthſchaft, Handel und Gewerbe nothwendigen lang⸗ friſtigen Handelsverträge ermöglichen. Insbeſondere erwartet der Landesausſchuß, daß die er⸗ ſprießliche Erledigung dieſer zoll⸗ und handelspolitiſchen Fragen auch die Möglichkeit gewährt, ein geſichertes, finanzielles Verhältniß der Einzelſtaaten zum Reiche zu ſchaffen.“ III. Das Duellweſen hat in jüngſter Zeit ſolche Auswüchſe gezeitigt, daß es dringend nothwendig iſt, durch wirkſame Maßregeln Abhilfe zu ſchaffen. — Münchener Bilderbogen. (Von unſerm Korreſpondenken.) Vier Morithaten. Der Muſik⸗Anarchiſt. Umſturz im Schlaraf⸗ fenland. Ein Erlaß des Prinzregenten. Münchens Niedergang als Kunſtſtadt. Ein Theaterprozeß. Der weibliche Tenor. Der Streit um die Poſtwerthzeichen. Gummi bavarikum.] Mein Münchener Bilderbogen könnte heute, wenn ich daran Geſchmack fände, wie eine jener blutrünſtigen Schildereien auf Wachstuch ausſehen, mit denen auf den rheiniſchen Jahr⸗ märkten die Volksſänger herumziehen und deren Text allemal mit den Worten anhebt:„Eine ſchöne Mordgeſchichte, die ſich hat... Hier in München iſt nämlich in jüngſter eit ſehr fleißig in Mordgeſchichten, vulgo Morithaten gearbeitet worden. Sie haben ja davon jedenfalls unter den Tagesneuig⸗ keiten vernommen. Ein bayeriſcher Prinz fiel mit ſeinem Wagen um, in Trudering wurde Nachts der auf der Matraze ſchlafende Stationsaufſeher meuchlings von einem Raubmörder er⸗ chlagen, im Cafe Ungerer erſchoß ein eiferſüchtiger Liebhaber ſeine angebetete Küchenfee, in der Hirſchau wurde die Leiche eines Dienſtmädchens aus der Iſar gezogen und im Kgl. Odeon, ünchens vornehmſter Konzertſtätte, feuerte ein Wahnſinniger auf das Konzertpublikum, traf zwei Billeteure und legte ſchließ⸗ lich Hand an ſich ſelber. Beſonders intereſſant iſt der letzte Fall. Der Attentäter hatte nämlich ſein Lotterielos verkauft, auf das ſpäter ein hoher Treffer gefallen war. Das war dem armen Tropf ſo ſehr zu Herzen gegangen, daß er darüber den Verſtand verlor. Und in ſeiner Aufregung wandelte ſich das zamm zum Löwen. Er brachte Aeußerungen zu Papier, die ihn einer hochwohllöblichen Polizei ſogar als Anarchiſten erſcheinen ließen. Und in der That mag er auch ein Anarchiſt geweſen ſein, nämlich ein— Muſikanarchiſt. Es ſpricht mancherlei dafür, daß er, der am Eingang ſeines Konzertſaales ſeine That ver⸗ übte, mit der Muſik auf geſpanntem Fuße gelebt. Er verwechſelte eben die Banknoten, die ihm verloren gegangen waren, mit den Muſiknoten, die an ſeinem Unglück doch ganz ſchuldlos waren. Durch eine ſonderbare Begriffsverwirrung, die bei Geiſtesge⸗ ſtörten nicht ſelten ſein ſoll, gelangte er dahin, die Staatsver⸗ faſſung der Muſik ebenſo nichtswürdig zu finden, wie die ge⸗ meiniglich ſogannten Anarchiſten unſere politiſchen Verfaſſungen zu finden pflegen. Er wollte dem regierenden Staatsoberhaupt der Tonkunſt, dem Kontrapunkt, zu Leibe gehen! Er wollte viel⸗ leicht auch den Miniſter des Kontrapunkts, den Violinſchlüſſel erſchießen. Ja, vielleicht wollte er ſich ſogar an der fünfzeiligen parlamentariſchen Verfaſſung des Muſikſtaates vergreifen. Wer kann außer der Polizei wiſſen, was in dem Hirn eines Anarchiſten vorgeht, der ſein Lotterieloos verloren! Die Muſik wird auf alle Fälle gut daran thun, ihre heiligſten Güter durch ein kräftiges Umſturzgeſetz in geziemende Sicherheit zu bringen. Es lebe ſeine Majeſtät der Kontrapunkt! Wenn man aber einmal daran geht, ein Umſturzgeſetz in Muſikatien zu machen, ſo ſoll man nur gleich auch in Malereitien ein ſolches ausarbeiten. Denn auch hier graſſiren in jüngſter Zeit die Anarchiſten und die Attentate, wenn auch nicht Repolver, ſondern, was entſchieden noch weit ſtaatsgefährlicher iſt: Zeitungsartikel abgefeuert werden. Bald knallt es in einer Berliner, bald in einer Darmſtädter, bald in einer Münchener Zeitung oder Zeitſchrift und das Geknatter wird auf die Dauer ſo ohrenbetäubend, daß zum Mindeſten eine Verordnung wider ruheſtörenden Lärm am Platze wäre. Ruhe iſt nicht nur des Bürgers, ſondern auch der Kunſtſtadt erſte Pflicht. Einen Orden zu erſtreben, Kabalen von Verein zu Verein zu ſpinnen, alles keck wagende Kunſtleben niederzuhalten, dafür zu ſorgen, daß die zahlungsfähigen Leute die abgeſtandene Kunſt von vor⸗ geſtern der friſchen von heute vorziehen, mit einem Wort, ein 1 iſche Ueberſicht. Maunheim, 12 November 190ʃ, Untergang des däniſchen Kanonenbootes„Moen““ Ueber den Untergang dieſes Kanonenbodtes werden noch nachfolgende ſehr intereſſante Einzelheiten bekannt. Das Schiff war eben unter Führung des Kapitäns Kjölſen von einer Uebungsfahrt, welche unter dem Oberkommando des Admirals Vandels ſtattgefunden hatte, heimgekehrt. Die Schießverſuche wurden geleitet von den beiden Mitgliedern der Marinekom⸗ miſſion, Kommandeur Schwanenflügel und Kapitän Schultz. Vor Verwendung von Kriegsladungen hatte man Verſuche mit bermindeter Ladung vorgenommen, ohne daß ein Unfall einge⸗ treten war. Das Unglück erfolgte nach„Politiken“ beim erſten, nach„Berlingske Tidende“ beim dritten Schuß, nachdem zwei ohne Unfall abgegeben waren. Bei dem verhängnißvollen Schuß hörte man ein zweimaliges Knallen. Die Wrackſtücke flogen nach allen Richtungen, auch über die Panzerbatterie hinweg. Ueber die Urſache des Unfalles läßt ſich nicht eher etwas Beſtimmtes ſagen, als bis Taucher das Wrack näher unterſucht haben. Man vermuthet jedoch, daß die Geſchoß⸗Exploſion noch eine Keſſel⸗ Exploſion herbeigeführt hat und auch die übrigen Spreng⸗ granaten krepirt ſind. Nach anderen Nachrichten aus Dänemark haben die fortgeſetzten Taucher⸗Unterſuchungen das Reſultat er⸗ geben, daß das Wrack des geſunkenen Kanonenbootes„Moen“ zu ſehr mitgenommen iſt, als daß von einer Bergung deſſelben die Rede ſein kann. Von der zerſprungenen Kanone haben die Taucher keinerlei Bruchſtücke gefunden. Neuregulirung der deutſchen Schulorthographte. Aus Wien wird mitgetheilt: Im Unterrichtsminiſterium fand die abſchließende Konferenz in der Ange⸗ legenheit der Neuregulirung der deutſchen Schul⸗ orthographie ſtatt. Unterrichtsminiſter Dr. b. Hartel ſtellte feſt, daß die ſeitens Oeſterreichs geltend gemachten Anträge und Wünſche in Berlin bei den gemeinſamen Berathungen der Delegirten der verbündeten deutſchen Regierungen und Oeſter⸗ reichs volle Würdigung fanden, und daß die Beſchlüſſe der Berliner Konferenz mit den For derungen der öſterreichiſchen Enquete in allen weſenk⸗ lichen Punkten in Einklang gebracht wur den. Der Miniſter führte einige neue Schreibweiſen an und theilte mit, er habe auf das auf diplomatiſchem Wege erfolgte Erſuchen die Beſchlüſſe der Berliner Konferenz anerkannt. Ueber den Zeitpunkt und den Vorgang bei der Einführung der neuen Rechk⸗ ſchreibung habe er noch keine Entſcheidung getroffen; er beab⸗ ſichtige, zu dieſem Zwecke einen beſonderen Ausſchuß einzuſetzen. Die Ausgabe der öſterreichiſchen Regelbücher werde gleichzeitig mit jener der betheiligten auswärtigen Regierungen erfolgen. Der Miniſter dankte ſchließlich den Mitgliedern der Konferenz für ihre kräftige Förderung. Ein unangenehmer Schwager. In den ruſſiſchen Hofkreiſen berührt ein Vorkommniß, welches indirekt mit dem Finanzminiſter von Witte zuſammenhängt, überaus peinlich. Vor einigen Monaten wurde, wie der„Bresl. Ztg.“ aus Petersburg geſchrieben wird, in Süd⸗ Polit frankreich ein Herr Nurok, der Bruder von Frau Mathilde von Witte, der zweiten Gemahlin des ruſſiſchen Finanzminiſters, wegen dunkler Geſchäfts⸗ machereien vor Gericht gezogen. Der Einmiſchung der rufſtſchen Botſchaft in Paris gelang es, die Freilaſſung des Herrn Nurok zu erwirken, worauf derſelbe nach Brüſſel überſiedelte. Dort ſucht Herr Nurok, unter Berufung auf ſein Verwandtſchafts⸗ e eeeeeeee e + philiſtröſes Schlaraffendaſein allen denen zu ſichern, die bereits „angekommen“ ſind, wie es der Franzoſe ironiſch nennt— das iſt eine ſo erhabene, heilige, der höchſten Aufopferung würdige Sache, daß die ſtrengſten Maßregeln gegen etwaige Ruheſtörer kaum ſtreng genug erſcheinen möchten. Den Kopf runter, wenn Einer davon redet, daß Münchens Stellung als führende deutſche Kunſtſtadt erſchüttert ſei! In den Thurm mit dem Frechling, der den amtlichen Stellen, Regierung wie Magiſtrat, den Vor⸗ wurf macht, daß ſie ihrer Aufgabe als Leiter der erſten deutſchen Kunſtſtadt nicht gewachſen ſeien! Freilich— da iſt in München ein hoher Herr, nennt ſich Luitpold, Prinzregent von Bahern, der auch der Meinung zu ſein ſcheint, daß in ſeiner Hauptſtadt Manches anders ſein könnte! Er hat zu ſeinem Namenstag der Stadt auf die artigſte Weiſe den Text geleſen, und die Stadt hat ſo wenig davon gemerkt, daß ſie ſich über den Text noch gar gefreut und dafür gedankt hat. Der Wunſch des Prinzregenten geht aber dahin, daß dem kleinlichen Weſen in der Behandlung großer Fragen, namentlich auf dem Gebiete des Bauweſens, ein Ende gemacht und ein würdigerer Standpunkt eingenommen werden ſolle. Eine eigene, aus Staats⸗ und Stadtvertretern im Verein mit der Künſtlerſchaft gebildete Kommiſſion ſoll die Führung übernehmen. Davon, daß dieſe Kommiſſion auch auf die Malerei, das Kunſtgewerbe, die Plaſtik, ein Augenmerk haben ſoll, iſt vorläufig nichts geſagt; man darf aber wohl die Hoff⸗ nung ausſprechen, daß die betr. Kommiſſion aus eigener Initiative ihr Arbeitsgebiet erweitern und— draſtiſch aus⸗ gedrückt— ein wenig Leben in die Bude bringen möge. Auch das Münchener Theaterleben könnte eine Aufmunte⸗ rung recht wohl gebrauchen. Nach Schluß der Feſtſpielſaiſon im Prinzregententheater iſt eine Stille eingetreten, in der man Thalia ſchnarchen zu hören glaubt. Am Rührigſten iſt noch das Hoftheater, das neulich den„Waſſerträger! in neuer Auf machung herausbrachte und mit der„Rothen Robe einen ſchau⸗ 2. Selte⸗ Weneral⸗Aunzeiger. Mannbeim, 17. Novemper. verhältniß zum ruſſiſchen Finanzminiſter, in der Geſchäftswelt eine große Rolle zu ſpielen, und nimmt keinen Anſtand, öffentlich mitzutheilen, daß ſeine Schweſter, Frau Mathilde von Witte, jen ſei, ihm jährliche Schweigegelder in der Höhe von Francs zu bezahlen. Da weder Hert von Witte noch Gemahlin von Hauſe aus Vermögen beſitzen, ſo er⸗ ſe 100 000 Francs⸗Geſchichte in Petersburg ungeheures Aufſehen, zumal dieſe Summe das Gehalt des Finanzminiſters bedeutend überſteigt. Der ruſſiſche diplomatiſche Vertreter in Brüſſel hat ſich dem Vernehmen nach veranlaßt geſehen, über den Fall Nurok dem Miniſter des Auswärtigen, Grafen Lamsdorff, Sonderbericht abzuſtatten und um deſſen Inſtruktionen zu bitten, da das Auftreten des Herrn Nurok mit den ruſſiſchen Staats⸗ intereſſen unvereinbar erſcheint. Die letzten Tage Me Kinleys. Man ſchreibt aus Waſhington unter dem 29. Okt. 1901: „Maxrinearzt Dr. Rixey, der Hausarzt des von Czolgoß ermor⸗ deten Präſidenten Mac Kinley, hat jetzt dem Generalarzt der Marine ſeinen offiziellen Bericht hinſichtlich des Krankheitsver⸗ laufs übermittelt. Er erklärt als Todesurſache des Präſidenten Wundbrand beider Magenwände und der Bauchſpeicheldrüſe in Folge einer Schußwunde.“ Der Bericht, der eine aufs Genaueſte ausgearbeitete Beſchreibung des Verlaufs der Verwundung gibt, iſt größtentheils in Form eines Logbuchs gehalten und verzeichnet in Zwiſchenräumen von wenigen Minuten und ſelten mehr als einer Stunde das Befinden des Patienten bis zum Ende. Be⸗ ſonders werthvoll vom ärztlichen Standpunkte ſind die genauen Eintragungen über die mediziniſche Behandlung des Falles, über die Verabreichung von Nahrung, Medizinen und Bädern. In dem Bericht wird zunächſt die Operation, die an dem ver⸗ wundeten Präſidenten in Buffalo vollzogen wurde, ausführlich behandelt. Die Beſchreibung der beiden Schußwunden ſtimmt mit den Angaben in den vorausgegangenen ärztlichen Berichten Uberein. Dem Patienten wurde 8 Minuten nach der Operation eine Strychnin⸗Einſpritzung und bald darauf Brandy und Mor⸗ phium in derſelben Weiſe hypodermiſch eingegeben. Fünf Minu⸗ den nach Ueberführung des Präſidenten in das Milburn'ſche Haus wurden dieſelben Einſpritzungen verabfolgt; die Wirkung war ein kräftiger Pulsſchlag und leichtes Erbrechen. Eingehend ſchildert dann der Bericht die einzelnen Schwankungen in dem Befinden des Patienten, die Tage des Hoffens und Wartens in der Buffaloer Tragödie. Unter dem 13. Dezember, am achten Tage der Verwundung, finden ſich in Dr. Rixey's Bericht fol⸗ gende Eintragungen:„12.20 Uhr Morgens unruhig; klagt über Kopfweh.“—„1 Uhr Morgens; verlangt aufzuſtehen. Mübdig⸗ keit ſtellt ſich ein.“ Man reichte an dieſem Tage dem Kranken mit Waſſer verdünnten Whiskey und ſetzte im Uebrigen die Be⸗ handlung mit Oxygen, Digitalis, Strychnin, Morphium und Peptonoiden fort. Bald aber ſtellte ſich jetzt keine Reaktion auf bie Stimulanzen mehr ein. Der Puls des Patienten ſtand faſt ſtill, und man begann Atrophin⸗ und Morphin⸗Einſpritzungen zu machen. Die letzten Eintragungen machte Dr. Rixey um 9Uhr Abends, 5 Stunden vor dem Ableben des Patienten. Die erſte Mittheilung davon lautet: Herzſchlag ſehr ſchwach; Oxygen⸗ Behandlung fortgeſetzt; ſchwache Reflexbewegungen.“ Die zwveite Eintragung lautet:„.15 Uhr Morgens, 14. September 1901. Der Präſident ſtarb ſoeben.“ Dem Bericht Dr. Rixey's ſind der Obduktionsbericht und der Bericht über die chemiſche und bakte⸗ riologiſche Unterſuchung der Eingeweide ꝛc. beigefügt.“ Aus Stadt und Land. Maunheim, 12. November 1901. Sur Main⸗Neckar⸗Bahn Frage. Man ſchreibt uns: Die Nr. 512 Ihres Blattes bringt den neueſten Schriftwechſel gzwiſchen der Handelskammer und der Direktion der Main⸗Neckar⸗ Bahn. In ihrer Antwort erklärt dieſe Direktion klipp und klar, daß Mannheſm für ſie erſt in zweiter Reihe in Betracht komme, ſchon aus dem Grunde, weil Mannheim für die Main⸗Neckarbahn nur Station einer Nebenbahn ſei, daß vielmehr der kürzeren Linie,„die ja auch den Güterverkehr bediene“, vor Allem die Aufgabe zufalle, die Zugverbindung zwiſchen Mannheim und Frankfurt günſtig zu geſtalten. Dieſe Erklärung ſchafft für uns Mannheimer volle Klarheit. Wir ſind nun in unzweideutiger Weiſe darüber belehrt, daß uns An⸗ ſprüche auf Berückſichtigung im Perſonenverkehr der Main⸗Neckar⸗ Bahn nicht zuſtehen und daß wir unſer Heil anderwärts zu ſuchen haben. Dieſe Belehrung ſollte Handelskammer und Stadtverwaltung genügen, um die Konſequenz daraus zu ziehen, daß es an der Zeit iſt, mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln bei den Eiſenbahn⸗ birektionen Mainz und Frankfurt die Erreichung beſſen anzuſtreben, waßs uns die Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn verſagt— die Verück⸗ ſichtigung Mannheims nach ſeiner Bedeutung als erſte Handels⸗ und Induſtrieſtadt Süddeutſchlands und als Großſtadt. Dazu gehört, daß der Durchgangsverkehr von Norden nach Süden, von Oſten nach Weſten und umgekehrt nicht über Frankfurt⸗Heidelberg, ſondern, zumal das ja auch nach dem Zugeſtändniß der Direktion der Main⸗ Neckar⸗Bahn die kürzere Strecke, über Frankfurt⸗Mannheim geführt werde; dazu gehört ferner, daß die Verbindung der beiden Städte Frankfurt und Mannheim in einer den lebhaften Handels⸗ und Familienbeziehungen entſprechenden Weiſe geregelt werde. In dieſer Hinſicht handelt es ſich in erſter Reihe nicht ſowohl um die Zahl der Züge, als vielmehr um deren richtige Lage. Da die Reiſen von Mannheim nach Frankfurt und umgekehrt und die Ru ch den betr. Wohnorten der Hauptſache Morgens ids vor⸗ genommen werden, ſo bedarf es vor Allem ns und Abends richtig gelegener Schnellzüge, als welche für uns Mannheimer weder der im Winter Morgens 7 Uhr 2 Min von hier nach Frankfurt, noch der von dort 10 Uhr 40 Min. Nachts hierher gehende Schnellzug der Riedbahn dezeichnet werden können. Der Morgenzug liegt zu früh, der Abendzug zu ſpät. Aufgabe der Handels⸗ und ſtädtiſchen Ver⸗ tretung wäre alſo, dahin zu wirken, daß der Durchgangsverkehr üder hier geleitet und dem Bedürfniß des Nahverkel f ende Ver⸗ bindungen zwiſchen Mannheim und Frankfurt hergeſtellt werden. Eines Eingehens auf den Inhalt des Schreibens der Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn bedarf es Angeſichts der nunmehrigen Sach⸗ lage eigentlich nicht mehr; es verdient aber doch hervorgehoben zu werden, daß bei der Begründung der Ablehnung des Mannheimer Wunſches in Bezug auf Zug da Mannheim neben Weinheim und Bensheim genannt iſt, indem die Berückſichtigung dieſer drei Plätze als unmöglich bezeichnet wird. Die Verwendung ſchlechter Wagen für den Verkehr Mannheim⸗ Frankfurt wird von der Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn zugegeben. Wenn in der, wie wir uns erinnern, auch ſchon früher gegebenen Er⸗ widerung, daß für den Heibelberger Dienſt dieſelben Wagen ver⸗ wendet werden, wie für den Mannheimer Verkehr, eine Entſchuldig⸗ ung überhaupt nicht gefunden werden kann, ſo muß unſererſeits doch zur Würdigung dieſer Erwiderung feſtgeſtellt werden, daß Heidel⸗ berg bei Benützung der Schnellzüge die von weiterher kommenden neuen durchgehnden Wagen benützen kann, alſo auf die ſchlechten alten Wagen nicht angewieſen iſt. Wie es ſich ſchließlich mit der Erklärung der Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn verhält, daß die Zahl der Wagen nach dem Ver⸗ kehr bemeſſen werde und die Einſtellung nur je eines Wagens bei der Mehrzahl der Züge damit begründet ſei, daß, von Ausnahmen ab⸗ geſehen, das Verkehrsbedürfniß nicht mehr Wagen erfordere, ſo mag das Mannheimer Publikum darüber entſcheiden, auf welcher Seite Aunrichtige Behauptungen aufgeſtellt werden, ob von der Handels⸗ kammer Mannheim oder von der Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn. Daß man Angeſichts ſolcher Behandlung hier anfängt, den Uebergang der Main⸗Neckar⸗Bahn in rein preußiſche Verwaltung zu wünſchen, iſt natürlich, denn Mannheim kann dabei nur ge⸗ winnen. Silberne Zwanzigpfennigſtücke. Der„Reichsanzeiger“ ver⸗ öffentlicht ſoeben eine miniſterielle Bekanntmachung, wonach die Zwanzigpfennigſtücke aus Silber vom 1. Januar 1902 ab nicht mehr als geſetzliches Zahlungsmittel gelten. Von dieſem Zeitpunkt ab iſt außer den mit der Einlöſung beauftragten Kaſſen Niemand ver⸗ pflichtet, dieſe Münzen in Zahlung zu nehmen. Die Stücke werden bis zum 31. Dezember 1902 bei den Reichs⸗ und Landeskaſſen zu ihrem geſetzlichen Werthe ſowohl in Zahlung als auch zur Um⸗ wechſelung angenommen. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtauſche findet auf durchlöcherte und anders als durch den gewöhn⸗ lichen Umlauf im Gewichte verringerte, ſowie auf verfälſchte Münz⸗ ſtücke keine Anwendung. Im Kaiſer⸗Panorama, B 1, 7a. Dem Nachbarlande Badens, der Schwelz, ſtatten wir im Kaiſerpanorama in dieſer Woche einen Beſuch ab. Zürich iſt das erſte Ziel. Es iſt die„Reſidenz“ der ſchweizeriſchenꝑEipgenoſſenſchaft, von der ein deutſcher Dichter auf dem votjährigen, dort abgehaltenen deutſchen Journaliſten⸗ und Schrift⸗ ſtellerfeſte ausrief:„Entzückt weilt hiet das Auge, von Zauber ſtill ge⸗ bannt!“ Von Zürich lenben wir unſere Schritte dem vielgerühmten Nheinfall bei Schaffhauſen zu, der unſer ganzes Intereſſe in Anſpruch nimmt. Er befindet ſich drei Kilometer unterhalb Schaffhauſen beim üppig gelegenen Schloſſe Laufen, iſt 115 Meter breit und hat die reſpek⸗ table Tiefe von 15—19 Meter. Die jetzt fertiggeſtellten Baulichkeiten des Elektrtzitätswerkes, die links vom Rheinfall Aufſtellung fanden, beeinträchtigen leiden die wilde Romantik der Umgebung des Rheinfalls, ſwas wir ſehr bedauern. Der dritte Anziehungspunkt für die Schweiz beſuchenden Reiſenden iſt die bekannte hiſtoriſche Tamina⸗Qurlle. Zum Schluß zeigt das Panorama Ragaz mit ſeinen ſehenswerthen Land⸗ ſchaften und Flußſzenerien. Ein ghröſteres Feuer brach heute Vormittag in dem fünf⸗ ſtöckigen Hintergebäude des Hauſes P 2, 2 aus. Mächtige Rauch⸗ wolken ſtiegen empor, ſodaß manche in der Nähe des Schloſſes woh⸗ nende Leute glaubten, es ſtünden mehrere Häuſer in Flammen. Das Anweſen F 2, 2 gehört der Firma Altmann u. Neher, Schuhlager und Maßgeſchäft. Es beſteht aus einem Vorderhaus, einem Seitenbau und einem Hinterbau. In letzterem entſtand das Jeuer. Das Hinterhaus iſt maſſiy gebaut, fünf Stockwerke hoch und an die Firma Wronker u. Co. vermiethet, welche es als Magazin für ihre großen Waarenvorräthe benutzt. Große Maſſen bon Woll⸗, Weiß⸗, Kurz⸗ und Galanteriewaaren ſind in dem Hinter⸗ haus aufgeſtapelt. Die Berufsfeuerwehr wurde um 11 Uhr 35 Min. alarmirt. Als ſie zwei Minuten ſpäter auf dem Brandplatze erſchien, ſtand das Magazin vom dritten Stockwerk aufwärts in Flammen. Das Feuer war ſo intenſiv und die Rauchentwicklung eine ſo ſtarke, daß die Wehr nur mit äußerſter Anſtrengung vorzudringen ver⸗ mochte. Die dort lagernden Waaren wurden alsbald ein Raub der Flammen. Um dem Rauch nur einigermaßen Abzug zu ver⸗ ſchaffen, ſahen ſich die Wehrmänner genöthigt, Löcher in das aus Holzcement beſtehende Dach des Gebäudes zu ſchlagen. Die Decken der oberen vom Feuer heimgeſuchten Stockwerke ſind nicht durch⸗ Dem„Schauſpielhaus“ iſt das Prozeſſiren gegen unbotmäßige Journaliſten offenbar wichtiger, als eine lebendige Ausgeſtaltung des Repertoirs und eine gute Ausſtattung der zur Aufführung verurtheilten Stücke, Aus dem großartig mißglückten König Harlekin von Rudolf Lothar hat es mit Eifer und Geſchick einen wahren Faſching von Kou⸗ liſſen, Koſtümen und Möbeln zuſammengeſchuſtert. So ein Harlekin pflegt eine aus tauſend bunten Lappen bereitete Garde⸗ robe zu tragen: Das wollte der feinſinnige Regiſſeur Stollberg ſymboliſch in ſeinen Szenenbildern ausdrücken: das altitalieniſche Suzet wurde in einen Harlekinsrock aus deutſchen Renaiſſance⸗, Rokoko⸗ und Empiredekorationen geſteckt! Aber wie geſagt, gegen die Journaliſten iſt Herr Stolberg ſehr tüchtig. Nur hat er auch da kein Glück. So mußte bereits nach den Vorverhandlungen gegen die wegen eines gemeinſamen Verbrechens der Beleidigung angeklagten Herren Neal und Oppenheimer(von der„Münchener Zeitung“) das Verfahren gegen Oppenheimer eingeſtellt werden, da nach Stollbergs eigenem Zugeſtändniß die von Letzterem der Münchener Zeitung zugetragenen Nachrichten über zwangsweiſe Beurlaubungen von Mitgliedern des Schauſpielhauſes(ohne Gagel) vollkommen auf Wahrheit beruhen Die Münchener Theater ſind, wie ſchon der vorſtehende Fall zeigt, weit intereſſanter hinter den Kouliſſen als davor. So z. B. eft, es gewiß intereſſant zu hören, daß ſich das Gärtner⸗ theater unlängſt, als ſein erſter Tenor, Herr Werner, erkrankt war, einen mee Tenor leiſtete. So iſt es ferner intereſſant, daß ſich Frau Toſima Wagner in Bayreuth, von ihren Sängern TTTTTTTCTTTTTTT————————— gebrannt, vielmehr ſchlängelte ſich das Feuer nur an den aus 90 beſtehenden Treppen empor und verbreitet Etagen. Die vom fünften in den v ſtürzte zuſammen, dagegen blieben die ſtark an Etagen in einem gangbaren Zuſtande. Sie fin Auch das Holzcementdach iſt nicht verbrannt. der lackirten Spielwagren und der gefärbten tbarer Geſtank, Das Feuer wurde ohren angegriffen und konnte ein ütet w 1 ergriffen, jedoch war hier bald beſeitigt. und die Gefgh Im ganzen Hauſe wurde vorſichtshalber die Gas, leitung abgeſchraubt, um einer Exploſton vorzubeugen. jrand ührenden Straßen wurden abgeſperrt. Unſeres 0 hier aber des Guten etwas zu viel. Es hätte 8bweif genügt, wenn die Straße zwiſchen F 1 und 2 abgeſperrt worden wäre; warum aber auch die Straße zwiſchen E 1 und 2, ſowiz zwiſchen E 1 und F 1 und zwiſchen E 2 und F 2 dem Verkehr ent⸗ zogen wurde, war uns nicht recht erſichtlich. Vor allen Dingen hätte man den Verkehr in dieſen Straßen in der Mittagsſtunde, in kwelchet jede Gefahr eines weiteren Umſichgreifens des Feuers längſt be ſeitigt war, frei geben ſollen. Durch ſolche unnöthig ſtrenge Maßregeln wird nur Verſtimmung in der Bürgerſchaft er⸗ zeugt. Um 2 Uhr 19 Minuten war der Brand ſo weit gelöſcht, baß die Berufsfeuerwehr abrücken konnte. Sie beließ aber 6Mann mß zwei Schlauchleitungen auf dem Brandplatze, um die von Zeit zu Zeit aus den Schutthaufen emporſchlagenden Flammen zu erſticken Der Schaden iſt ein ſehr beträchtlicher. Die zwei unteren Etagen des Magazingebäudes ſind zwar vom Feuer unverſehrt geblieben, dagegen haben ſie naturgemäß durch die Waſſermaſſen ſtark gelitten, Wie wir hören, beträgt allein der Materialſchaden 70—80 000 N. Der Gebäudeſchaden dürfte ſich auf zirka 20 000 M. belaufen Ueber die Urſache der Entſtehung des Brandes verlautet noch nichtz Beſtimmtes. Das Feuer ſoll bei einem im Magazin lagernden größeren Poſten Putztücher zuerſt bemerkt worden ſein. Anfänglich ſtand ein Hausburſche im Verdacht, den Brand fahrläſſiger Weiſe dadurch verurſacht zu haben, daß er ſich in dem Magazin eine Zigar anzündete. Es haben ſich jedoch für dieſe Annahme keine Anhalts⸗ punkte ergeben. Das Gerücht, der betreffende Hausburſche ſei ber⸗ haftet worden, iſt unrichtig. Nachträglich hören wir, daß das Feuer durch eine Gasflamme entſtanden ſein ſoll. Aus dem Großzherzogthum. Karlsruhe, 11. Nov. Ein um die Hebung des Bildungsweſenz der Taubſtummen hervorragend verdienter Schulmann, der pen⸗ ſionirte Rektor Hermann Wilkareth, iſt nach langem ſchtveren Leiden hier geſtorben. Er war im Jahre 1832 in Kirchen bei Lör⸗ rach geboren, widmete ſich dem Volksſchuldienſt und wurde 1860 zum Hauptlehrer ernannt. Nachdem er lange Zeit als Lehrer an det Taubſtummenanſtalt Gerlachsheim gewirkt hatte, wurde er im Jahre 1877 zum Rektor der Anſtalt ernannt. Als Willareth nach 20jähriger Thätigkeit in den Ruheſtand trat, ſiedelte er nach Karlsruhe über, wo er alsbald die der Schule entlaſſenen Taubſtummen der Reſidenz und Umgebung an Sonntagen zu Erbauungs⸗ und Unterhaltungs⸗ ſtunden verſammelte und ſo eine in jeder Beziehung ſegenskreich wirkende Einrichtung ſchuf, die auch vom Stadtrath in reichem Maße Unterſtützt wird. 0. Parlsruhe, 11. Nov. Der weitbekannte naturheilkundige Waſſerdoktor Geo Schmidt wurde wegen fahrläſſigerKbrperverletzung mit nachgefolgtem Todte, verübt in ſeiner Praxis, verhaftet.— Dasſelbe Schickſal ereilte einen Studenten aus Buckareſt, der mehrere Koſt⸗ und Logisgeber beſchwindelte und zahlreiche Perſonen um nicht ünbedeutende Summen betrogen hat.— Ein Hochſtaplet, der ſich als ein Ritter von W. aus Prag ausgab, wußke ſich mit Geſchick in einer hieſigen Familie als wohlhabender Mann aufzu⸗ ſpielen. Man trug daher auch kein Bedenken, ihm ein Fahrrad leihen, mit dem er auf die Poſt fahren wollte, um eine für iin eingetroffene Geldſendung zu erheben. Seitdem ſah man das Stahl⸗ roß und den Reiter niemals wieder. *Bonndorf, 11. Nov. Geſtern hielt der landwirthſchaftliche Be⸗ zirksverein Bonndorf in Dillendorf eine Verſammlung ab, auf der nach einleitenden Vorträgen der Herren Riehm⸗Karksruhe und Landwirthſchaftslehrer Ries⸗Waldshut die Gründung einer Ge⸗ treideabſatzgenoſſenſchaft unter der Firma„Kornhaus Stühlingen“ mit dem Sitze daſelbſt beſchloſſen wurde. Vorerch haben acht Ge⸗ meinden ihre Betheiligung an dem Unternehmen zugeſagt. Pfalz, Beiſen und Umgebung⸗ *Mainz, 11. Nov. Die Mainzer Sparkaſſe verfügt bekanntlich über einen ſehr bedeutenden Reſervefonds. Um nun dieſen Fonds auch fruchtbringend zu verwenden, hat die Deputation für die Ver⸗ waltung der Sparkaſſe beſchloſſen, daß, ſobald der Reſervofonds 5 Prozent der Einlage erreicht hat, die Hälfte der Zinſen deſſolben für gemeinnützige Zwecke berwendet werden kann.— Heute Nacht erfolgte die Verhaftung einer größeren Zahl von italieniſchen Ar⸗ beitern, die ſich an einer blutigen Rauferei betheiligt und dabei einen anderen Arbeiter niedergeſtochen hatten. Die Ausſchreitungen von italieniſchen Arbeitern ſind gegenwärtig auch ſonſt an der Tagesord⸗ nung. Soeben läßt die Staatsanwaltſchaft zwei italteniſche Arbetter beſt Bel dem und Sängerinnen gedrängt, dazu herbeigelaſſen hat, den bei ihr gaſttrenden Künſtlern auch ein Gaſtſpiel in dem von ihr ſo ſehr geltebten Prinzregententheater zu geſtatten. So iſt es ferner vielleicht verzeichnenswerth, daß der Oberregiſſeur unſeres Hof⸗ mit einem Enſemble hieſiger Hofſchauſpieler demnächſt eine Gaſtſpielreiſe durch Deutſchland und Oeſterreich unter⸗ nimmt, um Finanzen für den Penſtonsfonds der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehörigen zu ſammeln. So darf man ſchließ⸗ lich wohl auch das Kurioſum vermerken, daß die Sonntag⸗ nachmittagvorſtellungen im Prinzregententheater neuerdings ſchon zu Anfang der vorhergehenden Woche, letzthin ſchon Dienſtags ausverkauft zu ſein pflegten Auf dem Gebiete der Politit iſt aus Bayern erfahrungs⸗ gemäß nur dann etwas zu melden, wenn entweder der Ultra⸗ montanismus oder der Partikularismus irgendwo ein Schaden⸗ feuerchen anzündet. Und augenblicklich brennen zwei ſolcher Schadenfeuerchen. Der Lehrer Weber iſt disziplinirt, weil er ſich eine freimüthige Kritik unſerer Schulzuſtände erlaubt hat, eine Kritik, welcher dieſer Tage der Jungliberale Verein auf dem Wege der Reſolution folgendes Zeugniß ausſtellte:„Der Vortrag Webers war weder der Form noch dem Inhalte nach, weder im Ganzen noch im Einzelnen geeignet, Unterlage einer Disziplinar⸗Unterſuchung zu bilden. Vielmehr betrachtet der Jungliberale Verein das Vorgehen der Schulbehörde als einen Verſuch, die verfaſſungsmäßig gewährleiſteten Staatsbürger⸗ rechte zu ſchmälern.— Und zweitens brennt der baheriſche Partikularismus lichterloh, weil Württemberg ſich erdreiſtel, ſeine —* ————.—......—.— ů— ren een aufzugeben und damit dem verhaßten Bruder Preuß ein Entgegenkommen zu erweiſen. Es iſt wahr, die neuen Berliner Freimarken ſind abſcheulich und die Württemberger hätten ſich wenigſtens den einen Vorbehalt leiſten können, daß ſie ihre alten, ſteifen aber doch charaktervollen Zeichen nur gegen ſchöne neue abtreten möchten. Aber davon iſt in der ganzen Debatte nicht die Rede. Dem Bajuvaren geht es bloß um ſeinen abgründigen Preußenhaß. Der Preuß ſoll und darf nicht ſeinen Willen haben. Und wenn es unbequem war, auf Reiſen oder beim Empfang von Poſtwerkhzeichen als Zahlmittel die Frei, marken des einen Staates im Poſtbezirk des anderen nicht brauchen zu können— eher noch hätte man nach der Meinung f der partikulariſtiſchen Preſſe den ſämmtlichen Freimarken im ganzen Reich Gültigkeit zugeſtehen, als— die Einheitz⸗ marke einführen ſollen! Bayern natürlich, ſo wird vorläufig verſichert, behält ſeine Briefmarken bei. Es ſoll im Miniſterjum ſogar ein Manifeſt ausgearbeitet werden, wonach es ſeinen eigenen Kleiſter zur Gummirung der Marken behält! Sie können ſich alſo wohl vorſtellen, mit welchem hochgeſtimmten Selbſtbewußtſein man in Bayern fortan die Briefmarken lecken wird, mit denen man ſeine Korreſpondenzen frankirt. Vielleicht erfindet ein nationaler Dichter ein Hymne auf die Glückſeligkeit der bayeriſchen Zunge, die außer ihrem angeſtammten vater⸗ ländiſchen Bier auch ihr angeſtammtes vaterländiſches gumm bavaricum genießen darf. Monacus. Tien eſſir Spr Roti Lan „He unte hr m reiſeg 3 Phk⸗ tenbag Vefag e zun ifelbz vordeng ſobie r ent⸗e 1 häte velchet be, töthi ft et⸗ t, daß in m eit zu ſticken. Stagen lieben, litten, Y0 N aufen, nichtz rnden inglit Weiſe igarte halts⸗ 3 t ber⸗ Feuet eſenz pen⸗ weren Lör⸗ J zum t der Jahre hriger Über, ſidenz ungs⸗ greich Maße 3 in folgender Weiſe abgeändert wird: Artikel 1. berdoppelt werden, oder es ſind geeigneten Falls 2000 Thaler⸗Preis auch auf andere Weiſe Marnfeim, 12. November. General⸗Anzeiger. Seite. Feckbrieflich verfolgen, weil ſte einen Mordverſuch mittelſt Meſſer und Revolber auf einen Wirth und deſſen Ehefrau ausgeführt hatten umd bei ihrer Verfolgung noch einen anderen Arbeiter niederſchoſſen. Hanan, 11. Nob. Geſtern Nachmittag erlitt Herr v. Deines, der 83jährige Vater des Generals v. Deines, einen ſchweren Unfall. Der alte Herr wollte mit ſeinem Geſpann eine Ausfahrt machen, ſtürzte aber beim Beſteigen des Wagens und brach ein Bein.— Der frühere Konſiſtorialpräfident in Wiesbaden, Hermann Opitz, iſt hier⸗ ſelbſt im 74. Lebensjahre geſtorben. Sport. * Fußball. Das am letzten Sonntag ſtattgefundene Wettſpiel der 2, Mannſchaft der Mannheimer Fußballgeſellſchaft 1896 gegen die 2. Mannſchaft des Sportklubs Germania endete mit einem über⸗ legenen Siege der Letzteren mit 3: 1 Goal. Germania's Mann⸗ ſchaft zeichnete ſich durch gute Technik aus, welche den Osern mangelte. Als unfair zu bezeichnen iſt das Wirken eines Seiten⸗ richters(Mitglied der 96er), welcher u. A. auch ſeine Leute ununter⸗ brochen durch Zurufe inſtruirte. Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Opernhaus Frankfurt aM. Spielplan. Mittwoch, 13. Nov.: „Der Zigeunerbaron“. Donnerſtag, 14.:„Der Ring des Nibel⸗ ungen“, 3. Tag:„Götterdämmerung“. Samſtag, 16.:„Der polniſche Jude“. Sonntag, 17.: Nachm.:„Der Zigeunerbaron“; Abends: „Das Glöckchen des Eremiten“. Schauſpielhaus Frankfurt aßs Spielplan. Mitt⸗ woch, 13 November:„Nacht und Morgen“. Donnerſtag, 14.: „Abu Said“. Hierauf:„Die Fee Caprice“. Freitag, 15.:„Nacht und Morgen“. Samſtag, zg;„Die Journaliſten“. Sonntag, 17.: Vorm.:„Wallenſteins L Nachm.:„Die Piccolomini“; Abends: „Wallenſteins Tod“. Monkäg, 18.:„Die Zwillingsſchweſter“, Die Abänderung des Statuts des Schillerpreiſes. Im„Reichs⸗ anzeiger“ wird ein allerhöchſtes Patent veröffentlicht, durch welches das Statut des im Jahre 1859 vom König von Preußen geſtifteten Schillerpreiſes unter Aufrechterhaltung aller übrigen Beſtimmungen Der Preis beſteht in einer Geldſumme von 2000 Thalern Gold gleich 6800 Mark nebſt einer goldenen Denkmünze zum Werthe von 100 Thalern Gold gleich 340 Mark. Derſelbe gelangt alle ſechs Jahre zur Vertheilung.— Artikel 2. Für den Preis kommen nach näherer Beſtimmung des§ 6 die dramatiſchen Werke lebender deutſcher Dichter in Betracht, welche in den letzten zwölf Jahren bis zu der Beſchlußfaſſung der Kom⸗ miſſion herausgegeben, oder in dieſer Zeit zum erſten Male auf der Bühne aufgeführt worden find; desgleichen ſolche Werke, welche in dieſem Zeitraume berfaßt ſind und der Kommiſſion beſonders ein⸗ gereicht werden.— Artikel 3. Wenn die Kommiſſion mehrere Werke des Preiſes würdig erachtet, hat ſie dieſelben in ihrem Bericht unter Angabe der Reihenfolge namhaft zu machen. dieſen Werken behalten wir uns bor.— Artikel 4. Sollte der Preis Fkicht zur Vertheilung gelangen, ſo kann nach Verlauf der nächſten ſechsjährigen Periode der Geldpreis für das alsdann gekrönte Werk Die Auswahl unter awei Preiſe zu er heilen. Bei Mangel an preiswürdigen Werken wird eine dem Geldpreiſe gleichkommende Summe nach Einziehung von Vorſchlägen der Kommiſſion auf eine oder die andere Weiſe zur Anereknnung und Förderung deutſcher Dichtkunſt von uns verwwendet werden.— Artikel 5. Dieſe Beſtimmungen kommen das erſte Mal für den am 10, November 1902 zu ertheilenden Preis in Anwendung.— Das Weſentliche der Abänderungen beſteht darin, daß der Geldpreis berdoppelt wird(die goldene Denkmünze, die gleichfalls verliehen werden kann, hatte auch bisher ſchon den Werth von 100 Thalern), daß aber der Preis nur alle ſechs(ſtatt bisher drei) Jahre zur Ver⸗ (heilung gekangt und daß bei Mangel an preiswürdigen Werken der zur Förderung deutſcher Dichtkunſt verwandt werden kann. udige Eine harte Strafe erhielten die drei Häupter der Claque in 8 Florenz, die auf Betreiben der Sängerin Huguet und des Opern⸗ der fängers Pandolfini wegen Erpreſſung berhaftet wurden. Sie ſind ſonen alle drei zu je zivei Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. ipler, Die Heimathkunſt in Frankreich. Auch in Frankreich ſcheinen it ſich die bedeutendſten Geiſter der einzelnen franzöſiſchen Provinzen ufzu⸗ Ar⸗ einen von sord⸗ etter Udet euen rger daß egen nzen inen inen oder rei⸗ licht ung rken its⸗ uftg jium inen Sie iten cken zicht keit ter⸗ . braucht zu werden. eitung“ bringt im umi letzt mehr ihrem engeren Vaterlande zuzuwenden und ſich dagegen zu ſträuben, nur für die Alles verſchlingende raſchlebige Hauptſtadt ver⸗ Wenigſtens weiß die Halbmonatsſchrift„Aus fremden Zungen“ darüber zu berichten, daß der literariſche Geiſt in der franzöſiſchen Provinz nicht ſo ſelten iſt, wie die Pariſer an⸗ gehmen, und der Gedanke literariſche Werke, die in der Provinz ent⸗ tanden ſind, durch Gründung von Rebuen und durch Hebung der ſchon beſtehenden zu verbreiten, findet überall lebhaften Beifall. Zwei der haltreichſten Probinzialzeitſchriften ſind„LHermine“ und„La enſse“. Erſtere erſcheint in Rennes unter der Leitung von Louis iercelin und bereinigt Alles, was einen Bretagner irgendwie inter⸗ eſſiren kann. Sie enthält zahlreiche Verſe, auch Gedichte in keltiſcher Sbrache: Unter der Rubrik:„Literatur und Kunſt in der Bretagne“ kotirt ein Redakteur gewiſſenhaft, was die Bretagner in ihrer Hei⸗ math oder in Paris veröffentlichen, und ſpricht von allen Werken, die Land und Volk des merkwürdigen Volksſtammes angehen. Für die Hermine“ ſchreiben unter Anderen Charles Le Goffic, Hugues Rebell und Anatole Le Braz, deſſen herrliches Buch„Le Gardien du Feu“ aus dem Herzen der Bretagne geſchöpft iſt.— La Penſcée wird in Pelfort herausgegeben. Es iſt eine Revue der Heimathliebe, die auf dem Boden unſerer Beſtrebungen, Heimathkunſt und Literatur zu unterſtützen, ſteht.„Bilder von der Heimath verfolgen immer unſere Einbildungskraft; ſie ſind wie kleine, ſchattige Ruheplätzchen, auf zenen ſpäter unſere Augen mitten im Lebenswege gern raſten“, heißt es in ihren Spalten. Zu ihren hervorragendſten Mitarbeitern gehören Andre Theuriet, Maurice Barres, der energiſchſte Gegner der Centraliſation durch Paris, die Brüder Paul und Viktor Marguer.e ind Eh. Pruvot. Letzterer beabſichtigt demnächſt eine„Revue des Rebues de Propince“ ins Leben zu rufen, die in noch überſichtlicherer Beiſe dom geiſtigen Leben in der Provinz Rechenſchaft ablegen ſoll. Aeueſte Rachrichten und Telegramme. Privat⸗Telearamme des„General- Anzeigers.“) Darmſtadt, 10. Nob. Der„Köln. Ztg.“ ſind von hier kaßrichten zugegangen, die darauf ſchließen laſſen, daß man hier zem Aufſehen erregenden Vorgang in den amilienangelegenheiten des Großhergogs ſtegenſehe; das Ereigniß dürfte jedoch ausſchließlich privater Art 5 und keine politiſche Bedeutung haben. Der Großherzog, der im . Lebensjahre ſteht, iſt ſeit 1894 mit der Prinzeſſin Victorig bon achſen⸗Koburg und Gotha(geboren 1876) verheirathet. Dieſer e iſt 1895 eine Tochter entſproſſen. 1900 genas die Großherzogin un Tage nach dem plötzlichen Tod des Prinzen Wilhelm von Heſſen, dheims des Großherzogs, einen todten Knaben. Die„Voſſiſche 5 Zuſammenhang mit jenen Nachrichten aus burg die Meldung, daß geſtern der Regierungsverweſer des Her⸗ ebums Sachſen⸗Ktoburg und Gotha, Erbprinz Ernſt zu Hohenlohe⸗ enburg, der bekanntlich eine Schweſter der Großherzogin zur au hat, plötzlich nach Berlin abgereiſt ſei. Man bringe dieſe Reiſe dem Zuſammentreffen des Regenten mit dem Großherzog, das d. M. in einem Gaſthofe zu München ſtattfand, in Zufſammen⸗ „dund ebenſo mit dem hieſigen Eintreffen des Prinzen invich on Preu de n, der bekanntlich eine Schweſter des cobhergoge gelkaſhet hat. Die Großher gogin weile bereits ſeit dem 16. Oktober in Keburg und von einer Abreiſe derſelben ver⸗ laute bisher nichts. * Wies baden, 12. Nov. diſchen Manßvern bei einer OberſtleutnantvonZiegler iſt, nachdem er 45 Tage in Maaſtricht im dortigen Hoſpitale zugebracht hatte, laut„Rh. Courier“ zur Nachkur hier eingetroffen. *Caſſel, 12. Nov. Die Maſchinenfabrik Henſchel& Sohn überwies heute anläßlich des Geburtstages der Frau Geh.⸗Rath Henſchel den Beamten und Arbeitern 300 000%/. Stuttgart, 12. Nov.(Frankf. Ztg.) In der geſtri⸗ gen Sitzung der Finanzkommiſſion der würt⸗ tembergiſchen Kammer wurde übe⸗ das Uebereinkom⸗ men mit der Reichspoſtverwaltung betreffend die Einführ⸗ ung gemeinſamer Poſtwerthzeichen berathen. An⸗ weſend waren Miniſterpräſtdent von Breitlin g und Miniſter der Auswärtigen Angelegenheiten von Soden. Die Redner der Zentrumspartei erklärten, ſich gegen das Uebereinkommen ausſprechen zu müſſen. Die Redner der Volkspartei erklärten ſich mit dem Inhalt des Uebereinkommens einverſtanden. Im Uebrigen ſprachen alle Redner ſich mit großer Genugthuung über das Uebereinkommen aus. Der Miniſterpräſident von Breitling vertrat entſchieden den Standpunkt der Regier⸗ ung, da er keineswegs gegen den Geiſt der Verfaſſung gehan⸗ delt habe. * Heilbronn, 12. Nov. Ueber das Vermögen des verhafteten Direktors der Heilbronner Gewerbebank, Wilhelm Fuchs, wurde der Konkurs verhängt. Hagen, 12. Nov.(Frkf. Ztg.) Eine Tragödie mit blutigem Ausgang ſpielte ſich geſtern tittag im hieſigen Landgerichtsgebäude ab. Der Kaufmann Sally Bierhof aus Haſpe i. W. ſtand wegen Bekrugs vor der Strafkammer und wurde zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt und gleichzeitig ſeine ſofortige Verhafkung angeordnet. Als nunmehr der Gerichtsdiener den Ver⸗ urtheilten abführte, zog dieſer auf dem Wege zum Gefängniß plötzlich einen Revolper aus der Taſche und ſchoß ſich eine Kugel in den Kopf. Er hatet gut gezielt, denn der Tod erfolgte auf der Stelle. Berlin, 12. Nov. Die„Nordd. Allg.“ meldet: Im Reichsverſicherungsamt fand am 9. November die konſtituirende Genoſſenſchafts⸗Verſamm⸗ lung der vom Bundesrath errichteten neuen Ber ufsge⸗ noſſenſchaftfür Gewerbebetriebe ſtatt, welche auf die Ausführung der Schmiedearbeiten ſich erſtrecken. Es nahmen 43 Vertreter des Schmiedehandwerks von allen Theilen Theilen Deutſchlands daran Theil. Nach eingehender Berathung ge⸗ langten die Vorſchläge des Reichsverſtcherungsamtes in allen Punkten zur Annahme. Die das ganze deutſche Reich umfaſſende Berufsgenoſſenſchaft erhielt den Namen„Schmiede⸗Berufsge⸗ noſſenſchaft“ und wird ihren Sitz in Berlin haben. * Berlin, 12. Nov. Der Kaiſer richtete an den Bot⸗ ſchafter, Staatsminiſter Grafen Hatzfeldt, bei deſſen durch andauernde Kränklichkeit herbeigeführten Ausſcheiden aus dem diplomatiſchen Korps ein überaus gnädiges Handſchreiben und verlieh ihm den Verdienſtorden der preußiſchen Krone. * Bremerhaven, 12. Nob. der Peſt in Glasgow ordnete das dort kommende Seeſchiffe eine trolle an. *Berlin, 12. Nob. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Eine hieſige Zeitung bezeichnete unſere geſtrige Mittheilung über den Vor⸗ krag des Reichskanzlers beim Kaiſer, wie über die Sitzung des Staatsminiſterfums als ungewöhnlich und ſchickt dem Ab⸗ druck der betreffenden Notiz Andeutungen über lebhafte und ſtellenweiſe pikante Meinungsverſchiedenheiten voraus, die bei der Berathung des Zolltarffentwurfs in den Ausſchüſſen des Bundesraths zwiſchen den Vertretern mancher Reichsämter und den preußiſchen Miniſtern ſich er⸗ geben hätten. Wir ſtellen feſt, daß nicht das Geringſte vorgekommen iſt, was dieſe Angaben rechtfertigen könnte. * Hamburg, 12. Nov. Zum Chsef des ſchen Amtes wird dem„Hamb. Korreſp.“ zufolge Geh. Oberregierungsrath Dr. Wilhelmi aus dem Reichsamt des Innern berufen werden. Die Ernennung iſt dem VBernehmen nach unter Beförderung zum kaiſerlichen Präſidenten erfolgt. * Wien, 12. Nov. Zum Vorſteher des Wiener k. k. Bureau wurde der Miniſterialſekretär im Miniſterium des In⸗ nern Karl b. Fabrici, unter Beförderung zum Sektions⸗ rath ernannt. * Konſtantinopel, 12. Nob. Die 7. Entſchädigung des franzöſiſchen Staats⸗ angehörigen Vavreal iſt in den bereits gemachten Zu⸗ geſtändniſſen nicht enthalten, da ein Uebereinkommen zwiſchen der Pforte und Vapreal vor Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen getroffen worden war. Die Quaigeſellſchaft wurde endgiltig in den Beſitz ihrer Rechte geſetzt. Die Schuldbforderung Lorandos im Betrage von 344 445 türk. Pfund wird in Monatsraten ab⸗ bezahlt. Der ſeinerzeit bei den hollän⸗ Automobilfahrt verunglückte Infolge Ausbruchs Quarantaine⸗Aut für von geſundheitspolizeiliche Kon⸗ ſtat iſti⸗ rage der ** Das Grubenunglück in Staßfurt. * Staßfurt, 12. Nov. Von den Bergleuten, welche geſtern im Schacht„Ludwig II.“ verſchüttet wur⸗ den, waren dem„Staßfurter Tagebl.“ zufolge bis heute Mittag 16 noch nicht geborgen. Die Rettungsarbeiten ſind ſehr ſchwierig, da das Erdreich nachrutſcht. * 1* Friedensverhandlungen? London, 12. Nob.„Daily Mail“ veröffenklicht aus dem Präſtdenten Krüger naheſtehenden Kreiſen eine von angeblich authen⸗ tiſcher Seite ſtammende Mittheilung, in welcher es heißt, daß Krüger die Eröffnung von Friedensunterhandlungen in Erwägung ziehen wür de, wenn ihm dieſelben direkt von einem annehmbaren Vertreter Englands geboten werden und auf folgende Bedingungen beruhen: Amneſtie für die Aufſtändiſchen, ſo⸗ fortiger Rücktransport der Gefangenen und der übrigen in Lagern oder an anderen Orten feſtgehaltenen Perſonen, Zurückziehung aller britiſchen Truppen aus dem Gebiete der Republiken, Wiederaufbau der zerſtörten Farmen oder Zahlung einer Entſchädigung für alle materiellen Ver⸗ luſte, und ſchließlich Abſchluß eines von Frankreich und Rußland garan⸗ tirten Vertrages, welcher den Buren unmittelbare Autonomie Und alle Rechte der Selbſtderwalkung unker afrikaniſcher Flagge gewährt, wo⸗ gegen die Buren Witwatersrand und die Goldfelder an England ab⸗ 0 ältere 54—56., c) gering genährte 00—00 M. Hammel und Schafe(Merzſcha 41 Milchkühe: 2 Ziegen:—15., 00 M. Die heutige Börſe verlief ruhig. Aktien zu 140 Sonſtige Notirungen: Brauerei Sch 109.25 B. 195.20, Diskonto⸗Kommandit 172.60, Deutſche Bank 193 80, Dresdener Bank 119, Darmſtädter Bank 118.60, Berliner Handelsgeſellſchaft 131.80, Nationalbank f. F. 98 100.40, Schweiz. Weſtſteilianer 26, Lloyd 101.70, Zproz. 41.40, 3½½proz. Portugieſen 25.75, 4½ proz. innere 4½ prozent äußere Argentinier 71.50, Türk. Looſe 161.30, Harpener 158, Concordia 267, Elektriz. Elektriz. H babn 133.20, Lombarden 16.10, Egypte 99.80, Gotthardbahn 154.50, Disconto⸗Commandit! Dresdener Bank 11 195.40, Staatsbahn 100.40, 3% 4 0% Bad. St.⸗A. 1901 104.80, 4% Heſſen 104.70, 3% Heſſen 86.90, Italiener——,1860er Looſe 139.90, Lübeck⸗Büchener—.—, Marien, burger—.—, Oſtpreuß. Südbahn—.—, Staatsbahn 133.—, Lom⸗ barden 16—, Canada Pacifie⸗Bahn——, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kredi ſchaft 132—, Darmſtadter Bank—.—, Deutſche Bankaktien 193 20, Disconto⸗Commandit 172.20, .50, Berg.⸗Märk, Bank 145.80, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank 570.—, Deutſche Grundſchuld⸗Bank—.—, 161.20, Conſolidation 286.50, Dortmunder 161.20, Harpener 157.40, Hibernia 158.40, Laurahütte 178.50, Stettiner Vulkan 190.20, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 94.20, Weſteregeln Alkaliw 182.50, Aſcherslebener zeugwerke 26150, Hanſa Dampfſchiff 116.60, 136.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.— 3% Sachſen 87.20, Mannheim Rheinau 95.— Privatdiscont: 2¾%½, war bis zu Beginn ziemlich fe Das Geſchäft hielt in engen Grenzen. Heimiſche Fonds gut gehalten. 90 Mannheimer Handelsblatt. „Biehmarkt in Mannheim vom 11. Novemder. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 No. Schlachgewichk: 41 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 70—72., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 66—70., c) mäßig genährte zunge, gut genährte ältere 00—00., ci) ger ährte jeden Alters 00—-00 M. 84 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 58—60., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte 9d3 Färſen: ausgemäſtete Färfen, Rinder Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, höchſten Schlachtwerthes 66—68., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 62—66 M. c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 60—64., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 54—60., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 48—52 M. 182 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 00—80., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 75—00., e) ge⸗ ringe Saugkälber 70—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 63 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 65—00., b) ältere Maſthammel 50—00., c) mäßig genährte fe) 45—00 M. 705 Schwein e: Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 68—00., b) fleiſchige 00—67., 6) gering entwickelte 66—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 8 upuspferde: 0000-0000., 00 Arbeitspferde: 000—000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—00., 00 Zuchl⸗ und Nutzvieh: 000—000., 200—400., 000 Ferkel:.00—00.00., 00 Zicklein:—0., oo Lämmer: a) vollfleiſchige der feineren Zuſammen 2061 Stück. Kälberhandel lebhaft; ſonſt mittelmäßig. Mannheimer Gſfektenbörſe vom 12. Nop.(Offizieller Bericht.) Geſchäft war in Rhein. Kreditballk⸗ Aktien der Süddeutſchen Bank zu 103 9, Glefantenbräu vormals Rühl, Worms 90 55 roedl⸗Aktien 165., Portland⸗Cementwerke, Heidelberg % und in Fraukfurter Effekten⸗Sbeietät vom 11. Nov. Ereditaktien .25, Lombarden 16.10, Schweiz Nordoſt Union 96, Heuri 87, Ital. Mittelmeer 94.25, Nürnberg⸗Fürther Straßenbahn 178.70, Nordd. Mexikaner 25.40, Sprozent amort. Mexikaner Argentinter 70, 99, Gelſenkirchen 20, Oberſchl. Giſen⸗Induſtrie 91.70. Allgem.(Ediſon) 178.50, Schuckert 98ʃ5, elios 33.50, Köln, Elektr. Anl. 26.60. Frankfurt a.., 12. Novbr. Kreditaktien 195.30, Staaks⸗ r—.—, 4% ung. Goldrente 72.40, Laura 179, lsgeſellſchaft 132.— 980, Deutſche Bank 193.50. Tendenz: feſt. Berlin, 12. Novbr.(Effektenbörfe.) Anfangskurſe. Kreditaktien Lombarden—.—, Diskonto⸗Commandit 78.90, Harpener 157.90, Ruſſiſche Noten—.— kuſſen⸗Noten ept. 216.25, 3½% Reichsanleihe Reichsanleihe 89.25. 3½%% Vad. St.⸗Obl. 19900 89.90, Hiberniag 159. Belſenkirchen 161.30, Darmſtädter 118.75, Hande —.—, Laurahütte 1 (Schlußcourſe). 9 taktien 195.20, Berliner Handelsgeſell⸗ Dresdner Bank 118.70, Leipziger Bank Dynamit Truſt Bochumer 44.20, Gelſenkirchener Alkali⸗Werke 181.70, Deutſche Stein⸗ Wollkämmerei⸗Aktien, Berlin, 12. Nob.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſe ſt veranlagt, doch ohne regere Kaufluſt. Bahnen vernachläſſigt. Schifffahrtsaktien ſchwach. Banken gaben ſpäter wieder nach.„ Rewyork, 11. Nov. Schlußnotirungen: II. 8. 111 Weizen Dezember 79¼ 80—] Mais November—— Weizen Mai 81¼½ 81¼ Mais Juli—— Weizen September——— Kaffee Dezember.75.75 Weizen Juli——— Kaffee März.05.10 Weizen November——— Kaffee Mai.20.25 Mais Dezember 66— 667 Kaffee Juli.40.45 Mais Mat 66¾ 66Kaffee Oktober—— Mais September—ä—— lKaffee November.—— Chicago, 11. Nov. Schlußnotirungen. 8. Weizen Dezember 72¾72¼[Mais Mai 62/ 62% Weizen Mai 76½76¼[ Schmalz Dezember.55.55 Mais Dezember 599 59¼ Schmalz Mai.67.72 „„TTTTT——— Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. Verantwortlich für Politit: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Gberhard Buchner. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) treten, was als die von den Buren zu zahlende Kriegsentſchädiguna an⸗ geleben werden Joll. 5 Frühstücks-Brei aus Quäker Oats(das Recept „Für den Frühstückstisch“ steht auf jedem Packet) bestätigen. dass die heranwachsenden Kinder eine leicht Ver⸗ dauliche aber kräftige Nahrung bekommen. Ein erfüllt diese Forderungen vollkommen. Der Versuch Wührend einiger Zeit wird diese Behauptung Jedes Packet trägt den geschützten Namen „Quäker Oats“ sowie die Quäker Figur. 10868 USker As nur in Packeten. 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 12. Novembes 7— 2J2 ͤC N 8— FIee 15 0 f U 75 45* 2 8 65 5 n 1 8 1 5„ der UArwähler zur Wahl der Areiswahlmäuner. 8 Onnele A ̃ 28 5 5 ar jehig, billig i brau eee Ju dieſem Jahre haben die durch die Kreiswahlmänner gewählten Abgeordneten aromatisch und ausgiebig, billig im Verbrauch. 22—8— 1. Herr Wilhelm Kall, Reviſor f Verkauf zu Originnalpreisen 2.„ Karl Stutz, Hauptlehrer bel 0 5 3.„ Anton Noll, Baumeiſter in ier 1 de E N Wn 2 er regelmäßigen Erneuerung der Vertretung halber mit ihren Stellvertretern nach beendeter Dienſt⸗— F 35 5 8 n zeit auszutreten und ſind für dieſelben Erneuerungswahlen vorzunehmen. Lo NAIs E FPIIZ, 1 aradeplatz. 2 Dieſen Neuwahlen müſſen die Wahlen der Kreiswahlmänner vorhergehen. encte 8 Die Zahl der Wahlmänner berechnet ſich auf 419, da auf je 250 Einwohner ein Wahlmann ernennen iſt und nach der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 die Einwohnerzahl der Stadt—— 0 68 Fannheim leinſchließlich Käferthal⸗Waldhof und Neckarau) 10 Mit Genehmigung Großh. Bezirksamts wurde die Stadt in 21 Wahldiſtrikte eingetheilt. Es wird die Wahl in denſelben in den bezeichneten Wahllokalen vorge weiter erwähnte Anzahl von Wahlmännern zu erſtrecken, näml 5 399 beträgt. ich: nommen und hat ſich auf die Brennholz für Porzellanöfen ꝛc., liefern von 25 Ctr. ab à Mk..20 franco aus Haus. 79984 Zeppich-Haus Zahl der — Wahl⸗ Vezeichnung der Diſtrikte Wahllokale männer 1 17 Gr. Schloß, K—4, B—7, Mühlauu. Schiffe Schulhaus L. 1, Zimmer 238 2 19 1. 8, B177˖„Rathhaus II. Skock, großer Saal 8 16 E—7, F—7 8.Nathhaus II. Stock, Zimmer 15 4 20—7, Jungbuſch⸗ und Kirchenſtraße Mädchenſchulhaus K 5, Zimmer 2 5 23 H—7, Beilſtraße 2 5 5 Madchenſchulhaus K 5, Zimmer 1 6 22 J—7, Dalberg⸗ und Seilerſtraße. Knabenſchulhaus K 5, Zimmer 4 7 33 K—7, Akademie⸗, Böck⸗, Graben⸗, Hafen⸗, Holz⸗, Leopoldſtraße, Luiſenring, Neckarvor⸗ landſtraße, Parkring, Rein⸗, Schanzen⸗, 5 Werftſtraße 8„„ Knabenſchulhaus K 5, Zimmer 1 8 20 I 1% N ESchühaus n, immer 9 18 N—7, 0 27½% f I7J»ESchulhaus R 2, Zimmer 1 10 28 8 5 8„Schulhaus R 2, Zimmer 2 11 21 JJJJJ77 muinn Aimme 3 12 23 T 5 und 6, U-3. ESchulbhaus U 2, Zimmer 4 15 15 Bahnhofplatz, Beethovenſtraße, Bismarckplatz, Charlotten⸗, Collini⸗, Eliſabeth⸗, Friedrich⸗ Karlſtraße, Friedrichsplatz, Friedrichsring, Goethe⸗ Hebel⸗, Hildaſtraße, Kaiſerring, Kleinfeldſtraße, Kleinfeld, Lameye, Moll⸗, Moltkeſir., Neckarvorland links, Nuitsſtr., Prinz Wilhelmſtr., Reunwieſen, Rheinhäu⸗ ſerſtr.,Rheinhäuſerplatz, Roſengarten⸗,Rup⸗ precht⸗, Schlachthofe, Schulhof⸗, Seckenhei⸗ mer⸗, Tatterſall⸗, Tullaſtr., Unterhellung, Viktoria⸗, Vieghofſtraße, Vordere Au, Wel⸗ Schulhaus Seckenheimerſtraße, ſchengärten, Werderplatz, Werderſtraße Zimmer 8. 14 17 Buürg⸗, Fahrlach⸗, Friedrichsfelder⸗Keppler⸗,] Schulhaus Seckenheimerſtraße, Krappmühl⸗, Schwetzinger⸗, Windmühlſtr. Zimmer 4. 15 17 Amerikaner⸗, Augarten⸗, große und kleine Merzele, Thoräcker⸗, Traitteur⸗, große und kleine Wallſtadtſtragsze VUUuiſenſchule, Zimmer 5 16 13 Bahnhof⸗ und Lindenhofgebiet(Luiſenſchule, Zimmer 8 17 24 Am Bäckerweg, Dammſtraße, Am Exerzier⸗ f platz, Feudenheimerſtr., Aim Friedhof, Gar⸗ tenſeldſtr., Hohenwieſenweg, Hochufer⸗, Jean Becker⸗, Käferthalerſtr, Langerötterweg, Langſtr., Mittelſtr., Neckarvorland rechts Pflügersgrund⸗, Riedfelpſtraße, Spel en⸗ gärten, Waldhofſtraße, Weinheimerſtraße Altes Neckarſchulhaus, Zimmer 6 18 21—19. Querſtraße, Rheininſel(mit Induſtrie⸗ 10 hafen)))) UVUAltes Neckarſchulhaus, Zimmer 12 0 18 Stadttheil Käferthal 5 Rathhaus Käferthal, großer Saal 1 14 Stadtiheil Waldhof Schulhaus Waldhof, Zimmer 1 2 30 Stadttheil Neckarauunu Rathhaus Neckarau, 1. Stock, Zimmer 2 Die Wahl findet am 2 5 2 2 Mittwoch, den 13. November dg. 33., Mittags 12 bis 1 Ahr alt. Stimmfäbig und wählbar ſind alle Staatsbürger, welche das 25. Lebensjahr zurückgeleg! haben und ſeit mindeſtens einem Jahre im Amtsbezirk anſäſſig ſind. Die Wähler üben ihr Stimmrecht da aus, wo ſie ihre auptniederlaſſung haben. Ausgeſchloſſen von der Stimmfähigkeit und Wählbarkeit ſind: a) die Bteuſtboten und diejenigen Perſonen, welche in einem ähnlichen Abhängigkeitsver⸗ hältniß ſtehen; bp) dieſenigen, bei welchen einer der Ausſchließungsgründe vorliegk, welche nach der Städte⸗ ordnung für die Wählb waltungsgeſetzes und 8 Das Wahlrecht wird in P Stimmzettel müſſen von weißem arkeit in den Bürgerausſchuß gelten.(8 29 Abſ. 2, 3, 4 des Ver 5 der Kreiswahlordnung.) 1365% erſon durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Dee Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen, verſehen ein. Sie ſind mit den Namen derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, hand riftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen. Jeder Vorgeſchlagene muß mit ſeinem milien⸗ und mit ſeinen Vorna mens unterſchieden wird, ſo be Jeder Stimmende hat ſovi er gehört, zu ernennen hat. Nur Diezenigen, welche in Wä nen ſowie mit der Benennung, durch welcher von Anderen gleichen zeichnet ſein, daß kein Mißverſtändniß entſteht. ele Wahlmänner in Vorſchlag zu bringen, als der Diſtrikt, wozu der vom Stadtrath geſchloſſenen Liſte eingetragen ſind(8 7 letzter W00 der Kreiswahlordnung) ſind zur Theilnahme an der Wahl berechti gt. rend des ganzen Wahlvorgangsſteht den Wahlberechtigten der Zutritt zuͤm Wahllokal offen. Maunheim, den 2. November 1901. eeeeeee Der Stadtrath: v. Hollander. Bender. Thürschliesser Selbstthätiger „Merkur“. eeee eeedeeeeracer mare 13658 u. geräuschloser, empfiehlt unter Garantie Ielapbon.684. CnrI Gordt, R3,2. Bau- und Kunstsch losserel. Haustel⸗graph- und Telephonanstalt. Einkassirer. Zuverläſſiger, ſolider Mann für Inkaſſo am hieſ. Platze geſucht. 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